42
Bundesministerium für Wirtschaft, Zukunftfähige Energienetze, UAG „Entschädigung für Erdkabel“, 13.11.2013 Dr. Norbert Feldwisch | www.bvboden.de Folie 1 Bodenschutz beim Energieleitungsbau – vorhandene Leitfäden – 1. Bundesverband Boden e. V. 2. Betroffenheit des Bodens beim Energieleitungsbau – Wirkorte, Empfindlichkeiten von Böden, Wirkfaktoren – Fotos aus Bauphasen 3. Bodenschutz beim Bauen – Maßnahmen 4. Leitfäden zum Bodenschutz beim Bauen Dr. Norbert Feldwisch Vizepräsident Bundesverband Boden e.V. http://www.bvboden.de c/o Ingenieurbüro Feldwisch www.ingenieurbuero-feldwisch.de © Tennet © www.t-h-s.eu

Bodenschutz beim Energieleitungsbau – vorhandene Leitfädeningenieurbuero-feldwisch.de/wp-content/uploads/Feldwisch...Plattenfundamente: ca. 100-250 m² (Winkelmasten) Stufenfundamente:

  • Upload
    others

  • View
    3

  • Download
    0

Embed Size (px)

Citation preview

  • Bundesministerium für Wirtschaft, Zukunftfähige Energienetze, UAG „Entschädigung für Erdkabel“, 13.11.2013 Dr. Norbert Feldwisch | www.bvboden.deFolie 1

    Bodenschutz beim Energieleitungsbau – vorhandene Leitfäden –Bodenschutz beim Energieleitungsbau – vorhandene Leitfäden –

    1. Bundesverband Boden e. V.2. Betroffenheit des Bodens beim Energieleitungsbau

    – Wirkorte, Empfindlichkeiten von Böden, Wirkfaktoren– Fotos aus Bauphasen

    3. Bodenschutz beim Bauen – Maßnahmen 4. Leitfäden zum Bodenschutz beim Bauen

    Dr. Norbert FeldwischVizepräsident Bundesverband Boden e.V. http://www.bvboden.dec/o Ingenieurbüro Feldwischwww.ingenieurbuero-feldwisch.de

    © Tennet © www.t-h-s.eu

  • Bundesministerium für Wirtschaft, Zukunftfähige Energienetze, UAG „Entschädigung für Erdkabel“, 13.11.2013 Dr. Norbert Feldwisch | www.bvboden.deFolie 2

    1. Bundesverbandes Boden e. V. 1. Bundesverbandes Boden e. V.

    • Gründung 1995

    • Vertretung fachlicher Belange des Bodenschutzes in Politik und Gesellschaft

    • Mitarbeit an Regelwerken, Normen und Handlungs-empfehlungen

    • http://www.bvboden.de

  • Bundesministerium für Wirtschaft, Zukunftfähige Energienetze, UAG „Entschädigung für Erdkabel“, 13.11.2013 Dr. Norbert Feldwisch | www.bvboden.deFolie 3

    2. Betroffenheit der Böden

    Wirkfaktoren:- Versiegelung- mechanische Belastungen(Befahrung, Lagerung etc.)

    - Auf-/Einbringen von Boden-material in eine durchwurzel-bare Bodenschicht

    - Bodenerosion- Dränwirkung- Stoffeinträge- Erwärmung

    Empfindlichkeiten:- Eigenart (besonders schutz-würdige Böden)

    - Verdichtung- Entwässerung- Erodierbarkeit- Empf. gegen Stoffeinträge- Empf. gegen Erwärmung

    Minderungs-/Vermeidungs-maßnahmen

    Bauzeiten / Bodenfeuchte*

    Wirkungen

    – ±

    + Flächengröße+ Bodenvolumen

    Beeinträchtigungen natürlicher Bodenfunktionen

    * Bauzeitenplanung Konflikt mit Zielsetzungen des Naturschutzes möglich!Bevorzugte Bauzeiten: - Naturschutz: außerhalb Brutzeiten / Vegetationsperiode

    - Bodenschutz: (Mai) April –Oktober (November)

  • Bundesministerium für Wirtschaft, Zukunftfähige Energienetze, UAG „Entschädigung für Erdkabel“, 13.11.2013 Dr. Norbert Feldwisch | www.bvboden.deFolie 4

    © M. Strecker, TenneT TSO GmbH Oktober 2012

    Beispiel Erdkabel – Wirkorte und Wirkintensitäten –

    Wirkorte• Leitungsgraben• Fahrtrassen (+ Flächen für Baustelleneinrichtung etc.)• Mietenflächen

    WirkintensitätenStarkSehr starkSchwach

  • Bundesministerium für Wirtschaft, Zukunftfähige Energienetze, UAG „Entschädigung für Erdkabel“, 13.11.2013 Dr. Norbert Feldwisch | www.bvboden.deFolie 5

    © TenneT

  • Bundesministerium für Wirtschaft, Zukunftfähige Energienetze, UAG „Entschädigung für Erdkabel“, 13.11.2013 Dr. Norbert Feldwisch | www.bvboden.deFolie 6

    © M. Strecker, TenneT TSO GmbH Oktober 2012 © amprion GmbH

    Demonstrationsgraben Erdkabel Erdkabelbaustelle Randstad, NL

  • Bundesministerium für Wirtschaft, Zukunftfähige Energienetze, UAG „Entschädigung für Erdkabel“, 13.11.2013 Dr. Norbert Feldwisch | www.bvboden.deFolie 7

    Bodengefüge• Porenvolumen: 45-55 Vol.-%• Wasserspeichervermögen: bis zu 400 Liter je m2 bis 1 m Bodentiefe

    Info! Das Bodengefüge bestimmt entscheidend die Leistungsfähigkeit der Böden in den Wasser- und Nährstoffkreisläufen.

    Empfindlichkeiten – Bodengefüge

  • Bundesministerium für Wirtschaft, Zukunftfähige Energienetze, UAG „Entschädigung für Erdkabel“, 13.11.2013 Dr. Norbert Feldwisch | www.bvboden.deFolie 8

    Mechanische Überlastung Gefügeschädigungen (Plattengefüge)

  • Bundesministerium für Wirtschaft, Zukunftfähige Energienetze, UAG „Entschädigung für Erdkabel“, 13.11.2013 Dr. Norbert Feldwisch | www.bvboden.deFolie 9

    Info! Böden im Naturhaushalt sind kein Baugrund und keine mineralische Dichtung! Stattdessen müssen sie durchwurzelbar sein.

    Muster

  • Bundesministerium für Wirtschaft, Zukunftfähige Energienetze, UAG „Entschädigung für Erdkabel“, 13.11.2013 Dr. Norbert Feldwisch | www.bvboden.deFolie 10

    stark eingeschränkt, Biomasse-zuwachs um mehr als 50% reduziert

    Standort für Pflanzen-gesellschaften:

    starker Stauwassereinfluss wegen baubedingter Dichtlagerung ca. 30 cm unter Flur

    Vernässung:

    aktuell: 111 Liter je m²ohneVerdichtung: 444 Liter je m²

    Wasserspeicher im effektiven Wurzelraum(nutzbare Feldkapazität + Luftkapazität)

    3 dmohne Verdichtung: 12 dm

    effektiver Wurzelraum:

    mittel toniger Schluff (Ut3)Feinbodenart:

    staunasser Auftragsboden (12 dm)Bodentyp:

    landwirtschaftlich genutzte Rekultivierungsschicht einer Deponie

    Lage des Bodenprofils:

    Folgen der Verdichtung des Bodengefüges für natürliche Bodenfunktionen

    Muster

  • Bundesministerium für Wirtschaft, Zukunftfähige Energienetze, UAG „Entschädigung für Erdkabel“, 13.11.2013 Dr. Norbert Feldwisch | www.bvboden.deFolie 11

    betriebsbedingt / dauerhaft

    • je nach Leitungstyp und Übertragungsleistung oberhalb der Erdkabel + einige Grad Celsius

    • keineErwärmung des Bodens

    • keine

    • streifenförmig über die gesamte Grabenbreite als Bettungsmaterial in Form von Magerbeton, Flüssig-boden etc.; Muffenbauwerke alle ca. 700 – 1.000 m

    Erdkabel

    • Korrosionsschutzmittel der Masten

    • punktuell Fundamente der MastenPlattenfundamente: ca. 100-250 m²(Winkelmasten)Stufenfundamente: ca. 8-20 m²Pfahlfundamente: ca. 3-8 m²

    Freileitungsbau

    Schadstoff-einträge

    Versiegelung /Baukörper im Boden

    Wirkfaktoren

    Wirkfaktoren

  • Bundesministerium für Wirtschaft, Zukunftfähige Energienetze, UAG „Entschädigung für Erdkabel“, 13.11.2013 Dr. Norbert Feldwisch | www.bvboden.deFolie 12

    • ggf. Dränwirkung• ggf. Stauwirkung(abhängig vom Bettungsmaterial und

    standörtlichen Bodeneigenschaften sowie Grund-/Stauwasserverhältnissen)

    • keinehydrologische Wirkungen

    baubedingt / temporär

    • Fahrtrassen auf der gesamten Trassenlänge mit Ausweichbuchten oder als Doppelspur

    • Zufahrten zur Trasse (ca. 4-5 m breit)

    • weitere Bauflächen zur Lagerung, Mischplätze für Bettungsmaterial(ca. 2.000m² alle ~1.000-2.000 m)

    • Flächen für Baustelleneinrichtung / Baucontainer

    • Bodenaushub im Grabenbereich, Zwischenlagerung und Wiederverfüllung, Abfuhr verdrängtes Aushubvolumen

    Erdkabel

    • Fahrtrassen zwischen den Masten (ca. 4-5 m breit)

    • Zufahrten zu Masten (ca. 4-5 m breit)

    • Montageflächen(ca. 2.000-3.500 m² je Mast)

    • Winden-/Trommelplätze(ca. 500m² alle ~1.000-2.000 m)

    • Flächen für Baustelleneinrichtung / Baucontainer

    • Bodenaushub für Fundamente, Zwischenlagerung und Wiederverfüllung, Abfuhr verdrängtes Aushubvolumen

    Freileitungsbau

    mechanische Belastungen

    Wirkfaktoren

  • Bundesministerium für Wirtschaft, Zukunftfähige Energienetze, UAG „Entschädigung für Erdkabel“, 13.11.2013 Dr. Norbert Feldwisch | www.bvboden.deFolie 13

    Bodenschutzfachliche Bedeutung der Wirkfaktoren

    • Versiegelung (s. a. hydrol. Wirkungen)sehr geringe Bedeutung

    Erdkabel

    • Versiegelunggeringe Bedeutung

    Freileitungsbau

    • mechanische Wirkungen auf das Bodengefüge

    sehr bedeutsam auf allen Bauflächen

    • mechanische Wirkungen auf das Bodengefüge

    sehr bedeutsam auf allen Bauflächen

    • hydrologische Wirkungenggf. Drän- oder Stauwirkung, abhängig vom Bettungsmaterial und von denStandortbedingungen

    • hydrologische Wirkungenkeine (ggf. punktuell)

    • stoffliche Wirkungenkeine

    • stoffliche Wirkungen (Korrosionsschutz)punktuell: keine bis gering

    Wirkfläche Freileitung:Erdkabel = ca. 1:1,35Wirkfläche Freileitung:Erdkabel = ca. 1:1,35

  • Bundesministerium für Wirtschaft, Zukunftfähige Energienetze, UAG „Entschädigung für Erdkabel“, 13.11.2013 Dr. Norbert Feldwisch | www.bvboden.deFolie 14

    • thermische Wirkungen / Erwärmungbedeutsam oberhalb der Kabeltrasse,Randeffekte vernachlässigbarAuswirkungen auf den Pflanzenbau abhängig von den Standortbedingungen(nFKWE, kapillare Wasserversorgung)

    Erdkabel

    • thermische Wirkungen / Erwärmungkeine Bedeutung

    Freileitungsbau

    • betroffenes Bodenvolumen (Aushub):sehr großverdrängtes Bodenvolumen durch Bettung abhängig vom Material deseingesetzten Materials

    • betroffenes Bodenvolumen (Aushub):vergleichsweise geringverdrängtes Bodenvolumen durch Fundamente gering

    Betroffenes Bodenvolumen (Aushub) Freileitung:Erdkabel = ca. 1:30 !!!Verdrängtes Bodenvolumen (Fundamente und z. B. Sandbettung) Freileitung:Erdkabel = ca. 1:30 !!!

    Betroffenes Bodenvolumen (Aushub) Freileitung:Erdkabel = ca. 1:30 !!!Verdrängtes Bodenvolumen (Fundamente und z. B. Sandbettung) Freileitung:Erdkabel = ca. 1:30 !!!

    Kriterium „pflanzenverfügbares Wasser“:- gering: Verschärfung des Wasserstresses und

    Beeinträchtigung des Pflanzenwachstumssehr wahrscheinlich

    - mittel: indifferent- groß: wahrscheinlich Förderung des

    Pflanzenwachstums

  • Bundesministerium für Wirtschaft, Zukunftfähige Energienetze, UAG „Entschädigung für Erdkabel“, 13.11.2013 Dr. Norbert Feldwisch | www.bvboden.deFolie 15

    Schädliche Verdichtungen möglich während derBauphaseRekultivierungsphase

    Überschreiten der Tragfähigkeit der Böden© Ingenieurbüro Feldwisch

    Fotos aus Bauphasen

    Schädliche Verdichtungen möglich während derBauphaseRekultivierungsphase

    Fotos aus Bauphasen

  • Bundesministerium für Wirtschaft, Zukunftfähige Energienetze, UAG „Entschädigung für Erdkabel“, 13.11.2013 Dr. Norbert Feldwisch | www.bvboden.deFolie 16

    Gefügeschäden und Vernässungen auf der Fahrtrasse© Ingenieurbüro Feldwisch

  • Bundesministerium für Wirtschaft, Zukunftfähige Energienetze, UAG „Entschädigung für Erdkabel“, 13.11.2013 Dr. Norbert Feldwisch | www.bvboden.deFolie 17

    © www.baggermatten.de

  • Bundesministerium für Wirtschaft, Zukunftfähige Energienetze, UAG „Entschädigung für Erdkabel“, 13.11.2013 Dr. Norbert Feldwisch | www.bvboden.deFolie 18© Dr. J. Botschek

    Gefügeschäden / schädliche Verdichtungen„Beinigkeit“ oder „Hakenschlagen“ der Pfahlwurzel von Zuckerrüben

  • Bundesministerium für Wirtschaft, Zukunftfähige Energienetze, UAG „Entschädigung für Erdkabel“, 13.11.2013 Dr. Norbert Feldwisch | www.bvboden.deFolie 19

    3. Bodenschutz beim Bauen – Maßnahmen3. Bodenschutz beim Bauen – Maßnahmen

    Info! Bauprojekte berühren generell alle Bodenschutzziele, wobei standort- und projektspezifisch verschiedene Empfindlichkeiten und Wirkungen relevant sind!

    • Quantitatives Ziel Reduzierung Flächen-/Bodenverbrauch

    • Qualitative Ziele Lenkung von Boden verbrauchendenPlanungen, möglichst nicht auf schutzwürdige und empfindliche Böden Vermeidung Bodenverdichtung + GefügeschädenSchonender Umgang mit Bodenmaterialsachgerechte Verwertung von BodenaushubErhaltung / Wiederherstellung naturnaher BödenMinderung BodenerosionMinderung Schadstoffeinträge + -freisetzungen*

  • Bundesministerium für Wirtschaft, Zukunftfähige Energienetze, UAG „Entschädigung für Erdkabel“, 13.11.2013 Dr. Norbert Feldwisch | www.bvboden.deFolie 20

    Bundesverband Boden e. V. 2013

    Bodenschutz beim Bauen Aufgaben einer Bodenkundlichen Baubegleitung (BBB) im Bauablauf

  • Bundesministerium für Wirtschaft, Zukunftfähige Energienetze, UAG „Entschädigung für Erdkabel“, 13.11.2013 Dr. Norbert Feldwisch | www.bvboden.deFolie 21

    • Bauphase

    • Kontrolle der Auflagen (Schutz- und Beschränkungsmaßnahmen) und LV-Inhalte zum Bodenschutz

    • Dokumentation von Bodenbeeinträchtigungen/-schäden• Wasserhaltung Abfangen oder Überrücken von Dränagen; geregeltes Ableiten von

    Niederschlagswasser• Mutterboden Einsatz von Raupenbaggern, nicht von Planierraupen• Mutterbodenabtrag und Grabenöffnung; zeitlichen Vorlauf abstimmen möglichst kurze

    Zeitspannen• Zwischenlagerung von Bodenaushub getrennt nach MuBo, UBo und ggf. Untergrund, ggf.

    zusätzlich nach Substraten; Profilierung, Begrünung, Unkrautregulierung; auf keinen Fall befahren

    • Einsatz bodenschonender Maschinen (Laufwerke, Achs- und Gesamtlasten, getrennter Baustellen- und Straßenverkehr, Befahrungshäufigkeit)

    • Befahrungsrechte (alle ohne Beschränkung oder nur spezielle Baubeteiligte)• Ermitteln geeigneter Verwertungsflächen für überschüssigen Bodenaushub /

    Bodenmanagement

    Leistungen der BBB

    Zentrale Fragenstellungen:1. Welche Grenzen der Befahrbarkeit werden vereinbart?2. Was heißt „schonend“ und „keine übermäßige Verdichtung“?3. Welche Vermeidungs- und Minderungsmaßnahmen stehen zur Verfügung?

  • Bundesministerium für Wirtschaft, Zukunftfähige Energienetze, UAG „Entschädigung für Erdkabel“, 13.11.2013 Dr. Norbert Feldwisch | www.bvboden.deFolie 22

    1. Welche Grenzen der Befahrbarkeit werden vereinbart?– In Deutschland existieren keine eindeutigen rechtlichen oder fachlichen

    Angaben oder Schwellenwerte.– Empirische Erfahrungen aus der Baupraxis und der landwirtschaftlichen

    Bodennutzung werden herangezogen.– Mögliche Kriterien:

    spezifischer Bodendruck: Werte

  • Bundesministerium für Wirtschaft, Zukunftfähige Energienetze, UAG „Entschädigung für Erdkabel“, 13.11.2013 Dr. Norbert Feldwisch | www.bvboden.deFolie 23

    2. Was heißt „schonend“ und „keine übermäßige Verdichtung“?– In D. existieren keine eindeutigen recht-/fachlichen Angaben / Schwellenwerte.– Anhaltspunkte geben natürliche Bodenzustände.

    Beispiel Trockenrohdichte (Faustzahlen): „Normale“ Werte für Ackerböden: Oberboden bis 1,5 g/cm³

    Unterböden bis 1,6 g/cm³„Normale“ Werte für Grünland: Oberboden bis 1,3 g/cm³

    Unterböden bis 1,6 g/cm³„Normale“ Werte für Waldböden: Oberboden bis 1,1 g/cm³

    Unterböden bis 1,6 g/cm³– Dichtewerte aber allein wenig aussagekräftig, wichtiger ist die Funktionalität

    des Porensystems kontinuierliches Porensystem für Luft- und Wasser-haushalt entscheidend (Anhaltspunkte: Anteil Grobporen >5 Vol.-%, besser >10 Vol.-% und kf-Wert >10 cm/d; Packungsdichte nach DIN 19682-10 ≤Pd 3)

    – Grundsätze:Jedwede vermeidbare Befahrungen sind zu unterlassen!Grundsätzlich sind bodenschutzfachlich eher Sackungen zu akzeptieren als übermäßige Verdichtungen!Die Bodenwassergehalte und Konsistenzgrenzen sind zu beachten.Kein Einsatz rüttelnder Maschinen / Geräte!

  • Bundesministerium für Wirtschaft, Zukunftfähige Energienetze, UAG „Entschädigung für Erdkabel“, 13.11.2013 Dr. Norbert Feldwisch | www.bvboden.deFolie 24

    3. Welche Vermeidungs- und Minderungsmaßnahmen stehen zur Verfügung?– Aufstellen eines Baustelleneinrichtungsplans– Bauzeitenplanung: Bauzeiten bevorzugt in die trockeneren Sommermonate

    Achtung! Konflikte mit den Vorgaben des Naturschutzes möglich, der die Wintermonate außerhalb der Vegetations- und Brutzeit als Ausführungszeitraum bevorzugt.

    – Ausweisen von Tabuflächen, Baulagerflächen– Anlage und Pflege von Baustraßen– Beschränken der Lasteinträge:

    Laufwerke etc.maximale Bodendrückewitterungsbedingter Baustillstand

    – Optimierung der Bauabläufe zum Bodengefügeschutzrückschreitender Ausbau des Bodens Vorkopf Verlegung von Baggermatten…

    – Ausreichende Baufeldfreimachung– Planung und fachgerechte Ausführung der Wasserhaltung

  • Bundesministerium für Wirtschaft, Zukunftfähige Energienetze, UAG „Entschädigung für Erdkabel“, 13.11.2013 Dr. Norbert Feldwisch | www.bvboden.deFolie 25

    Baustraßen zum Bodengefügeschutz

    © Ingenieurbüro Feldwisch

  • Bundesministerium für Wirtschaft, Zukunftfähige Energienetze, UAG „Entschädigung für Erdkabel“, 13.11.2013 Dr. Norbert Feldwisch | www.bvboden.deFolie 26

    © Ingenieurbüro Feldwisch

  • Bundesministerium für Wirtschaft, Zukunftfähige Energienetze, UAG „Entschädigung für Erdkabel“, 13.11.2013 Dr. Norbert Feldwisch | www.bvboden.deFolie 27

    Längs ausgelegte Holzbohlen in den Fahrspuren sind häufig nicht ausreichend, weil sie während der Bauphase verrücken und somit keinen Bodenschutz mehr gewährleisten.

    Vorher

    Nachher

    © Ingenieurbüro Feldwisch

  • Bundesministerium für Wirtschaft, Zukunftfähige Energienetze, UAG „Entschädigung für Erdkabel“, 13.11.2013 Dr. Norbert Feldwisch | www.bvboden.deFolie 28

    Foto: Dr. Dumbeck

    Begrünung der Fahrtrassen zur biologischen Entwässerung

  • Bundesministerium für Wirtschaft, Zukunftfähige Energienetze, UAG „Entschädigung für Erdkabel“, 13.11.2013 Dr. Norbert Feldwisch | www.bvboden.deFolie 29

    Geschichtete Böden machen eine getrennte Mietenlagerung der unterschiedlichen Substrate notwendig.

    Substrattrennung bei geschichteten Böden

  • Bundesministerium für Wirtschaft, Zukunftfähige Energienetze, UAG „Entschädigung für Erdkabel“, 13.11.2013 Dr. Norbert Feldwisch | www.bvboden.deFolie 30

    Keine ausreichende Trennung unterschiedlicher Substrate Vermischungen bei der Rekultivierung

  • Bundesministerium für Wirtschaft, Zukunftfähige Energienetze, UAG „Entschädigung für Erdkabel“, 13.11.2013 Dr. Norbert Feldwisch | www.bvboden.deFolie 31

    Vorbildliche Trennung unterschiedlicher Substrate geordnete Rekultivierung möglichMietenabfolge Ganz links: Mutterboden (Ap-Horizont); Links-Mitte: Lösslehm; Rechts: sandiger Unterboden

  • Bundesministerium für Wirtschaft, Zukunftfähige Energienetze, UAG „Entschädigung für Erdkabel“, 13.11.2013 Dr. Norbert Feldwisch | www.bvboden.deFolie 32

    Verfüllung des Leitungsgrabens –Verdichtung?

    Grabenwalze RAMMAX RW 1504; © btr, wikipedia.de1,5 t GesamtmasseVerdichtungsleistung 82 kN

    Walzenzug CAT CP433E mit Stampffußschalen, 7,4 t GesamtmasseVerdichtungsleistung 134 kNStampffußbodendruck: 16,5 bar ~ ca. 16 kg/cm²

    Info! Ziel bedenken: Herstellen einer durchwurzelbaren Bodenschicht, nicht eines Baugrunds!Jedwede übermäßige Verdichtungen sind zu vermeiden.Grundsätzlich sind bodenschutzfachlich eher Sackungen zu akzeptierenals übermäßige Verdichtungen!

    Keine Einsatz bei der Rekultivierung!

  • Bundesministerium für Wirtschaft, Zukunftfähige Energienetze, UAG „Entschädigung für Erdkabel“, 13.11.2013 Dr. Norbert Feldwisch | www.bvboden.deFolie 33

    Zielkonflikt zwischen „notwendiger Verdichtung“ und Bodengefügeschutz“

    Info! Anhand der Standort- und Witterungsbedingungen ist eine geeignete Verdichtung der Baugrube / des Leitungsgrabens auszuwählen, um sowohl Schäden am Bodengefüge als auch Sackungen soweit wie möglich zu vermeiden.

    Versackte Maschinen und tiefe Fahrspuren im ehemaligen Rohrgrabenbereich.

  • Bundesministerium für Wirtschaft, Zukunftfähige Energienetze, UAG „Entschädigung für Erdkabel“, 13.11.2013 Dr. Norbert Feldwisch | www.bvboden.deFolie 34

    Mechanische (Tiefen-)Lockerung – MM100

    Info! Mechanische Tieflockerungen sind in Fahrtrassen / Bereichen mit hoher mechanischer Belastung regelmäßig nötig.

  • Bundesministerium für Wirtschaft, Zukunftfähige Energienetze, UAG „Entschädigung für Erdkabel“, 13.11.2013 Dr. Norbert Feldwisch | www.bvboden.deFolie 35

    Stechhublockerer TLG 470 © Fachhochschule Südwestfalen

  • Bundesministerium für Wirtschaft, Zukunftfähige Energienetze, UAG „Entschädigung für Erdkabel“, 13.11.2013 Dr. Norbert Feldwisch | www.bvboden.deFolie 36

    Begrünung / Bodenruhe / biologische Lockerung mit tiefwurzelnden Pflanzen (z. B. Luzerne, Lupine, Kleearten etc.)

    Esparsette Luzerne

  • Bundesministerium für Wirtschaft, Zukunftfähige Energienetze, UAG „Entschädigung für Erdkabel“, 13.11.2013 Dr. Norbert Feldwisch | www.bvboden.deFolie 37

    4. Leitfäden zum Bodenschutz beim Bauen (Auswahl)4. Leitfäden zum Bodenschutz beim Bauen (Auswahl)Feldwisch, N. (2012): Vorsorgender Bodenschutz bei Baumaßnahmen zur Verbesserung der Gewässerstruktur und der Durchgängigkeit. Schriftenreihe: Böden und Bodenschutz in Hessen. Heft 10.

    Leitfaden “Bodenkundliche Baubegleitung”,Bundesverband Boden e. V.(Erich Schmidt Verlag)

    www.ESV.info/978-3-503-15436-4 http://www.hlug.de/fileadmin/dokumente/boden/heft10.pdf

  • Bundesministerium für Wirtschaft, Zukunftfähige Energienetze, UAG „Entschädigung für Erdkabel“, 13.11.2013 Dr. Norbert Feldwisch | www.bvboden.deFolie 38

    Merkblatt „Ökologische Baubegleitung …“.DWA – Deutsche Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall e. V.(Veröff. In Vorbereitung)

    Schrift “Umweltbaubegleitung”, 2012Ausschuss der Verbände und Kammern der Ingenieure und Architekten für die Honorarordnung e.V. – AHO

  • Bundesministerium für Wirtschaft, Zukunftfähige Energienetze, UAG „Entschädigung für Erdkabel“, 13.11.2013 Dr. Norbert Feldwisch | www.bvboden.deFolie 39

    DVGW G 451 (M)Bodenschutz bei Planung und Errichtung von Gastransportleitungen

  • Bundesministerium für Wirtschaft, Zukunftfähige Energienetze, UAG „Entschädigung für Erdkabel“, 13.11.2013 Dr. Norbert Feldwisch | www.bvboden.deFolie 40

    1. DIN 19731 – Verwertung von Bodenmaterial

    2. DIN 18300 – Erdarbeiten

    3. DIN 18915 – Vegetationstechnik im Landschaftsbau – Bodenarbeiten

    4. DIN 19682-10 – Felduntersuchungen, Bestimmung des Makrogefüges

    5. DVGW G451 – Bodenschutz bei Planung + Errichtung von Gasleitungen

    6. DepV / BQS 7-1 Rekultivierungsschichten in Dep.-Abdichtungssystemen

    7. UBA-Texte 46/04: Kriterien … einer schädlichen Bodenveränderung …

    8. LABO-Arbeitshilfe zu § 12 BBodSchV

    9. Rohrleitungsrichtlinie Schweiz

    10.…

    Normen, Fachveröffentlichungen

  • Bundesministerium für Wirtschaft, Zukunftfähige Energienetze, UAG „Entschädigung für Erdkabel“, 13.11.2013 Dr. Norbert Feldwisch | www.bvboden.deFolie 41

    1. Frühzeitige Beteiligung von bodenkundlichem Sachverstand bereits in den Planungsphasen!

    2. Vermeiden geht vor Schadensbeseitigung!3. Lasteinträge müssen bodenverträglich begrenzt werden!4. Die Empfindlichkeiten der Böden gegen Verdichtungen, Erosion, Vernässung

    und Entwässerung sind zu berücksichtigen!5. Jedwede Bodenarbeiten müssen die aktuelle Bodenfeuchte beachten!6. Boden ist schonend zwischen zulagern und zu verwerten / wieder einzubauen!7. Unvermeidbare Beeinträchtigungen sind soweit wie möglich wieder zu

    beseitigen! Dafür müssen geeignete Geräte eingesetzt werden!8. Bei großen bzw. komplexen Vorhaben empfiehlt sich eine Bodenkundliche

    Baubegleitung!

    Zentrale bodenschutzfachliche Inhalte der Leitfäden / Normen

  • Bundesministerium für Wirtschaft, Zukunftfähige Energienetze, UAG „Entschädigung für Erdkabel“, 13.11.2013 Dr. Norbert Feldwisch | www.bvboden.deFolie 42

    Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!http://www.bvboden.dehttps://twitter.com/BVBodenhttps://www.facebook.com/BundesverbandBoden/info

    © Fred Franzke © Fred Franzke