UNIVERSITÄRE PSYCHIATRISCHE DIENSTE BERN (UPD) KISS – Kontrolle Im Selbstbestimmten...

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UNIVERSITÄRE PSYCHI ATRISCHE DI ENSTE BERN (UPD)

KISS – Kontrolle Im Selbstbestimmten SubstanzkonsumRoman WyssBscN BFH Bern, Projektleitung KISS-Reduktionsprogramm

Schwerpunkt Sucht

Hintergrund & Problemstellung

Stabilität stationär

Rückfall nach AustrittWiedereintritt

Abstinenzoder

selbstbestimmter Konsum?

3

Stabilität im AlltagLebensqualität fördern

selbstbestimmte, nachhaltige Reduktion

Ziele von KISS

schwere Intoxikationen

verhindern

4

Voraussetzungen

• Anpassung der Stationsregeln;

• zieloffene Haltung (interdisziplinär).

Was ist KISS??

Tgl. Höchstmenge

abstinente TageKonsummenge pro Woche

KISS

= den Konsum an einen zuvor von Patientin selbst festgelegten Konsumplan ausrichten.

Was ist KISS??

KONSUM ERFASSEN!

7

Vorgehen

• Ziel: Patienten schrittweise austreten lassen

8

KISS stationär

• Pflegerische Bezugsperson erhebt ein Suchtassessment

9

KISS ambulant

Vorgespräch(e)1. Substanz-Grundwissen 2. Pro & Kontra Veränderung 3. Konsum-Bilanz 4. Zielfestlegung (wochenweise) 5. Strategien zur Zielerreichung 6. Umgang mit Risikosituationen 7. Ausrutscher meistern 8. Freizeitgestaltung 9. Erkennen von Belastungen 10. Bewältigung von Belastungen 11. „Nein-Sagen“ lernen12. Erreichtes sichern «Reunion-Gruppen»

12 Wochen

Praxiserfahrungen

11

Ergebnisse

• 6 durchgeführte Gruppen

• 33 Patienten welche die Gruppe begonnen haben (16 Frauen, 17 Männer)

• 16 Patienten welche Gruppe abgeschlossen haben

• 2,3 abstinente Tage pro Woche (Durchschnitt aller Pat. welche Gruppe abgeschlossen haben)

• 3 Patienten hatten nach Abschluss der Gruppe erneute Klinikaufenthalte

12

Ergebnisse

1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16

59%

72%

59%

36% 34%

46%

100%

44%

33%

100%

67%

33%

83%

24%

100%

11%

Reduktion pro Teilnehmer Beginn-Ende

Teilnehmer Nr.

Durchschnittliche Reduktion: 56%

13

Ergebnisse

1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 160

20

40

60

80

100

120

140

160

180

200

konsumierte Einheiten Beginn-Ende

Einheiten AnfangEinheiten Ende

Teilnehmer Nr.

14

Ergebnisse

Cannabis

Alkohol

Heroin

Kokain

Amphetamine

LSD

Benzodiazepine

Zigaretten

0 5 10 15 20 25 30 35

Als Hauptreduktionssubstanz gewählt im Modul 4Erfasst durch Teilnehmer

Anzahl Patienten

Erfasste und reduzierte Substanzen

15

Ergebnisse

Teilnehmer Nr. 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16

0

0.5

1

1.5

2

2.5

3

3.5

4

4.5

verschiedene Substanzen Anfang & Ende

Anzahl Substanzen Anfang Anzahl Substanzen welche konsumiert werden Modul 12

Aussagen von Patienten in einer «Reunion-Gruppe»:

• «Für mich KISS weil….»• «…es realistischer ist.»• «…ich weniger abstürze.»• «…ich ehrlicher sein kann.»• «…ich eine bessere Übersicht über den Konsum habe.»• «…man sich selber stoppen kann.»• «…ich so sah, dass es mit weniger geht.»• «…ich darüber reden darf.»

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Diskussion:

• Es fehlt der Vergleich mit einer Kontrollgruppe bzw. Vergleich mit Abstinenz;

• Die Stichprobe ist eher klein;

• Von den 3 Patientinnen und Patienten welche erneut stationär aufgenommen wurden, haben 2 auch eine Erkrankung aus dem psychotischen Formenkreis, was die Ursachen für einen Wiedereintritt komplexer machen;

• Die stationären Wiedereintritte waren nur von kurzer Dauer (< 5Tage)

18

Schlussfolgerung

• Der Substanzkonsum konnte um 56% reduziert werden;

• 3 Patienten gelangten durch KISS zu einer Abstinenz;

• Die Patientinnen und Patienten führen eine kohärente Diskussion miteinander zum Thema „Pro & Kontra KISS - Pro & Kontra Abstinenz;

• Pflegefachpersonen die stationär & ambulant arbeiten, vereinfachen den Informationsfluss.

UNIVERSITÄRE PSYCHIATRISCHE DIENSTE BERN (UPD) 19

Vielen Dank!

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24.9.2015 Wien

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