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Als eine zweite Säu le betrachte ich den ständigen Ver bes se rungsprozess bei der tagtäglichen Arbeit in der Pflege. Diese Beratungskompetenz bietet Völker Consulting, indem Abläufe verschlankt und weniger Zeit und Material verschwendet werden. Mit der Zielsetzung Hilfe zur Selbsthilfe. Die stets mit dem Pfle ge personal erarbeiteten, transparenten Strukturen reduzieren zudem Stress und verbessern die Qua lität von Pflege und Betreuung.
Beide Säulen zusammen – die Völker Produktkompetenz und die Völker Bera tungskompetenz – ermöglichen neben motivierten Bewohnern, zufriedenen Mit ar bei tern und einem Imagegewinn auch einen erheblichen Mehrwert, der sich in Eu ro und Cent ausdrücken lässt. Heinrich Völker
D ie demografische Entwicklung führt zu einem starken Anstieg der Zahl der Pflege be
dürftigen – in ganz Europa.Manchmal hört es sich an wie eine
Katastrophenmeldung: Die Bevölkerung in Deutschland und in ganz Europa wird in den nächsten Jahrzehnten deutlich altern. So hat Eurostat, das Statistische Amt der EU, hochgerechnet, dass der Anteil der älteren Menschen (65 Jahre und älter) von 17,1% im Jahr 2008 auf 30,0% im Jahr 2060 steigen wird. Gleichzeitig wird der Anteil der Me nschen, die 80 Jahre und älter sind, im gleichen Zeitraum von 4,4 auf dann 12,1% steigen. Doch diese Ent wicklung birgt auch positive Seiten und Chancen: Denn ein Grund für das Äl terwerden der europäischen Gesell schaf t ist unsere steigende
Mio. im Ausgangsjahr 2008 zunächst bis 2035 auf 521 Mio. steigen, dann jedoch aufgrund der sinkenden Geburtenrate bis 2060 auf 506 Mio. Einwohner zurückgehen. Gleichzeitig wird aber der Anteil derjenigen Ein wohner, die 65 Jahre und älter sind, von 17,1% (2008) auf 30% (2060) steil ansteigen. Noch steiler verläuft die Kurve bei den Menschen in der EU, die 80 Jahre und älter sind: Ihr Anteil wird von 4,4 (2008) auf dann 12,1% im Jahr 2060 steigen. Und: Dieser Alterungsprozess wird nach den Hochrechnungen von Eurostat vermutlich in allen Mitgliedstaaten stattfinden.
Dramatisch wird diese Entwicklung dann, wenn man auf den Altersquotienten in der EU schaut, also die Bevölkerung
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Die „doppelte Alterung“: Die Lebenserwartung steigt, gleichzeitig geht die Fertilität der Bevölkerung zurück, der Anteil der Älteren nimmt stark zu.
Lebens erwartung. Und Nutznießer ist die Pflege branche – sie wird zu einer der zentralen Zu kunfts branchen. Lö sungen werden dabei sowohl für den drohenden Fach kräfte mangel als auch die Finanzierung der steigenden An for de rungen in der Pflege benötigt.
Die „doppelte Alterung“ der europäischen Gesellschaft beherrscht seit einigen Jahren die Diskussionen um die demografische Entwicklung. Konkret bedeutet das, dass die Lebenserwartung steigt, gleichzeitig aber die Fertilität der Bevölkerung zurückgeht und damit der Anteil der Älteren in der Gesamt be völkerung steigt. Beides hat Eurostat in einer Bevölkerungsprojektion für das Jahr 2060 für alle 27 Mitglieder der Europäischen Union berechnet. Das Ergebnis: Die EUBevölkerung wird zwar von 495
B licken wir doch einmal sechzehn Mo nate
zurück.Der damalige
Ge sund heits minis ter Rösler hatte die Al ten pflege 2010 in Hannover eröffnet. Er sprach von den drei Milli onen Menschen, die 2030 pflegebedürftig sein würden, er sprach von der Pflege als Zukunftsberuf; das Gesundheitsministerium hatte die Aktion „Ich pflege, weil...“ initiiert. Denn der Fachkräftemangel war ja – kaum überraschend – schon vor einem Jahr signifikant.
Umso enttäuschender war die Situation beim Opening der diesjährigen Altenpflege. In Nürnberg gab es eine Grußbotschaft von Philipp Rösler, seine Staatssekretärin, die für den Minister einspringen sollte, sagte kurz vor der Eröffnung ab – nicht nur der exklusive Teilnehmerkreis dieser Feier, sondern die gesamte Branche dürfte sich zu Recht über diese Missachtung durch die Bundespolitik düpiert fühlen – und dies insbesondere in dem von ihr propagierten „Jahr der Pflege 2011“.
Thomas Greiner, zur Zeit der Messe Vorsitzender des Arbeit geber verbands „Pflege“, verwies denn auch auf das erste Drittel des Jahres, das ohne Ergebnisse verstrichen sei. Schnelle, vor allem aber praktikable Lösungen seien gefragt, um das nach wie vor vordringlichste Problem der Branche, den Fachkräftemangel, anzugehen.
In dieser Völker Wörld nehmen wir uns in mehreren Beiträgen noch einmal dieses Themas an*. Aktueller Anlass ist zwar auch das „Jahr der Pflege“, aber ebenso die aktuellen, statistischen Daten und Hochrechnungen bezogen auf Europa und die Ar beitnehmerfreizügigkeit seit Mai dieses Jahres.
Schließlich bieten wir noch einige Lösungsansätze zu einem ganz besonderen Problem – dass nämlich zu viele Pflegekräfte, die den Pflegeberuf aus Freude an der Arbeit mit Menschen gewählt haben, bereits nach kur zer Zeit resignieren und wieder aus scheiden. Dazu bieten wir In formationen des Herausgebers der Völker Wörld, dessen umfassendes Care Concept bekanntermaßen einen wesentlichen Beitrag für mehr Zeit in den Bereichen Pflege und Betreuung leistet. Immerhin ist der Faktor „Zeit“ eine sehr wichtige Voraussetzung für die Zufriedenheit von Mitarbeitern, die so ihrem Arbeitgeber auf Dauer erhalten bleiben. Heiko Heine, Chefredakteur
Ausgabe 42 · 2. Quartal 2011 · Direktversand · 42.000 Exemplare · Abgabe gratis · Informationen für alle, die sich um die Pflege von Alten, Behinderten und Kranken kümmern
D er Erfolg war durchschlagend: Auf der Altenpflege in Nürnberg erstmals einem
größeren Fachpublikum und der Fachpresse vorgestellt, wurde Völker Consul ting als ideales Werkzeug zur Opti mierung der Pflege anerkannt.
Als ein weiteres Werkzeug, möchte ich betonen. In diesem Zusammenhang spreche ich gern von den zwei Säu len, die eine menschenwürdige Pfle ge ausmachen. Wobei das Wort „menschenwürdig“ für Pflegebedürftige und Pfle gende gleichermaßen gilt.
Die erste Säule in der Pflege steht für die richtigen Pfle gehilfs mittel. Wenn es dabei um Pfle
ge bet ten geht, meine ich natürlich unbedingt Völ ker Betten: Betten für die stationäre Pflege und für Kli nik und Krankenhaus. Und diese in den unterschiedlichsten Modell varianten, um den Pflege bedürfnissen auch sehr immobiler bzw. extrem sturzgefährdeter Personen zu entsprechen. Jedes Völker Bett unterstützt
eine aktivierende Pflege durch seine innovative Ausstattung: der Völker
Tele skophub für mehr Sicherheit bei allen Pfle ge maß nahmen, das variable Völ ker Seiten siche rungs
system zur Unterstüt zung der Ei gen mo bi li sation und das Völker MicroSti mu la tionsSys tem zur Wahr neh
mungs för de rung und De ku bi tus pro phy la xe.
> News: > Thema:
eins ist sicher – die PflegePflegebedürftigkeit und demografische Entwicklung
> meiNe meiNuNg:
Weitere Themen:
Mehr als nur Betten:
Die Völker 2-Säulen-Strategie ............................................ 6
Völker auf der Altenpflege in Nürnberg ............................ 7
Der Präses der Ev. Kirche zu Gast in Witten ...................... 7
Die Heim gGmbH in Chemnitz ........................................ 9
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Für Adressänderungen, Lob oder Kritik:
presse@voelker.de
Gesundheitsausgaben steigen 2009 um 5,2%
Die Ausgaben für Gesundheit lagen in Deutschland im Jahr 2009 bei insgesamt 278,3 Mrd. Euro. Damit erhöhten sie sich gegenüber 2008 um 13,8 Mrd. Euro oder 5,2%. Dieser Anstieg liegt deutlich über den Wachstumsraten der Vorjahre: zwischen 2000 und 2008 wuchsen die Ausgaben im Durchschnitt jährlich um 2,7 %. > www.destatis.de.
Krankenpflege – Einblicke in ein Berufsfeld
Bis zum 8. Januar 2012 ist die Ausstellung „Who cares? Geschichte und Alltag der Krankenpflege“ im Berliner Medi zin historischen Museum der Charité zu sehen. Ziel ist es, das Thema Pflege einem breiten Publikum zugänglich zu machen und möglichst lange in der öffentlichen Wahrnehmung präsent zu halten. > www.bmm.charite.de/aktuelles/Pflege/Pflege.html.
Behandlungsqualität im EU-Ausland
Eine Studie der Techniker Krankenkasse zeigt die Zufriedenheit deutscher Patienten mit der Behandlungsqualität im EUAusland. Mehr als 95% waren beispielsweise mit der Sauberkeit, der Mitarbeiterqualifikation, der technischen Ausstattung und dem Behandlungs ergebnis sehr zufrieden bis eher zufrieden. > www.tk.de/tk/wissenschaftlichearbeit/projekte/europabefragung2010/237234.
Neue Konzepte für die Altenhilfe Im Verbundforschungsprojekt „Pflege
2020“ entwickelt das Fraunhofer IAO gemeinsam mit zahlreichen Partnern aus dem Altenhilfesektor Strategien und Konzepte für die Pflege der Zukunft. Im Fokus der vierten For schungsphase stehen u. a. Kundenprofile, die neben der Bedarfs lage auch die individuellen Lebensstile berücksichtigen, sowie zukünftige Anforderungen an die Beschäftigten. > www.pflege2020.de.
Die etwas andere UnternehmensberatungMit Völker Consulting der Verschwendung auf der Spur
Symbiose von Pflege und WohnlichkeitDas WohnGut Osterseifen in Olpe
Mit Obstkorb und TanzkursEntwicklungen und Chancen bei der Personalsuche
Mehr Personal, weniger Lohn?Dr. Rolf Koschorrek, MdB, zum Thema Arbeitnehmer- freizügigkeit
Seite 3 Seite 5 Seite 8Seite 4
* Bereits die Völker Wörld 2/2010 beschäftigte sich intensiv mit dem Thema Personalmarketing.
Männer Frauen
ProzentProzent20092060, Untergrenze der „mittleren“ Bevölkerung2060, Obergrenze der „mittleren“ Bevölkerung
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Alter in Jahren
2 Ausgabe 42 · 2. Quartal 2011
Deutschl. Dänemark Frankreich Niederl. UK
Bevölk. 2008 in Mio.
82,179 5,476 61,876 16,404 61,270
Bevölk. 2035 in Mio.
79,150 5,858 69,021 17,271 70,685
Bevölk. 2060 in Mio.
70,759 5,920 71,800 16,596 76,677
Alters quotient 2008
30,3 23,6 25,3 21,8 24,3
Alters quotient 2060
59,1 42,7 45,2 47,2 42,1
Ausgaben Langzeitpflege 2006 in KKS
347,3 602,8 282,5 380,9(fehlende Angaben)
land im Jahr 2060 mit einem Altersquotienten von 59,1 rechnen muss, beträgt dieser in den Niederlanden 47,2, in Frankreich 45,2 und im Vereinigten Königreich nur 42,1. Deutschland liegt mit diesem Alters quo ti enten also deutlich
über dem EUDurch schnitt von 53% – entsprechend höher sind die Be lastungen, die Deutsch land durch die doppelte Alterung zu tragen hat.
Ein sehr unterschiedliches Bild ergibt sich auch, wenn man einen Blick auf die gegenwärtigen Ausgaben für die Langzeit pflege wirft: Hier geben nach den Euro statDaten die nord europäischen Länder mit ihren bereits heute deutlich höheren An teilen an älteren Menschen in der Bevölkerung besonders viel aus. So lie gen die Ausgaben je Einwohner (gemessen in ProKopfBruttoinlandsprodukt in Kauf kraft stan dards – KKS) zum Beispiel in Dänemark bei 602,8 KKS, in den Niederlanden bei 380,9 KKS, in Deutschland bei 347,3 KKS und in Frankreich bei 282,5 KKS. Das bedeutet, dass Dänemark bereits heute je Ein wohner gut das Doppelte für die Lang zeit und Altenpflege ausgibt als Frank reich.
Deutschland: Die Zahl der Pflege bedürftigen wächst bis 2030 um rund 50%
Dass die Pflege angesichts solcher absehbarer Entwicklungen die nächste Boombranche innerhalb der Ge sund heitswirt schaft ist, war schon lange klar. Das bestätigen im übrigen auch neueste Mo dell rechnungen des Statis tischen Bundesamtes (De statis): Danach wird
durch den absehbaren demo grafischen Wan del in Deutsch land die Zahl der Pflege bedürf tigen voraussichtlich von 2,2 Mio. im Jahr 2007 auf 2,9 Mio. im Jahr 2020 und etwa 3,4 Mio. im Jahr 2030 ansteigen. Die Zu nahme bis zum Jahr 2020 dürfte somit 29% und bis 2030 sogar rund 50% betragen. In einer langfristigen Betrach tung bis zum Jahr 2050 ergibt sich nach den DestatisBerech nungen sogar eine Verdoppelung der Zahl der Pfle ge bedürf tigen auf dann 4,5 Mio.
Die veränderte Altersstruktur dürfte bei insgesamt sinkender Bevölkerungszahl zukünftig auch zu einem deutlich höheren Anteil älterer Pflegebedürftiger führen, betont das Amt: Während im Jahr 2007 etwa 54% der gesamten Pflegebedürftigen 80 Jahre und älter waren, können es im Jahr 2030 rund 65% und 2050 etwa 78% sein.
im Alter von 65 Jahren und darüber geteilt durch die Bevölkerung im arbeitsfähigen Alter: Dieser Altersquotient steigt nach der Projektion von 25% im Jahr 2008 auf 53% im Jahr 2060. Das bedeutet: Eurostat geht davon aus, dass 2060 nur zwei Personen im arbeitsfähigen Alter auf jeweils eine Person im Alter von 65 Jahren oder darüber kommen werden – derzeit beträgt dieses Ver hältnis noch 4 zu 1. Für die Sozialversicherungssysteme bedeutet das riesige Belastungen, denn während heute noch vier Beitragszahler für einen nicht mehr Berufstätigen aufkommen müssen, werden 2060 zwei Beitrags zahler für einen nicht mehr Berufstätigen aufkommen müssen.
Unterschiedliche Entwicklungen innerhalb Europas
Doch das zunächst so einheitliche Bild Europas verändert sich, schaut man auf einzelne Länder. So haben die EurostatExperten für Frankreich ein ganz anderes Szenario errechnet – dort wird die Bevölkerung bis 2060 durchaus weiter wachsen. Konkret gehen die Statistiker
davon aus, dass Frankreich im Jahr 2060 rund 71,8 Mio. Einwohner haben wird – und damit 16% mehr als noch 2008 (61,9 Mio.).
Auch das Vereinigte Königreich gehört zu den BevölkerungsGewinnern: Dort wird die Bevölkerung von 61,3 Mio. im Jahr 2008 auf 76,7 Mio. (2060) steigen – ein Zuwachs von 25,1%. In Deutschland wird die Bevölkerung im Vergleich dazu von 82,2 Mio. (2008) bis 2060 um 13,9% auf nur noch 70,8 Mio. zurückgehen. Fast gleich bleibt nach den EurostatHochrechnungen dagegen die Bevölkerungszahl in den Niederlanden – dort gibt es zwischen 2008 (16,4 Mio.) und 2060 (16,6 Mio.) einen minimalen Zuwachs von 1,2%.
Diese Unterschiede in der Bevölkerungsentwicklung bilden sich ähnlich auch im Altersquotienten ab: Während Deutsch
Barmer GEK Pflegereport: Jede zweite Frau und jeder dritte Mann wird dement
Ein spezifisches Problem ist dabei die Zunahme der Demenzerkrankungen. Nach dem Barmer GEK Pflegereport 2010 müssen zukünftig fast jede zweite Frau und jeder dritte Mann damit rechnen, im Alter dement zu werden. 29% der männlichen und 47% der weiblichen Versicherten, die 2009 im Alter von über 60 Jahren verstarben, hatten eine Demenz diagnose.
Gegenwärtig geht das Zentrum für Sozialpolitik der Universität Bremen (ZeS), das den Report erstellt hat, von 1,2 Mio. Demenzkranken aus. Für das Jahr 2030 prognostizieren die Wissen schaftler einen deutlichen Anstieg auf 1,8 Mio. und für 2060 auf 2,5 Mio. Der Anteil der Demenzkranken an der Ge samt bevöl kerung erhöht sich damit innerhalb von 50 Jahren um das Zwei einhalbfache von heute 1,5 auf dann 3,8%. Die Studie stellt auch klar, dass De menz fast zwangsläufig zur Pflege bedürf tigkeit führt. Studienleiter Professor Dr. Heinz Rothgang betonte, zwar sei eine Demenzerkrankung nicht sofort mit Pflege bedürftigkeit verbunden. Mit der Demenzdiagnose vervierfache sich jedoch die Wahrscheinlichkeit, noch im selben Quar tal als pflegebedürftig eingestuft zu werden. Nur 10% der im Jahr 2009 verstorbenen Dementen waren nach der Studie nicht pflegebedürftig.
Mit der Demenz sind gleichzeitig intensivere Pflegeverläufe verbunden, professionell erbrachte Pflegeleistungen werden viel stärker in Anspruch genommen. Demente Versicherte im Alter ab 60 Jahren haben bei Pflegebedürftigkeit zu rund 20% die Pflegestufe 3. Unter allen Pflegebedürftigen ab 60 Jahren liegt der Anteil lediglich bei 12%. Abhängig vom Alter werden zwischen 40 und 70% der pflegebedürftigen Dementen in Pflegeheimen versorgt. Unter allen Pflege bedürftigen sind es hingegen nur 28%. Der höhere medizinische und pflegerische Betreuungsaufwand verursacht erheblich höhere Kosten. So liegen die monatlichen Aufwendungen der Sozial ver si cherungen für einen Demenz kranken durchschnittlich um rund 800 Euro höher als bei einer gleichaltrigen nicht dementen Person.
Jobmotor Pflege
Schon heute ist das Gesundheitswesen und insbesondere die Pflege ein Jobmotor – das zeigen die neuesten Zahlen von Destatis zur Entwicklung der Be schäftigung im Gesundheitswesen: 2009 gab es im Gesundheitswesen rund 103.000 Beschäftigte mehr als 2008. Das entspricht einem Zuwachs von 2,2%. Ende 2009 arbeiteten in Deutschland im Gesund heitswesen insgesamt 4,7 Mio. Menschen. Damit war jeder neunte Be schäftigte in Deutschland im Gesund heitswes en tätig.
Rund 2,1 Mio. Beschäftigte arbeiteten 2009 in der ambulanten und rund 1,9 Mio. Beschäftigte in der (teil)stationären Gesundheitsversorgung. Einen Beschäftigungsanstieg gab es von 2008 bis 2009 in den ambulanten Einrichtungen (+ 2,7%), insbesondere in Praxen sonstiger medizinischer Berufe (+ 20.000 oder + 5,8%) und in der ambulanten Pflege (+ 17.000 oder + 6,9%). In den (teil)stationären Einrichtungen stieg die Zahl der Beschäftigten insgesamt um 2,3% an. Hier gab es Zuwächse vor allem in den Krankenhäusern (+ 19.000 oder + 1,8%) und in der (teil)stationären Pflege (+ 21.000 oder + 3,5%).
Ab 2020 droht verstärkter Fachkräftemangel
Die Kehrseite der Medaille: Bereits 2020 werden in Deutschland nach Vollzeitstellen berechnet fast 56.000 Ärzte sowie 140.000 Pflege und andere nichtärztliche Fachkräfte fehlen. Im Jahr 2030 würden mehr als 200.000 Sprech stunden
hilfen und über 45.000 Laborkräfte fehlen. Dramatisch sei die Entwicklung im Pflegebereich. Fehlten hier bereits im Jahr 2020 über 174.000 Kranken schwestern, pfleger und Hilfspflegekräfte, würden es 2030 annähernd 480.000 zu wenig sein. Damit drohe im Jahr 2030 eine Personallücke in der Gesund heitsversorgung von insgesamt über 950.000
Fachkräften. Das geht aus einer Studie der Wirtschaftsprüfungs und Be ra tungsgesellschaft PwC zusammen mit dem Darmstädter WifORIn sti tut hervor.
Der prognostizierte Personalmangel im Jahr 2030 würde gemäß der PwCStudie im übrigen nicht nur zu einer katastrophalen Versorgungssituation der Patienten und dramatischen Überlastung der verbliebenen Fachkräfte führen, sondern auch erhebliche volkswirtschaftliche Kosten verursachen. Den Berechnungen zufolge geht der Gesamtwirtschaft
bis 2030 auf Grund des Fachkräftemangels eine Wertschöpfung in Höhe von 35 Mrd. Euro verloren.
Die zentralen Herausforderungen für die Träger von Pflegeeinrichtungen sind damit europaweit ähnlich: Einerseits muss der steigenden Nachfrage mit mehr Kapa zitäten begegnet werden, während auf der anderen Seite der wachsende Fach
kräftemangel gerade in der Pflege eine Bedrohung insbesondere für die Qualität der Pflege darstellt. Wanderung von Pflegekräften über die innereuropäischen Grenzen ist heute bereits Nor malität in Europa, doch auch damit scheint der wachsende Fachkräftemangel insgesamt nicht ausgeglichen werden zu können. Hinzu kommt, dass angesichts der doppelten Alterung auch die nachhaltige Finanzierung von Pflegeleistungen für alle europäische Staaten eine Herausforderung darstellt. Dr. Uwe K. Preusker
»Eurostat geht davon aus, dass 2060 nur zwei Personen im arbeitsfähigen Alter auf jeweils eine Person im Alter von 65 Jahren oder darüber kommen werden – derzeit beträgt dieses Ver hältnis noch 4 zu 1.«
Bevölkerungsentwicklung, Altersquotient und Ausgaben für Langzeitpflege in ausgewählten Staaten Europas.
Quellen: EurostatBevölkerungsprojektion 20082060; EurostatJahrbuch 2011 KKS = ProKopfBruttoinlandsprodukt in Kaufkraftstandards
Destatis-Modellrechnung: Pflegebedürftige 2007 bis 2030.
Demente in Deutschland im Vergleich 2010 – 2050.
Quelle: Statistisches Bundesamt, Demographischer Wandel in Deutschland, Ausgabe 2010
Quelle: Pressemappe zur Vorstellung des Barmer GEK Pflegereports 2010
Dr. Uwe K. Preuskerist Vorstand des Beratungsunternehmens
Preusker Health Care OY in Vantaa/
Finn land sowie Chefredakteur des Branchen
dienstes Klinik Markt inside. Im Rahmen
seiner publizistischen Tätigkeit ist er auch
Herausgeber des „Lexikons des deutschen
Gesundheitssystems“ und Mitherausgeber
des „Management Handbuch
DRGplus“.
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Wann kommt endlich die Schwester? Stimmen die Prognosen, dann droht im Jahr 2030 eine Personallücke
in der Gesund heits versorgung von über 950.000 Fachkräften.
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3Ausgabe 42 · 2. Quartal 2011
Deutschland zu gewinnen, auch wenn dies im Pflege bereich bislang noch nicht in größerem Umfang geschah. Es ist klar, dass wir und die Her kunftsländer beim Werben um die Pflegekräfte auch in eine Konkur renz situ a ti on treten und die Herkunfts länder sich ebenso wie wir darum bemühen müssen, attraktive Ar beitsplätze zu bieten. Die einzige Al ternative zu dieser Form des Wett be werbs wäre eine Abschottungs politik, die aber in der EU niemand wirklich anstrebt.
VöWö: Welche Erwartungen setzen Sie ganz persönlich als Obmann der CDU/CSU im Ausschuss für Gesundheit in die Arbeitnehmerfreizügigkeit?
Koschorrek: Ich hoffe, dass es zu einer Entspannung am Arbeitsmarkt kommt und wir den Arbeitnehmermangel überwinden. Ich erwarte, dass wir durch bessere Qualifikation und ein größeres Angebot an Arbeitskräften Zeit gewinnen, die wir nutzen für eine intensivere Ausbildung, für eine höhere Qualitätssicherung und für eine intensivere Pflege am Menschen, als wir es jetzt aufgrund des Arbeitskräftemangels leisten kön nen.
VöWö: Wir danken Ihnen für dieses Gespräch. Interview: Heiko Heine
I m Jahr 2025 werden rund 152.000 ausgebildete Pflegekräfte fehlen, um die dann zu erwartende Zahl
an Krankenhauspatienten und Pfle gebedürftigen zu versorgen.
Weil viele Pflegekräfte in Teilzeit tätig sind, entspricht diese Lücke etwa 112.000 Vollzeitstellen. Das zeigen Modell rechnungen des Statistischen Bundesamtes. Selbst der bislang hohe Zugewinn an fachfremdem Pflegepersonal werde spätestens ab 2018 nicht mehr ausreichen, um den steigenden Bedarf abzudecken. „Arbeitgeber, die gute Leute haben wollen, müssen heute auch schon mehr zahlen als den Mindestlohn“, so sagte Christian Lipicki, Sprecher des damaligen Gesundheitsministers Rösler Anfang Dezember 2010. Dagegen kritisierte die Dienstleistungsgesellschaft Verdi die Arbeitgeber: Viele von ihnen hätten Dumpinglöhne, belastende Arbeit oder mangelnde Ausbildungsfinanzierung in Kauf genommen, um ihre Gewinne zu maximieren.
Was haben wir zu erwarten, nachdem ab 1. Mai 2011 in Deutschland (und Österreich) die Arbeitnehmerfreizügigkeit für Osteuropäer in Kraft getreten ist? Wir fragten Dr. Rolf Koschorrek, CDU, Mitglied des Deutschen Bundestages und Obmann der CDU/CSU im Ausschuss für Gesundheit.
VöWö: Am 1. Mai haben Deutschland und Österreich ihre Grenzen für alle EUArbeitnehmer auch aus Polen, Ungarn, Tschechien, der Slowakei und den baltischen Republiken geöffnet. Andere EULänder haben das bereits vor sieben Jahren bei der EUErweiterung im Jahre 2004 vorgemacht. Welche Gründe gab es für diese Verzögerung?
Koschorrek: In Deutschland sind die Ängste auf dem Arbeitsmarkt und die
Bedrohungsszenarien seit jeher etwas ausgeprägter als in vielen Staaten um uns herum. Obwohl bei unseren Nachbarn Schutzmechanismen, wie sie für den deutschen Arbeitsmarkt gelten – zum Beispiel der Kündigungsschutz und die sozialen Sicherungssysteme – nicht so existieren wie bei uns. Insofern war es für andere Staaten einfacher, sich für Arbeitnehmer aus den genannten EUStaaten zu öffnen. In Deutschland hat es länger gedauert, einen politischen Konsens zu finden, sodass wir die Öffnung des Arbeitsmarkts jetzt nachvollziehen.
VöWö: Kennen Sie die Erfahrungen, die in jenen EUStaaten gemacht wurden, die eine Arbeitnehmerfreizügigkeit nicht beschränkt hatten?
Koschorrek: Es hat nirgends ein größeres Problem gegeben. Ob und wieweit die Erwartungen bzw. Wünsche der einzelnen Länder an die ausländischen Arbeit nehmer erfüllt werden, hängt in der Regel auch ab von den jeweiligen Strukturen. Dabei geht es um das Lohn niveau und um das Niveau des Sozial systems. Sicherlich spielt es auch eine Rolle, wie die Akzeptanz gegenüber der Migration ist, die in den Ländern sehr unterschiedlich ist.
VöWö: Sind Ihrer Meinung nach in Deutsch land alle Voraus setzungen für die Arbeit neh mer freizügigkeit geschaffen worden?
Koschorrek: Ja, was nach unseren Rechts prin zi pien und Mög lichkeiten erforderlich ist, haben wir jetzt politisch umgesetzt.
VöWö: Welche Branchen in Deutschland warten besonders auf Arbeits migranten aus Osteuropa?
Koschorrek: Das betrifft besonders den Sektor solcher Tätigkeiten, die gemeinhin als „niedrig qualifiziert“ gelten, aber vielfach durchaus höhere Anfor de
mal sie über eine gute und qualifizierte Ausbildung verfügen. Wer Freude an seiner Aufgabe in der Pflege hat – ich sage
run gen stellen, als dies allgemein angenommen wird. Wir erwarten fortbildungsfähige und fortbildungswillige Ar beits kräfte, die das Interesse, die Bereit schaft und die Fähigkeit für eine Quali fi zie rung mitbringen.
VöWö: Welche Auswirkungen wird die Arbeitnehmerfreizügigkeit hier mit sich bringen?
Koschorrek: Ich bin da sehr gespannt. Es ist absolut nicht sicher, ob tatsächlich so viele qualifizierte Fachkräfte kommen, wie es von der deutschen Wirt schaft erwartet wird. Sollten die Erwartungen aber erfüllt werden, so führt dies insofern zu einer Ent las tung des Ar beits markts, als wir inzwischen in einigen Be rei chen schon eher einen Mangel an Ar beits kräf ten als an Ar beits plätzen haben. Insofern ist es interessant, wie sich der deutsche Ar beits markt in jenen Län dern, aus denen die Arbeits kräfte jetzt kommen sollen, zur Akquise auf stellt. Hier für müssen sich entsprechende Stra te gien ja erst noch entwickeln und bewähren.
VöWö: Betrachten wir insbesondere das Gesund heits wesen. Welche Mög lichkeiten und Erwartun gen sehen Sie ganz persönlich für die Pflege? Welche Chan cen, welche Risiken?
Koschorrek: Eine der Chancen besteht darin, dass das Angebot an verfügbaren Ar beits kräf ten größer wird. Zugleich wissen wir erst einmal nicht, über welche Qualifikation diese Arbeits kräfte verfügen, wie fortbildungsfähig und willig sie sind und nicht zuletzt auch wie groß ihre Bereitschaft ist, sich in unsere Arbeits und Zeit ma na ge mentprozesse einzubringen. Letzt endlich kommt es auch darauf an, wie attraktiv Deutschland ist – denn wir haben einige Mitbewerber in der EU, die die Freizügigkeit für Arbeitskräfte bereits seit einigen Jahren praktizieren und schon das eine oder andere Potenzial an sich gebunden haben.
VöWö: Selbst nach Einführung eines Mindestlohns in der Pflege bleiben etliche Möglichkeiten für Lohndumping. Sehen Sie das auch so? Und welche Möglich keiten gibt es, solche Irritationen auszuschließen?
Koschorrek: Dies sehe ich als nicht so problematisch und brisant an, weil sich ein Lohndumping aufgrund der Situation am Arbeitsmarkt mit einem Mangel an Arbeitskräften und aufgrund der demografischen Situation nicht durchsetzen wird. Vielmehr müssen wir eine faire Ent loh nung bieten, weil wir sonst weder deutsche noch ausländische Fach kräfte z. B. für die Tätigkeiten im Pflegebereich finden werden.
VöWö: Kann es zu Be nach tei li gungen deutscher Pflegekräfte kommen?
Koschorrek: Auch deutsche Ar beitnehmer müssen bereit sein, sich flexibel auf die Öff nung des Arbeits marktes einzustellen. Für den Arbeit nehmer bedeutet diese Öffnung mehr Konkurrenz, für den Arbeitgeber bedeutet sie mehr Auswahl. Ich bin mir sicher, dass deutsche Ar beit nehmer der ausländischen Kon kur renz gerade im Pflegebereich durch aus gelassen begegnen können, zu
bewusst nicht Job, sondern Aufgabe –, der wird sich auch behaupten können. Dies gilt umso mehr, als deutsche Pflegekräfte einen Sprachvorteil haben, der in der Pflege hoch angesetzt werden muss. Insofern besteht wenig Anlass, sich um den deutschen Arbeit nehmer in dieser Situation Sorgen zu machen.
VöWö: Sehen Sie Unterschiede zwischen der stationären Altenpflege und der Pflege im Krankenhaus?
Koschorrek: Nach meiner Ein schätzung werden sich diese Unterschiede, die zurzeit noch bestehen, nivellieren. Sowohl hinsichtlich der Beschäftigten als auch der Tätigkeiten wird es sehr viel mehr Austausch zwischen beiden Bereichen geben. Das Schubladendenken in einzelnen Sek toren ist absolut nicht mehr zeitgemäß. Es muss zu neuen Struk turen kommen, und ich bin sicher, dass das Ar beitsspektrum der qualifizierten Pflege kräfte in der Zukunft deutlich vielfältiger wird.
VöWö: Wie wird sich der Wegzug von Pflegekräften in deren Heimatländern auswirken?
Koschorrek: Wir versuchen ja nicht zum ersten Mal, ausländische Arbeit nehmer für eine Arbeit in
Arbeitnehmerfreizügigkeit – rund 12 Mio. Menschen aus den ost und mitteleuropäischen EULändern könnten es sich vorstellen, auszuwandern. Doch nach Deutschland wird es wohl nur gut 1 Mio. ziehen, wenn ab 1. Mai 2011 die volle Arbeitnehmerfreizügigkeit auch in der Bundesrepublik gilt. Welche Folgen die potenzielle Zuwanderung hat, untersucht eine aktuelle Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln (IW).1
Höhere Bezahlung und bessere Jobchancen als daheim: Wer auswandert, hat oft wirtschaftliche Gründe. Doch so verlockend, wie die Aussichten in einem anderen Land auch immer sein mögen: Die meisten Länder beschränken die Zuwanderung durch strenge Gesetze. In Deutschland etwa gelten sehr restriktive Regeln für Ausländer, die eine Arbeit aufnehmen wollen – allerdings nicht für EUBürger. Diese genießen Freizügigkeit, bislang jedoch mit Ausnahmen: Für die 2004 in die EU eingetretenen Staaten Estland, Lettland, Litauen, Polen, Slowakei, Slowenien, Tschech ien und Ungarn hatten einige EULänder Über gangs fristen festgelegt (Abb. unten).
In der Folge haben sich die Wanderungsströme verschoben: Deutschland und Österreich zum Beispiel waren bis 2004 für knapp drei Viertel der Polen, die ihre Heimat verließen, die beliebtesten Auswanderungs länder. Dann öffnete Großbritannien seinen Arbeitsmarkt – und die Insel avancierte zum wichtigsten Zuwandererziel: Im Jahr 2007 wanderten 87.000 Personen aus den mittel und osteuropäischen EULändern nach Großbritannien aus, aber nur 36.000 nach Deutschland.
Erst mit der Krise 2008 und 2009 ging die Zahl der Migranten, die den Ärmelkanal überquerten, wieder deutlich zurück. Geschadet hat der Zustrom aus dem Osten der britischen Wirtschaft nicht. Im Gegenteil: In den Boomjahren wuchs die Wirtschaft auch dank der Migranten, die Beschäftigtenzahlen stiegen, die Löhne sanken nicht wie befürchtet ins Bodenlose und auch der Anstieg der Arbeitslosigkeit hielt sich in Grenzen.
Nun wird Deutschland seinen Arbeitsmarkt für die EUNeulinge von 2004 öffnen. Wie viele Zuwanderer aufgrund der Arbeitnehmerfreizügigkeit zu erwarten sind, ist höchst umstritten. Eine Befragung von 7.000 EUBürgern Ende 2009 ergab, dass 23 Prozent der Osteuropäer beabsichtigen,
in Zukunft im Ausland zu arbeiten. Dies entspricht einem Potenzial von über 12 Mio. Menschen im Er werbsalter. Vie le von ihnen wollen allerdings nicht sofort, sondern erst später auswandern. Die meisten planen auch keinen endgültigen Abschied von der Heimat, sondern nur einen vorübergehenden Aufenthalt im Ausland. Und Deutschland ist nur eines der möglichen Ziele.
Aus diesen Befragungsergeb nissen lässt sich ein Szenario für Deutschland errechnen (Abb. rechts): Demzufolge dürften sich die meisten Mittel und Ost europäer – rund 800.000 – in diesem und im kommenden Jahr auf den Weg in die Bun des re publik machen. Danach wer den es relativ schnell weniger.
Insgesamt werden bis 2020 per Saldo 1,2 Mio. Zuwanderer Deutschland als zweite Heimat wählen – sofern tatsächlich alle Befragten ihre Migrations absichten in die Tat umsetzen.
Gut 1 Mio. Menschen klingt viel – doch es waren schon einmal mehr: So wanderten allein in den 1990er Jahren 3,3 Mio. Personen ein. Seither aber ist Deutschland als Zu wande rungsland unattraktiv geworden. In den Jahren 2008 und 2009 verließen mehr Menschen die Bundesrepublik als aus dem Ausland hinzukamen. Für ein Land mit einer ohnehin schrumpfenden Bevölkerung kann dies problematisch sein, besonders, wenn es wieder aufwärts geht mit der Konjunktur. Denn gerade dann werden Arbeitskräfte gebraucht. Kurzfristig kann die Zuwanderung aus Osteuropa also helfen, die größten Personalengpässe zu lindern.
Langfristig wird die Öffnung der Grenzen für die Osteuropäer aber keine aktive Ein wan de rungspolitik ersetzen können,
die Rücksicht nimmt auf die DemografieProbleme Deutsch lands und bürokratische Hürden für Fachkräfte abbaut – schließlich muss die Bundesrepublik mit guten Be dingungen aufwarten.
»Auch deutsche Arbeit nehmer müssen bereit sein, sich flexibel auf die Öffnung des Arbeitsmarktes einzustellen. Für den Arbeitnehmer bedeutet diese Öffnung mehr Konkurrenz, für den Arbeitgeber bedeutet sie mehr Auswahl.«
> Thema:
mehr Personal, weniger lohn?Dr. Rolf Koschorrek, MdB, zum Thema Arbeitnehmerfreizügigkeit
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Dr. Rolf Koschorrek, MdBPromovierter Zahnarzt aus Bad Bramstedt, ist seit 2005 direkt
gewählter Abgeordneter der CDU des Deutschen Bundestages. Hier
ist er Obmann der CDU/CSUFraktion im Gesundheitsausschuss des
Bundestages, auf dessen Tagesordnung u. a. die Reform des Gesund
heitswesens und der Pflege versicherung sowie die Krankenhaus
finanzierung stehen.
Der große Run bleibt aus
1 Vgl. Holger Schäfer: Migrations und Arbeits markt wirkungen der Arbeit nehmer freizügigkeit, in: IWTrends 2/2011 IW Köln
4 Ausgabe 42 · 2. Quartal 2011
Sorgen Sie für eine normale Arbeitsbelastung und gute Arbeits bedingungen
Planen Sie Dienste und Erholungspausen gemäß den Belastungsgrenzen Ihrer Pflegekräfte. Diese können individuell sehr unterschiedlich sein. Ergänzen Sie den Einsatzplan um tägliche Springer, die Unvorhergesehenes abfedern. Durch gute Arbeits bedingungen binden Sie Personal und profitieren von positiver Mundpropaganda.
Achten Sie auf Zeichen der Überlastung
Hohe Krankenstände sind ein klares Zeichen für eine Überlastung des Pflegepersonals. Achten Sie daneben auch darauf, ob die Zahl der frühzeitigen Berufs aussteiger ansteigt, mehr Mitarbeiter in die Teilzeit wechseln möchten, es eine hohe Fluk tuation in der Belegschaft gibt, sich Feh ler häufen und ob oft Dienst nach Vorschrift gemacht wird.
Investieren Sie in die Gesundheit Ihrer Mitarbeiter
Dies ist für Sie nachweislich günstiger als ein hoher Krankenstand oder eine stetige Suche nach neuem Personal. Denken Sie bei Ihren Maßnahmen sowohl an körperliche als auch an geistigseelische Ent lastungsangebote. Agieren Sie präventiv statt reaktiv.
Bauen Sie Brücken für Quereinsteiger, ausländische Hilfskräfte und jugendliche Berufs einsteiger
Hilfskräfte und Berufseinsteiger können bei entsprechender Betreuung und Weiterbildung zu wertvollen Fachkräften und loyalen Mitarbeitern werden. Bieten Sie Karrierechancen und investieren Sie auch in persönliche Kontakte zu Schulen, Pflege fach schulen und Jobcentern.
Nehmen Sie soziale Netzwerke ernst
Facebook, Internetforen und Twitter können Ihnen bei der Personalsuche helfen oder Ihre Bemühungen zunichte machen. Finden Sie heraus, ob gut oder schlecht über Sie gesprochen wird, hören Sie zu. Nehmen Sie im Internet geäußerte Kritik ernst und nutzen Sie sie, um Missstände in Ihrem Unter nehmen anzupacken. Gelingt Ihnen das, kann sich die negative in eine positive Mundpropaganda verwandeln. Ihre Personalsuche wird leichter.
Fünf Tipps für die Personalsuche und -pflege
D ie Pflegewirtschaft wächst dreimal stärker als die deutsche Gesamtwirtschaft. De
mo grafisch bedingt wird die Pflege künftig eine der sichersten Branchen sein, denn mit einer steigenden Zahl an alten Menschen werden auch mehr Pflegekräfte benötigt. Die Jobaussichten sind ideal.
Dennoch herrscht ein immenser Fachkräftemangel und eine permanente Überlastung bei einem Großteil des vorhandenen Personals. Nach Einschätzung des Deutschen Berufsverbands für Pfle geberufe (DBfK) fehlen der Pflegebranche weit mehr als 40.000 Fachstellen. Wissenschaftliche Untersuchungen beziffern den Mangel allein in Kran ken häusern fast doppelt so hoch.
Schuld an diesem Fachkräftemangel sind die schlechten Arbeitsbedingungen, das schlechte Image des Berufes und die Tatsache, dass andere Branchen und Arbeitgeber attraktiver sind und sowohl eine Karriere als auch Statussymbole bieten können. Doch es gibt enorme Entwicklungschancen auf dem Pflege markt.
Die Arbeitsbedingungen
Stammpersonal halten und neues Personal finden, das kann nur derjenige, der die Arbeitsbedingungen in der Pflege branche verbessert und sich als attraktiver Arbeitgeber positionieren kann. Laut Johanna Knüppel, Referentin des DBfK in Berlin, ist die „wichtigste Aufgabe, eine normale Arbeitsbelastung zu schaffen – anstelle der Dauerbelastung, wie sie heute üblich ist“. Dies gilt sowohl für neue Arbeitskräfte, in erster Linie aber für die vorhandenen Pflegefachkräfte, die auf dem Absprung sind. Viele Pflegekräfte
erhoffen sich eine Reduzierung der Belastung, indem sie in die Teilzeit wechseln. Andere Pflegekräfte suchen ihr Heil in der Flucht und wandern zu den Krankenkassen, dem MDK oder den Heimaufsichten ab.
Bessere Arbeitsbedingungen ergeben sich nicht immer und nicht ausschließlich durch eine Aufstockung des Personals. Weitere wichtige Anreize für die Be trof fenen sind Karrierechancen, die Ver einbarkeit von Familie und Beruf, flexible Arbeitszeiten und die Optimierung von Organisationsabläufen, damit eine sinnvolle und verlässliche Freizeitplanung ermöglicht wird. 85 Prozent der Fach kräfte in der Pflegebranche sind Frauen, viele davon allein erziehend. Daher sind Kinder betreuungsangebote oder Hilfe bei der Organisation einer Kinder be treuung sinnvoll. Weitgehend übersehen wird bisher, dass die Eltern der Pfle ge kräfte ebenfalls älter werden und manchmal zusätzlich versorgt werden müssen. Auch hier wer
den Unter stüt zungs an gebote wichtiger.Chancen für eine Verbesserung der
Arbeitsbedingungen entstehen, wenn Frei zeit und Erholungsphasen bewusst geplant werden. Mehrere Tage am Block sind effektiver und hilfreicher als einzelne freie Tage. Auch befristete Verab redun gen und Sonderregelungen für bestimmte Lebenssituationen können sinnvoll sein. Solche Absprachen bieten sich beispielsweise an für: − die Einschulung eines Kindes;
− die Organisation von Umzügen oder Pfle ge abläufen für pflegebedürftige An gehörige;− Karriereschritte und Weiter bildungs maßnahmen.
Die Vergütung
Geld ist ein wichtiger Anreiz in jedem Beruf. Die angemessene Vergütung ist unabdingbar für die Motivation der Angestellten und sie bildet auch die An erken nung eines Be rufes innerhalb der Gesellschaft ab. Knüppel schildert die Vergü tungs si tu a tion in der Pflege so: „Auch hier gibt es Nachholbedarf, denn häufig wird noch unter Tarif oder nach Kon zerntarifen bezahlt. Wenn man Fach kräfte finden und halten will, wird das in Zukunft nicht mehr möglich sein.“ Fachkräfte sind heute schon rar. Künftig werden sie sich ihre Arbeitgeber aussuchen können. Eine gute Bezahlung wird daher eine zunehmend wichtige Rolle spie len im Wettbewerb um gute Pfle gekräfte.
Gesundheits und Präventionsprogramme
Pflegekräfte sind in hohem Maße burnoutgefährdet. Viele Mitarbeiter fühlen sich körperlich und psychisch so unter
Druck, dass sie häufig krank werden und sich nicht vorstellen können, bis zur Rente in ihrem Beruf zu arbeiten. Demografisch bedingt werden künftig wenige Pfle gekräfte eine stetig steigende Anzahl von älteren Menschen pflegen müssen. Um die Herausforderungen in der Pflegebranche zu meistern, ist es unabdingbar, die Gesundheit und Motivation des vorhandenen Pflegepersonals zu erhalten.
Eine Investition in die Gesundheit qualifizierter Pflegekräfte lohnt sich schnell. Mancher Arbeitgeber in der Pflegebranche hat die Zeichen der Zeit schon erkannt und kümmert sich aktiv um MitarbeiterProgramme, die Ent spannung, Entlastung und Gesund heitsprävention zum Ziel haben. Das CaritasSeniorenheim St. Josef in Hauzenberg, Bayrischer Wald, ist unter der Leitung von Franz Hackl zum vierten Mal unter die „Besten Arbeitgeber im Gesund heitswesen“ gewählt worden. 2010 erhielt die Einrichtung zudem den Sonderpreis „Gesund heit der Mitarbeiter“. Zum Erfolgsrezept gehören:– ein Trägereigener Kindergarten, des
sen Öffnungszeiten auf den Schichtdienst der Mitarbeiter abgestimmt sind; somit werden die Eltern entlastet;
− Rücksichtnahme und Mitspracherecht bei der Dienstplangestaltung;
− Freizeit in Blöcken statt einzelnen Tagen, um Erholungsphasen zu schaffen;
− Obstkörbe für die Mitarbeiter als Beitrag zu einer gesunden Ernährung;
− Sport und Freizeitveranstaltungen wie Tanzkurse und Nordic Walking;
− gesundheitsfördernde Maßnahmen wie Ernährungsberatung, Angebote zur Gewichtsreduktion und Rau cherentwöhnung;
− Vorsorgeuntersuchungen im Haus;− jährliche Fitnesswochen für Mit ar
beiter und Angehörige;− eine wertschätzende Kommunika
tion.
Die Erschließung neuer Personengruppen für die Pflege
Angesichts des Pflegenotstandes schlug Bundeskanzlerin Angela Merkel die Einbindung von HartzIVEmpfängern in die Altenpflege vor. Bundes fami li enministerin Kristina Schröder plädiert für die Einführung eines sozialen Pflichtjahres, um den Pflegenotstand abzufedern und neue Personengruppen für die Pflege zu gewinnen. Der DBfK sieht diese Vorstöße kritisch. Knüppel wird sogar sehr deutlich, indem sie sagt: „Dass man Menschen zu Pflegetätigkeiten verpflichten will, davon halte ich gar nichts. Wer nur widerwillig in der Pflege ist, kommt notgedrungen in Stresssituationen, denen er nicht gewachsen ist. Das kann fatale Folgen haben.“
Eine naheliegende Zielgruppe für Personalsucher sind Quereinsteiger. Sie sind schon heute vielfach in der Pflege zu finden und könnten verstärkt angeworben und gefördert werden. Für Quereinsteiger spricht, dass sie häufig schon Pflegeerfahrungen mitbringen, da sie beispielsweise nach einer Phase der häuslichen Pflege von Angehörigen auf den Arbeitsmarkt zurückkommen und über eine erhebliche Lebenserfahrung verfügen. Mit Maßnahmen zur Kar
riere planung können diese zu Fachkräften weitergebildet werden. Auch in ausländische Pflegekräfte werden große Hoffnungen gesetzt. Bisher ist hier allerdings der Durchbruch nicht gelungen. Ausländische Fachkräfte gehen heute lieber nach Skandinavien, Australien, in die USA, die Niederlande oder die Schweiz, da in diesen Ländern sowohl die Ver gütung als auch die Arbeitsbedingungen besser sind. Wer hier erfolgreich akquirieren will, muss an diesen Punkten nachbessern. Zudem sind Hilfsangebote sinnvoll, die bei Formalitäten zur Anerkennung von ausländischen Abschlüssen unterstützen oder die Erweiterung von Fach und Sprachkenntnissen för dern.
Besonders wichtig für die Neu an werbung von Pflegepersonal sind Jugendliche. Hier ist viel Überzeugungsarbeit zu leisten, denn laut einer Studie des Instituts für Public Health und Forschung (ipp) der Uni Bremen, können sich nur 1,0 Prozent der Jungen und 10,4 Prozent der Mädchen vorstellen, einen Pflegeberuf zu ergreifen. Auch eine BerufeApp für iPhone und iPad, die die Bundesagentur für Arbeit im Oktober 2010 heraus gebracht hat, wird keinen Ansturm von jungen Leuten auf die Pflegebranche auslösen. Hinzu kommt, dass von den jungen Men schen, die über ein Praktikum oder eine Ausbildung einen Blick in die Pflegeberufe wagen, viele schon während der Ausbildung wieder aus der Pflege aussteigen. Für Knüppel liegt dies daran, dass die jungen Leute „schon im ersten Pra xiseinsatz den Alltag und den Schock, der damit verbunden ist, erleben. Ein motivierter junger Mensch wird leider allzu oft nicht genügend praktisch ausgebildet, sondern als billige Arbeits kraft eingesetzt. Er erkennt, dass er offenbar im heutigen Pflegealltag nicht das realisieren kann, was er sich für den Beruf und aus dem theoretischen Unter richt heraus vorgestellt hatte.“
Imagekampagnen
Die Pflegebranche leidet in Deutsch land mehr als in vielen anderen Län dern an einem schlechten Image. Und dies bei Jung und Alt. Pflegeskandale sind in den Medien sehr präsent, Pflegeberufe sind in der Gesellschaft wenig anerkannt. Schichtdienste und Ver gü tungs diskussionen tun ein übriges, um den Beruf der Alten und Kranken pflege wenig attraktiv erscheinen zu lassen. Eine aufwändige und kostenintensive An zeigen werbung, wie sie beispielsweise in der Fachzeitschrift
Die Schwester/Der Pfle ger wahrnehmbar ist, hilft nicht aus dem Dilemma. Auch politische Image kam pagnen, wie sie von der Bundesregierung in Auftrag gegeben werden, können nur Wirkung zeigen, wenn sich Arbeits be din gungen und Vergütung in der Pfle gebranche spürbar zum Positiven verändern. Allzu viele Menschen unterschätzen die Wirkung von sozialen Netzwerken wie Facebook oder Twitter. Sie können zugleich Fluch und Segen sein, denn sie verbreiten gute und schlechte Bewertungen von Arbeitgebern und Arbeitsbedingungen in Windeseile. Wer schlau ist, sorgt dafür, dass es Positives über ihn zu berichten gibt. Die Pfle gekräfte kommen dann künftig von ganz alleine. Esther Niederhammer Die Mitarbeiter des Caritas-Seniorenheims St. Josef in Hauzenberg posieren als Preisträger.
> Thema:
mit obstkorb und TanzkursEntwicklungen und Chancen bei der Personalsuche
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»Um die Herausforderungen in der Pflege branche zu meistern, ist es unabdingbar, die Gesundheit und Motivation des vorhandenen Pflegepersonals zu erhalten.«
Netzwerke wie Facebook oder Twitter können zugleich Fluch und Segen sein, denn sie verbreiten gute und schlechte Bewertungen von Arbeitgebern und Arbeits-
bedingungen in Windeseile. Wer schlau ist, sorgt dafür, dass es Positives über ihn zu berichten gibt.
5Ausgabe 42 · 2. Quartal 2011
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Das Völker Care Concept stellt die Ansprüche pflegebedürftiger Menschen und die Erwartungen der Pflegenden in den Mittelpunkt: www.voelker.de
Völker AG · Wullener Feld 79 · 58454 Witten · Tel. +49 2302 96096-0 · Fax -16
Völker Vis-a-Vis: Ein wegweisendes Produkt im Völker Care Concept.Das Vis-a-Vis mobilisiert immobile Patienten vom Liegen über eine ideale Sitzposition heraus zum Aufstehen und Gehen. Ein ganz wesentlicher Vorteil von Völker Betten für eine aktivierende Pflege.
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D ie Zeiten des Klosterlebens sind vorbei im PallottinerHaus in Olpe. Doch auch in
seiner jetzigen Funktion als Pflegeeinrichtung markiert der repräsentative Bau ein Bekenntnis zu Selbstbestimmung und Menschenwürde jedes Einzelnen.
Sicher hätte dies dem Gründer der Gemeinschaft, Vinzenz Pallotti, gefallen. Anfang des 20. Jahrhunderts auf einer grünen Anhöhe vor den Toren der Stadt erbaut, wurde die ehemalige Klosteranlage 2008 von der Gut Osterseifen Verwaltungs gesellschaft aufgekauft. Sie übernahm das Anwesen mitsamt der dazugehörigen Kirche, die bis heute von der Gemeinde für Gottesdienste genutzt wird und einen separaten Zugang vom Pflegebereich aus besitzt. Ganz sind die Pallot tinerBrüder indes nicht verschwunden. Derzeit leben sechs von ihnen im WohnGut, sie stehen den Bewohnern als Seelsorger zur Verfügung und betreiben auf demselben Gelände eine Jugendbildungsstätte.
Ein altes Kloster als Pflegeeinrichtung? Klingt ungewöhnlich, doch die typische Raumaufteilung mit zahlreichen Räumen und nicht zuletzt die idyllische Lage am Stadtrand von Olpe, mitten in den grünen Hügeln des Sauerlandes, prädestinieren die Anlage geradezu für den stationären Pflegebetrieb. „Ein Glücksfall“, sagt Geschäftsführer Michael Korn nicht ohne Stolz, „nur die wenigsten Pflegeheime verfügen über eine solche Au sstattung.“
Es ist kein alltägliches Pflegekonzept, dem sich Korn und sein Team verschrieben haben. Dahinter steckt die Überzeugung, dass sich Wohnlichkeit und professionelle Betreuung nicht ausschließen und dass sich beides auf dem Preis
niveau einer durchschnittlichen neuen Einrichtung realisieren lässt. „Nur, weil jemand pflegebedürftig ist, braucht er doch nicht auf eine wohnliche, heimelige Atmosphäre zu verzichten“, ist Korn überzeugt.
Im Grunde genommen sollte dies selbstverständlich sein. Doch, wie viele Menschen aus leidvoller Erfahrung wissen, sieht die Realität meist anders aus. Gerade größere Einrichtungen tendieren dazu, einen klinischen Charakter anzunehmen. Vielleicht, weil man glaubt, die Dinge seien dann einfacher zu handhaben. Aber ist es wirklich leichter, Li nole um boden zu wischen als einen Teppich zu pflegen? Im WohnGut Osterseifen dominieren jedenfalls Naturmaterialien. Holz, Teppich, Stein – und der Betrieb funktioniert reibungslos. Bei der diesjährigen MDKPrüfung schnitt das Haus mit der TopNote 1,2 ab, der NRWLandesdurchschnitt lag bei 2,4.
Alt und Neubau zusammengenommen, verfügt das WohnGut über 100 Pflegeplätze in sechs Wohnbereichen, hin zu kommen 40 Wohnungen im Betreuten Wohnen. Dabei distanziert man sich vor allem im Pflegebereich ganz bewusst von der sterilen Kälte vieler „Pflegefabriken“. Das Ambiente erinnert dank dem eigens für die Einrichtung entworfenen Mobiliar im gehobenen Land hausStil eher an ein Hotel. Eine Um gebung zum Wohlfühlen, nicht nur für die Be
wohner. Das Wohn Gut ist ein Ort, den man gern besucht, als Angehöriger oder einfach so. Verglichen mit anderen Ein rich tun gen kommen tatsächlich überdurchschnittlich viele Besucher, wie neue Mitar bei ter
im Haus oft überrascht feststellen. Damit sich die Bewohner und ihre Gäste in aller Ruhe treffen und unterhalten können, wurden die Gemeinschaftsbereiche bewusst großzügig gestaltet, so etwa das hauseigene Café, wo ein Pianist den Plausch bei Kaffee und Kuchen begleitet.
Insofern ist der Name WohnGut denn auch in mehr als einem Sinn zu verstehen: Ein großes Anwesen und gleichermaßen ein guter Ort zum Leben – wo die individuellen Bedürfnisse der Bewohner oberste Priorität besitzen. Also das genaue Gegenteil all der Vorstellungen, die einem beim Wort „Heim“ durchs Gehirn geistern. Wer ins Heim kommt, ist abgeschoben, eingesperrt und von der Welt vergessen, Michael Korn kennt diese düsteren Assoziationen nur zu gut. Und er weiß, wie wenig sie der alltäglichen pflegerischen Leistung gerecht werden.
Wie viel fachgerechte, einfühlsame Pflege und die richtige Umgebung selbst bei
Demenzerkrankungen ausmachen, zeigt das Konzept des WohnGutes. Der Neubau wurde gezielt auf die Bedürfnisse der Betroffenen zugeschnitten. So ist der Grundriss für Wohngemeinschaften konzipiert, ein BilderFarbKonzept erleichtert die Orientierung, Erinnerungsecken und MemoryBoxen geben dem Ge dächt nis Halt.
All dies sind Selbstverständlichkeiten für Korn, denn: „Wer das nicht macht, geht völlig an der Realität vorbei.“ Die Realität in Olpe ist dieselbe wie in den
meisten Einrichtungen: etwa die Hälfte der Bewohner leidet an Alzheimer und verwandten Erkrankungen, Schätzungen gehen davon aus, dass etwa 70 Prozent von ihnen irgendwann betroffen sein werden. Dass das Ambiente auch dieser Personengruppe guttut, erlebt Korn alltäglich: „Wenn ein Mensch sich nicht mehr an Vergangenes erinnert, bekommt er doch noch mit, wo er sich befindet, nimmt Reize der Umgebung auf, seien sie nun positiv oder negativ.“
Mit seinen rund 14 Hektar Außenanlagen ist das WohnGut so weiträumig, dass sich auch Personen mit Ori entierungsstörungen in schöner Umgebung ungefährdet bewegen können, etwa im eigens angelegten Sinnesgarten. In der Innenstadt wäre das undenkbar, weiß Michael Korn: „Wenn Sie da um ein paar Ecken gehen, sind Sie weg.“
Einen adäquaten Partner für die Symbiose von pflegerischer Qualität und gehobenem Wohnkomfort hat das WohnGut in der Völker AG gefunden, die das Haus komplett mit Pflegebetten ausgestattet hat. Völker vermochte nicht nur durch technische Exzellenz und Qualität zu überzeugen, sondern auch in Sachen Flexibilität: „Die Qualität der Betten hat uns sofort überzeugt. Und: sie ließen sich so umgestalten, dass sie perfekt zum Mobiliar passen. Wir brauchten dazu nur Kopf und Fußende auszutauschen. Bei anderen Anbietern war das nicht möglich.“ Entstanden ist ein Bett mit dem Völkertypischen, hochwertigen Innenleben, das sich perfekt ins Design konzept des Hauses einpasst.
Aber warum all die Mühe? Das Konzept WohnGut beschreitet einen neuen Weg, weil sich die Ansprüche der Menschen an eine Pflegeeinrichtung verändern werden, prognostiziert Michael Korn. Gehört der Großteil der derzeit Pflegebedürftigen noch den Jahrgängen um 1920 an, deren Leben über weite Strecken von Krieg und Entbehrungen geprägt war, werden die späteren Jahrgänge höhere Ansprüche in Sachen Wohnkomfort stellen. Michael Korn und sein Team sind bereit für den Wandel: „Wir wollen das gewährleisten, weil ich glaube, dass wir es können. Und die Kosten müssen nicht höher sein als bei Einrichtungen im Krankenhaus Stil.“ Inge Hüsgen
> refereNz:
symbiose von Pflege und wohnlichkeitDas WohnGut Osterseifen in Olpe
Mit seinen rund 14 Hektar Außen anlagen ist das WohnGut so weiträumig, dass sich auch Personen mit Ori en tierungsstörungen in schöner Umgebung ungefähr-
det bewegen können, etwa im eigens angelegten Sinnesgarten.
Einen adäquaten Partner für die Symbiose von pflegerischer Qualität und gehobenem Wohnkomfort hat
das WohnGut in der Völker AG gefunden, die das Haus komplett mit Pflegebetten ausgestattet hat.
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»Die typische Raumaufteilung mit zahlreichen kleinen Räumen und nicht zuletzt die idyllische Lage mitten in den grünen Hügeln des Sauerlandes prädestinieren die Anlage geradezu für den stationären Pflegebetrieb.«
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6 Ausgabe 42 · 2. Quartal 2011
Wir suchen Einrichtungen der Altenpflege, die sich an der Studie „Dekubitustherapie mit Völker MiS® Activ“ beteiligen wollen. Die Studie erfüllt das anspruchsvolle Evidence Level 1b. Sie wird seit mehr als 3 Jahren durchgeführt.
Voraussetzungen zur Teilnahme an der Studie:
• Es muss ein Bewohner mit Dekubitus Grad 2 bis 4 in der Gesäßregion in Ihrer Einrichtung sein.
• Die Zustimmung des Betroffenen bzw. des Betreuers muss vorliegen.
• Die Beobachtungszeit beträgt 28 Tage (4 Wochen) und sollte in Ihrer Einrichtung möglich sein.
• Es erfolgen mehrmals täglich Erhebungen durch einfache Skalen, die in einer Mappe zusammengefasst sind.
• Die Dekubitalwunde muss grundsätzlich heilbar sein; d. h. bei infizierten Wunden, komplett mit Nekrosen bedeckten Wunden usw. ist eine Heilung ohne vorherige chirurgische Therapie nicht zu erwarten, sodass wir auch keine Heilung messen können.
Ablauf:
1. Wenn Sie die o. g. Voraussetzungen erfüllen, nehmen Sie bitte mit uns Kontakt auf (per E-Mail oder telefonisch).
2. Sie bekommen von uns eine Einverständnis erklärung, die zu unterschreiben ist.
3. Sie senden uns aktuelle Bilder der Wunde(n) zu.
4. Wir melden uns umgehend und entscheiden, ob die Wunde ein messbarer Dekubitus ist. Es erfolgt eine „Losziehung“, die entscheidet, ob der Bewohner auf dem bisherigen Lagerungssystem liegen bleibt oder ob er das Völker MiS® Activ erhält.
5. Ggfs. erfolgt die Lieferung und Einweisung in das Bett und in die Studienunterlagen.
6. Beginn der Studienzeit.
7. Nach Abschluss der Messungen senden Sie uns die Studienunterlagen und die Bilder zu.
8. Sie erhalten für eine vollständig durchgeführte Messung eine Aufwandsentschädigung von 200 EUR, die Sie uns in Rechnung stellen können.
Ansprechpartner:
Gerhard Schröder, Akademie für Wundversorgung, Tel. 05571 3029316, E-Mail: info@akademie-fuer-wundversorgung.de
Studienteilnehmer gesucht
Akademie für WundversorgungVon Experten für Experten
D ie Entscheidung für ein geringwertiges Produkt bringt jede Menge Nachteile. Nutz
wert und Anwendungs möglich keiten sind nicht optimal, die eingesparten Kosten bei der Investition schla gen durch mehr Arbeits und Zeitaufwand mit erhöhten Folgekosten zu Bu che.
Andererseits stellen wegweisende Produkte mit einer Vielzahl innovativer Merk male für den Investor einen Mehrwert dar, dessen geldwerter Vorteil nicht immer sofort erkennbar ist.
Das trifft auch auf die Anschaffung von Pflege oder Klinikbetten zu. Und zwar durchaus mit folgenschweren Konse quenzen, denn bei einer Nut zungs zeit zwischen zehn und zwanzig Jahren summiert sich ein täglicher Mehraufwand, z. B. von zehn bis zwanzig Minuten pro Bett und Tag, zu einem stattlichen Betrag. „Bei einer Einsparung von nur fünf Minu ten am Tag“, so Heinrich Völker, Vorstand der Völker AG, „hat sich jedes Völker Bett bereits nach nur 14 Monaten voll und ganz amortisiert.“
Das richtige Pflegehilfsmittel kann aber für den ökonomisch denkenden Betreiber nur ein Garant für Erfolg sein. Die stete Auseinandersetzung mit einem ständigen Verbesserungsprozess und die Erfahrungen aus AfterSaleBeratungen haben den Hersteller Völker daher bewogen, das Projekt Völker Con sul ting zu initiieren. Die bisherigen Er folge zeigen, dass die Verschwendung von Zeit und Material um 30 bis 50 Pro zent gesenkt werden kann. Mit dieser Weiterentwicklung hin zu einer 2SäulenStrategie verfolgt das Unternehmen sein Ziel, Kunden und solchen, die es werden wollen, volle Zufriedenheit zu garantieren.
Wegweisende Produkte mit innovativen Merkmalen
Wegweisende Produkte bieten dem Käufer neue oder bessere An wen dungen. Am Beispiel Pflege bzw. Klinikbett sind diese bei Völker Pro dukten rasch ersichtlich: stabiler Teleskophub, geteilte Seitensicherungen, stimulierende Liegefläche, geschlossene Bauteile, hygienisches Konstruk ti ons prinzip. Die se Mög lich keiten sind in den Augen des Her stel lers Völker der art perfekt, dass das 1Pro duktPrinzip verfolgt werden kann. Wäh rend andere Anbieter die mehr oder weniger hohen Preise ihrer unterschiedlichen Modelle mit deren unterschiedlichem Nutzen und deren unterschiedlicher Qualität begründen, fließen bei Völker alle Vorteile in jedes einzelne Völker Bett ein.
Für jeden Pflegebedarf: das 1ProduktPrinzip
Gleichwohl hat das intensive Studium von Pflegebedarf und Pflege möglichkeiten
da zu geführt, dieses 1ProduktPrinzip modular zu ergänzen. Auch wenn jedes Völker Bett auf der gleichen Grund kon struktion basiert, kann es doch aufgrund eines modularen Baukasten kon zeptes den An wenderanforderungen angepasst werden. Die erste Ergänzung war das Nie drigst bett für extrem Sturz gefährdete. Es lässt sich bodennah absenken und somit den Be wohner/Patienten im Falle eines Falles nur noch aus dem Bett herausrollen.
Als zweite Er gän zung folgte das VisaVis, um Patienten früh nach herzchirurgi
schen oder abdominalen Ein griffen sowie multimorbide Be woh ner mit nur einer Pflegekraft mobilisieren zu können. Diese „Ak ti vie rung“ nach vorn heraus, vom Liegen über das
Sitzen mit echtem Bo den kon takt hin zum Stehen und Ge hen, ist insofern wegweisend, weil diese Betroffenen nur sehr schwer oder gar nicht über die Seite aus dem Bett heraus bewegt werden können.
Produktkompetenz als erste Säule
„Aufgrund der Bestätigung durch Studien, besonders aber auch aufgrund der Rück meld ungen aus dem An wen derkreis, sehen wir uns unserem selbstgestellten Auftrag, das beste aller Pfle ge betten zu bauen, schon ganz nahe gekommen“, betont Heinrich Völker. Aus den Vorteilen, die Völker Betten bieten, leitet sich ein Bündel vielfältiger Kom pe tenzen und Konzepte ab. Da zu gehören neben dem Healthcare De sign und der bereits erwähn ten medizinischen Kompetenz auch die Produktion „Made in Germany“ und die Völker Services auf Basis eines elektronischen Diagnos tic Systems.
Mit wegweisenden Produkten, innovativen Merkmalen und werterhaltenden Kompetenzen bildet das Völker Care
Concept1 eine erste Säule. „An sätze, die einen wesentlichen Bei trag zum wirtschaftlichen Er folg einer Ein rich tung leisten können“, so Völker.
Be ratungs kompetenz als zweite Säule
Neben der Pro dukt beratung vor und nach dem Kauf von Betten wurde Mitte letzten Jahres Völker Consulting 2 an den Start gebracht. „Es bildet eine zweite Säule der Zielsetzung, unsere Kunden – und die Kunden unserer Kunden – wirk
lich umfassend zufriedenzustellen.“ Während Heinrich Völker seine Produkte als Pflegehilfsmittel und damit als Werkzeuge in der Pflege sieht, gilt es, zusätzliche Wege und Mittel zu finden, um Pflege optimal zu gestalten. Mit der Zielsetzung: mehr Zeit für Pflege und Betreuung. Das bedeutet, alle Ak ti vitäten innerhalb einer Ein richtung, die für eine Wert schöp fung notwendig sind, optimal aufeinander abzustimmen und überflüssige Tä tigkeiten zu vermeiden.
Dazu Heike Heymann von Völker
Consulting: „Wir überprüfen und verbessern jede Pfle ge einrichtung unter zwei Gesichts punkten. Aus Sicht des Bewohners, dessen Wünsche nach Ver fügbarkeit, In di vi dualität, Qualität und letztlich auch Preisgestaltung optimal erfüllt werden müssen. Und aus der Sicht des Betreibers, dessen Ein rich tung profitabel funktionieren und nicht zuletzt auch ihre Wett bewerbsfähigkeit verbessern muss.“
Basis der 2SäulenStrategie
Gearbeitet wird nach den Prinzipien des bewährten Völker Verbes serungsprozesses. So schafft es Völker Consulting, schrittweise das Spannungsfeld zwischen sozialen und ökonomischen An for derungen nicht nur abzubauen, sondern tatsächlich zu lösen.
Bei diesem Verbesserungsprozess gehen die Produktidee „Völker Betten“ und die Beratungsidee „Völker Consulting“ eine enge Verbindung ein. „Wir produzieren unsere Betten in schlanken Arbeits abläufen und im Rahmen eines ständigen Verbesserungsprozesses“, erläutert Heinrich Völker. „Seit zwölf Jahren werden wir dazu erfolgreich von der Unternehmensberatung Porsche Consul ting unterstützt. Da war es nur konsequent, diesen Verbesserungsprozess – und damit die Erfolge des Systems – auch auf die Pfle ge selbst zu übertragen.“ Dabei garantiert das Prinzip einer ständigen Ver bes serung von innen nach außen, dass die Be ratung von allen Be teiligten als Hilfe zur Selbst hilfe angenommen wird. Heiko Heine
> ProdukTe & services:
Produktkompetenz & BeratungskompetenzMehr als nur Betten: Die Völker 2-Säulen-Strategie
» Bei einer Einsparung von nur fünf Mi nu ten am Tag , so Heinrich Völker, hat sich jedes Völker Bett bereits nach nur 14 Monaten voll und ganz amortisiert. «
Produktkompetenz:Innovative Merkmale sorgen für einen Mehrwert, indem durch einen geringeren Arbeits- und Zeitaufwand Folgekosten reduziert werden.
Beratungskompetenz: Durch die Übertragung der Idee des ständigen Verbesserungsprozesses auf die Pflege
können alle Ak ti vitäten innerhalb einer Einrichtung optimal aufeinander abgestimmt werden.
Völ
ker
AG
1 Völker Wörld Nr. 37, I/2010: Ein großer Wurf – Völker stellt sein Care Concept vor.
2 Völker Wörld Nr. 41, I/2011: Mehr Zeit für Pflege und Betreuung – Erfolgreicher Start von „Völker Consulting“.
Diese Ausgabe: Die etwas andere Unternehmensberatung – Mit Völker Consulting der Verschwendung auf der Spur.
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7Ausgabe 42 · 2. Quartal 2011
• GrundsätzederKörperwahrnehmung,aktivierendeBewegungundMobilisation.
• WelcheFähigkeitenbrauchtderPatient/BewohnerfürdasSitzenanderBettkanteodereinenTransferaufeinenStuhl?
• UnterstützungderWahrnehmungdurchMicro-Stimulations-Systeme.
• MöglichkeitenmitdemneuenVölkerVis-a-Vis.
• ErarbeitungunterschiedlicherTransferformen.
• PraktischeUmsetzungallerrelevantenThemenamBett.
• PositionierungsvorschlägefürunterschiedlicheKrankheitsbilder.
Referenten:BeatePeddinghaus,Kranken-schwester,TrainerinfürdasAktivitas-Pflege®Konzept,OEPBerufsgenossenschaft-lichesKlinikumBergmannsheil,BochumundAlexanderMüller,Produktspezialist,Gesundheitsökonom(FH).
WeitereInformationenunterwww.voelker.de>Aktuelles>Seminare.
Termine:6. Juli Frankfurt14.September Hamburg12.Oktober München
Dialog
Pflegeseminare: Professionelle Pflege wird unterstützt durch innovative Hilfsmittel – Wahrnehmung, Aktivierung, Mobilisierung.
Völker AG·WullenerFeld79·58454Witten·Tel.+49230296096-0·Fax-29seminar@voelker.de·www.voelker.de
> messeN & schuluNgeN:
T opExperten diskutierten auch in diesem Jahr auf der Al tenpflege 2011 in Nürnberg wie
der über aktuelle und brisante Themen der Pflegebranche.
Vom 12. bis 14. April trafen insgesamt 34.000 Fachbesucher, von denen 40 Prozent leitende Funktionen innehaben, auf rund 700 Aussteller. Am Stand der Völker AG galt das Interesse besonders der neu gegründeten Völker Consulting, die auf der Messe zum ersten Mal der breiten Öffentlichkeit vorgestellt wurde. „Wir beraten und begleiten Alten pflege
ein rich tungen, um mehr Freiraum für eine menschenwürdige Be treu ung zu schaffen“, so Heike Heymann, Leiterin von Völker Con sul ting.
Die Idee hinter dem Konzept ist, die bewährten Verbesserungsprozesse, die Völker in der Produktion umsetzt, auf die Pflege zu übertragen. Was es bedeutet, nach ständiger Verbesserung zu streben, und wie schlanke Prozesse in den Einrichtungen erreicht werden, zeigt Völker Consulting Leitung wie Mit ar beitern bereits in den ersten Tagen des Projekts. Nach einem ganztägigen KaizenSeminar mit Theorie und Praxis erfolgt über vier Tage eine detaillierte IstAnalyse. Anschließend werden in einer zweiwöchigen Optimierungsphase in ThemenWorkshops gemeinsam Lösungen erarbeitet und bereits während des laufenden Projekts in die Praxis des Pflegealltags umgesetzt.
Dass optimierte Abläufe die Arbeit des Personals erleichtern und mehr Zeit für die Pflege der Bewohner schaffen, liegt auf der Hand. Die Wertschöpfung einer Pflegekraft beträgt maximal 60 Prozent der täglichen Arbeitszeit. „Ich übertreibe nicht, wenn ich sage, dass durch Völker Consulting von den 40 Prozent Verschwen dung etwa die Hälfte vermieden werden kann“, versichert Heike Heymann, die als Krankenschwester selbst jahrelang in der Pflege tätig gewesen ist. Mit diesem Prinzip der „Hilfe zur Selbsthilfe“ unterstreicht Völker seinen An spruch an eine menschenwürdige Pflege. Völker Con sulting sorgte aber nicht erst auf der Messe für Begeisterung: „Bereits Mitte letzten Jahres liefen die ersten Pilot projekte mit großem Erfolg. Dabei richtet sich unsere Beratung an sämtliche Pflege einrichtungen, unabhängig davon, welche Betten vor Ort in Betrieb sind“, so Heymann.
Am Messestand der Völker AG gab es aber noch mehr zu sehen. So konnte das fachkundige Publikum durch Probeliegen und sitzen im Völker Bett VisaVis selbst erleben, was es bedeutet, auf Augenhöhe gepflegt zu werden bzw. zu pflegen. Auch das neue Völker MiS® Activ,
das jetzt noch leistungsfähiger und mit einer nahezu verschleißfreien Antriebstechnik ausgestattet ist, wurde in Nürnberg vorgestellt. Um therapeutische Maßnahmen individuell abstimmen zu können, stehen per intuitiver Menüführung mehrere Programme zur Verfügung: Geschwindigkeit, Bewe gungs muster, Pausen und Nacht program me. Dass Völker der Schutz von pflegebedürftigen und besonders sturzgefährdeten Be woh nern am Herzen liegt, zeigt sich auch beim Völker Niedrigstbett. Es kann auf eine Bodennähe von 23 cm heruntergefahren und
für die Arbeit der Pflegekraft auf eine ergonomische Höhe von 74 cm wieder hinaufgefahren werden.
Getreu der Philosophie, dass besonders Men schen, die der Pfle ge be
dürfen, einen Anspruch auf Res pekt und Achtung ihrer Würde haben, hat Völker wieder eine Reihe von wegweisenden Lösungen für die stetig steigenden He raus forderungen in der Pflege wirtschaft geliefert.
Dabei ist eins sicher: Durch die gelungene Vorstellung von Völker Consulting auf der diesjährigen Altenpflege kann sich die Öffentlichkeit sicher sein, dass das Unternehmen auch 2012 in Hannover wieder überzeugen wird. Jana Boose
Am Stand der Völker AG galt das Interesse der neu gegründeten Völker Consulting.
> völker iNside:
wegweisende lösungenVölker auf der Altenpflege in Nürnberg
InternatIonal Modern HospItal sHow 13.–15. 7. 2011 Tokio/Japan International Exhibition Center
4. regensburger IntensIvpflegetag 29. 9. 2011 Regensburg Universitätsklinikum
pflegekongress wIen 3.–4. 11. 2011 Wien/Österreich Austria Center
MedIca 16.–19. 11. 2011 Düsseldorf Messegelände
InterdIszIplInärer wundkongress 24. 11. 2011 Köln Sartory-Säle
panaMerIcan and IberIc congress of IntensIve and crItIcal care MedIcIne 29. 11.–3. 12. 2011 Cartagena/Kolumbien Centro de Convenciones
B ei der sogenannten Visitation der Evan gelischen Kirche von Westfalen standen für Präses
Alfred Buß und seine Delegation von 24 Experten in einer Woche 150 Termine auf dem Programm. Dazu gehörte auch der Besuch bei der Völker AG am 24. Mai 2011.
„Wir haben die Firma Völker ausgewählt, weil dieser Betrieb zu den wichtigen wirtschaftlichen Unternehmen im Kirchenkreis HattingenWitten zählt. Und weil wir über die Diakonie MarkRuhr in partnerschaftlichen Beziehungen zu diesem Un ternehmen stehen“, erläutert Super intendent Ingo Neserke.
Mit etwa 900 Betten in der stationären Al ten pflege und zwei Krankenhäusern in Iserlohn und Schwerte ist diese Diakonie auch Kunde der Völker AG. Die Begrün dung: Die Diakonie MarkRuhr leistet Pflege mit Hochachtung vor der Würde der alten Menschen. Nicht anders lautet die Firmenphilosophie der Völker AG. Dies war aber nur ein erster Ansatzpunkt.
„Wir konnten bei der Besichtigung der Völker Produktion feststellen, wie die Mit arbeiter in alle Arbeitsprozesse einbezogen werden und hier menschliches Miteinander gelebt wird“, so Neserke. Aber auch die Produkte selbst überzeugten die Besucher. „Die Idee, ein Pflegebett zu teilen und solch ein praktikables Aufstehbett zu realisieren, mit dem die Füße
festen Bodenkontakt haben – vor allem aber mit der Möglichkeit, dass sich Pflegende und Gepflegte auf Augenhöhe begegnen können – das hat uns beeindruckt.“
So ist Neserke überzeugt, dass Völker ein Beispiel des gelungenen Strukturwandels im Ruhrgebiet ist. Darüber hinaus konnten alle Beteiligten bei der Besich tigung spüren, dass es ein Unter nehmen ist, das motiviert und engagiert mit Menschen für Menschen arbeitet. „Dies wurde uns bei dem Besuch ganz prägnant vor Augen geführt. Wir als Kir che arbeiten ja im Auftrag Jesu mit Menschen für Menschen. Genau das konn
ten wir – mit einer vergleichbaren Wertehaltung – auch in der Firma Völker feststellen.“
Verblüffend für die Delegation war zu dem die Tatsache, dass dieses Prinzip – durch die eigenen Mitarbeiter eine stete Verbesserung der Arbeitsprozesse zu initiieren – nicht allein auf die Ent wicklung und Produktion von Pflege hilfs mitteln beschränkt ist. In einem weiteren Schritt „über den Tellerrand hinaus“ wird das Konzept nun als Beratungsprojekt in die Altenpflegeheime hineingetragen. Dort gilt es zum Wohl der pflegebedürftigen Menschen und der Mitarbeiter Pflegeprozesse zu optimieren und Ver schwendung zu minimieren. Heiko Heine
Visitation bei Völker mit Superintendent Ingo Neserke, Heinrich Völker und Präses Alfred Buß (v.l.n.r.).
150 Termine standen für die Delegation auf dem Programm. Einer davon: Die Völker AG in Witten.
> völker iNside:
mit menschen für menschenDer Präses der Ev. Kirche zu Gast in Witten
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»Ich übertreibe nicht, wenn ich sage, dass durch Völker Consulting von den 40 Prozent Ver schwen dung etwa die Hälfte vermieden werden kann.«
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8 Ausgabe 42 · 2. Quartal 2011
Das Völker Care Concept stellt die Ansprüche pflegebedürftiger Menschen und die Erwartungen der Pflegenden in den Mittelpunkt: www.voelker.de
Völker AG · Wullener Feld 79 · 58454 Witten · Tel. +49 2302 96096-0 · Fax -16
Völker Vis-a-Vis: Ein wegweisendes Produkt im Völker Care Concept.Das Vis-a-Vis mobilisiert immobile Bewohner vom Liegen über eine ideale Sitzposition heraus zum Aufstehen und Gehen. Ein ganz wesentlicher Vorteil von Völker Betten für eine aktivierende Pflege.
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S eit fast einem Jahr läuft Völker Consulting. Besser sollte man sagen: Völker Consulting rennt.
„LeanPflege“ heißt das Leitwort, nach dem das Consulting Team von Völker die Abläufe im Pflegeheim von außen betrachtet und dann mit den Mitarbeitern zusammen, also von innen heraus, einen ständigen Ver bes se rungsprozess initiiert.
Die Erfolge stellten sich spontan ein: „Wenn wir nach drei Wochen das Projekt beenden, haben die Mitarbeiter gelernt, Ver schwendung zu erkennen und dauerhaft zu vermeiden“, so Heike Heymann von Völker Consulting. „Es sind überwiegend Bürokratie, fehlende Standards und unklare Vorgaben, die wertvolle Zeit fressen – und damit Geld vernichten.“
Von der eigenen Produktion lernen
Der Bettenhersteller Völker entwickelt und produziert seit etwa 30 Jahren mit außergewöhnlichem Aufwand außerordentlich innovative Pflegebetten. Um diese „MehrwertBetten“ zu relativ günstigen Preisen anbieten zu können, mussten nicht nur ausgeklügelte Konstruktionskonzepte erarbeitet werden, auch die Produktion musste stetig verschlankt wer den. Die „Schlanke Pro duk tion“ bzw. „Lean Production“ wurde bereits in den 50er Jahren von Taiichi Ohno und seinem Team bei Toyota eingeführt. In Deutschland war es der Autobauer Por sche, der dieses Wissen angewendet hat und sich so zu einem der produktivsten Unternehmen seiner Branche entwickelte.
Diese Erfahrungen macht sich Völker seit gut zwölf Jahren zunutze. In enger Zusammenarbeit mit Porsche Consulting wurde das sogenannte Prinzip der konti
nuierlichen Verbesserung zum wichtigsten Element in der Produktion. Dabei geht es um die Steigerung des Kundennutzens durch z. B. die Erhöhung von Qualität und die Steigerung der Mitarbeitermotivation durch die Reduktion von Verschwendung. So kann eine Produktivitätserhöhung realisiert werden, ohne die Arbeitsleistung zu verdichten oder gar Mitarbeiter zu entlassen. Mit Kaizen, so der japanische Begriff – für den in Deutschland inzwischen das Kürzel KVP (kontinuierlicher Verbes serungs prozess) steht – soll Verschwen dung auch nachhaltig vermieden werden.
Kaizen als Prinzip im Unternehmen
Kaizen setzt sich zusammen aus „Kai“ = Veränderung und „Zen“ = zum Besseren. Damit ist die schrittweise und stetige Verbesserung von Abläufen, Produktionsverfahren oder Produkten durch alle Mitarbeiter eines Unternehmens gemeint. Dabei kommt es nicht auf die großen Innovationen an, sondern auf die Einbeziehung aller Mitarbeiter, die Vielzahl an Verbesserungsvorschlägen, die
schnelle Umsetzung und die Sichtbarkeit der Erfolge.
Veränderungen und Verbesserungen, die aus Kaizen resultieren, sind nicht mit jenen Veränderungen und Ver bes se rungen vergleichbar, die ein Ergebnis des Inno vationsmanagements sind. In no vationen zielen auf grundsätzlich neue Produkte, Produktdetails und Prozesse ab, sie spielen sich vor allem im Rahmen von Forschung und Ent wicklung ab. Kaizen strebt nach Detail verbesserung und Stan dar disierung und zielt ursächlich vor allem auf
die Pro duktion ab. Da mit wird es als ein Element des To tal Quality Mana ge ments gesehen.
Kaizen in der Gesund heitswirtschaft
Nach der Um stellung auf die diagnosebezogenen Fall pau schalen (DRG) hat man in den USA die LeanMethode erstmals auf die Ge sund heitswirtschaft übertragen. Porsche Consulting führte die schlanken Prozesse im Kranken haus erstmalig in der Herz und Gefäß chirurgie der Uniklinik Freiburg ein. Diesem Beispiel folgten seitdem 60 weitere Krankenhäuser, die sich von Porsche Consulting in den Themen Lean und Kaizen haben beraten lassen. Der Un terschied zur konventionellen Unter nehmens be ra tung? Achten diese vor allem auf Kostensenkung durch Ra battierung beim Einkauf, Tarifzurück haltung und Arbeitsplatzabbau, so befähigt KVP alle Mitarbeiter, Kosten oder Aufwand durch die Vermeidung jeglicher Verschwendung zu reduzieren und jeden Tag Verbesserungen einzuführen.
Der kleine Schritt von der Produktion zur Beratung
KaizenMitarbeiter von Völker hatten sich bereits vor Jahren in Pflege heimen umgesehen und erkannt, wie viel Po tenzial in den alltäglichen Prozess abläufen
steckt. Wenn einerseits Völker Betten dazu beitragen sollen, die Pflege von Betroffenen menschenwürdig zu machen, dann sollte doch bitteschön auch die Ar beit der Pflegenden in diesem Sinne optimiert werden. Es lag für Völker nahe, zu prüfen, inwieweit sich die Maß nahmen für „Lean Production“ auf die Pflege übertragen lassen. Die Idee für Völker Con sulting wurde geboren und zusammen mit Beratern von Porsche Consulting und Völkereigenen Fach kräften aus dem medizinischen Bereich realisiert. Mit ar beiterin der
ersten Stunde war Heike Heymann, die von Gerald Tomenendal, Projektmanager bei Porsche Consulting, als KaizenTrainerin ausgebildet wurde und mit ihm zusammen das Beratungs konzept entwickelte. „Bei diesem Konzept überzeugt vor allem, mit welcher Inten sität gemeinsam mit Mitarbeitern in Work shops die Lösungen und Maßnah men erarbeitet werden. Das erhöht die Akzep tanz des Be raters ungemein, integriert, motiviert und erleichtert eine kurzfristige Um setzung“, so Tomenendal.
Große Erfolge in kurzer Zeit
Nach einem erfolgreichen ersten Projekt im Spätsommer 2010 stand fest: Diese Art der Beratung wird nicht nur dringend benötigt, sondern in dieser Form auch gewünscht.1 Inzwischen sieht sich Heike Heymann in ihrer Arbeit mehr als bestätigt: „Unsere Klienten schwärmen von enormen Einsparungen besonders in den Beständen der Material wirtschaft, über eine gerecht verteilte, prozessorientierte Arbeitsorganisation und ganz besonders über ein planungssicheres Dienst und Ausfallmanagement, mit dem die Überstunden im Schnitt um 50 Prozent, die krankheitsbedingten Ausfälle um 30 Prozent reduziert wurden.“
Inzwischen wird Völker Consulting verstärkt, zwei neue Beraterinnen wurden zu KaizenTrainerinnen ausgebildet und werden in Pilotprojekten geschult. Meinolf Köhn, bei der Völker AG verantwortlich für Vertrieb und Marketing, gibt folgende Antwort auf die Frage, wie sich der Bereich Consulting mit dem Verkauf von Betten vertrage: „Ich sehe grundsätzlich zwei Ansätze, um unsere Kunden zufriedenzustellen – inzwischen sprechen wir von zwei Säulen. Es sind einmal unsere Produkte als medizinische Hilfsmittel, um pflegebedürftige Menschen zu mobilisieren und die Arbeit der Pflege zu erleichtern. Notwendig ist unseres Er ach tens aber auch gleichzeitig eine Beratung, um die Gesamtheit der Arbeitsprozesse von Zeitverschwendung zu befreien und damit stressfrei zu machen. Wir von Völker meinen: Erst diese beiden Säulen gemeinsam bringen der Pflegeeinrichtung schließlich den gewünschten ökonomischen Erfolg.“ Heiko Heine
> ProdukTe & services:
die etwas andere unternehmensberatungMit Völker Consulting der Verschwendung auf der Spur
»Wenn wir nach drei Wochendas Projekt beenden, haben die Mitarbeiter gelernt, Ver schwendung zu erkennen und dauerhaft zu vermeiden.«
Völker Consulting wird inzwischen verstärkt, zwei neue Beraterinnen wurden zu Kaizen-Trainerinnen ausgebildet und werden in Pilotprojekten geschult.
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1 Völker Wörld Nr. 41, I/2011: Mehr Zeit für Pflege und Betreuung – Erfolgreicher Start von Völker Consulting.
Heike Heymann: Völker Consulting Beraterin und Kaizen-Trainerin mit dem
Erfahrungsschwerpunkt Gesundheitswissenschaften (FH Magdeburg-Stendal). Vorher
examinierte Kranken schwester und Gesundheitsmanagerin im klinischen Bereich
Häma to lo gie/Onkologie und Inter dis zi pli näre Intensivmedizin. Danach im Mana-
gement bereich als QM-Beauftragte. Als Beraterin zur Ver netzung innovativer Gesund-
heits konzepte führte sie zahlreiche Projekte deutschlandweit durch.
Ines Böhm: Völker Consulting Beraterin und Kaizen-Trainerin mit dem Erfah-
rungsschwerpunkt Pflege management (FH Jena). Vorher examinierte Kranken schwester
im klinischen Bereich Dermatologie. Stationsleiterin, Pflege dienstleiterin und zuletzt
Stellvertreterin des Pflegedienst-Konzernmanagers für drei Standorte. Als Pro jektleiterin
im Bereich Klinikmanagement führte sie zahlreiche Projekte zur erfolgreichen Umsetzung.
Daniela Thiele: Völker Consulting Junior-Beraterin und Kaizen-Trainerin mit
Erfahrungsschwerpunkt Pflegewissenschaften (FH Osnabrück). Vorher Gesund heits-
und Kran ken pflegerin in Altenpflege und Reha in den Fach bereichen Neu rologie und
Geriatrie. Wohnbereichsleiterin und pflegerische Projektbeauftragte zum Thema
Primary Nursing.
9Ausgabe 42 · 2. Quartal 2011
D er Weg ist das Ziel, so heißt es im Volksmund. Ohne Ziel wird der Weg beschwerlich,
das weiß jeder Marathonläufer. Nicht nur im Sport, auch in der Unter nehmensführung braucht es Ziele, ein Leitbild oder gar eine Vision.
Der Vergleich mit einem Lang streckenlauf ist tatsächlich nicht abwegig: Immer wieder gilt es aufs Neue, Kunden bedürfnisse zu eruieren, entsprechende Produkte und Dienstleistungen zu entwickeln, motivierte Mitarbeiter zu gewinnen, sie aufzubauen und zu halten. Für alle diese Aktivitäten bedarf es Kon dition, Ehrgeiz, Dis ziplin und Teamgeist. Vor allen Dingen aber braucht es Begeisterung für Menschen. Es gibt eine weitere Parallele zwischen Sport und Geschäftsleben: Wer einmal auf Trab ist, will nicht mehr aufhören.
„Wir sind gern in Bewegung“, betont Karl Friedrich Schmerer, wenn er davon berichtet, was er als Geschäftsführer der Heim gGmbH in Chem nitz schon alles ans Laufen gebracht hat und was er noch vor hat. Mit dem „Laufen“ ist das durchaus wörtlich zu nehmen: Nicht nur die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Heim gGmbH treiben regelmäßig gemeinsam Sport. Ob in der Rückenschule, angeleitet durch die unternehmenseigenen Physiotherapeuten, oder bei Starts zu Laufveranstaltungen wie dem Chemnitz Marathon und dem Chemnitzer Firmenlauf. Immer taucht das sympathische Logo mit dem Herzen auf den TShirts der Teilnehmer auf.
„Es soll ihnen gut gehen“
Wer Schmerer begegnet, trifft einen schlanken Mann mittleren Alters mit einem freundlichen Gesicht, das gleichzei
tig Ruhe und Dynamik, Professionalität und Empathie ausstrahlt. Sein Blick zeigt seinem Gegenüber gleich, dass ihn dessen Anliegen wirklich beschäftigen und persönlich berühren, gerade kommt er z. B. von einer Beerdigung einer ehemaligen Bewohnerin, die, mit 96 Jahren, im Betreuten Wohnen lebte. Wenn Schmerer von den Arbeitsfeldern erzählt, in denen der Anbieter für medizinische Betreuung, Senioren und Behinderte seit Mitte der neunziger Jahre aktiv ist, tut er das zwar nicht ohne Stolz, seine Person stellt er dabei aber nicht in den Vordergrund. Er setzt auf Teamgeist und lässt auf seine derzeit 669 Mitarbeiter nichts kommen. „Es soll ihnen gut gehen“, sagt Schmerer.
Familienfreundlichkeit steht oben an
Die Belegschaft sei eine große Familie. Die Verantwortlichen des Unternehmens wissen zu schätzen, dass sich privates und dienstliches Umfeld gegenseitig positiv beeinflussen. Das zeigt sich besonders im Interdisziplinären Frühförderzentrum Chemnitz, einer Einrichtung der Heim gGmbH, die zum Ori en tierungspunkt für sämtliche Be stre bungen für ein familien und vor allem kinderfreundliches Gesamt unternehmen geworden ist. Im Frühförderzentrum werden pro Jahr über 1.000 Kinder heilpädagogisch oder me
dizinischtherapeutisch betreut. Zu sätzlich finden regelmäßig Kurse und Veranstaltungen statt, welche auch von den Mitarbeitern und deren Kindern gern be sucht werden.
In Frauenhand
Auf überproportional viele weibliche Be schäftigte kann Schmerer zählen. Gera de nach der Eltern zeit ist vielen Mitar bei ter innen eine flexible, den familiären Umständen angepasste Arbeitszeit
sehr wichtig. Diesem Wunsch wird zum Bei spiel in der ambulanten Pflege durch ein sogenanntes „Wunschbuch für Dienstzeiten“ oder eine spezielle „Mutti tour“ ent sprochen, um einen späteren Ar beitsbeginn zu ermöglichen. Jungen Eltern den beruflichen Wiedereinstieg nach der Elternzeit zu ermöglichen sowie neue Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen für das Unter neh men zu gewinnen, war Ausgangs situation für das Projekt „Be triebsnahe Kinder tagespflege“. Im Juni 2009 wurden in unmittelbarer Nähe von Einrichtungen der Heim gGmbH zwei Wohnungen angemietet und kindgerecht ausgestattet, in denen jeweils fünf Kinder durch eine fest angestellte und speziell aus gebildete Ta ges mutter betreut werden.
Nachwuchsförderung von Grund auf
Unterstützt wird sie dabei durch eine Praktikantin im Freiwilligen Sozialen Jahr (FSJ). Auch hier lief Schmerer vorne weg: Als einer der ersten Akteure der Stadt hatte er schon Mitte der neunziger Jahre, also nach der Umwandlung des ehemals kommunalen Anbieters in eine gGmbH, am FSJ In te res sier te für das Unternehmen gewinnen kön nen. Großes Augenmerk legen die Initiatoren der Kindertagesbetreuung auf eine liebevolle Betreuung der Kinder, gesunde und selbst zubereitete Mahlzeiten und flexible, den Dienstzeiten der Eltern ange
passte Öffnungszeiten. Inzwischen betreibt die Heim gGmbH sechs solcher Wohnungen im gesamten Stadtgebiet von Chemnitz. Das Angebot hat sich herumgesprochen und auch externe Eltern wissen ihren Nachwuchs hier gut aufgehoben.
Apropos: Schmerer nimmt das Wort „Nachwuchs“ auch hinsichtlich dessen Förderung gern und nicht ganz uneigennützig in den Mund. Der derzeit allseits beklagte Fachkräftemangel sei für ihn kein neues Thema. „Uns liegen gerade junge Menschen schon von Anfang an am Herzen, wir wollen sie für die Berufe in der Betreuung und Pflege von alten und behinderten Menschen gewinnen“, so Schmerer. Immer wieder absolvieren Kinder der Belegschaft Praktika beim Arbeitgeber ihrer Eltern, nicht wenige von ihnen beginnen hier auch eine Ausbildung. Insgesamt haben die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Heim gGmbH 434 Kinder im Alter bis 21 Jahre, Tendenz steigend.
All diese Maßnahmen unterstützen die Einrichtung dabei, dem Fachkräfte mangel entschieden entgegenzutreten und für die Herausforderungen der Zukunft bestens aufgestellt zu sein. Das Ergebnis ist ein Personalschlüssel, der mehr Zeit für die Pflege schafft, was letztlich auch den Bewohnerinnen und Bewohnern zugute kommt.
Das Gemeinschaftserlebnis zählt
Schmerer hat erkannt, dass er nicht nur die Bedürfnisse seiner Kunden, sondern auch die seiner Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aufgreifen kann, damit sie privat zufrieden sind, gut arbeiten – und das Un ter neh men so zufriedene Kunden hat. Die ser mehrdimensionale
An satz ist auch der An trieb für die Geschäfts leitung, ihren Mit ar bei tern die Start gebühren für die Teilnahme an Volks läufen zu spen dieren.
Neben einem sinnvollen Beitrag zur Gesund heits prävention und dem Spaß an der Freude für den Einzelnen gehe es ihm um das Gemeinschafts erlebnis. Nebenbei sei dies die beste Image wer bung, wenn sich seine Mannschaft gut gelaunt und voller Elan vor Ort bei den Menschen präsentiert. Daneben sollen auch seine jüngsten Kunden von den Strapazen der Hobbyläufer profitieren: Beim Chemnitz Ma rathon 2011 etwa, der Anfang Juni stattfand, war jeder gelaufene Kilo meter einen Euro wert. Am Ende sollten 15.000 Eu ro für gemeinnützige Zwecke zusammenkommen, die Heim gGmbH möchte u. a. davon für 5.500 Eu ro ein Pony für ihr In ter dis zi plinäres Früh förder zentrum erstehen. Auch hier schließt sich der Kreis: Die Feste, die hier stattfinden, sind wegen der vielfältigen Spiel, Bastel und Bewegungs mög lich keiten sowie der Kinder kreativ werk statt und der Klet terwand bei Kin dern und natürlich auch bei Mit arbei ter innen und Mitar bei tern sehr beliebt.
Inkl. Spielplatz und Streichelgehege
Das Portfolio der Heim gGmbH ist auf alle Le bensphasen ausgelegt: Neben 201 Plät zen in drei stationären Alten
pflegeeinrichtungen zählen auch 38 Kurzzeit pflegeplätze und 24 Plätze in der Tagespflege zum Angebot für Se nioren. Daneben setzt der Anbieter auf den Erhalt der Selbst ständigkeit in den eigenen vier Wänden, ob mit ambulanten Pflegeleistungen oder im Be treuten Wohnen bis hin zu einfachen Dienst leistungen im häuslichen Umfeld. In den Wohnstätten Alten dorf und im Senioren betreuungszentrum Glösa gibt es sogar ein Streichelgehege mit Ka me runschafen, eines mit Klein tieren entsteht derzeit auf dem Außen gelände des Interdisziplinären Früh förder zentrums. An gleicher Stelle eröffnete die Heim gGmbH im Jahr 2009 den ersten rollstuhlgerechten Spiel platz in Chemnitz, der auch öffentlich genutzt werden kann.
Die Zukunft im Blick
Die Entwicklung neuer Angebote ist weiterhin in Bewegung: Die Klinikum Chemnitz gGmbH hat kürzlich gemeinsam mit seinem Tochterunternehmen, der Heim gGmbH, das Pilotprojekt „Mobile Geriatrische Reha bilitation“ (MoRe) gestartet. Zukünftig können Patientinnen und Patienten im häuslichen Umfeld umfassend rehabilitiert werden. Auch im Hinblick auf den Ausbau ambulanter Angebote denkt Schmerer schon weiter: „In der Tages pflege liegt noch viel Potenzial, genauso wie in ConciergeLösungen für das Be treu te Wohnen. Nach dem französischen Wohnmodell, das in Deutschland noch nicht allzu weit verbreitet ist, wird den Mietern eines Hauses damit ein erweiteter Service zur Verfügung gestellt. Der Concierge ist fester Ansprechpartner und unterstützt bei Tätigkeiten des alltäglichen Lebens wie bspw. der Bestellung von Essen und
der Entgegennahme von Post. Gleichzeitig kann er zusammen mit den Mietern Veranstaltungen organisieren oder betreut während eines Urlaubs die Wohnung. “
Am Ende des Gesprächs überreicht Herr Schmerer dem Gast seine Visitenkarte. Neben den Kontaktdaten sitzt oberhalb seines Portraitfotos das Logo: zwei gebogene rote Filzstiftstriche formen ein Herz, an dessen Flanke der Zeichner kurze, gelbe Striche gesetzt hat – als würde die Sonne durchschei nen. Insa Lüdtke
> refereNz:
immer neue ziele im BlickDie Heim gGmbH in Chemnitz
Das Seniorenbetreuungszentrum Glösa der Heim gGmbH kann mit einem Streichelgehege aufwarten.
Bereits 1998 begann die Chemnitzer Heim gGmbH nach und nach alle Ihre Einrichtungen mit Völker
Betten auszustatten.
„Wir sind gern in Bewegung“, betont Karl Friedrich Schmerer (Mitte, weißes T-Shirt).
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»In den Wohnstätten Altendorf und im Senioren betreuungszentrum Glösa gibt es sogar ein Streichelgehege mit Kamerunschafen, eines mit Kleintieren entsteht derzeit auf dem Außengelände des Inter disziplinären Frühförder zentrums.«
10 Ausgabe 42 · 2. Quartal 2011
VöWö: Die Organisati on für wirtschaftliche Zu sam menarbeit und Entwick lung (OE
CD) hat gerade eine Pflege studie veröffentlicht. Darin heißt es, dass „neue Anreize für den Beruf Al tenpfleger“ dringend nötig seien. Wel che Anreize setzen die Johanniter?
MoserWeikert: Wir haben es immer schon als unsere Aufgabe gesehen, kompetente Fachkräfte für die Zukunft heranzubilden – nicht erst seit der Debatte um den Pflegenotstand. Deshalb wurde das Thema Ausbildung bei den Jo hannitern stets großgeschrieben. Derzeit ist das mit mehr Engagement verbunden, unsere Ausbildungsplätze zu besetzen. Aber in der Regel gelingt es.
VöWö: Wie sieht dieses verstärkte Enga gement beim Werben um Azubis aus?
MoserWeikert: Wir sind zum Beispiel bei Ausbildungsmessen präsent und gehen in die Schulen, um dort über den Pflegeberuf zu informieren. Denn den Jugendlichen stehen meist nur Negativbilder aus den Medien vor Augen. Nicht aber die Chancen, Möglichkeiten und Perspektiven.
VöWö: Das öffentliche „Image“ kommt beim Thema Altenpflege auffallend schnell und häufig zur Sprache.
MoserWeikert: Diese spezielle Wahrnehmung unserer Branche wird nicht zuletzt durch die Politik mitgeprägt. Etwa wenn ein neues Pflichtjahr gefordert wird, weil ohne Zivis die Pflege kollabiere. In der Öffentlichkeit kommt an: Das kann also jeder. Und darunter lei det das Ansehen des ganzen Berufs standes. Die Forderungen, die aktuell umgehen, reduzieren Pflege auf ein paar Hand reichungen wie Waschen, Anziehen, Essen bringen. Dass es um viel mehr geht, brauche ich hier nicht zu erklären.
VöWö: Aber auch der Ge schäftsführer des Pflegeverbands hat sich für „Querein steiger“ ausgesprochen.
VöWö: Deutschland droht Notstand beim Pflege per so nal“, titelte Die Welt im Mai. Ein
Leser kommentierte den Artikel: „Seit über zehn Jahren das ewige gleiche Gelaber, und nichts ist geschehen.“ Wieso eigentlich nicht?
Hofmann: Sowohl der politische Wille als auch der öffentliche Druck haben bislang gefehlt. Meinem Eindruck nach fängt man erst jetzt an, die Augen dafür zu öffnen, weil die demografische Entwicklung völlig eindeutig ist und die „alternde Gesellschaft“ mehr und mehr ins Bewusstsein rückt.
VöWö: Wie fast immer in solchen Fällen regiert dann erst einmal der blanke Aktionismus. „Arbeitslose in die Pflege“, „Mehr Männer in Pflegeberufe“, „Ver stärkte Rekrutierung in bildungsfernen Schichten“ lauten nur einige der Forderungen, die nun durch die Debatten schwirren.
Hofmann: Das halte ich weitgehend für Käse, denn in solchen Vorschlägen kommt eine Missachtung des Pflegeberufs zum Ausdruck, die ein gerüttelt Maß an Mitschuld trägt an der aktuellen Misere. „Pflegen kann doch jeder“, will die Politik damit anscheinend sagen – und das ist definitiv falsch. Dieses negative Image
MoserWeikert: Quereinsteiger waren immer schon ein Adressat für uns. Es kommt vor, dass Menschen im mittleren Lebensalter sich neu orientieren möchten, weil ihr bisheriger Beruf sie nicht ausfüllt. Andere wachsen durch ehrenamtliches Engagement oder durch pflegebedürftige Angehörige immer tiefer in diese Tätigkeit hinein. Um den Anforderungen allerdings gewachsen zu sein, ist eine ergänzende Qualifizierung notwendig. Das fördern und unterstützen wir natürlich.
VöWö: Von einer „gezielten Pfle gepolitik“, wie die OECD sie anmahnt,
sind wir mithin noch weit entfernt – und die Einrichtungen auf sich selbst ge stellt.
MoserWeikert: Zumindest Vor schlä gen wie
unserer Tätigkeit ist meiner Auffassung nach eines, wenn nicht sogar das Haupt problem, wenn es um die Gewinnung von qualifiziertem Nachwuchs geht.
VöWö: Nicht die Bezahlung? Der Pflegeverband hat gerade gefordert, den Mindestlohn für die Branche wenigstens zu verdoppeln und 15 Euro zu veranschlagen.
Hofmann: Man könnte auch 20 Euro sagen, die Frage ist halt, wie das finanziert wird. Bei uns, den Rummels bergern, verdient eine Pflegefachkraft nicht weniger als eine Fachkraft im Hand werk oder im kaufmännischen Be reich. Was Pflege hilfs kräfte angeht, da würde ich mir in der Tat wünschen, dass jeder genug ver
dient, um seinen Lebens un ter halt selbstständig bestreiten zu können. Aber ebenso wichtig wäre, dass dezidiert am Image der Al tenpflege gearbeitet wird.
VöWö: Nämlich wie?
„Arbeitslose sollen bei Pflege helfen“ muss deutlich entgegengetreten werden. Was die Ein rich tungen selbst angeht: Ja, je positiver der Ruf eines Hauses ist, desto eher kann man Menschen gewinnen, die dort arbeiten möchten. Dazu gehören offene Augen, offene Arme, Pro fes si o nali tät und viele einzelne kleine Schritte, die zu Kontakten führen und Mög lichkeiten er öffnen.
VöWö: Bleiben wir bei den Schulen: Was genau tun Sie da?
MoserWeikert: Fast an jeder Schulform finden Projekttage mit sozialen Themen statt, wie „Alt und Jung begegnen sich“ oder „Biografiearbeit mit Senioren“. Oder es gibt Praktikums wochen. Oder Berufs orien tierung. Da können wir als Alten pfle geeinrichtung uns konkret einbringen. Selbiges gilt für den Kon firman den oder Firmunterricht der Kirchen gemein den. Wie kann „Alter“ aussehen, wie stellen sich junge Menschen ihr Alter vor? Das sind spannende Fragen,
Hofmann: Pfle ge ist immer verbunden mit alt werden oder sein, mit Ge brechlichkeit und Sterben – und das sind keine schönen Themen, mit denen man sich gern und freiwillig auseinandersetzt. Hier müsste schon in der Schule angesetzt werden, um langfristig in der breiten Öf fent lich keit eine positive Bewusst
seins än de rung herbeizuführen. Dass es zum Beispiel keine Lösung sein kann, wenn ein an Alz hei mer er krankter Mensch wie Gunter Sachs Sui zid begeht, und das in manchen Me di en als „selbstbestimmtes Ende“ glorifiziert wird. Oder was umgekehrt Frauen und Männer in Pfle geberufen alles tun und leisten, um mit Liebe und Enga ge ment alte Men schen in ih rer Wür de zu stärken.
Ich denke, man kann nicht nur die Politik für alles in die Pflicht nehmen, sondern in der Gesellschaft muss sich etwas verändern. Dann werden sich auch wieder genug Interessierte finden, die sich für unseren Beruf begeistern lassen.
VöWö: Was tun Sie konkret in Ihrer Einrichtung?
Hofmann: Wir haben eine Reihe von Impulsen und In stru menten zur Mit ar
die man gemeinsam diskutieren und sich dabei kennenlernen kann.
Vor Ort gut vernetzt zu sein, mit der Kommune, mit den Kirchen, den Vereinen, den Schulen – das halte ich für entscheidend. Dazu gehört selbstverständlich auch Transparenz. Die Bereitschaft, zu erklären und zu zeigen: Was passiert im Pflegeberuf, wie sieht es in unseren Häusern aus?
VöWö: Und, wie sieht es da rin aus, bezogen auf die Mitar bei ter?
MoserWei kert: Wir haben 2009/ 2010 ein umfassendes Per sonal ent wicklungs kon zept aufgelegt, das wir jetzt nach und nach umsetzen. Darin geht es um konkrete Maßnahmen zur Mitar beiter ge win nung. Mitarbeiter bindung und Mit arbeiter ent wick lung. Aus bildung, Fort
bei terbindung ent wickelt, die wir gerade in ein Ge samt kon zept gießen. Da geht es um viele kleine und um viele größere Dinge, angefangen von der Ge burts tags karte und dem jährlichen Mitar beiter fest bis hin zur Verein bar keit von Beruf und Familie. Letzteres ist ein ganz wichtiger Punkt, weil man ja nicht immer die Situation hat, dass ein Hort oder ein Kin der garten in der Nähe ist. Wir treffen mit unseren Mit ar beiterinnen ganz unkomplizierte Abspra chen, zum Bei spiel, dass die Kin der einige Stun den bei uns in der Einrichtung bleiben können, solange die Mut ter noch Dienst hat, und ähnliches. Ein weiteres zentrales Thema ist Zeit manage ment. Bei unseren Mit arbeiter be fra gun gen kam immer wieder das Ge fühl zur Sprache, vor lauter Klein kram und Do ku men ta tion kaum mehr zu den wirklich wichtigen Auf gaben zu kommen. Also Zeit zu haben für die Men schen, die bei uns leben und wohnen.
VöWö: Haben Sie den Zeit killer schlecht hin schon identifiziert?
Hofmann: Den gibt es nicht. Es handelt sich um einen Mix aus vielen un ter
bil dung, Pers pek tiven und Angebote, bis hin zu Gesund heits förderung und seelsorgerischer Be glei tung sind wesentliche Be standteile. Ganz wichtig: die Verein barkeit von Beruf und Familie. Wir wollen, dass alle unsere Fach kräfte in allen Le bens phasen uns erhalten bleiben, auch wenn sie zu bestimmten Zeiten weniger arbeiten können. Da für kooperie ren wir unter anderem mit Tagesstätten und einer „Unter Drei“Betreu ung.
VöWö: Was sagen Sie einer Schülerin, die wissen will, was man als Altenpflegerin so verdient?
MoserWeikert: Die MindestlohnDis kussion stellt uns Johanniter nicht vor Herausforderungen, da wir ohnehin deutlich darüber liegen, nicht nur bei den Fachkräften, sondern in der Regel auch bei den Pflegehelfern. Davon abgesehen halte ich das Schlagwort „Verdop pelung“ für nicht sonderlich hilfreich, weil es die Situation nicht differenziert wiedergibt. Man kann nicht pauschal sagen, dass Pflege schlecht bezahlt wird. Was die Ausbildungsvergütung und die Einstiegsgehälter betrifft, stehen Aus zubildende der Altenpflege beispielsweise im Vergleich zu Elektrikern oder Bank kaufleuten besser da. Natürlich ist das von den Tarif ver einbarungen der jeweiligen Träger abhängig, und natürlich brauchen wir eine breite Debatte darüber, was uns Pflege wert ist – angesichts einer Zahl von 3,4 Mio. Pflegefällen im Jahr 2030, wie das Statistische Bundesamt ausrechnet. Die Kostenträger und die Ge sellschaft müssen hier reagieren, das ist keine Frage.
Aber auch wir in den Einrichtungen sind gefordert. Nämlich einen positiven Ruf nach außen und eine Atmosphäre nach innen zu schaffen, die genügend Frauen und Männer sagen lässt: Hier möchte ich arbeiten. Beziehungsweise: Hier bleibe ich. Interview: Bernd Harder
schied lichen Ge ge ben heiten. Aber wir haben fest gestellt, dass etwa in der Op timierung von Ar beitsabläufen und Dienst plan ge stal tung viel Potenzial liegt. Die Kol le gin nen und Kol legen sollen sich zum Beispiel darauf ver lassen können, dass sie, wenn sie frei haben, auch wirklich frei haben. Das könnte man auch „Ge sund heits ma na g m ent“ nennen. Zu sammenfas send umschreiben wir un sere Vision mit „Das Haus der lachenden Ge sich ter“.
VöWö: Womit wir wieder beim Thema Image sind.
Hofmann: Image, Arbeitsbedingungen und Bezahlung – dieser Dreiklang ist einer unserer entscheidenden Ansatzpunkte bei der Ge winnung und Bindung von Mitarbeitern. Ein weiteres Stichwort ist marktgerechte Qua li fizierung, also Aus und Weiterbildung. Das Bes te, was uns passieren kann: Wenn Ju gend liche von Anfang an bei uns sind, hier ihre Ausbildung machen und sich mit uns identifizieren, mit unserer Arbeit und unserem diakonischen Selbstverständnis. Es gibt in unserer Bran che auch Träger, die nicht ausbilden – aber das ist aus meiner Sicht keine wirklich kluge Entscheidung. Interview: Bernd Harder
> Thema:
offene augen, offene armePersonalgewinnung I: Interview mit Ruth Moser-Weikert
> Thema:
haus der lachenden gesichterPersonalgewinnung II: Interview mit Jürgen Hofmann
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Die Pflegebranche wird immer noch von weiblichem Personal dominiert. Hier bieten sich für die Träger lohnende Ansätze zur Personalgewinnung, indem z. B.
für eine eigene Kinderbetreuung gesorgt wird.
»Die Forderungen, die aktuell umgehen, reduzieren Pflege auf ein paar Hand rei chungen wie Waschen, Anziehen, Essen bringen.«
»Wir treffen mit unseren Mitarbeiterinnen ganz unkomplizierte Absprachen, zum Beispiel, dass die Kinder einige Stunden bei uns in der Einrichtung bleiben können, solange die Mutter noch Dienst hat, und ähnliches.«
Ruth MoserWeikertGeschäftsführerin der Jo hanniter Senio ren
häuser GmbH. Zuständig für die Zweig
niederlassung Regionalzentrum Süd. Schwer
punktthemen innerhalb der Geschäfts füh
rung: Marketing und Personalentwicklung.
Jürgen Hofmannist Geschäftsführer der Rummelsberger
Dienste für Menschen im Alter gGmbH.
Zuständig für 17 Alten und Pflege
einrichtungen in Bayern sowie mehreren
Ambulanten Diensten. Die Rummelsberger
sind einer der großen sozialdiakonischen
Träger in Bayern.
Aktionismus oder sinnvolle Image kam pagne?
Plakatmotiv des Bundes gesund heits mi nis te-
ri ums zur Aktion „Ich pflege, weil …“.
11Ausgabe 42 · 2. Quartal 2011
7Ausgabe 37 · 1. Quartal 2010 · Edition 37 · 1st Quarter 2010
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den eine harmonische und sinnvolle Ergänzung zu unserer Produktlinie.“ Auf diese Weise konnten das Konzept und damit die Produkte und Services der Völker AG genauso umfassend angeboten werden, wie es in Deutschland der Fall ist. „Es ist immens wichtig, vor Ort – also nah beim Kunden – zu sein, dessen Bedürfnisse zu verstehen und dafür mögliche Lösungen zu entwickeln“, beschreibt Klusmann die Ko operation, die im Laufe der Jahre mehr und mehr intensiviert wurde. „Beide Betriebe haben sich in dieser Zeit kontinuierlich weiterentwickelt. Völker zu einem international erfolgreichen Unter nehmen und Sedorama zu einer immer leistungsfähigeren Organisation.“ Heute ist Sedorama der verlängerte Arm von Völker in die Schweiz und gibt wertvolle Rück meldungen, die zur kontinuierlichen Verbesserung des Angebots beitragen.
Der Erfolg spricht für sich: In den letzten Jahren wurde eine Vielzahl Schweizer Krankenhäuser und Pflege heime mit VölkerProdukten ausgestattet, darunter auch sehr namhafte Ein richtungen wie Uni versitäts spitäler, Kan tons spitäler und führende private Anbieter im Healthcare Bereich. Ins gesamt tragen mehr als 10.000 Völker Betten in der Schweiz zum Wohlbefinden und zur Genesung von Menschen bei.
Eines wird es weder bei Völker noch bei Sedorama geben: Stillstand. Neben steten Innovationen innerhalb der Produktpalette baut Völker auch sein Dienstleistungsangebot aus, wozu Schu lungen und Beratungen gehören. Auch Sedorama
diesem Jahr nahmen 107 Unternehmen an dem branchenübergreifenden Wettbe werb teil. Bewertet wurden dabei alle 17 Altenhilfeeinrichtungen der Rummels berg Dienste für Menschen im Alter
B ei uns ist der Kunde König!“ – diesen Anspruch erheben viele Dienstleistungsunternehmen
für sich. Tatsächlich ist es aber mit der Kun
den orientierung oft nicht weit her. Unfreund liche Mitarbeitende, mangelnde Kommunikation und Dienstleistungen, die an den wirklichen Wünschen der Kunden vorbeigehen, sorgen dafür, dass in Deutschland nach wie vor die Klage über die „ServiceWüste“ die Runde macht. Doch es gibt auch Oasen in dieser Einöde. Eine davon stellen die 17 Rummelsberger Altenhilfeeinrichtungen an den 13 Standorten in ganz Bayern dar. Beim Wettbewerb „Deutschlands kundenorientierteste Dienstleister 2011“ landeten sie jetzt in den Top 35.
Der von der Universität Sankt Gallen, der Ratingagentur Service Rating und dem Handelsblatt ausgetragene Wett bewerb fand 2011 zum sechsten Mal statt. Grundlage für die Bewertung bildet eine Befragung des Managements der teilnehmenden Unternehmen und deren Kunden. Für Unternehmen, die in bestimmten Teilbereichen herausragende Leis tungen vorweisen können, werden Son derpreise vergeben.
Über 600 Dienstleistungsunternehmen haben sich bereits der strengen Prüfung durch eine unabhängige Jury gestellt. In
V or nunmehr 30 Jahren gründeten Erich T. Utiger und sein deutscher Geschäfts part ner
Rolf Brunner die Sedorama AG als Schweizer General importeurin von Brun ner Objektmöbeln mit Hauptsitz in Ostermundigen (bei Bern).
Vom Einmannbetrieb mit dem Schwer punkt funktionelle Groß raum stühle und rustikale Gastronomiemöbel etablierte sich das Unternehmen schnell als erfolgreicher Objekteinrichter am schweizerischen Markt und setzte dabei auf stetiges Wachstum. Heute zählt Sedorama mit nunmehr zwanzig Mit arbeitern zu einem der bedeutensten Anbieter für gehobene und designorientierte Modelle im Büro, Konferenz, Kongress, Warte und Sozialbereich. „Die Summe aus Funktion, Qualität und Design ergibt dabei die optimale Objekt möblierung“, erläutert Erich T. Utiger, Mitinhaber und Geschäftsführer der Sedorama AG. Mit Showrooms in Bern, Winterthur, Altendorf (Kanton Schwyz) und Bussigny bei Lausanne landesweit vertreten, gilt das Unternehmen als erster Ansprech partner, wenn es um hochwertige Ein richtungskonzepte geht.
Die bestehende enge Kundenbindung zu Pflegeheimen, Rehazentren, Kliniken und Spitälern machte Sedorama 1997 zum idealen Vertriebspartner der Völker AG für die Schweiz und Liechtenstein. „Die exzellente Beratung und der überragende Service von Sedorama waren schon zum damaligen Zeitpunkt im Markt bekannt“, so Dorian Klusmann, International Sales Manager der Völker AG. „Und die angebotenen Produkte bil
wird zukünftig in diesen Bereichen ihr Knowhow erweitern und es den Kunden dann als Bestandteil des Gesamtkonzeptes zur Verfügung stellen. „Natürlich ist es für einen Hersteller wie Völker wichtig, sich qualitativ weiterzuentwickeln. Dafür ist Wachstum unerlässlich. Unser Ziel ist ein Marktanteil von etwa 30 Prozent in der Schweiz, insbesondere auch in den
westlichen und südlichen Lan des teilen, der französischen und mittelfristig auch der italienischen Schweiz“, fasst Dorian Klusmann zusammen.
Am 1. Juli wird das Jubiläum zum dreißigjährigen Bestehen der Sedorama AG festlich begangen. Die Familie Utiger, die für ihre Gastfreundschaft bekannt ist, verspricht eine Veranstaltung mit hohem
Erinnerungswert. Zu den Gästen zählen vor allem die teils langjährigen Kunden und Partner, darunter einige renommierte Persönlichkeiten aus Wirt schaft und Politik.
Die Völker Wörld wünscht der Sedorama AG eine gelungene 30JahrFeier und für die Zukunft weiterhin viel Erfolg. Sabrina Simon
(RDA). Sie belegten in der Gesamt auswertung Rang 31, ein mehr als respektables Ergebnis. Außerdem sicherten sich die Rummelsberger den Sonderpreis in der Kategorie „Kooperation“.
Ein Erfolg, über den sich RDAGeschäftsführer Diakon Jürgen Hofmann besonders freut: „Es ist sehr schön, von außen solch eine Bestätigung zu erhalten. Es zeigt das hohe Niveau unserer Arbeit, das wir jeden Tag in unseren Einrichtungen leben und praktizieren. Auf den Sonderpreis Kooperation sind wir be sonders stolz, da hier deutlich wird: Wir bauen Netzwerke nicht nur auf. Wir entwickeln sie auch kontinuierlich und vor allem nachhaltig weiter.“
Bereits früher erhielten Einrichtungen der RDA Preise für ihre gute Arbeit. Das Diakonische Sozialzentrum der Rummels berger in Rehau wurde 2007 bei
spiels weise mit dem Deutschen Altenhilfe preis ausgezeichnet.
Für die RDA hat sich die Teilnahme an dem Wettbewerb nicht nur gelohnt, weil sie jetzt ihre herausragende Kun denorientierung noch besser nach au ßen darstellen können. Die Bewertung durch un abhängige externe Experten hat RDAGe schäftsführer Hofmann und seinem Team wertvolle Hinweise gegeben, in welchen Be reichen noch Op ti mierungen möglich sind. Das ist einer der Gründe, warum sich die Rum mels berger Dienste für Men schen im Alter auch im kommenden Jahr wieder an dem Wettbewerb beteiligen möchten. Hubert Hiecke/RDM
> ProdukTe & services:
oase in der service-wüsteDie Rummelsberger wurden ausgezeichnet
> ProdukTe & services:
auf erfolgskurs seit 198130 Jahre Sedorama AG
Stilechter Firmensitz: Das Hauptgebäude der Sedorama AG in Ostermundigen.
Strahlende Gesichter bei der Preisverleihung (v.l.n.r.): Prof. Peter Maas (Universität St. Gallen), Diakon
Dirk Giepen (Einrichtungsleitung Haus Heimweg, Ansbach), Diakon Jürgen Hofmann (Geschäftsführer der
Rummelsberger Dienste für Menschen im Alter) sowie ein weiterer Mitarbeiter der Universität St. Gallen.
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Deutschlands kundenorientierteste DienstleisterDer Wettbewerb „Deutschlands kundenorientierteste Dienstleister“ wird seit 2006
jährlich ausgetragen. Teilnahmeberechtigt sind alle in Deutschland tätigen Dienstleistungsunternehmen. Die Bewertung beruht auf einem wissenschaftlichen Modell, das an der Universität Sankt Gallen entwickelt wurde. Bei dem sogenannten „7K Modell“ werden sieben Kriterien herangezogen, um die Kundenorientierung zu messen: Kundenorientierung des Managements, Konfiguration, Kommunikation, Kommer zi alisierung, Kompetenz, Kontrolle und Kooperation.
Zuerst gibt das Management der einzelnen Unternehmen in einem Fragebogen Auskunft über die für den Kunden relevanten Strukturen und Prozesse. Anschließend werden 100 Kunden und Kooperationspartner des jeweiligen Unternehmens von den Juroren über ihre Erfahrungen befragt. Die fünfzig besten Teilnehmer werden mit dem Siegel „Deutschlands kundenorientierteste Dienstleister“ ausgezeichnet. Die Sieger in den sieben Einzeldisziplinen bekommen zudem einen Sonderpreis.
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ziehen Sie beim Tragen unwillkürlich eine Schulter hoch und knicken das Becken ein. Leider eine ungünstige Haltung.
8. Ebenso ungünstig – jedoch leider kaum rückenfreundlich zu beherrschen: das Starten des Motormähers. Besonders schlecht ist, wenn man die Knie da bei durchdrückt und die ohnehin un glückliche Bewegung mit langem Arm „reißt“.
9. So mäht der Hektiker: mit ausgestreckten Armen und zwischen den Schultern eingeklemmtem Kopf.
10. Endlich, endlich: So darf gegrillt werden. Unbedingt vermeiden: steife Beine und runder Rücken. Sabine Gerke
I ch brauche keinen Sport – ich arbeite im Garten, da bewege ich mich genug!“ Dies stimmt so lei
der nicht ganz, denn Gartenarbeit belastet den Körper einseitig.
Unbestritten: Frische Luft ist gesund und im Freien arbeiten macht Spaß. Und damit es ein ungetrübtes Vergnügen wird, sollten Sie sich vorab klarmachen, was man falsch machen kann. In dieser Aus
gabe zeigen wir Ihnen, was Sie unbedingt vermeiden sollten; in der nächsten Völker Wörld gibt’s dann Vorschläge, wie es besser zu machen ist.
1. Hacken und harken mit ausgestreckten Armen und rundem Kreuz.
2. In gebückter Haltung mit rundem Kreuz Blumen einpflanzen.
3. In falscher Haltung Säcke mit Garten abfall u. Ä. schleppen.
> sudoku:
Sabi
ne G
erke
Sabi
ne G
erke
Ich rIchte dIe 1. Säule auf.
4. Für den Baumschnitt ist diese Leiter zu niedrig: Sie arbeiten dadurch „über Kopf“ und belasten Nacken wirbelsäule und Schultergürtel.
5. Mit rundem Kreuz umgraben.6. Arbeiten mit freiem Oberkörper.
Zugluft auf verschwitzter Haut ist höchst gefährlich!
7. Nun kommt die lange, ausziehbare Leiter zum Einsatz. Wahrscheinlich
> gesuNdheiT:
mit hacke, harke und heckenschereRückenschule Nr. 36: Do‘s & Dont‘s in der Gartensaison, Teil 1
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Die Auflösung dieses Rätsels finden Sie in der nächsten Ausgabe der Völker Wörld.
leicht
schwer
mittel
schwer
Auflösung des Rätsels aus Nr. 41:
und jetzt?
und waS ISt daS darüber?
daS verrate
Ich noch nIcht …
dIe 1. Säule für
perfekte produkte. dIe 2. Säule für optImale pflege.
Impressum
Die Völker Wörld ist eine kostenlose Kundenzeitung der Völker AG.
Sie liefert vierteljährlich Informationen für alle, die sich um die Pflege von Alten, Behinderten und Kranken kümmern.
Alle bisherigen Ausgaben der Völker Wörld stehen unter www.voelker.de zum Download zur Verfügung. Völker Wörld erscheint 4 x jährlich.
Herausgeber: Völker AG, Wullener Feld 79, 58454 Witten, Tel. +49 2302 960960, Fax 16, EMail: info@voelker.de.
Verlag: ProScript! Medienges. mbH, Schiffgraben 44, 30175 Hannover, Tel. +49 511 2835770, Fax 18, EMail: info@proscriptmedien.de.
Redaktion: Heiko Heine (Chefredakteur, verantwortlich i.S.d.P.), c/o ProScript! Medienges. mbH, Schiffgraben 44, 30175 Hannover; Sabrina Simon (stellv. Chef redakteurin).
Mitarbeiter die ser Ausgabe: Jana Boose, Giuseppe Fraterrigo, Sabine Gerke, Bernd Harder, Inge Hüsgen, Insa Lüdtke, Esther Niederhammer, Alexander Paul, Dr. Uwe Preusker, Jutta Robens.
Übernommene bzw. namentlich gekennzeichnete Artikel geben nicht die Meinung des verantwortlichen Redakteurs wieder. Für Industriemitteilungen über nimmt der Verlag keine Verantwortung.
Satz, Layout: DM Werbeagentur GmbH, Schiffgraben 44, 30175 Hannover.
Druck: Deister und Weserzeitung Verlags gesellschaft mbH & Co. KG, Baustr. 44, 31785 Hameln.
Auflage: 42.000.
Anzeigen: DM Werbeagentur GmbH, Sabrina Simon, Schiffgraben 44, 30175 Hannover.
Zurzeit gelten die Mediadaten 2011 (ab 1. 1. 2011).
Für Adressänderungen, Lob oder Kritik: presse@voelker.de
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