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Landhaus Living 5/2009Wohngeschichte: Kunstvoll auf dem Land, altes Farmhaus in New Paltz, NY, S. 26
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.. .Im ländlichen New Paltz, New
York, steht ein schneeweißes
Fannhaus aus der holländischen
Kolonialzeit. Die Künstlerin
Nicola Tyson ließ es wieder in
seinem alten Glanz erstrahlen:
Selbst die Inneneinrichtung
erinnert an die damalige Zeit.
Links: Das alte Farmhaus aus der Mitte des 18. Jh.
ist umgeben von 75 Morgen Land. Oben: In der Ein-
gangshalle hängt eine Kohlezeichnung von Nicolaüber einem Sofa aus dem 18. Jh. Rechts: Die Künst-
lerin hat sich ihr Atelier im Anbau eingerichtet.
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ew Paltz ist ein kleiner Ort im
Staate New York, der im Jahr1678 von französischen Hugenot-
ten gegründet wurde. Die Gegend istfrüher wie heute von Landwirtschaft, Handwerk undlokalem Handel geprägt. "Eine gute Mischung", dach-te sich die britische Malerin Nicola Tyson, die in ei-nem der zahlreichen, alten Farmhäuser des Ortesnicht nur ihr neues Zuhause fand, sondern auch ei-
ne Lebensaufgabe. "Alle dachten, ich bin verrückt,dieses baufällige Anwesen aus dem 18. Jahrhundertzu renovieren", erinnert sich Nicola. "Eswar wirklichkein Anwärter für das National Register of HistoriePlaces." Trotzdem kaufte sie das Haus und verließ da-für das New Yorker Szeneviertel SoHo. Gemeinsam
mit dem Architekten James Joseph gab sie dem im~
Oben: Die weißen Küchenschränke sind von James
Joseph, angelehnt an die Inneneinrichtung derFarmhäuser des 19. Jh. Rechts: Die dunklen Stühle
sind von 1810, der Sägebock-TIsch von 1800, der
Schrank stammt aus dem 19. Jh. aus Pennsylvania.
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holländischen Kolonialstil erbauten Holzhaus seineverdiente Würde zurück. Die Farm hatte durch einen
Umbau in den 30er-Jahren und einen zusätzlichenAnbau in den 80er-Jahren vor allem eine ungünstigeRaumaufteilung erhalten, Sterbehilfe wäre sicher dieeinfachere Lösung gewesen, Doch Nicola hatte bereitsihr Herz an das alte Anwesen verloren, "Es verström-te ein Gefühl von Hilflosigkeit. Wie hätte ich es da imStich lassen können?"
Nicola Tyson hat es geschafft, den Charme alter Zei-ten wieder aufleben zu lassen. Dazu gehört auch ei-ne gewisse Kargheit in der Inneneinrichtung, die andie Bescheidenheit des damaligen Lebens erinnert.Wenige Möbel und grobe Holzböden bestimmen denCharakter der Räume. Wiederhergestellt hat dieKünstlerin auch die alte Raumaufteilung. Die riesigeKüche steht im krassen Gegensatz zum winzigen~
Links: Das Himmelbett stammt von Philip & Kath-
leen Seibel Antiques. Der Windsor Stuhl ist original
18. Jh. Diese Seite: Die Stühle am Treppenabsatzsind ebenfalls antik, die Kommode ist von 1780. Die
Badewanne wurde in die Wand eingelassen.
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Wohnzimmer. Das gewaltige Badezimmer im erstenStock ist größer als die Schlafräume. Die Stockwer-ke sind durch ein Original-Stiegenhaus verbunden.Was früher einfach praktisch war, gibt dem Haus heu-te einen ganz besonderen Charme. Stühle mit geraderRückenlehne, ein grober, ausladender Holztisch, einWindsor Armlehnstuhl und ein schnörkelloses Him-
melbett aus Holz prägen die Räume. Im Wohnzimmerstehen zwei stattliche Ohrensessel dem Kamin zuge-wandt. Nicola Tyson liebt gerade Linien. Der Lebens-stil der Hugenotten und Quäker, die die Gegend be-siedelt hatten, liegt ihr deshalb mehr als Ornamenteund reiche Ausstattung. In der Kunst hingegen denktsie anders: In ihren Bildern tummeln sich farbenfro-
he Figuren, die an die Wiener Sezessions zeit erin-nern. "In meiner Arbeit geht es um existenzielles Un-behagen, aber immer mit einem Schuss Humor. Ähn-lich geht es mir auch mit dem Haus. Ich glaube, eslacht über sich selbst, über sein exzentrisches Ausse-hen." Ihre freie Zeit verbringt Nicola draußen undversucht die Spuren zu verwischen, die die Menschenmit den Jahren hinterlassen haben. Sie kümmert sichum die lokale Fauna, hält Esel auf einer Koppel undbietet streunenden Katzen in ihrer Scheune Asyl. DasHaus hat eben auch sie verändert. .
Links: Ein Druck von Joan Mitchell und eine Zeich-
nung von Nicola flankieren den Hepplewhite
Schreibschrank, spätes 18. Jh. Der viktorianischeHolzstuhl ist ein Familienerbstück. Oben: Der Ker-
zenständer von 1720 dient als kleiner Beistelltisch.
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