Lektürekurs Entwicklungspsychologie Oerter, R. & Montada, L. (Hrsg.).(2008)....

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Lektürekurs Entwicklungspsychologie

Oerter, R. & Montada, L. (Hrsg.).(2008). Entwicklungspsychologie (6. Aufl.). Weinheim: Psychologie Verlags Union.

Kapitel 1: Fragen, Konzepte, Perspektiven (Montada).

Tutorinnen: Katrin Tripps & Hannah Reis

Sitzung 1, WS 08/09

1. Grenze Phasen- und Stufenmodelle voneinander ab.

• Phasen (z.B. Bühler, 1918): Alterstypologien

• Entwicklungsstufen:– Veränderungsreihe– Endzustand– Entwicklung zu höherwertiger Stufe– Irreversibilität– Qualitative Transformationen (!)– Universalität– Bsp. Laufen lernen

2. Welche Probleme gibt es mit dem Stufenmodell?

1) Viele Veränderungen nicht als Stufenmodell beschreibbar

2) Entwicklung zu höherem <-> fluide Intelligenz

3) Endzustand <-> Entwicklung über die Lebensspanne

4) Qualitative vs. quantitative Veränderung (!)

5) Universalität?

3.) Wie wurde der Entwicklungsbegriff in den letzten Jahren erweitert?

• Lebensspanne• Differentielle Betrachtung• Sondergruppen• Gewinne und Verluste• Veränderungen unter spez.

Entwicklungsvoraussetzungen• Vernetzung mit anderen Disziplinen• Einfluss externaler und internaler Faktoren und

deren Wechselwirkung

4.) Was zeichnet die Entwicklungspsychologie der Lebensspanne aus?

• Entwicklung endet nie

• Gewinne und Verluste

• Entwicklung hat interindividuell verschiedene Verläufe (!)

6. Welche methodische Problematik ergibt sich aus der Kontextabhängigkeit der Entwicklung?

• Querschnittsstudien: Kohorteneffekte

• Längsschnittstudien: Testeffekte, selektiver Drop-out

7. Was besagt das Modell der selektiven Optimierung

• Kompensation von Verlusten der fluiden Intelligenz durch Training bereichsspezifisch möglich

• Testing-the-Limits-Forschung

8.Beschreibe die 4 typischen Modellfamilien.

• Exogenistische Modelle: Behaviorismus

• Endogenistische Modelle: angelegter Plan

• Interaktionistische Modelle:– Aktionale Modelle/ Konstruktivismus nach

Piaget /Symbolischer Interaktionismus nach Mead

• Transaktionale systemische Modelle

9. Wie erklärt Brandstädter Entwicklungsprobleme?

• Passungsprobleme : Entwicklungsstandard wird nicht erreicht

10. Welche Aufgaben hat die EP in der Praxis?

• Normatives Wissen

• Individuelle Unterschiede

• Prognosen

• Entwicklungsbedingungen und ihre Konsequenzen

• Entwicklungsziele

• Interventionen

11.Gib eine Arbeitsdefinition von Entwicklung

• Wird auf der Dimension Lebensalter registriert

• Dauerhafte und nachhaltige Veränderungen

• Suche nach Kontinuitäten (Erklärungen)

Ein großes Thema in der EP

Die Anlage-Umwelt-Debatte

Welcher Anteil der Merkmalsvarianz wird durch Erb- bzw. Umweltvarianz aufgeklärt?

12.Was bedeutet das Konzept der speziesnormalen Umwelt?

• EvolutionSoziales und kulturelles Wesen„Alle genetisch normalen Kinder erwerben

das für die jeweilige Kultur normale Repertoire“

13.Wie kann man Erbeinflüsse erfassen?

• Chromosomale Besonderheiten

• Erbgangsmodelle

• Reinzüchtung

• Populationsgenetische Analysen

14. Was ist der Erblichkeitskoeffizient?

• E²: Anteil der Erbvarianz an der Gesamtvarianz

• Eineiige vs. Zweieiige Zwillinge

• Getrennt aufgewachsene Zwillinge

• ZZ vs. Geschwister

15. Welche Varianten der Genom-Umwelt-Passung gibt es?

• Passive Genom-Umwelt-Passung

• Evokative/reaktive Genom-Umwelt-Passung

• Aktive Genom-Umwelt-Passung

16. Bleibt der genetische Einfluss über die Lebensspanne konstant?

• Nein, wird größer !!!!!

17.)Was muss bei der Interpretation von Erblichkeitskoeffizienten beachtet werden?

• Anlage- und Umwelteinflüsse sind nicht additiv (!)

• Prognosen über mögliche Umwelteinflüsse sind aus Erblichkeitskoeffizienten nicht ableitbar

18. Was ist Reifung und wie wird dieses Konzept operationalisiert?

• Struktur- und Funktionsveränderungen auf organismischer Ebene

• Universalität Erfahrungsdeprivation

• Wolfskinder, Hopi-Indianer

19. Erläutere die Konzepte Reifestand und sensible Periode

• Reifestand = Readiness for learning

• Prägung nach Lorenz Graugänse

• Sensible Periode Zeitfenster, wo Erfahrungen maximale Auswirkung haben

• Mädchen Genie

20. Was besagt das Modell der sukzessiven Konstruktion

• Jean Piaget (1896-1980)

• <-> Reifung

• Entwicklung = sachlich wie logisch geordnete Reihe von Konstruktionsschritten

• Strukturanalysen

21. Welche Aussagen treffen versch. Theorien über die Entstehung von Krisen?

• Entwicklungsaufgaben vs. kritische Lebensereignisse

• Organismische Modelle: Entwicklungsveränderungen, Reifung

• Transaktionale Modelle: Subjekt und Umwelt beteiligt

22. Welche verschiedenen Formen von Stabilität gibt es?

• Absolute Stabilität• Normative Stabilität• Aufeinander aufbauende Entwicklungsschritte• Phänotypische Veränderung• Entwicklung als Stabilisierung interindividueller

Unterschiede• Erklärung interindividueller Unterschiede aus

vorausgehenden Unterschieden in einer anderen Dimension

23. Wie können Dispositionen, Kompetenzen und Selbstkonzept die Entwicklung beeinflussen?

• Moderieren Einflüsse der Umwelt

• Anforderungen variieren dementsprechend

• Bestimmen Richtung der Gestaltung der eigenen Entwicklung

24. Wie lassen sich aleatorische Modelle von aktionalen abgrenzen?

• Aleatorisch: Rolle von Zufällen

• Aktional: intentional handelndes Subjekt

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