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8 Region Bieler Tagblatt Montag, 08.06.2015 DER NEUE CADILLAC ESCALADE. PLATZ FÜR SIE UND SIEBEN WEITERE VIPS. Willkommen in der Ersten Klasse. Komfort und Stil, die ihresgleichen suchen, ein hochwertig verarbeiteter Innenraum, geschmackvoll gestaltet mit erlesenen Hölzern und Premium- Leder. Ein Meisterstück, ausgestattet mit einem Bose® Centerpoint® Surround-Sound-System mit 16 Lautsprechern, welches das Fahrerlebnis erst vollkommen macht. MEHR ERFAHREN UNTER 032 328 66 00 ODER AUF WWW.CADILLAC.CH Escalade Kraftstoffverbrauch (l / 100 km, kombiniert) and CO2 Emissionen (g / km, kombiniert):. # Escalade 6.2L V8 (vorläufige Werte): 13,1 l / 100 km, 302 g / km. Merz+Amez-Droz AG Salzhausstrasse 33, 2501 Biel Tel. 032 328 66 00 www.ahg-cars.ch Cadillac Testwoche vom 08. bis 13. Juni Reklame A ls ich 1977 mein Lehrerpatent am staatlichen Se- minar Biel erhielt, gab es für mich keine Aussicht auf eine sichere Stelle. Denn inzwischen hatte der Pillenknick seine Wirkung entfaltet, die Schülerzahlen sanken und ganze Jahrgänge von frisch ausgebildeten Junglehrern und -lehrerinnen fanden nur mit Mühe eine Anstellung. Kurz darauf flüchteten Hunderttausende von Vietna- mesen aus dem kommunistischen Paradies, einige von ih- nen landeten bei uns. Und so stand die Bieler Schule vor über 30 Jahren zum ersten Mal vor der Herausforderung, sich besondere Massnahmen für die Integration von Schülern zu überlegen, die kein Wort Deutsch sprachen und aus einem völlig anderen Kulturkreis stammten. Als wirbliger linker Junglehrer mit guten Verbindungen zum SP-Establishment schlug meine Stunde. Ich empfahl meinem Velokollegen, dem späteren Gemeinderat Ray- mond Glas, eine Art Deutschunterricht für Ausländer zu installieren. Das Motto hiess damals: Zu viele Lehrer? Eine Chance für eine bessere Schule! Im Auftrag der Bieler Schuldirektion durfte ich ein Konzept ausarbeiten, konnte selber die Vernehmlassung organisieren und sorgte schliesslich dafür, dass 15 Lehr- kräfte mit Lektionen aus diesem neuen Lektionenpool eine Art Auskommen erzielten. Das Konzept war simpel. Die fremdsprachigen Schüler wurden für einige Lektionen aus dem Unterricht genom- men, um mit ihnen intensiv Deutsch zu lernen. Natürlich kreierte ich noch eine sogenannte Koordina- tionsstelle, welche das Ganze begleiten sollte. Und selbst- redend bot mir der damalige Schulamtsleiter diese von mir vorgeschlagene Stelle gleich selber an, was ich freilich ablehnte, weil mir das Unterrichten näher lag. In meinem Kollegium gab es einen älteren Kollegen, der dieser ganzen Sache etwas skeptisch gegenüberstand. Walter Marti hatte zwei Vietnamesinnen in seiner Klasse, die er nun immer wieder abgeben musste. Nach etwa einem halben Jahr meinte Walter in einer Konferenz: «Die lernen ja gar nichts in diesem Unter- richt.» Ich war tödlich beleidigt und reagierte dementspre- chend gehässig. Mit einem Wortschwall schalt ich diesen verdienten Kollegen als konservativ, ja, ich unterstellte ihm sogar eine Fremdenfeindlichkeit. Er reagierte stoisch: «Weisst du, Kollege, es ist alles eine Frage der Wirkung.» Im Rückblick weiss ich nicht einmal, ob Walter Marti ein konservativer Lehrer war. Fremdenfeindlich war er si- cher nicht, sondern durch und durch sozialdemokratisch gesinnt. Er pflegte unter anderem seine Klasse mit Uku- lelen auszurüsten und veranstaltete mit ihnen richtig mitreissende Konzerte im Unterricht. Seine Schüler konnten aus dem Stand sicher an die 15 Lieder auswendig singen und zum Teil auch begleiten. Das können meine Schüler nicht mehr, dafür haben sie 2000 Songs auf ihrem Handy gespeichert. Und natürlich hatte Walter Marti Recht. Das von mir ausgearbeitete Konzept war schlecht. Ich hatte keine Ah- nung von Fremdsprachendidaktik, im Vordergrund stan- den die Stellenschaffungen. Vor allem aber wurde dieser Unterricht allzu oft von Lehrkräften erteilt, denen die Lektionen lediglich als willkommener Zusatzverdienst für andere Tätigkeiten diente. Hätte der 2009 verstorbene Walter die heutige Ent- wicklung miterlebt, würde er sich wohl im Grabe umdre- hen. Entgegen der albernen Behauptung der Linken, wo- nach der Staat kaputt gespart würde, tummeln sich heute an die 36 Institutionen rund um die Schule, die alle den- selben Anspruch haben: Sie wollen unterstützen, beraten, helfen oder steuern, aber nicht rudern. Und der vom Saulus zum Paulus gewordene Schreiber dieser Zeile darf mit Schmunzeln feststellen, dass ihm ge- nau dieselben gehässigen Unterstellungen entgegen- schlagen, mit denen er auf den bedauernswerten Walter eindrosch, wenn er es heute wagt, gewisse soziale Einrich- tungen in Frage zu stellen. Ob Case Management, Junior Coaching, Integrationsfachstelle, FAI, die Schaffung einer Hilfsinstitution an sich ist noch kein humanitärer Akt. Das ist sie erst, wenn sie auch etwas bringt, oder wie es Walter damals ausdrückte: Es ist alles eine Frage der Wir- kung. Info: Alain Pichard ist Bieler Stadtrat (GLP) und Lehrer. Kolumne Es ist alles eine Frage der Wirkung Alain Pichard Alles drehte sich um den Turm Büren Im August 1963 ist der Turm der Stadtkirche Büren in sich zusammengebrochen. Vor 50 Jahren ist dessen «Auferstehung» erfolgt. Das wollte gefeiert werden. Hanspeter Flückiger Es gab am Samstag schon zeitig ein Gewimmel in den Gassen von Büren. Da und dort waren noch Handgriffe notwendig, um für das bevorstehende Fest bereit zu sein mit Trödlermarkt, Karussell, Pony- und Eselreiten, einem offe- rierten Bier und Mittagessen, Ausstellungen, musikalischen Auftritten und einer grossen Zahl weiterer Aktivitäten und Attrak- tionen. Jubilar war zu besichtigen Mittendrin stand – alle überra- gend und in stoischer Ruhe – der Turm der Stadtkirche. Als ob ihn das Ganze gar nichts angehen würde, erfüllte er wie gewohnt seine Pflichten: Er zeigte an, wie spät es ist, und bekräftigte dies viertelstündlich mit einem oder mehreren Glockenschlägen. Das gen Himmel ragende Bauwerk war der Star des Tages, um den sich alles drehte. Der Jubilar konnte auch be- sichtigt werden. Wer 74 Treppen- tritte und am Schluss – durch ein Seil gesichert – eine Leiter hoch- stieg, konnte die vier grossen Glo- cken in Augenschein nehmen und dazu, durch vergitterte Fenster, das Städtchen von oben betrach- ten. Wer noch mehr über Glocken im Allgemeinen und die vier im Kirchturm von Büren im Beson- deren wissen wollte, fand im Kel- ler des alten Pfarrhauses an der Treppe gegen die Ländte hi- nunter im Rolf Lehmann eine kompetente Auskunftsperson. Sechs Wochen vor dem Einsturz des Turms hatte er die Stelle des Organisten in der Stadtkirche an- getreten. Glocken als Instrument «Ein Glockenton fliegt durch die Nacht, als hätt’ er Vogelflügel…», zitierte er aus dem Gedicht «Bim, bam, bum» von Christian Mor- genstern. Glockentöne haben es in sich. Glocken sind für Leh- mann ein musikalisches Instru- ment, bei dem durch das Anschla- gen eine Vielfalt sich folgender und mischender Töne erzeugt wird. Dabei gesellt sich zum Schlagton eine lange anhaltende Reihe von Begleittönen. Dies je nach Grösse der Glocke. Ein eher leidiges Thema: Zehntausende Glocken wurden während der bei- den Weltkriege zum Bau von Waf- fen und Munition requiriert. Die Türme standen leer da. Mutigen Festbesuchern bot sich die Gelegenheit, vom Fuss des Kirchturms mittels einer so- genannten Tyrolienne die Aare zu queren. Wer sich als Kirchen- bauer oder Freskenmaler versu- chen wollte, fand dafür an Stän- den vor der Kirche Gelegenheit. Malend erinnerte sich auch der ehemalige Stedtliarzt Bernhard Weidmann an den Kirchturmein- sturz, in Form eines Aquarellge- mäldes mit dem einstürzenden Turm. Info: Felix Achermann, Walter E. Meyer, «Die Stadtkirche Büren an der Aare». Büren Tourismus bietet Führungen durch die Kirche an: www.bueren.ch – Tourismus. Kirchturmbild mit Lama: Lamas gab es in der Schweiz vor 50 Jahren nur im Zoo. Heute sind sie sogar an Dorffesten zu sehen. Hanspeter Flückiger Aufrichte mit zwei Jahren Verspätung In der Nacht auf den 15. August 1963 stürzte der Turm der Stadt- kirche Büren ein. Auch der Chor der Kirche samt Orgel wurde arg in Mitleidenschaft gezogen. Dabei war man schon mit der Sanie- rung des Turms befasst und wollte am folgenden Tage Auf- richte feiern. Aber erst zwei Jahre später, im Jahre 1965, war es so- weit: Turm und Kirche erstrahlten in neuem beziehungsweise er- neuertem Glanz. Die der Heiligen Katharina von Alexandrien geweihte Stadtkirche ist ein architektonisches Kleinod. Ihre Geschichte kann man in einem auf das Fest herausge- kommenen Kunstführer der Ge- sellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte nachlesen. Das Werk wurde an einer Vernissage und in einer Ausstellung im Spit- telmuseum durch die Autoren sowie die Begleitgruppe vorge- stellt. flü

AllesdrehtesichumdenTurm Kolumne Esistalles Büren ... · 8 Region BielerTagblatt Montag,08.06.2015 DERNEUECADILLACESCALADE. PLATZFÜRSIEUND SIEBENWEITERE VIPS. WillkommeninderErstenKlasse.KomfortundStil,die

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8 Region Bieler Tagblatt Montag, 08.06.2015

DER NEUE CADILLAC ESCALADE.

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Willkommen in der Ersten Klasse. Komfort und Stil, die

ihresgleichen suchen, ein hochwertig verarbeiteter Innenraum,

geschmackvoll gestaltet mit erlesenen Hölzern und Premium-

Leder. Ein Meisterstück, ausgestattet mit einem Bose®

Centerpoint® Surround-Sound-System mit 16 Lautsprechern,

welches das Fahrerlebnis erst vollkommen macht.

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EscaladeKraftstoffverbrauch (l / 100 km, kombiniert) and CO2 Emissionen (g / km, kombiniert):.# Escalade 6.2L V8 (vorläufige Werte): 13,1 l / 100 km, 302 g / km.

Merz+Amez-Droz AGSalzhausstrasse33, 2501Biel Tel.0323286600 www.ahg-cars.ch

Cadillac Testwochevom 08. bis 13. Juni

Reklame

A ls ich 1977mein Lehrerpatent am staatlichen Se-minar Biel erhielt, gab es fürmich keine Aussichtauf eine sichere Stelle. Denn inzwischen hatte der

Pillenknick seineWirkung entfaltet, die Schülerzahlensanken und ganze Jahrgänge von frisch ausgebildetenJunglehrern und -lehrerinnen fanden nurmitMühe eineAnstellung.Kurz darauf flüchtetenHunderttausende vonVietna-

mesen aus demkommunistischen Paradies, einige von ih-nen landeten bei uns. Und so stand die Bieler Schule vorüber 30 Jahren zumerstenMal vor derHerausforderung,sich besondereMassnahmen für die Integration vonSchülern zu überlegen, die keinWortDeutsch sprachenund aus einemvöllig anderenKulturkreis stammten.Als wirbliger linker Junglehrermit gutenVerbindungen

zumSP-Establishment schlugmeine Stunde. Ich empfahlmeinemVelokollegen, dem späterenGemeinderat Ray-mondGlas, eine ArtDeutschunterricht für Ausländer zuinstallieren. DasMotto hiess damals: Zu viele Lehrer?EineChance für eine bessere Schule!ImAuftrag der Bieler Schuldirektion durfte ich ein

Konzept ausarbeiten, konnte selber die Vernehmlassungorganisieren und sorgte schliesslich dafür, dass 15 Lehr-kräftemit Lektionen aus diesemneuenLektionenpooleine Art Auskommen erzielten.DasKonzeptwar simpel. Die fremdsprachigen Schüler

wurden für einige Lektionen aus demUnterricht genom-men, ummit ihnen intensivDeutsch zu lernen.Natürlich kreierte ich noch eine sogenannteKoordina-

tionsstelle, welche dasGanze begleiten sollte. Und selbst-redend botmir der damalige Schulamtsleiter diese vonmir vorgeschlagene Stelle gleich selber an, was ich freilichablehnte, weilmir dasUnterrichten näher lag.InmeinemKollegium gab es einen älterenKollegen, der

dieser ganzen Sache etwas skeptisch gegenüberstand.WalterMarti hatte zwei Vietnamesinnen in seinerKlasse,die er nun immerwieder abgebenmusste.Nach etwa einemhalben JahrmeinteWalter in einer

Konferenz: «Die lernen ja gar nichts in diesemUnter-richt.»Ichwar tödlich beleidigt und reagierte dementspre-

chend gehässig.Mit einemWortschwall schalt ich diesenverdientenKollegen als konservativ, ja, ich unterstellteihm sogar eine Fremdenfeindlichkeit. Er reagiertestoisch: «Weisst du, Kollege, es ist alles eine Frage derWirkung.»ImRückblickweiss ich nicht einmal, obWalterMarti

ein konservativer Lehrerwar. Fremdenfeindlichwar er si-cher nicht, sondern durch und durch sozialdemokratischgesinnt. Er pflegte unter anderem seineKlassemitUku-lelen auszurüsten und veranstaltetemit ihnen richtigmitreissendeKonzerte imUnterricht. Seine Schülerkonnten aus demStand sicher an die 15 Lieder auswendigsingen und zumTeil auch begleiten. Das könnenmeineSchüler nichtmehr, dafür haben sie 2000 Songs auf ihremHandy gespeichert.Und natürlich hatteWalterMarti Recht. Das vonmir

ausgearbeiteteKonzeptwar schlecht. Ich hatte keine Ah-nung vonFremdsprachendidaktik, imVordergrund stan-den die Stellenschaffungen. Vor allem aberwurde dieserUnterricht allzu oft von Lehrkräften erteilt, denen dieLektionen lediglich als willkommener Zusatzverdienstfür andere Tätigkeiten diente.Hätte der 2009 verstorbeneWalter die heutige Ent-

wicklungmiterlebt, würde er sichwohl imGrabe umdre-hen. Entgegen der albernenBehauptung der Linken, wo-nach der Staat kaputt gespart würde, tummeln sich heutean die 36 Institutionen rund umdie Schule, die alle den-selbenAnspruch haben: Siewollen unterstützen, beraten,helfen oder steuern, aber nicht rudern.Und der vomSaulus zumPaulus gewordene Schreiber

dieser Zeile darfmit Schmunzeln feststellen, dass ihm ge-nau dieselben gehässigenUnterstellungen entgegen-schlagen,mit denen er auf den bedauernswertenWaltereindrosch, wenn er es heutewagt, gewisse soziale Einrich-tungen in Frage zu stellen. ObCaseManagement, JuniorCoaching, Integrationsfachstelle, FAI, die Schaffung einerHilfsinstitution an sich ist noch kein humanitärer Akt.Das ist sie erst, wenn sie auch etwas bringt, oderwie esWalter damals ausdrückte: Es ist alles eine Frage derWir-kung.Info: Alain Pichard ist Bieler Stadtrat (GLP) und Lehrer.

Kolumne

Es ist alleseine Frageder Wirkung

Alain Pichard

Alles drehte sich umden TurmBüren Im August 1963 ist der Turm der Stadtkirche Büren in sich zusammengebrochen.Vor 50 Jahren ist dessen «Auferstehung» erfolgt. Das wollte gefeiert werden.

Hanspeter Flückiger

Es gab am Samstag schon zeitigein Gewimmel in denGassen vonBüren. Da und dort waren nochHandgriffe notwendig, um fürdasbevorstehendeFest bereit zu seinmit Trödlermarkt, Karussell,Pony- undEselreiten, einemoffe-rierten Bier und Mittagessen,Ausstellungen, musikalischenAuftrittenundeiner grossenZahlweiterer Aktivitäten und Attrak-tionen.

Jubilarwar zubesichtigenMittendrin stand – alle überra-gend und in stoischer Ruhe – derTurm der Stadtkirche. Als ob ihndas Ganze gar nichts angehenwürde, erfüllte er wie gewohntseine Pflichten: Er zeigte an, wiespät es ist, und bekräftigte diesviertelstündlich mit einem odermehreren Glockenschlägen. Dasgen Himmel ragende Bauwerkwar der Star des Tages, um densich alles drehte.Der Jubilar konnte auch be-

sichtigtwerden.Wer 74Treppen-

tritte und am Schluss – durch einSeil gesichert – eine Leiter hoch-stieg, konntedie vier grossenGlo-cken inAugenscheinnehmenunddazu, durch vergitterte Fenster,das Städtchen von oben betrach-ten.Wer noch mehr über Glocken

im Allgemeinen und die vier imKirchturm von Büren im Beson-derenwissenwollte, fand imKel-ler des alten Pfarrhauses an derTreppe gegen die Ländte hi-nunter im Rolf Lehmann einekompetente Auskunftsperson.Sechs Wochen vor dem Einsturzdes Turms hatte er die Stelle desOrganisten in der Stadtkirche an-getreten.

Glockenals Instrument«Ein Glockenton fliegt durch dieNacht, als hätt’ er Vogelflügel…»,zitierte er aus demGedicht «Bim,bam, bum» von Christian Mor-genstern. Glockentöne haben esin sich. Glocken sind für Leh-mann ein musikalisches Instru-ment, bei demdurchdasAnschla-gen eine Vielfalt sich folgender

und mischender Töne erzeugtwird. Dabei gesellt sich zumSchlagton eine lange anhaltendeReihe von Begleittönen. Dies jenach Grösse der Glocke. Ein eherleidiges Thema: ZehntausendeGlockenwurdenwährendderbei-denWeltkriege zumBauvonWaf-fen und Munition requiriert. DieTürme standen leer da.Mutigen Festbesuchern bot

sich die Gelegenheit, vom Fussdes Kirchturms mittels einer so-genannten Tyrolienne die Aarezu queren. Wer sich als Kirchen-bauer oder Freskenmaler versu-chen wollte, fand dafür an Stän-den vor der Kirche Gelegenheit.Malend erinnerte sich auch derehemalige Stedtliarzt BernhardWeidmannandenKirchturmein-sturz, in Form eines Aquarellge-mäldes mit dem einstürzendenTurm.

Info: Felix Achermann, WalterE. Meyer, «Die Stadtkirche Büren ander Aare». Büren Tourismus bietetFührungen durch die Kirche an:www.bueren.ch – Tourismus.

Kirchturmbild mit Lama: Lamas gab es in der Schweiz vor 50 Jahren nur im Zoo. Heute sind sie sogar an Dorffesten zu sehen. Hanspeter Flückiger

Aufrichte mit zweiJahren Verspätung

• In der Nacht auf den 15. August1963 stürzte der Turm der Stadt-kirche Büren ein. Auch der Chorder Kirche samt Orgel wurde argin Mitleidenschaft gezogen. Dabeiwar man schon mit der Sanie-rung des Turms befasst undwollte am folgenden Tage Auf-richte feiern. Aber erst zwei Jahrespäter, im Jahre 1965, war es so-weit: Turm und Kirche erstrahltenin neuem beziehungsweise er-neuertem Glanz.•Die der Heiligen Katharina vonAlexandrien geweihte Stadtkircheist ein architektonisches Kleinod.Ihre Geschichte kann man ineinem auf das Fest herausge-kommenen Kunstführer der Ge-sellschaft für SchweizerischeKunstgeschichte nachlesen. DasWerk wurde an einer Vernissageund in einer Ausstellung im Spit-telmuseum durch die Autorensowie die Begleitgruppe vorge-stellt. flü