Ministerium für Schule, Wissenschaft und Forschung des Landes Nordrhein-Westfalen
Vom Hörsaal in den ChefsesselPFAU – Das ExistenzgründungsprogrammBerichte – Portraits – Tipps erfolgreicher Startups
PFAU-Best-Practice/Seite 2
Seite 3/PFAU-Best-Practice
Inhaltsverzeichnis
Vorwort
Gabriele Behler, Ministerin für Schule, Seite 5
Wissenschaft und Forschung des Landes NRW
Innovationsmotor Hochschule
Einführung
Dr. Bernhard Iking, ZENIT GmbH Seite 6
PFAU – Unterstützung der kreativen Köpfe
an den Hochschulen NRWs auf dem Weg in die Selbstständigkeit
Prof. Dr. Rolf Sternberg, Universität zu Köln, Seite 7
Wirtschafts- und Sozialgeographisches Institut
Fünf Jahre PFAU - Fakten und Erfahrungen
Gründungsbeispiele
Dipl.-Chem. Martin Blüggel Seite 12
Peptid- und Proteinanalytik als Dienstleistung
Dr. rer. nat. Lothar à Brassard Seite 14
Produktion und Handel mit magnetischen Polymerträgern
Dr. rer. nat. Carsten Bührer & Dr. rer. nat. Jens Müller Seite 16
Produktion von Drähten aus HTSL-Supraleitern
Dr. rer. nat. Carsten Cruse Seite 18
Bildverarbeitung zur Qualitätssicherung
Dr.-Ing. Udo Enste & Dipl.-Ing. Felix Uecker Seite 20
Prozessleittechnische Konzepte
Dr. agr. Christa Finkler-Schade Seite 22
Fachberatung für Pferdebetriebe
Dr.-Ing. Joachim Friedhoff Seite 24
Software zur Reduktion von Maschinenlaufzeiten
Dipl.-Kfm. Christian Friedrich Seite 26
Direct Private Banking
PFAU-Best-Practice/Seite 4
Dipl.-Phys. Lars Füting Seite 28
Software für Sicherheitsingenieure
Dr.-Ing. Martin Hahn Seite 30
Unterstützung mechatronischer Systeme
Dr. rer. nat. Claus Hilgers Seite 32
Ionische Flüssigkeiten - Innovative Lösungsmittel
Dr.-Ing. Wilhelm Lappe Seite 34
Profilherstellung durch Fügen
Dr. rer. medic Gabriele Mücher Seite 36
Nachweis gentechnisch veränderter Lebensmittel
Dr.-Ing. Klaus-Peter Ningel Seite 38
Geologische Massenspektrometer
Dr.-Ing. Michael Raß Seite 40
Pressung geschälter Rapssaat
Dipl.-Ing. Thomas Reinhold Seite 42
Dreidimensionale CAX-Systeme
Dr.-Ing. Hartmut Sauer Seite 44
Metallisierung von Sonderkunststoffen
Dipl.-Geogr. Franz Xaver Schütz Seite 46
Entwicklung von Archäologischen Informationssystemen
Dipl.-Ing. Martin Steppler Seite 48
Software zur Bewertung von Mobilfunknetzen
Dipl.-Ing. Stephan Tiedke Seite 50
Ferroelektrische Material- und Chipcharakterisierung
Dr. Ebbo Tücking Seite 52
Maßkonfektion per Bodyscanner
Dr. rer. medic Jürgen Weidner Seite 54
Molekularbiologische Analytik
Dipl.-Ing. Waldemar Wiltzek Seite 56
Entwicklung von Computer-Systemlösungen
Der Weg zur PFAU-Förderung Seite 58
Seite 5/PFAU-Best-Practice
Innovationsmotor HochschuleUnternehmensgründungen aus Hochschulen aktiv fördern
Die effiziente Gestaltung des Wissens- und Technologietransfers von der Wissenschaft in die Wirtschaft ist von
eminenter Bedeutung für die technologische Leistungs- und Wettbewerbsfähigkeit einer Volkswirtschaft. Das krea-
tive Potenzial und die wissenschaftlichen Ergebnisse an den Hochschulen gehören im globalen Standortwettbewerb
zu den wichtigsten Ressourcen für das Land Nordrhein-Westfalen.
Mit dem Programm zur Finanziellen Absicherung von Unternehmensgründern aus Hochschulen, PFAU, verfügt
das Land NRW seit nunmehr fünf Jahren über ein äußerst wirksames Instrument, vorhandenes Hochschul-Know-
how in neue Produkte und Dienstleistungen zu übersetzen. Bis heute wurden über 130 UnternehmensgründerInnen
mit einer bis zu zweijährigen Förderung finanziell unterstützt und konnten ihre Geschäftsidee somit zu einer
marktreifen Dienstleistung oder einem entsprechenden Produkt weiterentwickeln. Als hilfreich erwies sich für die
PFAU-Geförderten die formale Anbindung an die Hochschule, deren Ressourcen so weiterhin genutzt werden
konnten.
Für das Engagement der Hochschulen und der betreuenden Hochschullehrer bedanke ich mich ausdrücklich. Sie
haben mit dazu beigetragen, dass mittlerweile rund 85 Prozent der Geförderten mit einer Firmengründung zum
Strukturwandel beitragen und bereits eine Vielzahl hochqualifizierter Arbeitsplätze geschaffen haben.
Die Ergebnisse des jetzt vorliegenden Evaluationsberichtes zum PFAU-Programm belegen eindrucksvoll den
Erfolg des Programms und weisen es als geeignetes Mittel aus, das vorhandene Potenzial innovativer Ideen an den
Hochschulen in NRW für den erforderlichen Strukturwandel zu nutzen. Die PFAU-Unternehmen sind nicht nur
ausgesprochen innovativ, sondern sie generieren auch signifikante Beschäftigungs- und Umsatzzuwächse. Fast 43
Prozent der Projekte wurden von den Gutachtern sogar als überdurchschnittlich erfolgreiche Gründungen einge-
stuft.
Die vorliegende Best-Practice-Broschüre bietet einen pointierten Ausschnitt der bisherigen Unternehmens-
gründungen. Die Erfolgsbeispiele dokumentieren das kreative Potenzial sowie die Vielfalt an Gründungsideen aus
nordrhein-westfälischen Hochschulen. Sie zeigen aber auch die schwierige Entscheidungsfindung auf dem Weg zur
Selbstständigkeit und inspirieren zur Nachahmung. Der Tenor der Gründer, auch festgehalten in den Gründungs-
tipps, ist deutlich: Die Anstrengungen lohnen sich! In diesem Sinne kann ich Hochschulabsolventen die ernsthafte
Prüfung der Option Selbstständigkeit nachdrücklich empfehlen.
Ministerin für Schule,
Wissenschaft und Forschung
des Landes Nordrhein-Westfalen
PFAU-Best-Practice/Seite 6
PFAU – Unterstützung der kreativen Köpfean den Hochschulen NRWs auf dem Weg in dieSelbstständigkeit
PFAU hat sich in den vergangenen fünf Jahren als effizientes Instrument erwiesen, an Hochschulen erarbeitetes
Wissen und vorhandene Ideen in innovative Produkte, Verfahren und Dienstleistungen umzusetzen. Dabei
verschafft die personengebundene finanzielle Förderung in Höhe einer halben BAT-IIa-Stelle den Gründern den
notwendigen Spielraum, ihre Ideen bis zur Marktreife weiterzuentwickeln. Bestehende Wissenslücken können die
Geförderten mit Hilfe gezielt in Anspruch genommener externer Beratungsleistungen schließen, deren Finanzie-
rung über das „Beratungsscheckheft” im Gegenwert von 10.000 DM ermöglicht wird.
Mit PFAU gelang es dem nordrhein-westfälischen Bildungsministerium (MSWF) an den 27 antragsberechtig-
ten Hochschulen des Landes (15 Universitäten und 12 Fachhochschulen) mit bis heute 134 Einzel- und Team-
gründungen „den Innovations- und Wissenstransfer vom Hörsaal in den Chefsessel” umzusetzen. Bei jährlich
zwei Einreichungsterminen (1. März und 1. September) unterstützte das Land NRW in den bisherigen zehn
Antragsrunden somit durchschnittlich jeweils 13 bis 14 gründungsbereite Hochschulabsolventen.
Der Projektträger ZENIT, das Zentrum für Innovation und Technik in NRW aus Mülheim, übernimmt die
formale und inhaltliche Vorselektion der Gründungsprojekte. Die unternehmerischen Qualitäten der Bewerber
werden im Rahmen eines eintägigen Assessment-Centers getestet. Auf der Basis dieser Ergebnisse wählt ein
Ausschuss unabhängiger Experten die besten Ideen und Kandidaten aus, die ihre Gründungsfortschritte nach rund
einem Jahr vorstellen müssen. Ist die Zwischenpräsentation erfolgreich, wird die Förderung auf zwei Jahre
ausgedehnt. Der zweistufige Auswahlprozess und das Monitoring nach einem Jahr haben sich bewährt. Der
vorliegende Evaluierungsbericht zeigt, dass die mit PFAU angestoßenen Gründungserfolge sehr gut sind; und dies
auch im Vergleich zu anderen Existenzgründerprogrammen.
Die vorliegende Broschüre dokumentiert 23 erfolgreiche PFAU-Unternehmensgründungen aus den vergange-
nen fünf Jahren. Alle gründungsspezifischen Schwierigkeiten wurden angenommen und überwunden. Heute lenken
die Gründer, selbstbestimmt und finanziell weitgehend unabhängig, eigene Firmen und sind Vorbilder, die anderen
Mut machen. Der Traum von der eigenen Firma ist realisierbar!
Dr. Bernhard Iking
Projektleiter PFAU
ZENIT GmbH
Seite 7/PFAU-Best-Practice
Fünf Jahre PFAU- Fakten und Erfahrungen
International vergleichende Forschungsprojekte zur Gründungsaktivität wie der Global Entrepreneurship Monitor
(GEM) zeigen, dass Deutschland im Bildungsbereich als einer zentralen gründungsbezogenen Rahmenbedingung
Nachholbedarf gegenüber vielen anderen Staaten hat. Deshalb sind prinzipiell alle politischen Programme zu
begrüßen, die die Gründung aus Bildungseinrichtungen wie Universitäten und Hochschulen heraus fördern wollen.
Das Land Nordrhein-Westfalen hat vor fünf Jahren einen notwendigen und wichtigen Schritt in die richtige
Richtung getan, als das Programm zur Finanziellen Absicherung von Unternehmensgründern aus Hochschulen
(PFAU) gestartet wurde. Nachfolgende Ausführungen basieren auf der im Sommer 2001 vorgelegten Evaluation
von PFAU durch das Wirtschafts- und Sozialgeographische Institut der Universität zu Köln, die sich auf den
Untersuchungszeitraum September 1996 bis Juni 2001 bezieht. Sie sind beschränkt auf Teile der Zielerreichungs-
und Wirkungsanalyse der Evaluation.
Während des genannten Zeitraums wurden in neun Vergaberunden jeweils rund 14 Hochschulabsolventen pro
Halbjahr gefördert, die aus einer nordrhein-westfälischen Universität oder Fachhochschule heraus mit einer
innovativen Idee aus dem Produktions-, Verfahrens- bzw. Dienstleistungssektor den Schritt in die Selbstständig-
keit beabsichtigten. Insgesamt wurden 122 personenbezogene Förderungen bewilligt, was einer Förderquote von
41% entspricht. Der überwiegende Teil der gestellten und bewilligten Anträge entfällt auf die 15 antragsberechtig-
ten Universitäten (85% der gestellten Anträge und rund 92% der bewilligten Anträge). Fünfzehn Prozent der
Anträge wurden von den zwölf Fachhochschulen des Landes eingereicht.
Über 50% der 296 gestellten und mehr als 65% der 122 bewilligten Anträge entfielen auf die Universitäten
Aachen, Bochum, Bonn, Münster und Wuppertal. Wie viele der potenziellen Gründer einer Universität tatsäch-
lich gründen, differiert zwischen den Universitäten erheblich. Dieser Prozentanteil ist unabhängig von der
absoluten Größe der Einrichtung.
Die Gesamtheit der 122 zum Erhebungszeitpunkt bewilligten Förderanträge setzt sich zusammen aus 110
Einzel- (90,2%) und zwölf Teamförderungen, unter denen sechs Zweierteams sind. Da sieben Hochschulabsol-
venten die Förderung nicht antraten, standen 115 geförderte Personen für die Intensivinterviews der Evaluatoren
zur Verfügung.
Einen Überblick über die gestellten und bewilligten Anträge, aufgeschlüsselt nach Hochschulstandorten, bietet
die nachfolgende Tabelle.
250
46
112
0
50
100
150
200
250
300
Universitäten Fachhochschulen
Anträge gesamt
Bewilligungen
PFAU-Best-Practice/Seite 8
Für die Frage der Ausschöpfung des Gründungspotenzials, aber auch jene nach dem späteren ökonomischen Erfolg
der Gründung, ist der fachliche Hintergrund der Geförderten nicht unerheblich. Auf die Ingenieur- (40% bzw. 46
der Geförderten studierten ein entsprechendes Fach) und Naturwissenschaften einschließlich Informatik (rd. 41%
bzw. 47 der Antragsthemen) entfallen allein vier Fünftel der geförderten Personen. Der relativ geringe Anteil der
RWTH Aachen 24 8,1 18 14,8 75,0
Uni Bochum 33 11,1 18 14,8 54,5 Uni Bonn 30 10,1 17 13,9 56,7Uni/GH Wuppertal 42 14,2 14 11,5 33,3
Uni Münster 23 7,8 13 10,7 56,5
Uni/GH Paderborn 20 6,8 8 6,6 40,0Uni Dortmund 20 6,8 7 5,7 35,0
Uni/GH Siegen 9 3,0 5 4,1 55,6
Uni Düsseldorf 12 4,1 4 3,3 33,3 Uni Köln 7 2,4 4 3,3 57,1
Uni Bielefeld 10 3,4 2 1,6 20,0
Uni/GH Duisburg 6 2,0 1 0,8 16,7Uni/GH Essen 13 4,4 1 0,8 7,7
DSH Köln 1 0,3 0 0,0 0,0FernUniversität Hagen 0 0,0 0 0,0 ./.
Summe Universitäten 250 84,5 112 91,8 44,8
FH Gelsenkirchen 7 2,4 3 2,5 42,9FH Köln 9 3,0 2 1,6 22,2
FH Aachen 6 2,0 1 0,8 16,7
FH Dortmund 3 1,0 1 0,8 33,3FH Münster 10 3,4 1 0,8 10,0
FH Niederrhein (Krefeld) 5 1,7 1 0,8 20,0
Märkische FH (Iserlohn) 2 0,7 1 0,8 50,0FH Bielefeld 3 1,0 0 0,0 0,0
FH Bochum 1 0,3 0 0,0 0,0
FH Düsseldorf 0 0,0 0 0,0 ./.FH Lippe 0 0,0 0 0,0 ./.
FH Rhein-Sieg 0 0,0 0 0,0 ./.
Summe Fachhochschulen 46 15,5 10 8,2 21,7
Gesamtsumme 296 100,0 122 100,0 41,2
Art und Name der Hochschule Absolut
in % aller gestelltenAnträge Absolut
in % aller bewilligten
Anträge
Bewilligungen in % der Anträge
Gestellte Anträge Bewilligte Anträge
Seite 9/PFAU-Best-Practice
rechts-, wirtschafts- und sozialwissenschaftlichen Studiengänge (rd. 7,8%) ist vor allem dadurch erklärbar, dass
hier technologische Innovationen nur in sehr eingeschränktem Umfang möglich sind, obgleich dies kein formales
Förderkriterium ist.
Gemäß den PFAU-Richtlinien verfügten alle Geförderten bei Förderbeginn über einen Hochschulabschluss, etwas
mehr als die Hälfte (61) war zudem bei Förderbeginn promoviert, ein Kandidat habilitiert. Es überrascht nicht,
dass die Teilgruppe der promovierten/habilitierten Gründer bei Förderantritt mit 32 Jahren (Median) älter war als
die Gruppe mit einem niedrigeren Bildungsabschluss (30 Jahre).
Ein Großteil der Förderprojekte kam aus dem Bereich IuK-Technologien, Software und Bildverarbeitung. Sehr
häufig konnten sich auch Projekte aus der Biotechnologie/Chemie oder im Bereich der Qualitätssicherung und
Beratung im Wettbewerb um die Förderung durchsetzen.
Von den 115 PFAU-Geförderten gelang es bis Ende Juni 2001 insgesamt 81 Personen ihre Ideen zu einer
formalen Unternehmensgründung weiter zu entwickeln. Davon haben im Untersuchungszeitraum zehn Unterneh-
men ihren Geschäftsbetrieb eingestellt bzw. werden vom Gründer/Gründerteam nicht mehr im Vollerwerb geführt.
Somit verbleiben 71 derzeit in vollem Umfang geschäftstätige Unternehmen, an denen insgesamt 75 Geförderte
beteiligt sind. Weitere zehn Projekte befinden sich derzeit noch in der Vorgründungsphase.
Als Gesellschaftsform wählten die meisten Gründer eine GmbH (43,5 %), die den Vorteil der Haftungsbe-
schränkung auf die Gesellschaftereinlagen besitzt und speziell für produktorientierte Gründungen von Vorteil ist.
Knapp ein Viertel der Gründungen firmiert als GbR, was auf Teamgründungen hinweist. Fünfzig Unternehmen
(71,4 %) sind dem Dienstleistungssektor zuzurechnen, 20 dem Produzierenden/Verarbeitenden Gewerbe (28,6%).
Im Rahmen der Zielerreichungsanalyse konnte festgestellt werden, dass das Innovativitätsziel des Programms
in hohem Maße erreicht wurde. Im Rahmen einer Selbsteinschätzung äußerten 96 % der Befragten, dass die
Projektidee inhaltlich und technologisch über den Stand der Technik hinaus geht. Insgesamt können davon 63
Projekte (66 %) als inhaltliche/technologische Neuheit eingestuft werden. Lediglich vier Projekte gingen bei
Antragstellung inhaltlich oder technologisch nicht über den Stand der am Markt verfügbaren Produkte, Verfahren
und Dienstleistungen hinaus.
Als weiterer Innovationsindikator kann die Patentierungsaktivität der Gründer herangezogen werden. Insge-
samt wurden in 40 Projekten 69 Patente angemeldet, von denen sich 45 noch in der Antragsphase befinden. In
PFAU-Best-Practice/Seite 10
zwölf Projekten wurde bisher von der Möglichkeit der Patentierung kein Gebrauch gemacht (30 %), entsprechend
in 28 Fällen mindestens ein Patent beantragt. In einem Fall wurden sogar neun Patente angemeldet.
Es zeigte sich zudem, dass die Innovationsaktivitäten in den untersuchten Unternehmen, gemessen als
Investitionen in Forschung und Entwicklung, sehr hoch waren. In 63 Projekten wurden durch die Gründungs-
teammitglieder im Mittel rund 63 % der Zeit ausschließlich für F&E-Aktivitäten verwandt. In nahezu einem
Viertel aller Unternehmen wurde rund 50 % des Umsatzes für F&E ausgegeben. Lediglich in vier Projekten betrug
der Anteil weniger als 20 %. Mit zunehmendem Unternehmensalter gingen die F&E-Investitionen im Mittel
kontinuierlich zurück.
Es ist erfreulich, dass rund 43 % der gegründeten Unternehmen sich ökonomisch "überdurchschnittlich
erfolgreich" entwickelten. Darunter verstanden die Gutachter alle jene Unternehmen, die sich zum Zeitpunkt der
Befragung mindestens im zweiten Geschäftsjahr befanden, und a) ein Wachstum der Vollzeitbeschäftigten p.a.
aufwiesen und kein Umsatzrückgang verzeichneten, b) ein Wachstum der Vollzeitbeschäftigten p.a. aufwiesen und
Venture-Capital als Bestandteil des Eigenkapitals haben oder c) im Jahr 2000 einen Umsatz pro Vollzeitmitarbeiter
von mindestens 150 TDM aufwiesen. Besonders erfolgreich sind Unternehmen aus dem Technologiebereich
"Biotechnologie, Pharmazie, Chemie", mit mehreren Gründern, mit promovierten Gründern sowie mit Gründern
ohne großen Beratungsbedarf.
Aus insgesamt 71 Gründungsideen sind Vollerwerbsunternehmen entstanden. Insgesamt 42 Unternehmen
haben vor dem 1. Januar 2000 ihre Geschäftstätigkeit aufgenommen und erzielten bis Ende 2000 mit im Mittel 3,2
Vollbeschäftigten durchschnittlich einen Umsatz von 442 TDM oder rund 119 TDM pro Vollzeitbeschäftigten.
Insgesamt sieben Unternehmen realisierten im Jahr 2000 bereits einen Umsatz von über 1 Mio. DM.
Die Analyse der quantitativen und qualitativen Beschäftigungseffekte zeigt, dass in den 71 gegründeten
Unternehmen insgesamt 356 Personen beschäftigt sind (mittlere Beschäftigtenzahl von 4,8 Personen pro Unter-
nehmen). Davon verfügen mindestens 192 Beschäftigte über einen Hochschulabschluss. Natürlich differieren diese
Werte insbesondere in Abhängigkeit vom Unternehmensalter erheblich. Beispielsweise liegt die mittlere Anzahl der
Vollzeitbeschäftigten im fünften Geschäftsjahr dreimal so hoch wie im ersten Jahr. Fast alle Unternehmer streben
für die Zukunft ein weiteres Beschäftigungswachstum an.
PFAU verfolgt als wesentliches Ziel die Gründungsstimulierung, d.h. es sollen Mitglieder der Hochschulen
Nordrhein-Westfalens dazu angeregt werden, eine innovative Idee in eine Gründung umzusetzen. Es zählt daher zu
den wichtigsten Erfolgen von PFAU, dass es in rund 85 % aller bewilligten Projekte tatsächlich zu einer Gründung
gekommen ist, von denen wiederum die große Mehrzahl zum Erhebungszeitpunkt bereits in vollem Umfang
marktaktiv war. Die räumliche Verteilung der im Vollerwerb betriebenen 71 Gründungen zeigt interregionale
Unterschiede, die verschiedene Ursachen haben, zu denen u.a. das absolute Gründerpotenzial der jeweiligen
Hochschulen, die Qualität der Anträge und das Engagement der lokalen Akteure gehören.
Hinsichtlich einiger Indikatoren ist ein Vergleich zwischen PFAU und dem ähnliche Ziele verfolgenden
Programm „Junge Innovatoren“ aus Baden Württemberg möglich. Dieser Vergleich fällt für PFAU bei den betriebs-
wirtschaftlichen Wirkungen positiv aus.
Seite 11/PFAU-Best-Practice
Prof. Dr. Rolf Sternberg
Universität zu Köln
Wirtschafts- und Sozialgeographisches Institut
PFAU-Best-Practice/Seite 12
Geboren
1970 in Dortmund
Familienstand
ledig
Interessen
Sport, insbesondere Volleyball, Ski, Snowboard
Reisen
1989
Abitur
1989-1990
Zivildienst im Bereich der individuellen
Schwerstbehinderten Betreuung
1990-1995
Chemiestudium an der Universität Konstanz
Abschluss: Diplom-Chemiker
1995
Diplomarbeit
1996
Lehrtätigkeit an einem Gymnasium in Panipat, Indien
1996-1999
Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Ruhr-Univer-
sität Bochum, Prof. Dr. H. E. Meyer
1997
Gründung der Protagen GbR u.a. mit Prof. Meyer
Protagen AGIm Lottental 36
44801 Bochum
Telefon
0234/32 24600
Telefax
0234/32 14060
Internet
http://www.protagen.com
Firmengründung
August 1999
Branche
Biotechnologie
Dipl.-Chem. Martin Blüggel
Theorie &
Praxis
Persönliches
0
2
4
6
8
10
12
14
16
18
20
1999 2000 Prognose 2001
0
200
400
600
800
1000
1200Mitarbeiter (VZ/TZ)Umsatz in TDM
Seite 13/PFAU-Best-Practice
Mein Gründungstipp:
Peptid- und Proteinanalytik als DienstleistungFörderzeitraum: 01.01.1999 bis 31.12.2000
Die Idee zur Kommerzialisierung der hochempfindlichen Peptid- und Proteinanalytik entstand während meiner
wissenschaftlichen Arbeit an der Uni Bochum. Die persönliche Entscheidung gegen eine Karriere in der pharma-
zeutischen Industrie und für das Wagnis Selbstständigkeit war schnell getroffen.
Die hochspezialisierte Dienstleistung im Bereich der Peptid- und Proteinanalytik war eine Marktnische. Der
zügige Erfolg und das uns entgegen gebrachte Vertrauen der ersten Auftraggeber beschleunigten den Geschäftsauf-
bau. Entscheidungen zur langfristigen Ausrichtung des Unternehmens im Bereich Proteomics traten in den
Vordergrund und die positiven Entwicklungen in diesem Markt zeigen, dass diese Entscheidung richtig war. Die auf
Proteomics basierende Technologieplattform unseres Biotechnologie-Unternehmens Protagen dient als Enabling-
Technologie für F&E-Projekte in allen Life-Science-Bereichen. Die Produkte und Dienstleistungen sind maßge-
schneidert für industrielle Anwender in den Bereichen Pharma, Diagnostik und Biotechnologie. Im Mittelpunkt
stehen die Identifizierung, Charakterisierung, Evaluierung, Entwicklung, Erprobung und Vermarktung von Protein-
Targets und Leitstrukturen für das High-Throughput-Screening (HTS), Protein-Chips und diagnostischen
Systemen sowie von validierten bioinformatischen Daten.
PFAU: Handfeste Unterstützung in aufregenden Zeiten
Die kooperative Einstellung der Hochschule und die unterstützende Hilfe durch die PFAU-Förderung zeigten
Perspektiven auf und reduzierten das persönliche Risiko.
Was wir sonst noch können...
Die bislang im Mittelpunkt des Unternehmens
stehende Dienstleistung wandelte sich vom Unterneh-
mensziel zum geeigneten Mittel, eine exzellente
Technologieplattform und IP-Position für die Protagen
AG aufzubauen, mit der langfristige Werte und
Umsätze generiert werden. Hierzu wurden zum einen
Patente eingereicht und lizenziert, zum anderen
weitere Wissenschaftler mit komplementären Techno-
logien als Gesellschafter gewonnen. Ein kontinuierli-
ches Wachstums des Unternehmens mit dem gleichzei-
tigen Aufbau einer ersten Forschungsabteilung sowie
die Entwicklung einer strategisch bedeutsamen eigenen
Bioinformatik zeichneten das Unternehmen, das seit
der ersten Stunde ohne Fremdkapital profitabel
arbeitet, im Jahr 2000 aus. Mit der aufgebauten
Technologieplattform werden in Zukunft weitere
Entwicklungsprojekte in den Indikationsgebieten
Zentrales Nervensystem, Herz-Kreislauf und Entzün-
dung gestartet. Zum einen werden neue Ziel-Proteine
für Medikamente (Drug Targets) und erste Medika-
menten-Kandidaten identifiziert und entwickelt, zum
anderen Protein-Chips als Forschungs- und Diagno-
stik-Werkzeuge entwickelt. Zur Finanzierung dieser
forschungsintensiven Arbeiten ist die Protagen AG
derzeit im Gespräch mit Venture Capital Gebern.
Von Erfolgen und Misserfolgen anderer lernen, um den
Schritt aus der Akademie in die Selbstständigkeit nicht
nur mit dem gesunden Menschenverstand zu meistern.
PFAU-Best-Practice/Seite 14
Geboren
1960 in Heinsberg/Rheinland
Familienstand
verheiratet, ein Kind
Interessen
Sport, Wirtschaft
1981
Abitur
1981-1991
Studium der Chemie an der RWTH Aachen
1991-1992
Diplomarbeit am Institut für Anorganische Chemie
der RWTH Aachen im Arbeitskreis von
Prof. Dr. W. Bronger
1992-1995
Dissertation unter Leitung von Prof. Dr. W. Bronger
als wissenschaftlicher Angestellter
1995-1997
Wissenschaftlicher Angestellter am Institut für
Anorganische Chemie der RWTH Aachen
chemagenBiopolymer-Technologie AGArnold-Sommerfeld-Ring 2
52499 Baesweiler
Telefon
02401/80 55 00
Telefax
02401/80 55 09
Internet
http://www.chemagen.com
Firmengründung
Dezember 1997
Branche
Biotechnologie
Dr. rer. nat. Lothar à Brassard
Theorie &
Praxis
Persönliches
bis 2001 VC-finanzierte Entwicklungsphase
0
5
10
15
20
25
30
35
1998 1999 2000 Prognose2001
Prognose2002
Prognose2003
Prognose2004
0
2000
4000
6000
8000
10000
12000Mitarbeiter (VZ/TZ)Umsatz in TDM
Seite 15/PFAU-Best-Practice
Mein Gründungstipp:
Produktion und Handel mit magnetischenPolymerträgernFörderzeitraum: 01.04.1997 bis 31.12.1997
Aus heutiger Sicht trieb mich 1997 vor allem der unbedingte Wille zur Selbstständigkeit an – und weniger die
genaue Vorstellung darüber, wo der spätere Fokus der im Anschluss an die PFAU-Förderung gegründeten Aktien-
gesellschaft liegen würde. Wichtigster Grund dafür war die Tatsache, dass die Kernkompetenz des Unternehmens
eine Plattform-Technologie ist, die Anwendungspotenzial in sehr vielen unterschiedlichen Bereichen bietet. Erst
das Herausarbeiten der Produktqualitäten in Verbindung mit intensiver Marktbeobachtung und -recherche führte
zu der Produktpalette, mit der sich chemagen derzeit eine feste Position im Markt erobert.
Die technologische Plattform des Unternehmens ist ein innovatives System magnetischer Polymerträger. Die
Materialien, deren Einsatzgebiet vor allem die Aufreinigung biologischer oder chemischer Gemische ist, sind Mikro-
meter-große magnetische Kunststoffkugeln, deren Oberfläche derart funktionalisiert wird, dass sie sich in einem
flüssigen Gemisch an abzutrennende Substanzen anlagern können. Zur Separation immobilisiert man die Kugeln
samt anhaftender Zielsubstanz mit einem Magneten und kann den Überstand mit allen irrelevanten Stoffen abgießen.
Die Aufreinigung ist ein essentieller Prozess zur Probenvorbereitung bei analytischen oder diagnostischen
Untersuchungen, zur Extraktion chemischer und biologischer Gifte aus Abwässern oder zur Separation von
Katalysatoren im Rahmen industrieller Produktionen. Bei all diesen Anwendungen kommen Magnetpartikel zum
Einsatz. Je nach Aufgabenstellung werden sie unterschiedlich funktionalisiert und stellen somit eine echte
Plattform-Technologie dar.
PFAU: Handfeste Unterstützung in aufregenden Zeiten
Eingebunden in das PFAU-Programm hatten wir die risikolose Möglichkeit, uns auf die angestrebte Selbstständig-
keit vorzubereiten. Der notwendige Druck, die Vorbereitung sorgfältig und schnell durchzuführen, entstand dabei
nicht durch die Präsenz ungeduldiger Risikokapitalgeber oder Banken, sondern durch die fortschreitende Entwick-
lung im Markt. Wer diese nicht aus den Augen verliert, für den ist PFAU die ideale Unterstützung seines Vorha-
bens.
Was wir sonst noch können ...
Man muss von seiner Idee überzeugt, darf ihr jedoch
nicht hörig sein. Jeder Rat ist wichtig und sollte
zumindest in die eigenen Überlegungen mit einfließen.
Im Rahmen von PFAU wurden die ersten Grundlagen
für das heutige Produkt-Portfolio der chemagen AG
gelegt. Basierend auf seinem weltweit patentierten
System magnetischer Polymerträger kann das Unter-
nehmen heute Komplettanwendungen vor allem für die
Nukleinsäure-Separation anbieten. Darunter verstehen
wir nicht nur die Partikel an sich, sondern auch alle
weiteren benötigten Chemikalien einschließlich eines
Instrumentierungs-Konzepts im Hinblick auf einen
sich derzeit nachhaltig konstituierenden Markt für
automatisierte Hoch-Durchsatz-Separationsprozesse.
PFAU-Best-Practice/Seite 16
Dr. Carsten Bührer
Geboren
1970 in Plettenberg
Familienstand
ledig
Interessen
Reisen, Computer, Musik,
Faulenzen
Theorie &
Praxis
1989
Abitur
1989-1990
Bundeswehr
1990-1995
Studium Physik in Bonn
1991-1998
Studium Humanmedizin in Bonn
1995
Abschluss: Diplom-Physiker
1999
Promotion an der Universität
Bonn
Trithor GmbHMarie-Curie-Str. 5
53359 Rheinbach
Telefon
02226/ 87 28-20
Telefax
02226/ 87 28-29
Internet
http://www.trithor.de
Firmengründung
Juli 1999
Branche
Energietechnik
Dr. rer. nat. Carsten Bührer, Dr. rer. nat. Jens Müller
Dr. Jens Müller
Geboren
1969 in Remscheid
Familienstand
ledig
Interessen
Sport, Musik
Theorie &
Praxis
1986-1987
Ausbildung zum Werkzeugmacher,
Beendigung auf eigenen Wunsch
1990
Abitur
1990-1995
Studium Physik in Bonn
1995
Abschluss: Diplom-Physiker
1998
Promotion an der Universität
Bonn, externe Arbeit bei der
Siemens AG
1998-1999
Deutsche Bank, Corporate Finance
Dr. Carsten Bührer (links) und Dr. Jens Müller
0
5
10
15
20
25
1999 2000 Prognose 2001 Prognose 2002
0
500
1000
1500
2000
2500Mitarbeiter (VZ/TZ)
Umsatz in TDM
Seite 17/PFAU-Best-Practice
Unser Gründungstipp:
Produktion von Drähten aus HTSL-SupraleiternFörderzeitraum 1.7.1999 bis 30.6.2001
Bereits 1990 haben wir uns im Physikstudium an der Universität Bonn kennen gelernt: zwei ganz unterschiedliche
Charaktere – der eine technisch präzise, der andere sportlich großspurig. Verstanden haben wir uns immer gut, aber
auch häufig gerieben. Die positiven Synergien jedoch waren schnell erkannt, bald stand fest, dass eine abhängige
Anstellung sicherlich nicht unsere Zukunft ist. Zum Ende der Promotion ergab sich bereits die Chance auf die
eigene Unternehmensgründung: die Herstellung von Drähten aus Hochtemperatur-Supraleitern (HTSL) im
industriellen Maßstab. Die Aufbauphase umfasste die Erstellung eines Businessplanes, Marktrecherchen, die
eigene Vorbereitung auf die ‘Selbstständigkeit’ und die Beschaffung wichtiger Mitstreiter: Spitzen-Mitarbeiter und
Partner für die Finanzierung. HTSL erlauben die vollständige Vermeidung elektrischer Verluste. Im Vergleich zu
Drähten aus Kupfer tragen sie dabei ein Vielfaches des Stroms, womit die Baugröße von Transformatoren,
Elektromotoren und Generatoren um 50 – 60 Prozent verkleinert werden kann. Die Kühlung ist mit vollständig
umweltverträglichem Flüssig-Stickstoff möglich.
Im Juli 1999 wurde das Unternehmen mit Unterstützung der TTIB GmbH & Co. KG gegründet. Im März
2001 konnten die Beteiligungsverträge mit einem weiteren, strategischen Investor, der MVV Energie AG, unter-
zeichnet und mit dem Aufbau der Fertigungsstätte begonnen werden. Allein in den nächsten 2 Jahren werden in
der Region Rheinbach über 8 Mio. EUR investiert. Anwendungsfelder: Energietechnik, Medizin- und Pharma-
technik, Anlagenbau
PFAU: Handfeste Unterstützung in aufregenden Zeiten
Unser Vorhaben verlangte eine intensive und lange Vorbereitungszeit. Der Aufbau des Businessplans, die Planung
und Beschaffung der Geldmittel waren sehr zeitintensiv und als Nebenjob unmöglich. Das Vorhaben wäre ohne die
Unterstützung durch PFAU nicht realisierbar gewesen. Entscheidend hierbei ist, dass die Dauer der Kapitalbe-
schaffung allzu oft unterschätzt wird.
Was wir sonst noch können ...
Besonders wichtig für eine neue Technologie, die breit
in einem Markt eingeführt wird, ist das Angebot
zusätzlicher Dienstleistungen. So wird Trithor in
Zukunft das Angebot erweitern:
- Herstellung kleiner Anlagen zur Energie-
speicherung mittels Supraleitertechnik
- Support für Unternehmen, die Supraleitertechnik
in ihre Produktlinien mit aufnehmen möchten:
- Welche anderen Technologien werden gebraucht?
- Wo kann man sie beschaffen, wie geht man damit um?
- Welche Konsequenzen ergeben sich aus der Umstel-
lung auf diese Zukunftstechnologie?
Durch die Aufnahme eines Energieversorgungsunterneh-
mens in den Gesellschafterkreis hat sich Trithor
gleichzeitig einen potenziellen Kunden für die Anwen-
dungen erschlossen.
An die Idee glauben heißt für sie kämpfen. Trotzdem:
Es gibt auch andere Meinungen und Lösungen. Guter
Rat muss nicht teuer sein; man sollte ihn sich leisten.
PFAU-Best-Practice/Seite 18
Geboren
1964 in Steinfurt/Nordrhein-Westfalen
Familienstand
verheiratet
Interessen
Segeln, wissenschaftliche Literatur,
Musik (Saxophon), fremde Kulturen
1984
Allgemeine Hochschulreife
1985-1991
Studium der Physik und Philosophie an der Westfäli-
schen Wilhelms-Universität in Münster
Abschluss: Dipl.-Physiker
1997
Promotion an der Westfälischen-Wilhelms-Universität
in Münster
Cruse LeppelmannKognitionstechnik GmbHMendelstr. 11
48149 Münster
Telefon
0251/980 20 87
Telefax
0251/980 20 89
Internet
http://www.clkGmbH.de
Firmengründung
Oktober 1996 (CLK GbR)
März 1997 (CLK GmbH)
Branche
Dienstleister in der industriellen
Bildverarbeitung und Datenanalyse
Dr. rer. nat. Carsten Cruse
Theorie &
Praxis
Persönliches
Dr. Carsten Cruse (links) und Dr. Stefan Leppelmann
0
5
10
15
20
25
30
35
1997 1998 1999 2000 Prognose2001
Prognose2002
0
500
1000
1500
2000
2500
3000Mitarbeiter (VZ/TZ)Umsatz in TDM
Seite 19/PFAU-Best-Practice
Mein Gründungstipp:
Bildverarbeitung zur QualitätssicherungFörderzeitraum: 01.10.1996 bis 30.09.1998
Visionen verfolgen und innovative Ideen in die Tat umzusetzen war und ist unser Motto. Um entsprechend
arbeiten zu können, war die Gründung eines eigenen Unternehmens geradezu unumgänglich. So entstand 1996 die
Cruse Leppelmann Kognitionstechnik GbR, die, inzwischen als GmbH, bis heute im Münsteraner Technologiehof
ansässig ist.
Die Gründungsidee, Bildverarbeitung im Bereich der industriellen Produktion und optischen Qualitätssiche-
rung zum Einsatz zu bringen, trägt Früchte. Von Anfang an ging es eigentlich stetig nur bergauf. Ein wenig staunen
wir noch immer über den Erfolg. Mit inzwischen mehr als 25 Mitarbeitern sicherten wir uns gerade im vergange-
nen Geschäftsjahr einen festen Standplatz im Marktgeschehen der Unternehmen aus den Bereichen Bild-
verarbeitung und Datenanalyse. Besonders das große Segment der Qualitätskontrolle und Produktsicherung bietet
für die Arbeit der CLK auch in Zukunft unzählige Möglichkeiten. Was 1996 in einem kleinen Büroraum mit nur
einem Mitarbeiter begann, stellt sich heute als erfolgreiches Jungunternehmen dar. Das Potenzial der ursprüngli-
chen Gründungsidee zeigte sich auch in diesem Jahr bei der erfolgreichen Präsentation auf der weltweit größten
Industriemesse in Hannover. Mit zahlreichen europaweiten Kundenkontakten kehrten wir zurück ins Münster-
land. Außerdem gewannen wir mehrere Auszeichnungen: Neben dem Innovationspreis der Aktion Münsterland
wurde die CLK als eines der TOP 100-Unternehmen aus Nordrhein-Westfalen ausgezeichnet!
PFAU: Handfeste Unterstützung in aufregenden Zeiten
Möglich war die Gründung dank der finanziellen Unterstützung durch PFAU, die der CLK besonders in der
kritischen Aufbauzeit finanzielle Unabhängigkeit und 100prozentigen Kräfteeinsatz für die Gründung ihres
Unternehmens ermöglichte.
Was wir sonst noch können ...
Kleine Rückschläge gehören dazu, aber der Erfolg gibt
einem letztlich Recht. Ohne Durchhaltevermögen
bleibt die Selbstständigkeit allerdings ein Wunschtraum.
Neben der optischen Qualitätskontrolle mittels
industrieller Bildverarbeitung stellt die Datenanalyse
das zweite Standbein der GmbH dar. Das Bedürfnis,
Informationen aus unüberschaubaren Datenbeständen
zu filtern und anhand spezifischer Kriterien auszuwer-
ten steigt, tagtäglich. Die CLK-interne Entwicklung der
Datenanalyse bietet optimale Lösungen, um den
Kundenansprüchen gerecht zu werden. Eingesetzt wird
unsere Methode u.a. bei der Gesellschaft für Konsum-
forschung (GfK), die die CLK-Software für die
Prognose von Fernsehzuschauerverhalten verwendet.
Bei Finanzdienstleistern kommt sie bei der Analyse
der Kundendatenbestände zum Einsatz und ermöglicht
dem Bankenmanagement frühzeitige Prophylaxe
gegenüber Kundenverlust und Kontoauflösungen.
PFAU-Best-Practice/Seite 20
Dr. Udo Enste
Geboren
1968 in Warstein
Familienstand
verheiratet, ein Kind
Interessen
Sport, Lesen
Theorie &
Praxis
1988
Allgemeine Hochschulreife
1988-1989
Wehrdienst: Ausbildung als
Richtfunker
1989-1995
Studium der Elektrotechnik an der
RWTH Aachen
Abschluss: Diplom-Ingenieur
1995-2000
Wissenschaftlicher Mitarbeiter am
Lehrstuhl für Prozessleittechnik
der RWTH Aachen
2000
Promotion an der RWTH AachenLeiKon GmbHTurmstr. 46
52072 Aachen
Telefon
0241/80-97715
Telefax
0241/80-97715
Internet
http://www.leikon.de
Firmengründung
Januar 2000
Branche
Informationstechnologie, Prozessleittechnik
Dr.-Ing. Udo Enste, Dipl.-Ing. Felix Uecker
0
1
2
3
4
5
6
7
2000 Prognose 2001 Prognose 2002
0
100
200
300
400
500
600
700
800
900Mitarbeiter (VZ/TZ)Umsatz in TDM
Felix Uecker
Geboren
1970 in Köln
Familienstand
ledig
Interessen
Kultur, Sport, Zauberei
Theorie &
Praxis
1989
Allgemeine Hochschulreife
1989-1990
Wehrdienst
1990-1996
Studium des Maschinenbaus an der
RWTH Aachen
Abschluss: Diplom-Ingenieur
1996-2000
Wissenschaftlicher Mitarbeiter am
Lehrstuhl für Prozessleittechnik
der RWTH Aachen
Felix Uecker (links) und Dr. Udo Enste
Seite 21/PFAU-Best-Practice
Unser Gründungstipp:
Prozessleittechnische KonzepteFörderzeitraum: 01.01.2000 bis 31.12.2001
Der Gedanke uns selbstständig zu machen, reifte erst zum Ende unserer Promotionszeit in Aachen. Der Glaube an
die Relevanz der eigenen Arbeiten und des erarbeiteten Know-hows, die gute Erfahrung bei der Leitung von
Industrieprojekten, der Stamm an Kontakten zu führenden Mitarbeitern in der Industrie, ein vielversprechendes
Umfeld in der Technologieregion Aachen und nicht zuletzt ein vertrauensvolles Gründerteam gaben schließlich den
Ausschlag, den Weg in die Selbstständigkeit zu wagen. Die LeiKon GmbH ist auf dem Gebiet der
Prozessleittechnik tätig. Diese umfasst, zugeschnitten auf die Anforderungen in der Verfahrenstechnik (Chemie-,
Grundstoff-, Hüttentechnik-, Lebensmittelindustrie), den gesamten Bereich der Informationsverarbeitung im
Produktionsumfeld. LeiKon tritt hier primär als "Systemintegrator" auf und entwickelt Konzepte sowie Software-
lösungen, um die verschiedensten Rechnersysteme in einem Produktionsumfeld interagieren zu lassen. Zu unseren
Referenzkunden zählen mittlerweile sowohl Unternehmen der Prozessleitsystemanbieter (ABB, Foxboro,
Endress+Hauser) als auch Anwenderunternehmen (BP, Degussa, BASF, Saurer Group, Schwermetall, Ab-
wasserwerke Köln).
PFAU: Handfeste Unterstützung in aufregenden Zeiten
PFAU ist für uns Baldrian und Aufputschmittel in einem. Die Begleitung der Gründungsphase durch das Pro-
gramm war und ist ein entscheidender Erfolgsfaktor für unser junges Unternehmen. Zum einen wirkt es durch die
persönliche finanzielle Absicherung nervenberuhigend, zum anderen bedeutet es einen erheblichen Anschubeffekt.
Allein die Möglichkeit, Räumlichkeiten der Hochschule zu nutzen, vermied hohe Investitionskosten, womit der
Fokus der Tätigkeit sofort in produktive Arbeit gesteckt werden konnte. Je schneller zufriedene Referenzkunden
gewonnen werden können, um so schneller kommt man in einen positiven Markteintrittskreislauf.
Was wir sonst noch können ...
Just Do It!
Wir unterscheiden zwei Angebotslinien: "Technisches
Consulting" und "Systemlösungen". Ersteres lebt von
unserem Wissen um Prozessleitsysteme und innovati-
ve methodische Konzepte zur Entwicklung neuartiger
Anwendungen. Dieses Wissen bieten wir unseren
Kunden an zur Erstellung von Anforderungsspezifika-
tionen und Gutachten, Unterstützung bei der Auswahl
leittechnischer Systeme, Projektkoordination oder auch
zur Entwicklung und Konzeption neuer Produkte oder
Spezialanwendungen. Als Systemlösungen hat die
LeiKon GmbH bereits folgende Produkte entwickelt:
Ein Prozesswissensmanagementsystem, um das
Wissen über einen Produktionsprozess strukturiert
ablegen und erkunden zu können, ein Toolkit zur
Energiekostenoptimierung sowie ein Qualitätssi-
cherungssystem, um aktuelle Werte von konfigurier-
baren Produktionsdaten per Knopfdruck aus der
Anlage in eine Datenbank speisen und mit Hilfe von
Büroanwendungen auswerten zu können.
PFAU-Best-Practice/Seite 22
Geboren
1962 in St. Wendel
Familienstand
verheiratet, zwei Kinder
Interessen
Pferdesport, Zeitgeschehen, Natur
1981
Abitur
1981-1988
Studium der Agrarwissenschaften in Göttingen
1988-1993
Assistentin der Geschäftsführung beim westfälischen
Pferdezuchtverband in Münster
1993-1998
Promotion an der Universität Bonn
1998-2000
Start als freiberufliche Beraterin von Pferdebetrieben
Schade + Schade, Fachberatung fürPferdebetriebeZum alten Dorf 12
27367 Ahausen
Telefon
04269/9 51 10-30
Telefax
04269/9 51 10-33
Internet
http://www.schadeundschade.de
Firmengründung
Juli 1998
Branche
Unternehmensberatung, Pferdebetriebe
Dr. agr. Christa Finkler-Schade
Theorie &
Praxis
Persönliches
0
1
2
3
4
5
1998 1999 2000 Prognose 2001
0
20
40
60
80
100
120
140
160
180
200Mitarbeiter (VZ/TZ)Umsatz in TDM
Seite 23/PFAU-Best-Practice
Mein Gründungstipp:
Fachberatung für PferdebetriebeFörderzeitraum: 01.07.1998 bis 30.06.2000
Die Ergebnisse meiner Dissertation erbrachten neue Erkenntnisse über den Wachstumsverlauf und haltungs-
bedingte Entwicklungsstörungen im Rahmen der Pferdeaufzucht. Auch andere wissenschaftliche Ergebnisse
weisen darauf hin, dass die Ursachen vieler gesundheitlicher Probleme der Pferde zum einen bereits in einer sehr
frühen Lebensphase der Fohlen entstehen können, zum anderen aus suboptimalen Haltungsbedingungen resultie-
ren. Aus diesem Wissen reifte die Idee, den Pferdebetrieben Beratungsleistungen anzubieten, die darauf abzielen,
Aufzucht- und Haltungsbedingungen zu optimieren. Das Interesse war und ist groß, denn nur gesunde Pferde
sichern letztlich die Zucht- und Absatzerfolge der Betriebe. Das Angebot umfasste zunächst die Bereiche
Ernährung, Haltung, Aufzucht und Weidemanagement.
Motivation für den Schritt in die Selbstständigkeit war auch der schon lange keimende Wunsch nach eigenver-
antwortlichem Arbeiten und Gestalten. Als Frau mit einer langen Ausbildungsphase und anschließender berufli-
cher Erfahrung bestand die Schwierigkeit darin, die private Lebensplanung mit der beruflichen zu vereinbaren. Als
Mutter von zwei Kindern erlaubt mir die Selbstständigkeit ein zeitlich flexibles Arbeiten.
PFAU: Handfeste Unterstützung in aufregenden Zeiten
Ein privates Beratungsunternehmen für Pferdebetriebe zu gründen bedeutete, eine weitgehend neue Dienstleistung
in dieser Branche anzubieten. Die Förderung durch PFAU ermöglichte mir in einer schwierigen Aufbauphase die
Entwicklung eines ganzheitlichen Beratungsangebotes, das von Beginn an in praktischen Betrieben konkret
angewandt wurde. Die soziale Absicherung über das Programm war eine erhebliche finanzielle Entlastung. Zugleich
bot die Anbindung an mein Institut in Bonn die Möglichkeit, laufende wissenschaftliche Projekte mit zu betreuen
und die Erkenntnisse für das eigene Angebot zu nutzen. Das mir zur Verfügung gestellte Beratungsscheckheft war
ein weiterer wichtiger finanzieller Beitrag für die Inanspruchnahme von Beratungsleistungen.
Was wir sonst noch können...
Das Dienstleistungsunternehmen Christa Finkler-
Schade wurde zum April 2000 geändert in Schade &
Schade, Fachberatung für Pferdebetriebe in Ahausen.
Der Wegzug aus NRW ergab sich durch die Kooperati-
on mit dem Verband hannoverscher Warmblutzüchter
e.V., in Verden/Aller. Als weltweit größter und
führender Zuchtverband für Warmblutpferde hat dieser
Vorbildfunktion für alle anderen deutschen Verbände.
Zu den bis dahin schon angebotenen Beratungsthemen
Ernährung, Haltung, Aufzucht und Weidemanagement
wurde das Angebot im Zuge des Kooperationsstarts
erweitert. Heute bieten wir den Betrieben auch
Themen wie betriebswirtschaftliche und konzeptionel-
le Auswertungen und Planungen sowie stallbauliche
Entwürfe, womit das Angebot alle Fragen rund um das
Management eines Pferdebetriebes abdeckt.
Wer eine gute Idee hat, sollte sich dringend um
Unterstützung und Hilfe von außen bemühen, um
Fehleinschätzungen und Fehler zu vermeiden.
PFAU-Best-Practice/Seite 24
Geboren
1964 in Gronau/Leine
Familienstand
verheiratet, vier Kinder
Interessen
Lesen
1979
Hauptschulabschluss
1980
Mittlere Reife
1983
Abitur
1983-1984
Wehrdienst
1984-1990
Studium der Informatik an der Universität Dortmund
Abschluss: Diplom-Informatiker
1991-1997
Wissenschaftlicher Angestellter an der Fakultät für
Maschinenbau der Universität Dortmund
1997
Promotion
FORMTEC GmbHMartin-Schmeisser-Weg 14
44227 Dortmund
Telefon
0231/4 77 35-0
Telefax
0231/4 77 35-79
Internet
http://www.formtec.de
Firmengründung
April 1997
Branche
Maschinenbau/Informationstechnik
Dr.-Ing. Joachim Friedhoff
Theorie &
Praxis
Persönliches
0
2
4
6
8
10
12
1997 1998 1999 2000 Prognose 2001
0
500
1000
1500
2000
2500Mitarbeiter (VZ/TZ)Umsatz in TDM
Seite 25/PFAU-Best-Practice
Mein Gründungstipp:
Software zur Reduktion von MaschinenlaufzeitenFörderzeitraum: 01.10.1996 bis 30.09.1998
Sechs Jahre lang war ich als Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität Dortmund beschäftigt und irgend-
wann ließen mich die dabei entwickelten Forschungsergebnisse nicht mehr los: Ich wollte sie zur Marktreife
bringen, denn meine Sorge, sie in irgendeiner Schublade verschwinden zu sehen, war groß.
Meine Forschungsgebiete lagen im Grenzgebiet zwischen Informatik und Maschinenbau. Durch Anwendung
spezieller Methoden der Informatik gelang es, einen Fertigungsprozess (Fräsen) zu simulieren. Mit Hilfe der
Simulation wird der Prozess analysiert und optimiert: Die Maschinenlaufzeiten werden um durchschnittlich 20
Prozent reduziert.
Die Forschungsergebnisse sind mittlerweile am Markt verfügbar. Unser Softwareprodukt NCspeed wird in
Deutschland und im europäischen Ausland erfolgreich eingesetzt.
PFAU: Handfeste Unterstützung in aufregenden Zeiten
PFAU konnte die finanzielle Belastung in der Anfangsphase teilweise abfedern, so dass ich mich finanziell nicht
allzu weit aus dem Fenster lehnen musste. Das war sehr hilfreich, denn das Risiko bei solchen Neuentwicklungen
ist doch - wie bei Innovationen üblich - recht hoch. Der Spielraum wurde durch die PFAU-Förderung etwas größer.
Was wir sonst noch können ...
Flexibel bleiben und Vertrauen schaffen
Die Firma FORMTEC ist mittlerweile international
tätig. Neben unserem Standard-Softwareprodukt
NCspeed zur Reduktion von Maschinenlaufzeiten
entwickeln wir im Kundenauftrag Spezialsoftware im
Bereich Werkzeug- und Formenbau. Neben den am
Markt erhältlichen Softwareprodukten gibt es großen
Bedarf an individuellen, an spezielle Fertigungsprozes-
se angepasste Produkte. Heute können wir sagen, dass
es uns gelungen ist, uns hier einen anerkannten Namen
zu machen.
PFAU-Best-Practice/Seite 26
Geboren
1970 in Erlabrunn/Sachsen
Familienstand
ledig
Interessen
Asien erkunden
1977-1987
Polytechnische Oberschule Johanngeorgenstadt
1989-1992
Gymnasium in Aachen, Abschluss: Abitur
1987-1989
Berufsausbildung zum Datenverarbeitungskaufmann in
Plauen/Vogtland
1992-1996
Studium der Betriebswirtschaftslehre an der RWTH
Aachen
1996-2000
Wissenschaftlicher Angestellter am Lehr- und For-
schungsgebiet Allgemeine Betriebswirtschaftslehre
(Univ.-Prof. Dr. Rüdiger von Nitzsch)
aixigo AGSchloß-Rahe-Str. 15
52072 Aachen
Telefon
0241/936 737 0
Telefax
0241/936 737 99
Internet
http://www.aixigo.de
Firmengründung
Ende 1999
Branche
Software
Dipl.-Kfm. Christian Friedrich
Theorie &
Praxis
Persönliches
0
2
4
6
8
10
12
14
16
1999 2000 Prognose 2001
0
200
400
600
800
1000
1200
1400
1600Mitarbeiter (VZ/TZ)Umsatz in TDM
Seite 27/PFAU-Best-Practice
Mein Gründungstipp:
Direct Private BankingFörderzeitraum: 01.01.2001 bis 31.12.2002
Ziel und Wunsch war und ist es, innerhalb der Wirtschaft etwas zu bewegen. Dies gilt zum einen für Unterneh-
men, speziell für Finanzdienstleister und Banken, die durch unsere Produkte Tools an die Hand bekommen, mit
denen sie sich Wettbewerbsvorteile sichern sowie Kundengewinnung und Kundenbindung innerhalb der Multi-
Channel-Strategien realisieren können. Zielgruppe sind auch Privatanleger, die anhand unseres Produktportfolios
ihre private Vermögens- und Finanzplanung kompetent und verantwortungsvoll in die eigene Hand nehmen können.
aixigo erlangte innerhalb von nur einem Jahr die Marktführerschaft im Bereich Onlineakademien für Anleger
und konnte mit Comdirect, der Direkt Anlage Bank, Easytrade (Postbank), BNP Paribas, Consors sowie der DGZ
DekaBank bereits gut funktionierende Geschäftsbeziehungen mit hohen Cross-Selling-Potenzialen aufbauen.
Darüber hinaus verfügen wir mit unserem Know-how im Bereich der Behavioral Finance über einen entscheiden-
den Wettbewerbsvorteil, da wir der einzige Anbieter technologisch hochwertiger und wissenschaftlich fundierter
Beratungskonzepte aus einer Hand sind.
aixigo wurde Ende 1999 als Spin-off aus dem Institut von Prof. von Nitzsch (RWTH Aachen) gegründet und
stellt ein in Deutschland einzigartig zusammengestelltes Team dar. Dazu zählen nicht nur hervorragende IT-
Spezialisten, sondern vor allem auch Psychologen, Finanzmathematiker sowie Betriebswirte mit ausgereiftem
Know-how über Kapitalmärkte. Das Unternehmen vereint damit sämtliche Kernkompetenzen zum schlüsselferti-
gen Aufbau anspruchsvoller Beratungslösungen.
Zum Führungsteam von aixigo zählen neben Prof. von Nitzsch (Aufsichtsratsvorsitzender) die Vorstände
Christian Friedrich und Erich Borsch. Zusammen bilden sie ein seit fünf Jahren eingespieltes Team, das nicht nur
einen Lehrstuhl aufgebaut, sondern auch das Gründerkolleg der RWTH Aachen erfolgreich in Gang gesetzt hat.
PFAU: Handfeste Unterstützung in aufregenden Zeiten
Dank der finanziellen Unterstützung durch PFAU konnten das Anfangsrisiko abgeschwächt und Investitionen
getätigt werden, die ohne diese Hilfe geringer ausgefallen wären. Beispielhaft erwähnt sei die rechtliche Beratung,
die mittels Förderung in einem intensiven Umfang genutzt wurde. Hoch zu bewerten sind außerdem das durch
PFAU entstandene positive Image bei Finanzierungsgesprächen sowie die nach einem Jahr Förderung stattfinden-
de Überprüfung, die eine kritische Auseinandersetzung mit der eigenen Geschäftsidee anregte.
Was wir sonst noch können ...
Einfach wagen!
aixigo arbeitet zur Zeit an der Entwicklung einer
technischen Plattform, die uns in die Lage versetzt,
flexibel auf Kundenanforderungen zu reagieren und
schnell spezifische Beratungsanwendungen für
Finanzdienstleister zu liefern. Es handelt sich hierbei
um eine innovative Technologie, die Finanzdienstleister
innerhalb des Multi-Channel-Konzeptes einsetzen
können.
PFAU-Best-Practice/Seite 28
Geboren
1969 in Wuppertal
Familienstand
ledig
Interessen
Oldtimer, Motorsport
1989
Abitur
1989-1996
Studium der Sicherheitstechnik an der Universität
Wuppertal
ACU IngenieurbüroFrank Simon und Lars Füting GbRGennebrecker Str. 39
42279 Wuppertal
Telefon
0202/2 52 10 40
Telefax
0202/2 52 10 42
Internet
http://www.a-c-u.de
Firmengründung
1997
Branche
Arbeits- und Umweltschutz sowie
Qualitätsmanagement
Dipl.-Ing. Lars Füting
Theorie &
Praxis
Persönliches
0
1
2
3
4
5
6
7
1997 1998 1999 2000 Prognose 2001
0
100
200
300
400
500
600
700
800
900Mitarbeiter (VZ/TZ)Umsatz in TDM
Seite 29/PFAU-Best-Practice
Mein Gründungstipp:
Software für SicherheitsingenieureFörderzeitraum: 01.10.1996 bis 30.09.1998
Aufgrund der knappen Job-Angebote Mitte der 90er Jahre auf dem Ingenieursektor war das Angebot an Stellen
mit Entwicklungspotenzial fast gleich Null. So entstand die Idee bzw. der Wunsch, meinen eigenen Job zu
kreieren. Während meiner Beschäftigung mit dem Thema Arbeitssicherheit hatte ich festgestellt, dass eine Hilfe für
Sicherheitsingenieure bei der Beurteilung von Gefährdungen hinsichtlich der anzuwendenden Rechtsvorschriften
und der anschließenden Dokumentation in Form einer EDV-Lösung auf dem Markt nicht vorhanden war. Deshalb
wurde die Idee geboren, eine solche zu entwickeln und mit diesem Tool die Arbeit rund um die Arbeitssicherheit
effizienter zu gestalten. Anfang 1997 wurde das ACU Ingenieurbüro von Frank Simon und mir in Wuppertal
gegründet. Im Förderzeitraum lag der Schwerpunkt auf der Softwareentwicklung. Gleichzeitig wurden jedoch auch
bereits erste Kunden im Bereich Arbeitssicherheit und Umweltschutz betreut. Jeder Entwicklungsschritt der
Software-Lösung konnte somit zeitgleich in der Praxis getestet werden.
Heute betreuen sechs Arbeitssicherheitsexperten unseres Ingenieurbüros bundesweit und vereinzelt auch in
Europa zahlreiche Unternehmen und setzen die Software dabei täglich ein. Auch andere Firmen wie der sicher-
heitstechnische Dienst des RWTÜV arbeiten mit unserer Softwarelösung in ihrer täglichen Sicherheitsarbeit.
Im Juni 2001 fiel der Startschuss für die Entwicklung einer Internet-Softwarelösung für Arbeitssicherheits-
managementsysteme, mit der ein User in Zukunft von jedem Ort der Welt seine gewünschten Daten abrufen und
eingeben kann.
PFAU: Handfeste Unterstützung in aufregenden Zeiten
Bei PFAU habe ich als Gründer besonders die finanzielle Unabhängigkeit in den ersten zwei Jahren geschätzt.
Durch das zusätzliche Beratungsscheckheft war es möglich, sich professionell über Unternehmensgründungen zu
informieren.
Was wir sonst noch können ...
Seine Flexibilität gegenüber größeren Konkurrenten zu
nutzen.
Weitere Schwerpunkte unserer Arbeit:
- sicherheitstechnische und arbeitsmedizinische
Betreuung
- Gefahren-, Risiko- und Sicherheitsanalysen
(Arbeitsschutzgesetz, Maschinenrichtlinie,
Störfallverordnung)
- Einführung von Managementsystemen
(ISO 9001,14001, 18001)
- Durchführung von Managementaudits
- Prüfung von medizinischen Geräten und elektri-
schen Betriebsmitteln
- Schulungen für sicherheitsrelevante Mitarbeiter
(Sicherheitsbeauftragte, Kranführer, Staplerfahrer,
Brandschutzbeauftragte, Kontraktoren)
- Baustellenkoordination
- Orientierungsmessungen z.B. Beleuchtungs-,
Schallpegel-, Klima- oder auch Gefahrstoffmessun-
gen nach TRGS
PFAU-Best-Practice/Seite 30
Geboren
1965 in Bad Hersfeld
Familienstand
verheiratet
Interessen
Lesen, Tauchen, Skifahren
1984
Allgemeine Hochschulreife
1984-1991
Maschinenbaustudium an der Universität Paderborn
Abschluss: Diplom-Ingenieur
1991-1998
Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Mechatronik
Laboratorium Paderborn
1999
Promotion an der Universität Paderborn
iXtronics GmbHTechnologiepark 11
33100 Paderborn
Telefon
05251/68 69 09
Telefax
05251/68 69 18
Internet
http://www.iXtronics.de
Firmengründung
Juni 1999
Branche
Mechatronik, Fahrzeugtechnik,
Softwareentwicklung
Dr.-Ing. Martin Hahn
Theorie &
Praxis
Persönliches
0
1
2
3
4
5
6
7
8
1999 2000 Prognose 2001
0
100
200
300
400
500
600Mitarbeiter (VZ/TZ)
Umsatz in TDM
Seite 31/PFAU-Best-Practice
Mein Gründungstipp:
Unterstützung mechatronischer SystemeFörderzeitraum: 01.07.1998 bis 30.06.2000
Resultierend aus den Forschungsarbeiten der Gründer während der Hochschulzeit entstand die Idee, den Entwurf
mechatronischer Systeme – insbesondere in den Phasen vor dem eigentlichen Systembau (virtueller Prototyp) –
durch Softwarewerkzeuge und Engineeringdienstleistungen zu unterstützen. Das Potenzial, in der Forschung
erfolgreiche Ideen auch im industriellen Kontext in einer eigenen Firma am Markt zu etablieren, war eine der
Grundmotivationen für die Gründung.
Insbesondere das als Prototyp am Mechatronik Laboratorium Paderborn (www.mlap.de) erstellte Programm
CAMeL-View (Computer-Aided Mechatronic Modelling) spielt dabei eine zentrale Rolle und wurde zur Markt-
reife weiterentwickelt. CAMeL-View basiert auf industriellen Standards und schließt die Lücke zwischen kon-
struktivem Entwurf und Echtzeitsimulation. Es ermöglicht eine objektorientierte Modellbildung, die für
mechatronische Systeme optimiert ist. Eingesetzt wird es in Projekten, Industriefirmen und der Hochschullehre.
Im Bereich Engineeringdienstleistungen arbeiten wir seit vielen Jahren erfolgreich an anspruchsvollen Projekten
auf dem Gebiet mechatronischer Systeme. Aufbauend auf diesen Erfahrungen bieten wir Dienstleistungen für die
Entwicklung und Optimierung technischer Produkte. Das jeweilige Projekt wird auf der Grundlage integrierter
mechatronischer Entwurfsmethoden untersucht, die die volle Bandbreite computergestützter Modellbildung,
Analyse, Synthese und Realisierung nutzen. Diese Art des Verfahrens reduziert die Anzahl von Prototypen und
ermöglicht es, komplexe Systeme im Computer zu entwerfen und zu analysieren.
Anwendungsfelder: Automobilindustrie, Automobilzulieferer, Feinwerktechnik, Maschinenbau
PFAU: Handfeste Unterstützung in aufregenden Zeiten
Die Unterstützung durch PFAU ermöglichte eine gezielte Vorbereitung der Firmengründung mit Hilfe eines
Businessplans in einem thematisch komplexen Umfeld. Insbesondere die Möglichkeiten zur Kompetenzbildung im
betriebswirtschaftlichen Bereich haben entscheidend bei der Gründung des Unternehmens geholfen. Wichtig war
auch die finanzielle Absicherung während der Phase der strategischen Unternehmensausrichtung.
Was wir sonst noch können ...
Ein gutes Team und Motivation sind der Schlüssel zum
Erfolg.
Ein weiteres Standbein von iXtronics ist die Software-
entwicklung technischer Anwendungen. Dabei werden
im Kundenauftrag Programme unter Einsatz objekt-
orientierter Technologien mit Hilfe teambasierter
Entwicklungsumgebungen in Java oder Smalltalk
erstellt. Ferner bieten wir ein umfangreiches Seminar-
angebot im Bereich des Entwurfs mechatronischer
Systeme (Modellbildung, Simulation, Analyse und
Synthese) und der Programmierung.
PFAU-Best-Practice/Seite 32
Geboren
1970 in Köln
Familienstand
ledig
Interessen
Sport, Computer
1989
Abitur
1989-1990
Wehrdienst
1990-1996
Chemiestudium an der Universität zu Köln
1997
Diplomarbeit an der University of California, Berkeley
1998-2001
Promotion an der RWTH Aachen
Solvent Innovation GmbHAlarichstr. 14-16
50679 Köln
Telefon
0221/9 99 00 46
Telefax
0221/2 22 03 41
Internet
http://www.solvent-innovation.com
Firmengründung
September 1999
Branche
Life-Science
Dr. rer. nat. Claus Hilgers
Theorie &
Praxis
Persönliches
0
1
2
3
4
5
6
1999 2000 Prognose 2001
0
50
100
150
200
250
300
350Mitarbeiter (VZ/TZ)
Umsatz in TDM
Seite 33/PFAU-Best-Practice
Mein Gründungstipp:
Ionische Flüssigkeiten - Innovative LösungsmittelFörderzeitraum: 01.07.2000 bis 30.06.2002
Schon seit Jahren hatte ich mit dem Gedanken gespielt, mich selbstständig zu machen, denn die Selbstständigkeit
stellt für mich eine ganz besondere Art der Selbstverwirklichung dar. Für mich ist es eine große Motivation, eigene
Ideen zu entwickeln und diese nach eigenen Vorstellungen kreativ umzusetzen. Dabei ist es sehr interessant, sich
nicht nur mit fachspezifischen Fragen zu befassen, sondern sich auch mit sämtlichen Bereichen der Unternehmens-
führung auseinander zu setzen. Nach gründlicher Überlegung entstand Ende 1998 die heutige Geschäftsidee. Von
der ersten Idee dauerte es noch ungefähr ein Jahr, bis im September 1999 die Solvent Innovation GmbH von Herrn
Dr. Peter Wasserscheid und mir gegründet wurde.
Unser Unternehmen beschäftigt sich mit der Entwicklung, der Produktion und dem Vertrieb einer neuen Klasse
von fluiden Materialien, den ionischen Flüssigkeiten. Diese sind - ähnlich dem allseits bekannten Kochsalz - Salze,
die jedoch bei Raumtemperatur flüssig sind. Als Salze sind sie somit weder flüchtig noch brennbar oder explosiv.
Neben dem klassischen Einsatzgebiet als effizientere, umweltfreundliche Alternative zu den oftmals problemati-
schen organischen Lösungsmitteln (z.B. Methylenchlorid, Toluol etc.) werden sie auch in der Biotechnologie,
Nanotechnologie und der Sensortechnik eingesetzt. Auch die Verwendung als Wärmeträger oder als Elektrolyte in
Batterien wird intensiv erforscht.
Anwendungsfelder: Chemische Industrie, Biotechnologie, Nanotechnologie
PFAU: Handfeste Unterstützung in aufregenden Zeiten
Die PFAU-Förderung stellt für mich eine ideale Möglichkeit dar, unsere Geschäftsidee weiter zu entwickeln und
am Markt zu testen, ohne sich akute Sorgen um die eigene wirtschaftliche Existenz machen zu müssen. Man
braucht in der Anfangszeit keine Gewinne zu erwirtschaften, um sich selbst zu finanzieren und etwaige Gewinne
können direkt in weitere Entwicklungen reinvestiert werden. Das Beratungsscheckheft gibt die Möglichkeit,
Leistungen in Anspruch zu nehmen, die man sich als Existenzgründer sonst nicht leisten würde.
Was wir sonst noch können ...
Wenn eine Idee, so sagte ich mir, wirklich gut ist, so
muss es einen Weg geben, sie in die Tat umzusetzen.
Elizabeth Blackwell
Da sich die Solvent Innovation GmbH mehr als Partner
für Systemlösungen rund um die Technologie der
ionischen Flüssigkeiten versteht, anstatt als ein reiner
Produzent, bieten wir neben dem Vertrieb von
ionischen Flüssigkeiten auch eine Auftragssynthese
von Spezialitäten und eine Auftragsforschung rund um
ionische Flüssigkeiten an. Unsere 100 internationalen
Kunden, wie z.B. BASF, Degussa, Dow, Exxon,
Chevron, Merck und Roche bestätigen uns, dass
ionische Flüssigkeiten, nicht zuletzt durch den sehr
umweltfreundlichen Charakter, eine interessante
Klasse von neuen fluiden Materialien darstellen.
PFAU-Best-Practice/Seite 34
Geboren
1960 in Paderborn
Familienstand
verheiratet, zwei Kinder
Interessen
Familie, Haus und Hof
1976
Abschluss Hauptschule Klasse 10
1976-1979
Ausbildung zum Feinmechaniker für Datenverarbeitung
1979-1881
Berufstätigkeit bei der Nixdorf Computer AG
1981-1982
Fachoberschule Klasse 12
1982-1989
Studium Maschinenbau, Paderborn
Abschluss: Diplom-Ingenieur
1989-1995
Laboratorium für Werkstoff- und Fügetechnik,
Universität Paderborn, Promotion
Dr. Lappe & NiemeierProfiltechnik GmbHBuschfeld 1
33178 Borchen
Telefon
05293/93 11 28
Telefax
05293/93 11 28
Internet
http://www.davex.de
Firmengründung
Januar 1997
Branche
Forschung und Entwicklung
Dr.-Ing. Wilhelm Lappe
Theorie &
Praxis
Persönliches
0
1
2
3
4
5
6
1997 1998 1999 2000 Prognose 2001
0
50
100
150
200
250
300
350
400
450Mitarbeiter (VZ/TZ)Umsatz in TDM
Seite 35/PFAU-Best-Practice
Mein Gründungstipp:
Profilherstellung durch FügenFörderzeitraum: 01.04.1997 bis 31.03.1999
Die Herausforderung, gemeinsam mit einem Partner eine neue patentierte Technologie zur Serienreife zu entwik-
keln und in die Anwendung zu begleiten, war die Initialzündung zur Firmengründung. Die selbstständige und
eigenverantwortliche Arbeit an einem selbst bestimmten Ort entsprach exakt meinen persönlichen Zielvorstellun-
gen.
Mit Hilfe von PFAU eröffnete sich mir die Möglichkeit, dem Tagesgeschäft des wissenschaftlichen Mitarbei-
ters am Institut zu entfliehen und unser Verfahren zum linienförmigen, umformtechnischen Fügen voranzutreiben.
In Absprache mit dem betreuenden Professor Dr.-Ing. Ortwin Hahn, dem ich zu großem Dank verpflichtet bin,
war es möglich, die Ressourcen des Institutes für diesen Zeitraum zu nutzen.
Mit dem linienförmigen, umformtechnischen Fügen werden gegenüber bestehenden Technologien wie dem
Walzen oder Walzprofilieren neue Profilarten realisierbar. So können zum Beispiel Hybridprofile aus einem Stahl-
Kunststoffverbund zu Isolierprofilen mit hoher Wärmedämmung für Fenster und Fassaden hergestellt werden oder
Hohlprofile mit optimierten Querschnitten aus hoch und höchstfesten Stahlwerkstoffen zu Chrash-Profilen für die
KFZ-Industrie entstehen. Aus heutiger Sicht ist es möglich, anwendungstechnisch optimierte Profile unseres
Verfahrens in weiten Bereichen der Technik einzusetzen. Sie erlauben dem Anwender, das bedeutende Potenzial
neuer Konstruktionswerkstoffe, spezieller, nicht schweißbarer oder höherfester Stahlwerkstoffe und Edelstähle
sowie die Kombination verschiedener Metalle oder Nichtmetalle innerhalb eines Profils optimal zu nutzen. Das
Verfahren bietet somit Potenzial für innovative Ideen und Produkte.
PFAU: Handfeste Unterstützung in aufregenden Zeiten
Für meine Familie bedeutete PFAU soziale Absicherung, da das neu gegründete Unternehmen noch keine Gehälter
zahlen konnte. Enorm wichtig war für mich aber auch der Informationsaustausch mit anderen Gründern. Gemein-
sam mit ihnen konnten zum Beispiel aktuelle Probleme gelöst werden. Das Beratungsscheckheft konnte ich für die
Planung einer Marketingkampagne gewinnbringend einsetzen.
Was wir sonst noch können ...
Eine Idee zu Ende bringen; Partnerschaften eingehen;
Kosten im Blick halten; immer wieder aufstehen!
Parallel zur Gründungsidee mit dem Arbeitsschwer-
punkt der Verfahrensentwicklung und der Beantwor-
tung anwendungsspezifischer Fragestellungen haben
sich weitere F+E Tätigkeitsfelder etabliert. Unsere
Kernkompetenz sehen wir auf dem Gebiet der
umformtechnischen Fügetechnik. Im Kundenauftrag
entwickeln wir neue Verfahren und anwendungsspezi-
fische Lösungen von der Idee bis zum Prototypen aus
einer Hand.
PFAU-Best-Practice/Seite 36
Geboren
1957 in Düsseldorf
Familienstand
verheiratet, zwei Kinder
Interessen
Lesen, Wandern, Segeln
1976
Abitur
1976-1983
Biologiestudium an der Universität Düsseldorf
Abschluss: Diplom
1987-1998
Wissenschaftliche Angestellte im Institut für
Humangenetik der Universität Bonn
1996-1998
Promotion an der Universität Bonn
GEN-IAL GmbHGEN-Institut für angewandteLaboranalysenMülheimerstraße, Tor 3, Geb. 159
53840 Troisdorf
Telefon
02241/85 25 83
Telefax
02241/85 24 13
Internet
http://www.gen-ial.de
Firmengründung
Januar 1998
Branche
Biotechnologie, Life-Science
Dr. rer. medic Gabriele Mücher
Theorie &
Praxis
Persönliches
Dr. Gabriele Mücher (links) und Dr. Jutta Schönling
0
1
2
3
4
5
6
1998 1999 2000 Prognose 2001
0
500
1000
1500
2000
2500MitarbeiterUmsatz (indexiert)
Seite 37/PFAU-Best-Practice
Mein Gründungstipp:
Nachweis gentechnisch veränderter LebensmittelFörderzeitraum: 01.07.1998 bis 30.06.2000
Selbstständig zu werden war immer mein Traum. Dass ich diesen aber so schnell wahr machen konnte, war reiner
Zufall. Erst die Diskussion um gentechnisch veränderte Lebensmittel und die damit verbundene Verunsicherung
bei den Verbrauchern lieferte mir und meiner Partnerin Dr. Jutta Schönling die Idee zur Gründung der Firma
GEN-IAL. Wir nutzten einfach die Gunst der Stunde.
Die molekularbiologische Ausbildung in der Humangenetik an der Universität Bonn und die intensive Beschäf-
tigung mit DNA-Analysemethoden wie z.B. der PCR brachte uns auf die Idee, auch gentechnische Veränderungen
mit dieser Technik nachzuweisen. Das In-Kraft-Treten der Novel-Food-Verordnung im Januar 1998 und die
Kennzeichnungspflicht im Mai 1998 ließen den Bedarf an solchen Nachweismethoden steigen und lieferte den
richtigen Gründungszeitpunkt.
PFAU: Handfeste Unterstützung in aufregenden Zeiten
Auf einem Existenzgründerforum der Universität Bonn wurde ich auf PFAU aufmerksam. Nach Einreichung der
Bewerbungsunterlagen und Erhalt der Förderzusage konnte der Traum von der eigenen Firma in Erfüllung gehen.
Durch PFAU war ich in der Lage, die zur Analyse nötigen Methoden weiter zu entwickeln und zu präzisieren
sowie die Möglichkeiten zu Fortbildungsseminaren und Beratungen im Bereich Marketing zu nutzen. Die
wissenschaftliche Stelle bedeutete für mich eine finanzielle Absicherung und wir mussten nicht schon am Anfang
von den Erträgen der Firma leben.
Was wir sonst noch können ...
Lieber besonnen beginnen und biologisch wachsen
Mittlerweile, das heißt knapp drei Jahre nach Grün-
dung, hat sich unsere Firma bereits auf weitere
Tätigkeitsfelder spezialisiert. So konnten wir z.B. im
vergangenen Jahr ein Schnellsystem zum Nachweis
von Bakterienverunreinigungen im Getränkebereich
entwickeln, das im November 2000 den Innovations-
preis des Trägervereins ZENIT e.V. gewann; eine
schöne Anerkennung intensiver Forschungsarbeit, über
die wir uns sehr gefreut haben. Die Entwicklung neuer
DNA-Isolationsmethoden und PCR-Bakteriennach-
weise wurde zu weiteren Schwerpunkten unserer
Firma. Insbesondere zur Isolierung ausreichender
DNA-Mengen aus wenigem oder schwierigem Material
(z.B. bei der Spurensuche in der Rechtsmedizin)
entwickelten wir ein mittlerweile etabliertes und
geschätztes DNA-Isolationsverfahren. Und auch im
Bereich Dienstleistung haben wir unser Angebot
erweitert. So bestimmen wir z.B. in Fleisch oder Wurst
Tierarten, führen DNA-Fingerprints zur Typisierung
von Organismen durch (z.B. Hefen, Bakterien etc.) und
weisen bakterielle Kontaminationen mittels der PCR-
Analyse durch.
PFAU-Best-Practice/Seite 38
Geboren
1958 in Treis/Mosel
Familienstand
ledig
Interessen
Musik, Sport, Handwerkern
1977
Abitur
1986
Abschluss an der Universität Gießen
(Diplom-Physiker)
1987-1991
Tätigkeiten in Forschung und Industrie
1991-1997
Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Bergischen
Universität Wuppertal, Fachbereich Elektrotechnik
1998
Promotion
ThermolinearIsotopenmassenspektrometer GmbHHeinrich-Heine-Str. 11
28211 Bremen
Telefon
0421/2 42 91 25
Telefax
0421/2 4 3 87 91
Internet
http://www.thermolinear.de
Firmengründung
Mai 1998
Branche
wissenschaftliche Messtechnik, speziell: Entwicklung von
Thermion-Massenspektrometern und deren Komponenten
Dr.-Ing. Klaus-Peter Ningel
Theorie &
Praxis
Persönliches
0
1
2
3
4
5
6
7
8
1998 1999 2000 Prognose 2001
0
100
200
300
400
500
600
700Mitarbeiter (VZ/TZ)
Umsatz in TDM
Seite 39/PFAU-Best-Practice
Mein Gründungstipp:
Geologische MassenspektrometerFörderzeitraum: 01.07.1998 bis 30.06.2000
Es gab in der Vergangenheit mehrfach Ideen und zaghafte Versuche in Richtung Selbstständigkeit. In Ermangelung
konkreter Schritte blieben dies reizvolle Studien mit eher theoretischem Charakter. Zudem war die Beschäftigungs-
situation im Rahmen von Zeitverträgen an Universitäten einigermaßen gesichert. Wegen der damit verbundenen
begrenzten Perspektive und der häufig schlechten Arbeitsmarktsituation für Naturwissenschaftler war die Idee
dennoch immer präsent. Eine Umsetzung wurde greifbar, als sich gegen Ende meiner Promotion an der Uni
Wuppertal eine Geschäftsidee (es gab ein Produkt und einen Markt) herauskristallisierte, die durch die Aussicht
auf eine Unterstützung durch PFAU enormen Aufwind erhielt.
Themen unseres Unternehmens sind:
- Produktion und Vertrieb eines innovativen Thermion-Massenspektrometers (TIMS) nach einem neuartigen
Prinzip mit zehnfach präziseren Messmöglichkeiten, die zur Bestimmung von Isotopenverhältnissen einge-
setzt werden.
- Verbesserungen/Modernisierungen an bestehenden analytischen Geräten (Up-Grades)
- Beratung und Service
Die Produkte werden weltweit angeboten. Zielgruppen sind die wissenschaftlich arbeitenden geologischen
Institute und Einrichtungen der Umwelt- und Produktionsüberwachung. Einsatz finden die Geräte zum Beispiel in
der Altersbestimmung von Gesteinen anhand der Isotopenverhältnisse. Neuere Anwendungsfelder ergeben sich in
der Bestimmung der Herkunft von Lebensmitteln, da sich bestimmte Regionen im allgemeinen durch lokal-
spezifische Isotopenverhältnisse in Atmosphäre und Naturprodukten kennzeichnen.
PFAU: Handfeste Unterstützung in aufregenden Zeiten
Die Vorstellung, ein Unternehmen zu gründen sowie eine Geschäftsidee waren vorhanden. In dieser Phase spielte
PFAU eher eine begleitende als eine maßgebliche Rolle, hat jedoch während des zweijährigen Förderzeitraums
einen wichtigen Beitrag zur Sicherung der Liquidität des Unternehmens geleistet. Gerade durch die besondere
Struktur der Förderung (persönliche Absicherung und Beratungsleistung im Rahmen des Beratungsscheckheftes)
ist es ein richtungsweisendes Programm zur Förderung junger Unternehmen während der meist kritischen Start-
Up-Phase.
Was wir sonst noch können ...
Wer eine Idee und keine Angst vor sehr viel Arbeit hat,
sollte eine Förderung durch kompetente Partner wie
ZENIT/PFAU wahrnehmen und den Sprung wagen.
Wir arbeiten zur Zeit an der Strategie, einen Ge-
brauchtmarkt für TIMS-Geäte aufzubauen, da viele
Massenspektrometer durch den momentanen technolo-
gischen Generationenwechsel ausrangiert werden. Im
Anschluss an eine gründliche Generalüberholung
könnten diese Instituten zu einem günstigen Preis ohne
große Investitionsbudgets angeboten werden.
PFAU-Best-Practice/Seite 40
Geboren
1964 in Lengerich
Familienstand
verheiratet, zwei Kinder
Interessen
Sport (Fußball, Ski, Surfen), meine Familie
1984
Allgemeine Hochschulreife
1984-1986
Ausbildung zum Allgemeinmechaniker
1986-1988
Zivildienst
1988-1993
Maschinenbaustudium an der Universität Essen
Abschluss: Diplom-Ingenieur
1993-2001
Tätigkeit als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der
Universität Essen
2001
Promotion
Teutoburger ÖlmühleGmbH & Co. KGGutenbergstr. 16a
49477 Ibbenbüren
Telefon
05482/92 62 65
Telefax
05482/92 62 71
Internet
http://www.teutoburger-oelmuehle.de
Firmengründung
August 2000
Branche
Lebensmittelindustrie
Dr.-Ing. Michael Raß
Theorie &
Praxis
Persönliches
0
1
2
3
4
5
6
Prognose 2001 Prognose 2002
0
500
1000
1500
2000
2500
3000Mitarbeiter (VZ/TZ)Umsatz in TDM
Seite 41/PFAU-Best-Practice
Mein Gründungstipp:
Pressung geschälter RapssaatFörderzeitraum: 01.01.2000 bis 31.12.2001
Der besondere Reiz der Selbstständigkeit liegt für mich neben der eigenverantwortlichen Tätigkeit in der Vielfältig-
keit der Aufgaben. Anstelle des Spezialisten auf einem kleinen Gebiet ist der Generalist gefragt.
Mit dem Neubau der Teutoburger Ölmühle entsteht in Ibbenbüren eine kontinuierlich arbeitende Anlage mit einem
Tagesdurchsatz von rund zehn Tonnen Rapssaat. Dabei handelt es sich um die erste Ölmühle zur Verarbeitung von
geschälter Rapssaat mit Mehrfachnutzung der Saat als Rohstoff zur Gewinnung von Speiseöl, Futtermitteln,
Biobrennstoffen sowie thermischer und elektrischer Energie für die Eigenversorgung der Produktionsanlage.
Die wissenschaftlichen Grundlagen für das Verfahren zur Pressung geschälter Rapssaat wurden im Fachgebiet
Lebensmittel-Verfahrenstechnik (Prof. Dr.-Ing. F. H. Schneider) der Universität Essen entwickelt. Das Bundesmi-
nisterium für Bildung, Wissenschaft, Forschung und Technologie (BMBF) förderte das Vorhaben, für das ich seit
November 1993 in der Forschung tätig war.
In der Teutoburger Ölmühle wird die Rapssaat vor der besonders schonenden Kaltpressung geschält. Verhin-
dert wird damit, dass unerwünschte Inhaltsstoffe in das Öl gelangen, die bei der herkömmlichen Herstellung durch
hohe Presstemperaturen und aus den Rapsschalen entstehen. So wird ein Raps-Kernöl von natürlicher Reinheit
und hoher geschmacklicher und gesundheitlicher Qualität gewonnen. Durch die Verarbeitung von Schälraps entfällt
die gesamte anlagen- und energieaufwendige Raffination. Die Nutzung der vor der Pressung abgetrennten Raps-
schalen als regenerativer Energieträger ermöglicht die Energieversorgung der Ölmühle ohne Einsatz fossiler
Energieträger.
Der erste Spatenstich für die Teutoburger Ölmühle erfolgte am 2. Mai 2001. Die Anlagenmontage erfolgt seit
August, die Inbetriebnahme wird ab Oktober/November 2001 beginnen. Aufgrund der umweltfreundlichen neuen
Technologie wird das Projekt durch das Ministerium für Wirtschaft und Mittelstand, Energie und Verkehr
(MWMEV) des Landes Nordrhein-Westfalen im Rahmen der Landesinitiative Zukunftsenergie gefördert.
Für den Aufbau des Marketings für das besonders hochwertige kaltgepresste "Raps-Kernöl" aus kontrolliert
integriertem und biologischem Anbau konnte im Rahmen eines zentral-regionalen Kooperationsprojektes die
Unterstützung des Ministeriums für Umwelt und Naturschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (MUNLV)
und der Centralen Marketing-Gesellschaft der deutschen Agrarwirtschaft mbH (CMA) gewonnen werden.
PFAU: Handfeste Unterstützung in aufregenden Zeiten
Durch die PFAU-Förderung und die damit dokumentierte erste erfolgreiche Prüfung des Unternehmenskonzeptes
und Unternehmers steigt bei Banken, Investoren und sonstigen Institutionen die Bereitschaft der ernsthaften
Auseinandersetzung mit dem Gründungskonzept und damit die Aussicht auf eine erfolgreiche Umsetzung.
Man sollte größten Wert auf die Auswahl seiner Berater und Unterstützer
legen und alle persönlichen Kontakte pflegen, denn es sind immer noch
Menschen, die letztendlich alle Entscheidungen fällen.
PFAU-Best-Practice/Seite 42
Geboren
1971 in Mettman
Familienstand
ledig
Interessen
Computer, Fahrzeuge, Technik allgemein
1991
Abitur
1991-1992
Zivildienst
1993-1999
Studium Fahrzeugtechnik an der FH Köln
Abschluss: Diplom-Ingenieur
1999-2000
Leitender Projektingenieur an der FH Köln/
Fachbereich Fahrzeugtechnik
CADsim GmbHAm Mühlenteich 11
52080 Aachen
Telefon
0241/1 89 42 67
Telefax
0241/16 18 85
Internet
http://www.cadsim.de
Firmengründung
April 2000
Branche
Ingenieurbüro für Hightech
3D-CAX Anwendungen
Dipl.-Ing. Thomas Reinhold
Theorie &
Praxis
Persönliches
0
2
4
6
8
10
12
14
2000 Prognose 20010
100
200
300
400
500
600Mitarbeiter (VZ/TZ)
Umsatz in TDM
Seite 43/PFAU-Best-Practice
Mein Gründungstipp:
Dreidimensionale CAX-SystemeFörderzeitraum: 01.07.2000 bis 30.06.2002
Warum macht sich ein Ingenieur bei der heutigen exzellenten Arbeitsmarktsituation selbstständig? Ganz einfach:
Weil es möglich ist.
Nur der Weg in die Selbstständigkeit gibt einem Menschen die Möglichkeit, seine individuellen Ideen und
Vorstellungen, die er in Bezug auf seinen Arbeitsplatz und sein persönliches Umfeld hat, in die Tat umzusetzen.
Aus diesem Grund habe ich zusammen mit Prof. Dr. rer. nat. Margot Ruschitzka und Prof. Dr.-Ing. Christoph
Ruschitzka im April 2000 die CADsim Gesellschaft für Computer-Anwendungen in Forschung und Entwicklung
mbH gegründet. Wir konzentrieren uns auf Dienstleistungen rund um 3D CAX-Systeme. Diese dreidimensionalen
Systeme sind "Werkzeuge" für Entwickler und Konstrukteure in allen Bereichen der Industrie. Mit Hilfe dieser
Systeme können ganze Prozessketten und Produktentstehungsverläufe virtuell mit einem Computer dargestellt
und optimiert werden. Die CADsim GmbH ist dabei nicht an ein bestimmtes CAX-System gebunden, sondern
kann ein breites Spektrum an Systemen unterstützen. Unser besonderes Augenmerk gilt zur Zeit der Einführung
des CAX-Systems CATIA V5 von IBM, welches auf lange Sicht den weit verbreiteten Vorgänger CATIA V4 in
der Industrie ablösen soll. In diesem Umfeld der Umstellung bzw. Neueinführung von CATIA V5 unterstützen wir
mehrere Firmen bei ihren Pilotprojekten, entwickeln individuelle Schulungskonzepte und spezielle
Konstruktionsmethodiken zur firmenweiten Verwendung von CATIA V5.
PFAU: Handfeste Unterstützung in aufregenden Zeiten
Das PFAU-Programm ist eine große Hilfe beim Schritt in die Selbstständigkeit. So hat man als Ingenieur zum
Beispiel einige Defizite, wenn es um die Bereiche Steuerwesen, Buchhaltung und Banken geht. Gerade das
Beratungsscheckheft gibt einem die Möglichkeit, sich individuell und bedürfnisorientiert beraten zu lassen, ohne
dass man von den dadurch entstehenden Kosten erdrückt wird. Auch die Anstellung an der Hochschule ist eine
besonders geeignete Möglichkeit, sich finanziell den Rücken frei zu halten.
Was wir sonst noch können ...
Niemand sagt, dass der Schritt in die Selbstständigkeit
einfach ist, aber nur aus Anstrengungen resultieren
Erfolge. Und diese Anstrengungen lohnen sich wirklich.
Im Grunde genommen umfasst unser Tätigkeitsfeld alle
Bereiche der 3D CAX-Systeme:
- Individuelle Schulungen
- Pilotprojekte
- Konstruktionen
- Migration 2D zu 3D
- Optimierung von Prozessketten
- Entwicklung Konstruktionsmethodiken und
-systematiken
...und vieles mehr
PFAU-Best-Practice/Seite 44
Geboren
1967 in Siegen
Familienstand
verheiratet
Interessen
Sport
1982
Hauptschulabschluss
1984
Mittlere Reife
1984-1986
Ausbildung zum Feinmechaniker
1986-1989
Tätigkeit als Feinmechaniker
1989-1990
Fachhochschulreife
1990-1995
Maschinenbaustudium an der Universität Siegen
Abschluss: Diplom-Ingenieur
1995-1999
Promotion an der Universität Siegen
IMECOTEC GmbHIndustriestr. 1a
57076 Siegen
Telefon
0271/31 30-540
Telefax
0271/31 30-541
Internet
http://www.imecotec.com
Firmengründung
November 2000
Branche
Oberflächentechnologie
Dr.-Ing. Hartmut Sauer
Theorie &
Praxis
Persönliches
0
5
10
15
20
25
30
35
40
Prognose 2001 Prognose 2002 Prognose 2003 Prognose 20040
1000
2000
3000
4000
5000
6000
7000
8000Mitarbeiter (VZ/TZ)
Umsatz in TDM
Seite 45/PFAU-Best-Practice
Mein Gründungstipp:
Metallisierung von SonderkunststoffenFörderzeitraum: 01.07.2000 bis 30.06.2002
Eine eigene Firma zu gründen war schon lange mein Ziel. Eigene Ideen und Visionen flexibel in einem Team
umzusetzen, den Vorteil kurzer Entscheidungswege zu haben und den Erfolg an der Akzeptanz beim Kunden und
später im Markt messen zu können, sind nur einige Gründe, die hinter diesem Wunsch stehen.
Ein weiterer Reiz besteht für mich in der abwechslungsreichen Tätigkeit der Projektführung von der Idee bis
zur Produktauslieferung. Dass ich dabei eine von mir entwickelte innovative Technologie weiterentwickeln und auf
andere Bereiche übertragen kann, tut sein Übriges zur Motivationssteigerung. Nach Vollendung meiner Promotion
an der Universität-GH-Siegen gründete ich mit meiner Geschäftspartnerin Regina Debus im November 2000 die
IMECOTEC GmbH. Geschäftsidee ist die Metallisierung von Sonderkunststoffen, insbesondere von CFK-
Walzen. Um diese neue Technologie bis zur Marktreife zu entwickeln, war und ist die PFAU-Förderung eine große
Hilfe. Mit dem so verringerten finanziellen Druck wird die konsequente Weiterentwicklung dieser Technologie
vorangetrieben.
PFAU: Handfeste Unterstützung in aufregenden Zeiten
Die ZENIT GmbH als Projektträger hat uns bei den üblichen anfänglichen Schwierigkeiten mit Information und
kompetenter Beratung unterstützt. Besonders zu empfehlen sind die Seminare, in denen neben der Vermittlung
von Fachwissen auch der Austausch mit anderen Gründern im Vordergrund steht.
Was wir sonst noch können ...
Nicht Reden – Handeln!
Seit Gründung der IMECOTEC GmbH werden eine
Vielzahl von Projekten zur Entwicklung neuer Produk-
te in Zusammenarbeit mit potenziellen Kunden
abgewickelt. Das Spektrum dieser Produkte reicht vom
Bereich Haushaltsgeräte über die Automobilindustrie
bis hin zu Spezialanwendungen in der Weltraum-
technik. Die für die Produktion solcher Produkte
erforderliche Beschichtungsanlage befindet sich im
Augenblick in der Planungsphase. Nähere Informatio-
nen über Produkte und aktuelle Entwicklungen gibt es
im Internet.
PFAU-Best-Practice/Seite 46
Geboren
1966 in Neuburg a.d. Donau
Familienstand
in Lebensgemeinschaft lebend
Interessen
Informatik, Archäologie
1987
Abitur
1989-1991
Grundstudium BWL und VWL an der Universität
Regensburg. Vordiplom in BWL und VWL
1991-1999
Studium der Geographie, Informatik und Mineralogie
an den Universitäten Regensburg, Greifswald und
Bonn
Abschluss: Diplom-Geograph
1988-2000
In verschiedenen Unternehmen und Behörden im
Bereich IuK vorrangig als Programmierer beschäftigt.
FORTVNAResearch Center for ArchaeologicalInformation Systems GmbHThomas-Mann-Str. 62
53111 Bonn
Telefon
0171/5895657
Internet
http://www.FORTVNA.de
Firmengründung
März 2001, zusammen mit Frau Dr. Häuber
Branche
Archäologische Informationssysteme
Dipl.-Geogr. Franz Xaver Schütz
Theorie &
Praxis
Persönliches
Franz Xaver Schütz und Chrystina Häuber
0
1
2
3
4
5
Prognose 2001 Prognose 2002
0
50
100
150
200
250Mitarbeiter (VZ/TZ)Umsatz in TDM
Seite 47/PFAU-Best-Practice
Mein Gründungstipp:
Entwicklung von ArchäologischenInformationssystemenFörderzeitraum: 01.01.2001 bis 31.12.2002
Über die Transferstelle der Universität Bonn hatten wir, das sind der Programmierer und Diplom-Geograph Franz
Xaver Schütz und die Klassische Archäologin Dr. phil. Chrystina Häuber, im Juni 2000 vom Programm PFAU
erfahren. Zu diesem Zeitpunkt waren wir als wissenschaftliche Mitarbeiter in einem Drittmittelprojekt an der
Universität Bonn beschäftigt. Die PFAU-Information war der “Auslöser”, uns intensiv mit der Frage einer
möglichen Selbstständigkeit auseinanderzusetzen. In unserer bis dahin sechsjährigen Zusammenarbeit bei der
Erforschung und Entwicklung Archäologischer Informationssysteme hatten wir diese Möglichkeit zwar diskutiert,
es fehlte jedoch an der nötigen “finanziellen Grundsicherung”. Diese schien nun möglich zu werden, weshalb wir
uns auf die Suche nach einer/m geeigneten Betreuer/in machten und einen PFAU-Antrag ausarbeiteten.
Unterstützung erfuhren wir von der Transferstelle der Universität Bonn und der örtlichen IHK. Wir holten
betriebswirtschaftliche Gutachten zu der von uns angestrebten Unternehmensidee ein, sprachen mit potenziellen
Kunden, Vertriebspartnern und möglichen “Konkurrenten”. Diese Gutachten und Gespräche trugen wesentlich zur
endgültigen Fassung des Antrags bei.
Bereits im März 2001 konnten wir die FORTVNA Research Center for Archaeological Information Systems
GmbH gründen. Seitdem beschäftigen wir uns selbstständig mit Forschung und Entwicklung im Bereich von
Archäologischen Informationssystemen sowie der Beratung, Schulung und dem Vertrieb bei der Anwendung von
EDV-Systemen in den Altertumswissenschaften.
Unmittelbar nach der Firmengründung konnten mit namhaften Institutionen Forschungs- und Entwicklungs-
verträge für Archäologische Informationssysteme geschlossen werden. Wir haben internationale Kooperations-
partner, so zum Beispiel in Italien und den USA.
PFAU: Handfeste Unterstützung in aufregenden Zeiten
Die PFAU-Förderung hat unseren Entschluss, eine GmbH zu gründen, wesentlich gefördert. Dies liegt zum einen
an der finanziellen Grundabsicherung, zum anderen an der Verbindung zur Universität Bonn durch die Anstellung
am Archäologischen Institut. Das Beratungsscheckheft war und ist eine große Hilfe, denn ich habe dadurch
(kosten-)intensive Beratung in der Gründungsphase in Anspruch nehmen können. Ohne das Beratungsscheckheft
hätte ich diese – wie sich inzwischen herausgestellt hat – sehr wichtigen Beratungen unter Umständen nicht in
Auftrag gegeben.
Nicht von der Idee abbringen lassen. Suchen Sie sich
einen Betreuer, der von Ihrer Idee überzeugt ist und Sie
nicht nur als sein eigenes „Drittmittelprojekt“ betrachtet.
PFAU-Best-Practice/Seite 48
Geboren
1969 in Düsseldorf
Familienstand
verheiratet
Interessen
Mitglied der FDP-Fraktion im Rat der Stadt Aachen,
Stellv. Vorsitzender der Deutsch-Israelischen
Gesellschaft Aachen e.V.,
klassische Musik, Krimis
1988
Abitur
1989-1994
Studium der Elektrotechnik an der RWTH Aachen
1995-2000
Wissenschaftlicher Angestellter am Lehrstuhl für
Kommunikationsnetze (Prof. Dr.-Ing. B. Walke) der
RWTH Aachen
AixCom Gesellschaft fürTelekommunikations-Dienstleistungen mbHDennewartstr. 25-27
52068 Aachen
Telefon
0241/963-2210
Telefax
0241/963-2212
Internet
http://www.aixcom.com
Firmengründung
Dezember 1997
Branche
Telekommunikation/Mobilfunk
Dipl.-Ing. Martin Steppler
Theorie &
Praxis
Persönliches
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16
1997 1998 1999 2000 Prognose 2001
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800
1000
1200
1400
1600Mitarbeiter (VZ/TZ)
Umsatz in TDM
Seite 49/PFAU-Best-Practice
Mein Gründungstipp:
Software zur Bewertung von MobilfunknetzenFörderzeitraum: 01.07.2000 bis 30.06.2002
Während der Promotion meines Kollegen und Mitgründers Alexander Speetzen und mir am von Prof. Dr.-Ing.
Bernhard Walke geleiteten Lehrstuhl für Kommunikationsnetze der RWTH Aachen sind Software-Werkzeuge zur
Leistungsbewertung von Telekommunikationsnetzen, insbesondere Mobilfunknetzen, entstanden. Da sich die
Industrie auf Fachtagungen interessiert zeigte, entstand die Gründungsidee. Sie hat sich weder durch die Hoch-
schule noch durch mein familiäres Umfeld herausgebildet, sondern war zufälliges Nebenprodukt meiner wissen-
schaftlichen Tätigkeit und ergab sich aus der konkreten Nachfrage.
Nachdem mich das einwöchige Gründerkolleg der RWTH Aachen auf alle betriebswirtschaftlichen und
juristischen Aspekte der Unternehmensführung vorbereitet hatte, nahm ich Mitte 2000 mit Unterstützung durch
PFAU das operative Geschäft auf.
Hauptgründe für meine Entscheidung, selbstständiger Unternehmer zu werden, sind: Herausforderung,
Freiheit, Geld. Die Gründung eines Unternehmens stellt für mich eine größere Herausforderung dar als eine
wissenschaftliche Karriere oder ein Arbeitsplatz in der Großindustrie. Als Liberaler hat für mich die Freiheit, mit
eigenen Entscheidungen und mit eigener Leistung auch den eigenen Erfolg bestimmen zu können, herausragende
Bedeutung. Das erhöhte Risiko der Selbstständigkeit habe ich natürlich nur auf mich genommen, weil ich auch von
einem besseren Verdienst im Vergleich zu einer Angestelltentätigkeit ausgehe.
PFAU: Handfeste Unterstützung in aufregenden Zeiten
Im Rahmen des PFAU-Auswahlverfahrens ist die Qualität unserer Gründungsidee und meine Eignung zum
Unternehmer überprüft worden. Der positive Zuwendungsbescheid stärkt selbstverständlich das Vertrauen in die
eigene Leistungsfähigkeit. Neben der finanziellen Absicherung über zwei Jahre ist für mich vor allem wichtig, dass
ich zur Ausgründung aus der RWTH die Infrastruktur des Lehrstuhls, d.h. das Rechnernetz und die dort installier-
te Software, mitnutzen darf.
Was wir sonst noch können ...
Sie brauchen: am Kundennutzen orientierte, preiswerte
Produkte, hervorragende Kontakte (Businessangel),
eine klare Organisation und familiären Rückhalt.
Mein erster Angestellter, Harianto Wijaya aus
Indonesien, war der erste Empfänger einer Green Card
in Deutschland. Die Green Card und AixCom sind
mittlerweile museumsreif und werden im Bonner Haus
der Geschichte ausgestellt. Unsere Software-Werkzeu-
ge werden europaweit von vielen namhaften Konzer-
nen der Mobilfunkbranche zur Planung, Betrieb und
Optimierung von UMTS-, GPRS-, GSM-,
HIPERLAN/2- und TETRA-Netzen und -Diensten
eingesetzt.
PFAU-Best-Practice/Seite 50
Geboren
1965 in Bardenberg/NRW
Familienstand
verheiratet, zwei Kinder
Interessen
Sport, Lesen
1984
Abitur
1985-1989
Ausbildung zum Informationselektroniker
1989-1996
Studium der Elektrotechnik
1997-2001
Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für
Werkstoffe der Elektrotechnik, Promotion an der
RWTH Aachen in 2001
1998-1999
Leiter des Technologie-Transfer-Zentrums aixACCT
an der RWTH Aachen
aixACCT Systems GmbHDennewartstrasse 25 -27
52068 Aachen
Telefon
0241/9 63 14 10
Telefax
0241/9 63 14 11
Internet
http://www.aixacct.de
Firmengründung
Dezember 1999
Branche
Elektronische Messtechnik
Dipl.-Ing. Stephan Tiedke
Theorie &
Praxis
Persönliches
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2000 Prognose 2001
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600
800
1000
1200
1400
1600
1800Mitarbeiter (VZ/TZ)
Umsatz in TDM
Seite 51/PFAU-Best-Practice
Mein Gründungstipp:
Ferroelektrische Material- undChipcharakterisierungFörderzeitraum: 01.01.2001 bis 31.12.2002
Wer sucht bei der derzeitigen Arbeitsmarktlage das Risiko der Selbstständigkeit, wenn in der Industrie Gehälter
verdient werden können, die vor Jahren undenkbar gewesen wären? Eine gewisse Verrücktheit und die Überzeu-
gung von einer exzellenten Idee, in deren Umsetzung sicher niemand sonst investieren würde, sind neben dem
Wunsch, eine Sache entscheidend voranzubringen, wichtige Argumente für das Risiko.
Wer kennt schon ferroelektrische Speicher, einen Bausteintypus, der das Potenzial besitzt, alle vorhandenen
Speichertypen, sprich DRAM, SRAM, EPROM, zu ersetzen. Ein Milliarden-Markt! Um den Einzug dieses
Speichertyps in die Massenproduktion voranzutreiben, stellt die Verbesserung der elektrischen Charakterisierung
dieser Materialien einen wichtigen Pfeiler dar. Die vorhandenen Standardtests für Silizium-Speicherbausteine sind
für die neuen so genannten elektrokeramischen Materialien nicht ausreichend. Reale Strukturgrößen analog zu
charakterisieren, heißt das Ziel. Über den digitalen Test hinauszugehen, zu wissen, welcher der Herstellungs-
parameter zu einer geringeren Zuverlässigkeit des Chips führt, verspricht eine Beschleunigung auf dem Weg dieser
Materialien in die Massenproduktion, und aixACCT Systems ist in diesem Bereich Wegbereiter.
PFAU: Handfeste Unterstützung in aufregenden Zeiten
Natürlich schläfst du eine ganze Weile nicht gut, weil nicht klar ist, wohin der Weg im Marktsegment der konserva-
tiven Halbleiter-Branche führt. Und dann, zwei- bis dreihunderttausend Flugkilometer später, nutzen 70 Prozent
der Halbleiterkonzerne, die sich mit diesen neuen Speicherbausteintypen befassen, dein System. Das ist irre, das
macht Spaß und das motiviert. Aber mit einer Absicherung mit BAT II a lässt es sich einfach besser schlafen. Für
ein kleines Unternehmen bedeutet es häufig zehn Prozent des Jahresumsatzes; das ist viel und die hast du sicher!
Durch die Absicherung hat man ein wenig mehr Zeit, sich im Markt umzuschauen und diesen zu analysieren, was
für die langfristige Existenzsicherung sehr hilfreich sein kann.
Was wir sonst noch können ...
Der Blick über das Bestehende hinaus, mit wachen
Augen für das Tagesgeschäft, schafft dir auf Dauer den
Erfolg im Markt.
Aufbauend auf den Produkten für den Markteinstieg
entwickelst du die nächsten Produkte, damit es dich
auch in Zukunft noch gibt. aixACCT Systems hat
neben den neuen Messverfahren ultraschnelle und
hochauflösende Verstärker entwickelt, die es dem
Unternehmen nun erlauben, von den Speziallösungen
für die ferroelektrische Material- und Chipcharakte-
risierung hin zu allgemeinen Problemstellungen im
Bereich der Detektierung dynamischer, ultrakleiner
Signale zu gehen. So wird beispielsweise in Zusam-
menarbeit mit einem japanischen Konzern ein Mess-
system zur schnellen Aufnahme elektronischer
Abbilder der Potenzialverteilung auf Materialober-
flächen entwickelt.
PFAU-Best-Practice/Seite 52
Geboren
1969 in Bochum
Familienstand
ledig
Interessen
Ski, Wandern, Architektur
1988
Abitur
1989-1991
BWL-Studium in Bayreuth
1992
Praktikum in Barcelona/Spanien
1992-1995
VWL-Studium in Münster
1994
Praktikum in London
1995-1998
Promotion zum Dr. rer. pol. in Münster
1997
Forschungsaufenthalt in Raleigh/USA
Cove GmbH & Co. KGStephanienstr. 42
40211 Düsseldorf
Telefon
0211/1 71 28 01
Telefax
0211/1 71 28 03
Internet
http://www.cove.de
Firmengründung
Juli 1999
Branche
Bekleidung
Dr. Ebbo Tücking
Theorie &
Praxis
Persönliches
Dr. Ebbo Tücking (rechts) mit Ulrich Hesse
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1999 2000 Prognose 2001
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1400
1600Mitarbeiter (VZ/TZ)
Umsatz in TDM
Seite 53/PFAU-Best-Practice
Mein Gründungstipp:
Maßkonfektion per BodyscannerFörderzeitraum: 01.07.1999 bis 30.06.2001
Zum Unternehmensgründer wird man sicher nicht geboren. Man muss lediglich zum richtigen Zeitpunkt mit dem
richtigen Partner den Mut und die Motivation haben, eine Vision tatsächlich in die Praxis umzusetzen.
In meinem Fall existierte ein interessantes Projekt an der Universität Münster, das ich als wissenschaftlicher
Mitarbeiter bearbeitet habe. Die zugrunde liegende Scannertechnik wurde bereits von verschiedenen Automobil-
herstellern als Ergonomietool eingesetzt. Per Bodyscanner wurden Reihenmessungen durchgeführt und virtuelle
Durchschnittsmenschen erzeugt, um beispielsweise Armaturenbretter perfekt anzuordnen.
Der Schritt in die Bekleidungsfertigung lag nahe: Aus den Scannerdaten ließen sich nach umfangreichen
Abstimmungen auch Anzüge in perfekter Passform herstellen. Gemeinsam mit einem Kollegen setzte ich das
Projekt in die Praxis um. Bereits wenige Monate später eröffneten wir unter dem Label cove & co. in der Essener
Lindengalerie ein Geschäft, in dem sich der Kunde "abscannen" lässt, um kurze Zeit später seinen individuellen
Anzug in perfekter Passform entgegenzunehmen.
Die Kunden haben das Angebot gut angenommen. Zahlreiche Stammkunden belegen die hohe Zufriedenheit.
Ein knappes Jahr später wurde bereits expandiert. In Düsseldorf gibt es die erste Filiale.
PFAU: Handfeste Unterstützung in aufregenden Zeiten
Schon vor der Förderung half die Teilnahme am PFAU-Projekt: Die Antragstellung zwang uns, unseren Business-
plan nochmals kritisch zu hinterfragen. Im Auswahlgespräch wurden insbesondere die eigenen unternehmerischen
Fähigkeiten überprüft. Während der Förderung ist vor allem der Austausch der Gründer untereinander wichtig,
denn die Probleme von Unternehmensgründern ähneln sich häufig - und dies trotz unterschiedlichster Branchen.
Nicht immer alles selbst in die Hand nehmen, sondern
frühzeitig Helfer und Dienstleister suchen.
PFAU-Best-Practice/Seite 54
Geboren
1961 in Burgsteinfurt
Familienstand
ledig
Interessen
Musik, Sport, Kunst
1983
Abitur
1983-1990
Studium der Biologie an der Westfälischen
Wilhelms-Universität Münster
1990
Diplom
1991-1995
Promotion an der Wilhelms-Universität Münster
1996
Abschluss der Doktorarbeit
PRAENADIA GmbHHafenweg 46-48
48155 Münster
Telefon
0251/6 74 23 17
Telefax
0251/6 74 23 18
Internet
http://www.praenadia.de
Firmengründung
April 1999
Branche
Molekularbiologische Analytik
Dr. rer. medic Jürgen Weidner
Theorie &
Praxis
Persönliches
bis 2002 VC-finanzierte Entwicklungsphase
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1999 2000 Prognose 2001 Prognose 2002
Seite 55/PFAU-Best-Practice
Mein Gründungstipp:
Molekularbiologische AnalytikFörderzeitraum: 01.04.1997 bis 31.03.1999
Durch meine Diplomarbeit in einem humangenetischen Institut hatte ich frühzeitig Kontakt mit Routinediagnostik
und den dazu gehörigen diagnostischen Verfahren. Es entstand die Idee, neue Techniken und Verfahren zu entwik-
keln, um sowohl einen höheren Probendurchsatz als auch geringere Probenkosten zu gewährleisten. Qualitäts-
verluste sollten dabei nicht in Kauf genommen werden.
Gerade die in der Humangenetik angewandten Techniken konnte man gut in der Veterinärdiagnostik einsetzen,
um dort einen höheren Standard zu gewährleisten.
PFAU: Handfeste Unterstützung in aufregenden Zeiten
Kurz vor Beendigung meiner Promotion wurde ich auf PFAU aufmerksam. Nach einem positiven Bescheid meiner
Geschäftsidee auf dem Gebiet der molekularbiologischen Diagnostik bestand die Möglichkeit, mich zwei Jahre
über das Projekt zu finanzieren und erste Kontakte zu Wirtschaft und künftigen potenziellen Kunden herzustel-
len.
Neben der BAT-Stelle war auch das Scheckheft wichtig. Die Chance, sich darüber weiterzubilden, war als
zusätzliche Unterstützung eine wertvolle Hilfe, um mich für die eigene Selbstständigkeit rüsten zu können.
Ein weiterer Vorteil war die Möglichkeit, mich zu orientieren und die Entscheidung über eine Selbstständigkeit im
Rahmen von zwei Jahren zu entscheiden. Dies ist ausreichend Zeit, um zu testen, ob man für eine eigene Firma die
Verantwortung tragen kann und geeignet ist, diese auch in die finanzielle Unabhängigkeit zu führen.
Was wir sonst noch können ...
You need a long distance runner mentality.
Success needs time.
Die zunächst angedachte Firmenidee ist bei der
Gründung der GmbH durch ein neues Forschungsge-
biet ersetzt worden, welches durch das Land NRW
gefördert wird. Die heutige PRAENADIA GmbH
beschäftigt sich mit dem Gebiet der Zellseparation und
der Entwicklung neuer Diagnostika im Bereich der
Humanmedizin. Spezialisiert hat sie sich auf die
Isolierung sehr seltener Zellen aus Blut und anderen
menschlichen Körperflüssigkeiten. Des weiteren
entwickeln wir neue Diagnostikverfahren zur
Detektion von Erbkrankheiten auf cytogenetischer und
molekulargenetischer Ebene.
PFAU-Best-Practice/Seite 56
Geboren
1971 in Hindenburg
Familienstand
ledig
Interessen
Essen & Trinken (zu viel), Formel 1, Kino,
Sport (zu wenig)
1987
Realschulabschluss
1987-1991
Ausbildung zum Industriemechaniker für Betriebs-
technik und Tätigkeit in der Industrie
1992
Fachhochschulreife
1992-1993
Zivildienst u.a. im Medienbereich
1993-1998
Informatikstudium an der FH Gelsenkirchen
Abschluss: Diplom-Ingenieur
GEcom Informatik GmbHHochkampstr. 70
45881 Gelsenkirchen
Telefon
0209/59 80 80-8
Telefax
0209/59 80 80-4
Internet
http://www.gecom-informatik.de
Firmengründung
Februar 1998
Branche
EDV/Informationstechnik
Dipl.-Ing. Waldemar Wiltzek
Theorie &
Praxis
Persönliches
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1998 1999 2000 Prognose 20010
200
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1000
1200
1400
1600Mitarbeiter (VZ/TZ)
Umsatz in TDM
Seite 57/PFAU-Best-Practice
Mein Gründungstipp:
Entwicklung von Computer-SystemlösungenFörderzeitraum: 01.07.1998 bis 30.06.2000
Der Gedanke mich selbstständig zu machen, kam nicht von einem Tag auf den anderen, auch wenn die tatsächliche
Entscheidung, diesen Schritt zu tun, sehr schnell fiel. Aus meiner eigenen beruflichen Erfahrung war mit klar, dass
eine Beschäftigung im Rahmen einer 38-Stunden-Woche und fester Urlaubsregelung nicht mein Ziel war. Durch die
Tätigkeiten während meiner Studienzeit und die mittlerweile guten Kontakte wurde die Gründung einer Firma, die
sich mit Beratungs- und Entwicklungstätigkeiten im Bereich Netzwerktechnik und mobiler Datenkommunikation
beschäftigt, Realität.
Die 1998 gegründete GEcom Informatik GmbH mit Sitz in Gelsenkirchen Schalke bietet seitdem Dienstlei-
stungen und Produkte aus dem Bereich der Informationstechnik an. Spezialisiert sind wir auf die Entwicklung und
Integration kundenspezifischer Systemlösungen im Bereich moderner Netzwerke und eingebetteter Computersy-
steme (Embedded Systems), die in den unterschiedlichsten Bereichen wie "Sicherheitstechnik im Justizvollzug",
"Qualitätsmanagement im Transportwesen" und "Automatisierung in der Abfallentsorgung" ihren Einsatz finden.
PFAU: Handfeste Unterstützung in aufregenden Zeiten
Beim Gedanken an viele Hindernisse und Widerstände, die sich einer Existenzgründung zwangsläufig in den Weg
stellen, wirkt es motivierend, auf Menschen und Institutionen zu treffen, die es sich zur Aufgabe gemacht haben,
Existenzgründer zu unterstützen. Wichtig hierbei erscheint mir nicht nur ein finanzieller Anschub, sondern auch
das Bemühen um Möglichkeiten, persönliche Defizite durch Beratung sowie Workshops und Seminare auszuglei-
chen.
Was wir sonst noch können ...
Was man einem Existenzgründer wünschen kann, sind
zuverlässige, kompetente Mitstreiter und gute Nerven.
Ein Unternehmen, das sich in einem schnelllebigen
Arbeitsgebiet wie der Informatik betätigt, sollte sich
vor allem durch Flexibilität und ständige Weiterent-
wicklung auszeichnen. Die Antwort auf die Frage
"Was wir sonst noch können...?" verändert sich daher
permanent. Doch genau diese Dynamik macht auch
den Reiz der Hightechbranche aus. Für Langeweile
bleibt keine Zeit.
Weiterhin ist es wichtig, seine eigenen Qualitäten
auszuloten und zu wissen, dass man bestimmte
Tätigkeiten am besten mit Hilfe von vertrauenswürdi-
gen Kooperationspartnern erledigen kann.
PFAU-Best-Practice/Seite 58
Der Weg zur PFAU-Förderung
Wer gefördert werden kann
Antragsberechtigt sind Absolventen von Universitäten und Fachhochschulen des Landes NRW, die eine unterneh-
merische Selbstständigkeit anstreben und deren letzter Hochschulabschluss nicht länger als ein Jahr zurückliegt.
Als Hochschulabschluss zählen sowohl der Abschluss eines ordentlichen Studiums (Dipl., Mag., Staatsex., etc.)
als auch eine Promotion oder Habilitation. Auch Teamgründungen können gefördert werden, wenn beide Antrag-
steller/innen die oben genannten Voraussetzungen erfüllen.
Was gefördert wird
Gefördert wird die Weiterentwicklung einer innovativen Idee in ein marktfähiges Produkt bzw. Verfahren oder die
Entwicklung einer neuen innovativen Dienstleistung. Hochschulabsolventen/innen greifen aktuelle Forschungs-
und Entwicklungsergebnisse auf, entwickeln diese weiter und bieten entsprechende Produkte, Verfahren oder
Dienstleistungen an. Potenzielle Firmengründer/innen erhalten dafür maximal zwei Jahre lang eine finanzielle
Grundsicherung. Gleich, in welchem Bereich die Geschäftsidee angesiedelt ist: Für die Auswahl entscheidend sind
allein ihr Innovationsgrad und ihre wirtschaftliche Tragfähigkeit.
Wie die Förderung ausgestaltet ist
Mit der Erteilung der Förderzusage erhalten die ausgewählten Antragsteller eine monatliche, finanzielle Grundab-
sicherung in Höhe einer für die Dauer von bis zu zwei Jahren befristeten halben Stelle BAT IIa als wissenschaftli-
cher Mitarbeiter oder einer halben Stelle BAT IVb bis BAT III als Mitarbeiter/in in Lehre und Forschung. Durch
die formale Anbindung der PFAU-Geförderten an die Hochschule wird gewährleistet, dass die Gründer während
des Förderzeitraums kostenlos auf die Infrastruktur der Hochschule zurückgreifen können (z.B. Telekommunikati-
on, Labore, Maschinen). Der eindeutige Auftrag an die PFAU-Geförderten lautet trotz der formalen Hochschulan-
bindung: Mache dich selbstständig!
Darüber hinaus werden die Unternehmensgründer/innen während des Förderzeitraums angehalten, gründungs-
bezogene Beratungsleistungen in Anspruch zu nehmen. Dazu wird ihnen bei Förderbeginn ein Beratungsscheck-
heft in Höhe von 10.000 DM ausgehändigt, mit dem beispielsweise Steuer- und Rechtsberatungen sowie
Coachingleistungen finanziert werden können.
Zusätzlich werden durch den Projektträger, die ZENIT GmbH, weitere, für die PFAU-Geförderten kostenlose
Weiterbildungsseminare angeboten. Auf den zweimal jährlich stattfindenden Gründerstammtischen besteht zudem
Gelegenheit zum Erfahrungsaustausch zwischen aktuellen und ehemaligen PFAU-Gründern.
Wann und wo der Antrag gestellt werden kann
Anträge auf Förderung werden über die jeweilige Hochschule mit allen benötigten Unterlagen jeweils zum 1. März
und 1. September beim Projektträger eingereicht. Im Zuge der Antragstellung empfiehlt sich eine vorherige Kon-
taktaufnahme und Beratung mit der Technologietransferstelle der jeweiligen Hochschule oder ZENIT.
Wann die Förderung beginnt
Die Förderung startet vier Monate nach der Antragsfrist, das heißt für Anträge zum 1. März beginnt die Förde-
rung am 1. Juli, für Anträge zum 1. September am 1. Januar des darauf folgenden Jahres (siehe auch nebenstehende
Grafik).
Seite 59/PFAU-Best-Practice
Wie die Projektauswahl funktioniert
ZENIT prüft die Anträge sowohl formal als auch inhaltlich. Teil des Auswahlverfahrens ist zudem ein eintägiges
Assessmentcenter, bei dem die Unternehmerpersönlichkeit des Antragstellers im Mittelpunkt steht. Die Anträge
wie auch die Bewertungen werden einem Vergabeausschuss vorgelegt, der über die Förderempfehlung entscheidet.
Wo Informationen erhältlich sind
Antragsunterlagen und weitere aktuelle Informationen zu PFAU und zur Existenzgründung erhalten Sie beim
Projektträger ZENIT, den Transferstellen der Hochschulen und im Internet unter www.money-study-go.de.
Projektträger:
ZENIT GmbH
Dohne 54
45468 Mülheim an der Ruhr
Ansprechpartner:
Dr. Bernhard Iking
Telefon: 0208/30004-73
Telefax: 0208/30004-63
E-Mail: [email protected]
Internet: http://www.money-study-go.de
ImpressumMinisterium für Schule,
Wissenschaft und Forschung
des Landes
Nordrhein-Westfalen
Völklinger Straße 49
40221 Düsseldorf
Telefon: 0211/896 35 76
Telefax: 0211/896 35 75
E-Mail: [email protected]
http://www.mswf.nrw.de
Redaktion:
ZENIT GmbH
Zentrum für Innovation und Technik in NRW
Dohne 54
45468 Mülheim an der Ruhr
Telefon: 0208/30004-0
Telefax: 0208/30004-63
E-Mail: [email protected]
http://www.money-study-go.de
http://www.zenit.de