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GR-Sitzung 13.6.2013 8. Sitzung des Gemeinderates der Landeshauptstadt Innsbruck am 13. Juni 2013 Inhalt 1. Zulässigkeit von Ton- und Bildaufnahmen 512 2. Genehmigung der Niederschrift über die Sitzung des Gemeinderates vom 8.11.2012 (12. Sitzung) 512 3. Genehmigung der Tagesordnung 512 4. Stadtgemeinde Innsbruck - Hoheitsverwaltung, Vorlage der Jahres- rechnung, der Vermögensrechnung und des Beteiligungsberichts 2012 512 5. GR Mag. Kogler Christian, Beurlaubung 513 6. Hieger Robert M., Nachrücken 513 7. 150 Jahre Tirolerbund, Feierlichkeiten in Wien am 12.10.2013 513 8. Stand des Films "Zersplitterte Nacht - 9.11.1938, als die Nacht am kältesten war", Bericht von Weiskopf Hermann 514 9. Buchpräsentation "Die zweite Fremde" - Zehn jüdische Lebensbilder von Christoph W. Bauer 517 10. Aktuelle Stunde zum Thema "BürgerInnenbeteiligung-Bürgerprotest-quo vadis Innsbruck" (Themenauswahl durch Freiheitliche Partei Österreich {FPÖ}) 517 11. Vorstellung der neuen Mitarbeiterin im Büro des Magistratsdirektors 529 12. Namhaftmachung eines Mitgliedes bzw. Ersatzmitgliedes des Stadtsenates gemäß § 86 Abs. 1 und Abs. 3 Innsbrucker Wahlordnung 2011 (IWO) 530 13. Namhaftmachung der Mitglieder und Ersatzmitglieder der gemeinderät- lichen Ausschüsse gemäß § 90 Innsbrucker Wahlordnung 2011 (IWO) 530 14. Stadtteilausschuss Vill, Einrichtung und Entsendung von Mitgliedern 531 15. Stadtgemeinde Innsbruck, Kauf von Grundstücken in KG Vill im Gesamt- ausmaß von 480 m 2 zum Zwecke der Straßenverbreiterung im Bereich der Viller Dorfstraße auf Höhe der Kirche bzw. der Neugestaltung des Kirchen- vorplatzes 532 16. Stadtgemeinde Innsbruck, Baurechtsvertrag mit der Austria Ski Team Han- dels- und BeteiligungsgesmbH und der SCA Immo GmbH zum Zwecke der Errichtung eines Sportmedizin- und Therapiezentrums Olympia-West 532 17. Innsbrucker Verkehrsbetriebe und Stubaitalbahn GesmbH (IVB), Ferien- ticket für Kinder und Jugendliche in den Sommerferien 2013, Zuschuss seitens der Stadt Innsbruck 534 18. Innsbrucker Soziale Dienste gemeinnützige GesmbH (ISD), Übernahme der Jugendzentren des Vereines Jugendhilfe Innsbruck, Erweiterung des Unternehmensgegenstandes 535 19. Lanser See Betriebsgesellschaft mbH, Sommerbadebetrieb am Lanser See, Zuschuss seitens der Stadt Innsbruck 536

8. Sitzung des Gemeinderates der Landeshauptstadt

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GR-Sitzung 13.6.2013

8. Sitzung des Gemeinderates der Landeshauptstadt Innsbruck am 13. Juni 2013

I n h a l t

1. Zulässigkeit von Ton- und Bildaufnahmen 512

2. Genehmigung der Niederschrift über die Sitzung des Gemeinderates vom 8.11.2012 (12. Sitzung) 512

3. Genehmigung der Tagesordnung 512

4. Stadtgemeinde Innsbruck - Hoheitsverwaltung, Vorlage der Jahres-rechnung, der Vermögensrechnung und des Beteiligungsberichts 2012 512

5. GR Mag. Kogler Christian, Beurlaubung 513

6. Hieger Robert M., Nachrücken 513

7. 150 Jahre Tirolerbund, Feierlichkeiten in Wien am 12.10.2013 513

8. Stand des Films "Zersplitterte Nacht - 9.11.1938, als die Nacht am kältesten war", Bericht von Weiskopf Hermann 514

9. Buchpräsentation "Die zweite Fremde" - Zehn jüdische Lebensbilder von Christoph W. Bauer 517

10. Aktuelle Stunde zum Thema "BürgerInnenbeteiligung-Bürgerprotest-quo vadis Innsbruck" (Themenauswahl durch Freiheitliche Partei Österreich {FPÖ}) 517

11. Vorstellung der neuen Mitarbeiterin im Büro des Magistratsdirektors 529

12. Namhaftmachung eines Mitgliedes bzw. Ersatzmitgliedes des Stadtsenates gemäß § 86 Abs. 1 und Abs. 3 Innsbrucker Wahlordnung 2011 (IWO) 530

13. Namhaftmachung der Mitglieder und Ersatzmitglieder der gemeinderät-lichen Ausschüsse gemäß § 90 Innsbrucker Wahlordnung 2011 (IWO) 530

14. Stadtteilausschuss Vill, Einrichtung und Entsendung von Mitgliedern 531

15. Stadtgemeinde Innsbruck, Kauf von Grundstücken in KG Vill im Gesamt-ausmaß von 480 m2 zum Zwecke der Straßenverbreiterung im Bereich der Viller Dorfstraße auf Höhe der Kirche bzw. der Neugestaltung des Kirchen-vorplatzes 532

16. Stadtgemeinde Innsbruck, Baurechtsvertrag mit der Austria Ski Team Han-dels- und BeteiligungsgesmbH und der SCA Immo GmbH zum Zwecke der Errichtung eines Sportmedizin- und Therapiezentrums Olympia-West 532

17. Innsbrucker Verkehrsbetriebe und Stubaitalbahn GesmbH (IVB), Ferien-ticket für Kinder und Jugendliche in den Sommerferien 2013, Zuschuss seitens der Stadt Innsbruck 534

18. Innsbrucker Soziale Dienste gemeinnützige GesmbH (ISD), Übernahme der Jugendzentren des Vereines Jugendhilfe Innsbruck, Erweiterung des Unternehmensgegenstandes 535

19. Lanser See Betriebsgesellschaft mbH, Sommerbadebetrieb am Lanser See, Zuschuss seitens der Stadt Innsbruck 536

* 2 *

GR-Sitzung 13.6.2013

20. Maßnahmen - Behebung von Notständen, Kapitaltransferzahlung - Hoch-wasserhilfe 538

21. Nachtragskredit zum ordentlichen Haushalt 2013 538

22. Nachtragskredit zum außerordentlichen Haushalt 2013 538

22.1 Mag.-Abt. IV, Wirtschaftsförderung, Ankauf von Gewerbe- und Industrie-grundstücken 538

23. Subventionsansuchen 2013 539

24. Subventionsanträge des Ausschusses für Soziales und Wohnungsvergabe, Bereich "Soziales" 539

24.2 Z 6 Streetwork, Sondersubvention 2013 für das Projekt "vor_Ort" 539

25. Subventionsanträge des Kulturausschusses 539

25.2 Verband Neuarzl/Olympisches Dorf, Miete und Betriebskosten 2013, Cen-trum Olympisches Dorf 539

25.4 Freies Radio Innsbruck - Freirad 539

25.6 Tanzsommer Innsbruck 539

26. Entwurf des Bebauungsplanes Nr. PR - B9, Pradl, Bereich zwischen De-freggerstraße, Körnerstraße, Gaswerkstraße und Pradler Straße, gemäß § 56 Abs. 1 TROG 2011 539

27. Entwurf des Bebauungsplanes und Ergänzenden Bebauungsplanes Nr. HA - B23, Höttinger Au, Bereich zwischen Fischerhäuslweg, Fürsten-weg, Cusanusweg, Huchenstraße, gemäß § 56 Abs. 1 und 2 TROG 2011 540

28. Entwurf des Bebauungsplanes und Ergänzenden Bebauungsplanes Nr. HA - B24, Höttinger Au, Bereich Fürstenweg Nrn. 51 und 51a sowie Ampfererstraße Nr. 18 (als Änderung des Allgemeinen Bebauungsplanes Nr. HA - B15 und des Ergänzenden Bebauungsplanes Nr. HA - B15/1), gemäß § 56 Abs. 1 und 2 TROG 2011 540

29. Entwurf des Flächenwidmungsplanes Nr. RE - F10, Reichenau, Bereich zwischen Durigstraße und Reut-Nicolussi-Park (als Änderung des Flächen-widmungsplanes Nr. RE - F7), gemäß § 36 Abs. 2 TROG 2011 540

30. Entwurf des Bebauungsplanes und Ergänzenden Bebauungsplanes Nr. RE - B9, Reichenau, Bereich zwischen Durigstraße und Reut-Nicolussi-Park (als Änderung des Bebauungsplanes Nr. RE - B6 und des Ergänzen-den Bebauungsplanes Nr. RE - B6/1), gemäß § 56 Abs. 1 und 2 TROG 2011 541

31. Bebauungsplan und Ergänzender Bebauungsplan Nr. AL - B 38, Arzl, Be-reich westlich Kreuzgasse und nördlich Österreichische Bundesbahnen (ÖBB), gemäß § 56 Abs. 1 und 2 TROG 2011 541

32. Bebauungsplan und Ergänzender Bebauungsplan Nr. WI - B18, Wilten, Be-reich Liebeneggstraße Nrn. 2, 2a, 4 und 4a sowie Leopoldstraße Nr. 33 (als Änderung des Bebauungsplanes Nr. WI - B2), gemäß § 56 Abs. 1 und 2 TROG 2011 541

33. Flächenwidmungsplan Nr. WI - F22, Wilten, Bereich südlich der Mentl-gasse, zwischen Karmelitergasse und Südbahnstraße (als Teiländerung der Flächenwidmungspläne Nr. 753 und Nr. 10/g), gemäß § 36 Abs. 2 sowie § 111 Abs. 4 TROG 2011 542

* 3 *

GR-Sitzung 13.6.2013

34. Bebauungsplan Nr. WI - B17, Wilten, Bereich südlich der Mentlgasse zwi-schen Karmelitergasse und Südbahnstraße, gemäß § 56 Abs. 1 und 2 TROG 2011 542

35. Flächenwidmungsplan Nr. HA - F37 Höttinger Au, Bereich zwischen Son-nenstraße im Norden, Kranebitter Allee - Höttinger Au im Süden, östlich Tankstelle Kranebitter Allee Nr. 14, westlich der Höttinger Auffahrt (als Än-derung der Flächenwidmungspläne Nr. HA - F1, Nr. HA - F10 und Nr. HÖ - F1), gemäß § 36 Abs. 2 sowie § 111 Abs. 4 TROG 2011 542

36. Bebauungsplan und Ergänzender Bebauungsplan Nr. PR - B5, Pradl, Be-reich westlich der Olympiahalle, gemäß § 56 Abs. 1 und 2 TROG 2011 543

37. Einbringung von dringenden Anfragen 543

38. Einbringung eines dringenden Antrags 543

38.1 Uferpromenade entlang der Sill und in weiterer Folge des Inns, Aufstellung von geschlossenen Mülleimern (GRin Dipl.-Ing.in Sprenger) 543

39. Behandlung des eingebrachten dringenden Antrags 544

39.1 Uferpromenade entlang der Sill und in weiterer Folge des Inns, Aufstellung von geschlossenen Mülleimern (GRin Dipl.-Ing.in Sprenger) 544

40. Behandlung eingebrachter Anträge der Sitzungen des Gemeinderates am 21.2.2013 und 16.5.2013 545

40.1 Maßnahmen im Rahmen von Todesfällen bestimmter Personen des öf-fentlichen Lebens der Landeshauptstadt Innsbruck (GR Mag. Abwerzger) 545

40.2 Erstellung eines effektiven Maßnahmenpaketes gegen Vandalismus (GR Haager) 546

40.3 Waldspielplatz Mentlberg, Errichtung und Ausstattung (GRin Eberl) 546

40.4 Gemeinderätliche Ausschüsse, Zulassung von angelobten Ersatz-Gemein-derätinnen bzw. Gemeinderäten (GR Ofer) 546

40.5 Aufteilung der Wahlwerbungskosten und der allgemeinen Parteienförde-rung, Änderung (GR Ofer) 546

40.6 Innsbrucker Verkehrsbetriebe und Stubaitalbahn GesmbH (IVB), Ausbau der Videoüberwachung (GRin Duftner) 548

40.7 Lärmuntersuchung entlang der Uferstraße (GR Appler) 551

40.8 Beschäftigungspflicht begünstigter Menschen mit Behinderung in Beteili-gungen und Tochtergesellschaften der Stadt Innsbruck, angenommener Gemeinderatsantrag (GR Mag. Krackl) 552

41. Beantwortung eingebrachter dringender Anfragen 553

42. Allfällige Debatte gemäß § 18 Geschäftsordnung des Gemeinderates (GOGR) 553

42.1 Stadtsaal in Innsbruck, Alternativangebote für bisherige Nutzer, wirtschaft-liche Konsequenzen (GR Mag. Jahn) 553

43. Einbringung von Anfragen 554

43.1 Innsbrucker Verkehrsbetriebe und Stubaitalbahn GesmbH (IVB), Ausbil-dung von Buslenkerinnen und Buslenkern (GR Mag. Abwerzger) 554

43.2 Vergnügungssteuer, Aufkommen bestimmter Anteile an den Einnahmen (GR Mag. Abwerzger) 554

* 4 *

GR-Sitzung 13.6.2013

43.3 Zuteilung von Mietwohnungen, bezüglich derer die Stadt Innsbruck ein Vergaberecht besitzt (GR Kunst) 555

43.4 Externe Vergabe von Marketing- bzw. Werbeaufträgen aller Stadtsenats-mitglieder (GR Mag. Abwerzger) 557

44. Einbringung von Anträgen 557

44.1 Innsbrucker Kommunalbetriebe AG (IKB), Wertstoffsammelinsel an der Kreuzung Radetzkystraße - Klappholzstraße (GR Grünbacher) 557

44.2 Einsparungen bei den Betriebskosten durch Mieterinnen und Mieter und Wohnungseigentümerinnen und -eigentümer, Maßnahmenkatalog, In-formationskampagne (StR Wanker) 558

44.3 Widerruf der Bewilligungen zur Aufstellung von Spielautomaten und Verzicht auf Einhebung der Automatengebühr (GR Buchacher) 558

44.4 Neuerrichtung des Recyclinghofes West (GR Buchacher) 559

44.5 Einrichtung einer Arbeitsgruppe zum Thema Regionalbahn (GR Buchacher) 559

44.6 Frauen-Nachttaxi, Verlängerung bis 4.00 Uhr (GRin Eberl) 559

44.7 Sprechstunde für Kinder und Jugendliche, Einführung (GRin Mag.a Heis) 560

44.8 Sozial verträgliches Wohnen in der Stadt Innsbruck, Wiederaufnahme des Prüfantrages (GR Ofer) 560

44.9 Vorzeigemodell leistbares Wohnen (GR Ofer) 560

44.10 Bogenunterführung Dreiheiligenstraße - Ing.-Etzel-Straße, Sanierung, Beleuchtung (GR Mag. Jahn) 561

44.11 Fußweg entlang der Sill zwischen Sillbrücke und Pembauer Brücke, Sa-nierung (GRin Dipl.-Ing.in Sprenger) 562

44.12 Tiroler FlughafenbetriebsgesmbH (TFG), Förderung von Lärmschutzmaß-nahmen bei Flughafenanrainerinnen und -anrainern (GRin Mag.a Schwarzl) 562

44.13 Innsbrucker Verkehrsbetriebe und Stubaitalbahn GesmbH (IVB), Er-weiterung der Linie "J" rund um den Kurpark Igls (GR Mag. Krackl) 563

- 511 -

GR-Sitzung 13.6.2013

N i e d e r s c h r i f t

über die 8. Sitzung des Gemeinderates der Landeshauptstadt Innsbruck am 13. Juni 2013

Ort: "Rathaus-Neu", 6. Obergeschoß,

Plenarsaal (Gemeinderatssitzungssaal)

Dauer:

15.10 Uhr bis 18.45 Uhr

Vorsitzende:

Bgm.in Mag.a Oppitz-Plörer

Anwesende und entschuldigte Gemeinderä-tinnen bzw. Gemeinderäte:

Siehe beiliegende Anwesenheitsliste!

Ferner anwesend:

MD-Stellv. Dr. Köfler

VertreterInnen der Beamtenschaft, der Pres-se und des Rundfunks

Schriftführerinnen:

Müller (bis 17.00 Uhr)

Berger (ab Seite 530, bis 18.05 Uhr)

Spielmann (ab Seite 546)

Bgm.in Mag.a Oppitz-Plörer: Meine sehr geehrten Damen und Herren! Ich eröffne die Sitzung des Innsbrucker Gemeinderates.

Mein Gruß gilt den Damen und Herren des Gemeinderates, den erschienenen ZuhörerInnen, den RepräsentantInnen der Beamtenschaft und der Medien.

Ich stelle die Beschlussfähigkeit des Gemeinderates fest.

- 512 -

GR-Sitzung 13.6.2013

1. Zulässigkeit von Ton- und Bild-aufnahmen

Bgm.in Mag.a Oppitz-Plörer: Laut § 25 Abs. 1 Stadtrecht der Landeshauptstadt Innsbruck (IStR) hat der Gemeinderat die Zulässigkeit von Ton- und Bildaufnahmen zu beschließen.

Beschluss (einstimmig):

Die Aufnahmen von Ton und Bild werden genehmigt.

2. Genehmigung der Niederschrift über die Sitzung des Gemeindera-tes vom 8.11.2012 (12. Sitzung)

Bgm.in Mag.a Oppitz-Plörer: Die Nieder-schrift über die Sitzung des Gemeinderates vom 8.11.2012 (12. Sitzung) wurde allen Mitgliedern des Gemeinderates zugemittelt.

Erhebt sich gegen die Fassung des Proto-kolls ein Einwand?

Beschluss (einstimmig):

Die Niederschrift über vorstehend angeführ-te Sitzung des Gemeinderates wird geneh-migt.

3. Genehmigung der Tagesordnung

Bgm.in Mag.a Oppitz-Plörer: Die Tages-ordnung ist Ihnen zeitgerecht zugegangen.

Beschluss (einstimmig):

Die Tagesordnung wird genehmigt.

Ich darf bekannt geben, dass nachstehend angeführter Punkt von der Tagesordnung abgesetzt wird:

Zu Punkt 6., Anträge des Stadtsenates:

f) SchulPlus- bzw. LehrPlus-Ticket,

Grundsatzbeschluss

Wir haben diesen Punkt in der gestrigen Sitzung des Stadtsenates nicht behandelt.

Ich beantrage, nachstehend angeführten Punkt in die nicht öffentliche Sitzung zu verweisen:

Zu Punkt 6., Anträge des Stadtsenates:

a) Stadtgemeinde Innsbruck, Kauf von

Grundstücken in KG Vill, im Gesamt-

ausmaß von 480 m2, zum Zwecke der

Straßenverbreiterung im Bereich der

Viller Dorfstraße auf Höhe der Kirche

bzw. der Neugestaltung des Kirchen-

vorplatzes - Konditionen

Mehrheitsbeschluss (gegen GRÜNE, PI-RAT; 9 Stimmen)

Der Verweisung des vorstehend angeführ-ten Punktes in die nicht öffentliche Sitzung wird zugestimmt.

4. IV 11505/2012

Stadtgemeinde Innsbruck - Ho-heitsverwaltung, Vorlage der Jah-resrechnung, der Vermögens-rechnung und des Beteiligungs-berichts 2012

Bgm.in Mag.a Oppitz-Plörer verliest das Schreiben der Mag.-Abt. IV, Rechnungswe-sen, Buchhaltung, vom 28.5.2013:

"Sehr geehrte Frau Bürgermeisterin!

Das Stadtrecht der Landeshauptstadt Inns-

bruck (IStR) sieht in seinem § 73 vor, dass

Frau Bürgermeisterin die Jahresrech-

nung 2012 für das abgelaufene Haushalts-

jahr bis Ende Juni des nachfolgenden Jah-

res dem Gemeinderat zur Prüfung und Er-

ledigung vorzulegen hat.

Die Jahresrechnung für das Haushalts-

jahr 2012 wurde von der Mag.-Abt. IV, Fi-

nanzverwaltung und Wirtschaft, zum

28.2.2013, die Vermögensrechnung zum

31.12.2012 und der Beteiligungsbericht zum

28.11.2012 erstellt. In der Zeit vom 6.5.2013

bis einschließlich 21.5.2013 lagen diese

Rechnungswerke zur öffentlichen Einsicht

auf. Die Auflage war unter Zahl

IV 11505/2012 an der Amtstafel kundge-

macht.

Wir ersuchen Sie nun, Jahresrechnung,

Vermögensrechnung und Beteiligungsbe-

richt für das Jahr 2012 im Sinne der ein-

gangs genannten Bestimmungen des Stadt-

rechtes der Landeshauptstadt Innsbruck

(IStR) dem Gemeinderat und dem Kontroll-

ausschuss zur Prüfung und Erledigung vor-

zulegen.

- 513 -

GR-Sitzung 13.6.2013

Die Rechnungswerke haben wir allen Mit-

gliedern des Gemeinderates zugestellt. Die

maßgeblichen Daten der Jahresrechnung

sind im vorliegenden Bericht

(Zahl IV 11505/2012) an den gemeinderätli-

chen Ausschuss für Finanzen, Subventio-

nen und Beteiligungen dargestellt.

Für die Berichterstattung im Gemeinderat

regen wir folgenden Vorschlag an:

Die Mag.-Abt. IV, Finanz-, Wirtschafts- und

Beteiligungsverwaltung hat die Jahresrech-

nung 2012 nach Abschluss der Kassen- und

Rechnungsbücher zum 28.2.2013 fertig

gestellt. Des Weiteren hat die Mag.-Abt. IV

die Vermögensrechnung 2012 zum Stichtag

31.12.2012 erarbeitet. Der Beteiligungsbe-

richt 2012 wurde im November 2012 unter

der Zahl IV 10375/2012 erstellt. Dieser ent-

hält die Daten aus den Jahresabschlüs-

sen 2011 (Bilanz, Gewinn- und Verlustrech-

nung) der einzelnen Unternehmen und wird

gemäß § 17 Abs. 2 Z 13 VRV ebenfalls bei-

gelegt. Die öffentliche Auflage erfolgte in

der Zeit vom 6.5.2013 bis einschließlich

21.5.2013. Sie war durch Anschlag an der

Amtstafel kundgemacht.

Die Jahresrechnung 2012 weist für den or-

dentlichen Haushalt ein Anordnungssoll bei

den Einnahmen von € 312.677.073,73 und

bei den Ausgaben von € 312.529.143,47

somit einen Sollüberschuss von

€ 147.930,26 auf. Die Detailrechnungser-

gebnisse sind der Ausfertigung der Jahres-

rechnung zu entnehmen. Diese haben alle

Mitglieder des Gemeinderates durch die

Mag.-Abt. IV, Finanzverwaltung und Wirt-

schaft, erhalten. Das Rechnungsergebnis

wird nach den haushaltsrechtlichen Vor-

schriften im Rechnungsjahr 2014 abgewi-

ckelt.

Frau Bürgermeisterin hat gemäß § 73 Stadt-

recht der Landeshauptstadt Innsbruck

(IStR) die Jahresrechnung 2012, die Ver-

mögensrechnung 2012 und den Beteili-

gungsbericht 2012 der Kontrollabteilung zur

Vorprüfung zuzuweisen. Diese werden in

der Folge dem gemeinderätlichen Kontroll-

ausschuss zur Prüfung und Antragstellung

vorgelegt.

Mit freundlichen Grüßen

Dr. Thomas Pühringer

Finanzdirektor."

Das ist eine wichtige Mitteilung. Ich weiß gar nicht, ob irgendjemand in diesen Akt Einsicht nimmt. Nachdem das eines der wichtigsten Werke ist, wäre eine öffentliche Einsichtnahme nicht von Nachteil.

Vorstehende Mitteilung wird zur Kenntnis genommen.

5. GR Mag. Kogler Christian, Beur-laubung

Bgm.in Mag.a Oppitz-Plörer verliest das Schreiben von GR Mag. Kogler vom 11.6.2013:

"Sehr geehrte Frau Bürgermeisterin!

Im Hinblick auf die bevorstehende National-

ratswahl im September 2013 und meiner

damit verbundenen Kandidatur, ersuche ich

mich, im Zeitraum vom 12.6.2013 bis

13.7.2013, von meiner Tätigkeit im Innsbru-

cker Gemeinderat zu beurlauben.

Mit freundlichen Grüßen

Mag. Christian Kogler."

Vorstehende Mitteilung wird zur Kenntnis genommen.

6. Hieger Robert M., Nachrücken

Bgm.in Mag.a Oppitz-Plörer verliest das Schreiben von der Innsbrucker Volkspartei (ÖVP) vom 12.6.2013:

"Sehr geehrte Frau Bürgermeisterin!

Mit 12.6.2013 wir KR Robert M. Hieger die

durch die Beurlaubung von

Mag. Christian Kogler frei gewordene Stelle

der Innsbrucker Volkspartei (ÖVP) im Ge-

meinderat einnehmen.

Mit freundlichen Grüßen

GRin MMag.a Barbara Traweger-Ravanelli,

Klubobfrau."

Vorstehende Mitteilung wird zur Kenntnis genommen.

7. 150 Jahre Tirolerbund, Feierlich-keiten in Wien am 12.10.2013

Bgm.in Mag.a Oppitz-Plörer kündigt den Termin 150 Jahre Tirolerbund - Feierlichkei-ten in Wien am 12.10.2013 an. Wir haben hier eine Terminkollision, weil gleichzeitig

- 514 -

GR-Sitzung 13.6.2013

die Feier der Partnerstadt Freiburg stattfin-det, zu der sich auch einige Kolleginnen und Kollegen angemeldet haben.

Die Einladung zu dieser schönen Feier wird ausgesandt. Ich ersuche, dass jemand die Stadt Innsbruck vertreten wird.

Vorstehende Mitteilung wird zur Kenntnis genommen.

8. Stand des Films "Zersplitterte Nacht - 9.11.1938, als die Nacht am kältesten war", Bericht von Weiskopf Hermann

Bgm.in Mag.a Oppitz-Plörer ersucht GR a. D. Hermann Weiskopf Ausschnitte aus dem Film "Zersplitterte Nacht" über die wahre Geschichte der Reichspogromnacht vom 9.11.1938 zu präsentieren.

Die Präsentation soll uns einen Einblick in seine diesbezüglichen Tätigkeiten geben. Die Präsentation dauert zirka 20 Minuten. Weiters darf ich berichten, dass die Klubob-leute der Fraktionen und die VertreterInnen des Kulturausschusses zusammen mit DDr. Lukas Morscher und Dr. Andreas Maislinger - Dr. Horst Schreiber hatte heute keine Zeit - für das 75-Jahr-Gedenken an das Novemberpogrom heute in der Stadt Innsbruck eine beratende Sitzung abgehal-ten haben.

Welche Maßnahmen, Projekte und Tätigkei-ten wir im Rahmen dieses Tages entfalten werden, wurden heute vorgestellt. Es sind durchaus sehr breite und konstruktive Vor-schläge eingegangen. Wir werden im nächsten Kulturausschuss am 9.7.2013 ein konkretes Programm beraten und beschlie-ßen bzw. vorlegen. Wir werden uns auch die Projektgruppe, die tätig wird, ansehen.

Ich glaube, dass 75 Jahre Anlass genug sind, hier einen besonderen Schwerpunkt zu setzen, weil wir durchaus in unserer Stadtgeschichte Kapitel und Jahrzehnte haben, die noch nicht so intensiv beleuchtet wurden. Das kann der Startschuss für die eine oder die andere Forschungsarbeit, die hier beauftragt wird, sein. Wir werden uns intensiv in der Sitzung des nächsten Kultur-ausschusses damit befassen. Heute ist der Auftrag ergangen, intensiv über die Ge-schichte der Reichspogromnacht nachzu-denken.

Ich darf GR a. D. Hermann Weiskopf sehr herzlich begrüßen und ihn bitten, mit der Präsentation zu beginnen.

Weiskopf: Vielen Dank für die Einladung, die wir sehr zu schätzen wissen.

Es handelt sich dabei um einen Film, der im Jahr 2008 realisiert wurde. Jetzt haben wir das Jahr 2013 .Diese Zeitspanne von der Idee bis zu einem fertigen Film ist ganz normal.

In der Audiovisuellen Gedächtnis Produkti-on (AVG) gibt es etwa 80 KünstlerInnen, die an dem Werk gearbeitet haben. Ein Großteil davon sind Tirolerinnen und Tiroler bezie-hungsweise in Tirol tätige KünstlerInnen. Es befindet sich aber auch der eine oder ande-re Star darunter.

Kurz erläutere ich, dass Sie auf dem Bild Ottfried Fischer sehen können. Er war so freundlich und hat uns einen Drehtag ge-schenkt. Er bekommt cirka € 15.000,-- Gage pro Drehtag. Das ist eine ganz normale Ga-ge für einen Star. Bei uns hat er € 50,-- be-kommen und daher bedanke ich mich recht herzlich bei ihm.

Neben Ottfried Fischer sehen Sie eine Frau, die Grete Berger im Film spielt. Sie heißt Christine Mein und ist Südtirolerin, die sehr viele Serien im ZDF produziert hat und da-her sehr bekannt sein müsste. Sie ist die Frau von Nick Wilder - der Schiffsarzt der Serie "Das Traumschiff" - er ist aber nicht auf dem Bild! Ehrlicherweise sage ich, dass "Das Traumschiff" nicht die Sendung ist, die ich gerne ansehe. Nick Wilder ist im deutschsprachigen Raum sehr bekannt, da sich 7 % bis 8 % der im deutschsprachigen Raum lebenden Bevölkerung die Sendung "Das Traumschiff" ansehen.

Zudem spielt Michael Waldeberger Ing. Richard Berger, um den es im Film geht. Michael Waldeberger ist ein Enkel-sohn des Malers Walde und ist ein hervor-ragender Tiroler Schauspieler, der auch in Amerika gewirkt hat. Zu seiner Rechten sieht man Martin Strele, ein junger Tiroler Schauspieler, den viele kennen.

Nun gebe ich eine kurze Erläuterung zum jetzigen Programm. Ich werde die Power-Point-Präsentation vorstellen und anschlie-ßend mehrere Minuten aus dem Film zei-gen. Ich bitte um Verständnis, wenn die

- 515 -

GR-Sitzung 13.6.2013

Präsentation fünf bis sieben Minuten länger dauert.

Der Film "Zersplitterte Nacht - 9.11.1938, als die Nacht am kältesten war" erinnert zum 75-igsten Gedenkjahr 2013 an die "Reichspogromnacht 1938". Er erzählt die wahre Geschichte von Ing. Richard Berger, dem Vorstand der Israelitischen Kultusge-meinde Innsbruck, der von den Nazis brutal ermordet wurde. Eine Log Line muss in ei-nem Satz zusammenfassen, worum es geht.

Wir können hier ein Familienfoto Anfang der 1930er-Jahre mit seiner Frau Grete und mit den beiden Söhnen Walter und Fritzl sehen. Auf der rechten Seite sehen Sie ein Bild, welches kurz vor seiner Ermordung ent-stand.

Am Anfang - für die Recherche - stand eine Reise nach Israel an. Auf dem Foto kann man das Tote Meer sehen. Israel ist eine Reise wert und einfach fantastisch. Weiters waren wir im Holocaust Museum. Es war dies zwar nicht die erste Reise, aber ich habe das Bild in die Power-Point-Präsen-tation gegeben. Man kann Dr. Peter Mair in der Mitte sehen. Wir sehen zwei Vertrete-rinnen des Museums und wir können Richard Benson, den Enkelsohn von Ing. Richard Berger erkennen. Richard Ben-son ist auch in unserer Mitte. Dazu haben wir ein Foto von unserem Dreh abgebildet. Zudem sehen Sie auf der anderen Seite Tel Aviv bei Nacht.

Unsere ZeitzeugInnen sind das Herzstück des ganzen Films. Abgebildet wurde ein Schriftstück mit dem Titel "Tiroler, Mander es ist Zeit!" Ihr werdet es dann nochmals sehen. Ich spreche von Abi Bauer, einem unglaublichen Mann beziehungsweise einer unglaubliche Persönlichkeit. Im Jahr 2009 war er 90 Jahre alt, als der das Interview gegeben hat. Nachher könnt Ihr mit mir ger-ne darüber sprechen, wie so etwas mit 90 Jahren noch möglich ist. Es geht ihm zum Glück noch gut.

Ich darf ganz kurz berichten, dass wir vor cirka einem Monat wieder in Israel waren und die ZeitzeugInnen besucht haben. Wir haben ihnen in einem privaten Screening den Film gezeigt, weil das aufgrund ihres Alters vereinbart wurde.

Weiters sehen Sie Abraham Gafni, wie er seit 30 Jahre heißt, ehemals Erich Weinreb. Außerdem ist er begeisterter Tiroler, der schon seit 70 Jahren in Israel - zuerst in Palästina - lebt.

Links unten sieht man Richard Benson mit einer Rose in der Hand. Ich werde Euch diese Szene heute nicht zeigen, aber das ist im Film als solche eine sehr bedeutungsvol-le Szene. Daneben ist Bgm.in Mag.a Oppitz-Plörer, StR Gruber, die beiden ZeitzeugIn-nen, indirekt Richard Benson, direkt Erika Shomrony - geborene Erika Schwarz - und Tochter eines Mitbesitzer des Warenhauses Richard Schwarz zu sehen. Weiters ist die Präsidentin der Israelitischen Kultusge-meinde und Josch H. Pfisterer zu sehen. Dieser führte die Kamera und den Schnitt durch. So sieht ein relativ kleines Team aus, das immer größer geworden ist. Das war im Rathaus von München mit Ottfried Fischer, der ein Mythos mit großem Herz und nicht nur großer Statur ist. Herzliches Danke-schön.

Auf der anderen Seite ist die Grande Dame Julia Gschnitzer aus Fernsehen und Bühne bekannt. Aber dazu muss man nicht allzu viel erklären.

Darunter sehen wir Martin Strele. Er leistete - ich zeige dazu eine Szene - eine außer-gewöhnliche gute schauspielerische Leis-tung. Hut ab! Normalerweise habe ich einen Hut auf, jetzt wo ich ihn bräuchte leider nicht. Daneben sehen Sie Edwin Hochmuth, er spielt einen jungen Mann, der im Film zu den Nazis verführt wird und ein überzeugter Wirt ist. Das ist wirklich eine grandiose Leis-tung. Es sei erlaubt - auch wenn die Be-troffenen nicht anwesend sind - wenn man diese über den grünen Klee lobt.

Wir haben mehrere Testscreenings ge-macht. Diese waren in der Stadt Berlin, in der Stadt Innsbruck und in der Stadt Tel Aviv. Hier können Sie Ben Segenreich se-hen, der so freundlich war und uns in Tel Aviv besucht hat. Weiters sehen Sie Dr. Peter Mair, dieser Herr mit dem schwar-zen Sakko. Über ihn kann ich drei Stunden sprechen. Das ist ein toller Mann, welcher bescheiden, intelligent und ein irrsinnig gu-ter Drehbuchautor ist. Er kann heute leider nicht dabei sein, da er im Sommer am Bag-gersee arbeitet, damit er sich das Schreiben über dieses Jahr leisten kann.

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Was soll passieren mit der zersplitterten Nacht? Wenn Ihr einverstanden seid, sehen wir uns den Film im Nachhinein an. Gebt mir bitte 15 bis 20 Minuten Zeit, damit ich Euch das dann zeigen kann.

Wir haben für den Film eine kleine Rah-menhandlung geschaffen. Es ist so, dass sich viele Leute - nicht nur die Jungen - fra-gen, warum sie sich damit befassen sollen. Wir haben darüber nachgedacht, wie man junge Leute vielleicht dazu bringen kann, sich so eine Geschichte wieder einmal an-zusehen und daher haben wir eine kleine Rahmenhandlung - die sich in einer Schule abspielt - gemacht. Es geht um zwei Schü-lerInnen, Emily ist interessiert und hat gute Noten und Tom ist nicht interessiert aber beide müssen bei der Matura den Mord an Ing. Richard Berger historisch rekonstruie-ren, um durch die Matura zu kommen.

Ich darf Ihnen dazu eine Szene bezie-hungsweise den sehr kurzen Vorspann zei-gen. Die Musik stammt von einem jungen Innsbrucker namens Bernhard Falkner.

Im Film geschieht Folgendes: Emily ent-scheidet sich, nach Israel zu fahren, um dort ZeitzeugInnen zu interviewen. Während-dessen wartet Tom.

Nun spiele ich Euch einen Ausschnitt der ZeitzeugInneneninterviews vor. Ich beginne mit Erika Shomrony, geboren im Jahr 1918 als Erika Schwarz und Richard Benson, der Enkelsohn.

Während Emily die ZeitzeugInneninterviews zurückbringt, möchte Tom ein bisschen Ge-gengewicht dazu setzen und möchte sich die TäterInnenseite ansehen. Er ist der Meinung, dass es dann mehr Sinn für ihn macht. Tom erfindet historische Figuren und interpretiert diese. Dazu stelle ich Euch eine Szene vor.

Außerdem haben wir noch ein Zeitzeugen-interview von Abraham Gafni. Er hat auch das Verdienstkreuz der Stadt Innsbruck bekommen.

Ich stelle Ihnen auch noch einen Filmaus-schnitt mit Abi Bauer vor. In diesem 80 Mi-nuten langen Film werden 30 Minuten Inter-views gegeben und über Archivmaterial gesprochen. Wir kommen auch noch zu Spielszenen rund um die Familie Berger.

Zudem habe ich einen letzten Abschnitt. Ich hoffe, dass ich die Präsentation ein wenig darstellen konnte. Es gibt also dieses Spannungsfeld zwischen den ZeitzeugInnen und der Rekonstruktion der TäterInnen. Dieses Spannungsfeld trifft in diesem Film die Familie von Ing. Richard Berger und seiner Frau Grete. Dazu darf ich noch eine Szene beziehungsweise einen Block zei-gen, damit man versteht, wie der Film auf-gebaut ist und worum es sich letztendlich in diesem Drama handelt.

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit. Ich glaube, man hat verstanden, worum es in dem Film geht. Das persönliche Drama des Ing. Richard Berger bleibt natürlich das Be-rührende. Wie die Geschichte ausgeht, wis-sen wir alle aus dem Geschichtsunterricht. Ich möchte Euch heute schon einladen - wenn der Film in die Kinos kommt - den gesamten Film anzusehen.

Ganz kurz lese ich vor, was mit dem Film geschehen sollte. Es soll eine Premiere in der Stadt Innsbruck geben, für die man sich nicht schämen muss. Wir haben dies so salopp formuliert, denn es ist immer alles leichter gesagt. Die Umsetzung mit Zeitzeu-gInnen und Stars ist aber immer schwieri-ger.

Wir möchten an den Internationalen Festi-vals mitmischen. Ich stelle am Freitag die italienischen Untertitel fertig. Meine Frau ist Italienerin und daher habe ich in Italien ge-lebt. Daher können wir so etwas machen.

Zudem haben wir englische Untertitel ange-fügt. Wir erwarten in sechs bis acht Wochen die ersten Antworten de diversen Festival-veranstalterInnen. Die spannendste Frage für die, die den Film produziert haben, ist, wie sehr es dem Film gelingt, auf internatio-nalen Boden angenommen zu werden und vor allem auf welchem Niveau er reüssiert? Da hoffen natürlich alle 80 Beteiligten, die an dem Film mit0gearbeitet haben, dass dies gelingt.

Die Ausstrahlung im Fernsehen habe ich auch noch aufgelistet: Es gibt ein Interesse des Österreichischen Rundfunks (ORF). ORF 3 will den Film am 9.11.2013 ausstrah-len. Das ist sehr gut und eine tolle Sache. Diesbezüglich sind wir am Verhandeln. Fi-nanziell ist die Sache nicht sehr interessant. Wenn der Österreichische Rundfunk (ORF) dafür € 3.000,-- bezahlt, dann ist das schon

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eher viel. Ich habe noch nicht verhandelt, aber ich habe mich darüber informiert.

Ich muss dazusagen, dass wir den Film nicht wegen des Geldes produziert haben, denn das wäre ein Tropfen auf den heißen Stein.

Als letztes erläutere ich, dass wir den Film an den Schulen zeigen möchten. Konstantin Film Österreich möchte den Film in den Schulen zeigen. In der Bundesrepublik Deutschland (BRD) gibt es Verleihe, die den Film den Schulen zeigen wollen.

Wir haben keine SponsorInnen. Es gäbe noch für Sponsorinnen die Möglichkeit, sich gut zu präsentieren. Es sei erlaubt, das im Sinne des Films hier zu deponieren. Ich beantworte auch gerne noch Fragen zum Film. Herzlichen Dank. (Beifall von allen Seiten)

Bgm.in Mag.a Oppitz-Plörer: Vielen Dank für den kurzen Einblick in den Film und na-türlich herzliche Gratulation. Es soll die Ein-führung, die Du uns gegeben hast, Lust auf mehr machen und uns Anreiz geben. Ich glaube, dass der Gemeinderat als solcher doch ein großer Verteiler ist, der in ver-schiedenen Gruppierungen, Vereinigungen aber auch durch die politische Arbeit ent-sprechender Multiplikator ist.

Wenn keine Fragen gestellt werden, bedan-ke ich mich für die Präsentation. Wir werden die Premiere entsprechend vorbereiten. Ich darf mich ganz herzlich für Deine Tätigkeit und die Tätigkeit, die Du in dem Fall für die Stadt Innsbruck übernommen hast, gerade mit den TrägerInnen des Verdienstkreuzes, bedanken. Das sollte man nicht unterschät-zen und entsprechend würdigen, weil damit viel Zeit und persönliche Emotion verbun-den ist.

Man möchte sich darauf einlassen. Ich bin Dir dankbar, dass Du, Hermann Weiskopf, das übernommen hast. Im Namen der Vor-sitzenden des Kulturausschusses, GRin Dr.in Moser, möchte ich sagen, dass sie letztes Jahr nach Israel mitgefahren wäre, aber zu diesem Zeitpunkt dort Unruhen wa-ren und daher ist diese Reise leider ins Wasser gefallen.

Weiskopf: Danke für das Wohlwollen.

9. Buchpräsentation "Die zweite Fremde" - Zehn jüdische Lebens-bilder von Christoph W. Bauer

Bgm.in Mag.a Oppitz-Plörer: Es waren ei-nige von Euch bei der Buchpräsentation "Die zweite Fremde" von Christoph W. Bau-er anwesend. Bei diesem Buch geht es um zehn jüdische Lebensbilder. Wir haben für jede Gemeinderätin beziehungsweise für jeden Gemeinderat ein Buch gekauft. Das Buch kann in der Mag.-Abt. I, Bürgerservice und Öffentlichkeitsarbeit, Kanzlei für Ge-meinderat und Stadtsenat, abgeholt wer-den.

Es wird Kenntnis genommen.

10. Aktuelle Stunde zum Thema "Bür-gerInnenbeteiligung-Bürger-protest-quo vadis Innsbruck" (Themenauswahl durch Freiheitli-che Partei Österreich {FPÖ})

GR Mag. Abwerzger: Zu BürgerInnenbetei-ligung/BürgerInnenprotest-quo vadis Inns-bruck kann ich sagen, dass es von Seiten der Freiheitlichen Partei Österreichs (FPÖ) und von meiner persönlichen Seite ein kla-res Bekenntnis zur BürgerInnenbeteiligung gibt. Beides ist eine Form der direkten De-mokratie.

Ich bin persönlich ein absoluter Anhänger des BürgerInnenprotestes. Wenn man sich, wie ich damals im Wahlkampf der Gemein-deratswahl und in letzter Zeit, sehr viel mit BürgerInnen unterhalten hat, haben meine FraktionskollegInnen, die KollegInnen von der Liste RUDI und ich das Gefühl, dass über die Bevölkerung "darüber gefahren" wird. Die BürgerInnen denken, dass die Politik tut, was sie will. Man kann zwar ein wenig mitreden, aber schlussendlich wird von den gewählten RepräsentantInnen ent-schieden. Das ist an und für sich das, was die Bevölkerung beziehungsweise die Leute mir gegenüber sagen.

Wenn man sich Teile der Verfahren ansieht, bei denen es BürgerInnenproteste und Bür-gerInnenbeteiligung gegeben hat, so muss ich feststellen, dass dies leider Gottes teil-weise zutrifft. Meines Erachtens war der Protest rund um die Graßmayr-Kreuzung eine gute Gelegenheit, die leider viel zu spät aufgenommen wurde. Ich hatte das

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Gefühl, dass bei der Debatte rund um die Graßmayr-Kreuzung Personen instrumenta-lisiert wurden. Das hätte man sich sparen können. Ich sage jetzt ganz emotionslos, dass man Personen etwas vorgemacht hat, was nicht haltbar war. Dazu kann ich sagen, dass man sich das lieber erspart hätte. Mei-ner Meinung nach ist eine Veranstaltung nie umsonst. In diesem Stadium des Projektes, wie das bei der Graßmayr-Kreuzung der Fall war, war natürlich nichts mehr zu errei-chen.

Ein BürgerInnenprotest ist angebracht und sinnvoll, wenn er in geordneter und ange-nehmer Art und Weise transportiert wird. Ich halte nichts davon, wie es Bgm.-Stellv.in Mag.a Pitscheider im Stadtteil Pradl über sich ergehen lassen musste, dass Personen auftreten, die ihre Worte nicht unter Kontrolle haben und beleidigend wer-den. Das ist natürlich keine Form des Bür-gerInnenprotestes. Auf der anderen Seite muss gesagt werden, Personen in einen Bus der Innsbrucker Verkehrsbetriebe und Stubaitalbahn GmbH (IVB) zu stecken und zu einer Informationsveranstaltung zu brin-gen ist meiner Meinung nach nicht der Weg in die richtige Richtung.

Im Stadtteil Pradl haben wir in Bezug auf die Regionalbahn ein massives Problem. Diesbezüglich gebe ich Bgm.in Mag.a Op-pitz-Plörer recht, dass man nicht allen alles recht machen kann. Mir ist durchaus be-wusst, dass allen alles recht gemacht das-selbe wie nichts gemacht ist. Wenn es 1.100 AnrainerInnen gibt, dann müssen diese entsprechend Gehör finden. Es muss darüber nachgedacht werden - wie im letz-ten Gemeinderat beschlossen - dass gewis-se Streckenführungen des Regionalbahn- und Straßenbahnsystems für den Tiroler Zentralraum überdacht werden.

Außerdem haben wir andere Projekte. Die Pacherwiese mit dem Pilotprojekt für Nutzgärten in der Stadt (Urban Gardening) war meines Erachten nach ein gutes Projekt für den BürgerInnenprotest. Das hat nichts mit BürgerInnenbeteiligung zu tun. In dieser Angelegenheit haben sich BürgerInnen zu-sammen gefunden, ohne irgendwie instru-mentalisiert worden zu sein, und haben das Pilotprojekt für Nutzgärten in der Stadt (Urban Gardening) gekippt. Das Projekt selber ist ein gutes Projekt, aber nicht auf diesem Standort.

Das zeigt, dass man mit BürgerInnen viel erreichen kann und BürgerInneninteresse schlussendlich schlagend werden kann, um ein Projekt in eine andere Richtung zu füh-ren. Abschließend appelliere ich an die Stadtregierung, dass BürgerInneninteressen ein Anliegen werden müssen. Man sollte sich nicht zurückziehen, wenn irgendwo BürgerInnenproteste bestehen, die der ei-genen Meinung widersprechen. Als Mitglied des Gemeinderates sollte man sich dann für diese Personen einsetzen.

Quo vadis der Stadt Innsbruck habe ich mir damals in dem Bereich sehr viel von den Innsbrucker Grünen (GRÜNE) erhofft. Viele BürgerInnen und auch ich wurden ent-täuscht. Es hat sich seit der Regierungsbe-teiligung der Innsbrucker Grünen (GRÜNE), die das immer auf ihre Fahnen geheftet haben, nichts zum Positiven gewendet. Ich muss dazu sagen, dass mir bei den Mitglie-dern der Stadtregierung die Konfliktlö-sungskompetenz fehlt. In diesem Sinne hoffe ich als positiv denkender Mensch trotzdem, dass diesbezüglich für die Bürge-rInnen etwas geschieht und dass die Ver-antwortlichen der Stadtregierung umden-ken. In Zukunft muss BürgerInnenprotest ernst genommen werden, auch wenn dieser nicht der eigenen Meinung entspricht.

GRin Dr.in Molling: Ich möchte festhalten, dass BürgerInnenbeteiligung und BürgerIn-nenprotest eine sehr zu begrüßende Sache sind. Die SeniorInnen nehmen am Gesche-hen in der Stadt Innsbruck sehr interessiert teil. Sie äußern ihren Unmut oder ihre Zu-stimmung sehr pointiert. Es geht eigentlich darum, dass die Leute frühzeitig über grö-ßere Vorhaben, sei es Bauvorhaben oder andere Dinge, sehr gründlich informiert werden, sodass die BürgerInnen die Projek-te zur Kenntnis nehmen können. Das zweite ist die Möglichkeit der Teilnahme an der BürgerInnenbeteiligung und eventuell des Protestes. Die Frage, wie man das so pragmatisch organisieren kann, dass jede beziehungsweise jeder daran teilnehmen kann, stellt sich.

Ich erinnere mich daran, dass Altbürgermei-sterin KRin Zach immer Stadtteilgespräche führte. Dort sind sehr viele Themen zur Sprache gekommen. Es waren zum Teil sehr hitzige Debatten. Altbürgermeiste-rin KRin Zach hat das sehr wohl ausgehal-ten. Es ist ganz wichtig, wenn sich seitens

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der BürgerInnen eine mehrheitliche Mei-nung herauskristallisiert, dass diese dann zur Kenntnis genommen und ernsthaft be-handelt wird. Diesbezüglich ist in der Stadt Innsbruck eine gewisse Resignation einge-treten. Die BürgerInnen haben den Mut ver-loren, sich zu äußern. Wenn man an Bürge-rInnenbeteiligung und BürgerInnenproteste denkt, sollte das berücksichtig werden. Die Bevölkerung sollte sehen, dass ihre geäu-ßerte Meinung zur Kenntnis genommen und bearbeitet wird.

GR Federspiel: Ich finde die Anregung von GRin Dr.in Molling sehr gut. Ich kann mich daran erinnern, dass die Stadtteilgespräche sehr gut besucht waren und dort gab es die Möglichkeit, sich zu artikulieren und dem-entsprechend Probleme im Vorhinein zu besprechen. Es war auch die Beamten-schaft anwesend. Das heißt, dass die amts-führenden Stadträte die Möglichkeit hatten, die Anliegen sofort an die MitarbeiterInnen im Stadtmagistrat Innsbruck weiterzugeben. Diese waren genauso wie die Stammtische - die man wieder aktivieren kann, um viel zu erfahren - eine gute Idee.

Weiters möchte ich tiefer in die ganze Ge-schichte eingehen. Positiv kann ich vermer-ken, dass im Stadtmagistrat Innsbruck ein Büro für BürgerInnenbeteiligung installiert wurde. Ich hatte zwar versucht, noch vor dieser Gemeinderatssitzung dort einen Termin zu bekommen, aber die Damen hat-ten andere Termine. Ich werde das daher nachholen. Das Büro für BürgerInnenbetei-ligung erfüllt die Aufgabe einer Drehscheibe zwischen BürgerInnen, Politik und Verwal-tung. Die MitarbeiterInnen halten Know-how und mögliche Fachkräfte zur Moderation künftiger Veranstaltungen der BürgerInnen-beteiligung bereit. Das wäre ein Punkt, dem man zustimmen müsste, wenn die Angele-genheit mit den Stadtteilgesprächen so ge-handhabt wird.

Das Pilotprojekt für Nutzgärten in der Stadt (Urban Gardening) auf der Pacherwiese hat mich so weit gebracht, dass ich mir Gedan-ken gemacht habe. Es spricht jeder von BürgerInnenbeteiligung. Ich denke dabei an die Innsbrucker Grünen (GRÜNE), die ihre fünf Eckpunkte im Angebot haben. Nun kann ich Folgendes vorlesen:

"Unser Demokratie- und Transparenzange-

bot - so sollen die BürgerInnen für die Politik

begeistert werden."

"Unser Angebot an alle Bevölkerungsgrup-

pen: Die Stadtgesellschaft in ihrer Vielfalt

und ihren unterschiedlichen Bedürfnissen

ernst nehmen."

Dazu kann ich nur sagen, dass wir weit da-neben liegen. Es ist damals zum Teil im Stadtsenat nicht erkannt worden, dass die Geschichte zwischen dem Pilotprojekt für Nutzgärten in der Stadt (Urban Gardening) und den AnwohnerInnen im Prinzip weit auseinanderklafft. In einem Informations-blatt wurde von Bioanbau und Patenschaf-ten usw. geschrieben. Ich möchte schon etwas kurz wiederholen, was die BürgerIn-nen "auf die Palme gebracht hat". Im Infor-mationsblatt steht Folgendes: Ich darf mit Erlaubnis der Vorsitzenden zitieren:

"Arbeitslose und interessierte Jugendliche

bringen Ideen ein und gestalten einen Platz

für Veranstaltungen und bauen die Contai-

ner für Bar und Restaurant. Wir möchten

Kooperationsprojekte wie zum Beispiel

Werkstätten für arbeitslose Jugendliche

oder eine Stadtsafari. Kooperation mit der

Beratungsstelle für Flüchtlinge usw."

In weiterer Folge ist eine Kalkulation mit den Einnahmen aufgelistet, also insgesamt € 120.250,--. Am Schluss ergibt sich eine Summe in der Höhe von € 20.000,--. Das hat mit einer BürgerInnenbeteiligung über-haupt nichts zu tun, sondern das war mei-ner Meinung nach eine Finte. Man hat ver-sucht, die Leute davon zu überzeugen, dass das für die BürgerInnen eine interessante Sache ist. Es wurde den Leuten etwas vor-gemacht, was aber nicht stimmt. Ich muss ganz offen sagen, StR Mag. Fritz, wenn Du der Initiator warst, dann hast Du über das Ziel hinausgeschossen.

Ich möchte Dir jedoch in alter Verbunden-heit seit vielen Jahren zugestehen, dass Du damals bei dieser Veranstaltung sehr gut reagiert hast und klar und deutlich gesagt hast, dass das ein Unsinn war. Ich hoffe, dass in Zukunft solche Blödheiten - im Sin-ne einer Veranstaltung, die ein Unsinn ist - nicht mehr vorkommen.

In weiterer Folge spreche ich die BürgerIn-neninitiative Pradl an. Es liegen 1.145 Un-terschriften vor. Bis heute sind diese Fra-

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gen, die die Bevölkerung des Stadtteiles Pradl bezüglich der BürgerInnenbeteiligung gestellt haben, nicht beantwortet. Wir haben ein Konvolut von Fragen. Bis dato ist nichts geschehen. Wo bleibt dort die BürgerInnen-beteiligung? Vielleicht beantwortet jetzt die neue Stelle im Stadtmagistrat Innsbruck diese Fragen.

GR Ofer: Ich möchte Euch informieren, dass man meines Erachtens von Seiten der Stadtregierung bei der BürgerInnenbeteili-gung irgendwo in der Mitte beginnt, weil man sich hinten und vorne nicht auskennt. Es wird bis zum BürgerInnenaufstand ab-gewartet und anschließend wird eine Ab-stimmung vorgenommen. Die BürgerInnen werden befragt und dann werden Informati-onen herausgegeben. Ich nehme den Ver-gleich mit dem Holzpflock. Wenn ich etwas schnitzen will, dann benötige ich dazu ein Messer. Auf diesem Weg kann das mit der BürgerInnenbeteiligung nicht funktionieren.

Man kann bei der BürgerInnenbeteiligung das Werkzeug auch nicht missen. Das wäre die Information und die Kommunikation. Das ist aber leider in der Gemeinde nicht vorhanden. Es werden nicht einmal die GemeinderätInnen informiert. Man muss sich, um zu den Unterlagen zu kommen, vor einer Ausschusssitzung physisch anmelden, damit man sich darüber informieren kann.

(GRin Mag.a Schwarzl: Das ist schon zäh.)

Warum müsst Ihr eigentlich immer dazwi-schen sprechen?

Bgm.in Mag.a Oppitz-Plörer: Bitte kein Zwiegespräche führen.

GR Ofer: Ihr verkraftet es einfach nicht, dass Ihr von der BürgerInnenbeteiligung überhaupt keinen Plan habt. Es gibt den Ausschuss für BürgerInnenbeteiligung, Peti-tionen und Zivilgesellschaft, aber seit einem Jahr ist nicht einmal eine Website eingerich-tet. Das Einzige, was es gibt, ist die wö-chentliche Umfrage der Stadt Innsbruck, welchen Bedarf die BürgerInnen haben. Das ist keine BürgerInnenbeteiligung, son-dern ein Zustand. Wenn ich mir die Website ansehe, kann ich nur sagen, dass dort nur ein Durcheinander vorhanden ist.

Ich sitze den ganzen Tag vor dem Compu-ter und kenne mich mit Websiten aus. Eine solch unübersichtliche Website, welche die Stadt Innsbruck hat, das gibt es vielleicht

bei den Versandhäusern, weil man sich dort auch nicht zu Recht findet. (Beifall)

Bgm.in Mag.a Oppitz-Plörer: Die Stadt Innsbruck ist weltweit sozusagen einzigar-tig.

GR Grünbacher: Ich bedanke mich aus-drücklich für Deine Wortmeldung, in der extrem viel Wahrheit enthalten ist.

Die BürgerInnenbeteiligung ist immer eine eigene Sache. Grundsätzlich haben wir eine repräsentative Demokratie und die Bürge-rInnenbeteiligung findet primär über die Wahlen und im Gemeinderat statt. Man kann in einer Paralleldemokratie die Bürge-rInnen nicht immer bei Unstimmigkeiten fragen. In 90 % der Fälle bildet sich dabei keine BürgerInnenbeteiligung, sondern eine Interessensbeteiligung. Es wird gefragt, ob jemand etwas dafür oder gegen ein be-stimmtes Vorhaben hat. Diese BürgerInnen sind dann aktiver wie alle anderen. Es heißt aber nicht, dass jene BürgerInnen, die am lautesten sind, Recht haben. Das ist näm-lich eine alte Regel.

Wir haben gesagt, dass wir eine tolle Bürge-rInnenbeteiligung machen wollen. Wir hat-ten zuerst das Personal, obwohl wir nicht wissen, wie wir im Grunde mit der BürgerIn-nenbeteiligung umgehen sollten. Das ist eine ganz interessante Geschichte. Die of-fenen Fragen, wann etwas als BürgerIn-nenbeteiligung bezeichnet werden kann und unter welchen Rahmenbedingungen etwas geschieht, sind alles Themen, die noch nicht geklärt sind. In welchen Bereichen findet die BürgerInnenbeteiligung statt? Diese Fragen sind auch nicht in diesem ersten zugekauften Konzept des Ausschus-ses für BürgerInnenbeteiligung, Petitionen und Zivilgesellschaft irgendwie geklärt. Es war in unserer Stellungnahme so, dass die-se Dinge überhaupt nicht angegangen wer-den.

Jetzt gibt es einen Antrag im Gemeinderat, dass wir die klaren Rahmenbedingungen im Stadtrecht der Landeshauptstadt Inns-bruck (IStR) fixieren. Erst nach Festlegung der Rahmenbedingung kann ein Personal hilfreich sein. Ich weiß nicht, wann die Bür-gerInnenbeteiligung aktiv wird.

Außerdem muss man sagen, dass die Poli-tik bei der BürgerInnenbeteiligung nicht fal-sche Erwartungen wecken darf. Nicht alle

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BürgerInnen, die an uns mit irgendwelchen Mails herantreten, können erwarten, dass Gemeinderatsbeschlüsse immer sofort hin-terfragt und "umgeschmissen" werden. Auch hier gibt es eine Kontinuität und De-mokratie findet nur so statt, dass wir Be-schlüsse aushalten müssen, wo manche BürgerInnen nicht erfreut darüber sind. Das ist für die Betroffenen furchtbar schlimm und das verstehe ich auch.

Im Grunde muss der Gemeinderat zu Ent-scheidungen stehen. Ein ganz wesentlicher Punkt ist, dass genau definiert werden muss, worum es geht. Auf welchen Wegen, mit welchem Ton und mit welchem Aus-gang, was kann davon erwartet werden, kann so ein Projekt funktionieren. Solange diese Punkte fehlen, ist es derzeit nur ein Versuch einer BürgerInnenbeteiligung. Es bleibt nur das Bekenntnis, dass wir Bürge-rInnenbeteiligung wollen. Bisher waren wir nicht besonders gut, die BürgerInnenbeteili-gung umzusetzen. Das ist unstrittig, das zeigen die letzten Ergebnisse der Online-Befragung Meine Stadt. Meine Meinung ist eindeutig. Das betrifft uns alle, da viel An-fängerInnenfehler passiert sind. Daher müssen wir daraus lernen und intensiv in die Soft- und die Hardware investieren.

GR Appler: Lieber Klubobmann GR Grün-bacher …

(GR Grünbacher: Ich bin nicht Dein Klub-obmann.)

Ich gebe Dir in vielen Bereichen recht. Al-lerdings habe ich die Hoffnung, dass auch Du Dich zum Besseren wendest. In Deiner Wortmeldung war wirklich viel Wahres ent-halten. Als ich in den Gemeinderat eingezo-gen bin und mir bekannt gegeben wurde, dass der Ausschuss für BürgerInnenbeteili-gung, Petitionen und Zivilgesellschaft neu eingerichtet wird - ich fand mich dort wieder - habe ich mir eigentlich viel von diesem Ausschuss erwartet.

Ich war in der gesamten Legislaturperiode im Unterausschuss Arzl tätig, bin Obmann der Vereinsgemeinschaft und daher bin ich mit Gemeinschafts- und Beteiligungsange-legenheiten groß geworden. Weiters habe ich mir gedacht, dass im Ausschuss für BürgerInnenbeteiligung, Petitionen und Zi-vilgesellschaft, ein konkretes Projekt aus-gewählt und dieses anschließend im Aus-

schuss beraten wird, inwieweit man Bürge-rInnen beteiligen kann.

Außerdem wollte ich im Ausschuss für Bür-gerInnenbeteiligung, Petitionen und Zivilge-sellschaft einen machbaren Weg finden, damit wir sehen, welche Schritte wir gehen. Im ersten Jahr haben wir bemerkt, dass ein Aufsichtsrat der den Innsbrucker Grü-nen (GRÜNE) nahesteht, Geld für ein Kon-zept verdient hat. Das erste Jahr war in dem Ausschuss durchaus interessant und wir haben rege diskutiert.

Wie GR Grünbacher schon vorhin erwähnt hat, sind wir an dem, was wir mit der Bürge-rInnenbeteiligung erreichen wollten, vorbei. Ich habe mir gedacht, dass sich die Politik zusammensetzt und mit ExpertInnen über-legt, wie wir mit den BürgerInnen gemein-sam einen Weg finden können, um die Kommunikation zu verbessern. Zudem soll-ten wir uns überlegen, wie wir mit bestimm-ten Projekten, bei denen wir im Vorhinein wissen, dass sie hitzig und interessant sind, umgehen. Ich möchte dazu als Beispiel das Pilotprojekt für Nutzgärten in der Stadt (Urban Gardening) auf der Pacherwiese nennen. Außerdem muss herausgefunden werden, welcher Weg der Kommunikation zwischen den Beteiligten und den Interes-sensgruppen gefunden werden kann.

Wir waren dabei noch nicht wirklich gut, wie dies GR Grünbacher ausgeführt hat. Ich glaube, dass wir zuerst den Zugang finden müssen, gemeinsam etwas zu definieren. Dies vor allem mit dem Geiste aus dem Rathaus, was für uns die Parameter sind, die wir dafür vorgeben. Die Verantwortung tragen sowieso wir, diese nimmt uns nie-mand ab. Das heißt, dass wir bestimmte Rahmenbedingungen festlegen müssen, damit die BürgerInnen wissen, wann sie sich direkt oder indirekt beteiligen können. Das ist unsere Aufgabe und zu diesen Pa-rametern müssen wir stehen und diese fest-legen.

Wir versuchen im Ausschuss für BürgerIn-nenbeteiligung, Petitionen und Zivilgesell-schaft über ein erstes konkretes Projekt Erfahrung zu sammeln, wie wir die Angele-genheit angehen können. Wir müssen da-rauf achten, ob wir mit den Parametern des Konzeptes, das wir dazugekauft haben, in Einklang kommen oder nicht und ob wir nicht doch nochmals daran feilen müssen.

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Die entscheidende Frage, die wir uns stel-len müssen, ist, wie wir die BürgerInnenbe-teiligung angehen möchten. Daher müssen wir entsprechende Parameter festlegen. Es nützt nichts, nur ein Konzept zu kaufen, sondern die ganze Angelegenheit muss stark hinterfragt und auch dementsprechend aufgearbeitet werden.

Ich erwarte mir im Ausschuss für BürgerIn-nenbeteiligung, Petitionen und Zivilgesell-schaft sehr viele Diskussionen. Außerdem erwarte ich mir, dass aus dem Fehler, der letztes Jahr gemacht wurde, gelernt wird. Meiner Meinung nach ist die BürgerInnen-beteiligung keine schwere Angelegenheit. In Wahrheit muss zuerst mit dem BürgerInnen gesprochen werden, bevor ein Projekt be-gonnen wird.

GRin Dr.in Moser: Ich kann mich der Aussa-ge von GR Grünbacher anschließen. Mit seiner Wortmeldung hat er gemeint, dass man die Vorgehensweise einer BürgerIn-nenbeteiligung erlernen muss.

Ich kann jeder Gemeinderätin beziehungs-weise jedem Gemeinderat empfehlen, an einer Sitzung des Ausschusses für Bürge-rInnenbeteiligung, Petitionen und Zivilge-sellschaft teilzunehmen. Ich bin Mitglied vieler gemeinderätlicher Ausschüsse und außerdem bin ich Vorsitzende des Kultur-ausschusses.

Der Ausschuss für BürgerInnenbeteiligung, Petitionen und Zivilgesellschaft kann mit keinem anderen gemeinderätlichen Aus-schuss verglichen werden. Dort geht es nicht um Subventionen, sondern um ein sehr komplexes Thema wie die Beteiligung der BürgerInnen an Projekten. Es muss jeder bzw. jedem bewusst sein, dass die BürgerInnenbeteiligung nicht in ein bis zwei Sitzungen abgehandelt werden kann, son-dern viele Sitzungen erforderlich sind. Nie-mand von uns hier im Gemeinderat hat so etwas studiert. Neulich besuchte ich einen Vortrag mit dem Titel "Alle finden BürgerIn-nenbeteiligung gut, aber keiner macht mit" im Management Center Innsbruck (MCI). Dieser Vortrag gab mir zu verstehen, wie komplex das Thema BürgerInnenbeteiligung ist und dass einfach damit experimentiert werden muss.

Wir müssen die BürgerInnenbeteiligung erst erlernen, da wir alle keine Erfahrung mit BürgerInnenbeteiligung haben und de facto

gibt es zur BürgerInnenbeteiligung kein Re-zept. Ich bin kein Feind von einem zuge-kauften Entwurf eines Experten bzw. einer Expertin. Im Gegenteil wir werden jetzt an diesem Projekt, das wir geplant haben, alle mitlernen, weil wir einfach nicht wissen, wie BürgerInnenbeteiligung funktioniert.

Meines Erachtens macht es keinen Sinn, ein genaues "Kochrezept" zu haben, nach-dem BürgerInnenbeteiligung zu praktizieren ist. Jedes Projekt, bei dem man die Bürge-rInnen miteinbezieht, wird individuell zu be-trachten sein. Wir haben aber sicher einen Leitfaden. Das Wichtigste für mich ist - das habe ich bei einer Sitzung schon zu Proto-koll gegeben - dass die BürgerInnen aufge-klärt werden müssen, inwiefern sie sich be-teiligen können. Es ist ein Unterschied, ob BürgerInnen mitreden, mitentscheiden oder nur mitdiskutieren können. Es muss klar definiert sein, was BürgerInnen von uns und was wir von BürgerInnen wollen. Meiner Meinung nach ist es nicht richtig, die Parti-zipation als Standardforderung immer auf-recht zu halten. Vielleicht wollen die Bürge-rInnen einmal nicht, daher muss man auch an die überforderten BürgerInnen und an die Alternativen zur strengen BürgerInnen-beteiligung denken. All diese Fragen wer-den wir uns im Ausschuss für BürgerInnen-beteiligung, Petitionen und Zivilgesellschaft von ExpertInnen erklären lassen und dabei kommen wir auch nicht aus.

Ich kann mitteilen, dass der Ausschuss für BürgerInnenbeteiligung, Petition und Zivil-gesellschaft ein Jahr gearbeitet hat. Wenn ich dann die Aussagen höre, dass im Aus-schuss nicht gearbeitet wurde beziehungs-weise wird, dann weise ich das entschieden zurück. Solche Aussagen sind eine boden-lose Gemeinheit. Nehmen Sie doch bei ei-ner Sitzung teil und diskutieren drei Stunden lang mit. Das sind Diskussionen, bei denen man nicht sofort auf einen Beschluss kommt, weil sich immer wieder neue Er-kenntnisse, Ansichen und Perspektiven ergeben.

Ich appelliere an Sie, uns im Ausschuss für BürgerInnenbeteiligung, Petition und Zivil-gesellschaft zu besuchen. Die Sitzungen dauern in der Regel zwei bis drei Stunden. Sie können gerne an den Projekten, die wir dann begleitend mit einem Experten der BürgerInnenbeteiligung arbeiten, teilneh-men. Ich bin sehr froh, dass uns dieser Ex-

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perte begleitet und ich bin sehr zuversicht-lich.

Ich bin der Meinung, dass es bei der Bürge-rInnenbeteiligung sehr wichtig ist, transpa-rent zu sein. Man darf sich nicht schämen beziehungsweise sträuben, sich jemanden an die Seite zu stellen und ein Projekt mit dieser Person begleitend durchzuziehen. Abschließend kann ich sagen, dass der Ausschuss für BürgerInnenbeteiligung, Peti-tionen und Zivilgesellschaft gearbeitet hat, aber es ist einfach ein sehr komplexes Thema, bei dem die Fortschritte nicht sofort ersichtlich sind. Wir sind mit der BürgerIn-nenbeteiligung auf dem richtigen Weg, aber eine Pfuscherei ist bei dem Ausschuss nicht gefragt. (Beifall)

GR Ofer: Ich darf nochmals betonen, dass Werkzeuge benötigt werden, um eine kor-rekte BürgerInnenbeteiligung zu ermögli-chen. Das hat aber bis jetzt noch in keinster Weise stattgefunden. Man muss Systeme und Wege aufbauen, um herauszufinden, welche Kommunikation und Informationen den BürgerInnen auf welche Weise weiter-gegeben werden. Die Kommunikation kann über Radio, Handy, Telefon und Internet stattfinden. Heute kann schon realisiert werden, dass über Sondertasten des Kabel Teletextes mitbestimmt werden kann.

Zum Bespiel könnte man den Sender "ti-rol.tv" dazu "verdonnern", dass er Aus-schnitte vom Gemeinderat in sein Pro-gramm aufnimmt. Das wäre eine Möglich-keit, an die BürgerInnen mit Informationen heranzutreten. Den BürgerInnen wird be-wusst, dass seine/ihre Meinung gefragt ist und anschließend kann eine Diskussion zu Stande kommen. Die BürgerInnenbeteili-gung wird im Moment ganz nach hinten gestellt. Nachdem die BürgerInnen infor-miert sind und man mit ihnen kommuniziert, kann man von einer BürgerInnenbeteiligung sprechen.

GRin Dr.in Pokorny-Reitter: Seit dem ver-gangen Jahr hat sich bei der BürgerInnen-beteiligung leider nichts Positives abge-spielt. Es wurde unter dem Gesichtspunkt "Ich weiß zwar nicht, wohin ich möchte, aber dafür bin ich früher dort" gehandelt. Unter dieser Devise kann die BürgerInnen-beteiligung nicht funktionieren.

Ich darf daher schon grundsätzlich ausfüh-ren, dass wir im Stadtrecht der Landes-

hauptstadt Innsbruck (IStR) bereits demo-kratische Elemente haben, die BürgerIn-nenbeteiligung und BürgerInnen-Mitbestimmung ermöglichen.

Zum einen ist das die BürgerInneninitiative, wenn 200 Leute einen entsprechenden An-trag einbringen und dieser formal in Ord-nung ist, dann ist dies auszuschreiben. Je-doch wenn 2.000 InnsbruckerInnen ein An-liegen unterzeichnen ist Bgm.in Mag.a Op-pitz-Plörer aufgefordert, eine Volksbefra-gung auszuschreiben.

Wenn mehr als die Hälfte der Wahlberech-tigten diese Volksbefragung unterzeichnen, dann ist das Ergebnis für den Gemeinderat bindend.

Das haben wir im neuen Stadtrecht der Landeshauptstadt Innsbruck (IStR) geän-dert. Zu Ihrer Information kann ich anmer-ken, dass anstatt der 2.000 Stimmen früher 5.000 Stimmen abgegeben werden muss-ten. Wie ersichtlich ist, wurde die Anzahl der Stimmen erheblich herabgesetzt.

Wir haben derzeit die Stadtteilausschüsse an die Grenzen der Katastralgemeinden gebunden, die natürlich in der Vor- und Mit-beratung essentiell sind. Wir sind in der Besprechung und Novellierung des Stadt-rechts der Landeshauptstadt Inns-bruck (IStR) soweit, dass wir weg von den Katastralgrenzen und hin zu den historisch-kulturell gewachsenen Grenzen wollen. Da-raus werden sich zirka 20 Stadtteile heraus-kristallisieren, die gegründet werden kön-nen. Die Abgrenzung ist natürlich ebenso ein Element der BürgerInnenbeteiligung. Wir haben die Petitionen, die zugegebe-nermaßen wenig Einfluss auf den Gemein-derat haben. Dieses Instrument gibt es.

Nun sehen wir uns die BürgerInnenbeteili-gung an, über die seit einem Jahr immer wieder diskutiert wird, damit ein idealer Weg gefunden werden kann. Das ist laut unse-rem Antrag im Gemeinderat auch so zu verstehen gewesen. Dieser Antrag wurde einstimmig in diesem hohen Haus ange-nommen. Es ist die BürgerInneninformation von der Beteiligung der BürgerInnen und einer gewissen Form der Mitentscheidung von BürgerInnen zu trennen. In diesem Zu-sammenhang sind Fragen zu klären. Es ist wie bei anderen Themen auch. Wenn man mit etwas beginnt - so wie wir mit der Bür-gerInnenbeteiligung - dann entstehen ein-

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fach Fragen, die zu klären sind. Wir werden das auch formell festlegen müssen.

Das eine oder andere Mal werden neue Situationen beziehungsweise Fragen zur BürgerInnenbeteiligung auftreten, wenn es noch kein sogenanntes "Kochrezept", wie es GRin Dr.in Moser bezeichnet hat, gibt. Es muss den BürgerInnen vermittelt werden, in welcher Zeit welches Recht beziehungswei-se welche Möglichkeit besteht. Die Fragen, die wir uns zur BürgerInnenbeteiligung stel-len müssen sind sehr einfach und wir müs-sen diese klären.

Ich denke, dass es in Österreich einige Gemeinden gibt, wo wir uns Vorgehenswei-sen mit der BürgerInnenbeteiligung anse-hen können. Die Fragen was, wer, wie, mit wem, wozu, womit und wann, sind zu klä-ren. Wenn diese Fragen geklärt sind, dann sind wir mit der BürgerInnenbeteiligung auf einen gutem Weg.

GR Mag. Jahn: An dieser Stelle möchte ich gerne anknüpfen. Zudem stellt sich zur Bür-gerInnenbeteiligung noch die Frage, wer eingeladen wird.

(GRin Dr.in Pokorny-Reitter: Das habe ich schon erwähnt.)

Das "wer" ist mir nämlich sehr wichtig.

Ich bin selbst Mitglied des Ausschusses für BürgerInnenbeteiligung, Petitionen und Zi-vilgesellschaft und fühle mich in dem Aus-schuss sehr wohl. Wir als Opposition haben das Gefühl, dass wir unsere Wortmeldun-gen einbringen dürfen und dass wir ernst genommen werden. Daher bedanke ich mich recht herzlich. In dem Zusammenhang kann ich anmerken, dass ich die Entwick-lung der BürgerInnenbeteiligung nicht schlecht finde. Ich hoffe sehr auf die Nach-nutzung des Postareales in Hötting-West und daher bin ich sehr gespannt, wie sich dieses Projekt entwickeln wird. Es wird si-cherlich viel zu diskutieren und es wird im-mer mehr Inhalte geben. Besonders gefällt mir, dass wir ein praktisches Beispiel haben und sehen können, in welche Richtung un-ser "Boot" eigentlich fahren will.

Daher bin ich nicht undankbar, dass wir dieses "Boot" anhand des Modells selber entwerfen. Dass es bei der BürgerInnenbe-teiligung schneller gehen könnte, dem stimme ich zu. Diesbezüglich sind wir uns auch einig. Ich denke, dass man das Wohl-

wollen für die BürgerInnenbeteiligung auch aus dem Gemeinderat hört. Dafür bin ich dankbar. Ich bin der Meinung, dass sich die ganze Debatte um den Ablauf anschließend ergeben wird, wenn man weiß, dass es sich um eine Stadtteilprojekt handelt, das nur den Stadtteil zu interessieren hat oder um ein Thema der Stadt Innsbruck, welches die gesamte Stadt betrifft.

Ich möchte die alten Angelegenheiten nicht nochmals aufwirbeln. Aber wenn ich an das Projekt der Graßmayr-Kreuzung denke, dann ist das ein Thema, welches die ge-samte Stadt Innsbruck betrifft und bei dem auch alle BürgerInnen miteinbezogen wer-den müssen. Die Nachnutzung eines Posta-reals in einem Stadtteil bezieht sich nur auf einen bestimmten Stadtteil. Das betrifft nur die BürgerInnen des Stadtteils. Es stellt sich dann die Frage, wer sich dort wohlfühlt, weil er bzw. sie dort arbeitet. Wer wohnt dort wirklich? Wie lange muss man dort schon gewohnt haben? Die schon genannten Fra-gen, welche bei einer BürgerInnenbeteili-gung geklärten werden müssen, müssen dann ganz genau definiert sein. Dazu benö-tigt man eine Expertise. Ich freue mich schon darauf, die BürgerInnenbeteiligung mit Euch zu entwickeln.

GR Onay: Wir haben jetzt zwei Mitarbeite-rinnen im Büro für BürgerInnenbeteiligung. Ich darf die Damen ganz kurz vorstellen. Eine der Damen kommt aus dem Bereich Nachhaltigkeit und Stadtentwicklung und die andere aus dem Bereich Nachhaltigkeit und Kultur. Das sind zwei Schlagworte, mit de-nen wir uns bei der BürgerInnenbeteiligung beschäftigen müssen. Zudem gibt es noch den Punkt BürgerInnenprotest. Ich gehe später noch darauf ein, wie wir mit dem BürgerInnenprotest umgehen werden.

Zum Thema Kultur kann ich anmerken, dass mich die ganze Debatte an die Ebene des Landes Tirol erinnert, wo von der Sozi-aldemokratischen Partei Österreichs (SPÖ) und von der Österreichischen Volkspartei (ÖVP) in 16 Tage etwas erwartet wird, was diese seit dem Jahr 1999, als die Sozialde-mokratische Partei Österreichs (SPÖ) in der Regierung war, nicht gemacht wurde.

(GR Grünbacher: Seit einem Jahr habe ich darauf gewartet.)

Die Sozialdemokratischen Partei Öster-reichs (SPÖ) war über 50 Jahre in der Re-

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gierung und hat die BürgerInnenbeteiligung nicht praktiziert. Das ist für mich eine Ange-legenheit, die die Kultur betrifft.

Bgm.in Mag.a Oppitz-Plörer übergibt Bgm.-Stellv. Kaufmann den Vorsitz.

Ich kann sagen, dass wir BürgerInnenbetei-ligung gemeinsam mit der Regierungsbetei-ligung der Innsbrucker Grünen (GRÜNE) umsetzen werden.

(GR Grünbacher: Das geht auch ohne Re-gierungsbeteiligung der Innsbrucker Grünen {GRÜNE}.)

Ihr, die Sozialdemokratische Partei Öster-reichs (SPÖ), hattet die Chance die Bürge-rInnenbeteiligung ohne Innsbrucker Grünen (GRÜNE) umzusetzen, was aber nicht er-folgt ist. Wir werden bei der BürgerInnenbe-teiligung mit der Beteiligung der Innsbrucker Grünen (GRÜNE) vorgehen. Wir benötigen Zeit, damit uns nicht dasselbe, das damals der Innsbrucker Volkspartei (ÖVP) gesche-hen ist, passiert. Ich kann mich genau an die Debatte erinnern, in der StR Gruber die Mitsprache der Innsbrucker Grünen (GRÜ-NE) angesprochen hat. Außerdem sagte er, dass Vorzugsstimmenmodell der Innsbru-cker Volkspartei (ÖVP) super wird.

(StR Gruber: Das ist super.)

Es ist nicht einmal ein Jahr vergangen und das Vorzugsstimmenmodell der Innsbrucker Volkspartei (ÖVP) ist eine halbe Ruine.

(StR Gruber: Mit Deiner Bilanz der Bürge-rInnenbeteiligung würde ich ganz ruhig sein.)

Wir werden für Euch beten, damit die restli-che Ruine nicht ganz zusammenbricht. Wir benötigen für die Entwicklung der BürgerIn-nenbeteiligung Zeit. Die BürgerInnenbeteili-gung ist kein Thema, das von heute auf morgen mit einer kleinen Strukturänderung passiert. Die BürgerInnenbeteiligung hat mit Menschen, Kultur und Struktur zu tun.

Zudem haben wir zwei neue Mitarbeiterin-nen, die mit uns gemeinsam die BürgerIn-nenbeteiligung entwickeln werden. Ich bin genauso wie GR Mag. Jahn und viele ande-re GemeinderätInnen zuversichtlich, dass wir die BürgerInnenbeteiligung positiv ent-wickeln werden.

Zum Thema BürgerInnenprotest kann ich nur lachen. Am Wochenende bin ich als Menschenrechtsbeobachter der Österrei-chischen Delegation eingeladen, am Tak-sim-Platz an den Demonstrationen teilzu-nehmen. Wir werden mit 15 weiteren Men-schen nach Istanbul reisen, da dort eine Angelegenheit mit einem Park, vergleichbar mit dem Pilotprojekt für Nutzgärten in der Stadt (Urban Gardening) auf der Pacher-wiese begonnen hat.

In Istanbul hörte man nicht auf die Leute, dort wurde nur Arroganz und ein "Darüber-fahren" demonstriert. So wie es GR Feder-spiel schon genannt hat. Dasselbe passiert in England, in Frankreich und Spanien, wo es auch nur Arroganz und ein "Darüberfah-ren" seitens der Regierung gegeben hat. Diese Länder hätten StR Mag. Fritz vor Ort haben sollen, der einen Rahmen schafft, die Argumente auf den Tisch legt und dann anhand dieser Argumente entscheidet. So wird es heute rund um den Taksim-Platz in Istanbul verlangt.

(GRin Mag.a Schwarzl: StR Mag. Fritz als türkischer Berater.)

(StR Mag. Fritz: Nicht mit mir.)

Erdogan sollte StR Mag. Fritz als seinen Berater nehmen.

Bgm.in Mag.a Oppitz-Plörer übernimmt den Vorsitz von Bgm.-Stellv. Kaufmann.

(Bgm.in Mag.a Oppitz-Plörer: Wir können nicht die ganze Welt, sondern nur die halbe retten.)

Ich weiß, dass wir nicht die ganze Welt ret-ten können. In der Stadt Innsbruck ist genau das geschehen, was passieren hätte müs-sen. Man hat die BürgerInnen an einen Tisch gesetzt, den Raum für Argumente geöffnet und anschließend wurde entschie-den. Dort wurde nie über die BürgerInnen hinweg entschieden. Heute gibt es das Pilotprojekt für Nutzgärten in der Stadt (Urban Gardening) auf der Pacherwiese nicht und die BürgerInnen konnten ihre Ar-gumente auf den Tisch legen. StR Mag. Fritz hat mitentschieden.

Ich komme nun auf die BürgerInnenbeteili-gung zurück. Wir haben ein Konzept, das

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auf die Mindeststandards der Öffentlich-keitsbeteiligung, die vom Bundeskanzleramt herausgegeben wurden, zusammen mit einem Experten aufgebaut. Daher kann ich Euch genau sagen, was BürgerInnenbeteili-gung bedeutet.

Ich darf aus dem Konzept einen kurzen Ab-satz zitieren:

" … Öffentlichkeitsbeteiligung bedeutet die

Möglichkeit aller Betroffenen und bzw. oder

interessierten Personen ihre Interessen

oder Anliegen bei der Entwicklung von Plä-

nen, Programmen und politischen Ansichten

oder Rechtsakten zu vertreten beziehungs-

weise vorzubringen. …"

Das ist die Öffentlichkeitsbeteiligung, die laut Mindeststandards der Öffentlichkeitsar-beit vom Bundeskanzleramt herausgegeben wurde. In einem Kongress der United Na-tions Organizations (UNO) wurde das Kon-zept als Fundament im Jahr 1990 in Rio de Janeiro herausgegeben. Der Reifeprozess wird in Richtung 22. Jahrhundert gehen. Daher ist die BürgerInnenbeteiligung keine Entdeckung bzw. Entwicklung der Stadt Innsbruck, sondern eine Notwendigkeit. Die BürgerInnenbeteiligung wird in vielen Städ-ten umgesetzt, so wie wir das bei der Ta-gung des Österreichischen Städtebundes erfahren haben.

Wir arbeiten an der Entwicklung der Bürge-rInnenbeteiligung in der Stadt Innsbruck und nehmen uns Zeit dafür, da sie uns ein An-liegen ist. Natürlich benötigt man zur Ent-wicklung der BürgerInnenbeteiligung einen Reifeprozess und diesen entwickeln wir jetzt. Unser klares Ziel ist es mit sicheren Schritten demokratiepolitisch und in Sachen BürgerInnenbeteiligung die ersten drei Schritte ins 22. Jahrhundert zu gehen. Hier bin ich wirklich sehr zuversichtlich. Wir ha-ben nicht nur das erste Projekt beschlos-sen, sondern wir haben gesehen, wie wich-tig und bedeutsam die zivilgesellschaftliche Einbindung ist.

Bei der Nachnutzung des ehemaligen Post-gebäudes in Hötting-West haben wir gese-hen, welche Selbstorganisation es bereits in der Stadt Innsbruck gibt. Wir werden in Zu-kunft die BürgerInnen nicht als Konsument-Innen von Politik betrachten, sondern als DialogpartnerInnen in der Verantwortung für die Stadt Innsbruck und unserer gemeinsa-

men Zukunft. Auf dem Stand, den wir der-zeit bei der BürgerInnenbeteiligung haben, ist mir das noch zu wenig.

GR Grünbacher: Ich hätte jetzt nichts ge-sagt, aber jetzt GR Onay, hast Du mich ge-reizt. Wenn die BürgerInnenbeteiligung von der Basis begonnen wird, dann ist das der beste BürgerInnenbeteiligungsprozess, der stattfinden kann. Es müssen alle Aus-schussmitglieder dem Vorsitzenden helfen, damit er sich in dem Ausschuss für Bürge-rInnenbeteiligung, Petition und Zivilgesell-schaft auskennt. So etwas von keine Ah-nung, wie Du in diesem Ausschuss hast, lieber Freund und so wenig wie Du weiter-gebracht hast, dazu fällt mir nur noch Mas-ter of Disaster der BürgerInnenbeteiligung ein. Lieber Freund, pass auf, was Du sagst.

StR Gruber: Ich darf noch zwei Sätze zur Wortmeldung von GR Onay sagen. Ich wür-de Dir wirklich raten, wenn man eine derar-tig dünne Bilanz an Ergebnissen hat, dass man sich dann mit sich selbst und nicht mit anderen Themen beschäftigt.

Zuerst finde ich Deinen Ausflug nach Istan-bul für die dortigen Menschen mit Deiner Art und Weise fast ignorant. Man kann Ignoranz bei uns in Österreich und in der Türkei nicht vergleichen. Die Unterschiede haben wir jeden Tag im Fernsehen gesehen. Die Poli-tikerInnen in die Nähe zu rücken, dass das "Darüberfahren" bei uns dasselbe wäre wie in der Türkei, das halte ich nicht für beson-ders gut. Das verletzt eigentlich nur die Menschenwürde jener, die in der Türkei mit ihrem Leben einstehen.

Das hat GR Federspiel und wir alle verstan-den, wie wir damals das Pilotprojekt für Nutzgärten in der Stadt (Urban Gardening) in der Pacherwiese umsetzen wollten. Das wird auch der Unterschied zwischen dem Stadtteil Pradl und Istanbul sein. Es werden immer gerne die großen Beispiele aus der Weltpolitik gebracht, wenn man den Rede-schwall untermauern will.

Ich mag Dich sonst sehr gerne, aber bitte bleib bei den Beispielen in der Relation.

Nun komme ich zur BürgerInnenbeteiligung. GR Onay hat vorher gesagt, dass die Bür-gerInnenbeteiligung ein Prozess ist, den wir machen möchten und den es früher nicht gegeben hat.

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Jetzt muss ich doch etwas anbringen: Bevor die Innsbrucker Grünen (GRÜNE) in die Stadtregierung gekommen sind, kann ich mich an viele BürgerInnenbeteiligungsver-anstaltungen erinnern, die noch unter Alt-Bgm. DDr. van Staa, KRin Altbürgermeiste-rin Zach und auch unter Bgm.in Mag.a Op-pitz-Plörer stattgefunden haben. Bei man-chen Veranstaltungen in den Stadtteilen Amras bis zum Olympischen Dorf habe ich auch selber teilgenommen.

Ich weiß nicht, ob die Dinge damals besser, als jetzt unter der Regierungsbeteiligung der Innsbrucker Grünen (GRÜNE) vorbereitet waren, aber es gab dort nie eine Eskalation. Im Gegenteil kann ich anmerken, dass wir sehr gut vorbereitet waren und mit einem relativ großen und guten Zuspruch aus der BürgerInnenbeteiligung herausgekommen sind.

Ich bin kein Mitglied des Ausschusses für BürgerInnenbeteiligung, Petitionen und Zi-vilgesellschaft und daher kann ich die Arbeit des Ausschusses nicht beurteilen. Wenn Dich GR Grünbacher, Klubobmann der So-zialdemokratischen Partei Österreichs (SPÖ), als "Master of Disaster" bezeichnet, dann glaube ich ihm das, auch wenn er oft etwas pointiert spricht.

Ich sage nochmal, dass es früher schon die BürgerInnenbeteiligung gegeben hat. Ich habe nichts dagegen, wenn wir seit zirka einem Jahr über eine neue Art von Bürge-rInnenbeteiligung sprechen. Ich habe auch nichts dagegen, wenn wir uns noch einmal ein halbes Jahr Zeit geben, wie GR Mag. Jahn ausgeführt hat.

Mich verärgert nur, wenn man sich selbst so hinstellt und der Meinung ist, dass man in letzter Zeit mit der Entwicklung der Bürge-rInnenbeteiligung gute Arbeit geleistet hat. Wir sollten jetzt alle darüber jubeln. Ich ha-be auch die Tiroler Tageszeitung (TT) gele-sen. Hinsichtlich des Pilotprojektes für Nutzgärten in der Stadt (Urban Gardening) kann man vorbringen, dass die Fläche im Örtlichen Raumordnungskonzept (ÖROKO) enthalten ist. Wir sollten StR Mag. Fritz deshalb nichts vorwerfen.

Im Zusammenhang mit der Graßmayr-Kreuzung haben die Innsbrucker Grünen (GRÜNE) gesagt, dass bei diesem Projekt das neue Konzept der BürgerInnenbeteili-gung umgesetzt wird. Die BürgerInnen wa-

ren hier im Plenarsaal anwesend. Die Inns-brucker Grünen (GRÜNE) haben anschlie-ßend sogar selbst gegen das Projekt Graßmayr-Kreuzung demonstriert. An-schließend habe ich den BürgerInnen mitt-geteilt, dass die BürgerInnenbeteiligung eine Staffage ist, da die Entscheidung ei-gentlich schon lange gefällt wurde. Das ist meiner Meinung nach unlauter.

Ich komme jetzt zum Vorzugsstimmenmo-dell der Innsbrucker Volkspartei (ÖVP), meinem Lieblingsthema. Ich habe damit kein Problem, wenn Du, GR Onay, darin eine Ruine siehst. Die Innsbrucker Grünen (GRÜNE) hatten in der Vergangenheit ein Rotationsprinzip.

Ich habe mit GRin Mag.a Schwarzl beim Ös-terreichischen Städtetag darüber gespro-chen. Richtigerweise war es ein Versuch, in dieser Stadt mehr Demokratie zu leben. Interessanterweise hat Euer Landtagsabge-ordneter Mag. Gebi Mair während der Land-tagswahl ganz intensiv um Vorzugstimmen geworben. Vorzugstimmenmodelle sind die Zukunft der Demokratie.

Wir sind einen größeren Schritt gegangen, der relativ radikal war. Ich gebe GR Onay in einem Punkt recht. Wenn sich nicht die ganze Gruppe mit einem Ergebnis zurecht findet, dann wird das Modell nach außen porös. Dabei gebe ich Dir sogar recht. Den Weg der direkten Demokratie mit dem Vor-zugsstimmenmodell zu gehen, finde ich hervorragend. Den Weg werden wir weiter gehen.

Dass man die Modelle modifizieren muss, hier stimme ich Dir, GR Onay, zur Gänze zu. Ich darf noch anbringen, dass wir unter-stützen, dass die BürgerInnenbeteiligung auf sichere Beine kommt. Aber wenn sich nicht einmal die Stadtregierung über die Entwicklung einig ist und sogar die Regie-rungspartnerInnen der Meinung sind, dass zu wenig mit der BürgerInnenbeteiligung geschieht, dann wird man das wohl der Op-position auch zugestehen.

GRin Mag.a Schwarzl: Ich möchte ein paar Dinge abarbeiten. GR Federspiel weiß aus unseren Eckpunkten heraus, dass sich die Politik für die BürgerInnen und die Bürge-rInnen für die Politik begeistern sollten. In dem einem Jahr ist uns im Ausschuss für BürgerInnenbeteiligung, Petitionen und Zi-vilgesellschaft das Kapitel, die Politik für die

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BürgerInnen zu begeistern, zu 100 % ge-lungen. Es wurde noch nie so viel über die BürgerInnenbeteiligung, wie im letzten Jahr gesprochen. Nun gehen wir den Schritt, die BürgerInnen für die Politik zu begeistern, an.

Ich bin trotz "Master of Disaster" und un-guided missiles, wenn wir schon in der eng-lischen Sprache kommunizieren GR Grün-bacher, zuversichtlich, dass uns auch der Schritt gelingen wird. Ich sitze ebenso im Ausschuss für BürgerInnenbeteiligung, Peti-tionen und Zivilgesellschaft, und vielleicht bin ich die "Mistress of Disaster".

(StR Gruber: Nein, nein, nein!)

Ich nehme die Aussage von GR Mag. Jahn, die sehr positiv und konstruktiv war, mit. GR Ofer würde ich empfehlen, dass er sich körperlich vom Netz weg und in den Aus-schuss für BürgerInnenbeteiligung, Petitio-nen, und Zivilgesellschaft bewegen sollte. Nachher kannst du wieder ins Netz zurück-gehen. Du bist nahezu ein Experte in der BürgerInnenbeteiligung und daher können wir Deine Expertise sehr gut gebrauchen.

Weiters komme ich zu den vergangenen Perioden, die angesprochen wurden. Mir ist in der Debatte aufgefallen, wo es hakt. Wir haben durch unsere Beteiligung viel mehr Erwartungen geweckt. Hohe Erwartungen zu erfüllen, ist immer schwierig. Aber ich denke, dass wir die Erfüllung dieser Erwar-tungen schaffen werden. Ich kann zwar nicht sagen, ob wir alle Erwartungen erfül-len können. Das Boot ist noch nicht voll, GR Federspiel. Damit werden wir in See stechen und das ganz gut über die Bühne bringen.

Bgm.in Mag.a Oppitz-Plörer übergibt den Vorsitz an Bgm.-Stellv. Kaufmann.

Bgm.in Mag.a Oppitz-Plörer: Ich freue mich sehr, dass jene Mitarbeiterin, die künftig nicht nur den Ausschuss für BürgerInnenbe-teiligung, Petitionen und Zivilgesellschaft, sondern auch den Gemeinderat betreuen wird, heute anwesend ist. Zudem wird sie viele Projekte und Vorstellungen, von denen durchaus schon einige konkret vorliegen, umsetzen. Zwischendurch wird sehr viel über einzelne Angelegenheiten diskutiert.

Ich darf Janine Fellner Bsc., die neue An-sprechpartnerin im Bereich BürgerInnenbe-teiligung vorstellen. Außerdem hat sie viele gute Ideen zur BürgerInnenbeteiligung. Hof-fentlich können wir zukünftig allen Ideen von Janine Fellner Bsc. folgen. Ich darf Sie herzlich willkommen heißen. Ich gebe Ihnen im Anschluss an meine Wortmeldung zwei Minuten Zeit, um sich vorzustellen.

Zudem ist es sehr interessant, was man unter BürgerInnenbeteiligung versteht. Wir haben heute über das EDV-Netz bis hin zu gekauften Beiträgen des Senders tirol.tv alles gehört. Auch ein Schreiben von GrundeigentümerInnen zu einem Projekt sowie das Areal des Postareals in Hötting-West wurden genannt. Das Projekt des ehemaligen Postareals in Hötting-West hät-te ich am liebsten letztes Jahr schon alleine gestartet, weil ich jemanden beauftragen würde. Wir wären dann vielleicht schon wei-ter vorangekommen.

Natürlich sind auch die Basis und die Ein-beziehung des Ausschusses für BürgerIn-nenbeteiligung, Petitionen und Zivilgesell-schaft wichtig und das erfordert auch ein paar Monate lang eine Diskussion.

Ich erinnere mich an die Diskussion bei Kindergärten und Schulen. Bei den Schulen ist es so, dass von Ganztagsschulen, Ge-samtschulen und einer gemeinsamen Schu-le gesprochen wird. Jeder spricht über ir-gendein Thema, weil jede bzw. jeder von uns selbst die Schule besucht hat. Bei der BürgerInnenbeteiligung ist es auch so, dass wir alle schon BürgerInnen an vielen Tagen begegnet sind.

Ich gebe GRin Dr.in Moser absolut recht, dass die BürgerInnenbeteiligung manchmal sehr mühsam ist, weil sich die eine bezie-hungsweise der eine mit dem theoretischen Hintergrund der BürgerInnenbeteiligung nicht gerne befassen möchte. In der Bürge-rInnenbeteiligung ist jede bzw. jeder von uns eine Expertin bzw. ein Experte, weil sich jeder zu einem Thema besonders gut auskennt.

Bei dieser "Aktuellen Stunde" sind viele Projekte vermischt worden. Zum einen wur-de das Projekt Graßmayr-Kreuzung er-wähnt, bei dem es nicht darum gegangen ist, sich mit den BürgerInnen darüber abzu-stimmen. Ich habe es schon oft gesagt, dass eine Abstimmung mit den BürgerInnen

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GR-Sitzung 13.6.2013

im Vorhinein nicht angedacht war. Einige GemeinderätInnen drehen das aber jetzt aus irgendwelchen Gründen in diese Rich-tung, dass wir die BürgerInnen bei dem Pro-jekt Graßmayr-Kreuzung nicht miteinbezo-gen haben. Wir haben die drei Stufen der BürgerInnenbeteiligung, wie Information, Konsultation und Partizipation. Man wird verschiedene Fragen und Themen in der Größenordnung anhand dessen beurteilen. Ansatzweise wurden die Fragen, mit wel-chen wir uns bei BürgerInnenbeteiligung befassen, genannt. GRin Dr.in Pokorny-Reitter hat bei ihrer Wortmeldung die richti-gen Fragen erwähnt.

Wir werden zwar nicht die ganze Welt retten können, sondern uns wie beim Areal des ehemaligen Postgebäudes anhand von konkreten Projekten herantasten, damit wir mit der Beteiligung der BürgerInnen umzu-gehen lernen. Es gibt dann einen theoreti-schen Unterbau und Hintergrund, an den wir uns alle halten. Mir persönlich wäre es recht, wenn ein strukturiertes Projekt vor-handen ist und wir uns nur für eine Variante der BürgerInnenbeteiligung entscheiden müssen. Eine Variante wäre zum Beispiel, die BürgerInnen des gesamten Stadtgebiets einzubinden, da ein beliebiges Projekt die ganze Stadt Innsbruck betrifft.

Abschließend bringe ich ein Beispiel zu der Aussage von GR Mag. Abwerzger ein. Es mag schon sein, dass es dort und da gegen bestimmte Projekte 1.000, 500 oder 300 Unterschriften gibt. Es gab 11.000 Un-terschriften gegen die Hungerburgbahn. Sie ist aber trotzdem aus bestimmten Gründen errichtet worden. Zu verschiedenen Projek-ten können 50 Unterschriften genauso wich-tig sein, wie 1.000. Die Anzahl der Unter-schriften ist kein Gradmesser, inwieweit die Betroffenheit gegeben ist.

Wir werden die Dinge an einem Tisch mit allen Ressortführenden besprechen. Bevor ich wieder fünf E-Mails produziere und nachdenke wer, was gesagt hat, macht es Sinn, wenn 20 BürgerInnen beteiligt sind. Es müssen nicht 1.000 und auch nicht 500 BürgerInnen beteiligt sein. Aber wenn vermittelt wird, dass Gewerbebetriebe ab-siedeln müssen, um die Promenade zu ge-stalten, dann ist das ein Farce. So einen Blödsinn habe ich nur selten zu Ohren be-kommen. Dort soll ein Wohnbau auf einem Grundstück, das der Stadt Innsbruck gehört,

entstehen. Die Stadt Innsbruck hat sich vor-genommen, dass bei dem Projekt mehr als zehn Wohnungen errichtet werden sollten. Auf dem Grundstück steht ein uraltes Ge-bäude der Stadt Innsbruck. Das Gebäude ist Substandard. Ein Privater führt dort ein Geschäft und hat einen rechtlichen Rah-men. Das ist alles klar, man muss das nur so verhandeln und besprechen. Er hat seine Gründe.

Es muss aber nicht so getan werden, dass dort eine Promenade weichen muss. Das finde ich nicht korrekt. Ich hätte mir erwar-tet, da an alle GemeinderätInnen ein E-Mail ergangen ist, dass jemand von den Ge-meinderätInnen die Situation aufklärt. Wir haben die Angelegenheit hier im Gemeinde-rat behandelt.

Nachdem die Friedensbrücke fertiggestellt ist, wird ein Wohnblock errichtet. Das ist der Hintergrund dazu. Das kann ich natürlich mit 95 E-Mails erklären, aber ich suche das direkte Gespräch mit zehn bis zwanzig Leu-ten und dann kann man viele Dinge klären. Man muss aber erkennen können, dass manchmal die Meinungen auseinander ge-hen und man daher nicht alle BürgerInnen zufriedenstellen kann.

11. Vorstellung der neuen Mitarbeite-rin im Büro des Magistratsdirek-tors

Fellner Bsc.: Wie GRin Mag.a Schwarzl schon gesagt hat, bin ich sehr froh zu hö-ren, dass großes Interesse von Seiten der Politik für die Beteiligung der BürgerInnen vorhanden ist.

Seit 3.6.2013 sind wir MitarbeiterInnen im Büro der BürgerInnenbeteiligung im Einsatz. Momentan sind wir mit den grundlegenden Arbeiten beschäftigt. Wir beide sind bei der Vorgangsweise der BürgerInnenbeteiligung schon eingearbeitet, aber wir sind noch da-mit beschäftigt, uns weiter in das Thema zu vertiefen. Den Konzeptentwurf des Bürge-rInnenmodells der Stadt Innsbruck wollen wir ausbauen. Über jegliche Arten von An-regungen sind wir froh.

Ich habe mit BürgerInnenbeteiligungspro-testen an sich noch nicht viel zu tun gehabt. In meiner Vergangenheit habe ich mich mit BürgerInnenbeteiligungsprozessen beschäf-

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GR-Sitzung 13.6.2013

tigt und dort wollen wir hoffentlich in Zukunft viel erreichen.

Bgm.in Mag.a Oppitz-Plörer: Vielen herzli-chen Dank für Ihre Einführung. Im Aus-schuss für BürgerInnenbeteiligung, Petitio-nen und Zivilgesellschaft wird man sich dann intensiv mit der BürgerInnenbeteili-gung beschäftigen. In Zukunft werden Sie aber sicherlich mit BürgerInnenbeteili-gungsprotesten genug zu tun haben.

Bgm.in Mag.a Oppitz-Plörer übernimmt den Vorsitz von Bgm.-Stellv. Kaufmann.

Schriftführerin Berger übernimmt die Schriftführung.

12. Namhaftmachung eines Mitglie-des bzw. Ersatzmitgliedes des Stadtsenates gemäß § 86 Abs. 1 und Abs. 3 Innsbrucker Wahlord-nung 2011 (IWO)

Bgm.in Mag.a Oppitz-Plörer: Ich verlese ein Schreiben des Gemeinderatsklubs der Inns-brucker Volkspartei (ÖVP) an den Gemein-derat der Landeshauptstadt Innsbruck vom 16.5.2013:

"Namhaftmachung der Mitglieder des Stadt-

senats: Gemäß § 86 Abs. 1, Innsbrucker

Wahlordnung 2011 (IWO), macht die Ge-

meinderatspartei 'Team Dr. Platzgummer

Gruber - Innsbrucker Volkspartei (ÖVP)' für

die ihr zustehenden Stellen im Stadtsenat,

als Mitglieder StR Gruber und StR Wanker

ab 1.6.2013 namhaft.

Gemäß § 86 Abs. 3, Innsbrucker Wahlord-

nung 2011 (IWO), macht die Gemeinde-

ratspartei 'Team Dr. Platzgummer - Gruber

Innsbrucker Volkspartei (ÖVP)' für die ihr

zustehenden Stellen im Stadtsenat als Er-

satzmitglieder GR Hitzl (für StR Gruber) und

GRin Dipl.-Ing.in Sprenger (für StR Wanker)

ab 1.6.2013 namhaft."

Unterfertigt von den Mitgliedern der Ge-meinderatspartei "Team Dr. Platzgummer - Gruber Innsbrucker Volkspartei (ÖVP)"

Die Namhaftmachung wird zur Kenntnis genommen.

13. Namhaftmachung der Mitglieder und Ersatzmitglieder der gemein-derätlichen Ausschüsse gemäß § 90 Innsbrucker Wahlord-nung 2011 (IWO)

Bgm.in Mag.a Oppitz-Plörer: Ich verlese ein Schreiben des Gemeinderatsklubs der Innsbrucker Volkspartei (ÖVP) an den Ge-meinderat der Landeshauptstadt Innsbruck vom 4.6.2013:

"Namhaftmachung der Mitglieder der Aus-

schüsse:

Gemäß § 90, Innsbrucker Wahlord-

nung 2011 (IWO), macht die Gemeinde-

ratspartei 'Team Dr. Platzgummer - Gruber

Innsbrucker Österreichische Volkspartei

(ÖVP)', für die ihr zustehenden Stellen in

den folgenden Ausschüssen, folgende Ge-

meinderätInnen ab sofort namhaft:

Rechts-, Ordnungs- und Unvereinbarkeits-

ausschuss:

Mitglieder: StR Gruber,

GRin MMag.a Traweger-Ravanelli

Ersatzmitglieder: GR Mag. Jahn für

StR Gruber, GR Appler für

GRin MMag.a Traweger-Ravanelli

Ausschuss für Finanzen, Subventionen

und Beteiligungen:

Mitglieder: StR Wanker, StR Gruber

Ersatzmitglied: GRin Dipl.-Ing.in Sprenger für

StR Wanker, GRin MMag.aTraweger-

Ravanelli für StR Gruber

Ausschuss für Arbeit, Wirtschaft und

Tourismus:

Mitglieder: StR Wanker,

GRin MMag.a Traweger-Ravanelli

Ersatzmitglieder: GR Hitzl für StR Wanker,

GR Mag. Jahn für GRin MMag.a Traweger-

Ravanelli

Kontrollausschuss:

Mitglieder: GR Hitzl, GR Appler

Ersatzmitglieder: GRin MMag.a Traweger-

Ravanelli für GR Hitzl, GR Mag. Jahn für

GR Appler

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GR-Sitzung 13.6.2013

Personalausschuss:

Mitglieder: GRin MMag.a Traweger-

Ravanelli, StR Wanker

Ersatzmitglieder: GR Hitzl für

GRin MMag.a Traweger-Ravanelli,

GR Appler für StR Wanker

Ausschuss für Stadtentwicklung, Wohn-

bau und Projekte

Mitglieder: StR Gruber, GR Appler

Ersatzmitglieder: GR Hitzl für StR Gruber,

GRin MMag.a Traweger-Ravanelli für

GR Appler

Ausschuss für Soziales und Wohnungs-

vergabe:

Mitglieder: GRin Dipl.-Ing.in Sprenger,

GR Mag. Jahn

Ersatzmitglieder: GR Hitzl für GRin Dipl.-

Ing.in Sprenger, StR Gruber für

GR Mag. Jahn

Ausschuss für Bildung und Gesellschaft:

Mitglied: GR Mag. Jahn, GRin Dipl.-

Ing.in Sprenger

Ersatzmitglieder: GRin MMag.a Traweger-

Ravanelli für GR Mag. Jahn, StR Wanker

für GRin Dipl.-Ing.in Sprenger

Kulturausschuss:

Mitglieder: GR Hitzl, GRin Dipl.-

Ing.in Sprenger

Ersatzmitglieder: GR Mag. Jahn für

GR Hitzl, GR Appler für GRin Dipl.-

Ing.in Sprenger

Ausschuss für Sport und Gesundheit:

Mitglieder: GR Hitzl, StR Wanker

Ersatzmitglieder: GR Mag Jahn für GR Hitzl,

GRin Dipl.-Ing.in Sprenger für StR Wanker

Ausschuss für Umwelt, Energie und Mo-

bilität:

Mitglieder: StR Gruber, GR Appler

Ersatzmitglieder: GRin Dipl.-Ing.in Sprenger

für StR Gruber, GRin MMag.a Traweger-

Ravanelli für GR Appler

Ausschuss für BürgerInnenbeteiligung,

Petitionen und Zivilgesellschaft

Mitglieder: GR Mag. Jahn, GR Appler

Ersatzmitglieder: StR Wanker für

GR Mag. Jahn, GR Hitzl für GR Appler

Stadtteilausschuss Igls (10 Personen)

Mitglieder: StR Gruber, StR Wanker,

GRin Dipl.-Ing.in Sprenger"

Unterfertigt von den Mitgliedern der Ge-

meinderatspartei "Team Dr. Platzgummer

Gruber - Innsbrucker Österreichische

Volkspartei (ÖVP)"

Die Namhaftmachung wird zur Kenntnis genommen.

14. II-BGV 56e/2013

Stadtteilausschuss Vill, Einrich-tung und Entsendung von Mit-gliedern

Bgm.in Mag.a Oppitz-Plörer: Am 27.6.2013, um 15.00 Uhr ist im Gasthof Turmbichl mit Dr. Profanter ein informelles Treffen vereinbart. Es dient einem ersten Kennenlernen und um zu gratulieren. Dabei können wir bereits die Terminabstimmung besprechen. Der erste reguläre Termin wird voraussichtlich im Herbst erfolgen. Für die Stadtteilausschusssitzung Igls steht der nächste Termin bereits fest.

Am 28.4.2013 fand die Wahl der Mitglieder des Stadtteilausschusses Vill statt, die fol-gendes Ergebnis erbracht hat:

Dr. Max Profanter,

Dr. Klaus Jennewein,

Johann Eisendle,

Dr. Thomas Parth,

Mag.a Eva Fessler,

Wolfgang Gritsch,

Dr. Reginald Vergeiner,

Franz Wopfner,

Ing. Ewald Dworschak,

Hermann Rofner.

Beschluss (einstimmig):

Da die Bestimmung gemäß § 2 Abs. 5 der Verordnung des Gemeinderates der Lan-deshauptstadt Innsbruck vom 15.12.2011, mit der die Stadtteilausschüsse geregelt werden, geändert mit Beschluss des Ge-meinderates vom 26.1.2012, erfüllt ist, ist für den Stadtteil Vill ein Stadtteilausschuss einzurichten und zu führen.

Die weiteren zehn Mitglieder im Stadtteil-ausschuss werden von den Gemeinderats-parteien nach Maßgabe ihrer verhältnismä-ßigen Stärke entsandt, wobei das Mandat

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GR-Sitzung 13.6.2013

der Bürgermeisterin auf die Anzahl der durch ihre Partei zu entsendenden Mitglie-der anzurechnen ist.

In den Stadtteilausschuss Vill werden für die Gemeinderatsperiode 2012 bis 2018 fol-gende Mitglieder, in alphabetischer Reihen-folge, entsandt:

GR Appler,

GR Carli,

GR Federspiel,

StR Mag. Fritz,

StR Gruber,

GR Grünbacher,

GRin Keuschnigg,

GR Kunst,

Bgm.in Mag.a Oppitz-Plörer

(Vorsitzende),

StR Wanker.

Bgm.in Mag.a Oppitz-Plörer übergibt den Vorsitz an Bgm.-Stellv.in Mag.a Pitscheider.

15. I-RA 821/2012

Stadtgemeinde Innsbruck, Kauf von Grundstücken in KG Vill im Gesamtausmaß von 480 m2 zum Zwecke der Straßenverbreiterung im Bereich der Viller Dorfstraße auf Höhe der Kirche bzw. der Neugestaltung des Kirchenvor-platzes

Beschluss (einstimmig):

Antrag des Stadtsenates vom 15.5.2013:

1. Die Stadt Innsbruck kauft von ''''''''''''''

'''''''''''''' die Grundstücke in KG Vill, im

Gesamtausmaß von 480 m² zu einem

Gesamtpreis, der in der nicht öffentli-

chen Sitzung referiert wird. Die gesam-

te Vertragsabwicklung erfolgt über RA

Dr. Karl Ulrich Janovsky, Stafflerstra-

ße 2, 6020 Innsbruck, zu einem pau-

schalen Nettobetrag, welcher in der

nicht öffentlichen Sitzung referiert wird,

zuzüglich Umsatzsteuer und Barausla-

gen und sind diese Kosten sowie die

Kosten der Grunderwerbsteuer und der

Eintragungsgebühr von der Stadt Inns-

bruck zu übernehmen. Die Immobilien-

ertragsteuer ist von der Verkäuferin zu

übernehmen.

2. Für die Finanzierung des Grundstück-

geschäftes wird ein Nachtragskredit,

der in der nicht öffentlichen Sitzung re-

feriert wird, inklusive Nebengebühren

(Grunderwerbsteuer und Eintragungs-

gebühr) aus Vp. 5/846000-001200

durch die Aufnahme eines Kommunal-

darlehens genehmigt.

Bgm.in Mag.a Oppitz-Plörer: Bezüglich der Konditionen, wurde dieser Punkt in die nicht öffentliche Sitzung vertagt. Es geht dabei um den Kauf eines Grundstückes von '''''''''''' '''''''''''''', im Ausmaß von 480 m2. Es soll so-wohl der Straßenverbreiterung im Bereich der Viller Dorfstraße auf Höhe der Kirche, als auch einer Neugestaltung des Kirchen-vorplatzes dienen. Wir haben dieses Projekt im Stadtsenat zurückgestellt.

Ich hatte mit der Rechtsvertretung der Ver-käuferin noch einmal ein Gespräch über die Geschichte und den Preis des Grundstü-ckes. Ich kann dem Gemeinderat den Kauf mit bestem Wissen und Gewissen empfeh-len. Es ist das einzige Grundstück, das in diesem Bereich des Friedhofes verfügbar ist. Auf der Straßenseite gegenüber entsteht derzeit ein größerer Wohnbau. Für die Ge-staltung des Kirchenvorplatzes oder für den Bereich des Friedhofs wäre es durchaus geeignet.

16. I-RA 16/2012

Stadtgemeinde Innsbruck, Bau-rechtsvertrag mit der Austria Ski Team Handels- und Beteiligungs-gesmbH und der SCA Im-mo GmbH zum Zwecke der Errich-tung eines Sportmedizin- und Therapiezentrums Olympia-West

Bgm.in Mag.a Oppitz-Plörer referiert den Antrag des Stadtsenates vom 29.5.2013:

Die Stadt Innsbruck schließt mit der Austria Ski Team Handels- und Beteiligungs-GesmbH, FN 54747 k, der SCA Im-mo GmbH, FN 396637 s, als Baurechts-nehmer, der Olympia-Sport- und Veranstal-tungszentrum Innsbruck GesmbH (OSVI), als Fruchtgenussberechtigte und dem Ös-terreichischen Schiverband (ÖSV) den bei-liegenden Baurechtsvertrag, das Grund-stück 1790/1, Grundbuch Pradl, betreffend.

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GR-Sitzung 13.6.2013

Mit diesem umfangreichen, mit vielen De-tails behafteten Vertrag soll die Errichtung eines großen Bauprojektes westlich der Olympia-Sport- und Veranstaltungszentrum Innsbruck GesmbH (OSVI) realisiert wer-den. Der Nutzung dieses Bereichs gingen wirklich viele Besprechungen voraus, die auch die eingebrachten Wünsche berück-sichtigten. Ich kann das sagen, denn dies begann bereits, als ich noch Planungsrefe-rentin war.

Hinsichtlich der Planung und der langfristi-gen Entwicklung des gesamten Areals der Olympia-Sport- und Veranstaltungszentrum Innsbruck GesmbH (OSVI) ist es grundsätz-lich so, dass es immer eine Zielsetzung war, den westlichen Bereich mit einem Gebäude umzusetzen. Sie haben das wahrscheinlich schon den Abbildungen in den Medien ent-nehmen können. Es sollte natürlich eine Nutzung sein, die auch affin zum gesamten Bereich passt. Das geht aber nur dann, wenn andere Gebäude, zum Beispiel jenes des Österreichischen Schiverbandes (ÖSV), abgerissen und so die nötige Rangier-, Park- und Freifläche geschaffen wird. Diese ist für Veranstaltungen der Olympia-Sport- und Veranstaltungszentrum Innsbruck GesmbH (OSVI) unabdingbar, damit die Zu-, Abfahrt und der Aufbau bei Veranstaltun-gen garantiert sind. Da gab es sehr viele Beteiligte, zum Beispiel die Olympia-Sport- und Veranstaltungszentrum Innsbruck GesmbH (OSVI) selbst, die hier den Bereich freihalten muss.

Es geht nun darum, dass man die entspre-chenden affinen NutzerInnen findet. So wird etwa ein Bereich der Sportklinik und ein Therapiezentrum untergebracht, das erfreu-licher Weise, in die Stadt Innsbruck zurück-kehrt und sich dort, eigentlich im Zentrum der Stadt Innsbruck, wieder ansiedelt. Es ist ein Institut, das die Tiroler Landeskranken-anstalten GesmbH (TILAK) momentan au-ßerhalb betreibt und das sich mit Sportme-dizin befasst. Es geht auch darum, dem Österreichischen Schiverband (ÖSV) ein seiner Bedeutung für die Stadt Innsbruck und für das Land Tirol entsprechendes Ge-bäude zu ermöglichen.

Nach Einigung der vielen Beteiligten auf die Ausschreibung eines Wettbewerbs für die-ses Bauprojekt, kam von Seiten der Mag.-Abt. III, Stadtplanung, Stadtentwicklung und Integration, der Wunsch, dieses noch etwas

größer und voluminöser auszuformulieren. Das ist geschehen und heute auch ein Ta-gesordnungspunkt des Ausschusses für Stadtentwicklung, Wohnbau und Projekte, da wir dazu den entsprechenden Projektsi-cherungsvertrag benötigen.

Der Baurechtsvertrag ist mit allen Beteilig-ten abgeschlossen. Die Unterschrift der Olympia-Sport- und Veranstaltungszentrum Innsbruck GesmbH (OSVI) ist noch an die Zustimmung des Aufsichtsrates gebunden. Die Vorgespräche dazu wurden bereits ge-führt. Am 17.6.2013 ist die Sitzung des Ausschusses für Finanzen, Subventionen und Beteiligungen anberaumt. Wenn es zur Umsetzung kommt, ist dieser Bereich auch hinsichtlich der Wohnbebauung auf der ge-genüberliegenden Seite in gewisser Weise gesichert, da sich daraus sozusagen eine Klarstellung ergibt und das Areal dann gut strukturiert ist.

Die Bebauung und das Gebäude für die Unterbringung des Österreichischen Schiverbandes (ÖSV) im südlichen Teil ist uns ein besonderes Anliegen. Dadurch wird in letzter Konsequenz die Standortsicherung gegeben sein. Das alte Gebäude war eine Schenkung des Bundes am Areal der Olympia-Sport- und Veranstaltungszentrum Innsbruck GesmbH (OSVI). Da dieses aber abgerissen werden soll, ist auch die Schad-loshaltung der Olympia-Sport- und Veran-staltungszentrum Innsbruck GesmbH (OSVI), bei allfälligen Mehrkosten, im Ver-trag abgesichert.

Ich bin durchaus zufrieden und sehr froh, dass wir hier einen Schritt weiter gekommen sind. Nun passt auch die Unterbringung und die Flächen sind an entsprechende Nutze-rInnen vermietet. Ich würde mich sehr freu-en, wenn dieses Projekt Ihre Zustimmung findet, jetzt für den Baurechtsvertrag und später für den Bebauungsplan.

StR Wanker: Bei diesem Baurechtsvertrag gibt es nur SiegerInnen. Für die Olympia-Sport- und Veranstaltungszentrum Inns-bruck GesmbH (OSVI) ist es klar! Die Frau Bürgermeisterin hat bereits erklärt, wie die di Flächen aufgeteilt werden. Für den Öster-reichischen Schiverband (ÖSV) wird es ein "super tolles", modernes Gebäude geben. Für das Sportmedizin- und Therapiezentrum wird auf der großräumigen Fläche der Olympia-Sport- und Veranstaltungszentrum

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GR-Sitzung 13.6.2013

Innsbruck GesmbH (OSVI) ebenfalls ein Gebäude errichtet, das direkt dem Sport angebunden sein wird.

Wir sind in diesem Haus alle immer wieder von den AnwohnerInnen, speziell jenen der Sillhöfe Nrn. 5 und 7, hinsichtlich der Lärm-belästigung bei Großveranstaltungen kon-taktiert worden. Dieses geplante längliche Gebäude ist nun fast eine Schallschutz-wand für diese AnrainerInnen. Für die Stadt Innsbruck ist ein weiterer Vorteil, dass man einen Baurechtszins einnimmt. Das ist ein finanzieller Vorteil, den es bis jetzt hier bis-her nicht gab.

Die Inhalte dieses Baurechtsvertrags und alle anderen Verträgen, die dem Akt beige-legt sind, sind aus meiner Sicht positiv. Die möglichen Nutzungskonflikte sind hier meist schon andiskutiert, teilweise schon ausge-räumt, speziell wenn es um die Veranstal-tungen geht. Ich denke an die Parkplätze, bei denen die Olympia-Sport- und Veran-staltungszentrum Innsbruck GesmbH (OSVI) auch die unterirdischen Parkplätze des neuen Gebäudes entsprechend ver-wenden kann. Auch die behindertengerech-ten Parkplätze, die unterirdisch sind, stehen zur Verfügung.

Also im Großen und Ganzen ist es wirklich eine Weiterentwicklung des Geländes der Olympia-Sport- und Veranstaltungszentrum Innsbruck GesmbH (OSVI) und dieser posi-tiven Weiterentwicklung erteilt die Gemein-deratsfraktion der Innsbrucker Volkspar-tei (ÖVP) mit Freude die Zustimmung und damit die Zustimmung zu diesem Bau-rechtsvertrag.

GRin Mag.a Schwarzl: Ich erlaube mir, an StR Wanker anzuknüpfen. Vielleicht erinnert sich noch der eine oder die andere daran, dass wir in der letzten Periode immer wie-der intensive Diskussionen mit den Bewoh-nerInnen der Sillhöfe hatten. Sie litten wirk-lich unter der Veranstaltungstätigkeit der Olympia-Sport- und Veranstaltungszentrum Innsbruck GesmbH (OSVI) und dem Sport- und Freizeitpark "Tivoli": Dem Lärm, dem Licht und dann kam noch die Abfahrt von der Olympiabrücke dazu.

Für diese AnwohnerInnen kann das eine ganz große Erleichterung und Entlastung werden und im Sinne dessen, was wir heute in der "Aktuellen Stunde" diskutiert haben, wäre es sinnvoll, die BewohnerInnen der

Sillhöfe über dieses Projekt zu informieren, wenn es in die Bebauungsplanung geht. Ich denke, dass für sie vor allem auch die Zu- und Abfahrt zu dieser neuen Anlage von Interesse ist. Es wäre ein kleiner Baustein für mehr BürgerInnenbeteiligung, nicht im Sinne der Mitentscheidung, sondern im Sin-ne von BürgerInnen-Information. Danke.

GR Federspiel: Ich habe mir das Projekt genau angesehen. Tatsächlich ist es so, dass der jährliche Baurechtszins mit € 17,70, das sind € 74.000.-- pro Jahr, sehr niedrig ist. Ich nehme an, dass nicht mehr "drin" war. Es ist sicher eine gute Sache an sich. Schön wäre ein höherer Baurechtszins gewesen, aber wir werden in dem konkreten Fall zustimmen.

Bgm.in Mag.a Oppitz-Plörer: Vielleicht darf ich hier noch aufklären. Es liegt dem ein durchaus angemessener Baulandpreis von € 505,-- und eine Rendite von 3,5 % zu-grunde. Wir haben jedoch einige Abschläge, da wir uns die Manipulationsfläche bis zum Gebäude freihalten, beziehungsweise auch im vorderen Bereich die Dienstbarkeit von Fuß- und Radweg sowie öffentlichem Zu-gang behalten müssen. Ich glaube, die Grundlage von € 505,-- ist für diese Art von Nutzung ein durchaus angemessener Preis, da dort kein Wohnbau realisiert wird.

Beschluss (einstimmig):

Der Antrag des Stadtsenates vom 29.5.2013 (Seite 532) wird angenommen.

17. IV 4657/2013

Innsbrucker Verkehrsbetriebe und Stubaitalbahn GesmbH (IVB), Fe-rienticket für Kinder und Jugend-liche in den Sommerferien 2013, Zuschuss seitens der Stadt Inns-bruck

Beschluss (einstimmig):

Antrag des Stadtsenates vom 15.5.2013:

1. Die Stad Innsbruck stimmt einem Zu-

schuss an die Innsbrucker Verkehrsbe-

triebe und Stubaitalbahn GesmbH (IVB)

in Höhe von maximal € 50.000,-- zur

Finanzierung eines Ferientickets für

Jugendliche in den Sommerferien 2013

zu.

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GR-Sitzung 13.6.2013

2. Gleichzeitig wird ein Nachtragskredit im

Jahr 2013 für Vp. 1/875000-755130

(Laufende Transferzahlung - Betriebs-

abgang) in Höhe von € 50.000,-- ge-

nehmigt.

3. Die Mag.-Abt. IV, Finanz- Wirtschafts-

und Beteiligungsverwaltung, wird mit

der finanziellen Abwicklung beauftragt.

18. IV 5099/2013

Innsbrucker Soziale Dienste ge-meinnützige GesmbH (ISD), Über-nahme der Jugendzentren des Vereines Jugendhilfe Innsbruck, Erweiterung des Unternehmens-gegenstandes

Bgm.in Mag.a Oppitz-Plörer referiert den Antrag des Stadtsenates vom 15.5.2013:

Die entsprechende Anpassung des vorlie-genden Gesellschaftsvertrages auf Grund der Übernahme von Jugendzentren beinhal-tet die Erweiterung des Unternehmensge-genstandes der Innsbrucker Soziale Dienste gemeinnützige GesmbH (ISD) um folgen-den Punkt:

Der Betrieb von Jugendzentren im Rahmen der offenen Jugendarbeit.

Gemäß § 3 des Gesellschaftsvertrages der Innsbrucker Soziale Dienste gemeinnützige GesmbH (ISD) haben wir inhaltlich im De-zember 2012 die Übernahme und Führung des damaligen Vereines Jugendhilfe Inns-bruck beschlossen. Jetzt ist der Gesell-schaftsvertrag anzupassen und dem Ge-meinderat vorzulegen.

GRin Mag.a Heis: Vor einem halben Jahr haben wir abgestimmt und jetzt kommt der Betrieb von Jugendzentren im Rahmen der offenen Jugendarbeit in den Gesellschafts-vertrag der Innsbrucker Soziale Dienste gemeinnützige GesmbH (ISD). Damals wa-ren wir skeptisch und nicht sicher, ob die Innsbrucker Soziale Dienste gemeinnützige GesmbH (ISD) der richtige Ort dafür ist. Wir waren aber sehr froh, dass auch eine be-reits lang bestehende Forderung der Inns-brucker Grünen (GRÜNE), die Jugendarbeit auf neue Beine zu stellen, gehört wurde.

Es hat sich nun bereits in dieser kurzen Zeit herausgestellt, dass es ein richtiger und wichtiger Schritt war. Mit der neuen Ju-

gendkoordinatorin Noemi Händler ist schon sehr viel geschehen. Gerade bei jenen strit-tigen Punkten, die von den Jugendarbeite-rInnen im Verein Jugendhilfe Innsbruck im-mer wieder angeführt wurden. Teilweise haben die Fünfjahresverträge und die Un-terstützung oder der Rückhalt für die Mitar-beiterInnen nicht so gut funktioniert. Auch kleinere Punkte, wie die Erlaubnis sich mit Jugendlichen außerhalb des Zentrums auf-zuhalten, waren betroffen.

Gerade heute hat mir Naomi Händler er-zählt, dass es hier schon Ergebnisse gege-ben hat. Die Fünfjahresverträge können jetzt von ihr selbst verlängert werden. Das finde ich sehr gut, da gerade jetzt ein großer Wechsel gewesen und damit viel Kompe-tenz verloren gegangen wäre. Diese Ent-scheidung zeigt, dass sie das Vertrauen des Vorstandes der Innsbrucker Soziale Dienste gemeinnützige GesmbH (ISD) als Koordina-torin hat. Man traut ihr zu, zu wissen, wel-cher Vertrag verlängert werden soll. Eben-falls positiv geprüft wurde, ob Aktivitäten außerhalb der Zentren möglich sind. Jetzt dürfen die BetreuerInnen mit den Jugendli-chen hinaus. Darüber freuen sie sich sehr, weil es ihre Arbeit erleichtert. Was ebenfalls sehr gelobt wird, sind die Treffen für regel-mäßigen Groß-Team-Sitzungen und die Vernetzungsarbeit. Das ist für ein gemein-sames Arbeiten sehr wichtig, zum Beispiel bei Projekten, die gemeinsam unterstützt und ausgearbeitet werden sollen.

Ich freue mich sehr über den bisherigen Erfolg, es liegt aber noch sehr viel Arbeit vor uns. Ich muss betonen, dass im Ausschuss für Bildung und Gesellschaft alle Mitglieder sehr konstruktiv arbeiten. Darüber freue ich mich sehr, und hoffe, dass wir auf diesem Weg bleiben.

GRin Dr.in Krammer-Stark: Die von GRin Mag.a Heis angesprochenen sechs Verbesserungsvorschläge sind tatsächlich im Ausschuss für Bildung und Gesellschaft erarbeitet worden. Wir haben dazu alle zehn Jugendzentren in der Stadt Innsbruck be-sucht, ein Protokoll verfasst und im Aus-schuss für Bildung und Gesellschaft - erwei-tert mit einer Expertin aus dem Jugendbe-reich und der Zuständigen der Innsbrucker Soziale Dienste gemeinnützige GesmbH (ISD), Noemi Händler - diskutiert. Das Er-gebnis waren diese sechs Handlungsemp-fehlungen, die wir im Oktober 2013 wieder

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GR-Sitzung 13.6.2013

prüfen werden, um zu sehen, was bisher umgesetzt worden und was noch offen ist.

Als Vorsitzende des Ausschusses für Bil-dung und Gesellschaft möchte ich mich wirklich ganz herzlich bei den Ausschuss-mitgliedern bedanken, die sehr rege an den Besuchen teilnahmen. Wir haben im ver-gangenen Jahr ja schon einiges absolviert. Ich hoffe, dass das so bleibt und wir uns weiterhin so viele Dinge persönlich an-schauen.

Wir wollen, noch vor dem Sommer, eine Sprachförderungseinrichtung besuchen. Für den Herbst gibt es bereits neue Ideen, die wir gerade heute bei einem Treffen der Of-fenen Jugendarbeit Innsbruck (OJA) disku-tiert haben. Abschließend kann ich zu den Jugendzentren sagen, dass die Form der Ausschussarbeit, so wie wir sie betreiben, zeigt, dass sie sehr wohl auch eine gute Art der Stadtregierungsarbeit ist, abseits der Amtsführung. Sie ist eine Form der Beteili-gung, die bisher wirklich gut funktioniert hat.

GRin Dr.in Pokorny-Reitter: Es freut mich sehr, dass diese Fortschritte im Bereich der Jugendarbeit gelungen sind. Es gibt ver-schiedene Sparten, die angegangen wurden und werden. Dadurch können sie einer Er-ledigung zugeführt werden, die das Führen von Jugendzentren erleichtert. Das bedeu-tet für mich aber nicht, dass das unbedingt im Rahmen der Innsbrucker Soziale Dienste gemeinnützige GesmbH (ISD) passieren muss. Das hätte aus unserer Sicht auch im Rahmen der Stadt Innsbruck passieren können. Diese Arbeit wurde ja im Aus-schuss für Bildung und Gesellschaft erle-digt. Ich habe mich das letzte Mal schon enthalten, als es um den Grundsatzbe-schluss ging. Auch GRin Eberl hat sich da-mals enthalten und wir werden uns daher auch heute beide der Stimme enthalten.

GR Mag. Jahn: An dieser Stelle muss ich, leider Gottes das zweite Mal nett zu allen sein. Ich finde, dass die Arbeit im Aus-schuss für Bildung und Gesellschaft durch-aus eine positive ist. Ich möchte mich herz-lich bei GRin Dr.in Krammer-Stark bedanken, (Beifall) die gerade nicht im Saal anwesend ist. Ich sage es ihr gerne später nochmals. Die Tour, die wir durch die Jugendzentren gemacht haben, war eine gute und die Ent-scheidung mit der Eingliederung in die In-nsbrucker Soziale Dienste gemeinnützige

GesmbH (ISD) ist absolut nachvollziehbar. Durch die Gespräche dort, habe ich mich sehr wohlgefühlt und kann das voll und ganz unterstützen.

Beschluss (einstimmig; bei Stimmenthaltung von GRin Eberl und GRin Dr.in Pokorny-Reitter, 2 Stimmen):

Der Antrag des Stadtsenates vom 15.5.2013 (Seite 535) wird angenommen:

19. IV 5478/2013

Lanser See Betriebsgesell-schaft mbH, Sommerbadebetrieb am Lanser See, Zuschuss seitens der Stadt Innsbruck

Bgm.in Mag.a Oppitz-Plörer referiert den Antrag des Stadtsenates vom 29.5.2013:

1. Die Stadt Innsbruck stimmt der einjäh-

rigen Verlängerung der beiliegenden

Vereinbarung zu und gewährt, zur Si-

cherung der heurigen Badesaison am

Lanser See, einen einmaligen Zu-

schuss in Höhe von € 20.000,--.

2. Sollte der Betreiber des Badesees er-

folgreich eine Förderung der "Sparkas-

senförderungsgemeinschaft südöstli-

ches Mittelgebirge" akquirieren können,

so verringert sich der Beitrag der Stadt

Innsbruck entsprechend dieser Förde-

rung.

3. Mit der finanziellen Abwicklung wird die

Mag.-Abt. IV, Finanz- Wirtschafts- und

Beteiligungsverwaltung, beauftragt.

GRin Mag.a Heis: Ich stelle, gemeinsam mit meinen Mitunterzeichnerinnen bzw. Mitun-terzeichnern folgenden Ergänzungsantrag:

Im Zuge der erneuten Subventionen für den Betreiber des Lanser Sees, mögen Gesprä-che bezüglich der Reduzierung der Ein-trittspreise geführt werden.

Mag.a Heis, Duftner, Mag.a Pitscheider, Mag.a Schwarzl, Mag. Fritz, Carli und Onay, alle e. h.

Der Eintrittspreis für den Lanser See (geöff-net von 9.00 Uhr bis 19.00 Uhr) beträgt für den ganzen Tag € 5,--, ab 15.00 Uhr € 3,50 und ab 17.00 Uhr € 2,50. Im Vergleich dazu die Eintrittspreise des Badesees Rossau

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GR-Sitzung 13.6.2013

(geöffnet ab 9.00 Uhr): Ganzer Tag: € 3,90 und ab 14.00 Uhr € 2,70.

Die Frau Bürgermeisterin soll darauf hinwir-ken, dass die hohen Eintrittspreise des Lan-ser Sees an jene des Baggersees ange-passt werden.

Ich weiß, dass wir das jetzt nicht erreichen werden. Trotzdem wäre es schön, wenn im Zuge der erneuten Subventionsvergabe, die Preise angepasst würden, da ein Preis von € 5,-- schon sehr hoch ist.

(Bgm.in Mag.a Oppitz-Plörer: Gespräche führen kann ich.)

Ja, Gespräche führen kann man immer, was dabei herauskommt wird man sehen.

GRin Dengg: Verstehe ich das richtig, wenn man den Ergähnzungsantrag von GRin Mag.a Heis befürwortet, dann müsste die Stadt Innsbruck um diesen Betrag mehr Subvention zahlen?

(Bgm.in Mag.a Oppitz-Plörer: Nicht unbe-dingt, vielleicht …)

GRin Mag.a Schwarzl: Man kann ja etwas längerfristig vorbauen, nachdem durchaus im Raum steht, dass es nächstes Jahr wieder zu einem Ersuchen des Betreibers kommt. Wenn schon heuer gesagt wird, dass es ab nächstem Jahr als Gegenlei-stung angemessenere Tarife geben muss, kann das für eine allfällige Subventionsbe-schlussfassung im nächsten Jahr wirksam werden.

StR Mag. Fritz: Erstens beschließen wir hier nicht die Tarifgestaltung eines Privat-unternehmers, sondern wir beauftragen die Frau Bürgermeisterin zu verhandeln. Zweitens kann es durchaus ein Verhand-lungsargument sein.

Da sage ich GRin Dengg, die als Gastrono-min ein gewisses kaufmännisches Wissen hat, sicher nichts ganz Neues. Man kann mit niedrigeren Tarifen vielleicht mehr Kun-dInnen anlocken und damit in Summe, ebensoviel verdienen, ohne dass sich die Kosten erhöhen. Ob sich an einem Tag dort 150 oder 200 BesucherInnen aufhalten, ändert an der Betriebsführung nichts. Wenn aber mit niedrigeren Tarifen mehr Leute kommen, könnte das unter Umständen - ich behaupte nicht, dass es auf jeden Fall so ist - ein gutes Geschäft für den Eigentümer sein.

Dieser Antrag läuft darauf hinaus, die Frau Bürgermeisterin mit Verhandlungen zu beauftragen, nicht mehr und nicht weniger. Ganz sicher werden wir nicht dem Eigentü-mer mehr zahlen, damit er die Preise senkt. Das ist seine kaufmännische Entscheidung. Ihm dabei ein wenig ins Gewissen zu reden, könnte ein lohnendes Unterfangen sein.

GRin Dr.in Pokorny-Reitter: Es wäre natür-lich interessant, was für eine gesamtwirt-schaftliche Gestion diesem Betrieb Lanser See sozusagen zugrunde liegt, damit man ersehen kann, welchen Anteil die Förderung der Stadt Innsbruck in der besagten Höhe ausmacht. Die Frage, was deckt dieser Be-trag ab, geht aus diesem Akt leider nicht hervor.

Man könnte dann zum Beispiel konkret sagen, wir bezahlen die Hälfte oder ein Viertel. Das wäre wirklich nicht uninteres-sant. Ich möchte darauf verweisen, dass Vereine, die von der Stadt Innsbruck eine Föderung bekommen, sehr wohl alles nachweisen müssen: Die Einnahmen-, Ausgabensituation und woher sie sonst Geld bekommen, damit wir einen besseren Überblick haben. Es wäre in diesem Fall auch nützlich, das zu erfahren. Es ist natür-lich gut, wenn die Frau Bürgermeisterin ver-handeln kann und die Tarife dadurch etwas gesenkt werden. Der Lanser See ist aller-dings, von der Gestion her, mit dem Bag-gersee Rossau und den städtischen Bädern nicht zu vergleichen.

Wir alle, die wir damals schon im Gemein-derat saßen, wissen es - als die Hälfte mi-nus einer Aktie der Innsbrucker Kommunal-betriebe AG (IKB) an die Tiroler Wasserkraft AG (TIWAG) verkauft worden ist, wurden ATS 60 Mio zurückbehalten, um unter anderem die Defizite der Bäder abdecken zu können. Das heißt, es gibt bei der Innsbrucker Kommunalbetriebe AG (IKB) einen nicht geringen Betrag, der zur Abdeckung des Bäderdefizits von der Stadt Innsbruck gewidmet wurde. Deshalb lässt sich das nicht direkt vergleichen und man müsste das genauer betrachten.

Bgm.in Mag.a Oppitz-Plörer: Ich habe es jetzt leider nicht schriftlich hier, aber auf Grund dieser Anregung könnte der Gemeinderat sehr wohl beschließen, die Einnahmen und Ausgaben offen zu legen. Dieser Hinweis auf andere Subventionsem-

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GR-Sitzung 13.6.2013

pfängerInnen würde mir in den Gesprächen sehr entgegen kommen. Ich würde daher,

die Absetzung dieses Punktes von der Ta-gesordnung beantragen.

Wenn der Gemeinderat diesen Beschluss fasst, könnte festgelegt werden, unter welchen Voraussetzungen diese Förderung gewährt wird.

Bgm.-Stellvin. Mag.a Pitscheider: Über einen Antrag auf Absetzung eines Punktes von der Tagesordnung ist sofort abzustim-men.

Beschluss (einstimmig):

Der von Bgm.in Mag.a Oppitz-Plörer gestellte Antrag auf Absetzung dieses Punktes von der Tagesordnung wird angenommen.

Bgm.in Mag.a Oppitz-Plörer übernimmt den Vorsitz von Bgm.-Stellv.in Mag.a Pitscheider.

20. Maßnahmen - Behebung von Not-ständen, Kapitaltransferzahlung - Hochwasserhilfe

Bgm.in Mag.a Oppitz-Plörer: Ich darf mit Erlaubnis von GR Carli kurz vorbringen, was heute im Rahmen der Klubobleute-Versammlung beraten wurde. Es geht um den Beitrag der Stadt Innsbruck für die Hochwasseropfer im Tiroler Unterland. Die-ser soll in Form einer Spende in den großen Topf, den das Land Tirol verwaltet, gesche-hen. Wir fokussieren derzeit drei Bereiche: Die Wiltener Sängerknaben haben am Samstag, den 8.6.2013, bei einem sehr schönen Konzert in der Stiftskirche Wilten, € 4.000.-- "ersungen".

Dieser Betrag wurde vom Prämonstratenser Chorherrenstift Wilten verdoppelt. Wir ha-ben den Wiltener Sängerknaben, mit Unter-fertigung aller Stadtsenatsmitglieder, eben-falls € 4.000,-- übergeben. Es wird auch eine entsprechende Aktion des Tiroler Symphonieorchesters Innsbruck (TSO) im Rahmen des Innsbrucker Sommers geben.

Die Klubobleute haben heute besprochen, dass der Gemeinderat sich dafür ausspricht, dass € 1,-- pro Einwohnerin bzw. Einwoh-ner, also rund € 140.000,-- zur Verfügung gestellt werden. Das muss im Ausschuss für Finanzen, Subventionen und Beteiligungen

und in der nächsten Gemeinderatssitzung entsprechend freigegeben werden.

Es sind Beträge, die Ausdrücken, dass wir wirklich einfach nur Dankbar sein können! Wir sind an diesem Wochenende verschont geblieben! Am Freitag war das noch nicht vorherzusehen, denn zu diesem Zeitpunkt war die Gewitterzelle, die dann im Unterland die 180 l/m² gebracht hat über der Stadt Innsbruck. Bei uns sind dann nur etwa 87 l/m² abgegangen. Für ein solches Gewit-ter sind 70 Kilometer Luftlinie nichts. Da wir verschont geblieben sind, tut der Gemein-derat gut daran, wenn wir als Stadt Inns-bruck diesen Betrag zur Verfügung stellen.

Die entsprechenden Beschlüsse werden wir in der nächsten Sitzung des Ausschusses für Finanzen, Subventionen und Beteiligun-gen treffen. Ich darf mich bei den Klubob-leuten bedanken, denn das haben wir erst heute so vorbesprochen.

Es wird zur Kenntnis genommen.

GR Carli referiert die Anträge des Aus-schusses für Finanzen, Subventionen und Beteiligungen vom 4.6.2013:

21. Nachtragskredit zum ordentlichen Haushalt 2013

Beschluss (einstimmig):

Der Nachtragskredit zum ordentlichen Haushalt 2013 wird gemäß Beilage ge-währt.

22. Nachtragskredit zum außeror-dentlichen Haushalt 2013

22.1 IV 11837/2012

Mag.-Abt. IV, Wirtschaftsförde-rung, Ankauf von Gewerbe- und Industriegrundstücken

Mehrheitsbeschluss (gegen FPÖ, RUDI und Tiroler Seniorenbund; 7 Stimmen):

Der Mag.-Abt. IV, Wirtschaftsförderung, wird für den Ankauf von Gewerbe- und Indust-riegrundstücken ein Nachtragskredit zum außerordentlichen Haushalt in der Höhe von € 3 Mio gewährt.

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GR-Sitzung 13.6.2013

23. Subventionsansuchen 2013

Beschluss (einstimmig):

Das Subventionsansuchen 2013 wird ge-mäß Beilage gewährt.

GRin Keuschnigg referiert die Subventi-onsanträge des Ausschusses für Soziales und Wohnungsvergabe vom 14.3.2013 und vom 8.5.2013:

24. Subventionsanträge des Aus-schusses für Soziales und Woh-nungsvergabe, Bereich "Soziales"

24.2 Z 6 Streetwork, Sondersubventi-on 2013 für das Projekt "vor_Ort"

Mehrheitsbeschluss (gegen ÖVP und RUDI; 6 Stimmen):

Antrag des Ausschusses für Soziales und Wohnungsvergabe vom 8.5.2013:

Dem Z 6 Streetwork wird eine Sondersub-vention für das Jahr 2013 für das Projekt "vor_Ort" in Höhe von € 13.000,-- gewährt.

Beschluss (einstimmig):

Die Subventionsanträge des Ausschusses für Soziales und Wohnungsvergabe für den Bereich "Soziales" werden unter Berück-sichtigung vorstehender Abstimmung ge-mäß Beilagen genehmigt.

GRin Dr.in Moser referiert die Subventions-anträge des Kulturausschusses vom 28.5.2013:

25. Subventionsanträge des Kultur-ausschusses

25.2 Verband Neuarzl/Olympisches Dorf, Miete und Betriebskos-ten 2013, Centrum Olympisches Dorf

Beschluss (einstimmig; bei Stimmenthaltung von Bgm.-Stellv. Kaufmann; 1 Stimme):

Dem Verband Neuarzl/Olympisches Dorf wird für Miete und Betriebskosten 2013, für das Centrum Olympisches Dorf, eine Son-

dersubvention in Höhe von € 44.336,16 gewährt.

25.4 Freies Radio Innsbruck - Freirad

Mehrheitsbeschluss (gegen FPÖ und RUDI; 6 Stimmen; bei Stimmenthaltung von GRin Keuschnigg; 1 Stimme):

Dem Freien Radio Innsbruck - Freirad wird eine Subvention für die Verbesserung und Erweiterung der sendetechnischen Versor-gung in Höhe von € 1.300,-- gewährt.

25.6 Tanzsommer Innsbruck

Beschluss (einstimmig, bei Stimmenthaltung von GRin Mag.a Schwarzl, GRin Mag.a Heis, GRin Duftner, StR Mag. Fritz, GR Carli, GRin Dr.in Krammer-Stark, GRin Reisecker; 7 Stimmen):

Dem Tanzsommer Innsbruck wird für das Kinder- und Jugendprogramm 2013 eine Subvention in Höhe von € 18.000,-- ge-währt.

Beschluss (einstimmig):

Die Subventionsanträge des Ausschusses für Kultur werden unter Berücksichtigung vorstehender Abstimmungen gemäß Beilage genehmigt.

GR Mag. Krackl referiert die Anträge des Ausschusses für Stadtentwicklung, Wohn-bau und Projekte vom 7.3.2013 und 4.6.2013:

26. III 6337/2013

Entwurf des Bebauungsplanes Nr. PR - B9, Pradl, Bereich zwi-schen Defreggerstraße, Körner-straße, Gaswerkstraße und Prad-ler Straße, gemäß § 56 Abs. 1 TROG 2011

Beschluss (einstimmig):

Antrag des Ausschusses für Stadtentwick-lung, Wohnbau und Projekte vom 4.6.2013:

Die Auflage des Entwurfes des Bebauungs-planes Nr. PR - B9, Pradl, Bereich zwischen Defreggerstraße, Körnerstraße, Gas-

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GR-Sitzung 13.6.2013

werkstraße und Pradler Straße, gemäß § 56 Abs. 1 TROG 2011, wird beschlossen.

Gleichzeitig wird gemäß § 68 Tiroler Raum-ordnungsgesetz (TROG) der Beschluss über die dem Entwurf entsprechenden Än-derung des Bebauungsplanes gefasst, wo-bei dieser Beschluss jedoch erst dann rechtswirksam wird, wenn innerhalb der Auflagefrist keine Stellungnahme zum Ent-wurf von einer hierzu berechtigten Person oder Stelle abgegeben wird.

27. III 6339/2013

Entwurf des Bebauungsplanes und Ergänzenden Bebauungspla-nes Nr. HA - B23, Höttinger Au, Bereich zwischen Fischerhäusl-weg, Fürstenweg, Cusanusweg, Huchenstraße, gemäß § 56 Abs. 1 und 2 TROG 2011

Beschluss (einstimmig, bei Stimmenthaltung wegen Befangenheit von GR Federspiel, 1 Stimme):

Antrag des Ausschusses für Stadtentwick-lung, Wohnbau und Projekte vom 4.6.2013:

Die Auflage des Entwurfes des Bebauungs-planes und des Ergänzenden Bebauungs-planes Nr. HA - B23, Höttinger Au, Bereich zwischen Fischerhäuslweg, Fürstenweg, Cusanusweg, Huchenstraße, gemäß § 56 Abs. 1 und 2 TROG 2011, wird beschlos-sen.

28. III 6340/2013

Entwurf des Bebauungsplanes und Ergänzenden Bebauungspla-nes Nr. HA - B24, Höttinger Au, Bereich Fürstenweg Nrn. 51 und 51a sowie Ampfererstraße Nr. 18 (als Änderung des Allgemeinen Bebauungsplanes Nr. HA - B15 und des Ergänzenden Bebau-ungsplanes Nr. HA - B15/1), ge-mäß § 56 Abs. 1 und 2 TROG 2011

Beschluss (einstimmig):

Antrag des Ausschusses für Stadtentwick-lung, Wohnbau und Projekte vom 4.6.2013:

Die Auflage des Entwurfes des Bebauungs-planes und des Ergänzenden Bebauungs-

planes Nr. HA - B24, Höttinger Au, Bereich Fürstenweg Nrn. 51 und 51a sowie Ampfererstraße Nr. 18 (als Änderung des Allgemeinen Bebauungsplanes Nr. HA - B15 und des Ergänzenden Bebauungspla-nes Nr. HA - B15/1), gemäß § 56 Abs. 1 und 2 TROG 2011, wird beschlossen.

29. III 6345/2013

Entwurf des Flächenwidmungs-planes Nr. RE - F10, Reichenau, Bereich zwischen Durigstraße und Reut-Nicolussi-Park (als Ände-rung des Flächenwidmungsplanes Nr. RE - F7), gemäß § 36 Abs. 2 TROG 2011

Beschluss (einstimmig):

Antrag des Ausschusses für Stadtentwick-lung, Wohnbau und Projekte vom 4.6.2013:

Die Auflage des Entwurfes des Flächen-widmungsplanes Nr. RE - F10, Reichenau, Bereich zwischen Durigstraße und Reut-Nicolussi-Park (als Änderung des Flächen-widmungsplanes Nr. RE - F7), gemäß § 36 Abs. 2 TROG 2011, wird beschlossen.

Gleichzeitig wird gemäß § 70 Tiroler Raum-ordnungsgesetz (TROG) der Beschluss über die dem Entwurf entsprechenden Än-derungen des Flächenwidmungsplanes ge-fasst, wobei dieser Beschluss jedoch erst dann rechtswirksam wird, wenn innerhalb der Auflagefrist keine Stellungnahme zum Entwurf von einer hierzu berechtigten Per-son oder Stelle abgegeben wird.

Mit Eintritt der Rechtskraft dieses Flächen-widmungsplanes treten alle im Planungsbe-reich vorausgehenden Flächenwidmungen außer Kraft.

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GR-Sitzung 13.6.2013

30. III 6346/2013

Entwurf des Bebauungsplanes und Ergänzenden Bebauungspla-nes Nr. RE - B9, Reichenau, Be-reich zwischen Durigstraße und Reut-Nicolussi-Park (als Ände-rung des Bebauungsplanes Nr. RE - B6 und des Ergänzenden Bebauungsplanes Nr. RE - B6/1), gemäß § 56 Abs. 1 und 2 TROG 2011

Beschluss (einstimmig):

Antrag des Ausschusses für Stadtentwick-lung, Wohnbau und Projekte vom 4.6.2013:

Die Auflage des Entwurfes des Bebauungs-planes und Ergänzenden Bebauungsplanes Nr. RE - B9, Reichenau, Bereich zwischen Durigstraße und Reut-Nicolussi-Park (als Änderung des Bebauungsplanes Nr. RE - B6 und des Ergänzenden Bebauungsplanes Nr. RE - B6/1), gemäß § 56 Abs. 1 und 2 TROG 2011, wird beschlossen.

31. III 9926/2013

Bebauungsplan und Ergänzender Bebauungsplan Nr. AL - B 38, Arzl, Bereich westlich Kreuzgasse und nördlich Österreichische Bundesbahnen (ÖBB), gemäß § 56 Abs. 1 und 2 TROG 2011

GR Mag. Krackl: Während der gesetzlichen Frist sind neun gleichlautende Stellung-nahmen (eine davon verspätet) eingegan-gen. Die Stellungnahmen liegen dem Akt im Original bei.

Die EinspruchswerberInnen wenden sich im Wesentlichen gegen die Höhen- und Dichte-festlegungen, die Nichteinhaltung der Min-destabstände, sowie das Fehlen sicherer Wege.

Die Stellungnahmen wurden im Bericht der Mag.-Abt. III, Stadtplanung, Stadtentwick-lung und Integration, der dem Akt beiliegt, ausführlich behandelt und im Ausschuss beraten. Das an die Grundstücke der Ein-spruchswerberInnen angrenzende nördliche Wohnbauprojekt entspricht jenen der, für die umliegenden Bereiche festgelegten Bestimmungen und hält die gesetzlichen Grenzabstände ein. Die geplante Verbreite-rung der Kreuzgasse samt Errichtung eines

Gehsteiges wird eine Verbesserung der Sicherheit der Fußgängerinnen und Fuß-gänger bewirken.

Für die südlich geplante Wohnbebauung ist wegen verschiedener Projektänderungen ein neuer Bebauungsplan erforderlich. Zu-dem sind die vertraglichen Voraussetzun-gen noch nicht abgeschlossen, weshalb dieser Bereich von der gegenständlichen Beschlussfassung ausgenommen werden soll.

Die vertraglichen Absicherungen für das nördliche Wohnbauprojekt liegen in ausrei-chender Form vor. Der Beschluss des oben genannten Bebauungsplanes, verkleinert um den südlichen Bereich, wird vorgeschla-gen.

Beschluss (einstimmig):

Antrag des Ausschusses für Stadtentwick-lung, Wohnbau und Projekte vom 7.3.2013:

Der Bebauungsplan und Ergänzende Be-bauungsplan Nr. AL - B38, Arzl, Bereich westlich Kreuzgasse und nördlich Österrei-chische Bundesbahnen (ÖBB), gemäß § 56 Abs. 1 und 2 TROG 2011, verkleinert um den südlichen Bereich, wird beschlossen.

Mit Eintritt der Rechtskraft dieses Bebau-ungsplanes treten alle im Planungsbereich vorausgehenden bebauungsplanmäßigen Festlegungen außer Kraft.

32. III 511/2013

Bebauungsplan und Ergänzender Bebauungsplan Nr. WI - B18, Wil-ten, Bereich Liebeneggstraße Nrn. 2, 2a, 4 und 4a sowie Leo-poldstraße Nr. 33 (als Änderung des Bebauungsplanes Nr. WI - B2), gemäß § 56 Abs. 1 und 2 TROG 2011

GR Mag. Krackl: Während der gesetzlichen Frist ist eine Stellungnahme eingegangen und liegt dem Akt im Original bei.

Es wird gegen den Abriss der bestehenden, auf der Grundgrenze stehenden, Mauer Einspruch erhoben. Seitens der Innsbrucker Immobilien GesmbH & Co KG (IIG) ist ein Gespräch mit dem Nachbarn hinsichtlich einer privatrechtlichen Klärung geplant.

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GR-Sitzung 13.6.2013

Für das Bebauungsplanverfahren ist der Einspruch nicht relevant, weshalb der Be-schluss genannten Planes empfohlen wird.

Der geforderte Projektsicherungsvertrag ist abgeschlossen.

Beschluss (einstimmig):

Antrag des Ausschusses für Stadtentwick-lung, Wohnbau und Projekte vom 4.6.2013:

Der Bebauungsplan und Ergänzende Be-bauungsplan Nr. WI - B18, Wilten, Bereich Liebeneggstraße Nr. 2, 2a, 4 und 4a sowie Leopoldstraße Nr. 33 (als Änderung des Bebauungsplanes Nr. WI - B2), gemäß § 56 Abs. 1 und 2 TROG 2011, wird beschlos-sen.

Mit Eintritt der Rechtskraft dieser Bebau-ungspläne treten alle im Planungsbereich vorausgehenden Flächenwidmungen außer Kraft.

33. III 9418/2012

Flächenwidmungsplan Nr. WI - F22, Wilten, Bereich südlich der Mentlgasse, zwischen Karmeliter-gasse und Südbahnstraße (als Teiländerung der Flächenwid-mungspläne Nr. 753 und Nr. 10/g), gemäß § 36 Abs. 2 sowie § 111 Abs. 4 TROG 2011

GR Mag. Krackl: Während der gesetzlichen Frist sind keine Stellungnahmen eingegan-gen.

Die erforderlichen Verträge sind abge-schlossen.

Beschluss (einstimmig):

Antrag des Ausschusses für Stadtentwick-lung, Wohnbau und Projekte vom 4.6.2013:

Der Flächenwidmungsplan Nr. WI - F22, Wilten, Bereich südlich der Mentlgasse, zwischen Karmelitergasse und Südbahn-straße (als Teiländerung der Flächenwid-mungspläne Nr. 753 und Nr. 10/g), gemäß § 36 Abs. 2 sowie § 111 Abs. 4 TROG 2011, wird beschlossen.

Mit Eintritt der Rechtskraft dieses Flächen-widmungsplanes treten alle im Planungsbe-reich vorausgehenden Flächenwidmungen außer Kraft.

34. III 9419/2012

Bebauungsplan Nr. WI - B17, Wil-ten, Bereich südlich der Mentl-gasse zwischen Karmelitergasse und Südbahnstraße, gemäß § 56 Abs. 1 und 2 TROG 2011

GR Mag. Krackl: Während der gesetzlichen Frist sind keine Stellungnahmen eingegan-gen.

Die erforderlichen Verträge sind abge-schlossen.

Beschluss (einstimmig):

Antrag des Ausschusses für Stadtentwick-lung, Wohnbau und Projekte vom 4.6.2013:

Der Bebauungsplan Nr. WI - B17, Wilten, Bereich südlich der Mentlgasse zwischen Karmelitergasse und Südbahnstraße, ge-mäß § 56 Abs. 1 und 2 TROG 2011, wird beschlossen.

Der Beschluss erfolgt gemäß § 66 Abs. 5 TROG unter der aufschiebenden Bedin-gung, dass dem Flächenwidmungsplan die nach § 67 Abs. 2 erforderliche aufsichtsbe-hördliche Genehmigung erteilt wird.

35. III 2824/2013

Flächenwidmungsplan Nr. HA - F37 Höttinger Au, Bereich zwi-schen Sonnenstraße im Norden, Kranebitter Allee - Höttinger Au im Süden, östlich Tankstelle Krane-bitter Allee Nr. 14, westlich der Höttinger Auffahrt (als Änderung der Flächenwidmungspläne Nr. HA - F1, Nr. HA - F10 und Nr. HÖ - F1), gemäß § 36 Abs. 2 sowie § 111 Abs. 4 TROG 2011

GR Mag. Krackl: Während der gesetzlichen Frist ist eine Stellungnahme eingegangen. Sie liegt dem Akt im Original bei.

Es wird angeregt, den Freilandbereich zwi-schen Höttinger Au und Sonnenstraße als Wohngebiet zu widmen. Weiters solle für die Flächen an der Landesstraße Höttinger Au die Einschränkungen hinsichtlich der Wohnnutzung aufgehoben werden.

Die Stellungnahme wurde im Bericht der Mag.-Abt. III, Stadtplanung, Stadtentwick-lung und Integration, der dem Akt beiliegt, ausführlich behandelt. Die Freilandwidmung

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GR-Sitzung 13.6.2013

der Hangterrasse entspricht dem überge-ordneten Ziel, derartige Landschaftselemen-te zu erhalten. Im westlich angrenzenden Steilhangbereich konnte erst kürzlich eine gesamthafte Baulandwidmung zurückge-nommen werden. Hinsichtlich einer mögli-chen Wohnnutzung entlang der Landes-straße Höttinger Au ist festzustellen, dass der betroffene Bereich, in Hinblick auf eine anstehende Wettbewerbsentwicklung, gar nicht im Planungsbereich des Flächenwid-mungsplanes enthalten ist.

Beschluss (einstimmig):

Antrag des Ausschusses für Stadtentwick-lung, Wohnbau und Projekte vom 4.6.2013:

Der Flächenwidmungsplan Nr. HA - F37 Höttinger Au, Bereich zwischen Sonnen-straße im Norden, Kranebitter Allee - Höt-tinger Au im Süden, östlich Tankstelle Kra-nebitter Allee Nr. 14, westlich der Höttinger Auffahrt (als Änderung der Flächenwid-mungspläne Nr. A - F1, Nr. HA - F10 und Nr. HÖ - F1), gemäß § 36 Abs. 2 sowie § 111 Abs. 4 TROG 2011, wird beschlos-sen.

Mit Eintritt der Rechtskraft dieses Flächen-widmungsplanes treten alle im Planungsbe-reich vorausgehenden Flächenwidmungen außer Kraft.

36. III 6133/2012

Bebauungsplan und Ergänzender Bebauungsplan Nr. PR - B5, Pradl, Bereich westlich der Olympiahal-le, gemäß § 56 Abs. 1 und 2 TROG 2011

GR Mag. Krackl: Während der gesetzlichen Frist sind keine Stellungnahmen eingegan-gen.

Der Projektsicherungsvertrag ist abge-schlossen.

Die weiteren vertraglichen Vereinbarungen (Baurechtsvertrag) wurden unter Tagesord-nungspunkt 16. in dieser Gemeinderatssit-zung behandelt.

Beschluss (einstimmig):

Antrag des Ausschusses für Stadtentwick-lung, Wohnbau und Projekte vom 4.6.2013:

Der Bebauungsplan und ergänzende Be-bauungsplan Nr. PR - B5, Pradl, Bereich

westlich der Olympiahalle, gemäß § 56 Abs. 1 und 2 TROG 2011, wird beschlos-sen.

37. Einbringung von dringenden An-fragen

Bgm.in Mag.a Oppitz-Plörer: Es sind keine dringenden Anfragen eingelangt.

38. Einbringung eines dringenden Antrags

38.1 I-OEF 77/2013

Uferpromenade entlang der Sill und in weiterer Folge des Inns, Aufstellung von geschlossenen Mülleimern (GRin Dipl.-Ing.in Sprenger)

GRin Dipl.-Ing.in Sprenger: Ich stelle fol-genden dringenden Antrag:

Der Gemeinderat möge beschließen:

Die Uferpromenade entlang der Sill und in weiterer Folge des Inns ist im Abschnitt vom Lodenareal, großer Sportplatz bis hin zum Kinderspielplatz im Bereich des Wohn- und Pflegeheims Reichenau stark mit Müll im Bereich der dort angebrachten Mülleimer verdreckt.

Grund für die am Boden umherliegenden Müllansammlungen im Bereich der Contai-ner sind Rabenvögel, welche, wie selbst beobachtet, nach Futter suchend, sämtli-chen Inhalt aus den Containern herauswer-fen. Dies passiert regelmäßig.

Deshalb sollen in diesem Abschnitt entwe-der Abdeckungen oberhalb der Mülleimer montiert oder überhaupt geschlossene Mülleimer (zum Beispiel "Solarmülleimer", die den Müll auch noch komprimieren) auf-gestellt werden.

Die Bedeckung der erforderlichen Aufwen-dungen möge durch die Mehreinnahmen bei den Abgabenertragsanteilen erfolgen.

Dipl.-Ing.in Sprenger e. h.

Rabenvögel räumen an der Innpromenade im Bereich des Lodenareals Nr. 3, die Müll-eimer aus. Jeden Morgen ist der Abfall nicht nur entlang der Promenade, sondern auch am Sportplatz verteilt. Ich weiß nicht, ob sich die MitarbeiterInnen der Mag.-Abt. III,

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GR-Sitzung 13.6.2013

Grünanlagen - Planung und Bau, schon je dazu geäußert haben, denn der gesamte Kinderspielplatz und der Fußballplatz sind ebenfalls betroffen. Auch in der Kneippan-lage räumen die Raben die gesamten Müll-eimer aus.

Deshalb beantrage ich, dass die Eimer mit Deckeln versehen werden oder man, ähn-lich wie bei der Markthalle, solche verwen-det, die den Müll verdichten und ein Deckel fix montiert ist. Allenfalls könnte man über-legen, die Anzahl der Mülleimer in der Anla-ge selbst zu reduzieren, hauptsächlich wo sich der Kinderspielplatz befindet. Am Mor-gen schaut es nämlich immer wie auf einem Schlachtfeld aus.

Was hinzukommt ist, dass diese Situation zu Konflikten führen kann, da sich die Leute bereits gegenseitig verdächtigen. Eine Frau ist mit ihren Kindern vorbeigekommen und hat gesagt: "Was da wieder für Leute wa-ren, sie können nicht einmal den Müll in den Eimer werfen, sondern werfen alles dane-ben!" Leute die später am Morgen unter-wegs sind, sehen die Vögel natürlich nicht mehr und verdächtigen unter Umständen Gäste und Kinder die sich am Spielplatz aufhalten oder die Promenade entlang ge-hen.

Der Müll wird zudem durch den Wind ver-tragen und die Säckchen mit Hundekot werden verletzt, was zu Geruchsbelästigung führt und natürlich zur Umweltverschmut-zung in diesem Bereich führt. Deshalb hoffe ich, dass Sie das ähnlich sehen und den Antrag annehmen können.

39. Behandlung des eingebrachten dringenden Antrags

39.1 I-OEF 77/2013

Uferpromenade entlang der Sill und in weiterer Folge des Inns, Aufstellung von geschlossenen Mülleimern (GRin Dipl.-Ing.in Sprenger)

Beschluss (einstimmig):

Dem von GRin Dipl.-Ing.in Sprenger einge-brachten dringenden Antrag (Seite 543) wird die Dringlichkeit zuerkannt.

Bgm.-Stellv. Kaufmann: Ich gehe davon aus, dass sich das für das Ressort zustän-

dige Stadtsenatsmitglied noch zu Wort mel-den wird, denn dieser Fall betrifft ja die Mag.-Abt. III, Grünanlagen. Da ich erst kürz-lich zwei Delegationen im Namen der Stadt Innsbruck empfangen durfte, möchte trotz-dem die Gelegenheit nutzen, Folgendes festzuhalten: Die Gäste betonten nach den Stadtführung jedes Mal, wie sauber unsere Stadt Innsbruck ist!

Ich bin für den Straßenbetrieb zuständig und habe letzte Woche die Statistiken an-gesehen. Daraus geht hervor, dass jedes Jahr über 150 Tonnen von unseren Stra-ßenkehrern von den Straßen und aus den Mülleimern unserer Stadt Innsbruck ent-sorgt werden. Es wäre jetzt eine sehr schö-ne Gelegenheit, ihnen zu danken, auch wenn es sich hier um einen Missstand han-delt, der mir bereits bekannt war.

Ich bin seit vielen Jahren beim Verein des Nationalen Instituts für Urbanistik (INU) und da haben wir uns schon vor Jahren gewun-dert, warum die Hundekot-Säckchen immer auf der Innböschung liegen. Ein Vogelkund-ler hat mir damals erklärt, dass das das Werk von Vögeln sei.

Ich beantrage die

Zuweisung des Antrages an den Stadtsenat zur selbstständigen Erledigung.

Gleichzeitig möchte ich die Gelegenheit nutzen, mich bei unseren MitarbeiterInnen in der Mag.-Abt. III, Straßenbetrieb, zu be-danken, die jeden Tag, bei jedem Wetter, ob Frühjahr, Sommer, Herbst oder Winter, täglich zehn Stunden unterwegs sind und für die Sauberkeit der Stadt Innsbruck sor-gen. Ich denke, dass sie sich die Anerken-nung des Gemeinderates verdient haben.

StR Mag. Fritz: Ich danke der GRin Dipl.-Ing.in Sprenger für den Antrag. Heute am Vormittag hatte ich ein Jour fixe bei der Mag.-Abt. III, Grünanlagen. Ich gehe davon aus, dass sie für die Sauberhaltung der Promenade beziehungsweise dieser Grün-anlage zuständig ist. Davon war keine Re-de. Offenbar ist es den Kollegen dort noch nicht aufgefallen. Falls wir das heute be-schließen, werde ich sie aber morgen um-gehend darüber informieren und bitten, dass sie schnell Abhilfe schaffen.

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GR-Sitzung 13.6.2013

Beschluss (einstimmig):

Der von GRin Dipl.-Ing.in Sprenger einge-brachte dringende Antrag (Seite 543) wird dem Stadtsenat zur selbstständigen Erledi-gung zugewiesen.

40. Behandlung eingebrachter Anträ-ge der Sitzungen des Gemeinde-rates am 21.2.2013 und 16.5.2013

40.1 I-OEF 69/2013

Maßnahmen im Rahmen von To-desfällen bestimmter Personen des öffentlichen Lebens der Lan-deshauptstadt Innsbruck (GR Mag. Abwerzger)

GR Federspiel: Ich beantrage die

Zuweisung an den Stadtsenat zur Vorbera-tung.

GR Grünbacher: Zu berücksichtigen ist ein wichtiger Punkt, nämlich die Zustimmung der Angehörigen. Es gibt Fälle, bei denen diese eine Veröffentlichung nicht wollen. Eine Automatisierung ist daher nicht emp-fehlenswert. Ich würde das einschränken, da das in manchen Fällen als pietätlos emp-funden werden könnte.

Bgm.in Mag.a Oppitz-Plörer übergibt den Vorsitz an Bgm.-Stellv. Kaufmann.

Bgm.in Mag.a Oppitz-Plörer: Den ersten Absatz des Antrages könnte man im Prinzip annehmen. Das ist eine organisatorische Maßnahme.

Wir schalten nicht immer selbst eine Parte. Wenn die Anzeige dann in einer Tageszei-tung steht ist dies offiziell. Wenn wir als Stadt Innsbruck eine Parte schalten oder wenn wir es in der Tiroler Tageszeitung (TT) veröffentlichen, kann man durchaus die Mitglieder des Gemeinderates zeitgleich informieren. Ich bekomme das in meinem Büro vorgelegt und kann das auch weiterlei-ten. Wir übernehmen diese Aufgabe gerne.

Für den zweiten Punkt des Antrages kann ich natürlich keine Sorge tragen, denn die Bürgermeisterin kann kein Mitglied des Stadtsenats dazu verpflichten. Wir versu-chen, uns immer abzustimmen. Ich erinnere

nur an das Begräbnis des wirklich hochde-korierten Intendanten Helmut Wlasak. Alt-Bgm. Niescher, Alt-GR Ing. Krulis und ich als Bürgermeisterin waren dort. Wir waren die einzigen Vertreter der Stadt Innsbruck und des Landes Tirols.

Das heißt, jemanden zu verpflichten, das ist nicht möglich. Daraus ergibt sich der Punkt 3. Als Vorsitzende kann ich die Ent-sendungen nicht schriftlich festhalten lassen und unter dem Tagesordnungspunkt Toten-gedenken bekanntgeben. Wenn es der Fall war, dass jemand dort die Stadt Innsbruck vertreten hat, kann das erwähnt werden. Hier eine Maßregelung einzuführen, das halte ich für unwürdig! Ich versuche immer wieder - ich nehme jetzt auch diesen Anlass - die Bitte an die Gemeinderäte zu richten, nicht nur an Begräbnissen, sondern bei al-len öffentlichen Einladungen und Auftritten die Stadt Innsbruck zu vertreten. Nehmen Sie in verstärktem Maße teil! Das trifft natür-lich sehr oft auf ein Wochenende, keine Frage, denn das sind sehr viele traditionelle Veranstaltungen.

Sehr oft, sehr einsam - hier darf ich auch StR Gruber hervorheben -, treffen wir uns bei solchen Anlässen. Bei Sportveranstal-tungen trifft man Bgm.-Stellv. Kaufmann und auch andere, die sehr tätig sind und sich einsetzten. Deshalb ist das ein allge-meiner Aufruf und vielleicht sollte man das immer wieder tun! Wichtig ist schon, dass ein Mitglied des Gemeinderates bei solchen Anlässen dabei ist. Von den Betroffenen wird es als eine Auszeichnung empfunden, auch wenn man das selbst eventuell gar nicht so wahrnimmt. Es gehört auch zur Entwicklung des neuen Bildes der Gemein-derätInnen, die die Stadt Innsbruck reprä-sentieren. Man vertritt sich dort ja nicht selbst, sondern die Stadt Innsbruck.

Deshalb ist es vielleicht doch gut, diesen Antrag im Stadtsenat zu behandeln. Ich unterbreite einen Vorschlag, wie wir künftig vorgehen können. Aber bitte entbinden Sie mich von diesem Punkt 3. des Antrages, nämlich der Maßregelung.

GR Federspiel: Ich bin mit dieser Vor-gangsweise auf jeden Fall einverstanden. Deshalb habe ich auch den Antrag gestellt, diesen Antrag im Stadtsenat zur Vorbera-tung zu behandeln. Auch wenn der Punkt 1. des Antrages jetzt angenommen wird! Ich

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GR-Sitzung 13.6.2013

denke, dass man das zu einem kleinen Pa-ket schnürt.

Bgm.in Mag.a Oppitz-Plörer übernimmt den Vorsitz von Bgm.-Stellv. Kaufmann.

GR Mag. Abwerzger: Ich ersuche um Zu-weisung des

Antrages an den Stadtsenat zur selbststän-digen Erledigung.

Beschluss (einstimmig):

Der von GR Mag. Abwerzger sowie Mitun-terzeichnerInnen in der Sitzung des Ge-meinderates am 16.5.2013 eingebrachte Antrag wird dem Stadtsenat zur selbststän-digen Erledigung zugewiesen.

Schriftführerin Spielmann übernimmt die Schriftführung.

40.2 I-OEF 70/2013

Erstellung eines effektiven Maß-nahmenpaketes gegen Vandalis-mus (GR Haager)

GR Federspiel: Ich ersuche um Zuweisung des

Antrages an den Stadtsenat zur selbststän-digen Erledigung.

Beschluss (einstimmig):

Der von GR Haager sowie Mitunterzeichne-rin und Mitunterzeichnern in der Sitzung des Gemeinderates am 16.5.2013 eingebrachte Antrag wird dem Stadtsenat zur selbststän-digen Erledigung zugewiesen.

40.3 I-OEF 71/2013

Waldspielplatz Mentlberg, Errich-tung und Ausstattung (GRin Eberl)

GRin Eberl: In Mentlberg sind in den letzten Jahren sehr viele Familien zugezogen. Dort gibt es fast keine Freiräume. Auch die Kin-der von Wilten-West benützen dieses Ge-biet. Gerade im Bereich Wilten-Sieglanger-Mentlberg leben sehr viele Jugendliche,

allerdings gibt es dort wenige Spielplätze, Freiräume und Aufenthaltsmöglichkeiten.

Ich ersuche um Zuweisung des

Antrages an den Stadtsenat zur selbststän-digen Erledigung.

Beschluss (einstimmig):

Der von GRin Eberl sowie Mitunterzeichne-rinnen und Mitunterzeichnern in der Sitzung des Gemeinderates am 16.5.2013 einge-brachte Antrag wird dem Stadtsenat zur selbstständigen Erledigung zugewiesen.

40.4 I-OEF 72/2013

Gemeinderätliche Ausschüsse, Zulassung von angelobten Ersatz-Gemeinderätinnen bzw. Gemein-deräten (GR Ofer)

Bgm.in Mag.a Oppitz-Plörer: Ich muss die-sen Antrag eigentlich zurückweisen. Gibt es dazu einen Abänderungsantrag? Ich würde bitten, heute oder in der nächsten Sitzung des Gemeinderates unter dem Tagesord-nungspunkt "Einbringung von Anträgen" einen neuen Antrag einzubringen.

Der von GR Ofer in der Sitzung des Ge-meinderates am 16.5.2013 eingebrachte Antrag wird von Bgm.in Mag.a Oppitz-Plörer à limine zurückgewiesen.

40.5 I-OEF 73/2013

Aufteilung der Wahlwerbungskos-ten und der allgemeinen Parteien-förderung, Änderung (GR Ofer)

GR Ofer: Der Rechts-, Ordnungs- und Un-vereinbarkeitsausschuss wurde damit be-auftragt, einen Verrechnungsschlüssel für die Parteikostenaufschlüsselung und die Wahlwerbungskosten zu bestimmen. Eine Fleißaufgabe wäre, wenn man eine neue Auszahlungsmodalität einfügt, indem man einen Satz in der Bestimmung streicht, dass die laufenden Parteifördergelder der an-spruchsberechtigten Wählerinnen- bzw. Wählergruppe jedoch nicht den einzelnen Mitgliedern zustehen.

Das gehörte nicht zum Auftrag des Rechts-, Ordnungs- und Unvereinbarkeitsausschus-ses. Dieser hatte zu bestimmen, wie der

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GR-Sitzung 13.6.2013

Aufrechnungsschlüssel zwischen den För-derungen der Gemeinderatsparteien und den Wahlwerbungskosten aussieht. Es soll-te keine eine neue Auszahlungsmodalität erfunden werden, die hier nicht hingehört.

Bgm.in Mag.a Oppitz-Plörer: Der Antrag wurde als "Misstrauensantrag gegen den Rechts-, Ordnungs- und Unvereinbarkeits-ausschuss" betitelt.

GR Ofer: Das ist ein Misstrauen.

Bgm.in Mag.a Oppitz-Plörer: GR Ofer, ich würde bitten, sich an das Stadtrecht der Landeshauptstadt Innsbruck (IStR) zu hal-ten. Einen Misstrauensantrag behandeln wir in diesem Gemeinderat nicht. Es gibt ver-schiedene Diktionen zu den Anträgen. Ich bitte Sie, das seriös zu behandeln, denn das kann man nicht so nebenbei machen.

GR Grünbacher: Wenn jede Fraktion, die mit einer Bestimmung im Stadtrecht der Landeshauptstadt Innsbruck (IStR) oder mit einem Gemeinderatsantrag nicht einver-standen ist, jeweils einen Misstrauensantrag stellen würde, dann hätten wir wirklich eini-ges zu tun. Das würde der Reputation auch nicht gut tun.

Ich bin überzeugt, dass diese Bestimmun-gen nicht der Überzeugung der INN-Piraten entsprechen. Das mag so sein und das nehme ich auch zur Kenntnis. Nehmt auch zur Kenntnis, dass wir noch 39 andere Mit-glieder im Gemeinderat sind und diese schlichtweg demokratisch entschieden ha-ben. Es gibt natürlich Gründe, warum das so ist. Wir hätten sonst das Problem, dass Fraktionen mit zehn und elf Personen, das für diese einzeln ausbezahlt bekommen. Daher geht das immer auf die auszahlende Gruppe und nie auf die Einzelpersonen.

Das ist nicht nur in der Verordnung geregelt, sondern man ist lange davor in der Stadt-rechtsreformkommission (StRRK) immer einstimmig davon ausgegangen. Jetzt die Sache über einen Misstrauensantrag einzu-bringen, erachte ich verbal wirklich für "bru-tal". Das ist völlig aus der Luft gegriffen.

(GR Federspiel: Das hat er nicht verstan-den.)

Es ist nicht möglich, einen Misstrauensan-trag gegen den Rechts-, Ordnungs- und Unvereinbarkeitsausschuss einzubringen, weil dieser nichts anderes getan hat, als die

Verordnung zu formulieren. Dies erfolgte auf Grund einer Zuweisung eines Antrages des Gemeinderates. Daher müsste es rich-tigerweise ein Misstrauensantrag an den Gemeinderat sein. Diesen sollte man in einer adäquaten Form formulieren. Wir kön-nen uns alle auflösen, wenn das die INN-Piraten möchten.

So etwas sollte man aber sinnvoll beantra-gen, und nicht über das Fenster eines Miss-trauensantrags formulieren. Ich bitte, ein wenig respektvoller mit diesem Gremium umzugehen.

StR Mag. Fritz: Ich kann mich nahtlos der Wortmeldung von GR Grünbacher an-schließen. Ich muss zur Verteidigung des Rechts-, Ordnungs- und Unvereinbarkeits-ausschusses und seiner Vorsitzenden sa-gen, dass dieser nicht seine Befugnisse überschritten hat. Die Vorsitzende hätte sonst einschreiten müssen bzw. sollen. Der Rechts-, Ordnungs- und Unvereinbarkeits-ausschuss hatte den Auftrag, einen Entwurf für eine Neuverordnung vorzulegen, wie diese Sache zu regeln ist.

Der Rechts-, Ordnungs- und Unvereinbar-keitsausschuss hat dies gemacht und der Gemeinderat hat per Beschluss eine Ver-ordnung erstellt.

Da hat der Rechts-, Ordnungs- und Unver-einbarkeitsausschuss weder seine Befug-nisse überschritten, noch ein Vertrauen missbraucht. Der Rechts-, Ordnungs- und Unvereinbarkeitsausschuss hat seinen Auf-trag erfüllt. Im Übrigen kann jeder Aus-schuss, wenn er den Auftrag hat, einen Akt zu bearbeiten, auch darüber hinaus denken und Zusätze in seinen Antrag an den Ge-meinderat verfassen. Wenn sich dafür eine Mehrheit findet und der Gemeinderat spricht sich auch mehrheitlich dafür aus, ob dieses Weiterdenken, das in einen Entwurf ge-mündet hat, die Zustimmung findet, dann ist das so.

Auch nur ansatzweise davon zu sprechen, dass ein Ausschuss seine Befugnisse oder seinen Auftrag überschritten hätte, weil er sich etwas gedacht und einen Entwurf als Antrag in den Gemeinderat gebracht hat, ist schlicht und einfach absurd. Das ist mit Ver-laub schwachsinnig. Den letzten Ausdruck nehme ich zurück, bevor ich einen Ord-nungsruf bekomme.

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GR-Sitzung 13.6.2013

Bgm.in Mag.a Oppitz-Plörer: Ich wollte ge-rade sagen, dass StR Mag. Fritz den Aus-druck "schwachsinnig" zurückzieht.

GRin Mag.a Schwarzl: GR Ofer, Du hättest die Möglichkeit, an den Sitzungen des Rechts-, Ordnungs- und Unvereinbarkeits-ausschusses teilzunehmen. Vielleicht wäre es sinnvoll, wenn nicht Dr. Stemeseder, der im Gemeinderat kein Mandat hat, die Anträ-ge formuliert und auch noch mitunterzeich-net. Dieser kann, da er kein Mandatar ist, die Anträge nicht mitunterzeichnen.

Es würde sich für Dich, GR Ofer, viel leich-ter im Gemeinderat leben lassen, wenn Du dort mitmachen würdest, wo Du die Mög-lichkeit hast. Dann würdest Du zu den Sit-zungen eingeladen. Du solltest manchen Einflüsterer außen vor lassen.

GR Ofer: Es ist gut und recht, dass der Rechts-, Ordnungs- und Unvereinbarkeits-ausschuss eine Verordnung gemacht hat. Die Gelder sind für die laufende Parteiarbeit vorhanden gewesen. Dies wurde dann in Wahlwerbungskosten und Parteiförderkos-ten umgewandelt. Laut Aussage von Dr. Zauchner, der in der Mag.-Abt. I, Präsi-dialangelegenheiten, arbeitet, steht dieses Geld für die laufende Gemeinderatsarbeit zur Verfügung. Es soll keine neue Modalität der Auszahlungen geben. Der Gesetzgeber bestimmt, dass dieses Geld dem Gemein-deratsmandat gehört. Im Stadtsenat wird dies umgeändert, dass die Mittel den Klubs gehören. Wie geht das? Das gehört dann der Partei. Es geht eigentlich um ganz et-was anderes, das ich nicht erwähnen möch-te, da es in Bearbeitung ist.

GR Grünbacher: Zur Erklärung: Im Rechts-, Ordnungs- und Unvereinbarkeits-ausschuss ist überhaupt nichts beschlossen worden. Das wurde alles im höchsten Gre-mium der Stadtgemeinde Innsbruck be-schlossen, nämlich im Gemeinderat. Grundsätzlich hat dies der Gemeinderat beschlossen. Kein Ausschuss, außer dem Arbeitsausschuss des Gemeinderates, sprich Stadtsenat, hat ein eigenes Be-schlussorgan. Der Gemeinderat hat dies mit überwältigender Mehrheit getan.

Man müsste im Protokoll nachlesen, ob die INN-Piraten nicht auch noch mitgestimmt haben. Das weiß ich nicht mehr. Dass dies so passiert ist, hat mit der Geschichte zu tun. Wenn Du mit GR Federspiel auf ein

Bier gehst, dann erklärt er Dir das. Das hat gute Gründe, weil nämlich Personen mit dem Mandat "abhauen" und die "Kohle mit-ziehen". Jene Leute, die die Wahlkosten hatten, bleiben auf diesen sitzen. Das war der Grund, warum wir das gemacht haben. Das ist rechtlich korrekt, auf dem basieren-den Stadtrecht der Landeshauptstadt Inns-bruck (IStR) mit einer beschlossenen Ver-ordnung des Gemeinderates.

Daher soll man nicht so tun, als ob irgen-detwas passiert wäre, das nicht rechtskon-form ist. Das stimmt nicht und das weise ich zurück.

Mehrheitsbeschluss (gegen PIRAT; 1 Stimme):

Der von GR Ofer in der Sitzung des Ge-meinderates am 16.5.2013 eingebrachte Antrag wird dem Inhalte nach abgelehnt.

40.6 I-OEF 74/2013

Innsbrucker Verkehrsbetriebe und Stubaitalbahn GesmbH (IVB), Ausbau der Videoüberwachung (GRin Duftner)

GRin Duftner: Wir führten im April 2013 hier im Gemeinderat die Diskussion hinsichtlich der Videoüberwachung in der Maria-Theresien-Straße. Damals haben wir uns darüber unterhalten, dass wir diese Ent-scheidung nicht leichtfertig treffen sollten. Es gibt Anleitungen und Hilfestellungen von Seiten der Europäischen Union (EU). Ich habe aus den Leitlinien des europäischen Datenschutzbeauftragten zitiert. Es wird, wenn man eine Videoüberwachung instal-liert, gewisse Begleiterscheinungen geben.

Ich beantrage daher, dass dem Gemeinde-rat die schriftliche Videoanalyse, die dabei hoffentlich entstanden ist, zur Kenntnis ge-bracht wird. Das betrifft die vollständigen IT-Security-Richtlinien der Innsbrucker Ver-kehrsbetriebe und Stubaitalbahn GesmbH (IVB), das Datenschutzkonzept, damit wir auch wissen, wie diese Daten verwahrt werden.

Da die Stadt Innsbruck die Mehrheitseigen-tümerin der Innsbrucker Verkehrsbetriebe und Stubaitalbahn GesmbH (IVB) ist, kann sie auch rechtlich belangt werden, wenn mit diesen Daten Missbrauch betrieben wird. Das sollte man daher abklären.

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GR-Sitzung 13.6.2013

Bei solchen Debatten sollte man sich nur darüber unterhalten, wie hoch die Kosten sind, die durch Vandalismus entstehen. Man muss auch die Kosten, die für die Vi-deoüberwachung und die Datenschutzver-arbeitung entstehen, dem gegenüberstellen. Man kann dann erst eine Entscheidung tref-fen, ob sich das wirklich rentiert. Daher hof-fe ich, dass die Mitglieder des Gemeindera-tes diesen Antrag für sinnvoll erachten und diesem auch zustimmen werden.

GR Buchacher: Ich glaube nicht, dass man per Gemeinderatsantrag die Innsbrucker Verkehrsbetriebe und Stubaitalbahn GesmbH (IVB) dazu bringen soll, sich an gewisse Richtlinien zu halten. GRin Duftner, Du kannst davon ausgehen, dass die Inns-brucker Verkehrsbetriebe und Stubaitalbahn GesmbH (IVB) nicht einfach irgendwie Vi-deokameras installieren kann, um mit die-sen zu tun und zu lassen, was sie will.

Es gibt in der Bundeshauptstadt Wien eine Datenschutzkommission, wo man alle mög-lichen Dinge vorlegen und ziemlich lange darauf warten muss, bis man in den Fahr-zeugen endlich Videokameras installieren kann. Wir können dann endlich die Schä-den, die in den Fahrzeugen entstehen ab-wenden. Diese Schäden belaufen sich auf € 100.000,-- und mehr.

Wir hatten gerade vor kurzem einen Fall, wo ein Erwachsener - das ist nur durch die Vi-deokamera bewiesen worden - im Fahrzeug ein Kind niedergeschlagen hat. Die Polizei hat uns diesbezüglich aufgesucht. Das sind keine Einzelfälle, sondern das kommt fast täglich vor. Es werden Frauen angegriffen und unsittlich berührt. Kinder werden ge-schlagen. Sachschäden werden durch Sprayen verursacht. Die Scheiben werden mit speziellen Dingen zerkratzt. Ich habe für so etwas überhaupt kein Verständnis.

Ich mag nicht, wenn hier im Gemeinderat der Eindruck erweckt wird, dass die Inns-brucker Verkehrsbetriebe und Stubaitalbahn GesmbH (IVB) Videokameras installieren kann und sich an nichts halten muss. Das stimmt einfach nicht. Es gibt eine Daten-schutzkommission. Ich kann versichern, dass diese Datenschutzkommission in der Bundeshauptstadt Wien sehr strenge Richt-linien hat. Wir befinden uns nicht in Ameri-ka, sondern wir haben strenge Richtlinien, wie lange ein Film aufzubewahren ist. Wann

ist ein Film zu löschen? Wo darf gefilmt werden und wo nicht? Das ist keine Willkür.

Bei allen Verkehrsunternehmungen in ganz Österreich sind diese Kameras installiert. Das ist deshalb der Fall, weil die Sachschä-den dermaßen hoch sind und ein Bedro-hungspotential gegeben ist.

GR Mag. Abwerzger: Wenn sich die Inns-brucker Verkehrsbetriebe und Stubaitalbahn GesmbH (IVB) zu so einer Maßnahme durchringt, dann gehe ich schon davon aus, dass sie sich einiges dabei gedacht hat. Das wurde sicher im Vorfeld hinsichtlich der Zweckmäßigkeit und der Ordnungsmäßig-keit geprüft.

Wenn man sich das Ganze vor Augen führt, komme ich zu einem Artikel, der vor kurzem in einer Tiroler Tageszeitung (TT) gestan-den ist. Das führt nicht weit weg von dem sehr wichtigen Thema der Sicherheit. In der Stadt Innsbruck würde man sich angeblich sicher fühlen und es wurde eine entspre-chende Studie zitiert. Ich habe dort gelesen, was die veröffentlichte Meinung und nicht was die öffentliche Ansicht ist. Wenn man sich diese Studie genau ansieht - das habe ich mit Hilfe der Statistik gemacht - kommt man, wenn man das interpretiert, zu einem gänzlich anderem Ergebnis.

Man kommt zu diesem Ergebnis, dass sich jeder Fünfte in der Stadt Innsbruck unsicher fühlt. Acht von zehn Personen betrifft das, also jeden Fünften. Wenn ich acht von zehn Personen nenne, dann meint man, dass sich wenige unsicher fühlen. Das ist genau das, wo mit den Gefühlen gespielt wird und die Statistiken falsch interpretiert werden.

Jeder Fünfte fühlt sich in der Stadt Inns-bruck unsicher. Ein Drittel der Bevölkerung fühlt sich in der Nacht in der Stadt Innsbruck unsicher. Es ist bemerkenswert und er-schreckend, dass sich 14 % der Bevölke-rung tagsüber unsicher fühlen. Man kann es nicht dermaßen verkaufen, dass Innsbruck eine sichere Stadt ist bzw., dass sich die Bevölkerung in der Stadt Innsbruck sicher fühlt. Über 60 % der Bevölkerung wollen mehr Polizeipräsenz auf der Straße. Die Hälfte der Bevölkerung befürwortet mehr Videokameras bzw. sagt, dass Videokame-ras an öffentlichen Plätzen sinnvoll sind.

Ich komme jetzt zu diesem Antrag: Das ist meines Erachtens nur wieder eine Art, die

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GR-Sitzung 13.6.2013

ganze Sache zu verschleppen. Die Innsbru-cker Verkehrsbetriebe und Stubaitalbahn GesmbH (IVB) wünscht sich Kameras und wird diese auch installieren. Jene Personen, die glauben, dass sie durch eine Video-überwachung im Bus verletzt werden, kön-nen die Gerichtswege in Anspruch nehmen. Diese können sich dann darum kümmern, ob das angemessen ist oder nicht.

Ich bitte nicht im Vorfeld Maßnahmen zu torpedieren, die an und für sich nur der Si-cherheit der Bevölkerung dienen bzw. jenen Personen, die Gewalttätigkeiten erleben mussten. In diesem Sinne werden wir dem Antrag nicht zustimmen.

GRin Mag.a Schwarzl: Ich verstehe die Auf-regung nicht ganz. Der Antrag begehrt nicht, dass die Videoüberwachung abge-schafft oder nicht eingeführt wird. Es soll Auskunft darüber gegeben werden. GR Buchacher, ich gehe davon aus, dass die Innsbrucker Verkehrsbetriebe und Stubaitalbahn GesmbH (IVB) alles geprüft hat. Wenn das der Fall ist, wird es der Inns-brucker Verkehrsbetriebe und Stubaitalbahn GesmbH (IVB) ein leichtes sein, am Com-puter das entsprechende Material auszu-drucken und uns zu übergeben. Das ist al-les. Daher verstehe ich die Diskussion und die Aufregung nicht.

StR Gruber: GRin Mag.a Schwarzl hat mei-ne Stellungnahme gut vorbereitet. Ich will mich inhaltlich nicht verbreitern. In der Ma-ria-Theresien-Straße spreche ich mich ge-gen eine Videoüberwachung aus. Bei der Innsbrucker Verkehrsbetriebe und Stubaitalbahn GesmbH (IVB) - GR Buchacher hat dies bereits dargestellt - gibt es sicher nachhaltige Gründe dafür. Die Innsbrucker Verkehrsbetriebe und Stubaitalbahn GesmbH (IVB) wird das nicht aus Jux und Tollerei machen. Da Bgm.-Stellv.in Mag.a Pitscheider für den Verkehr zuständig ist und die Frau Bürgermeisterin anwesend ist, frage ich mich, warum man nicht einfach Geschäftsführer Dipl.-Ing. Baltes anruft, sodass er die entspre-chenden Antworten geben soll.

Es besteht der Verdacht, dass eine initiative Gemeinderätin so einen Antrag selber ein-bringen möchte. Vielleicht will das der Klub der Innsbrucker Grünen und Bgm.-Stellv.in Mag.a Pitscheider gar nicht, dann ist das legitimiert und nachvollziehbar.

Ich bin als Opposition dankbar, dass man die Sache so transparent diskutieren kann, ansonsten wäre das Problem von den Fra-gen her schnell gelöst. Die Fragen sind eher die Inhalte. Das wäre einmal ein Thema für unsere Aktuelle Stunde "Videoüberwachung pro und kontra" in verschiedenen Berei-chen.

Da müssten die Innsbrucker Grünen auch von ihren Dogmen heruntersteigen. Es gibt einige Bereiche, bei denen die Videoüber-wachung wirklich Sinn macht. Dort, wo Si-cherheitsmängel vorhanden sind, ist das der Fall. Das sind nicht die angelsächsischen Beispiele, die immer wieder gebracht wer-den, welche gar nichts nützen. Das ist auch nicht wie in Amerika, dass dies ein Allheil-mittel ist. Irgendwo liegt der Weg in der Mit-te. Wir sollten irgendwann eine grundsätzli-che Entscheidung dahingehend treffen. Vielleicht auch in Abstimmung in einer Sit-zung des erweiterten Stadtsenates. Dann wäre das Thema in gewisser Art und Weise abgearbeitet.

Das wäre meine Frage dazu, aber GRin Duftner hat sich ohnehin zu Wort ge-meldet. Vielleicht kannst Du mir erklären, warum der Antrag im Gemeinderat behan-delt wird? Das ist mir durchaus sympa-thisch, aber die Fragen wären von Ge-schäftsführer Dipl.-Ing. Baltes sehr schnell beantwortbar.

Bgm.in Mag.a Oppitz-Plörer: Das würde zwar bedeuten, dass ich die Information habe, aber ich möchte mir nicht vom Ge-meinderat anhören, warum ich diese nicht weitergebe. Bei vielen Anträgen wäre die Sache mit einem Telefonanruf erledigt.

GR Mag. Krackl: Das meiste wurde schon gesagt. Ich bin auch der Meinung, dass sich die Innsbrucker Verkehrsbetriebe und Stubaitalbahn GesmbH (IVB) sicher sehr viele Gedanken gemacht hat, wenn sie die Videoüberwachung einführen will. Der Da-tenschutz ist heute in aller Munde und es wird über alles diskutiert. Wir wissen, dass in den öffentlichen Verkehrsmitteln sehr viel Sachbeschädigungen auftreten.

Es gibt auch aus anderen Städten Erfah-rungen. Ich habe nichts dagegen, wenn wir diese Fragen beantworten lassen. Daher würde ich vorschlagen, dass wir den

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GR-Sitzung 13.6.2013

Antrag dem Stadtsenat zur selbstständigen Erledigung zuweisen.

Prinzipiell halte ich es schon für sinnvoll, dass wir in den Fahrzeugen der Innsbrucker Verkehrsbetriebe und Stubaitalbahn GesmbH (IVB) eine Videoüberwachung haben. Die von GR Mag. Abwerzger zitierte Umfrage zeigte auch deutlich, dass über drei viertel der Befragten glauben, dass die Videoüberwachung dazu beiträgt, die Krimi-nalität zu bekämpfen. Ich habe auch kein Problem, wenn wir die Antworten bekom-men, denn die Kostenaufstellung interes-siert auch mich. Daher können die Antwor-ten im Stadtsenat zur Beantwortung vorge-legt werden.

GRin Duftner: Ich bin ein wenig enttäuscht darüber, dass am Thema vorbei gespro-chen wird. Man sollte keine Unterstellungen bringen, dass ich die Videoüberwachung abschaffen möchte. Das ist überhaupt nicht der Fall. GR Buchacher, ich unterstelle we-der der Innsbrucker Verkehrsbetriebe und Stubaitalbahn GesmbH (IVB), dass die Vi-deoüberwachung unvernünftig abgewickelt wird, noch beantrage ich die Abschaffung der Videoüberwachung. Ich möchte nur die Informationen geben. Warum bringe ich diesen Antrag im Gemeinderat ein? Ich fin-de, dass wir das alle wissen sollten. Die Stadt Innsbruck ist einfach Mehrheitseigen-tümerin und ich finde es sinnvoll, wenn wir uns damit auseinandersetzen.

Wir sollten uns nicht nur die Kosten für die Vandalismusschäden ansehen, sondern auch die Kosten der Videoüberwachung. Anschließend muss man die beiden Dinge gegeneinander abwägen. Manchmal ist die Videoüberwachung sinnvoll und manchmal nicht. Wer das nicht bearbeiten möchte, muss sich damit nicht auseinandersetzen. Jene Mitglieder des Gemeinderates, die diese Informationen wollen, können diese bekommen.

Ich bin mit der Zuweisung des Antrages an den Stadtsenat zur selbstständigen Erledi-gung einverstanden. Ich hoffe auf Eure Un-terstützung.

GR Federspiel: Ich bin GRin Duftner für diese Diskussion im Gemeinderat dankbar. Diese zeigt, wie auch der Vertreter der Innsbrucker Verkehrsbetriebe und Stubaitalbahn GesmbH (IVB) sagt, dass eine Videoüberwachung in den Fahrzeugen

notwendig ist. Wir fordern das schon seit Jahren.

Ich bin der Innsbrucker Verkehrsbetriebe und Stubaitalbahn GesmbH (IVB) sehr dankbar, dass sie hier keine Absage an die Mitte-rechts betreibt, sondern sich für die Bevölkerung der Stadt Innsbruck einsetzt und dementsprechend eine Überwachung in den Verkehrsmitteln durchführen wird.

Mehrheitsbeschluss (gegen FPÖ und RUDI; 6 Stimmen):

Der von GRin Duftner in der Sitzung des Gemeinderates am 16.5.2013 eingebrachte Antrag wird dem Stadtsenat zur selbststän-digen Erledigung zugewiesen.

40.7 I-OEF 75/2013

Lärmuntersuchung entlang der Uferstraße (GR Appler)

GR Appler: Mehrere Anrainerinnen bzw. Anrainer haben mir berichtet, dass in ihrer Wahrnehmung der Lärmpegel an der Ufer-straße sehr stark gestiegen ist. Ich ersuche daher um eine Lärmuntersuchung. Der Lärmkataster wurde gerade veröffentlicht, allerdings beruht dieser auf einem reinen kalkulatorischen Berechnungssystem. Die tatsächlichen Messungen fanden dort vor zehn Jahren statt.

Ich ersuche um Zuweisung des

Antrages an den Stadtsenat zur selbststän-digen Erledigung.

Wir können dann mit dem zuständigen Amt die Messungen und die aktuellen Daten abklären.

Bgm.in Mag.a Oppitz-Plörer: Ich kann be-richten, dass wir mit der Autobahnen- und Schnellstraßen-Finanzierungs-Aktienge-sellschaft (ASFINAG) in Gesprächen sind, die gesamten Lärmerhebungen entlang der Autobahn durchzuführen und zu erneuern. Dies auch vor allem deshalb, weil sich ge-zeigt hat, wie sehr das im Stadtteil Amras von Vorteil war.

Beschluss (einstimmig):

Der von GR Appler in der Sitzung des Ge-meinderates am 16.5.2013 eingebrachte Antrag wird dem Stadtsenat zur selbststän-digen Erledigung zugewiesen.

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GR-Sitzung 13.6.2013

40.8 I-OEF 25/2013

Beschäftigungspflicht begünstig-ter Menschen mit Behinderung in Beteiligungen und Tochtergesell-schaften der Stadt Innsbruck, an-genommener Gemeinderatsantrag (GR Mag. Krackl)

Bgm.in Mag.a Oppitz-Plörer: Es zeigt sich - ich bin für die Zusammen- und die Darstel-lung sehr dankbar -, dass wir in unseren Beteiligungen durchaus Handlungsbedarf haben. Diese wollen nach dem Vorbild der Stadt Innsbruck die entsprechenden Einstel-lungen vornehmen wollen.

Ganz besonders spreche ich die Innsbru-cker Kommunalbetriebe AG (IKB) an, weil das in dem umfangreichen Aufgabengebiet sicher am unmittelbarsten zu lösten ist. Im Bereich der Innsbrucker Soziale Dienste gemeinnützige GesmbH (ISD) wird es doch die eine oder andere Schwierigkeit geben, weil der Großteil der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in belastenden Situationen, so-wohl körperlich als auch sozial und psy-chisch arbeiten muss.

Bei der Innsbrucker Congress- und Messe GesmbH (CMI) sind keine Menschen mit Handicap angestellt. Das wünschen wir uns von Seiten der Stadt Innsbruck in unseren Beteiligungen sicher nicht. Dieser Sache werden wir sehr vehement nachgehen.

GRin Mag.a Schwarzl: Ich danke für die Übermittlung. Ich kann das im Namen der Klubobleute der Koalition und wahrschein-lich auch darüber hinaus sagen. Es bringt nichts, mit der Moralkeule zu kommen, son-dern es kann durchaus tatsächliche oder vermeintliche Gründe geben. Es gibt Unter-nehmen, die durchaus vorbildlich sind. Zu-dem gibt es andere, wo das leider nicht der Fall ist. Man kann sich auch gegenseitig mit Rat und Tat zur Verfügung stehen.

Jene Unternehmen, die positive Erfahrun-gen gemacht haben und die Kriterien auch erfüllen, können ihre Sicht der Dinge darle-gen. Es wurden dabei vermeintliche Barrie-ren abgebaut. Wir werden daher zu einem runden Tisch einladen und hoffen, dass wir bald darüber berichten können. Ich denke, dass das eine zielführende Methode ist.

GR Hitzl: Ich darf mich bedanken, dass man jetzt auf den Hinweis der Kontrollabtei-lung, der bei jedem Bericht gegeben wurde,

eingegangen ist. Ich danke GRin Mag.a Schwarzl für den runden Tisch. Das ist deshalb wichtig, damit man sich gegen-seitig austauschen kann. Es soll auch ge-klärt werden, warum man sich bis jetzt mit der Pauschale durch das "Hinterzimmer schleichen" konnte.

Jetzt soll man prüfen, wie man diese Dinge besser lösen und wo man Menschen mit Handicap einstellen kann. Ich bin froh und dankbar, dass wir in dieser Sache jetzt so weit sind.

GR Mag. Krackl: Ich möchte mich für die Arbeit bedanken, die das zuständige Amt vollbracht hat. Das war ein Antrag der Mit-glieder der Regierungsfraktionen, welchen wir auf Grund eines Berichtes der Kon-trollabteilung gestellt haben. Ich denke, dass das eine wichtige Sache war, dort nä-her hinzusehen. Ein Anlassfall war die Inns-brucker Congress- und Messe GesmbH (CMI), wo im Bericht der Kontrollabteilung ersichtlich war, dass Ausgleichstaxen zu zahlen sind. Wir wollten daher wissen, wie das bei den anderen städtischen Beteili-gungen aussieht.

Wir sehen, dass es zwei Paradeunterneh-men gibt. Das ist einerseits die Stadt Inns-bruck, die hier nicht angeführt ist. Wir wis-sen alle, dass wir diese Quoten schon seit vielen Jahren erfüllen. Das ist ganz wichtig. Die Innsbrucker Verkehrsbetriebe und Stubaitalbahn GesmbH (IVB) möchte ich auch als Vorbildbetrieb nennen, den man in der Öffentlichkeit herzeigen kann.

Man darf schon der Hoffnung Nachdruck verleihen, dass man bei den anderen städti-schen Beteiligungen Maßnahmen findet, um zu vorbildlichen Betrieben zu kommen. Quote ist immer ein negativ behaftetes Wort. Es geht eigentlich um die Integration der Personen, die hier begünstigt sind und die sicher sehr viel zum Unternehmen bei-tragen können.

Ich habe auch in Unternehmen gearbeitet, die begünstigte Mitarbeiterinnen und Mitar-beiter eingestellt haben. Das war vom Be-triebsklima immer ganz toll. Man muss ver-suchen, den Unternehmen die Ängste und Sorgen zu nehmen. In diesem Fall soll das bei den städtischen Unternehmen der Fall sein. Daher glaube ich, dass der runde Tisch, wie wir ihn in der Klubobleutebespre-chung vorgeschlagen haben, sicher eine

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GR-Sitzung 13.6.2013

sehr gute Sache ist. Die Stadt Innsbruck und die Innsbrucker Verkehrsbetriebe und Stubaitalbahn GesmbH (IVB) stehen auf der einen Seite und die anderen Beteiligungen der Stadt Innsbruck auf der anderen. Jede bzw. jeder kann davon nur profitieren. Wenn wir hier alle an einem Strang ziehen, haben wir mittelfristig die Chance, diese Aus-gleichstaxen nicht mehr bezahlen zu müs-sen.

Gleichzeitig werden auch Arbeitsplätze für begünstigte Menschen geschaffen.

GR Grünbacher: Eigentlich ist es trotz aller Feierlaune tragisch, wenn wir uns feiern müssen, dass die Betriebe endlich der ge-setzlichen Aufgabe nachkommen. Das muss man schon auch einmal sagen.

Ich habe es ein wenig satt, mir in teilöffentli-chen Bereichen immer anzuhören, warum keine begünstigten Personen eingestellt werden können. Wir müssen wirklich alle Geschäftsführer der Beteiligungen nach-träglich dazu auffordern und nicht nur bitten, weil das keine Dimension ist. Sie sollten dieser Forderung endlich nachkommen.

Es geht nicht darum, ob es uns gut geht, sondern um die Menschen in unserer Ge-sellschaft. Menschen, die mit ihrer Behinde-rung schon genug zu tun haben, suchen einen Job. Es gibt wirklich Jobs, die für die-se Menschen reserviert sind und Betriebe die ihrer Pflicht mit Zahlungen entkommen. Das ist einfach unerträglich und politisch nicht akzeptabel. (Beifall von allen Seiten)

Vorliegender Bericht der Mag.-Abt. IV, All-gemeine Finanzverwaltung und Beteiligun-gen, vom 16.5.2013 wird zum Antrag von GR Mag. Krackl sowie Mitunterzeichnerin-nen und Mitunterzeichnern vom 21.2.2013, welcher in der Gemeinderatssitzung am 21.3.2013 angenommen wurde, zur Kennt-nis genommen.

41. Beantwortung eingebrachter drin-gender Anfragen

Bgm.in Mag.a Oppitz-Plörer: Da keine drin-genden Anfragen eingebracht wurden, ist auch keine Beantwortung vorzunehmen.

42. Allfällige Debatte gemäß § 18 Ge-schäftsordnung des Gemeindera-tes (GOGR)

42.1 Stadtsaal in Innsbruck, Alterna-tivangebote für bisherige Nutzer, wirtschaftliche Konsequenzen (GR Mag. Jahn)

Bgm.in Mag.a Oppitz-Plörer teilt zur Anfra-ge von GR Mag. Jahn Folgendes mit:

Zu Frage 1.: Die Einnahmen- und Ausga-bensituation des Innsbrucker Stadtsaales für die Jahre 2011 und 2012 ist laut Vorlage zur Erstschrift zu entnehmen. Demnach wurde im Jahr 2011 ein Überling in Höhe von € 40.890,63, im Jahr 2012 ein Überling von € 12.202,46 erwirtschaftet. Die Verän-derungen bei den Betriebskosten bzw. der Instandhaltung im Jahr 2012 gegenüber dem Vorjahr 2011 ergeben sich daraus, dass die Reinigungskosten für das Objekt im Jahr 2012 unter Instandhaltung erfasst worden sind.

Die (Personal)Kosten der beiden städti-schen Hausmeister in Höhe von (zuletzt im Jahr 2012) € 90.239,94 werden von der Stadt Innsbruck direkt getragen (siehe E-Mail von Kluckner Klaus vom 27.5.2013).

Zu Frage 2.: Hinsichtlich der Auftragsart bzw. der Kundinnen bzw. Kunden wird auf die Vorlage zur Erstschrift verwiesen. Die Anzahl der Personen - Besucherinnen und Besucher wird seitens der Innsbrucker Im-mobilien Service GesmbH (IISG) nicht er-fasst. Hinsichtlich der möglichen bzw. zu-lässigen Personenanzahl darf auf die Beila-ge C zur Erstschrift verwiesen werden.

Auch die Umsätze der einzelnen Veranstal-tungen werden von der Innsbrucker Immobi-lien Service GesmbH (IISG) nicht erfasst bzw. erhoben. Bezüglich der Mietpreise der Jahre 2011 und 2012 wird abschließend auf die Vorlage D, welche der Erstschrift bei-liegt, verwiesen.

Anhang laut Stadtsenatsbeschluss vom 20.7.2010:

Der angefallene zeitliche Arbeitsaufwand aller Dienststellen zur Erstellung dieser Be-antwortungsvorlage beträgt eine Stunde und 20 Minuten.

Eine Kopie der Anfragebeantwortung wurde gemäß Bericht des Büros des Magistratsdi-rektors vom 11.6. 2013 den Klubs und den

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GR-Sitzung 13.6.2013

nicht einem Klub angehörenden Gemeinde-ratsmitgliedern am Beginn der Sitzung des Gemeinderates ausgehändigt.

43. Einbringung von Anfragen

43.1 Innsbrucker Verkehrsbetriebe und Stubaitalbahn GesmbH (IVB), Ausbildung von Buslenkerinnen und Buslenkern (GR Mag. Abwerzger)

GR Mag. Abwerzger: Ich stelle gemeinsam mit meinen Mitunterzeichnerinnen bzw. Mit-unterzeichnern folgende Anfrage:

Das Fahrverhalten einiger Lenkerinnen bzw. Lenker von Bussen der Innsbrucker Ver-kehrsbetriebe und Stubaitalbahn GesmbH (IVB) sorgt bei Fahrgästen wie anderen Verkehrsteilnehmerinnen bzw. Verkehrsteil-nehmern seit geraumer Zeit für Unmut. Zu-dem wird aus der Innsbrucker Verkehrsbe-triebe und Stubaitalbahn GesmbH (IVB) nahestehenden Kreisen kolportiert, dass einige der Lenkerinnen und Lenker über keinen Führerschein der Klasse D verfügen sollen bzw. dass für sie auch nicht ausrei-chend Fahr(übungs)stunden vorgesehen werden würden.

Die Frau Bürgermeisterin als Beteiligungs-referentin wird daher ersucht, nachfolgende Fragen zu beantworten:

1. Ist es richtig, dass nicht alle Buslenke-

rinnen und -lenker der Innsbrucker

Verkehrsbetriebe und Stubaitalbahn

GesmbH (IVB) über eine Lenkerbe-

rechtigung der Klasse D verfügen?

2. Falls ja, um wie viele Lenkerinnen bzw.

Lenker handelt es sich und welche

Gründe standen einer Beschäftigung

von Lenkerinnen bzw. Lenkern, die In-

haber einer Lenkerberechtigung der

Klasse D sind, entgegen?

3. Wie viele Unfälle mit Personen- oder

Sachschäden wurden in den Jah-

ren 2009 bis 2012 durch den in den

Punkten 1. bzw. 2. genannten Perso-

nenkreis verursacht?

4. Wie viele Übungsfahrstunden müssen

potenzielle Lenkerinnen bzw. Lenker

von Bussen der Innsbrucker Verkehrs-

betriebe und Stubaitalbahn GesmbH

(IVB) mindestens absolvieren, bevor

sie im Linienverkehr eingesetzt wer-

den?

Mag. Abwerzger, Kunst, Gregoire, Ebner, Dengg und Federspiel, alle e. h.

43.2 Vergnügungssteuer, Aufkommen bestimmter Anteile an den Ein-nahmen (GR Mag. Abwerzger)

GR Mag. Abwerzger: Ich stelle gemeinsam mit meinen Mitunterzeichnerinnen bzw. Mit-unterzeichnern folgende Anfrage:

Basierend auf dem Bundesgesetz vom 28.11.1989 zur Regelung des Glücksspiel-wesens - Glücksspielgesetz (GSpG), über die Änderung des Bundeshaushaltsgeset-zes und über die Aufhebung des Bundes-gesetzes betreffend Lebensversicherungen mit Auslosung, StF: BGBl. Nr. 620/1989, zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 69/2012 (Verfassungsgerichtshof {VfGH}) hält das Gesetz vom 2.7.2003, mit dem das Veran-staltungswesen in Tirol geregelt wird (Tiroler Veranstaltungsgesetz {TVG}), LGBl. Nr. 86/2003, zuletzt geändert durch LGBl. Nr. 94/2012 in seinem § 19 Abs. 1 lit. c und d fest, dass die Aufstellung und der Betrieb von nicht dem Glücksspielmonopol des Bundes unterliegenden Glücksspielautoma-ten sowie Landesausspielungen mit Glücksspielautomaten sowie die erwerbs-mäßige Veranstaltung von Geschicklich-keitsspielen, wenn eine vermögenswerte Leistung ausgefolgt oder in Aussicht gestellt wird, sofern nicht nur um geringe Beträge gespielt wird, verboten sind.

Trotz dieser an und für sich klaren Rechts-lage boomt das illegale Glücksspiel in Tirol nach wie vor, wobei Schätzungen der ver-gangenen Jahre von bis zu 2.000 illegalen Glücksspielautomaten in Tirol ausgingen. Das so genannte "Kleine Glücksspiel" um-fasst dabei Spiele mit einem maximalen Einsatz von € 0,50 und einem maximalen Gewinn von € 20,-- pro Spiel. Auch solche Einsätze genügen aber, um innerhalb weni-ger Stunden und Tage Existenzen zu ver-spielen.

Dennoch scheint der Kampf gegen das ille-gale Glücksspiel im Bundesland Tirol nur halbherzig geführt zu werden, so berichtet etwa das Portal www.Spieler-Info.at am 20.7.2012 von damals 20 Standorten in Innsbruck. Von diesen sind wiederum

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GR-Sitzung 13.6.2013

elf Standorte drei Sportwetten-Ketten zuzu-ordnen (5, 4 und 2 Standorte), 6 Standorte sind Cafés/Bars zuzuordnen, einer ist eine Tankstelle, bei den beiden restlichen Standorten handelt es sich um ein "Casino" im Stadtteil Pradl sowie um ein im Stadtteil Rossau befindliches Etablissement.

Im Jahr 2011 tauchte medial sogar der Vorwurf auf, die Stadt Innsbruck verdiene an illegalem Glücksspiel. Im Österreichi-schen Rundfunk (ORF)-Tirol wurde dazu berichtet: "In ganz Tirol sollen rund 1.500 illegale Glückspielautomaten stehen. Hunderte Millionen Euro verdienen die Be-treiberinnen bzw. Betreiber daran, und müssen dafür Vergnügungssteuer zahlen, so auch in der Stadt Innsbruck. Den Vor-wurf, dass sich die Stadt Innsbruck an ille-galem Glücksspiel bereichere, weist Bgm.in Mag.a Oppitz-Plörer aber zurück. (…) Im Tiroler Vergnügungssteuergesetz ist aus-drücklich festgehalten, dass jemand, der seinen Umsatz illegal erwirtschaftet, steuer-lich nicht besser gestellt sein darf, als je-mand, der bzw. die legal arbeitet."

Die Frau Bürgermeisterin wird daher er-sucht, nachfolgende Fragen zu beantwor-ten:

1. Wie hoch waren, in absoluten Zahlen,

jene Anteile an den Einnahmen aus der

Vergnügungssteuer, die aus der Be-

steuerung von nach § 19 Abs. 1 lit. c

und d Tiroler Veranstaltungsge-

setz 2003 verbotenen Glücksspielau-

tomaten und anderen Glücksspielfor-

men stammten jeweils in den Jah-

ren 2002 bis 2012?

2. Welchen prozentuellen Anteil machten

die in Frage 1. genannten Einnahmen-

anteile in den Jahren 2002 bis 2012

jeweils an den Gesamteinnahmen aus

der Vergnügungssteuer aus?

3. Um wie viele Glücksspielautomaten

bzw. sonstige Anlagen nach § 19

Abs. 1 lit. c und d Tiroler Veranstal-

tungsgesetz 2003 handelte es sich, für

die in den Jahren bis 2002 bis 2012 je-

weils Vergnügungssteuer entrichtet

wurde?

4. Auf wie viele Standorte verteilten sich

im Jahr 2012 jene Glücksspielautoma-

ten bzw. sonstige Anlagen nach § 19

Abs. 1 lit. c und d Tiroler Veranstal-

tungsgesetz 2003, für die Vergnü-

gungssteuer entrichtet wurde?

5. Wie viele der in Frage 4. angeführten

Standorte waren jeweils den einzelnen

Stadtteilen zuzuordnen?

Mag. Abwerzger, Kunst, Gregoire, Ebner, Dengg und Federspiel, alle e. h.

43.3 Zuteilung von Mietwohnungen, bezüglich derer die Stadt Inns-bruck ein Vergaberecht besitzt (GR Kunst)

GR Kunst: Ich stelle gemeinsam mit mei-nen Mitunterzeichnerinnen bzw. Mitunter-zeichnern folgende Anfrage:

Auf Grund der kulturellen Diversitäten und in nicht wenigen Fällen fehlender Integrati-onsbemühungen von Zugewanderten kommt es im Bereich von Wohnanalagen im Stadtgebiet nach wie vor immer wieder zu Auseinandersetzungen, soziale Brennpunk-te entstehen. Auch die Stadt Innsbruck vergibt seit langem Wohnungen an Zuwan-derer, sei es solche mit oder ohne österrei-chische Staatsbürgerschaft.

Bezeichnend in diesem Zusammenhang ist, dass sich die Lage für die einheimischen Wohnungswerberinnen bzw. Wohnungs-werber zunehmend schwierig gestaltet, ob-wohl die Stadt Innsbruck die Hebel, Miss-stände abzustellen in der Hand hätte, wie die damals zuständige StRin Dr.in Pokorny-Reitter in einer Meldung des Rathaus-Medienservice vom März 2010 freimütig zugab: "Die Stadt Innsbruck hat über fast 40 % aller Innsbrucker Mietwohnungen, das sind 15.000 Wohnungen, das Vergaberecht inne. Damit spielt die Stadt Innsbruck eine zentrale und wichtige Rolle, so Wohnungs-stadträtin Dr.in Pokorny-Reitter im Rahmen einer Pressekonferenz am Donnerstag.(…)

Gerade angesichts der hohen und noch steigenden Wohnungspreise am privaten Wohnungsmarkt von über € 10,-- pro Quad-ratmeter (exklusive Betriebskosten) komme diesen leistbaren, städtischen Projekten weiterhin eine große Bedeutung zu, so die Wohnungsstadträtin. Sie verwies dabei auch auf das durchschnittlich sehr niedrige Einkommen der knapp 2.000 vorgemerkten Wohnungswerberinnen bzw. Wohnungs-

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GR-Sitzung 13.6.2013

werber von nur etwa € 1.150,-- netto. Um den Bedarf zu decken, muss und möchte die Stadt Innsbruck die Wohnbauoffensive mehrjährig und nachhaltig weiterführen (…), betonte die ehemalige StRin Dr.in Pokorny-Reitter abschließend."

Während also der Wohnungsnachfrage der einheimischen Bevölkerung durch kostenin-tensive Neubauten begegnet werden soll, werden gleichzeitig im mittelfristigen Trend - mit Ausnahme der nur für Studenteninnen bzw. Studenten und andere Sondergruppen relevanten Zimmer und Garconnieren - im-mer mehr Wohnungen, über deren Vergabe die Stadt Innsbruck entscheidet, an Dritt-staatsangehörige vergeben:

Bei den Zwei-Zimmer-Wohnungen etwa stieg der Anteil der Vergaben an Drittstaa-tenausländerinnen bzw. -ausländer von 5,17 % im Jahr 2003 auf 9,62 % im Jahr 2008, bei den Drei- und Vier-Zimmerwohnungen sind die Zuwächse im Vergleichszeitraum noch stärker (von 3,7 % auf 13,48 % bzw. 0 % auf 16,25 %).

Um die Misere zu verschleiern, wird seit dem Jahr 2009 die Wohnungsvergabe an langfristig aufenthaltsberechtigte Dritt-staatsangehörige nicht mehr separat aus-gewiesen. Die Zahl der Vergaben an öster-reichische Staatsbürgerinnen bzw. Staats-bürger, die ihre Staatsbürgerschaft nach 1985 im Zuge einer Einbürgerung erhalten haben, wurde ohnehin nie erhoben.

Obwohl die damals zuständige StRin Dr.in Pokorny-Reitter in einer Anfragebeant-wortung vom Jänner 2009 festhält, dass die bestehende EDV der Mag.-Abt. IV, Woh-nungsservice, nur eine Datenbank zur Vor-merkung und Reihung der Wohnungswer-berinnen bzw. Wohnungswerber, jedoch keine statistische Auswertung beinhaltet, wird seitens der Verantwortlichen konstant behauptet, es gäbe keine Ghettos bzw. kei-ne größeren Probleme mit Zuwanderern in Wohnanlagen.

Die Frau Bürgermeisterin wird daher er-sucht, nachfolgende Fragen zu beantwor-ten:

1. Wie viele Beschwerdefälle hinsichtlich

Problemen mit Zugewanderten bzw.

Neo-Staatsbürgerinnen bzw. Staats-

bürgern in Wohnanlagen, über deren

Vergabe die Stadt Innsbruck entschei-

det, wurden an die Mag.-Abt. IV, Woh-

nungsservice, in den Jahren 2004 bis

2012 jeweils herangetragen?

2. Welche Maßnahmen wurden in dem in

Frage 1. genannten Zusammenhang

jeweils ergriffen?

3. Wurden insbesondere Maßnahmen mit

dem Ziel ergriffen, Zugewanderten

bzw. Neo-Staatsbürgerinnen bzw.

Staatsbürgern zur Anpassung an die

Lebensweise der einheimischen Nach-

barn anzuhalten?

4. Wenn ja, welche?

5. Wenn nein, warum nicht?

6. Kam es in dem in Frage 1. erläuterten

Zusammenhang zu einer vorzeitigen

bzw. mangels Befristung eigentlich

nicht vorgesehenen Auflösung von Be-

standsverhältnissen?

7. Wenn ja, in wie vielen Fällen?

8. Wenn nein, warum nicht?

9. Wie hätte sich eine Nichtberücksichti-

gung von Drittstaatsangehörigen bei

der Wohnungsvergabe in den Jah-

ren 2003 bis 2012 jeweils auf die in der

Mag.-Abt. IV, Wohnungsservice, ge-

führte Wohnungswerberinnen- bzw.

Wohnungswerber-Liste hinsichtlich der

übrigen Wohnungswerberinnen bzw.

Wohnungswerber ausgewirkt?

10. Wie hoch waren die in den Jah-

ren 2003 bis 2012 jeweils eingesetzten

Finanzmittel für den Neubau von Woh-

nungen, über deren Vergabe die Stadt

Innsbruck entscheidet, die im Falle der

Nichtberücksichtigung von Drittstaats-

angehörigen bei der Wohnungsvergabe

nicht hätten aufgewendet werden müs-

sen?

Kunst, Mag. Abwerzger, Gregoire, Ebner, Dengg und Federspiel, alle e. h.

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GR-Sitzung 13.6.2013

43.4 Externe Vergabe von Marketing- bzw. Werbeaufträgen aller Stadt-senatsmitglieder (GR Mag. Abwerzger)

GR Mag. Abwerzger: Ich darf für GRin Gregoire gemeinsam mit den Mitunter-zeichnerinnen bzw. Mitunterzeichnern fol-gende Anfrage einbringen:

Häufig werden öffentliche Projekte, auch im Bereich der Landeshauptstadt Innsbruck, durch von der öffentlichen Hand beauftragte externe Marketing- und PR-Agenturen be-worben. Vorstellbar sind solche Werbeauf-träge dabei in nahezu jedem Ressort bzw. in jeder Magistratsabteilung.

Die Frau Bürgermeisterin wird daher er-sucht, nachfolgende Fragen zu beantwor-ten:

1. Für welche Projekte erfolgten durch Sie

persönlich bzw. durch die Ihnen zuge-

ordneten Abteilungen bzw. Ämter des

Stadtmagistrates Innsbruck seit Ju-

ni 2012 externe Vergaben von Aufträ-

gen an Marketing- und PR- Agenturen,

aufgeschlüsselt nach Amt, Projekt, be-

teiligten Marketing- und PR-Agenturen

sowie konkreter Höhe der Kosten?

Diese Frage stellt sich auch in dieser

inhaltlichen Form an alle anderen

Stadtsenatsmitglieder.

2. Gab es für die in Frage 1. angeführten

externen Auftragsvergaben jeweils

Ausschreibungen? Diese Frage stellt

sich auch in dieser inhaltlichen Form an

alle anderen Stadtsenatsmitglieder.

3. Falls ja, in welchem Medium wurden

diese Ausschreibungen jeweils kund-

gemacht (mit der Bitte um Beifügung

der Ausschreibung)? Diese Frage stellt

sich auch in dieser inhaltlichen Form an

alle anderen Stadtsenatsmitglieder.

4. Welche Marketing- und PR-Agenturen

haben sich für die ausgeschriebenen

Projekte jeweils beworben und welche

Angebotshöhen in Euro wurden dabei

jeweils vorgelegt? Diese Frage stellt

sich auch in dieser inhaltlichen Form an

alle anderen Stadtsenatsmitglieder.

5. In jenen Fällen, in denen eine Aus-

schreibung unterblieb: Warum erfolgte

keine Ausschreibung beim jeweiligen

Projekt? Diese Frage stellt sich auch in

dieser inhaltlichen Form an alle ande-

ren Stadtsenatsmitglieder.

Mag. Abwerzger, Kunst, Gregoire, Ebner, Dengg und Federspiel, alle e. h.

44. Einbringung von Anträgen

44.1 I-OEF 78/2013

Innsbrucker Kommunalbetriebe AG (IKB), Wertstoffsammelinsel an der Kreuzung Radetzkystraße - Klappholzstraße (GR Grünbacher)

GR Grünbacher: Ich stelle gemeinsam mit meinen Mitunterzeichnerinnen bzw. Mitun-terzeichnern folgenden Antrag:

Der Gemeinderat möge beschließen:

Die Frau Bürgermeisterin wird beauftragt, mit der Innsbrucker Kommunalbetriebe AG (IKB) in Verhandlungen einzutreten, damit die Wertstoffsammelinsel an der Kreuzung Radetzkystraße - Klappholzstraße (gegen-über der Spar Österreichischen Warenhan-dels-AG) aufgewertet und für mehr Sicher-heit bei der richtigen Müllentsorgung ge-sorgt wird.

Grünbacher, Buchacher, Dr.in Pokorny-Reitter, Reisecker, Pechlaner und Eberl, alle e. h.

Viele der Anrainerinnen bzw. Anrainer des Stadtteiles Reichenau nehmen die Wert-stoffsammelinsel beim Kreuzungsbereich Radetzkystraße - Klappholzstraße in An-spruch. Die Sammelinsel ist zur Radetz-kystraße hin offen und nicht, wie sonst oft üblich, mit einem Zaun abgeschlossen und stellt somit auch ein Sicherheitsrisiko für die Entsorgerinnen bzw. Entsorger dar.

Zudem ist die Sammelinsel nicht mit einem Altpapiercontainer ausgestattet. Für viele der bereits älteren Bewohnerinnen bzw. Bewohner im Umkreis stellt dies ein Prob-lem dar. Man kann gerade von älteren Men-schen nicht erwarten, das schwere Altpapier mehrere Hunderte Meter zur nächsten Sammelinsel zu tragen.

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GR-Sitzung 13.6.2013

44.2 I-OEF 79/2012

Einsparungen bei den Betriebs-kosten durch Mieterinnen und Mieter und Wohnungseigentüme-rinnen und -eigentümer, Maßnah-menkatalog, Informationskam-pagne (StR Wanker)

GR Wanker: Ich stelle folgenden Antrag:

Der Gemeinderat möge beschließen:

Die Stadt Innsbruck startet eine Informati-onskampagne mit dem Ziel, mögliche Ei-geninitiativen zur Senkung der Betriebskos-ten durch Mieterinnen bzw. Mieter und Wohnungseigentümerinnen bzw. Woh-nungseigentümer aufzuzeigen.

Dabei soll von den dafür kompetenten Dienststellen im Stadtmagistrat Innsbruck ein Maßnahmenkatalog an möglichen Ei-geninitiativen erarbeitet werden. Der Maß-nahmenkatalog als Broschüre kann als Bei-lage von "Innsbruck - Die Landeshauptstadt informiert" den Haushalten zur Verfügung gestellt werden oder als Schwerpunktbe-richterstattung im Heft erscheinen. Darüber hinaus sollen die Informationen auch über die Online-Kanäle der Stadt Innsbruck kommuniziert werden.

Wanker e. h.

Die Stadt Innsbruck leistet damit einen Bei-trag für günstigeres Wohnen und setzt zu-gleich eine nachhaltige Initiative im Bereich des Umweltschutzes und der Reduktion des Energieverbrauches.

Beispiele für mögliche Einsparungen bei den Betriebskosten gibt es in den unter-schiedlichsten Bereichen: Wassereinspa-rung zum Beispiel durch WC-Spülstopp oder Druckreduktion; Einsparungen beim Heizen durch richtiges Lüften oder leichter Reduktion der Raumtemperatur; Stromspa-ren durch Vermeidung der Standby-Funktion, Abtauen von Kühlschränken, Verwendung von sparsamen Lampen; kon-sequente Mülltrennung etc.

Mit der Informationskampagne kann die Stadt Innsbruck nach entsprechenden Vor-bereitungsarbeiten zur betriebskosteninten-siveren Zeit ab Herbst unkompliziert sinn-volle Hilfestellungen bieten und tatsächlich für mehr Geld in den Händen der Innsbru-ckerinnen und Innsbrucker beitragen.

44.3 I-OEF 80/2013

Widerruf der Bewilligungen zur Aufstellung von Spielautomaten und Verzicht auf Einhebung der Automatengebühr (GR Bucha-cher)

GR Buchacher: Ich stelle gemeinsam mit meinen Mitunterzeichnerinnen bzw. Mitun-terzeichnern folgenden Antrag:

Der Gemeinderat möge beschließen:

Es möge geprüft werden, ob sämtliche Ge-nehmigungen zur Aufstellung von Spielau-tomaten (Ausnahme Casino Innsbruck), widerrufen werden können und ob auf die Einhebung der dafür vorgesehenen Gebüh-ren verzichtet werden kann.

Buchacher, Grünbacher, Dr.in Pokorny-Reitter, Reisecker, Pechlaner und Eberl, alle e. h.

Trotz intensiver Bemühungen der Exekuti-ve, die Einhaltung der gesetzlichen Be-stimmungen zum Glückspielgesetz zu si-chern, spielen die Betreiberinnen bzw. Be-treiber von Glücksspielautomaten Katz und Maus mit dieser. Meist schon am Folgetag werden von Automatenbetreiberinnen bzw. -betreibern die von der Exekutive beschlag-nahmten Glücksspielautomaten durch neue Geräte ersetzt und so weiter das Glücks-spielgesetz umgangen.

Die hohen Profite der Betreiberinnen bzw. Betreiber und Inhaberinnen bzw. Inhaber erklären auch diese illegalen Vorgangswei-sen.

Die Stadt Innsbruck ist über diese Praktiken genau im Bilde, erteilt trotzdem Bewilligun-gen und hebt skurriler Weise auch noch Gebühren (Schandgeld) ein, sind es doch nach ihrer Ansicht nur Automaten mit Ge-schicklichkeitsspielen ohne jegliche Ge-winnabsicht.

Diese Haltung ist angesichts der notleiden-den Familien von Spielsüchtigen unerträg-lich. Ganz besonders perfide sind die ge-nehmigten Standorte in Wohngegenden, in denen nachweislich viele sozialbenachteilig-te Familien wohnen.

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GR-Sitzung 13.6.2013

44.4 I-OEF 81/2013

Neuerrichtung des Recyclingho-fes West (GR Buchacher)

GR Buchacher: Ich stelle gemeinsam mit meinen Mitunterzeichnerinnen bzw. Mitun-terzeichnern folgenden Antrag:

Der Gemeinderat möge beschließen:

Die Frau Bürgermeisterin wird ersucht, die zuständigen Stellen zu beauftragen, im Be-reich Innsbruck-West einen vollwertigen Recyclinghof zu errichten.

Buchacher, Grünbacher, Dr.in Pokorny-Reitter, Reisecker, Pechlaner und Eberl, alle e. h.

Mit der Schließung des Straßenbauhofes (Mag.-Abt. III) in der Bachlechnerstraße, wird dort jede Möglichkeit der Abfallabgabe verhindert und auf den Recyclinghof Rossau verwiesen. Dieser ist aber gerade an den Wochenenden völlig überlastet, so-dass es auf der vorgelagerten Straße sogar zu einer Staubildung kommt. Außerdem ist eine derartige Art von Abfall - Zentralismus schon aus umwelttechnischen Gründen abzulehnen, macht es doch keinen Sinn Recyclingstoffe quer durch die Stadt Inns-bruck zu transportieren.

Im Bereich Innsbruck-West wohnen an die 40.000 Bürgerinnen bzw. Bürger, deshalb ist ein neuer Recyclinghof im Westen der Stadt Innsbruck nicht als unnötiger Luxus, sondern als längst überfällige und notwen-dige Einrichtung zu betrachten.

44.5 I-OEF 82/2013

Einrichtung einer Arbeitsgruppe zum Thema Regionalbahn (GR Buchacher)

GR Buchacher: Ich stelle gemeinsam mit meinen Mitunterzeichnerinnen bzw. Mitun-terzeichnern folgenden Antrag:

Der Gemeinderat möge beschließen:

Aufgrund der Wichtigkeit der Regionalbahn wird anstatt des Ausschusses für schienen-gebundene Mobilität und Stadtentwicklung (AsMs) eine Arbeitsgruppe eingerichtet.

Diese Arbeitsgruppe ist analog zur ehemali-gen Stadtrechtsreformkommission (STRRK) so zu besetzen, dass zumindest jede Frak-tion mit einer Stimme ausgestattet wird.

Buchacher, Grünbacher, Dr.in Pokorny-Reitter, Reisecker, Pechlaner und Eberl, alle e. h.

Das Thema Regionalbahn- und Straßen-bahnsystem für den Tiroler Zentralraum ist bereits heute und wird auch die nächsten Jahre ein sehr bedeutendes und zentrales Thema in Innsbruck sein. Dementsprechend ist eine breite politische Verantwortlichkeit wünschenswert und wichtig.

Die bisherige und künftige Umsetzung des Regionalbahn- und Straßenbahnsystems für den Tiroler Zentralraum bedarf im Sinne der Innsbrucker Bürgerinnen bzw. Bürger eines erweiterten Gremiums, in dem alle Gemein-deratsfraktionen vertreten sind. Insbesonde-re soll diese Arbeitsgruppe von einem pro-fessionellen Marketing (umfassende Infor-mation, PR-Arbeit, etc.) begleitet werden, damit in Folge die Bürgerinnen bzw. Bürger ebenso professionell, frühzeitig, umfassend und vor Ort informiert werden können.

Viele im Gemeinderat geäußerten Fehlin-formationen und Missverständnisse könnten so schon in der Arbeitsgruppe geklärt wer-den.

44.6 I-OEF 83/2013

Frauen-Nachttaxi, Verlängerung bis 4.00 Uhr (GRin Eberl)

GRin Eberl: Ich stelle gemeinsam mit mei-nem Mitunterzeichner folgenden Antrag:

Der Gemeinderat möge beschließen:

Das Angebot des Frauennachttaxis wird bis 4.00 Uhr Früh erweitert. Die Stadt Innsbruck wird dieses Service "Sicherheit für Frauen" verstärkt bewerben.

Die Bedeckung der dafür notwendigen Auf-wendungen erfolgt durch die Mehreinnah-men bei den Abgabenertragsanteilen.

Eberl und Mag. Jahn, beide e. h.

Das Frauennachttaxi ist eine Erfolgsge-schichte. Um Frauen Sicherheit in unserer Stadt Innsbruck zu gewährleisten, ist die Verlängerung des Frauennachtaxis bis 4.00 Uhr ein wichtiger Punkt.

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GR-Sitzung 13.6.2013

44.7 I-OEF 84/2013

Sprechstunde für Kinder und Ju-gendliche, Einführung (GRin Mag.a Heis)

GRin Mag.a Heis: Ich stelle folgenden An-trag:

Der Gemeinderat möge beschließen:

Ab Herbst 2013 wird eine regelmäßige Kin-der- und Jugendsprechstunde eingeführt. Die Frau Bürgermeisterin sowie die weite-ren (amtsführenden) Stadtsenatsmitglieder sollen in regelmäßigen Abständen eine Sprechstunde für Jugendliche und Kinder abhalten, bei der diese ihre Anliegen und Ideen einbringen.

Mag.a Heis e. h.

Seit langem wird darüber diskutiert, wie Kinder und Jugendliche in den politischen Prozess eingebunden werden können und ihr Interesse geweckt werden kann. Eine Kinder- und Jugendsprechstunde ist ein erster Schritt, junge Menschen einzubinden. Es gibt verschiedene Formen derartiger Sprechstunden - manche können vorgege-bene Themen behandeln, andere können völlig offen sein. Die Regelmäßigkeit der Sprechstunden ist jedenfalls wichtig - min-destens soll aber ein Drei-Monats-Rhythmus angestrebt werden.

Die Sprechstunden müssen natürlich be-worben werden, dafür können "Innsbruck - Die Landeshauptstadt informiert", die Ju-gendzentren und die Schulen genutzt wer-den. Für viele junge Menschen sind Politik bzw. Politikerinnen und Politiker nicht greif-bar und wirken abgehoben. Die Kinder- und Jugendsprechstunde ist eine Chance, den jungen Menschen auf einer ganz anderen Ebene zu begegnen und das Gefühl der Distanz abzubauen.

Die Anliegen der Kinder und Jugendlichen, die in den Sprechstunden eingebracht wer-den, sollen gesammelt und dann in die je-weils zuständigen Ausschüsse weitergelei-tet und dort behandelt werden.

44.8 I-OEF 85/2013

Sozial verträgliches Wohnen in der Stadt Innsbruck, Wiederauf-nahme des Prüfantrages (GR Ofer)

GR Ofer: Ich stelle folgenden Misstrauens-antrag gegenüber dem Stadtsenat der Stadt Innsbruck:

Der Gemeinderat möge beschließen:

Der dringende Prüfantrag "Sozial verträgli-ches Wohnen in der Stadt Innsbruck" ist wieder aufzunehmen und an den Kontroll-ausschuss zu übergeben.

Ofer e. h.

GR Grünbacher, meine Misstrauensanträge werden nicht leichtfertig gestellt, sondern sind seit einem langen Jahr in dieser Ge-meinde mittlerweile gewachsen. Daher ist das ein Misstrauensantrag gegenüber dem Stadtsenat der Stadt Innsbruck.

Der dringende Prüfungsantrag "Sozial ver-trägliches Wohnen in der Stadt Innsbruck" wurde vom Gemeinderat beschlossen und dem Stadtsenat mit dem Vermerk "Dem Antrag wird nicht entsprochen." zurückge-wiesen.

Dieser Antrag ist sehr wichtig für viele be-troffene Menschen, die in einer Stadtwoh-nung leben.

Bgm.in Mag.a Oppitz-Plörer: Ich weise den Antrag, der den Ausdruck "Misstrauensan-trag" in der Bezeichnung hat, zurück. Laut Stadtrecht der Landeshauptstadt Innsbruck (IStR) gibt es nur in § 17 ein Misstrauensvo-tum gegen die Frau Bürgermeisterin. Inso-fern ist dieser Antrag zurückzuweisen.

Der von GR Ofer eingebrachte Antrag wird von Bgm.in Mag.a Oppitz-Plörer à limine zurückgewiesen.

44.9 I-OEF 86/2013

Vorzeigemodell leistbares Woh-nen (GR Ofer)

GR Ofer: Ich stelle folgenden Antrag:

Der Gemeinderat möge beschließen:

Nach den vorherrschenden Marktgegeben-heiten ist ein privat organisiertes Vorzeige-modell zu organisieren, das von einer sozial

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GR-Sitzung 13.6.2013

adäquaten Anbieterin bzw. einem sozial adäquaten Anbieter in der Praxis vorzufüh-ren ist.

Dabei soll volle Kostentransparenz gewähr-leistet sein und die bestmögliche Finanzie-rungskondition bei den Banken im Nahe-verhältnis der Stadt Innsbruck eingeholt werden, um zu testen, was das Patronanz-verhältnis der Stadt Innsbruck zur konkreten Anbieterin bzw. zum konkreten Anbieter für die Finanzierungsnehmerinnen bzw. Finan-zierungsnehmer als Endkonsumentinnen bzw. Endkonsumenten hergibt.

Dies ausdrücklich ohne eine städtische Haf-tungserklärung oder Barmittel der Stadt Innsbruck aus dem laufenden Jahresvoran-schlag der Landeshauptstadt Innsbruck, das in analogen Konstellationen rund um die alltägliche Politik der Stadt Innsbruck mög-lich ist, was die Einsicht in die öffentlichen Berichte des Kontrollausschusses bewiesen hat.

Unter Einbeziehung von namhaft zu ma-chenden unabhängigen (!) Expertinnen bzw. Experten aus Finanz- und Immobilienwirt-schaft sowie der Hörung der Anbieterin bzw. des Anbieters ist diese nach der überpartei-lichen Gesamtpriorität für das Tiroler Volk in der Stadt Innsbruck sowohl an den Aus-schuss für Finanzen, Subventionen und Beteiligungen, wie den Ausschuss für So-ziales und Wohnungsvergabe zur überprü-fenden Bearbeitung zuzuweisen. Ziel: Kon-krete Modellstarts.

Ofer e. h.

"Alle guten Dinge sind Drei!" sagt der Volksmund in metaphysischer Gewissheit des Erfolges im dritten Anlauf. So sei in der logischen Beweisführung auf unseren An-trag vom 17.1.2013 sowie den Antrag für den Gemeinderat vom 25.4.2013 vollinhalt-lich derer Begründungen verwiesen.

Bgm.in Mag.a Oppitz-Plörer: Auch dieser Antrag wird zurückgewiesen, da dies keine Sache betrifft, die in der Angelegenheit des eigenen Wirkungsbereiches der Stadt Inns-bruck festgelegt ist.

Darüber hinaus würde ich künftig auch bit-ten, Unterschriften von nicht dem Gemein-derat angehörenden Personen auf Anträgen vorab zu unterlassen.

Der von GR Ofer eingebrachte Antrag wird von Bgm.in Mag.a Oppitz-Plörer à limine zurückgewiesen, da es sich um keine Ange-legenheit des eigenen Wirkungsbereiches handelt.

44.10 I-OEF 87/2012

Bogenunterführung Dreiheiligen-straße - Ing.-Etzel-Straße, Sanie-rung, Beleuchtung (GR Mag. Jahn)

GR Mag. Jahn: Ich stelle mit meinen Mitun-terzeichnerinnen bzw. Mitunterzeichnern folgenden Antrag:

Der Gemeinderat möge beschließen:

Die Bogenunterführung der Dreiheiligen-straße, an der Kreuzung mit der Ing.-Etzel-Straße, wird saniert und sicherer gestaltet. In diesem Sinne soll die Beleuchtung der Fußgängerinnen- bzw. Fußgängerdurch-gänge verbessert und die Nieschen in den Durchgängen baulich geschlossen werden.

Weiters soll der Platz vor der Dreiheiligen-kirche durch ein adäquates Lichtkonzept ergänzt werden. Sofern die Zuständigkeit außerhalb der Stadt Innsbruck (z. B. Öster-reichischen Bundesbahnen {ÖBB}) liegt, haben mit den Verantwortlichen entspre-chende Verhandlungen geführt zu werden, um eine zufriedenstellende Lösung im Sin-ne dieses Antrages zu erreichen.

Mag. Jahn, Wanker, Dipl.-Ing.in Sprenger, Dr.in Molling, Gruber, Appler, Hitzl und MMag.a Traweger-Ravanelli, alle e. h.

Die Dreiheiligenstraße verbindet den Inns-brucker Ortskern mit dem Stadtteil Pradl, ist als wichtiges Bindeglied stark frequentiert und kreuzt mit der Ing.-Etzel-Straße auch die Viaduktbögen. Die Bogenunterführung an der Kreuzung Dreiheiligenstraße/Ing.-Etzel-Straße ist in einem desolaten Zustand und überdies schlecht beleuchtet. In unmit-telbarer Nähe befinden sich die Höhere Bil-dungslehranstalt (HBLA) für wirtschaftliche Berufe - Ferrarischule, die Waldorfschule, der Waldorfkindergarten, die Volksschule und der Kindergarten Dreiheiligen.

Auch ist die Bogenmeile mit ihren vielen ansässigen Lokalen in der Nacht stark fre-quentiert. Viele Passantinnen bzw. Passan-ten die vor allem nachts auf ihrem Heimweg

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GR-Sitzung 13.6.2013

den Bogendurchgang passieren müssen, tun dies mit gemischten Gefühlen, oder nehmen einen Umweg in Kauf. Um der Be-völkerung Bewegungsfreiheit und somit Lebensqualität zu geben, ist es notwendig, den Bogendurchgang und den Platz vor der Dreiheiligenkirche zu sanieren (die Nie-schen im Durchgang zu schließen) und mit einem Lichtkonzept sicherer zu machen.

44.11 I-OEF 88/2013

Fußweg entlang der Sill zwischen Sillbrücke und Pembauer Brücke, Sanierung (GRin Dipl.-Ing.in Spren-ger)

GRin Dipl.-Ing.in Sprenger: Ich stelle mit meinen Mitunterzeichnerinnen bzw. Mitun-terzeichnern folgenden Antrag:

Der Gemeinderat möge beschließen:

Der Fußweg entlang der Sill, zwischen Sill-brücke und Pembauerbrücke ist als verdich-tete Schotterdecke ausgeführt. Dies ist nur in diesem Abschnitt der Fall. Ansonsten ist der Fußweg entlang der Sill durchgängig asphaltiert. Diese Schotterdecke scheint in Teilbereichen sanierungsbedürftig bzw. nachbesserungswürdig. Hier ergeht das Ansuchen, zu prüfen, ob dieser Abschnitt ebenfalls asphaltiert werden sollte oder ob die Schotterdecke entsprechend saniert werden kann.

Dipl.-Ing.in Sprenger, Mag. Jahn, Wanker, Gruber, Appler, Hitzl und MMag.a Traweger-Ravanelli, alle e. h.

Gerade nach stärkeren Regenfällen sam-melt sich Wasser in großen Lacken im Be-reich dieses Weges vorzugsweise in den "Vertiefungen" der verdichteten Schotterde-cke. Die Pfützen bleiben auch entsprechend lange bestehen und versickern entspre-chend langsam. Durch diese Tatsache mei-den Fußgängerinnen bzw. Fußgänger in dieser Zeit diesen Gehweg und weichen mit Hund und Kegel auf den Radfahrstreifen aus, was ein gewisses Konfliktpotenzial birgt, zumal Gehweg als auch Radweg ge-rade in diesem Abschnitt der Promenade sehr schmal gehalten sind. Der Gehweg wird zusätzlich durch Sträucher ein wenig eingeengt.

44.12 I-OEF 89/2013

Tiroler FlughafenbetriebsgesmbH (TFG), Förderung von Lärm-schutzmaßnahmen bei Flughafen-anrainerinnen und -anrainern (GRin Mag.a Schwarzl)

GRin Mag.a Schwarzl: Ich stelle folgenden Antrag:

Der Gemeinderat möge beschließen:

Die Frau Bürgermeisterin als Eigentümer-vertreterin möge die Tiroler Flughafenbe-triebsgesmbH (TFG) ersuchen, dem Ge-meinderat den aktuellen Diskussions- und Vorhabensstand in den Organen der Tiroler FlughafenbetriebsgesmbH (TFG) betreffend Erarbeitung von Richtlinien zur Förderung von Lärmschutzmaßnahmen bei Flughafen-anrainerinnen bzw. Flughafenanrainern durch die Tiroler FlughafenbetriebsgesmbH (TFG) mitzuteilen.

Dazu mögen dem gemeinderätlichen Aus-schuss für Umwelt, Energie und Mobilität sämtliche bisherigen Überlegungen seitens der Geschäftsführung und des Aufsichtsra-tes übermittelt werden.

Mag.a Schwarzl e. h.

Mittlerweile sind die Lärmkarten und die Aktionspläne gemäß Bundes-Umgebungs-lärmschutzgesetz fertig. Damit fällt der Grund des Aufschubes weg. Ich möchte nur wissen, welche Schritte sich die Gremien und Organe der Tiroler Flughafenbetriebs-gesmbH (TFG) bisher dazu überlegt haben.