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Arbeitsberichte zur Bodendenkmalpflege in Brandenburg 26 Bianka Nessel, Immo Heske und Dirk Brandherm (Hrsg.) Ressourcen und Rohstoffe in der Bronzezeit Nutzung – Distribution – Kontrolle Beiträge zur Sitzung der Arbeitsgemeinschaft Bronzezeit auf der Jahrestagung des Mittel- und Ostdeutschen Verbandes für Altertumsforschung in Brandenburg an der Havel, 16. bis 17. April 2012 Brandenburgisches Landesamt für Denkmalpflege und Archäologisches Landesmuseum Wünsdorf 2014

Die Siedlungsarchäologie der Bronze- und Urnenfelderzeit in Oberösterreich und die Ausgrabungen von Gilgenberg-Bierberg

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Arbeitsberichte zur Bodendenkmalpfl ege in Brandenburg 26

Bianka Nessel, Immo Heske und Dirk Brandherm (Hrsg.)

Ressourcen und Rohstoff e in der BronzezeitNutzung – Distribution – Kontrolle

Beiträge zur Sitzung der Arbeitsgemeinschaft Bronzezeit auf der Jahrestagung des Mittel- und Ostdeutschen Verbandes

für Altertumsforschung in Brandenburg an der Havel, 16. bis 17. April 2012

Brandenburgisches Landesamt für Denkmalpfl ege und Archäologisches LandesmuseumWünsdorf 2014

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© 2014 Brandenburgisches Landesamt für Denkmalpfl ege und Archäologisches Landesmuseum, OT Wünsdorf, Wünsdorfer Platz 4–5, 15806 Zossen

Titelbild: Holz http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Bois.JPGKupfer http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Copper.jpg; Foto: http://images-of-elements.com/copper.phg, unverändertSalz http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Speisesalz.jpg; Foto: Ch. Th ieleGlas http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Broken_glass.jpg; Foto: J. Poskanzer, unverändert

ISSN 1436-249XISBN 978-3-910011-75-5

Für Inhalt und Stil der Beiträge sowie die Bildrechte sind die Autorinnen und Autoren verantwortlich.

Redaktion: Bianka Nessel, Immo Heske, Dirk Brandherm

Technische Redaktion: Petra Woidt, BLDAM

Bildbearbeitung: Günther Matthes, Berlin

Satz und Layout: LVD GmbH, Berlin

Herstellerische Betreuung: Petra Woidt, BLDAM

Druck: Druckhaus Köthen GmbH

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Robert Schumann

Die Siedlungsarchäologie der Bronze- und Urnenfelderzeit in Oberösterreich und die Ausgrabungen von Gilgenberg-Bierberg107

zehnten auch auf dem Gebiet der Siedlungsarchäologie einige Fortschritte erzielt werden konnten. Im Folgenden wird der Forschungsstand zu den Siedlungen der einzelnen bronzezeit-lichen Perioden in Oberösterreich umrissen. Darauf aufbau-end werden die Ausgrabungen der Jahre 2005 und 2009 in Gilgenberg-Bierberg vorgestellt, die erstmals einen besseren Einblick in die spätbronze- bzw. urnenfelderzeitliche108 Sied-lungstätigkeit in Oberösterreich erlauben.

Siedlungen der frühen Bronzezeit

Derzeit sind in Oberösterreich insgesamt zehn Siedlungsfund-stellen der frühen Bronzezeit bekannt (Abb. 1).109 Das Verbrei-tungsbild der frühbronzezeitlichen Siedlungen entspricht von der Verteilung der Fundstellen gesehen den Kartierungen für die meisten anderen Epochen in Oberösterreich. Der größte Teil der Fundorte liegt im oberösterreichischen Donauraum, besonders im Großraum Linz. Dies dürfte eher auf die zahl-reichen Bauvorhaben und auf die Tatsache, dass hier die meis-ten Museen mit archäologischen Sammlungen situiert sind, zurückzuführen sein, als auf eine ehemals intensivere Besied-lung dieses Raumes. An frühbronzezeitlicher Siedlungsfor-schung in der Mitte des letzten Jahrhunderts sind vor allem die

108 Der für Oberösterreich gängigen Einteilung Monika zu Erbachs (1989) folgend wird die Stufe Bz D im Folgenden als späte Bronzezeit und die Stufen Ha A-B als Urnenfelderzeit verstanden.

109 Zur frühbronzezeitlichen Siedlungsarchäologie in Oberösterreich vgl. Reitberger 2011 sowie Trebsche 2008, 96–101.

Zusammenfassung

Die Erforschung der Bronzezeit in Oberösterreich war im 20. Jh. ebenso wie in zahlreichen anderen Regionen geprägt von den Quellengattungen der Gräber und Horte. Siedlungen spielten in der Diskussion aufgrund der Quellenlage keine große Rolle. Ungeachtet einiger Fortschritte der letzten Jahr-zehnte – zu nennen ist beispielsweise die Untersuchung der frühbronzezeitlichen Höhensiedlung auf der Burgwiese bei Ansfelden – bleiben weiterführende Arbeiten zu bronzezeitli-chen Siedlungen außerordentlich selten. Im vorliegenden Bei-trag soll daher zunächst der Forschungsstand zu den Siedlun-gen der Bronzezeit in Oberösterreich umrissen und darauf aufbauend die Ergebnisse der 2005 und 2009 in Gilgenberg-Bierberg durchgeführten Ausgrabungen vorgestellt werden. Durch diese bauvorgreifenden Untersuchungen wird erstmals ein besserer Einblick in die spätbronze- bzw. urnenfelderzeit-liche Siedlungstätigkeit in Oberösterreich möglich.

Einleitung

Trotz zahlreicher eponymer und international bekannter Fund-orte wie Hallstatt oder den Pfahlbaustationen am Mondsee stellt Oberösterreich, im Vergleich zu den gut erforschten Re-gionen Ostbayern und Niederösterreich, in weiten Teilen ei-nen weißen Fleck auf archäologischen Verbreitungskarten dar. Dies verdeutlicht auch die Bezeichnung als terra incognita in der archäologischen Fachliteratur (Gruber 2008, 10) und gilt in besonderem Maß für die Bronzezeiten. Zwar konnten hier in den letzten Jahren einige Fortschritte erzielt werden, wie beispielsweise die Aufarbeitung fast aller frühbronzezeitlichen Gräbergruppen durch Martina Reitberger (2003; 2004; 2010), Impulse für die Forschung kommen aus Ober österreich je-doch sehr selten. In den Fokus der Bronzezeit archäologie rückte die Region in den letzten Jahrzehnten vor allem durch die Entdeckung der bronzezeitlichen Stiege (Reschreiter/Barth 2005; Reschreiter/Kowarik 2008) und generell der Er-forschung des Salzbergbaus von Hallstatt (z. B. Barth 1982; 1998). Zu nennen ist in diesem Zusammenhang auch das Dis-sertationsprojekt von Kerstin Kowarik, das sich mit den wirt-schaftlichen Strukturen des bronze- und eisenzeit lichen Salz-bergbaus in Hallstatt beschäftigt (Kowarik 2009; 2011; Kowarik/Reschreiter 2010). Die Quellengattung der Siedlun-gen stand bei Untersuchungen zur Bronzezeit bis heute stets im Schatten der Gräber oder Horte, wobei in den letzten Jahr-

107 Für Anmerkungen und Anregungen zum vorliegenden Beitrag danke ich Daniel Neumann (Frankfurt), Jutta Leskovar (Linz) und Peter Treb sche (Asparn a. d. Zaya).

Abb. 1: Verbreitung frühbronzezeitlicher Siedlungen in Oberöster-reich

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Vorlage der Funde von St. Florian am Inn und die Untersu-chungen in Linz-Reisetbauer zu nennen (Reitinger 1958). In der zweiten Hälfte des letzten Jahrhunderts waren es vor allem die Ausgrabungen auf der Berglitzl bei Gusen,110 die Impulse für die frühbronzezeitliche Siedlungsforschung brachten.111 An Befunden der frühen Bronzezeit sind hier vor allem einige Gruben zu nennen, an deren Sohle sich unter anderem voll-ständige Vorratsgefäße fanden. Bedauer licherweise blieben die frühbronzezeitlichen Befunde von der Berglitzl bis heute fast vollständig unpubliziert, sodass eine detaillierte Beurteilung der Situation derzeit noch nicht möglich ist. Es zeichnen sich jedoch zwei Besiedlungsphasen ab, eine ältere der Unterwölb-linger Gruppe und eine jüngere der Věteřov-Gruppe.112 In den letzten Jahrzehnten kamen bei Forschungsgrabungen, die sich eigentlich Befunden anderer Zeitstellungen widmeten, so in Ansfelden, und bei Notbergungen im Großraum Linz einige frühbronzezeitliche Siedlungsspuren zutage, die jedoch bis heute allesamt unpubliziert blieben, so beispielsweise in Töd-ling.113 Eine Ausnahme stellen hier die Untersuchungen in der Höhensiedlung auf der Burgwiese in Ansfelden bei Linz dar. Im Rahmen des Forschungsprojektes „Höhensiedlungen im Linzer Raum“ (Ruprechtsberger/Urban 2007) fanden zwi-schen 1999 und 2002 Ausgrabungen statt, die Peter Trebsche leitete und im Rahmen seiner im Jahr 2005 eingereichten Wiener Dissertation auswertete (Trebsche 2008). Anschlie-ßend wurden in den Jahren 2006–2008 weitere Untersuchun-gen durchgeführt (Trebsche u. a. 2006; 2007; 2008). Neben jung- und endneolithischen, hallstattzeitlichen und frühmit-telalterlichen Besiedlungsphasen sind auch einige Objekte der frühen Bronzezeit zuzuweisen. Neben zwei parallelen Pfosten-reihen, die sich anhand einer Magnetometerprospektion zu ei-nem frühbronzezeitlichen Langhaus rekonstruieren lassen, sind vor allem vier Siedlungsgruben zu nennen. Besonders hervorzu heben ist eine Grube, aus der insgesamt 60 Gefäße geborgen wurden. Es handelt sich bei diesem Befund um eine Keramikdeponierung, da die Gefäße, wie eine Analyse der an-passenden Scherben zeigte (Trebsche 2008, 76–84), bereits im fragmentierten Zustand in die Grube gelangten (Abb. 2). Die frühbronzezeitliche Besiedlung der Burgwiese lässt sich anhand der Analyse der Keramikformen an die Věteřov-Gruppe an-gliedern. Anhand von Begehungen kann die Ausdehnung der frühbronzezeitlichen Siedlungsphase auf 1,9 ha geschätzt wer-den. Bei den Grabungen 2006–2008, die bis jetzt nur in Vor-berichten publiziert sind, konnte zudem festgestellt werden, dass der innere Wall der Burgwiese in die frühe und mittlere

110 Zunächst von M. Pertlwieser als reiner Kult- bzw. Opferplatz interpre-tiert (z. B. Pertlwieser 1974; 1974/75).

111 Zur Grabungsgeschichte und der Rezeption der Ergebnisse siehe jüngst Ruprechtsberger 2011.

112 Zur Berglitzl in der frühen Bronzezeit siehe zuletzt zusammenfassend Trebsche 2008, 98 f.

113 Pertlwieser 2001, 579 f. Die frühbronze- und urnenfelderzeitlichen Funde werden von Daniel Neumann und Robert Schumann im Rah-men der sich in Vorbereitung befi ndlichen Gesamtpublikation der Grabungen des Oberösterreichischen Landesmuseums vorgelegt und ausgewertet.

Bronzezeit datiert und mehrere Bauphasen aufweist, da diese mehrmals einem Feuer zum Opfer fi el (Trebsche u. a. 2008).114

Die genannten Fundstellen erlauben erste Einblicke in das Siedlungswesen der frühen Bronzezeit in Oberösterreich und zeigen, dass der Forschung in den letzten Jahren, insbesondere durch die Ausgrabungen auf der Burgwiese bei Ansfelden, deutliche Fortschritte gelungen sind. Während sich der For-schungsstand zu den Gräbern durch die Vorlage der Ausgra-bungen in Haid, Rudelsdorf und Hörsching deutlich verbes-sert hat (Reitberger 2003; 2004; 2010), muss er aber für die Siedlungen der frühen Bronzezeit trotz dieser Fortschritte wei-terhin als ungenügend gelten.

Siedlungen der Mittel- und Spätbronzezeit

Der Forschungsstand zu den Siedlungen der Mittel- und Spät-bronzezeit, hier im Sinne der Stufen Bronzezeit B bis D nach Paul Reinecke, gestaltet sich ähnlich wie der der Frühbronze-zeit, lässt jedoch noch weniger detaillierte Einblicke in das Sied-lungswesen zu.115 Die Verbreitung der bekannt gewordenen Siedlungen ebenso wie der Grabhügelfelder (Gruber 1999 a, Karte 1) zeigt ein ähnliches Bild mit einem Schwerpunkt im Linzer Raum, jedoch einer etwas breiteren Streuung an Fund-stellen (Abb. 3). Bei den elf derzeit bekannten Fundstellen han-delt es sich fast ausnahmslos um Lesefundstellen und einige wenige Siedlungen, die im Rahmen von bauvorgreifenden Maßnahmen dokumentiert wurden. Untersuchungen fanden in verschiedenen Siedlungsgattungen statt. Teilweise bereits zu Beginn des 20. Jhs. wurden einige befestigte Höhensiedlungen archäologisch untersucht, wie beispielsweise der Burgstall bei

114 Siehe auch http://homepage.univie.ac.at/peter.trebsche/Grabungsbe-richt_Burgwiese_2008. pdf, Stand: 3. 1. 2014.

115 Der Forschungsstand zur Mittel- und Spätbronzezeit in Oberöster-reich wurde jüngst von H. Gruber zusammenfassend referiert, nach dessen Ausführungen sich die folgende Zusammenstellung richtet. Zur Siedlungsarchäologie siehe insbesondere Gruber 2011, 259–261.

Abb. 2: Frühbronzezeitliche Keramikdeponierung der Siedlung auf der Burgwiese bei Ansfelden

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Ratishof im Bezirk Braunau am Inn (Mahr 1919) oder der Kürnberg bei Linz (Willvonseder 1937, 411–413). Die jüngst vom Oberösterreichischen Landesmuseum wieder aufgenom-menen Ausgrabungen auf dem Burgstall bei Ratishof erbrach-ten vorerst keine neuen Erkenntnisse zur bronzezeit lichen Be-siedlung. Zu nennen ist auch die Ausgrabung des Paura-Hügels bei Stadl-Paura (Beninger 1961) sowie eine kleinfl ächige Un-tersuchung des Walls auf dem Buchberg im Attergau (Eibner 1975). Neben einigen nicht sicher zu beurteilenden Hinweisen auf mittel- bis spätbronzezeitliche Siedlungstätigkeit an den Pfahlbauten in Oberösterreich (Gruber 2011, 260 f.) sind es vor allem Flachlandsiedlungen, die in den letzten Jahrzehnten durch bauvorgreifende Maßnahmen verstärkt in den Blickwin-kel der oberösterreichischen Feldarchäologie getreten sind. So wurden beispielsweise in Saxen-Saxendorf im Machland einige

Siedlungsbefunde der mittleren Bronzezeit dokumentiert. Es handelt sich hierbei um insgesamt neun Siedlungsgruben, die derzeit jedoch noch einer Publikation harren (Pertlwieser/To-vornik 1989, 194 f.). Auch in Gilgenberg-Bierberg lassen sich einige Befunde der hier behandelten Zeitstellungen aufzeigen (siehe unten). Diese jüngeren Grabungen in mittel- bis spät-bronzezeitlichen Siedlungen sind derzeit jedoch, sieht man von einigen Grabungsberichten ab, vollständig unpubliziert. Dezi-dierte Aussagen zum Siedlungsgeschehen der mittleren und späten Bronzezeit in Oberösterreich sind somit derzeit nicht zu treff en. Für die Siedlungsarchäologie weiter Teile des 2. Jts. v. Chr. in Oberösterreich bleiben zunächst die Vorlage der weni-gen Grabungsbefunde und vor allem auch neue feldarchäologi-sche Arbeiten abzuwarten.

Siedlungen der Urnenfelderzeit und die Ausgrabungen von Gilgenberg-Bierberg

Etwas besser gestaltet sich die Lage in der Urnenfelderzeit.116 Hier sind mittlerweile insgesamt 20 Siedlungsstellen bekannt geworden, die die übliche Verteilung von Fundorten in Ober-österreich aufweisen (Abb. 4). Auch wenn die Zahl der bekann-ten Fundstellen hier signifi kant höher ist, führte dies lange Zeit nicht zu einem verbesserten Forschungsstand. Als Monika zu Erbach im Rahmen ihrer Frankfurter Dissertation, die in den späten achziger Jahren erschienen ist, sämtliche Funde der Ur-nenfelderzeit in Oberösterreich aufarbeitete, konnte sie zwar bereits zwölf Fundstellen zusammentragen, jedoch keine nen-nenswerten Befunde oder Funde vorlegen (zu Erbach 1989, 30–32). Bei den bis in die 1980er-Jahre bekannten Fundstellen handelte es sich fast ausschließlich um Lesefundstellen, die durch wenige Keramikbruchstücke ausgewiesen sind. Auch hier brachten erst die Untersuchungen im Rahmen des Projek-tes „Höhensiedlungen im Linzer Raum“ neue Einblicke, wobei für die Urnenfelderzeit insbesondere der Freinberg (Urban 1994) und der Luftenberg (Ruprechtsberger/Urban, 1999; Grö mer u. a. 2000; Rebay u. a. 2002; 2002) zu nennen sind. Die Untersuchungen auf diesen Höhensiedlungen beschränk-ten sich jedoch vorrangig auf Wallschnitte und einige kleinere Flächen im Inneren der Siedlungen. So wurde bei den Unter-suchungen auf dem Freinberg anhand eines Wallschnitts eine Dreiphasigkeit der urnenfelderzeitlichen Befestigung festge-stellt. Zudem konnte ein kleiner Hortfund im Bereich des Wallschnitts geborgen werden (Ranseder 1994). Beide Höhen-siedlungen sind bereits seit dem 19. Jh. durch Hortfunde bekannt,117 die im Rahmen der Untersuchungen nun zumin-dest ansatzweise in ihren Siedlungskontext eingebunden wer-den konnten. Die Aussagen bezüglich urnenfelderzeitlicher Siedlungstätigkeit beschränkten sich somit weiterhin auf ext-

116 Zur Siedlungsarchäologie vgl. Schumann 2011.117 Zu diesen im Kontext der urnenfelderzeitlichen Deponierungen in

Oberösterreich siehe zu Erbach-Schönberg 1985; zu Erbach 1989, 32–35; vgl. auch Höglinger 1996, 79–82.

Abb. 3: Verbreitung mittel- bis spätbronzezeitlicher Siedlungen in Oberösterreich

Abb. 4: Verbreitung urnenfelderzeitlicher Siedlungen in Oberöster-reich

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rem kleinfl ächige Eingriff e118 in Höhensiedlungen und Lese-fundstellen, vorrangig im Linzer Raum.Einen deutlichen Forschungsfortschritt erbrachten erst die Untersuchungen (Klimesch 2006; 2009), die in den Jahren 2005 und 2009 in Gilgenberg-Bierberg, Ge meinde Gilgen-berg am Weilhart, Bezirk Braunau am Inn, durch geführt wur-den.119 Im Rahmen der Errichtung einer Erd gaspipe line von Haidach nach Burghausen durch die Roh ölauf su chungs- AG wurde der Bau der Pipeline vom Bun des denkmalamt, Ab-teilung für Bodendenkmale (jetzt Ab teilung für Archäologie) bodendenkmalpfl egerisch begleitet. Neben einigen prospek-tierten Flächen mit Negativbefund konzentrierten sich die ar-chäologischen Ausgrabungen auf die Flächen von Gilgenberg-Bierberg. Die Grabungsfl äche liegt an einer Terrassenkante, an der das Gelände verhältnismäßig steil abfällt. Die Grabungs-fl äche erstreckt sich entlang dieses Geländeeinschnitts und wird im Südosten durch die Barsberger Straße unterbrochen. Unter der Grabungsleitung von Wolfgang Klimesch wurde in beiden Grabungskampagnen in insgesamt 25 Wochen Gra-

118 So beispielsweise auch in Kristein, wo zwei urnenfelderzeitliche Sied-lungen im Rahmen bauvorgreifender Ausgrabungen des Bundesdenk-malamtes zutage kamen (siehe Schumann 2012).

119 Die Grabungskampagne 2005 war Gegenstand meiner im Jahr 2009 eingereichten Münchner Magisterarbeit. Die Grabungskampagne des Jahres 2009 konnte im Rahmen eines Werkvertrages mit dem Bun-desdenkmalamt aufgearbeitet werden. Die Gesamtpublikation befi n-det sich in Vorbereitung (Fundber. Österreich, Materialh. A 23).

bungszeit eine Gesamtfl äche von ca. 12000 m2 ausgegraben, wobei ca. zwei Drittel der Fläche und der Befunde bei der Gra-bung 2005 dokumentiert wurden.Der Gesamtplan der Siedlung zeigt eine deutliche Befundhäu-fung in der zentralen Grabungsfl äche (Abb. 5). Im Südosten dürfte die Siedlungsgrenze erreicht worden sein. Die Befunde jenseits der Barsberger Straße lassen sich anhand des Fund-materials kaum an die bronze- und urnenfelderzeitlichen Be-funde anschließen. Im Westen und im Süden begrenzt die Geländekante die Siedlungsfl äche. Auch im Osten deutet ein befundleerer Streifen an, dass die Grenze der Siedlungstätig-keit erreicht wurde. Lediglich die Ausdehnung im Norden bleibt derzeit noch off en.Betrachtet man die Befundverteilung beider Grabungskam-pag nen, lässt sich festhalten, dass insgesamt ca. 1300 prähis to-rische Befunde dokumentiert wurden. Eine Nutzung des Areals in nach-vorgeschichtlicher Zeit, abgesehen für land-wirtschaftliche Tätigkeit, ist in Gilgenberg-Bierberg anhand der Befunde und der Funde nicht nachgewiesen. Erwartungs-gemäß entfällt der größte Teil der Befunde auf die Pfosten-gruben, die mit fast 900 Exemplaren vertreten sind. Über zweihundert Siedlungsgruben, zahlreiche Objektreste, die vor-rangig zu den Pfostengruben zu zählen sind, und einige Son-derbefunde runden die Befundsituation ab. Dabei ist vor al-lem ein ältereisenzeitlicher Keramiktöpferofen hervorzuheben. Eine besondere Befundgattung sind die so genannten Brenn-gruben, von denen bei der Grabung 2009 insgesamt drei zu-

Barsberger Straße (Bezirksstraße)

V 2240

Schnitt 1

Abb. 5: Gilgenberg-Bierberg. Gesamtplan der Ausgrabungen der Jahre 2005 und 2009

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tage kamen, die in einer direkten Lagebeziehung zueinander angetroff en wurden. Eine der Brenngruben wurde im rechten Winkel zu den beiden anderen in einer Flucht liegenden Brenngruben angelegt (Abb. 6). Diese Befundgattung zeich-net sich durch eine Verfüllung mit Steinen und teilweise verzie-geltem Lehm an den Außenseiten aus. Die Brenngruben von Gilgenberg-Bierberg erbrachten leider kein feinchrono logisch datierbares Material, was für diese Befunde durchaus typisch ist. Mit dieser Befundgattung hat sich ein gehend Marcel Ho-neck (2009) in seiner Heidelberger Magisterarbeit beschäftigt. Ähnliche Befunde aus Böhmen und Bayern wurden jüngst auch von O. Chvojka und T. Š á lková diskutiert (Chvojka/Š á lková 2012). Die Gilgenberger Brenngruben sind der süd-deutschen Variante dieser Befundgattung nach M. Honeck zuzuweisen. Für die Brenngruben wurden bereits verschie-denste Interpretationen vorgeschlagen, so als Feuerstellen, Webgruben, Getreidedarren, als Saunen120 oder auch als Kult-

120 Explizit hierzu anhand eines norddeutschen Befundes Lütjens 1999, 33 f.

feuer121, wobei auch die Gilgenberger Exemplare keine eindeu-tige Interpretation erlauben. Die Datierung der Brenngruben muss mangels Fundmaterial weitgehend off en bleiben. Da auch einige wenige hallstattzeitliche Befunde auf der Fläche vorliegen, die zudem im Zusammenhang mit der Nutzung von Feuer stehen, kann eine ältereisenzeitliche Datierung nicht ausgeschlossen werden. Aufgrund des deutlichen Schwer-punkts urnenfelderzeitlicher Befunde auf der Grabungsfl äche und auch im Bereich der Brenngruben, dürften diese aber wohl eher der Urnenfelderzeit zuzuweisen sein.Insgesamt konnten auf der Grabungsfl äche über 40 Haus-grundrisse ermittelt werden,122 wobei hier insbesondere in der zentralen Fläche die große Dichte an Pfostengruben eine Zu-weisung zu Gebäudestrukturen oder ähnlichem erschwert bzw. verhindert. Die ermittelten Hausgrundrisse passen sich gut in das bekannte Bild urnenfelderzeitlicher Haustypen

121 Vgl. vor allem Honeck 2009, 21–29; Chvojka/Š á lková 2012, 184–190.122 Siehe zu den bei der Grabungskampagne 2005 dokumentierten Haus-

grundrissen von Gilgenberg-Bierberg im Vergleich zu eisenzeitlichen Gebäudestrukturen in Oberösterreich Trebsche 2010.

Abb. 6: Gilgenberg-Bierberg. Lageplan der Brenngruben und Befundfotografi e von Objekt 361

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ein123 und lassen sich anhand ihrer Orientierung und ihrer ge-genseitigen Lagebeziehungen zu verschiedenen Gruppen zu-sammenfassen. Diese Häusergruppierungen dürften einzelne Gehöfte darstellen, die gemeinsam das Gesamtbild der Sied-lung prägen. Besonders deutlich wird dies bei einem isoliert liegenden Gehöft im Westteil der Grabungsfl äche, das sich aus einem großen Zehnpfostenbau, drei Sechspfostenbauten und einem zweiphasigen Vierpfostenbau zusammensetzt (Abb. 7). Insgesamt dürften auf dem Areal fünf urnenfelderzeitliche Gehöfte liegen, die gemeinsam die spätbronze-/urnenfelder-zeitliche Siedlung bilden. Eine feinchronologische Gliederung und damit eine Entwicklung innerhalb dieser Gehöftstruktur lassen sich mangels aussagekräftiger Funde nur begrenzt erar-beiten.Das Fundmaterial setzt sich, wie in Siedlungskontexten zu er-warten, vorrangig aus Keramik zusammen. Tierknochen fal-len als Fundgattung leider fast vollständig aus, was auf den sehr hohen Säuregehalt des Lehmbodens zurückzuführen ist (Klimesch 2006, 15). Lediglich eine Handvoll verbrannter Knochen konnte von Manfred Schmitzberger bearbeitet werden,124 die jedoch aufgrund der geringen Quantität keine signifi kanten Ergebnisse erbrachten. Neben den keramischen Funden sind einige metallene und lithische Fundstücke zu nennen. Ohne an dieser Stelle auf feinchronologische Diskus-sionen und die Typologie der Gilgenberger Keramik einzuge-hen, sei kurz das chronologische Ergebnis der Fundanalysen zusammengefasst. Die erste Siedlungstätigkeit wird in der frühen Bronzezeit durch einige wenige Funde und Befunde fassbar. Die mittlere Bronzezeit ist durch wenige Streufunde vertreten. Die Spätbronze- und Urnenfelderzeit stellt den mit Abstand größten Teil des Fundmaterials. Es zeigt sich hier eine Besiedlung von der Stufe Bz D bis in die Stufe Ha B mit einem Schwerpunkt in der Urnenfelderzeit. Einige wenige hallstattzeitliche Funde deuten eine mögliche Kontinuität in die Hallstattzeit an, bei gleichzeitig stattfi ndender Siedlungs-verschiebung wohl in den Bereich südlich/südöstlich der Gra-bungsfl äche. Anhand des Fundmaterials lässt sich somit in Gilgenberg-Bierberg eine Nutzung des Areals von der Stufe Bz A bis zur Stufe Ha C mit einem klaren Schwerpunkt in der Urnenfelderzeit (Ha A–B) fassen. Neben keramischen Klein-funden wie Webgewichten und einem Spinnwirtel wird das Fundmaterial von einigen lithischen und bronzenen Funden abgerundet. An Steinfunden ist neben Reibplatten und Klopf-steinen insbesondere ein Fragment einer Sandsteingussform für Bronzenadeln zu nennen, das gemeinsam mit einigen Guss-kuchenfragmenten den Nachweis von Bronzeverarbeitung in der Siedlung gibt (Klimesch 2005, 41 Abb. 52). Die Bronze-funde setzen sich weitgehend aus Trachtbestandteilen, insbe-sondere Nadelfragmenten, zusammen. Ein außergewöhnlicher Fund ist eine vollständig erhaltene Doppelbrillenfi bel vom Typ

123 So beispielsweise im süddeutschen Raum skizziert anhand von Sied-lungen aus der Münchner Schotterebene von M. Schefzik (2001, 142).

124 M. Schmitzberger, Die Tierknochenfunde der Ausgrabungen 2005 und 2009 in Gilgenberg-Bierberg. Unpubl. Manuskript (erscheint in Schumann, Gilgenberg-Bierberg [siehe Anm. 118]).

Haslau-Regelsbrunn (Betzler 1974, 91–133). Derartige Fibeln treten in Oberösterreich gewöhnlich erst in der Stufe Ha C auf, wie zahlreiche Beispiele aus dem Gräberfeld von Hallstatt zeigen.125 Die Gilgenberger Fibel dürfte jedoch bereits in die Urnenfelderzeit zu stellen sein, da diese aus einem Bereich der Ausgrabung stammt, in dem keine hallstattzeitlichen Funde zu verzeichnen sind. Interessant ist auch eine Bronzepfeilspitze mit Schaftangel und einem eindrücklichen Mittelgrad, die eine direkte und vermutlich gussgleiche Entsprechung im jün-gerurnenfelderzeitlichen Gräberfeld von Überackern fi ndet (zu Erbach 1985, Taf. 8,E2; 1986, 212 f.; 1989, 93), das unge-fähr 10 km entfernt liegt. Neben den lokalen Bezügen, die selbstverständlich vor allem in der Keramik deutlich werden, lassen sich auch großräumigere Vergleiche aufzeigen, wobei hier insbesondere einige Keramikformen und die bereits er-wähnte Fibel vom Typ Haslau-Regelsbrunn zu nennen sind. So stammt aus der Siedlung von Gilgenberg-Bierberg zudem eine Doppelhenkelamphore, die gute Entsprechungen im Fundmaterial des Südostalpenraums fi ndet, hier insbesondere in der Ruše-Gruppe und wohl von diesen Vorbildern beein-fl usst wurde. Auch die Brillenfi beln des Typs Haslau-Regels-brunn sind im Südostalpenraum in der jüngeren Urnenfelder-zeit üblich. Auff ällig ist dabei, dass ebendiese Kombination aus Doppelbrillenfi beln dieses Typs und Doppelhenkelamphoren, die auf Vorbilder aus dem Südostalpenraum zurück gehen, auch im ca. 20 km entfernten urnenfelderzeitlichen Gräber-feld von Obereching im Bundesland Salzburg auftritt, was Peter Höglinger (1993, 63) bei seiner Bearbeitung im Bezug auf die Doppelhenkelamphoren bereits herausstellen konnte (Abb. 8). Die Siedlung dürfte sich somit in einer noch nicht näher zu spezifi zierenden Form an den Verkehrsweg der Salz-ach anbinden lassen, über den sich Kontakte auch mit dem Südostalpenraum aufzeigen lassen.Interessant ist für die Siedlungsentwicklung auf dieser Terras-senkante auch das direkte Umfeld der Ausgrabung. Bereits im 19. Jh. wurden von Hugo von Preen, dem Begründer der ar-

125 S. Pabst fasste diese Fibeln in ihrer jüngst erschienenen Studie zu den Brillenfi beln zum Typ Hallstatt zusammen (Pabst 2012, 22–24).

Abb. 7: Gilgenberg-Bierberg. 3-D Rekonstruktion des westlichen Gehöfts, gelegen am nordwestlichen Rand der Grabungsfl äche Abb. 5. Blick von Westen

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chäologischen Feldforschung im Bezirk Braunau am Inn (vgl. Stroh 1942), hallstattzeitliche Grabhügel in der direkten Um-gebung ausgegraben. Es handelt sich hier um diejenigen von Gilgenberg-Gansfuß, die ca. 400 m von der Siedlung entfernt liegen (Stöllner 1994; 1996, 15–34). Diese Grab hügel erbrach-ten Fundmaterial von überregionaler Bedeutung und bei den wenigen hallstattzeitlichen Befunden von Gilgenberg-Bier-berg dürfte es sich um einen Randbereich der zugehörigen Siedlung zu diesen Grabhügeln handeln. Aus Gilgenberg stammt zudem ein bis dato unpublizierter, sich im oberöster-reichischen Landesmuseum befi ndender Dolch der frühen Bronzezeit.126 Interessant für die Archäologie der Eisenzeit ist ferner, dass in ca. 50 m Entfernung von der Grabungsfl äche in den neunziger Jahren neben weiteren Siedlungsfunden der Späthallstatt- und Latènezeit eine früh latène zeitliche Ton-schnabelkanne gefunden wurde (Gruber 1999 b; 2001). Nimmt man die metallzeitlichen Fundstellen unter Einbezie-hung der hallstattzeitlichen Grabhügel zusammen, lässt sich auf den Geländespornen von Gilgenberg-Bierberg somit seit der Frühbronzezeit eine Nutzung dieser Areale nachweisen, die bis in die jüngere Eisenzeit nachzuverfolgen ist. Interessan-terweise liegt einen weiteren Geländesporn weiter eine römi-sche villa rustica (Traxler 2004, 127 f.), die ebenfalls bereits zu Beginn des 20. Jhs. von Hugo von Preen ausgegraben wurde.

126 Freundliche Mitt. Jutta Leskovar (Linz).

Somit sind in der direkten Umgebung über zwei Jahrtausende Siedlungstätigkeit fassbar, deren Charakter aufgrund des For-schungsstandes jedoch bis dato nur in Teilen nachvollzogen werden kann.Richtet man den Blick abschließend in den Kleinraum, so bleibt festzuhalten, dass es sich bei der Siedlung von Gilgen-berg-Bierberg nicht nur um die erste fl ächig gegrabene urnen-felderzeitliche Siedlung in Oberösterreich handelt, sondern dass sie zudem die einzige größerfl ächig gegrabene Siedlung der Vorgeschichte im oberösterreichischen Innviertel darstellt (Klimesch 2006, 14). Die archäologische Forschungsge-schichte zum Innviertel ist vor allem mit den frühen Grabun-gen am Ende des 19. und Anfang des 20. Jhs. verknüpft. Diese Grabungen betrafen jedoch fast ausschließlich den Bezirk Braunau am Inn. Die Bezirke Schärding und Ried im Innkreis sind in zahlreichen Epochen noch vollständig fundleer. Da diese frühen Grabungen zudem fast ausschließlich auf prähis-torische Grabhügelfelder beschränkt blieben, sind weite Teile der Bronzezeit bislang nur durch wenige Einzelfunde belegt. Die Grabungen Hugo von Preens betrafen vorrangig hallstatt-zeitliche Grabhügelfelder, mittelbronzezeitliche Grabhügel dieser frühen Phase der Archäologie sind sehr selten, eine Aus-nahme sind hier die Grabhügel von Überackern-Ratishof, die von Heinz Gruber vorgelegt wurden (Gruber 1999 a, 128–136 Taf. 15–22). Nach dieser Initialphase der archäologischen Forschung im westlichen Oberösterreich kam die archäologi-sche Feldforschung bereits in den zwanziger jahren des letzten Jhs. fast vollständig zum Erliegen, wie eine Grabungsstatistik in metallzeitlichen Fundstellen im Bezirk Braunau am Inn klar verdeutlicht (Abb. 9). Th omas Stöllner brachte dies mit dem Tod Hugo von Preens im Jahre 1941 in Verbindung (Stöllner 2002, 24 f.). Erst im vergangenen Jahrzehnt wird nicht nur an metallzeitlichen Fundstellen wieder eine nen-nenswerte archäologische Feldforschung greifbar, in deren Kontext auch die hier vorgestellte Siedlung zu sehen ist. Aus dem Bezirk Braunau am Inn liegen aufgrund dieser For-schungsgeschichte insgesamt nur verhältnismäßig wenig bron-zezeitliche Fundstellen vor, wobei seit den Ausgrabungen von Gilgenberg-Bierberg sämtliche Quellengattungen vertreten sind (Abb. 10). An urnenfelderzeitlichen Fundstellen im Be-zirk sind dabei vorrangig das Urnenfeld von Überackern (zu Erbach 1985, Taf. 1–15; 1986, 195–228)127 und das der Hart a. d. Alz-Gruppe zugehörige Fundensemble von Staudach (zu Erbach 1986, 273–277; 1989, 163–165; Müller-Karpe 1956, 71) hervorzuheben. Zu nennen ist auch eine erst 2012 durch-geführte Ausgrabung eines jüngerurnenfelderzeitlichen Grä-berfeldes in der Gemeinde Tarsdorf, das gemeinsam mit der Siedlung von Gilgenberg-Bierberg der Erforschung der ausge-henden Bronzezeit im westlichen Oberösterreich, dem seit der Mitte des 20. Jhs. nur wenig Aufmerksamkeit seitens der ar-chäologischen Forschung zuteil wurde, sicherlich neue Im-pulse liefern kann (Klimesch/Reitberger 2012).

127 Siehe auch Sperber 1987, Taf. 117–133.

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Abb. 8: Doppelhenkelamphoren und Brillenfi beln aus Ober-eching (1; 2) und Gilgenberg-Bierberg (3; 4). Bronzen M. 1:2; Keramik M. 1:8

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185Schumann, Siedlungsarchäologie in Oberösterreich

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Abb. 9: Grabungen in metallzeitlichen Fundstellen im Bezirk Braunau am Inn, Oberösterreich

?

?

?

5 km

Gilgenberg-Bierberg

GrabSiedlungHortEinzelfund

Früh- und MittelbronzezeitSpätbronze- und Urnenfelderzeit

Abb. 10: Bronzezeitliche Fundorte im Bezirk Braunau am Inn

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186 Schumann, Siedlungsarchäologie in Oberösterreich

Zusammenfassung und Ausblick

Bis weit in die zweite Hälfte des letzten Jahrhunderts waren der archäologischen Forschung in Oberösterreich Siedlungen der Bronzezeit noch weitestgehend unbekannt. Die Erfor-schung dieser Epoche erfolgte ausschließlich über Hort- und vor allem Grabfunde. Erst in der zweiten Hälfte des letzten Jahrhunderts fanden die ersten planmäßigen Ausgrabungen in Siedlungen dieser Zeitstellung statt, so auf der Berglitzl bei Gusen. Weitere Impulse erfuhr die Erforschung der Quellen-gattung der Siedlungen jedoch erst Anfang des 21. Jhs. Mit den Ausgrabungen auf der Burgwiese bei Ansfelden wurde erstmals eine befestigte Siedlung der frühen Bronzezeit im Rahmen von Forschungsgrabungen intensiv erforscht und aus-gewertet. In Gilgenberg-Bierberg konnten bei bauvorgreifen-den Ausgrabungen in den Jahren 2005 und 2009 erstmals Teile einer urnenfelderzeitlichen Flachlandsiedlung großfl ä-chig untersucht werden. Diese Ausgrabungen und ihre Be-

arbeitungen bieten erstmals tiefere Einblicke in die bronzezeit-liche Siedlungstätigkeit in Oberösterreich, da die meisten anderen Siedlungen entweder noch nicht ausgewertet bzw. publiziert sind oder nur unzureichend erforscht wurden. Die Ausgrabungen und deren Auswertungen bieten somit erste Ansätze zur Entwicklung einer Siedlungsarchäologie der Bronzezeit in Oberösterreich, die derzeit noch auf die Analyse und Vorlage einzelner Fundstellen angewiesen ist, um eine Vergleichsbasis für tatsächliche siedlungsarchäologische Fra-gestellungen zu schaff en. Insbesondere im westlichen Ober-österreich, das seit der Mitte des letzten Jahrhunderts, nach umfangreichen und erfolgreichen Grabungen um die Wende vom 19. zum 20. Jh., in die archäologische Bedeutungslosig-keit zurückfi el (Stöllner 2002, 25), bleibt zu hoff en, dass die Ausgrabungen von Gilgenberg-Bierberg zu einer deutlichen Reintensivierung der archäologischen Forschung in diesem Gebiet führen werden.

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Abbildungsnachweis1: Autor, kartiert nach Trebsche 2008, 264 Farbabb. 28 mit Ergänzung. – 2: ebd. 78 Abb. 36,2. – 3: Autor, kartiert nach Gruber 2011, 260 Abb. 8. – 4; 8,3; 9; 10: Autor. – 5: W. Klimesch, Archeonova. – 6: Autor, Foto W. Klimesch, Archeonova. – 7: K. Massy. – 8,1.2: nach Höglinger 1993, 131 Taf. 5 Grab 8,1; 146 Taf. 20 Grab 42,1. – 8,4: I. Ruttner

AnschriftRobert Schumann, Universität Hamburg, Archäologisches Institut, Abt. Vor- und Frühgeschichtliche Archäologie, Edmund-Siemers-Allee 1, Flügel West, 20146 [email protected]

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