Parkinson am UKM · Bereich Parkinson und Bewegungsstörungen Spezialsprechstunde für...

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Parkinson am UKM –

Was gibt es Neues?

Tobias Warnecke

Klinik für Allgemeine Neurologie

Department für Neurologie

Westfälische Wilhelms-Universität Münster

Bereich Parkinson und

Bewegungsstörungen

Spezialsprechstunde

für Parkinson-Syndrome

Riechtestung

Mittelhirn-Sonographie

Tremoranalyse

Schluckendoskopie

Apomorphin-Pen

Botulinumtoxin

Nuklearmedizin

DaTScan/FDG-PET

Schlaflabor

Polysomnographie

Normalstation

Komplexbehandlung

Apomorphin-Pumpe

Duodopa-Pumpe

Evaluation/Ersteinstellung

Tiefe Hirnstimulation

Tagesklinik

Frühdiagnostik, LSVT-BIG

Neurochirurgie

Tiefe Hirnstimulation

Diabetologie

Ernährungsmedizin

Gastroenterologie

Duodopa-Pumpe/PEG

Andere Kliniken des UKM ambulant (teil-)stationär

Intensivstation

Akinetische Krise

Radiologie

Röntgenkinematographie

MRTs für Patienten mit

tiefer Hirnstimulation

Department für Neurologie

Die drei wichtigsten Neuerungen

zur Parkinson-Therapie

Tobias Warnecke

Klinik für Allgemeine Neurologie

Department für Neurologie

Westfälische Wilhelms-Universität Münster

• Neue Diagnosekriterien und

Frühdiagnose: „Parkinson-Diagnose im

Wandel“

• Neue Therapiegrundsätze

• Parkinson-Netzwerke

Die drei wichtigsten Neuerungen

Der Verlauf der Parkinson-Krankheit ist durch drei

verschiedene Phasen gekennzeichnet!

Diagnosekriterien

Postuma et al. Movement Disorders 2015

Claus und Warnecke 2016

In den letzten Jahren wurden neue klinische

Diagnosekriterien erarbeitet, die auch nicht

motorische Symptome berücksichtigen, z. B.

Riechstörungen!

Prodromale Parkinson-Krankheit

Berg et al. Movement Disorders 2015

Pestizide Kein Kaffeekonsum

Nichtraucher

Parkinson bei

Geschwistern

oder andere

Verwandten

REM-Schlaf-Störung,

Riechstörung,

Obstipation,

Ausgeprägte Tagesmüdigkeit

• Neue Diagnosekriterien und Frühdiagnose

• Neue Therapiegrundsätze:

„Behandlungsphilosophie im Wandel“

• Parkinson-Netzwerke

Die drei wichtigsten Neuerungen

„Alte“ Auffassungen zur Parkinson-Therapie

• „Krankengymnastik bringt nichts gegen das

Voranschreiten der Parkinson-Krankheit.“

• „Ich möchte das Pulver nicht verschießen und mir

die Medikamente für später aufsparen.“

• „Die Tiefe Hirnstimulation ist das allerletzte

Mittel, wenn gar nichts mehr geht.“

LSVT-BIG-Therapie

Hat Physiotherapie einen positiven Effekt auf den

Krankheitsverlauf und wie funktioniert das?

- Maximale motorische

Erregbarkeit des Gehirns

nimmt zu

- Abschwächung der Über-

aktivität im dopaminergen

System

- Änderung des Volumens

der grauen Substanz im

Gehirn

- Anstieg des Wachstums-

Hormons BDNF

Alberts et al. Parkinsonism and Related Disorders 2016

Physiotherapie

aktiviert bei

Parkinson-Patienten

die selben

Hirnregionen

wie die dopaminerge

Medikation!

Das Auftreten von Wirkschwankungen hängt nicht ab

von der Dauer der Levodopa-Therapie, sondern von

der Krankheitsdauer und der Levodopa-Tages-Dosis

(Grenzwert 400 mg/Tag).

Die Effekte der Physiotherapie und anderer

aktivierender Therapien können nur in einem

optimalen medikamentösen On erzielt werden!

Levodopa-Phobie

Schuepbach et al. 2013

Die frühe tiefe Hirnstimulation führt im direkten

Vergleich zu einer alleinigen Behandlung mit

Parkinson-Medikamenten zu einer signifikant

besseren Lebensqualität.

- Krankheitsdauer mind. 4 Jahre

- Exzellente L-Dopa-Wirkung (> 50%)

- Motorische Schwankungen, die den Patienten

beeinträchtigen oder ausgeprägter Tremor

- Keine relevanten kognitiven Defizite (Mattis Dementia

Rating Scale Score > 130)

- Keine schwere depressive Episode (Beck Depression

Inventory II < 25)

- Stabile soziale Situation und realistische Erwartungen

bezüglich der Operation

- Vorhandensein eines erfahrenen interdisziplinären Teams

für Auswahl, Operation, Programmierung und

Langzeitbetreuung

Kriterien für

frühe tiefe Hirnstimulation beim Morbus Parkinson

Schuepbach et al. 2014

• Neue Diagnosekriterien und Frühdiagnose

• Neue Therapiegrundsätze

• Parkinson-Netzwerke: „Die Betroffenen

im Mittelpunkt“

Die drei wichtigsten Neuerungen

Gründe für Parkinson-Netzwerke

“The growing number of rigorous basic science and applied laboratory investigations has provided continued

hope for the improved treatment of patients with Parkinson’s disease. However, we remain deficient in

our ability to translate these findings directly to patients through the use of comprehensive

multidisciplinary care networks.” Hass and Okun. Lancet Neurology 2010.

- Spezifische Fortbildungen/Training von Therapeuten

und Ärzten

- Strukturierung der Zuweisungsprozesse

- Optimierung der Kommunikation zwischen den

verschiedenen Berufsgruppen

ParkinsonNet Niederlande

Aktuelle Versorgungsrealität I

- Limitierter Zugang für Parkinson-Patienten zu spezifischen

aktivierenden Therapien[1] Keus SH, Bloem BR, Verbaan D, et al. Physiotherapy in Parkinson’s disease: utilisation and

patient satisfaction. J Neurol 2004; 251: 680–87; [2] Nijkrake MJ, Bloem BR, Keus SH, Mulleners W. Quality of allied health care in Parkinson’s disease. Mov Disord

2006; 21: S131.

- Evidence-basierte Empfehlungen werden in der Therapie oft nicht

umgesetzt Keus SH, Bloem BR, Hendriks EJ, Bredero-Cohen AB, Munneke M. Evidence-based analysis of physical therapy in

Parkinson’s disease with recommendations for practice and research. Mov Disord 2007; 22: 451–60.

- Skeptizismus der verordnenden Ärzte bezüglich der Verschreibung

aktivierender Therapien Keus SH, Munneke M, Nijkrake MJ, Kwakkel G, Bloem BR. Physical therapy in Parkinson’s

disease: evolution and future challenges. Mov Disord 2009; 24: 1–14.

- Einhalten der empfohlenen Medikationspläne ist suboptimal bei

Parkinson-Patienten Malek N, Grosset DG. Medication Adherence in Patients with Parkinson’s Disease CNS Drugs (2015) 29:47– 53

Aktuelle Versorgungsrealität II

- Unzureichende Informationen und limitierter Zugang zu

Pumpentherapien und tiefer Hirnstimulation Lökk et al. Lack of information and access

to advanced treatment for Parkinson’s disease patients. Journal of Multidisciplinary Healthcare 2011:4 433–439

- Keine Evidenz-basierten Nutzenbelege für Parkinson-

Komplexbehandlung vorhanden (Welche Patienten

profitieren besonders? Was sind die effektivsten

Komponenten der Komplexbehandlung?)

- Keine kontrollierten Studien zum Zusatznutzen der Video-basierten

Parkinsontherapie vorhanden Marzinik et al. Evaluation of a telemedical care programme

for patients with Parkinson’s disease. Journal of Telemedicine and Telecare 2012; 18: 322–327

- Spezifische Daten zur Versorgungsrealität und

Therapieerfordernissen im Spätstadium fehlen weitgehend Coehlo and

Ferreira. Late-stage Parkinson disease. Nat. Rev. Neurol. 8, 435–442 (2012)

TOMs =

technology-based

objective

measures

Gründungsziele für das Parkinsonnetz Münsterland+

Absichtserklärung

Die Individualität wie auch Multidimensionalität der Parkinson-Krankheit stellt

eine besondere Herausforderung für Patienten, deren Angehörige wie auch

Ärzte und andere medizinische Experten dar. Angefangen von der Diagnose ist

darauf folgend auch eine adäquate Versorgung im Verlauf der Erkrankung

keine einfache Aufgabe. Dieser Herausforderung will das Parkinsonnetz

Münsterland+ begegnen und mit der Vernetzung unterschiedlicher

Fachdisziplinen im Raum Münsterland und Umgebung die Versorgung

von Menschen mit Parkinson zielgerichtet verbessern.

Gemeinsam wollen wir

+ uns vernetzen und austauschen, um die Versorgung von Menschen mit

Parkinson stärker abgestimmt, patientenorientiert und individuell zu

gestalten.

+ ein interdisziplinäres Versorgungsteam bilden und die Expertise aller

Fachgruppen bündeln.

+ durch den interdisziplinären Erfahrungsaustausch Wissen untereinander

weitergeben und voneinander lernen.

Parkinson Nurse - Pflegespezialistin Parkinson

am Universitätsklinikum Münster

Parkinson Nurse, Heike Verwolt, UKM

Themen

– Fortbildung zur Parkinson Nurse

– Aufgaben/Tätigkeiten am UKM

– „Spezialität“ am UKM

– Wie bin ich erreichbar?

Parkinson Nurse, Heike Verwolt, UKM

Fortbildung Parkinson Nurse

– Spezialisierte Krankenschwestern und Krankenpfleger für Patienten mit Morbus

Parkinson, sogenannte Parkinson-Nurses, gibt es bereits seit über 30 Jahren in

verschiedenen Ländern, u.a. England, USA und den skandinavischen Ländern.

– Die Arbeitsaufgaben für Parkinson-Nurses variieren zwischen verschiedenen

Arbeitsplätzen, können aber z. B. Case-Management-Aufgaben, Betreuung von

Patienten mit aufwändigen Therapien wie Pen-/Pumpentherapien und

Tiefenhirnstimulation sowie auch klinische Forschungsaufgaben beinhalten.

– Die erste Fortbildung zur Parkinson Nurse in Deutschland ist im Juni 2007 gestartet.

Pro Jahr können max.15 examinierte Gesundheits- und Krankenpfleger teilnehmen.

Parkinson Nurse, Heike Verwolt, UKM

Rosemary Maguire: 1. Parkinson Nurse

in England 1989

– Umfang: 4 x 2 Tage theoretische Ausbildung (freitags und

samstags) in verschiedenen Klinken (Paracelsus-Elena-

Klinik Kassel, Klinikum Bremerhaven, Uniklinik Kiel,

Uniklinik Marburg) mit Abschlussklausur nach jedem

Wochenende

– 2 Wochen Hospitation in einer Parkinson - Spezialklinik

(Beelitz Heilstätten, Schönklinik München oder Paracelsus-

Elena-Klinik Kassel)

– Ausfüllen von 30 Patientenerfassungsbögen

Parkinson Nurse, Heike Verwolt, UKM

Fortbildung Parkinson Nurse

S3-Leitlinie Parkinson der Deutschen Gesellschaft für

Neurologie

Parkinson Nurse, Heike Verwolt, UKM

Spezifische Aufgaben/Tätigkeiten am UKM:

Montag, Mittwoch und Freitag: Neurologische Stationen:

–Unterstützung bei der Körperpflege/ Duschen;

–Kontrolle der Medikation

–Unterstützung/Schulung/Umstellung von z.B. Apomorphinpumpe und

Duodopapumpe, Tiefe Hirnstimulation

–Rücksprache mit dem Pflegepersonal, Ärzten bezgl. Behandlungserfolg

und -verlauf

–Ggf. Medikamententest bzw. Anleitung, z. B. L-Dopa, Apomorphin

– Spez. Untersuchungen, wie Sniffin Sticks, MOCA Test

–Entlassmanagment, z.B. Medikamentenplan erstellen, ambulantern

Termin vereinbaren, poststationäre telefonische Nachsorge

Parkinson Nurse, Heike Verwolt, UKM

Dienstag und Donnerstag in Parkinson-Spezialsprechstunde:

– Telefonischer Kontakt mit neuen Pat. ca. einen Monat vor Ambulanztermin

– Medikamententest, z.B. L-Dopa, Apomorphin

– Spezielle Untersuchungen, z.B. Sniffin Sticks

– Kontrolle von Duodopapumpe, Apomorphinpumpen, Tiefe Hirnstimulation

– Koordination von Untersuchungen, ggf. Termine vereinbaren

– „eigene Sprechstunde“ für stationäre Nachsorgetermine

Parkinson Nurse, Heike Verwolt, UKM

Spezifische Aufgaben/Tätigkeiten am UKM:

Montag und Mittwoch Telefonsprechstunde:

– Jeweils von 12.00 bis 15.00 Uhr

– Möglichkeit für Pat. von zu Hause anzurufen, ggf. Rücksprache mit OA,

behandelndem Arzt

– Verlaufskontrolle nach stationärem Aufenthalt

Parkinson Nurse, Heike Verwolt, UKM

Spezifische Aufgaben/Tätigkeiten am UKM:

– Parkinson Nurse ist am UKM eine Stelle der Pflege, keine Studienarbeit

– Aufgabenschwerpunkt ist die Betreuung und Beratung der Pat. und

Unterstützung bzw. Entlastung des PP

– Ansprechpartner für PP, Ärzte, Pat. und Angehörige; aber auch für andere

Bereiche der Klinik

– Täglicher Kontakt zu den Pat., fester Ansprechpartner

– zusätzlich zum regulären PP, nicht so an Zeiten gebunden, dadurch deutlich

mehr Zeit für die Patienten

– „Parkinsonapotheke“ auf der 12 a West

– Konsiliarische Tätigkeiten

Parkinson Nurse, Heike Verwolt, UKM

Zusammenfassung:

Wie bin ich erreichbar?

Parkinson Nurse, Heike Verwolt, UKM

–Telefonsprechstunde: 0251/8345393

Montag 12 – 15 Uhr

Mittwoch 12 – 15 Uhr

–Email: Heike.Verwolt@ukmuenster.de

Fördern und trainieren der

Alltagskompetenzen bei Morbus

Parkinson-Patienten im Rahmen der

Körperpflege

Franziska Tigges, B.Sc. Klinische Pflege,

Neurologie

Universitätsklinikum Münster

Problemdarstellung

• Neurologie UKM, stetig zunehmende Patientenzahlen, insbesondere schwer betroffene

und komplexe Patienten

• Kardinalsymptome führen zu Einschränkungen der Alltagskompetenzen insbesondere bei

der Körperpflege

• intensivere Pflege für die Patienten, daher sind besondere Kompetenzen der

Pflegepersonen auf der Station notwendig

• kein Konzept zur Förderung/Training der Alltagskompetenzen im Rahmen der

Körperpflege beschrieben

• kein pflegerisches Konzept im Bezug auf die Körperpflege in deutschen Parkinson

Kliniken

(EBERSBACH 2010, WOLTER 2014)

Ziele

• Erarbeitung eines Konzeptes „Fördern und trainieren der Alltagskompetenzen

bei Morbus Parkinson-Patienten im Rahmen der Körperpflege“

• Leichteres und sicheres Gestalten der Körperpflege durch konkret

erarbeitete Pflegeinterventionen

• Zeitersparnis durch festgelegte Abläufe in der Körperpflege (Patient und

Pflegepersonal)

• Erhaltung und Förderung der Alltagskompetenz des Patienten in Bezug auf

die Körperpflege

Aufstehen

• aufrechte Haltung an der Bettkante, Hände locker neben dem Körper; Arme gleichzeitig beim Aufstehen soweit wie möglich nach oben führen

Gehen

• Patient soll sich vorstellen, dass vor ihm eine unsichtbare Wand steht, er kann nicht durch die Wand nach vorne treten, aber er kann mit einem Seitschritt diese umgehen

Mobilisation fördern

• Spannungen/ Schmerzen in den Muskeln reduzieren

• Inaktivität wird vermieden

• Automatisierung der Bewegungsabläufe

• Cues visuell / akustisch

• ausreichende Beleuchtung

• Stuhl mit hoher Rücken-und Armlehne

• erhöhte Waschecke

• festes Schuhwerk (Schuhe ohne Schnürsenkel, besser Klettverschluss)

Wie funktioniert es?

Ankleiden

• Oberteil anziehen - Arme angewinkelt nach oben halten, Unterarme auf Schulterhöhe

Ankleiden

• Oberteil in die Hose stecken - kurze verbale Kommandos - Widerstand am Arm setzen

Widerstand setzen

• Förderung der Muskelkontraktions-fähigkeit

• Kräftigung der Muskulatur

• Verbesserung des motorischen Lernens

- kippbaren Wandspiegel, um die eigene Körperhaltung wahrzunehmen und diese selbst korrigieren

- Handbürste mit Saugknöpfen zur Reinigung der Fingernägel mit nur einer Hand möglich, erspart

erhöhten Kraftaufwand

- kurze Kommandos: Muskelaktivität wird stimuliert, Beginn einer Bewegung oder einer Muskelaktivität

wird dadurch eingeleitet, Aufmerksamkeit des Patienten fördern, stimuliert die vom Patienten

erwünschte funktionelle Aktivität

Wie funktioniert es?

Mund-/Zahnpflege

• Zahnbecher/Zahn-bürste zum Mund führen - kurze verbale Kommandos setzen - Widerstand am Arm setzen - Approximation an die Schulter setzen

Haare kämmen

• Haarbürste zum Kopf führen - Approximation an die Schulter setzen

Approximation setzen

• Förderung der Stabilität

• Fazilitation der Gewichtsübernahme und der Kontraktion der Muskulatur

• Gezieltes setzen eines Widerstandes bzgl. bestimmter Bewegungskomponenten

- Drehhilfe um die Zahnpasta auf die Zahnbürste zu tragen/Haarbürste mit dickerem Griff,

erspart erhöhten Kraftaufwand

- Empfehlung einer elektr. Zahnbürste, da somit das Risiko für Zahn-und

Zahnfleischverletzungen minimiert wird

Wie funktioniert es?

Hose/Strümpfe anziehen

• In Sitzposition Hose und Strümpfe anziehen: gerade hinsetzen, Füße sind Schulterbreit auf dem Boden; Oberkörper soweit wie möglich nach vorne beugen, Hände können dann die Beine auf Knöchelhöhe umfassen

- Kleidung ohne Kunstfasern(schwitzen), Kleidung mit Reiß/Klettverschluss, Knöpf/Reißverschlusshilfe,

Strumpfanzieher

gestörte Feinmotorik Hypo/Bradykinese

Gleichgewichtsstörungen

Wie funktioniert es?

Ausblick

• Erste praktische Erfahrungen mit einzelnen Ansätzen des Konzeptes

• Praktikabilitätstestung im Rahmen eines Pilotprojektes in Zusammenarbeit

mit der Parkinson-Nurse

• Evaluierung und ggf. erneute Anpassung

• Implementierung: Schulung der Pflegenden und Einführung der

Interventionen auf der Station

N. Warneke

Klinik für Neurochirurgie

Universitätsklinikum Münster

Direktor: Prof. Dr. med. W. Stummer

Tiefe Hirnstimulation

Was gibt es Neues?

Münster, 13.09.2017

OPERATION

Sorge vor Komplikationen Angst vor Wachoperation Technische Neuerungen

Münster, 13.09.2017

Nicht allein im OP

Auf Bedürfnisse kann

jederzeit eingegangen

werden

Analgesie

Dem Patienten

bekannte Ärzte

führen die OP durch

OP-Risiken

- Hirnblutungen

- Wundinfektionen

- Stimulationsbedingte Nebenwirkungen

- Hirnblutungen

- Wundinfektionen

- Stimulationsbedingte Nebenwirkungen

OP-Risiken

Komplikationen

- Das Risiko einer bildmorphologisch nachgewiesenen intracerebralen Blutung beträgt 1,6%

- Das Risiko einer syptomatischen intracerebralen Blutung mit neurologischen Defizit beträgt 0,7%

- Das Risiko einer symptomatischen intracerebralen Blutung mit bleibendem Defizit beträgt 0,2 %, die Letalität 0,2%

- DBS-Operationen mit Mikroelektrodenableitung sind insgesamt gesehen eine sichere Operationsmethode.

- Literatur 0,6 – 3,3%

Komplikationen

1999 – 2012:

36 Erstimplantationen ohne

Blutungskomplikationen oder Infektionen

2013 – 2017:

42 Erstimplantationen ohne

Blutungskomplikationen oder Infektionen

- Hirnblutungen

- Wundinfektionen

- Stimulationsbedingte Nebenwirkungen

OP-Risiken

- Hirnblutungen

- Wundinfektionen

- Stimulationsbedingte Nebenwirkungen

OP-Risiken

Tiefe Hirnstimulation

LSVT® - BIG

Mirela Jürging

LSVT® - BIG - Therapeutin

Teamleitung Neuromedizin (in Elternzeit)

MA, B.Sc. Physiotherapie

Mirela Jürging, Parkinsontag

13.09.2017

Evaluation der BIG Therapie

am UKM

Hauptthese:

Verbesserung der allgemeinen Mobilität

Reduzierung der Sturzgefahr

Verbesserung der Teilhabe am täglichen Leben

Patienten: 25 Parkinson-Betroffene aus dem

Münsterland, die in den letzten 3 Jahren am UKM

eine LSVT-BIG-Therapie erhalten haben

Mirela Jürging, Parkinsontag

13.09.2017

Durch die Anwendung von LSVT® – BIG

zeigte sich bei den behandelten Parkinson-

Patienten aus der Region eine Verbesserung

der allgemeinen Mobilität, eine Reduzierung

der Sturzgefahr und eine Verbesserung der

Teilhabe am alltäglichen Leben.

Mirela Jürging, Parkinsontag

13.09.2017

Zusammenfassung

• 4 Wochen BIG Therapie ambulant sind sehr

aufwendig, kann stationär in der

Komplexbehandlung nicht erfolgen

• Ist eine Verkürzung auf 2 Wochen sinnvoll ?

• Studie zum Thema „Short training protocol“

wurde 2015 veröffentlicht (Ebersbach et al.

2015) Mirela Jürging, Parkinsontag

13.09.2017

Wie sinnvoll ist eine 2wöchige Kurzform der BIG-

Therapie?

Ergebnisse:

Die motorischen Funktionen verbessern sich

gleichermaßen

Der Gesamttherapierfolg ist aber nach 2

Wochen nur halb so groß wie nach 4 Wochen

Die Wirkung hält nicht so lange an

Mirela Jürging, Parkinsontag

13.09.2017

Wie sinnvoll ist eine 2wöchige Kurzform der BIG-

Therapie?

*Die 4-wöchige BIG –Therapie ist wesentlich

effektiver, wenn es darum geht den erzielten

Erfolg beizubehalten*

Diese Aussage der Studie deckt sich mit

meinen/unseren persönlichen Erfahrungen mit

der BIG Therapie

Mirela Jürging, Parkinsontag

13.09.2017

Wie sinnvoll ist eine 2wöchige Kurzform der BIG-

Therapie?

• Kalibrierung (Übertragung der großen

Bewegungen in den Alltag) findet erst im

Laufe der 3.+4. Woche statt

• Häufige Wiederholungen sind der Schlüssel

zum Erfolg

• Motivation/Kontrolle

• LSVT®-BIG erreicht mehr kortikale Areale

mehr „automatische Bewegungen“ können

abgerufen werden

Mirela Jürging, Parkinsontag

13.09.2017

Wie sinnvoll ist eine 2wöchige Kurzform der BIG-

Therapie?

• Bewegung ist für Parkinsonpatienten so

wichtig, wie die Luft zum Atmen

• „Wer rastet der rostet“

• Bewegung ist Leben, Leben ist Bewegung!!!

Mirela Jürging, Parkinsontag

13.09.2017

Fazit

Neue Wege der Parkinson-Therapie:

Technologische Hilfsmittel

Dr. med. Inga Claus

Behandlung von Parkinson-Symptomen

• Motorische Symptome

- Zittern

- Steifigkeit

- Unbeweglichkeit

- Gangunsicherheit

- Fallneigung

- nach vorn gebeugte

Körperhaltung

- Wirkungsschwankungen

- usw.

• Nicht-motorische

Symptome

- Vermehrter Speichelfluss

- Verstopfungen

- Störungen beim

Wasserlassen

- Tagesmüdigkeit

- Schlafstörungen

- Gedächnisstörungen

- usw.

Problem:

Zeit beim Arztbesuch häufig

sehr knapp bemessen!

Wie können Ärzte die Symptome der

Patienten besser verstehen?

Aber:

Nur Abbildung einzelner Parameter

Subjektive Wahrnehmung/Momentaufnahme

Relativ zeitaufwändig für Patienten und Ärzte

Aussagekraft begrenzt!

Was gibt es überhaupt für Möglichkeiten?

TOMs =

technology-based

objective

measures

Wearables

Was kann im Moment gemessen werden?

• Beweglichkeit (Brady-/Hypokinese) im Tagesverlauf

→ Beurteilung der Effektivität der Therapie (z.B. Umstellung der

Medikation oder Optimierung der THS)

• Überschießende Bewegungen (Dyskinesie) im Tagesverlauf

→ Beurteilung von Häufigkeit und Dauer (ggf. Änderung der

Therapie)

• Gangbild/Drehbewegungen

→ Abschätzen von Sturzrisiko (Auswählen gezielter

physiotherapeutischer Übungen)

• Zittern (Tremor) im Tagesverlauf

→ Häufigkeit und Intensität

• Bewegungen im Schlaf

→ Detektion von Ursachen für Tagesmüdigkeit

Apps für Ärzte: Tremor

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