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Bon voyage Frankreichs schönste Seiten Die Füße im Wasser Charmante Gästezimmer am Atlantik Hier ist es schön Städtetipps von Insidern für Nantes, Straßburg und Montpellier Leinen los! Mit dem Hausboot durchs Burgund Mit Heft im Heft: Camping- Spezial Bon voyage Frankreich

Bon Voyage

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On y va? Praktische Tipps und Infos für dieReisevorbereitung und für unterwegs, Chambres d’hôtes an der Atlantikküste, Advertorial: Antibes Juan-les-Pins an derCôte d’Azur, Urbane Blüten – Städtetipps von Kennern: Nantes, Straßburg und Montpellier, Das neueröffnete Centre Pompidou in Metz, Aude – das Land der Katharer, Centre des monuments nationaux, Im Sattel durch Frankreich, Tintenfischfang auf Korsika, Die Französischen Ardennen, Mit dem Hausboot durch das Burgund, Zu Besuch bei zwei berühmten Bretonen, Frankreich als Filmkulisse, Wo ist die Liebe in Paris? Absinth, die grüne Fee, Rückkehr ans Ende der Welt: Französisch-Guyana, Reisemarkt: Reiseveranstalter, Ferien-wohnungen, Hausbootvermietung

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Page 1: Bon Voyage

Bon voyageFrankreichs schönste Seiten

Die Füße im Wasser Charmante Gästezimmer am Atlantik

Hier ist es schön Städtetipps von Insidern für Nantes, Straßburg und Montpellier

Leinen los! Mit dem Hausboot durchs Burgund

MitHeft im Heft: Camping-

Spezial

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*ab 11 deutschen Flughäfen. **ab 3 deutschen Flughäfen. ***ab 2 deut schen Flughäfen. Via Paris-CDG, Lyon und Toulouse zu mehr als 30 Zielen in ganz Frankreich. Weitere Informationen erhalten Sie auf www.airfrance.de. Stand 15.11.2010

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Bienvenue­­­­­3

Titelbild: ParisFoto: © Radius Images/Corbis

Liebe Leserin, lieber Leser,

haben Sie schon Urlaubspläne für dieses Jahr? Soll es in die Sonne gehen, ans Meer oder in die Berge? Dieses Magazin ist randvoll mit Ideen für Ihre nächsten Ferien. Wie wäre es zum Beispiel mit einer Reise an den Atlantik? Unser Autor Klaus Simon hat dort einige der schönsten Gästezimmer ausgemacht und stellt sie Ihnen ab Seite 12 vor. Er schwärmt von der familiären Atmosphäre und den liebevoll-authentisch eingerichteten Zimmern.

Wenn es statt der Atlantikbrandung lieber ruhiges Gewässer sein soll, dann ist vielleicht ein Hausbooturlaub das Richtige für Sie. Jutta Mlnarschik ist mit ihrer Familie ins Burgund gefahren und beschreibt ab Seite 46, wie einfach es manchmal ist, sein Glück zu finden. Ebenfalls auf die Suche hat sich Maxi Leinkauf begeben. Sie fragte die Einwohner von Paris, was dran ist am Mythos „Paris – Hauptstadt der Liebe“. Ihre Ergebnisse können Sie ab Seite 56 nachlesen.

Was wäre das Kino ohne Frankreich? Hier wurden viele erfolgreiche Filme ge-dreht, meist in besonders schönen Landschaften und Dörfern. Ab Seite 52 stellt Jörg Zipprick einige dieser Schauplätze vor. Die Franche-Comté ist eine ländliche, meist unaufgeregte Gegend. Umso erstaunlicher, dass sich ausgerechnet hier das Zentrum des sagenumwobenen Kultgetränks namens „Absinth“ befindet. Klaus Simon hat es besucht und festgestellt, dass die „grüne Fee“ nicht nur als Getränk eine gute Figur macht (ab Seite 59).

Doch lassen wir nicht nur ausgewiesene Reiseprofis zu Wort kommen. Auf den Seiten 20 bis 27 präsentieren Ihnen Frankreichfreunde ihre ganz persönlichen Tipps. Wenn auch Sie einen Insider-Tipp mit unseren Lesern teilen möchten, schreiben Sie uns – die schönsten Berichte werden veröffentlicht und prämiert. Auf Seite 21 steht, wie es geht.

Wir hoffen, Ihnen auch mit dieser Ausgabe wieder schöne Urlaubsideen zu liefern und wünschen Ihnen viel Spaß bei Ihrer nächsten Frankreich-Reise.

ATOUT FRANCE Französische Zentrale für Tourismus

Postfach 100128D-60325 Frankfurt/[email protected]

www.franceguide.com

„Im Norden sehe ich ein Lavendelfeld und Aprikosenbäume, dann ein Weinfeld und den grünen Gebirgszug des Luberon. Im Süden gibt es einen 200 Jahre alten Platanenbaum, Rasen und ein steiniges Feld mit Olivenbäum

en.“ Peter Mayle, Schriftsteller

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Die Füße im Wasser Charmante Gästezimmer am Atlantik

Hier ist es schön Städtetipps von Insidern für Nantes, Straßburg und Montpellier

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MitHeft im Heft: Camping-

Spezial

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Sie gehören zu den lebenswertesten Städten Frankreichs: Nantes, Straßburg und Montpellier, vorgestellt von drei deutschen Auswanderern.

4­­­­­Inhalt

Inhalt6 Onyva?PraktischeTippsundInfosfürdie Reisevorbereitungundfürunterwegs

10 GlosseHans Schloemer erklärt, was Tokio mit dem deutsch-französischen Verhältnis zu tun hat

11 Portrait„Bonjour!“Wie die Rheinländer Roland Pilger und Doris Coppenrath Hotelbesitzer im Limousin wurden

Découvertes

12 Chambresd’hôtesanderAtlantikküsteCharmante privat geführte Gästehäuser am Atlantik laden ein zum Genießen ...

18 Advertorial:AntibesJuan-les-Pinsander Côted’Azur

20 MeinInsider-Tipp:LoiretalderSchlösserEin Paar aus Stendal erzählt von seinen Ent deckungen rund um das Loiretal mit seinen prächtigen Schlössern

22 UrbaneBlüten–StädtetippsvonKennernNantes, Straßburg und Montpellier: Drei deutsche Auswanderer erzählen, warum das Leben hier besonders lebenswert ist

28 DasneueröffneteCentrePompidouinMetzAvantgardistische Architektur und moderne Kunst in Lothringens Hauptstadt

29 EineWeltreiseauffünfEtagenDas Designhotel 3.14 in Cannes

30 VonzänkischenNachbarnund fliegendenSchwertern

Zwei Dörfer, die sich an steile Felswände klam-mern: Rocamadour und Saint-Cirq-Lapopie

33 Advertorial:Centredesmonumentsnationaux

34 Advertorial:Aude–dasLandderKatharer

Actif

38 ImSatteldurchFrankreichRittführer Pierre Chemineau reitet mit Gästen durch die schönsten Landschaften Frankreichs

Mit dem Hausboot durchs Burgund: Felix und seine Mama beim Schleusen.

Kitsch in Cannes: Das Designhotel 3.14 führt in fünf Etagen ein­mal um die ganze Welt.

Frankreich einmal aus anderer Perspektive kennen­lernen: bei einem Reit­urlaub durch die schönsten Regionen des Landes.

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46 22

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Kultgetränk Absinth: In Pontarlier wird die grüne Fee in Flaschen abgefüllt.

Inhalt­­­­­5

42 TintenfischfangaufKorsikaEin korsischer Fischer nimmt Urlauber mit auf seine nächtlichen Ausfahrten

44 Advertorial:DieFranzösischenArdennen

46 MitdemHausbootdurchdasBurgundWie ein Familienausflug auf engstem Raum zu einer Fahrt ins Glück wurde

49 ZuBesuchbeizweiberühmtenBretonenUnterwegs in der Bretagne, immer auf den Spuren von Asterix und Obelix

Art de vivre

52 FrankreichalsFilmkulisseAn den schönsten Schauplätzen bekannter Kassenschlager: eine Zeitreise durch die französische Filmgeschichte

56 WoistdieLiebeinParis?Sieben Hauptstädter erzählen, ob Paris für sie die Stadt der Liebe ist

59 Absinth,diegrüneFeeDer Wermutschnaps erlebt eine Renaissance. Ein Besuch in der Absinth-Hauptstadt Pontarlier

62 GemütlichkeitaufflämischIn Französisch-Flandern locken urige Lokale mit herzhaftem Essen und alten Holzspielen

Übersee

64 RückkehransEndederWeltPalmen statt Paris. Juliette Daniel erzählt von ihrer Rückkehr nach Französisch-Guyana

Service

67 Reisemarkt:Reiseveranstalter,Ferien- wohnungen,Hausbootvermietungundmehr

72 WichtigeKontaktadressen,Broschürenbestellung

74 Reiseinformationenaufwww.franceguide.com, Impressum

Angenehme Nachtruhe: Private, charmante Zimmer am Atlantik.

Wie man die ausgetram­pelten Pfade im Loiretal verlässt, verrät der Insider­Tipp.

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Picardie

Nord -Pas de Calais

Champagne-Ardenne Lothringen Elsass

Franche- Comté

Auvergne

Burgund

Languedoc-Roussillon

Limousin

Rhône-Alpes

Midi-Pyrenäen

Aquitanien

Poitou-Charentes

Loiretal der Schlösser

Loiretal- Atlantik

Paris-Ile de France

Normandie

Bretagne

Provence – Alpes – Côte d‘AzurRiviera – Côte d‘Azur

Korsika

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Tipps für unterwegs Tipps für unterwegs Tipps für unterwegs Tipps f

Hotel de La Marine

Das „Marine“ hat ein neues Gesicht bekommen. Das vom Guide Michelin seit 1986 regelmäßig ausge-zeichnete Hotel mit Sterne-Restaurant verfügt neuerdings über geräumige, zum Ärmelkanal hin gele-gene Zimmer und Designmobiliar von Philippe Starck, Lampen von ARCO, eine dezente Dekoration und große Badezimmer, von denen aus man beim Baden den Schiffsverkehr auf dem Kanal beobachten kann. Damit entsprechen nun auch die Zimmer dem kulinarischen Anspruch des „Marine“.

Madame Cesne, die Hausherrin, sorgt am Empfang für eine herzliche Atmosphäre, in der sich jeder Gast sofort wie zu Hause fühlt. Ihr Sohn, Laurent, verarbeitet in der Küche mit großem Geschick die besten Erzeugnisse vom Land wie aus dem Meer, allerdings mit einer Vorliebe für das Mariti-me. Er verfeinert die regionale Küche, macht sie leichter, moderner, und stellt das Produkt in den Vordergrund, führt seinen Gästen vor, dass nicht die Sauce den Fisch regiert, sondern umgekehrt das Hauptprodukt König ist. Zum Beispiel: Austern aus Denneville auf glasierten Cornichons, Seeohren aus dem Cotentin, Seezunge Müllerinnen- Art an gebratenen Messermuscheln und Algenbutter von Jean-Yves Bordier – eine jodhaltige, geschmacksintensive Küche, die uns von normannischem Boden aus zu einer Reise hinaus aufs Meer führt.

11, Rue de Paris - F-50270 Barneville-CarteretTel.: +33 02 33 53 83 31 - Fax.: +33 02 33 53 39 60www.hotelmarine.com - [email protected]

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■ Auf den Spuren renoirS in der ChAmpAgne

Die Farben und das Licht der Winzerlandschaften der Champagne-Ardenne inspirierten Renoir zu einigen seiner berühmten Werke. Im Januar 2011 entsteht mit der Eröffnung des Atelier-Museums „Du côté des Renoir“ in Essoyes ein Kulturzentrum für den Impressionisten. Mit Ausstellungen und Präsentationen im ehemaligen Atelier Renoirs und Themenspaziergängen im benach-barten Garten führt das Museum seine Besucher in die Welt des großen Malers und seiner Inspirationsquellen. Weitere Informationen unter:www.renoir-aube-champagne.com

■ 1100 JAhre normAndie

Ein Rendezvous mit den Wikingern und Wilhelm dem Eroberer haben 2011 die Besucher der Norman - die, wenn die Region an der Atlantik küste ihr 1100-jähriges Bestehen feiert. Von April bis Oktober laden zahlreiche Veranstal-tungen, Ausstellungen und Mittelalterfeste in der gesamten Region ein, das historische Erbe der Normandie zu entdecken. Informationen zum Programm unter: www.normandie-tourisme.fr/de

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Tipps für unterwegs Tipps für unterwegs Tipps für unterwegs Tipps fFrankreich – mit allen Sinnen erleben!

Mediterranes Glück zwischen Lavendel und Rosmarin – TUI Ferienhaus lässt Ihre Urlaubswünsche wahr werden:

z.B. Appartement in Le Grau d‘Agde-La Tamarissière,Languedoc-Roussillon (LDR01153)Toplage: 200 m vom Sandstrand entfernt mit Blick auf den Fluss Hérault und das Meer!1 Woche im Appartement für max. 3 Personen

ab € 479z.B. Ferienhaus in Mandelieu, Côte d‘Azur (CAZ02154)Flair: Ferienhaus mit Privatpool und fantastischer Aussicht auf die Bucht von Cannes. 1 Woche im Ferienhaus für max. 8 Personen

ab € 1.089

Jetzt buchen: www.tui-ferienhaus.de oder in Ihrem TUI Reisebüro

■ uneSCo-Weltkulturerbe: mittelAlterliCheS Albi und kulinAriSChe genüSSe

Die UNESCO hat die Altstadt von Albi im Südwes-ten Frankreichs als Weltkulturerbe geehrt. Ihre Ursprünge gehen bis ins 10. Jahrhundert zurück. Mit ihrer mittelalterlichen Altstadt und der größten Backsteinkirche der Welt ist die Bischofsstadt am Ufer des Tarn ein wichtiger Zeuge der Architektur-geschichte Europas.

Als erste Esskultur überhaupt wurde die französische Küche in die Liste des im-materiellen Welterbes aufgenommen. Die „cuisine française“ überzeugte mit ihren Spezialitäten und der Art, mit ihr die besonderen Momente im Leben zu feiern.

■ uneSCo-WeltnAturerbe: inSel lA réunion

Zur Weltnaturerbestätte wurde die tropische Vulkanlandschaft der Insel La Réunion im In-dischen Ozean gekürt. Mit ihren von Regenwäl-

dern, Vulkanen und Felsformationen geprägten Land-schaften, die sich quer über die Insel erstrecken, ist La Réunion eine Insel voller Kontraste.

Weitere Informationen unter:www.unesco.de www.insel-la-reunion.info

Weitere Informationen unter:www.unesco.de www.albi-tourisme.fr

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8­­­­­Rubrik­­|­­Thema

Ferienresidenz Serre ChevalierMonêtier-les-Bains ist eines der vier Dörfer, die zum Erholungsgebiet Serre Chevalier gehören. Der Ort bietet viele Wander– und Wintersportmöglichkeiten.Die 3-, 4- und 5- Zimmerwohnungen sind ausgestattet mit Wohnküche, Fernseher, Telefon und Internetanschluss mit W-Lan.Im Gemeinschaftshaus gibt es eine Leihbücherei, Säle für amerikanischen Billard,

Tischtennis und sonstige Spiele, sowie einen Festsaal und eine Terrassenbar.Dazu wird ein Vergnügungsprogramm angeboten, je nach Jahreszeiten, mit Ausfl ügen, Spiel– und Sportveranstaltungen und Konzerten.La Cîme des Prés-Chabert – 05220 Le Monêtier-les-Bains – Tel. +33 (0)4 92 22 27 37 Fax +33 (0)4 92 22 27 46 – E-Mail: [email protected]

Wohnen Sie im Herzen der schönsten Regionen Frankreichs in einer Ferienresidenz von Arts et Vie!

Ferienresidenz Malaucène****Im Herzen der malerischen Provence. Malaucène ist ein romantisches Dorf im Vaucluse. Es lockt mit herrlichen Naturwanderwegen und ist der ideale Ausgangspunkt für Ausfl üge in die römisch-romanische Provence und zu den diversen Sommerfestivals in der Region. Die Ferienresidenz von Arts et Vie liegt 200 m außerhalb des Ortskerns und

verfügt über ein großzügiges Sportareal mit Tennis, Sauna, Wellnessbereich und Schwimmbecken (geöffnet von Juni bis September). Die komfortablen Appartements bieten Platz für 4 bis 8 Personen.Boulevard des Remparts – 84340 Malaucène – Tel. +33 (0)4 90 12 62 00E-Mail: [email protected]

Ferienresidenz SamoënsSamoëns ist ein typisches und malerisches Dorf in Savoyen nahe der Schweiz und des Mont Blancs. Im Sommer ein beliebtes Wandergebiet, lockt Samoëns im Winter mit vielen Wintersportmöglichkeiten und direktem Zugang zu seinen Skipisten(die neue Seilbahn ist nur 300 m von der Ferienresidenz entfernt). Die Ferienresidenz von Arts et Vie liegt 300 m außerhalb des

Ortskerns und verfügt über 4 Tennisplätze. In den gemütlichen Appartements fi nden 4 bis 6 Personen Platz.74340 Samoëns – Tel. +33 (0)4 50 34 97 78 – E-Mail: [email protected]

Ferienresidenz MessangesEine kleine Gemeinde an der Küste von Landes. Die kleine Gemeinde Messanges liegt inmitten eines Pinienwaldes, nur 1200 m entfernt von einem traumhaften Sandstrand. Unweit von Spanien und dem berühmten Guggenheim-Museum in Bilbao, befi ndet sich hier die Ferienresidenz Arts et Vie. Sie liegt 500 m außerhalb des Ortskerns und verfügt über ein privates

Tennisareal, einen Sportplatz und ein Schwimmbad (geöffnet von Juni bis September). In den komfortablen Appartements fi nden 4 bis 8 Personen Platz.Quartier Nature – 40660 Messanges – Tel. +33 (0)5 58 48 96 00E-Mail: [email protected]

www.artsetvie.com

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■ open-Air-theAterkunSt in der Auvergne

Vorhang auf für das Internationale Straßentheater -festival in Aurillac! Schon zum 26. Mal kommen fast 500 Theater ensembles aus ganz Europa und den ver-schiedensten Ecken Frankreichs in der südlichen Auvergne zusam -men, um die Straßen und Plätze Aurillacs mit ihren Inszenierungen in eine riesige Freilichtbühne zu verwandeln. Eintritt frei.16.–20. August 2011Weitere Informationen unter:www.aurillac.net

■ feuerWerkSzAuber über dem SChloSS ChAntilly

Schon seit dem 17. Jahrhundert werden besondere Feste auf dem Schloss Chantilly mit Feuerwerken gefeiert. Während den „Feux de Chantilly“ wird das Schloss auch 2011 an zwei Sommerabenden wieder prachtvoll in Szene gesetzt.Pyrotechniker aus aller Welt liefern sich einen Wett kampf um das schönste Feuerwerk – und das Publikum darf über den spektakulärsten Auftritt entscheiden. > 16./17. Juni 2011Weitere Informationen unter:www.picardietourisme.comwww.chateaudechantilly.com

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Nach Paris ab 39 Euro. Schnell und komfortabel. Mit ICE oder TGV

Schnell und günstig in die Stadt der Liebe.Frankfurt–Paris 5x täglich direkt unter 4 Stunden, Stuttgart–Paris 4x täglich unter 3¾ Stunden und München–Paris 1x täglich ebenfalls direkt. Reisen Sie Ihrem Ziel mit bis zu 320 km/h entspannt entgegen und genießen Sie den erstklassigen Service und Komfort an Bord. In der 1. Klasse (ab 69 Euro) auf diesen Strecken inklusive: eine leichte Mahlzeit, die wir Ihnen am Platz servieren. Erhältlich überall, wo es Fahrkarten gibt. Die Bahn macht mobil.

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Tipps für unterwegs Tipps für unterwegs Tipps für unterwegs Tipps für unterwegs Tipps

■ urlAub in frAnkreiCh gibt’S Jetzt AuCh bei fACebook

Seit September 2010 gibt es bei der Online-Plattform Facebook eine Seite „Urlaub in Frankreich“. Auf der offiziellen Facebook-Seite der Französischen Zentrale für Tourismus finden Frankreichfreunde Insider-Tipps, die neuesten Infos, Spezialangebote und besondere Aktionen von ATOUT FRANCE. Außerdem hat man hier natürlich die Möglichkeit, sich mit anderen Reisenden auszutauschen. www.facebook.com/UrlaubinFrankreich

■ urlAub iSt frAnkreiCh

Ab März 2011 wird es für alle Frankreichfreunde noch einfacher, das perfekte Reiseziel im Lieblings-land zu finden. Ganz nach den Wünschen der Nut-zer bietet die Webseite www.urlaub-ist-frankreich.de maßgeschneiderte Urlaubsangebote für jeden Geschmack – vom luxuriösen Städte-Trip zu zweit über Familienurlaub am Strand bis hin zur Jugend-reise. > Webseite (ab März 2011):www.urlaub-ist-frankreich.de

www.urlaub-ist-frankreich.de

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10­­­­­Glosse

Was Tokio mit dem deutsch-französischen Verhältnis zu tun hat

TexT: Hans scHloemer

islang sind die Aufgaben, die ich als in Frankreich lebender Deutscher habe, noch einiger-

maßen überschaubar. Dazu gehört, die liebe Nachbarschaft bei Schneefall den vereisten Hügel zur ebenen Dorfstraße hochzuziehen, weil einem deutschen Auto im Gegensatz zum französischen im November Reifen mit fantastischer Profiltiefe wachsen – wie dem deutschen Schäferhund das

Winterfell. Davon sind meine Nachbarn offenbar fest überzeugt. Jedenfalls ist noch keiner von

ihnen auf die Idee gekommen, zum Winterbe-ginn bei einem Reifenhandel vorzufahren.

Als Experte gelte ich auch in Sachen Grillvergnügen. Die besten Brutzel-

maschinen kommen aus Deutschland, meinen die Franzosen, und deshalb

muss ein Deutscher auch wissen, wie der Schlauch der Gasflasche bei der mons-

trösen, acht flammigen Neuerwerbung am sichersten anzubringen sei. Da nützt dann auch

der Hinweis nichts, dass ich eigentlich eine gewisse Scheu vor Gasflaschen pflege.

Auch bei der Auswahl der zum Grillgut zu reichenden Biersorten werde ich um Rat

gefragt, im Gegensatz zu Weinen, wo man bei einem Deutschen selbstverständlich

Nullkompetenz voraussetzt.

So weit, so gut. Doch nun kommen auch noch die Kinder. Sie rufen unter sanftem Druck ihrer Eltern schüchtern an oder stehen gleich mit ihrer Schulta-sche vor dem Gartentor. Der „Monsieur Allemand“ möge doch bitte über die Hausaufgaben schauen, ob denn auch alles seine Richtigkeit habe.

Dass französische Schüler plötzlich ganz wild aufs Deutschlernen sind, hat mit ein paar Jungs zu tun, die wie Mädchen aussehen und aus dem Raum Magdeburg stammen. Seit die Teenie-Band Tokio

Hotel vor ein paar Jahren Frankreichs Charts erobert hat, ist Deutsch cool. Und kaum droht

der Hype etwas abzuebben, legt die Regie-rung Sarkozy mit einer riesigen Kampagne nach und lässt mehr als eineinhalb Millio-nen Werbebroschüren für den Deutsch-unterricht verteilen. Über 800.000 franzö-

sische Eleven sollen bereits Deutsch büffeln. Das sind immerhin 15 Prozent der gesamten

Schülerschaft weiterführender Schulen.

Mindestens die Hälfte davon, so kommt es mir manchmal vor, lässt sich von mir erklären, warum es „die Sonne“ heißt und „der Mond“, und nicht umgekehrt, wie im Französischen. Das mache ich natürlich gern und geduldig mit. Nur an einem Nachmittag Anfang November werde ich keine Zeit für Nachhilfe haben. Da muss ich Winter-reifen aufziehen lassen.

TOKIO

HOTEL

Glosse

Page 11: Bon Voyage

i informationen

Portrait­Bonjour­­­­­11

AubergedeSaint-Julien-aux-BoisLe Bourg F-19220 Saint-Julien-aux-Bois Tel.: +33 (0)5 55 28 41 94 [email protected] www.auberge-saint-julien.com DZ ab 50 €

Landgasthäuser Logis de France: www.logis-de-france.fr

Erst war es nur eine Schnapsidee, aber mit der Zeit wurde mehr daraus. Wir wollten ein Hotelrestaurant in Frankreich eröffnen, irgendwo auf dem Land. Uns war klar, dass wir diesen Schritt wagen müssen, bevor unsere Kinder zur Schule gehen. Also haben wir es einfach getan – ich wollte mir nicht bis an mein Lebensende vorwerfen, einen tollen Plan gehabt zu haben, aber nie die Courage, ihn umzusetzen.

Ursprünglich kommt meine Frau Doris aus Düsseldorf, ich von der an deren Rheinseite, aus Kaarst. Sie hat als Lehrerin gearbeitet, ich in der Jugendarbeit. Frankreich war für uns immer Ur-laubsland Nummer eins. Hier gibt es einfach alles, wofür man in Europa sonst weit reisen muss: die rauen Küsten der Bretagne, die Berge, die Sandstrände in Aquitanien und am Mittelmeer – und in der Region Lot sogar Steppen.

Mit unserer Auberge war es Liebe auf den ersten Blick. Ein Jahr lang haben wir gesucht und dann dieses nette kleine Haus mit sechs Gästezimmern gefunden. Kurz darauf, im September 1996, sind wir umgezogen. Das war ein Sprung ins kalte Wasser – eine berufliche und kulturelle Umstellung und ein Schritt von der Stadt aufs Land, in den hintersten Winkel des Limousin. In Kaarst hatten wir 500 Meter in jede Richtung eine Autobahn und die Einflugschneise des Düsseldorfer Flughafens, hier in Saint-Julien-aux-Bois gehen wir auf die Straße gucken, wenn mal ein Flugzeug kommt. Es ist ein völlig anderes Leben.

Unsere Gäste wollen genau diese Ruhe bei uns finden, in unberührter Natur wandern oder Mountainbike fahren. Der Wald hier ist fast noch ein Urwald, mit Dachsen, Füchsen, Wildschweinen und Rehen. Viele Gäste kommen auch wegen des Essens zu uns. Meine Frau kocht fast nur mit regionalen Produkten, etwa vom Biobauernhof hier im Dorf. So haben wir uns auch bei unseren französischen Gästen schnell etabliert. Manchmal stellt uns sogar der Pastor aus dem Nachbardorf eine Kiste Holunder vor die Tür, wir bringen ihm dann im Gegenzug ein Fläschchen Holunderlikör vorbei. So läuft das hier. Und ich bin zum Co-Präsidenten des regionalen Gasthaus-verbandes Logis de France gewählt worden, als Deutscher! Mit all dem hätte ich vor zehn Jahren nicht im Traum gerechnet.

Roland Pilger (57) ist deutscher Hotel ­ besitzer in der Mitte Frankreichs, in Saint­Julien­aux­Bois im Süden des Limousin,hier mit seiner Frau Doris Coppenrath

Liebe auf den ersten Blick: die Auberge de Saint­Julien­aux­Bois

Als Hotelbesitzer ins Limousin aufgezeicHneT von mirco lomoTH

Manchmal stellt uns der Pastor aus dem Nachbardorf eine Kiste Holunder vor die Tür

Bonjour

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12­­­­­Découvertes­­|­­Chambres­d’hôtes

Chambres d’hôtes an der Atlantikküste

Aquitanien • Poitou-Charentes

Page 13: Bon Voyage

Ungehalten wirft der Atlantik seine Wellen gegen die Strände von Poitou­Charentes und Aquitanien. Bei südlichen Temperaturen stürzt man sich lustvoll in die Fluten. Und freut sich auf den Abend, denn das Bett steht in einem charmanten Chambre d’hôtes, wie die französische Variante des Bed and Breakfast heißt. Klaus Simon hat einige besonders schöne besucht.

Pool oder Strand? (1)

T out Paris, „ganz Paris“ besitzt auf der Ile de Ré ein Ferienhaus – bei 2600 Sonnenstunden im Jahresmittel ist die Liebe der Hauptstädter zur

Insel bei La Rochelle nicht weiter verwunderlich. Neid ist fehl am Platz – solange man ein Zimmer im La Cour-sive du Morinand gebucht hat. Nur ein paar Steinwürfe vom blütenweißen Anwesen entfernt erstreckt sich der feine Dünenstrand von Le Bois-Plage-en-Ré. Vorerst aber lockt der Pool, der das Herzstück des weiten Innen-hofs ist. Ein Olivenbaum spendet am Beckenrand Schat-ten. In einer Ecke breitet eine Feige ihre ausladenden Äste aus. Hortensien setzen rosa und blaulila Farbtupfer vors Fenster. Die zwei Zimmer dahinter heißen cabines. Lachsrote Terracottafliesen, weiße Sprossentüren, die sich zum Innenhof öffnen und lichte Farben sorgen für Sommerfrische. Es gibt zudem eine Suite, die eher eine Maisonette über zwei Etagen ist. Das Himmelbett und ein teakholz verkleidetes Bad laden zu einem längeren Auf-enthalt ein. Morgens kommt das Croissant ofenfrisch auf den Frühstückstisch, der unter dem luftigen Dach einer alten Remise eingedeckt ist. Die Aprikosen-, Pflaumen- und Feigenkonfitüren, die Hausherrin Marie-Josée dazu serviert, sind selbstverständlich „fait maison“ – schließ-lich gibt es im Garten Obst genug.

La Coursive du MorinandRue de la petite JudéeF­17580 Le Bois­Plage­en­RéTel.: +33 (0)5 46 09 22 [email protected]: DZ ab 95 € inkl. Frühstück

Nur drei Zimmer umfasst das „La Coursive du Morinand“ – da ist die Wahrscheinlichkeit eines

überfüllten Pools eher gering.

Chambres­d’hôtes­­|­­Découvertes­­­­­13

Page 14: Bon Voyage

14­­­­­Découvertes­­|­­Chambres­d’hôtes

Eine Engländerin an der Côte de Beauté (3)

W estlich von Saint-Palais-sur-Mer kündigen endlose Dünenstrände, Sandbänke, unberührte Kiefern-

wälder und einsame Kaps die Côte de Beauté an. In dem schmucken Belle-Époque-Badeort selbst säumen Pinien die Straßen. So auch in der Avenue du Platin, an deren Ende der At-lantik glitzert. In einer der schönsten Villen der Straße hat die Engländerin Emma Hutchinson 2004 „Ma Maison de mer“ mit fünf Chambres d’hôtes eröffnet. Weiß ist die tonangebende Farbe. Weiß lackiert sind die Vertäfelungen in den Zimmern, weiß die Bettüberwürfe, das Leinenbaldachin über dem Kopfende des Betts, die Fenstertüren zum Garten, die eleganten Loom-Chairs. Honigfarbenes Parkett und bei-ge Naturfaserteppiche bringen Wärme in die frische Note. Behaglich wie die geräumigen Zimmer ist auch der Salon. Korbfauteuils laden zum Herum-lümmeln ein, ein Schiffsmodell akzentuiert die maritime Note. Alles wirkt wie zufällig und spricht zugleich für den persönlichen Ge-schmack der Hausherrin: Die modernen Ge-mälde von Flusspferden und Fischen stammen von Schwester und Vater, die Körperpflegearti-kel im Bad von „L’Occitane”.

Ma Maison de mer21, avenue PlatinF­17420 Saint­Palais­Sur­MerTel.: +33 (0)5 46 23 64 [email protected] ab 70 € inkl. Frühstück

Von Bett und Tisch: Vue sur mer (2)

D er Name ist Programm: Von den drei Zimmern im „Côté Mer“ schweift der Blick aufs Meer, in dessen Tintenblau Segelschiffe weiße Tupfer setzen. Das moderne, im traditionellen Stil der

Insel gebaute Haus thront über den Dünen des Plage de Domino auf der Ile d’Oléron. Königsblaue Fensterläden auf blütenweißen Mauern zieren die Fischerhäuser der Insel, an deren einsamer Nordwestküste die Strän-de kein Ende nehmen. Nur eine niedrige Mauer und ein blaues Holzgat-tertor trennen das Grundstück vom Weg ans Wasser. Die Zimmer sind schlicht und licht. Im Gemach „Lilas” sorgen fliederfarbene Vorhänge für Farbtupfer, „Fuschia” setzt auf kräftige, fuchsienrote Akzente, zu „Bleue” gehört eine eigene Teakholzterrasse.Wer abends keine Lust verspürt auszugehen, kann sich an drei Tagen der Woche am Table d’hôtes verwöhnen lassen. Auf dem Menü stehen Fisch und Meeresfrüchte – und der Tisch hat selbstverständlich „vue sur mer“.

Côté Mer267 A, allée des Pirates, Les EpinousesF­17190 Saint­Georges d’Oléron Tel.: +33 (0)6 63 45 30 34 (Mobil)[email protected]://cotemeroleron.monsite.wanadoo.frDZ ab 95 € inkl. Frühstück

Oben: Lichte Luftigkeit und Blick aufs Meer – das „Coté Mer“. Unten: Weißes und sandfarbenes Intérieur im „Ma Maison de Mer“ lassen die Farbe des Strandes erahnen. Seite 15 oben: Hier hätte auch Marcel Proust seine Zeit wiedergefunden: das „Au Temps retrouvé“. Seite 15 unten: Umgeben von Wasser und Himmel – die „Yamina Lodge“.

Page 15: Bon Voyage

Chambres­d’hôtes­­|­­Découvertes­­­­­15

Hideaway mit Öko-Bonus (4)

N icht, dass Ars-en-Ré auf der West-hälfte der Ile de Ré ein lauter Ort wäre. Das 1300-Einwohner-Dorf

zwischen Austernbänken, Reben und Strand kommt eher verbummelt daher. Noch stiller als in der Rue du Havre geht’s allerdings selbst in Ars-en-Ré nicht. Marcel Proust, der störende Geräusche hasste, hätte es also in einem der vier Chambres d’hôtes des Gä-stehauses „Au Temps retrouvé“ gefallen. Wir ahnen es: Der Name geht auf das berühmte Werk des Schriftstellers zurück. Auch die Zimmernamen „Swann”, „Guermantes”, „Insula Rhéa” und „Albertine” verweisen auf Proust, ganz zu schweigen vom exquisiten Stil. Designmobiliar von Côté Bastide oder Leinenbettwäsche von Society verraten die Sorgfalt, mit der Florence ihr Gästehaus ein-gerichtet hat. Die ehemalige Tänzerin hat bei der Renovierung des alten Hauses auf ökolo-gisches Bauen gesetzt. Farben und Wandputz sind schadstofffrei, das Regenwasser wird gesammelt. Eine Auswahl der Einrichtungs- und Dekorationsgegenstände wird in der eigenen Boutique verkauft.

Au Temps retrouvé30, rue du HavreF­17590 Ars­en­RéTel.: +33 (0)5 46 27 86 [email protected]: DZ ab 144 € inkl. Frühstück

Makellose Strände (5)

E ine Sandzunge schiebt sich über zehn Kilometer zwischen den Atlantik und das Bassin d’Arcachon. Bunte Holzhäuser und Austernbars links, Dünen und makellose Strände rechts,

dazwischen ein Sträßchen, das am Cap Ferret endet. Das Kap hat sich vom schlichten Fischerhüttendorf zum schicken Badeort mit Blick auf die berühmte Düne von Pilat entwickelt, deren Sandberge über der Meeresenge schimmern. Aus dem Immergrün der Pinien lugt ein avantgardistischer Bau mit Holzveranda: die stylische „Yamina Lodge“ zeigt schon von außen Flagge. Es gibt nur zwei Suiten mit je 35 m2 Wohnfläche. „La Divine“ ist entschieden modern möbliert: De-signmöbel, viel Weiß und ein Buddha in der orangefarbenen Wand-nische. In „Exotica” wetteifern verschiedene Grüntöne miteinander. Fundstücke von exotischen Inseln entführen nach Übersee. Im Bad ist der Boden mit glatten Kieselsteinen gepflastert. Fahrräder, Flachbild-schirm und ein Spa auf der Terrasse gehören zum luxuriösen Angebot dazu. Für Familien steht eine separate Villa mit zwei Schlafzimmern zur Verfügung.

Yamina Lodge169, avenue de BordeauxF­33970 Lège Cap­FerretTel.: +33 (0)5 56 60 14 89 contact@yamina­lodge.comwww.yamina­lodge.com DZ 194 € inkl. Frühstück

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Charentes

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Bordeaux

La Rochelle

Page 16: Bon Voyage

16­­­­­Découvertes­­|­­Chambres­d’hôtes

Baskischer Bauernhof (7)

B iarritz liegt nur ein paar Minuten entfernt, und doch taucht man bei der Anfahrt zum „Irigoian-Hof“ in sattgrünes Bauernland ein. Fette Wiesen umgeben das

stattliche Haus, dessen breites, ausladendes Dach und blaue Fach-werkbalken baskischer nicht sein könnten. Bis ins 17. Jahrhundert lässt sich die Geschichte der Familie Etcheverry und des Hofs zurückverfolgen. Dass das verfallene Anwesen vor 15 Jahren nicht wie vom Bürgermeister vorgesehen abgerissen wurde, geht auf das Konto von Philippe Etcheverry. Der heutige Hausherr sanierte den maroden Familienbesitz und richtete unter den hohen Dach-schrägen fünf gemütliche Chambres d’hôtes mit viel Verweilqua-lität ein. Der Unterschied liegt in der Farbe. Mal ist das Zimmer in Rot, mal in Blau, mal in Grün gehalten. Nur die auf Hochglanz gewienerten Holzböden sind in allen Zimmern gleich. Zum Haus gehören ein türkisches Dampfbad und ein Innenpool – wobei es zum Strand nur 300 Meter sind.

IrigoianAvenue de BiarritzF­64210 Bidart /Ortsteil IlbarritzTel.: +33 (0)5 59 43 83 [email protected] DZ ab 113 € inkl. Frühstück

Sommerfrische auf der Klippe (6)

E in Schloss thront auf der Klippe. Zu seinen Füßen läuft der Atlantik Sturm gegen den sichelförmigen

Strand von Biarritz, vor dessen imperialer Uferfront Surfer auf den Wellen reiten. Kurz-um, die Lage der trutzigen „Villa Le Goë-land“ ist einzigartig. Das schlossartige An-wesen wurde um 1890 auf den Fundamenten einer noch älteren Villa errichtet. 1930 kaufte ein Pariser Industrieller den mit Türmchen,

Erkern und Terrassen auftrumpfenden Bau. Dessen Enkel Paul Daraignez

beschloss mit seiner Frau Elisa-beth, die zu groß gewordene

Sommerfrische der Familie mit vier Chambres d’hôtes zu beleben. An passendem Mobiliar bestand kein Man-gel. Kommoden, Lesetische und Orientteppiche aus

Familienbesitz möblieren die großzügigen Zimmer. Bleibt

die Qual der Wahl. „Goëland“ beeindruckt mit einer gut 35 m2

großen Terrasse, „Ravize“ lockt mit dem Blick über den alten Fischerhafen, von „Antxeta” schaut man auf eines der Wahrzei-chen von Biarritz, den vorgelagerten Felsen Rocher de la Vierge, und für „Montebello” schließlich spricht das nostalgische Bad im Stil des 19. Jahrhunderts.

Villa Le Goëland12, plateau de l’AtalayeF­64200 Biarritz Tel.: +33 (0)5 59 24 25 76 [email protected]­biarritz.comDZ ab 150 € inkl. Frühstück

Links oben: Hohe Wellen vor der Haustür – die „Villa Argi­Eder“ im Surfer­ Paradies Saint­Jean­de­Luz. Oben: Haus mit Geschichte – der ehemalige Bauern­hof „Irigoian“ stammt aus dem 17. Jahrhundert. Links unten: Bietet Sicht über die Bucht von Biarritz – die „Villa Le Goëland“.

Sie wollen lieber ans Mittelmeer? Kein Problem! Im Bon voyage 2010 haben wir die schönsten Chambres d’hôtes des Südens vorgestellt. Unter www.franceguide.com > Broschüren können Sie das Magazin herunterladen.

Page 17: Bon Voyage

Surfer willkommen (8)

I n Saint-Jean-de-Luz versorgt die Sport-marke Quicksilver vom europäischen Firmensitz am Stadtrand aus die Inter-

nationale der Surfer mit Brettern und Sport-outfit. Erprobt wird das Material am Strand, schließlich bürgen die meterhohen Wellen für optimale Testkonditionen. Was auch für den Plage Lafiténia gilt, an dem die „Villa Argi-Eder“ als Geheimtipp nicht nur für Surfer gehandelt wird. Lediglich hundert Meter trennen das kalifornisch anmutende Haus vom Meer. Im Erdgeschoss sind vier Cham-bres d’hôtes eingerichtet. Zu jedem Raum gehört eine Terrasse mit Teakholzliegestühlen. Dahinter breitet sich der 3000 m2 große Garten aus. Über mannshohem Oleandergebüsch und lavendelblau blühenden Agapanthusstauden tönt aus der Ferne das Fauchen und Grollen der Côte Basque. Ansonsten herrscht Stille.

Villa Argi-Eder58, avenue Napoléon III, Quartier AcotzF­64500 Saint­Jean­de­LuzTel.: +33 (0)5 59 54 81 65villa­argi­[email protected]­argi­eder.comDZ 66 € inkl. Frühstück

i weitere empfehlungen (siehe auch Karte)

region poitou-charentes

A VuesurCourAglaé, Louise, Marie und Camille heißen die Zimmer und verzaubern mit Charme und Eleganz.Tel.: +33 (0)5 46 27 70 59, www.vuesurcour.frPreis: DZ ab 115 € inkl. Frühstück

B LaMaisonduPalmierDrei Zimmer mit Blick auf den blumengeschmückten Innenhof, mitten in der Altstadt von La Rochelle.Tel.: +33 (0)5 46 50 31 96, www.lamaisondupalmier.comPreis: DZ ab 95 € inkl. Frühstück

region aquitanien

C Côte&DuneNeuling in den Dünen von Biscarrosse mit fünf indivi-duellen Zimmern, die nach berühmten Surfstränden benannt sind.Tel.: +33 (0)5 58 08 17 29, www.cotedune.frPreis: DZ ab 72 € inkl. Frühstück

D LeComptoirdesSablesIm Comptoir des Sables werden Sie von Sophie und François Bez mit selbstgemachten Spezialitäten verwöhnt.Tel.: +33 (0)5 58 78 35 20, www.lecomptoirdessables.frPreis: DZ ab 70 € inkl. Frühstück

Informationen zu den Regionen Poitou-Charentes und Aquitanien: www.westfrankreich-atlantik.de, www.tourisme-aquitaine.fr, www.frankreich-atlantikkueste.de

DERTOUR bietet in den Katalogen „Frankreich Benelux“ und„Radreisen und Aktivurlaub“ das größte Angebot an fl exiblen Urlaubsmöglichkeiten für Ihre nächste Reise nach Frankreich, z. B.:

Côte d’Azur I Juan-les-PinsHôtel Le Pre Catelan |||Kleines, charmantes Ferienhotel im provenzalischen Stil mit Swimmingpool, ca. 200 m zum Sandstrand. 3 Nächte inkl. Frühstück, bei eigener Anreise

Pro Person im DZ ab º 136

Radtour Höhepunkte der ProvenceIndividuelle Einzeltour ab/bis Orange, 7 Nächte inkl. Frühstück, Gepäckbeförderung, Karten- und Informationsmaterial, bei eigener Anreise

Pro Person im DZ ab º 615

Weitere Informationen und Buchung in Ihrem Reisebüro oder unter www.dertour.de

Von der Bretagne bis Korsika

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Page 18: Bon Voyage

18­­­­­Côte­d’Azur­–­Antibes­Juan-les-Pins

Advertorial

Die Seealpen und das Fort Carré im Rücken, das azurblaue Meer im Blick: Jaume Plensas luftige Skulptur „Le Nomade“.

Südfranzösische Lebensart, kulturelle Reichtümer und das Meer: Antibes Juan-les-Pins ist das ganze Jahr über eine Reise wert – und das für die ganze Familie.

Antibes Juan-les-Pins

Vergnügen im Kreise der Familie

Page 19: Bon Voyage

Jung, dynamisch und voller Blumen – das ist antibes Juan-les-Pins. Das beliebte seebad der stadt an-tibes liegt im Herzen der côte d’azur, nur wenige minu-ten vom internationa len flughafen von nizza entfernt. seine altstadt ruht im schutz jahrhundertealter stadt-mauern – sie wurden vom großen festungsbaumeister vauban für ludwig xiv. entworfen. sie ist reich an kul-turellen schätzen und geschichte, ihre gründung liegt 3000 Jahre zurück. mit ihren malerischen gässchen und dem provenzalischen markt wirkt sie wie ein eigenes Dorf im zentrum der stadt. mit ihrer mischung aus alter Handwerkskunst, französischer gastronomie, mode und lebensart vereint sie heute Tradition und moderne.

Historisches Erbe und ModernitätDem angenehmen Klima und dem besonderen licht hat es antibes Juan-les-Pins zu verdanken, Wahlheimat vieler Künstler geworden zu sein. allen voran Pablo Pi-casso. „Wenn sie den Picasso von antibes sehen wollen, dann müssen sie ihn in antibes sehen“, sagte er selbst einmal. noch zu lebzeiten wurde ihm das Picasso-museum gewidmet, das nach seiner umfangreichen renovierung nun wie verwandelt ist. aber neben dem großen meister sind noch viele andere Künstler in antibes zu entdecken, wie etwa die Werke nicolas de staëls und Hans Hartungs, die ebenfalls hier entstanden. Prestigeträchtige sammlungen zeitge-nössischer Kunst stellt auch das grimaldi schloss aus; lohnenswert ist ferner das musée Peynet et du Dessin humoristique, das humoristische zeichnungen zeigt.

Wer sich für geschichte interessiert, sollte sich weder das fort carré, eine bemerkenswerte verteidigungsan-lage aus dem 16. Jahrhundert, entgehen lassen, noch das archäologische museum. es ist Hüter der relikte des antiken griechischen und römischen antipolis. Direkt am Hafen steht die luftige skulptur „le nomade“ des berühmten katalanischen Künstlers Jaume Plensa. sie scheint den Horizont des meeres zu betrachten.

Erhabene Naturauf 25 Kilometern Küste entfaltet antibes Juan-les-Pins seine ganze landschaftliche vielfalt: Kleine Buchten wechseln mit feinen sandstränden ab und laden zu Was-serski, Parasailing, Tiefseetauchen, segeln oder einfach zum Baden ein. strände und Häfen, darunter der Port vauban, der größte Yachthafen europas, tragen das label „Pavillon Bleu“. es steht für ausgezeichnete Was-serqualität und engagement der stadt für die erhaltung der umwelt.

auch die große fülle an flora und fauna ist ein Plus-punkt für die Besucher. exotische Blumen und Palmen gedeihen üppig im mediterranen Klima und unter der sonne des mittelmeers. von der Blütenpracht kann man sich unter anderem in den frei zugänglichen gärten der

villa eilenroc überzeugen, in denen sich die Düfte tau-sender in antibes gezüchteter rosen auf elf Hektar ent-falten. Die gärten der villa Thuret wurden vor kurzem in den exklusiven „club“ der 200 bemerkenswertesten gärten frankreichs aufgenommen und tragen nun das label „Jardin remarquable“.

Ganzjährig ein VergnügenHier am cap d’antibes und an den stränden Juan-les-Pins ist dank des milden Klimas und des großen frei-zeitangebots das ganze Jahr über saison. ein einkaufs-bummel in den straßen der stadt, umrahmt von einem mittagessen in der sonne und einem romantischen Diner am abend ist praktisch das ganze Jahr über möglich. im Hinterland lassen sich weitere malerische Dörfer entdecken, an den stränden kann man sich bei strandaktivitäten und Wassersport erholen. Bei einem Drink auf einer belebten Terrasse oder im berühmten nachtleben mit internationalem Publikum klingt der Tag entspannt aus. Höhepunkt für freunde guter mu-sik ist das jährlich im Juli stattfindende festival „Jazz à Juan“. es ist nicht nur eines der ältesten europas, sondern auch eines der glanzvollsten. ein großer fami-lienspaß ist dagegen das „marineland“. Hier bieten eis-bären, orkas, Delphine, Haie und seehunde den ganzen Tag über und sogar nachts artistische vorstellungen. Bienvenue à antibes Juan-les-Pins!

Côte­d’Azur­–­Antibes­Juan-les-Pins­­­­­19

Advertorial

Wellen und Wasserski sind eine beliebte Kombination unter der Sonne von Antibes Juan­les­Pins.

„WENN SiE dEN PicaSSo VoN aNtibES SEHEN

WollEN, daNN MüSSEN SiE iHN iN aNtibES SEHEN“Pablo Picasso

TourismusInformationundKongressbüro11, place de Gaulle - BP 37F-06601 Antibes Cedex Tel.: +33 (0)4 97 23 11 11Fax: +33 (0)4 97 23 11 12

51, bd. GuillaumontF-06160 Juan-les-PinsTel.: +33 (0)4 97 23 11 10 Fax: +33 (0)4 97 23 11 09 www.antibesjuanlespins.com

i informationen

Page 20: Bon Voyage

20­­­­­Découvertes­­|­­Insider-Tipp

Der perfekte Urlaub ist für uns eine Mischung aus Kultur und Entspannung. Also entschieden wir uns diesen Sommer für das Loiretal, das für seine prächtigen Schlösser bekannt ist. Doch bevor wir mit unserem Wohnwagen bei den Châteaux von Chambord, Chenonceau & Co. ankamen, entdeckten wir eine Reihe von unbekannten Schätzen.

Denn spontan entschieden wir uns, hinter Paris von der Autobahn A10 auf die Bundesstraße N10 zu fahren. Schon von weitem sahen wir die Kathedrale von Chartres über den Weizenfeldern blitzen. Nun begann der Zauber zu wirken und uns wurde klar: Nach einem Zwischenstopp in Chartres wollen wir weiter über die kleinen Landstraßen mit ihren unzähligen Mühlen zuckeln und an den Feldern picknicken. Dabei stießen wir auf das Heimatmuseum in Orgères-en-Beauce. Hier erfuhren wir viel Interessantes über die Gegend, zum Beispiel, dass sie als „Kornkammer Frankreichs“ gilt.Jetzt wollten wir endlich weiter zu den Schlössern. Doch dann kamen wir durch Cloyes-sur-le-Loir – dort hatte sich einst Emile Zola niedergelassen, um seinen berühmten Roman „Die Erde“ zu verfassen. Wir übernachteten auf dem Campingplatz „Le Val Fleuri“. Dieser liegt im Grünen mit ange-nehm viel Schatten am Loirufer, das vom Renaissanceschloss Montigny- le-Gannelon überragt wird.

Dann endlich erreichten wir Blois. Aber anstatt gleich bis zu den Schlössern vorzufahren, ließen wir hier Auto und Wohnwagen stehen und mieteten uns Räder. Die Radwege sind neu und gut ausgeschildert. So rollten wir entspannt die Loire entlang und genossen die Sonne. Als wir durch die Weinberge radel-ten, trafen wir den jungen Winzer François Péquin, der uns zu einer Weinpro-be einlud. Wir staunten über seinen Weinkeller, der in den Felsen gebohrt ist. Zum Abschluss gab er uns noch den Tipp, beim Clos Lucé vorbeizufahren. In dem Schlösschen hat Leonardo da Vinci seine letzten Lebensjahre verbracht. Einige seiner genialen Maschinen und Konstruktionen sind hier ausgestellt. Als wir schon längst wieder in Richtung Deutschland fuhren, wurde uns wie-der einmal bewusst, wie spontan die ganze Reise verlaufen war. Wir waren an Orte gereist, wo Geschichte geschrieben wurde und hatten getrunken und ge-speist wie einst die Könige im Loiretal. Doch was uns besonders in Erinnerung bleiben wird, ist das Frankreich abseits der üblichen Pfade. Ein Urlaub voller Überraschungen und Zauber!

Egal ob in China oder im Loiretal – Aurelia (34) und Michael (37) aus Stendal entdecken am liebsten auf eigene Faust und mit spontanen Umwegen.

Entdeckungsreise mit Umwegen

HeimatmuseumMaisondelaBeauceF-28140 Orgères-en-BeauceTel.: +33 (0)2 37 99 75 58www.lamaisondelabeauce.com

CampingplatzundVergnügungsparkLeValFleuriF-28220 Cloyes-sur-le-Loir Tel.: +33 (0)2 37 98 50 53www.val-fleuri.fr

WeingutBrigitte&FrançoisPéquin113, rue de BloisF- 37530 LimerayTel.: +33 (0)2 47 30 09 10

FahrradverleihDetoursdeLoirewww.detoursdeloire.frFahrradverleih und -rückgabe an zahlreichen Stationen entlang der Loire – von Briare bis St. Brévin

ChâteauduClosLucé-ParcLeonardodaVinciF-37400 Amboise - Val de Loire Tel.: +33 (0)2 47 57 00 73www.vinci-closluce.com

i aurelias und michaels tipps

Loiretal

Page 21: Bon Voyage

Sie hatten einen tollen Urlaub in Frankreich...... und kennen besonders sehenswerte Orte, Cafés, Res-taurants, Hotels oder spannende Aktivitäten? Dann teilen Sie Ihre Erfahrungen und schicken uns Ihre per-sönlichen Urlaubshighlights! Die schönsten Einsen-dungen veröffentlichen wir im nächsten Bon voyage oder in unserem Newsletter. Als Dankeschön erhalten die Autoren aller veröffent-lichten Beiträge einen Merian-Reiseführer über die französischen Weingebiete und eine Flasche Wein. Mitmachen lohnt sich also!

So geht’s:Stellen Sie sich und Ihre Erlebnisse in einem kurzen Beitrag vor (mind. ¼ Seite A4 = 1000 Zeichen): Wo wa-ren Sie, was haben Sie erlebt, woher kommen Sie, wie alt sind Sie, wie machen Sie am liebsten Urlaub? Schicken Sie diesen Bericht möglichst zusammen mit Fotos von Ihrem Urlaub an:

[email protected]

Teilnahmebedingungen: Mit dem Zusenden Ihrer Texte und Fotos garantieren Sie uns, dass Sie der Inhaber sämtlicher Rechte an diesen sind. Sie übertragen ATOUT FRANCE unentgeltlich das Recht zur Veröffentlichung in unserem Newsletter sowie zum Abdruck in unserem Magazin Bon voyage. Bei einer Veröffentlichung behalten wir uns sinnwahrende Kürzungen der Texte vor. Bitte senden Sie uns keine Empfehlungen für Urlaubsunterkünfte oder Restaurants, wenn Sie selbst Beschäftigte, Eigentümer, Betreiber oder deren Familienange-hörige sind. Ihr Name sowie die Angaben zu Ihrer Person werden veröffentlicht, Ihre E-Mail-Adresse und Hausanschrift jedoch selbstverständlich nicht.

Ihre Insider-Tipps sind gefragt!

château deChenonceau

iPod-video Feinschmecker-Restaurant

Gartenanlagen Heckenlabyrinth Blumen- arrangements

Wachsfiguren- kabinett

Nacht- spaziergänge

Museums- boutique

Das Château de Chenonceau ist für Sie an jedem Tag im Jahr geöffnet

www.chenonceau.com

Page 22: Bon Voyage

22­­­­­Découvertes­­|­­Frankreichs­lebenswerte­Städte

Nantesist die lebenswerteste Stadt Europas. Zumindest sagen das viele der 280.000 Ein wohner – und das Time Magazine. Warum das tatsächlich stim-men könnte, merkt man rasch bei einem Besuch. Denn Nantes hat viele Vorzüge. Die Stadt in der Region Pays de la Loire liegt gleich an zwei Flüssen. Hier mündet die Erdre in die Loire. Die Nähe zum Meer – bis an die Küste sind es gerade einmal 55 Kilometer – gibt Nantes zudem ein maritimes Gesicht. Hier bekommt man frischen Fisch und Meeresfrüchte, genauso wie ausgefallene Spezialitäten aus Paris, das nur zwei Zugstunden entfernt ist. Die etwa 2050 Jahre alte Geburtsstadt von Jules Verne bewahrt mit ihren vielen historischen Bauten und Mu-

seen, mit Denkmälern und alten Plätzen ihre Geschichte, blickt aber auch kreativ nach vorne. So ist die Innenstadt größtenteils Fußgängern und Radfahrern vorbehalten. Überall kann man kostenlos Fahrräder ausleihen und der Nahverkehr arbeitet mit den neues-ten Techniken. Der Einsatz alternativer Energien wird unterstützt und alte Industriezonen werden behutsam in Kulturviertel umgewandelt. Das lockt viele junge Menschen nach Nantes. An den Hochschulen der Stadt sind etwa 55.000 Studenten eingeschrieben. Das Bildungsniveau ist hoch, das Gleiche gilt für das Ein-kommen. Das macht aus Nantes eine wohlhabende, kreative und innovative Stadt, die aber ganz und gar nicht arrogant daherkommt.

Urbane Blüten – Städtetipps von Kennern

Nantes • Montpellier • Straßburg

Paris­Zentrismus? Längst passé. Rund um Universitäten, Kultur­ und Technologiezentren haben sich in ganz Frankreich Metropolen entwickelt, die dem Land ein viel seitiges und kreatives Gesicht verleihen. In dieser Ausgabe: Nantes, Straßburg und Montpellier – vorgestellt von drei deutschen Auswanderern.

Page 23: Bon Voyage

Frankreichs­lebenswerte­Städte­­|­­Découvertes­­­­­23

Essen + Trinken gehenLa CigaLe

4, place Graslin, F­44000 Nantes Tel.: +33 (0)2 51 84 94 94, www.lacigale.com

Berühmte Brasserie mit sehenswertem Jugendstil-Dekor. Da sie sehr angesagt ist, muss man häufiger mal auf einen Platz warten – kann in dieser Zeit aber interes-sante Sozialstudien betreiben. Denn hier trifft sich auch die Nanteser Prominenz. Die Küche bringt feine fran-zösische Speisen auf den Tisch. Nachmittags kann man hier herrlich Kaffee oder Tee genießen.

FisCherdorF TrenTemouLTTrentemoult, F­44400 Rezé, Überfahrt mit dem Navibus www.navibus­nantes.cabanova.fr

Am frühen Abend sollte man unbedingt einmal mit einer Fähre auf die andere Seite der Loire übersetzen. Hier liegt das ehemalige Fischerdorf Trentemoult, in dem heu-te in erster Linie Künstler und Kunsthandwerker leben. Ich spaziere gerne vorbei an den individuell gestalteten Hausfassaden und durch die kleinen Gassen. Danach ist es Zeit für einen Apéro – die Franzosen lieben es, vor dem eigentlichen Abendessen irgendwo ein Gläschen zu trinken. Das kann man in Trentemoult hervorragend am Ufer der Loire, denn hier hat man abends am längsten Sonne – und einen herrlichen Blick auf Nantes.

ShoppingPassage Pommeraye

Rue Santeuil/Rue de la Fosse, F­44000 Nantes www.passagepommeraye.fr

Diese Einkaufspassage ist sicher eine der schönsten Frankreichs. Sie wurde 1843 eröffnet und hat viel von ihrem alten Charme erhalten. Wenn man an Boutiquen, Schmuckgeschäften und Delikatessläden vorbeibum-melt, fühlt man sich ins 19. Jahrhundert versetzt. Hier findet man auch tolle Mitbringsel, wie zum Beispiel die Macarons der Chocolaterie Larnicol, ein luftiges Gebäck mit verschiedenen Füllungen.

AusflugPorniC

www.ot­pornic.fr

Mein liebstes Ausflugsziel: Diese Küstenstadt liegt etwa 40 Autominuten von Nantes entfernt am Atlantik. Sie hat eine schöne Altstadt, viele kleine Strände, aber auch imposante Steilküsten. Nach einem Strandspaziergang ist ein Besuch bei „La Fraiseraie“ am Place du Petit Nice für mich unausweichlich: Die Eisdiele ist zwar nicht günstig, aber unheimlich gut.

Ausgehen/KulturLieu unique

Quai Ferdinand­Favre, F­44013 Nantes Cedex 1 www.lelieuunique.com

Die ehemalige Fabrik der bekannten LU-Kekse ist heute ein sehr lebendiges Kulturzentrum. Ihr Turm ist so etwas wie das Wahrzeichen von Nantes.Hier gibt es kostenlose Kunstausstellungen, eine gute Buchhandlung, Konzerte, Lesungen, Theater, Tanzkurse und ein Restaurant. Hinter dem LU liegt eine der inter-essantesten Gegenden der Stadt: das ehemalige Arbei-terviertel der Fabrik, in dem heute viele junge Kreative angesiedelt sind. Hier findet man überall Straßenkunst und hübsche Cafés.

quarTier BouFFay/Bar „L’arT sCène“Place de Bouffay/19, rue du Château, F­44000 Nantes http://lart­scene­nantes.com

In dem historischen Fußgängerviertel der Stadt reihen sich Kneipen und Restaurants aneinander. Vor allem am Donnerstagabend herrscht hier sehr viel Betrieb. Meine Lieblingskneipe ist die Bar „L’Art Scène“. Der Besitzer James organisiert regelmäßig kleine Konzerte und Poe-try-Slams auf einer winzigen Bühne. Hier bekommt man auch das „Bouffay-Bier“, das eine kleine Privatbrauerei im Viertel produziert.

FesTivaL „Les rendezvous sur L’erdre“www.rendezvouserdre.com vom 1. bis 4. September 2011

In Nantes gibt es viele Festivals. Ich gehe besonders ger-ne zum „Rendezvous sur l’Erdre“, einem renommierten Jazz-Festival, das immer im Spätsommer internationale Künstler nach Nantes holt. Die bringen dann mehrere Bühnen entlang des Flusses Erdre zum Schwingen.

Jan Rhein, 29 Jahre, Dozent für Germanistik

Seit August 2009 lebe ich in Nantes und unterrichte an der Universität Germanistik. Als kultureller Leiter des Centre Culturel Franco-Allemand orga-nisiere ich hier das Festival des deutschen Films „Univerciné Allemand“. Die Nanteser sind ein tolles Publikum: offen für Kultur, andere Menschen und Innovationen. Wenn Freunde mich besuchen, sind sie jedes Mal begeistert, was für eine auf-regende und junge Stadt Nantes ist.

i anreise-informationen

Flug: Z.B. mit Air France ab mehreren deutschen Städten über Paris zum Flughafen Nantes-Atlantique, dieser befindet sich nur zehn Kilometer vom Zentrum entfernt.

Bahn:Mit dem TGV ab Stuttgart in 7h20min, mit ICE und TGV in 7h15min ab Frankfurt ( jeweils umsteigen in Paris).

www.nantes-tourisme.com

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Montpelliermacht schlau: Jeder vierte Bewohner ist an einer der vielen Hochschulen der Stadt eingeschrieben. Das hält die Metropole jung und versorgt sie mit kreativem Input. Studenten, Einwohner und Besucher schätzen die entspannte Atmosphäre der Stadt, die jede Menge Kultur und eine große Vielfalt an Restaurants, Bars und Geschäften bietet. Im Sommer bevölkern alle gemeinsam die schmalen Gassen der Altstadt, die prächtigen Plätze wie den Place de la Comédie und die sonnigen Flecken zwischen den historischen Gebäuden. Dennoch wirkt Montpellier selten überlaufen. Vielleicht liegt das daran, dass die Menschen hier gerne und oft die Möglichkeit nutzen, schnell am etwa zehn Kilometer entfernten Strand oder in den Bergen der Cevennen zu sein. Wäh-rend sie abends die großstädtischen Angebote Montpel-liers genießen, zieht es sie tagsüber häufig zum Baden, Surfen oder Segeln ans Meer oder zum Wandern, Rad- und Kanufahren ins grüne Landesinnere. Stadtleben und Natur lassen sich in Montpellier bestens vereinen. Und das macht die Stadt für ihre Bewohner und Besucher so attraktiv – und für Studenten offenbar ebenso.

Nicole Leier, 35 Jahre, KulturreferentinAls ich die Stelle beim Maison de Heidelberg, dem deutschen Kulturzentrum in Montpellier bekam, habe ich mich wahnsin-nig gefreut. Eine spannende Arbeit in einer so vielseitigen und lebendigen Stadt ist wirk-lich ein Glücksfall. Und wenn ich raus in die Natur möchte, bin ich genauso schnell am Meer wie in den Bergen. Mitt-lerweile lebe ich schon mehr als sieben Jahre hier – und werde sicherlich noch lange bleiben.

24­­­­­Découvertes­­|­­Frankreichs­lebenswerte­Städte

Page 25: Bon Voyage

Ausgehen/Kulturmusée FaBre

39, boulevard Bonne Nouvelle, F­34000 Montpellier http://museefabre.montpellier­agglo.com

Das Museum erstrahlt nach umfangreicher Renovierung seit 2007 in neuem Glanz. Die Dauerausstellung umfasst etwa 800 Werke vom 16. Jahrhundert bis zur Moderne. Besonders beeindruckend finde ich die Soulages-Samm-lung, die sich aus zwanzig schwarzen Bildern zusam-mensetzt, die der bekannte zeitgenössische französische Maler dem Museum geschenkt hat. Aber auch die Wech-selausstellungen sind attraktiv – Kunstliebhaber sollten dieses auch architektonisch interessante Museum auf jeden Fall besuchen.

PrinTemPs des Comédiens178, rue de la Carriérasse, F­34097 Montpellier cedex 5 www.printempsdescomediens.com vom 1.6. bis 1. 7. 2011

Mein absolutes Lieblings-Festival in Montpellier. Jedes Jahr im Juni verwandelt sich der Parc du Château d’Ô in ein riesiges Theatergelände. Auf mehreren Bühnen tre-ten Schauspieler, Künstler, Komödianten und Zirkusar-tisten auf. Um sich auf den Abend einzustimmen, kann man unter riesigen Pinien mit Wein, Käse und anderen Leckereien picknicken. Eine Institution bei diesem Festi-val ist auch der Stand von „Mama Fanta“, die köstliche Hibiskus- und Ingwer-Limonade verkauft.

maison de heideLBerg4, rue des Trésoriers de la Bourse, F­34000 Montpellier Tel.: +33 (0)4 67 60 48 11, www.maison­de­heidelberg.org

In dem wunderschönen historischen Stadtpalais ver-anstalten wir regelmäßig Vorträge, Ausstellungen, Literaturabende, Filmvorführungen und einen deutsch-französischen Stammtisch. Viele Franzosen, die sich für Deutschland interessieren, aber auch Deutsche, die mitt-lerweile in Montpellier und Umgebung leben, nutzen unser Angebot. Aber natürlich sind uns auch Urlauber herzlich willkommen. Das Haus lohnt wirklich einen Besuch – und wir geben gerne Tipps für die Stadt.

ShoppingmarkThaLLe

Place de Castellane, F­34000 Montpellier

Hier bekommt man alle Köstlichkeiten der Region. Oft nutze ich meine Mittagspause für einen Besuch. Dann gönne ich mir einen frischen Salat oder etwas Käse und Brot, setze mich vor der Markthalle auf eine Bank und genieße das Treiben. Wer auf der Suche nach Souvenirs ist, kann sich hier mit Spezialitäten wie Wein, Olivenöl, der Olivenpaste „Tapenade“ oder Honig eindecken.

SpaziergängeJardin des PLanTes

163, rue Auguste­Broussonnet, F­34090 Montpellier

Der älteste botanische Garten Frankreichs ist eine Oase, 1593 angelegt von Heinrich IV. zur Untersuchung von Heilpflanzen. Heute betreibt die Universität die Anlage mit tropischen Gewächshäusern und vielen seltenen Pflanzen. Auf den Rasenflächen zwischen den Beeten sieht man immer wieder Leute, die Tai Chi betreiben. Das passt wirklich gut zu der schönen und entspan-nenden Atmosphäre des Parks.

Essen + Trinken gehenLaTiTude CaFé

Place de la Canourgue, F­34000 Montpellier

Hier sitzt man abseits des Trubels und doch inmitten der Stadt auf einer schönen Terrasse unter alten Platanen. Der Milchcafé schmeckt herrlich – sein Sandwich darf man sich von den umliegenden Bäckereien mitbringen. Für mich ein wunderbarer Platz, um Zeitung zu lesen oder sich mit Freunden zu treffen.

resTauranT L’arTiChauT15, rue Saint Firmin, F­34000 Montpellier Tel.: +33 (0)4 67 67 91 86, www.artichaut­restaurant.com

Im Herzen der Altstadt liegt dieses moderne Restaurant mit einer raffinierten französischen Küche. Ich lasse mich bei meinen Besuchen gerne von den neuen Kreati-onen überraschen. Ein weiterer Grund, warum ich das L’Artichaut so schätze: Es hat wirklich ein sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis.

i anreise-informationen

Der Flughafen von Montpellier liegt nur ca. sieben Kilometer vom Stadtzentrum entfernt und wird z.B. von Air France oder Ryanair angeflogen.

www.ot-montpellier.fr

Frankreichs­lebenswerte­Städte­­|­­Découvertes­­­­­25

Page 26: Bon Voyage

StraßburgFachwerk und Moderne, französischer Chic und „deutsche Gemütlichkeit“: Die Hauptstadt des Elsass hat viele Gesichter. Zusammen üben sie für die Straßbur-ger und ihre Besucher einen ganz besonderen Reiz aus. Hier wird in urigem Ambiente und unter gläsernen Kup-peln große Politik gemacht, Kultur geboten und manch kulinarische Köstlichkeit genossen. Und dabei redet der Straßburger gerne und viel, auch mit seinen Gästen. So kommt man an blanken Holztischen oder rot karierten Leinendecken schnell ins Gespräch, bei dem manchmal auch die Teller wandern. Schließlich gibt es in diesem Schlemmerparadies so viel zu probieren. Abhilfe nach einem allzu ausgiebigen Essen schaffen Spaziergänge durch die Fußgängerzonen der Altstadt und Radtouren entlang der vielen Kanäle. Oder man geht in einer der Bars tanzen – zusammen mit Studenten, Künstlern und Mitarbeitern des Europa parlaments.

KulturL’auBeTTe

Place Kléber, F­ 67000 Straßburg, www.laubette.fr

Jeder Kunst- und Architekturfan wird dieses klassizis-tische Gebäude lieben, dessen avantgardistische Innen-gestaltung aus den 1920er Jahren von Hans Arp, Sophie Täuber-Arp und Théo von Doesburg stammt. Die drei Künstler schufen mit der Aubette einen vierstöckigen und weitläufigen Freizeitkomplex mit einem Kino- und Ballsaal, einem Foyer mit Bar, einem Kaffee- und Teesa-lon und einem Billardzimmer mit außergewöhnlichem Dekor. Heute sind die Räume ein Museum, das die Straß burger gerne als „Sixtinische Kapelle der zeitgenös-sischen Kunst“ bezeichnen.

musée Tomi ungerer2, avenue de la Marseillaise, F­67076 Straßburg Cedex www.musees­strasbourg.org

Vor allem meine deutschen Freunde lieben die humor-vollen und frechen Zeichnungen von Tomi Ungerer. Also gehe ich mit ihnen natürlich in das Museum, das seit 2007 in der renovierten Jugendstilvilla Greiner etwa 8000 Werke des in Straßburg geborenen Künstlers zeigt. Neben Zeichnungen sind auf den zwei Etagen auch Poster, Skulpturen und Fotos zu sehen.

SpaziergängedeuTsChes oder kaiser-vierTeL

Place de la République, F­67000 Straßburg

Rund um den ehemaligen Kaiserplatz liegt das „Deut-sche Viertel“. Hier stehen viele Prachtbauten wie der Universitätspalast oder die Hauptpost. Dazwischen verlaufen breite Boulevards. Den Place de la République beherrscht das mächtige Palais du Rhin. In dem Kuppel-bau, in dem einst Kaiser Wilhelm II. residierte, befindet sich heute die regionale Kulturverwaltung. Immer wenn ich durch die gepflegte Parkanlage vor dem Palais spaziere, bleibe ich vor dem Denkmal in der Mitte des Platzes stehen. Es zeigt eine Mutter mit zwei Söhnen, die beide im Ersten Weltkrieg gefallen sind – der eine für Frankreich, der andere für Deutschland. Auch das gehört zu Straßburg.

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Petra Holtmeyer, 45 Jahre, ProjektkoordinatorinMeine Liebe zu Straßburg begann als Au Pair. Damals war ich 19 Jahre alt – und wusste bereits: Hier möchtest du nicht mehr weg. Also blieb ich, lernte Französisch und studierte Sozialpsychologie. Jetzt bin ich seit 26 Jahren in Straßburg und fühle mich total heimisch. Ich sehe meine Wahlheimat-stadt als kleine Metropole mit dörflichen Charakter-zügen und einem sehr menschlichen Gesicht.

La PeTiTe FranCeRue du Bain­aux­Plantes, F­67000 Straßburg

Im ehemaligen Gerberviertel im Südwesten der Altstadt kann man herrlich an den Flussarmen der Ill entlang und vorbei an den schönsten Fachwerkhäusern Straß-burgs flanieren. Auch die Einheimischen zieht es in die verwinkelten Gassen. Denn hier gibt es viele Antiqui-tätenläden, tolle Restaurants und gemütliche Cafés. Da das gesamte Viertel eine Fußgängerzone ist, kann man im Sommer überall wunderbar draußen sitzen.

ShoppingmarChé du BouLevard de La marne

Boulevard de la Marne, F­67000 Straßburg Dienstag und Samstag von 7 bis 13 Uhr

Der beste Platz um Spezialitäten aus dem Elsass wie Gänseleber, Käse und Wein zu kaufen. Hier findet man auch viele Souvenirs wie Körbe und die bemalte Keramikware aus der Region. Wer sich bei den vielen Köstlichkeiten nicht auskennt, kann auch probieren. Für mich – und viele Elsässer – gehört ein Besuch dieses Markts zu einem typischen Samstag in Straßburg.

PâTisserie kuBLer29, avenue Vosges, F­67000 Straßburg, www.kubler.fr

Seit drei Generationen produziert die Familie Kubler herrliche Kuchen, Törtchen, Schokolade – und einen wunderbaren Gugelhopf. Diese Elsässer Spezialität gibt es als süße und herzhafte Variante. Ich serviere letztere gerne zu einem schönen Riesling.

Essen + Trinken gehenCaveau gurTLerhoFT

13, place de la Cathédrale, F­67000 Straßburg Tel.: +33 (0)3 88 75 00 75

Wo früher die Domherren gespeist haben, gibt es heute eine der besten Tarte Flambée (Flammkuchen) der Stadt. Man sitzt urig im mittelalterlichen Gewölbekeller, gleich neben der Kathedrale. Das Ambiente und die Speisen des Restaurants sind rustikal und deftig. Mein Tipp: Ver-schiedene Flammkuchen bestellen, teilen und tauschen.

Les douze aPôTres7, rue Mercière, F­67000 Straßburg Tel.: +33 (0)3 88 32 08 24

Die Straßburger trinken nicht nur gerne elsässischen Wein, sondern auch Bier. In dieser Bar fällt die Wahl schwer: Denn hier gibt es mehr als 120 Bier sorten. Immer gut für eine Erfrischung und Kontakt zu Einheimischen.

Le BaeCkeoFFe14, rue des Moulins, F­67000 Straßburg Tel.: +33 (0)3 88 23 05 40, www.baeckeoffe.com

In diese Winstub gehe ich gerne mit Freunden aus Deutschland, die das typisch Elsässer Gericht Baeckeoffe probieren möchten. Die urige Atmosphäre und die rot-weißen Tischdecken passen prima dazu – und das Preis-Leistungs-Verhältnis stimmt.

i anreise-informationen

Flug: Mit Lufthansa oder Easyjet zum Flughafen Basel-Mulhouse. Von dort via Mulhouse ca. 1 Stunde mit der Bahn.

Bahn: Direktverbindungen mit dem TGV, z.B. ab München (ca. 3h 50min) oder Stuttgart (ca. 1h 17min)

www.otstrasbourg.fr

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Page 28: Bon Voyage

28­­­­­Découvertes­­|­­Centre­Pompidou-Metz

E s ist ein Stück Patisserie, ein Windbeutel mit Cremehäubchen, sagen die einen, ein Zirkus-zelt oder halb umgeschlagener Crêpe die ande-

ren. Laut Architekt Shigeru Ban wurde das neue Centre Pompidou in Metz hingegen von einem traditionellen chinesischen Hut inspiriert, den er einmal im Pariser Stadtteil Saint-Germain erworben habe. Zusammen mit Jean de Gastines hat Shigeru Ban 2003 die Pläne zum neuen, 5020 Quadratmeter großen Kunstzentrum ent-worfen. Der Hut mutierte zu einem Sechseck, das durch drei Galerien durchzogen wird. Seine Spitze ist 77 Meter hoch – eine Hommage an das Pariser Vorbild. Das näm-lich wurde 1977 eröffnet, ebenfalls in einem „revoluti-onären“ Gebäude. Der Entwurf des Architekten Renzo Piano entsprach einem von innen nach außen gedrehten Haus; Treppen und Leitungen wurden an die Fassade angebracht.

Im Mai 2010 hat das neue Museum unter dem bekannten Namen Centre Pompidou in der lothringischen Haupt-stadt die Pforten geöffnet. Expandierende Museen liegen im Trend: Der Pariser Louvre macht es mit seinen Able-gern in Abu Dhabi oder im nordfranzösischen Lens vor; ebenso die Guggenheim Museen in New York, Bilbao, Berlin, Venedig und Abu Dhabi. Das Centre Pompidou-Metz verbindet mit dem großen Pariser Bruder mehr als der Name. Beide bedienen sich aus der Kollektion des nationalen Museums für moderne Kunst. Sie enthält mehr als 59.000 Werke, teils von beson-ders bekannten Künstlern wie Picasso, Braque, Brâncuşi, Matisse und Kandinsky. Gerade mal 1300 davon finden im Centre Pompidou in Paris Platz.

Besonders für Deutsche aus dem Saarland, Rheinland-Pfalz, Hessen oder Baden-Württemberg bietet sich ein Ausflug an. Durch die TGV-Verbindung nach Frankfurt

und Karlsruhe ist Metz nahe an Deutschland gerückt. Mit dem Centre Pompidou lockt eine „starke“ Sehens-würdigkeit. „Die Besucher erhalten einen fast kom-pletten Überblick über die Kunst des 20. Jahrhunderts“, erläutert Alfred Pacquement, Direktor des Musée nati-onal d’art moderne im Pariser Centre Pompidou, und stellt neue Ankäufe zeitgenössischer Kunst in Aussicht: „Die finden in Metz nun einen angemessenen Rahmen.“

i informationen

CentrePompidou-Metz1, parvis des Droits de l’Homme, F-57020 MetzTel.: +33 (0)3 87 15 39 39www.centrepompidou-metz.fr

öffnungszeiten/preise

Das Centre Pompidou-Metz ist täglich außer dienstags geöffnet, auch an Feiertagen (außer am 1. Mai).Mo und Mi: 11–18 Uhr/Do und Fr: 11–20 Uhr Sa: 10–20 Uhr/So: 10–18 Uhr

Eintritt: 7 €. Für Besucher unter 26 Jahren ist der Eintritt frei.Führungen: Nur nach telefonischer Anmeldung.Montag bis Freitag, von 9 bis 12 Uhr, unter Tel.: +33 (0)3 87 15 39 85

anreise

Metz liegt kurz hinter der deutschen Landesgrenze. Die Entfernung Metz-Saarbrücken beträgt nur 70 Kilometer, Frankfurt ist 250 Kilometer entfernt. Mit dem TGV erreicht man Metz von Stuttgart aus in 3 Stunden (umsteigen in Straßburg).

allgemeine infos zu metz

OfficedutourismedeMetz2, place d’Armes, F-57000 MetzTel.: +33 (0)3 87 55 53 76www.tourisme-metz.fr

Windbeutel mit Pariser FüllungExpandierende Museen liegen im Trend: Im Mai 2010 hat im lothringischen Metz ein Ableger des berühmten Centre Pompidou in Paris eröffnet.

TexT: Jörg ziPPricK

Metz

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Hotel­3.14­­|­­Découvertes­­­­­29

3.14Hotel

V om spektakulären Dachpool schweift der Blick über das Kuppel- und Stuckge-birge an der Croisette aufs türkisblaue

Mittelmeer. In den Zimmern des „3.14“ geht die Reise weiter: nach Amerika, Afrika, Ozeanien, Eu-ropa und Asien. Jede der fünf Etagen des stylischen Hotels hinter Cannes’ noblem Uferboulevard ist einem anderen Kontinent gewidmet. In den Grenzgebieten von Lobby und Restau-rant regiert die Phantasie. Ein Garten-zwerg, der auf den Namen „Shanti“ getauft ist, thront im Empfang auf einem Muranoglasbrunnen.

Für Karine Ellena-Partouche er füllte sich mit der Eröffnung des Hotels ein Kindheitstraum. Die Toch ter eines Langstrecken-piloten wuchs auf mehreren Kontinenten auf. Als Erwachsene fühlt sich die Hôtelière in aller Welt zu Hause. So entstand die Idee, ein Boutique-Hotel zu kreieren, das den Gast auf die Reise schickt.„Einerlei, ob Sie von hier oder anderswo stam-men, hier sind Sie woanders“, bringt Karine Ellena-Partouche das Leitmotiv des „3.14“ auf den Punkt. Ihre Schwester Alexandra ist Innenarchitektin und zeichne-te für das Intérieur verantwortlich. Souverän werden cooles Design mit Camp & Kitsch vermischt. In der ers-ten Etage versetzen Pop-Art-Möbel und Schockfarben lustvoll in das Amerika der Seventies, inklusive einer Prise Latino-Barock.

Europa gehört die vierte Etage: Bienvenue im Paris der Belle Epoque, das mit Plüsch, sündigem Karminrot und einem wie ein Mieder über dem Kopfende geschnürtem

Baldachin als Hommage an das Moulin Rouge daher-kommt. Eine Etage höher predigen geometrische Linien, Design-Sitzeier von Baleri und Bambus fernöstlichen Minimalismus: „Asien“ steht ganz

im Zeichen einer Zen-Schlichtheit, über der der Duft von Patchouli und Jasmin schwebt. Die Zimmer

in „Afrika“ (zweite Etage) sind schillernd wie ein Märchen aus 1001. Nacht, die in „Ozeanien“

(dritter Stock) schaffen mit Korallenfar-ben und Kokosfaser die Illusion einer

Südseeinsel. Die Reise um die Welt in fünf Etagen folgt den Feng-Shui-Prinzipien. Jeder Raum ist nach der altchinesischen Lehre kon-zipiert, nach der alle Energien frei fließen sollen. Am Ende der Reise ist der Kreis geschlossen. Apropos Kreis: Die Ziffer 3.14

entspricht der Kreiszahl Pi, die in der Geometrie das Verhältnis des

Umfangs eines Kreises zu seinem Durchmesser bemisst.

Bliebe noch das hippe Restaurant „Cink“ zu erwähnen, in dem Chef de Cui-

sine Mario d’Orio eine asiatisch beeinflusste Mittelmeerküche aus Bio-Produkten serviert. Und natür-lich der hoteleigene Strand, der mit knallblauen Design-möbeln zum place to be an der Croisette geworden ist.

i informationen

HOTEL3.145, rue François Einesy, F-06400 CannesTel.: +33 (0)4 92 99 72 [email protected], www.3-14hotel.com DZ ab 155 €

Reise um die Welt auf fünf Etagen

Die ganze Welt in einem Hotel? Dass das nicht die Quadratur

des Kreises ist, beweist das Designhotel 3.14.

Von links nach rechts: Von Asien über das Mittelmeer und Afrika bis nach Amerika. Und über allem thront Zwerg Shanti im Foyer.

TexT: Klaus simon

Cannes

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Nachbarn und fliegenden Schwertern

Von zänkischen

Gut 100 Meter unterhalb Saint­Cirq­ Lapopies schlängelt sich der Fluss Lot.

Selten ist die Bezeichnung „spektakuläre Lage“ so zutreffend wie bei den Dörfern Saint­Cirq­Lapopie und Rocamadour. Gerade einmal 60 Kilometer trennen diese „Schwalbennester“ in der Region Midi­Pyrenäen. Unsere Autoren Nicolai Blank und Annika Rammler haben sie besucht.

Saint-Cirq-Lapopie • Rocamadour

30­­­­­Découvertes­­|­­Dörfer­im­Quercy

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G ibt es einen Zusammenhang zwischen landschaftlicher Grandeur und mensch-licher Petitesse? Wir stehen am höchsten

Punkt des Dorfes Saint-Cirq-Lapopie auf einem Steilfelsen. Zirka 100 Meter unter uns schlängelt sich der Lot durch eine Landschaft wie aus einem Rittermär-chen: Bewaldete Höhenzüge im Wechsel mit fruchtbaren Tälern, Pappelalleen, Mais- und Tabakfeldern. Links überragt ein Kreidefelsen den Fluss. Geradeaus zeigen wuchtige Felsgalerien den weiteren Verlauf des Lot, der sich hier tief in den weichen Kreidefels des Quercy-Plateaus gegraben hat. Wie erhaben das Panorama ist, so drollig erscheint uns die historische Szenerie, in der wir uns befinden: Über mehrere Jahrhunderte stritten sich rund um unsere Aussichtsplattform drei Adelsfamilien um das Recht auf die Fluss- und Brückenzölle von Saint-Cirq-Lapopie. Aus Platzmangel bauten sie ihre Burgen Fels an Fels und beäugten einander misstrauisch. 1471 setzte der französische König Ludwig XI. dem Treiben ein Ende und ließ die Wehranlagen schleifen.

Dass wir uns auf Saint-Cirq freuen durften, darauf hat-te uns schon Pierre Cazès vorbereitet. Bei dem agilen Mittfünfziger im fünf Kilometer flussabwärts gelegenen Bouziès hatten wir am Tag zuvor Fahrräder ausgeliehen. „Meine Familie lebt hier schon seit 1620!“, erklärte uns Pierre stolz und leitete damit einen Parforceritt durch sechs Jahrhunderte Auf und Ab des Lot-Tals ein: Hun-dertjähriger Krieg, marodierende Söldnerheere, Pest und Religionskriege, Hochwasser und Wiederaufbau. „Schaut euch unbedingt Saint-Cirq-Lapopie an“, schloss er den Vortrag, „dort gipfelt die Geschichte und die landschaftliche Schönheit des ganzen Flusstals.“

Auf der parallel zum Lot verlaufenden Landstraße nähern wir uns dem 30 Kilometer westlich der Provinzhauptstadt Cahors gelegenen Dorf. Immer steiler ragen die Felswände in den Himmel, die

Nachmittagssonne taucht sie in orangefarbenes Licht. Nach einer weiteren Flussbiege erscheint die Silhouette von Saint-Cirq-Lapopie. Gleich einem Schwalbennest klammern sich seine Häuschen 80 Meter über dem Lot an einen Felsen – ein umwerfender Anblick.

Hinter einer restaurierten Wassermühle schließen wir die Räder an und machen uns auf den steilen Weg hoch ins Dorf. Auf einem Trampelpfad geht es durch roman-tisch-verwachsene Gärten. Einer davon gehörte dem Surrealisten André Breton, der sich 1950 während eines Besuches in den Ort verliebte und hier fortan jeden Som-mer im Kreis befreundeter Künstler verbrachte. Auch heute noch verleihen kleine Galerien und Ateliers Saint-Cirq die Atmosphäre einer ländlichen Künstlerkolonie.

Wir spazieren durch die Gassen entlang hübscher Fach-werkhäuser mit spitzen Schindeldächern sowie kunstvoll gearbeiteten Fenster- und Dachgiebeln aus Holz. Vom Drechslerhandwerk lebten hier im 19. Jahrhundert noch bis zu 1500 Menschen. Mit seinem Niedergang im Zuge der Industrialisierung schmolz die Einwohnerzahl von Saint-Cirq im 20. Jahrhundert auf unter 200 Menschen.

Sehenswerte Station auf dem Jakobsweg: der Wallfahrtsort Rocamadour.

Dörfer­im­Quercy­­|­­Découvertes­­­­­31

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32­­­­­Découvertes­­|­­Dörfer­im­Quercy

Ganz oben: Horizontal verläuft hier so gut wie nichts: In Rocamadour geht es eher um Senkrechten. Oben: Das Meer 300 Kilometer entfernt, doch in der Basilika hängt ein Segelschiff? Es erinnert an den Seefahrer Jacques Cartier, der bei der Entdeckung Québecs die Schwarze Madonna von Rocamadour gehisst hatte.

Seit der Lot ab Ende der 1980er Jahre wieder für die Frei-zeitschiffahrt schiffbar gemacht wurde, kommen immer mehr Touristen, und die kleinen Dörfer längs des Flusses leben langsam auf. Häuser werden renoviert, hübsche kleine Restaurants und Hotels eröffnen.

60 Kilometer nördlich profitiert auch Rocama-dour von Besuchern – heute wie früher. Es gehört zu Frankreichs beeindruckendsten Dörfern, ein in den Kalksteinfelsen gehauener Wallfahrtsort. Religiös ist es zwar nicht mehr ganz so bedeutend wie einst im Mittel-alter, landschaftlich aber schwer zu überbieten. Seine winzigen Steinhäuschen und massigen Paläste kleben an einem steilen Kreidefels im canyonartigen Alzou-Tal. Bereits im Mittelalter kamen jährlich mehrere hundert-tausend Pilger, um der Schwarzen Madonna ihre Bitten zu übermitteln, und noch heute strömen die Gläubigen scharenweise in das Dorf. Die Madonna soll von keinem Geringeren als Zachäus, dem Zöllner, geschnitzt worden sein. Er wurde schon im Neuen Testament beschrieben – der Legende nach wanderte er an seinem Lebensende von Jericho nach Gallien, um sich hier als Einsiedler Amadour der religiösen Buße zu verschreiben.

Nicht weniger als sieben Kapellen sowie ein gutes Dut-zend Geschäfte mit Devotionalien machen schnell klar, worum es in Rocamadour, dem „Fels des Amadour“, geht. Die bedeutendste ist die Marienkapelle, die über der Krypta des Heiligen Amadours steht. Gemeinsam mit der Basilika Saint-Sauveur aus dem 11. bis 13. Jahr-hundert wurde sie 1998 von der UNESCO als Weltkul-turerbe ausgewiesen. Mindestens genauso faszinierend wie die Architektur, sind indessen die wundersamen Geschichten, die wir von Emeline Ochorro erfahren. Sie ist Fremdenführerin und erzählt gerade, was es mit dem Schwert auf sich hat, das in etwa zehn Meter Höhe ne-ben der Kapelle Notre-Dame im Felsen steckt. „Darf ich vorstellen: Das ist Durendal, das magische Schwert des tapferen Roland“, erklärt sie. „Die Legende besagt, dass der Neffe Karls des Großen Durendal im Jahr 778 hinfort schleuderte, als er in den Pyrenäen in einen Hinterhalt geriet und verhindern wollte, dass das Schwert seinen

Feinden in die Hände fiele. Und siehe da: Durendal flog und flog, Hunderte von Kilometern, hinweg über die Garonne, über den Lot und die buko-lische Landschaft des Quercy, bis es am Grab des Heiligen Amadour in den Felsen einschlug und seither die Besucher in Staunen versetzt.“

Gewissermaßen eine lebende Legende ist dagegen der gleichnamige Käse aus Rocamadour. Das zart-schmelzende Geschmackserlebnis aus Ziegenmilch ist in ganz Frankreich bekannt. Und auch Emeline be-kommt leuchtende Augen, als sie auf ihn zu sprechen kommt. „Der ist wirklich très, très bon“, schmunzelt sie. „Und im Gegensatz zu den vielen Legenden und Sagen Rocamadours auf jeden Fall ganz real.“

anreise

MitdemFlugzeugZ.B. mit Air France, Lufthansa oder OLT nach Toulouse-Blagnac. Von dort mit dem Mietwagen 130 Kilometer bis Saint-Cirq-Lapopie bzw. 165 Kilometer bis Rocamadour.

MitderBahnFünf tägliche TGV-Verbindungen von Paris nach Toulouse (5h), dann weiter mit Regionalzügen zum Gare de Rocamadour-Padirac bzw. Gare de Cahors (ca. 30 Kilometer von Saint-Cirq-Lapopie entfernt).

weitere informationen

Hausboot-Touren auf dem Lot bieten z.B. Hausbootferien Reinwald (www.hausboot-online.de), Le Boat (www.leboat.de) und Locaboat (www.locaboat.com).

MaisonduTourismedeRocamadour,Padirac,GramatF-46500 RocamadourTel.: +33 (0)5 65 33 62 59 [email protected]

OfficedeTourismeSaint-Cirq-LapopiePlace du SombralF-46330 Saint-Cirq-LapopieTel:+33 (0)5 65 31 29 [email protected]

www.sehenswuerdigkeiten-midipyrenaeen.de

i informationen

Page 33: Bon Voyage

Centre­des­monuments­nationaux­­­­­33

100 denkmäler feiern die tierweltveranstaltungsreihe an geschichts-trächtigen orten zum thema tierwelt:• ausstellungen klassischer und zeitgenössischer Kunst in bedeu-tenden Denkmälern wie dem mont-saint-michel, den abteien von montmajour und Thoronet, den schlössern von vincennes, oiron, châteaudun, cadillac, Bussy-ra-butin, la motte Tilly, den Türmen und stadtmauern von aigues-mor-tes oder auch der Kathedrale von saint Denis.• veranstaltungen, faszinierende nachtvorstellungen, festlichkeiten, ausstellungen und neu konzipierte rundgänge in den schlössern von carrouges und azay-le-rideau und vielen anderen orten – den ganzen sommer lang.• eine eindrucksvolle abschluss-ausstellung in der Pariser concier-gerie im Herbst/Winter 2011.

Das komplette Programm finden sie im internet unter www.monuments-nationaux.fr

abend- und Nacht-veranstaltungen 2011Château d’Azay-le-rideau (Centre-val de loire)Nächtliches Schauspiel im Juli und August 2011:„Der verwunschene spiegel“ (le miroir enchanté)im schlosspark eines der schönsten Wasserschlösser aus der renais-sance können sie im Juli und august täglich ab 21 uhr ein mitreißendes schauspiel mit Tieren erleben.entdecken sie eine märchenhafte Welt, in der sie die schöne mit dem spiegel treffen, die ihnen ihre geschichte erzählt.

Arc de triomphe (paris)Nächtliche Besichtigungen bis 23 Uhr, täglich vom 1. April bis zum 30. September.nach einem Dîner auf den champs-elysées steigen sie auf die Terrasse des arc de Triomphe und bewun-dern den sonnenuntergang auf einer der schönsten Prachtstraßen der Welt.

Sainte-Chapelle (paris)Abendliche Besichtigungen bis 22 Uhr, immer mittwochs von Mitte Mai bis Mitte September.Bei sonnenuntergang können sie in der früheren Palastkapelle das ein-zigartige farbenspiel der Kirchen-fenster und die finesse des gemei-ßelten zierschmucks bewundern.

kathedrale notre-dame (paris)Nächtliche Besichtigungen bis 23 Uhr, immer samstags und sonn-tags vom 1. Mai bis 31. August.nach einbruch der Dunkelheit führt sie diese Tour auf die über 70 meter hohen Türme von notre- Dame, von wo aus sie einen atembe-raubenden Blick über das nächtlich-glitzernde Paris genießen können.

Das Centre des monuments nationaux ist für die Erhaltung, Restaurierung und Verwaltung von rund 100 Denkmälern in Frankreich verantwortlich. Darüber hinaus ermöglicht es auch der Öffentlichkeit, diese Bauwerke zu besuchen. Einige dieser „monuments nationaux“ sind etwa die Abtei vom Mont-Saint-Michel, die Schlösser Château d’Angers und Azay-le-Rideau, Burg und Stadtmauer von Carcassonne sowie der Arc de Triomphe und die Kapelle Sainte-Chapelle in Paris. Im Rahmen einer Veranstaltungsreihe rund um diese Denkmäler präsen-tiert das Centre des monuments nationaux hier eine Auswahl an Kulturer-eignissen für das Jahr 2011.

centre des monuments nationaux

Erhalten und bewahren:

i informationen

Für weitere Fragen stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung.

CentredesmonumentsnationauxTel.: +33 (0)1 44 61 21 96 [email protected] www.monuments-nationaux.fr

attention : la taille de la signature ci-contre est minimale, ne pas réduire

Advertorial

Veranstaltungen 2011

Arc de Triomphe – Paris

Notre Dame – Paris

Château d’Azay­le­Rideau – bei Tours

Page 34: Bon Voyage

34­­­­­Aude­–­Land­der­Katharer

Advertorial

Ein vom Wind geprägter Landstrich mit starkem Charakter ermöglicht einen Aufent-

halt voller kontrastreicher Entdeckungen. Von den sanften Hügeln und Windmühlen

des Lauragais über die schroffen und schwindelerregenden Felsen direkt am Rand der

Pyrenäen bis zu den langen und wilden Stränden zwischen Meer und Garrigues im

Osten verspricht das Aude Vielfalt und Abwechslung.

das aude Land der Katharer

Page 35: Bon Voyage

Advertorial

Die geschützte Mittelmeerküste im Aude

Die mittelmeerküste im aude zeichnet sich durch ihre Binnenseen, inseln und salinen, aber auch durch ihre Tier- und Pflanzenwelt aus. Der Küstenabschnitt ver-fügt über 50 Kilometer feinen sandstrand, moderne und lebendige Badeorte wie gruissan und leucate oder ruhige familienorte wie narbonne-Plage, fleury, saint Pierre und Port-la-nouvelle. sie alle bieten dem Besu-cher ein breites angebot an aktivitäten: vom segeln bis zum Hochseeangeln, vom Windsurfen oder strandse-geln bis zum faulenzen.

in Gruissan-Village, dem historischen stadtkern von gruissan, winden sich Häuser und gassen kreisförmig um die Burganlage aus dem 11. Jahrhundert. vom Turm Barberousse aus hat man den besten ausblick über die stadt, das meer, die Heidelandschaften und die Wälder der umgebung. Wandern ist im nahen „massif de la clape” möglich. an den kilometerlangen sandstränden lässt sich wunderbar flanieren. auch anhänger des Windsurfens und anderer Wassersportarten finden hier optimale Bedingungen vor. Der Yachthafen wird von erfahrenen skippern wie anfängern gleichermaßen für infrastruktur und service geschätzt.

Office de tourisme de GruissanTel.: +33 (0)4 68 49 09 00, www.gruissan-mediterranee.com

einst war es eine insel, heute liegt Leucate an einem 17 Kilometer langen Küstenabschnitt am fuße der gebirgskette corbières zwischen lagune und mittel-meer. es ist ein wahres surf-Paradies. leucate-Plage be-findet sich an der südlichen flanke des Kalksteinfelsens und ist daher vor starkem Wind geschützt. Besonders familien schätzen den ruhigen Badeort. Das neubauge-biet Port leucate gilt dagegen mit seinem großen Hafen-becken als Dorado für segel- und Bootsliebhaber. 1300 Boote können hier festmachen. la franqui dagegen ist von zahlreichen villen aus der Belle epoque geprägt.

Office de Tourisme de LeucateTel.: +33 (0)4 68 40 91 31, www.tourisme-leucate.fr

Das naturschutzgebiet „Parc de la Narbonnaise“ ent-lang der mittelmeerküste ist ideal für alle Touristen, die gleichzeitig sonne, Dolcefarniente und die bezaubernde vielfalt der flora und fauna erleben möchten. Der naturpark zeichnet sich durch eine große vielfalt an lebensräumen und landschaften aus: von den feuchten ebenen an der Küste bis zur trockenen garrigue der corbières und des massif de la clape. um die Potentiale dieser gegend besser auszuschöpfen, hat der Park ein Wanderangebot entwickelt. Dieses besteht aus mar-kierten Wegen mit Tagestouren, fernwanderstrecken oder speziellen rundstrecken zur erkundung der schät-ze des Parks mit informationstafeln, wie z. B. „le Tour du golfe antique”.

www.parc-naturel-narbonnaise.fr

Aktivitäten ohne Ende

Wenn der „cers” sein brausendes lied erhebt und die schilfrohre in alle richtungen biegt, blähen sich Hunderte von segeln auf. Dann stehen Katamaranaus-flüge auf dem see von leucate, surfen und Kitesurfen auf dem Programm. aber das aude ist auch ein felsen-paradies. Die als „Pogs” bezeichneten Kalksteinnadeln, zufluchtsstätten der letzten Katharer, sind heute ein beliebtes Terrain für erfahrene Kletterer oder solche, die es werden wollen. Höhlenforscher erkunden die ewige nacht der Höhlen von cabardès oder der Hautes corbières, wo das Wasser riesige Karstnetze gegraben und beeindruckende Kathedralen aus Kalkspat gebildet hat.

ein frischer und vitaler Wasserlauf durchquert all diese gebiete. Jung und überschäumend brodelt er in seinem oberen lauf durch die schluchten von Pierre-lys und saint-georges, ruhig fließt er hingegen in der ebene. er stellt die verbindung zwischen Pyrenäen und mit-telmeer her. rafting, Kajak und alle arten von Boots-fahrten sind hier möglich. auf den Treidelpfaden des canal du midi genießen Jog-ger und radfahrer eine von Platanen gesäumte, einma-lige historische route.Das aude ist ein landstrich, der sich dem Besucher nach und nach erschließt. Wer augen und seele offen hält für die schönheit der landschaft und die geschichten der menschen, wird einmalige entdeckungen machen!

Verein der Fremdenführer im Land der Katharer:www.guidespayscathare.com

Canyoning, Rafting, Mountainbike & Co.www.eau-rizon.org, www.sudrafting.frwww.laforgedequillan.fr

Der „Sentier Cathare” (Katharerweg)

an insgesamt sieben Katharerburgen kommt vorbei, wer dem Wanderweg „sentier cathare” (Katharerweg) folgt. Der rot und gelb ausgeschilderte Weg startet in Port-la-nouvelle am mittelmeer und führt über Duilhac und axat 200 Kilometer weit in die Pyrenäen bis nach foix. man wandert auf zwölf etappen durch Weinberge, Heidelandschaft und wilde schluchten auf den spuren der Katharer.Die gîtes de france de l’aude bieten Wan-deraufenthalte an, z.B. „4 Tage auf dem Katharerweg” von axat nach Duilhac mit topographischem führer, reservierung der unterkünfte, Besichtigungen, logistischer unterstützung und vorbe reitung. andere Touren werden geführt und bieten die möglichkeit des gepäcktransports.

Tel.: +33 (0)4 68 11 40 70www.gites-de-france-aude.comwww.sudfrance.fr

Links: Etappe auf dem „Sentier Cathare” – das Château de Quéribus.Oben: Rasanten Segelspaß bieten die Strände des Aude.

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Advertorial

Narbonne – Ville d’Art et d’Histoire

als „Ville d’Art et d’Histoire“ lädt narbonne dazu ein, ihre berühmte römische vergangenheit, ihre mittel-alterlichen relikte oder die zeitgenössische Dynamik zu entdecken. mit einem führer oder auf eigene faust können die architektonischen oder kulturellen sehens-würdigkeiten besucht werden, wie der Palast des erzbi-schofs, die gotische Kathedrale, das renaissancegebäude maison des Trois nourrices oder die römerstraße via Domitia. sehenswert ist auch die Brücke „Pont des mar-chands“, die sich mit kleinen Wohnungen und geschäf-ten über den canal de la robine spannt. narbonne ist auch eine stadt des sports und der erho-lung. in ihrer umgebung können Wanderungen und fahrradtouren unternommen werden. auch Wasser-sportler und Badegäste finden an den stränden von narbonne-Plage ihr glück. ein großes vergnügen ist auch eine Bootsfahrt auf dem canal de la robine, der zum unesco-Weltkulturerbe gehört. auch gourmets und freunde des Weins kommen in narbonne auf ihre Kosten. Hier können die berühmten Weine la clape oder corbières verkostet werden. Die markthallen (les Halles) sind ein ort der geselligkeit und hundertfacher farben und Düfte. ein festival fin-det immer ende august zu ehren von charles Trénet statt. Das geburtshaus des berühmten sängers ist heute ein museum für die öffentlichkeit.

Office de tourisme de Narbonne:Tel.: +33 (0)4 68 65 15 60, www.narbonne-tourisme.com

Links oben: Die Burgfestung von Carcassonne.Links unten: Der Canal du Midi et de la Robine.Rechts oben: Der Palais des Archevêques in Narbonne.

Die stadt ist eine festung wie aus dem Bilderbuch. man muss nur durch das Burgtor schreiten, und schon steht man inmitten jahrhundertealter geschichte. verschwö-rerisch schmiegen sich uralte gemäuer mit prächtigen fassaden aneinander. Herrliche gärten, Türme und dicke steinmauern erzählen von der einstigen größe der königlichen Höfe. seine bedeutendste rolle spielte carcassonne als Hochburg der Katharer, die im 13. Jahrhundert als Ketzer verfolgt wurden.

Office de tourisme de Carcassonne:www.carcassonne-tourisme.com

Carcassonne per rad entdecken:räder, Babysitze, Helm und co. vermietet der fahr-radverleih generation vTT. Bei ihm kann man auch geführte entdeckungstouren buchen.www.generation-vtt.comTel.: +33 (0)6 09 59 30 85 (Mobil)

mit „les Jardins de saint Benoît“ präsentiert garrigae resorts & spas ein neuartiges Konzept von vier sterne-unterkünften. seine klassisch eingerichteten landhäuser verstecken sich inmitten mediterraner gärten. Das re-staurant empfängt seine gäste mit speisen und Weinen aus der region in einem Winzerhaus. Wohlbefinden und seele werden im spa mit Hamam, Dampfbad und Kos-metikbehandlungen gepflegt. es verwendet nur natür-liche Produkte aus der gegend. für sportliche aktivitäten stehen Pools und Tennisplätze bereit. Die körperliche fitness kann man bei Yoga oder Personal Training fördern, während die Kinder mit dem Kids club spielerisch die umgebung entdecken. für abwechslung am abend sorgen Kochkurse oder verko-stungen von Weinen und olivenöl. Les Jardins de Saint Benoît – Garrigae ResortsTel.: +33 (0)4 67 11 87 15, www.garrigaeresorts.com

Carcassonne – zwei UNESCO-Welterbestätten in einer Stadt

Les Jardins de Saint Benoît – Vier Sterne-Resort im Herzen der Corbières-Weinberge

36­­­­­Aude­–­Land­der­Katharer

Page 37: Bon Voyage

Aude­–­Land­der­Katharer­­­­­37

Advertorial

Südfranzösische Lebensart mit den Spezialitäten des Aude.

KarnevalvonLimouxLimouxJanuar bis Ende März 2011Mittelalterliche Tradition mit Umzügen, Musikgruppen und Harlekins.Tel.: +33 (0)4 68 31 11 82http://limouxin.free.fr/carnaval.htm

ToquesetClochersLimoux16. März 2011Weinfest und Auktion fassgereifter Chardonnay-Weine.

15.MondialduVent–Windsurf-EventLeucate23. April bis 1. Mai 2011Hier treffen sich Surfer und Kiter aus der ganzen Welt.Tel.: +33 (0)4 68 40 91 31www.mondial-du-vent.com

CapNore18.-19. Juni 2011Mountainbike-Marathon für Radsport-Amateure.www.capnore.com

FestivaldeCarcassonneCarcassonne Ende Juni bis Mitte August 2011Musik, Theater und Tanz – eine Stadt wird zur Bühne.Tel.: +33 (0)4 68 11 59 15www.festivaldecarcassonne.com

FestivalFugueenAudeRomaneRomanische Abteien im Aude16. bis 30. Juli 2011Klassische Konzerte in acht Abteien.Tel.: +33 (0)4 68 11 74 37www.fugueenauderomane.fr

LaFêteduCassouletCastelnaudary23. bis 29. August 2011Bei diesem Fest wird in der Welthauptstadt des Cassoulets gegessen, getrunken, getanzt und gesungen.www.castelnaudary-tourisme.com

veranstaltungen im aude 2011:

Feinschmecker-Paradies Aude

ein kleines, blaues etikett auf der verpackung gibt den entscheidenden Hinweis. „le Pays cathare®“ steht darauf und signalisiert: Dieses Produkt ist qualitativ hochwertig. meist handelt es sich um lebensmittel und Wein aus dem aude, doch können auch Herbergen und Kultur-stätten mit dem gütesiegel ausgezeichnet werden. fünf Territorien umfasst das aude, die völlig unterschiedliche klimatische Bedingungen haben und damit auch eigene spezialitäten hervorbringen.Die Küste steht vor allem für austern und meeresfrüchte aus leucate und gruissan, das land dahinter ist berühmt für Weinanbaugebiete, wie etwa corbières, minervois, cabardès, malepère, limoux und fitou. Die gegend am fuße der Pyrenäen produziert Bergkäse und kräftiges fleisch, die region um carcassonne bringt milde zwie-beln und Trüffeln hervor, und ganz im Westen werden Bohnen angebaut, aus denen cassoulet zubereitet wird. natürlich gibt es hier auch viele restaurants, die dieses nationalgericht der region auftischen. Wer sich gern bekochen lässt, ist im aude gut aufgehoben. Hier gibt es alleine neun Köche mit michelin-sternen, ein rekord im languedoc-roussillon!

Weitere Informationen zu den Lebensmitteln des Aude: www.payscathare.com

Die französische Version des „Bed & Breakfast“ bietet Aufenthalte rund um die Themen Gastronomie

(insbesondere Cassoulet und Trüffel) und Wein an: www.sudfrance.fr

www.gites-de-france-aude.com

i informationen

AnreisemitdemZugMit dem Autozug aus mehreren deutschen Städten über Nacht bis nach Narbonne. Infos und Buchung unter www.bahn.de/autozug

AnreisemitdemFlugzeugCarcassonne wird von Ryanair via London-Stansted von mehreren deutschen Städten aus angesteuert. Air-France, KLM und Ryanair fliegen nach Montpellier, Lufthansa, Air France und OLT nach Toulouse. Von dort mit dem Mietwagen nach Carcassonne in anderthalb bzw. einer Stunde(n).

Weitere Informationen:ComitéDépartementalduTourismedel’Aude/ConseilGénéralAllée Raymond CourrièreF - 11855 Carcassonne cedex 9Tel.: +33 (0)4 68 11 66 - 00, Fax: +33 (0)4 68 11 66 - 01www.audetourisme.com

Page 38: Bon Voyage

William Shakespeare, Richard III.

„ein pferd, ein pferd, mein konigreich fur ein pferd!

Loiretal • Provence •Camargue • Pyrenäen

Wie in alten Zeiten: hoch zu Ross vor den Toren von Château d’Amboise.

Page 39: Bon Voyage

E r ist ein „homme à cheval“, wie man auf Franzö-sisch sagt. Seit er denken kann, ist er mit Pferden zusammen, lebt und arbeitet mit ihnen. Seine Lei-

denschaft: voyager à cheval – Reisen zu Pferde. Pierres Hof, die Ferme Equestre des Abrons bei Pailloles, liegt im Süden Frankreichs. Doch Pierre Chemineau ist immer un-terwegs, immer im Sattel. Für seine Trails bringt er seine Pferde per Lkw in fast alle Landesteile.

Mit dem Pferd der Natur nahe kommen, Strände entlang galoppieren oder auf dem Pferderücken das Gebirge erobern – „Ich versuche möglich zu machen, was meine Gäste so zu Hause nicht erleben können“, umreißt der 53-Jährige seine Philosophie.

Entlang dEr loirEDie Tour entlang der Loire zählt zu den berühmtesten Wanderreitrouten Frankreichs. Tagsüber von Schloss zu Schloss reiten, abends im Rittersaal einer Burg das Diner einnehmen und nachts in einem privaten Schlösschen königlich ruhen. Nirgendwo auf der Welt gibt es so viele Schlösser wie in dieser Region.Am Morgen des ersten Tages wird jedes Pferd einzeln vorgestellt. „Das ist Ubu, 14 Jahre. Ein erfahrenes Wan-derreitpferd, sans soucis – sozusagen ohne Sorgen zu reiten“, erklärt Pierre und lächelt. „Und hier haben wir Dalia.“ Pierre tätschelt der braunen Stute den Hals. „Sie ist seit sechs Jahren dabei.“Pierre überlegt sich genau, welches Pferd zu welchem Reiter passt – oder umgekehrt. Eine Sache der Erfahrung. „Die Charaktere von Pferd und Reiter sollten zusammen-passen“, erläutert Pierre. Die ganze Reise müssen Pferd und Reiter miteinander auskommen.Pierre Chemineau ist seit über 25 Jahren im Job. Einer der erfahrensten Wanderreitanbieter Frankreichs. Gut 6000 Kilometer legt er pro Jahr im Sattel zurück. Und damit ihm die Strecken nicht langweilig werden, nimmt er immer wieder eine neue dazu. Die Tagesstrecken betragen zwischen 24 und 39 Kilometer. Mittags wird Rast gemacht – typisch französisch mit einem üppigen

Picknick im Freien, oft mit Blick auf ein Schloss. Während die Pferde sich auf einer improvisierten Koppel ausru-hen, besichtigen die Reiter jeden Tag ein anderes der berühmten Schlösser: Chenonceau, Amboise, Chéverny oder Chaumont. Abends entschädigen stilechte Unterkünfte für alle Stra-pazen. Heute erreichen wir kurz vor Sonnenuntergang das Château de Chémery, eine Burg mit Graben und Zug-brücke. Nachdem wir uns frisch gemacht haben, speisen wir – fast wie in einer Filmkulisse – in einem Rittersaal an einer langen Tafel. Im mehrere Meter hohen Kamin lodert das Feuer. Dabei berichten die Besitzer Cécile und Axel Fontaine von ihrer Burg, die sie 1981 gekauft haben. „Nach und nach renovieren wir das Gebäude aus dem Mittelalter mit dem Renaissanceanbau“, erzählt der Hausherr, selbst auch ein Reiter. „Über reitende Gäste freuen wir uns besonders. Das passt eben zu einer Burg.“In den historischen Gästezimmern finden die Reiter den „Schlaf der Geschichte“ – im Himmelbett hinter dicken Fachwerkwänden des 13. Jahrhunderts. Klirrt da nicht die Rüstung eines Ritters? Klingt da nicht die Laute eines Troubadours?

„Doch die Krönung aller Schlösser an der Loire wartet noch auf uns: Château de Chambord“, sagt Pierre und steigert unsere Erwartung. Und so beschleicht uns ein erhabenes Gefühl, als wir die 32 Kilometer lange Mauer passieren, die das Jagdgebiet von Chambord umschließt. Das Schloss aus Tuffstein hat Dimensionen der Super-lati ve: es zählt 440 Zimmer. Unter den staunenden Blicken von Touristen positionieren wir uns zum Erinnerungsfoto – in klassischer Pose wie auf einem Reiterstandbild.

duftEndE ProvEncEEine Woche später befinden wir uns schon auf der nächsten Etappe: in der Provence – Heimat von Wein, Lavendel und den berühmten Kräutern. Pierre reitet mit uns vom Luberon-Gebirge bis ans Mittelmeer.

im sattel quer durch frankreich

Urlaub im Sattel | Actif 39

Urlaub auf dem Pferderücken – für viele ist das ein Traum. Ritt meister Pierre Chemineau

macht ihn möglich. Seit 25 Jahren führt er Reittouristen durch Frankreich. Ein Parforceritt

von den Loire-Schlössern bis ins wilde Baskenland.

TexT: Daniela DaviD

Page 40: Bon Voyage

Auf dem Weg in Richtung Süden erreicht unsere Rei-tergruppe die Durance. „Da müssen wir durch“, meint Pierre, als wir am Ufer des breiten Flusses stehen. Die Strömung ist stark, der Untergrund sehr steinig. „Wenn ihr losreitet, schaut nicht aufs Wasser oder aufs Pferd“, warnt Pierre, „blickt nur auf das andere Ufer!“

Dann bleibt keine Zeit mehr. Pierres Pferd kämpft sich schon durch die Fluten und findet einen machbaren Weg durchs Wasser. Jetzt wollen die anderen Pferde hinter-her. Die Wellen reichen ihnen bis zum Bauch. Die Gischt spritzt hoch. „Ich habe das Gefühl, ich komme nicht vorwärts“, ruft ein Reiter, „nur seitwärts.“ Tatsächlich, der Druck der Strömung ist so groß, dass Pferde und Reiter abdriften. Doch dann gelangen alle an das andere Ufer, wenn auch ein ganzes Stück entfernt. Die Begeis-terung ist groß. Das Abenteuer Durance – der reiterliche Höhepunkt des Tages.

Dagegen wirkt die Mittagspause dann wie eine Kin-derüberraschung. In schönster Natur ist ein Tischlein-Deck-Dich aufgebaut. Als wir ankommen, steht das déjeuner schon bereit. Sarah, die Rittassistentin, hat sich darum gekümmert. Sobald die Pferde versorgt sind, gönnen sich die Reiter einen Pastis. Der gehört dazu. Dann stärken wir uns bei Salade Niçoise, Käse, Baguette und Wein aus der Vaucluse-Gegend.

Abends wird in kleinen Hotels oder Gästezimmern, den Chambres d’hôtes, übernachtet. Unser Gepäck trans-portiert Sarah in einem Begleitfahrzeug. Die Logistik im Hintergrund eines Rittes ist aufwändig und ausgeklügelt.

naturschutzgEbiEt camarguESchließlich erreichen wir die Camargue, das Land der weißen Pferde und schwarzen Stiere, hellrosa Flamingos und tiefroten Sonnenuntergänge. Es ist eine ganz eigene Welt, die man hier betritt. Und man sollte es mit Bedacht tun. Langsam. Am besten zu Pferde.

Von weitem sehen wir die Kirchturmspitze von Les-Saintes-Maries-de-la-Mer. Schnell kommt die „Capitale de la Camargue“ näher und näher. Ein Wallfahrtsort mit strahlend weißen Häusern, dahinter der Sandstrand. Breit, weit und unendlich lang. Wir reiten im seichten Teil des Wassers. Die Muscheln knirschen unter den Hufen. Die Wellen umspülen die Pferdebeine. Die Stuten und Wallache sind jetzt sehr lebhaft. Es kribbelt in ihnen. Wir Reiter spüren es. Manche fangen an zu tänzeln. Sie wollen los. Endlich, das Zeichen zum Galopp: Die Pferde begin-nen zu fliegen. Himmel und Erde scheinen im Rhythmus der Galoppaden zu verschmelzen. Wie flatternde Träume von der wilden Camargue.

auf und ab im baskEnlandEine wirkliche Herausforderung ist die Etappe durch das Baskenland. Auf alten Schmugglerpfaden geht es durch die französischen Pyrenäen. Noch heute sind auf den grünen Bergen an der Grenze zu Spanien kaum Menschen anzutreffen, dafür aber umso mehr Tiere: Schafe, Kühe und Pferde. Alle laufen frei umher, fast wie im Garten Eden. Schnell verinnerlichen wir den Rhythmus dieser Gebirgs-reise zu Pferde: auf und ab. Aufsitzen am Morgen, fünf,

Links: Pause muss sein – passend zu den Weinstöcken der Provence wird sich mit einem Glas Côte du Rhône gestärkt.Unten: Fast wie im Garten Eden: Saftige Wiesen, frei umher-laufende Schafe und ein weiter Himmel in den Pyrenäen.

40 Actif | Urlaub im Sattel

„gar hubsch ists, auf seinem pferde.

Johann Wolfgang von Goethe

Page 41: Bon Voyage

Ferme Equestre des AbronsPierre Chemineau F-47440 Pailloles Tel./Fax: +33 (0)5 53 41 11 25 [email protected], www.les-abrons.comBuchungen direkt auf der Internetseite oder über www.pferdreiter.de/frankreich

Die Gäste werden am Anreisetag vom nächstgele-genen Bahnhof abgeholt und am Rückreisetag dorthin gebracht. Das Gepäck wird während des Rittes in einem Begleitfahrzeug separat transportiert. Auf den Ritten ist immer eine Dolmetscherin für Englisch/Französisch dabei.

weitere infos zu reiturlauben in frankreich

www.tourisme-equestre.fr

Buchungen sind direkt bei den Anbietern möglich oder bei auf Reitreisen spezialisierten Agenturen, wie etwa www.reiterreisen.com. Informationen erteilen die Tourismusbüros der jeweiligen Region. Oft gibt es eigene Broschüren für Reiturlaube mit einer Liste von Reitanbietern.

praktische tipps und ausrüstung

Eine Reittour sollte auf das reiterliche Können abgestimmt sein. Auch in warmen Gegenden sollte man einen Regen- und Windschutz sowie einen Pulli auf dem Sattel dabei haben. Es empfiehlt sich, unbedingt eine Kopfbedeckung (Reithelm) und in den Bergen rutschfestes Schuhwerk zu tragen.

weitere informationen zu den besuchten schlössern

www.schloesser-der-loire.de

i informationen

sechs, manchmal acht Stunden unterwegs sein, den Berg rauf, den Berg runter. Beim Anblick der Bilder-buch-Landschaft wird das zur Meditation im Sattel. Und sollte Gott in der Natur wohnen, so hat der Ritt durch das Baskenland etwas von einer Pilgerschaft: die Strapazen, die Begegnung mit der Landschaft und die Gewissheit, dass der Weg das Ziel ist.Ist es das, was so süchtig macht am Wanderreiten? Was meint Pierre – er, der rund 30 Wochen pro Jahr im Sattel verbringt? „Die Nähe zu den Pferden, der Kontakt zur Natur, das Glück, das die Reiter miteinander teilen“, sinniert er und blickt in die Landschaft, „und am Ende das Gefühl des Windes, der deine Haut streichelt.“

In der Umgebung von Le Grau-du-Roi sind die berühmten Camargue-Pferde zu Hause.

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Frankreich-Katalog 2011

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Aquitaine Bretagne Normandie Vendée

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Côte d’Azur Languedoc-Roussillon Camargue

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INTER CHALET Ferienhaus-Gesellschaft mbHPostfach 5420 • 79021 Freiburg

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Anz_Bon_Voyage 100x297 mm_V1.2 11.11.10 12:40 Seite 1

Page 42: Bon Voyage

D as dunkle Meer schmiegt sich an die West-küste Korsikas. Der Himmel ist sternenklar. Kleine Wellen klopfen sachte gegen den Boden des Motorbootes. In der Ferne leuchten die

Werbetafeln der Hotels und Restaurants am Hafen der Hauptstadt Ajaccio, ein warmer Sommernachtswind weht Musikfetzen herüber. „Sie waren sonst immer hier“, sagt der korsische Kalmar-Fischer Stéphane Arrighi und zeigt ins Wasser. Doch diesen Sommer hat er noch keinen einzigen Tintenfisch gefangen. Warum, kann er sich nicht erklären. Wir wollen trotzdem mit ihm hinaus fahren – wegen der Stimmung. Für Stéphane Arrighi ist der Tourismus ein willkom-mener Nebenverdienst. Der 43-jährige Seemann arbeitet zusätzlich als Skipper und Tauchlehrer. Er seilt zwei große Lampen über Bord ab. Sekunden später tanzen kleine Fische um das Licht. Sie sollen die großen Tinten-fische anlocken. Als Köder spießt er vier Sardinen auf die Metallstangen der „Jigs“, die speziellen Haken für den Tintenfischfang. Er reicht jedem eine Angel und rät: „Hin und wieder hochziehen, damit ihr es merkt, falls doch einer anbeißt.“

Normalerweise vertrauen die Fischer von Ajaccio auf den heiligen Erasmus, den Schutzpatron der Fischer und Seefahrer. Zu seinen Ehren findet jedes Jahr Anfang Juni ein großes Fest im Hafen von Ajaccio statt. Männer in weißen Gewändern tragen dann seine Statue in einer Prozession von der Fischerkirche in den Hafen. Die ganze Stadt feiert mit Bier, Pastis, gegrilltem Fisch und frittierten Teigtaschen.

Heute früh am Hafen Tino-Rossi haben wir Octave, dem Fischer zugeschaut, wie er in der Morgensonne sein Netz flickte und wie er später seinen Kollegen beim Ausladen des Fangs half. Die Rotbarben glotzten aus einer Styro-porkiste in den Himmel. St. Erasmus hatte die Fischer

mit vier vollen Paletten gesegnet. 300 Euro bekommen sie für 20 Kilogramm in der Fischhalle unter dem Rathaus. Octave mag Mitte 60 sein, weiße Locken kringeln sich in seinem Nacken. Neben dem Job als Fischer betreibt er das Restaurant „Auberge du Pêcheur“ am Golfe de Lava nördlich von Ajaccio. Tintenfische hat er in dieser Saison auch noch nicht gefangen.

In gleichmäßigem Takt ziehen wir unsere Angelruten hoch und lassen sie wieder ins Wasser gleiten. Es ist immer noch 20 Grad warm und jetzt windstill. Über uns leuchtet das weiße Band der Milchstraße. Plötzlich habe ich etwas Schweres am Haken. Stéphane eilt zu Hilfe, kurbelt an der Rolle, zieht die Leine hoch. Am Jig hängt ein riesengroßer roter Tintenfisch. Er zappelt und schleudert Wassertropfen um sich, fast so, als würde er niesen. „Nicht anfassen“, warnt Stéphane. Er kann bei-ßen oder Tinte ins Gesicht spritzen. Das soll angreifende Räuber vertreiben. Früher wurde aus dem dunkelbrau-nen Farbstoff „Sepia“ Füller-Tinte hergestellt, heute verwendet man sie fast nur noch als Lebensmittelfarbe.

42 Actif | Tintenfischfang auf Korsika

Oh heiliger Erasmus!In der Bucht von Ajaccio nimmt der korsische Fischer Stéphane Arrighi Urlauber nachts mit auf Tintenfischfang. Auch Monika Hippe war dabei und versuchte ihr Glück.

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TexT: Monika Hippe

Korsika

Links: Angebissen! Ein kapitaler Kurzflossenkalmar am Haken. Rechts: Dümpelnde Fischkutter im Hafen von Ajaccio.

Page 43: Bon Voyage

Das Prachtexemplar ist fast so lang wie mein Arm und flößt richtig Respekt ein. Mit seinen zehn Ten-takeln sieht der Kurzflossenkalmar ein bisschen aus wie ein Außerirdischer. Unter Wasser kann das selt-same Tier die Farbe wechseln wie ein Chamäleon. Es bewegt sich raketenartig vorwärts, indem es Wasser aus seinem Körper herauspresst. Mit diesem „Düsen-antrieb“ kann er sich sogar mehrere Meter in die Luft katapultieren und wird deshalb auch Flugkalmar genannt. Selbst Stéphane ist erstaunt über so einen dicken Fang. Stolz machen wir ein paar Fotos. Dann befreit er mich von dem Gewicht, das ich kaum mehr halten kann. Und wie schmeckt so ein fliegender Tin-tenfisch? „Wunderbar! Er ist eine Delikatesse, ganz mild und zart“, schwärmt der Fischer. Das werden wir testen, sobald in den Hafenrestaurants wieder Kalmar auf der Karte steht.

Später steuert Stéphane das Boot zurück Richtung Ajaccio und schüttelt den Kopf. Kaum zu glauben: Fünf Tintenfische liegen im Plastikeimer. Erklären kann er sich das nicht, aber er freut sich, dass sie endlich wieder in die Bucht gekommen sind. Auch wenn der heilige Erasmus nicht immer mitzieht – auf die Urlauber kann man sich eben verlassen.

anreise

Flug: Nach Bastia fliegen in der Sommersaison Germanwings ab Köln-Bonn, Berlin und Stuttgart und Lufthansa ab Hamburg und Frankfurt. Air Berlin fliegt von April bis Ende Oktober ab Köln/Bonn nach Calvi. Air France fliegt ganzjährig ab mehreren deutschen Städten über Paris oder Lyon nach Ajaccio, Bastia und Calvi.

Fähre: Regelmäßige Verbindungen ab Marseille, Toulon und Nizza mit SNCM, Corsica Ferries und Moby Lines.

übernachtung

Hôtel du GolfeKleines Hotel direkt am Hafen von Ajaccio mit Meerblick.5, boulevard du Roi Jérôme, F-20000 AjaccioTel.: +33 (0)4 95 21 47 64, www.hoteldugolfe.com, DZ ab 110 €

kalmarfang

Stéphane ArrighiBootsausflug von 20 bis 1 Uhr: 50 € p.P.Tel.: +33 (0)6 86 93 52 40 (Mobil), beste Zeit: August

in der umgebung

Prunelli-Schlucht: Stausee bei Tolla und idyllisches Dörfchen Bastelica (ca. 1 Autostunde nordöstlich von Ajaccio)

Strand von Ruppione: eine halbe Stunde südlich von Ajaccio, weißer Sandstrand mit türkisblauem Wasser, Strandbar.

weitere informationen

www.franceguide.comwww.visit-corsica.de

i informationen

Bon anniversaire – 40 Jahre ITS!

Sommer 2011

KorsikaFeriendorf La Vallicella ööö

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Côte d’AzurHôtel Riviera Beach Club ööö

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Page 44: Bon Voyage

44 Ardennen – Unentdeckte Schönheit

Advertorial

Von der „Longue Roche“ eröffnet sich ein weiter Blick auf die Maasschleife von Monthermé.

Unentdeckte Schönheit

Ardennen:

DIE FRANZÖSISCHEN ARDENNEN SIND NOCH EIN GEHEIMTIPP – DABEI

GIBT ES HIER VIEL ZU ENTDECKEN. UNBERÜHRTE NATUR, KLEINE DÖRFER

UND REGIONALE SPEZIALITÄTEN SIND DIE TRÜMPFE DIESER REGION IM

NORDOSTEN FRANKREICHS.

Page 45: Bon Voyage

Ardennen – Unentdeckte Schönheit 45

T ief unten windet sich die Maas – sie hat sich weit in das Gestein hineingegraben und sucht sich auf dem

Weg Richtung nordsee nicht immer den direktesten Weg. Die aussicht von der „longue Roche“ auf die spektakuläre Maasschleife von Monthermé ist nur eines von vielen schönen panoramen, die der norden des stark bewaldeten ardennenmassivs bietet. Hier, so sagt man, ist unter jedem Stein eine legende verborgen, wie zum Beispiel die erzählung von der Teufelsburg „Roc la Tour“. aber die Täler von Maas und Semoy bieten auch abenteuerlustigen und Frischluftfans viel vergnügen, etwa bei einer rasanten Fahrt mit dem Mountainbike. Ruhiger geht es bei einer Wanderung auf den schönen Wanderwegen zu. Dabei begegnet man häufig auch kanufahrern, die die Windungen der Semoy als Wasser-sportrevier schätzen. ein besonderes erlebnis ist auch eine Radtour auf dem Maasradweg „voie verte Trans-ardennes“ über 83 kilometer von Givet nach Charleville-Mézières. Der Radweg hat keine großen Höhenunter-schiede; auf dem glatten asphalt gleiten die Räder locker dahin. Die Strecke wurde von einer niederländischen Jury zum europäischen Radweg 2010 gekürt.

Weiter südlich liegen die vorardennen mit ihrer lieb-lichen, leicht hügeligen landschaft. Hier gibt es Dörfer mit 30 einwohnern, die ihren eigenen Bürgermeister ha-ben. Überhaupt sind die ardennen recht dünn besiedelt, und es bleibt viel platz für landschaft und abenteuer. Die Dörfer mit ihren honiggelben Steinhäusern strah-len Herzlichkeit aus. aus den Äpfeln der Region stellen keltereien Cidre her, auf den land- und Bauernmärkten werden lokale Spezialitäten angeboten.

Die ardenner sind besonders stolz auf ihre regionale putenrasse „Dinde Rouge des ardennes“, die bei einer königlichen Hochzeit in Mézières 1570 zum ersten Mal serviert wurde. nicht verpassen sollte man auch den ardenner Specksalat oder das kartoffelgericht mit dem etwas anstößigen namen „Cacasse à cul nu“ („nackt-arschtopf“). in den ardennen wird auch Bier gebraut. in der Brauerei von launois-sur-vence in den vorar-dennen, die die lange Brau-Tradition der Region im 21. Jahrhundert fortführt, kann man den Hopfensaft direkt vor ort kosten. nur 200 Meter entfernt befindet sich eine historische postgespannwechselstation aus dem 17. Jahrhundert. Hier findet jeden zweiten Sonntag im Mo-nat ein überregional bekannter antiquitätenmarkt statt. nicht weit entfernt ist auch das weltgrößte Wildschwein zu bestaunen: Das zehn Meter hohe und 50 Tonnen schwere Riesenungetüm aus Stahl ist schon von der au-tobahn a34 nach Reims aus zu sehen. „Woinic“, so sein name, ist das Wahrzeichen der ardennen.Südlich geht die landschaft in die Region der Champagne über und wird weiter und flacher. auf der touristischen Straße des „porcien“ lässt sich eine landwirtschaftliche

Gegend mit kleinen Dörfern und Fachwerkhäusern er-kunden. Die Route ist wie die fünf weiteren touristischen Straßen der ardennen sehr gut ausgeschildert. im parc argonne Découverte kann man in der ausstellung „noc-turnia“ erfahren, was in den heimischen Wäldern bei nacht passiert und wie sich nachtaktive lebewesen an die Dunkelheit anpassen. Zudem sind Wölfe in einem Gehe-ge die neuen Stars des parks.

Französisches Flair versprühen die historisch und architektonisch interessanten Städte der ardennen. Charleville-Mézières ist Geburtsort des poeten arthur Rimbaud und Welthauptstadt des Marionettenspiels. Das nächste internationale Festival des puppentheaters findet vom 16. bis 25. September 2011 statt. Mehr als 150.000 Zuschauer werden zu diesem ereignis erwartet. Gespielt wird überall: in den Sälen, im Theater, auf den Straßen – und auf dem besonders schönen Herzogsplatz, der anfang des 17. Jahrhunderts von einem italienischen prinzen angelegt wurde.

Sedan gehört zum erlesenen kreis der französischen „Städte für kunst und Geschichte“. Dank der größten Burganlage europas strahlt sie mittelalterliche atmo-sphäre aus. Die anlage umfasst über 35.000 m2 und beherbergt sogar ein modernes Hotel. in den Franzö-sischen ardennen gibt es so viel zu sehen und zu unternehmen. Zeit, diese Region zu entdecken.

Advertorial

Charleville-Mézières ist die Welthauptstadt des Marionettenspiels. Sein Festival des Puppentheaters gastiert auch auf dem Herzogsplatz.

i weitere auskünfte

Fremdenverkehrsamt Französische ArdennenCDT Ardennes24, Place Ducale BP 419 F-08017 Charleville-Mézières cedex Tel.: +33 (0)3 24 56 06 08 www.ardennes.com

TIEF UNTEN WINDET SICH DIE MAAS –

SIE HAT SICH WEIT IN DAS GESTEIN

HINEINGEGRABEN

Page 46: Bon Voyage

46 Actif | Hausbootfahren im Burgund

Eine Bootsfahrt, die ist lustig: Leichtmatrose Felix (2) regelt das Schleusen und sorgt für das Amüsement an Deck. Später führt er die Besatzung zum Landgang aus.

Burgund

Page 47: Bon Voyage

Hausbootfahren im Burgund | Actif 47

Familientreffen – das bedeutet normalerwei-se: 400 Quadratmeter Platz in Haus und Garten meiner Eltern – und nur 40 Minuten Fahrt zurück in unsere eigenen vier Wände. Das nächste Familientreffen – mit meinen Eltern, meinem Partner Patrick, unserem Sohn Felix (2) und mir – findet in Frankreich statt, im Bur-gund. Fünf Tage lang, auf zehn Metern Länge und 3,50 Metern Breite. Der Plan: ein 120-Kilometer-Hausboot-Trip auf dem Canal du Nivernais, von Auxerre bis Cla-mecy und zurück. „Wenn das mal gut geht“, denke ich vor der Abreise.

Dann stehen wir am Hafen von Auxerre und sind be eindruckt: Am Ufer des Flusses Yonne reiht sich ein Boot ans andere, dahinter thront die Kathedrale Saint-Étienne über der mittelalterlichen Stadt, der Turm der Abtei Saint-Germain d’Auxerre ragt aus dem Gewirr gepflasterter Gassen mit alten Fachwerkhäusern. Und wir sind begeistert von unserer „Linssen Dutch Sturdy 320“, einem schicken, dunkelblau-weißen Kahn. Eine steile Holztreppe führt ins holzgetäfelte Innere: zwei Schlafplätze vorne, zwei hinten, Küchenecke, Esstisch mit Eckbank, Mini-Bad und ein Innensteuerplatz für Schlechtwetter. Bevor es losgeht, erklärt der Bootsvermie-ter Regeln, Bootstechnik und gibt Manövriertipps. Die Männer hören zu, die Oma passt auf, dass Felix nicht ins Wasser fällt, und ich ... mache einfach mal gar nichts.

Dann blubbert der Motor und Felix ruft aufgeregt: „Oma, Boot fährt!“ Langsam setzt sich das Ungetüm in Bewe-gung. Opa – sonst souveräner Steuermann seines Motor-Schlauchboots – hat das Lenken eines trägen Hausbootes noch nicht ganz drauf und fährt im leichten Schlingerkurs auf die erste Brücke zu. Mit gerunzelter Stirn steht er an Deck, Patrick (unser „Profi“ mit Bootsführerschein) gelas-sen daneben. „Gut, dass die Brücke so breit ist“, murmelt meine Mutter. Dann, bei der nächsten: „Ist das eng!“ Ich verdrücke mich mit Felix nach unten. Nach einer Stunde Üben für Opa und Nervenprobe für Oma ist es Mittag, und die auf dem Kanal obligatorische Ruhezeit von 12 bis 13 Uhr muss eingehalten werden. Wir vertäuen das Boot am Ufer, das Tuckern verstummt. Auf dem Wasser schaukeln Seerosen, wir lauschen dem Geschnatter von Wildenten, Vogelgezwitscher und dem Wind, der sachte durch die Pappeln rauscht. Idylle pur.

Auch ich drehe ab und zu am Volant, doch in die vielen Schleusen müssen die Herren einfädeln! Der Canal du Nivernais wurde Ende des 18. Jahrhunderts als Verbin-dung zwischen Seine und Loire angelegt, um den Trans-port von Brennholz auf dem Wasserweg zu ermöglichen. Bei Auxerre mündet er in die wildromantische Yonne. Heute wird der Kanal nur noch touristisch genutzt, die Staustufen aber sind geblieben. Auf unserer Tour sind es 68 Stück, mehr als zehn pro Tag! Für Felix freilich sind diese Manöver pures Vergnügen: Eifrig hilft er, Taue um Poller zu schlingen und Schleusentore auf oder zu zu kurbeln, und auch wir genießen die Abwechslung. Die alten Wohnhäuschen der Schleusenwärter sind putzig, die Wärter sind immer für einen Plausch zu haben. Hier gibt’s Wein und Honig, dort stellt ein Keramik-Künstler seine Objekte aus, die Grundstücke sind üppig mit Blu-men bepflanzt, und eine Schleusenfrau hat eine ganze Märchenwelt aus Gartenzwergen, Bambis und Schwänen ins bunte Blütenmeer drapiert.

Die Stimmung unter den beengten Verhältnissen ist erstaunlich gut – selbst, als es am dritten Nachmittag in

Strömen regnet. Wir wechseln uns am Steuer ab – der Innensteuerplatz ist uns Anfängern zu unüber-sichtlich – und sind dennoch erleichtert, als wir Clamecy erreichen und der Regen aufhört. Wir spa-

zieren durch den pittoresken Ort, und abends beim Vier-Gänge-Menü im Restaurant Auberge de la Chapelle, in einer ehemaligen Kapelle aus dem 12. Jahrhundert, ist die Welt wieder in Ordnung.

Nach drei Bootstagen hat auch unser Flussleben seine eigene Ordnung. Begeistert läuft Felix morgens mit zum Dorfbäcker, um „Sant“ und „Gett“ zu kaufen, wie er Croissant und Baguette abkürzt. Beim Frühstück füttert er Enten, tagsüber wackelt er unermüdlich übers Boot – und irgendeiner immer hinterher. Patrick steht am lieb-sten mit Café au lait oder „Panaché“ – dem französischen „Radler“ – am Ruder, mein Vater vertreibt sich die Zeit mit Angeln, meine Mutter ist „Navigator“ und Reisefüh-rerin, und ich übernehme die Rolle der Schiffsköchin.

Die grüne, hügelige Landschaft zieht an uns vorbei, die Sonne scheint. Hier steht ein Fischreiher am Ufer, dort dö-sen Rinder auf der Weide. Und da: ein Schloss! Wir ziehen vorbei am Château de Faulin, wo 1966 Szenen des Kino-kassenknüllers „Die große Sause“ mit Louis de Funès gedreht wurden. Leider kann es nicht besichtigt werden. Dafür entschädigt uns der Abend im Hafen von Châtel-Censoir mit Romantik à la française. Nach einem Spazier-gang durch das verwinkelte Dorf kuschelt sich Felix in seine Koje, meine Eltern ziehen sich müde in die Betten zurück. Patrick und ich sitzen in Decken gehüllt draußen, trinken Rosé und schauen in die sternklare Nacht.

Oma, Opa, Mama, Papa, Knirps ... und ein Hausboot: Wie ein Familientreffen auf beengtem Raum zu einer Fahrt ins Glück wurde, berichtet Jutta Mlnarschik.

Glück kann so einfach sein

Page 48: Bon Voyage

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Dunst liegt über dem Fluss, Chansons plätschern in un-sere Ohren, eine Grille zirpt. Der Mond steigt hinter dem Hügel auf. Glück kann so einfach sein. Dieses Glück dürfte gerne ewig dauern, doch irgendwann ist die

Reise zu Ende – und Dinge, die vor Tagen begeisterten, machen plötzlich melancholisch. Für uns ist es der An-blick der Kathedrale von Auxerre. Imposant ist sie im-mer noch, doch sie kündet vom Ende unserer Reise. Wir lassen den Motor kurz vor der Stadt ein letztes Mal ver-stummen, vertäuen das Boot an einem Baum und berei-ten ein Picknick im Schatten einer Weide. Bunte Decke,

Brot, Käse, Trauben, Wein ... Was will man mehr?

Oma will mehr! Sie freut sich auf ein Bett im Hotel und ein Zimmer, in dem man sich nicht den Kopf

an der Decke stößt. Und auf das Kulturprogramm in Auxerre. Ich dagegen habe nichts vermisst. Die Rochers du Saussois, mächtige Kletterfelsen direkt am Flusslauf, fand ich so beeindruckend wie die gotische Kathedrale, die Einsamkeit unserer Ankerplätze so anregend wie eine geschichtliche Stadtführung, und das Bootsleben in der Großfamilie oft so amüsant wie eine Komödie im Stadttheater.

i informationen

In Auxerre gibt es verschiedene Hausboot-Anbieter, wie z.B. Hausbootferien Reinwald (www.hausboot-online.de), Le Boat (www.leboat.de) und Locaboat (www.locaboat.com). Ein 3- bis 5-Personen-Boot kostet pro Woche ab 890 € (Nebensaison), zzgl. Treibstoff. Hausbootsaison ist von Ende März bis Anfang November.

anreise

Auto: Über Metz und Troyes (A4, A26, A 5, A19 und A6) bis Auxerre Süd. In Auxerre den Schildern „Port de Plaisance“ folgen.Von Frankfurt 650 km.Flug: Nach Paris, zum Beispiel mit Air France oder Lufthansa. Von dort per Mietwagen (170 km) oder Zug bis Auxerre (ca. 1h40).

restaurant

Hier tafelt man in einer Kapelle aus dem 12. Jahrhundert:Auberge de la Chapelle5, place de Bethléem,F-58500 ClamecyTel.: +33 (0)3 86 27 06 [email protected], www.auberge-la-chapelle.com

weitere informationen

Office de Tourisme von Auxerre1 et 2, quai de la République F-89000 Auxerre Tel.: +33 (0)3 86 52 06 19 [email protected], www.ot-auxerre.fr

Page 49: Bon Voyage

A m Anfang jedes Asterix-Abenteuers hat der mittler weile 83 Jahre alte Zeichner Albert Uderzo eine Lupe platziert, die einen Landkar-

tenausschnitt mit dem Dorf der unbezwingbaren Gallier zeigt. Und das liegt eindeutig auf bretonischem Gebiet. Aber wo genau, das bleibt das große Rätsel. Uderzo und sein 1977 verstorbener Texter René Goscinny haben sich nie dazu geäußert.

In den Ausgaben „Asterix bei den Olympischen Spielen“ und „Asterix in Spanien“ wer-den jedoch durch Linien die Startpunkte für die Abfahrt der Schiffe der Comic-Helden gekennzeichnet. Verglichen mit einer Landkarte der heu-tigen Bretagne, käme unge-fähr der Ort Erquy in Frage. Das Örtchen an einem der schönsten Küstenabschnitte Frankreichs kann man sich mit ein wenig Fantasie getrost als das berühmte gal-lische Dorf vorstellen. Wer dort abends an einer Bar sitzt, zum Beispiel im Hôtel Beauséjour an der Rue de la Corniche, könnte mal ganz unauffällig umher schauen, ob es bei den Einheimischen gewisse Ähnlichkeiten mit uns bekannten Figuren gibt. Asterix-Zeichner Albert Uderzo, soviel ist sicher, hat als junger Mann seinen Ur-laub in dieser Gegend verbracht – und sicherlich einige Inspi rationen gesammelt.

„Armor und Argoat” – „Land am Meer und Land der Wälder“ nannten die gallischen Vorfahren der Bretonen ihre Heimat. Eine Landschaft voller Kon-traste, mit einer 1200 Kilometer langen Küstenlinie, zerklüfteten Felsklippen und ausgedehnten Sandsträn-den, mit verwunschenen Dörfern und mittelalterlichen Städten. Und jeder Menge Hinkelsteinen.

Die riesigen Steinblöcke (bretonisch: Menhire) sind das Markenzeichen von Obelix. Das prächtigste noch heute stehende Exemplar in der Bretagne ist der Menhir von Kerloas bei Plouarzel: Zehn Meter hoch ragt er in den Himmel. In Carnac an der bretonischen Südküste stehen rund 3000 Menhire in Reih und Glied, als hätte sie Asterix’ dickster Freund dort fein säuberlich aufgereiht.

Obelix kann es aber nicht gewesen sein – obwohl ein Zaubertrank beim Transport der Granitbrocken durch-aus hilfreich gewesen wäre. Die rätselhaften Steine wurden bereits in der Jungsteinzeit, vor über 6000 Jah-ren, hier aufgestellt, vermutlich zu rituellen und astro-nomischen Zwecken. Also lange, bevor es die Römer mit dem starken Hinkelsteinlieferanten Obelix zu tun bekamen – denn diese eroberten die Bretagne erst 56 vor Christus.

Bretagne | Actif 49

TexT: HanS SCHloeMeR

Ein uns wohlbekanntes gallisches Dorf

Die berühmtesten Bretonen sind zwei knollen nasige Comic-Figuren. Ihre Welt ist ebenso bunt wie der histo rische Kontext, in dem die beiden tapferen Gallier die römischen Besatzer vermöbeln. Vieles, was wir aus den Asterix-Heften kennen, gibt es wirklich, und überall in der Bretagne kann man auf den Spuren der unbe-zwingbaren Gallier wandeln.

RennesConcarneau

Carnac

Mauron

Erquy Cancale

Bretagne

Page 50: Bon Voyage

50 Actif | Bretagne

1

3

4

6 7

5

✖ 1 Als hätte sie Obelix aufgestellt:

bretonische Menhire. ✖ 2 Frischere Ware als bei Verleihnix ✖ 3 Kein Werk von Miracu-

lix: Cidre. ✖ 4 Schale nicht zum Verzehr geeignet: Austern aus Saint Malo. ✖ 5 Geheimnisvolles Reich der Druiden: der Wald von Brocéliande. ✖ 6 Ob es

hier auch in Amphoren abgefüllten Zaubertrank gibt? ✖ 7 Küste an der „Pointe de

Saint-Mathieu“.

2

Page 51: Bon Voyage

Wie der kundige Leser weiß, ist Verleihnix der Fischhänd-ler des gallischen Dorfes. Rätselhaft, woher seine Fische stammen: Denn obwohl das Meer direkt vor seiner Tür liegt, stinkt seine Ware zum Himmel. Woraus sich stets heftige Dispute und die herrlichsten Keilereien entwi - c keln. Hätte er doch bloß in Concarneau geordert, einem Fischer- und Ferienort unweit von Carnac. Etwa 150 Kut-ter und Hochsee-Trawler zählt die örtliche Flotte und mehr als 1000 Menschen leben dort vom Fischfang. See-zungen, Meerbarsche, Makrelen, Seehechte, Kabeljau, Schollen, Katzenhaie, Seeteufel, Steinbutt und Langusten – alles hätte Verleihnix dort superfrisch und in bester Qualität bekommen. Alle diese Köstlichkeiten bekommt

man heute in dem Feinschmeckerlokal „La Coquille“, die Muschel. Einst war

es eine wilde Hafenspelunke, ganz nach dem Geschmack zwielichtiger Gestalten.

Apropos: Was wohl aus den guten, alten Piraten geworden

ist, die von den Galliern regelmäßig versenkt wurden? Die waren es offenbar müde, ständig baden zu gehen und haben sich in Saint Malo niederge-lassen. Von der Stadt an der Côte d'Émeraude, der Sma-ragd-Küste, machten sie dann im 17. Jahrhundert die Weltmeere unsicher. Wenn man heute auf der breiten Stadtmauer rund um die Altstadt spaziert und den sagen-haften Blick über Stadt und Meer genießt, ist noch immer ein Hauch von Freiheit und Abenteuer zu spüren.

Nur ein paar Hinkelsteinwürfe entfernt liegt Cancale, wo sich Obelix sehr wohlgefühlt hätte. Das kleine Hafenört-chen östlich von Saint Malo ist die Austernhauptstadt Europas. Auf fast 400 Hektar werden die Meerestiere gezüchtet und geerntet. Wir erinnern uns, dass Asterix’ vollschlanker Freund die knochenharte Schale immer mitisst. Das sollten wir nicht tun. Sein Credo – die Klei-nen schmecken am besten – ist dagegen ein nachahmens-werter Ratschlag. In einem der vielen Restaurants von „La Houle", dem Hafen, können wir die Probe aufs Exem pel machen, zum Beispiel bei einem Dutzend „Belons“ oder „Fines de Claires“.

Ein eiskalter, trockener Cidre ist der eigentliche Zauber-trank der Bretagne – das berühmt-berüchtigte Gebräu des Druiden Miraculix, das übermenschliche Kräfte verleiht, ist dagegen eine reine Erfindung von Goscinny und Uderzo. Aber der wichtigsten Zutat des Zaubertranks sprachen auch die „echten“ Gallier heilende Kräfte zu: den Mistelzweigen. Diese findet man heute zuhauf im Wald von Brocéliande bei Paimpont, dem größten noch existierenden Waldgebiet der Bretagne. Sein Name geht auf den Begriff „Barc’h Hé lan“ zurück, was soviel wie „Reich der Druiden“ bedeutet. Wer zwischen die hohen Bäume tritt, glaubt sofort, dass im nächsten Moment Miraculix auftauchen könnte. Alles hier ist wild und ver-wunschen: Geheimnisvolle Pfade führen zu mystischen Plätzen, durch hüfthohen Farn, vorbei an Brombeerhe-cken, Eichen, Kastanien und Fingerhut. Es duftet nach

Beeren und Pilzen. Kleine goldfarbene Frösche hüpfen über den Waldboden. Plötzlich raschelt und knackt es im Gebüsch – wird das gar ein Wildschwein sein?

Eher nicht. Wildschweine, die bevorzugte Diät von Obe-lix, sind heute rar in der Bretagne. Wer wie ein gallischer Hinkelsteinlieferant schlemmen möchte, sollte nach Rennes fahren, dem einstigen Condate. Herrliche Schweinereien und Crêpes serviert zum Beispiel „Léon le Cochon“. In Rennes gibt es auch einige gemütliche Musikkneipen, und wenn wir Glück haben, tritt dort abends ein Sänger auf, der „Gwerzioù“ zum Besten gibt, die traditionellen bretonischen Klagelieder. Nur sollten wir hoffen, dass es nicht ausgerechnet der Barde Trouba-dix ist, der die Musikstücke in hoher Tonlage vorträgt – denn dass er nicht zu den besten seiner Zunft gehörte, davon kündet ein jeder Asterix-Band.

i informationen

anreise

Die Bretagne ist am besten mit dem Zug oder dem Auto zu erreichen. Mit ICE und TGV erreicht man Rennes von Frankfurt aus in 7h15min (umsteigen in Paris). Der TGV benötigt für die Strecke Paris-Rennes zwei Stunden.

Flug: Z.B. mit Air France ab mehreren deutschen Städten über Paris zum Flughafen Nantes-Atlantique, dieser befindet sich nur zehn Kilometer vom Zentrum entfernt.

essen und schlafen

Hotel „Le Relais de Brocéliande“5 rue des Forges, F- 35380 PaimpontDZ ab ca. 80 EuroTel.: +33 (0)2 99 07 84 94www.relais-de-broceliande.fr

Restaurant La Coquille1 rue Quai du Moros, F-29900 ConcarneauTel.: +33 (0)2 98 97 08 52www.lacoquille-concarneau.com

Restaurant Léon le Cochon1 rue Marechal Joffre, F-35000 RennesTel.: +33 (0)2 99 79 37 54www.leonlecochon.com

weitere informationen

www.franceguide.comwww.bretagne-reisen.de

Alle Abenteuer des Asterix (Band 1–34) sind in deutscher Sprache beim Egmont Ehapa Verlag und der Ehapa Comic Collection er-schienen. Die Hardcover-Ausgaben sind im Buchhandel zum Preis von je 10 €, die Softcover-Ausgaben von Asterix sind im Zeitschriften-handel für jeweils 5,95 € erhältlich.

Lesetipp:

Die spinnen, die ...

Bretagne | Actif 51

Page 52: Bon Voyage

Und Film ab!Frankreich ist ein Land des Films, nein, DAS Land des Films. Seine Städte, Dörfer und Landschaften bieten ideale Kulissen. In nahezu jeder Region stößt man auf Original-schauplätze bekannter Kinohits. Eine cinematografische Revue von Jörg Zipprick.

52 Art de vivre | Filmschauplätze in Frankreich

1964

Der Gendarm von St. TropezSt. Tropez

1953

Die Ferien des Monsieur Hulot Bretagne

1960

Ausser Atem Marseille, Paris

1955

Über den Dächern von NizzaNizza

1936

CesarMarseille, Cassis, Toulon

Ganz Oben: Unzählige Male Schauplatz von französischen und internationalen Filmproduktionen – der Eiffelturm.Unten: Die sanften Hügel der Drôme bilden die Kulisse von „Sie sind ein schöner Mann“.

Provence • Auvergne • Rhône-Alpes • Normandie

Page 53: Bon Voyage

M it den Brüdern Auguste und Louis Lu-mière fing alles an: Als sie vor rund hun-dert Jahren im Grand Café (14, Boulevard des Capucines in Paris) ihren ersten Kurz-

film „L'Arrivée du Train“, auf deutsch „Die Ankunft des Zuges“, vorführten, sollen die Zuschauer vor Schreck von den Stühlen gesprungen sein. Angeblich fürchteten sie, von dem herannahenden Dampfross überrollt zu werden. Seitdem hat Frankreich Filmgeschichte ge-schrieben: In Erinnerung geblieben sind große Namen wie Tati, Truffaut, Godard und Chabrol. Heute sorgen Luc Besson, Gérard Depardieu, Dany Boon & Co für volle Kinosäle. Aber nicht nur lokale Regisseure mach-ten das Land zu ihrem Drehort: Ein Amerikaner in Pa-ris, Charade, Chocolat, Moonraker, Before Sunset, Das Parfum – die Liste von Filmen, die zumindest teilweise in Frankreich spielen, ist endlos. Und das hat einen ein-fachen Grund: Viele Orte, Bauten und Landschaften sind so ursprünglich, dass kein Filmteam Kulissen aufbauen muss, um in die Geschichte einzutauchen.

Marcel Pagnol und der Lokalkolorit des Südens

D er 38-jährige Marcel Pagnol hatte die Zeichen der Zeit erkannt: Nach der Premiere eines der ersten

Tonfilme in London sagte er: „Eine neue Kunst ist ge-boren … Eine vollendete Kunst … Ich werde also keine Theaterstücke mehr schreiben. Ich werde Drehbücher verfassen.“1933 gründete er seine eigenen Studios bei Marseil-le. Hier produzierte er Filme wie „Jofroi“, „Angèle“, „Merlusse“, „Cigalon“, „César“ und „La femme du boulanger“ (Die Frau des Bäckers): Bäcker Aimable zieht mit seiner jungen, hübschen Frau Aurélie in ein pro-venzalisches Dorf. Doch während Aimable sein erstes Brot backt, brennt Aurélie mit einem Schäfer durch. Der Bäcker verfällt in Depression, an Backen ist nicht mehr zu denken. Zuerst lachen die Dorfbewohner über den betrogenen Ehemann. Doch dann wollen sie die Eheleu-te wieder vereinen und schmieden einen Plan, um Au-rélie zu finden und zurück in die Backstube zu bringen. Schließlich brauchen sie ihr tägliches Brot. Eine Geschichte, wie sie auch von Peter Mayle stammen könnte. Orson Welles, einer der größten Regisseure aller Zeiten, bewunderte „La femme“. Und mit Raimu und Fernandel spielten die bekanntesten französischen Schauspieler ihrer Zeit in Pagnols Filmen. Pagnols Erfolgsgeheimnis war einfach: Er fing den Lokalkolorit des Südens auf der Leinwand ein, den schweren Akzent, der „pain“ (Brot) zu „peng“ und „vin“ (Wein) zu „weng“ werden lässt. Er drehte in den

schönsten Orten der Umgebung. Für „Die Frau des Bäckers“ etwa wurde die Kamera meist in Le Castellet, einem mittelalterlich wirkenden Bergdorf, aufgestellt, z.B. auf dem Place de l’Ormeau oder der Terrasse des Lokals „Le Roi d’Ys“. Heute noch kann man das Geburtshaus von Marcel Pagnol in Aubagne bei Marseille besichtigen. Von hier aus führt ein ausgeschilderter Pagnol-Weg quer durch die Landschaften und Dörfer, wo der Meister seine Filme drehte: Ruinen, Brunnen, Bauernhöfe und Land-häuser warten auf die Spaziergänger. Manches wirkt, als seien die Dreharbeiten gerade erst beendet worden.

Filmschauplätze in Frankreich | Art de vivre 53

i informationen

Marcel Pagnol und sein Werk werden umfassend auf www.marcel-pagnol.com vorgestellt. Hier gibt es auch ein Filmarchiv sowie Infos zu den Pagnol-Wegen.

Fremdenverkehrsverband des Departements Bouches-du-Rhône13 rue Roux de Brignoles F-13006 MarseilleTel.: +33 (0)4 91 13 84 13 www.visitprovence.com

Anreise

Der Flughafen Marseille-Provence wird u.a. von Air France, Lufthansa und Germanwings angeflogen. Es fahren Pendelbusse zum Hauptbahnhof St. Charles sowie ins Stadtzentrum von Marseille. Le Castellet ist 50 Kilometer entfernt.

1976

Brust oder Keule Paris

1980

La Boum – Die FeteParis

1981

Die Frau nebenanGrenoble

1985

SubwayPariser Metro

1985

James Bond 007 – Im Angesicht des TodesParis /Eiffelturm

Schauplatz von Pagnols „Das Schloss meiner Mutter“: Château d’Astros.

Page 54: Bon Voyage

1988

Im Rausch der Tiefeu.a. Alpes-Maritimes, Korsika, Französische Riviera

1986

Betty Blue – 37,2 Grad am Morgenu. a. Gruissan, Marseille

1991

Madame BovaryRouen

1998

Der Mann in der eisernen MaskeChâteau de Pierrefonds, Le Mans, Château de Fontainebleau

2001

Die fabelhafte Welt der AmélieParis

i informationen

Comité Départemental du Tourisme de la Drôme8, rue Baudin - BP 531F-26005 Valence CedexTel.: +33 (0)4 75 82 19 26www.drome-tourismus.com

anreise

Valence gilt als nördliches Tor zur Provence. Es ist gut mit dem TGV erreichbar (ca. 2 Std. von Paris bzw. 1 Std. von Marseille). Mit dem Auto über die „Autoroute du soleil“ A7.

Pädagogischer Gesang in majestätischen Gemäuern

D en Erfolgsfilm „Die Kinder des Monsieur Ma-thieu“ (Les Choristes, 2004) sahen in den ersten

zehn Wochen nach Kinostart acht Millionen Franzosen. Dabei hat er, oberflächlich betrachtet, nicht gerade Blockbuster-Format: Im Jahre 1949 findet der arbeitslose Musiklehrer Clément Mathieu eine Stelle in einem Inter-nat für schwer erziehbare Jugendliche. Trotz repressiver Methoden hat Direktor Rachin alle Mühen, die Ordnung aufrechtzuerhalten. Bis Mathieu seine neuen Schützlinge mit dem Gesang vertraut macht und damit ihre Leben ändert … und sein eigenes. Der Film verdankt seinen Erfolg seiner starken Geschichte, den Charakteren, dem Hauptdarsteller Gérard Jugnot und vielleicht ein klein wenig dem Château de Ravel in der Auvergne. Das Filminternat „Fond de l’étang“ ist in Wahrheit eine königliche Festung aus dem 12. Jahrhundert mit Gar-tenanlagen von André Le Nôtre – und seit Hunderten von Jahren in Privatbesitz. Ein majestätisches Gemäuer

mit lauschiger Aussichtster-rasse, um das sich die Fa-milien Brochot und Ramos liebevoll kümmern. Sie restaurieren, veranstalten Konzerte, Theaterauffüh-rungen, Ausstellungen, Empfänge … Besuchern steht das eindrucksvolle An-wesen zwischen Ostern und Allerheiligen auf geführten Besichtigungen offen.

Bauer sucht Frau

F ür „Sie sind ein schöner Mann“ (2005) zogen die Kameras ins Departement

Drôme. Der Film ist ein weiterer Überra-schungserfolg, der allein von Geschichte, Charakteren und Kulisse lebt. Fast 3,4 Mil-lionen Zuschau er sahen ihn. Dazu bekam Regisseurin Isabelle Mergault einen pres-tigeträchtigen Filmpreis: Den „César“ des „besten ersten Films“. Mergault hatte ihre Kamera in der lieblichen Landschaft der südfranzösischen Voralpen aufgestellt. Dort lebt, im Film zumindest, der Bauer Aymé Pigrenet. Als Aymé seine Frau verliert, wird er nicht nur von der Trauer, sondern vor allem von der harten Landarbeit überwäl-tigt. Da gibt es nur eine Lösung: Eine neue „Madame“ muss her. Doch die Kandidatinnen stehen nicht gerade Schlange. Kurzerhand sucht er sein neues Glück in Ru-mänien – in Form einer alles andere als beliebigen Frau.Ein Teil des Films spielt in Montélimar. Eine Stadt, die von der Fernstraße „Autoroute du Soleil“ nahe dem Rhôneufer umzogen wird. Kleinwagen und Gespanne mit Wohnwagen werden von Limousinen auf dem Weg in den Süden überholt. Es lohnt, hier abzufahren: Links und rechts warten kaum berührte Natur und malerische Dörfer, westlich der Rhône etwa Le Teil oder Rochemaure. Nur ein paar Kilometer östlich sieht man sanfte Hügel, ein wenig südlich locken die Trüffel des Tricastin, die Rhône-weine, die Olivenhaine. Montélimar selbst ist eine etwas verschlafene Durchrei-sestation mit einer Spezialität: Französischer Nougat. Der verbreitet allerdings keine Schokosüße. Nougat de Mon-télimar besteht aus 20% Honig, 28% Mandeln und 2% Pistazien – die restlichen 50% sind die persönliche Note jedes Herstellers. Aymé hätte eine Extraportion mit nach Rumänien nehmen sollen …

i informationen

Château de RavelF-63190 Ravel (Nahe Thiers)Tel.: +33 (0)4 73 68 44 63E-Mail: [email protected]

Öffnungszeiten

Ostern bis 30. Juni u. 1. Oktober bis 1. November: tägl. 14 –18 UhrJuli: täglich 10–12 Uhr und 14–18 Uhr August/September: tägl. außer montags 10–12 Uhr und 14–18Uhr

anreise

Mit Air France über Paris nach Clermont-Ferrand oder Lyon, von dort mit dem Mietwagen oder Zug weiter nach Clermont-Ferrand (170 Kilometer). Von dort sind es bis Ravel ca. 35 Kilo-meter. Die Entfernung Stuttgart-Ravel beträgt 750 Kilometer.

54 Art de vivre | Filmschauplätze in Frankreich

Page 55: Bon Voyage

Coco Chanel in Deauville

I m Film „Coco Chanel“ besucht Publikumsliebling Audrey Tautou in der Titelrolle die Seebäder der

Normandie. Im wahren Leben hatte Chanels Liebhaber Boy Capel ihr in Deauville zwischen dem Kasino und dem Hotel Normandy eine Boutique gekauft. „Gabrielle Chanel“ prangte in großen Lettern an der Front. Um die Atmosphäre der guten, alten Zeit einzufangen, zog das Filmteam allerdings ins benachbarte und besser erhaltene Trouville. Und nach Cabourg, ein Ort, der bis heute – und vollkommen zu Unrecht – weniger bekannt ist als die direkten Nachbarn. Um 1850 ließ Henri Durand-Morimbau das Seebad nahe einem Fischerort quasi aus dem Nichts bauen. In Halbkreisen zieht sich die Stadt um das fotogene Grand Hôtel nebst Casino. Nebenan liegen malerische Villen im Stil des 19. Jahrhunderts – eine Zeit, die hier nie ganz vergangen zu sein scheint. Vieles in Cabourg ist so authentisch, dass man sich nicht wundern würde, Madame Chanel am Nebentisch zu entdecken – zumal es im Stadtzentrum eine her-vorragende Patisserie gibt. Einmal jedoch wurde das Filmteam dem Seebad untreu und zog nach Merville-Franceville Plage, einem Dorf, das höchstens die nor-mannischen Nachbarn kennen. Der Grund ist einfach: Franceville macht dem Beinamen „Plage“, also Strand, alle Ehre: Sandstrand nebst umliegender Natur sind besonders sehenswert. Und viele Neugierige, die die Dreharbeiten hätten stören können, gab es auch nicht.

i informationen

Deauville TourismusPlace de la Mairie F-14800 DeauvilleTel.: +33 (0)2 31 14 40 00 www.deauville.org/de

Jardins de l’Hôtel de VilleF-14390 CabourgTel.: +33 (0)2 31 06 20 00www.cabourg.net > Tourisme

anreise

Beide Orte sind bequem durch die direkte Bahnverbindung von Paris Saint-Lazare nach Deauville-Trouville erreichbar, sowie durch die tägliche Busverbindung der Linie 20 „Bus Verts du Calvados“, die alle Orte an der Blumenküste (La Côte Fleurie) ansteuert. Mit dem Auto ist man von Caen nach Deauville ca. 45 Minuten unter-wegs, nach Cabourg sind es 30 Minuten – einfach der „Autoroute de Normandie“ (A13) bis zur jeweiligen Abfahrt folgen.

2006

Das ParfumProvence

2006

The Da Vinci Codeu.a. Paris, Chateau de Villette

2006

Marie Antoinetteu.a. Schloss Vaux-le-Vicomte, Schloss Versailles

2008

Willkommen bei den Sch’tisBergues

2010

Small WorldParis, Abbeville

Auf den Spuren der Filmemacher im Limousin

Getreu dem Motto „Film ab“ gibt der Tourismus-verband Limousin eine Freizeit-Karte für Cineasten heraus. Filmfreunde können im grünen Herzen Frankreichs in den Fußstapfen zahlreicher Regisseure und Schauspieler wandern. 47 Drehorte werden auf der Movie-Map portraitiert und laden ein, in die Filmwelten des Limousin einzu-tauchen. Jeder Schauplatz ist mit lokalen Sehenswürdigkeiten, Ausflugsideen und gastronomischen Tipps gespickt.

Die Movie Map (engl./frz.) gibt es als kostenlosen Download unter www.tourismelimousin.com/fr/outils/brochures.php

Ganz oben: Filmszene mit Hauptdarsteller Gérard Jugnot („Die Kinder des Monsieur Mathieu“). Oben: das stat tliche Seebad Cabourg, in dem Anne Fon-taines „Coco Chanel“ gedreht wurde. Links: Die „echte“ Coco Chanel, 1935 fotografiert von Man Ray.

Filmschauplätze in Frankreich | Art de vivre 55

Page 56: Bon Voyage

56 Art de vivre | Liebe in Paris

Paris profitiert vom Image, „Hauptstadt der Liebe“ zu sein.

Doch was denken die,

die in der französischen Metropole leben?

Wo ist

die Liebe

in Paris ?

A lles dreht sich um l’amour. Paris als Stadt der Liebe per Definition? Der Mythos lebt und wird ständig neu genährt, besonders im Frühling. Die

französische Kapitale pflegt ihr Image und reproduziert es regelmäßig. Touristen mögen das. Ist es jedoch in Paris wirklich einfacher, die Liebe zu finden? Begeben wir uns auf die Suche …

TexT: Maxi leinkauF

Paris

Page 57: Bon Voyage

… Die Recherchen beginnen in einer Bar auf dem Mont-martre: Der charmante Kellner serviert Kir Cassis und erzählt, die Pariser Männer seien wie Kinder, sie wollten spielen und suchten die permanente Verführung. Vor der Liebe flüchteten sie. Ach.

Tags darauf begegnet uns zufällig Michel Piccoli, Schau-spieler, in einer Gasse nahe der Bastille. Er trägt eine Tüte mit Baguettes, die er eben aus der Boulangerie geholt hat. Die Legende des französischen Kinos! Leibhaftig! Ehema-liger Filmpartner von Romy Schneider. Einst Ehemann von Juliette Gréco, jetzt zum dritten Mal verheiratet. Er, der für Romy immer nur der Freund war, während sie an den „eiskalten Engel“ Alain Delon ihr Herz verlor. „Die Liebe in Paris?“, Monsieur Piccoli schaut nachdenklich. „Oh. Das heißt viel Arbeit!“ Er schweigt einen Moment lang und zeigt dabei den sanften und doch getriebenen Blick aus dem Film „Die Dinge des Lebens“, in dem der Mann – typisch französisch – zwischen zwei Frauen steht. „Ich muss weiter. Bon courage“, flüstert der 85-jährige und schlurft gemächlich von dannen.

Am Place Dauphine im 1. Arrondissement plaudern wir mit Madame de Freycinet, 87, Rentnerin. „Paris, das war die Liebe im Frühling. Jedenfalls früher. Man musste nur spazieren gehen, die Invaliden entlang oder im Jardin du Luxembourg. Auch heute flirten um diese Zeit die Leute

fast überall. Man sollte aber nicht zum Erstbesten gleich Ja sagen. Meine große Liebe habe ich jedoch in den Bergen gefunden, beim Skifahren. Er machte den ersten Schritt, stellte sich mir ganz höf-lich vor. Heute sind die Männer weniger galant und die Menschen arbeiten zu viel. Sie haben weniger Zeit.“

Auch Magali Marx klagt. Die 27-jährige Verkäuferin im 10. Arrondissement hat so ihre Erfahrungen gemacht mit der Liebe in Paris. „Nichts ist schwieriger,

als in Paris den Traummann zu finden. Man schuftet wie verrückt und fällt abends müde ins Bett. Ich wurde mehr-mals enttäuscht und habe mir überlegt: Warum nicht im Internet suchen? Ich erstellte mein Profil ohne Foto. So wollte ich vermeiden, dass sich jemand nur wegen des Aussehens für mich interessiert. Mit einem schrieb ich dann wochenlang Mails. Das erste Rendezvous fand in einem Einkaufszentrum von La Défense statt. Alles ist dort sehr modern und gewaltig: das neue Paris. Wir wussten nicht, wie der andere aussieht und telefonierten mit unseren Handys: Wo bist du? Er stand bei den Ruck-säcken, ich beim Schmuck. Rücken an Rücken. Ach, war das romantisch, die Romantik des 21. Jahrhunderts. Beim zweiten Treffen gingen wir in die kleinste Pizzeria von Paris: Le Petit Naples. Und küssten uns wild. Wie lange es halten wird? Ich bin noch jung.“

Expertin in Sachen Liebe ist Kimberley Petyt. Die 34-jäh-rige Hochzeitsplanerin stöbert im Louis-Vuitton-Geschäft an den Champs-Élysées. „Alle Amerikaner wollen in

Paris heiraten. Es ist für sie etwas Geheimnisvolles. Ich stamme aus Chicago und organisiere Hochzeiten für die englischsprachige Community hier. Die meisten wollen auf den Eiffelturm, dort haben auch Rod Stewart und Tom Cruise ihren Frauen den Antrag gemacht. Mein Ehemann ist Fran-zose. Wir sind uns in einer Bar auf den Champs-Élysées begegnet. Später brachte er mich nach Hause, ohne mich zum Ab-schied zu küssen. Ich dachte, er mag mich nicht. Die Franzosen küssen einen sonst sofort. Wenige Tage später zeigte er mir Paris bei Nacht: Sacré Coeur, Palais Royal, den Louvre. Ich blieb bei ihm, gründete meine Hochzeitsagentur und bekam zwei Kinder. Paris ist herrlich. Am liebsten gehe ich sonntags in den Gärten der Tuilerien spazieren. Die Pariser wissen übrigens genau, was man mit ihrer Stadt assozi-iert und geben sich deswegen extra cool.“

Auch Bestsellerautor und Regisseur Alexandre Jardin (42) kennt sich aus mit der Liebe in Paris. „Will man sich in Paris verlieben, sollte man ins Café Dans le Noir? gehen. Dort wird man von Blinden bedient: Die intime Begegnung ist möglich. Liebe heißt, Geschichten erfinden. Krisen, Dramen und dann die Versöhnung. Mit vierzehn Jahren war ich unsterblich in Sascha, eine Slowe-nin, verliebt. Nach den Ferien muss-te sie zurück nach Ljubljana. Mein Vater sah mich verzweifelt weinen und beschloss: ,Mon Cher, wir holen den Zug ein.‘ Er organisierte alles: den Flug von Paris nach Venedig, wo ein Auto wartete. Wir standen rechtzeitig auf dem Bahnsteig. Leider hatte mir Sascha verschwiegen, dass sie einen Freund hatte. Ich versteckte mich und war am Boden zerstört. Trotzdem war es prä-gend und wichtig, weil mir mein Vater gezeigt hat: So muss man leben! Man muss den Zug erwischen! Ich glaube an die dauerhafte Leidenschaft.“

Im Restaurant-Café Le Troisième Bureau (11. Arrondisse-ment) treffen wir uns mit Vincent Delerm. Der 32-jährige Sänger liebt die Stadt. „Mein Paris bastelte ich mir aus Liedern mit Straßennamen zusammen: ,Sturm in der Rue Corvisart‘ beispielsweise. Ich wuchs in Rouen in der Nor-mandie auf, und meine Eltern hörten Chansons: Brassens, Brel, Piaf. Meine Großmutter lebte in der Rue Marcadet, im achtzehnten Bezirk. Und auch ich zog dorthin, als ich zum Studium nach Paris kam. Montmartre und der Markt St. Pierre: das Paradies. Wenn ich durch die Viertel flaniere, fallen mir Filmszenen ein. Am Gare du Nord stieg Alain Delon in den Zug. Als könne man die Zeit anhalten. Ich liebe das Kino von Truffaut, den immensen Verlauf

Liebe in Paris | Art de vivre 57

Madame de Freycinet

Kimberley Petyt

Magali Marx

Alexandre Jardin

Page 58: Bon Voyage

58 Rubrik | Thema

Z. B. Paris, Hotel Holiday Inn Gare de l’Est ***, 1 Nacht im Doppelzimmer mit Frühstücksbuffet ab 55 Euro p.P.Entspannt und ökologisch reisen. Bahnfahrt mit dem Europa-Spezial schon ab 58 Euro (Hin und Rück).Schnell und bequem bringen Sie ICE und TGV ab Frankfurt oder Stuttgart in weniger als vier Stunden direkt ins Zentrum der französischen Hauptstadt. Beratung und Buchung im Bahnhof oder im Reisebüro und unter www.ameropa.de

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© Beate Wurzrainer

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restaurants/cafés

Dans le noir?51, rue Quincampoix, F-75004 ParisTel.: +33 (0)1 42 77 98 [email protected], www.danslenoir.com Man speist im Dunkeln und wird von blinden Kellnern bedient.

Le Petit Naples8, rue Alleray, F-75015 ParisTel.: +33 (0)1 45 32 22 32 Das kleinste Neapel von ganz Paris.

Le Troisième Bureau74, rue de la Folie-Méricourt, F-75011 Paris Ins „Dritte Büro“ kommt man nicht, um zu arbeiten, sondern um traditionelle französische Küche zu genießen.

anreise

Flug: Mehrmals tägl. Direktflüge zu den Flughäfen „Roissy/Charles de Gaulle“ und „Orly“ z.B. mit Air France, Lufthansa oder Air Berlin.Zug: Fünfmal täglich mit dem ICE ab Frankfurt. (3h 45) oder ein-mal täglich mit dem TGV ab München (6h 15). Mit dem Thalys mehrmals täglich ab Köln und Aachen.

weitere informationen

Office de Tourisme von Paris25, rue des Pyramides, F-75001 Pariswww.parisinfo.com

der Gebäude auf den breiten Straßen wie dem Boulevard Haussmann. Die umwer-fende Fanny Ardant! Sie war unerreichbar, die ideale Frau. Romantisch im realen Leben sind die kleinen Dinge. Paris, das sind all diese Cafés! Hier, im Le Troisième Bureau, bin ich zum ersten Mal aufgetre-ten. Anfangs spielte ich Serge Gainsbourg, um den Mäd-chen zu gefallen.“

Auch Diana Böge, deutscher Showstar im Lido, hatte große Erwartungen an Paris. „Kollegen schwärmten: ,Diana, in Paris lernst du bestimmt den Mann deines Lebens kennen!‘ Dieses Klischee, dachte ich. Aber ich wollte nur arbeiten. Nach meinen letzten desaströsen Be-ziehungen wollte ich mich neu erfinden. In Paris bin ich sofort jemandem begegnet. Einem Tänzer aus dem Lido. Er stürmte auf mich zu: ,Hey, Diana ist da! Am besten, wir schmeißen eine Party.‘ Diese Offenheit gefiel mir. Die Männer in Paris sind mutiger, und sie kommunizieren mit Witz und Charme. Da geht man in ein Jazzkonzert, und sofort fragt dich jemand an der Bar: ,Wer bist du, was machst du hier?‘ Ich genieße das wie ein Schmetterling. Ohne Flirt keine Liebe!“

i informationenDiana Böge

Vincent Delerm

Page 59: Bon Voyage

Absinth | Art de vivre 59

Bestandteil der Absinthkultur: Absinthfontäne, die eiskaltes Wasser für das Kultgetränk liefert.

Ob zu Fisch, als Kir oder klassisch mit Wasser und Zucker – der lange zu Unrecht verteufelte Wermutschnaps Absinth erlebt seit einigen Jahren eine Renaissance. Klaus Simon (Text) und Susanne Tessa Müller (Foto) folgten seinem legendären Ruf in die

beschauliche Absinth-Hauptstadt Pontarlier in der Franche-Comté.

grüne FeeDie

Franche-Comté

Page 60: Bon Voyage

60 Art de vivre | Absinth

nverarbeitet ist die Absinthpflanze viel zu bitter, um in der Küche verwendet zu werden“, erklärt Marc Faivre. Dann greift er zur Flasche, um einen Schuss grünen Absinthschnaps an die Sauce für das Fel-

chenfilet zu geben. Ein bisschen erinnert die Farbe in der Flasche an Waldmeister, aber mit süß hat der Geschmack nichts zu tun. Mit was dann? Kräuter, sicher, und eine bit-tere Grundnote … für den Rest fehlen mir die Worte, wo-für der Chef de cuisine des Restaurants „Le Bon Accueil” aus Malbuisson Verständnis hat. „Der Geschmack von Absinth ist einzigartig und sehr dominant. Man muss den Schnaps knapp dosieren, damit er den Fischgeschmack nicht überlagert, sondern verstärkt.” Dass man sich bei Marc Faivre auf ausgewogene Ge-schmackserlebnisse verlassen kann, steht in allen ein-schlägig bekannten Gourmetführern: Ein Michelin-Stern leuchtet über dem „Bon Accueil”. Den gab es für das Felchenfilet, das der Koch mit einem Schuss Absinth ver-feinert. Genau wegen dieses Schusses habe ich mich bis in Marc Faivres Küche vorgewagt. Der fand meine Neugier nicht überraschend: „Die Leute glauben beim Stichwort Absinth immer noch, dass ich mit etwas Geheimnis-vollem, Verbotenem koche.”

Hinter dem Garten des „Bon Accueil” streckt sich der Lac de Saint-Point in die Länge. Frankreichs drittgrößter natürlicher See wird vom Doubs gespeist, der eine halbe Stunde Autofahrt weiter aus einer Felswand quellt. Am Ufer pochen schmucke Hotels und wuchtige Gehöfte auf die gute alte Zeit der Sommerfrische. Kuhglockengeläut weht über das smaragdgrün bis graublau schimmernde Wasser. Am östlichen Ufer rollen Almwiesen zum 1463 Meter hohen Mont d’Or davon. So unschuldig sieht die Heimat der „grünen Fee” aus, als die der Absinth erst gefeiert, dann verteufelt wurde.Um 1880 war „tout Paris“ auf den bitteren Geschmack gekommen, und trank im Café statt Wein „une absinthe”. Was wiederum den französischen Winzern nicht gefiel. Eine Kampagne gegen das Modegetränk der Belle Epo-que wurde losgetreten: Der hohe Gehalt der Pflanze an Thujon, einem Stoff mit leicht halluzinogener Wirkung, führe zu Wahnvorstellungen, hieß es. Der Fall Van Goghs, der als notorischer Absinthtrinker bekannt war, wurde zitiert. In Paris gingen die Alarmglocken an. Am 8. März 1915 wurde die Herstellung per Gesetz verboten.

„Lächerlich!”, kommentiert François Guy die damals mit viel Moralin geführte Debatte. Die Absinthbrennerei seiner Familie aus Pontarlier überstand den wirtschaft-lichen Schlag, weil Urgroßvater Armand auf die Destil-lation von Anis- und Kräuterschnäpsen umstellte. Fran-çois Guys Empörung findet in der Forschung Unterstüt-zung. Nicht der Anteil an Thujon, sondern die lausige Qualität des zum Brennen genutzten Alkohols gilt heute als Ursache für die seinerzeit registrierten Fälle geistiger Verwirrung. Nichtsdestotrotz blieb das Verbot bis 1988 bestehen. Erst dann wurde es im Rahmen der Angleichung europäischer Gesetze auf Druck aus Brüs-sel aufgegeben: Anders als in Frankreich war Absinth in Spanien oder Tschechien nämlich nie verboten.

Sofort nach der Aufhebung begab sich François Guy auf die Suche nach Absinthsamen. In den Bauerngärten rund um den Lac de Saint-Point wurde der Schnaps-brenner fündig. Schon im ersten Jahr konnte er 50.000 Sprösslinge ziehen. Artemisia absinthium, zu Deutsch Wermut, gedeiht in Pontarlier und Umgebung präch-tig. Die mageren, steinigen Juraböden sowie mittlere Lagen um die 900 Höhenmeter bedeuten für die Pflan-ze ideale Wachstumsbedingungen. Seit knapp zehn Jahren werden in der Distillerie Guy

Absinth Kir1 cl Absinth8 cl trockener Sekt1 cl CassisAbsinth und Cassis in ein Glas geben und mit trockenem Sekt aufgießen.

Absinth Maracuja4 cl Absinth2 cl Gin10 cl MaracujanektarAuf Eiswürfel geben und kurz umrühren.

2 Absinthcocktails zum Nachmixen

Links: Marc Faivre erkochte sich mit Felchen-filets einen Michelin-Stern. Sein Erfolgsrezept: ein Schuss Absinth.

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Absinth | Art de vivre 61

wieder Absinthschnäpse gebrannt. Auf der Holztheke des Probierraums liegen Löffel und Zucker bereit. François Guy füllt einen Schuss Absinth ins großkelchige Glas und positioniert den durchlöcherten Absinthlöffel über dem Glasrand – je nach Geschmack mit einem Würfel Zucker drauf oder auch nicht. Anschließend stellt der Brenne-reichef das Glas unter die Fontaine d’Absinthe. Aus den kleinen Hähnen des „Wasserbrunnens” tröpfelt das Was-ser auf den Zucker, löst ihn auf und pitscht ins Glas runter. Beim ersten Kontakt mit dem Wasser opakisiert der grüne Schnaps. Es ist genau dieses Ritual, das den Absinth im 19. Jahrhundert zu einem Kultgetränk gemacht hat. Und nun „Santé!”. Wie es schmeckt, will Monsieur Guy wissen. „Très bien”, antworte ich aufrichtig.

Das Mekka aller Absinthfreunde heißt „Au Bon Echan-son” und gehört Philippe Chapon. Der Wein- und Spi-rituosenhändler bietet über zwei Dutzend verschiedene Absinthschnäpse an. Monsieur Chapon ist zudem Präsi-dent der Amis du Musée de Pontarlier. Der Fördererkreis hat dafür gesorgt, dass eine ganze Etage des städtischen Museums dem Absinth gewidmet ist. Damit nicht genug. Monsieur Chapons gletscherblaue Augen blitzen über die graue Moustache hinweg: „Unser Ziel ist eine Appel-lation d’Origine Contrôlée für den Absinth!”

i informationen

Office de Tourisme de Pontarlier: 14 bis, rue de la Gare, F-25300 Pontarlier, Tel.: +33 (0)3 81 46 48 33, www.pontarlier.org

anreiseDie Franche-Comté ist gut mit dem Auto erreichbar. Die Fahrtzeit aus Stuttgart nach Besançon beträgt ca. 3h45.

veranstaltungenAbsinthiades: Dreitägiges Absinth-Fest in Pontarlier. Erstes Oktoberwochenende. Info bei den Amis du Musée de Pontarlier, Tel.: +33 (0)3 81 38 82 12, www.admdp.com

essen, trinken, schlafenAu Bon Echanson: Wein- und Spirituosenhandlung mit 26 verschiedenen Absinthschnäpsen im Regal. 66, rue de la République, F-25300 Pontarlier, Tel.: +33 (0)3 81 46 52 93Di–Sa 9–12, 14–19 Uhr.

Pierre Guy: Der Wegbereiter für die Legalisierung des Absinths. 49, rue des Lavaux, F-25300 Pontarlier, Tel.: +33 (0)3 81 39 04 70, www.pontarlier-anis.com, Di–Fr 8–12, 14-18, Sa 8–12 Uhr.

Hôtel Le Bon Accueil: Ein Michelin-Stern für Felchen mit Absinth (Mitte Juni-Mitte Sept.) und Enzian-Sorbet. Rue de la source, F-25160 Malbuisson, Tel.: +33 (0)3 81 69 30 58www.le-bon-accueil.fr, DZ ab 87 €.

Links: Beim Absinth-Genuss verfliegt die Zeit. Oben: Ökologische Feldpflege – Widder Antoine frisst das Unkraut – den Wermut lässt er stehen.

Beim ersten Kontakt mit dem Wasser opakisiert der grüne Schnaps.

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„Et voilà les frites“. Auf dem Tisch von Jean-Pierre und Gisèle landet eine riesige Glas-schale knuspriger, goldgelber Fritten. Beide blicken nicht einmal hoch, sondern greifen sofort zu. „Und jetzt ein Blauwersbier“, empfiehlt Chris Mercier, der bärtige Betreiber des Blauwershofes. „Das ist ein echt flämisches Bier.“ Zusammen mit dem erfrischenden Hellen kommt noch ein „Hochepot“, das lokale Pot-au

feu mit Speck, Wurst, Schweinefleisch, Kohl und Kartoffeln auf den Holztisch.

Der Blauwershof mit seinen rot-weißen Fenster-läden hieße auf gut Französisch „Le repaire

des fraudeurs“, frei übersetzt „Schmuggler-treff“. „Weil die Region direkt an der bel-gischen Grenze früher zum Schmuggeln geradezu einlud“, erläutert Chris. Dann

erzählt er, wie Dörfler ganze Motorrad-

tanks mit Tabak ausstopften und mit einem Minimal-vorrat an Benzin über die Grenze tuckerten. Der Blauwershof ist kein Restaurant und keine Kneipe. Er ist ein Estaminet, ein Wort, das mit „Schänke“ nur teilweise richtig übersetzt ist. Das typische Estaminet bietet rustikale, regionale Spezialitäten: „Flamiche“, ein Brotkuchen mit Lauch oder Zwiebeln, „Potjevleesch“ und „Carbonnade flamande“. „Potjevleesch“ ist eine Art Terrine aus Kalb, Kaninchen und Schweinespeck. Ge-grilltes oder geschmortes Rind, manchmal auch Schwein, wandert mit Zwiebeln und Bier in die „Carbonnade“. Beides gehört zu Frankreichs Norden wie die Fritten und Bier, wie Hopfen, Chicorée und Kartoffeln. Hier gibt es Hausmannskost, manchmal in erstaunlicher Qualität. In der „Taverne du Westhoek“, dem Estaminet von Quaë-dypre, präzisieren Marie-Pascale und Régis gern die Herkunft ihrer Zutaten: Der geräucherte Schweinsfuß

Im Norden Frankreichs, direkt vor der Grenze zu Belgien, locken urige Lokale mit deftiger Küche, süffigen Bieren und alten Holzspielen. Sie heißen Estaminets und sind ein Refugium der regionalen Kultur Französisch-Flanderns.

TexT: JöRG ZippRiCk FoToS: SuSanne TeSSa MÜlleR

Flämische Gemütlichkeit

Marie Fauquet serviert ein „Hochepot“ in ihrem Estaminet „Taverne du Westhoek“

Nord-Pas de Calais

Page 63: Bon Voyage

Estaminets | Art de vivre 63

stammt von Monsieur Fumery aus Aire-sur-la-Lys, die Kutteln und die Schweinshaxe liefert der Bauernhof der Familie Beyart in Pitgam. Solch exakte Angaben bieten sonst meist nur Restaurants der besten Klasse.

Die „Auberge du Noord Meulen“ wirkt besonders urig. Sie liegt hinter einer uralten, hölzernen Mühle, inmitten grüner Felder. Direkt nebenan kratzen schwarze Hühner am Wegesrand. Im Dörfchen Hondeghem liegt das Esta-minet „L’Ancienne Maison Commune“ am Kirchplatz, ein altes Fahrrad lehnt an der Hauswand. Holztische und eine liebevoll geschmückte Terrasse laden zum Verweilen ein. Wären die Estaminets ein neues Konzept, würde man sagen, die Wirte spielen mit der aktuellen Lust am Landleben und den entsprechenden Klischees. Doch Estaminets sind Tradition. Zu der gehört auch, dass fast jedes Lokal Spiele bietet. Nicht Skat oder Billard, sondern alte Holzspiele. Da gibt es etwa den „Frosch“: Alle Teilnehmer werfen nachei-nander aus zwei Metern Abstand eine Murmel auf ein Holzgestell, über dem ein solcher Tümpelquäker prangt. Durch’s Froschmaul, Löcher oder Hindernisse kugelt das Wurfobjekt dann in eine Schublade. Die ist mal 2000 Punkte wert, mal nur zehn. Genauso beliebt ist „Billard Nicolas“: Dabei sitzen zwei, drei oder sechs Spieler und halten jeder einen Blasebalg. Vor dem Blasebalg wiede-rum befindet sich ein Loch. Das ist das Tor. Sobald eine Kugel auf dem runden Spielfeld landet, wird hektisch der Balg bedient. Der gute Billardspieler pustet den anderen das Kügelchen ins Tor, ohne selbst Tore zu kassieren.

Die Spielkultur wurde in den 1980er Jahren zusammen mit den Estaminets wiederbelebt. Chris Mercier vom Blauwershof war einer der Pioniere: „So um 1985 kam mir der Gedanke, dass man unseren Lokalen ihren gemütlichen, geselligen Charakter zurückgeben muss. Sie sind doch nicht nur ein Ort zum Essen. Sie sind ein Stück Heimat.“ Französisch-Flandern, das Land von He-ring und Endivien, von Bier und Hopfen, besteht weiter auf seiner Identität, auf „Flamiche“, „Potjevleesch“ und „Carbonnade“. „Flandern lebt“ prangt dann auch in dicken Lettern auf jeder Seite der Speisekarte des Blau-wershofs. Und wer im Estaminet vor dem „Hochepot“ sitzt, der weiß, dass dieser Satz stimmt – zumindest hier, heute und bei Tisch.

Einen Restaurantführer zu Estaminets kann man im Internet konsultieren: www.leguidedesestaminets.fr

i informationen

Le Blauwershof9, route d'Eecke, F-59270 GodewaersveldeTel.: +33 (0)3 28 49 45 11

Taverne du Westhoek2, route du Wylder, F-59380 QuaëdypreTel.: +33 (0)3 28 68 68 14, www.lataverneduwesthoek.com

L’Auberge du Noord MeulenRoute de Wormhout, F-59114 [email protected].: +33 (0)3 28 48 11 18, www.aubergedunoordmeulen.fr

L’Ancienne Maison Commune105, rue de la Place, F-59190 HondeghemTel.: +33 (0)3 28 41 39 59, www.estaminetanciennemaisoncommune.fr

weitere informationen zur region und zur anreise:

Regionales Tourismusbüro Nord-Pas de Calais6, Place Mendès, F-59028 Lille CedexTel.: +33 (0)3 20 14 57 57 Fax: +33 (0)3 20 14 57 58www.nordfrankreich-tourismus.com

Uriges Ambiente und traditionelle Holzspiele für Groß und Klein fehlen in keinem Estaminet.

Im „L’Ancienne Maison Commune“ findet jeder sein Plätzchen.

Page 64: Bon Voyage

64 Übersee | Französisch-Guyana

Paris oder Palmen? Juliette Daniel fiel die Wahl

nicht schwer – sie kehrte zurück ins Übersee-Departement Französisch-Guyana. Ihre Heimat hat sich von der

einstigen Strafkolonie zu einem vielfältigen Touristenziel

entwickelt.

Franzosisch-Guyana

Französisch-Guyana

Page 65: Bon Voyage

Französisch-Guyana | Übersee 65

M orgens um sechs steigt Joseph Asaitie in sein schmales Kanu und paddelt mit eleganten Bewegungen flussabwärts. Bäume, Büsche und einzelne Wolken spiegeln sich im klaren Wasser. Der

65-Jährige steuert auf einen ins Wasser ragenden Baum zu und lüftet eine daran befestigte Angelschnur: Ein ka-pitaler „Jamais-gouté“ („Nie-Gekostet“) baumelt daran. Später brät ihn Josephs Frau Alia auf dem offenen Feuer. Die beiden leben weit abgelegen am Fluss Inini im fran-zösischen Übersee-Departement Guyana. Alia trägt nach alter Tradition ihre Brüste unbedeckt über dem Wickel-tuch, auch Joseph hüllt sich in ein ähnliches Tuch. Hier, wo Frankreich an Surinam grenzt, wächst der Wald so dicht, dass nur der Fluss ihn als Verkehrsader durch-dringt und Menschen selten vorbei kommen. Joseph Asaitie hat sein ganzes Leben an diesem Ort verbracht.

Ganz anders Juliette Daniel. Sie hat sich nach Jahren in Paris bewusst für die Einsamkeit entschieden. Auch sie entstammt einer einfachen Flussanrainerfamilie. Wie viele besser ausgebildete Guyaner hatte sie aber nach ihrem Universitätsabschluss ihr Glück im Mutterland gesucht. In Paris hat die energische, schlanke Kreolin die Karriereleiter bis zur Schuldirektorin erklommen. Alles schien perfekt: Sie hatte einen französischen Freund, eine hübsche Wohnung und reichlich Bekannte – nur die Sehnsucht nach dem einfachen Leben am Fluss wollte sie nie verlassen. Und dann hat Juliette vor acht Jahren bei einem Heimaturlaub einfach acht Hektar Land am Ende der Welt gekauft. Da wo Joseph Asaitie lebt und wo es noch immer aussieht wie in ihrer Kindheit: Große, blank gewaschene Riesenkiesel liegen am Ufer, Hibis-kus, Palmen und Bananenstauden wachsen auf dem Hügel, Frösche und Vögel singen um die Wette.

Ein Selbstversorger-Leben war Juliette aber nicht ge-nug. „Ich wollte, dass auch andere die Schönheit hier kennenlernen“, sagt sie und zeigt stolz ihre Touristen-lodge. Auf dem üppig bewachsenen Hügel hat sie palmstrohgedeckte Holzhütten für Feriengäste gebaut, später Bootsführer, Köchinnen und Gärtner eingestellt. „Normalerweise sind Frauen hier keine Chefinnen“, sagt sie, und auch sonst gibt es viel zu kämpfen: „Oft fehlt es an Benzin für die Bootsmotoren oder der Regen lässt die Stromschnellen so anschwellen, dass jeder Aus-flug zur Wildwassertour wird. Die Urlauber lieben das allerdings“. Ebenso wie sie die Besuche bei den Nach-

barn lieben, die so ursprünglich leben wie Joseph Asaitie. Vor allem kommen Festland-Franzosen, manchmal Deutsche oder Engländer. „Die interessieren sich wohl besonders für die Natur“, vermutet Juliette.

Tatsächlich ist Französisch-Guyana vielen Eu-ropäern kaum ein Begriff, dabei ist das franzö-sische Übersee-Departement im Nordosten Süd-amerikas so groß wie Österreich. Zur Einreise genügt ein Personalausweis, Zahlungsmittel ist der Euro, es gelten französische Gesetze, und die Bäcker verkaufen französisches Baguette.

Tourismus ist eine große Hoffnung für viele in diesem Departement. Die Hauptstadt Cayenne mit ihren pas-tellfarbenen hölzernen Kolonialvillen und bescheidenen 50.000 Einwohnern wirkt gegenüber anderen Haupt-städten geradezu dörflich. Alles ist hier nur einen Block entfernt, jeder kennt jeden. Die guyanesische Ober-schicht arbeitet in der Werbung oder im Handel und trägt das neueste iPhone als Accessoire. In den Schau-fenstern liegt Haute Couture von Dior oder Pierre Cardin, abends servieren im Bistrot Kellnerinnen mit weißer Schürze Entrecôte und Salade niçoise.

In der Markthalle läuft im Café französischer Hip-Hop, im Imbiss kochen Vietnamesen Garnelensuppe, Afrika-ner bieten Schmuck aus Horn, Holz und Samen an. Und auch im Hinterland leben viele Ethnien nebeneinander: Indios an der Küste und an den großen Flüssen, in den Bergen laotische Hmong und im Busch das Flussvolk der Bushinenge, zu dem auch Joseph Aitie gehört. Französisch-Guyana ist ein kulturelles Mosaik, und das macht seinen besonderen Reiz aus.

Die wichtigsten touristischen Ziele sind die Abschuss-basis der Ariane-Raketen in Kourou, die Naturschön-heit der blauen Meeresschildkröten in der Nähe des

TexT: CHRiSTine WolloWSki

Rechts: Glücklich am Ende der Welt: Juliette Daniel mit Mann Gabriel und Töchterchen.

Page 66: Bon Voyage

Indianerdorfs Awala-Yalimapo, der kreolische Karneval von Cayenne, die Mangrovenwälder von Kaw, in denen schwarze Krokodile leben, und die Inselgruppe Iles du Salut. Mehr als 50.000 Neugierige besuchen jedes Jahr die Ile Royale mit ihren schwer beladenen Mangobäu-men und Kokospalmen: Jahrzehntelang und bis ins 20. Jahrhundert hinein haben hier und auf der benach-barten Ile du Diable („Teufelsinsel“) Tausende Gefange-ne aus Frankreich und den Kolonien ihre Haftstrafen abgesessen. Darunter auch Henri Charrière, genannt „Papillon“, dessen autobiographischer Roman als Film mit Steve McQueen und Dustin Hoffmann in den 1970er Jahren zum Welterfolg wurde. Heute erwartet im ehe-maligen Verwaltungsgebäude auf der Ile Royale ein Restaurant die Ausflügler. In den ehemaligen Zimmern der Aufseher lässt sich komfortabel über Nacht bleiben, mit Klimaanlage und Blick aufs Meer.

Der Luxus in Juliettes Palmstroh-Hütten ist ein anderer. Statt Isolierglas trennen nur Moskitogitter die Besucher von der Natur und nächtlichen Urwaldgeräuschen. Früh morgens schleicht sich eine schüchterne Sonne über den

Hügel und wärmt drei Bootsführer, die bis zur Hüf-te im Wasser stehen und sich die Zähne putzen.

Zwei Köchinnen schlagen eingeseifte Wäsche auf die Steine, ein Fischer zupft sorgfältig

Algen aus seinem Netz. Dann stimmen die Männer eine Art Choral an. Wie in einer längst vergangenen friedlicheren Welt. Juliette sitzt vor der Küchenhütte im Gras, flicht ihrer Tochter die krausen Haare zu vielen kleinen Zöpfchen und

sagt: „Was soll ich denn in Paris, wenn ich das hier haben kann!“

i steckbrief französisch-guyana

lage/vegetationFranzösisch-Guyana liegt im Nordosten Südamerikas, zwi-schen Brasilien und Surinam. Es ist zu 90% von tropischem Regenwald bedeckt und lockt mit seiner Artenvielfalt vor allem Naturliebhaber und Aktiv-Urlauber an. Flora und Fauna lassen sich am besten von einem der zahl-reichen Flüsse aus erkunden. In Kürze wird eine neue Brücke das Land direkt mit Brasilien verbinden.

weltraumbahnhofIn Kourou befindet sich der Weltraumbahnhof Centre Spatial Guyanais. Hier starten die europäischen Ariane-Trägerraketen mit Kommunikationssatelliten ins All. Die Starts lassen sich vom 15 Kilometer entfernten Strand von Kourou gut beobachten. Weitere Infos unter www.cnes-csg.fr (frz., engl.)

reisezeitDie Temperaturen liegen das ganze Jahr bei 28°C. Zum Reisen eignet sich die Trockenperiode zwischen Juli und Anfang Dezember am besten.

anreiseAir France und Air Caraïbes fliegen via Paris nach Cayenne, ab 850 E. www.airfrance.com, www.aircaraibes.com

unterkünfteIm Hinterland oft palmengedeckte Hütten namens Carbet, in Cayenne zahlreiche Hotels und Hotelketten. Tolenga-Lodge von Juliette Daniel am Inini-Fluss:inkl. Vollpension und Ausflügen 90 E pro Tag/Person.Kontakt: www.tourisme-guyane.com>Food and lodgingAnreise z.B. mit Inlandsflug via Flughafen Maripasoula:www.airguyane.com In Cayenne:Mo ti Kotécharmantes Kolonialhaus mit antiker Möblierung und Garten, DZ ab 75 Ewww.motikote.com

reiseveranstalter für französisch-guyanaIndividual- und Gruppenreisen nach Französisch-Guyana und in die Nachbarländer bieten z.B. Ikarus Tours (www.ikarus.com), Schmetterling Reisen (www.abenteuer-reisen-franzoesisch-guyana.de) und Tourismus Schiegg (www.lateinamerika.de). Ausflüge vermittelt Couleurs Amazone (www.couleursamazone.fr). Mietwagen (empfohlen!) z.B. bei www.europcar.com, ab 38 E/Tag.

weitere infoswww.franceguide.com/uebersee

Oben: Spektakel für Schaulustige: In Kourou starten die euro-päischen Trägerraketen.Unten: In den Masken des kreolischen Karnevals spiegeln sich die Kulturen der vielen verschiedenen Volksgruppen Guyanas wider.

In den Wäldern Französisch-Guyanas sind über 700 Papageien-Arten zu Hause.

66 Übersee | Französisch-Guyana

Page 67: Bon Voyage

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15 Normandie13 Midi-Pyrenäen 14 Nord-Pas-de-Calais 18 Rhône-Alpes16 Paris-Stadtplan 17 Poitou-Charentes

8 Korsika7 Franche-Comté 9 Languedoc-Roussillon 10 La Réunion 12 Lothringen11 Limousin

23 Frankreich Straßenkarte22 FKK (4-sprachig)

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herausgeberATOUT FRANCE in Deutschland in Zusammenarbeit mit Grafenstein Freizeit- und Tourismuswerbung GmbH Berlin. Das Magazin ist urheberrechtlich geschützt. Jede urheber-rechtswidrige Verwertung ist ohne Zustimmung der Herausgeber unzulässig und strafbar.ATOUT FRANCE übernimmt keine Haftung für die Richtigkeit der Angaben in diesem Magazin. Alle Preisangaben sind unverbindlich.

redaktionBenjamin Gruhn (V.i.S.d.P.)[email protected] Blank

anzeigenleitungGrafenstein Freizeit- undTourismuswerbung GmbH,Tel.: +49 (0)30 80 58 59 220,Sabina [email protected] [email protected]

texteAurelia Berger, Nicolai Blank, Stefanie Briggl, Daniela David, Monika Hippe, Benjamin Gruhn, Maxi Leinkauf, Mirco Lomoth, Jutta Mlnarschik, Annika Rammler, Stefanie Santer, Hans Schloemer, Klaus Simon, Christine Wollowski, Alexandra Wolters, Jörg Zipprick

gestaltung und produktionGrafenstein Freizeit-und Tourismuswerbung GmbH, Berlin, Tel.: +49 (0)30 80 58 59 20,www.grafenstein.net

art direktion/graf ikStefanie [email protected]

druckWestermann Druck GmbH, Braunschweig, Januar 2011, 70.000 Exemplare

fotonachweis ( jeweils v.o.l.n.u.r.): Titel: Radius Images/Corbis; S. 4 S. Henkel-mann, Illustration: K. Klakow, Hotel 3.14 , S. Henkel mann; S. 5 S. T. Müller, S. Henkelmann, privat; S. 6 CDT Aube/Studio K, ATOUT FRANCE/Domaine de Chantilly; S. 7 UNESCO, E. VIRIN; S. 8 CRDTA/P. Soissons, ATOUT FRANCE/M.Angot; S. 9 istockphoto/skynesher S. 10 iStockphoto/E.Isselée; S. 11 Auberge de Saint-Julien-aux-Bois(2); S. 12 iStockphoto/C.Humphries, Au Temps retrouvé; S. 13 La Coursive Morinand; S. 14 Côté Mer, Ma Maison de Mer(2); S. 15 Au Temps retrouvé (2), Yamina-Lodge; S. 16 Villa Argi Eder, Irigoian, 123rf/K. Rebora; S. 18 OT Antibes-Juan-les-Pins(2); S. 19 Grilli, S. Hen-kelmann; S. 20 Shutterstock/Netfalls, privat, iStockphoto/Pgiam, iStockphoto/O. Filipchuk, iStockphoto/J. Szymanski; Flickr/bittbox_1, privat; S. 21 S. Henkelmann; S. 22 Illustration: K.Klakow; S. 23 privat; S. 24 privat, Illustration: K.Klakow; S. 26 Illustration: K.Klakow; S. 27 privat; S. 28 Shigeru Ban Architects Europe et Jean de Gastines Architectes/Metz Métropole/Centre Pompidou-Metz/R.Halbe S. 29 Hotel 3.14; S. 30 Flickr/Albion Europe ApS, S. Henkelmann; S. 31 Flickr/Albion Europe ApS, Fotolia/TimurD, Flickr/dynamosquito; S. 32 Flickr/Albion Europe ApS, Flickr/juanfigs, S. Henkel mann, Flickr/PhilipC; S. 33 J. M. Charles/CMN/Paris, M. Set boun/CMN/Paris, P.Berthé/CMN/Paris S. 34 CDT Aude/Davy; S. 35 C.Deschamps/CDT Aude; S. 36 C. Deschamps/CDT Aude; S. 37 C.Deschamps/CDT Aude, Chambre des Métiers de l’Aude; S. 38 D.David; S. 39 D. David; S. 40 D. David, shutterstock/ D. Hughes; S.41 S. Henkelmann S. 42 M. Hippe(3), Fotolia/lunamarina, Dreamstime.com/Lunamarina, Dreamstime.com/Wksp, Dreamstime.com/Knorre; S. 44 CDT Ardennes/ E. Luider; S. 45 CDT Ardennes/J. Lecomte, CDT Ardennes/ S. Ou z ounoff, CDT Ardennes/S. Ouzounoff; S. 46 S. Henkel-mann; S. 47 123rf/B. Haas; S. 48 iStockphoto/F. Lugenbeel, S. Henkelmann, 123rf/B. Haas; S. 49 Panthermedia/Michaela N.; S. 50 CRT Bretagne/Menhirs, D. Joseph, S. Henkelmann, iStockphoto/J. Antrim, CRT Bretagne/J-M. Derouen, Flickr/ Y. Remedios, Panthermedia/Bernd R.; S.51 Ehapa, iStock-photo/E. Isselée; S. 52 iStockphoto/E. Hood, Movienet Film GmbH; S. 53 iStockphoto/tuja66, Commission du film du Var/M. Brussol; S. 54 Flickr/tiseb2, Movienet Film GmbH; S. 55 iStockphoto/hatman12, Ph.Quaisse/Pasco, Man Ray Trust / ADAGP Paris 2010, S. Henkelmann; S. 56 S.T. Müller; S. 57 T. Turba, Flickr/jumpinjimmyjava; S. 58 T. Turba; S. 59–63 S. T. Müller; S. 64 123rf/J. Mcquiston; S. 65 C.Wollowski; S.66 123rf/J. Mcquiston, iStockphoto/S. Sweet, shutterstock/M. Jay, Dreamstime/Stephanierousseau; S. 74 sxc.hu/S. Woods

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