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10 Jahre Lecos GmbH 20 Jahre kommunale IT in Leipzig
Eine Entwicklung im Zeitraffer
Sehr geehrte Damen und Herren,
eine Verwaltung – egal ob privatwirtschaftlich oder kommunal organisiert – könnte ohne IT
heute nicht mehr funktionieren. Längst sind beide Bereiche untrennbar miteinander ver-
knüpft.
Die Dynamik, mit der sich Informations- und Telekommunikationstechnik entwickeln, die
stetig wachsenden Anforderungen an die Erfüllung gesetzlicher Rahmenbedingungen sowie an
Datenschutz und -sicherheit stellen öffentliche Verwaltungen vor große Herausforderungen.
Gleichzeitig ergeben sich für uns Kommunen jedoch auch völlig neue Möglichkeiten in der
Interaktion mit der Wirtschaft, mit den Bürgerinnen und Bürgern sowie verwaltungsintern –
sowohl auf kommunaler, Landes- und Bundesebene. Mit Hilfe von IT können wir Kommunika-
tionswege verkürzen und Prozesse vereinfachen und beschleunigen.
Wir wissen, dass wir in Leipzig diesen Herausforderungen voll und ganz gewachsen sind und
die sich ergebenden Chancen für uns nutzen können. Das haben wir in den zurückliegenden
20 Jahren eindrucksvoll bewiesen. Wir haben einen Quantensprung gemacht von einer 1990
praktisch nicht vorhandenen kommunalen Datenverarbeitung zu einem modernen IT-Unter-
nehmen, das sich am Markt erfolgreich behaupten kann.
Im Laufe dieser zwei Jahrzehnte war eine Vielzahl von Entscheidungen zu treffen. Eine der
wichtigsten war sicher die Ausgründung der IT aus der Stadtverwaltung Leipzig und die
Überführung in eine selbständige GmbH im Jahr 2001. Auch wenn der Start mit einer Public
Private Partnership ein wenig holprig verlaufen ist, war es aus heutiger Sicht der richtige Weg.
Wir haben von unserem damaligen Partner IBM sehr viel gelernt. Wertvolles Wissen, das in
Verbindung mit dem umfassenden kommunalen Knowhow einen wichtigen Grundstein für
den heutigen Unternehmenserfolg gelegt hat. Die Lecos GmbH ist für die Stadtverwaltung Leip-
zig ein kompetenter, zuverlässiger und vorausschauender Partner, mit dem wir die künftigen
Aufgaben meistern werden.
Ich freue mich, Lecos zum zehnten Geburtstag gratulieren zu können. Und bin fest davon
überzeugt, dass das Unternehmen auch seine „Teenie“-Jahre dazu nutzen wird, sich weiter
in der Branche zu etablieren. Ich danke allen, die die kommunale IT in den vergangenen 20
Jahren begleitet haben, den Rat gebenden Freunden aus den Anfangsjahren ebenso wie den
heutigen Partnern. Vor allem aber danke ich den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern von Lecos,
die mit ihrem Engagement und Einsatz jeden Tag dafür sorgen, dass das elektronische Rückgrat
der Stadtverwaltung Leipzig so reibungslos und zuverlässig funktioniert.
Herzlichen Glückwunsch, liebe Lecos!
Grußwort
Mit freundlichen GrüßenAndreas MüllerErster Bürgermeister und Beigeordneter für Allgemeine Verwaltung der Stadt LeipzigAufsichtsratsvorsitzender der Lecos GmbH
1
Sehr geehrte Damen und Herren,
zwanzig Jahre kommunale IT in Leipzig, zehn Jahre Lecos GmbH.
Ich bin stolz, sagen zu können, dass ich jede Minute dieser Entwicklung mit erleben und zu
großen Teilen auch mit gestalten durfte. Seit dem Beginn der kommunalen Datenverarbeitung
in Leipzig vor zwanzig Jahren haben wir viel bewegt. Ich kann mich gut erinnern, wie groß die
Aufgaben und Herausforderungen uns erschienen, vor denen wir, der neu gebildete Bereich für
Information und Kommunikation, kurz IuK, damals standen. Schließlich hatten die Kommu-
nalverwaltungen in den alten Bundesländern und deren IT-Dienstleister einen unglaublichen
Entwicklungs- und Erfahrungsvorsprung von gut zwei Jahrzehnten.
Wir gewannen in diesen schwierigen Anfangsjahren loyale und erfahrene Partner aus eben
diesen Kommunen und IT-Dienstleistungsunternehmen. Sie standen uns mit ihrer kommu-
nalen Kompetenz und ihrem technischen Wissen zur Seite. Gemeinsam mit ihnen haben wir
in Leipzig in unglaublicher Geschwindigkeit ein modernes Rechenzentrum aufgebaut und die
Datenverarbeitung in kommunale Strukturen überführt. Die IT der Stadtverwaltung in Leipzig
entwickelte sich quasi im Zeitraffer. Zwischen 1991 und 1994 wurden in Leipzig im Halbjah-
restakt die großen kommunalen Fachverfahren eingeführt. Sukzessive haben wir die Arbeits-
plätze mit PCs ausgestattet und in ein verwaltungsweites Netz eingebunden, die Mitarbeiter im
Umgang mit der neuen Technik geschult.
Der späte Einstieg in die kommunale IT hatte Vorteile. Leipzig konnte von den Erfahrungen der
anderen lernen und zum Teil neue Wege gehen. So war die IuK Leipzig deutschlandweit eine
der ersten kommunalen IT-Abteilungen, die IT und Telekommunikation zusammenführte und
in einer Hand verantwortete. Eine Entscheidung, die sich als sehr vorausschauend erwiesen
hat. Heute sind beide Bereiche nicht mehr voneinander zu trennen.
Richtig war auch der große Schritt, die IT aus der Stadtverwaltung auszugründen und in ein
eigenständiges Unternehmen zu überführen. Seit ihrer Gründung hat die Lecos GmbH viel
erreicht, ist gewachsen und hat ihr Portfolio kontinuierlich weiter entwickelt. Sie hat sich
erfolgreich in der kommunalen IT-Branche etabliert und ist heute gefragter Partner von Kom-
munalverwaltungen und kommunalen Eigenbetrieben sowie von anderen IT-Dienstleistern im
Rahmen von Projekten der interkommunalen Zusammenarbeit.
Zwanzig Jahre kommunale IT in Leipzig, zehn Jahre Lecos. Eine Erfolgsgeschichte, die wir nur
gemeinsam mit unseren stets engagierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, loyalen Wegge-
fährten, wertvollen Partnern und Freunden schreiben konnten und gemeinsam mit unserem
neuen Gesellschafter, dem Zweckverband Kommunale Informationsverarbeitung Sachsen KISA,
fortsetzen wollen. Ich möchte allen, die uns in den vergangenen zwei Jahrzehnten mit ihrem
Einsatz, ihrem Wissen, ihren Erfahrungen begleitet haben, heute mein herzlichstes Danke-
schön ausdrücken. Ich bin mir sicher, dass wir auf dem richtigen Weg sind und freue mich auf
die nächsten zehn Jahre Lecos GmbH. Vielen Dank!
Grußwort
Ihr Peter KühneGeschäftsführer der Lecos GmbH
2
Sehr geehrte Damen und Herren,
anlässlich unseres zehnjährigen Firmenjubi-
läums möchten wir Sie auf eine kleine Reise
in die Vergangenheit einladen. Lassen Sie
uns gemeinsam zurückschauen auf zwanzig
Jahre kommunale IT in Leipzig und zehn
Jahre Lecos GmbH!
Einladung
3
In der DDR gibt es keine kommunale Daten-
verarbeitung. Viele der Aufgaben, die heute
in den Kommunen anstehen, liegen bis
1990 in staatlicher Verantwortung. Sie sind
zumeist zentral organisiert und werden von
sogenannten Datenverarbeitungszentren
(DVZ) in den Bezirken wahrgenommen.
Auch in Leipzig gibt es ein staatlich orga-
nisiertes DVZ mit Sitz am Dittrichring. Die
Stadtverwaltung selbst hat lediglich eine
kleine Abteilung für EDV-Anwendung und
Rationalisierung, die sogenannte Informati-
onszentrale. Eine zentrale Datenverarbeitung
gibt es nicht und nur wenige Verwaltungs-
arbeitsplätze sind mit PCs ausgestattet.
1990 beginnt eine Entwicklung im Zeitraffer.
In kürzester Zeit müssen aus den staatlich
organisierten Strukturen wettbewerbsfähige,
moderne Rechenzentren hervorgehen, die
den Kommunalverwaltungen in den Neuen
Bundesländern als zuverlässige Partner bei
den dringend erforderlichen Verwaltungs-
modernisierungen unterstützend zur Seite
stehen. Die Datenverarbeitungsaufgaben
sind in die kommunale Selbstverwaltung zu
übergeben.
Schnell wird die Stadtverwaltung neu struk-
turiert. Am 1. November 1990 bildet sich die
Abteilung für Informations- und Kommu-
nikationstechnik (IuK). Ihr gehören gerade
einmal zwölf Mitarbeiter an. Sie untersteht
der Leitung des Hauptamtes.
Es entstehen gute Kontakte nach Nordrhein-
Westfalen. Die IuK wird Mitglied in der
Arbeitsgemeinschaft Kommunaler Datenver-
arbeitung (AKD). Kompetente Partner findet
sie in der Stadtverwaltung Duisburg.
Der dortige Hauptamtsleiter Werner Blum
und der Dezernent a. D. Helmut Prinz bera-
ten die Leipziger und prägen so den Aufbau
der IT und des Rechenzentrums maßgeblich
mit. Bei der Entscheidung, welche Fachver-
fahren wann und in welcher Reihenfolge
einzuführen sind, erhält Leipzig Unterstüt-
zung von der Kommunalen Gemeinschafts-
stelle für Verwaltungsvereinfachung KGSt.
Helmut Prinz, Dezernent der Stadt Duisburg a. D. (links), und Werner Blum, 1990 Hauptamts-leiter der Stadt Duisburg, stan-den der Stadtverwaltung Leipzig beim Aufbau der kommunalen Datenverarbeitung als wertvolle Berater zur Seite.
„In der gesamten
Stadtverwaltung Leipzig
standen 1990 gerade eine
Handvoll Computer und
ein UNIX-System.
In Summe gab es also
keine nennenswerte
Datenverarbeitung“, so
Peter Kühne, damals Lei-
ter der IuK und heutiger
Geschäftsführer der Lecos
GmbH. „Wenn ich sage,
wir hatten bezüglich der
IT erheblichen Inves-
titions- und natürlich
auch Schulungsbedarf,
ist das weit untertrieben.
Ein Kraftakt, den wir
allein nicht hätten
stemmen können.“
Reboot: Neustart in ein unbekanntes System
4
Gemeinsam mit Blum und Prinz entsteht im
Herbst 1990 ein Konzept über den künfti-
gen Einsatz von Informationstechnik in der
Stadt Leipzig. Die Zielvorgabe ist klar: Es gilt
die neuen Aufgaben der Stadtverwaltung
mit Hilfe moderner IT- und Kommunikati-
onstechnik zu realisieren. Es sind adäqua-
te Voraussetzungen zu schaffen, um den
wachsenden Informationsbedarf innerhalb
der Verwaltung und gegenüber dem Bürger
immer schneller und zeitrelevant erfüllen zu
können. Der Standardisierung der Rechen-
technik wird bereits eine zentrale Bedeu-
tung beigemessen. Das Konzept nennt die
„Sicherung eines einheitlichen Einsatzes von
Software und Hardware in den Dezernaten
der Verwaltung“ als eine der vordringlichsten
Aufgaben. Weiterhin regelt es, in welcher
Reihenfolge die notwendigen kommunalen
Fachverfahren einzuführen sind.
Im September 1990 beantragt die IuK die
Kommunalisierung des Datenverarbeitungs-
zentrums (DVZ) Leipzig. Im Dezember legt die
Stadt Leipzig der verwaltenden Treuhand-
Gesellschaft ein vollständiges Konzept zur
Übernahme des DVZ vor, das auch die über
350 dort beschäftigten Mitarbeiter berück-
sichtigt.
„So groß die Herausfor-
derung 1990 auch war,
wir hatten eine einmalige
Chance. Wir konnten mit
ganz aktueller Technik
neu durchstarten“,
so Claudia Friese,
IuK-Mitarbeiterin der
ersten Stunde. Heute ver-
antwortet sie im Lecos-
Fachbereich Finanz- und
Rechnungswesen / Einkauf
alle Belange um die
Telefonie.
(v. o. n. u.)„Wir in Leipzig“ vom 16. Mai 1991Leipziger Tageblatt vom 16. Mai 1991Leipziger Volkszeitung vom 16 Mai 1991
5
Die Entscheidung der Treuhand-Gesellschaft
zur Kommunalisierung des DVZ steht im
Januar 1991 noch aus. Jedoch drängen
zahlreiche Termine zur Umsetzung und
Einführung kommunaler Fachverfahren, die
auf Grund ihrer Komplexität einer Rechen-
zentrumsgrundlage bedürfen. Der Leipziger
Stadtrat beschließt daher im Januar den
Aufbau eines eigenen Rechenzentrums. Für
alle Verantwortlichen beginnt ein straffer
Zeitplan, denn schon im Juni muss das Re-
chenzentrum betriebsbereit sein.
Bereits im Februar wird Gerd Götze, Leiter
des in Auflösung befindlichen Rechenzen-
trums des VEB Chemieanlagenkombinats
Leipzig-Grimma, mit dem Aufbau des neuen
Rechenzentrums betraut. Als Standort bieten
sich die Räumlichkeiten des Chemieanlagen-
kombinats in der Leninstraße 20 -28, der
heutigen Prager Straße, an. Zahlreiche Mitar-
beiter werden übernommen.
Im März erfolgt die Installation eines IBM-
Großrechners 4381 mit einer Hauptspeicher-
kapazität von 32 Megabyte. Als erstes Verfah-
ren wird die Personalabrechnungsprogramm
PAISY eingeführt und mit der Erfassung der
Daten der damals rund 23.000 städtischen
Mitarbeiter begonnen. Partner ist auch dabei
die Stadt Hannover – sowohl bei der Ausbil-
dung des Rechenzentrumspersonals als auch
der Bezügerechner der Stadt Leipzig. Darüber
hinaus beraten die Hannoveraner bei der
organisatorischen Umsetzung und Integra-
tion der Gehaltsabrechnung innerhalb der
Leipziger Stadtverwaltung.
Nur vier Monate nach dem Stadtratsbe-
schluss, am 15. Mai 1991, eröffnet Ober-
bürgermeister Dr. Hinrich Lehmann-Grube
feierlich das Rechenzentrum der Stadt Leipzig
als das erste Rechenzentrum in kommunaler
Trägerschaft in den neuen Bundesländern.
„Im März wurde ein
Großrechner mit einer
Hauptspeicherkapazität
von 32 Megabyte instal-
liert. Wir haben ihn für
1 Million Mark gebraucht
von IBM gekauft. Er füllte
Räume, je ein großer
Schrank hatte ein Spei-
chervolumen von 2,5 bis
5 MB“, schmunzelt Peter
Kühne. „Wir haben uns
ganz bewusst für diese
Technik entschieden.
Denn schon 1991 stand
weitgehend fest, welche
Fachverfahren notwendig
sind und die mussten
alle vom Host unterstützt
werden.“
Erstes kommunales Rechenzentrumin den neuen Bundesländern
Im Gebäude des VEB Chemieanlagenkombinats Leipzig-Grimma in der Leninstraße 20 -28, heute Prager Straße, findet die Stadtverwaltung Leipzig geeignete Räumlichkeiten zum Aufbau ihres Rechenzentrums. Es wird am 15. Mai eröffnet und ist das erste Rechenzentrum in kommunaler Trägerschaft in den neuen Bundesländern.
6
Am 1. Juli 1991 erfolgt die Gehaltsab-
rechnung für die rund 23.000 städtischen
Beschäftigten der Stadtverwaltung Leipzig
erstmals über das Personalabrechnungspro-
gramm PAISY. Auch hier nimmt Leipzig eine
Vorreiterstellung ein. Als erste Großstadt in
den Neuen Bundesländern entlohnt sie ihre
Angestellten nach dem Bundes-Angestell-
tentarifvertrag (BAT).
Ebenfalls zum Stichtag 1. Juli wird eine
neue Telekommunikationsanlage installiert.
Das moderne TK-System Nixdorf 8818
ersetzt eine zwanzig Jahre alte Großwähl-
Nebenstellen-Telefonanlage mit 1200
Nebenstellen. Das neue System ist 1991 das
einzige am Markt, das Datenverarbeitung
und Telekommunikation integriert.
Im Jahresverlauf erarbeitet die IuK ein Stra-
tegiepapier über den „Einsatz von Informa-
tions- und Kommunikationstechnik in der
Stadtverwaltung Leipzig“. Die Ziele sind klar
formuliert: Es gilt, eine neue Qualität in der
kommunalen Verwaltung zu erreichen.
IT wird dafür als wichtige Grundlage
definiert, mit deren Hilfe Prozessabläu-
fe verkürzt, Material eingespart sowie ein
hoher Informationsstand gesichert und das
Leistungsangebot für den Bürger verbessert
werden sollen. Das Papier berücksichtigt
Hard- und Software gleichermaßen –
angefangen beim Netzwerk als technischem
Rückgrat bis hin zu den eingebundenen
Arbeitsplatzrechnern.
Dafür bedarf es zunächst der Schaffung der
notwendigen Voraussetzungen in organisa-
torischer, personeller und auch aufgaben-
spezifischer Hinsicht. Darüber hinaus müs-
sen die hohen finanziellen Investitionen
geplant und unterlegt werden. Es entstehen
daher in Zusammenarbeit mit der IuK de-
taillierte, ämterspezifische Einzelkonzepte.
In einem ersten Schritt beschafft die Stadt-
verwaltung 55 Personalcomputer.
Die Telefonanlage Nixdorf 8818 wird am 1. Juli 1991 installiert. Sie ersetzt eine zwanzig Jahre alte Großwähl-Nebenstellen-Telefonanlage.
Blick in einen Anlagenschrank der Telefonanlage Nixdorf 8818
7
Am 1. Januar wird mit Unterstützung der
Stadt Bochum das Verfahren für das Haus-
halts-, Kassen- und Rechnungswesen (HKR-
Verfahren) eingeführt. Zentrale Bausteine
sind Haushaltsüberwachung, Haushaltsplan
und Stadtkasse.
Nur ein halbes Jahr später startet Leipzig
das Einwohnerverfahren EWO. Notwendig
macht diese Eile der näher rückende Termin
für den Druck der Lohnsteuerkarten 1993.
Kompetenter Partner ist die Stadt Duisburg.
Im Februar unterbreitet die Stadt Leipzig der
Treuhandanstalt nochmals ein Angebot über
den Erwerb des vormals staatlichen Daten-
verarbeitungszentrums am Dittrichring.
Doch auch dieser nach 1990 zweite Versuch
bleibt erfolglos.
Auf Grund von Umstrukturierungen in der
Leipziger Stadtverwaltung wird der Bereich
„Stadtfunk und Beschallung“ der Abteilung
IuK angegliedert. Die Messestadt ist europa-
weit die einzige Metropole, die über einen
Stadtfunk verfügt. Er war 1945 mit dem
Ziel einer möglichst hohen Verbreitung von
Stadtnachrichten unter der Bevölkerung ins
Leben gerufen worden.
Lautsprecher befinden sich an nahezu allen
wichtigen Verkehrsknotenpunkten Leipzigs,
vor allem an den Haltestellen des öffent-
lichen Nahverkehrs. Schon 1991 sollte der
Stadtfunk abgeschaltet werden, wurde aber
auf Grund seiner Beliebtheit fortgeführt und
mit Werbung sowie aktuellen Nachrichten
aufgepeppt.
Zum Jahreswechsel 1992 / 1993 werden die
Anschlüsse des städtischen Telefonnetzes an
das digitale Vermittlungsnetz ISDN ange-
bunden. Die Verwaltung erhält die neue
zentrale Rufnummer 123-0, die auch 2011
noch Gültigkeit hat.
1. Juli 1991 Personalabrechnungssystem PAISY
1. Januar 1992 HKR-Verfahren
1. Juli 1992 Einwohnermeldeverfahren
1. Januar 1993 Kfz-Verfahren
1. Januar 1993 Bußgeldverfahren (1995 Überführung in SAAROWI)
1. Juli 1993 Lotus Notes – Anwendung zur Bürokommunikation
1. Januar 1994 Führerscheinverfahren
1. Juli 1994 Ausländerverfahren und Geoinformationssystem SICAD
„Nach Einführung des
Personalabrechnungs-
programms PAISY zum
1. Juli 1991 haben wir im
Halbjahresrhythmus wei-
tere kommunale Fachan-
wendungen implemen-
tiert. Eine Riesenleistung.
Einige davon laufen auch
heute noch auf dem
Mainframe-Rechner von
Lecos“,
so Hannelore Töpp, 2011
als Fachbereichsleiterin
Kommunale Fachverfah-
ren bei Lecos tätig.
Im Halbjahresrhythmus: Einführung kommunaler Fachanwendungen in der Stadt Leipzig
Einführung kommunaler Fachverfahren in der Stadtverwaltung Leipzig
8
Zum Jahresbeginn 1993 starten gleich zwei
Lösungen in Leipzig: das Bußgeldverfah-
ren mit Unterstützung der Stadtverwaltung
Bochum und das Kfz-Verfahren mit Hilfe
des Zweckverbands KDVZ Hellweg-Sauer-
land. Beide Verfahren lagen bis zu diesem
Zeitpunkt in polizeilicher Verantwortung.
Darüber hinaus wird die Bürokommunika-
tionssoftware Lotus Notes in der Stadtver-
waltung eingeführt. Im August 1993 öffnet
in der Platostraße die neue Kfz-Zulassungs-
stelle. Ausgestattet mit moderner PC-Technik
können hier täglich mehr als 1.200 Fälle
bearbeitet werden – von der Zulassung von
Fahrzeugen über das Ausstellen von Führer-
scheinen bis hin zur Erteilung von Ausnah-
megenehmigungen.
Weiterhin wird die IuK in 1993 assoziiertes
Mitglied im Dachverband Kommunaler IT-
Dienstleister Nordrhein-Westfalen (KDN).
Neue KFZ-Zulassungsstellewird eröffnet
BILD Leipzig vom 3. August 1993 (o.)Morgenpost vom 3. August 1993 (r.)
9
Die Stadt Leipzig setzt den Einführungs-
marathon kommunaler Fachverfahren fort
und startet zu Jahresbeginn das Führer-
scheinverfahren. Zur Jahresmitte folgen
schließlich das Ausländerverfahren und ein
Geoinformationssystem. Unter Federführung
des Hauptamtsleiters Christian Scheibler
soll die IT-Basis für das geobasierte System
innerhalb des „Konzerns“ Stadt Leipzig
vereinheitlicht werden. Zum Einsatz kommt
die Anwendung SICAD der Siemens-Nixdorf
Informationssysteme.
Zur Jahresmitte wird nach fast 50 Jahren
der Leipziger Stadtfunk abgeschaltet. Ein
Grund für die Entscheidung ist die veraltete
Beschallungstechnik. Eine Neubeschaffung
würde den kommunalen Haushalt unver-
hältnismäßig belasten. Darüber hinaus lässt
ein geänderter Rechtsrahmen die öffentli-
che Beschallung in dieser Form nicht mehr
zu.
Zwischen August und Dezember entsteht in
Zusammenarbeit mit der IBM-Unterneh-
mensberatung ein strategisches IT-Konzept
für die Stadt Leipzig. Darin werden erstmals
Überlegungen zur Ausgliederung der IuK aus
der Stadtverwaltung angestellt. Idee ist die
Bildung eines rechtlich nicht selbständigen
Eigenbetriebes, Ziel die Entwicklung von der
technisch orientierten Abteilung IuK zum
dienstleistungsorientierten IuK-Betrieb.
Ein wichtiger Schritt in diese Richtung ist die
Beteiligung an einer Ausschreibung der drei
Datenverarbeitungszweckverbände West-,
Süd- und Ostsachsen, heute Zweckverband
Kommunale Informationsverarbeitung
Sachsen KISA. Es geht um die Absicherung
der Rechenzentrumsleistungen für mehrere
hundert sächsische Kommunen. Die ehema-
ligen Datenverarbeitungszentren, die diese
Aufgabe im Auftrag der Zweckverbände für
die Mehrzahl der Stadt- und Gemeindever-
waltungen im Freistaat 1993 nach wie vor
wahrnehmen, befinden sich auch vier Jahre
nach der Wiedervereinigung noch in pri-
vater Hand. Auf Grund des Meldegesetzes,
dass die Verarbeitung kommunaler Daten
durch private Rechenzentren ausschließt,
sind die Zweckverbände deshalb gezwun-
gen, eine neue Lösung zu finden.
Die Stadt Leipzig kann sich gegen private,
kommunale und staatliche Mitbewerber
durchsetzen. Sie erhält den Zuschlag zur
Erbringung der kommunalen Datenver-
arbeitung für die drei Zweckverbände im
Freistaat, dazu gehören neben den Re-
chenzentrumsdiensten auch Druck- und
Kuvertierungsleistungen. Den Vertrag mit
einer Laufzeit von zunächst fünf Jahren
unterzeichnen die Stadtverwaltung und die
Zweckverbände am 9. Juni 1995.
Das Geoinformationssystem SICAD wird eingeführt
Mitte 1994 führt die Stadt Leipzig das Geoinformationssystem SICAD von Siemens-Nixdorf ein.Im Untergeschoss des Stadthauses entsteht eigens dafür ein SICAD-Rechenzentrum.
10
Beim Aufbau der Serverfarm im Neuen Rathaus legen die
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Abteilung Information und
Kommunikation selbst Hand an.
11
„Auf das bis 1996 Erreich-
te konnten wir mehr als
stolz sein“,
so Gerald Saalfeld,
1996 Sachgebietsleiter
Projektleitung bei der IuK
und seit 2004 Leiter Stra-
tegie & Entwicklung bei
der Lecos GmbH. „Doch
auf Grund der schlechten
Investlage in der Stadt-
verwaltung konnten
notwendige Investitionen
in die Hard- und Soft-
ware, aber auch in die
Mitarbeiterqualifikation
nicht getätigt werden.
Die Technik war daher
veraltet, äußerst hete-
rogen und supportan-
fällig“, schätzt Saalfeld
realistisch ein.
Ab dem 1. Januar 1996 verantwortet das
Leipziger Rechenzentrum die kommunale
Datenverarbeitung für die über 650 Mit-
gliedskommunen der drei kommunalen
Zweckverbände Ost-, Süd- und Westsach-
sen. Auf Grund der stärkeren Auslastung des
Hosts wird der Rechenzentrumsbetrieb in
das Drei-Schicht-System mit großer Arbeits-
nachbereitung ausgeweitet. Zwischen den
Zweckverbänden und der Datenzentrale
Baden-Württemberg (DZBW) bestehen enge
Kontakte. Daher kommen auf dem Leipzi-
ger Mainframe DZBW-Fachanwendungen
zum Einsatz. Ebenfalls im Januar startet das
Projekt „Telematik & Stadtnetz“. Ein Positi-
onspapier dazu war bereits im Jahr 1995 ent-
standen. Geprüft werden soll, welches (Ein-
spar-)Potenzial im Aufbau eigener Stadtnetze
bei der Liberalisierung des Kommunikations-
marktes liegt. Bereits seit 1991 werden bei
jeder Baumaßnahme in Leipzig durch die IuK
Leerrohre in den Boden mit dem Ziel einge-
bracht, später eigene Kabel zu verlegen, um
die Ausgaben für die Anmietung von Netzen
zu senken und perspektivisch ein eigenes
Netz betreiben zu können.
1996 erreicht die Stadtverwaltung Leipzig
im Vergleich zu Kommunalverwaltungen
ähnlicher Größe die nahezu gleiche Ausstat-
tungsdichte mit Endgeräten. Die Mitarbeiter
der Abteilung Information und Kommunika-
tion betreuen rund 2.200 Arbeitsplatz-PCs.
Zur kommunalen IT-Infrastruktur gehören
außerdem zwei Großrechner, etwa 100 File-
server sowie 100 Novell-Netzwerke.
Die dennoch nötigen Investitionen in Hard-
und Software sind auf Grund der kommu-
nalen Haushaltslage nicht realisierbar. Die
Technik ist veraltet und supportanfällig.
Trotz dieser angespannten Situation wird
das IT-Budget für Investitionen um über 40
Prozent gekürzt.
*Auf Basis des Projekts wurde die L-Komm, die heutige HL komm, gegründet. Ihr wurden die bis zum Jahr 2006 verlegten mehr als 42 km Leerverrohrung zur Nutzung vermietet. Die HL komm arbeitet heute noch mit diesen Leerrohren.
Rechzentrumsleistungen für kommunale Zweckverbände
Im Druck- und Versandcenter des Leipziger Rechenzentrums werden ab dem 1. Januar 1996 umfassende Leistungen für die Mitgliedskommunen der Zweckverbände Ost-, Süd- und Westsachsen erbracht.
12
Wolfgang Tiefensee wird im April 1997
zum Oberbürgermeister der Stadt Leipzig
gewählt. Eines seiner wichtigsten Anliegen
ist es, das Potenzial moderner Informa-
tionstechnologien für die Neugestaltung
der Stadtverwaltung und der Verwaltungs-
prozesse auszuschöpfen. Gemeinsam mit
der IuK und der stadteigenen Beratungs-
gesellschaft bbvl sucht er nach möglichen
Alternativen im Umgang mit der kommu-
nalen IT und der Datenverarbeitung in der
Messestadt.
Die Idee einer möglichen Ausgründung der
Abteilung IuK wird fortgeführt.
Zentrale Vorgabe bleibt die Standardisie-
rung der Hard- und Software, um gezielt
mit der Ressourcenverknappung auf Grund
von Haushaltskonsolidierungsmaßnahmen
umzugehen. Die IuK betreut zu diesem
Zeitpunkt über 4500 Nutzer, darunter die
Beschäftigten der Stadt Leipzig und erbringt
Rechenzentrumsleistungen für die drei
kommunalen Zweckverbände mit ihren rund
700 Mitgliedskommunen und dem Landes-
wohlfahrtsverband. Das bestehende Dienst-
leistungsspektrum, zu dem unter anderem
die Netzadministration sowie der Soft- und
Hardwareservice gehören, wird auf die Ent-
wicklung von Softwarelösungen erweitert.
Es entstehen Lotus Notes-Anwendungen
und hostbasierende Verfahren.
Anwendungsentwicklung ergänzt Leistungsportfolio
„Im Herbst 1997 bildet die
Abteilung IuK erstmals
selbst Auszubildende in
den Bereichen Technik
und Verwaltung aus,“ so
Kristina Busse, selbst von
November 1990 bis Juli
1991 Auszubildende bei
der IuK. Seit 2001 verant-
wortet Frau Busse das
Personalmanagement
bei der Lecos GmbH und
stellt jährlich neue junge
Menschen ein, die sich
für eine Lehre bei dem IT-
Dienstleister entschieden
haben.
Die Abteilung IuK präsentiert sich im Rahmen des Kommunalen Forums auf der Fachmesse für Telekom-munikation und Computer BiK in Leipzig.
Im Fokus steht dabei das raumbezogene Informationssystem in der Stadt Leipzig
(links: Christian Scheibler, Leiter Hauptamt, rechts: Peter Kühne, Leiter IuK)
13
„Mit der Ausgründung
wurde eine Reihe von
Zielen verknüpft“, weiß
Katrin Gottschling,
1999 Systemtechnikerin
für ORACLE-Datenbanken
bei der IuK und heu-
te Fachbereichsleiterin
Architektur bei Lecos.
„So sollte beispielsweise
ein Beitrag zur Haus-
haltskonsolidierung
realisiert werden. Man
erhoffte sich nicht nur
eine Steigerung der
Wirtschaftlichkeit der IuK,
sondern wollte auch ein
verantwortlicheres Ver-
halten bei der Nutzung
von IuK-Leistungen för-
dern. Schließlich würde
mit der Ausgründung ein
völlig neues Verhältnis
zur Stadt Leipzig entste-
hen: ein transparentes
Kunden-Lieferanten-
Verhältnis.“
In einem Memorandum zur „Information
und Kommunikation / Bürotechnik“ in der
Stadt Leipzig vom Januar 1999 wird der
Ausgründungsgedanke weiter vertieft.
Wichtig ist den Verantwortlichen die
Steigerung der Effizienz bei der Leistungs-
erbringung, wenn sich die IuK als eigen-
ständiger Wirtschaftsbetrieb im Wettbewerb
behaupten muss. Es wird erstmals über die
Möglichkeit nachgedacht, einen privaten
Partner einzubeziehen und ein Public Priva-
te Partnership (PPP) einzugehen.
Die Stadtverwaltung sieht darin die wich-
tige Chance, sowohl im IT-Bereich als auch
bei der Unternehmensführung von privat-
wirtschaftlichem Knowhow profitieren zu
können.
Am 20. Januar 1999 wird in der 63. Rats-
versammlung der Stadt Leipzig der Auftrag
zur Prüfung einer Ausgründung der IuK
beschlossen. Umgehend beginnen auf
Grundlage des Strategiepapiers die Vorbe-
reitungen. Unter wirtschaftlichen Aspekten
werden alle in Frage kommenden Rechts-
formen – die Stellung als Abteilung eines
Amtes, Eigenbetrieb oder Gesellschaft mit
beschränkter Haftung – entsprechend ihres
Potenzials für eine zukünftige Erbringung
der Leistungen bewertet und geprüft.
Am 10. Juni 1999 beginnt mit Anzeigen in
der Leipziger Volkszeitung und der Frank-
furter Allgemeinen Zeitung ein europaweiter
offener Teilnahmewettbewerb. Insgesamt
gehen 37 Bewerbungen aus ganz Europa
bei der Stadtverwaltung Leipzig ein:
20 Unternehmen werden direkt angespro-
chen, 17 weitere reagieren auf die Inser-
tionen. Sie sind aufgefordert, bis Ende Juli
1999 detaillierte Konzeptentwürfe für das
PPP einzureichen. Der Stadt Leipzig lie-
gen zwölf Konzeptentwürfe vor, die sich
im quantitativen und qualitativem Um-
fang und finanziellen Aspekten erheblich
unterscheiden. Die städtische Beratungs-
gesellschaft bbvl und die IuK bewerten und
überprüfen die Konzepte und führen mit
sieben Bewerbern vertiefende Gespräche.
Im November genehmigt Oberbürgermeis-
ter Wolfgang Tiefensee die Fortführung der
Ausgründungsuntersuchung mit den drei
überzeugendsten Unternehmen. Mit ihnen
wird im Dezember eine jeweils einwöchige
„Due-Dilligence“ durchgeführt.
Eine der größten Schwierigkeiten liegt in
der schweren Vergleichbarkeit der vorlie-
genden Konzepte. Zwei Bewerber verfügen
bereits über PPP-Erfahrungen im kommu-
nalen Markt, aber auch der dritte Partner
bietet ein interessantes Modell an. Alle drei
Unternehmen werden aufgefordert, ihre
Konzepte weiter zu konkretisieren und zu
präzisieren.
Die Ausgründung der IuK wird beschlossen
Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 11. Juni 1999 (o.)Leipziger Volkszeitung vom 21. Oktober 1998 (u.)
14
Im Hauptamt wird in der Stadtverwaltung die
Abteilung IT-Koordination gebildet. Sie soll –
gemeinsam mit den Datenverarbeitungs-
ansprechpartnern (DVA) der Ämter – die
IT-Fragen gegenüber dem künftigen
IT-Dienstleister kanalisieren und steuern.
Nach Besuchen der PPP-Modelle der Bewer-
ber wird im März das Ergebnis der Aus-
gründungsvorbereitungen präsentiert. Ein
Festhalten an der Amtsstruktur wird als nicht
sinnvoll erachtet, vielmehr favorisiert die
Stadtverwaltung Leipzig eine Ausgliederung
in eine Gesellschaft mit beschränkter Haftung
(GmbH) im Rahmen eines PPP.
Im Juli fällt die Entscheidung zugunsten des
Partners IBM Deutschland. Die Stadt Leipzig
verspricht sich von dieser Partnerschaft
unternehmerische Innovationen sowie die
Erfüllung der politischen Zielvorgaben vor al-
lem hinsichtlich der Verwaltungsmodernisie-
rung. IBM und die Stadt Leipzig unterzeich-
nen eine gemeinsame Absichtserklärung, die
als Vorlage für die Ratsversammlung dient.
Am 20. Dezember 2000 trifft die 18. Ratsver-
sammlung den endgültigen Beschluss zur
Ausgründung der IuK. Schon einen Tag später
tritt die 1. Aufsichtsratsversammlung der neu
zu gründenden GmbH zusammen.
An der Namensfindung für das junge unter-
nehmen beteiligt sich auch die Belegschaft
der IuK aktiv. Auf der Liste stehen unter
anderem KOMMdata Leipzig, LIPS-datahouse,
LE cos, LE comsys oder IT-kommunal GmbH.
Die Entscheidung fällt zu Gunsten des Na-
mens Leipziger Computer- und Systemhaus
GmbH (LeCoS). Es ist der Vorschlag der Tochter
einer Mitarbeiterin.
Stadt Leipzig favorisiert IBM als PPP-Partner
„Es gab eine Vielzahl
unterschiedlichster Vor-
schläge, wie das neue
Unternehmen heißen
sollte. Die Mitarbeiter der
IuK haben dabei wirklich
viel Fantasie bewiesen“
erinnert sich
Silvana Hofmann, seit
1998 Sekretärin des heu-
tigen Geschäftsführers
Peter Kühne.
„Schließlich hat sich
LeCoS als Name für die
Leipziger Computer- und
Systemhaus GmbH durch-
gesetzt.“
Am 3. April 2001 unterzeichnen Leipzigs Oberbürgermeister Wolfgang Tiefensee (2.v.r.) und Erwin Staudt (2.v.l.), Geschäftsführer von IBM Deutschland (links) den Vertrag über ein Public Private Partnership und besiegeln die Gründung der Leipziger Computer- & Systemhaus GmbH LeCoS. (links: Karlheinz Winkelmann, Geschäftsführer LeCoS GmbH, rechts: Peter Kühne, Geschäftsführer LeCoS GmbH)
15
„010101 – dieser winzig
kleine Binärcode hat
für die LeCoS GmbH eine
wirklich große Bedeu-
tung. Bezeichnet er doch
ihren Geburtstag. Gibt
es ein besseres Datum,
um ein IT-Unternehmen
zu gründen?“, überlegt
Karlheinz Winkelmann,
LeCoS-Geschäftsführer der
ersten Stunde
(2001 - 2002).
Am 1. Januar 2001 wird die LeCoS Leipziger
Computer- und Systemhaus GmbH als ein Ge-
meinschaftsunternehmen der Stadt Leipzig und
der IBM Deutschland GmbH gegründet.
Laut Gesellschaftervertrag hält IBM mit
51 Prozent der Gesellschafteranteile die
Mehrheitsbeteiligung, die Stadt Leipzig hält 49
Prozent. Als Geschäftsführer werden für das
kaufmännische Ressort Karlheinz Winkelmann,
IBM, und für das technische Ressort Peter Küh-
ne, Stadt Leipzig, eingesetzt.
Erstmals sind nun die Rollen deutlich definiert:
Zwischen der Stadt Leipzig und der LeCoS GmbH
entsteht eine transparente Auftraggeber-Auf-
tragnehmer-Beziehung. LeCoS kann als kun-
denorientierter IT-Dienstleiter auftreten. Die
Erwartungen der Stadtverwaltung Leipzig
an das neue Unternehmen mit dem Global
Player IBM als Partner sind hoch. Erhofft
werden ein schneller Abbau des Investiti-
onsstaus und die Verbesserung der Qualität
der Dienstleistungen sowie der Hard- und
Software.
Der private Partner soll helfen, die infra-
strukturellen Defizite langfristig zu verrin-
gern und die Wirtschaftlichkeit der IT-
Leistungserbringung zu steigern. Darüber
hinaus will die Stadtverwaltung mit IBM die
technische Basis zur elektronischen Abwick-
lung von Bürgerdiensten schaffen.
Die Marktausrichtung des neu gegründeten
Unternehmens ist klar definiert:
Als IT-Vollservice-Dienstleister soll sich Le-
CoS am Markt etablieren. Zum Portfolio ge-
hören Leistungen der gesamten Prozesskette
von der Beratung über die zentrale und
dezentrale Infrastruktur bis hin zum Service.
Im Einzelnen sind dies unter anderem die
Beschaffung von Informationstechnik, die
Installation und Wartung von Hard- und
Software, der Betrieb des Rechenzentrums,
die Betreuung und Entwicklung der Da-
tennetzwerke sowie die Übernahme des
Sprachnetzservices und die Betreuung der
Telekommunikationseinrichtungen der Stadt
Leipzig.
Langfristiges Ziel ist die Eröffnung neuer
Geschäftsfelder und damit die Generierung
von Drittgeschäft.
Die LeCoS GmbH wird gegründet
Leipziger Volkszeitung vom 4. April 2001 (l.)Leipziger Amtsblatt vom 14. April 2001 (r.)
16
Vor allem der Servicegedanke wird aus-
gebaut. Es entstehen neue Produkte wie
beispielsweise der User Help Desk als
zentraler Ansprechpartner für die rund
3.300 vernetzten PC-Nutzer in den Ämtern.
Gegenüber der Stadtverwaltung erarbeitet
LeCoS einen sogenannten Betriebsleistungs-
vertrag, der die Grunddienstleistungen ge-
genüber dem Kunden beschreibt. Im Vertrag
ist auch die Leistungserbringung gegenüber
dem Zweckverband KISA geregelt. LeCoS wird
diesen künftig im Auftrag der Stadt Leip-
zig erfüllen. Das junge Unternehmen wird
prozessual neu aufgestellt. Es entsteht ein
Organisationshandbuch, das zunächst 16 IT-
Prozesse beschreibt – darunter der Chan-
geprozess und das Problemmanagement
– und Schnittstellen definiert.
Trotz der zahlreichen positiven Aspekte zei-
gen sich im Jahresverlauf erste Spannungen
in der „PPP-Ehe“. In der Stadtverwaltung
wächst der Druck, die Verbindung wieder
zu lösen.„Die strikte Prozessorientierung
von IBM erwies sich als zweischneidiges
Schwert für LeCoS. Half sie uns einerseits,
unsere Professionalität zu steigern, hemmte
sie uns andererseits in unserer Flexibili-
tät. Denn die Prozesse des Global Players
galten weltweit“, erklärt Peter Kühne. „Wir
konnten weder den Anspruch der Regiona-
lität noch den der Schnelligkeit umsetzen,
da beispielsweise Bestellungen nur über
die dafür zuständigen Abteilungen der IBM
abzuwickeln waren.“ Auch auf techni-
scher Ebene werden die Erwartungen nicht
erfüllt. Die Entwicklungsvorstellungen der
IBM sind nicht mit der Vielfalt der ca. 370
Fachanwendungen vereinbar. Da es nicht
möglich ist, alle auf Terminal- bzw. zentrale
Applikationsserver zu migrieren, kann die
geplante Serverkonsolidierung nicht um-
gesetzt werden. In den Ämtern wird eine
Vielzahl von Sonderlösungen nötig.
Das Geschäftsjahr schließt mit einem Um-
satz von rund 15 Millionen Euro, der fast
ausschließlich im Geschäft mit der Stadt
Leipzig und deren Eigenbetrieben erwirt-
schaftet wird.
„Die Ausgründung der
IuK in die LeCoS GmbH
hat es uns ermöglicht,
eingeschliffene Struktu-
ren bei der Erbringung
von IT-Dienstleistungen
gegenüber der Stadtver-
waltung aufzubrechen“,
sagt Peter Kühne. „Mit
der IBM haben wir ein
neues, professionelles
Verständnis für unser
Geschäft erreicht.“
Peter KühneGeschäftsführer seit 2001
Karlheinz WinkelmannGeschäftsführer 2001 - 2002
17
„Auch wenn das PPP
nach nur anderthalb
Jahren beendet wurde:
Die Privatisierungsphase
war wichtig und gut für
LeCoS. Wir konnten den
Erfahrungsschatz aus der
Privatwirtschaft in na-
hezu allen Bereichen der
Unternehmensführung für
uns nutzen. Sei es bei der
Etablierung von Betriebs-
prozessen, beim Aufbau
des Rechnungswesens und
des Personalmanagements
oder beim IT-Manage-
ment. Wir haben unser
kommunales Knowhow
zielgerichtet durch markt-
wirtschaftliches Wissen
ergänzt“, resümiert Peter
Kühne. „Gemeinsam mit
der IBM haben wir klare
Schnittstellen zwischen der
Stadt Leipzig als Kunden
und der LeCoS GmbH als
Dienstleister geschaffen.“
Schnell zeigt sich, dass die Erwartungen der
Stadtverwaltung Leipzig und des privaten
Partners IBM an das Public Private Partner-
ship differieren. So unterscheiden sich nicht
nur die Gewinnziele, auch hinsichtlich der
angestrebten regionalen Wirtschaftsförde-
rung sieht die Stadt Leipzig ihre Anforde-
rungen nicht realisiert. Die IBM-Prozesse
lassen eine vorzugsweise Beschaffung in
Mitteldeutschland nicht zu.
Darüber hinaus verzeichnet die Stadtver-
waltung während der Vertragslaufzeit – an-
ders als geplant – steigende IT-Kosten. Auf
Grund der kommunalen Komplexität lassen
sich technische Lösungen nicht wie geplant
umsetzen. Mehrfach werden Neu-
planungen notwendig und verursachen
so auf Seiten der IBM hohe Zusatzkos-
ten. Zudem sieht sich die Stadt Leipzig als
Minderheitsgesellschafter in ihren Steue-
rungs- und Einflussmöglichkeiten zu stark
eingeschränkt.
Nach nur 18 Monaten wird das PPP im Juni
2002 beendet. Am 27. Juni 2002 unter-
zeichnen die Stadt Leipzig und die IBM
Deutschland GmbH einen entsprechenden
Kaufvertrag. Die Stadtverwaltung Leipzig
ist nun alleinige Gesellschafterin der LeCoS
Leipziger Computer- und Systemhaus GmbH.
Peter Kühne, Geschäftsführer des techni-
schen Ressorts, bleibt im Amt. Die kauf-
männische Geschäftsführung übernimmt
Hanno Pätzhorn, bbvl mbH, von Karlheinz
Winkelmann, IBM.
Zwischenspiel mit Lerneffekten:Rekommunalisierung nach 18 Monaten PPP
Hanno PätzhornGeschäftsführer 2002 - 2004
18
Auch nach der Rekommunalisierung bleibt
das Unternehmen eine selbständige GmbH
am Markt. So kann LeCoS die Flexibilität
dieser Rechtsform beibehalten und sich
gleichzeitig an den kommunalen Zielen der
Stadt Leipzig orientieren.
IBM erweist sich als wichtiges Vorbild für
eine Vielzahl von Vorhaben. Die Ansätze des
Global Players finden sich noch lange in der
Unternehmensstruktur von LeCoS. Nach dem
Vorbild der IBM wird z. B. ein Testcenter eta-
bliert, in dem Hard- und Software vor dem
Einsatz beim Kunden intensiv geprüft wer-
den. Der mittlerweile etablierte Kunden-
service eines User Help Desks wird zunächst
noch von dem privaten Partner eingekauft.
Sukzessive erfolgt im Jahresverlauf jedoch
der Aufbau eines eigenen User Help Desks
als erstem Ansprechpartner für die Nutzer.
2002 hat LeCoS 112 Mitarbeiter, bis Ende
2003 ist diese Zahl auf 123 gewachsen.
Die gemeinsam mit IBM eingeführten IT-
Prozesse werden behalten und im LeCoS-
Organisationshandbuch fortgeschrieben.
Großes Augenmerk liegt dabei auf den
Standards nach ITIL (IT Infrastructure Libra-
ry). Als erstes kommunales IT-Unternehmen
in Deutschland führt LeCoS Service Level
Agreements ein, bei deren Nichteinhaltung
Pönalezahlungen an den Kunden fällig
werden.
Leipziger Volkszeitung vom 2. Juli 2002
19
„Wir haben uns zur Neu-
strukturierung entschlos-
sen, um die Servicequa-
lität gegenüber dem
Kunden langfristig zu
verbessern“, erklärt
Lecos Geschäftsführer
Peter Kühne die Entschei-
dung. „Künftig sollten
die IT-Leistungsprozesse
durch Implementierung
interner Servicepro-
zesse in den Bereichen
Finanzen, Personal und
Organisation sowie Ver-
triebsmanagement besser
unterstützt werden. Die
vorherrschende Techno-
logieorientierung sollte
durch eine intensivere
Prozessorientierung er-
setzt werden.“
LeCoS startet mit einer neuen Unterneh-
mensstruktur ins neue Jahr. Es entste-
hen die fünf Geschäftsbereiche Betrieb &
Service, Strategie & Entwicklung, Unterneh-
mensservice, Marketing & Vertrieb sowie
IT-Service Management. Die Leiter der Ge-
schäftsbereiche sind direkt dem Geschäfts-
führer unterstellt.
Auf Grund einer Analyse der Synergie-möglichkeiten in der Zusammenarbeit der Stadttochter LeCoS und der Stadtwerke- tochter perdata unterzeichnen die beiden Unternehmen im Januar 2004 einen Kooperationsvertrag über den Aufbau der Zusammenarbeit im technischen Bereich.
Beschränkt sich die Softwareentwicklung bislang auf die Weiterentwicklung und Anpassung bestehender Lotus Notes- und GIS-Lösungen, bringt die LeCoS GmbH nun erstmals eine vollständige Eigenentwick-lung auf den Markt. In der Stadt Leipzig wird die Fachanwendung für Bürgerämter FABian eingeführt. Die Lösung bildet das gesamte Dienstleistungsspektrum der Bürgerämter ab und unterstützt deren Ar-beit durch eine Vielzahl von Funktionen.
Neue Unternehmensstruktur für mehr Servicequalität
Im Rahmen einer Pressekonferenz unterzeichnen die Geschäftsführer der LeCoS GmbH und der perdata GmbH einen Kooperationsvertrag. Er regelt die Zusammenarbeit auf technischer Ebene und sieht den Aufbau eines gemeinsamen Einkaufs vor. (rechtes Bild, v.l.: Peter Kühne, Geschäftsführer LeCoS GmbH, Raimund Otto, bbvl mbH, Sven Goldhardt und Rainer Falkenhain, Geschäftsführer perdata GmbH)
20
Im März beendet LeCoS das erste umfassen-
de Rollout von Arbeitsplatz-PCs bei der Stadt
Leipzig. Der IT-Dienstleister erreicht einen
hohen Grad der Hardware-Standardisierung
und schafft so eine wichtige Grundvoraus-
setzung für weitgehend medienbruchfreie
und damit effiziente Verwaltungsprozesse.
Darüber hinaus beginnt LeCoS mit um-
fassenden Umstrukturierungen bei der
Rechenzentrumstechnik. Mit dem Ziel, die
Energieeffizienz zu steigern, startet das Un-
ternehmen mit Virtualisierungen. Sukzessive
werden physische auf virtuelle Server und
Bladetechnologien umgestellt.
Zum 1. Mai 2005 bekommt LeCoS ein neues
Gesicht. Ein modernes Erscheinungsbild
visualisiert die Unternehmenskultur des
IT-Dienstleisters. Ein neues Logo und ein
zeitgemäßes Design in den Unternehmens-
farben Blau-Orange lösen das bisherige
Signet in Silber-Blau ab. Damit einherge-
hend trennt sich das Unternehmen auch
von seinem Gründungsnamen Leipziger
Computer- und Systemhaus GmbH (LeCoS)
und firmiert künftig als Lecos GmbH.
Am 9. Mai 2005 unterzeichnen der Zweck-
verband Kommunale Informationsverar-
beitung Sachsen KISA, seit 1996 Kunde des
IT-Dienstleisters, und die Lecos GmbH einen
Kooperationsvertrag. Im Fokus steht die
Steigerung der Bürger- und Serviceorientie-
rung von öffentlichen Auftraggebern.
Nur wenig später vereinbart Lecos auch eine
intensivere Zusammenarbeit mit der Kom-
munalen Informationsdienste Magdeburg
GmbH (KID). Kooperieren wollen die beiden
IT-Dienstleister vor allem in den Bereichen
Finanzmanagement/kommunale Doppik,
Kommunikation und Personalwirtschaft so-
wie beim Ausbau des Drittkundengeschäfts.
Erstmals stellt sich Lecos 2005 in einem
Benchmark des Bensberger Kreises einem
Leistungsvergleich mit 25 weiteren priva-
ten und öffentlichen IT-Dienstleistern. Mit
positivem Ergebnis: Sowohl Dienstleistungs-
portfolio als auch Preisgefüge erweisen sich
als marktgerecht und wettbewerbsfähig.
Ein neues Outfit für den kommunalen IT-Dienstleister / Interkommunale Zusammenarbeit wird ausgebaut
„Zu den wichtigsten The-
men 2005 gehörte ohne
Zweifel die Intensivierung
der interkommunalen
Zusammenarbeit“, so
Gerald Saalfeld, seit 2004
Leiter des Geschäftsbe-
reiches Strategie und
Entwicklung. „Das zeigen
nicht nur die Koopera-
tionsverträge mit dem
Zweckverband KISA und
dem IT-Dienstleister der
Stadt Magdeburg KID,
sondern vor allem auch
unser Engagement bei
der Gründung der Bun-
desarbeitsgemeinschaft
Kommunaler IT-Dienst-
leister Vitako.“
Die Nutzung von Synergiepotenzialen in verschiedenen Bereichen der kommunalen IT steht im Fokus eines Kooperations-vertrages zwischen der Lecos GmbH und der KID Magdeburg GmbH. (v.l.: Olaf Czogalla, Aufsichtsratsvorsitzender der KID Magdeburg GmbH, Dr. Michael Wandersleb, Geschäftsführer KID Magdeburg GmbH, Peter Kühne, Geschäftsführer Lecos GmbH, Andreas Müller, Erster Bürgermeister der Stadt Leipzig und Aufsichtsratsvorsitzender der Lecos GmbH)
21
Außerdem ist Lecos Gründungsmitglied des
im September dieses Jahres gegründeten
Sächsischen Forschungs- und Transferzent-
rums für öffentliche Informationsverarbei-
tung und eGovernment e.V.“ (SORAIA).
Über das gesamte Jahr unterstützt Lecos
die Microsoft-Aktion „Schaumäuse – Kin-
der entdecken Sprache“. Gemeinsam mit
verschiedenen regionalen Partnern stattet
der IT-Dienstleister bis zum Jahresende
über 100 Kindereinrichtungen in Sachsen
und Sachsen-Anhalt mit PC-Technik und der
„Schlaumäuse“-Software aus. Die Soft-
ware fördert und unterstützt spielerisch die
Sprachentwicklung und den Schriftspracher-
werb von Kindern im Vorschulalter. Spaß am
Lernen steht dabei im Vordergrund.
Am 21. und 22. September ist Lecos
Gastgeber der Dezernentenkonferenz der
Arbeitsgemeinschaft Kommunaler Daten-
verarbeitung (AKD) und des Dachverbands
Kommunaler IT-Dienstleister (KDN).
In beiden Organisationen ist das Unterneh-
men aktives Mitglied. Im Rahmen der Ver-
anstaltung kommt es zur Grundsteinlegung
für die Gründung einer Bundesarbeitsge-
meinschaft kommunaler IT-Dienstleister, ei-
ner Interessenvertretung auf Bundesebene.
Lecos beteiligt sich aktiv an den Vorberei-
tungen und ist am 2. Dezember 2005 Grün-
dungsmitglied der Vitako Bundesarbeits-
gemeinschaft Kommunaler IT-Dienstleister.
Lecos-Geschäftsführer Peter Kühne wird in
den Vitako-Vorstand gewählt.
„Unser Einsatz für die
Aktion ‚Schlaumäuse –
Kinder entdecken Spra-
che‘ war eine Herzensan-
gelegenheit. Wir haben
gemeinsam mit regiona-
len Partnern in nur einem
Jahr über 100 Kitas in
Mitteldeutschland mit der
‚Schlaumäuse‘-Lernsoft-
ware und passender
Technik ausgestattet“,
weiß Lars Greifzu, seit
2004 Leiter Marketing &
Vertrieb. „Die Vorschul-
kinder werden so nicht
nur langsam an den
sinnvollen Umgang mit
der Technik herangeführt,
sondern außerdem spie-
lerisch beim Schrift-
spracherwerb unter-
stützt.“
Entdecken mit den „Schlaumäusen“ die Welt des Lesens und des Schreibens: Kinder in der Kita Radeberg.
22
Fünf Jahre nach ihrer Gründung beschäftigt
die Lecos GmbH 140 Mitarbeiter und hat
damit die Belegschaft seit ihrer Gründung
um 40 Prozent vergrößert. Werden bis dahin
alle nach dem in Ostdeutschland gültigen
Bundesangestelltentarif BAT bezahlt, führt
Lecos nun ein Lecos-eigenes Vergütungssys-
tem mit 10-prozentiger flexibler Vergütung
und jährlichem Mitarbeitergespräch ein. Der
Wechsel ist freiwillig.
Der interkommunalen Zusammenarbeit
misst Lecos nach wie vor große Bedeutung
bei und forciert die Zusammenarbeit der
kommunalen IT-Dienstleistungsunterneh-
men im Freistaat Sachsen und in Sachsen-
Anhalt. Die KID Magdeburg, der Eigenbetrieb
IT-Dienstleistungen (EB-IT) Dresden und die
Lecos GmbH vereinbaren im Juli eine Inten-
sivierung der Zusammenarbeit mit dem Ziel,
ein kommunales IT-Kompetenzzentrum für
Mitteldeutschland zu etablieren. Lang-
fristig ist das Projekt „LEMADRE“ (LEipzig,
MAgdeburg, DREsden) auf die Prüfung und
Umsetzung einer möglichen Fusion der
Unternehmen ausgerichtet.
Lecos intensiviert die Anstrengungen in
der Entwicklung kommunaler Fachanwen-
dungen. Im Rahmen eines E-Government-
Förderprojekts der Sächsischen Anstalt
für Kommunale Datenverarbeitung SAKD
erweitert das Unternehmen die Bürgeramts-
lösung FABian in das Experten- und Infor-
mationssystem für Bürgerämter FABIUS. Die
modular aufgebaute IT-Lösung unterstützt
die Mitarbeiter bei allen Verwaltungsaufga-
ben. Sie beschleunigt Arbeitsabläufe, stellt
Aktualität, Vollständigkeit sowie Einheit-
lichkeit aller Beratungsleistungen sicher. Die
mandantenfähige Anwendung ermöglicht
den Zugriff auf Fachverfahrensfunktionen.
FABIUS wird in seiner Funktion von einer In-
tegrationsplattform unterstützt. Diese wurde
von Lecos als zentrale Datendrehscheibe zur
schnellen und kostengünstigen Integration
bestehender kommunaler Fachverfahren
entwickelt. Die Plattform reduziert die Zahl
nötiger Schnittstellen zwischen Anwendun-
gen und optimiert den interkommunalen
Datenfluss durch Reorganisation von Pro-
zessen und Abläufen.
Lecos erweitert die eigene Softwarepalette
außerdem durch Kooperationen. Sie nutzt
die CAFM-Lösung FAMOS der Leipziger Keßler
Real Estate Solutions GmbH und entwickelt
sie durch Anpassung an die spezifischen
Bedürfnisse der Stadt Leipzig in die Anwen-
dung für kommunales Liegenschaftsma-
nagement FAMOS LE weiter.
Im Dezember startet das zweite PC-Rollout
für die Stadtverwaltung Leipzig. Ziel ist eine
weitere Standardisierung der städtischen
Arbeitsplatztechnik, um Synergien und
Technologien zu optimieren und Service-
leistungen wie zum Beispiel das zentra-
le Einspielen von Software-Updates zu
vereinfachen. Bis 2010 sind rund 4000 PCs
auszurollen.
Entwicklung eigener Softwarelösungen wird ausgeweitet
Bereits 2004 hatte Lecos für das Bürgeramt Leipzig die Software
FABian entwickelt. 2006 gehtdaraus das Experten- und Infor-
mationssystem FABIUS hervor.
23
Umfassende Verwaltungsreformen verändern
die Prozesse in den Kommunen. Von EU-,
und Bundes- und Landesebene vorgegebene
Gesetzesgrundlagen verpflichten die Ver-
waltungen zum Beispiel zur Umsetzung der
EU-Dienstleistungsrichtlinie, zur Einführung
eines elektronischen Personenstandsregisters
oder zur Umstellung der kommunalen Buch-
führung von der Kameralistik auf die Doppik.
Die Umstellungen erfordern genaue Planun-
gen und umfassende Vorbereitungen. Aus
diesem Grund erweitert die Lecos GmbH ihr
bewährtes Portfolio um Beratungsleistungen
im Bereich Doppik. Sowohl auf inhaltlicher
Ebene als auch im softwaretechnischen Be-
reich begleitet das Unternehmen sächsische
Städte und Gemeinden bei der umfassenden
Umstellung des kommunalen Haushalts als
Partner.
Zum Jahresende 2007 führt Lecos erstmals
eine Mitarbeiterbefragung durch. Sie soll
wichtige Impulse und Ideen zur gemeinsa-
men Weiterentwicklung des Unternehmens
liefern. Mehr als 85 Prozent der Belegschaft
beteiligen sich an der Erhebung. Auf der
Basis der Ergebnisse entsteht das Programm
„Fitness Lecos“, in dessen Folge verschiede-
ne Maßnahmen zur geschäftlichen Neuaus-
richtung auf den Weg gebracht werden.
Lecos begleitet Kommunen bei der Reform der kommunalen Haushalte
„Die Umstellung von
Kameralistik auf Dop-
pik ist ein komplexer,
zeitintensiver Prozess, der
als innere Verwaltungsre-
form eindeutig Chefsache
ist“, erklärt Gert Haage,
Doppik-Fachberater bei
Lecos. „Lecos steht
Kommunen bei dieser
herausfordernden Aufga-
be als Berater zur Seite.
Wir leiten die Mitar-
beiter der Verwaltung
hauptsächlich dabei an,
eigene Entscheidungen
zu treffen und versetzen
sie so in die Lage, den
Doppik-Prozess nach der
Einführung eigenständig
fortzuführen. Eine Stra-
tegie, die ankommt und
sich bewährt hat.“
24
Am 15. Januar 2008 macht die Lecos GmbH
im Auftrag der Stadtverwaltung Leipzig das
elektronische Ratsinformationssystem eRIS
für die Bürger der Stadt über das Internet
zugänglich. Abgerufen werden können
Vorlagen der Verwaltung, Petitionen von
Einwohnern sowie Anträge und Anfragen
der Ratsfraktionen und Stadträte. So sollen
schon frühzeitig Informationen zu Tages-
ordnungspunkten einer Ratsversammlung
vermittelt werden.
Lecos verabschiedet das auf Basis der Ergeb-
nisse der Mitarbeiterbefragung 2007 entwi-
ckelte interne Strategieprogramm „Fitness
Lecos“. Es wird wichtige Leitlinie für die
Unternehmenspolitik und ist Grundlage für
umfassende Umstrukturierungen. Fachbe-
reiche werden zusammengefasst oder neu
aufgestellt, um die Kommunikations- und
Arbeitsprozesse im Sinne der Kunden neu
zu gestalten und zu optimieren. Beispiels-
weise entsteht aus den Fachbereichen Client
Service und User Help Desk das Lecos-
Servicecenter, der Fachbereich Server und
der Fachbereich Rechenzentrum werden
zusammengeführt. Darüber hinaus werden
Prozesse überprüft und überarbeitet.
Um den wachsenden Bedarf an Speicher-
platz ihrer kommunalen Kunden zu decken,
modernisiert und standardisiert Lecos 2008
das Backup-System. Damit beschleunigt
sich für die Kunden der Datenzugriff, die
Datensicherung wird optimiert. Zur kom-
plexen IT-Landschaft gehören 2008 sechs
Plattformsysteme, acht Betriebssysteme
und sechs verschiedene Datenbanksysteme.
Darüber hinaus arbeiten im Rechenzentrum
220 physische und 150 virtuelle Server.
Im Zuge der Verwaltungsreform im Freistaat
Sachsen im August ändert sich eine Vielzahl
behördlicher Zuständigkeiten. Insgesamt
100 neue Arbeitsplätze für Behördenmitar-
beiter werden in der Stadtverwaltung Leip-
zig geschaffen und durch Lecos mit PC- und
Telekommunikationstechnik ausgestattet.
Zudem migriert Lecos ca. 50 Fachverfahren
zur Stadtverwaltung Leipzig. Sichergestellt
„Einmal mit anderen Au-
gen auf Lecos zu schau-
en, das war die Intention
unserer Mitarbeiterbe-
fragung im Jahr 2007.
Eine Rücklaufquote von
über 80 Prozent hat uns
gezeigt, wie eng unsere
Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter im Unterneh-
men verwurzelt sind“, so
Lecos-Geschäftsführer Pe-
ter Kühne. „Das auf Basis
der Ergebnisse entwi-
ckelte Strategieprogramm
‚Fitness Lecos’ hat sich
2008 unter anderem in
umfassenden Umstruktu-
rierungen im Unterneh-
men niedergeschlagen.
Ziel war die Optimierung
von Kommunikations-
und Arbeitsprozessen im
Sinne unserer Kunden.“
Strategieprogramm „Fitness Lecos“ undKindergartenportal KIVAN wird gestartet
Der Bandroboter ist Teil des modernisierten Backup-Sys-tems. Hier werden die Daten langfristig gesichert.
25
wird der technische Zugriff auf Fachverfah-
ren, die im Staatsbetrieb Informatikdienste
(SID) des Freistaates Sachsen in Kamenz
gehostet werden.
Am 17. Dezember 2008 wird in Köln die
ProVitako Marketing- und Dienstleis-
tungsgesellschaft der kommunalen IT-
Dienstleister gegründet. Die Lecos GmbH ist
Gründungsmitglied, Geschäftsführer Peter
Kühne wird in den Vorstand gewählt. Die
Organisation fungiert als Einkaufsgenossen-
schaft, deren Mitglieder durch gemeinsame
Beschaffung von Gütern und Dienstleis-
tungen Preisvorteile erzielen wollen. Die
hieraus entstehenden Synergieeffekte sollen
sie dabei unterstützen, ihren kommunalen
Kunden IT-Dienstleistungen wirtschaftlich
zu Marktkonditionen anzubieten.
Ebenfalls am 17. Dezember startet die Lö-
sung zur Verwaltung, Vergabe und Reservie-
rung von Kinderbetreuungsplätzen KIVAN,
die die Lecos GmbH im Auftrag des Leipziger
Jugendamts entwickelt hat. Die Anwendung
besteht aus einem Eltern- und einem Ver-
waltungsportal. Sie vereint die Bedürfnisse
der Eltern bei der Kita-Platz-Suche mit den
Anforderungen von Kommunen, Trägern
und Kitas. KIVAN ermöglicht die transpa-
rente Vergabe der Plätze, die übersichtliche
Verwaltung der Betreuungsverträge sowie
die Auswertung und Planung von Platzka-
pazitäten.
2008 erwirtschaftet Lecos einen Umsatz
von 17,1 Millionen Euro. Die Leistungen für
die kommunalen Eigenbetriebe der Stadt
Leipzig kann Lecos ausbauen. Die wich-
tigsten Kunden sind die Musikschule, die
Stadtreinigung und der Verbund kommu-
naler Kinder- und Jugendhilfe VKKJ. Auch
im Drittgeschäft kann Lecos mit dem Betrieb
des Kommunalen Kernmelderegisters für die
Sächsische Anstalt für kommunale Daten-
verarbeitung SAKD sowie mit Leistungen
für das Krankenhaus „St. Georg“ und die
Städtischen Alten- und Pflegeheime Erfolge
verzeichnen.
26
Zum 1. Januar 2009 geht das Kommunale
Kernmelderegister (KKM) im Freistaat Sach-
sen online. Das automatisierte Auskunfts-
verfahren für Einwohnermeldedaten dient
Behörden, Unternehmen und Privatperso-
nen als Recherchequelle. Lecos betreibt das
Verfahren im eigenen Rechenzentrum. In
Ergänzung verantwortet das Unternehmen
auch die Administration aller eingebunde-
nen Fachanwendungen, die Hauptadminis-
tration in den angeschlossenen Strukturen
sowie die Abrechnung der Großkunden des
Systems über ein integriertes Billing- und
E-Payment-System.
2009 kann Lecos das Drittgeschäft im ge-
setzlich zulässigen Rahmen weiter aus-
bauen. So unterzeichnet im Februar die
Stadtverwaltung Tharandt, Sachsen, einen
IT-Vollservice-Vertrag mit der Lecos GmbH.
Lecos ersetzt die bis dahin sehr heterogene
IT-Umgebung in der Tharandter Stadtver-
waltung vollständig durch einheitliche,
zuverlässige Technik.
Darüber hinaus kann sich Lecos weiter als
fachlich-inhaltlicher Berater beim Start
in die Doppik etablieren. Mit den Städ-
ten Lunzenau, Colditz und Bad Lauchstädt
sowie den Gemeinden Cavertitz, Hohburg,
Falkenhain, Liebschützberg, Naundorf und
Sornzig / Ablaß begleitet und berät das Un-
ternehmen nunmehr neun mitteldeutsche
Verwaltungen bei diesem komplexen Vorha-
ben. Sächsische Kommunen sind gesetzlich
verpflichtet, ab dem 1. Januar 2013 in die
doppische Buchführung zu starten.
Um eine nachprüfbare und gesetzeskonfor-
me Eröffnungsbilanz zu erstellen, beauf-
tragt die Stadtverwaltung Leipzig die Lecos
GmbH mit der Erfassung und Bewertung
ihres beweglichen Anlagevermögens. Im Juli
Neuer Standort für Lecos – ein Rechenzentrum zieht um
„2009 war ein
bewegtes Jahr. Zu den
bestimmenden Themen
gehörten ohne Zweifel die
insgesamt drei Umzüge,
die zu bewältigen waren:
der Umzug mehrerer
städtischer Ämter ins neue
Technische Rathaus, der
Umzug der städtischen
Bibliotheken an einen
Interimsstandort und
natürlich unserer eigener
Umzug. In Summe eine
organisatorische Meister-
leistung“, sagt
Alexander Trinks,
Projektleiter. „Aber
auch die Vorbereitun-
gen für die Einführung
des Neuen Kommunalen
Haushaltsrechnungswe-
sen bei der Stadt Leipzig
waren überaus prägend.
Lecos verantwortete nicht
nur die Erfassung und
Bewertung des bewegli-
chen Anlagevermögens,
sondern wurde zudem mit
dem Betrieb des Finanz-
verfahrens ab dem
1. Januar 2012 beauf-
tragt.“
Auch die Feuerlöschfahrzeuge der Leipziger Branddirektion werden im Zuge der Erfassung des beweglichen Anlagevermö-gens der Stadt Leipzig inventarisiert. Lecos verantwortet das Projekt und erfasst mehr als 28000 Vermögensgegenstände.
27
2009 beginnt ein eigens für diesen Zweck
gebildeter Fachbereich mit 20 neuen Mitar-
beitern seine Arbeit. Bis zum Sommer 2010
suchen diese dafür rund 1400 städtische
Gebäude auf. Im Zuge des Projekts prüft
Lecos die Wirtschaftlichkeit eines Einsatzes
der sogenannten Radio Frequency Identifi-
cation (RFID).
Ebenfalls im Juli erhält Lecos den Auf-
trag für den Betrieb des Finanzverfahrens
DZ-Kommunalmaster® - Doppik und des
Moduls DZ Kommunalmaster® - Veranlagung
der Datenzentrale Baden-Württemberg.
Die Anwendungen werden mit Umstellung
der Buchführung auf das Neue Kommu-
nale Haushaltsrechnungswesen (NKHR)
zum 1. Januar 2012 das bisher eingesetzte
Haushalts-, Kassen-, Rechnungswesen
(HKR) ablösen.
Im September beauftragt die Stadtverwal-
tung Leipzig die Lecos GmbH gemeinsam
mit der Center for Geoinformation (CFGI)
GmbH und dem Amt für Geoinformation
und Bodenordnung der Stadt Leipzig ein
Grobkonzept für die Weiterführung des
Raumbezogenen Informationssystems zu
erarbeiten. Vorrangiges Ziel ist es, den
Zugriff auf aktuelle Geodatenbestände und
-informationen – auch für Nicht-Experten -
innerhalb und außerhalb der Verwaltung
zu erleichtern und damit die Nutzerbasis
erheblich zu verbreitern.
Im Herbst 2009 wird das „Alte Postscheckamt“ in der Prager Straße 8 neuer Firmensitz der Lecos GmbH. Erstmals arbeiten alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Lecos gemeinsam an einem Standort.
Beim Umzug des Rechenzentrums ist Präzisionsarbeit gefragt. Über eigens für diesen Zweck konzipierte Hebebühnen und Transportwege wird die Technik transportiert. In den neuen Büros ist das Konzept einer offenen Bürolandschaft modern definiert. Helle, freundliche Farben fördern eine angenehme, gemeinschaftliche Atmosphäre.
28
Das zweite Halbjahr wird von Umzugsarbei-
ten dominiert. Insgesamt drei Umzüge sind
zu bewältigen: der Umzug des Technischen
Rathauses der Stadt Leipzig, der Umzug der
Stadtbibliothek und die eigene Umzug der
Lecos GmbH.
Nach etwa einjähriger Sanierungszeit,
umfangreichen technischen Planungen und
Vorbereitungen beziehen ab August die Mit-
arbeiter von Lecos neue Büroräumlichkeiten
im historischen „Alten Postscheckamt“.
Erstmals arbeiten nun alle Fachbereiche
gemeinsam an einem Standort. Eine be-
sondere Herausforderung ist der Umzug der
Mainframe-Technik des Rechenzentrums.
Mittels spezieller Hebebühnen werden die
Speicher- und Backup-Systeme sowie der
Großrechner im Zeitlupentempo über die
150-Meter-Distanz zum neuen Gebäude
transportiert.
Zeitgleich zum eigenen Standortwechsel
und dem Umzug der Stadtbücherei in eine
Interimsunterkunft begleitet Lecos den Um-
zug von mehr als 1.400 Verwaltungsmitar-
beitern aus zehn Ämtern der Stadt Leipzig in
ein neues Technisches Rathaus. Lecos ver-
antwortet den Umzug der PC- und Drucker-
technik und gewährleistet gemeinsam mit
regionalen Partnern den reibungslosen
Ablauf aller notwendigen IT-Aktivitäten.
Am 4. Dezember unterstreichen die IT-
Dienstleister KID Magdeburg, Eigenbetrieb
IT-Dienstleistungen Dresden und die Lecos
GmbH Leipzig einmal mehr die wachsende
Bedeutung interkommunaler Zusammen-
arbeit. Sie unterzeichen gemeinsam mit
den Kommunen Dresden, Magdeburg und
Leipzig in Magdeburg einen umfassenden
Kooperationsvertrag.
Kooperationspartner: Dr. Michael Wandersleb, Geschäftsführer KID Magdeburg, Dr. Michael Breidung, Betriebsleiter Eigen-betrieb IT-Dienstleistungen Dresden, Holger Platz, Beigeordneter für Kommunales, Umwelt und Allgemeine Verwaltung der Stadt Magdeburg, Andreas Müller, Erster Bürgermeister der Stadt Leipzig, und Peter Kühne, Geschäftsführer Lecos GmbH (v.l.n.r.)
„Eine offene Arbeits-
landschaft, eine neue
Kommunikationskultur,
Transparenz und das
gesamte Unternehmen
in einem Gebäude – der
Umzug der Lecos GmbH
in das Alte Postscheck-
amt war ein weiterer
wichtiger Schritt für die
Entwicklung des Unter-
nehmens“, kommentiert
Andreas Bitter,
seit 2005 Prokurist und
Leiter Unternehmens-
service bei Lecos, den
Standortwechsel.
29
Mit Wirkung zum 1. Januar beurkundet die
Stadt Leipzig elektronisch. Die digitalen
Dokumente werden – versehen mit einer
elektronischen Signatur – im elektronischen
Personenstandsregister ePR abgelegt und
dort rechtssicher für bis zu 110 Jahre zur
Einsicht vorgehalten. Lecos entwickelte im
Vorfeld ein adäquates IT-Architekturkonzept
und betreibt und betreut nun die nötige
Hard- und Software im eigenen Rechenzen-
trum.
Eine Wirtschaftlichkeitsuntersuchung durch
das Wirtschaftsprüfungsunternehmen KPMG
in den Jahren 2009/10 kommt im Frühjahr
zu dem Ergebnis, dass Lecos marktfähig ist
und wirtschaftlich arbeitet.
Auch das Zusammenspiel der inneren IT-
Organisation in der Stadtverwaltung und
dem IT-Dienstleister wird als strategisch
richtig beschrieben.
Im März führt Lecos eine Enterprise Content
Management (ECM)-Lösung zur Aktenver-
waltung bei der Stadt Leipzig ein. Zunächst
steht sie dem Umweltamt als erstem Nutzer
zur Verfügung, weitere Ämter sollen folgen.
Die Lösung wird von Lecos den Anforderun-
gen des Amtes entsprechend angepasst und
ist ein wichtiger Schritt in die papierarme
Verwaltungszukunft.
Am 28. Mai 2010 unterzeichnen das Schul-
verwaltungsamt der Stadt Leipzig und die
Lecos GmbH einen Vertrag über die Ausstat-
tung der Leipziger Schul- und Hortverwal-
tungen mit neuer IT. Ab November erhalten
die insgesamt 131 allgemein- und berufs-
bildenden Einrichtungen und 56 Schulhorte
in kommunaler Trägerschaft einheitliche PC-
und Druckertechnik.
Lecos-Geschäftsführer Peter Kühne ist neuer
Vorstandsvorsitzender der Bundesarbeits-
gemeinschaft Kommunaler IT-Dienstleister
Vitako. Einstimmig wird er durch die 38
stimmberechtigten Teilnehmer der Vitako-
Mitgliederversammlung am 9. Juni 2010 in
Berlin in diese Position gewählt. Er ist be-
reits seit Gründung der Arbeitsgemeinschaft
Lecos-Rechenzentrum genügt höchsten Ansprüchen bei Sicherheit und Green IT
Am 9. Juni 2010 wird Lecos-Geschäftsführer Peter Kühne (Mitte) zum Vorstandsvorsitzenden der Bundesarbeitsgemein-schaft Kommunaler IT-Dienstleister gewählt. Den stellvertretenden Vorsitz übernehmen Karl Tramer, Vorstandsvorsitzender der Datenzentrale Baden-Württemberg (2.v.l.) und Matthias Kammer, Vorstandsvorsitzender von Dataport (abwesend). Ebenfalls zum Vorstand gehören Bernd Landgraf, Leiter des Informatikbetriebes der Stadt Bielefeld (l.), Dr. Rolf Beyer, Ver-bandsgeschäftsführer des Zweckverbands Kommunale Datenverarbeitung Oldenburg (2.v.r.), Reinhold Harnisch, Geschäfts-führer des Kommunalen Rechenzentrums Minden-Ravensberg /Lippe (r.) sowie Alexander Schroth, Vorstandsvorsitzender der Anstalt Kommunale Datenverarbeitung Bayern (abwesend).
30
„Mit Bestätigung des
neuen Betriebsleistungs-
vertrages durch den
Stadtrat im November
wurde die Leistungser-
bringung für die Stadt
Leipzig durch die Lecos
GmbH bis zum Jahres-
ende 2015 – mit Ver-
längerungsoption bis
Jahresende 2020 - abge-
sichert“,
so Sebastian Rauer,
Kundenmanager Stadt
Leipzig bei der Lecos
GmbH. „Im Leistungsum-
fang sind nun auch die
Schulverwaltungen und
-horte sowie die neue
Telefonanlage berück-
sichtigt.“
im Jahr 2005 Mitglied des Vorstands.
Mit dem „Theater der Jungen Welt“ kann
Lecos im Juli einen weiteren IT-Vollser-
vicekunden begrüßen. Der IT-Dienstleister
übernimmt mit Ausnahme der Fachanwen-
dungen die Verantwortung für die Erneu-
erung der gesamten Hard- und Software
sowie für Service und Betrieb. Zum Leis-
tungsumfang gehören unter anderem die
Arbeitsplatzausstattung für 30 Mitarbeiter
einschließlich Multifunktionsgeräten und
Druckern, LAN-Technik, WLAN-Versorgung,
die Anbindung an das Lecos-Rechenzen-
trum, Firewall- und Filterdienste sowie
Serverdienste.
Ebenfalls im Juli nimmt die Firma Nextira
One eine serverbasierte Voice-over-IP-
Telefonanlage der Firma Alcatel-Lucent in
den Testbetrieb bei der Lecos GmbH. Lecos
ist Eigentümer der Anlage, betreibt, betreut
und wartet sie im eigenen Rechenzent-
rum. Nach erfolgreichem Test bindet der
IT-Dienstleister ab September die Stadtver-
waltung Leipzig sukzessive an das zentrale
Kommunikationssystem an. Die rund 1400
Arbeitsplätze im neuen Technischen Rathaus
werden als erste mit neuen Telefonappara-
ten ausgestattet und auf das VoIP-System
aufgeschalten. Bis zum Jahresende folgen
die Ämter im Neuen Rathaus und im Stadt-
haus.
Im August wird der für die Inventur und Be-
wertung des beweglichen Anlagevermögens
der Stadt Leipzig geschaffene Fachbereich
wieder aufgelöst. Das Projektteam erfasste
an über 1.400 verschiedenen Standorten
der Stadt Leipzig mehr als 28.000 Inventar-
gegenstände und leistete wichtige Vorarbei-
ten für die Erstellung einer Eröffnungsbi-
lanz. Die Stadt Leipzig entscheidet sich auf
Grund der noch zu bewältigenden Aufga-
ben, den Termin für den Start in die Doppik
um ein Jahr, auf den 1. Januar 2012, zu
verschieben.
Die umfassenden Planungen bei der Gestal-
tung des neuen Rechenzentrums im Alten
Postscheckamt zahlen sich aus. Im Rahmen
des Wettbewerbs der Deutschen Umwelthilfe
e. V. (DUH) „Bundeshauptstadt im Klima-
schutz 2010“ wird es mit einem Sonder-
preis ausgezeichnet. Die DUH würdigt mit
dem Preis die durch Modernisierung und
Konsolidierung der Rechenzentrumstechnik
erzielten Energieeinsparungen um rund 30
Prozent.
Am 18. November bestätigt der Stadtrat
den neuen Betriebsleistungsvertrag (BLV)
zwischen der Stadt Leipzig und Lecos. Er
wird zum 1. Januar 2011 den alten Vertrag
ablösen. Der BLV regelt das Leistungsvolu-
men des IT-Dienstleisters gegenüber der
Stadtverwaltung. Erstmals werden für 2011
auch Leistungen für städtischen Schulver-
waltungen und -horte sowie Leistungen
um die neue Telekommunikationsanlage im
BLV berücksichtigt. In die Verhandlungen
fließen zudem die Ergebnisse der KPMG-
Wirtschaftlichkeitsuntersuchung ein.
Am 25. November wird dem Rechenzentrum
das Prädikat „TÜV-geprüftes Rechenzentrum
Das Rechenzentrum der Lecos GmbH wird im Rahmen des Wettbewerbs der deutschen Umwelthilfe e. V. „Bundeshaupt-stadt im Klimaschutz 2010“ mit einem Sonderpreis in der Kategorie Green IT geehrt. Die DUH würdigt damit Energieein-sparungen von rund 30 Prozent. Roy Barthel, Leiter Betrieb & Service bei Lecos, nahm den Preis in Berlin entgegen. Im Bild von links: Rainer Baake (Bundesgeschäftsführer der Deutschen Umwelthilfe), Prof. Dr. Mojib Latif (Leibniz-Institut für Meereswissenschaften IFM-GEOMAR und Schirmherr des Wettbewerbs), Dr. Michael Naumann (Amt für Umweltschutz der Stadt Leipzig), Reiner Fritzsche (Amt für Umweltschutz der Stadt Leipzig), Roy Barthel (Lecos GmbH Leipzig), Prof. Dr. Harald Kächele (Bundesvorsitzender der Deutschen Umwelthilfe), Dr. Dag Schulze (Klima-Bündnis e.V.)
31
– Hochverfügbar Stufe 3“ verliehen.
Der TÜV Saarland bescheinigt mit dem
Zertifikat die zuverlässige Verfügbarkeit
der IT-Technik hinsichtlich der physischen
Konzeption und der Kriterien Nachhaltigkeit
und 24x7-Betrieb.
Martin Schmeling, Geschäftsführer des
Zweckverbands Kommunale Informati-
onsverarbeitung Sachsen KISA, und Peter
Kühne, Geschäftsführer der Lecos GmbH,
unterzeichnen am 8. Dezember 2010 einen
Dienstleistungsvertrag. Er regelt die Erbrin-
Martin Schmeling, Geschäftsführer des Zweckverbandes KISA (sitzend, links), und Peter Kühne, Geschäftsführer der Lecos GmbH (sitzend rechts), unterzeichnen im Beisein von Dr. Hans-Christian Rickauer, Verbandsvorsitzender des KISA und Oberbürgermeister der Stadt Limbach-Oberfrohna (hinten links) und Andreas Bitter, Prokurist Lecos (hinten rechts), einen Vertrag über die Erbringung von Leistungen für die Mitgliedskommunen des KISA im Lecos-Rechenzentrum.
gung von Rechenzentrumsleistungen für
die Mitgliedskommunen des Zweckverban-
des im Rechenzentrum des kommunalen
IT-Dienstleisters Lecos. Erstmals wird die
Verarbeitung der kommunalen Daten direkt
zwischen dem Zweckverband KISA und der
Lecos GmbH vereinbart. Möglich macht
dies der zehnprozentige Anteilserwerb des
Zweckverbandes an Lecos zum 1. Januar
2010. Die übrigen 90 Prozent der Anteile
verbleiben bei der Stadt Leipzig, dem bishe-
rigen Alleingesellschafter der GmbH.
32
Geschäftsführung
Peter Kühne Alleiniger Geschäftsführer seit 1. Januar 2004 Technische Geschäftsführer seit 1. Januar 2001 - 1. Januar 2004
Karlheinz Winkelmann Kaufmännischer Geschäftsführer 1. Januar 2001 - 27. Juni 2002
Hanno Pätzhorn 27. Juni 2002 - 1. Januar 2004
Geschäftsleitung (seit 2004)
Andreas Bitter seit 1. Januar 2005 Leiter Unternehmensservice (seit Oktober 2005 Prokurist)
Gerald Saalfeld seit 1. März 2005 Leiter Strategie & Entwicklung
Roy Barthel seit 1. April 2004 Leiter Betrieb & Service
Lars Geifzu seit 1. Januar 2004 Leiter Marketing & Vertrieb
Dr. Georg Kostersitz 1. Januar 2004 - 31. Dezember 2005 Leiter Service Management
Geschäftsführung/-leitung
Personalentwicklung seit Gründung
2001
100 112 126 140 141 143 140 143 171 150
0
25
50
75
100
125
150
175
200
2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010
Peter Kühne,Geschäftsführer seit 2001
Karlheinz Winkelmann,Geschäftsführer 2001 - 2002
Hanno Pätzhorn,Geschäftsführer 2002 - 2004
33
Seit Januar 2010 Vorsitzender: Andreas Müller, Erster Bürgermeister und Beigeordneter für Allgemeine Verwaltung der Stadt LeipzigStellvertr. Vorsitzender: Ingo Sasama, Bündnis 90 / Die Grünen
Mitglieder: Ines Hantschick, DIE LINKE Gerd Heinrich, CDU Ute Köhler-Siegel, SPD Ansbert Maciejewski, CDU Dr. Hans-Christian Rickauer, Vorsitzender des Zweckverbandes Kommunale Informationsverarbeitung Sachsen KISA (seit November 2010) September 2004 bis Januar 2010 Vorsitzender: Andreas Müller, Erster Bürgermeister und Beigeordneter für Allgemeine Verwaltung der Stadt LeipzigStellvertr. Vorsitzender: Dr. Lothar Tippach, DIE LINKE
Mitglieder: Ansbert Maciejewski, CDU (bis 7. Februar 2007) Gerd Heinrich, CDU (ab 7. Februar 2007) Ute Köhler-Siegel, SPD Ines Hantschick, PDS Sven Morlok, FDP / Bürgerfraktion Juli 2002 bis September 2004 Vorsitzender: Andreas Müller, Erster Bürgermeister und Beigeordneter für Allgemeine Verwaltung der Stadt LeipzigStellvertr. Vorsitzender: Dr. Lothar Tippach, DIE LINKE
Mitglieder: Volker Auerhammer, Stadt Leipzig Andreas Habicht, CDU Katrin Neubert, SPD Detlef Schubert, Stadt Leipzig (Niederlage des Aufsichtsratsmandats am 8. Januar 2004) Ingo Sasama, Bündnis 90 / Die Grünen (ab 21. Januar 2004 für Detlef Schubert)
Januar 2001 bis Juli 2002 Vorsitzender: Andreas Müller, Erster Bürgermeister und Beigeordneter für Allgemeine Verwaltung der Stadt LeipzigStellvertr. Vorsitzender: Dr. Lothar Tippach, DIE LINKE
Mitglieder: Detlef Schubert, Stadt Leipzig Dr. Richard Brodkorb, IBM Michael Kelch, IBM Michael Woydich, IBM
S. 2: Lecos GmbHS. 3: links – SPD-Fraktion Stadt Duisburg, rechts - Leipziger Wohnungs- und Baugesellschaft mbH (LWB)S. 4: (von oben) „Wir in Leipzig“ vom 16. Mai 1991, Leipziger Tageblatt vom 16. Mai 1991, Leipziger Volkszeitung vom 16. Mai 1991S. 5: Lecos GmbHS. 6: Lecos GmbHS. 8: Überschrift – BILD Leipzig vom 3. August 1993, Foto – Morgenpost Leipzig vom 3. August 1993S. 9: Lecos GmbHS. 10: Lecos GmbHS. 11: Lecos GmbHS. 12: Lecos GmbHS. 13: Anzeige – Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 11. Juni 1999, Überschrift – Leipziger Volkszeitung vom vom 21. Oktober 1998S. 14/15: oben – Fotograf: Mahmoud Dabdoub links – Leipziger Volkszeitung vom 4. April 2001, rechts – Leipziger Amtsblatt vom 14. April 2001S. 16: links – Lecos GmbH, rechts – Fotograf: Mahmoud DabdoubS. 17: rechts – bbvl mbH
S. 18: Leipziger Volkszeitung vom 2. Juli 2002S. 19: Lecos GmbHS. 20: Lecos GmbHS. 21: Lecos GmbH, Logo der Microsoft-Aktion „Schlaumäuse – Kinder entdecken Sprache“ S. 22: Lecos GmbHS. 23: razorconcept – Fotolia.comS. 24: oben – Fotograf: Schlierner, Fotolia.com unten – Lecos GmbH/Jeibmann Photografik S. 25: Lecos GmbH/FOTOLOFT LeipzigS. 26: Fotograf: Fernek, Pixelio.deS. 27: Lecos GmbHS. 28: Lecos GmbHS. 29: VitakoS. 30: DUH/Fotografin: Christine KisorsyS. 31: Fotograf: Frances Mildner, Stadt Limbach-OberfrohnaS. 32: (von oben) Lecos GmbH, Fotograf: Mahmoud Dabdoub, bbvl mbH
Wir danken allen Beteiligten herzlich für die freundliche Genehmigung zum Abdruck von Artikeln und Bildmaterial!
Mitglieder des Lecos-Aufsichtsrats
Bildnachweis
Impressum
Herausgeber:
Lecos GmbH, Prager Straße 8, 04103 Leipzig
Telefon: +49 341 2538-0
Fax: +49 341 2538-111
eMail: info@lecos-gmbh.de
Internet: www.lecos-gmbh.de
V.i.S.d.P.: Peter Kühne, Geschäftsführer
Text: Manuela Kaspar, Lecos GmbH
Gestaltung: Frank Siegert, Lortzing Dreizehn
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