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THEMA: Was ist wahr? STUFF: Test - Flirte ich richtig? STARS: Die Foo Fighters im Check „ICH BIN IN ERSTER LINIE CHRISTIN“ Die Hillsong-Sängerin mischt jeꜩt auch im Mainstream mit. BROOKE FRASER

Ausgabe Juli 2011

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Ausgabe des Youmagazins

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THEMA: Was ist wahr?STUFF: Test - Flirte ich richtig?STARS: Die Foo Fighters im Check

„ICH bIn In ERSTER LInIE CHRISTIn“Die Hillsong-Sängerin mischt jetzt auch im Mainstream mit.

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STARS PoPkULTURxx

bRookE FRASER

IRgEnDWAS IM WASSER

von Valerie Schwarzbauer

Brooke Fraser (Ligertwood)

geB. 15. dezemBer 1983 in Wellington,

Neuseelandwohnt seit 2004 in Sydney, Austra lien

Verheiratet mit Scott Ligertwood (Gitarrist

der Hillsong United-Band)ÜBer das Verheiratet-sein: „Es ist groß-

artig! Ich liebe es und kanne s wirklich jedem

empfehlen!“ wie sie ihre musik BeschreiBt: Folk-Pop

mit dem Ziel, einfach alle zu erreichen.aLBen:

What to Do With Daylight (2003)

Albertine (2006)Flags (2010)

xx

Zwitschernde Vögel auf der Schulter, friedliche Nächte in völliger Abgeschiedenheit, ein Gläschen Rotwein, Entspan-nung pur auf der Hängematte an einem unbeschwerten Abend, und immer wieder der Gedanke an diese eine Person, denn „there is something in the water“, etwas an dieser Person, die alles verrückt spielen lässt... Do do do do do do do...

Genau, die Rede ist von Brooke Frasers neuer Single

„Something in the Water“, die seit einigen Wochen fix zum Repertoire diverser Radiosender gehört. Mit diesem energiege-ladenen Sommerhit, der überall gute Stimmung verbreitet, hat die 27-jährige Musikerin nun auch ihren Durchbruch in Eur-opa geschafft, nachdem sie in ihrer Heimat Neuseeland und in Australien schon seit einigen Jahren zu den ganz großen Newcomern im Musikbusiness gehört und etliche Alben auf den Markt geworfen hat. In Österreich schaffte es ihre Single auf Anhieb auf Platz 12, in Deutschland auf Platz 9 und auch in der Schweiz gelang ihr eine gute Platzierung in den Singlecharts.

Aber nicht so schnell. Wo und wie und wer und wann hat diese Musikbilderbuchkarriere eigentlich begonnen? Brooke Fraser ist die Älteste von drei Geschwistern und wuchs in der neuseeländischen Hauptstadt Wellington auf (wo es laut der Sängerin „den besten Kaffee der Welt gibt“). Wäre sie in die beruflichen Fußstapfen ihres Vaters Bernie Fraser getre-ten, wäre sie heute wohl ein berühmter Rugbystar. Die Tat-sache jedoch, dass sie als 2-Jäh-rige lieber am Klavier Do-Re-Mi von „The Sound of Music“ klimperte, anstatt sich auf dem

Spielplatz erfolgreich um die beste Schaukel zu prügeln, hat wohl die väterlichen Sportler-gene etwas verkümmern lassen. Seit sie 13 ist, schreibt sie ihre eigenen Songs, mit 16 brachte sie sich das Gitarre-Spielen bei, mit 18 unterschrieb sie ihren ersten Plattenvertrag und mit 20 wurde ihr erstes Album in Neuseeland über 105.000 Mal verkauft und erreichte damit 5 Mal Platin. Während sie früher als Tochter der großen Rugby-Legende Bernie Fraser vorgestellt wurde, ist es heute der Vater, der sich stolz mit den Federn seiner berühmten Musiker-Tochter ziert.

Blah, blah, blah. Das ist ja alles ganz nett, aber was interessiert uns das, gibt es doch tausend andere Superstars, die auch erfolgreich in den Charts ver-treten sind. Deshalb interessiert uns das: Brooke Fraser ist „eine von uns“. Die Neuseeländerin hat nie ein Geheimnis um ihren christlichen Background gemacht, sondern immer mit Nachdruck betont: „Ich bin in erster Linie Christ und dann erst Musikerin“. Ihre musikalische und geistliche Heimat (und nebenbei ihren Ehemann Scott Ligertwood, mit dem sie seit 2008 glücklich verheiratet ist) hat sie in der Hillsong Gemein-de gefunden. (Hillsong Church ist eine Pfingstgemeinde, die 1986 in Australien gegründet wurde und heute vor allem durch die bekannten Lobpreis-lieder berühmt ist.) Seit einigen Jahren engagiert sich Brooke musikalisch für die Gemeinde, indem sie Songs für Hillsong United, der Band von Hillsong Church Australia, schreibt, Gitarre spielt, singt und mit der Lobpreis-Band durch die ganze Welt reist. Worship-Perlen wie Hosanna, Lord of Lords oder I Will Exalt You stammen übri-gens aus ihrer Feder.

Musik versteht sie als Werk-zeug und Sprache des Himmels:

„Ich liebe es Worship-Songs zu schreiben, weil ich dadurch ganz klar und ohne Kompro-misse meine Liebe zu Jesus zum Ausdruck bringen kann.“ Ein eigenes Worship-Album steht aber vorerst nicht auf dem Programm, sondern sie belässt es derweil dabei, für die Hillsong-Church zu schrei-ben, was für Brooke eine große Ehre und Freude ist, wie sie sagt. Der Fokus ist momentan die Mainstream-Szene, in der sie mit ihren nachdenklichen und tiefgründigen Texten und ihrem eigenen Musikstil kräftig mitmischen will. Inspiration für ihre Songs schöpft die 27-Jäh-rige einfach aus allem, was ihr Leben direkt oder indirekt betrifft. Dass dabei der Glaube auch eine zentrale Rolle spielt, wenn er auch nicht unbedingt an jeder Ecke ihrer Songs sicht-bar ist, verwundert dabei nicht. Wovon das Herz voll ist, davon geht der Mund über, oder so ähnlich.

Ihr neues Album Flags wurde in Neuseeland bereits dreimal mit Platin und in Australien mit Gold ausgezeichnet. Trotz Erfolg betont sie immer wieder, wie wichtig es ihr ist, sich selbst treu zu bleiben und ihr eigenes Ding zu machen, und nicht einfach einen coolen Produzenten zu engagieren, der sich um den guten Sound kümmern soll. „Ich will nicht den Sound von jemand ande-rem übergestülpt bekommen, ich will meinen eigenen Sound kreieren.“ Sie selbst würde ihre Musik nicht unbedingt als cool beschreiben, auch wenn sie wirklich gerne „coole“ Musik machen würde. Ihr Stil und ihre Stimme seien eher ungewöhn-lich, eben ein Brooke Fraser-Stil, so die Sängerin über sich selbst.

InTERVIEWBrooke Fraser kommt nach

wien!

konzert in der szene wien

19. september, 20.00 uhr

tickets unter Ö-ticket.

weitere tour-termine:

15.9. Baden Baden, D

16.9. Frankfurt, D

17.9. Nürnberg, D

19.9. Wien, A

20.9. München, D

21.9. Zürich, CH

22.9. Köln, D

24.9. Hamburg, D

Cool hin oder her, faszinieren tut sie allemal. Das fanden auch David Bowie und John Mayer, die sie als Supportive Act für ihre Konzerte engagier-ten. Auch Switchfoot-Frontman Jon Foreman war so begeistert von ihr, dass sie gemeinsam gleich die Ballade Betty für ihr neues Album schrieben. Wie es zu dieser Zusammenarbeit kam? Ganz einfach: Brooke, die ein großer Jon Foreman Fan ist, besuchte eines seiner Konzerte und wurde kurzerhand auf die Bühne geholt, um mitzusingen, was die völlig perplexe Brooke auch machte. Dann wurden Emailadressen ausgetauscht, Freundschaft geschlossen und der Beschluss gefasst, musika-lisch zusammenzuarbeiten. Tja, so einfach kann das gehen. Aber wahrscheinlich auch nur, wenn man Brooke Fraser heißt und eine so coole Stimme hat.

Sollte sie ihre Stimme irgend-wann im Stich lassen, würde die die Sängerin ihrer Leiden-schaft für Worte und Geschich-ten nachgehen und Journali-stin werden. Dann könne sie endlich mal auf der anderen Seite des Mikrofons sitzen und all die Fragen stellen, sagte sie einmal. Vorerst hoffen wir aber, dass sie dort bleibt, wo sie ist und uns noch mehr von ihren Sommer-Songs liefert.

Übrigens, „Something in the Water“ hätte es beinahe nicht auf das Album geschafft. „Ich habe ja viele Songs mit tief-gründigen Texten – der hier ist so ziemlich das Gegenteil“, gibt die Musikerin ein biss-chen entschuldigend zu. Der

„schöne Beat“ und der „gute Stimmung-Faktor“ haben den Song aber gerade noch davor gerettet, irgendwo im Songarchiv zu verstauben. Jetzt galt gerade er als Türöffner für Europa und zauberte überall vergnügtes Lachen auf die Gesichter. Dass der flotte Sommerknüller auf der Toilette geschrieben wurde, stört dabei nicht wirklich. Es muss ja nicht immer nur tiefgehend und ernst sein – jetzt ist immerhin Sommer und vielleicht eben

„something in the water“...

THEMAPoPkULTURxx

Die Wahrheit ist ein kompli-ziertes Thema, denn sie ist einerseits ein Begriff, der uns fasziniert, und andererseits etwas, mit dem wir uns sehr schwer tun. Nicht nur, weil es in manchen Situationen viel leich-ter scheint, ein paar „Not-Lügen“ von sich zu geben, sondern auch, weil wir manchmal den Zweifel haben, ob es „die Wahrheit“ überhaupt gibt. Wer kann schon behaupten, die Wahrheit zu kennen? Nach dem Motto: „Was für dich wahr ist, muss nicht für mich wahr sein...“ Aber stimmt das? Wann ist etwas wahr? Diese Frage hat nämlich mehr mit unserem Leben zu tun, als wir meinen.

Gehen wir wieder zurück zum Surfen bzw. in unseren VW-Bus. Ich denke, dass wir da am be-sten der Wahrheit auf die Spur kommen. Keiner von uns Ver-rückten, die wir die lange Fahrt von 22 Stunden auf uns genom-men hatten, hat irgendwann daran gezweifelt, dass es Biarritz in Frankreich tatsächlich gibt und dass man dort Surfen kann. Sonst wäre er nicht eingestiegen. Also, der erste wichtige Punkt ist die Existenz. Etwas ist dann wahr, wenn es wirklich existiert. Wenn ich hingegen sage, dass Biarritz

WAS IST WAHR?

Was ist Wahr?

Wahrheit –

Was ist das?

Jeder seine

eigene Wahrheit?

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Urlaub. Surfen. Am Strand von Biarritz, Nordfrankreich.

Wir befinden uns in einem roten klapprigen VW-Bus,

unterwegs. Endlich haben wir Stress und Alltag hinter

uns. Der Fahrtwind durch das offene Fenster lässt uns

schon an die salzige Briese erinnern, die uns von den

Wellen kommend dann über ’s Gesicht streichen wird.

Die Bodenwelle, die wir mit etwas zu vielen km/h

bezwingen, gibt uns Vorfreude aufs Surfboard. Doch

vorerst sind wir noch zu acht im stickigen Kleinbus,

noch nicht im schönen Biarritz, noch nicht am Ziel.

Und doch wissen wir: Es gibt diesen Ort, er existiert!

Und es ist wahr, dass wir dorthin fahren.

von Michael Cech

THEMA xx

nicht existiert, dann ist das nicht wahr. Wahr ist also etwas, wenn das, was jemand sagt, mit der Wirklichkeit übereinstimmt.

Das bringt uns gleich zum nächsten Punkt. Von uns war vorher nämlich noch niemand wirklich dort. Aber Gott sei Dank gibt es gute Informationsquellen, zum Beispiel: Google Earth. Das ist echt faszinierend. Du gibst einen Ort ein, dann erscheint die Weltkarte und du kannst die Häuser in Satellitenansicht sehen, und das sogar fast richtig in 3D! Gut, theoretisch könnte das auch eine große Verschwö-rungstheorie sein. Nicht alles, was man im Internet findet, ist gleich wahr (auch wenn wir oft viel zu selbstverständlich davon ausgehen). Aber dann findest du vielleicht ein paar Urlaubs-Erfah-rungsberichte von Hobbysurfer Hans und Surfergirl Susi, die tolle Fotos von Biarritz auf ihren Blog gestellt haben. Dennoch: Auch sie könnten Teil der großen Verschwörung sein....... Nun hat aber dein Kumpel Kurt eine Tan-te in Frankreich. Und sie hat ihm schon viel über Biarritz erzählt. Zum Glück!

Wahrheit hat also auch etwas mit Vertrauen zu tun. Wer ist

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es, der mir etwas sagen will?

Ein Freund? Oder ein Betrüger? Jemand, der

mich liebt, oder jemand, der mich hasst? Es gibt so

viele Meinungen über das Leben. Was ist wahr? Wem

sollen wir glauben? Fragen wir uns, wo jemand ist, der uns liebt! Wir Christen leben von

dieser Gewissheit, dass jemand, der Anfang und Ziel unseres Lebens kennt, uns auch so sehr liebt, dass wir ihm vertrauen können. Für uns Christen hat die Wahrheit deshalb etwas mit der Person Jesus Christus zu tun. Wenn es um die tiefen Fragen und Wahrheiten im Leben geht, ist er derjenige, den wir fragen können. Als Jesus vor Pilatus stand, kurz bevor er für uns starb, sagte er: „Ich bin gekommen, um Zeugnis abzulegen für die Wahrheit.“ Nun gut, um Jesus wirklich zu glauben, müssen wir ihn zuvor kennen lernen.

Kommen wir zum dritten Punkt. Es gibt verschiedene Ebenen der Wahrheit. Als wir auf unserem Weg das Richtungsschild mit

„Biarritz“ gesehen haben, war das ebenso „die Wahrheit“. Trotz-dem war das Schild nicht selbst schon der Ort. Das heißt, auch wenn man noch nicht alles im Leben weiß, noch nicht am Ziel ist, kann man dennoch zwi-schen „wahr“ und „nicht wahr“ unterscheiden. Denn wenn unser Autofahrer Matthias gesagt hät-te: „Ok, hier auf dem Schild steht Biarritz in diese Richtung, aber es ist doch alles gleich, und so fahr ich in die andere“, dann wären wir zwar auch irgendwohin ge-kommen, aber sicher nicht nach Biarritz. Wahr ist deshalb, wenn etwas existiert und wenn wir den richtigen Weg dafür verwen-den. Somit werden auch meine Handlungen „wahr“, wenn sie mit dem Ziel übereinstimmen. Ein konkretes Beispiel: Zu sagen

„Ich liebe dich“ ist dann wahr, wenn meine Handlungen damit

übereinstimmen, und ich nicht zum Beispiel dauernd mit jemand anderen ausgehe.

Das führt uns zu einem wei-teren Punkt. Denn wer sagt, dass es die Richtungsschilder richtig sind? Wer sagt denn, dass Fremdgehen in die falsche Richtung zeigt? Oder Sex vor der Ehe? Viele Menschen stellen ja Richtungsschilder auf, die teilweise in ganz entgegenge-setzte Richtungen zeigen. Denn eines ist klar: Es ist nicht egal, welchen Schildern wir folgen. Wir müssen dabei gar nicht einmal wie Matthias bewusst in die falsche Richtung fahren. Tat-sache ist, dass es nur einen Ort Biarritz gibt. Daher müssen wir immer aufmerksam sein. Wie Fährtensucher, wie Seefahrer, wie Wanderer in den Bergen. Wenn wir aufmerksam sind, können wir erkennen, wenn wir vielleicht im Kreis fahren – weil wir immer wieder an denselben Straßenkreuzungen vorbeikom-men. Wir könnten bemerken, dass wir nach Osten anstatt in den Westen fahren, wenn wir nämlich unseren Blick nach oben richten, zu den Sternen oder zur Sonne. Sterne sind zum Beispiel andere Menschen. Das sind aber nicht die reichen und schönen. Das sind vielmehr die glücklichen. Wo kenne ich Menschen, die wirklich glücklich sind? Die frei, ausgeglichen, selbstlos sind? Die wirklich lieben? Und wenn wir vielleicht die Sterne nicht sehen, weil es vor lauter elektrischem Licht zu hell ist, dann können wir doch unseren Blick auf die Sonne richten, die das letzte Licht über allem ist.

Und so sitzen wir in unserem Kleinbus, unterwegs, immer auf-merksam auf die verschiedenen Richtungsschilder. Manchmal müssen wir umkehren, weil wir uns verfahren haben. Und dennoch sind wir gewiss, dass

Wahrheit –

Was ist das?

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Was kann ich glauben?

es ein Ziel gibt, dass die Wellen und der Strand eine Wirklichkeit sind, die es zu entdecken gilt. Manchmal passiert es, dass wir die Wirklichkeit mit dem Weg verwechseln und wir ein Rich-tungsschild schon für die Ortsta-fel halten, das heißt, dass wir oft stehenbleiben bei momentanen Gefühlen oder Meinungen und nicht auf die Bestimmung und das Ziel einer Sache schauen. Und doch bleibt in uns immer diese gewisse Sehnsucht nach dem Meer, dem weiten Ozean, die uns immer wieder antreibt, in den roten klapprigen VW-Bus zu steigen...

Schwarz auf weiSS in farbe – Der YOucaTwaS Die Kirche für wahr hälT

THEMAPoPkULTURxx

Nicht immer trifft man einen großen Verleger. Ich stieg also in mein Auto mit dem Ziel München, das Aufnahmege-rät und den Fotoapparat im Gepäck. Ich war gespannt, denn mich hatte dieses kleine Buch, welches wie eine Art Reiseführer durch den katholischen Glauben für Jugendliche aussieht, gleich zu Beginn bereits überaus begeistert, abgesehen davon trug es den Namen „YOU“ im Titel. Bernhard Meuser begrüßte mich in seinem Verlagsbüro sehr freundlich. Ein Mann mittleren Alters, tippte gerade, wie es sich für einen Journalisten gehört, im Zweifingersystem in seinen Computer. Bei einer Tasse Kaffee unterhielten wir uns dann über die interessante Entstehung des YOUCAT, sprachen über gute Gründe für den Glauben und über die Wahrheit. Ich spürte das Herzblut für seine Arbeit mit dem Jugendkatechismus und gleichzeitig faszinierte mich die Begegnung mit einem Men-schen, der nicht Erfolg und Profit über sein Leben geschrieben hat.

„Wir als Erwachsene müssen die Talente der Jugendlichen för-dern“, gab mir Bernhard Meuser noch mit auf den Weg.

würde, und sie hätte eine kleine Empfehlung: Er soll doch bitte mal nach Rom gehen und einen ordentlichen Jugendkatechis-mus dort einfordern. Naja, aus dieser etwas interessanten Situation heraus, kam dann die Idee. So haben sich ein paar Leute gefunden und viele Jugendliche, die mitgemacht haben, und so haben wir am YOUCAT gearbeitet.

michael: Wie genau hat diese Arbeit funktioniert?

Bernhard meuser: Zunächst haben sich vier Leute gefunden, zwei Priester und zwei Laien.

michael: Wie sind Sie auf die Idee gekommen, so ein Buch, so einen Katechismus für Jugendli-che zu machen?

Bernhard meuser: Es war überhaupt keine lang geplante Geschichte. Ich bin Verleger eines katholischen Buchverlages und wir hatten im Jahr 2005 das deutsche Kompendium zum Katechismus gedruckt. Und bei der Buchpräsentation damals mit Kardinal Schönborn stand eine Mutter auf, die mehrere halbwüchsige Kinder hatte, und machte dem Kardinal Vorhal-tungen, dass diese Kurzfassung gar nicht für Jugendliche passen

Dann wurden Jugendliche gesucht, die bereit waren, in zwei großen Sommercamps am Jugendkatechismus zu arbeiten.

michael: Was sehen Sie als das Besondere an diesem Buch?

Bernhard meuser: Zum einen ist es das erste Mal in der Ge-schichte der katholischen Kirche, dass es einen solchen Jugend-katechismus überhaupt gibt. Er sieht ganz anders aus als alle bisherigen Katechismen. Er hat viele Bilder und eine Fülle von Anregungen drinnen, dann auch viele Zitate von Heiligen und anderen großen Schriftstellern. Fremdwörter findet man gleich erklärt.

michael: Wie waren die ersten Reaktionen der Jugendlichen?

Bernhard meuser: Was mich immer besonders freut, sind nicht die Rezensionen oder Besprechungen von Erwachse-nen, sondern wenn Briefe hier eintreffen oder wenn man bei Amazon oder anderen Ver-käufern Stellungnahmen von jungen Leuten findet. Wenn eine 17-Jährige schreibt, dass sie das Buch mit heißen Ohren

Was sind eigentlich die Wahrheiten des

christlichen Glaubens? Das kann man

schwarz auf weiß nachlesen, und zwar

im sogenannten Katechismus. Jetzt gibt

es ganz neu den „YOUCAT“, den Kate-

chismus für Jugendliche. In kürzester Zeit

wurde dieses Buch zum Bestseller und

in zig Sprachen übersetzt und auch jeder

Weltjugendtagsteilnehmer wird in Madrid

ein Exemplar geschenkt bekommen. Wir

vom YOU!Magazin wollten nun wissen,

wer hinter diesem Projekt steckt. Immer-

hin ist uns ja der Name gleich sehr positiv

aufgefallen... So hat sich YOU! Chefredak-

teur Michael auf den Weg nach München

gemacht, um Bernhard Meuser zu treffen,

Chef des katholischen Pattloch Verlags

und Verleger des YOUCAT.

von Michael Cech

InTERVIEW

nste, was es gibt. Dass ich nicht mein eigenes Leben führen muss und nicht von Urlaub zu Urlaub lebe, nicht auf die näch-ste Gehaltsverbesserung warte, nicht auf die Rente warte. Ich habe große Lust im Hören auf Gott, mutige und kühne Sachen zu tun und Freunde zu finden und mit denen fürs Reich Gottes zu arbeiten. Das sind meine Lust und mein Spaß.

xx

gelesen habe und dass sie zum ersten Mal verstanden hat, was die katholische Kirche ist, dann könnte ich jubeln, weil das genau der Zweck war.

michael: Der YOUCat ist im Frage-Antwort-Stil aufgebaut. Lässt sich eine Wahrheit so einfach definieren?

Bernhard meuser: Ja, vielfach wird die Ansicht vertreten, man könnte das doch heute gar nicht mehr in einem Satz aus-sagen. In der Welt gäbe es so viele Meinungen und da dürfe die Kirche doch nicht mit stan-dardisierten Antworten kom-men. Ich sage immer darauf, dass ein Jugendlicher heute gute kurze Antworten braucht, wenn er in einem Lokal von zehn anderen Jugendlichen umringt wird und ausgefragt wird, warum er Christ ist.

michael: Und prinzipiell, wie kann man sagen, dass etwas wahr ist?

Bernhard meuser: Das eigentümliche des Wahrheits-begriffes vom Christlichen ist ja nicht, dass wir irgendeine Ideologie haben, die wir jetzt

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der Youcat kostet 13,40 euro und ist erhältlich im You!-shop, s.s. 33.

für die man alles geben muss.

So bitte ich euch: Studiert den

Katechismus mit Leidenschaft

und Ausdauer! Opfert Lebens-

zeit dafür! Studiert ihn in der

Stille eurer Zimmer, lest ihn

zu zweit, wenn ihr befreundet

seid, bildet Lerngruppen und

Netzwerke, tauscht euch im

Internet aus. Bleibt auf jede

Weise über euren Glauben im

Gespräch!

Ihr müsst wissen, was ihr

glaubt. Ihr müsst euren Glau-

ben so präzise kennen wie ein

IT Spezialist das Betriebssystem

eines Computers. Ihr müsst

ihn verstehen wie ein guter

Musiker sein Stück. Ja, ihr

müsst im Glauben noch viel

tiefer verwurzelt sein als die

Generation eurer Eltern, um

den Herausforderungen und

Versuchungen dieser Zeit mit

Kraft und Entschiedenheit ent-

gegentreten zu können...

Benedikt XVI

Liebe junge Freunde!

...Manche Leute sagen mir: Jun-

ge Menschen von heute inte-

ressiert das nicht. Ich bestreite

das und bin sicher, recht zu

behalten. Junge Menschen von

heute sind nicht so oberfläch-

lich, wie man ihnen unterstellt.

Sie wollen wissen, worum es

im Leben wirklich geht. Ein Kri-

minalroman ist spannend, weil

er uns in das Schicksal anderer

Menschen hineinzieht, das

auch das unsrige sein könnte.

Dieses Buch ist spannend, weil

es von unserem eigenen Schick-

sal redet und darum einen

jeden von uns zutiefst angeht.

So lade ich euch ein: Studiert

den Katechismus! Das ist

mein Herzenswunsch. Dieser

Katechismus redet euch nicht

nach dem Mund. Er macht es

euch nicht leicht. Er fordert

nämlich ein neues Leben von

euch. Er legt euch die Botschaft

des Evangeliums vor wie die

»kostbare Perle« (Mt 13,45),

AUS DEM VoRWoRT DES YoUCAT

Von PAPST bEnEDIkT XVI:

systematisieren. Wahrheit be-ginnt vielmehr damit, dass ich Jesus glaube, dem Gott, der vor 2000 Jahren Mensch geworden ist. Und Jesus nehme ich eben alles ab. Das ist der Kern des christlichen Glaubens.

michael: Was ist das Positive, das der Glaube einem jungen Menschen von heute geben kann?

Bernhard meuser: Ich denke, dass der Glaube die Menschen zu zwei Dingen führt: Er führt sie zur Liebe und zur Freiheit. Zur Liebe, indem sie etwas finden, das ihnen vielfach in der Gesellschaft vorenthalten ist. Ein Gott, der bedingungslos für sie da ist, der sie annimmt, der sie sieht, der sie beim Namen ruft und bei dem sie sich entfalten können. Das führt dann gleich zum zweiten Punkt, eben zur Freiheit. Der Glaube ist die Möglichkeit, dass man einem gehört, nämlich Gott, und dann vollkommen frei ist, befreit ist, große Dinge zu tun, ein wunderbares, starkes Leben zu führen. Das ist ein unglaub-liches Angebot.

michael: Gibt es in Ihrem Leben ein besonderes Ereig-nis, das sie als junger Mensch geprägt hat?

Bernhard meuser: Ich habe in den ersten dreißig Jahren meines Lebens eher schwie-rige Erfahrungen gemacht. So richtig zum Glauben bin ich erst recht spät gekommen. Für mich war sehr wichtig, dass mir jemand einen Weg zum Gebet gezeigt hat. Ich will nicht sagen, dass ich damit früher keine Er-fahrungen gemacht habe. Aber wirklich auf Gott zu vertrauen, wirklich darauf zu vertrauen, dass er mich jeden Tag führt, und dass es keine Zufälle gibt und dass Gott da ist, dass er an-sprechbar ist, dass er mich hört, diese Erfahrung habe ich erst spät gemacht und sie hat mein Leben noch einmal fundamen-tal verändert. Dafür bin ich Gott ewig dankbar und da gebe ich ein bisschen etwas zurück.

michael: Und was ist Ihnen heute am Glauben am wich-tigsten?

Bernhard meuser: Die Lust und Freiheit, etwas für Gott tun zu dürfen. Das ist das Allerschö-