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2008 Ausgabe 2 1. Jahrgang · Session 2008 Nachgefragt: Oberbürgermeister Dr. Jürgen Linden im Gespräch Einmalig: Wenn Öcher Ströpp Fastelovvend fiere … AKV-MediaNight: Ein Rückblick Es ist amtlich: Thomas I. Ebert wird Prinz der Jubiläumssession 2008/2009 Ritterin Gloria: Die Fürstin eroberte alle Herzen im Sturm Journal

AKV Journal - Ausgabe 2

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AKV Journal - Ausgabe 2

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1Journal 2 | 2008

2008Ausgabe 21. Jahrgang · Session 2008

Nachgefragt:

Oberbürgermeister

Dr. Jürgen Linden

im Gespräch

Einmalig:

Wenn Öcher Ströpp

Fastelovvend fiere …

AKV-MediaNight:

Ein Rückblick

Es ist amtlich: Thomas I. Ebert wird Prinz der Jubiläumssession 2008/2009

Ritterin Gloria:

Die Fürstin eroberte alle

Herzen im Sturm

Journal

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2 Journal 2 | 2008

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Der AKV ist nicht nur ein Traditions-verein in der Stadt Aachen, sondern auch ein wertvolles Kulturgut. Er ist also wesentlich mehr als nur Karne-val, sondern der AKV hat mit Tradition und Brauchtum und hoher Identifika-tion mit der Stadt zu tun. Ich erinne-re an dieser Stelle an unsere Samm-lung Crous, die eine hohe Akzeptanz bei der Bevölkerung genießt.

Die zweite Ausgabe des AKV-Journals wird als Schwerpunkt die Vorstellung des neuen Prinzen haben. Außerdem, welche AKV Veranstaltungen anste-hen, welche Projekte geplant sind und einiges mehr, was von Interesse ist. Die Dezemberausgabe wird natür-lich ganz dem neuen Ritter gewidmet, dem Ordensfest, dem Jubiläumsjahr – 150 Jahre AKV – und dem karnevalis-tischen Treiben in Aachen.

Wir möchten Ihnen auch unsere neue Geschäftsstelle vorstellen, die handeln den Personen und wie Sie mit dieser Geschäftsstelle kommunizieren können. Weitere Portraits werden fol-gen. Wir würden uns sehr wünschen, dass das AKV-Journal auch ihren Wün-schen und Vorstellungen entspricht.

Viel Spaß beim Lesen der zweiten Aus-gabe des AKV-Journals und gestatten Sie mir zum Schluss ein Zitat:

Ein bisschen mehr Friede und weniger Streit,ein bisschen mehr Güte und weniger Neid, ein bisschen mehr Liebe und weniger Hass, ein bisschen mehr Wahrheit, das wäre doch was. Herzlichst,

Präsident des AKV

eine für den AKV erfolgreiche Session 2008 ist Geschichte. Wir sind mit dem Motto angetreten: Altes bewahren – Neues wagen.

Vielleicht ist uns das bereits in An-sätzen gut gelungen. So nehmen wir in jedem Fall die Botschaften auf, die uns insbesondere nach der Festsit-zung 2008 entgegengebracht wur-den. Wir danken an dieser Stelle allen Förderern, Sponsoren, gesellschaftlich und politisch Verantwortlichen in der Stadt Aachen und vielen, vielen Bür-gern dieser Stadt für das uns entge-gengebrachte Vertrauen und die vie-len guten Wünsche, die uns in der Session begleitet haben. Wir danken sehr herzlich dafür und wissen gleich-zeitig, dass noch eine lange Strecke des Weges zu gehen ist. Aber wie heißt es so schön: Der Weg ist das Ziel.

Vorstand und Elferrat des Aachener Karnevalsvereins haben nach der ers-ten Ausgabe des AKV-Journals anläss-lich der Ordensverleihung an Gloria Fürstin von Thurn und Taxis beschlos-sen, im Jahr zwei Ausgaben dieses Journals herauszugeben. Diese er-scheinen jeweils im Sommer (Juli) und Winter (Dezember) in einer Auf-lage von ca. 6000 Exemplaren. Somit verpassen Sie künftig nichts mehr – so hoffen wir!

Ich weiß, es gibt viele, viele Journale. Aber wir wollen uns nicht einfach in die Kette von Journalen, Infoblättern usw. einreihen, sondern wir möchten Sie mehr als informieren. Wir möch-ten Sie als Partner des AKV gewinnen. Wir möchten eine verbesserte Identi-fikation mit diesem Aache ner Tradi-tionsverein, der im nächsten Jahr 150 Jahre alt wird.

Liebe Leserin, lieber Leser, liebe Freunde des AKV,

Editorial

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wdte_fertig 10.12.2007 10:00 Uhr Seite 1

Probedruck

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Seite Editorial Horst Wollgarten, AKV-Präsident 3

Impressum 5

Portrait des designierten Prinzen der Session 2008/2009, Thomas I. Ebert 6

Der AKV – Ein Aushängeschild: Exklusivinterview mit Oberbürgermeister Dr. Jürgen Linden 10

Fürstin Gloria mit glanzvollem Auftritt 12

Die AKV-Geschäftsstelle 14

Buch: „Mit närrischem Frohsinn …“ 150 Jahre AKV 18

Domspatzen: 34 Jahre aktiver Fastelovvend 20

Kinderkarneval: Historie und Nachwuchs 23

Das AKV-Archiv 26

Der AKV im Team 28

Küchenparty der Ex-Prinzen: Gans janz anders 30

Interview mit Constantin Freiherr Heereman von Zuydtwyck, Kanzler des Ordens WIDER DEN TIERISCHEN ERNST 32

Der AKV gratuliert seinen Jubilaren 34

Veranstaltungskalender und Termine 38

Stimmungsvoller Auftakt: Die AKV-MediaNight 40

Was die Presse schreibt … 44

Menschen beim AKV: Willy Kick, Elferratsbeirat 46

Jubiläum der Sammlung Crous 48

Unser Dank gilt den Sponsoren 50

Inhalt Impressum

HerausgeberAKV gegr. 1859 e.V.Kurhausstraße 2c52062 AachenTelefon 0241/47 03 11 -0Fax 0241/47 03 11 [email protected]

Präsident Horst Wollgarten

KoordinationPatrik Hoesch

AnzeigenAlexander Krott

TextJutta Katsaitis-SchmitzHeinz Elmann

FotosHelmut KochSabine BrauerJutta Katsaitis-SchmitzAKV-Archiv

Grafikmäx it Werbeagentur GmbHMonika Korbanek

DruckSilberdruck, Kassel

Auflage6.000 Stück

Inhalt | Impressum

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Seine natürliche Lebensfreude wirkt ansteckend, und seine mitreißende Art zum Leben Ja zu sagen, macht neugierig darauf, mit dabei zu sein. Dieser Mann mit den leuch tenden Augen und dem strahlenden Lächeln wurde vom AKV zum designierten Prinzen Karneval erkoren. Es ist Tho-mas Ebert (38), der mit seinem sym-pathischen Charisma Garant für eine fröhliche, ungezwungene und volks-tümliche Session 2009 ist. Und gera-de diese Session hat es in sich, feiert der Aachener Karnevalsverein doch dann sein 150-jähriges Jubiläum.

Einstimmig hatte sich der Elferrat für Ebert entschieden. AKV-Präsident Horst Wollgarten war bei dieser Ent-scheidung bewusst außen vor geblie-ben, ist er doch als Chef der Wotax-Gruppe in Aachen zugleich auch der Arbeitgeber von Thomas Ebert. Der gelernte Bankkaufmann ist bei der Wotax als Betriebsberater für klei-ne und mittelständische Unterneh-men mit dem Schwerpunkt Existenz-gründungs- und Sanierungsberatung tätig. Mehrere Kandidaten standen zunächst als Tollitäten im Gespräch. „Ganz en passant hatte mich Horst Wollgarten dann in der Firma gefragt, ob ich mir vorstellen könnte, Prinz Kar neval zu werden“, hält Ebert Rück-schau. Er sagte leidenschaftlich „ja“. Dann ging alles ganz schnell, bis der Elferrat ihn kürte. Eine Woche lang sei er vor innerlicher Freude mit einem „Grinsen“ umhergegangen, sodass sich seine Freunde gewundert hätten. Aber er durfte ja vor der Pressekonfe-renz nichts verlauten lassen.

Thomas Ebertwird neuer Prinz Karneval

Portrait des designierten Prinzen der Jubiläumssession 2008/2009

Die kommende Session geht er mit ei-ner Mischung aus Gelassenheit und Vorfreude an. Thomas Ebert (38) wird neuer Prinz Karneval der Jubiläums-Session 2008/2009. Der Hofstaat des passionierten Hockeyspielers wird von sportlichem Mannschaftsgeist geprägt sein und beim Sessionsmotto spielt verständlicherweise auch das 150-jäh-rige Jubiläum des AKV eine Rolle. Es soll locker, freundlich und menschlich zugehen und ein karitatives Engage-ment ist bereits anvisiert.

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„Ich gehe mit sehr viel Respekt an diese Aufgabe heran und habe immer gedacht, dass man in einem Karne-valsverein organisiert sein muss, um einmal Prinz zu werden“, gibt er zu. Wenn er auch keinerlei Erfahrung im Vereinskarneval hat, so kann er doch auf mehr als zwei Jahrzehnte inten-siv gefeierten Straßen- und Kneipen-karneval zurückblicken und aufbauen. „Ich habe kaum je einen Fettdonners-tag oder einen Rosenmontagszug ver-passt und in früheren Jahren sogar von Fettdonnerstag bis Rosenmontag Urlaub genommen. Ich trag’ halt den Karneval im Herzen“, berichtet er la-chend. Auf dem Marktplatz, im Euro-gress, in den Kurparkterrassen, auf dem Burtscheider Markt und „weiß Gott wo sonst noch überall“ habe er mitgeholfen, die schönste Jahreszeit zu feiern. Dass er demnächst selber über das Treiben der Jecken wacht, dass er demnächst selber von sei-nem Prinzenwagen Klömpchere wer-fen kann – „das muss doch das tollste Gefühl der Welt sein“, sagt Ebert. Im Freundeskreis habe er immer voller Neid auf den Prinzenwagen geschaut, wenn Tollität Klömpchere warf. Dann begann er mit seinen Freunden zu pla-nen, beim nächsten Rosenmontags-zug selbst mit einem Wagen dabei zu sein. „Am Aschermittwoch war das dann aber schon wieder vergessen“. Thomas Ebert ist zwar kein Freund von „schönen“ Karnevalskostümen, da für aber von extravaganten. „Meine größten Erfolge hatte ich vor einigen Jahren als Roy Black“, erzählt er: mit Perücke und einem Mikro in der Hand, dazu einen entsprechenden Anzug, der seit 20 Jahren bei seinem Vater im Kleiderschrank gehangen hatte.

Geboren wurde Thomas Ebert 1970 in Aachen; aufgewachsen ist er im Süd-viertel, wo er zuerst die Katholische Grundschule Höfchensweg absolvier-te, dann das Pius-Gymnasium besuch-te und schließlich im Alter von 20 Jah-ren am Rhein-Maas-Gymnasium das Abitur bekam. In all den Jahren fühl-te er sich besonders der Gemeinde St. Gregorius verbunden, schwärmt noch heute von Pastor Albert Hoent-ges. An die „vielen, vielen Feten in der Eismühle“ hat er noch immer die schönsten Erinnerungen: „Sie waren die beste Voraussetzung dafür, dass ich auch jetzt noch gerne gesellig mit Freunden feiere.“ Jahrelang habe sei-ne Mutter vergeblich versucht, selbst Karten für den Pfarrkarneval von St. Gregorius zu erhalten. „Für die kom-mende Session habe ich ihr verspro-chen, dass sie dabei sein wird, und wenn ich selbst einen Stuhl von zu Hause mitbringen muss“, strahlt er glaubwürdig. Nach dem Abitur folgte die Ausbildung zum Bankkaufmann bei der Sparkasse Aachen und schließ-lich die Fortbildung zum Sparkassen-fachwirt; seit dem Jahr 2001 ist Ebert im Hause Wotax tätig.

Die Familie der designierten Tollität ist eng mit Aachen verbunden. Sein Vater, der ehemalige CDU-Ratsherr und Ge-schäftsführer des Einzelhandelsver-bandes Franz Ebert, gilt als „Architekt des Aachener Weihnachtsmarktes“ und hat sich sehr für den Einzelhan-del stark gemacht. Er und Gattin Evy unterstützen den künftigen Narren-herrscher, wie auch seine Schwester und sein weltenbummelnder Bruder, der als Investmentbanker und Rechts-anwalt mit seiner brasilianischen Ehe-frau und einem gemeinsamen Kind in Paris lebt und arbeitet. Einzig bei Tho-mas Ebert hat sich die richtige besse-re Hälfte noch nicht gefunden – er ist derzeit Single und neigt dazu, „viel-leicht auch Single zu bleiben“?he/zis

Ein echter Jugendstiltraum: Thomas Eberts Single-Wohnung in der Pont-straße. Besonderes Schmankerl: Die be-malten Wände im Wohnzimmer – dort hat sich gegen Ende des 19. Jahrhun-derts ein Landschaftsmaler verewigt und die Wände mit opulenten Land-schaftsszenerien bemalt. Bis heute ist das alles erhalten geblieben. Aus dem Fenster schaut Thomas Ebert auf die klassische Fassade des Zeitungsmuse-ums, hinten freut er sich über die eige-ne große Dachterasse.

„Das muss doch das tollste Gefühl der Welt sein.“

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Zehn Fragen

Portrait des designierten Prinzen der Jubiläumssession 2008/2009

Thomas Ebert, designierter Prinz der Session 2008/2009, hier mit Thomas Frings und Präsident Horst Wollgarten

„Fastelovvend es ne superjeile Zitt!“

an Thomas Ebert

Der Prinzenwagen wartet schon …

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Dein liebstes Reiseziel?Das ist eine gute Frage … ich schwanke zwischen der Toskana und der holländischen Küste. Da gibt es ein kleines Örtchen bei Renesse, Scharendyke heißt es. Sehr schön ist es dort. Wobei es auch an-dere Reiseziele gibt.

Und wo findest Du Aachen am schönsten?Auf dem Markt, ganz eindeutig. Und dann natürlich noch in der Pontstraße. Eine Tasse Kaffee, im Café dem Treiben auf der Straße zuschauen, das ist schon herrlich.

Welches Buch würdest Du auf die sprichwörtliche einsame Insel mitnehmen?In der Hoffnung, eine Steckdose vorzufinden, würde ich ein Hörbuch mitnehmen. Oder einen Lap-top. Da bekommt man mehr drauf. Im Zweifel würde ich mich wahrscheinlich für ein Buch von John Irving entscheiden. Zum Beispiel „Die wilde Geschichte vom Wassertrinker“.

Mit welchem Prominenten würdest Du gerne mal zu Abend essen (oder Karneval feiern)?Wenn man ihn als prominent bezeichnen kann, dann würde ich gerne mal mit Erik Meijer einen Abend verbringen. Aber eigentlich habe ich es gar nicht so mit Prominenten. Ein schöner Abend mit Freunden bedeutet mir tausend Mal mehr.

Dein Lieblingsessen?Pasta. Auf jeden Fall. In allen Variationen, mit leckeren Saucen. Ich koche super gerne selber. Früher, bevor Kochen in Mode kam, hatten wir so eine eigene kleine Kochrunde. Das hat uns damals keine Frau geglaubt, Männer, die eine echte Kochrunde haben (lacht). Spontan würde ich vielleicht eine Sauce mit echtem toskanischen Olivenöl, kleingeschnittenen getrockneten Tomaten, Fenchel und viel Petersilie machen. Ich habe ein echtes Faible für die italienische Küche. In den vergangenen Jahren war ich sechs, sieben Mal in der Toskana. Das ist einfach ein tolles Lebensgefühl. In Viareg-gio, das ist direkt neben Pisa, da war ich auch mal. Da ist es toll, Viareggio ist die Karnevalshoch-burg Italiens …

Hast Du so etwas wie ein Motto oder einen Leitspruch?Ja. Sich selbst nicht so ernst nehmen. Damit fährt man, glaub’ ich, in den meisten Lebenslagen sehr gut.

Das größte Glück ist es, …Menschen seine Freunde nennen zu können. Also nicht nur Bekanntschaften und oberflächliche „Hallo-wie-geht’s“-Sachen. Echte tiefe Freundschaften.

Karneval ist … Ne superjeile Zitt…

Lieblingsmusik? Jamiroquai. Und sonst querbeet, alles, Karnevalsmusik, Charts, House …

Dein Traumauto?Hm … das muss, glaub’ ich, der Maserati Spyder sein. Zumindest zum Angucken … man muss ja auch Träume haben.

Hobbys?Berge. Ganz eindeutig. Und dann die Berge mit dem Snowboard runterfahren. Ich habe da so eine kleine idyllische Pension im Stubai-Tal, da kann ich auf Anruf immer hinfahren.

Wenn ich alt bin …… möchte ich mit meinen Freunden gemeinsam irgendwo sitzen, in einem Café oder einer Weinstu-be, und gemeinsam über das Leben philosophieren.

Prinz Thomas I. freut sich bereits riesig auf die kommende Session!

Thomas I., Prinz Karneval der Jubiläumssession 2008/2009!

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Der AKV – ein wichtiges Aushängeschild der Stadt Aachen

Millionen Zuschauer erleben jedes Jahr per Bildschirm die AKV-Festsit-zun g WIDER DEN TIERISCHEN ERNST. Haben diese Übertragungen aus Ihrer Sicht allein Unterhaltungswert oder erhöhen sie nicht vielmehr auch bun-desweit den Stellenwert Aachens?

Dr. Jürgen Linden:Die Resonanz ist enorm groß. Durch die bundesweite Ausstrahlung im Fern-sehen haben wir in diesem Jahr 4,4 Millionen Zuschauer erreicht. Die Or-densverleihung liefert damit einen gigantischen Werbeeffekt für unse-re Stadt. Wir haben aber auch noch Wachstumspotential, denn die meis-ten Zuschauer haben wir in Nord-rhein-Westfalen. In Mecklenburg-Vor-pommern und Sachsen-Anhalt sind es – wahrscheinlich mit Ausnahme un-serer Partnerstadt Naumburg – nicht so viele. Die Wirkung nach außen hin bemisst sich aber nicht nur durch die Quote. Wir haben in Aachen ein be-sonderes Sitzungsformat, das sich von den im Fernsehen übertragenen Köl-ner oder Mainzer Sitzungen unter-scheidet. Es ist eine gelungene Mi-schung aus Lokalkolorit, typischem Öcher Flair und großer Politik, bei der auch Politiker selbst mal in die Bütt, die in Aachen ein Käfig ist, gehen. Das kommt an.

Bieten die Festsitzungen als Treff-punkt hochkarätiger Vertreter aus Po litik, Wirtschaft und Wissenschaft auch die Basis für ein Netzwerk der Kommunikation?

Dr. Jürgen Linden:Die Festsitzungen des AKV führen hier alljährlich wichtige Funktionsträger un seres Landes zusammen. Es dürf-te kaum eine Karnevalssitzung geben, die auf diese Weise zur Plattform für Kommunikation untereinander, zum Forum für Networking wird. Man-cher am Rande des karnevalistischen Ge sche hens getätigter Geschäftsab-schluss soll schon bei den Festsit-zungen ausgiebig von den Beteiligten begossen worden sein.

Karneval ist also auch ein Wirtschafts-faktor?

Dr. Jürgen Linden:Aber gewiss! Schätzungen gehen davon aus, dass bundesweit jähr-lich zwischen drei bis fünf Milliar-den Euro für Karneval und Fasching umgesetzt wer den: das ist zum Bei-spiel für Kos tüme und Perücken, Masken und Hü te, Schminksets und Dekorationsgegenstände. Die Süßwa-renbranche pro fitiert vom Kamelle- und Klömpche rewerfen und in den Karnevalshochburgen boomt in den tollen Tagen die Gastronomie.

Aachen hat hieran seinen Anteil. Ge-nauere Daten können wir leider nicht feststellen. Es dürfte aber auf der Hand liegen, dass das närrische Treiben öko-nomische Impulse setzt und sogar Ar-beitsplätze schafft und sichert. Schau-en Sie sich nur einmal die Vielfalt der Veranstaltungen in unserer Stadt an: Prinzenproklamation, WIDER DEN TIE-RISCHEN ERNST, Carnevale, Florresei, die vielen Sitzungen unserer Vereine, schließlich der Straßenkarneval, die Züge und der Kinderkarneval. Das al-les kann nur realisiert werden, weil Menschen hart dafür arbeiten und auch Handel, Gewerbe und Gastrono-mie Geld damit verdienen.

Das ist die eine Seite des Karnevals …

Dr. Jürgen Linden:Ja, mir liegt daran, den Karneval nicht allein unter dem Primat des Wirt-schaftlichen zu betrachten. Karneval ist viel mehr. Er ist ein Lebensgefühl, er ist Brauchtumspflege, erfüllt aber auch mit dem Aachener Kinderkar-neval eine Erziehungs- und Bildungs-funktion. Mit der Überreichung des Zentis-Kinderkarnevalspreises bei der AKV-Festsitzung kommt dies ja sehr schön zum Ausdruck. Karneval ist al-lerdings auch ein Stück Kultur, das unsere Identität und Unverwechsel-barkeit prägt. Es kommt ja nicht von ungefähr, dass der Orden WIDER DEN TIERISCHEN ERNST als Kulturpreis an-gesehen wird.

Oberbürgermeister Dr. Jürgen Lindenwie er leibt und lebt: Als Politiker (oben) und im Öcher Fastelovvend (unten) .

Exklusivinterview mit Oberbürgermeister Dr. Jürgen Linden

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Ist unter diesem Gesichtspunkt der AKV für Sie mehr ein Karnevals- oder ein Kulturverein?

Dr. Jürgen Linden:Er ist beides. Denn Karneval ist ja gera-de Kultur. Aber auch im direkten Sinn engagiert sich der AKV kulturell. Mit der Sammlung Crous hat er eine mit viel Liebe und Sorgfalt aufgebaute Einrichtung geschaffen, die eine Mi-schung aus Archiv und Museum ist, in der zusätzlich auch Vorträge statt-finden. Hier wird die Geschichte un-serer Stadt vorbildlich dokumentiert und präsentiert. Und zwar in all ihren Facetten, nicht nur bezogen auf den Karneval. Das ist ein grandioser Bei-trag zu Kultur und Bildung in Aachen. Für eine Stadt wie Aachen, die tiefrei-chende historische Wurzeln hat, ist es ja gerade wichtig, das Wissen um die eigene Vergangenheit zu bewahren – gewissermaßen, das Gedächtnis nicht zu verlieren.

Der AKV engagiert sich darüber hinaus auch sozial. Schon 1954 wurde auf Ini-tiative des damaligen Präsidenten Jacques Königstein eine Stif tung ge-gründet, deren Aufgabe es ist, die Not bedürftiger Aachener durch Geld-spenden ein wenig zu lindern. Da wird Jahr für Jahr viel Gutes getan. Über 9.000 Euro konnten zuletzt im De-zember 2007 an Familien und Einzel-personen ausgezahlt werden.

Hat der Öcher Fastelovvend auch Aus-wirkungen auf den Tourismus?

Dr. Jürgen Linden:Natürlich. Auch in Aachen spüren wir, dass dieses großartige rheinische Event magnetisch Menschen anzieht, die mit Freude und Gewinn die Kar-nevalstage bei uns verleben. Karne-val und Tourismus gehen schon lange Hand in Hand. Bereits in den frühen Jahren des Ordens WIDER DEN TIE-RISCHEN ERNST wurde dies mit dem Slogan von der „Närrischen Kur in Bad Aachen“ dokumentiert.

Wie schätzen Sie die Rolle der Prinzen Karneval ein, die seit 1881 aus den Rei-hen des AKV gestellt werden?

Dr. Jürgen Linden:Bei der „Närrischen Ratssitzung“ er-hält der Karnevalsprinz in jedem Jahr symbolisch den Schlüssel zum Rat-haus – allerdings nur in Marzipan-form. Damit übernimmt er bis zum Aschermittwoch die Regentschaft über die Stadt. Wenn man die Be-geisterung, den Jubel und Zuspruch der Aachener gegenüber einer Tolli-tät und dem Hofstaat sieht, verspürt man, dass er wirklich ein glänzender Repräsentant Aachens ist.

Die Karnevalsprinzen haben aber auch immer wieder Impulse gesetzt, die nachhaltig gewirkt haben. Wich-tige gesellschaftliche Probleme wur-den durch sie ins Bewusstsein gerückt. Denken wir nur an die letzten beiden Prinzen. Boris I. Bongers machte in der Session 2006 die Hospizarbeit zum Thema. Damit stellte er ein oft ver-drängtes Tabu in den Fokus. Frank II. Prömpeler engagierte sich in seiner diesjährigen Session für hungrige Aa-chener Kinder und deckte ihnen den Tisch. Er rüttelte also alle auf, sich mit dem Skandal der Kinderarmut zu be-schäftigen.

Prinzen sind in Aachen eben enga-gierte Bürger, die sich für andere ein-setzen. Das kann auch eine ganz lan-ge Wirkung haben. Denken wir nur an Hanns Bittmann, der gemeinsam mit seiner Frau auf ganz tragische Weise viel zu früh durch einen schrecklichen Unfall sein Leben verlor. Mit seinen „Jonge vajjen Beverau“ schenkte er uns aber eine Gruppe aktiver Karne-valisten, die seither uneigennützig für Aachener Kinder in Not Gelder bereit stellen. Karneval ist eben eine zutiefst soziale Sache. Man kann ihn nicht al-lein feiern, sondern nur gemeinsam.tis

„ Das alles kann nur realisiert werden, weil Menschen hart dafür arbeiten und auch Handel, Gewerbe und Gastronomie Geld damit verdienen.“

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Glücksritterin Gloria im Öcher Narrenschloss

Als Powerfrau voller Charme, Tempe-

rament, Esprit und Willensstärke er-

lebte Aachen im Januar 2008 Fürstin

Gloria von Thurn und Taxis als neue

Ritterin des Ordens WIDER DEN TIE-

RISCHEN ERNST. Durch sie wurde die-

sem Kulturpreis ein neues Image ver-

liehen.

Sie ist im Ordenskonvent die vierte Ver-treterin des weiblichen Geschlechts ne ben bisher 54 Rittern. „Ihre Indi-vi dualität und Beliebtheit auf allen Gesellschaftsebenen, das soziale En-gagement, ihre ausgeprägte Mensch-lichkeit im täglichen Miteinander, ihr natürlich begründeter Humor, viel-leicht gepaart mit einer noch größe-ren Portion Mutterwitz in ihrem Tun prädestinieren die Fürstin für diese Auszeichnung“, begründete AKV-Prä-sident Horst Wollgarten die Wahl zur Ritterin durch den Aachener Karne-valsverein.

20 Jahre liegt die Pioniertat des AKV zurück, als Professorin Dr. Gertrud Höhler 1988 zur ersten Ritterin des Konvents geschlagen wurde, dem bis dahin bereits 37 ehrenwerte Herren angehörten. Sechs Jahre gingen ins Land, bis die damalige Vizepräsiden-tin des Deutschen Bundestages, Re-nate Schmidt, 1994 zu gleichen Ehren kam. Und weitere vier Jahre mussten vergehen, bis auch Heide Simonis, da-mals Ministerpräsidentin von Schles-wig-Holstein, 1998 als dritte Frau im Bunde den Ritterschlag erhielt.

Und diese minimale Frauenquote war für die couragierte Fürstin als Frauen-rechtlerin der Dreh- und Angelpunkt ihrer Ritterinnenrede, in der sie leiden-schaftlich, mit Humor und Selbstiro-nie gewürzt, „Frauen an die Macht“ forderte. Den eigens für sie rosenbe-kränzten Narrenkäfig musste sie dazu allerdings nicht betreten. „Diese Frau kann man nicht in einem Käfig einfan-

Fürstin Gloria mit glanzvollem Auftritt

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gen“, gab sich AKV-Präsident Horst Wollgarten geschlagen. Sie freue sich riesig über den Orden, den sie aber auch verdient habe, erklärte Gloria, denn als „bayrische Rheinländerin, Ex-Punkerin und Mutter stehe sie in jeder Hinsicht unter Artenschutz“. Wenn Frauen unter den Ordensträgern im-mer noch in der Minderheit seien, „höre für sie der Spaß auf, und fange der tierische Ernst an“.

„So habe ich mir ein Herz genom-men, bin als Märchenprinzessin hier-her gekommen. Fürstin, Durchlaucht, wie Sie mich nennen, lernt Ihr heut’ Abend ’ne neue Gloria kennen“, avi-sierte sie, streifte energisch Cape und Reifrock ihres Rokokokleides ab und fügte wie im Märchen hinzu: „Spieg-lein, Spieglein an der Wand, ich sage es allen im ganzen Land, weil ich hier als Ritterin steh: heij, welcome Power-frau – Schneewittchen adé“! Tosender Beifall der 1350 Gäste im Europasaal des Eurogress drückte die Begeiste-rung, Bewunderung und Zustimmung der Festgesellschaft zum Fazit ihrer Rede aus: „Hier steht Ritterin Gloria im Glanze. Ne Powerfrau, doch kei-ne Emanze. Männer sind ja lieb und nicht schlecht. Wir Frauen fordern nur gleiches Recht. Charmant, energisch, nicht bitterlich – das nenn’ ich weib-lich, ritterlich. Denn alles ist mir recht auf Erden, nur tierisch ernst darf es nicht werden“.

Und noch eins setzte die Fürstin drauf: Leidenschaftlich und voller Tem pe ra-ment sang sie den Song aus eigener Feder: „Karneval, endlich is Karneval. Jeder denkt und sagt heut’ alles was er will“. Das Publikum ließ die frisch gekürte Ritterin nicht ohne ein Da Capo von der Bühne.

Während ihres zweieinhalbtägigen Aufenthalts in Aachen absolvierte die Fürstin ein umfangreiches Pro-gramm, besuchte bereits am ersten Abend in Herzogenrath in der Kirche St. Marien eine Messe und nahm an einem Gesprächsforum teil. Am Fol-getag war sie nach der Generalprobe zur Festsitzung glamouröser Mittel-punkt der „MediaNight“ im Quellen-hof. Nach einem feierli chen Hochamt

im Aachener Dom und einem Emp-fang durch Oberbürgermeister Dr. Jür-gen Linden im Rathaus am Samstag-morgen eilte Fürstin Gloria, eskortiert von der Aachener Prinzengarde, zu einer Talkrunde in die Elisengalerie, wo sie Hunderte von Aachenern er-warteten. Dort fragte sie AKV-Vizeprä-sident Boris Bongers als Moderator, wie Ihre Familie auf die Ordensver-leihung reagiert habe? „Na endlich, sagten sie. Schließlich war ich immer der Kasper in der Familie und bin nun fast 50. Endlich habe ich also eine kar-nevalistische Auszeichnung verdient“, antwortete Gloria, die im Sturm die Herzen der Zuschauer eroberte.

Die Aachener Festsitzung habe auch ihre Heimatstadt Regensburg „aus dem karnevalistischen Winterschlaf erweckt“, teilte Fürstin Gloria nach ihrer Rückkehr dem AKV mit. Denn bereits wenige Tage später machte ihr eine Abordnung der Regensbur-ger Carnevalsgesellschaft „Narrago-nia“ die Aufwartung. Sie wurde von der Fürstin mit AKV-Schal und AKV-Ritterinnenmütze im Spiegelsaal des Schlosses St. Emmeram empfangen. Carl Borromäus Prämaßing, Oberhof-marschall dieser 1848 gegründeten, ältesten Karnevalsgesellschaft Bayerns, verlieh der Fürstin den nur in elf Exem-plaren aufgelegten „Orden vom gol-denen Durchblick“. Er trägt den Un-tertitel: „Powerfrau-Verdienstorden“. Damit solle ihr erfolgreicher Auftritt mit der Aachener Ritterrede honoriert werden, hieß es in der Laudatio …tis

„... Denn alles ist mir recht auf Erden, nur tierisch ernst darf es nicht werden“

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Der Kurs des AKV ist vorgegeben: „Altes bewahren, um Neues zu schaf-fen!“ Unter dieser Maxime ergriff Horst Wollgarten im Juli 2007 als neuer AKV-Präsident das Ruder des Narrenschiffes und brachte es binnen Kur zem auf volle Fahrt voraus.

Dazu gehört auch die Besetzung der Geschäftsstelle des Vereins mit einer Doppelspitze. Zwei versierte Könner ihres Metiers teilen sich die Aufga-ben. Der eine, Dietmar Werner (45), Geschäftsführer der Firma Lichtkon-zepte Niederau, seit 23 Jahren AKV-Mitglied, davon seit zwölf Jahren im Elferrat des AKV, übernahm als ge-standener Karnevalist den Bereich der karnevalistischen Brauchtums-pflege und der Organisation von Events. Der andere, Patrik Hoesch (43), erfahrener Betriebsökonom und Manager einer großen Kanzlei für Steuerberatung und Wirtschaftsprü-fung, zeichnet für Kostencontrolling, Finanzen, Marketing und Organisa-tion verantwortlich. In Interviews lie-ßen die beiden „Kapitäne an Bord“ erkennen, welchen Hafen sie ansteu-ern wollen. Eines ist deutlich zu er-kennen: Beide haben ihr Hobby zum Beruf gemacht.tis

Doppelspitze der AKV-GeschäftstelleZwei Kapitäne an Bord

Interview mit Patrik Hoesch

Sie sind seit acht Jahren Wahl-Aachener und Ihre Gattin ist eine gebürtige Aachenerin. Sie kommen aus der Heimat unseres Ritters 2002, Dr. Thomas Borer, der Schweiz. Wo sind Sie dort zu Haus und haben Sie karnevalistische Ambitionen mitgebracht?Ich komme aus Basel und habe dort 20 Jahre aktiv an der Basler Fasnacht mitgewirkt. Ich war acht Jahre Präsident eines renommierten Vereins und sechs Jahre Vizepräsident der Karnevalsdachorga-nisation, des Fasnachtscomités. Sie ist unter anderem für das Organisieren der beiden Karnevals-züge ( jeweils 16 km lang) am Montag nach Aschermittwoch und dem folgenden Mittwoch verant-wortlich. Die Basler Fasnacht ist die größte in der Schweiz, es wird 72 Stunden gefeiert. Während dieser Zeit ziehen die Fasnächtler durch die Straßen. Die Fasnacht beginnt am Montag mit dem „Morgestraich“ um vier Uhr und endet am Donnerstagmorgen wiederum um vier Uhr mit dem „Endstraich“. Darüber hinaus war ich auch als Produktionsleiter einer Karnevalsrevue tätig, die jähr-lich vom Schweizer Fernsehen ausgestrahlt wurde.

Für welche Aufgaben zeichnen Sie als AKV-Geschäftsstellenleiter verantwortlich?Mein Bereich liegt in erster Linie bei dem Controlling, dem Marketing und dem gesamten admi-nistrativen Ablauf. So wird natürlich bei den Finanzen sehr genau geschaut, wo wir Geld einspa-ren können, ohne auf die gewohnten Leistungen oder Mehrwerte verzichten zu müssen. Natürlich werden alle Arbeitsabläufe überprüft und bei Bedarf optimiert. Wir sind zwar ein Verein, müssen uns aber aufgrund des Rades, das wir drehen, wie ein Unternehmen verhalten. Unternehmensfüh-rung hat ja mit Wirksamkeit, Systematisierung, Professionalisierung, zielgerichteter Steuerung und effizientem sowie ökonomischem Handeln zu tun. Einen Teil dessen werden wir auch auf die Ge-schäftsstelle anwenden. Qualität und Leistungen, die wir anbieten, unterliegen permanenter Über-prüfung und gegebenenfalls Anpassung. Natürlich bin ich froh, dass ich bei all diesen Prozessen von einem kompetenten Team unterstützt werde.

Worin sehen Sie den Schwerpunkt im Erscheinungsbild des AKV?Mit seiner karnevalistischen Brauchtumspflege ist der AKV für mich ein Dienstleistungsbetrieb. Mit der Erbringung von Dienstleistungen im Vereins- und Eventmanagement verdienen wir, die Mit-arbeiterinnen und Mitarbeiter, unser Gehalt. Wir blicken auf eine fast 150-jährige Geschäftstätig-keit zurück und sind uns unserer gesellschaftlichen und sozialen Verantwortung bewusst. Entspre-chend verbessern wir kontinuierlich unsere Leistungen für die Mitglieder sowie für die Bürger der Stadt Aachen.

„Altes bewahren, um Neues zu schaffen“ – was ist damit in der Arbeit des AKV gemeint?Wir müssen das Rad nicht neu erfinden. Was bis jetzt gut war, soll man auch so belassen. Wir dürfen uns aber nicht neuen Wegen verwehren. Unser unternehmerisches und gesellschaftliches Engage-ment ist langfristig ausgerichtet. Wir sind unabhängig und wollen ein bevorzugter Partner für Men-schen sein, deren Beziehungen von verantwortlichem und nachhaltigem Handeln geprägt sind. So wachsen wir mit dem AKV und der AKV wächst mit uns.

Noch einige persönliche Fragen. Haben Sie Hobbys neben Öcher Fastelovvend und Basler Fasnacht? Als Trompeter bin ich aktiver Jazzmusiker in mehreren Bands, die im In- und Ausland auftreten.

Haben Sie ein Lebensmotto?Stillstand ist Rückschritt.

Welche Tugenden schätzen Sie am meisten?Pünktlichkeit, Ehrlichkeit und gewissenhafte Menschen.

Welche Untugenden verachten Sie?Hinterlistigkeit und Neid.

Die AKV-Geschäftsstelle

Der Kurs des AKV ist vorgegeben: „Altes

bewahren, umNeues zu schaffen.“

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Interview mit Dietmar Werner

Sie sind ein waschechter Öcher, der sich mit Herzblut dem Fastelovvend verschrieben hat. Wann begann Ihre karnevalistische Laufbahn und welche Sprossen mussten Sie dabei peu á peu er-klimmen?1985 bin ich als Ehrenhut dem AKV beigetreten. Nach elf Jahren wurde ich in den Elferrat berufen und zeichnete dann seit 2004 für die Organisation der Festsitzung WIDER DEN TIERISCHEN ERNST verantwortlich. Seit Mai 2008 bin ich einer der beiden Geschäftsstellenleiter.

Welche Schwerpunkte übernehmen Sie bei der Aufgabenteilung?Da ist zunächst die Organisation von Veranstaltungen, insbesondere der Festsitzung WIDER DEN TIERISCHEN ERNST und der Veranstaltung, die am Vorabend der Festsitzung als lockeres Get-Toge-ther für die VIPs aus den Reihen der Ritter sowie aus Politik, Wirtschaft, Adel, Sport, Show und Me-dien stattfindet. Gleichzeitig soll mit diesem Event Sponsoren und AKV-Mitgliedern für langjährige Treue gedankt werden. Diese Vorabendveranstaltung fand im vergangenen Jahr zum ersten Mal statt und wird nun weiter ausgebaut. Weiterhin fallen Brauchtumspflege sowie die Pflege von Kon-takten zu anderen Karnevalsvereinen in meinen Zuständigkeitsbereich.

Worin sehen Sie den Schwerpunkt im Erscheinungsbild des AKV?Eindeutig liegt der Schwerpunkt in der deutschlandweiten Mediendarstellung der Festsitzung. An-dererseits liegt die Bedeutung des AKV in der jetzt 150-jährigen Verwurzelung des Vereins in der Aachener Geschichte und seine prägende Integration in die karnevalistische Historie dieser Stadt.

Inwieweit spielt der Slogan: „Altes bewahren, um Neues zu schaffen“ in Ihr Aufgabengebiet hinein?Was aus der Historie gewachsen ist, kann man nicht abschaffen. Brauchtum muss gepflegt und erhalten werden, muss auch seine Bodenständigkeit behalten, um erfolgreiche Dinge fortsetzen zu können. Für uns Karnevalisten ist es daher eine besondere Pflicht, den Kinderkarneval zu för-dern. Denn die jüngsten Jecke sind unser karnevalistischer Nachwuchs. Eine wichtige Rolle mes-sen wir der Familienveranstaltung des AKV am Karnevalssonntag „Kaffee, Kids & Kokolores“ bei, die ihre Wurzeln in der traditionsreichen, seit 1860 vom Verein veranstalteten „Kaffeevisite“ hat. Seit 1992 verleiht der AKV bei seinen Festsitzungen den Zentis-Kinderkarnevalspreis, um karnevalis-tische Leistungen von Kindern anzuerkennen. Neue Wege zu gehen aber ist heute, speziell bei der rasanten Entwicklung der Fernsehlandschaft, ein absolutes Muss.

Auch an Sie ein paar persönliche Fragen. Haben Sie ein Lebensmotto?Das Glück zu haben, zu lieben, was ich tue.

Gibt es Hobbys neben dem Karneval?Alles um den Pferdesport.

Welche Tugenden schätzen Sie am meisten?Ehrlichkeit.

Welche Untugenden verachten Sie?Unehrlichkeit.

Dietmar Werner und Patrik Hoesch, AKV-Geschäftsstellenleiter

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Bettina Esserin der AKV-Geschäftsstelle zuständig für den Sekretariatsbereich

Wer mit Aachens Büttenass Jürgen Beckers schon als i-Dötz in Mariadorf gemeinsam die Schulbank drückte, dessen Lebensweg kann gar nicht am Karneval vorbeiführen. Bettina Esser (44) jedenfalls war von klein auf bei jedem Rosenmontagszug mit dabei und ließ sich dann auch später keine Karnevalsfete entgehen.

Doch nun ist Bettina Esser seit Janu-ar 2008 im Sekretariatsbereich der AKV-Geschäftsstelle tätig. „Die neue Aufgabe ist genau mein Ding“, erklärt sie, denn es sei keine trockene Sekre-tariatstätigkeit, sondern auch mit Or-ganisation, Internetrecherchen und dem Ausbau von Netzwerken verbun-den. Und da ist sie in ihrem Element, denn immerhin hat die Wahl-Aache-nerin beim AKV als eine in Aachen be-kannte „Institution“ das neue Aufga-bengebiet übernommen, arbeitete sie doch allein 16 Jahre bei Radio Aachen, davon neun Jahre als Mediaberate-rin, zuletzt als Assistentin in der Chef-redaktion. 1991 hatte sie zum Grün-dungsteam von Radio Aachen ge hört, bevor es 1992 seinen Sende start hat-

„Das macht mir mehr Spaß, als selbst zu feiern …“

Die AKV-Geschäftsstelle

te. Auch beim Sender „100,5 – Das Hit-radio“ half sie beim Sendestart. „Auf-grund meiner langjährigen Tätigkeit bei Radio Aachen hatte ich schon im-mer guten Kontakt zu den Aache-nern und zum Leben in Aachen, wo ich seit 1987 wohne“, erzählt Bettina Esser und nennt im gleichen Atem-zug „Radio Alaaf“. Bes tens kennt sie die Karnevalsgesell schaften, besuchte viele Sitzungen und hat die Fastelov-vendsleddchere in ihrem persönlichen Repertoire. Öcher-Platt-Paten sind für sie Richard Wollgarten und Hubert Crott. „Ich bin froh, jetzt die organisa-torische Seite des Karnevals hinter den Kulissen kennen zu lernen. Das macht mir mehr Spaß, als selbst zu feiern“, sagt sie. Vor allem kommen ihr hier nun auch ihre bisherigen Kontakte zu-gute. Brauchtum muss gepflegt wer-den, ist ihr Standpunkt. Jetzt geht sie ganz in ihrer neuen Tätigkeit auf und schätzt sich glücklich, mit der Samm-lung Crous unter einem Dach zu sein. „Mich fasziniert alles Alte aus Aachen und ich finde es ganz toll, ab und zu im Archiv stöbern zu können“, sagt sie.tis

„Die neue Aufgabe ist genau mein Ding.“

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150 Jahre AKV – Mit närrischem Frohsinn wIdEr dEN TIErISchEN ErNST

Buch: „Mit närrischem Frohsinn …“ 150 Jahre AKV

Heute ist der Aachener Karnevalsver-ein (AKV) vor allem als Stifter des Or-dens WIDER DEN TIERISCHEN ERNST bekannt. Jahr für Jahr verfolgt ein Millionenpublikum die Ordensverlei-hung. Der Traditionsverein feiert im Jahr 2009 sein 150-jähriges Bestehen. Ein guter Anlass, die bewegte Ge-schichte des Vereins Revue passieren zu lassen.

Die Chronik „Mit närrischem Froh-sinn WIDER DEN TIERISCHEN ERNST – 150 Jahre Aachener Karnevalsverein“ schildert auf unterhaltsame Weise die wichtigsten Stationen der Vereinsge-schichte. Dabei eröffnet das reich be-bilderte Zeitdokument zugleich inte-ressante Einblicke in die Historie des rheinischen Karnevals und der Stadt Aachen. Der Historiker Thomas Töller warf bei seinen Recherchen auch ei-nen kundigen Blick auf die oft schwie-rigen politischen Verhältnisse, in de-nen sich der Karneval gegen Krieg, Elend und nicht immer wohlgesinnte Obrigkeiten behaupten musste. Vor allem aber grub er tief in den Annalen des AKV und spann dabei den erzäh-lerischen Faden höchst spannend und unterhaltsam bis in unsere Gegen-wart. Amüsante Anekdoten und treff-liche Beispiele Öcher Frohsinns run-den den historischen Rückblick ab.

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Freuen Sie sich auf ein echtes Stück Öcher Hazz.

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Die „Domspatzen“Musikalische Garanten für Öcher Jeföihl

Domspatzen: 34 Jahre aktiver Fastelovvend

34 Jahre aktiver Fastelovvend – Die „Domspatzen“ blicken auf eine strah-lende Karriere im Fastelovvend zurück

„ Ja, wat ne richt’ge Öcher es, d’r houet op de Kess“

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„Am Aschermittwoch ist alles vorbei“, heißt es in einem der unsterblichen Karnevalshits, und dennoch weiß je-der Fastelovvendsjeck, dass spätes-tens am Elften im Elften eine neue, fünfte Jahreszeit anbricht. Am Ascher-mittwoch, 6. Februar 2008, aber war für die derzeit beliebteste, musikalische Gruppe Aachens tatsächlich end gültig Schluss. „Die Domspatzen“, mit Josef Hunds (Schlagzeug), Uwe Barthel (Gi-tarre), Walter Reinartz (Keyboard) und Reinhard Weiergräber (Akkordeon), sagten und sangen am Karnevalssonn-tag bei der großen Kostümsitzung der KG Öcher Prente im Eurogress endgül-tig „Tschüüss zesamme“. Was dann doch wieder nicht so ganz stimmte, denn beim Theaterball am Veilchen-dienstag machten sie nach der Ver-abschiedung Sr. Tollität Prinz Frank II. Prömpeler noch einmal Party.

Es war Josef Hunds, der 1974 in die kar-nevalistischen Fußstapfen seines Va-ters, Willi Hunds, treten wollte und mit Manfred Lambertin und Walter Reinartz eine Stimmungsgruppe „Die 3 Domspatzen“ gründete. Es war die Zeit, in der die übermächtigen Atöm-chen die Stars im Öcher Fastelovvend waren. „Hart gegen uns selbst haben wir mit viel Ehrgeiz und Fleiß an uns gearbeitet“, hält Josef Hunds Rück-schau. Die Lieder komponierte die Gruppe selbst, die Texte, vorwiegend in Öcher Platt, schrieb Josef Hunds. Drei neue Titel waren es jährlich im Schnitt. 180 Lieder, vom Karnevalshit bis zum sentimentalen Sound, gehö-ren zum Gesamtrepertoire der 34 Jah-re. Zu Ohrwürmern und zugleich zu ihrem Markenzeichen wurden dabei: „Hier wird gefeiert, hier ist was los“, „Ja, wat ne richt’ge Öcher es, d’r hou-et op de Kess“, „Ich bin ene Öcher“ und „Ja, hier wird gefeiert“.

Unvergessen ist ihnen der AKV-Her-renabend 1978 im Ratskeller geblie-ben. Unter den wieder drei neuen Titeln war auch ein Rock’n-Roll: „Kar-neval en Oche“. Würde das den Herren gefallen? „Wir waren sehr aufgeregt“, erinnert sich Hunds. Doch dann ka-men die erlösenden Worte des da-maligen AKV-Präsidenten Helmut

A. Crous: „Ich freue mich, Ihnen eine neue Gruppe vorzustellen, die mehr als nur Walzer und Marschmusik spie-len kann“, lobte er die musikalischen Nachwuchstalente. „Das war für uns nach dreijährigem Bestehen revoluti-onär“, so Hunds. Ihr Ziehvater, Men-tor und väterlicher Freund war Büt-tenredner Heini Mercks. Er empfahl ihnen, doch nicht immer nur in ihren blauen Anzügen aufzutreten, sondern mal etwas Buntes anzuziehen. Sie folgten seinem Rat mit dem Ergebnis, dass der Veranstalter sagte: „Wenn Ihr Euch noch umziehen wollt, Jungs, da-hinten ist die Garderobe!“

1997 schied Manfred Lambertin aus familiären Gründen aus der Gruppe aus und „Zwej Jonge met Hazz“ von der Stadtgarde Oecher Penn, Uwe Bar thels und Reinhard Weiergrä-ber, wurden angeheuert. Von Stund’ an nannte sich die Gruppe nur noch „Die Domspatzen“. In elf Jahren ent-wickelten sich herzliche Freundschaft und gute Kameradschaft, aus denen sie viel Kraft schöpften. „Wir haben immer auf Musikalität und mehrstim-migen Gesang Wert gelegt. Das war unser Anspruch“, sagt Reiner Weier-gräber, denn „das Publikum hat wa-che Ohren!“ Die Domspatzen sind stolz, dass sie in diesen elf Jahren sieben Mal bei der Festsitzung WI-DER DEN TIERISCHEN ERNST auftre-ten konnten. Beim Ordensfest am 4. Januar 2008 verlieh ihnen der AKV „Et jölde Hazz va Oche“. Immer wie-

der werden sie gefragt, was aus ihrem musikalischen Erbe wird. „Wir sind stolz darauf, dass de Jonge vajjen Be-verau einige unserer Lieder in ihr Re-pertoire mit aufnehmen“, so Hunds, verbindet sie doch Seelenverwandt-schaft mit der Sängerschar. Es waren die Domspatzen, die neben Hubert Crott, Ralf Bremen und Roland Greven zu den Mitbegründern der ebenfalls sozial engagierten „Öcher Jonge met Hazz“ zählten, die zehn Jahre lang zu-gunsten sozial-caritativer Vereine Be-ne fiz veranstaltungen organisierten und durchführten.

Doch nach 34 Jahren „fordert das Al-ter seinen Tribut“ sagte Josef Hunds bei der Abschiedsmatinee der „Dom-spatzen“ am 2. Dezember 2007 im Saalbau Kommer. „Wenn Du Dich auf dieses Metier einlässt, weißt Du, wel-chem Leistungsdruck Du Dich aus-setzt. Wir haben es gern getan – nicht des Geldes wegen. Wir konnten viele Freundschaften schließen“, lautet das Fazit. „Tschüüss zesamme – dat deät wieh“ sagten die Domspatzen ihrem Publikum voller Melancholie mit ih-rem Abschiedslied der letzten Büh-nensession. Mit Öcher Akzent und Ori-ginalität haben sie ein Stück Aachener Karnevalsgeschichte geschrieben.tis

„Et jölde Hazz va Oche“

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Er kennt fünf Jahreszeiten.Wir auch.

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Gemeinsames Erleben der „tollen Tage“, wiederkehrende Freude an humorvollen Bräuchen und ausgelassenes Feiern sind fürviele Menschen fester Bestandteil des gesellschaftlichen Lebens. Damit Frohsinn und Gemeinsamkeit ihren festen Platz in denHerzen und Köpfen behalten, engagiert sich die Sparkasse Aachen jedes Jahr für das bunte Treiben in der fünften Jahreszeit.Sparkasse. Gut für die Region.

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A4_hoch 24.07.2008 14:15 Uhr Seite 16

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Er kennt fünf Jahreszeiten.Wir auch.

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A4_hoch 24.07.2008 14:15 Uhr Seite 16

„Öcher Ströpp feiern alljährlich toll in Aachens Straßen und Gassen, in Sä-len und auf Plätzen. Und ihre Fröhlich-keit wirkt ansteckend weit über un-sere Stadtgrenzen hinaus. Und wenn man in Aachen etwas mit den Attribu-ten ‚erstmalig‘ und ‚einmalig‘ verse-hen kann, dann ist dies der Aachener Kin derkarneval.“ Diese Feststellung traf der damalige AKV-Geschäftsfüh-rer und Präsident des Ausschusses Aa-chener Karneval, Helmut Strack, im Oktober 1997 auf seiner letzten Pres-sekonferenz, drei Monate vor seinem tödlichen Unfall beim Rosenmontags-zug 1998.

Sein umfassendes Statement auf die-ser Pressekonferenz zum Aachener Kar neval wurde zu seinem karneva-listischen Vermächtnis. Er erinnerte daran, dass Jacques Königstein (von

Wenn Öcher Ströpp Fastelovvend fiere

1930 bis 1968 AKV-Präsident) 1937 in Aachen zum ersten Kinderkostüm-zug aufgerufen hatte und die Kinder dabei vor dem Elisenbrunnen Sr. Tol-lität Otto I. Schmitz, genannt „Prinz Mucki“, huldigten. Noch zweimal gab es bis zum Beginn des zweiten Welt-krieges Kinderzüge. 1939 waren es be-reits 7000 kleine Jecke, die am Karne-valssonntag mit „Juja“ und „Alaaf“ an Prinz Ewald I. Thelen vorbeizogen.

Doch Aachen wäre nicht Aachen, wenn es vier Jahre nach Kriegsende nicht auch wieder einen karnevalistischen Neuanfang gegeben hätte. Im Okto-ber 1949 wurde auf Initiative Jacques Königsteins zunächst der Ausschuss Aachener Karneval (AAK) wieder neu gegründet und im November 1950 erstmals ein Arbeitsausschuss Aache-ner Kinderkarneval (AKiKa) ins Le-

ben gerufen, der seitdem für die Pro-klamationen und die Kinderfeste des Märchenprinzen sowie für die Kinder-kostümzuge verantwortlich zeichnet. Unter dem Motto: „Es war einmal …“ regierte 1951 Aachens und zugleich Deutschlands erster Märchenprinz Rolf I. Pirnay, der von einem Gefol-ge, Tanzpaar und einer Tanzgarde be-gleitet wurde. Am Karnevalssonntag, 4. Februar, zogen mit ihm eine Stun-de lang bunt kostümierte Kinder als Fußgruppen oder auf Wagen durch die Stadt. Am 8. Januar 2008 bestieg Märchenprinz Max II. Prömpeler als 56. kleiner Narrenherrscher den Mär-chenthron. Er regierte unter dem Mot-to: „Bonk wie e Belderboch fiert Oche singe Kengerzoch“ und ist zugleich Spross des Prinzen Karneval 2008, Frank II. Prömpeler.

Kinderkarneval: Historie und Nachwuchs

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Seit 1949 veranstaltete der AKV wie-der am Karnevalssonntag seine seit 1860 zur Tradition gewordene „Kaf-feevisite“. Wegen der Enge im Foyer des Neuen Kurhauses hatten damals bis 19 Uhr ausschließlich Elferrats-herren als männliche Wesen Zutritt. Doch auch die „Kaffeevisite“ ging mit der Zeit. Unter dem neuen Mot-to: „Kaffee, Kids & Kokolores“ ist sie, nach mehrjähriger Zwischenstation im Eurogress und einjähriger Pause, seit 2001 im Alten Kurhaus magischer Anziehungspunkt für Klein und Groß nach dem Kinderkostümzug. Junge Väter des AKV hatten die Organisa-tion in die Hand genommen und prä-sentieren seitdem den kleinen Fas-telovvendsjecke im Ballsaal und in der Klangbrücke ein mehrstündiges, kunterbuntes Programm.

Wiederum war es Helmut Strack, der 1992 die Initiative ergriffen hatte, um den Aachener Kinderkarneval in das Programm der AKV-Festsitzungen mit aufzunehmen. Er wandte sich dazu an den „Herrn der Konfitüren“, Heinz-

Gregor Johnen, damaliger Geschäfts-führer der Aachener Firma Zentis, dem größten Konfitürenproduzenten der Europäischen Union. Er war als großzü-giger Sponsor nicht nur des AKV, son-dern generell zur Förderung von Kul-tur, Sport und Sozialem bekannt. Bei ihm fand Strack sofort Unterstützung, sodass seit 1992 jährlich der mit 3333 Euro dotierte Kinderkarnevalspreis an Kindergruppen der Karnevalsvereine, karnevalistisch aktive Schulen, Chöre und Musikgruppen vergeben werden kann. 2008 war nun die Katholische Grundschule Passstraße der 16. Preis-träger. „Wenn es für Kinder ist, rennt man bei mir sofort offene Türen ein“, sagte Johnen (75), als er 2007 in Wür-digung seines Lebenswerkes mit dem Preis des Business Clubs Aachen-Maastricht ausgezeichnet wurde. Den Kinderkarneval, der auch im Ausland starke Beachtung finde, habe er im-mer sehr geliebt, fügte Johnen hinzu. Und es sei auch in schwierigen Zeiten wichtig, die Tradition des Öcher Fas-telovvends durch die junge Generati-on fortzusetzen.

Kinderkarneval: Historie und Nachwuchs

Helmut Strack auf seiner letzten Pressekonferenz im Oktober 1997

Wenn Öcher Ströpp Fastelovvend fiere

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Karneval ist in Aachen auch für jun-ge Leute längst zu einer Lebensphi-losophie geworden. Die Augen strah-len bei den Tanzmariechen, wenn die Stimmung im Saal siedet und sie im Applaus baden. Und einmal mehr werfen sich die jungen Spielmanns-leute in die Brust, wenn sie beim Ein-marsch mit ihrem Musikzug bewun-dernde Blicke auf sich spüren. Aller Stress und Trainingsfleiß eines ganzen Jahres haben sich gelohnt und sind dann vergessen. Viele, die als Bambini in den Kindergruppen angefangen ha-ben, schafften es bis an die Spitze des Erfolgs bei den Mariechenbällen oder als Tanzpaare repräsentativer Gesell-schaften. Hier seien stellvertretend das Marketenderpaar der Stadtgarde Oecher Penn und die Schautanzgrup-pe „Friends of Fantasy“ der KG Horba-cher Freunde genannt.

Frank Radermacher (21) und Pia Enge-len (18) tanzen seit 2007 für die Penn. Pia wagte bei den „Duemis“ der Öcher Duemjroefe die ersten Tanzschritte, tanzte dann fünf Jahre in der Garde und weitere zwei Jahre im Tanzpaar des Märchenprinzen. Auch Frank ver-diente sich seine Sporen im Kinderkar-neval, war je zwei Jahre Noppeney, Jä-ger und Mandele Leo im Hofstaat der Märchenprinzen, bis er selbst 1998 als kleine Tollität regierte. Es folgte ein Jahr als Zeremonienmeis ter, um an-schließend als Trommler im Musikzug der Oecher Penn zu spielen. Der junge AKV er wurde dann im vergangenen Jahr bei der Penn Tanzoffizier.

Im März 2008 belegten die Horbacher „Friends of Fantasy“ bei den Deut-schen Meisterschaften des Bundes Deutscher Karneval den ersten Platz im Schautanz. Viele der 23 erfolg-reichen Tänzerinnen hatten als Kinder-mariechen zum ersten Mal auf einer Bühne gestanden, so auch Imke Wah-len, Dagmar Stormberg, Julia und Nina Gottschalk sowie Jana Rüland. Andere begannen ihre tänzerische Karriere in Tanzgarden. „Aachen muss ein gutes Pflaster für Tänzer sein“, stellte AKV-Präsident Horst Wollgarten erfreut bei der Siegerparty der Schautanzgruppe im Schloss Schönau fest.tis

„Und wenn manin Aachen etwas mit den Attributen ‚erstmalig‘ und ‚einmalig‘ versehen kann, dann ist diesder Aachener Kin derkarneval.“

Helmut Strack

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Goethes „Rheinische Absurditäten“ als ein Schatz der Vergangenheit beim AKV …

Das Archiv des Aachener Karnevalsver-eins (AKV) wird vom Landschaftsver-band Rheinland als eines der reichhal-tigsten Vereinsarchive eingestuft. Es sind jedoch weitgehend ungehobene, verborgene Schätze karnevalistischer Vergangenheit. Denn viel zu selten erklimmt ein Besucher im Neuen Kur-haus die dritte Etage, um den Spuren der Vergangenheit zu folgen. Die aber breiten sich dort wie ein offenes Ge-heimnis aus. Chroni ken, Liederhefte, Notenmaterial, Zug programme und Leporellos, Karnevalsorden, Urkun-den, Polizeiakten, Zei tungen, Fotos, ja sogar ein umfassender Teil der Kor-respondenzen seit 1947 sowie einige wenige ab 1859 erzählen von der fast 150-jährigen Geschichte des AKV.

Am 8. Dezember 1947 war der jun-ge Redakteur der Aachener Volkszei-tung, Helmut A. Crous, als einer der ersten vier neuen Mitglieder in den AKV aufgenommen worden. Auf-grund seiner Sammelleidenschaft von Aquensien wurde er bereits zwei Jah-re später zum Verwalter des AKV-Ar-chivs ernannt, das er Buch um Buch, Artikel um Artikel, Rarität um Rarität schrittweise aufbaute. Als eine be-sonders wertvolle Informationsquelle über das Vereinsleben gilt jedoch das Protokoll buch Nr. 6 über die Nieder-schriften der Elferratssitzungen seit dem 27. November 1924. Es ist das ein-zige Überbleibsel, das nicht im Feuer-inferno des Bombenangriffs vom 14. Juli 1943 im Tagungshotel des AKV, dem „König von Spanien“, verbrannte. Denn Peter Heck als Protokollführer be wahrte es in jener Nacht gerade bei sich zu Hause auf. Alle anderen Archiv-unterlagen und Protokollbücher des AKV über den Zeitraum von 1859 bis 1924 wurden Opfer der Flammen.

Als ehrenamtliche Hüter dieser histo-rischen Schätze agieren im AKV-Archiv drei gestandene Karnevalisten, die den Öcher Fastelovvend seit Jahrzehnten selbst mitprägen: Helmut Schultz (80), Heinz Jansen (77) und Willy Kick (68), der – vor sieben Jahren noch „Ar-chiv-Azubi“ bei Helmut Schultz – jetzt Leiter des Archivs ist. Mit ihm, dem ge-lernten Raumausstatter und Daten-verarbeitungskaufmann, brach 2001

Das AKV-Archiv

oder: Als die alte Backstube des Helmut Strack ein Asyl für

das AKV-Archiv war …

Die drei vom Archiv: Heinz Jansen, Helmut Schultz und Willy Kick

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im Archiv zugleich das Computerzeit-alter an. Heute befinden sich wohl-geordnet in nummerierten Regalen die Ordner für Prinzen, Ritter, Schrift-verkehr, Zeitungsberichte, Orden, be-freundete Vereine und vieles mehr. „Das weiß leider keiner, dass wir hier eine karnevalistische Fundgrube ha-ben“, bedauert Kick.

Wer aber den Weg zur Recherche in diese Schatztruhe karnevalistischer Historie findet, kann sicher sein, bei Helmut Schultz umfassend informiert zu werden. Dieser Mann scheint je-des Buch, jedes Protokoll, jeden Brief-wechsel und jede Urkunde des Archivs aus dem Effeff zu kennen. Gelassen steht er vom Arbeitsplatz auf, schrei-tet würdevoll auf ein Regal zu und weiß ohne zu zögern, in welcher Rei-he und an welcher Stelle er das Ge-suchte herausziehen kann. Und wer, wenn nicht er, macht auch ungefragt auf so manche Rarität aufmerksam. Selbst, wenn es sich um jene seltene Ernennungsurkunde vom 15. Oktober des Jahres 1828 handeln sollte, durch die der Weimarer Geheimrat Johann Wolfgang von Goethe zum „Doctor und Ritter des jungen Lichtes 1. Grö-ße des Wissenschaftsordens der er-leuchteten Monds-Universität und Be rittenen Akademie der Künste und Wissenschaften zu Dülken“ ernannt wurde. Auf Anhieb hält Schultz die-se Rarität in Händen. Er weiß um den Wert dieses historischen Schätzchens, das Goethes eigenhändigen Vermerk „Rheinische Absurditäten“ trägt.

Helmut Schultz ist eben ein Urgestein des AKV, dem er 1948 als Ehrenhut beitrat, 1955 als Prinz Karneval regier-te und nach jahrzehntelanger AKV-Karriere beim Transport der Crous-Aquensien zum ersten Mal 1993 mit der für ihn neuen Welt eines Archivars in Berührung kam. Als dann 1995/96 das neue AKV-Heim im Alten Kurhaus bezogen wurde, erhielt er vom dama-ligen Präsidenten Georg Helg neue Order: „Kümmere Dich doch nicht nur um die Crous-Aquensien, sondern auch mal um das Archiv des AKV“. „Das aber bestand nur aus einem klei-nen Raum, in den alles hineingestopft war“, erzählt Schultz, hatten der Kos-tümfundus und die Archivunterlagen doch bereits eine Odyssee über einen Lagerraum in der Dresdner Bank und dann in der alten Backstube des da-maligen AKV-Geschäftsführers Hel-mut Strack hinter sich.

Und hier, in der alten Backstube, traf Schultz auf einen zweiten „stillen, dienstbaren Geist“, auf Heinz Jan-sen, ebenfalls ein karnevalistisches Ur gestein mit Sammelleidenschaft. Die war bei dem jungen Karneva-listen 1949 bei der Aachener Narren-gilde geweckt worden. Deren Alters-präsident Martin Ostlender schenkte ihm damals alte Leporellos, Plakate und Sessionshefte aus der Vorkriegs-zeit. Mit Briefmarken, Karnevalsorden, Schriften und Dokumenten rund um den Karneval baute sich Jansen ein eigenes Archiv auf, erarbeitete Doku-mentationen, rief 1969 die Sammlung „Karnevalsorden“ im Heimatmuseum Burg Frankenberg ins Leben und stif-tete letztlich alles dem Archiv des Aus-schusses Aachener Karneval (AAK), das seinen Sitz im Haus Löwenstein hat. Der heutige Ehrenarchivar des AAK und Senatspräsident der Narrengilde, Mitarbeiter im Deutschen Fastnachts-museum in Kitzingen sowie im Archiv der Stadtgarde Oecher Penn hatte 1972 den Aufbau und die Leitung des AAK-Archivs übernommen.

1992 bat ihn dann Helmut Strack, doch auch beim AKV im Archiv mitzu-arbeiten. So begannen er und Helmut Schultz in eben jener alten Backstu-be eine erste Sortierung und Zuord-nung des Bestandes zur Sammlung Crous beziehungsweise zum AKV-Ar-chiv. „Crous war ein Sammler und kein Archivar“, darin sind sich beide einig. Crous trug Schätze zusammen, aber das Systematisieren war nicht sein Ding. In Zusammenarbeit mit der Kus-todin der Sammlung Crous, Dr. Marga van den Heuvel und Detlef Blesgen er-stellte Heinz Jansen 2001 auch einen ersten 139 Seiten starken „Bestands-katalog zum Archiv des Aachener Kar-nevalsvereins“.

Das AKV-Archiv ist jeden Montag von 9.30 Uhr bis 12.30 Uhr für Besucher ge-öffnet. Sonst auch nach telefonischer Vereinbarung unter 0241/47 03 11-0 bei der AKV-Geschäftsstelle.tis

Heinz Jansen ist Archivar aus Leidenschaft

Helmut Schultz machte 1955 als Prinz Furore

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28 Journal 2 | 2008

Die Kreativen hinter den Kulissen

Der AKV im Team

Der AKV ist zwar nicht der größte Kar-nevalsverein in Aachen, aber mit Si-cherheit der mit den meis ten und größten Veranstaltungen. Neben dem absoluten Highlight – dem Wochen-ende, an dem sich alles um den Orden WIDER DEN TIERISCHEN ERNST dreht – gibt es im karnevalis tischen Jahres-zyklus eine ganze Reihe von anderen Veranstaltungen, die sich großer Be-liebtheit erfreuen.

Verantwortlich für den Großteil der Veranstaltungen sind die „Chefs von et Janze“, die Herren des Elferrates und ihre Beiräte.

Elferräte: Horst Wollgarten, Bernd Carl, Achim Floegel, Thorsten Peters, Boris Bongers, Hubert Crott, Rolf IV. Gerrards, Thomas Frings, Peter Du-monceau, Dr. Norbert Königs. Beiräte sind Willy Kick, Udo Dümenil und Dr. Andre Freese.

Über die Jahre hinweg wächst der Ver-ein und seine Angebote – was sich in den drei „Teams“ im AKV widerspie-gelt, die wichtige Arbeit übernehmen und eigenständig erfolgreiche Veran-staltungen organisieren.

Das Team „Kaffee, Kids & Kokolores“ um seinen Teamchef Horst Neundorf organisiert die mittlerweile sehr be-liebte Kinderkarnevalsparty am Sonn-tag nach dem Kinderzug im alten Kur-haus – ein Karnevalsfest, das als ideale Ergänzung zum „Zoch“ Abwechslung für jung und alt bietet und übrigens seit geraumer Zeit die wahrscheinlich einzige rauchfreie Karnevalsveranstal-tung in Aachen ist.

Hinter den erfolgreichen „Carnevale“-Feten, die früher in der Albert-Vahle-Halle und jetzt in den Aachener Markt-hallen in der Liebigstraße stattfinden, steckt das „Carnevale“-Team um sei-nen neuen Chef Nicky Küsch.

Außerdem gibt es da noch den so-genannten Ehrenhut. Mit Kopf be-deckun gen hat das nichts zu tun, hinter dem Namen verbirgt sich der karnevalistische Nachwuchs des AKV. Unter Leitung von Christian Lücker sind die stets adretten, hilfreichen,

gut gelaunten und fröhlichen jungen Männer an unzähligen Stellen im Ver-einsgeschehen aktiv und eine wahre Stütze. Ihre ureigene Veranstaltung, der „Florresei-Palast“, ist seit Jahr und Tag einer der wenigen echten High-lights im Öcher Fastelovvend. Legen-där ist allein der Kartenvorverkauf. Wo andere Wochen brauchen, um Veran-staltungen zumindest so weit zu ver-kaufen, dass sie sich lohnen, gelingt es dem karnevalistischen Nachwuchs Jahr für Jahr, sämtliche Karten meist innerhalb weniger Minuten (!) unter’s Volk zu bringen.

Schließlich und endlich gibt es die Gruppe, die unter dem Namen „ACT“ firmiert. Das steht für „AKV Crea-tive Team“ und wird von Dr. Werner Pfeil geleitet. Zu den vielen Veran-staltungen gehört unter anderem die „AKV & Friends“-Fete nach dem Ro-senmontagszug im Alten Kurhaus und das alljährliche Sommerfest des AKV. In der Vergangenheit haben sie zu-dem mit dem „Chartbreaker“, einer Art Cas tingshow für närrische Musik-talente aus der Region, für Furore ge-sorgt.

Links: Traditionell endet die Session mit einem stim-mungsvollen Auf-tritt im Theater

Unten links/unten: Der Florresei-Palast ist immer wieder ein echtes Highlight im Öcher Faste-lovvend.

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29Journal 2 | 2008

„Es gelingt demkarnevalistischen Nachwuchs Jahr für Jahr, sämtliche Karten meist innerhalb weniger Minuten (!) unter’s Volk zu bringen …“

AKV & Friends: DIE Party nach dem Rosenmon-tagszug Kaffee, Kids & Koko-

lores: Die kleinsten Öcher müssen das Feiern nicht erst ler-nen …

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30 Journal 2 | 2008

Ex-Prinzen – Gans janz anders

Zu „Leckerchen im GänseRock“ lädt das Prinzenkorps des AKV am Elften im Elften ein. Unter diesem verfüh-rerischen Motto wollen Aachens ehe-malige Tollitäten mit Charme und Pfiff das Jubiläum ihrer Traditionsver-anstaltung, der Küchenparty „Gans janz anders“ begehen, wird sie doch in diesem Jahr bereits zum zehnten Mal veranstaltet.

„Rund um die Gans geht es dabei wie-der in allen Kochtöpfen und Pfannen“, verspricht Marcus Quadflieg (Ex-Tolli-tät 2003), bei dem wiederum alle Fä-den der Organisation zusammenlau-

fen. Und die Qual der Wahl haben die Gourmets in allen Räumen des Spiel casinos Aachen. Wieder wohlbe-schürzt mit der beliebten Gans-janz-anders-Schürze werden die Gäs te schnell in der Brasserie den Pasta-Versuchungen erliegen, kön-nen in der Küche nicht nur Gänse-leckerchen, son dern auch Lamm- und Rindspeziali täten verkosten, im Gala-bereich Fisch und Austern genießen, um dann im Lenné-Pavillon an den Desserts zu naschen und sich an der Bar mit einem kühlen Blonden oder edlen Rebsäften zuzuprosten. Im Len-né-Pavillon wird gefeiert, getanzt und gerockt, denn als Special-Guest ist der „Teufel am Piano“ Sascha Klaar mit seiner Band dabei. Den Träger des in-ternationalen Showpreises 2007 ver-bindet mit einigen Aachener Ex-Tol-litäten etwas ganz Spezielles: auch er trägt rote Schuhe! Einen Vorge-schmack auf die beginnende Session geben darüber hinaus die „4 Amigos“ mit ihrem brandneuen Programm.

Närrische Jubiläen sind in dieser Ses-sion auch wieder für einige Ex-Prinzen angesagt: vor 11 Jahren war es Dirk Courté (1997), vor 2 x 11 Jahren Frank Karlsberg (1986), vor 3 x 11 Jahren Hugo Holl + (1975), vor 4 x 11 Jahren Wim Heinrich und zum zweiten Mal bereits vor 5 x 11 Jahren Kurt Simons (der Doppelprinz 1952/1953).

Der Eintrittspreis (all inclusive) be-trägt 75 Euro.

Abendgarderobe ist erwünscht.

Der Kartenvorverkauf hat begonnen: Marcus Quadflieg, 0171 / 512 22 93 Rolf Gerrards, 0173 / 272 50 50Roger Lothmann, 0162 / 106 95 67Frank Prömpeler, 0160 / 796 41 62tis

Küchenparty der Ex-Prinzen

„Leckerchen im GänseRock …“

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31Journal 2 | 2008

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32 Journal 2 | 2008

Ritter kurz gefragt:constantin Freiherr heereman von Zuydtwyck

Ritter Constantin, als Berufsbau-er, Junker und Ordensritter sind Sie wie kaum ein anderer dazu beru-fen, diese Frage zu beantworten: Wie steht es in Zeiten von hohen Milch- und Spritpreisen um die Lage der Na-tion?

Ritter ConstantinUm Altkanzler Konrad Adenauer zu zitieren: „Die Lage war noch nie so ernst.“ Wenn ich aber erlebe, dass ein Verbraucherhaushalt für Nahrungs-mittel nur noch 12 % des Monatsbud-gets ausgibt, kann es um die Lage der Nation im Hinblick auf das „tägliche Brot“ nicht so schlecht aussehen. Lei-der bekommt der Bauer von einem Brötchen nur 1 - 2 Cent für Weizen oder Roggen.

Bei der vergangenen Ordenssit-zung haben Sie das Rauchverbot be-eindruckend kommentiert: Sie haben sich genüsslich eine Zigarette ange-steckt. Braucht es hin und wieder ein wenig zivilen Ungehorsams?Und: Was ist das Absurdeste, dass uns deutsche Politiker derzeit zumuten?

Ritter Constantin Was die Politik uns zumutet, geht auf keine Kuhhaut, und Humor ist, wenn man trotzdem lacht. Eigentlich ab-surd! Aber als Kanzler des Ordens WI-DER DEN TIERISCHEN ERNST bemühe ich mich, den Humor nicht ausster-ben zu lassen und die Politiker zu bit-ten, „auf dem Teppich zu bleiben“ und mehr Volksverbundenheit auszuüben.Das Rauchverbot ist gut gemeint, schränkt aber für viele das geselli-ge Wohlbefinden ein. Wer sich nicht wohl fühlt, hat dann schnell jeden An-satz von Humor verloren.

Der Optimismus, gepaart mit hinter-gründigem Humor unserer Kanzle-rin Angela Merkel, lässt mich hoffen, dass die Bevölkerung trotz sicherlich vorhandener Sorgen bereit ist, die Zu-kunft positiv mit zu gestalten.

„ Humor ist, wenn man trotzdem lacht“

Interview mit Constantin Freiherr Heereman von Zuydtwyck, Kanzler des Ordens WIDER DEN TIERISCHEN ERNST

Page 33: AKV Journal - Ausgabe 2

33Journal 2 | 2008

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„ Humor ist, wenn man trotzdem lacht“

Interview mit Constantin Freiherr Heereman von Zuydtwyck, Kanzler des Ordens WIDER DEN TIERISCHEN ERNST

Page 34: AKV Journal - Ausgabe 2

34 Journal 2 | 2008

Kurt Simons – Jubilar des Jahres 2008

Kurt Simons vollendete am 7. Februar

sein 85. Lebensjahr, wurde vor 60 Jah-

ren Ehrenhut des AKV und war vor 5 x

11 Jahren zum zweiten Mal Prinz Kar-

neval in Aachen …

Bis heute ist Kurt Simons (85) ein Strahlemann geblieben und verkör-pert par excellence eine rheinische Frohnatur. Wer, wenn nicht er, ver-fügt also über all’ die Talente und Be-gabungen, die einen Prinzen Karneval ausmachen? Und geschickt verstand es der damalige AKV-Präsident Jac-ques Königstein, den jungen Mann 1952 und 1953 gleich zweimal auf den Narrenthron zu heben. Karneva-listische Ambitionen waren ihm von den Eltern her vererbt: Der Herr Papa, seines Zeichens Aachener Tuchfabri-kant im Frankenberger Viertel, gehör-te dem AKV-Senat an, und die Frau Mama ging ab und an selbst in die Bütt. „Die Familie muss schon mit jeck

sein, wenn man Prinz werden soll“, re-sümiert die Ex-Tollität heute. Im Alter von vier Jahren hatte der kleine Kurt – als „Rotkäppchen“ verkleidet – seine ersten Schritte im Karneval getan.

Als der damalige AKV-Präsident Jac-ques Königstein zur Wiederbelebung des Öcher Fastelovvends Ende Januar 1948 zu einer Mitgliederversammlung „mit Programm“ eingeladen hatte, wur den in diesem Kreis sechs Söhne von Alt-AKVern als neue Ehrenhüte aufgenommen. Auch Kurt Si mons ge-hörte zu ihnen. „Mit unserem Ober-ehrenhut Harry Offergeld und fünf Alt-Ehrenhüten hatten wir dann im Ja-nuar 1949 unseren ersten Einsatz als Chapeaux d’Honneur bei der Herren-sitzung im Neuen Kurhaus“ erzählt der Jubilar. Zwar gab es 1949 in Aachen noch keinen Rosenmontagszug, dafür aber in Stolberg. Kurt Simons gehörte zu den vier Ehrenhüten, mit denen El-ferrat Peter Heck dort als Aachener Abordnung an der Prinzenproklamati-on und am Zug teilnahm. Inzwischen diplomierter Textilingenieur, wurde Si-mons dann bereits 1951 selbst Obereh-renhut.

Ein Jahr später war zwar bei der Da-mensitzung Ende Januar bereits der Proklamationstermin für den Prinzen Karneval 1952 bekannt gegeben wor-den, doch gab es noch keinen Kandi-daten. Willy Sauren, Burtscheider Bren-nereibesitzer und AKV-Vizepräsident, wandte sich an die Mutter von Kurt Si-mons: „Dein Sohn muss den Prinzen machen!“ 14 Tage Vorbereitungszeit blieben nur, nicht genug, um ein Prin-zenspiel oder Liedchen einzustudieren. Sein berufsbezogenes Motto aber war schnell gefunden: „Der Karneval soll echt und rein wie das Aach’ner Kamm-garn sein!“ Der Tradi tion folgend wur-de Kurt I. Simons dann eine Woche vor Fettdonnerstag im Foyer des Neuen Kurhauses proklamiert und regierte 13 Tage lang sein Narrenvolk.

Noch im Herbst wurde er Opfer eines von Königstein geplanten, „närri schen Staatsstreichs“. Um die Übertra gungs -zeit der Proklamation beim Rundfunk zu verlängern, ließ Königstein am 5. Februar 1953 zunächst den Herrenred-ner Helmut Meisel (1950 Hofnarr bei Hans Achilles) als „Schattenprinzen“ proklamieren. In der letzten Sende-minute protestierte dessen Ehefrau plötzlich lautstark dagegen und die Aachener Prinzengarde marschierte im Stechschritt in den gerade fertig-gestellten, großen Saal des Neuen Kurhauses ein und sang: „Wir wol-len unser’n alten Prinzen Kurt wieder hab’n!“ Die Mikrofone blieben wegen des „Aachener Skandals“ zwei weite-re Stunden auf Sendung. Zwei Tage vor seinem 30. Geburtstag wurde Kurt Simons so erneut zum Narrenherr-scher gekürt und regierte unter dem Prinzenmotto: „Närrische Kur in Bad Aachen“.

In seiner Session machte die noch ledi-ge Tollität die Erfahrung, dass „ein Kuss des Prinzen für die etwas reifere Dame ein unvergessliches Erlebnis“ bedeu-tete. Für eine junge Dame namens Ka-rin aber wurde ein Kuss beim Weih-nachtskegeln des Prinzen mit seinem Hofstaat zu einem Start in mehr als 50 glückliche Ehejahre. Kurt II. wurde zu einem Vorreiter der heutigen Euregio, hatte doch Jacques Königstein den Ro-senmontagszug unter das Thema: „La-chen ist zollfrei!“ gestellt. So nahmen daran auch die „Wenkbülle“ aus Heer-len mit ihrer Blauwe Schuit und aus Verviers die Societé Royale des joyeux Verviétois teil. Den Triumph des Zuges musste sich Tollität allerdings mit sei-nem „Schattenprinzen“ Helmut Mei-sel teilen, der überraschend ebenfalls mit einem Prunkwagen beteiligt war.

Als dienstältester Ex-Prinz wurde Kurt Simons vom AKV 2002 mit der „Gol-denen 50“ und 2003 mit der ersten „Goldenen 100“ für Ex-Prinzen geehrt. tis

Der AKV gratuliert seinen Jubilaren

„Närrische Kur in Bad Aachen!“

Page 35: AKV Journal - Ausgabe 2

35Journal 2 | 2008

Es vollendeten beziehungsweise vollenden 2008 das

70. Lebensjahr:Karl-Hans Hermanns Prof. Dr. Klaus W. PleßmannProf. Dr. Carl August WittSiegfried Zurhelle

75. Lebensjahr:Hans-Otto Birkenstaedt Georg Drouven Rudolf Emshoff Hermann Goertz Dr. Karl Heinrichs Gerard Kick Bruno MesserichHerbert Möller

80. Lebensjahr:Carl Lemmen Leo Hüntemann Karl-Heinz Schönberg Helmut Schultz Dr. Helmut StuhlweißenburgOtmar Schwind

85. Lebensjahr:Kurt Simons

Mitgliedstreue hielten dem AKV über

25 Jahre:Dr. Holger BoeckCarl LemmenJosef MertensDr. Heinrich Müther

40 Jahre:Dieter BischoffRolf DunkelbergDr. Karl HeinrichsFred KuckelkornErich LantinWalter SterckenFederico Tassisto Heinz-Josef Tychon

50 Jahre:Dr. Peter Stöhr

Der AKV gratuliert seinen Jubilaren

2008

70

80

25

40

50

85

75

Page 36: AKV Journal - Ausgabe 2

36 Journal 2 | 2008

Der Schnurrbart- und coteletten-club wird 100!

Aus dem Schatzkästlein der AKV-Geschichte … Just vor einhundert Jahren – 1908 – ho-ben elf honorige AKVer einer wöchent-lichen Stammtischrunde als Hommage an ihre Frauen den „Schnurrbart- und Coteletten-Club“ (SCC) aus der Taufe.

Denn, so sangen sie:

„Unser Stammtisch wisst Ihr dies,

hat Bezug zum Paradies.

Adam nämlich, ganz allein,

legte ein Cotelett sich ein.

Und der Herrgott ohne Paus’

machte eine Maid daraus“.

So war es auch für diese Herren selbst-verständliche Pflicht, als äußeres Zei-chen Schnurrbart und Koteletten zu tragen. 1958 feierten die Kegelbrüder und fröhlichen Zecher dann im „Ho-tel zum Anker“ in Alf an der Mosel ihr 50-jähriges Bestehen. „Es ist der Welt einziger Verein, der nur aus dem Vor-stand besteht, also keine Mitglieder hat“, schrieb SCC-Vizepräsident Jac-ques Königstein am 17. Mai 1958 im Ju-biläumsheft des Klubs.

Und dass es beim AKV auch einen Ke-gelclub „Blaue Eule“, einen „Club der Alten Säcke“ und einen Stammtisch „Graue Mäuse“ gab, ist ebenfalls be-legt. Wir werden berichten …tis

Der AKV gratuliert seinen Jubilaren

„Es ist der Welt einziger Verein, der nur aus dem Vorstand besteht, also keine Mitglieder hat …“

Page 37: AKV Journal - Ausgabe 2

37Journal 2 | 2008

Aachen

BergischGladbach

Bergheim

Bonn

Bottrop

Dortmund

Düren

Düsseldorf

Erftstadt

Eschweiler

Euskirchen

Frechen

Geldern

Gummersbach

Heinsberg

Herzogenrath

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Page 38: AKV Journal - Ausgabe 2

38 Journal 2 | 2008

Veranstaltungen | Termine

Benefiz-Gala mit Stars und Aachener Originalen zuguns ten der Sammlung Crous

10. September 2008, 19:00 UhrDiese Gala sollte man sich nicht entgehen lassen – mit John und Kaybee Cashmore, Ägid Lennartz und Manfred Ham-mers – dazu ein erlesenes Vier-Gänge-Menü der Casino-Gastronomie. Informationen: www.sammlung-crous.de

Sammlung CrousEinladung zum Vortrag: „Eine Reise in die Aachener Ver-gangenheit – Mit der Zeitmaschine auf dem Lousberg

20. Oktober 2008, 19:00 UhrDr. Frank Römling zeichnet ein Bild des Aachener Lebens durch alle Epochen, das in seinem Alltag auch dann Über-raschendes bietet, wenn gerade keine Krönung oder Hei-ligtumsfahrt auf dem Programm steht. In den Räumen der Aachener Bank. Informationen: www.sammlung-crous.de

AKV-Bierabend7. November 2008, 20:00 UhrAKV-Bierabend für den Verein und seine Freunde in den Räumen der Sammlung Crous in der Kurhausstraße 2c

Gans janz anders11. November 2008, 20:00 Uhr„Gans janz anders“ am 11.11.08, Casino-Gastronomie, Veranstalter ist das Prinzenkorps im AKV

Ausstellung 150 Jahre AKV14. - 28. November 2008Der Auftakt einer ganzen Reihe von Jubiläumsveranstaltun-gen in den Räumen der Sparkasse am Elisenbrunnen

Prinzenproklamation 200910. Januar 2009, 19:30 UhrPrinzenproklamation des AKV am 10. Januar 2009. Es gibt verschiedene Kartenkategorien, z.B. Saal- und Ballkarten. Informationen dazu gibt es bei der Geschäftsstelle.

150 Jahre AKVTop Lounge

18. Januar 2009, 19:00 UhrDas Kölner Dreigestirn mit der Kölner Ehrengarde gratulie-ren dem AKV: Viel Freude im Quellenhof!

Carnevale by BMW Kohl23. Januar 2009, Einlass ab 18:30 UhrAachens wahrscheinlich größte Karnevalsfete vereint Jahr für Jahr bis zu 4.000 der jüngeren Jecken; gefeiert wird in den Aachener Markthallen in der Liebigstraße.

Veranstaltungskalender und Termine

59. Verleihung des OrdensWIDER DEN TIERISCHEN ERNST7. Februar 2009, 20:15 UhrDie 59. Verleihung des Ordens WIDER DEN TIERISCHEN ERNST im Eurogress Aachen

Open-Air AKV14. Februar 2009, 10:30 UhrDer AKV lädt zur Open-Air-Sitzung auf dem Holzgraben ein.

Florresei Palast 2009 21. Februar 2009, 20:00 UhrDie berühmt-berüchtigte Karnevalsparty der AKV Ehren-hüte, hier bleibt kein Auge trocken – im Barocksaal des Al-ten Kurhauses wird gefeiert bis zum Abwinken.

AKV Kaffeevisite 2009Kaffee, Kids & Kokolores

22. Februar 2009, 14:30 UhrAm 22. Februar feiern Kids mit ihren Eltern – Ein Familien-fest für Jung und Alt im Alten Kurhaus – direkt nach dem Kinderzug. Stargast: Biene Maja

AKV & Friends am Rosenmontag

23. Februar 2009AKV & Friends, DIE Party nach dem Rosenmontagszug im Havana im Parterre des alten Kurhauses

Theaterball 2009 Festvorstellung und Schlussball

24. Februar 2009, 20:00 UhrAKV-Abschlussball mit Verabschiedung des Prinzen im Theater Aachen

150 Jahre AKVKatschhof-Fest

8. Mai 2009Der Verein feiert seinen 150. Geburtstag mit allen Aachene-rinnen und Aachenern auf dem Katschhof. Mit dabei: jede Menge Musik, Festäng und Promis

150 Jahre AKVFestliche Gala im Krönungssaal

9. Mai 2009, 20:00 UhrDer Verein feiert im angemessenen Rahmen des Krönungs-saals einen festlichen Gala-Abend.

weitere Informationen: www.akv.de

Page 39: AKV Journal - Ausgabe 2

39Journal 2 | 2008

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40 Journal 2 | 2008

Rückschau – die AKV-MediaNight 2008

Den Organisatoren, AKV-Präsident Horst Wollgarten mit Elferrat und Ge-schäftsstellenleiter Dietmar Werner, ist der organisatorische Kraftakt bes-tens gelungen, das bescheinigen den Machern nicht nur Vereinsmitglieder, son dern auch Außenstehende und sonst dem Verein gegenüber eher kri-tisch eingestellte Seelen.

Kein Wunder, eigentlich: War doch das Kaminzimmer des Sofitel Quellenhofs, der Raum, in dem die zahlreich er-schienen Prominenten begrüßt wur -den, zeitweise von einer ganzen Schar von Text- und Bildreportern geradezu verstopft. Zahlreiche VIPs aus Adel, Po-litik, Wirtschaft, Show, Sport und Me-dien waren der Einladung gefolgt und trafen sich zum lockeren Get-Toge-ther; unter ihnen Nadine Capellmann (Olympia-Teilnehmerin), Dr. Hermann Bühlbecker (Lambertz), Hermann Til-ke (Formel-1-Rennstrecken-Designer aus Aachen), Jörg Berger (Bundesli-gatrainer), Regina van Dinther (MdL, Landtagspräsidentin des Landes Nord rhein-Westfalen), Laurenz Meyer (MdB, Vorsitzender der Arbeitsgruppe Wirtschaft und Technologie der CDU/CSU-Bundestagsfraktion), Prof. Dr. Nor-bert Walter (Chefökonom Deutsche Bank Gruppe), Max Schautzer (Enter-tainer), Hildegard Krekel (Schauspie-lerin), Frank Fleschenberg (Präsident „The Eagles Cha rity Golf Club e.V.“) oder auch Stefan Blöcher (Hockey Re-kord Nationalspieler).

Publikumslieblinge des Abends wa-ren unter anderem die Ordensritter Guido Westerwelle, Thomas Borer, Joachim Hunold und Constantin Frei-herr Heeremann von Zuydtwyck. Dies

allerdings nur so lange, bis die dies-jährige Ordensritterin, Gloria Fürs-tin von Thurn und Taxis, samt Mut-ter, Sohn und ihren beiden Töchtern Einzug hielt. Wer im Vorfeld Zweifel hatte, ob die Fürs tin die gute, die rich-tige Wahl ist als Ritterin für den Or-denskonvent, der wurde schnell über-zeugt. „Diese Frau ist Stimmung pur“, freute sich an diesem Abend ein über alle Maßen glücklicher AKV-Präsident Wollgarten.

Kurz zuvor hatte die Fürstin aus dem Süddeutschen in kürzester Zeit das Publikum zum Jubeln gebracht: „Die Fürstin? So ein Schmarrn. Ich bin die Gloria“, hatte sie gerufen und da-bei mit ihrem charmanten, rheinisch durchwirkten bayerischen Akzent für Heiterkeit gesorgt. Für Stimmung sorgte auch das sorgsam erstellte Showprogramm des Abends, so die Blasmusikerinnen der Gruppe „Salo-mé“. Und im Prinzip geriet die gan-ze MediaNight eigentlich eher zu einem eleganten Ball denn „nur“ zu einem lockeren Beisammensein. Dazu trug sicherlich auch der festlich ge-schmückte, große Saal im Quellenhof bei, wo die Gäste, die meisten von ih-nen in feiner Abendgarderobe, zwi-schen den Sitzplätzen an den Tischen und den übergroßen Stehtischen hin- und herflanieren konnten. Eines der heimlichen Highlights des Abends war allerdings auch die Verköstigung. Sofitel-Küchen chef Jeroen Rumpen verwöhnte die Gäste mit erlesenen Köstlichkeiten: Zum Beispiel Thun-fisch mit Wasabicreme, getrüffelter Kartoffelsalat mit Räucherlachs, Ge-flügel-Saltimbocca mit Tomaten-Ta-gliarini oder auch Eispralinen.

Stimmungsvoller Auftakt: Die AKV-MediaNight

Ein eleganter Rahmen, ausgelassene

Stimmung, illustre Gäste: Die erste

AKV-MediaNight am Vorabend der

Verleihung des Ordens WIDER DEN

TIERISCHEN ERNST geriet zum fröh-

lichen Karnevalsfest – und zu einer

gelungenen Demonstration, dass im

Aachener Karneval durchaus noch

Platz für eine weitere Veranstaltung

ist, so man es richtig angeht.

Constantin Freiherr Heeremann von Zuydtwyck überreichte dem Aache ner

Prinzen Frank II. Prömpeler einen Scheck über 3.000 Euro für die Aktion

„Aachener Kindern den Tisch decken“.

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41Journal 2 | 2008

Wo so kräftig gefeiert wird – da darf auch der gute Zweck nicht zu kurz kommen. Nachdem der AKV-Präsi-dent den Sessionsorden verteilt hat-te – unter anderem an den Aachener Oberbürgermeister Dr. Jürgen Linden, an den WDR-Unterhaltungschef Axel Bayer und an die NRW-Landtagspräsi-dentin Regine van Dinthern – trat Or-densritter Constantin Freiherr Heere-mann von Zuydtwyck auf den Plan. Der Kanzler des Ritterkonvents des Or-dens WIDER DEN TIERISCHEN ERNST überreichte dem mit Hofstaat und Prinzengarde aufmarschierten Aache-ner Prinzen Frank II. Prömpeler einen Scheck über 3.000 Euro als gute Gabe für die Aktion „Aachener Kindern den Tisch decken“. Prinz Frank II. hat in sei-ner Session diese Aktion unterstützt, die ermöglichen soll, auch Kindern aus der immer größer werdenden Zahl ar-mer Familien in der Ganztagsschu-le ein warmes Mittagessen zur Verfü-gung stellen zu können.

Page 42: AKV Journal - Ausgabe 2

42 Journal 2 | 2008

Rückschau – die AKV-MediaNight 2008

Stimmungsvoller Auftakt: Die AKV-MediaNight

Eine gelungene Premiere: Die

AKV-MediaNight war ein stim-

mungsvoller Auf-takt zur Festsitzung

WIDER DEN TIERISCHEN ERNST.

Page 43: AKV Journal - Ausgabe 2

43Journal 2 | 2008

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von Frank II.

Wir sorgen für Bewegung. Auch im Aachener Karneval. Seine Tollität, Frank II, samt Hofstaat freuen sich riesig auf ihre Auftritte. Und die Fahrten dorthin.

z.B. Audi A4 2.0 TDI 105 kW (143 PS)Kraftstoffverbrauch in l/100km: städtisch = 7,5 l; ausserstädtisch = 4,3 l; kombiniert = 5,5 l; CO2-Emissionen = 144 g/km

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z.B. Audi A5 1.8 TFSI 125 kW (170 PS) 6-GangKraftstoffverbrauch in l/100km: städtisch = 10,4 l; ausserstädtisch = 5,6 l; kombiniert = 7,1 l; CO2-Emissionen = 169 g/km

Audi A4

Audi Q7

Audi A5

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44 Journal 2 | 2008

Rückschau – Pressestimmen

„Mit Fürstin Gloria von Thurn und Ta-xis ist dem Aachener Karnevalsverein gelungen, was ihm Spötter und Nei-der weder gegönnt noch zugetraut hätten: eine echte Ritterperson, be-kannt, prominent und „welch eine Gra nate in Sachen Humor und Her-zenswärme“. Oder anders gesagt: Wer Gloria erlebt hat, war hin und weg. Mit Gloria haben sich Aachen und der AKV bundesweit über gute Publicity und viele lobenswerte Erwähnungen in der Presse freuen dürfen. Meist zi-tierter Satz war die Feststellung des AKV-Präsidenten Horst Wollgarten: „Die se Frau ist Humor pur“.

Selbst die feinen Feuilletonisten aus dem hauptstädtischen Berlin konnten sich da nicht verschließen. Die Welt beispielsweise schrieb im Nachgang zur Festsitzung, dass „die 47-Jährige mit ihrer launigen Rede für Frauengleich-berechtigung die Karnevalsgesellschaft zu Begeisterungsstürmen hin riss. Vor allem, als sich Gloria des wallenden Rockes ihres Prinzessinnenkleides ent-ledigte, um im darunter fescheren Röck-chen auf der Bühne zu stehen“. Entspre-chend titelte sie den Beitrag auch: „Die schrille Adlige zog während der Antritts-rede den Rock aus“.

In der Bild (Berlin-Brandenburg) schrieb ihr Bruder Alexander von Schönburg: „Sie bekommt den Orden, weil sie bei ihren öffentlichen Äußerungen an-geblich immer soviel Humor an den Tag legt. Ist wohl ein kleines Missver-ständnis: Wenn meine Schwester et-was sagt, meint sie das ERNST! Dass man den Adel unter Artenschutz stel-len sollte, zum Beispiel. …“

Ein Lob, wenn man es denn so nen-nen mag, zollte auch Thomas Jansen von der Frankfurter Allgemeinen Zei-tung, ein sonst gestrenger Kritiker des deutschen Zeitgeschehens. Glo-ria, die 2001 für ihre Aussage in einer Talkshow: „Der „Schwarze schnackselt halt gern“ den „Preis des beleidigten Zuschauers“ bekommen hatte, habe es elegant und humorvoll geschafft, diesen Satz nun politisch korrekt als

einen Hörfehler zurückzustutzen: „Der Schwarze kraxelt halt gern! Kraxeln heißt klettern, jetzt habt ihr Ruh’ und ein Schwarzer ist von der CSU.“ Dazu fragt Jansen, ob „das jener Mutterwitz sei, mit dem ihre Auszeichnung mit dem Orden WIDER DEN TIERISCHEN ERNST begründet worden war?“

Die Rheinische Post wiederum wur-de in Sachen Humor philosophisch und schrieb: „Wer die Rede der neuen Ritterin vorher gelesen hat, der dach-te: oh je, das wird nix. Wer Gloria von Thurn und Taxis dann auf der Bühne gesehen hat, wurde verblüfft: Der Text zündete, weil sie zündete. Am Ende hatte man etwas über Humor ge-lernt und über den Karneval.“ Bei Hu-mor gehe es eben nicht darum, Witz-chen zu kloppen. Humor verdankt sich letztlich dem Wissen, dass Ernstes im-mer auch absurd ist. Darin liege eine Chance für mitfühlende Seelen, nicht an der Welt zu verzweifeln. Der Ge-samteindruck, den die Fürstin hinter-lassen habe, sei eine Mischung aus Wärme, Kraft und Spiellust. Mit ih-rer Stimme habe sie sich zu einer Art Nina Hagen des Karnevals entpuppt. „Irgendwie schaffte sie es den Abend über beides zu sein: Durchlaucht und Kumpel. Das war witzig und ein biss-chen rührend …“. Schön gesagt, oder?

Durch die Bank hat Gloria es ge-schafft, der Presse Respekt abzunöti-gen. Ihre politischen und moralischen Vorstellungen sind nicht Mainstream. Sie ist konservative Katholikin und ihre Wandlung von der Punk-Party-Adligen zur Vorzeige-Fürstin und Ma-nagerin hat viele verblüfft. Umso ver-wirrender also, dass die Fürstin auf der Bühne vor allem als Powerfrau he-rüberkam – am besten zusammen-gefasst in Glorias Ausruf: „Welcome Powerfrau, Schneewittchen adé“. Da-mit hatte selbst die Korrespondentin von Associated Press (AP) nicht ge-rechnet, die der Fürstin bescheinigte, die Wandlung meisterhaft hinbekom-men zu haben – wovon sich so manch einer in der Republik gern ein Scheib-chen abschneiden könne.

Was die Presse schreibt …

„ Welcome Powerfrau, Schneewittchen adé“

„ – und welch eine Granate in Sachen Humor!“

„ … so eine Art Nina Hagen des Karnevals“

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45Journal 2 | 2008

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46 Journal 2 | 2008

Vom Raumausstatter zum AKV-Archivar

Der gestandene Karnevalist Willy Kick

(Jahrgang 1940) ist ein Mann, der nach

der Devise handelt: „Alles Gute noch

besser machen, alles Schlechte gut

machen“. Dieser Grundsatz führte ihn

stets auf der Erfolgsleiter von Sprosse

zu Sprosse weiter nach oben.

Egal ob im Berufsleben oder im karne-valistischen Treiben: Vitalität, Ge nau-ig keit (für manchen sei sie manchmal sogar zuviel, bedauert Kick), sprühen-de Kreativität und „immer mit dem Her zen dabei“ machten den gelern-ten Raumausstatter zu einem gefrag-ten Mitstreiter. Mut zum Risiko ist eine seiner weiteren Tugenden, und da er in den 60er Jahren in Aachen in seinem Beruf keine Möglichkeit hat-te, ein Meisterstudium zu absolvieren, sattelte Willy Kick im Alter von 28 Jah-ren einfach zum Datenverarbeitungs-kaufmann um, avancierte bei seinem Arbeitgeber zum Datenverarbeitungs-leiter und Datenschutzbeauftragten. Seit 2004 wäre er eigentlich im Ruhe-stand, wenn da nicht seine vier Enkel-kinder und vor allem seine karnevalis-tischen Ambitionen wären!

Die aber begannen bereits 1979, als er einen Tanzkursus in der Pfarre Herz-Jesu einfach zum Pfarrkarneval um-funktionierte und dabei – bis zum endgültigen Aus 2007 – über 28 Jahre hin weg kräftig mitmischte. Elf Jahre lang diente er als Aktiver bei der Stadt-garde Oecher Penn und bewährte sich dort, Dank seines glücklichen Händ-chens, als Bühnen- und Wagenbauer. Ex-Prinz Hanns I. Bittmann holte ihn 2001 als Stadtschreiber, Adjutant so-wie Prinzenfahrer in seinen Hofstaat und startete für ihn eine Sängerkar-riere bei den „Jonge vajjen Beverau“, denen er bis heute angehört. Zugleich wurde Willy Kick auch Mitglied des AKV und trat bei AKV-Archivar Hel-mut Schultz als „Azubi“ seine drei-jährige Lehrzeit zum Archivar an. „Wir sammeln hier jedes Schnipselchen seit 1859“, erfuhr er als Erstes von sei-nem Lehrmeister. Sein Gesellenstück lieferte er dann mit der Renovierung und Dekoration des Treppenhauses

Menschen beim AKV: Willy Kick, Elferratsbeirat

Die Aufgaben sind vielfältig: Willy Kick oben links bei der Verleihung des ORDENS WIDER DEN TIERISCHEN ERNST 2008

Hier ist er in seinem Element: Willy Kick im Archiv des AKV

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47Journal 2 | 2008

das karnevalsportal für aachenaktuelles

Bildergalerien

leute

Geschichte

termine

karnevalslexikon

Interviews

hintergründe

„Ich bin deshalb von meiner Arbeit für den AKV begeistert, weil ich viele meiner Ideen verwirklichen kann“

im Vereinsheim des AKV, im Alten Kurhaus. Hier wird alles aufgezeigt, was den AKV ausmacht, angefangen von der Festsitzung WIDER DEN TIE-RISCHEN ERNST bis hin zum Magic Monday. Kaum hatte er das „Gesellen-stück“ vorgelegt, da wurde Willy Kick bereits engagiert und im November 2005 zum Elferratsbeirat berufen.

Seine beruflichen Vorkenntnisse, so-wohl als Raumausstatter als auch als Da ten verarbeitungskaufmann, ge- paart mit Akribie und Pünktlichkeit, kommen Willy Kick für seine Auf-gabe als ehrenamtlicher AKV-Archi-var nun wieder einmal wie gerufen. Als erstes änderte er die Raumaus-stattung des Archivraumes, um an-schließend die Archivierung des Be-standes per Computer einzuführen. Nach Sachgebieten geordnet, ist nun dem Besucher alles leicht zugäng-lich. Neben der Archivarbeit ist der Karnevalist aus Leidenschaft auch in

die Vorbereitung von AKV-Veranstal-tungen mit einbezogen, sei es für die Verleihung von Sonderorden bis hin zum Katerfrühstück des Ritterkon-vents. „Ich bin allein schon deshalb von meiner Arbeit für den AKV so be-geistert, weil ich viele meiner Ideen verwirklichen kann“, sagt Willy Kick.tis

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48 Journal 2 | 2008

Helmut A. Crous – Sammler aus Leidenschaft

Vor 60 Jahren startete Helmut A. Crous mit „Aachener Wappen und Ge-nealogien“ seine stadthistorische Pri-vatsammlung.

Der junge Redakteur der Aachener Volkszeitung Helmut A. Crous (1913 – 1993) wird 1948 wohl kaum damit gerechnet haben, dass er mit seinem ers ten, soeben in einem Antiquariat ge-kauften Buch einmal eine Welle histo-rischer Begeisterung in Aachen auslö-sen würde. Es war die 1907 und 1908 erschienene, zweibändige Ausgabe: „Aachener Wappen und Genealogien“ von Hermann Friedrich Macco. In acht-jähriger Forschungsarbeit hatte der Autor darin erstmalig ein Nachschla-gewerk über Wappen und Herkunft Aachener Patrizierfamilien geschaf-fen. Heute sind die beiden Bände in der Sammlung Crous unter den Kata-lognummern 584a und 584b inventa-risiert zu finden.

Als Crous im Alter von 80 Jahren starb, hatte er im Lauf von 45 Jahren dieses Schatzkästlein bibliophiler Kostbar-keiten auf rund 2000 Druckschriften und etwa 370 Aquarelle, Grafiken und Kupferstiche anwachsen lassen. Ein halbes Jahr vor seinem Tod erwarb der Aachener Karnevalsverein 1993 durch einen Kaufvertrag sein Lebens-werk als geschlossene Sammlung. In-zwischen durch Zukäufe und Schen-kungen erweitert, steht heute die Sammlung Crous als eine gemeinnüt-zige GmbH innerhalb des AKV Benut-zern mit einem Gesamtbestand von rund 10.000 Büchern, Grafiken, Ge-mälden, Aquarellen, Gouachen, Fotos und Postkarten in einer Präsenzbiblio-thek im Alten Kurhaus zur Verfügung. Allein das Kernstück, die Buchabtei-lung, umfasst etwa 5000 Druckschrif-ten aus dem Zeitraum von 1521 bis heute.

„Stadthistorische Sammlungen sind Archive, die den Blick in die Vergan-genheit freigeben, die Geschichte le-bendig werden lassen und nachfol-genden Generationen die Fragen nach dem Woher und Warum beantwor-ten“, sagt Bernd Carl, Vorsitzender des Beirats der Sammlung. Bei Entschei-dungsfindungen für die Zukunft seien

sie den Menschen von heute unver-zichtbare Helfer und Berater, können so zu einem untrüglichen Mittler zwi-schen Vergangenheit und Zukunft werden. „Vorausgesetzt, der Nutzer legt ihre Botschaften und Vermächt-nisse richtig aus“, mahnt der Beirats-vorsitzende an.

Um jedoch nicht nur die Vergangen-heit, sondern auch die Gegenwart an zukünftige Generationen weiterzuge-ben, komme es nicht nur darauf an, den vorhandenen Bestand zu bewah-ren und zu pflegen, sondern ständig zu erweitern. „Jeder, der durch ehren-amtliche Mitarbeit, durch eine Schen-kung oder Spende dazu beitragen möchte, ist hierbei eine große Hilfe“, unterstreicht Bernd Carl. Aus dieser Verantwortung heraus veranstaltet der Beirat zugunsten der Sammlung in regelmäßigen Abständen stadthis-torische Vortrags- und Filmabende sowie Ausstellungen, Benefizdin-ner und Golfturniere. Auch die Miet-ein nah men für Werbeflächen auf einem Aachener Linienbus dienen der Wert erhaltung und Erweiterung der Sammlung.

„Interessant ist, dass heute nicht we-nige Menschen nach ihrer Berufstä-tigkeit wieder ein Studium aufneh-men. Und meistens handelt es sich um das Fach Geschichte. Eine bemer-kenswerte Feststellung, wie ich mei-ne“, konstatiert AKV-Präsident Horst Wollgarten. Geschichte interessiere die Menschen immer mehr und sei le-bendiger denn je. „Und wer sich mit Geschichte und den handelnden Per-sonen beschäftigt, wird wohl auch in seinem Denken und Handeln weiser“, ist der AKV-Präsident überzeugt. Im-mer mehr Aachener Bürger identifi-zieren sich so auch zunehmend mit der Sammlung Crous. Gerade in den letzten ein bis zwei Jahren wurde die Sammlung nicht nur sehr gefördert, sondern dankenswerterweise durch die aktive Mitwirkung und das über-durchschnittlich hohe Engagement der Mitarbeiterinnen und Mitarbei-ter durch viele Veranstaltungen zu-gänglicher gemacht. „Ein ganz beson-derer Dank gilt an dieser Stelle dem Beiratsvorsitzenden der Sammlung,

Jubiläum der Sammlung Crous

Bernd Carl, Beiratsvorsitzen-der der Samm-lung Crous

„Vor allem war Crous ein sehr humor-

voller Lebenskünstler und ein

unwahrscheinlich menschlicher Typ, der

sich Zeit nahm, zuzuhören, ein großes

Wissen und viel Liebe zu Aachen hatte“,

Helmut Schultz, AKV-Archivar

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49Journal 2 | 2008

Bernd Carl, der nicht zuletzt durch das Buch ‚NACHgeschaut‘ eine ganz fan-tastische Resonanz bei der Aachener Bevölkerung erlangt hat und nun be-reits einen zweiten Band vorbereitet“, lobt Horst Wollgarten.

Helmut A. Crous war ein unermüdli-cher Sammler und Sucher stadthis-torischer Raritäten. In einem Zeitungs-interview sagte der damals 75-Jährige: „Ich habe im Laufe meines Lebens un-gezählte Antiquariate durchkreuzt, nicht nur in Aachen natürlich. Auch in Den Haag, Amsterdam, London, Pa-ris. Überall, auch in Dänemark, wur-de ich fündig. Da konnte man na-türlich, sagen wir mal vor 30 Jahren, noch allerlei finden, heute wäre das sinnlos. Ferner habe ich alle entspre-chenden Auktionen verfolgt.“ Crous war in allen Antiquariaten bekannt, hatte überall seine Visitenkarte hin-terlassen, um beim Auftauchen von

Aquensien sofort informiert zu wer-den. Durch seine Versiertheit auf dem Gebiet der Geschichte bestand sei-ne Sammlerphilosophie jedoch darin, weniger beliebige, als vielmehr sel-tene stadt- und regionalgeschicht-liche Publikationen zu erwerben. Mit Blick auf die heutige Entwicklung von Euregio und Städteregion war Helmut A. Crous bereits damals ein Vordenker seiner Zeit.

Auch in der Konsequenz des Sam-melns ließ er sich von seinem Lebens-motto leiten: „Aus der Kenntnis der Vergangenheit die Gegenwart verste-hen und die Zukunft planen“. Und so war Crous nicht nur Sammler, um zu Repräsentationszwecken gefüllte Bücherregale vorzuweisen, sondern nutzte die Buchbestände vor allem als Arbeitsmittel. Es spricht für seine Kon-zentration auf die Recherchen, dass da Zigarrenasche und Rotweinflecke ihre

Spuren hinterlassen haben. „An seinen Anmerkungen und Anstreichungen, an den vielen Notizen in den Inhalts-verzeichnissen konnte man erken-nen, wie Crous mit den Büchern um-gegangen war. Sie wurden dadurch für mich lebendig und ich konnte mir vorstellen, an welchem Themenbe-reich er gerade gearbeitet hatte“, sagt die erste Kustodin der Sammlung, Dr. Marga van den Heuvel. Er habe eine „sehr geistreiche und sehr lebendige Sammlung“ hinterlassen, die verrate, dass er „ein Mann voller Esprit“ gewe-sen sein muss, der seinen Beruf mit Freude und Humor ausübte, sagt Dr. Marga van den Heuvel.

Crous wird von vielen seiner Wegge-fährten als unterhaltsamer und hu-morvoller Zeitgenosse geschildert. So sagt AKV-Ehrenpräsident Georg Helg von ihm, dass er als Publizist eine Reihe von Büchern und Veröf-fentlichungen hinterlassen habe. Ab-gesehen von allgemeinen Literatur-hinweisen, hätte er aber nichts von Quellenangaben gehalten. „Er war eben kein Historiker, sondern Journa-list, und als begeisterter Erzähler hat ihn die Anekdote oft mehr interes-siert als der historische Vorgang. Das Erzählen unterhaltsamer Ameröllcher machte ihm einfach mehr Spaß“, sagt Georg Helg. „Vor allem war Crous ein sehr humorvoller Lebenskünstler und ein unwahrscheinlich menschlicher Typ, der sich Zeit nahm, zuzuhören, ein großes Wissen und viel Liebe zu Aachen hatte“, erinnert sich Helmut Schultz, der nach dem Tod von Helmut A. Crous dessen Nachfolge im Amt des AKV-Archivars antrat.tis

Helmut Crous (links) bei der Arbeit

„Aus der Kenntnis der Vergangenheit

die Gegenwart verste hen und die

Zukunft planen“ Helmut A. Crous

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50 Journal 2 | 2008

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Es sind die kleinen Eitelkeiten großer Männer, die ihrem Ruhm den Charme hinzufügen. So ließ sich der legen-däre Jacques Königstein gleich drei-mal in Öl malen und sah sich in sei-nem Wohnzimmer täglich mit seinen Konterfeis konfrontiert. Heute zieren die Gemälde dreier AKV-Ehrenpräsi-denten – Jacques Königstein, Helmut Aurel Crous, Georg Helg – den Sit-zungssaal im Domizil des AKV, dem Alten Kurhaus.

Dass auch Crous einem Maler Modell gesessen hatte, erfuhr der damalige AKV-Präsident Georg Helg erst von Crous selbst wenige Monate vor des-sen Tod (8. Juli 1993). Es war bei der Un-terzeichnung des Verkaufsvertrages der Sammlung Crous an den AKV. Über 15 Jahre hinweg war das Gemäl-de verschollen geblieben, und selbst Crous will nicht gewusst haben, wo es sich befand. Erst, als es dann 1995 ans Packen ging für den anstehenden Umzug der AKV-Geschäftsstelle in das Alte Kurhaus, entdeckte Helg dabei im AKV-Archiv ein Polaroid-Foto, das

einen Maler beim Porträtieren von Crous zeigte. Wer aber war der Ma-ler? Helmut Strack, damaliger AKV-Geschäftsführer, recherchierte und fand das 1980 entstandene Gemäl-de im Nachlass des inzwischen ver-storbenen Kölner Malers Franz Josef Blaschke (1916 – 1984) in einer Galerie. Der Künstler porträtierte viele promi-nente Zeitgenossen, s o auch Konrad Adenauer und Willy Millowitsch.

Strack ließ es nicht beim Finden be-wenden. Als Ex-Prinz Helmut II. (1978) griff er zusammen mit seinem prinz-lichen Hofstaat in die Tasche und kauf-te das Gemälde im August 1995 zur Bereicherung der Sammlung Crous. tis

Kleine Eitelkeiten großer Männer – Zufallsfund im AKV-Archiv

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