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1 BA 16623: Einführung in die Sprachbeschreibung WiSe 2013; Sitzung 6 Dozent: Dr. Cora Kim Thema: Die Phrasenstrukturgrammatik Referierende: Laura Bertram; Florian Rohst Syntax Berlin, 20. November 2013

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BA 16623: Einführung in die Sprachbeschreibung

WiSe 2013; Sitzung 6Dozent: Dr. Cora Kim

Thema: Die Phrasenstrukturgrammatik

Referierende: Laura Bertram; Florian Rohst

Syntax

Berlin, 20. November 2013

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1. Einleitung (Beschreibungsverfahren zur Syntax)2. die IC-Analyse3. die Phrasenstrukturgrammatik4. Transformationen in der Grammatik5. Verhältnis zwischen Syntax und Semantik6. Literaturangaben

Gliederung

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in einem Satz stehen Wörter nie einzeln oder isoliert

die Bestandteile stehen untereinander in näheren und ferneren Beziehungen

erkennbar an Flexionsform und Stellung

diese Beziehungen werden vom Sprecher intuitiv hergestellt und vom Hörer ebenso intuitiv erfasst

– warum also Syntaxregeln verdeutlichen?(auch) um Regelbrüche deutlich zu machen!

Syntax bezeichnet den Satzbau als Regelsystem der Sprache

Einleitung

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Vorstufe formaler Grammatiken; entstanden um 1933 im amerikan. Strukturalismus

Analyseprozedur zur Erforschung fremder und unbekannter Sprachen

Sätze beinhalten unmittelbare Konstituenten (immediate constituents)

verschiedene Satzteile gehören verschieden eng zusammen und können folgendermaßen stufenweise analysiert werden:

Die IC-Analyse

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Die IC-Analyse

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Analyse in Stufen; hierarchische Strukturdarstellung gilt gewissermaßen universal für alle Sprachen der Welt

Segmentieren und Substituieren oben lange Ketten, unten ultimate constituents

Versuch Linguistik zur exakten Wissenschaft zu machen Problem 1: Zusammengehörigkeit „diskontinuierliche

Konstituenten“ nicht erfassbarBeispiel: Wir werden diese Theorie ablehnen. Wir lehnen diese Theorie ab. (-> lehnen und ab können nicht ohne Weiteres in einem Kästchen dargestellt werden)

Problem 2: „Koordinierende Konstituenten“: Peter und Paul aber: Formgleichheit mit „lange Diskussionen ermüden den

Leser“ erkennbar!

Die IC-Analyse

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syntaktischer Aufbau von Sätzen in Form von

Konstituentenstrukturen

Satz als hierarchisches Gebilde

Regeln, nach denen Sprecher Sätze produziert und

versteht → Erzeugung, Generierung Regelapparat:

zusammenhängende Charakterisierung syntaktischer

Strukturen

Die Phrasenstrukturgrammatik

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Phrasenstrukturbaum

Darstellung der Teil-Ganzes-Verhältnisse

Abfolgebeziehungen

syntaktische Merkmale der Teile einer Wortgruppe

Basis: Phrasenstrukturregeln (+terminale Regeln)

„Ersetzungsregeln“: α → β

Die Phrasenstrukturgrammatik

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Die Phrasenstrukturgrammatik

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Phrasenstrukturregelnα → (kann ersetzt werden durch) βS → NP VPVP → V NPNP → NP N

keine feste Reihenfolgefür Anwendung der Regeln

Die Phrasenstrukturgrammatik

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Aufbau PSG

Spitze der Hierarchie: Satz S als Ganzes

Startsymbol S → Initiierung der Ersetzungsoperationen

nicht-terminale Symbole (weitere Ersetzung durch

Produktionsregeln möglich) → NP, VP, V, N

terminale Symbole (keine weitere Ersetzung möglich)

→ Romeo, liebt, Julia

Die Phrasenstrukturgrammatik

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Unzulänglichkeiten: Fortsetzung der Probleme aus IC-Analyse keine Darstellung des Zusammenhangs diskontinuierlicher

Konstituenten

… dass wir diese Theorie ablehnen.

Wir lehnen diese Theorie ab.

Die Phrasenstrukturgrammatik

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Die PSG ist nicht in der Lage Zusammenhänge zwischen Aussage-, Befehls- und Frage-Sätzen aufzuzeigen. (Transformationen)

Beispiel: Peter rechnet mit seinem Freund abPeters Abrechnen mit seinem Freund

Gemeinsamkeiten: 2 Nominalphrasen, 1 Verb die drei Elemente Peter, abrechnen und Freund

die Form von Transformationsregeln ist gegenüber der PSG grundsätzlich offener

es gelingt eine bessere Darstellung von Passiv- und Aktivkonstruktionen:

Transformationen in der Grammatik

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Transformationen in der Grammatik

Transformationsregel mit Zusätzen AUX und PRÄP

AUX: zum verbalen Teil + Partizipialpräfix „ge-“

und PRÄP: zur umgestellten Nominalphrase

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Die Frage, ob X ein Satz in der jeweiligen Sprache ist – ist die Frage, ob X in dieser Sprache Bedeutung hat, oder nicht.

Grenzen zwischen Syntax und Semantik schwer erkennbar

unterschiedliche Autoren habe auch unterschiedliche Vorstellungen

eine anerkannte Unterscheidung ist die ordnende Gliederung von Morris, nach der innerhalb der allgemein Zeichenlehre (Semiotik) zwischen den Gegenstandsbereichen der Syntaktik, Semantik und Pragmatik unterschieden wird

Die Beziehung der Zeichen zu den Sachverhalten heißt semantisch, die Beziehung der Zeichen untereinander heißt syntaktisch, die Beziehung der Zeichen zu den Zeichenbenutzern heißt pragmatisch.

Verhältnis zwischen Syntax und Semantik

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Literatur

Bergmann R, Pauly P, Stricker S (2010): Einführung in die deutsche Sprachwissenschaft (5. Auflage). Heidelberg, S. 147-202.

Heringer Hj, Strecker B, Wimmer R (1980): Syntax. Fragen – Lösungen – Alternativen. München, Kapitel 2, besonders S. 78-118.

Pafel, Jürgen (2011): Einführung in die Syntax. Grundlagen-Strukturen- Theorien. Weimar, S. 205-213.

Pelz, Heidrun (1993): Linguistik für Anfänger. Hamburg, S. 149 ff.