Bedienungs- und Montageanleitung

3-Backen-Präzisions-Keilstangenfutter

Bitte lesen Sie diese Anleitung vor Inbetriebnahme aufmerksam durch!

System REISHAUER Typ RHU

Inhaltsverzeichnis 1 Anweisungsbereich ..........................................................32 Anwendungsbereich ........................................................33 Betriebsanleitung .............................................................33.1. Vorbereiten des Futter für die Installation .....................34 Spannfutteraufbau ............................................................4 5 Montage des Futters auf der Drehmaschine ..................55.1. Montage des Futters mit direkter Aufnahme .................55.2. Montage des Futters mit indirekter Aufnahme ...........5/66 Prüfen des Futters .........................................................6/7 6.1 Falsches Prüfvorgehen ....................................................77 Spannbereich ....................................................................78 Demontage des Futters ....................................................89 Wartung .............................................................................910 Allgemeine Hinweise ........................................................911 Verstellen der Backen ......................................................912 Weiche Aufsatzbacken ................................................9/1013 Zulässige Umdrehungen ................................................1014 Ersatzteile ........................................................................1015 Sicherheitsvorkehrungen ......................................... 10/1116 Betriebssichere Schmierung von Spannfuttern .......... 1117 Schlussbemerkung ........................................................ 11

1. AnweisungsbereichDiese Bedienungsanleitung umfasst die Bereiche Installation, Benützung und Unterhalt des 3-Backen-Präzisions-Keilstangenfutter System REISHAUER TYP RHU.

2. AnweisungsbereichDie Keilstangenfutter System REISHAUER TYP RHU sind so-wohl als Spann-elemente auf Dreh- und Schleifmaschinen als auch für den stationären Ge-brauch, z.B. auf Rundtischen oder Teilapparaten einsetzbar. Diese Keilstan-genfutter bieten aus-sergewöhnliche Eigenschaften :- Gleitteile gehärtet und hochpräzis geschliffen- Hohe Spannkraft bei minimaler Kraftanstrengung- Unverändert hohe Rundlaufgenauigkeit bei unterschiedlichen Anzugsdreh momenten- Wuchtfehlerfrei in jeder Backenstellung durch neuartiges Aus-gleichsystem- Zeitersparnis durch rasches Umkehren der Backen für Innen- und Aussen spannung

3. Betriebsanleitung

Die Installation des Keilstangenfutters soll durch geschultes Personal erfolgen. Bei Fragen wende man sich an die zuständi-ge Verkaufsstelle. Die Sendung ist beim Auspacken auf ihre Vollständigkeit zu überprüfen. Die Oberfläche des Keilstangen-futters soll vom Korrosionsschutzmittel gereinigt werden.

3.1. Vorbereiten des Futter für die Installation

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Konzeption:Alle RUH-Grundelemente sind auf der Explosions-Zeichnung. Der Futterkör-per ist aus zähem Stahl und die gleitenden Teile aus ausgesuchten hochle-gierten Stählen, einsatzgehärtet, auf Spezialmaschinen hochpräzis geschlif-fen. Alle Teile sind austauschbar. Die Backenführungen sind im Spezialverfah-ren verschleissfest gehärtet.

4. Spannfutteraufbau

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Ersatzteile:

101 Flansch102 Spindel103 Antriebsmutter104 Spindel-Stützlager 105 Stützzapfen 106 Stützlager 107 Nutenstein 108 Auswuchtgewicht 109 Antriebsstern110 Nutenstein 111 Tellerfeder112 Federbolzen 113 Anzeigestück114 Rasterbolzen *115 Keilstange 116 Körper118 Feder *119 Schlüssel 120 Tastbolzen121 Schmiernippel 122 Zylinder Stift123 Schwerspannstift * 126 Spannbacken127 Schruppbacken128 harte Grundbacken 129 weiche Aufsatzbacken130 harte Aufsatzbacken131 Dichtungseinsatz132 Zylinder Stift133 Klinke134 Feder

* nur bei RHU 125

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Die nachfolgenden Hinweise betreffen die Futter mit Verklemmungssitz nach PN-69/M-55052, DIN 55021 und ANSI B5.9. Der Rundlaufspindel-Enden(siehe Abb. 2) sollen die in Tabelle 1 aufgeführten Werte nicht überschreiben.

5 Montage des Futters auf der Drehmaschine5.1. Montage des Futters an der Spindelnase mit direkter Aufnahme

Abb. 2

Tabelle 1

Für die gängigen Spindelnasen liefern wir die Keilstangenfutter mit der ent-sprechenden Aufnahme.Der Zentrierkegel ist genau geschliffen und passt ohne Nacharbeit. Vor dem Aufsetzen des Futters auf die Spindelnase die Anlagefl ächen beider Teile sorgfältig säubern.Bei leicht angedrücktem Futter soll im Kegel kein spürbares Spiel sein und zwischen den Planfl ächen höchstens 0.02 mm Luft. Bei Futtern mit Sägege-winde-Direktaufnahme wird der Sicherungsring als Standardzubehör mitgeliefert.

Die Keilstangenfutter System REISHAUER TYP RHU sind vorallem für Spin-delnasen mit Gewinde geeignet, da der Futterfl ansch auf das Keilstangenfut-ter aufgesetzt wird. Die Anschlussmasse der Futterfl ansche fi nden Sie in Abb. 3 sowie Tabelle 2. Die Zentrieroberfl ächen der Futterfl ansche müssen dicht, mit sehr geringem Spiel, an die Futterkörper passen. Der zulässige Axiaschlag der Flächen A und B der Futterfl ansche beträgt:

5.2. Montage des Keilstangenfutters mit indirekter Aufnahme

Rundlauf Spindel Spindelnasengrösse (mm)125 160 200 250 315

a , b 0.003 0.003 0.003 0.003 0.003

ø 125 mm - 160 mm 0.003 mmø 200 mm - 315 mm 0.005 mm

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Abb. 3

- Flansch muss auf der ganzen Fläche des äusseren Futterrandes tragen und niemals auf der Planfl äche.- Die Backen müssen sich nach wie vor leichtgängig verschieben lassen, andernfalls Futterkörperverzug durch Auffl anschen.- Die Abnahme des Futters von Gewindespindelnasen darf niemals durch Abstützung bei den Backen oder beim Spannschlüssel erfolgen. Entspre chende Vorkehrungen sind am Futterfl ansch vorzusehen. Nichtbeachtung beeinträchtigt die Rundlaufgenauigkeit.

Wichtige Hinweise:

Tabelle 2 - Abmessungen der Futterfl ansche

- Nur mit gehärteten und geschliffenen Dornen, bzw. Scheiben gemäss Prüf- schein. Niemals mit blankgezogenem Material.- Prüfscheiben stark genug wählen, um Durchbiegen zu vermeiden.- Nur mit sauberen Hilfsmitteln prüfen.- Die auf dem Prüfschein angegebenen Drehmomentwerte entsprechen einer mittleren Werkstückbespannung. Möglichst mit Drehmomentschlüssel oder mit gleichen Werten prüfen.- Bei einwandfreiem Zustand der Maschine und Befolgung unserer Montage- anleitung müssen sich die Prüfscheinwerte ergeben.

6. Prüfen des Futters

Futtergrösse D 1 D 2 d 1 d 2 h min. c Anz. d. Löcher

125 95 108 8.5 13.5 8.3 3.5 3160 125 140 10.5 16.5 10.3 3.5 3200 160 176 10.5 16.5 10.3 3.5 3 / 6250 200 224 13.0 19.0 12.3 4.5 3 / 6315 260 286 17.0 25.0 12.3 4.6 3 / 6

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- Rundlauf nur im aufgefl anschten Futter prüfen. Niemals wie untenstehendes Bild - ergibt falsche Prüfwerte.- Nie spannen, wenn Futter nicht aufgefl anscht - deformiert den Körper.- Am Futterkörper kann Rund- und Planlaufgenauigkeit nicht geprüft werden, da nicht mit den Backen rundgeschliffen.

6.1 Falsches Prüfvorgehen

richtiges Vorgehenfalsches Vorgehen

7. Spannbereich des Futters nach Abb. 4 und Tabelle 3

Tabelle 3

Die Markierungsrillen und Rastbolzen ermöglichen ein rasches und einheit-liches Verstellen der Backen. Den max. Spanndurchmesser bestimmen die Markierungsrillen. Spannung ausserhalb der Markierungsrillen ist nicht zuläs-sig, weil nicht mehr alle Backenzähne im Eingriff sind und Zahnbruchgefahr besteht.

Jede Backe stets in die für sie bestimmte Führung einsetzen, z.B. Backe 1 in Führung 1, usw.

Achtung:

Abb.4

Futtergrösse 125 160 200 250 315d 30 40 51 66 90d 1 29 4-90 5-105 8-132 10-155d 2 38 61-150 70-169 81-170 95-185d 3 125 92-160 100-200 120-250 152-315d 4 28 34-120 49-149 66-188 74-192d 5 125 90-160 100-200 128-250 142-315

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Futterflansch

Futter

Bei Demontage des Futters von der Kegelspindelnase soll:- Drehbankspindel gegen Umdrehung blockiert werden- Spannelement heraus gedreht werden- Futter von der Spindelnase entfernt werden

Gemäss Abb. 5 empfiehlt sich, während der Futterentfernung eine Unterlage aus Holz zu verwenden.

8. Demontage des Futters

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Bei der Demontage des Futters von Spindelnasen mit Gewinden soll wie folgt vorgegangen werden :- Die Schraube 1 in die Gewindeborung des Futterflansches drehen (die Schraube soll mit einem weichen Metall- oder Holzklotz unterstützt werden.- Die niedrigste Rücklaufdrehzahl einschalten und Futterflansch lösen.- Futter von Hand abschrauben.

Zum Lösen des Futters dürfen keine Schläge mit Holzklötzen oder Weich-metallen gegen die Backen ausgeführt werden !!

Wichtig:

Drehbankfutter sind hochbeanspruchte Präzisionswerkzeuge und erfordern deshalb eine entsprechende Behandlung und Pflege.Je nach Verschmutzungseinfluss (Gussstaub usw.) Futter regelmässig reini-gen und neu einfetten. Regelmässig Futter zerlegen, Einzelteile mit Trichlor oder Benzin reinigen, Gleitflächen und Spindelgewinde (niemals Befestigungs-schrauben) mit Klüber Lubrication Altemp Q-Schmier-Paste NB 50 deckend einfetten. In kürzeren Abständen (ca. 50 h) Backen und Nuten reinigen, sowie am Schmiernippel Spindelabstützung nachschmieren.

9. Wartung des Keilstangenfutter

Zum Reinigen nie Pressluft verwenden!Achtung:

Abb. 5

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- Bei selbstzentrierenden Futtern soll das Werkstück mit der Spannfläche der Backen geklemmt werden, damit die volle Auflage der Zahnsegmente gewährleistet wird.- Bei voller Verzahnung der Spannbacken ist der rote Anzeiger nicht sichtbar.- Das aufgespannte Werkstück muss an den Stirnseiten aufliegen.- Längere Werkstücke sollen mit einem Reitstock oder Lünette abgestützt werden.- Bei starker Beanspruchung des Futters zuerst die Backen demontieren und die Störungsursache beheben.- Die max. Länge des Werkstückes, welches an den Durchmessern d2,d3, d4 oder d5 (siehe Abb. 4) ohne zusätzliche Unterstützung mit der Spitze ein- spannen, darf 4x die Höhe der Spannbacken und das max. Gewicht des Futters nicht überschreiten.- Niemals grössere Werkstücke als für die betreffenden Backenstufen vor- gesehen sind, einspannen. Die Spannbackenberührung mit dem Werkstück ist nur in zwei Punkten möglich.

10. Allgemeine Hinweise

Damit die Backen nicht mehr im Zahneingriff sind und herausgenommen oder versetzt werden können, Schlüssel bis fühlbaren Anschlag der Keilstangen nach links drehen. Rotes Anzeigestück steht vor.- Die Backen sind wieder im Eingriff wenn Schlüssel wieder soweit nach rechts gedreht wird, bis rotes Anzeigestück nicht mehr vorsteht.- Erscheint das rote Anzeigestück erneut, ist der zulässige Spannbereich erschöpft und das Verschieben der Backen ist um eine weitere Zahnteilung notwendig.

11. Verstellen der Backen

Solange das rote Anzeigestück noch vorsteht, nicht spannen und Futter nicht laufenlassen. Gefahr des Zahnbruchs und Herausfliegen der Backen.

Achtung:

Mit dem Ausdrehen der Backen für das zu bearbeitetende Werkstück wird höchste Rundlaufgenauigkeit und Spannwirkung erreicht. Zudem werden Oberflächenbeschädigungen vermieden. Das Ausdrehen muss in gespann-tem Futter erfolgen, d.h. in der gleichen Spannrichtung wie nachher das Werkstück gespannt wird.Zulässige Betriebsparameter: Spannkraft der Backen gemäss Tabelle 4

12. Weiche Aufsatzbacken

Die zulässigen Umdrehungen des Futters sind von vielen Faktoren abhängig, z.B. vom Drehparameter, Werkstückgewicht und dessen Rundlauf, Art der Bearbeitung etc. Die zulässigen Umdrehungen fi nden Sie in Tabelle 5

13. Zulässige Umdrehungen

- Diese Keilstangenfutter sind für hohe Ansprüche gefertigt und können diese nur erfüllen, wenn die Betriebsanleitung beachtet und befolgt wird. Die Hand- habung soll nur von autorisiertem und geschultem Personal erfolgen.- Bei Fehleinwirkungen oder Beschädigung des Futters soll sofort die Arbeit unterbrochen und Fachpersonal zur Behebung allfälliger Störungen oder Reparaturen beigezogen werden.- Gegen die Aufsatzbacken oder den Spannschlüssel sollen keine Einwirkun- gen mit Hammerschlägen erfolgen.- Die vom Hersteller mit dem Keilstangenfutter mitgelieferten Schlüssen dürfen nicht geändert werden.- Die Anwendung von nicht angepassten Schlüsseln an die Quadratschrauben ist nicht zu empfehlen.

15. Sicherheitsvorkehrungen bei Arbeiten mit dem Futter

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Tabelle 4

Tabelle 5

Bei grösseren Hauptschnittkräften oder bei nichtsymetrischer Werkstückauf-nahme sind die Drehzahlen entsprechend zu reduzieren.

14. ErsatzteileTabelle 6

Futtergrösse ø 125 160 200 250 315

Schlüsseldrehmoment / Nm 40 100 160 160 200

Gesamtspannkraft der Spannbacken / DaN 3000 6000 >10000 11000 13000

zulässige Betriebsparameter Futtergrösse ø125 160 200 250 315

U/min 4000 4000 3500 3000 2300Rundlaufgenauigkeit 0.015 0.015 0.015 0.015 0.020

Teilenummer nach Zeichnung Bezeichnungen Anzahl / Futter4 Zahnsegment 35 Harte Spannbacken 37 Mutter 18 Schraube 129 Harte Grundbacken 330 Weiche Aufsatzbacken 3

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- Die Inbetriebnahme des Keilstangenfutters mit eingesteckem Schlüssel ist verboten.- Niemals grössere Werkstücke einspannen als für die betreffenden Backen- stufen bestimmt ist.- Nur Original-Ersatzteile des Herstellers benützen.

Zu den vom Hersteller empfohlenen Hinweisen sind selbstverständlich alle örtlichen Sicherheitsvorschriften Folge zu leisten.

Nur die Befolgung der in der vorliegenden Betriebsanleitung aufgeführ-ten Hinweise gewährleistet lange Lebensdauer und einwandfreies Funktionieren. Bei Nichtbeachtung der Betriebsanleitung können Beanstandungen vomHersteller nicht berücksichtigt werden.

17. Schlussbemerkung

16. Betriebssichere Schmierung von SpannfutternOhne eine regelmässige Schmierung kann die Spannkraft nicht garantiert werden. Folgende Produkte werden von uns empfohlen.

Bestehend aus: Hebelfettpresse (für Kartuschen von 14 Oz., nach DIN 1283) 1 Adapter fl exibel für Kegelschmiernippel 1 Adapter für Trichterschmiernippel

Abschmierset auch für die Befüllung mit losem Fett geeignet.

K05-Spezialfett

Bestell-Nr. Inhalt g083726 500

Bestell-Nr. Inhalt016440 Kartusche 500 g011881 Dose 1 kg

FN NIEDERHAUSER AGSpanntechnik & Systeme

Allmend 39CH - 6204 Sempach

Telefon ++41 / (0)41 340 50 75 / Fax ++41 / (0)41 340 50 74

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