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Wenn er [Hanslick] über mein 1. Violin-Concert, ein Werk, welches seit 18 Jahren Gemeingut aller Geiger der Welt ist, und über der Kritik steht, noch Anno Domini 1884 die unsägliche Dummheit schreibt: „für die temperamentlose Gescheidtheit des Bruch’schen Violinconcertes können wir uns nicht erwärmen“, so kann er mir gestohlen werden. Ich habe diesen verd - - ten Unsinn selbst gelesen! Das Finale des 1. Concertes soll kein Temperament haben – nun, da hört denn doch alles auf!“
Max Bruch, 13. Juni 1885 an Fritz Simrock
54 PROGRAMM
Peter RuzickaRay Chen / Violine Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin
18.45 UhrLudwig-van-Beethoven-SaalEinführung von Steffen Georgi
Peter Ruzicka(geb. 1948)„Elegie“ – Erinnerung für Orchester
Max Bruch(1838 – 1920)Konzert für Violine und Orchester Nr. 1 g-Moll op. 26› Vorspiel. Allegro moderato› Adagio› Finale. Allegro energico
Pause
George Enescu(1881 – 1955)„Nuages d’automne sur les forêts“ aus „Voix de la Nature“ – Fragment für Orchester› Andante non troppo
George EnescuSinfonie Nr. 4 e-Moll (beendet von Pascal Bentoiu)› Allegro appassionato› Un poco andante, marziale› Allegro vivace – Non troppo
Live-Übertragung. Europaweit. In Berlin auf 89,6 MHz; Kabel 97,55; Digitalradio (DAB); Satellit; online und per App. Wir bitten um etwas Geduld zu Beginn der beiden Konzerthälften. Es kommt zu kleinen Verzögerungen wegen der Abstimmung mit dem Radioprogramm.
Fr 28. September 18 20 Uhr Konzerthaus BerlinRSB Konzerthaus-Abo SilberRSB Abo Silberne Mischung
Konzert mit
und
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Peter Ruzicka
Peter Ruzicka„Elegie“ – Erinnerung für Orchester
Besetzung3 Flöten (3. auch Altflöte)SchlagzeugStreicher
VerlagSikorski Internationale Musikverlage, Hamburg
Dauerca. 10 Minuten
Entstanden2014
Uraufführung16. April 2016Staatskapelle DresdenDavid Robertson, Dirigent
In Wagnertreue
„In Wagnertreue“ - mit diesen Worten versah der Komponist Peter Ruzicka die Widmung des Orchesterwerkes „Elegie“ 2014 an Christian Thielemann. Ur-sprünglich sollte Thielemann die Uraufführung dirigieren, musste sie dann jedoch aus gesundheit-lichen Gründen dem Kollegen David Robertson überlassen. Ru-zicka hätte die Widmung nicht so formuliert, wenn es damit nicht eine inhaltliche Bewandtnis hät-te. In der Tat kreist die „Elegie“ um die letzten dreizehn Takte, die Richard Wagner komponiert hat. Ruzicka greift Wagners Töne auf und denkt sie weiter, indem er zurückschaut auf die Umstände ihrer Entstehung. „Die letzten 13 Takte, die Richard Wagner schrieb und am Vorabend seines Todes im Palazzo Vendramin Freunden vorspielte, sind eine Liebeserklärung an Cosima – in Gestalt einer geheimnisvollen Frage. Die ‚Elegie‘ erscheint wie eine musikalische Selbstbeob- achtung, die wie von Ferne auf den ‚Tristan‘ und die Gescheh-
Steffen Georgi
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So mag dem „Parsifal“ der Rang des letzten Werkes gebühren, dem „Tristan“-Umfeld jedoch gehört über Wagners Tod hinaus der Nimbus des Sehnsüchtigen, Geheimnisvollen, Ungelösten, Unaussprechlichen...
Annäherung und EntfernungImmer wieder greift Peter Ruzicka in seinem Œuvre das Moment des Erinnerns auf. Zahlreiche seiner Werke sind in memoriam geschrieben, setzen sich mit dem Tod auseinander. Das zweite Streichquartett ist als Requiem für Paul Celan entstanden. Das dritten Streichquartett zitiert im Titel Boulez’ Nachruf auf Adorno: „… über ein Verschwinden“. „Tom-beau“ erweist sich als Gedenken an den Flötisten Karl-Bernhard Sebon. „Memorial“, das Peter Ruzicka 2004 beim RSB dirigiert hat, ist komponiert aus sponta-ner Betroffenheit wenige Tage nach dem Tod des Dirigenten und Komponisten, Arztes und Psychologen Giuseppe Sinopoli, „Erinnerung“ für Klarinette und Orchester (2006 beim RSB unter Ruzickas Leitung und mit dem Solisten Jörg Widmann) nimmt sich unter anderem der Klangrei-ze von Mozart und Mahler an.In „Elegie“ spürt Peter Ruzicka dem Potential von Richard Wag-ners Klangrätsel auf subtile Weise
nach. Jedes einzelne Streichinstru-ment schickt er auf eine eigene melodische Spur, was nicht nur der Partitur riesenhafte Dimensio- nen verleiht, sondern vor allem ein faszinierendes Klangerlebnis erlaubt. Wie häufig bei Ruzicka beginnt die Musik gleichsam aus dem Nichts und endet in solchem, als ob das Klangkonti-nuum schon immer da wäre und der aktuelle Musiker für eine Zeit darin einstimmen, mitschwimmen dürfte. Freilich bleibt es nicht bei diesem keuschen „Mitsin-gen“, sondern Ruzicka spiegelt seine eigenen Erkenntnisse und Erfahrungen, nämlich die eines veritablen Komponisten des 20. und 21. Jahrhunderts, in der zehnminütigen Komposition. Was nicht heißt, der er nicht immer wieder auch in die Welt Wagners eintauchte, um sich in deren nie altmodischem harmonischem Zauber zu bewegen. Die Unbe-antwortbarkeit der bereits von Wagner in seinem rätselhaften Thema aufgeworfenen Frage, veranlasst Peter Ruzicka, sich eines weiteren Musikerkollegen respektvoll zu erinnern: Charles Ives. Dessen „Unanswered question“, von einer einsamen Trompete vorgetragen, versuchen ebenfalls drei Flöten (vergeblich) zu beantworten, während ein Streichorchester das Kontinuum ewiger Sphärenharmonien darun-ter legt.
PETER RUZICKA – „ELEGIE“
nisse seiner Entstehung verweist. Wagners Klavierskizze beschäf-tigte mich schon seit langer Zeit. Ihre Offenheit und Unbestimmt-heit veranlasste mich zu einem ‚Fortdenken‘, zu einer sehr per-sönlichen musikalischen Annähe-rung und Entfernung. Ich wählte hierfür das klangliche Potential eines Streichorchesters, dem Im-pulse und ‚Schattenklänge‘ dreier Flöten und des Schlagzeugs un-terlegt sind. Wagners Frage bleibt bestehen. Und sie erscheint auch heute unbeantwortbar…“ (Peter Ruzicka).
Das Porazzi-ThemaRuzicka schließt sich damit jenen Kollegen an, welche die oft fragmentarischen letzten Skizzen großer Vorgänger aufgegriffen und auf ihre Weise fortgeführt haben. Schon Haydn tat dies mit Mozart, Rachmaninow mit Tschai-kowsky, aber auch Strawinsky mit Pergolesi, Berio mit Schubert oder Reimann mit Schumann. Auch Wagners letzte Gedanken inspirierten bereits vor Ruzicka mehrere Komponisten vor allem im englischen Sprachraum zur musikalischer Fortführung, über-wiegend in apologetischem Stil. Im Falle von Wagners letzten komponierten Takten handelt es sich um jene, die als sogenanntes „Porazzi“-Thema in die Musik- geschichte eingegangen sind.
Wagner hat den an sich unauf-fälligen musikalischen Gedanken nach Abschluss des „Parsifal“ in jener Villa an der Piazza di Poraz-zi in Palermo niedergeschrieben, wo er im März 1882 logiert und daselbst die Partitur des „Par-sifal“ beendet hat. Unter dem 2. März 1882 notiert Cosima in ihr Tagebuch: „… er schreibt eine Melodie nieder, zeigt sie mir dann und sagt, er habe endlich die Linie, wie er sie wünschte.“ Auch wenn sich nicht definitiv nachweisen lässt, dass Wagner just dieses nur 37 Sekunden lange Thema in der letzten Nacht seines Lebens den Freunden vorgespielt hat, so birgt es doch einmal mehr die rätselhafte, ins Offene führende musikalische Denkweise, die spätestens seit „Tristan und Isolde“ sein Werk vielfach beeinflusst hat. Der Wagner-Biograph Martin Gregor-Dellin misst dem „Porazzi“- Thema, dieser letzten musikali-schen Arbeit Wagners, keine be-sondere Bedeutung bei, handele es sich doch lediglich um eine abgerundete Variante einer zur Zeit des zweiten „Tristan“-Auf-zuges notierten melodischen Erfindung. Das wiederum würde Wagners letzten musikalischen Gedanken noch einmal in die Nähe von Mathilde Wesendonck rücken, jedenfalls seine auch hier unüberhörbare Libido nicht aus-schließlich auf Cosima beziehen.
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Max Bruch
Max BruchKonzert für Violine und Orchester Nr. 1 g-Moll op. 26
Besetzung2 Flöten, 2 Oboen, 2 Klarinetten,2 Fagotte, 4 Hörner, 2 Trompeten, Pauken, Violine solo, Streicher
Dauerca. 25 Minuten
VerlagC.F. PetersFrankfurt, Leipzig, London, New York
Entstehung1866
Uraufführung5. Januar 1868Bremen
Als Max Bruch im Jahre 1913 seinen 75. Geburtstag feierte, war Mahlers sinfonisches Gesamt- werk bereits Geschichte, Stra-winsky erhitzte die Gemüter mit „Le Sacre du printemps“, Schönberg beunruhigte Wien, Debussy unterwanderte Paris. Reger, Pfitzner, Strauss gaben den Ton in der deutschen Musik an – und wurden zu Max Bruchs bestgehassten musikalischen Widersachern. Wenn Giuseppe Verdi einmal über Hector Berlioz sagte, er wäre „ein armer, kranker Mensch“ gewesen, „der gegen alle wütete, heftig und bösartig war. Er konnte sich nicht mäßi-gen; es fehlte ihm die Ruhe und die Ausgewogenheit, aus der sich erst die vollendeten Kunstwerke ergeben“, so schien er seinen jüngeren deutschen Kollegen Max Bruch noch nicht zu kennen. Der nämlich teilte hemmungslos und pausenlos aus, sein Leben lang, und zwar im Rundumschlag. Er nannte alle seine Zeitgenossen „Kunstverderber“, „Radikale“, „Sudler“ und „Schmierfinken“, die
Schande dem Scheußlichen!
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das 1. Concert vorspielen; ich bin schon grob geworden, und habe ihnen gesagt: Ich kann dies Concert nicht mehr hören, habe ich vielleicht bloß dies eine Con-cert geschrieben? Gehen Sie hin und spielen Sie endlich einmal die andern Concerte, die ebenso gut, wenn nicht besser sind!“ (Max Bruch an Fritz Simrock, 26. November 1887). Dessen ungeachtet liebt alle Welt das g-Moll-Konzert, bis heute. Insofern ist es gleichermaßen erhaben über Feinsinniges und Schwachsinniges und was sonst noch darüber geschrieben wurde. Doch widerspiegelt auch die Ent-stehungsgeschichte des berühm-ten Konzertes die Problematik des Menschen Bruch, zeigt ihn grob, unsicher, ungerecht, verletzend und verletzt, aber auch sympa-thisch und aufrichtig. Ein mit sich und der Welt von Grund auf unzu-friedener Mensch, ersehnte sich Max Bruch von seinen Zeitgenos-sen beständig Bestätigung, Ermun-terung und Zuspruch. Er kämpfte trotzig um einen Status als primus inter pares und biederte sich dabei allzu oft bei den vermeintlich größeren Meistern an. Freilich wehrte er sich zugleich heftig gegen jegliche Bevormundung, ritt statt dessen unverhältnismäßige Attacken gegen wohlmeinende, oft sogar erbetene Ratschläge und schlug damit noch seine ehrlichs-ten Bewunderer aus dem Felde.
MAX BRUCH – VIOLINKONZERT NR. 1
von ihnen komponierten Werke „unerträgliche Produkte“ und die darin vorkommenden Dissonan-zen „scheußlich“. Er selbst blieb dem Romantik-Ideal des 19. Jahr-hunderts uneingeschränkt treu, nicht ohne noch die harmloseste Begleitfigur etwa der zweiten Violine in seinen Partituren zu verkomplizieren, als ob er auch den Musikern ihre vermeintliche Bequemlichkeit austreiben und die Hörer zu permanent ge-spitzten Ohren antreiben wollte. Bruch katapultierte sich auf diese Weise in eine weltferne Isolation: „‘Frithjof’ hat sich nun wirklich 50 Jahre erhalten und wirkt heute noch wie damals. Wo mögen aber die Produkte der Herren Rich. Strauss, Reger & Consorten in 50 Jahren sein?!!“ (Max Bruch, 30. Juni 1914)
Der Professor von gesternDie Lebenszeit von Max Bruch wurde begleitet von gewaltigen sozialen und gesellschaftlichen Umbrüchen. Nur fünf Jahre jünger als Johannes Brahms, starb Bruch 82-jährig 1920, zwei Jahre nach dem Niedergang des deutschen Kaiserreiches. Die 1848er-Revolution hatte er noch als Kind erlebt, die Bismarcksche Reichseinigung „durch Blut und Eisen“ 1871 als junger Mann. Nichts von alledem focht seinen Beharrungsinstinkt an. Es finden
sich keinerlei Spuren vom ästhe-tischen Aufbruch um die Jahrhun-dertwende in seinen Kompositio-nen, überall herrscht betörender Plüschklang, gefälliges Ebenmaß, konfliktlose Eleganz – ein Hort des Konservierens, leider auch des Konservatismus. Obwohl der Sohn eines hohen Beamten der Kölner Polizei und einer begabten Sängerin und Musikerin aus dem Bergischen Land bereits vierzehnjährig auf eine Sinfonie und ein Streich-quartett verweisen konnte, kam es bei Bruch nie zu einem richtigen Durchbruch. Studiert hatte er bei Ferdinand Hiller und Carl Reinecke, seine ersten musikalischen Sporen verdiente er sich als Dirigent in Liverpool und Breslau. Seit 1891 lebte Max Bruch in Berlin und unterrichtete als Professor für Komposition und Leiter einer Meisterklasse an der Akademie der Künste.
Ich kann dies Concert nicht mehr hören!Einmal nur gelang ihm ein Genie-streich: 1866 mit dem Violin-konzert Nr. 1. Als die Musikwelt immer wieder darauf zurückkam, von seinen anderen Werken aber kaum Notiz nahm, wütete Bruch auch hier: „Nichts gleicht der Trägheit, Dummheit, Dumpfheit vieler deutscher Geiger. Alle 14 Tage kommt Einer und will mir
Joachim sei Dank
Eigentlich entstand die Idee, ein Violinkonzert zu komponieren, eher zufällig. Ein Geiger, Johann Naret-Koning, Konzertmeister in Mannheim, sprach Bruch 1864 darauf an. Ein Jahr später vertraute der sich einem damaligen Musik- gewaltigen, seinem ehemali-gen Lehrer Ferdinand Hiller (1811 –1885), in Köln an: „Mein Violin-Concert avanciert lang-sam: ich fühle mich auf dem Terrain nicht sicher. Finden Sie nicht, daß es eigentlich sehr ver-wegen ist, ein Violin-Concert zu schreiben?“ Hiller vermittelte ihm eine Dirigentenstelle in Koblenz, kraft derer Bruch am 24. April 1866 erstmals sein Violinkonzert (Solist: Otto von Königslöw) aufführen konnte. Das Ergebnis erzeugte bei dem zwar im Um-gang mit Oratorienchören und Orchestereffekten, nicht aber mit einer Solo-Violine erfahrenen Komponisten Max Bruch nichts als Frust. Im Sommer 1866 sandte er dennoch das Manuskript mit der Bitte um Begutachtung an seinen späteren Wegbereiter in Berlin, den bedeutenden Geiger Joseph Joachim (1831 –1907). Joachim nahm die Sache ernst und ant-worte ausführlich, mit prakti-schen Änderungsvorschlägen, deren Begründungen und Noten-beispielen. Dankbar akzeptierte
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zertes mitteilte, nicht ans Licht käme. Er verbot dessen beab-sichtigte Publikation und schrieb später an Johannes Joachim, den Sohn des Geigers: „Jeder würde bei dem Lesen dieses Briefes sa-gen: ‚Ei, wie schwer und mühsam ist doch dieses Werk zu Stande gekommen. M. B. wußte doch ei-gentlich gar nicht, was er wollte, jetzt sieht man erst, wie wenig Initiative und selbständige Kraft
Bruch und arbeitete das Konzert tiefgreifend um. Der Öffentlich-keit jedoch wollte er glauben machen, dass der berühmte Joachim sich zwar detailliert mit dem Konzert beschäftigt, er aber – Bruch – keine Veranlas-sung gehabt habe, seinem Rat zu folgen. Deshalb war er ängstlich darauf bedacht, dass sein Dan-kesbrief an Joachim, wo er ihm alle Änderungen des Violinkon-
MAX BRUCH – VIOLINKONZERT NR. 1
dieser Mensch hatte, wahrschein-lich hat er in seinem Leben allein nichts zu Stande gebracht‘ (wäh-rend gerade das Gegentheil der Fall ist!). Diese Auffassung würde allgemein sein, und man würde sie mit grinsender Befriedigung colportiren, um mir zu schaden“ (17. März 1912).
Noch immer keine Ahnung von der Geige?Ewig misstrauisch seinem eige-nen wie auch fremdem Können gegenüber, bat Bruch einen wei- teren namhaften Geiger, den Leipziger Konzertmeister und Mendelssohn-Vertrauten Ferdi- nand David (1810 –1873), um dessen Meinung. Zugleich teilte er dem Dirigenten Hermann Levi (1839 –1900) mit: „Mir wird die ganze Sache bald langweilig; ich bin Koning nicht zu Dank verbunden, daß er mich zu einer Arbeit getrieben hat, der ich nicht gewachsen bin. Ich werde übri-gens Davids Kritik nur mit großer Vorsicht benutzen. Echt David-sche Violin-Passagen möchten verflucht schlecht in das Concert hineinpassen.“ Zu allem Über-fluss klopfte ihm nun auch noch Levi auf die Schulter: „Schreibe immerhin noch einige Violinkon-zerte oder Sonaten; man kann sich nicht genug mit den eigenen Schwächen beschäftigen. … Was Dir fehlt, zeigt sich in allen
Stellen Deiner Gesangswerke, bei denen die musikalische Erfindung nicht unmittelbar aus dem Worte hervorgehen konnte, in allen Vorspielen, Nachspielen, Zwischenspielen, kurz ich möchte sagen, bei allem Unwesentlichen. Von einer schönen Phantasie zu einem schönen Kunstwerk ist noch ein weiter Schritt. Seine Phantasie zügeln, sie in die künstlerische Form bannen – das ist, was den Meister macht. Bedaure nicht, das Violinkonzert geschrieben zu haben; über sein Mißlingen solltest Du Dich nicht durch den Glauben hinwegsetzen, Dich auf fremdem, Deiner ‘Natur’ widerstrebendem Boden bewegt zu haben; cultiviere den Boden, und er wird Dir und uns schöne Früchte bringen.“Kurzum, das Violinkonzert Nr. 1, von Joseph Joachim am 5. Januar 1868 in Bremen, anschließend in Hannover, Aachen, Brüssel, Kopenhagen und Köln mit großem Erfolg aufgeführt, verhalf Max Bruch zu internationalem Ruhm. Zahlreiche bedeutende Geiger nahmen das nicht übermäßig komplizierte und um so dankbare-re Werk in ihr Repertoire auf. Und Johannes Brahms hat wohl um die Umstände von Bruchs Violinkon-zert gewusst, als er sich zwölf Jahre nach Max Bruch an Joseph Joachim wendet, ihm bei der geigerischen Ausarbeitung seines Violinkonzertes behilflich zu sein.
Joseph Joachim
1716
den und über den Verbleib der Partitur im Unklaren gelassen. Erst 1968 taucht sie wieder auf und befindet sich heute in der Pierpont Library in New York.
Im Schatten des eigenen Ruhmes
Heute steht das g-Moll-Violin- konzert fast ausschließlich als Markenzeichen für den Namen Max Bruch. Weitere drei Violin-konzerte, die Schottische Fanta-sie und das Konzertstück op. 84 huldigen ebenfalls dem höchsten Streichinstrument, ohne dass diese Werke jemals die Popularität des ersten Violin-konzertes erreicht hätten. Das gilt auch für die zahlreichen Ora-torien des einstigen Oratorien- meisters („Moses“; „Odysseus“; „Arminius“; „Gustav Adolf“; „Das Feuerkreuz“; „Heldenfeier“ u. a.), die Kantaten („Frithjof“; „Normannenzug“; „Römische Leichenfeier“; „Das Lied vom deutschen Kaiser“), die Opern („Scherz, List und Rache“ op. 1; „Loreley“; „Hermione“), die Chöre, die Sinfonien und weitere Solokonzerte.Zur Tragik Bruchs haben auch Vorgänge um den Verbleib der Originalhandschrift des ersten Violinkonzertes beigetragen: Ver-armt, isoliert und verbittert bittet er 1920, sechs Monate vor sei-nem Tod, die Schwestern Ottilie und Rose Sutro, das Manuskript in den USA zu verkaufen und ihm das dringend benötigte Geld zu schicken. Statt dessen werden Bruchs Erben mit wertloser deut-scher Inflationswährung abgefun-
MAX BRUCH – VIOLINKONZERT NR. 1
die kunst
zu hören
92,4
1918
George Enescu
George Enescu„Nuages d’automne sur les forêts“
Besetzung3 Flöten, 2 Oboen, Englischhorn,2 Klarinetten, 2 Fagotte, 4 Hörner, 2 Trompeten, Pauken,Becken, Klavier/Celesta,2 Harfen, Streicher
Dauerca. 9 Minuten
VerlagEditura Musicala, Bukarest
Entstanden1935
Uraufführungca. 1988TimişoaraRemus Georgescu, Dirigent
Aristokrat des Herzens
„Das Geigen“, meinte George Enescu einmal gegenüber seinem Schüler Yehudi Menuhin, sei „vertane Zeit“ und lenke nur vom „eigentlichen Beruf“, dem Komponieren, ab. Das bewegte Leben von George Enescu, dieses „Aristokraten des Herzens“ (Menuhin über seinen verehrten Lehrer), nahm am 19. August 1881 in Liveni-Vîrnav in Rumä-nien seinen Anfang; es endete am 4. Mai 1955 in Paris. Doch befragen Sie einen mitteleuro-päischen Musikwissenschaftler, was ihm zum Jahr 1881 einfällt, so nennt er Ihnen wahrscheinlich die Namen Béla Bartók, der eben-falls 1881 geboren wurde, oder Modest Mussorgski (gestorben 1881). Vielleicht weiß er um die drei großen Theaterbrände des Jahres 1881 (Nizza, Prag, Wien), in deren Gefolge europaweit der Eiserne Vorhang und elektrische Beleuchtung an Theatern einge-führt worden sind. Möglicherwei-se erinnert sich der Experte auch daran, dass Johannes Brahms’ zweites Klavierkonzert aus die-
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Wohnsitz abwechselnd in Paris und in Rumänien. 1912 stiftete Enescu den rumä- nischen Nationalpreis für Kom-position, der bis 1946 jährlich vergeben wurde. Von 1917 bis 1920 hatte er die Leitung des Sinfonieorchesters in Iaşi inne. Die Eröffnung der Rumänischen Staatsoper 1921 ging auf seine Initiative zurück. Er war 1920 Gründungsmitglied und bis 1948 Präsident des Verbandes Rumäni-scher Komponisten, wurde 1932 zum Mitglied der Rumänischen Akademie ernannt, später auch in die Akademien von Paris, Rom und Prag aufgenommen. Nach dem Zweiten Weltkrieg verließ Enescu seine nunmehr sozialisti-sche Heimat Rumänien und ließ sich in Paris nieder. Doch bereits kurz nach seinem Tod stilisierte man ihn in Rumänien zum musi-kalischen Nationalidol.Als Bach- und Brahms-Interpret ist er der Musikwelt bis heute ein Begriff, als Dirigent und Schriftsteller untersetzte er seine phänomenalen geigerischen Fähigkeiten mit universellem Musikverstand. Als Lehrer bildete er eine Generation von Musikern aus, die sein Vermächtnis zu einem erhabenen Gebäude der Violinkunst ausbaute. Nur vom Komponisten George Enescu wis-sen wir bis heute recht wenig.
Ein Komponist, den es noch zu entdecken gilt
Tatsächlich ist die Liste seiner repräsentativen Werke nicht eben umfangreich (33 mit Opuszah-len, zahlreiche Jugendwerke und unvollendete Entwürfe), wovon die Kammermusik einen beachtli-chen Teil ausmacht. Für Orches-ter stehen drei Suiten aus drei Schaffensperioden (1902, 1915, 1938) neben elf sinfonischen Werken. Der Kompositionsstil, den Enescu entwickelte, ver-schmolz deutsche (Brahms, Wag-ner, Mahler) und französische Einflüsse mit international weit-gehend unbekannten Idiomen aus der Volksmusik seiner Heimat. Zwischen den ersten Versuchen für Streichquartett (um 1894) und der Kammersinfonie op. 33, Schlusspunkt von Enescus kompositorischem Werk (1954), spannt sich ein individual- stilistischer Bogen, der die Ele-mente rumänischer Volksmusik (Pentatonik, unaufgelöste Disso-nanzen, melodische Bevorzugung dorischer, phrygischer, lydischer und mixolydischer Modi vor dem Dur-Moll-System, Borduntöne, metrische Freiheit) in strengen diatonischen Kontrapunkt einer-seits, in rhapsodisches Phanta-sieren andererseits bis hinein in die asketisch-herbe Tonsprache der Mitte des 20. Jahrhunderts einbringt.
GEORGE ENESCU – HERBSTWOLKEN – SINFONIE NR. 4
sem Jahr stammt, oder er weist auf Anton Bruckners Sinfonie Nr. 6 hin, die 1881 abgeschlos-sen wurde. Den Namen George Enescu wird der Musikwissen-schaftler kaum erwähnen.George Enescu, der bis heute bedeutendste rumänische Kom-ponist, Violinist, Pianist, Dirigent und Lehrer in einer Person (fran-
zösische Namensschreibweise: Georges Enesco), studierte als hochbegabtes Kind bereits in den Jahren 1888 und 1890 bis 1894 in Wien Violine, Kammermusik, Harmonielehre, Kontrapunkt, Komposition, Klavier und Musik-geschichte. Nach einer prägen-den Begegnung mit Johannes Brahms, 1894, vervollkommnete Enescu seine Ausbildung 1895 bis 1899 bei Jules Massenet und Gabriel Fauré in Paris. Enescus eigentliche Weltkarriere als Gei-ger begann 1899, ein Jahr zuvor hatte er erstmals ein Sinfonie-konzert dirigiert; 1902 gründete er ein Klaviertrio zusammen mit Louis Fournier und Alfredo Casella, 1904 das Enescu-Quar-tett. 1919 war er an einem Abend sowohl Solist von Beethovens Violinkonzert als auch von Liszts erstem Klavierkonzert. Besonders in seinem Haus im rumänischen Sinaia, aber auch an Instituten und Konservatorien in Bukarest und Iaşi, in Paris, Fontainebleau, Siena und den USA unterrichtete Enescu zahl-reiche Schüler, von denen später mindestens zwei weltberühmt wurden: Arthur Grumiaux und Yehudi Menuhin. Als Weltbürger rumänischer Nationalität, der er trotz des Niederganges der Monarchie, zweier Weltkriege und der sozialistischen Umwand-lung seiner Heimat hinweg stets geblieben war, nahm er seinen
George EnescuSinfonie Nr. 4 e-Moll
Besetzung3 Flöten (3. auch Piccolo),2 Oboen, Englischhorn,2 Klarinetten, Bassklarinette,2 Fagotte, Kontrafagott,4 Hörner, 4 Trompeten,3 Posaunen, Tuba, Pauken,Schlagzeug, Klavier/Celesta,Harfe, Streicher
Dauerca. 36 Minuten
VerlagEditura Musicala, Bukarest
Entstanden1934
Uraufführung2. Oktober 1997BukarestChristian Mandeal, Dirigent
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aufhören, mitten drin. Nun ist es an uns, die Wolken weiterziehen zu lassen, die Wolken über uns und die Wolken in uns.
Schlaflos durch die NachtDie dreisätzige Sinfonie Nr. 4 liegt von Enescus Hand vollstän-dig skizziert vor. Jedoch hat der Komponist nur den ersten Satz und 45 Takte des zweiten Satzes in Partitur ausgeführt. Die er- gänzende Instrumentierung und die Vorbereitung der Sinfonie für Aufführung und Druck unter-nahm 1996 der Enescu-Forscher und -Biograph, der rumänische Komponist Pascal Bentoiu (1927–2016). Auf diese Weise wurde ein bedeutendes sinfonisches Werk des 20. Jahrhunderts für das Konzertrepertoire zugänglich, das sich auf einer Höhe mit den Sin-fonien eines anderen wichtigen post-mahlerschen Sinfonikers befindet: Jean Sibelius.Enescu stürzt den Hörer seiner Sinfonie Nr. 4 ohne Vorbereitung in ein herbes Klangbad, so dass er von grellen Blitzen der Blech-bläser umzuckt, von dumpfem Donner der tiefen Streicher und der Pauken geschüttelt wird. Immer neue Kaskaden einer aufgewühlten Musik fluten in den Saal und können Assoziationen von Getriebensein und Gejagt-werden erzeugen. Das silbrige Klagen einer solistischen Flöte,
abgelöst von Klarinette und Oboe, verschafft nur eine kleine Atempause in dem gefährlichen Tonmeer.
Links und rechts am Ganztonschritt vorbei Noch von seinem Sterbebett aus gab Enescu dem rumänischen Dirigenten Sergiu Comissiona mit auf den Weg: „Diese ganze Zwölftonmusik … sag den Leuten, sag ihnen, das ist keine M u s i k! Musik sollte von Herz zu Herzen gehen!“ Insofern geht nicht fehl, wer in Enescu einen unverbesser-lichen Melodiker vermutet. Aber er vermeidet es in der Sinfonie Nr. 4 und zumeist sonst auch, klare diatonische Melodieschritte zu gehen. Dem Intervall der gro-ßen Sekunde, also des regulären Ganztonschrittes und somit Hauptbestandteil jeder Dur- und Moll-Tonleiter, wird häufig und im weiteren Verlauf des Werkes geradezu obsessiv eine Kombina-tion aus kleiner und übermäßiger Sekunde („Hiatus“) vorgezogen. Das heißt, alle Melodiefloskeln bestehen zumeist aus Abfol-gen von Halbtonschritten und – enharmonisch verwechselt – kleinen Terzen. Diese melodische Besonderheit mit orientalischer Anmutung zeichnet zum Beispiel das sogenannte Zigeunermoll aus und darüber hinaus einen Großteil der osteuropäischen
GEORGE ENESCU – HERBSTWOLKEN – SINFONIE NR. 4
Beide heute Abend erklingenden Werke Enescus hat der Kompo-nist nicht beendet, beide erfuh-ren ihre jeweilige Ersteinspielung 2013 bzw. 2014 durch Peter Ruzicka. Enescu persönlich hatte für das Unbekanntbleiben seiner sinfonischen Werke gesorgt bis zur Selbstverleugnung. Von den fünf nummerierten Sinfonien, die auf vier Jugendsinfonien folgten, erlebte nur die erste (1905) ein bescheidenes Dasein in den Konzertsälen Europas. Nummer 2 (1912 –1914) und Nummer 3 (1916 –1918) verschloss Enescu nach wenigen Aufführungen un-gedruckt in seinem Schreibtisch, Nummer 4 (1934) und Nummer 5 (1941) führte er gar nicht erst zu Ende.
Verweilen und vergehenAuch das Orchesterwerk „Nua-ges d’automne sur les forêts“ (Herbstwolken über den Wäldern) blieb Fragment. Mehr noch, es blieb Fragment innerhalb eines Fragmentes. Enescu plante ursprünglich einen gewichtigen dreiteiligen Zyklus von Orchester- werken unter dem Titel „Voix de la nature“. Teil 3 entstand zuerst: die fast halbstündige sinfonische Dichtung „Vox Maris“ op. 31 (Stimme des Meeres, 1929/1954). 1935 folgte „Nua-ges d’automne sur les forêts“ als Teil 1. Der Teil 2, „Soleil dans les
Plaines“ (Sonne über den Ebe-nen), wurde nie begonnen. Und auch die Herbstwolken schluckte das Weltall abrupt nach gut acht Minuten von Enescus Himmel. Zunächst jedoch erlebt der Hörer das untrügliche Gefühl: Hier braut sich etwas zusammen. Ob die ineinandergreifenden Kantilenen der Holzbläser über wogendem Streichergrund lautmalerische Qualität besitzen, oder ob sie eine philosophische Allegorie über das Panta Rei dar-stellen, mag jeder für sich selbst entscheiden. Enescu breitet eine Art „konkreten Impressionismus“ aus, er zeichnet mit so kräftigen wie pastellenen Farben ein so deutliches wie ungefähres Bild. Die musikalischen Naturschilde-rungen gemahnen nicht nur an Claude Debussy, sondern auch an jene von Enescus kaum weniger unterschätztem Zeit- genossen Jean Sibelius. Es gelingt dem rumänischen Kom-ponisten, seine Musik zugleich leuchten und schimmern zu lassen, ihr majestätische und verschwimmende Formen zu geben, die Schönheit des Augen-blickes im unaufhörlichen Fluss festzuhalten und im selben Mo-ment wieder vergehen zu lassen zugunsten von neuer Schönheit. Dies alles braucht weder Anfang noch Ende, es geschieht bruchlos aus- und ineinander wachsend. Deshalb kann es auch plötzlich
2524 GEORGE ENESCU – HERBSTWOLKEN – SINFONIE NR. 4
und südspanischen Folklore. In Georges Bizets Oper „Carmen“ steht die Folge aus kleiner und übermäßiger Sekunde als prägende Tonkombination für die Titelfigur. Verwendet man die bei-den Intervalle in verschiedener Reihenfolge und unterschiedli-cher Richtung – wie auch Enescu es tut –, so lassen sich daraus zum Beispiel die berühmten Tonsymbole b-a-c-h (für Johann Sebastian Bach) oder d-es-c-h (für Dmitri Schostakowitsch) ge-nerieren. Dies alles unterstreicht, dass die Tonfolge Halbton-Hia-tus-Halbton in der europäischen Musikkultur (seit den ursprüng-lichen Tetrachorden der Antike) weit verbreitet ist. Gleichwohl ist ihr Einsatz im Falle von Enescu ein besonders signifikanter.
Treibjagd bis zur ErschöpfungHinzu kommt eine winzige rhyth-mische Floskel, die sich wegen ihrer Kürze ebenso deutlich einprägt: ein kurzer Vorschlag vor der jeweiligen Hauptnote. Aus westeuropäischer Sicht könnte sich (neben dem melodischen „Hinken“ aus übermäßigen und kleinen Sekundschritten) der Eindruck eines rhythmischen „Schluckaufs“ einstellen. Die harmonische Entwicklung schließlich zeigt fortwährende Ballungen, die unaufgelöst blei-
ben, sich stattdessen immer neu verknäueln. Im Verein mit den melodischen und rhythmischen Eigenheiten der Musik sorgen die harmonischen Eruptionen für eine nervöse, erhitzte Atmos- phäre, die freilich ohne Richtung und Ziel vonstatten zu gehen scheint. Vielmehr münden die gelegentlichen Zwischengipfel in auskomponierte, körperlich spürbare Entkräftung, etwa wenn am Ende eines Zusammensinkens nur noch fahle Einzeltöne von Bassposaune und Bassklarinette übrigbleiben. Der Kopfsatz er-lahmt förmlich, er mutet schluss- endlich wie ausgelaugt an. Die Musik scheint nach furchtbaren Alpträumen in einen tiefen Erschöpfungsschlaf zu sinken.
Kostbare RuheIm zweiten Satz vereint Enescu den Charakter eines Scherzos und eines Lamentos auf schier unheimliche Weise. Leise und flüsternd bohrt sich ein unter-schwelliger Marsch ins Bewusst-sein des Hörers. Trommelwirbel und trockene Fagotteinwürfe bil-den sein Gerüst, das frappierend an Gustav Mahlers „Totenmarsch nach Callots Manier“ in der Sin-fonie Nr. 1 erinnert, in welchem die Tiere in einer Groteske ihren Verderber, den Jäger, tränenreich zu Grabe tragen.
bundesweit und werbefreiIn Berlin auf UKW 89,6
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Landesverband Berlin
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... für Trompeten und Gesänge. ... für Naturerleben und Naturerkennen.
Operetten und Choreografien
Beeindruckende Kranichduette
Kranichfotos: Dieter Damschen
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Endlich und zum ersten Mal in der Sinfonie Enescus ereignet sich nun eine wirkliche Beruhi-gung. Flöte und Bratsche treffen sich in einem weich singenden Dialog, eine Idee von Frieden schimmert durch auf den Boden der bis dahin weitgehend ruhe-losen Musik. Charakteristisch ist die melodische Substanz des Gesanges: kleine und übermä-ßige Sekunde! Erstaunt mag der aufmerksame Hörer bemerken, wie aus demselben motivischen Material im Vergleich zum ersten Satz eine völlig neue Atmosphäre erwächst. Enescu wiederholt jetzt die verschiedenen Varianten der Tonfolge wie ein Mantra, taucht so die Szene in ein orientali-sches Licht. Im Zeitlupentempo scheinen die Stürme des Anfangs milde gebrochen und in Traum, Erinnerung und Reflektion aufge-hoben zu sein. Gleichwohl sorgt der untergründige Marschtritt trotz aller Traumszenerie für ein Kontinuum des Unerbittlichen. Dann kommt endlich der Schlaf. Alle Mantras und Dämonen ver-schwinden, der Marsch setzt aus, überhaupt verfliegt aller Rhyth-mus, die geplagte Seele schwebt auf klingenden Schwingen von betörender Schönheit.
Ende gut
Unmerklich gleitet die erholsame Ruhe in einen jungen Tag hinüber. Morgenstimmung reinster und heiterster Art erwacht. Vogel-stimmen erinnern aufs Neue an Mahler, das Unbeschwerte dieser Musik ist mit Ohren zu greifen. Ein weiterer faszinierender Para-digmenwechsel ereignet sich – womit schon? Mit der kleinen und übermäßigen Sekunde! Wie von Zauberhand verliert die Tonfolge unter dem nunmehr warmen Sonnenlicht von Enescus Musik alles Sehnsüchtige, Traurige, Bedrohliche, Verwachsene und Verwunschene. Stattdessen steht sie im Verein mit dem deftigen Gebrauch des Quart-Intervalls als temperamentvolle Keimzelle für die Andeutung osteuropäischer Volksmusik. Mitnichten rutscht Enescu dabei ab in die Niede-rungen der kompositorischen Oberfläche. Die helle, freundliche Grundstim-mung dieser positiven Tag-Musik steigert sich zu emsiger Geschäf-tigkeit, der freilich immer noch ein klares Ziel zu fehlen scheint. Doch bevor mit hörbar zuneh-mendem Ernst die Probleme wieder die Oberhand gewinnen können, wehrt Enescu mit heite-rem Aktionismus die aufsteigen-den Dämonen ab und führt die Sinfonie zu frohem Abschluss.
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Amsterdam. Von 2001 bis 2006 übernahm Ruzicka als Intendant die künstlerische Leitung der Salzburger Festspiele. Seit 2015 leitet er als geschäftsführender Intendant die Osterfestspiele Salzburg.Als Dirigent leitete Peter Ruzicka u. a. das Deutsche-Symphonie- Orchester Berlin, das Royal Con-certgebouw Orchester Amster-dam, die Wiener Symphoniker, die Staatskapelle Dresden, das Gewandhausorchester Leipzig, die Staatskapelle Berlin, das Sym-phonieorchester des Bayerischen Rundfunks, das NDR-Sinfonie- orchester – mit dem ein CD-Zyk-lus von 16 Orchesterwerken von Hans Werner Henze entstand –,
das Dänische Nationalorchester, die Tschechische Philharmonie, das RSO Wien, die Camerata Salzburg, das Gulbenkian Or-chester Lissabon, das Orchestre symphonique de Montréal, das Shanghai Symphony Orchestra, das Hongkong Philharmonic Or-chestra, das China Philharmonic Orchestra und das Yomiuri Nippon Symphony Orchestra Tokio. 2004 und 2006 stand er auch am Pult des Rundfunk-Sinfonieorchesters Berlin. In der Saison 2017/2018 leitete Peter Ruzicka u. a. das Philharmonische Staatsorchester Hamburg (Elbphilharmonie) sowie die Uraufführung seiner Oper „Benjamin“ an der Hamburgischen Staatsoper.
DIRIGENT
Peter Ruzicka wurde 1948 in Düsseldorf geboren. An eine instrumentale und theoretische Ausbildung am Hamburger Konservatorium (Klavier, Oboe, Kompositionstheorie) schlossen sich Kompositionsstudien bei Hans Werner Henze und Hans Otte an. Er studierte Rechts- und Musikwissenschaften in München, Hamburg und Berlin und promo-vierte mit einer interdisziplinären Dissertation über das „ewige Urheberpersönlichkeitsrecht“.Für seine Kompositionen erhielt er zahlreiche Preise und Auszeich-nungen. Peter Ruzickas Werke wurden von führenden Orchestern und Ensembles in Berlin, Wien, Dresden, Leipzig, München, London, Amsterdam, Zürich, Paris, Prag, in Israel und New York sowie von allen deutschen Rundfunk-Sinfonieorchestern aufgeführt. Dirigenten wie Gerd Albrecht, Vladimir Ashkenazy, Semyon Bychkov, Riccardo Chail-ly, Christoph Eschenbach, Michael Gielen, Paavo Järvi, Mariss Jan-sons, Kent Nagano, Kurt Masur, Antonio Pappano, Giuseppe Sinopoli und Christian Thiele-mann haben sich für seine Musik eingesetzt. Seine Oper „Celan“ erlebte 2001 ihre Uraufführung an der Staatsoper Dresden. Ruzickas Musiktheater „Hölderlin“ wurde 2008 an der Staatsoper Unter den Linden Berlin uraufgeführt.
Seit 1990 ist Peter Ruzicka Professor an der Hochschule für Musik und Theater Hamburg. Der Komponist ist Mitglied der Baye- rischen Akademie der Schönen Künste und der Freien Akademie der Künste Hamburg.Von 1979 bis 1987 wirkte Peter Ruzicka als Intendant des Radio- Symphonie-Orchesters Berlin, von 1988 bis 1997 als Intendant der Staatsoper Hamburg und der Hamburger Philharmoniker. 1996 übernahm er in der Nachfolge von Hans Werner Henze die künst-lerische Leitung der Münchener Biennale, die er bis 2014 innehat-te, und wurde daneben im Jahre 1997 Künstlerischer Berater des Royal Concertgebouw Orchesters
Peter Ruzicka
3130
Symphony und heute Abend zum Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin. Ray Chen verbindet eine Zusammenarbeit mit Dirigenten wie Riccardo Chailly, Vladimir Jurowski, Sakari Oramo, Man-fred Honeck, Daniele Gatti, Kirill Petrenko, Krystof Urbanski, Juraj Valcuha und vielen mehr. Von 2012 bis 2015 war er Resident am Konzerthaus Dortmund. Ray Chen musiziert auf einer Stradi-vari-Geige von 1715, die früher von Joseph Joachim (1831–1907) gespielt wurde.
SOLIST
Geboren in Taiwan und aufge-wachsen in Australien, begann Ray Chen im Alter von 15 Jahren am Curtis Institute of Music bei Aaron Rosand zu studieren. Durch seine Ersten Preise bei den renommierten Wettbewerben „Yehudi Menuhin“ (2008) und „Queen Elizabeth“ (2009) zog er internationale Aufmerksamkeit auf sich und hat sich als Künstler sowohl in seiner Heimat Austra- lien als auch in Europa, Asien und den USA etabliert. Seit 2017 ist Ray Chen bei Decca Classics unter Vertrag und hat dort seine erste CD-Einspielung zusammen
mit den Londoner Philharmoni-kern herausgebracht; als Fortset-zung seiner drei Alben bei SONY, dessen erste CD „Virtuoso“ einen ECHO Klassik gewonnen hatte. Ray Chen hat bereits mit nam-haften Orchestern zusammen-gearbeitet, darunter das London Philharmonic Orchestra, National Symphony Orchestra Washington, das Leipziger Gewandhaus- orchester, die Münchner Philhar-moniker, die Filarmonica della Scala, das Orchestra Nazionale della Santa Cecilia und das Los Angeles Philharmonic. Seine aktuellen Debüts führen ihn zum SWR Symphonieorchester nach Stuttgart, zum San Fran-cisco Symphony, Pittsburgh
Ray Chen
3332
Kristjan Järvi, Yannick Nézet- Séguin, Vasily Petrenko, Jakub Hrůša, Alain Altinoglu, Omer Meir Wellber, Alondra de la Parra, Lahav Shani, Karina Canellakis, Thomas Søndergård. In der Saison 2018/2019 debütieren u. a. Silvain Cambrelign, Antonello Manacorda, Ariane Matiakh, Edward Gardner und Nicholas Carter in Konzerten des RSB. Frank Strobel sorgt weiterhin für exemplarische Filmmusik-Kon-zerte. Zahlreiche Musikerinnen und Musiker engagieren sich mit großem persönlichem Einsatz für die Heranwachsenden.Als Mitglied der 1994 gegrün-deten Rundfunk-Orchester und -Chöre GmbH Berlin (roc
berlin) verfügt das RSB über enge Verbindungen zum Deutsch-landfunk Kultur in Berlin, zum Deutschlandfunk in Köln und zum Rundfunk Berlin-Branden-burg. Die Sender übertragen die meisten Konzerte des RSB im Rundfunk. Die Zusammenarbeit trägt überdies reiche Früchte auf CD. Nach den großen Wagner- und Henze-Editionen mit Marek Janowski hat mit den Einspielun-gen unter der Leitung von Vladi-mir Jurowski ein neues Kapitel der Aufnahmetätigkeit begonnen. Seit mehr als 50 Jahren gastiert das RSB regelmäßig in Japan und Korea sowie bei deutschen und europäischen Festivals und in Musikzentren weltweit.
Berlin
RUNDFUNK-SINFONIEORCHESTER BERLIN
Seit Herbst 2017 ist Vladimir Jurowski Chefdirigent und Künst-lerischer Leiter des Rundfunk- Sinfonieorchesters Berlin (RSB). Zuvor stand Marek Janowski von 2001 bis 2016 an der Spitze des Orchesters. Das Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin geht zurück auf die erste musikalische Funkstunde des deutschen Rundfunks im Oktober 1923. Die früheren Chefdirigen-ten, u. a. Sergiu Celibidache, Eugen Jochum, Hermann Abend-roth, Rolf Kleinert, Heinz Rögner und Rafael Frühbeck de Burgos formten einen Klangkörper, der in besonderer Weise die Wechsel-fälle der deutschen Geschichte im 20. Jahrhundert durchlebt hat.
Bedeutende Komponisten traten selbst ans Pult des Orchesters oder führten als Solisten eigene Werke auf: Paul Hindemith, Sergei Prokofjew, Richard Strauss, Arnold Schönberg, Igor Strawinsky, Kurt Weill, Alexander Zemlinsky sowie in jüngerer Zeit Krzysztof Penderecki, Peter Ruzicka, Jörg Widmann, Matthias Pintscher, Berthold Goldschmidt, Siegfried Matthus, Heinz Holliger und Thomas Adès. Brett Dean ist „Composer in Residence“ des RSB 2018/2019.Namhafte junge Dirigenten der internationalen Musikszene finden es reizvoll, ihr jeweiliges Berlin-Debüt mit dem RSB zu absolvieren: Andris Nelsons,
Rundfunk-Sinfonieorchester
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KontrabässeHermann F. Stützer / Solokontrabassist
N. N. / Solokontrabassist _ in
N. N. /stellv. Solokontrabassist_ in
Stefanie Rau / Vorspielerin
Iris AhrensAxel BuschmannNhassim GazaleGeorg SchwärskyKrzysztof Mickiewicz*Rui Pedro Rodrigues*
FlötenProf. Ulf-Dieter Schaaff / Soloflötist
Silke Uhlig / Soloflötistin
Rudolf Döbler / stellv. Soloflötist
Franziska DallmannMarkus Schreiter / Piccoloflötist
OboenGabriele Bastian / Solooboistin
Prof. Clara Dent-Bogányi /Solooboistin
Florian Grube / stellv. Solooboist
Gudrun VoglerThomas Herzog / Englischhornist
KlarinettenMichael Kern / Soloklarinettist
Oliver Link / Soloklarinettist
Peter Pfeifer / stellv. Soloklarinettist
und Es-Klarinettist
Ann-Kathrin ZachariasChristoph Korn / Bassklarinettist
FagotteSung Kwon You / Solofagottist
N.N. / Solofagottist_in
Alexander Voigt / stellv. Solofagottist
Francisco EstebanClemens Königstedt / Kontrafagottist
HörnerDániel Ember / Solohornist
Martin Kühner / Solohornist
Ingo Klinkhammer /stellv. Solohornist
Felix Hetzel de FonsekaUwe HoljewilkenAnne MentzenFrank Stephan
TrompetenFlorian Dörpholz / Solotrompeter
Lars Ranch / Solotrompeter
Simone GruppePatrik HoferJörg Niemand
PosaunenHannes Hölzl / Soloposaunist
Prof. Edgar Manyak / Soloposaunist
Hartmut GrupeJózsef VörösJörg Lehmann / Bassposaunist
TubaFabian Neckermann
Pauken/SchlagzeugJakob Eschenburg / Solopaukist
Arndt Wahlich / Solopaukist
Tobias Schweda / stellv. Solopaukist
Frank Tackmann
HarfeMaud Edenwald
* Orchesterakademie
RUNDFUNK-SINFONIEORCHESTER BERLIN
1. ViolinenErez Ofer / Erster Konzertmeister
Rainer Wolters / Erster Konzertmeister
N. N. / Konzertmeister_in
Susanne Herzog /stellv. Konzertmeisterin
Andreas Neufeld / Vorspieler
Kosuke Yoshikawa / Vorspieler
Philipp BeckertSusanne BehrensMarina BondasFranziska DrechselAnne FeltzKarin KynastAnna MorgunowaMaria PflügerRichard PolleProf. Joachim ScholzBettina SitteSteffen TastMisa YamadaElisabeth Eftimova*Davit Khachatryan*Juliette Leroux*
2. ViolinenNadine Contini / Stimmführerin
N. N. / Stimmführer_in
Maximilian Simon / stellv. Stimmführer
David Drop / Vorspieler
Sylvia Petzold / Vorspielerin
Ania Bara Rodrigo BauzaMaciej BuczkowskiBrigitte DraganovMartin EßmannJuliane FärberNeela Hetzel de FonsekaJuliane ManyakEnrico Palascino
Anne-Kathrin SeidelKyoungjie Kim*Maria Hamela Redecilla*Ferdinand Ries*
BratschenAlejandro RegueiraCaumel / Solobratschist
Lydia Rinecker / Solobratschistin
Gernot Adrion / stellv. Solobratschist
Christiane Silber / Vorspielerin
Christoph Zander / Vorspieler
Claudia BeyerAlexey DoubovikovJana DropUlrich KieferEmilia MarkowskiCarolina Alejandra MontesUlrich QuandtAndriy Huchok*Ekaterina Manafova*Giulia Wechsler*
VioloncelliProf. Hans-JakobEschenburg / Solocellist
Konstanze von Gutzeit /Solocellistin
Ringela Riemke / stellv. Solocellistin
Jörg Breuninger / Vorspieler
Volkmar Weiche / Vorspieler
Peter AlbrechtChristian BardGeorg BogeAndreas KippAndreas WeigleJosephine Bastian*Konstantin Bruns*Laure Le Dantec*
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Werden Sie Freund und Förderer des RSB und unterstützen Sie unsere Arbeit im breit gefächerten Bereich der Musikvermittlung und im Rahmen von Sonderprojekten in Berlin! Wenn Sie mehr dazu erfahren wollen, helfen Ihnen die Kollegen am RSB-Infostand gerne weiter. Dort haben Sie auch die Möglich-keit, Ihre Adressdaten inklusive E-Mail-Adresse zu hinterlassen, um in Zukunft weitere Informatio-nen zur Arbeit des RSB und seiner Unterstützer zu erhalten.
Sie sind bereits Freund und Förderer und bekommen unsere Informationen derzeit noch per Post nach Haus geschickt? Dann freuen wir uns auch über Ihre E-Mail-Adresse – der Umwelt zuliebe!
Machen Sie die Musik zu Ihrer Sache –
als RSB-Botschafter!
FREUNDE UND FÖRDERER
Exklusiv für unsere AbonnentenAbo-Newsletter
Herzlich WillkommenWir freuen uns, dass Sie uns in dieser Saison 2018/2019 als Abonnenten auf unsere Reise durch alle vier Jahreszeiten begleiten.
Programmheftgutscheine und Abo-GeschenkFalls Sie unser Brief mit den Programmheftgutscheinen nicht erreicht haben sollte, melden Sie sich gerne an unserem Infostand im Foyer. Ihr Abonnement-Geschenk ist bald auf dem Weg zu Ihnen – im Oktober erhalten Sie Ihre Baum-Urkunde.
Verlosung für Jahreskarte der SMBNoch bis zum 5. Oktober haben Sie die Gelegenheit, einen Gutschein für eine Jahreskarte Classic für die Staatlichen Museen zu Berlin zu gewin-nen, mit der Sie ein Jahr lang freien Eintritt in die Dauerausstellungen der SMB erhalten. Melden Sie sich zur Teilnahme einfach mit dem Stichwort bei uns, welches Sie in ihrem letzten Abo-Newsletter zugesandt bekom-men haben.
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Neue CD mit Werken von Boris BlacherAuch bei der Aufnahme mit Or-chesterwerken von Boris Blacher, die in bewährter Zusammenarbeit mit Deutschlandfunk Kultur am 10. August 2018 bei Capriccio (C5349) erschienen ist, handelt es sich teilweise um weltweit zum ersten Mal auf CD heraus-gebrachte Musik. Vor allem die Tanz-Suite, die Blacher selber aus mehreren Ballettmusiken der Jahre 1940 bis 1963 zusam-menstellte, ist eine echte Rarität, präsentiert sie doch die starke stilistische Wandlungsfähigkeit des Komponisten. Johannes Ka-litzke, ausgewiesener Komponist und kompetenter Dirigent der Aufnahme, hat zwei Nummern der „Lysistrata“-Suite arrangiert, damit sie in Blachers Tanz-Suite ihren vollgültigen Platz einneh-men können.Außer der Tanz-Suite enthält die CD die Concertante Musik (1937), die Sinfonische Dichtung „Hamlet“ (1940) und Orchester-poeme (1974).
NACHRICHTEN UND EMPFEHLUNGEN
Enescu-Weltersteinspielung des RSBDas Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin hat unter der Leitung von Gabriel Bebeșelea das Oratorium „Strigoii“ (Geister) von George Enescu zum ersten Mal für Radio und CD aufgenommen. Die Kom-position aus dem Jahr 1916 galt lange Zeit als in den Turbulenzen des Ersten Weltkrieges verschol-len. Sie wurde in den 1970er- Jahren im Nachlass des Kompo-nisten in Bukarest wiederent-deckt und nun nach jahrelanger, mühevoller Rekonstruktionsarbeit durch Sabin Păuța dem Musik- leben zugänglich gemacht. Das 50-minütige Oratorium auf ein Gedicht von Mihai Eminescu (1850–1889) erzählt eine rumä- nische Tristan-Faust-Orpheus- Parabel aus der Zeit der Völker-wanderung, die tragisch endet. Enescu fand dafür eine dichte Musik, die verschiedenste Stil- elemente „wie freie Deklamation, archaisch pentatonische Skalen und chromatische Spätromantik mit polytonalen und Zwölfton- einsprengseln“ (Ingobert Walten-berger in „Der Merker“) vereint. Vier herausragende rumänische Solisten, Rodica Vica, Tiberius Simu, Bogdan Baciu und Alin Anca, verleihen der Aufnahme zusätzlich Authentizität.Deutschlandfunk Kultur und Capriccio C5346, veröffentlicht am 14. September 2018
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das vollständige Konzert auf DVD und Blu-ray, aufgenommen von ZDF und 3SAT in Zusammen-arbeit mit Alegria und Semmel Concerts. Der vollständige Konzertfilm „Jonas Kaufmann – Under the stars“ wird im Herbst 2018 in Kinos u. a. in Frankreich, Spanien, Polen, Finnland, Schwe-den, Niederlande, Rumänien, Kanada, Australien und Neusee-land gezeigt werden.Das Konzert in der mit fast 20.000 Menschen gefüllten Waldbühne bestand aus einer großartigen Mischung aus Opernarien, Lie-dern und leidenschaftlicher Italia-nitá, gefolgt von sieben Zugaben, darunter „Parla più piano“ („Der Pate“), „Volare“ (als Duett) und natürlich „Nessun dorma“ (aus Puccinis „Turandot“).
NACHRICHTEN UND EMPFEHLUNGEN
Die Waldbühnen-Nacht mit Jonas Kaufmann und dem RSB auf CD, DVD und Blu-rayZwei Jahre nach dem erfolg-reichen Album „Dolce Vita“ erneuerte Jonas Kaufmann seine Liebesaffäre mit italienischer Musik und mit dem Rundfunk-Sin-fonieorchester Berlin in diesem Sommer in der Berliner Wald-bühne unter freiem Himmel. Das Konzert mit dem Rundfunk-Sinfo-nieorchester Berlin unter Jochen Rieder und der wundervollen Anita Rachvelishvili als Gastsolis-tin wurde zu einem der größten Ereignisse des Jahres in der klassischen Musik. Bei Sony Classical erschienen am 14. September 2018 achtzig Minuten Höhepunkte dieses ein-zigartigen Abends auf CD und digital, am 21. September dann
SONYA YONCHEVAsingt Arien und Duette von Giuseppe Verdi
mit Marin Yonchev (Tenor) und dem Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin
unter der musikalischen Leitung von Massimo Zanetti
23.10.2018 19:30 UHR BERLIN - PHILHARMONIETICKETS: 030 – 61 10 13 13 & WWW.EVENTIM.DE
UND AN ALLEN BEK. VORVERKAUFSSTELLEN - ÖRTL. VERANSTALTER: CONCERTBÜRO ZAHLMANN GMBH
„Himmlisch
schön“
(Opernwelt 03/2018)
Der Weltstar - zum ersten Mal in der Berliner Philharmonie
natürlich
Saison 2018/2019
CA. 30 % ABO-VORTEIL
Platzkategorien I II III IV Einzelkartenpreis € 354 294 252 216Im SILBER-Abo € 246 204 174 150
Alle Abonnements und Informationen unter rsb-abo.de
14. OKTOBER 2018 / Sonntag / 20.00 UhrVLADIMIR JUROWSKI / Sarah Connolly, Mezzosopran / Torsten Kerl, TenorSCHUBERT Sinfonie Nr. 4 & MAHLER „Das Lied von der Erde“ 9. DEZEMBER 2018 / Sonntag / 16.00 UhrJOHN STORGÅRDS / Brett Dean, ViolaBRITTEN, DEAN & SCHUMANN Sinfonie Nr. 3
27. JANUAR 2019 / Sonntag / 16.00 UhrMeeresklänge – Konzert für die WeltmeereNICHOLAS CARTER / Anthony Michaels-Moore, Bariton / Elizabeth Watts, Sopran / Rundfunkchor BerlinDEAN & VAUGHAN WILLIAMS „A Sea Symphony“
3. MÄRZ 2019 / Sonntag / 20.00 UhrEDWARD GARDNER / Clémentine Margaine, MezzosopranMENDELSSOHN BARTHOLDY „Meeresstille und glückliche Fahrt“, DEBUSSY „La Mer“, CHAUSSON & WAGNER
7. APRIL 2019 / Sonntag / 20.00 UhrIVAN REPUŠIĆ / Johannes Moser, VioloncelloDEVČIĆ, WALTON & BERLIOZ Symphonie fantastique
23. JUNI 2019 / Sonntag / 20.00 UhrVLADIMIR JUROWSKI / Chen Reiss, Sopran / Topi Lehtipuu, Tenor /Dietrich Henschel, Bariton / Vocalconsort BerlinHAYDN „Die Jahreszeiten“
RSB Philharmonie-Abo Silber Konzertgenuss an
sechs Sonntagen
In Kooperation mit dem WWF
4544 VORSCHAU
natürlich
So 14. Oktober 1820 UhrPhilharmonie Berlin
RSB Philharmonie-Abo SilberRSB Philharmonie-Abo GoldRSB Abo Goldene Mischung
Vladimir JurowskiSarah Connolly / MezzosopranTorsten Kerl / Tenor
Franz SchubertSinfonie Nr. 4 c-Moll D 417 („Tragische“)Gustav Mahler„Das Lied von der Erde“ für Mezzosopran, Tenor und Orchester
18.45 Uhr, SüdfoyerEinführung von Steffen Georgi
und
Konzert mit
18 UhrEinhören – Spaziergang mit Vogelstimmen
Führung im Tiergarten
Teilnahme für bis zu 30 Personen; buchbar im RSB-Besucherservice
Die Dauer beträgt ca. 1 Stunde. Die Einnahmen gehen an den NABU Berlin.
€ 10
Kooperations-partner
Die nächsten Konzertemit Vladimir Jurowski
14. Oktober 2018Philharmonie BerlinSchubert & Mahler 15. Dezember 2018Konzerthaus BerlinAdams „El Niño“– Ein Weihnachtsoratorium 23. Dezember 2018Philharmonie BerlinWeihnachtliche Werke von Pärt, Zemlinsky, Bach u. a.
30./31.12. Dezember 2018Konzerthaus BerlinBeethovens 9. & Katzer 22. Februar 2019Konzerthaus BerlinRautavaara, Mozart & Strauss 24. Februar 2019Konzerthaus BerlinBrahms & Strauss
Buchen Sie unter030 202 987 15rsb-online.deChefdirigent und Künstlerischer Leiter
Sa 27. Oktober 1820 UhrKonzerthaus Berlin
RSB Konzerthaus-Abo Gold
natürlich
Ariane MatiakhFazıl Say / Klavier
Felix Mendelssohn BartholdySinfonie Nr. 4 A-Dur op. 90 („Italienische“)Fazıl Say„Water“ (Su) – Konzert für Klavier und OrchesterRichard Strauss„Aus Italien“ – Tondichtung für großes Orchester op. 16
Konzert mit
19.15 UhrEinfühlen – Meditation
Musikclub, Konzerthaus Berlin
Teilnahme für bis zu 30 Personen; buchbar im RSB-Besucherservice
Die Dauer beträgt ca. 30 Minuten.
€ 10
4746 BALLETTAUS MOSKAULIVE IM KINO
CARMEN / PETRUSCHKAChoreografie: Alberto Alonso / Edward Clug Musik: Georges Bizet & Rodion Schtschedrin / Igor Strawinski
17 Uhr Liveübertragungso
1905
DORNRÖSCHENChoreografie: Juri GrigorowitschMusik: Pjotr Iljitsch Tschaikowski
11 Uhr Liveaufzeichnungso
1003
DAS GOLDENE ZEITALTERChoreografie: Juri GrigorowitschMusik: Dmitri Schostakowitsch
11 Uhr Liveaufzeichnung so
0704
DER NUSSKNACKERChoreografie: Juri GrigorowitschMusik: Pjotr Iljitsch Tschaikowski
16 Uhr Liveübertragungso
2312
DON QUIXOTEChoreografie: Alexei FadejechewMusik: Léon Minkus
11 Uhr Liveaufzeichnungso
0212
LA SYLPHIDEChoreografie: Johan Kobborg Musik: Herman Severin Løvenskiold
16 Uhr Liveübertragungso
1111
LA BAYADÈREso2001 Choreografie: Juri Grigorowitsch
Musik: Léon Minkus
16 Uhr Liveübertragung
DELPHI FILMPALASTcharlottenburg | kantstraße 12a
prenzlauer berg | bötzowstraße 1
FILMTHEATER AM FRIEDRICHSHAIN
IM
Impressum
Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin
Künstlerischer Leiter und Chefdirigent Vladimir Jurowski
Orchesterdirektor Adrian Jones
Ein Ensemble der Rundfunk-Orchester und -Chöre GmbH Berlin
GeschäftsführerAnselm Rose
KuratoriumsvorsitzenderRudi Sölch
GesellschafterDeutschlandradio, BundesrepublikDeutschland, Land Berlin, RundfunkBerlin-Brandenburg
Werkeinführungen und RedaktionSteffen Georgi
Gestaltung und Realisierungschöne kommunikationA. Spengler & D. Schenk GbR
DruckH. Heenemann GmbH & Co, Berlin
Redaktionsschluss24. September 2018
Ton- und Filmaufnahmen sind nichtgestattet. Programm- undBesetzungsänderungen vorbehalten!
© Rundfunk-SinfonieorchesterBerlin, Steffen Georgi
Programmheft 3,– €Für RSB-Abonnenten kostenfrei
Giesebrechtstraße 10Berlin-Charlottenburg
www.blumenladen.com
Besucherservice des RSBCharlottenstraße 56. 10117 Berlin
Montag bis Freitag 9 bis 18 UhrT 030 202 987 15F 030 202 987 29