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Vortrag von Robert Saul und Thomas Jöchler beim Workshop "Kulturportale im Internet - Barrierefreiheit" am 16.11.2009 im Wappensaal des Rathauses Wien. Im Rahmen der Tagung "Kulturelles Erbe und Neue Technologien".
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Barrierefreiheit auf wien.at
Richtlinien und praktische Anwendungsbeispiele beim Internetauftritt der Stadt
Wien
Ausgangslage
• wien.at wird immer wichtiger für Bürgerinnen und Bürger aller Alters- und Bildungsschichten mit unterschiedlichen Behinderungen
• Nutzung auf wien.at steigt• Immer mehr Informationen und Services online• Internet ermöglicht und erleichtert selbstständige
Erledigungen• Internationale Richtlinien durch das W3C (WAI –
Web Accessibility Initiative)• Aktuell WCAG 2.0 (WCAG – Web Content
Accessibility Guidelines) : Deutsche Fassung (seit 29.10.2009)
Rechtliche Rahmenbedingungen (1)
Webseiten öffentlicher Einrichtungen seit 1.1.2008 zur Barrierefreiheit verpflichtet (E-Government Gesetz):
„Bei der Umsetzung der Ziele dieses Bundesgesetzes ist Vorsorge dafür zu treffen, dass behördliche Internetauftritte, die Informationen anbieten oder Verfahren elektronisch unterstützen, so gestaltet sind, dass internationale Standards über die Web-Zugänglichkeit auch hinsichtlich des barrierefreien Zugangs für behinderte Menschen eingehalten werden." (§1 Abs. 3)
Rechtliche Rahmenbedingungen (2)Behindertengleichstellungsgesetz:
„Barrierefrei sind bauliche und sonstige Anlagen, Verkehrsmittel, technische Gebrauchsgegenstände, Systeme der Informationsverarbeitung sowie andere gestaltete Lebensbereiche, wenn sie für Menschen mit Behinderungen in der allgemein üblichen Weise, ohne besondere Erschwernis und grundsätzlich ohne fremde Hilfe zugänglich und nutzbar sind. (§6 Abs. 5)
Erläuterung dazu: "Herangezogen werden dafür beispielsweise die einschlägigen ÖNORMEN in den Bereichen Bauen und technische Ausstattung sowie die WAI-Leitlinien betreffend Angebote im Internet."
Mehr dazu: http://www.bizeps.or.at/news.php?nr=6552
Status wien.at
• Beschäftigung mit dem Thema seit 2000, seit 2001 interne Vorgaben („Styleguide“)
• wien.at erfüllt seit 2005 zentrale Anforderungen der Barrierefreiheit
• Beispiele:– Semantisch korrekter Code (kein
Tabellenlayout, Überschriften, Alternativ-Texte)
– Navigationshilfen (Sprungmarken)
Barrierefreiheit als Prozess
• Ziel: Möglichst einfache Bedienbarkeit• Regelmäßige Tests zu Usability
(Bedienbarkeit) und Accessibility (Zugänglichkeit)
• Einbindung der Benutzerinnen und Benutzer
• Kooperation mit accessible media (Interessensvertretung für barrierefreie Webgestaltung)
WCAG 2.0 - Design-Prinzipien
• Wahrnehmbar• Bedienbar• Verständlich• Robust
Wahrnehmbar (1)
Wahrnehmbar (2)
Captchas sollen Hürden für Computer sein...
... sind es aber oft für Menschen
Bedienbar (1)
• Alle Inhalte und Funktionen müssen mit Tastatur erreichbar sein
• Geben Sie den Benutzern ausreichend Zeit, Inhalte zu lesen und zu benutzen
• Hilfen zur Orientierung und Navigation anbieten
Beispiel: Brotkrumen-Navigation
Bedienbar (2)
Beispiel:Sprungmarken erleichtern die Benutzung für Tastaturbenutzer
Verständlich (1)
• Machen Sie Textinhalte lesbar und verständlich
• Sorgen Sie dafür, dass Webseiten vorhersehbar aussehen und funktionieren
• Helfen Sie den Benutzern dabei, Fehler zu vermeiden und zu korrigieren
Verständlich (2)
Beispiele:- Fremdsprachige Texte auszeichnen.- Abkürzungen auszeichnen- Einfach, klar, verständlich formulieren (keine „interne Sicht“, an BenutzerInnen denken)
Statt: „Bei Verhinderung kann der Ausweis auch von einer von Ihnen schriftlich bevollmächtigten Person ausgehändigt werden.“ besser: „Wenn Sie verhindert sind, bevollmächtigen Sie schriftlich eine Person, die den Ausweis bei der Behörde abgibt.“
Robust
Maximieren Sie die Kompatibilität mit aktuellen und zukünftigen Benutzeragenten, einschließlich assistierender Techniken.
Nicht für spezielle Browser optimieren.
Fazit
Die Verpflichtung zur Barrierefreiheit ernst nehmen und in der täglichen Umsetzung mitdenken.Denn:
„Behinderung ist die mangelnde Fähigkeit, mit schlechtem Design umgehen zu können.“
Quelle: http://www.slideshare.net/tcaspers/deutsche-bersetzung-der-wcag-20
Ausblick
• Herausforderung Multimedia– Video mit Untertitel– Live-Video mit Untertitel– Gebärdensprache
• Herausforderung Geo-Visualisierungen– Dazu folgt in Kürze mehr...
„Wien Kulturgut“
• Kulturgeschichtlicher Stadtplan von Wienwww.kulturgut.wien.at (seit 01.2008)
• Vorgaben– Portalgedanke– Steigerung Usability & Performance– Barrierefreiheit
„Wien Kulturgut“ barrierefrei ?
• Frage: WO ist WAS ?– Ergebnis: Karte allein ist zu WENIG
• Suche und Beschreibung von Objekten OHNE Karte ?– Gezielte Objektsuche über Formulare– Räumliche Eingrenzung möglich– Ergebnis als LISTEN
Informationsvermittlung GEODATEN
FOTOTEXTVIDEOAUDIO
URLsLinks
KarteFormular
Objektinformation
Beispiele
Wie viele Soldaten lebten im „ römischen“ Legionslager ?
Welcher Architekt plante das Wiener Burgtheater ?
Ausblick barrierefreie Geodienste
• Vereinheitlichung bei GIS Applikationen• Objektsuche weiter ausbauen / verbessern• Bildmaterial mit Metadaten versehen• Durchgängige Tabulatorbedienung• Einbinden von Nutzerinnen und Nutzern
(Wünsche, Anregungen, Sorgen)
• Selbsttests(Bsp.: Screenreader, Tabulator Bedienung)
Danke für Ihre Aufmerksamkeit
Mag. Thomas JöchlerLeiter Projektentwicklung wien.at
Mag. Robert SaulViennaGIS Projektmanagement
Wichtige Links:
• WCAG 2.0 (deutsch)
• Inspiration: Tomas Caspers über WCAG 2.0
• Styleguide wien.at