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11.04.23Medizinische Flüchtlingshilfe Bochum e.V. 11.04.23Medizinische Flüchtlingshilfe Bochum e.V.
Medizinischen Flüchtlingshilfe Bochum e.V.
Fortbildung
28.2.2009
Referent: Hanif Hidarnejad
Asylverfahren in Deutschland Asylverfahren in Deutschland
Grundkenntnisse über das Deutsche Asylverfahren
11.04.23Medizinische Flüchtlingshilfe Bochum e.V. 11.04.23Medizinische Flüchtlingshilfe Bochum e.V.
Ablauf/Gliederung
1. Einführung
1.1Flucht/ Flucht-Ursachen
1.2Migrationsgruppierungen und -formen in Deutschland
2. Grundbegriffe und Definitionen
2.1Wichtigste Begriffe
2.2 Wichtigste Gesetze/ rechtliche Grundlagen
2.3 Zuständige Behörden und Institutionen
2.4 Asyl-Verfahren
2.5 Familienasyl
2.6 Familienzusammenführung/ Familiennachzug
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KriegGewalt
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Flucht
Bevölkerungs-druck
Quelle: Misereor-Werkheft „Flüchtlinge – Prüfstein weltweiter Solidarität“ 1994, Misereor Medienproduktion und Vertriebsgesellschaft mbll. Achen. S. 4
Wolfgang Schoop
1.1 Flucht/Fluchtursachen
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MigrantInnen
FlüchtlingeSpätaus-
siedlerInnenangeworbene Arbeitnehmer
Sonstige
EU-Angehörige
Nicht-EU- Angehörige
Asyl-bewerberInnen
Kontingent
Asyl-berechtigte
de facto
1.2.Migrantengruppierungen in Deutschland
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1.2 Migrationsformen
Migration setzt sich aus verschiedenen Formen von Zuzug und
Fortzug zusammen:
Auswanderung und Rückkehr deutscher Staatsbürger EU-Binnenmigration Ehegatten- und Familienzusammenführung aus und in Drittstaaten Asylzuwanderung und Rückführung in das Herkunftsland Spätaussiedler Jüdische Zuwanderer aus der ehemaligen UdSSR und
Weiterwanderung (USA, Israel) Aufnahme von Kriegs- und Bürgerkriegsflüchtlingen sowie
Rückkehr Spezialformen zeitlich begrenzter Zuwanderung (z.B. Green Card-
Inhaber, Studenten) Zeitlich begrenzte Arbeitsmigration aus Nicht-EU-Staaten (z.B.
Werkvertrags-, Gast- und Saisonarbeitnehmer)
Quelle: www.bafl.de (Bundesamt für die Anerkennung ausländische Flüchtlinge Dezember 2003)
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2.1 Wichtige Begriffe
Migranten
Asyl
Flüchtlinge
Asylverfahren
Asylsuchend
Asylbewerber
AsylberechtigtAnerkannte Flüchtlinge
Duldung/ Geduldete
Abschiebung/Abschiebehaft
Ausweisung
Rückkehr/ Freiwillige Rückkehr
Mitwirkungspflicht
Ermessen/ Ermessenentscheidung
Aufenthaltsstatus
Sicherer DrittstaatDubliner Übereinkommen
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2.2 Wichtigste Gesetze/rechtliche Grundlagen
Grundgesetz (GG)
Aufenthaltsgesetz (AufenthG) Asylverfahrensgesetz (AsylverfG) Asylbewerberleistungsgesetz ( AsylblG)
Verordnungen/
Dienstanweisungen/ Erlässe/ Richtlinien
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2.3 Zuständige Behörden und Institutionen
Zentrale Ausländerbehörde (ZAB) Erste Aufnahmeeinrichtung (Erstes Übergangsheim) Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) Ausländerbehörden Sozialamt Gesundheitsamt Bezirksregierung Arnsberg, Außenstelle Unna
Massen Verwaltungsgericht (VG) Oberverwaltungsgericht (OVG) Härtefallkommission
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2.4 Asyl-Verfahren
Quelle:http://www.bmi.bund.de/Internet/Content/Common/Anlagen/Broschueren/2005/Ablauf__des__deutschen__Asylverfahrens__Id__24867__de,templateId=raw,property=publicationFile.pdf/Ablauf_des_deutschen_Asylverfahrens_Id_24867_de.pdf
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2.4 Asyl-Verfahren (Fortsetzung)
Quelle:http://www.bmi.bund.de/Internet/Content/Common/Anlagen/Broschueren/2005/Ablauf__des__deutschen__Asylverfahrens__Id__24867__de,templateId=raw,property=publicationFile.pdf/Ablauf_des_deutschen_Asylverfahrens_Id_24867_de.pdf
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2.4 Asyl-Verfahren
http://www.bmi.bund.de/Internet/Content/Common/Anlagen/Broschueren/2005/Ablauf__des__deutschen__Asylverfahrens Id__24867__de,templateId=raw,property=publicationFile.pdf/Ablauf_des_deutschen_Asylverfahrens_Id_24867_de.pdf
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2.4 Asyl-Verfahren
Beispiel: Familie Ahmed kommt aus Syrien
1. Schritt ZAB > Aufnahme/ Fingerabdruck/ Fotografieren/ Regionale Verteilung
2. Schritt Erstes Übergangsheim > Unterbringung/ Essen/persönliche hygienische Sachen/ Gesundheitscheck,
Gesundheitsversorgung/ wöchentliches Taschengeld/ Besuche
3. Schritt BAMF- Anhörung > Einzelentscheidender/ Dolmetscher/ Frauenbeauftragte/ Rechtsbeistand,
Begleitperson/ Anhörungsfragenkatalog/ Anhörungsprotokoll/ Bescheid
Die psychologische Atmosphäre der Anhörung ist von großer Bedeutung!
4.Schritt Zuweisung > zu dauerhaftem Flüchtlingsheim
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2.4 Asyl-Verfahren (Fortsetzung)
5. Schritt Bescheid des BAMF
5a) Anerkennung als Asylberechtigte (Artikel 16a GG) oder nach § 60-1 AufenthG (Flüchtlingsschutz) oder nach § 60 2-7 AufenthG (Abschiebeverbot, Abschiebehindernis)
5b) Ablehnungsbescheid ungeachtet, unbegründet (eine Woche Klagefrist) oder offensichtlich unbegründet (zwei Wochen Klagefrist)
5c) Falls negativer Bescheid > Gerichtsverfahren, Verhandlungen > VG > OVG: wenn Zulassung der Berufung abgelehnt wird, dann: Abgeschlossenes Asylverfahren und > Aussetzung der Abschiebung > Duldung
6. Schritt Folgeantrag > neue Antrag wegen neue Beweismittel, Exil politische Aktivitäten , subsidiären Schutz, Ziellandsbezogenes Abschiebehindernis (BAMF), Inlandsbezogenes Abschiebehindernis (Ausländeramt)
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2.4 Asyl-Verfahren (Fortsetzung)
7. Schritt Härtefallkommission > Abschiebehindernis mit überzeugenden Argumentationen zum Lebensmittelpunkt in Deutschland
Am Ende : Was wartet auf ein abgeblendete Asylbewerber/in?
Abwarten und Abwarten mit folgenden psychischen psychosozialen Auswirkungen: Psychischer Druck für das Unterschreiben der freiwilligen(!) Rückkehr Finanzieller Druck, Anklage bei Staatsanwaltschaft, Bußgeld Gefängnis, Rückkehr, Selbstmordversuch, Selbstmord, persönliche und/ oder familiäre Krise, Gewalt in Familie, Trennung und Scheidung, psychische Belastungen für Kinder, Weiterwanderung, Zwangsheirat, Untertauchen und Abrutschen in Kriminalität
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2.5 Familienasyl
§ 26 Asylverfahrensgesetz (AsylVfG)
Voraussetzungen:- Ihr/Ihre Ehepartner_in ist schon anerkannte(r) Asylberechtigte(r)
und- Ihre Ehe bestand schon im Herkunftsland und- Ihre Ehe besteht noch zum Zeitpunkt des Asylantrages.
Der Antrag auf Familienasyl muss vor oder gleichzeitig mit dem/der asylberechtigten Ehepartner_in oder wenn die Familienangehörigen nachgereist sind, unverzüglich nach der Einreise gestellt werden.
Wenn Ihr/Ihre Ehepartnerin als asylberechtigt anerkannt wurde, können Sie und Ihre minderjährigen (unter 16 Jahre), ledigen Kinder Familienasyl bekommen, auch wenn Ihnen keine Verfolgung droht.
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2.6 Familienzusammenführung/Familiennachzug
Das Aufenthaltsgesetz regelt auch den Nachzug von Ehegatten und Kindern aus Staaten außerhalb der Europäischen Union.
Voraussetzung: für den Ehegatte und Familiennachzug zu einem Ausländer > §§ 27,29,30,32 des Aufenthaltsgesetzes
- der bereits hier lebende Ausländer eine Aufenthaltserlaubnis
oder Aufenthaltsberechtigung besitzt,- ausreichender Wohnraum zur Verfügung steht,- der Lebensunterhalt des Familienangehörigen aus eigener
Erwerbstätigkeit, eigenem Vermögen oder sonstigen Mitteln gesichert ist.
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Danke Danke für eure für eure
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Power Point: Sarah Pfeiffer