DURCH SPIELEN GESUND WERDEN? WAS KANN DER PATIENT DURCH
SPIELEN LERNEN UND WIE LERNT ER?
Also lautet ein
Beschluß:
Daß der Mensch was
lernen muß.
Nicht allein das Abc
Bringt den Menschen
in die Höh ...
Ideengeschichtlich kontrovers diskutiert
• Erst die Arbeit
• Dann das (Vergnügen) Spiel
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DasSpiel(en)
Ein Recht auf fun?
• We hold these truths to be self-evident, that all men are created
equal, that they are endowed by their creator with certain
unalienable Rights, that among these are Life, Liberty and the
pursuit of Happiness
US Constitution 1776
Seite 4
Das Spiel(en)
„Der Hund will nur spielen“
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Spielende Tiere
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Sebastian Brant 1496
• Spiel mag gar selten sin on Sünd,
ein Spieler ist nicht Gottes Fründ,
die Spieler sind des Tüfels Kind.«
• Veracht das Spiel zu aller Zeit,
dass dich nicht trübe Gier und Neid …«.
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Die Kritiker
Spielen als Ersatz
• "Hoffnung auf den Feierabend, Hoffnung auf das Wochenende, all
diese lebenslängliche Hoffnung auf Ersatz…
Max Frisch Graf Öderland 1950
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Spielen(en)
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Friedrich Schiller
• Denn, um es endlich auf einmal herauszusagen, der Mensch spielt nur, wo er in voller Bedeutung des Worts Mensch ist, und er ist nur da ganz Mensch, wo er spielt.
Seite 10
Die Apologeten
Friedrich Schiller: Ueber die ästhetische Erziehung des Menschen, in einer Reihe von Briefen - Kapitel 3
Die Apologeten
• »Und lasse sich niemand zu klug dünken und verachten
Kinderspiel«
• M.Luther
Seite 11
Das Spiel(en)
Die Apologeten
• »Hier ist die Geißel, dort der
Topf, gönnts demKinde, ihn umzutreiben.
• Wolfram von Eschenbach
Seite 12
Das Spie(en)
Clark C. Abt 1970
Seite 13
Serious games
Kategorien von Spielen
• LUDUS Zeitvertreib,fun,leisure, Kinderspiel
• AGON Wettkampf, Kampfspiel
• ALEA Würfel – oder Glücksspiel
• MIMIKRI vor Publikum (Theater,Maske Imitation)
• ILINX Rausch ,Ekstase
• CIRCENSES Spektakel
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Das Spiel
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Pieter Bruegel Kinderspiele 1560
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Pieter Bruegel Kinderspiele 1560
• Funktionsspiele
(LUDUS)
• Regelspiele
(AGON)
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Spieletypen
• Rauschespiele (ILINX)
• Rollenspiele(MIMIKRY)
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Spieletypen
Spieltheorien
• Die Kraftüberschuss-Theorie (Herbert Spencer 1865) legt dem
Spielbedürfnis ein Übermaß an physischer und psychischer
Energie zugrunde, das nach Betätigung drängt.
• Die Arbeitserholungs-Theorie (Moritz Lazarus 1883) stellt das
Verlangen, sich nach mühseliger Arbeit zu regenerieren, in den
Vordergrund.
• Die Einübungs-Theorie (Karl Groos 1899) sieht das Training
elementarer Überlebenstechniken bei Mensch und Tier als
wesentlichen Ausgangsimpuls für das Spielen.
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Spiel(en)
Spieltheorien
• Die Angstabwehr-Theorie (Sigmund Freud 1901) schreibt den
Selbstheilungskräften beim Ausspielen angstauslösender
Situationen eine wichtige Rolle zu.
• Die Wirklichkeitsflucht-Theorie (Sigmund Freud 1903) nennt das
Einnehmen einer Tarnrolle (als Clown oder Fantasieheld) als Motiv,
der ernüchternden Realität zu entfliehen.
• Die Trieb-Theorie (Frederik Jacobus Johannes Buytendijk 1933)
favorisiert das Triebsystem von Mensch und Tier (Spieltrieb,
Bewegungstrieb, Gesellungstrieb) als treibende Kraft.
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Spieltheorien
• Die Kulturschaffungs-Theorie (Johan Huizinga 1938) geht davon
aus, dass alle bedeutenden kulturellen Errungenschaften
(Philosophie, Dichtung, Kunst, Wissenschaft) letztlich aus dem
Spiel erwachsen.
• Die Umwelterfassungs-Theorie (Irenäus Eibl-Eibesfeldt 1969)
weist dem Neugierverhalten die entscheidende Bedeutung zu.
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Spieltheorien
• Die Kognitions-Theorie (Jean Piaget 1975) interpretiert das
Spielen als Ausfluss der Intelligenzentwicklung der verschiedenen
Lebensphasen.
• Die Dialektik-Theorie (Brian Sutton-Smith 1978) bezeichnet das
Spielen als Korrespondenz zwischen „adaptivem“
(aufnehmendem) und „innovativem“ (kreativem) Umgang mit
Umweltgegebenheiten
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Johan Huizinga (1938)
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Spiel als Ursprung der Kultur
Play is free, is in fact freedom. Play is not “ordinary” or “real” life. Play is distinct from “ordinary” life both as to locality and duration. Play creates order, is order. Play demands order absolute and supreme. Play is connected with no material interest, and no profit can be gained from it.
Johan Huizinga (1938)
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Spiel als Ursprung der Kultur
Play is older than culture, for culture, however inadequately defined, always presupposes human society, and animals have not waited for man to teach them their playing.” One of the most significant (human and cultural) aspects of play is that it is fun.
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Spielen und Rehabilitation
Motorische Therapie / Paradigmenwechsel
Behandeln vs. Anleitung zum Handeln
„hands on“ vs. „coaching“
von der Konfession zur Profession
qualitätsgesichertes Gruppentraining vs.
„intuitives“ Einzeltraining
Motorische Therapie / Paradigmenwechsel
Wann behandeln? (Hands on)
Eingeschränkte Bewußtseinslage
hochgradige Parese ohne Eigenmotorik
Kontrakturprophylaxe
Tonusregulation
Schmerzreduktion
Neuromodulation:
Wie können wir den Prozess
der „adaptiven Plastizität“ mit
dem Ziel eines guten
funktionellen Ergebnisses
beeinflussen?
THERAPIE????
“Invasive” Neuromodulation :“drivers of plasticity” ---peripher : Veränderung des afferenten inputs (Elektrostimulation oder Anästhesie-Verfahren) ---zentral: Erhöhung der kortikalen Exzitabilität Medikamente (z.B. noradrenerge Agonisten) und “Strom” z.B..kortikal DC Stimulation oder Transkranielle Magnetstimulation
Prinzipien des
motorischen Lernens
G. Richter, Tänzerinnen
Miro L´or de ´azur
• Motor Learning
• Motor Reorganisation
• Spontaneous Recovery
• Functional Recovery
• Plasticity
• ..Clearing up is needed
From: Ursus Wehrli,Kunst aufräumen, 2004
Miro „ aufgeräumt „
Motorisches LERNEN Übungsabhängigie
Reduktion kinematischer Fehler und/oder Reduktion des Zielfehlers einer definierten Bewegung
Kontrolle:
visuell
proprioceptiv
akustisch
“Natürliche” Neuromodulation: principles of „motor learning“
Aktives Üben Repetition Feedback Arbeiten an der Leistungsgrenze (shaping) Spezifität der Übungen / zielgerichtetes Üben Variabilität beim (wieder)-Erlernen einer Bewegung Alltagsrelevanz / Bedeutung der zu erlernenden Bewegung Motivation / Emotion/Spiel/Wettbewerb
Motor learning
REPETITION
REPETITION
Cigar production
The time needed to roll a cigar becomes shorter and shorter with practice
nach Fitts und Posner,1967
Principle of Repetition
Wiederholung motorischer Muster bis zur Meisterschaft
Zigarrendrehen Junge Frauen 3 Mio Zigarren Crossman
Handsticken Frauen 1.5 Mio Stiche 20 Pullover à 75‘000
Stiche/Pullover
Teppichknüpfen Kinder 1.4 Mio Knöpfe 35 m2 à 40‘000 Knöpfe/
m2
Violinspielen 3-jährige
Kinder
2.5 Mio Noten 6Std x 6Tage x 50 Wochen
x 3 Jahre = 5400 Std
(Suzuki)
Perlen aufziehen Frauen 1.5 – 3 Mio
Perlen
Leistungsnachweis,
Mikimoto pearl industries
Basketball spielen Athleten 1 Mio Korbwürfe Schätzungen
Baseball throwing Pitcher 1.6 million
throws
3/min x 180 min x 300
days x 10 yrs
Bütefisch et al. (1994): Grip strength of three hemiparetic patients during the baseline and the training phases.
Repetitives Training
Motorisches lernen
»FEEDBACK
The Princple of Feedback:
Example: Training a muscle hardly ever
used
but with large cortical representation:
M abductor hallucis
Almost never used by shoe wearing
homo sapiens sapiens europaeensis
Mulder and Hulstijn, J Motor Behavior 1985
Sensory Feedback during Learning to abduct right big toe
„externes“ Feedback über visuelle, auditive und proprioceptive Kanäle am effizientesten
Motor learning
IMAGINATION
Arthur Schopenhauer
MIRROR THERAPY
Motor learning
IMITATION
EXECUTION OF MOVEMENTS AND OBSERVATION OF MOVEMENTS ARE ENCODED IN THE SAME F5
NEURONS
MIRROR NEURONS
Rizzolattí et al. 2001
Suchan et al BBR 2008 78-83
Motor learning
RHYTHM
Have Fun letss dance
RAS:Rhythmisch akustische Stimulation
Rhythmic cueing of periodic movements
Unterstützung der Gangrhythmizität durch akustisch-rhythmische Zeitgeber
Oszillator-Entrainment Modell: coupling of oscillatory processes in neuronal networs for locomotion on oscillation patterns in acoustic-perceptual networks
Rhythmisch Akustische Stimulation
“Natürliche” Neuromodulation: principles of „motor learning“
Aktives Üben Repetition Feedback Arbeiten an der Leistungsgrenze (shaping) Spezifität der Übungen / zielgerichtetes Üben Variabilität beim (wieder)-Erlernen einer Bewegung Alltagsrelevanz / Bedeutung der zu erlernenden Bewegung Motivation / Emotion/Spiel/Wettbewerb
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STUDIES
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Studies
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Studies
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Studies
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Studies
Seite 69
Studies
Seite 70
Studies
LIMBS ALIVE
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Studien/Projekte
Seite 72
Studien / Projekte
Limbs Alive
Seite 73
Studien/Projekte
• Saposnik, G., et al., Effectiveness of Virtual Reality Exercises in
Stroke Rehabilitation (EVREST): rationale, design, and protocol of
a pilot randomized clinical trial assessing the Wii gaming system.
Int J Stroke., 2010. 5: p. 47-51.
Seite 74
Studien
• Yavuzer, G., et al., Playstation eyetoy games” improve upper
extremity-related motor functioning in subacute stroke: a
randomized controlled clinical trial. Eur J Phys Rehabil Med, 2008.
44: p. 237-44.
Seite 75
Studien
• Golomb, M., et al., In-home virtual reality videogame
telerehabilitation in adolescents with hemiplegic cerebral palsy. .
Arch Phys Med Rehabil, 2010. 91: p. 1-8.e1.
Seite 76
Studien
Seite 77
The media
Seite 78
Ein Chinesisches Sprichwort:
Gibst Du einem Mann einen Fisch hat er Essen für einen Tag
Lehrst Du einem Mann das Fischen hat er Essen für sein ganzes Leben
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Ein Fazit
• Spiel und Spiele treffen viele für motorisches und kognitives
Lernen wichtige Komponenten
(Repetition,Feedback,Kompetition,Shaping,Fun,Rhythmik)
• Es gibt zunehmende wissenschaftliche Evidenz für die
Wirksamkeit des Einsatzes von kommerzieller Spielsoftware in der
Rehabilitation.
• Kommerzielle Spiele sind eine auch ökonomisch günstige
Bereicherung der Palette von Rehab.Verfahren
• Sie scheinen auch für den „outreach“ in häusliche Weiterführung
von Therapien geeignet
VIELEN DANK FÜR IHRE AUFMERKSAMKEIT!
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• Aber was heißt denn ein bloßes Spiel, nachdem wir wissen, daß
unter allen Zuständen des Menschen gerade das Spiel, und nur
das Spiel es ist, was ihn vollständig macht und seine doppelte
Natur auf einmal entfaltet?
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• Wird aber, möchten Sie längst schon versucht gewesen sein mir
entgegenzusetzen, wird nicht das Schöne dadurch, daß man es
zum bloßen Spiel macht, erniedrigt und den frivolen Gegenständen
gleichgestellt, die von jeher im Besitz dieses Namens waren?
Widerspricht es nicht dem Vernunftbegriff und der Würde der
Schönheit, die doch als ein Instrument der Kultur betrachtet wird,
sie auf ein bloßes Spiel einzuschränken, und widerspricht es nicht
dem Erfahrungsbegriffe des Spiels, das mit Ausschließung alles
Geschmackes zusammen bestehen kann, es bloß auf Schönheit
einzuschränken?
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• Von der Wahrheit desselben geleitet, ließen sie sowohl den Ernst
und die Arbeit, welche die Wangen der Sterblichen furchen, als die
nichtige Lust, die das leere Angesicht glättet, aus der Stirne der
seligen Götter verschwinden, gaben die Ewigzufriedenen von den
Fesseln jedes Zweckes, jeder Pflicht, jeder Sorge frei und machten
den Müßiggang und die Gleichgültigkeit zum beneideten Loose
des Götterstandes:
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Karl Marx
Aber es bleibt dies immer ein Reich der Notwendigkeit. Jenseits desselben beginnt die menschliche Kraftentwicklung, die sich als Selbstzweck gibt, das wahre Reich der Freiheit, das aber nur auf jenem Reich der Notwenigkeit als seiner Basis aufblühen kann. Die Verkürzung des Arbeitstages ist die Grundbedingung.“
aus: Das Kapital Band
3, S. 828
Seite 85
Die Apologeten
• 18. Wood, S., et al., Motivating, game-based stroke rehabilitation: a
brief report. Topics Stroke Rehabil, 2003. 10: p. 134-40.
Seite 86
Studien
• Lange, B., S. Flynn, and A. Rizzo, Game-based telerehabilitation.
Eur J Phys Rehabil Med, 2009. 45: p. 143-151.
Seite 87
Studien
MODULARE THERAPIE
PHILOSOPHIE:
QUALITÄTSÜBERFRÜFTES
THERAPIEPRODUKT FÜR JEDEN
PATIENTEN ZUSAMMENGESTELLT
NACH SCHWERE DER
MOTORISCHEN AUSFÄLLE
JEDES MODUL IST EINE
KOMBINATION VERSCHIEDENER
MEIST EVIDENZ-BASIERTER
VERFAHREN
Localisation of the mirror neuron system
vPMC