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Harald Strauß – Vortrag zum SQ-Workshops »Zukunft der Mobilitätskultur« Internationales Zentrum für Kultur- und Technikforschung Universität Stuttgart/ Reallabor Stadtlabor Stuttgart Nachhaltige Entwicklung denken lernen Abstract: Der Begriff der Nachhaltigkeit erfreut sich allgemeiner Beliebtheit. Das hat mit der land- läufigen Unterbestimmtheit dessen zu tun, was wir uns unter Nachhaltigkeit und einer nach- haltigen Entwicklung vorzustellen haben. Um einen Beitrag zu einer fundamentalen Orientierung in Sachen »Nachhaltiger Entwicklung« zu leisten, sollen drei vordergründig ge- trennte Bereiche in ihrem faktischen Zusammenhang pointiert analysiert werden: 1. Die physikalische Systematik verleiht dem Nachhaltigkeitsdiskurs einen rationalen, realistischen Rahmen. Um über die Zukunft der Menschheit mitentscheiden zu können, bedarf es eines Mindestmaßes an naturwissenschaftlich aktualisierter Einsicht. 2. Die Möglichkeit, ethisch zu begründen, warum die Weltgesellschaft bei der Bewohnung des Planeten überhaupt nach dem Grundsatz der Nachhaltigkeit verfahren solle, ist keines- wegs selbstverständlich. Immerhin sind die zukünftigen Generationen nicht in der Lage, ihr Recht einzufordern – könnten wir sie zu unserem gegenwärtigen Vorteil ignorieren? 3. Die Frage nach dem Modus der Erzeugung und Verteilung von gesellschaftlichem Reichtum stellt sich unweigerlich. Es wird sich zeigen, dass auf diesem Feld die Entscheidung für oder wider die Nachhaltige Entwicklung auszufechten ist. Über den Autor: Dr. phil. Harald Strauß, Sozialwissenschaftler mit Schwerpunkten in politischer Ökonomie und Nachhaltigkeits- forschung, lehrt in seiner Freizeit an den HAWen Stuttgart und Aalen zur Nachhaltigen Entwicklung und zu wissenschaftlichen Arbeitsmethoden. Er gehört der Redaktion des Projekts »agoRadio« der Hamburger Hoch- schule für bildende Künste an, dessen Programm über die Frequenzen diverser Bürgerradios gesendet wird. In diesem Jahr erscheint sein neues Buch »Der bearbeitete Planet. Systematik, Ethik und Ökonomik der Nach- haltigen Entwicklung« im Parodos-Verlag, Berlin. 1. Die physikalische Systematik Der Begriff der Nachhaltigkeit und jener der nachhaltigen Entwicklung haben mittlerweile eine ansehnliche Karriere hinter sich gebracht. (Vgl. Isenmann 2013) Dabei schwingen von Anfang an mehrere unterschiedliche Aspekte mit. Betrachten wir die Anleitung zur Wald- pflege, die der sächsische Oberbergbauinspektor Carl von Carlowitz seinen Landsleuten im 18. Jahrhundert vorlegte (Carlowitz 1713), so ist klar, dass hier im frühindustrialisierten Europa vielleicht zum ersten Mal der Zusammenhang von gesellschaftlicher Wohlfahrt und dem Umgang mit einer für die Wohlfahrt einer frühindustriellen Gesellschaft notwendigen Ressource ausgesprochen worden war. Der nachwachsende Rohstoff Holz spielte eine der Hauptrollen im Bergbau und bei der Verhüttung von Erzen, daher fand die Hiebrate des Holzes ihre natürliche Begrenzung in den stofflichen Eigenschaften der Bäume: Diese

Nachhaltige Entwicklung denken lernen

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Harald Strauß – Vortrag zum SQ-Workshops »Zukunft der Mobilitätskultur« Internationales Zentrum für Kultur- und Technikforschung Universität Stuttgart/ Reallabor Stadtlabor Stuttgart

Nachhaltige Entwicklung denken lernen Abstract:

Der Begriff der Nachhaltigkeit erfreut sich allgemeiner Beliebtheit. Das hat mit der land-läufigen Unterbestimmtheit dessen zu tun, was wir uns unter Nachhaltigkeit und einer nach-haltigen Entwicklung vorzustellen haben. Um einen Beitrag zu einer fundamentalen Orientierung in Sachen »Nachhaltiger Entwicklung« zu leisten, sollen drei vordergründig ge-trennte Bereiche in ihrem faktischen Zusammenhang pointiert analysiert werden:

1. Die physikalische Systematik verleiht dem Nachhaltigkeitsdiskurs einen rationalen, realistischen Rahmen. Um über die Zukunft der Menschheit mitentscheiden zu können, bedarf es eines Mindestmaßes an naturwissenschaftlich aktualisierter Einsicht.

2. Die Möglichkeit, ethisch zu begründen, warum die Weltgesellschaft bei der Bewohnung des Planeten überhaupt nach dem Grundsatz der Nachhaltigkeit verfahren solle, ist keines-wegs selbstverständlich. Immerhin sind die zukünftigen Generationen nicht in der Lage, ihr Recht einzufordern – könnten wir sie zu unserem gegenwärtigen Vorteil ignorieren?

3. Die Frage nach dem Modus der Erzeugung und Verteilung von gesellschaftlichem Reichtum stellt sich unweigerlich. Es wird sich zeigen, dass auf diesem Feld die Entscheidung für oder wider die Nachhaltige Entwicklung auszufechten ist.

Über den Autor:

Dr. phil. Harald Strauß, Sozialwissenschaftler mit Schwerpunkten in politischer Ökonomie und Nachhaltigkeits-forschung, lehrt in seiner Freizeit an den HAWen Stuttgart und Aalen zur Nachhaltigen Entwicklung und zu wissenschaftlichen Arbeitsmethoden. Er gehört der Redaktion des Projekts »agoRadio« der Hamburger Hoch-schule für bildende Künste an, dessen Programm über die Frequenzen diverser Bürgerradios gesendet wird. In diesem Jahr erscheint sein neues Buch »Der bearbeitete Planet. Systematik, Ethik und Ökonomik der Nach-haltigen Entwicklung« im Parodos-Verlag, Berlin.

1. Die physikalische Systematik

Der Begriff der Nachhaltigkeit und jener der nachhaltigen Entwicklung haben mittlerweile eine ansehnliche Karriere hinter sich gebracht. (Vgl. Isenmann 2013) Dabei schwingen von Anfang an mehrere unterschiedliche Aspekte mit. Betrachten wir die Anleitung zur Wald-pflege, die der sächsische Oberbergbauinspektor Carl von Carlowitz seinen Landsleuten im 18. Jahrhundert vorlegte (Carlowitz 1713), so ist klar, dass hier im frühindustrialisierten Europa vielleicht zum ersten Mal der Zusammenhang von gesellschaftlicher Wohlfahrt und dem Umgang mit einer für die Wohlfahrt einer frühindustriellen Gesellschaft notwendigen Ressource ausgesprochen worden war. Der nachwachsende Rohstoff Holz spielte eine der Hauptrollen im Bergbau und bei der Verhüttung von Erzen, daher fand die Hiebrate des Holzes ihre natürliche Begrenzung in den stofflichen Eigenschaften der Bäume: Diese

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wuchsen eben nicht schneller, weil die Nachfrage nach Holz stieg. Es ist anscheinend nach wie vor von großem Erkenntniswert, dass es einen Zusammenhang zwischen der physikalisch-stofflichen Dimension der Dinge und dem Wohlstand einer Gesellschaft gibt, der sich nicht allein in abstrakten Geldmengen ausdrückt: Weil sich der Eindruck nicht ver-leugnen lässt, dass allgemein von unendlichen Rohstoffquellen ausgegangen wird. Selbst steigende Geldmengen bergen zuletzt die Frage, wie viel man dafür wird kaufen können. Und in der Tat: Gerade in den traditionellen Industrieländern herrscht die Vorstellung, Reichtum bestehe darin, seinen individuellen Stoffdurchsatz schrittweise zu erhöhen, denn das bedeutet es, immer mehr zu besitzen: »Mein Haus, mein Auto, mein Schaukelpferd.«

Andererseits ist seit den zahlreichen Warnungen über die Grenzen des Wachstums allmäh-lich klar, dass der seit gut 200 Jahren eingeschlagene Pfad der Reichtumserzeugung der Re-generationsfähigkeit des Planeten zuwiderläuft. Genauer gesagt: Sowohl die Quellen der Ressourcen wie die planetarischen Senken sind auf einem Kugelkörper von endlicher Quanti-tät. Ihre Selbsterhaltung hat mit physikalischen Prozessen zu tun, denen jede Ökonomie sich beugen muss, vorausgesetzt, sie soll selbst von Dauer sein. Ebenso muss erinnert werden, dass der Diskurs über Nachhaltigkeit immer die menschliche Perspektive einnimmt: Er ist wesent-lich anthropozentrisch. Das bedeutet: Quellen und Senken sind Quellen und Senken für uns, nicht für sich. All das verweist uns an die Beachtung gewisser Zeitlichkeiten. Um es mit einem Bild auszudrücken: Die Menschheit könnte sich z. B. mit Interkontinentalraketen be-schießen, die fossilen Energieträger in Rauch aufgehen lassen und alles Trinkwasser un-genießbar machen usw. Infolge dieser Veränderungen würden sich die uns bekannten öko-logischen Gleichgewichte so lange wandeln, bis sich andere Gleichgewichte hergestellt hätten, die vermutlich ungemütlich für die Gattung Homo sapiens wären. Es geht hier also nicht um irgendeine Natur, Mutter Erde oder Ähnliches, sondern immer um den Fortbestand der menschlichen Gattung. Jede Naturromantik wäre da fehl am Platze. Die Forderung im Sinne dieser Nachhaltigkeitsperspektive stellt also zum einen gewisse Zeiträume miteinander in Beziehung: Bei Carlowitz war die Hiebrate abhängig von der Zeitdauer des Wachstums-prozesses der Bäume. Wer heute die Reihe der Grundstoffe durchgeht, auf denen die moderne Zivilisation insbesondere in den reichen Ländern fußt, wird schnell erkennen, dass die Segnungen und Flüche der chemischen Industrie, der Energieerzeugung und eben auch ein Großteil unserer Mobilität auf fossilen Energieträgern beruht, die sich prinzipiell regenerieren können – nur dauert das eben einige Millionen Jahre. Die Zeit, innerhalb der über die Wohl-fahrt einer Gesellschaft entschieden wird, ist demgegenüber ein winziger Bruchteil. Nun kann man derzeit nicht den Eindruck gewinnen, dass es der heutigen Weltwirtschaft z. B. am Öl mangele. Im Gegenteil werden sinkende Ölpreise aufgrund der Überkapazitäten als Warn-signal für die Weltwirtschaft wahrgenommen. Im April 2016 blickten die Finanzmarktakteure bang auf die Lagerdaten der USA, der Mechanismus »billiges Öl = anziehende Wirtschaft« hatte sich verkehrt. Zur Zeit ziehen die Weltbörsen an, wenn der Ölpreis steigt. Hintergrund: Das Wachstumsmodell der OPEC-Staaten funktioniert nicht mehr, mit Petro-Dollars er-worbene Positionen werden im großen Stil abgestoßen und das sorgt an den Börsen für steigenden Verkaufsdruck, dem sich die anderen Großinvestoren nur schwer entgegenstellen können, zumal das weltwirtschaftliche Gesamtbild trübe aussieht.

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Abb. 1: Entwicklung der Öllagerbestände in den USA von 1982 bis 2016

Abb. 2: Prozentuale Preisentwicklung (logarithmische Darstellung) Brent Crude-Öl 2005 – 2016, gut 35 % niedriger als 2005 (ohne Inflationsbereinigung)

Abb. 3: Preisentwicklung (logarithmische Darstellung) WTI-Öl 2005 – 2016 – knapp 24 % niedriger als 2007 (ohne Inflations-bereinigung)

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Von der angestrebten Dekarbonisierung der Gesellschaft ist in dieser Perspektive keine Spur zu erblicken. Der drängende Grund für eine dekarbonisierte, also tendenziell öl-, kohle- und gasfreie gesamtgesellschaftliche Reproduktion – das ist die stoffliche Wiederherstellung des Verbrauchs (sie findet in einer Wachstumswirtschaft in einer ständigen Ausweitungs-bewegung statt) – ist freilich nicht das vermeintliche Peak-Oil, das absehbar nicht »peaken« wird, sondern der Zustand der größten planetarischen Senke, die es gibt – die Atmosphäre. Seitdem die Industrialisierung unsere gesellschaftliche Reproduktion auf ein völlig neues Niveau gehoben und ihre Taktrate beschleunigt hat, verwandeln wir mit exponentieller Zu-nahme die uns dienlichen fossilen Energieträger zu zeitweiligen Mitteln für unsere Zwecke, aber am Ende immer komplett zu Abfall. Das gilt für alle anderen Ressourcen ebenso. Zur exponentiell steigenden Ausbeute der Ressourcen gehört also die exponentiell steigende Be-lastung unserer planetarischen Senken. Das Klima ist nicht die einzige Senke, allerdings be-reitet diese größte aller Senken uns besonderes Kopfzerbrechen, weil sich der Grad ihrer Be-lastbarkeit, nach menschlichen Maßstäben bemessen, einem kritischen Stadium nähert.

Abb. 4: CO2-Emission pro Einwohner, Durchschnitt 2011-2015

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Abb. 5: Entwicklung der globalen und spezifischen CO2-Emissionen ausgewählter Staaten und Regionen 1991 – 2007

Abb. 6: Kohlendioxid-Emissionskurve, gebildet auf Grundlage des Vergleichs von CO2-Einschlüssen in Sedimenten und historischen bis zeitgenössischen Messaufzeichnungen (Vostok ice core data/J.R. Petit et al.; NOAA Mauna Loa CO2 record)

Auf der politischen Ebene ist diesem Zusammenhang die Parole »Nicht mehr als 2 Grad« zugeordnet worden. Zur Erinnerung: Die Erhöhung der globalen Durchschnittstemperatur möge bis 2050 möglichst unter 2 °C gehalten werden, als Referenzjahr dient 1850. Andern-falls könnten, nach derzeitigem Wissenstand, derartig weitreichende Veränderungen durch die globale Erwärmung angestoßen werden, von denen Gefährdungen verschiedenster Art für die Menschheit als Ganzes ausgingen. (Vgl. Worldbank 2012)

Der physikalische Prozess dieser Erwärmung, die nichts anderes ist als die langfristigere Speicherung solarer Energie im Atmosphärensystem, hängt so gut wie sicher mit der Emission von Klimagasen durch die Industrie seit ihrer Entstehung bis in ihre Gegenwart zu-sammen. (Vgl. IPCC 2014) Alle eintreffende Energie wird, den Gesetzen der Thermodynamik gemäß, auch wieder an das kalte Universum abgegeben – ihre Verweildauer unterhalb der schützenden Hülle der Atmosphäre macht den Unterschied für uns aus. Klimagase »zer-

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stören« in diesem Sinne nicht die Atmosphäre, sie verändern vielmehr die Dauer der Energie-speicherung.

Richard Heede, Klimaforscher und Berater, hat 2014 eine Studie vorgelegt, in welcher er die 20 Hauptverursacher des Klimawandels auflistet und die Frage ihrer Verantwortung im juristischen Sinne diskutiert. (Vgl. Heede 2014) In der landläufigen Sprachregelung geht näm-lich unter, dass sich sehr wohl die Verursacher und Profiteure ausmachen lassen. So sehr heute hervorgehoben wird, dass aufholende Staaten wie China mittlerweile zu den größten Klimasündern zählten, so lässt sich die Wahrheit nur schwer verbergen, dass unter dem Strich der Energiehunger der sog. westlichen Welt diese Gegenwart erst herbeigeführt hat. Im Übrigen emittieren die Bewohner der reichsten Länder der Erde immer noch zu viel bzw. reduzieren ihre Klimagas-Emissionen nicht hinreichend, so dass der Handlungsdruck steigt.

Abb. 7: Historische Entwicklungskurven von führenden CO2-Emittenten und der globalen Gesamtemission von Kohlendioxid und Methan im Vergleich.

Abb. 8: Die 20 historisch führenden CO2-Emittenten

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Alles in allem sorgt die exponentiell zunehmende Befüllung der atmosphärischen Senke für die Annäherung an diverse Tipping Points: Diese Kipppunkte sind statistisch ermittelte naturwissenschaftliche Größen und benennen die Grenzen des jeweiligen Teilsystems.

Abb. 9: Geografische Einordnung der wichtigsten Kippelemente im Erdsystem mit Angabe der Bevölkerungsdichte

Jenseits dieser Grenzen ändert sich das System, beeinflusst alle anderen in einem selbstver-stärkenden Prozess, einem positiven Feedback. Nach bisherigem Kenntnisstand müssen wir auf der »falschen« Seite eines Kipp-Punktes damit rechnen, diese Feedbacks nicht stoppen zu können. Es bleibt dann auf politischer Ebene nur noch reaktives Handeln. Anders gesagt: Für die Reichen auf dem Planeten wird es sehr teuer, für die Armen wird es im Zweifelsfall töd-lich, weil das Reproduktionsniveau einer Gesellschaft nicht unendlich nach unten geschraubt werden kann. Militärs, Sicherheitskreise und Versicherungsunternehmen rechnen mit einer Reihe von Verteilungskämpfen, die sowohl global, regional und lokal ausgefochten werden, realistischer Weise wird von gewalttätigen Formen der Auseinandersetzung ausgegangen. (Vgl. CNA 2014, World Economic Forum 2015)

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2. Nachhaltige Entwicklung soll sein – warum?

Die moderne Definition der nachhaltigen Entwicklung betont das Recht der zukünftig auf dem Planeten lebenden Generationen, eine Situation vorzufinden, in der sie ihre eigenen Potenziale genauso entfalten können wie die gegenwärtigen Generationen. Allerdings gehört auch der soziale Ausgleich zwischen den gegenwärtig auf dem Planeten lebenden Menschen zur Nachhaltigkeitsforderung. (Vgl. Brundtland 1987) Anders gesagt: Wir können nicht unseren Urenkeln Gerechtigkeit angedeihen lassen, wenn wir die Ungerechtigkeit der Gegen-wart billigen. Zur Armut gehört auch die gesteigerte Verletzbarkeit, der Grad der Vulnerabili-tät. Ein Staat mit schwacher Infrastruktur kann den Folgen der globalen Erwärmung nicht im gleichen Maße begegnen wie ein reiches Land.

Abb. 10: Weltkarte der graduellen Verteilung von Vulnerabilität

Die Vulnerabilität eines Landes und seiner Bevölkerung ist nie alleine nur dem ökonomischen und politischen Missgeschick der jeweiligen Regierungen geschuldet. Eine gesteigerte Vulnerabilität ist in vielen Fällen auch das Ergebnis einer historischen Schuld der wirtschafts-starken Nationen. Kolonialismus und Imperialismus haben viele Länder in einem fragilen Zustand hinterlassen und im Grunde aus der Abhängigkeit von ihren ehemaligen Herrn nie entlassen.

Doch auch innerhalb der reichen Nationen spaltet sich die Bevölkerung in resistente und vulnerable Gruppen. Allein in den USA ist ein ganzer Forschungszweig aus Betroffenheit geschaffen worden, die »Environmental Justice«, weil die Erfahrung lehrte, dass Industrie und Kommunen gerne die billigen Grundstücke in den armen Nachbarschaften wählten, um dort die unbeliebten, schmutzigen Industrien zu etablieren. In einer schwarzen oder hispanischen Nachbarschaft in den USA findet sich im Zweifelsfall eher eine Müllverbrennungsanlage als etwa ein Softwareunternehmen. Das Untersuchungskonzept findet mittlerweile globale An-wendung.

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Abb. 11: Interaktive Weltkarte ausgewählter Fälle von Umweltungerechtigkeit zulasten von (einkommensschwachen) Menschen und ihrer Umwelt

Abb. 12: Weltweite Verteilung der Klimaschulden, nach Verursacher-prinzip visualisiert

Diese Zusammenhänge verdeutlichen, dass die jeweilige Resistenz, um nicht zu sagen: Wehr-haftigkeit darüber entscheidet, wo den Folgen des anthropogenen Klimawandels rasch be-gegnet wird – und wo nicht. (Vgl. CNA 2014, Dalby 2016) Wenn also in der Gegenwart die Starken kaum Solidarität mit den Schwachen üben, wie sollte dann erst die Solidarität der heutigen Generationen mit den noch nicht existierenden künftigen Generationen etabliert werden? Denn genau das fordert ja die landläufig akzeptierte Definition der nachhaltigen Entwicklung. Zumindest lässt sich die Berücksichtigung der zukünftigen Menschen ethisch begründen.

Das hat der aus Nazi-Deutschland geflohene Philosoph Hans Jonas Ende der 1970er Jahre unter dem Titel »Das Prinzip Verantwortung« zu zeigen versucht. Auch wenn Jonas‘ zeit-genössischer Horizont die Bedrohung durch einen Atomkrieg darstellte, hat seine ethische Grundlegung auch in Bezug auf den gegenwärtigen Nachhaltigkeitsdiskurs Bestand.

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Jonas spekuliert dabei unter anderem auf eine Erfahrung, die jede Gegenwart kennen sollte: Die bedingungslose Zuwendung und Solidarität der Eltern mit ihren Kindern, d. h. der Stärkeren mit den Schwächeren, die üblicherweise nicht ihr Recht bei den Eltern einklagen müssen (und auch lange nicht können). Die unter gleich starken Parteien ausgeprägte Wechselseitigkeit von Rechten und Pflichten findet sich zunächst zwischen Eltern und Kindern genauso wenig wie zwischen gegenwärtigen und noch nicht existierenden zu-künftigen Generationen. Bestünde also die Möglichkeit, diese bedingungslose Fürsorge der Eltern-Kind-Beziehung auf die vorgestellte Beziehung der gegenwärtig Lebenden zu den noch nicht existierenden zukünftigen Generationen zu übertragen? Jonas formulierte ein Ge-bot, einen Imperativ, der darauf abzielt, dass die Existenz der Menschheit durch alle Generationen zu sichern sei.

»Handle so, daß die Wirkungen deiner Handlungen verträglich sind mit der Permanenz echten menschlichen Lebens auf Erden.« (Jonas 1979, 36)

Letztlich beruht Jonas‘ Argument darauf, dass das Gegenteil nicht bewusst gefordert werden könne: Dass es also keine Menschheit geben sollte. Als kritischer Chronist der Gegenwart kommt man freilich nicht umhin, festzustellen, dass die Gestalt der gegenwärtigen Ökonomie dazu angetan ist, es zukünftigen Generationen sehr schwer zu machen und ihnen ein ver-giftetes Erbe zu hinterlassen. In der Gesamtbilanz tut sich das kapitalistische Wirtschafts-system sehr schwer, sich auf die Erkenntnisse der Naturwissenschaften einzustellen, begleitet von einer Politik, die aus Furcht vor einer Gefährdung des sozialen Friedens am bisherigen Modus der gesellschaftlichen Reichtumserzeugung und -verteilung festhält. Zudem beruht die Erzeugung von Reichtum in den Industrienationen schon längst nicht mehr ausschließlich auf der Arbeit und den Ressourcen des je eigenen nationalen Territoriums. Der Hunger der reichen Staaten nach Land und Ressourcen (und ausgebeuteter Arbeitskraft) übersteigt schon lange die je eigenen politischen Grenzen, was sich z. B. unter dem Begriff des »Landgrabbing« zusammenfasst. (Vgl. Harvey 2004, Heinrich-Böll-Stiftung et al. 2015)

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Abb. 13: Interaktive Grafik mit den 10 größten Investorländern, die sich der Ressourcen anderer Länder bemächtigen

3. Drei Positionen in ökonomischer Perspektive

a) Grünes Wachstum

Hier sind zwei zentrale Kritikpunkte zu nennen: In der Tat bedarf es erstens einer nach-holenden Entwicklung in den Armenhäusern dieser Welt. Darin steckt aber keinerlei Recht-fertigung für ein »Weiter so!« in den reichen Industrieländern, die zur Lösung ihrer Wohl-fahrtsfrage nur dann eines weiteren Wachstums bedürfen, wenn sie den Verteilungs-mechanismus des gesellschaftlichen Reichtums unangetastet lassen. Zweitens löst löst seit Jahren eine Statistik die nächste ab, die dem interessierten Publikum vorrechnet, dass eine Minderheit immer mehr Verfügungsgewalt über den gesellschaftlichen Reichtum hat, während ein abnehmender Teil durch den Verkauf seiner Arbeitskraft magere Zugewinne erzielt und ein zunehmender Teil der Gesellschaft der Prekarisierung anheimfällt. (Vgl. prominent Picketty 2014) Die These des »Trickle-Down-Effekts« ist historisch widerlegt.

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Abb. 14: Entkopplung zwischen Produktivitätsentwicklung (netto) und durchschnittlichen Stundenlöhnen in den USA, 1948 - 2014

Abb. 15: Lohnentwicklung im Vergleich zur Entwicklung von Kapitaleinkommen und Produktivität

Abb. 16: Kein Trickle-Down-Effekt zu sehen – Einkommensentwicklung der reichsten 10 % im Vergleich zu 90 % der Be-völkerung in den USA

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Die etablierte Antwort (vgl. die Übersicht bei Meyer et al. 2012) ergeht in dem Appell, noch mehr Anstrengungen zu unternehmen, um doch wieder Wachstumsraten zu erzeugen, die sowohl dem Profitinteresse der Minderheit entgegenkämen als auch die Verteilungsspiel-räume für die abhängig Beschäftigten erhöhten. Und diese Erzählung nimmt sich nun des Nachhaltigkeitsdiskurses an und erklärt dem Publikum, dass die neuen Wachstumschancen in den sog. »grünen« Innovationen steckten. Kurz gesagt: Dasselbe wie immer, nur in Grün.

Der Widerspruch besteht nun in der Annahme, dass eine Ausweitung der gesellschaftlichen Reproduktion von der zunehmenden Quellenausbeute und Belastung der Senken entkoppelt werden könnte, weshalb »Entkopplung« zum neuen Buzzword avanciert ist. Kurzum: Wachstum soll entmaterialisiert werden. Der Hattrick des »Grünen Wachstums« bestünde darin, dass die Welt in den Zustand der Vollbeschäftigung gebracht würde, diese Be-schäftigung aber mit weniger Materieflüssen verbunden wäre und dementsprechend die ge-sellschaftliche Reproduktion irgendwie effizienter, sauberer und umweltschonender von-stattengehe. Zugleich müsste freilich der Absatz dieses gesellschaftlichen Reichtums wachsen, um dem Profitinteresse der Kapitalseite zu genügen. Also mehr konsumieren, aber gleichzeitig weniger verbrauchen.

Doch kein Hattrick ohne Täuschung des Publikums. Die Schöpfung von Wert hat immer ein materielles Pendant, selbst Effizienzsteigerungen senken den Materialdurchsatz zwar pro Stück, allerdings überholt die Ausweitung der Märkte die Effizienzgewinne. Das ist ein be-kannter Rebound-Effekt. Bliebe der Absatz einer gegebenen Ware der gleiche, während ihre effiziente Herstellung den Umfang ihres Materialverbrauchs reduzierte, schrumpften die ex-traktiven und die von ihnen abhängigen Industrien aufgrund der sinkenden Nachfrage – der Effekt des »Grünen Wachstums« wäre dann Schrumpfung statt Wachstum. Egal, welche Variation durchgespielt wird: Entweder machen die Rebound-Effekte die Effizienzgewinne zunichte oder die erreichte Effizienz gefährdete das Wachstum nicht nur am Anfang der Wertschöpfungskette. Im Übrigen bedeutet Effizienz lediglich relativ höhere Ausbeute im Produktionsprozess, keineswegs aber automatisch absolute Abnahme der Materialflüsse.

Abb. 17: Historische Entwicklung des englischen Kohleverbrauchs im Zusammenhang mit der Entwicklung der Dampf-maschine, basierend auf William S. Jevons (1871): The Coal Question

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Die Steigerung des Dienstleistungssektors bietet keinen Ausweg, weil hierbei keine tatsäch-liche Wertschöpfung stattfindet, sondern vielmehr Wertumverteilung aus anderen Bereichen in ein bestimmtes Konsumsegment. Das Wachstum des Dienstleistungssektors hängt vom Wachstum der anderen Abteilungen der Ökonomie ab – nie umgekehrt. Wer baute den Weizen an, wer montierte Landmaschinen, wer deckte das Dach, wenn eine Gesellschaft nur aus Verkäufern und Friseuren bestünde? Gesellschaftliche Reproduktion in einer Wachstumswirtschaft ist immer mit einer Zunahme der Stoff-Flüsse verbunden. In den alten Industrieländern ist Festhalten am Wachstum vor allem dem Profitmotiv geschuldet – die Gemeinschaft, und das sind überwiegend abhängig Beschäftigte, hat nachgewiesenermaßen immer weniger davon. Die dennoch steigende technische Produktivität könnte aber eigentlich anders genutzt werden.

b) Steady State Economy

Freilich gibt es auch ein zweites ökonomisches Modell, das den Zusammenhang von Stoff-strömen und Wertschöpfung grundsätzlich anerkennt. Der amerikanische Ökonom Herman Daly hat es unter dem Titel der »Steady State Economy« formuliert und zum Teil detaillierte Vorschläge zur globalen Frage der nachholenden Entwicklung unterbreitet. (Vgl. Daly 1991/2009) Kurz skizziert haben darin die Industrienationen in eine Art Kreislaufwirtschaft einzuschwenken, die auf Dauer kein weiteres Wachstum mehr haben sollte. Das wäre à la longue eine Reproduktion ohne Ausweitung. Kurzfristig müsse die nachholende Bewegung aller anderen Länder durch Wissens- und Technologietransfers bewerkstelligt werden – hier fände also wohl oder Übel erweiterte Reproduktion statt. Auf dem Weg in die »Steady State Economy« soll eine besondere Institution, eine Clearing Union, die Exportüberschüsse mit den Defiziten verrechnen – also eine internationale Form von Lastenausgleich (eine alte Idee von John M Keynes). Wie allerdings schon erwähnt wurde, fallen aus dieser Logik dennoch alle Materien heraus, deren Regeneration über jedes menschliche Zeitmaß hinausgeht – auch für die »Steady State Economy« ein veritables Problem.

c) De-Growth

Die dritte ökonomische Modellierung, die dieser naturwissenschaftlichen Erkenntnis Rechnung trägt, ist die sogenannte Schrumpfungsthese, international als »De-Growth« dis-kutiert. Sie stellt in Rechnung, dass die nicht-regenerativen Ressourcen logisch dem Nach-haltigkeitsparadigma entzogen sind. Deren Verbrauch, soweit in der Gegenwart unersetzbar, müsste zunehmend geringer werden. Auf diese Weise könnten ihre Reste lange genug für zu-künftige Generationen zur Verfügung stehen, immer hoffend, dass ihre Verwendung eines Tages überflüssig würde. Primär ist dies eine Strategie wider das Problem der Ressourcenver-knappung. (Vgl. Binswanger 2005)Allerdings ist die zweite Beschränkung, die eine Reduktion bestimmter Ressourcen erzwingt, die des Zustandes der Senken, deren Gleich-gewichtserhaltung ebenfalls ein Zeitmaß hat. Sollte zum Beispiel der Eintrag von Klimagasen tatsächlich sein Limit schneller erreichen, als technologischer Fortschritt die nötigen Effizienzsteigerungen erbringt, wäre absoluter Verzicht binnen kürzester Zeit geboten.

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Abb. 18: Varianten von Minder- und Mehrverbräuchen nicht-erneuerbarer Ressourcen im Zeitverlauf

Die De-Growth-Theorie ist nachvollziehbar die realistischste Theorie in naturwissenschaft-licher Hinsicht. Ihre politischen Konsequenzen wären drastisch, denn die Verbindung von Kapitalinteresse und gesellschaftlicher Wohlfahrt im herkömmlichen Wachstumsmodell muss hier aufgekündigt werden. Spätestens an dieser Stelle wird zwingend deutlich, dass die soziale Frage sich nicht von der ökologischen Frage trennen lässt.

Die Lösung liegt dabei kaum in individuellen Verzichtsappellen (wofür sich prominent in der deutschen Diskussion der Ökonom Niko Paech ausspricht, vgl. Paech 2012), die zudem an den Möglichkeiten des Einzelnen vorbeigehen, sondern in einer gesellschaftlichen Trans-formation, in der die Inhalte gesellschaftlichen Reichtums und dessen Verteilung demo-kratisch bestimmt werden. Ein realistischer Pfad von nachhaltiger Entwicklung kann daher nicht allein als technologische Herausforderung begriffen werden – es ist primär eine politische. Die nächste Stufe unserer globalen gesellschaftlichen Evolution ist nur zu er-reichen, wenn gesellschaftliche Reichtumserzeugung auch gesellschaftlich verwaltet wird. Das Profitmotiv stellt dabei die größte Hürde dar. Profitmaximierung oder Nachhaltigkeit – beides ist nicht zu haben.

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Literatur:

Binswanger, Hans Christoph (2005): Widersprüche im Nachhaltigkeits-Konzept – Vorschlag für eine Lösung. In: Beschorner, Thomas; Eger, Thomas (Hg.): Das Ethische in der Öko-nomie. Marburg: Metropolis, S. 491-502.

Brundtland, Gro Harlem et al. (1987): Report of the World Commission on Environment and Development: Our Common Future. Hg. v. World Commission on Environment and Devel-opment. UN. Online: http://www.un-documents.net/our-common-future.pdf

Carlowitz, Hans Carl (1713) Sylvicultura Oeconomica. Hausswirthliche Nachricht und Naturmäßige Anweisung zur Wilden Baum-Zucht. Leipzig.

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Dalby, Simon (2016): Climate Change and the Insecurity Frame. In: O’Lear, Shannon/Dalby, Simon (Hg.): Reframing Climate Change. Constructing Ecological Geopolitics. London/New York, S. 83-99.

Daly, Herman E. (1991): Steady-state economics. 2nd ed., with new essays. Washington, D.C.

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Heede, Richard (2014): Tracing anthropogenic carbon dioxide and methane emissions to fos-sil fuel and cement producers, 1854–2010, in: Climatic Change 122/2014, S. 229-241.

Heinrich-Böll-Stiftung/Institute for Advanced Sustainability Studies/Bund für Umwelt- und Naturschutz Deutschland/Le Monde diplomatique (2015): Bodenatlas. Daten und Fakten über Acker, Land und Erde. A.o.O.

IPCC Working Group II (2014): Climate Change 2014. Impacts, Adaptation, and Vulnerabil-ity, Stanfort/CA.

Isenmann, Ralf (2013): Neuer Leitbegriff auf dem Weg zu einem nachhaltigen Wirtschaften, in: Ökologische Wirtschaften 28/2013, S. 17-19.

Jonas, Hans (1979): Das Prinzip Verantwortung. Versuch einer Ethik für die technologische Zivilisation. Frankfurt/M.

Meyer, Bernd/Ahlert, Gerd/Diefenbacher, Hans/Zieschank, Roland (2012): Synopse aktuell diskutierter Wohlfahrtsansätze und grüner Wachstumskonzepte. Berlin.

Paech, Niko (2012): Befreiung vom Überfluss. Auf dem Weg in die Postwachstumsöko-nomie. München.

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Piketty, Thomas (2014): Capital in the Twenty-First Century. Übers. v. Arthur Goldhammer. Cambridge, Mass./London.

Worldbank (2012): Turn down the heat. Why a 4 °C warmer world must be avoided. Wash-ington. Online: http://www-wds.worldbank.org/external/default/WDSContentServer/WDSP/IB/2015/07/17/090224b0828c33e7/1_0/Rendered/PDF/Turn0down0the00orld0must0be0avoided.pdf

World Economic Forum (2015): Global Risks 2015. Genf.

Abbildungsnachweise:

Abb. 1: Energy Information Administration (2016): Öllagerdaten USA.

Abb. 2: Chart Brent Crude Öl, eigene Darstellung.

Abb. 3: Chart WTI-Öl, eigene Darstellung.

Abb. 4: Worldbank (2016): CO2-Emission pro Einwohner, Durchschnitt 2011-2015. Online: http://data.worldbank.org/indicator/EN.ATM.CO2E.PC/countries/1W?display=map

Abb. 5: Internationales Wirtschaftsforum Regenerative Energien (2013): Tabelle Entwicklung des CO2-Ausstosses seit 1991 (in Mt). Online: http://www.iwr.de/klima/ausstoss_welt.html

Abb. 6: NASA (2016): Climate change: How do we know? Online: http://climate.nasa.gov/evidence/

Abb. 7: Global and Carbon Major entities’ CO2 emissions, 1850–2010. Global industrial emissions of CO2 from CDIAC plus methane from Stern & Kaufmann & European Commis-sion (black line). Results of all Carbon Major entities’ emissions of CO2 and methane (red line), in: Heede, Richard (2014): Tracing anthropogenic carbon dioxide and methane emis-sions to fossil fuel and cement producers, 1854–2010, in: Climatic Change 122/2014, S. 234.

Abb. 8: Top twenty investor- & state-owned entities and attributed CO2 & CH4 emissions, in: Heede, Richard (2014): Tracing anthropogenic carbon dioxide and methane emissions to fos-sil fuel and cement producers, 1854–2010, in: Climatic Change 122/2014, S. 237. (Eig. Übers. H. S.)

Abb. 9: Geografische Einordnung der wichtigsten Kippelemente im Erdsystem mit Angabe der Bevölkerungsdichte, in: Potsdamer Institut für Klimaforschung (2016): Kippelemente – Achillesfersen im Erdsystem. Online: https://www.pik-potsdam.de/services/infothek/kippelemente

Abb. 10: Umschlagkarte B ›Vulnerabilität‹, in: Bündnis Entwicklung Hilft (2014):

Abb. 11: Environmental Justice Atlas (2016): Environmental Justice Atlas. Online: https://ejatlas.org

Abb. 12: Environmental Justice Atlas (2016): Climate Debt. Online: https://ejatlas.org/featured/climate-debt

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Abb. 13: Landmatrix.org (2016): Transnational Deals. Online: http://www.landmatrix.org/en/get-the-idea/web-transnational-deals/

Abb. 14: Economic Policy Institute (2015): Understanding the Historic Divergence Between Productivity and a Typical Worker’s Pay. Online: http://www.epi.org/publication/understanding-the-historic-divergence-between-productivity-and-a-typical-workers-pay-why-it-matters-and-why-its-real/

Abb. 15: Deutsche Wirtschaftsnachrichten (2014): Die Schande von Europa. Deutschland beutet seine Arbeiter aus. Online: http://deutsche-wirtschafts-nachrichten.de/2014/03/29/die-schande-von-europa-deutschland-beutet-seine-arbeiter-aus/

Abb. 16: Tcherneva, Pavlina R. (2016): Distribution of Income Growth during Expansions. Online: http://www.pavlina-tcherneva.net/#!USinequality-WEB/zoom/gcgpo/dataItem-ikwqx6fp

Abb. 17: Entwicklung des englischen Kohleverbrauchs und Entwicklung der Dampfmaschine. Zeichnung: Florian Arndt via wiki commons. Online: http://www.peak-oil.com/2012/06/unkonventionelles-ol-die-losung-fur-peak-oil-teil-4-kohleverflussigung-ctl/

Abb. 18. Binswanger, Hans Christoph: Lebensdauer einer nicht-erneuerbaren Ressource. In: Binswanger, Hans Christoph (2005): Widersprüche im Nachhaltigkeits-Konzept – Vorschlag für eine Lösung. In: Beschorner, Thomas; Eger, Thomas (Hg.): Das Ethische in der Öko-nomie. Marburg: Metropolis, S. 491-502.