UnterrichtsbeobachtungUnterrichtsbeobachtung
Dr. Angelika Bach
Führung in der erweiterten Schulleitung
ALP Dillingen
9. April 2015
Was erwartet Sie heute?Was erwartet Sie heute?1. Zentrale Erkenntnisse über guten Unterricht -
konkret
2. Videoanalyse einer Unterrichtsstunde
3. Planung eines Feedbackgesprächs
4. Dokumentationsmöglichkeiten der Beobachtungen
Guter UnterrichtGuter Unterricht
Wer bestimmt die Maßstäbe?Wer bestimmt die Maßstäbe?
KMK – RahmenlehrpläneKMK – Rahmenlehrpläne
Jeder Lehrer
Seminarlehrer
Schulleiter
WissenschaftWissenschaft
Pädagogik / FachdidaktikEmpirische UnterrichtsforschungLernpsychologie / HirnforschungErkenntnisse aus Vergleichsstudien
(PISA, TIMMS...)
ISB / QualitätsagenturISB / Qualitätsagentur
Kriterien guten UnterrichtsKriterien guten Unterrichts► Effizienz der Lernzeitnutzung
► Lernförderliches Unterrichtsklima
► Förderung der Lernmotivation
► Zielklarheit
► Konstruktiver Umgang mit Fehlern
► Lernerfolg sicherstellen
► Individuelle Unterstützung
► Überfachliche Kompetenzförderung
► Selbstgesteuertes LernenSelbstgesteuertes Lernen
UmsetzungUmsetzung
Wie muss Unterricht ablaufen, damit diese Kriterien erfüllt werden können?
Bearbeitung einer komplexen Problemstellung
Komplexe, realistische Problemstellung ist herausfordernd (Passung)
Lerninhalt ist subjektiv bedeutsam -> aus beruflichem Handlungsfeld der Schüler (situiertes Lernen)
Arbeitsauftrag 1 Leite aus dem Kaufvertrag ab, was bei der Erfüllung des Kaufvertrags alles „daneben“ gehen könnte! Ordne dies nach Verkäufer und Käufer!
Kaufvertrag Zwischen
Partyservice Karl Meier e.K. (Verkäufer) und Franz Rost (Käufer)
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Verkäufer
Käufer
Untersuchung des Problems:
• Liegt ein Problem vor?
• Ist das Problem komplex?
• Ist es eine realistische Darstellung?
Keine komplexe und realistische
Problemstellung
nicht geeignet!
Untersuchung des Problems:
• Liegt ein Problem vor? • Ist das Problem komplex? • Ist es eine realistische Darstellung?
Eine komplexe und realistische
Problemstellung
geeignet!!!
Schritte zur ProblemlösungSchritte zur ProblemlösungEinführung der Lernsituation
1. Problemwahrnehmung „Worum geht es?“ Texterschließung/Textverständnis
2. Betriebliche Bedeutung / Auswirkung des Problems? Herausarbeitung der zentralen Fragestellung und der Hintergründe
Unterrichtsinhalte werden in einen überfachlichen Zusammenhang gestellt /
Blick auf betriebliche Prozesse
Problem ist uneindeutig, Lösung/ Lösungsweg liegt nicht auf der Hand
Informieren
Schritte zur ProblemlösungSchritte zur Problemlösung
4. Erste Lösungsansätze Hypothesenbildung / Planung der Vorgehensweise / Ziel der Unterrichtseinheit klären Zu erstellendes Handlungs- produkt festlegen
Die Schüler haben Möglichkeiten selbstbestimmt zu arbeiten
3. Verbindung zwischen neuen Informationen und Vorwissen
vernetztes Denken-> dazu erforderlich: längerfristige didaktische Planung
Problem zieht sich als roter Faden durch die ganze Stunde
Einführung der Lernsituation
Planen / Entscheiden
Schritte zur ProblemlösungSchritte zur Problemlösung
5. Problem / herausgearbeitete Aufgabenstellung mit Hilfe von möglichst realistischen Materialien bearbeiten:
Experimentieren / Hypothesen prüfen / Handlungsprodukt erstellen
Lernen findet stattSchüler sollen die Möglichkeit haben, zu eigenen Erkenntnissen zu gelangen reine Beschäftigung
Bearbeitungsphase
Strukturhilfen abhängig vom Kompetenzniveau der Schüler
Schüler erleben eigene Kompetenzen / KompetenzzuwachsPersönliche Erfolgserlebnisse ->Endorphinausschüttung
Ausführen
Schritte zur ProblemlösungSchritte zur Problemlösung
6. Auswertung der Ergebnisse / Abstraktion
Ergebnisse werden ausführlich diskutiert / evtl. korrigiert / festgehalten / vom Problemfall abstrahiert / strukturiert / in Gesamtstruktur eingebunden (vom Schüler selbst oder unter hoher Schüler-Beteiligung)
Vertiefung der Fragestellung Zusammenhänge, Hintergründe
Besonders hoher Lernerfolg, wenn konkrete Problemsituation mit systematisch Gelerntem verknüpft werden kann
Positive Fehlerkultur -> Fehler zulassen und als Lernchance wahrnehmen
Kontrollieren Beurteilung der fachlichen Richtigkeit / der Qualität des Handlungsproduktes
Schritte zur ProblemlösungSchritte zur Problemlösung
8. Reflexion des Vorgehens / der Arbeitsweise
Konsolidierung / Sicherung durchintelligentes Üben (Gelerntes Wissen wird in wechselnden Kontexten angewendet und mit verschiedenen Inhalten verknüpft)
Arbeitsergebnisse und –prozesse beurteilen Problemlösungstechniken
Kein „Übungsblatt“, sondern Weiterführung der betrieblichen Problemstellung -> Übungssituationen sollen von den Schülern als bedeutungsvoll erlebt werden
7. Anwendung / Übung / Transfer
Reflektieren
Überdenke Deine Arbeitsweise! - Reflexion –
1. Was war die Aufgabe, die Du für die MoPak OHG erledigen musstest?
2. Überlege, wie Du bei den einzelnen Schritten gearbeitet hast und halte Deine Erkenntnisse in der folgenden Tabelle fest:
Dabei ist mir gut gelungen:
Dabei hatte ich noch folgende Schwierig-keiten:
So kann ich die Schwierigkeiten beim nächsten Mal überwinden:
Allgemeine Infor-mationen über die Standortfaktoren sammeln und mündlich wiedergeben.
Wichtige Anfor-derungen an das zu kaufende Objekt aus einem Gespräch ableiten.
Drei verschiedene Objekte hinsichtlich der gefundenen Anfor-derungen untersuchen.
Eine begründete Entscheidung für ein Objekt abgeben.
Aktives, selbstgesteuertes LernenAktives, selbstgesteuertes Lernen
Schüler eignen sich Informationsbeschaffungsstrategien
Lösungsstrategien an
Ziel: „Vollbeschäftigung“ (jeder Schüler ist aktiv am Lernprozess beteiligt)
Gemeinsames Lernen in Teams und Gruppen Wissen konstruiert sich in der Kommunikation
= durchgängiges Prinzip für kompetenzorientierten Unterricht
Planung der Vorgehensweise Schüler gelangen zu eigenen Erkenntnissen (entdeckendes Lernen; verarbeiten von Informationen)
► Effizienz der LernzeitnutzungEffizienz der Lernzeitnutzung
► Lernförderliches UnterrichtsklimaLernförderliches Unterrichtsklima
► Förderung der LernmotivationFörderung der Lernmotivation
► ZielklarheitZielklarheit
► Konstruktiver Umgang mit FehlernKonstruktiver Umgang mit Fehlern
► Lernerfolg sicherstellenLernerfolg sicherstellen
► Individuelle UnterstützungIndividuelle Unterstützung
► Überfachliche KompetenzförderungÜberfachliche Kompetenzförderung
► Selbstgesteuertes LernenSelbstgesteuertes Lernen
Zum Nachlesen:Zum Nachlesen:Andreas Helmke: Unterrichtsqualität und
Lehrerprofessionalität. Diagnose, Evaluation und Verbesserung des Unterrichts 2008
Hilbert Meyer: Praxisbuch. Was ist guter Unterricht? 2004
Herbert Gudjons: Frontalunterricht neu entdeckt, 2007
Bei weiteren Fragen gebe ich gerne Auskunft: