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Alchemie Alchemie oder Alchimie (auch Alchymie; griechisch-arabisch-mittellateinisch alkimia, neulateinisch alchymia, frühneuhochdeutsch alchimei, alchemey [1][2] ) bezeichnet ab dem 1./2. Jahrhundert die Lehre von den Eigenschaften der Stoffe und ihren Reaktionen. [3] Sie ist ein alter Zweig der Naturphilosophie und wurde im Laufe des 17. und 18. Jahrhunderts von der modernen Chemie und der Pharmakologie begrifflich abgetrennt [4] und schließlich durch diese Fächer ersetzt. [5] Oft wird angenommen, die „Herstellung“ von Gold (Goldsynthese) sei das einzige Ziel der Alchemisten gewesen. Das Spektrum der Alchemisten reicht aber von praktischen frühen Chemikern und Pharmazeuten, frühen Vorstellungen über den Aufbau der Materie, wozu auch die Umwandelbarkeit (Transmutation) von Metallen und anderen Elementen gehörte, über stark mythisch gefärbte Spekulationen mit Ideen über eine gleichzeitige Wandlung des Adepten, die in neuerer Zeit zum Beispiel das Interesse des Tiefenpsychologen Carl Gustav Jung fanden, bis zu den „Goldmachern“. Etymologie und Herkunft Aufgabengebiet und Errungenschaften Arbeitsmittel Opus Magnum Tiefenpsychologische Bedeutung Spagyrik Bedeutende Alchemisten Alchemisten des alten Ägypten sowie der Antike Chinesische Alchemisten Alchemisten des arabischsprachigen Kulturkreises Abendländische Alchemisten Archäologische Funde Museen und Ausstellungen Literatur Ältere Literatur Aktuelle Literatur Psychologische und mythologische Interpretation Bibliographien Weblinks Einzelnachweise Pieter Bruegel der Ältere. Der Alchemist (1558) als Kupferstich von Philipp Galle einige Elementsymbole: 1 = Zinn, 2 = Blei, 3 = Gold, 4 = Schwefel, 5 = Quecksilber, 6 = Silber, 7 = Eisen Inhaltsverzeichnis Etymologie und Herkunft

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AlchemieAlchemie oder Alchimie (auch Alchymie; griechisch-arabisch-mittellateinischalkimia, neulateinisch alchymia, frühneuhochdeutsch alchimei, alchemey[1][2])bezeichnet ab dem 1./2. Jahrhundert die Lehre von den Eigenschaften der Stoffeund ihren Reaktionen.[3] Sie ist ein alter Zweig der Naturphilosophie und wurdeim Laufe des 17. und 18. Jahrhunderts von der modernen Chemie und derPharmakologie begrifflich abgetrennt[4] und schließlich durch diese Fächerersetzt.[5] Oft wird angenommen, die „Herstellung“ von Gold (Goldsynthese) seidas einzige Ziel der Alchemisten gewesen. Das Spektrum der Alchemisten reichtaber von praktischen frühen Chemikern und Pharmazeuten, frühen Vorstellungenüber den Aufbau der Materie, wozu auch die Umwandelbarkeit (Transmutation)von Metallen und anderen Elementen gehörte, über stark mythisch gefärbteSpekulationen mit Ideen über eine gleichzeitige Wandlung des Adepten, die inneuerer Zeit zum Beispiel das Interesse des Tiefenpsychologen Carl Gustav Jungfanden, bis zu den „Goldmachern“.

Etymologie und Herkunft

Aufgabengebiet und Errungenschaften

Arbeitsmittel

Opus Magnum

Tiefenpsychologische Bedeutung

Spagyrik

Bedeutende AlchemistenAlchemisten des alten Ägypten sowie der AntikeChinesische AlchemistenAlchemisten des arabischsprachigen KulturkreisesAbendländische Alchemisten

Archäologische Funde

Museen und Ausstellungen

LiteraturÄltere LiteraturAktuelle LiteraturPsychologische und mythologische InterpretationBibliographien

Weblinks

Einzelnachweise

Pieter Bruegel der Ältere. DerAlchemist (1558) als Kupferstich vonPhilipp Galle

einige Elementsymbole: 1 = Zinn, 2 = Blei, 3 = Gold, 4 =Schwefel, 5 = Quecksilber, 6 =Silber, 7 = Eisen

Inhaltsverzeichnis

Etymologie und Herkunft

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Die ältesten bekannten Aufzeichnungen über die Alchemie, insbesondere dieTabula Smaragdina, stammen aus dem alten Ägypten und dem hellenistischenGriechenland.[6] Da diese zunächst ausschließlich über die arabische Welt nachEuropa gelangten, stammt das Wort Alchemie (über mittellateinisch alkimia,französisch-spanisch vermittelt und eingebürgert seit dem 14. Jahrhundert[7])

vermutlich von arabisch الخيمياء / al-ḫīmiyāʾ oder الكيمياء / al-kīmiyāʾ ab,das wiederum seinen Ursprung im Griechischen (eventuell χυμεία chymeía für„Vermischung“ bzw. χημεία chēmeía für „Metallguss“, „Guss“, –mittelgriechische Aussprache für beide chimía – oder auch χυμός chymos für„Flüssigkeit“) haben könnte. Die Bedeutung des Wortes ist bislang nicht sichergeklärt und die möglichen Auslegungen sind vielfältig. Paracelsus und GeorgAgricola verwendeten die Worte chymia für Alchemie bzw. chymista für denAlchemisten. Beispielsweise lässt sich Alchemie nach älteren Annahmen mit„Kunst der Ägypter“ oder aus koptisch/altägyptisch kêmi „schwarz[e Erden]“(vergleiche hierzu auch Kemet) in einer anderen Lesart dagegen als „Lehre desGießens“ übersetzen.[8]

Die Tabula Smaragdina war das grundlegende Buch der (abendländischen)Alchemisten. Sie ist eine dem Hermes Trismegistos zugeschriebene,ursprünglich wohl griechische, später in lateinischer Fassung verbreiteteSammlung von wenigen, schwer verständlichen und auslegungsbedürftigenSätzen, in denen die gesamte Weltweisheit enthalten sein soll.

Ein Ziel der Alchemisten war häufig die Transmutation von unedlen Metallen zuGold und Silber. Dass dies damals möglich gewesen sei, war aber auch unterGelehrten im Mittelalter keinesfalls allgemein anerkannt; große Wissenschaftlerwie Avicenna, Ramon Lull und Arnaldus von Villanova lehnten dies ab. Dasverhinderte allerdings nicht, dass ihnen eine große Zahl alchemistischerSchriften untergeschoben[9] wurden (z. B. Pseudo-Lull), was allgemein einegängige Praxis der frühneuzeitlichen und mittelalterlichen alchemistischenLiteratur war und deren Beurteilung schwierig macht. Ein weiteres Problem ist,dass nicht immer ganz genau klar ist, was in alchemistischen Texten mit den dorterwähnten, meist nicht in reiner Form vorliegenden Chemikalien gemeint ist.

Der Stein der Weisen war dabei den Alchemisten eine besondere, dieUmwandlung eines unedlen Metalles zu Gold oder Silber ermöglichende„Tinktur“. Er wird dabei nicht verbraucht, ähnlich einem Katalysator in derheutigen Chemie. Die Alchemie war aber nur teilweise von der Idee derkünstlichen Herstellung von Gold und dem Stein der Weisen beherrscht, mansuchte seit der Antike sowohl im Abendland als auch im Orient[10] auch(ebenfalls häufig in Verbindung mit dem Stein der Weisen) ein Universal-Allheilmittel (Panacea).[11] Ein gesuchtesUniversallösungsmittel wurde Alkahest genannt.

Neben einer theoretischen Komponente gab es einen praktischen Teil, der den sorgfältigen Umgang mit den Destillations-,Extraktions- und Sublimationsapparaturen voraussetzte. Im arabischen Raum war Rhazes ein typischer Vertreter derausschließlich praktischen Orientierung der Alchemie.

Hermes Trismegistos, Stich

Joseph Wright of Derby: DerAlchimist auf der Suche nach demStein der Weisen; Ölgemälde, 1771

Elementsymbole der Altphilosophen 1 = Feuer, 2 = Erde, 3 = Wasser, 4 =Luft

Aufgabengebiet und Errungenschaften

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In der griechisch-arabischen Alchemie waren die Urelemente Erde, Wasser, Luftund Feuer nach Empedokles bekannt (Vier-Elemente-Lehre). Hinzu kam eineschon in Ansätzen bei Aristoteles vorhandene Auffassung von gegensätzlichenPrinzipien (warm – kalt, trocken – feucht), die ihre Entsprechungen in derAlchemie hatten.[12][13] Danach sollten für Umwandlungen die Stoffe erst vonunreinen Zutaten durch Anwendung der Prinzipien (wie Erhitzen, Abkühlen,Zusatz bestimmter Stoffe) befreit und auf die materia prima zurückgeführtwerden, die dann z. B. in Gold überführt werden sollten.

Im arabischen Raum kam ab dem 9. Jahrhundert (mit Vorläufern imspäthellenistischen Ägypten) auch den Elementen Schwefel und Quecksilbereine besondere Bedeutung zu, was auch für die abendländische Alchemie[14]

bestimmend wurde, die sich ab dem 12. Jahrhundert durch das Bekanntwerdenarabischer Autoren durch Vermittlung über Spanien entwickelte. Sieübernahmen die Rolle von „Prinzipien“ bei der Umwandlung der Stoffe. DasPrinzip Schwefel (oder Philosophischem Schwefel. Sulphur) wurde Feuer undLuft (Brennbarem) zugeordnet, das „Prinzip“ Quecksilber (Mercurius,Philosophisches Quecksilber), Erde und Wasser.[15]

Die meisten Alchemisten des Mittelalters waren Geistliche, vor allem inKlöstern. Erst im ausgehenden Mittelalter drang sie in breitere Kreise vor, wassich im Aufkommen erster alchemistischer Schriften in den Landessprachenzeigte. Zu den ältesten deutschsprachigen alchemistischen Abhandlungen gehörtdie, teils in Geheimschrift verfasste Alchymey teuczsch, eine 1426 entstandeneHandschrift mehrerer Autoren aus der Grafschaft Hals.[16] Die Alchemie wurdeauch von hohen Geistlichen und Fürsten gefördert oder sogar selbst betrieben.Die alchemistischen Autoren des Mittelalters waren überwiegend kirchentreuund suchten ihr Wirken in die kirchliche Lehre einzubinden.[17] Entsprechendrichteten sich Erlasse nicht gegen die Alchemie an sich, sondern betrügerischeAlchemisten (so die Bulle von Papst Johannes XXII. 1317 gegen alchemistischeMünzfälscher), oder andere Auswüchse (viele Bürger waren davon so besessen,dass sie sich verschuldeten oder Brandgefahr verursachten).

Paracelsus führte im frühen 16. Jahrhundert ein drittes Prinzip, das Salz ein, wasteilweise die inzwischen entdeckte Bedeutung der Mineralsäuren widerspiegelte.Das Ziel von ihm und seinen Nachfolgern war in erster Linie die Erneuerung derdamaligen Medizin und Entdeckungen in der Pharmazie (Iatrochemie).

Alchemisten hatten gegenüber Außenstehenden häufig ein strengesSchweigegebot bezüglich ihrer Kenntnisse. Sie bedienten sich einerverschlüsselten Fachsprache,[18] die für Uneingeweihte nicht verständlich war.Viele Geheimnisse wurden nur mündlich den vertrauenswürdigsten Schülern (Adepten) anvertraut, wobei die Bezeichnung Adeptdie Bedeutung von Eingeweihter erhielt. Ab dem 16. Jahrhundert verbreitete sich das alchemistische Wissen mit demAufkommen des Buchdrucks, der Handschriften ersetzte, in breitere Kreise. So erschienen die ersten Wörterbücher von ConradGessner und Andreas Libavius für Alchemisten, um das Wissen einer breiteren Zahl von Forschern zugänglich zu machen.[19]

Insbesondere die Alchemia von Libavius (1597, 1606) gilt als erstes modernes Chemielehrbuch, wobei auch die Alchemie imengeren Sinn der Umwandlung von Metallen zusammen mit praktischen Rezepten und noch aus der Antike stammenden Theoriebehandelt wurde.[20]

Wagner erschafft den Homunkulus,Kupferstich 19. Jh.

Tabelle der alchemistischen Symbole(The last Will and Testament vonBasil Valentine, 1670)

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Die Alchemisten bezogen auch häufig die Astrologie mit ein, so standen die Metalle für Himmelskörper: das Gold für die Sonne,das Silber für den Mond, das Eisen für den Mars, das Quecksilber für den Merkur,[21] das Zinn für den Jupiter, das Kupfer für dieVenus, das Blei für den Saturn[22] (Siehe auch Planetenmetalle).

Alchemisten befassten sich, im Gegensatz zu gelegentlichen Falschangaben, nur allegorisch mit der Herstellung lebenderKunstwesen (Homunculus, Basilisk). Anklänge an diese okkulten Experimente finden sich noch in Goethes[23] Faust I und FaustII, in Hoffmanns Sandmann und in Meyrinks Golem. In bildhaften Darstellungen wurden zudem chemische Elementepersonifiziert. Aus der Vereinigung von Mann und Frau wurden etwa Hermaphroditen geboren, die Merkmale beiderAusgangsstoffe trugen. Damit ist nicht die Erschaffung eines künstlichen Wesens gemeint, sondern eine chemische Reaktion wirdbildhaft gedeutet. Die oftmals künstlerisch aufwendig gestalteten Bildbände haben meist allegorischen und meditativen Charakterund sind keine Anleitung zu realen Experimenten. Das Ei[24][25] galt als alchemistisches Symbol.

Die alchemistischen Vorstellungen beruhten auf den damals gängigen und verbindlichen Naturphilosophien. Auch wenn mancheder damaligen Vorstellungen abwegig erscheinen mögen, so führte doch die Theoriebildung über die Wandlungen der Stoffe inder praktischen Laborarbeit hin zur modernen Naturwissenschaft. In der Alchemie erlangte das Experiment einen gänzlich neuenStellenwert für eine prinzipiell antiaristotelisch ausgerichtete Wissenschaft.[26] Der Übergang von der Alchemie zu den heutenoch gängigen Materialwissenschaften wie der Metallurgie, der pharmazeutischen und der medizinischen Forschung geschahteilweise fließend, gewisse Traditionen wurden allerdings obsolet.

Alchemisten standen häufig als frühe Chemiker und Metallurgen mit dem Bergbau und Metallverarbeitung in Verbindung.Weitere Bereiche waren neben Pharmazie z. B. die Glasherstellung. So ist die experimentelle Anwendung der Alchemie dieGrundlage für die (Wieder-)Erfindung des Porzellans und des Schwarzpulvers in Europa. Das Porzellan zum Beispiel ist einNebenprodukt bei der Suche nach Gold gewesen. Ein Alchemist am sächsischen Hof, Johann Friedrich Böttger, rettete seinLeben, indem er seinem „Arbeitgeber“ wenigstens „Weißes Gold“ liefern konnte. Der Alchemist Vincentio Casciorolo ausBologna stellte 1604 erstmals einen Phosphoreszenzstoff her, den sogenannten „Bologneser Leuchtstein“ oder „Lapis Solaris“.Diese Entdeckung beförderte Diskussionen über die Natur des Lichtes und führte bereits 1652 zu ersten spektroskopischenUntersuchungen. Der Hamburger Hennig Brand war Alchemist, der 1669 den weißen Phosphor entdeckte und dessenChemilumineszenz („Phosphorus mirabilis“) und damit die erste Chemilumineszenzreaktion überhaupt. DieseChemilumineszenzreaktion fand als Mitscherlich-Probe Eingang in die forensische Chemie und ist heute noch einbeeindruckendes Experiment.

Alembik (Destillierhelm) – ein Helmaufsatz für einen DestillierkolbenAludel – ein Gefäß zur SublimationAthanor – ein spezieller Ofentyp der AlchemistenFilter – Destillation durch ein FilterKupelle – ein Gefäß zur Reinigung und Abtrennung vonEdelmetallen aus LegierungenMörser und Stößel – ein Reib- oder MahlwerkzeugRetorte – ein DestilliergefäßSerpentine – ein Destilliergefäß mit verbesserter TrennungPelikan – ein Destillierapparat (Zirkulationsgefäß) mit zwei doppeltausgeweiteten Kolben[27]

Manche Gefäße der Alchemisten wurden nach Tieren benannt, so als Igel, Gans oder das Menschliche Paar.

Arbeitsmittel

Retorte (links)

Opus Magnum

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Opus magnum oder das Große Werk ist ein Begriff der mittelalterlichen europäischen Alchemie, der sich auf die erfolgreicheUmwandlung des Ausgangsstoffes in Gold oder auf die Schaffung des Steins der Weisen bezieht. Er wurde als Metapher für einegeistige Umwandlung in der Hermetischen Tradition verwendet. Der Weg zur Herstellung des Steins der Weisen oder auch LapisPhilosophorum verlief über vier, später drei Stufen, je nach Darstellung geht man sogar von sieben oder zwölf Stufen aus.

Die praktische Anwendung des Opus Magnum sollte unedle Stoffe durch Transmutation in Gold verwandeln, indem man denunedlen Stoff durch den „roten Stein“ führte. Es bildete das Gegenstück zum einfacheren Kleinen Werk, bei dem man durch das„weiße Elixier“ unedle Stoffe zu Silber verwandelte.[28]

In der Alchemie bestand immer ein Disput darüber, wie die Stufen im Einzelnen ausgestaltet werden sollten. In einemvierstufigen Prozess ist die „Schwärze“ (nigredo) der Anfang und versinnbildlichte den Urzustand der Materie. Man bezeichnetediesen Zustand auch als die Materia prima. Als weitere Prozesse schließen sich die Phase der „Weißung“ (albedo), „Gelbung“(citrinitas) an und enden in der höchsten Stufe der „Rötung“ (rubedo). Grundlage dieser Stufen bildete die griechischePhilosophie der Quaternität oder des Vierteilens eines Prozesses in die melanosis (Schwärzung), leukosis (Weißung), xanthosis(Gelbung), iosis (Rötung). Angelehnt ist diese Vorstellung an die antike Elementenlehre der vier Elemente aus Erde, Wasser, Luftund Feuer. Erst im späten Mittelalter wurde die Quaternität zur Trinität, wobei die Stufe der xanthosis, also Gelbung entfiel.[29]

Eine andere Aufteilung war: Materia Prima, Calcination, Sublimation, Solution, Putrefaction, Destillation, Coagulation, Tinctura,Multiplikation, Projection.[30]

Im Verlauf der Jahrhunderte entwickelte sich das Opus Magnum zu einem unentwirrbaren Gemisch unterschiedlichsterAnweisungen und Erfahrungen, die den praktischen Prozess immer unverständlicher werden ließen. Meist wollte man dadurchüber die eigene Unwissenheit hinwegtäuschen oder Misserfolge verschleiern. Die Anweisungen waren zudem symbolträchtig,vieldeutig und in rätselhafter Sprache geschrieben. Paracelsus geht über die vier Stufen hinaus und beschreibt unter anderem inseiner De natura rerum den Prozess einer siebenstufigen Transmutation. Bei George Ripley sind es nach seinem Liber duodecimportarum bereits zwölf Stufen zur Goldherstellung.[31]

Genau dieses unentwirrbare Netz aus Gedanken und Bildern ließ den Begründer der Analytischen Psychologie, Carl Gustav Jung,zu dem Schluss kommen, dass der Schritt von der Quarternität zur Trinität mit inneren und psychischen Gründen zu erklären sei.Nicht äußere oder praktische Prozesse wurden im Großen Werk beschrieben, sondern unbewusst innere Zusammenhänge in dieMaterie und Arbeitsweise projiziert.[29]

Dieser Ansatz entwickelte sich auch parallel zur praktischen Alchemie in der abendländischen Mystik. So sprach man bei denRosenkreuzern von geistiger oder theoretischer Alchemie, die eine Vollendung des eigenen Menschen mit sich bringen sollte.Gustav Meyrink knüpft unter anderem an diese Tradition in seinen Werken an; siehe die mystische Deutung seiner dreiStufen:[32]

nigredo (putrefactio), Schwärzung (Fäulnis): Individuation, Reinigung, Ausbrennen von Unreinheit; Sol niger(Schwarze Sonne)albedo, Weißung: Vergeistigung, Erleuchtungrubedo, Rötung: Vereinigung des Menschen mit Gott, Vereinigung des Begrenzten mit dem Unbegrenzten

Wie bereits unter Opus Magnum erklärt, handelte es sich bei der Alchemie nicht nur um eine praktische Disziplin im Sinne einer„Meta-Chemie“. Sie hat vielmehr auch eine philosophische Dimension. Die verschiedenen alchemistischen Vorgänge – wie dieUmwandlung eines bestimmten Metalls in ein anderes – stehen für die Entwicklung des Menschen, d. h. für innerpsychischeProzesse. Denn die „Transmutation der Psyche“ wie sie die antiken Mysterienkulte lehrten, durch Leiden, Tod und gewandelteAuferstehung des Adepten zu einer neuen, göttlichen Existenz, wurde in den alchemistischen Werkstätten seit der Antike auf dieMaterie projiziert. Es führte zur „Transmutation der Materie“; die mineralischen Stoffe erleiden durch Zerstückelung,

Tiefenpsychologische Bedeutung

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Verbrennung und Behandlung all die Wandlungsqualen wie der zur Erlösung und Wandlung bestimmte Mensch. AngestrebtesZiel war die Umwandlung niederer Stoffe oder Metalle zum edelsten Metall, dem unsterblichen Gold, oder zu einerUniversalsubstanz (Lapis) oder zur erlösenden Universalmedizin. Die Entdeckung dieser Analogie beschreibt als erster Zosimusaus Panopolis in seinen Traumvisionen.[33]

Der Psychoanalytiker Herbert Silberer arbeitete in seinem Hauptwerk Probleme der Mystik und ihrer Symbolik (1914) wohl alsErster die psychologische Dimension der Alchemie heraus.[34] Der Schweizer Psychiater und Psychotherapeut Carl Gustav Jungsah in den Arbeitsmethoden und Wandlungsbildern der Alchemisten eine Parallele zu den Traumbildern moderner Menschenwährend ihrer biographischen Selbstfindung.[35] Dabei spielen persönliche Probleme, scheinbar unlösbare Aufgaben,existenzielle Krisen oder notwendige Reifungsprozesse eine große Rolle. Er nannte diesen Prozess Individuation und beschriebausführlich die Abläufe und Gesetzmäßigkeiten dieser unbewussten Bilderwelt oder „Transmutation der Psyche“. DieErforschung der Individuation betrachtete er als wesentliche Aufgabe seiner Analytischen Psychologie.[36]

Die Bezeichnung „Spagyrik“ (aus dem Griechischen σπάω spao = „ich trenne“ und ἀγείρω ageiro = „ich vereinige, ich führezusammen“) ist ein von Paracelsus eingeführter Begriff, der von ihm synonym für Alchemie verwendet wurde. Die Aufgabe derAlchemie sah er nicht in der Herstellung von Gold, sondern in der Herstellung von Arzneimitteln. Er wählte die Bezeichnung„Spagyrik“ zur Abgrenzung gegenüber anderen Richtungen. In der Folge wurde die Spagyrik als der medizinische Bereich derAlchemie angesehen. Spagyrika sind Arzneimittel, die auf Basis der alchemistischen oder spagyrischen Erkenntnisse hergestelltwerden. Als Ausgangsmaterial für Spagyrika kommen pflanzliche, mineralische und animalische Stoffe zum Einsatz.

Hermes Trismegistos (legendär)Ostanes (vor 500 v. Chr.)Empedokles (ca. 490–430 v. Chr)Demokrit (ca. 470–380 v. Chr), bzw. Pseudo-DemokritMaria die Jüdin (auch: Maria, die Alchemistin, …) (vermutet im 1. bis spätestens 3. Jh. n. Chr.)Zosimos aus Panopolis (ca. 250 bis ca. 310 n. Chr.)Kleopatra, die Alchimistin (ca. 300 bis 400 n. Chr.)Papyrus Stockholm (Holmensis) und Leiden (Leidensis), ca. Ende 3. Jh., Anfang 4. Jh. n. Chr., Ägypten,griechische Rezeptsammlungen

→ Hauptartikel: Chinesische AlchemieIn China war die Alchemie Teil des religiösen Daoismus. Man glaubte in einigen Systemen, dass die Menschen sieben Stufen derEntwicklung erreichen können: Gottgleiche, Rechtschaffene, Unsterbliche, Dao-Menschen, Weise, Tugendhafte, normaleMenschen und Sklaven. Die ersten drei Stufen sind unsterblich. Jeder kann diese Stufenleiter vom Sklaven zum Gottgleichenerklimmen. Der Sprung von der vierten, noch sterblichen Stufe, des Dao-Menschen zur fünften ersten unsterblichenMenschheitsstufe kann jedoch nicht durch sich selbst erfolgen, sondern dazu bedarf es der Alchemie.

Die chinesischen Alchemisten glaubten, dass sie im Zinnober (Dan) zumindest den Hauptbestandteil des Lebenselixiers zurErlangung der Unsterblichkeit gefunden hätten. Zinnober ist wegen des enthaltenen Quecksilbers giftig. Da es schwerlöslich ist,wirkt es akut nicht so stark. Aber da Zinnober als Medizin über lange Zeiten eingenommen wurde, starben die Menschen anchronischer Quecksilbervergiftung. Sowohl der erste Kaiser von China als auch spätere Kunden der Alchemisten sowie

Spagyrik

Bedeutende Alchemisten

Alchemisten des alten Ägypten sowie der Antike

Chinesische Alchemisten

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Alchemisten selber sind an der alchemistischen Medizin gestorben. Daher wurde die Alchemie zum Waidan (äußerer Zinnober)erklärt und Neidan (innerer Zinnober) erfunden. Neidan beruht auf Meditation und anderen spirituellen Methoden. Heute wirdnur Neidan praktiziert. Der Aufstieg von einer Stufe zur anderen sollte durch Kultivieren des Dao erfolgen. Das passiert durchSammeln von Energie (Qi) und Vereinen von Geist (shen).

Die ersten Spezialisten in den Künsten der Unsterblichkeit waren die Fangshi, die schamanistische Praktiken anboten, vonKaisern und Adeligen aufgesucht und gelegentlich unterstützt wurden. Aus dieser Tradition kommt Wei Boyang, Autor desältesten chinesischen alchemistischen Traktates Zhouyi cantong qi („Über das Vereinigen der Entsprechungen“), der gemäß derLegende während des 2. Jh. n. Chr. gelebt haben soll. Ihm wird folgender Mythos nachgesagt: Nachdem ein Hund bei einemExperiment das rechte Elixier betreffend tot umfiel, sprach der Meister „Ich habe den Weg der Welt, meine Familie und Freundeaufgegeben, um in den Bergen zu leben. Es wäre schamvoll, zurückzugehen, ohne das Dao der heiligen Unsterblichen gefundenzu haben. Durch dieses Elixier zu sterben kann nicht schlechter sein, als ohne es zu leben. So muss ich es dann zu mir nehmen.“Er schluckte das Elixier und fiel auf der Stelle tot um. Nachdem die enttäuschten Schüler gegangen waren, erwachten Hund undMeister und schwebten zum Himmel empor, um Unsterbliche zu werden.

Ein anderer war Ge Hong (284–364 n. Chr.), dessen Hauptwerk heißt Baopuzi („Er, der den unbehauenen Klotz umarmt“ oder„Der Meister, der die Schlichtheit umfasst“). Die Shangqing-Schule nahm später einige seiner Techniken auf.

Lü Dongbin, einer der Acht Unsterblichen, soll einer der ersten gewesen sein, der sich ausschließlich der Inneren Alchemiezuwandte. Sein Schüler war Liu Haichan; von diesem soll Zhang Boduan (987–1082 n. Chr.) sein Wissen erhalten haben. Erschrieb das Wuzhen pian („Über das Begreifen der Wirklichkeit“), welches die Ausdrucksweise der äußeren Alchemie auf dieinneren Wandlungen überträgt. Ziel sei die Erschaffung des shengtai („geistiger Embryo“ der Unsterblichkeit). Nach seinem Todwurden viele Schulen des Neidan gegründet. Seine Schüler begründeten etwa den südlichen Zweig der „Schule derVollkommenen Wirklichkeit“ (wörtlich „Der Weg der Verwirklichung der Wahrheit“).

Morienus (7. Jh.)Chalid ibn Yazid (um 655–704)Geber (ca. 721–815), Vater der Chemie (zu unterscheiden vonPseudo-Geber)Rhazes (ca. 860–ca. 930)Ibn Umail (um 900–960)Maslama al-Madschriti (gestorben 1007)Avicenna (980–1037)al-Tughrai (1061–1121)das Buch Turba Philosophorum und das Das Buch der Alaune undSalzeAlphidiusArtephius (12. Jahrhundert)al-Simawi (13. Jahrhundert)al-Dschaldaki (14. Jahrhundert)

Arnaldus de Villanova (13. Jahrhundert), überwiegend untergeschobene SchriftenPseudo-Geber (13. Jahrhundert)Pseudo-Lull (13.–16. Jahrhundert)Albertus Magnus (um 1200–1280)Roger Bacon (1214–1292/94)Nicolas Flamel (1330 bis ca. 1413), untergeschobene Schriften

Geber, Vater der Chemie

Alchemisten des arabischsprachigen Kulturkreises

Abendländische Alchemisten

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Johannes de Rupescissa (14. Jahrhundert)Ricardus Anglicus (Alchemist)Berthold der Schwarze (14. Jahrhundert) (möglicherweise apokryph)Bernhardus Trevisanus (1406–1490)Basilius Valentinus (15. Jahrhundert)George Ripley (15. Jahrhundert)Alexander von Suchten (1520–1590)Johann Georg Faust (ca. 1480–1540), der historische Faust wareher ein Phantast und HochstaplerHeinrich Cornelius Agrippa von Nettesheim (1486–1535)Paracelsus (1493–1541)die Bücher Rosarium Philosophorum (siehe De Alchemia), DonumDei, Buch der Heiligen Dreifaltigkeit, Aurora consurgens, SplendorSolis, Lambspring, alle von unbekannten Autoren und wichtig für dieBildsprache der AlchemieJohn Dee (1527–1608)Thomas Charnock (um 1524 bis 1581)Leonhard Thurneysser (1531–1595 oder 1596)zu den Fürstenalchemisten zählen: Rudolph II., Wolfgang II. vonHohenlohe (1546–1610), Johann von Brandenburg (1406–1464),Friedrich I. von Württemberg (1557–1608), Moritz von Hessen-Kassel (1572–1632), Ernst von Bayern (1554–1612), Francesco I.de’ MediciEdward Kelley (1555–1597)Andreas Libavius (1555–1616)Melchior Cibinensis (16. Jahrhundert)Benedictus Figulus (16. Jahrhundert, Anfang 17. Jahrhundert)Heinrich Khunrath (um 1560–1605)Oswald Croll (um 1560–1609)Michał Sędziwój (Sendivogius) (1566–1636)Michael Maier (1568–1622)Johann Hartmann (1568–1631)Martin Ruland der Jüngere (1569–1611)Robert Fludd (1574–1637)Johann Isaac Hollandus und Isaac Hollandus (16./17. Jahrhundert)Arthur Dee (1579–1651)Johan Baptista van Helmont (1580–1644)Daniel Stolz von Stolzenberg (* 1600)Johann Rudolph Glauber (1604–1670)Elias Ashmole (1617–1692)George Starkey (1628–1665), wahrscheinlich auch mit Irenäus Philalethes identischHennig Brand (1630–1692)Johannes Kunckel (um 1630–1703)Johann Friedrich Schweitzer (Helvetius) (1630–1709)Johann Joachim Becher (1635–1682)zu den Goldmachern und mehr oder weniger betrügerischen Alchemisten der frühen Neuzeit zählen: Setonius(16./17. Jahrhundert), Heinrich Wagnereck (17. Jahrhundert), Georg Honauer, Johann Müller von Mühlenfels,Christian Wilhelm von Krohnemann (1636–1686), Laskaris (17./18. Jahrhundert), Domenico Manuel Caetano,Anne Marie von Ziegler, Philipp Sömmering, Wenzel Seiler, Johann Konrad Richthausen von Chaos, Sehfeld(auch Seefeld und Seefels) (18. Jahrhundert), Johann Hektor von Klettenberg, Otto Arnold Paykull (1662–1707),der Graf von Saint-Germain, Alessandro Cagliostro (1743–1795)zu den wenigen Alchemistinnen oder frühen Chemikerinnen zählen: Barbara von Cilli, Isabella Cortese (16.Jahrhundert), Anna von Dänemark, Marie Meurdrac (17. Jahrhundert), Dorothea Juliana Wallich (18.Jahrhundert), Rebecca Vaughan, Marie de Bachimont, Susanne von Klettenberg, Anne Marie von Ziegler,Margaret Russell, Sophie Brahe, Caterina Sforza, Leona Constantia, Sabine Stuart de Chevalier[37]

Isaac Newton (1643–1727), erst aus dem Nachlass bekannt, da er es zu Lebzeiten geheim hielt

Die „alchemistischen Figuren“ desNikolaus Flamel

Nachbildung des Labors vonAndreas Libavius in Rothenburg obder Tauber

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Robert Boyle (1627–1692)Georg von Welling (1655–1727)Johann Conrad Creiling (1673–1752)Johann Friedrich Böttger (1682–1719)August Nordenskiöld (1754–1792)Carl-Friedrich Zimpel (1801–1879)Alexander von Bernus (1880–1965)Franz Tausend (1884–1942)Fulcanelli (19./20. Jahrhundert)Albert Riedel (1911–1984)

2010 wurde in einer Abfallgrube an der Nordseite des ehemaligen Franziskanerklosters in Lutherstadt Wittenberg die Reste einerAlchemistenwerkstatt aus der Zeit von 1570 bis 1600 gefunden.[38][39] Es handelt sich um den ältesten bekannten Fund dieserArt in Europa neben den Resten einer Alchemistenwerkstatt aus dem 16. Jahrhundert, die Ende der 1970er Jahre imösterreichischen Oberstockstall gefunden wurden.[40] Die vielen zerbrochenen Glasphiolen wurden unter Leitung desArchäochemikers Christian-Heinrich Wunderlich restauriert und bei einer Ausstellung zur Alchemie im Landesmuseum fürVorgeschichte in Halle 2016 präsentiert.[41] Es fanden sich viele Rückstände von Antimon (die Menge hätte ausgereicht, dieHälfte der Einwohner des damaligen Wittenberg zu töten) sowie Quecksilber und zum Beispiel die Reste eines kleinen Hundes,den man in einem Tongefäß erhitzt hatte. Bisher konnte das Labor keinem namentlich bekannten Alchemisten zugeordnetwerden; es stammte wahrscheinlich aus dem Umkreis des sächsischen Fürstenhofes. Besonders Paracelsus vertrat in derPharmazie die Verwendung von Antimon (neben dessen Wirkung als Scheidemittel von Gold), obwohl es sehr toxisch ist.

In Oberstockstall fanden sich bei der Ausgrabung 1980 in einer Kirche des Gutes Oberstockstall unter einer Bodenfliese dievergrabenen Reste eines alchemistischen Labors (außer wertvollen Metallgegenständen wie Waage und Mörser, die sich nichtmehr fanden), etwa Schalen, Destillierkolben (darunter ein Alembik für fallende Destillation aus Glas), Phiolen und Flaschen ausGlas, Reste von über 300 Schmelztiegeln, Reste des Schmelzofens (Winddüsen u. a.), Probierscherben und rund 100 Aschkupell,Reste von Kupfergegenständen (Siebe, Bürsten, Röhren), Knochenreste (wahrscheinlich für die Gewinnung vonKnochenasche).[42] Eine Schüssel ließ sich auf 1549 datieren, zwei Kacheln auf etwa 1560, eine Münze aus der Zeit von RudolfII. auf nach 1576. Holzstücke wurden dendrochronologisch auf 1586, 1590 und 1596 datiert. Das Labor lag in den Gewölben derSakristei der Kirche und hatte Ausblick auf den Hochaltar.

Die Pfarrei (Kirchberg am Wagram) unterstand dem Domkapitel Passau. Die Ausgräberin Sigrid von Osten fand historischeHinweise auf alchemistisch interessierte Personen in diesem Umkreis, so die Familie von Trenbach, die auch Verbindungen zumBergbau hatten. Urban von Trenbach war ab 1552 Pfarrherr in Kirchberg und von 1598 an Bischof von Passau. Ein andererKandidat war Viktor August Fugger, der seit 1572 Pfarrherr in Kirchberg war und 1586 kurz nach seiner Ernennung zum Abt imStift Zwettl durch einen Unfall starb, was möglicherweise das Ende des Labors war. Am Portal der Kirche finden sich Fratzen,die an Baphomet-Darstellungen erinnern.

Ausstellung zum Thema Alchemie im Kulturforum Berlin 2017[43]

„Die Suche nach dem Weltgeheimnis“, Sonderausstellung im Landesmuseum Halle (Saale)[44]

Alchemie und Kunst in der Stiftung Museum Kunstpalast[45]

Archäologische Funde

Museen und Ausstellungen

Literatur

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Martin Ruland: Lexicon alchemiae sive Dictionarium alchemisticum, cum obscuriorum verborum et rerumHermeticarum, tum Theophrast-Paracelsicarum phrasium. Palthenius, Frankfurt 1612. (Neudruck Hildesheim1964; (Digitalisat) (http://books.google.be/books?id=BhIOAAAAQAAJ&hl=de))Titus Burckhardt: Alchemie – Sinn und Weltbild. Walter Verlag, Olten 1960. Neuausgabe als: Alchimie – Sinn undWeltbild. Chalice, Xanten 2018, ISBN 978-3-942914-28-4.Edmund O. von Lippmann: Entstehung und Ausbreitung der Alchemie. 3 Bände. Teil I–II: Springer, Berlin 1919und 1931; Teil III: hrsg. von Richard von Lippmann, Weinheim an der Bergstraße 1954.Karl Christoph Schmieder: Geschichte der Alchemie. 1832. (Herausgegeben und mit einem Vorwort von MarcoFrenschkowski neu gesetzte und überarbeitete Auflage. Marixverlag, Wiesbaden 2005, ISBN 3-86539-003-X)(Digitalisat) (https://archive.org/details/geschichtederalc00schm)Hermann Kopp: Die Alchemie in älterer und neuerer Zeit. Ein Beitrag zur Kulturgeschichte. 2 Bände, Winter,Heidelberg 1886, Band 1 (https://archive.org/details/diealchemieinlt02koppgoog), Band 2 (https://archive.org/details/diealchemieinlt00koppgoog/page/n6).John Ferguson Bibliotheca Chemica. 2 Bände. James Maclehose, Glasgow 1906 (Bio-BibliographischesLexikon), Band 1 (https://archive.org/details/bibliothecachemi01glasuoft), Band 2 (https://archive.org/details/bibliothecachemi02glasuoft).Günther Goldschmidt: Der Ursprung der Alchimie, in Ciba Zeitschrift 1938, Nr. 57Günther Goldschmidt: Die mittelalterliche Alchimie. In: Ciba Zeitschrift. 6, 1939, Nr. 65, S. 2234–2267.Wilhelm Ganzenmüller: Die Alchemie im Mittelalter. Paderborn 1938. (Neudruck Hildesheim 1967)Eric John Holmyard: Alchemy. Penguin, Harmondsworth 1957 und 1968.Stanislaus Klossowski de Rola: Alchemie. Die geheime Kunst. München 1974.Johannes Fabricius: Alchemy. The medieval alchemists and their royal art. Kopenhagen 1976.Hermann Beckh: Alchymie. Vom Geheimnis der Stoffeswelt. Hrsg. von Willem Frans Daems. 3. Auflage. 1942.(Neudruck Dornach 1987)

Zu den führenden Historikern der Alchemie besonders im arabischen Raum gehörte Julius Ruska (siehe dort angegebeneLiteratur).

Klassische Sammelwerke der Alchemie waren das De Alchemia, Artis Auriferae, Musaeum Hermeticum, Theatrum Chemicum,Bibliotheca Chemica Curiosa, Deutsches Theatrum Chemicum und Theatrum Chemicum Britannicum.

Jette Anders: 33 Alchemistinnen. Die verborgene Seite einer alten Wissenschaft. Vergangenheitsverlag, Berlin2016, ISBN 978-3-86408-204-7.Manuel Bachmann, Thomas Hofmeier: Geheimnisse der Alchemie. Schwabe Verlag, Basel 1999, ISBN 3-7965-1368-9.George-Florin Calian: Alkimia Operativa and Alkimia Speculativa. Some Modern Controversies on theHistoriography of Alchemy. Annual of Medieval Studies at CEU, 2010. (online) (http://www.archive.org/stream/AlkimiaOperativaAndAlkimiaSpeculativa.SomeModernControversiesOnThe/FlorinGeorgeCalian-AlkimiaOperativaAndAlkimiaSpeculativa.SomeModernControversiesOnTheHistoriographyOfAlchemy#page/n0/mode/2up)Reinhard Federmann: Die königliche Kunst. Eine Geschichte der Alchemie. Paul Neff, Wien/ Berlin/ Stuttgart1964.Horst Friedrich: Alchemie: Was ist das? Edition Efodon, Michaelis Verlag, 2002, ISBN 3-89539-608-7.Helmut Gebelein: Alchemie. Eugen Diederichs, München 1991. (2. Auflage. ebenda 1996, ISBN 3-424-01062-6)Helmut Gebelein: Alchemie. (= Diederichs kompakt). Kreuzlingen/ München 2004, ISBN 3-7205-2501-5.Bernhard Dietrich Haage: Alchemie im Mittelalter: Ideen und Bilder – von Zosimos bis Paracelsus. Artemis undWinkler, Düsseldorf/ Zürich 1996, ISBN 3-7608-1123-X. (2. Auflage ebenda 2000, ISBN 3-7608-1222-8)Margareth Hagen, Margery Vibe Skagen: Literature and Chemistry: Elective Affinities. Aarhus University Press,2. Auflage, 2013.Daniel Hornfisher: Löwe und Phönix. Das große Handbuch der praktischen Spagyrik und Alchemie. J.Kamphausen, 1998, ISBN 3-591-08432-8.Otto Krätz: 7000 Jahre Chemie: Alchemie, die schwarze Kunst – Schwarzpulver – Sprengstoffe – Teerchemie –Farben – Kunststoffe – Biochemie und mehr. Verlag D. W. Callwey, München 1999, ISBN 3-933203-20-1.Jacques van Lennep: Alchimie. Contribution à l'histoire de l'art alchimique. 2. Auflage. Brüssel 1985.

Ältere Literatur

Aktuelle Literatur

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Stanton J. Linden (Hrsg.): The alchemy reader: From Hermes Trismegistus to Isaac Newton. CambridgeUniversity Press, 2003.Stanton Marlan: The black sun. The alchemy and art of darkness. College Station : Texas A & M UniversityPress, 2010Zweder R. W. M. von Martels (Hrsg.): Alchemy revisited. Proceedings of the international conference on thehistory of alchemy at the University of Groningen 17.–19.4.1989. (= Collection de travaux de l'académieinternationale d'histoire des sciences. 33). Leiden/ New York/ Kopenhagen/ Köln 1990.Christoph Meinel: Die Alchemie in der europäischen Kultur- und Wissenschaftsgeschichte. (= WolfenbüttelerForschungen. Band 32). Harrassowitz Verlag, Wiesbaden 1986, ISBN 3-447-02655-3.Tara Nummedal: Alchemy and Authority in the Holy Roman Empire, University of Chicago Press 2007Raphael Patai: The Jewish Alchemists. Princeton University Press, 1994.Emil Ernst Ploß, Heinz Roosen-Runge, Heinrich Schipperges, Herwig Buntz (Hrsg.): Alchimia. Ideologie undTechnologie. München 1970.Claus Priesner, Karin Figala (Hrsg.): Alchemie: Lexikon einer hermetischen Wissenschaft. München 1998, ISBN3-406-44106-8.Claus Priesner: Geschichte der Alchemie. Beck 2011, ISBN 978-3-406-61601-3.Lawrence M. Principe: The Secrets of Alchemy. University of Chicago Press, 2013.Alexander Roob: Das hermetische Museum. Alchemie & Mystik. Taschen Verlag, Köln 1996, ISBN 3-8228-8803-6.Hans-Werner Schütt: Auf der Suche nach dem Stein der Weisen. Die Geschichte der Alchemie. Beck, München2000, ISBN 3-406-46638-9.Joachim Telle, Sven Hartman: Artikel Alchemie, Teil I von Sven Hartman, Teil II (Historisch) von Joachim Telle, in:Theologische Realenzyklopädie, Band 2, De Gruyter 1978, S. 195–227Jörg Völlnagel: Alchemie. Die Königliche Kunst. Hirmer Verlag, München 2012, ISBN 978-3-7774-6071-0.Jost Weyer: Die Alchemie im lateinischen Mittelalter. In: Chemie in unserer Zeit. 23. Jahrgang 1989, S. 16 ff.Michael Wächter: Kleine Entdeckungsgeschichte(n) der Chemie im Kontext von Zeitgeschichte undNaturwissenschaften, Verlag Königshausen und Neumann, Würzburg 2018, ISBN 978-3-8260-6510-1Dierk Suhr: Die Alchemisten - Goldmacher, Heiler, Philosophen, Jan Thorbecke Verlag, Ostfildern 2006, ISBN978-3-7995-0163-7

Mircea Eliade: Schmiede und Alchemisten. 2. Auflage. Klett-Cotta, 1980, ISBN 3-12-932120-9.Carl Gustav Jung: Psychologie und Alchemie. Gesammelte Werke, Band 12, ISBN 3-530-40712-7.Carl Gustav Jung: Mysterium Coniunctionis. Gesammelte Werke, Band 14, 3 Bände. ISBN 3-530-40714-3. (Band3 von Marie-Louise von Franz, ISBN 3-530-40799-2)Carl Gustav Jung: Studien über alchemistische Vorstellungen. Gesammelte Werke, Band 13, ISBN 3-530-40713-5.

Volker Fritz Brüning: Bibliographie der alchemistischen Literatur. 3 Bände, K. G. Saur Verlag, München 2004–2006:

Band 1: Die alchemistischen Druckwerke von der Erfindung der Buchdruckerkunst bis zum Jahre 1690. 2004,ISBN 3-598-11603-9.Band 2: Die alchemistischen Druckwerke von 1691 bis 1783. 2005, ISBN 3-598-11604-7.Band 3: Die alchemistischen Druckwerke von 1784–2004, Nachträge, Register. 2006, ISBN 3-598-11605-5.

Wikisource: Alchemie – Quellen und VolltexteWiktionary: Alchemie – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Commons: Alchemie (https://commons.wikimedia.org/wiki/Alchemy?uselang=de) – Album mitBildern, Videos und Audiodateien

Psychologische und mythologische Interpretation

Bibliographien

Weblinks

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Online-Lexikon alchemistischer Begriffe (http://hermetik.ch/eidolon/lexikon/lexikon_symb_index.htm)Das Musaeum Hermeticum (http://alfama.sim.ucm.es/dioscorides/consulta_libro.asp?ref=b19884941) (Latein,Frankfurt, 1678)Alchemie (http://www.alchemywebsite.com/texts_philosophical.html), Materialsammlung u. a. mit Primärtextendes 16.–18. Jahrhunderts (englisch)Forschungskreis Alchemie e. V. (http://www.fk-alchemie.de/htdocs/), Artikel zu Geschichte, Philosophie,Laborarbeit und Heilkunde. Außerdem verfügt der Verein über eine umfangreiche Bibliothek mit OriginalquellenMichael Horchler: Geschichtswissenschaftliche Einführung zur Alchemie und Hexenforschung (http://www.historicum.net/themen/hexenforschung/lexikon/sachbegriffe/art/Alchemie/html/artikel/5525/ca/21e72b89c9/),Historicum.net.Anke Timmermann: Medieval alchemy (http://www.marginalia.co.uk/shared/med_alchemy.php),Auswahlbibliographie, in: Marginalia, Cambridge 2004.Dauerausstellung zur Alchemie in Schloss Weikersheim (http://www.schloss-weikersheim.de/schloss/ausstellungen/alchemie-in-weikersheim/)Die Veredelung des Niederen zu „Gold“ (http://www.felix-cyano.de/die-veredelung-des-niederen-zu-gold/),www.felix-cyano.deMichael Horchler: Alchemie. historicum.net (https://www.historicum.net/themen/hexenforschung/lexikon/sachbegriffe/artikel/Alchemie/) 2007, abgerufen am 27. Juli 2016.Titus Burckhardt: Die Alchimie als ein Zweig der Mystik (https://chalice-verlag.de/alchimie-alchemie-mystik-religion/).Beatrice Härig: Die Steine der Weisen (https://www.monumente-online.de/de/ausgaben/2019/1/Kulturgeschichte-der-Alchemie.php), in: Monumente-Magazin Februar 2019

1. Frühneuhochdeutsches Wörterbuch. Band 1, S. 759 f.2. Jörg Barke: Die Sprache der Chymie: am Beispiel von vier Drucken aus der Zeit zwischen 1574-1761. (=

Germanistische Linguistik. Band 111). Tübingen 1991, S. 174 und öfter.3. Herwig Buntz: Alchemie. In: Werner E. Gerabek u. a. (Hrsg.): Enzyklopädie Medizingeschichte. De Gruyter,

Berlin/ New York 2005, ISBN 3-11-015714-4, S. 30 f.; hier: S. 30.4. Johann Hübner (Hrsg.): Curieuses und reales Natur-, Kiunst-, Berg-, Gewerck- und Handlungslexicon […]

Leipzig 1712 und 1717 (jeweil Stichwort „Alchymia“).5. Herwig Buntz: Alchemisten im Dienst des Bischofs Peter Philipp von Dernbach (1672–1683). In: Würzburger

medizinhistorische Mitteilungen. Band 3, 1985, S. 335 f.6. Jack Lindsay: The origins of alchemy in Greco-Roman Egypt. London 1970.7. Heinrich Schipperges: Historische Konzepte einer Theoretischen Pathologie. Handschriftenstudien zur Medizin

des späten Mittelalters und der frühen Neuzeit. Berlin/Heidelberg/New York/Tokio 1983 (= Veröffentlichungen ausder Forschungsstelle für Theoretische Pathologie der Heidelberger Akademie der Wissenschaften. OhneBandzahl), S. 65.

8. Syed Mahdihassan: Alchemy in the light of its names in Arabic, Sanskrit and Greek. In: Janus. Bandd 49, 1960,S. 79–100.

9. Michela Pereira: The alchemical corpus attributed to Raymond Lull. (= The Warburg Institute Surveys and Texts.18). Warburg Institute, London 1989.

10. Dietrich Brandenburg: Alchemie und Medizin. Zur Heilmittellehre der Antike und des islamischen Mittelalters. In:Medizinische Monatsschrift. Band 28, 1974, S. 531–535, und Band 29, 1975, S. 25–28.

11. Ernst Darmstaedter: Arznei und Alchemie. Paracelsus-Studien. Leipzig 1931.12. Arthur John Hopkins: Alchemy, child of Greek philosophy. New York 1967.13. Edmund O. von Lippmann: Chemisches und Alchemisches aus Aristoteles. In: Archiv für Geschichte der

Naturwissenschaften. 2/3, 1910/1912, S. 234–300.14. Herwig Buntz: Die europäische Alchemie vom 13. bis zum 18. Jahrhundert. In: Emil Ernst Ploß, Heinz Roosen-

Runge, Heinrich Schipperges, Herwig Buntz (Hrsg.): Alchimia. Ideologie und Technologie. München 1970, S.119–210.

15. Vergleiche hierzu die Dualität anderer religiöser und spiritueller Systeme, etwa dem Yin und Yang im Daoismusoder dem Ida und Pingala im Ayurveda und Yoga

16. P. Rainer Rudolf SDS: ‚Alchymey teuczsch‘. In: Verfasserlexikon. Band I, Sp. 209.17. Joachim Telle, Alchemie II, in: Theologische Realenzyklopädie, Band 2, De Gruyter 1978, S. 208

Einzelnachweise

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18. Jörg Barke: Die Sprache der Chymie: am Beispiel von vier Drucken aus der Zeit zwischen 1574–1761. (=Germanistische Linguistik. 111). Tübingen 1991.

19. Berend Strahlmann: Der Chemiker im Wandel der Zeiten. Verlag Chemie, Weinheim 1972, S. 92.20. Das erste Lehrbuch der Chemie: Andreas Libavius‘ Alchemia (Frankfurt, 1597) (https://blogs.ethz.ch/digital-collec

tions/2011/03/25/das-erste-lehrbuch-der-chemie-andreas-libavius%E2%80%98-alchemia-frankfurt-1597/), ETHBibliothek 2019

21. Daher auch im Englischen Mercury (neben quicksilver) für Quecksilber22. Jost Weyer: Die Alchemie im lateinischen Mittelalter. In: Chemie in unserer Zeit. 23. Jahrgang, 1989, S. 16 ff.23. Gustav Friedrich Hartlaub: Goethe als Alchemist. In: Euphorion. 3. Folge, 48, 1954, S. 19–40 (Digitalisat (PDF)

(http://archiv.ub.uni-heidelberg.de/artdok/2611/1/Hartlaub_Goethe_als_Alchemist_1954.pdf) aus demarchiv.ub.uni-heidelberg.de)

24. Syed Mahdihassan: Alchemy with the egg as its symbol. In: Janus. 63, 1976, S. 133–153.25. Johann Jakob Bachofen: Mutterrecht und Urreligion. Unter Benutzung der Auswahl von Rudolf Marx hrsg. von

Hans G. Kippenberg. 1927. (6. Auflage. Stuttgart 1984, S. 21–42: Das Ei als Symbol)26. Harald Tausch: Erinnerungen an das irdische Paradies. Persien und die Alchimie bei Paul Fleming und Adam

Olearius. In: Was ein Poëte kan! Studien zum Werk von Paul Fleming (1609–1640). De Gruyter, Berlin 2012,ISBN 978-3-11-027877-4, S. 389, Fußnote 74.

27. Paul Diepgen: Das Elixir. Die köstlichste der Arzneien. C. H. Boehringer Sohn, Ingelheim am Rhein 1951, S. 17 f.und 43 f.

28. Opus Magnum In: Claus Priesner, Karin Figala: Alchemie. Lexikon einer hermetischen Wissenschaft. München1998, S. 261.

29. Carl Gustav Jung: Gesammelte Werke. Psychologie und Alchemie. 7. Auflage. Zürich 1994, S. 268.30. Michelspacher Cabala: Spiegel der Kunst und Natur. 1615.31. George Ripley: Liber Duodecim Portarum. In: Theatrum Chemicum. Band III, Straßburg 1659, S. 797 ff.32. Meyrink und das theomorphische Menschenbild (https://web.archive.org/web/20070912091757/http://www.e-sco

ala.ro/germana/mihai_stroe26.html) (Memento des Originals (https://tools.wmflabs.org/giftbot/deref.fcgi?url=http%3A%2F%2Fwww.e-scoala.ro%2Fgermana%2Fmihai_stroe26.html) vom 12. September 2007 im InternetArchive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß

Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.

33. Mircea Eliade: Schmiede und Alchemisten. Herder, 1992.34. Carl Gustav Jung: „Dem leider zu früh verstorbenen Herbert Silberer kommt das Verdienst zu, der erste gewesen

zu sein, die geheimen Fäden, die von der Alchemie zur Psychologie des Unbewußten laufen, entdeckt zuhaben.“ Mysterium conjunktionis. Band 2, Olten 1956.

35. Carl Gustav Jung: Gesammelte Werke. 13. Band, 1978: Studien über alchemistische Vorstellungen. Darin: „DieVisionen des Zosimos“ von 1938/1954.

36. Carl Gustav Jung: Gesammelte Werke. 12. Band, 1972/1980: Psychologie und Alchemie. 1944/1952. Darin„Traumsymbole des Individuationsprozesses“, 1936 und „Die Erlösungvorstellungen in der Alchemie“ von 1937.

37. Jette Anders: 33 Alchemistinnen. Die verborgene Seite einer alten Wissenschaft. Berlin 2016.38. Christoph Seidler: Die Giftmischer von Wittenberg. (http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/wittenberg-gehei

mnisvolle-alchemisten-werkstatt-wird-rekonstruiert-a-1081112.html) In: Spiegel Online. 17. März 2016. Hier wirdes in die Zeit von 1520 bis 1540 datiert.

39. Weltgeheimnis entschlüsselt. Christian-Heinrich Wunderlich im Gespräch mit Anke Schaefer. (http://www.deutschlandradiokultur.de/alchemie-ausstellung-in-halle-weltgeheimnis-entschluesselt.1008.de.html?dram:article_id=372264) In: Deutschlandradio Kultur. 24. November 2016. Wunderlich datiert es hier 1570 bis 1600.

40. Der Alchemist von Oberstockstall und seine vielen Rätsel (http://www.kulturundwein.com/alchemist.htm), Kulturund Wein. Ausgräberin war Sigrid von Osten

41. Sonderausstellung Alchemie (https://web.archive.org/web/20170113052349/http://www.lda-lsa.de/landesmuseum_fuer_vorgeschichte/sonderausstellungen/alchemie_die_suche_nach_dem_weltgeheimnis/) (Memento vom 13.Januar 2017 im Internet Archive), Landesmuseum für Vorgeschichte, Halle, 25. November 2016 bis 5. Juni 2017.

42. Werner Soukup, Sigrid von Osten: Das Alchemistenlaboratorium von Oberstockstall. Ein Vorbericht zum Standdes Forschungsprojekts. In: Mitteilungen der Gesellschaft Deutscher Chemiker, Fachgruppe Chemie. Band 7,1992 (PDF (https://www.gdch.de/fileadmin/downloads/Netzwerk_und_Strukturen/Fachgruppen/Geschichte_der_Chemie/Mitteilungen_Band_07/1992-07-03.pdf))

43. Ausstellung zum Thema Alchemie im Kulturforum Berlin 2017 (http://www.smb.museum/ausstellungen/detail/alchemie-die-grosse-kunst.html)

44. Alchemie „Die Suche nach dem Weltgeheimnis“, Sonderausstellung im Landesmuseum Halle (Saale) (http://www.lda-lsa.de/landesmuseum_fuer_vorgeschichte/sonderausstellungen/)

45. Alchemie und Kunst in der Stiftung Museum Kunstpalast (http://www.smkp.de/ausstellungen/archiv/sonderausstellungen/2014/kunst-und-alchemie/)

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Diese Seite wurde zuletzt am 20. November 2019 um 06:58 Uhr bearbeitet.

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