Fachzeitschrift der fenaco-LANDI Gruppe • www.ufarevue.ch • 9 / 2012
«Top 852 C s-line»mit viel RaumSeite 34
Buchhaltungs -programme im TestSeite 12
Herausforderungenbeim KartoffelbauSeite 52
Höherer Milchpreismit Kälbermast?Seite 74
D_TS_UR_0912 ok_2012 28.08.12 16:44 Seite 1
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EDITORIAL
Viel RaumDoppelschwader «Top 852 C s-line» von Pöttinger im Praxistest 34
Kurzmeldungen 27Fendt mit Neuheiten in der Erntetechnik 28Der Massgeschneiderte: Valtra «N141 Hitech» im Praxisurteil 30Produktneuheiten 32Claas präsentiert neun Neuheiten 36Case-Steyr auf «Swiss Demo Tour» 38Wettbewerb mit Lely 39
MeisterzüchterGill und Valérie Senn 66
Kurzmeldungen 57Bio-Seite: Genomische Selektion – eine Chance? 58UFA aktuell: Die Seiten für den Tierhalter 61Schmerzmittel gegen Abkalbestress? 65Milchvieh: Rationsaufwertung im Herbst 68Anforderungen an den Melkanlagen-Service 70Neue CH-TAX-Tabelle für Bankkälber 72Kälbermast: Ab einem Milchpreis von 60Rp. prüfenswert 74Schweinemast: Wer wägt, gewinnt 76Antibiotika-Einsatz: Wo gibt es Reduktionspotenzial? 78
SilberschorfEin Problem der gesamten Wertschöpfungskette 42
Kurzmeldungen 40Zertifiziertes Saatgut – garantierte Qualität 44Die Grundregeln für gute Silagen 49Kartoffelbau vor neuen Herausforderungen 52Hofdünger: Wertvolle Nährstoffquelle 54
Mit Augenmass bauen Kulturland schonen 4
Verwaltung fenaco 4Auf ein Wort von Martin Keller 5
Valtra «N141 Hitech»Im Praxisurteil überzeugt der Valtra«N141 Hitech» durch das feinabgestufte Getriebe und dieÜbersicht in der Kabine.
Direktzahlungen sichernWird der Landwirt 65, fallen dieDirektzahlungen weg. Die Bewirt-schaftung kann aber auf die Ehefrau übertragen werden.
Herausforderungen Die Kartoffelbranche muss nochenger zusammenarbeiten, damit die Wettbewerbs-fähigkeit erhalten bleibt.
Verdient Geld mit WägenVon total 1973 Mastschweinenmusste Manuel Waber im Jahr 2011 nur zwei Tiere mit Über-gewicht in Kauf nehmen.
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LANDLEBEN
NUTZTIERE
PFLANZENBAU
LANDTECHNIK
MANAGEMENT
FENACO AKTUELL
Das Herzstückder Imagekampagne«Gut gibt’s dieSchweizer Bauern»sind die Landwirteselbst.Bild: Matthias Roggli
Die Gesundheit ist bekanntlich dashöchste Gut eines Menschen.Deshalb liess mich eine Schlagzeilekürzlich aufhorchen: «Die SchweizerBevölkerung sieht einen positivenZusammenhang zwischen ihrerGesundheit und der Agrarland-schaft». Zu diesem Schluss kommtnämlich eine vom schweizerischenBauernverband und von derGesundheitsförderung Schweiz inAuftrag gegebene Studie. DieseStudie untersuchte aufgrund einerBefragung von 400 zufällig aus -gewählten Personen jene Einflüsse,welche die Landwirtschaft mit derPflege der Kulturlandschaft und derdamit verbundenen sozialen Effekteauf die Gesundheit ausübt.
Neben den gesunden, einheimischenLebensmitteln spielt also auch diegepflegte Landschaft eine bedeuten-de Rolle für das gesundheitlicheEmpfinden der Bevölkerung. Diesesfür die Schweizer Landwirtschafterfreuliche Fazit kann sich sehenlassen und rechtfertigt quasi imNachhinein auch die politischenBestrebungen, wonach die Land-wirtschaft auch für ihre allgemein-wirtschaftlichen Leistungenfinanziell entschädigt werden sollte.
Ob die Politik aufgrund diesesStudienresultats noch einen Schrittweitergeht, und künftig einen Teildes Landwirtschaftsbudgets derGesundheitsförderung belastet, istwohl kaum anzunehmen. Wenn esaber dazu führt, dass diese Geldernicht ständig hinterfragt werden, istdoch schon ein wichtiges Zielerreicht.
RomanEngeler
INHALTSVERZEICHNIS
Falle «Agrarpolitik 2014-2017» schnappt langsam zuGrenzfälle und Anpassungen 18
Kurzmeldungen 9Zufallsstichprobe bei der zentralen Auswertung 10Buchhaltungsprogramme im Test 12Bewirtschafterwechsel zwischen den Ehegatten 16Wettstreit zwischen Ökologie und Ökonomie 22
Marktnische mit Potenzial Agrotourismus im Ländervergleich 84
Kurzmeldungen 81UFA-Revue Studienreise nach Vietnam 82Nostalgie und Raritäten 86Die Landfrauen-Agenda 2013 ist da 87Rezepte von Monica Duran 88Gartenpflege für Grünflächen 93Lohnunternehmer im Generationengespräch 94 www.lely.com
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FENACO
VERWALTUNG FENACOCONSEIL D’ADMINISTRATION
JosefSommer
Erneuerung der Dünger- Förderanlage im Auhafen DieVerwaltung der fenaco hat beschlos-sen, die über 20-jährige Anlage im Au-
hafen mit Aufgabebunker, Rohrfördererund Camionverlad zu erneuern. Dasneue Austrag- und Camionverladebandwürde eine Leistung von 465m3/h ha-
ben, was rund 650t Dünger entspricht.Die Einlagerungsleistung in die Lan dor-Hallen beträgt maximal 350t/h. EineSchiffsladung enthält je nach Wasser-stand des Rheins 2500 bis 3000 t. Dün-ger. Diese Investition steht im Zeichender Gewährung eines möglichst stö-rungsfreien und effizienten Dünger-Ausladens, damit die Versorgung der In-landproduktion sichergestellt werdenkann. Die Inbetriebnahme der erneuer-ten Anlage ist auf die Vorbezugskampa-gne 2013 vorgesehen.
AKTUELL
Bauern produzieren in der Schweiznicht bodenunabhängig. Sie brau-chen fruchtbares Kulturland. DieseFlächen erstrecken sich grössten-
teils im Mittelland, vom Genfer- bis zumBodensee. In diesem Gebiet ist auch dieNachfrage nach Bauland gross. Die Bau-tätigkeit ist enorm und das Mittellandist bereits stark zersiedelt. Diese Ent-wicklung ist zu bedauern – sie zu stop-pen oder gar umzukehren wird schwie-rig sein. Das bekommt im konkreten Fall
diesen Investitionen steht ein haushäl-terischer Umgang mit dem limitiertenProduktionsfaktor Boden im Vorder-grund.
Will man als unternehmerisch tätigeGenossenschaft im harten Marktumfeldbestehen, sind laufende Erneuerungender Infrastruktur nötig. Bei der Moder-nisierung von Standorten und Leis-tungszentren, bei Erweiterungs- undNeubauten achtet die fenaco in ersterLinie darauf, die bestehende Bausub-stanz zu optimieren. Erst wenn dies ausverschiedenen Gründen – und dazuzählt auch die Wirtschaftlichkeit – nichtmöglich ist, wird auf Neubauten ge-setzt. Diese Vorgehensweise zeigt sicham Beispiel der Lagerung und Verarbei-tung von Landesprodukten. Hier hat diefenaco in den letzten fünf Jahren rund100 Mio. Fr. in den Ausbau von Aufbe-reitungsanlagen für Kartoffeln, Früchteund Gemüse investiert. Die Moderni-sierungen erfolgten mit dem Ziel, den
KULTURLAND SCHONEN Zu den obersten Geboten der fenaco gehöre der haushälterische Umgang mit landwirtschaftlich nutzbarem Boden, sagt fenaco-Präsident Lienhard Marschall. Dies gelte auch beim Neubau von LANDI-Verkaufs stellen und der Modernisierung von Verarbeitungsanlagen für bäuerliche Produkte.
Mit Augenmass bauen
4 9 2012 · UFA-REVUE
jeder Landwirt zu spüren, der darauf an-gewiesen ist, genügend Kulturland be-wirtschaften zu können.
Modernisierung Die fenaco-LANDIGruppe steht für eine produzierendeLandwirtschaft ein. Jährlich investiertdas Unternehmen über 200 Mio. Fr. indie Förderung der Absatzmärkte sowiedie Erneuerung und den Ausbau vonVerarbeitungsplattformen, Lagerkapa-zitäten und Verkaufsstellen. Bei allen
Die neuePflanzenschutz -
vertriebs zentrale inMoudon (VD)
entstand auf demGelände der ehe -
maligen Kartoffel zentrale.
Es wurde keinzusätzliches
Kulturland verbaut.
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FENACOBILD DES MONATS
PHOTO DU MOIS
AUF EIN WORTEN UN MOT
TERMINEAGENDA
GenossenschaftskongressIn Luzern findet am 21. September2012 die Hauptveranstaltung imUNO-Jahr der Genossenschaftenstatt.
AKTUELL
UFA-REVUE · 9 2012 5
Absatz für die Kartoffel-, Obst- und Ge-müseproduzenten zu sichern.
Bestehendes optimieren DieModernisierungen der Leistungszentrenfür Kartoffeln in Bercher (VD), für Obstin Sursee (LU) und Perroy (VD) sowie fürKartoffeln, Karotten und Zwiebeln inFrauenfeld (TG) wurden auf bestehen-
der Bausubstanz realisiert. In Bätterkin-den (BE), wo Kartoffeln, Karotten undZwiebeln verarbeitet werden, war einErweiterungsbau notwendig, der in dervorhandenen Bauparzelle realisiert wer-den konnte. In Charrat (VS) fehlte derPlatz auf dem Betriebsgelände, deshalbmusste neu gebaut werden. Auch hierstand der Nutzen für die Produzentenim Mittelpunkt, denn das Leistungszen-trum wurde in nächster Nähe zu denWalliser Apfelproduzenten realisiert.
Neues am gleichen Platz DerWille und das Ziel der fenaco, mit demBoden sorgsam umzugehen, zeigen sichauch in Moudon (VD), auf dem Geländeder ehemaligen Kartoffelzentrale. Dortwurde diesen Sommer die neue Pflan-zenschutzvertriebszentrale der fenacoeröffnet. Die früheren Gebäude der Kar-toffelzentrale wurden abgerissen, dennsie erfüllten bautechnisch die Sicher-heitsanforderungen für die Lagerungvon Pflanzenschutzmitteln und Spezial-dünger nicht mehr. Das neue Gebäudeentstand auf dem Grundriss des alten.Es wurde kein zusätzlicher Quadratme-
Schöne Ernte und moderne AnnahmeDie Getreidesammelstelle in Eysins wurde für 3 Mio. Fr.
erweitert und modernisiert. Nun ist sie diesen Sommer zeitgleich mit der Gerstenernte in Betrieb genommen worden. Die Bauern
der Region lieferten rund 7600 t Brot- und Futtergetreide, Erbsen und Raps an.
Als Folge des Siedlungswachstums geht inder Schweiz seit Jahrzehnten Kulturlandverloren. Diese Tatsache schmerzt jedenLandwirt, denn Kulturland ist Basis für dieLebensmittelproduktion.
Zweck und Ziel der fenaco ist es, dieLandwirte bei der wirtschaftlichen Ent -wicklung ihrer Unternehmen zu unterstüt-zen. Deshalb trägt auch die fenaco Sorgezum heimischen Boden. Im Wissen um dieKnappheit dieses Produktionsfaktors wägtsie bei der Modernisierung ihrer Verarbei-tungsbetriebe, Lagerhallen und Verkaufs-stellen stets sorgfältig ab. Sie gibt Lösun gen den Vorzug, bei denen aufbeste henden Betriebsarealen gebautwerden kann, auch wenn dies höhereInvestitionskosten mit sich bringen kann(siehe Artikel nebenan).
Solche Lösungen sind nicht in jedem Fallmöglich. Als unternehmerisch tätigeGenossenschaft ist die fenaco auch derWirtschaftlichkeit verpflichtet. Um imharten Marktumfeld bestehen zu können,wird teilweise auch auf der «grünenWiese» gebaut. Insbesondere neueLANDI-Marktplätze brauchen guteErreichbarkeit für einen wirtschaftlichenBetrieb.
Die fenaco-LANDI Gruppe wählt neueStandorte sorgfältig aus und siedelt sie inBau- und Industriezonen an. Beim Bauwird dem Anspruch des Kulturlandschut-zes und weiteren ökologischen AspektenRechnung getragen. Wo immer möglichwird im Minergie-Standard gebaut. Eswerden Wärmerückgewinnungsanlagenund Holzpellet-Heizungen für dieVerwertung von Schweizer Holz installiert.Zudem wurde damit begonnen, dieNeubauten mit Photovoltaikanlagen zubestücken, die den Strombedarf fürhunderte von Einfamilienhäusern decken.
Die fenaco stellt sich dem Spannungsfeldzwischen Kulturlandverlust und Wirt-schaftlichkeit und wird auch in Zukunft mitAugenmass vorgehen. Eine stetigeEntwicklung der Infrastruktur ist nötig, umsich nachhaltig für die Bauern und eineproduzierende Schweizer Landwirtschafteinzusetzen.
Martin KellerVorsitzender der Geschäftsleitung fenaco
Fortsetzung Seite 6
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FENACO
heid. Die Bauparzelle auf der «grünenWiese» war der Bau- beziehungsweiseIndustriezone zugeteilt. Zudem wies siedurch den nahegelegenen Schlachthofund den Autobahnanschluss logistischeVorteile auf, wodurch Transportkostengesenkt und die Wirtschaftlichkeit ver-bessert werden konnten. Um auch inZukunft erfolgreich Schweizer Fleischvermarkten zu können, ist dessen wirt-schaftliche Verarbeitung unumgänglich.
Die LANDI Rebabaute in Aesch (BL)
eine fünfstöckigeLANDI. Eine
Mehrfachnutzungergibt sich durch die
Vermietung vonBüroräumlichkeiten.
Oberstes Gebot in der fenaco sei dernachhaltige und haushälterische Um-gang mit dem Boden, betont Marschall,der in Neuenegg (BE) einen 45 ha gros-sen Ackerbaubetrieb führt. «Der scho-nende Umgang mit Fruchtfolgeflächenist uns Bauern sehr wichtig und das set-zen wir auch in unseren Gremien um»,betont er.
LANDI Projekte Baut die fenaco-LANDI Gruppe eine neue LANDI ist dasweitherum sichtbar, gerade wenn diesequasi auf der «grünen Wiese» gebautwird, was aber weniger der Fall ist, alsallgemein angenommen. So entstandbeispielsweise in Marly (FR) der neueLANDI-Laden auf einem Industrieareal,deren Fabrik nicht mehr genutzt wurde.
Die Volg-Verteilzentrale in Oberbippversorgt seit 2011 rund 400 Verkaufs-stellen westlich des Bareggtunnels mitFrischprodukten. Die Gründe für diesenNeubau sind vielfältig: Einerseits ist dieVolg-Gruppe in den letzten Jahren starkRichtung Westschweiz gewachsen, waseinen Ausbau der Infrastruktur und derLogistik nach sich zog. Die Produktemüssen am Morgen früh in den Lädensein. Mit dem Standort Oberbipp wirddem Stau am Bareggtunnel entgangen.Andererseits lief die Partnerschaft mitder Emmi aus, wo der Volg in Suhr einenFrischdienst betreiben konnte.
Bewilligt von Bauern Unter demPräsidium von Lienhard Marschall wur-den all diese Investitionsprojekte vonder fenaco-Verwaltung geprüft und fürnotwendig erachtet. Die fenaco-Verwal-tung besteht hauptsächlich aus aktivenBauern und ist aus den vier Regionenzusammengesetzt. Lienhard Marschallerklärt: «Jeder Landkauf, -verkauf oder -tausch muss von der fenaco-Verwaltunggeprüft und verabschiedet werden,auch wenn es nur um wenige Quadrat-meter geht. Ebenso müssen alle Investi-tionsprojekte, die eine Summe von500000 Fr. überschreiten, von der fena-co-Verwaltung bewilligt werden.» Im18-köpfigen Verwaltungsrat sitzen 12aktive Bauern. «Bei Entscheiden, wo esum Kulturland und hohe Investitions-summen geht, schauen wir besondersgenau hin. Da gibt es kein Durchwin-ken,» sagt Lienhard Marschall. «Die In-vestitionen in Bazenheid und Oberbippwurden in der Verwaltung intensiv dis-kutiert und schliesslich gutgeheissen.»
AKTUELL
6 9 2012 · UFA-REVUE
ter Kulturland verbaut. Moudon posi-tioniert sich vom Standort her in einerfür die Landwirtschaft produktiven Re-gion und ist verkehrstechnisch für LKWsproblemlos zu erreichen.
Sachzwänge Auch die Erweiterungund Modernisierung der UFA-Werke inHerzogenbuchsee (BE), Sursee (LU) undPuidoux (VD) liessen sich realisieren,ohne wertvolles Kulturland zu nutzen.Es gibt aber auch Beispiele, wo die fenaco ihre selbstauferlegten Ziele nichtrealisieren konnte. Zu diesen Bauprojek-ten gehören die Ernst Sutter AG in Ba-zenheid (SG) und der Neubau einerFrischprodukteverteilzentrale für denVolg in Oberbipp (BE). Um eine wirt-schaftliche Fleischverarbeitung sicher-zustellen, konzentrierte die Ernst SutterAG 2011 die gesamte Verarbeitung undVeredelung von Frischfleisch in Bazen-
«Soll in Reiden (LU)ein neuer LANDILaden entstehen,
muss quasi auf ‹grüner› Wiese gebaut werden.
Die Gemeinde willdas so».Pius Vonarburg,
Präsident LANDI Oberes Wiggertal
«Der LANDI Laden in Marly (FR)
entstand auf demIndustriegeländeeiner ehemaligen
Fabrik».Marius Rudaz,
Präsident LANDI Sarine SA
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FENACO
wirtschaften erfolgreich. Dieser Erfolgkommt schliesslich dem GeschäftsfeldAgro und damit den Bauern zugute.
Im Durchschnitt der letzten Jahrekostete ein LANDI-Neubau rund 10Mio. Fr. Dafür aufgewendet wird rund 1ha Land. Wird eine LANDI mehrstöckigoder unterkellert (Parkplätze) gebaut,wie dies beispielsweise bei dem Projektder LANDI Reba in Aesch war, erhöhensich die Kosten um ein Vielfaches. DieseKosten sind gerechtfertigt, wenn zusätz-liche Einnahmen generiert werden kön-nen, beispielsweise durch Büro- oderWohnraumvermietung. Das Marktpo-tenzial dazu ist in Aesch vorhanden,aber in den ländlichen Regionen wird esdiesbezüglich schwierig. Zudem handeltes sich bei diesen Tätigkeitsfeldern nichtum Kernaufgaben, die eine LANDI zuerfüllen hat. In diesem Spannungsfeldund in Abwägung der verschiedenstenStandpunkte müssen sich die LANDI-Mitglieder entscheiden, ob und wie neugebaut wird. Ein Entscheid, der gele-gentlich schwer fällt, denn LANDI-Mit-glieder sind mehrheitlich aktive Bauernund wissen, wie notwendig die Kultur-landerhaltung ist, einerseits weil es sichdabei um ihre eigene Produktions-grundlage handelt und andererseits weilsie sich der grossen Verantwortung zurErhaltung der Ernährungssouveränitätin der Schweiz bewusst sind. �
gend dem Bereich Agro zu gute.» Poten-zial im Detailhandel sieht Vonarburg inReiden aber nicht am bestehendenLANDI-Standort. Der bestehende Ladensei mitten im Dorf gelegen und die Zu-fahrt sowie das Parkplatzangebot der-massen schwierig, dass der Laden früheroder später seine Tore schliessen müsse.Ein erstes Neubauprojekt der LANDIwurde im Dorf selber geplant, da mandem Grundsatz des verdichteten BauensRechnung tragen wollte. Das Projektscheiterte jedoch am ablehnenden Ent-scheid der Gemeinde, welche das Dorfzur reinen Wohnzone umfunktionierenmöchte. Nun wurde im Sommer 2012ein neuer Standort gefunden. Die Ge-meindeversammlung hiess eine Umzo-nung und dadurch die Schaffung einerIndustriezone im Weiler «Mehlsecken»gut. Die LANDI konnte sich dabei einStück Land für ihren Neubau sichern. «Ja, es ist schon so, wenn man diesenFlecken Land, der überbaut wird, sieht,wird jedem produzierenden Landwirtschwer ums Herz», offenbart auch Von-arburg die zwei Seelen in seiner Brust.Auf der einen Seite steht der Kultur-landverlust und auf der anderen die In-teressen der Reidener Landwirte undder Bevölkerung, die sich einen moder-nen LANDI-Laden wünschen. Pius Von-arburg will und muss die LANDI Ober-wiggertal, welche sehr innovativ ist,weiterentwickeln.
«Die landwirtschaftlichen Genossen-schaften sind basisdemokratisch organi-siert. So wird auch der Landkauf und dasNeubauprojekt einer ausserordentli-chen Mitgliederversammlung vorge-legt», betont Vonarburg. Beim Neubaugelte es, verschiedene Varianten für eineMehrfachnutzung des Standorts zu prü-fen, zum Beispiel Mehrstöckigkeit oderdas Anbringen von Solarpanels auf demDach. «Das Projekt muss jedoch wirt-schaftlich tragbar sein», fügt der LANDI-Präsident an.
Wirtschaftlichkeit So wie derLANDI Oberwiggertal geht es anderenlandwirtschaftlichen Genossenschaftenauch. Der Detailhandel ist ein bedeu-tendes Geschäftsfeld und darf punktoInvestitionen, Wachstum und Weiter-entwicklung nicht vernachlässigt wer-den. LANDI- und Volg-Läden, Agrola-Tankstellen und ihre TopShops
Der Laden in Marly gehört der LANDISarine SA. Sie wird vom Landwirt Ma -rius Rudaz aus Villars-sur-Glâne (FR)präsidiert. Innerhalb der LANDI, aberauch als Mitglied der Raumplanungs-kommission der Gemeinde Villars-sur-Glâne, setzt sich Rudaz für Kultur-landerhaltung ein. In Villars-sur-Glânebewirtschaftet er mit seinem Bruder zu-sammen einen 90-ha-Pachtbetrieb. Sieseien mittlerweile die einzigen Bauernin dieser 12000 Einwohner zählendenVorortgemeinde von Freiburg.
Die Zersiedelung des Mittellandes seiproblematisch, immer mehr Flächenwürden aus der Produktion genommen.Die herkömmliche Wirtschaftsweisewerde in vielfältiger Weise aufwändiger,sagt Marius Rudaz und weist auf diewachsenden Probleme betreffend Ge-ruchsimmissionen, Littering, Hundekot,verstärktes Verkehrsaufkommen etc.hin. «Das Rad lässt sich aber nicht zu-rückdrehen. Die Bauern sind flächen-mässig die grössten Grundeigentümerder Schweiz und tragen damit eine gros-se Verantwortung zur Fruchtflächener-haltung», ist Rudaz überzeugt.
Stillstand oder Wachstum In-dustriebrache zu nutzen, ist nicht immermöglich. Das weiss auch Pius Vonar-burg. Der Landwirt und Präsident derLANDI Oberwiggertal (LU) bewirtschaf-tet in einer Betriebsgemeinschaft einen62-ha-Betrieb in Schötz (LU) und er-klärt: «Die LANDI Oberwiggertal erwirt-schaftet 27% des Umsatzes mit demDetailhandel (2011). Dieser Umsatz,respektive der Gewinn aus dem Ge-schäftsfeld Detailhandel kommt vorwie-
AKTUELL
UFA-REVUE · 9 2012 7
Autor Josef Sommerist Geschäftsleitungs-mitglied und leitet vonSursee (LU) aus dieDivision 1 (Region undLANDI) der fenaco-LANDI Gruppe.
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«Der schonendeUmgang mit
Fruchtfolgeflächenist uns Bauern
wichtig und wir setzen uns dafür
in unseren Gremien ein».
Lienhard Marschall, Präsident fenaco
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NebenbeschäftigungNicht in jedem Fall führt ein Land-wirt auch in einem Nebenerwerb imSinne des Gesetzes eine selbststän-dige Erwerbstätigkeit aus. So klassi-fiziert nicht der Titel (z.B. Auftrag)eines Vertrags den sozialversiche-rungsrechtlichen Status des Auftrag-nehmers, sondern dessen Inhalt unddie tatsächlichen wirtschaftlichenVerhältnisse zum Auftraggeber. DerEntscheid, ob es sich um einenselbstständigen oder unselbständi-gen Nebenerwerb handelt, liegt be-züglich Sozialversicherungen beiden Ausgleichskassen oder der Suva.Wird von einem Arbeitsverhältnis(unselbstständige Erwerbstätigkeit)ausgegangen, sind die arbeits- undsozialversicherungsrechtlichenSchutznormen (Einhaltung der gel-tenden Mindestlöhne, Beitrags-pflicht des Auftraggebers an die Sozialversicherungen des Auftrag-nehmers) einzuhalten. Bei Unsicher-heit besteht die Möglichkeit, Auf-tragsverhältnisse vorgängig von denAusgleichskassen prüfen zu lassen.Marco Gottardi, SBV Versicherungen,Brugg, www.sbv-versicherungen.ch
stellten, parzellenscharfen Dün-gungsplan belege. Das Verord-nungsrecht für das Beitragsjahr2005 habe, anders als heute, dieEinreichung eines vorgängigen Dün-gungsplanes noch nicht vorge-schrieben.
Es sei zu prüfen, ob X den ÖLNohne Düngungsplan zu erbringenvermöge. Dabei sei auf seine Be-weisangebote zurückzukommen,die er bereits der kantonalen Re-kurskommission unterbreitet hatte.
MANAGEMENTKURZMELDUNGEN
Anerkannt und trotzdem Direktzahlungen verweigertDie zuständige Kontroll- und Zerti-fizierungsstelle anerkannte den Be-trieb von X für das Jahr 2005 als Bio-betrieb. In der Folge wurden X fürdas Jahr 2005 dennoch die Direkt-zahlungen verweigert, mit der Begründung, der ÖLN sei wegenMängeln in den Bereichen Aufzeich-nungen und Düngung nicht erfüllt.Die unterschiedliche Beurteilungdurch die Zertifizierungsstelle unddie über die Direktzahlungen verfü-gende kantonale Behörde halte vordem Bundesrecht stand, stellte dasBundesgericht fest. Der Kanton seibeim Entscheid über die Direktzah-lungen nicht zwingend an den Zer-tifizierungsentscheid gebunden. Xmüsse eine ausgeglichene Dünger-bilanz vorlegen. Für das Beitragsjahr2005 dürfe von ihm hingegen nichtverlangt werden, dass er die Nähr-stoffbilanz mit einem vorgängig er-
An der Sitzung der Vereinigung derGenossenschaftsverbände vom 26.Mai 1950 sei der «Rahmen der üb-lichen Besprechungen mit orientie-rendem Charak-ter» gesprengtworden, schriebFranz Xaver Fi-scher 1984 imRückblick auf 25Jahre UFA Ge-nossenschaft. Zu Recht. Denn be-schlossen wurde an diesem denk-würdigen Datum, dass dieGenossenschaftsverbände in Zu-kunft die ganze Schweiz mit einemeinheitlichen Markenfutter belie-fern wollten. Dazu riefen sie eineFuttermittelkommission ins Leben.Diese erhielt den Auftrag, Rezept-vorschriften und eine einheitlichePreisgestaltung auszuarbeiten, eineneutrale Herstellerkontrolle einzu-führen und unter dem Namen UFAschweizweit Werbung für das neuzu schaffende Futter zu machen.
Der Kommission gehörten nebenVertretern der Genossenschaftsver-bände auch Wissenschafter wieHerbert Jucker von der ETH an.Trotz dem über die Sprachgrenzenhinweg einprägsamen Namen (UFAwar die Abkürzung des französi-schen Namens der Vereinigung) undder wissenschaftlichen Legitimationder geheim gehaltenen Rezepte,stellte sich der Erfolg aber erst all-mählich ein. Von 1952 bis 1958konnte der Umsatz jedoch fast ver-dreifacht werden. Dadurch stiegendie Einnahmen aus den Konzessi-onsgebühren, so dass 1958 ein ers-ter Versuchsbetrieb gekauft werdenkonnte. Für den Ausbau der UFAFuttermittel in den 1960er Jahrenverantwortlich war dann die UFAGenossenschaft, die am 1. Mai dieUFA-Futtermittelkommission alsTrägerin der Marke UFA ablöste.
Peter Moser, Archiv für Agrargeschichte, Bern
Tagesaktuelle Neuigkeitenwww.ufarevue.ch
Wie die Marke UFAentstand
Wege der AgrargeschichteAus Anlass des zehnjährigen Beste-hens des Archivs fur Agrargeschich-te (AfA) werden die vergangenenund zukünftigen Aktivitäten ge-meinsam mit dem Institut für Ge-schichte des ländlichen Raumes(IGLR) in St. Pölten (Österreich) re-flektiert. Am Workshop vom 21.September 2012 in Insbruck wirdzudem das Resultat einer externenfachlichen Evaluation vorgestellt.www.agrararchiv.ch
Agro-Kaufleute HFVor 25 Jahren wurde der Ausbil-dungsgang zum Agro-Kaufmann HFeröffnet. Seither haben über 500Absolventen ihre HF-Ausbildung
abgeschlossen undsind aktiv und erfolg-reich im Berufsle-ben. Die Jubiläums-veranstaltung am 7.
September 2012 in Bern ist restlosausgebucht. Mehr über die Ausbil-dung zum Agro-Kaufmann HF auchim neuen Film auf der Websitewww.ufarevue.ch.
www.agrokaufmann.ch
UFA-REVUE · 9 2012 9
Die Vorinstanzen hätten darauf ein-gehen und diese Beweise prüfenmüssen.
Weil sie dies nicht taten, hiess dasBundesgericht die Beschwerde vonX gut. Es wies die Sache zur weite-ren Abklärung und Neubeurteilungan die kantonale Rekurskommissionzurück (Urteil 2C_44/2011 vom26.07.2011).Andreas Wasserfallen, Agronom undRechtsanwalt, Länggass-Strasse 7,3001 Bern
Mindestzahl 7Käserei- und Milchgenossenschaf-ten müssen aufgelöst werden, wenndie Anzahl Mitglieder unter 7 fällt,gemäss Art. 731b Abs. 1 OR sowieeines Bundesgerichtsurteils (Bger4A_729/2011). Bei Genossenschaf-ten mit viel Vermögen und wenigMitgliedern kann die Auflösung vonAmtes wegen erzwungen werden.Die Auflösung der Genossenschafterfolgt nach den Regeln des Konkur-ses und kann grosse Werteinbussenzur Folge haben. Von Gesetzes we-gen wird der Liquidationsüber-schuss zu genossenschaftlichen-oder gemeinnützigen Zwecken ver-teilt. Ehemalige Genossenschaftergehen leer aus. Genossenschaften,die den ursprünglichen Zweck ver-loren haben und über grösseres Ver-mögen verfügen (Liegenschaften)sollten vorgängig in AG oder GmbHumwandelt werden. Allenfalls kannder Genossenschaft eine Frist zurWiederherstellung des rechtmässi-gen Zustandes von sieben Mindest-mitgliedern eingeräumt werden.Martin Würsch, SBV Treuhand undSchätzungen, 5200 Brugg.
ufarevue.ch
D_MA0_Kurznews_0912 ok_2012 29.08.12 10:10 Seite 9
Dunja Dux
Pierrick Jan
Autoren Dunja Dux und Pierrick Jan,Forschungsanstalt Agroscope Reckenholz-Tänikon ART, Tänikon 1,8356 Ettenhausen.
INFINFO BOXBOXINFO BOXINFO BOXwww.ufarevue.ch 9 · 12
Die Zentrale Auswertung von Buch-haltungsdaten (ZA) ist auf schwei-zerischer Ebene für das Monitoringdes Einkommens der landwirt-
schaftlichen Betriebe verantwortlich.Hierfür wertet sie jährlich die Buchhal-tungsabschlüsse von rund 3500 Betrie-ben aus. Diese Informationen bilden dieDatengrundlage für landwirtschaftlichePraxis und Beratung, Agrarpolitik sowieAgrarforschung.
Um die Zuverlässigkeit der Aussagenzur wirtschaftlichen Situation der Land-wirtschaft zu erhöhen, soll das bisherigeSystem bezüglich Repräsentativität undGenauigkeit der Schätzung verbessertwerden. Zu diesem Zweck entwickeltedie ZA ein neues Konzept, das aus zweiStichproben A und B besteht: • Stichprobe A umfasst einfache Kenn-
zahlen aus einem Finanzbuch -haltungsabschluss und deckt die Gesamtheit aller Betriebstypen, Re-gionen und Flächenklassen ab.
• Stichprobe B basiert auf detailliertenDaten aus einem Finanzbuchhal-tungsabschluss ergänzt mit Teilkos-tenrechnung. Enthalten sind nur Betriebstypen, die eine gewisse Be-deutung aufweisen und wo eine aus-reichende Teilnahmebereitschaft er-wartet werden darf.
Um die Grundgesamtheit der SchweizerLandwirtschaftsbetriebe möglichst rea-litätstreu darzustellen, sollen die Betrie-be für beide Stichproben zufällig ausge-wählt und rekrutiert werden. Im letztenJahr fand eine erste Testphase für die zu-künftige Stichprobe A statt.
Testphase 2011 Damit die Zufalls-auswahl umgesetzt und der Daten-schutz eingehalten werden kann, muss
eine unabhängige Rekrutierungsstelledie Datenlieferanten kontaktieren. DasLINK Institut für Markt- und Sozialfor-schung wurde als Rekrutierungsstellebeauftragt, je 55 Verkehrsmilch- undSpezialkulturbetriebe zu rekrutieren.
Der Erhebungsbogen umfasste gut 30Kennzahlen zum Buchhaltungsjahr2010. Das Treuhandbüro oder derLandwirt selbst konnte ihn bis am 5. Au-gust 2011 ausfüllen. Landwirte undTreuhandstellen, die vollständige Da-tensätze lieferten, erhielten eine Ent-schädigung.
Resultate Nach einer detaillierten In-formation durch die Rekrutierungsstellewaren 58% der angefragten Datenliefe-ranten bereit zu liefern. Die Teilnahme-bereitschaft in der Deutschschweiz lagmit 62% höher als in der Westschweizmit 46% und in der italienischenSchweiz mit 50% der gültigen Adressen.Positiv zu bewerten ist die Tatsache,dass die Teilnahmebereitschaft beim Be-triebstyp Spezialkulturen, der im jetzi-gen System der ZA als sehr schwierig zurekrutieren galt, nicht kleiner als beimBetriebstyp Verkehrsmilch war.
Bis am 5. August gingen total 65 voll-ständig ausgefüllte Erhebungsbogenein. Dies entspricht einer Rücklaufquotevon 32% der gültigen Adressen. 65%der Betriebsleiter haben den Erhe-bungsbogen selbst ausgefüllt, 35% derDatensätze wurden durch Treuhandstel-len geliefert. 54% der Erhebungsbogenkam in Papierform zurück, der Rest alsOnline-Erhebungsbogen.
Die Qualität und Vollständigkeit derDaten aus den Papiererhebungsbogenfiel schlechter aus als jene in elektroni-scher Form. Die Rücklaufquote der Er-
hebungsbogen war bei der Lieferungdurch Treuhandstellen höher als bei denLandwirten.
Fazit Die Quote der teilnahmeberei-ten Betriebe war für eine erste Testpha-se hoch und die Rücklaufquote der Er-hebungsbogen lag im Bereich derErwartungen. Eine Zufallsstichprobescheint somit grundsätzlich machbar.Handlungsbedarf fordert die heteroge-ne Datenqualität. Für viele Datenliefe-ranten ohne treuhänderische Ausbil-dung war der Erhebungsbogen zum Teilschwer verständlich.
Testphase 2012 Darum hat ARTfür die zweite Testphase 2012 einenneuen elektronischen Erhebungsbogenentwickelt, der für eine breitere Palettevon Finanzbuchhaltungsabschlüssen an-gewendet werden kann. Die Daten ab2012 sind zwingend elektronisch zu lie-fern. Erstellt eine Treuhandstelle den Fi-nanzbuchhaltungsabschluss, so mussdie Datenlieferung ebenfalls durch sieerfolgen. In der zweiten Testphase wirddas angepasste Konzept geprüft. Zudeminteressiert die Konstanz der Teilnahme-bereitschaft jener Betriebe, die schon inder ersten Testphase Daten lieferten. Al-len Datenlieferanten sei an dieser Stellebestens für die aktive Teilnahme ge-dankt. �
DIE ZENTRALE AUSWERTUNG VON BUCHHALTUNGSDATEN der Forschungsanstalt Agroscope Reckenholz-Tänikon verbessert das bisherige System der Einkommens erhebung bezüglich Repräsentativität und Genauigkeit.
Erste Schritte in RichtungZufallsstichprobe
10 9 2012 · UFA-REVUE
MANAGEMENT
D_MA7_DuxJan_0912 ok_2012 28.08.12 16:26 Seite 10
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Inserate UR 0912 D_2012 28.08.12 14:00 Seite 11
DanielWinkelmann
BrunoDurgiai
Tabelle 1: Testergebnisse BuchhaltungsprogrammeProgrammInternetanschlussDarstellung und ÜbersichtHandling, BenutzerfreundlichkeitE-BankingVerkaufspreis (Grund- oder Basisprogramm)Preis und LeistungBetriebswirtschaftliche KennzahlenAnzahl an ZusatzprogrammenWartung- und ServiceangebotSprache
SystemvoraussetzungenKernkompetenz
Verbreitung
Fazit
Im breiten Angebot an Buchhal-tungsprogrammen können die Bau-ernfamilien heute von einer einfachgeführten Finanzbuchhaltung über
eine detaillierte Betriebsbuchhaltungbis hin zu einer komplexen Betriebsfüh-rung mit Lohn- und Mehrwertsteuerab-rechnung alles haben. Nicht alle Buch-haltungsprogramme sind aber auf alleStufen ausbaubar.
Das Programm Agroplus bietet ne-ben seinen technischen Programmen(ÖLN, Düngungsplanung und Feld -
kalender) eine einfache Finanzbuchhal-tung, aus welcher aber interessanteAuswertungen wie Vorjahresvergleicheoder Kontenauswertungen gemachtwerden können.
Auf Stufe Betriebsbuchhaltung eig-nen sich vor allem die Programme vonAgroOffice und Pinus. Sie sind ideal aufdie Bedürfnisse der Landwirtschaft zu-geschnitten und verfügen über hervor-ragende Buchungsmasken. Nebst derBuchhaltung bieten sie auch E-Bankingund ein Programm für die Rechnungs-
stellung (Faktura) an. Pinus verfügt da-rüber hinaus über ein gutes Lohnpro-gramm. Mit diesen Programmen kön-nen in einem ersten Schritt auch nureinfache Finanzbuchhaltungen erstelltwerden.
Zu den komplettesten Programmengehören die Lösungen Agris®quattroder Firma CBT, Farmstar von Protecdata,IsaFibu von Isagri und A-Twin.Biz vonAgro-Twin. Die Firma CBT bietet zudemverschiedene Agris-Branchenlösungenan, zum Beispiel für Lohnunternehmen,
BUCHHALTUNGSPROGRAMME IM TEST Eine Bachelor-Arbeit an der Hochschulefür Agrar-, Forst- und Lebensmittelwissenschaften (HAFL) in Zollikofen zeigt, dass dieheutigen landwirtschaftlichen Buchhaltungsprogramme sehr gut auf die Bedürfnisse derBauernfamilien zugeschnitten sind. Die praktische Anwendung wurde von 20 Studieren-den des Abschlussjahrganges Agrarwirtschaft verglichen.
Auf die Bedürfnisse zugeschnitten
12 9 2012 · UFA-REVUE
MANAGEMENTPRAXISTEST
Agropluswww.agroplus.chgutsehr gutgeplant950 Fr.
gutMittelwenigsehr gutdeutsch, französisch
Windows XP oder neuerSchlichtes und einfaches Programm.Gut geeignet für einfache landwirt-schaftliche Buchhaltungen.
Geringe Verbreitung des Buch -haltungsprogramms. Das Technik-Programm ist weiter verbreitet.
Das Programm ist einfach zu be -dienen mit einer klaren Menü -führung, ist geeignet für kleinereBetriebe, kann aber auch aufgrösseren Betrieben eingesetztwerden. Das Programm ist bei denTreuhändern kaum verbreitet undverfügt ausschliesslich über eineFinanzbuchhaltung.
Pinuswww.pinus.chgutgutvorhanden990 Fr.
sehr gutVielemittelgutdeutsch
Windows NT 4.0 oder neuerKomplettes Programm mit sehrgutem Fakturierungs- und Lohn -programm.
Hohe Verbreitug im KMU-Sektor.Auch in der Landwirtschaft gutverbreitet und hohe Akzeptanz beiden Treuhändern.Dieses Programm ist gut auf dieLandwirtschaft abgestimmt, kannaber auch gut in KMU-Betriebeneingesetzt werden. Besondershervorzuheben ist das professionelleLohnabrechnungs- und das guteFakturierungsprogramm.
AgroOfficewww.agrooffice.chsehr gutsehr gutvorhanden, inklusive Kontenabgleich1200 Fr.
gutvielemittelsehr gutdeutsch, französisch
Windows XP oder neuerÜbersichtliches und benutzer -freundliches Programm mit sehrgutem E-Banking-Programm.
Sehr hohe Verbreitung in derLandwirtschaft und bei Treuhändern.
Das Programm erleichtert durch diehervoragende Buchungsmaske unddie einfache Handhabung die Arbeitdes Landwirtes. Zudem verfügt esüber ein durchdachtes E-Banking-Programm sowie hervoragendeSupport-Leistungen und ist bei denTreuhändern breit abgestützt.
D_MA5_DurgiaiWinkelmann_0912 ok_2012 28.08.12 16:23 Seite 12
Studienrende vonZollikofen testeten die Buchhaltungs -
programme.
Hans Imhof istBereichsleiter Beratungbei der Agro-TreuhandRütti AG in Zollikofen(BE) und hat dieBachelor-arbeit alsexterne Fachpersonbeurteilt.
UFA-REVUE · 9 2012 13
Milch- oder Eierhandel, Baumschulenoder Mühlen. Die Firma Protecdata bie-tet neben FarmStar ebenfalls für Müh-len und Bäckereien KMU-Lösungen an.Als eigentliche Betriebsführungsinstru-mente können Isagri und das sich imEndstadium der Entwicklung befinden-de A-Twin bezeichnet werden. VonLohnabrechnung bis zur Preiskalkulatio-nen auf Vollkosten-Basis, etwa für Di-rektvermarktung, kann bei entspre-chenden Fähigkeiten vieles mit diesenProgrammen erledigt werden.
Systemvoraussetzungen Sämtli-che Programme werden laufend aktua-lisiert und auf dem neusten Stand ge halten. Somit laufen die meistenBuchhaltungsprogramme auf den gängi-gen Windows-Betriebssystem ab Wind-ows XP bis Windows 7. Explizite Mac-oder Linux-Buchhaltungsprogrammegibt es zur Zeit auf dem Markt nochnicht. Jedoch können die meisten Pro-gramme mit Hilfe einer Virtualisierungs-software auch auf Mac- oder Linux-Computern laufen. Informationen zudieser Virtualisierungssoftware sind un-
MANAGEMENTPRAXISTEST
IsaFibuwww.agrarsoftware.chgenügendgenügendKein E-Banking, aber Kontenabgleich990 Fr.
genügendsehr vielesehr vielegutdeutsch, französisch, italienisch,spanischWindows XP oder neuerGute Unterstützung für die gesamteBetriebsführung. DifferenzierteAuswertungen möglich.
Hohe Verbreitung in Europa. In derSchweiz noch wenig verbreitet, besserverbreitet aber in der Westschweiz.
Dieses Buchaltungs- und Betriebs -führungsprogramm bietet beinaheunbegrenzte Möglickeiten. Isagri istdie grösste Informatikfirma für Land -wirtschaft in Europa. Muss jedoch inder Schweiz noch weiter Fuss fassenund Partner finden.
Benutzerfreundlich, E-Banking und SupportDie Bachelor-Arbeit von Daniel Winkelmann zeigt, dass für dieLandwirtschaft eine breite Palette von Buchhaltungsprogrammen zurVerfügung steht, die die allermeisten Bedürfnisse abdecken. Obwohldie Programme mehrheitlich sehr benutzerfreundlich sind,erleichtern bereits vorhandene PC- und Buchhaltungskenntnis-se den Einstieg stark, andernfalls ist in den ersten zwei bis dreiJahren mit Mehraufwand zu rechnen. Für das Einrichten desKontenplans und der Eingangsbilanz empfehlen wir die Zusammenarbeit mit einemTreuhänder. Nach unseren Erfahrungen an der Agro Treuhand Rütti bringt E-Banking imVerbund mit dem Kontenabgleich eine grosse Zeitersparnis. Bezahlte Rechnungen undeingegangene Zahlungen können so direkt verbucht und müssen nicht noch einmalerfasst werden. Zusammen mit – wenn benötigt – Mwst-Abrechnung, Geldflussrech-nung, Faktura- und Lohnprogramm können die administrativen Arbeiten auf demBetrieb so erleichtert werden.
Auch mit PC-Unterstützung ist die Buchhaltung als Betriebsführungsinstrument nur sogut wie sie sauber und aktuell nachgeführt wird. Zudem bildet sie immer nur die Ver gangenheit ab. Einzelne Programme verfügen zwar über eine Budget-Funktion,andern falls kann auch mit einer einfachen sepa raten Tabelle eine Liquiditätsplanungerstellt werden. Die Zusammenarbeit mit einem Treuhänder lohnt sich auf jeden Fall –sowohl für den Programm-Support als auch für steuerliche und betriebs-wirtschaftliche Fragen. Mit dem Direktzugriff über das Internet auf Ihren PC (Fernwartung) kann bei Fragen zum Programm oder der Buchführung effiziente Unterstützung geleistet werden. Treuhänder oder Treuhänderin besprechen mit Ihnen das Betriebsergebnis und daraus abzuleitende Massnahmen und bereiten den Abschluss z.Bsp. für Banken und Kredit-kassen vor. Mit Abschreibungen, Investitionsplanung, Rückstellungen usw. für den Steuerabschluss kann zudem die mittel- bis langfristige Steuerbelastung optimiert werden.
Hans Imhof
[email protected]ügendgenügendvorhanden990 Fr.
genügendsehr vielesehr vielegutdeutsch, teilweise französisch
Windows XP oder neuerKompletes Betriebsführungsprogrammmit vielen verschiedenen Branchen -lösungen. Speziell auf (grosse)Gemüseproduzenten ausgerichtet.Hohe Verbreitung in der Gemüse -branche. In der Landwirtschaft ehertiefe Vebreitung.
Das Programm bietet eine grosse undbreite Produktepalette und ist sehrgut geeignet für Betriebe mit einemgrossen Kundenstamm.
A-Twin.Bizwww.agro-twin.chgutgutvorhanden, inklusive Kontenabgleich499 Fr.
sehr gutvielesehr vielemitteldeutsch, französisch, italienisch,EnglischWindows 2000 oder neuerKompletes Betriebsführungsprogrammmit gutem E-Banking Modul. GuteUnterstützung bei Direktvermarktung.Sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis.Die AgroTwin Cash Linie ist in derLandwirtschaft sehr weit verbreitet.Das A-Twin.Biz Programm ist auf demVormarsch.Das neue Produkt aus der Agro-Twin-Linie ist sehr praxisfreundlich. Es ist ein komplettes Programm miteinfachen Bedienungsfunktionen. Zu -dem kann das weit verbreitete Agro-Twin-Cash weiter benutzt werden.
Farmstarwww.protecdata.chsehr gutsehr gutvorhanden, inklusive Kontenabgleich950 Fr.
sehr gutsehr vielesehr vielegutdeutsch
Windows 98 oder neuerÜbersichtliches und benutzerfreund -liches Buchhaltungsprogramm. Sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis.
Mittlere Verbreitung in der Landwirtschaft.
Das Programm ist ein einfaches undpraxis taugliches Produkt undermöglicht eine äusserst speditiveAbwicklung der Buchhaltungs arbeiten.Das Design des Programms ist etwasaltmodisch, was aber seine Funktiona-lität nicht beeinträchtigt.
D_MA5_DurgiaiWinkelmann_0912 ok_2012 28.08.12 16:24 Seite 13
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Frustration und schlecht investiertesGeld zu vermeiden. Die Eigenschaften,Vor- und Nachteile der einzelnen Pro-gramme sind auf die Bedürfnisse desBetriebes abzustimmen. Buchhaltungs-programme sollen die immer an-spruchsvollere Betriebsführung erleich-tern. Auch lohnt es sich, die Angebotemit dem Treuhänder zu diskutieren unddessen Erfahrungen in die Entscheidungmit einzubeziehen. �
PRAXISTEST MANAGEMENT
14 9 2012 · UFA-REVUE
Autoren Bruno Durgiai ist Dozent für Agrarwirtschaft an der Hochschulefür Agrar-, Forst- und Lebensmittel -wissenschaften (HAFL), Länggasse 85,3052 Zollikofen
Daniel Winkelmann aus Mamishaus, istStudent im 3. Studienjahr und arbeitetin einem Teilzeitpensum als Agrotreu-händer. In seiner Bachelor-Arbeitvergleicht er Buchhaltungsprogrammeaus praktischer und methodischer Sicht.
INFINFO BOXBOXINFO BOXINFO BOXwww.ufarevue.ch 9 · 12
Tabelle 2: ZusatzprogrammeAgro Pinus Agro Isagri Agris A- Farmplus Office quattro Twin star
FinanzbuchhaltungBetriebsbuchhaltungLohnbuchhaltungProjekt-/ArbeitsplanungAdressenverwaltungE-Banking 1Tierregister 2ArbeitszeiterfassungAnlagebuchhaltungEtikettierungKassensystemeTourenmanagerChargen-/LagerverwaltungTerminverwaltung/KalenderInternetvermarktungFakturierungKommunikation mit KundenMobile Datenerfassung1 Kontenabgleich mittels MT940 ist möglich, jedoch kein direktes E-Banking.2 Verknüpfung mit AgroTech
ter www.pinus.ch Software System vor -aus setzungen ersichtlich.
Fazit Festzuhalten ist, dass alle ge-testeten Buchhaltungsprogramme guteinsetzbar und zweckmässig sind. DieseBuchhaltungsprogramme werden nurdann den Zweck nicht erfüllen, wennsie nicht zu den Betriebsverhältnissenund den Wünschen des Anwenderspassen. Es gilt, sich zu informieren, um
Branchen-Einträge
Besonders geprüft von den Studierenden wurde Darstellung, Übersicht, Handlingund Benutzerfreundlichkeit der Buchhaltungsprogramme. Bild: HAFL, Zollikofen.
D_MA5_DurgiaiWinkelmann_0912 ok_2012 28.08.12 16:24 Seite 14
UFA-REVUE · 9 2012 15
Einladung
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Inserate UR 0912 D_2012 28.08.12 14:01 Seite 15
LorenzStrebel
Die Übergabe an dieEhefrau muss dem
Landwirtschaftsamt,der AHV-Stelle und der Steuerbehörde
kommuniziert werden. Bild: Christian Mühlhausen,
landpixel.de
Ist der 65 Jahre alt werdende Be-wirtschafter verheiratet und seinEhepartner (meist die Ehefrau) jün-ger, dann stehen zwei Varianten zur
Verfügung um die Direktzahlungen wei-terhin für das Familieneinkommen zu si-chern. Damit kann der Betrieb – auch fi-nanziell vernünftig – aufrechterhaltenwerden, insbesondere bei noch unge-löster Nachfolge (fehlende oder noch inAusbildung stehende Nachkommen,Verkauf an Dritten noch nicht er-wünscht etc.). Einerseits kann die Ehe-frau als neue Bewirtschafterin gemel-det werden, wenn sie auch die übrigenVoraussetzungen zum Bezug von Di-rektzahlungen erfüllt (siehe Kasten). Anderseits können die Ehegatten auch eine Personengesellschaft nachArt. 19 Abs. 2 Direktzahlungsverord-nung (DZV) gründen.
Übergabe Ein Übergang der Bewirt-schaftung und der Betriebsführung aufdie Ehefrau liegt dann vor, wenn diesauch nach aussen hin kommuniziertwird: Mit dem Übergang der Bewirt-schaftung und Betriebsführung hat sichdie Ehefrau als Selbständigerwerbendebei der AHV anzumelden. In der Steuer -erklärung gibt sie das aus der selbststän-digen landwirtschaftlichen Erwerbstä-tigkeit erwirtschaftete Einkommen alsihr Einkommen an. Der Ehemann wirdbei der AHV abgemeldet und gibt ge-genüber den Steuerbehörden auch keinlandwirtschaftliches Einkommen mehrzur Versteuerung an. Gegenüber denDirektzahlungsbehörden tritt er nichtmehr als Bewirtschafter auf.
Personengesellschaft Bei derGründung einer Personengesellschaft
nach Art. 19 Abs. 2 DZV ist das Alter desjüngsten Bewirtschafters massgebend.Die Gesellschafter müssen ihre Funktionals Mitbewirtschafter tatsächlich wahr-nehmen und dürfen nicht mehr als 75%ausserhalb des Betriebes arbeiten.
In der Praxis wird diese Variante vonden Ehegatten so gut wie nie gewählt.Der Grund liegt darin, dass die Perso-nengesellschaft gegründet und späteraufgelöst und liquidiert werden muss,was zu vergleichsweise höheren Kostenführt als die Variante «Ehefrau als neueBewirtschafterin».
Bewirtschafterwechsel = Be-triebsübergabe Übergibt der Ehe -mann seiner Ehefrau die Bewirtschaf-tung um die Direktzahlungen zu sichern,dann hat das Auswirkungen auf die zu-gepachteten Grundstücke.
Nach Art. 19 des landwirtschaftlichenPachtgesetzes (LPG) liegt eine Betriebs-übergabe vor, wenn der Inhaber (Ehe-mann) ein landwirtschaftliches Gewer-be, das teilweise im Eigentum undteilweise gepachtet ist, einer anderenPerson (Ehefrau) zur Betriebsführungübergibt. Das ist der Fall, wenn die Ehe-frau aus direktzahlungsrechtlichenGründen neu alleine gegenüber den Be-hörden und Dritten als Bewirtschafterinauftritt.
Wenn die Ehefrau das bisher vomMann gepachtete Grundstück überneh-men will, dann muss sie dies dem Ver-pächter schriftlich erklären. Der Ver-pächter hat dann drei Monate Zeit, dieEhefrau als neue Pächterin abzulehnen(dann bleibt der Ehemann weiter Päch-ter) oder den Abschluss eines neuenVertrags mit der Ehefrau zu verlangen.Tut er weder das eine noch das andere,
tritt die Ehefrau in den laufenden Ver-trag ein. Im Einzelnen: «Tabelle: Auswir-kungen der Betriebsübergabe».
Ablehnung Bleibt der Ehemannaufgrund der Erklärung des VerpächtersPächter, dann muss später ihm gekün-digt werden bzw. er muss kündigen. Erkann den Pachtgegenstand unter seinerVerantwortung nach Art. 21a Abs. 2LPG von seiner Ehefrau bewirtschaftenlassen. Direktzahlungen erhalten aberweder sie noch er: Die Ehefrau ist nichtgleichzeitig Verantwortungsträgerinund Bewirtschafterin wie es die DZV
BEWIRTSCHAFTERWECHSEL ZWISCHEN DEN EHEGATTEN Erreicht der bisher gemeldete Bewirtschafter das 65. Altersjahr, dann entfällt der Anspruch auf Direktzahlungen ab dem 1. Januar des Folgejahres. Um sich die Direktzahlungen zu sichern, kann die Bewirtschaftung auf den Ehegatten übertragen werden.
Sicherung der Direktzahlungen
16 9 2012 · UFA-REVUE
MANAGEMENT
D_MA1_Strebel_0912 ok_2012 28.08.12 16:22 Seite 16
UFA-REVUE · 9 2012 17
verlangt, und der Ehemann ist zu alt(Art. 2 Abs. 1 lit. a DZV). UnlauteresVerhalten kann pachtrechtliche und di-rektzahlungsrechtliche Sanktionen nachsich ziehen. Wird der Pachtgegenstandveräussert, steht ein Vorkaufsrecht nachArt. 47 des Bundesgesetzes über dasbäuerliche Bodenrecht (BGBB) demEhemann zu, wenn die Mindestpacht-dauer nach LPG abgelaufen ist und erEigentümer oder wirtschaftlich Berech-tigter eines landwirtschaftlichen Ge-werbes ist.
Abschluss eines neuen Vertrags Wird auf Verlangen des Verpächters einneuer Vertrag mit der Ehefrau geschlos-sen, dann ist sie alleinige Pächterin underhält als Bewirtschafterin Direktzahlun-gen. Die Mindestpachtdauer beginntneu. Sie kann sich die bisherige Pacht-dauer des Ehemanns nicht anrechnenlassen, wenn der Pachtgegenstand ver-äussert wird und sie das gesetzliche Vor-kaufsrecht des Pächters ausüben möch-te. In der Regel besteht von vornhereinkein Vorkaufsrecht, weil die Ehefraunicht über ein landwirtschaftliches Ge-werbe verfügt: Sie ist weder Eigentüme-rin noch Nutzniesserin, sondern wird
das Gewerbe des Ehemannes in Ge-brauchsleihe oder Pacht führen.
Eintritt in den Vertrag Reagiertder Verpächter nicht, tritt die Ehefrauals alleinige Pächterin in den laufendenVertrag ein und erhält als Bewirtschaf-terin Direktzahlungen. Die bisherigePachtdauer des Ehemanns ist anrechen-bar. Die Ausübung des Vorkaufsrechtsdes Pächters bei einer Veräusserungsteht ihr zu, wenn die entsprechendenVoraussetzungen erfüllt sind (Eigentuman Gewerbe etc.).
Keine Betriebsübergabe nach Art. 19LPG liegt vor, wenn die Ehepartner einePersonengesellschaft gründen, um dieDirektzahlungen zu sichern. In diesemFall wird der Betrieb nicht vollständigeiner anderen Person zur Führung über-geben (vergleiche Art. 19 Abs. 3 lit. aDZV). Wird eine Personengesellschaftgegründet, dann bleibt der Ehemannweiterhin Pächter, wobei er seine Be-wirtschaftungspflicht aus pachtrechtli-cher Sicht nach Art. 21a Abs. 2 LPG er-füllt (Bewirtschaftung durch Mitgliedereiner Gemeinschaft zur Bewirtschaf-tung, der er angehört, unter seiner Ver-antwortung). Die Pacht muss ihm ge-kündigt werden. Das Vorkaufsrecht desPächters steht ihm zu, wenn die Voraus-setzungen nach Art. 47 Abs. 2 BGBB er-füllt sind. �
Autor Dr. iur. LorenzStrebel ist Rechtsanwaltund Notar in Aarau.
INFINFO BOXBOXINFO BOXINFO BOXwww.ufarevue.ch 9 · 12
Wer ist beitragsberechtigt?Beitragsberechtigter Bewirtschafter ist nach Art. 2 Abs. 1 Direktzahlungs -verordnung grundsätzlich, wer
a einen Betrieb führt,
b seinen zivilrechtlichen Wohnsitz inder Schweiz hat und
c über eine berufliche Grundausbil-dung mit eidgenössischem Berufs -attest oder einem eidgenössischenFähigkeitszeugnis als Landwirt, alsBäuerin über einen Fachausweisgemäss Berufsbildungsgesetz oderüber eine gleichwertige Ausbildungin einem landwirtschaftlichenSpezialberuf verfügt.
Buchstabe c gilt als erfüllt, wenn derBewirtschafter im Jahr 2006 Direkt -zahlungen erhalten hat (Art. 73a Abs. 2DZV).
Gemäss Weisungen und Erläuterungen2012 des BLW zu Art. 73a DZV wird dieEhepartnerin ohne Ausbildung als Mit -bewirtschafterin betrachtet, wenn derBetrieb vor dem Erreichen der Alters-grenze langjährig gemeinsam geführtwurde.
MANAGEMENT
Tabelle: Auswirkungen der Betriebsübergabe nach Art. 19 LPG
Direktzahlungsverordnung (DZV)Verpächter lehnt Frau ab • Weder Mann noch Frau erhalten
DirektzahlungenFrau tritt in Vertrag ein • Frau erhält DirektzahlungenVerpächter verlangt • Frau erhält Direktzahlungenneuen Vertrag
Landwirtschaftliches Pachtgesetz (LPG)Verpächter lehnt Frau ab • Mann bleibt Pächter.
• Mann muss kündigen bzw. erhältKündigung.
• Mann hat eventuell Vorkaufsrecht nach Art. 47 Abs. 2 BGBB.
Frau tritt in Vertrag ein • Frau wird Pächterin.• Bisherige Pachtdauer ist zu berück-
sichtigen bezüglich Pachtablauf und Vorkaufsrecht.
• Frau muss kündigenoder erhältKündigung.
• Frau hat eventuell Vorkaufsrecht nach Art. 47 Abs. 2 BGBB.
Verpächter verlangt • Frau wird Pächterin.neuen Vertrag • Pachtdauer beginnt neu.
• Frau muss kündigen und erhältKündigung.• Frau hat eventuell Vorkaufsrecht
nach Art. 47 Abs. 2 BGBB.
D_MA1_Strebel_0912 ok_2012 28.08.12 16:22 Seite 17
MartinGoldenberger
Die Agrarpolitik wird in regelmässi-gen Abständen umgekrempelt undden Zielen der Bundespolitik ange-passt. Das eidgenössische Parla-
ment und der Bundesrat sowie das Bun-desamt für Landwirtschaft (BLW) setzendamit die Leitplanken für die Bauern.Die Anpassungen der Gesetze, Verord-nungen und Weisungen laufen jeweilsunter den Jahresangaben. Aktuell liegtdie Diskussion der Agrarpolitik (AP)2014–2017 beim Parlament zur Bera-tung. Der Zeithorizont 2014 bis 2017entspricht gleichzeitig dem vom Parla-ment festgelegten Zahlungsrahmen undsichert damit die Möglichkeit, die be-schlossenen Massnahmen durch dieVerwaltung auch wirklich umzusetzen.Es geht um die konkreten Korrekturen,welche schlussendlich im Gesetz geän-dert werden und anschliessend durchdas BLW grösstenteils per 1. Januar
2014 zur Umsetzung in Verordnung undWeisungen erlassen werden. Die Wirt-schaftskommission des Nationalrateshat mit der Detailberatung begonnenund beabsichtigt das Geschäft im Herbst2012 dem Nationalrat zur Beratung vor-zulegen. Bis es soweit ist, müssen rund130 Einzelanträge beraten werden. EineKorrektur in einzelnen Punkten ist alsodurchaus möglich. Bei jenen Betrieben,wo aus heutigen Kenntnissen Hand-lungsbedarf angezeigt ist, wird die zeit-liche Handlungsachse mit Zuwarten im-mer kürzer und damit auch derSpielraum für Korrekturen geringer.
SAK Die 1.0 Standardarbeitskraft(SAK) pro Betrieb entscheidet über«Sein oder Nichtsein». In der aktuellenAgrarpolitikrunde wird auf Gesetzes-ebene die bundesrechtliche Gewerbe-grenze im Grundsatz nicht angetastet.
Da die Basisdaten der SAK-Berechnun-gen aber veraltet sind und der techni-sche Fortschritt weitergegangen ist,werden die Umrechnungsfaktoren inden Verordnungen angepasst.
Die so genannte technische Anpas-sung führt im Mittel der Faktoren zu ei-ner Senkung der SAK-Faktoren um rund16%. Im Mittel muss heute ein Betriebmit 1.10 SAK mit einer Senkung um16% neu mit 0.93 SAK rechnen. Ein sol-cher Betrieb würde aus der bundes-rechtlichen Definition des landwirt-schaftlichen Gewerbes fallen. Einspezialisierter Schweinezuchtbetriebmuss mit massiven Veränderungenrechnen, sein Zuchtschweinebestandwürde bezüglich SAK um 50% redu-
GRENZFÄLLE UND ANPASSUNGEN Im Herbst findet die parlamentarische Debattezur AP 2014-2017 statt. Für Betriebe, bei denen aus heutiger Sicht Handlungsbedarfangezeigt ist, wird es höchste Zeit zum Handeln.
Falle «Agrarpolitik 2014– 2017»schnappt (langsam) zu
18 9 2012 · UFA-REVUE
MANAGEMENT
Tabelle 1: Anpassung SAK-Faktorenheute Vorschlag VNL 2011SAK/ SAK/ Veränderung
Elemente Einheit Einheit Einheit in %LN ohne Spezialkulturen ha 0.028 0.020 – 29Spezialkulturen ohne Rebflächen in Steillagen ha 0.300 0.300 0Rebflächen in Steil- und Terrassenlagen ha 1.000 1.000 0Milchkühe, -schafe, -ziegen GVE 0.043 0.036 – 16Mastschweine, Remonten >25kg GVE 0.007 0.007 0Zuchtschweine GVE 0.040 0.020 – 50Andere Nutztiere GVE 0.030 0.025 – 17Hanglagen 18– 35% (Berggebiet und Hügelzone) ha 0.015 0.015 0Steillagen > 35% (Berggebiet und Hügelzone) ha 0.030 0.030 0BIO LN ohne Spezialkulturen ha 0.006 0.004 – 29BIO SK ohne Reben in Hang- und Terrassen ha 0.060 0.060 0BIO LN Reben in Hang- und Terrassenlagen ha 0.200 0.200 0Hochstamm-Feldobstbäume Stück 0.001 0.001 0Zuschlag: Kartoffeln ha 0.045 0.036 – 20Total SAK – 16.3Quelle: Bundesamt für Landwirtschaft, AP 2014-2017 auf BGBB und LPG, Samuel Brunner, 2012
D_MA3_Goldenberger_0912 ok_2012 28.08.12 16:22 Seite 18
UFA-REVUE · 9 2012 19
ziert. Bio-Betriebe ohne Spezialkulturenwürden pro ha LN 29% tiefer einge-stuft, was aber auch für 1ha LN nachÖLN-Richtlinien zutreffen würde. DieMilchwirtschaftsbetriebe verlieren beim
dersetzung ist nicht mehr gegeben. DerKaufpreis würde dann dem Verkehrs-wert entsprechen (Ertragswert mit demFaktor 3 bis 6). Ein tiefer Kaufpreis stellteine erbrechtliche Bevorzugung dar, die
kommen zu prüfen mit z.B. anschlies-sender Generationengemeinschaft (um-gekehrter Fall als es in der Regel üblichist, der Nachkomme stellt das Gewerbeder Generationengemeinschaft zur Be-wirtschaftung zur Verfügung).
In anderen Grenzfällen muss die Pro-duktion erhöht werden, um die Sen-kung der SAK-Faktoren aufzufangen.Dies kann mit der Haltung von mehrTieren oder dem Anbau von Spezialkul-turen oder der Umstellung auf Bio-Landwirtschaft erreicht werden.
Ohne Direkt-zahlungen wird den Bauern der Boden unter den Füssen weggezogen.
Foto: Christian Mühlhausen,landpixel.de
Jungvieh 17% der SAK beziehungswei-se 16% bei den Kühen.
Gemäss Botschaft zur AP 2014– 2017würden durch die Anpassung der SAK4782 Betriebe den Status eines land-wirtschaftlichen Gewerbes (<1.0SAK)verlieren. Mittelfristig sind die Auswir-kungen enorm.
Ertragswert und BodenrechtSinkt die SAK unter die Grenze von 1.0SAK (oder unter die Grenze, welche derStandortkanton für ein Gewerbe defi-niert hat) geht der Zuweisungsanspruchfür die Hofübernahme zum Ertragswertverloren. Eine richterliche Zuweisungzum Ertragswert im Rahmen eines Erb-falles oder einer gerichtlichen Auseinan-
ausgleichungspflichtig oder sogar mit-tels Herabsetzungsklage beim Ablebendes Verkäufers einklagbar ist. Eine Hof-übergabe zum Ertragswert für einen Be-trieb, der kein Gewerbe darstellt, solltenur noch erfolgen, wenn die Geschwis-ter diesem Vorhaben im Rahmen einesErbvertrages zustimmen. Eigentümernvon Betrieben, die heute knapp die Ge-werbegrenze erfüllen und eine Hofüber-gabe in den nächsten Jahren ansteht,sollten dringend prüfen, ob der Verkaufan einen Nachkommen noch vor dem1.1.2014 erfolgen sollte. Wollen odermüssen die Eltern weiterhin aufgrundihres Alters mitarbeiten, um ein Ein-kommen zu erzielen, ist ein Verkauf aneinen selbstbewirtschaftenden Nach-
Die einfachste Methode wäre, mehrLand zu bewirtschaften, was realisti-scherweise schwierig umzusetzen ist.
Investitionshilfen Wer Finanzhil-fen für Strukturverbesserungsmassnah-men der landwirtschaftlichen Kreditkas-sen beanspruchen will, muss in derRegel nach erfolgter Investition 1.25SAK aufweisen (Ausnahmen im Hügel-und Berggebiet). Die Senkung der SAK-Faktoren führt dazu, dass gemäss desBundesamts für Landwirtschaft (BLW)5954 Betriebe die Berechtigung dafürverlieren, weil sie die Eintretensbedin-gung nicht mehr erfüllen. Gegensteuerkann auch in dieser Frage mit Erhöhungder Produktion oder allenfalls mit der
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Tabelle 2: Auswirkungen der SAK-AnpassungenAnzahl Betriebe ≥ 0.75 SAK ≥ 1.00 SAK ≥ 1.25 SAK ≥ 1.50 SAK2010 42457 37217 31877 26556AP 2014– 2017 38986 32435 25923 19843Differenz – 3471 – 4782 – 5954 – 6 713Quelle: BLW, Samuel Brunner, 2012. Daten: Betriebe: AGIS 2010. SAK-Faktoren: Vernehmlassung 2011.
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steht für die Schaffung eines landwirt-schaftsnahen Nebenbetriebes wie einerWerkstatt oder einer Buschwirtschaft.
Steuern Zu guter Letzt kann der Fis-kus, wenn kein landwirtschaftliches Ge-werbe mehr vorliegt, ebenfalls stärkerzugreifen. In immer mehr Kantonen erfolgt nur dann eine privilegierte Be-steuerung des Vermögens zum land-wirtschaftlichen Ertragswert und land-wirtschaftlichen Eigenmietwert, wennein Gewerbe gemäss kantonaler Vorga-be vorliegt.
Pacht Im Pachtrecht (LPG) wird zwi-schen Grundstück- oder Gewerbepachtunterschieden. Grundstückpachten sind
Autor Martin Goldenberger, Bereichsleiter Treuhand und Schätzun-gen, Schweizerischer Bauernverband,Laurstrasse 10, 5201 Brugg, � 056 462 51 11
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Eingabe eines Bauvorhaben noch im2012 oder Anfang 2013 gegeben wer-den. Starthilfedarlehen können im Tal-gebiet vollständig verloren gehen, so-fern die 1.25 SAK nicht erreicht sind.
Wohnraum, Pensionspferde,Biogas, Buschschenke Anspruchauf neuen Wohnraum ausserhalb Baugebiet steht im Grundsatz aus-schliesslich Gewerben zu, die gemässden kantonalen Vorgaben ein Gewerbedarstellen. Dasselbe gilt, wenn ein Be-triebsleiter den Betriebszweig Pensions-pferde aufbauen oder eine Biogas-Anla-ge einrichten will. Die gleiche Hürde
teurer als Gewerbepachten. Nach Ab-lauf eines Pachtvertrags kann eine Ge-werbepacht in eine Grundstückpachtumgewandelt werden, wenn das Ge-werbe nicht mehr erreicht wird. Zudemgeht in den Kantonen, die dies vorgese-hen haben, das Vorpachtrecht für dieNachkommen, wenn kein Gewerbemehr vorliegt, verloren.
Es ist also weit gefehlt, wenn Be-triebsleiter, die sich infolge ihres Altersnoch nicht mit einer Hofübergabe be-fassen in den nächsten Jahren den Ein-druck haben, die Gewerbeeinstufungberühre sie nicht.
Direktzahlungen Im Grundsatzbleiben die 0.25SAK als Eintrittsschwel-le für den Bezug von Direktzahlungenbestehen. Wie vorstehend dargestellt,werden aber die Faktoren gesenkt. Beieinfachen Betrieben mit normaler land-wirtschaftlicher Nutzfläche und Tierhal-tung beträgt die Senkung aber mehr als17%. Ein reiner Wiesland-Betrieb oderein Ackerbau-Nebenerwerbsbetrieb mit10ha (ohne Tiere, Spezialkulturen undHanglagen) erreicht heute mit der ÖLN-Bewirtschaftung 0.28SAK. Gemäss denneuen Berechnungen ergäben sich abernur noch 0.20SAK, was nicht mehr fürden Bezug von Direktzahlungen aus-reicht. Es müsste neu eine Zusatzflächevon 2.5ha (Total 12.5ha) bewirtschaftetwerden können, damit es für 0.25SAKwieder reichen würde.
Bauland Kleinbetriebe bewirtschaf-ten oft noch kleinere Baulandflächenund erreichen teilweise dank diesen die0.25SAK. Direktzahlungen in unbe-bauten Bauzonen werden nicht mehrausgerichtet, sobald diese Gesetzes-änderung in Kraft tritt. Die WAK desNationalrates empfiehlt die Ablehnungdieser Massnahme. Ausnahmen wer-den gewährt, wenn zum Zeitpunkt derInkraftsetzung ein Gesuch um Umzo-nung in die Landwirtschaftszone hängigist. Verliert ein Betrieb mit der AP 2014-2017 die Berechtigung für Direktzah-lungen, weil 0.25SAK nicht mehr er-reicht werden, könnte spätestens mitder Anmeldung für die DirektzahlungenAnfang Mai 2013 eine Betriebsgemein-schaft gegründet werden. Der Partnermuss aber so gross sein, dass die SAKbeider Betriebe auch nach Einführung
der AP 2014– 2017 je hälftig aufgeteiltüber den 0.25SAK liegt.
Bildung Ohne Bildung läuft garnichts mehr. Neue Bewirtschafter müs-sen eine minimale landwirtschaftlicheAusbildung nachweisen, damit sie Di-rektzahlungen erhalten. Als minimaleAusbildung gilt ein eidgenössischesFähigkeitszeugnis oder ein Berufsat-test. Die bisherigen Ausnahmen sollenaufgehoben werden: Betriebe imBerggebiet mit weniger als 0.5SAKmüssen die Ausbildungsanforderungenauch erfüllen. Für den Bezug von Bio-diversitätsbeiträgen ist ebenfalls eineAusbildung erforderlich. Eine gleich-wertige Ausbildung in einem anderenBeruf, ergänzt mit einer landwirtschaft-lichen Weiterbildung, wird nicht mehrals Ausbildungsnachweis anerkannt. ImSinne einer Besitzstandswahrung sollder Bundesrat für Bewirtschafter, diebisher Direktzahlungen erhalten haben,eine Ausnahme festlegen können. DieMehrheit der WAK des Nationalrats willdie Verschärfung nicht einführen.
Fazit Dies bedeutet, dass wer heuteeine Nebenerwerbsausbildung für denBezug von Direktzahlungen abgeschlos-sen hat oder innert zwei Jahren ab-schliesst, muss spätestens im Jahr 2013Direktzahlungen beziehen. So wird dieAusbildung auch noch in den Jahren2014 und folgenden anerkannt. Fallswirklich alle bisherigen Ausnahmen ge-strichen würden, wäre eine Übertragungder Bewirtschaftung auf den Ehepartner,welcher keine entsprechende landwirt-schaftliche Ausbildung besitzt, nichtmehr möglich (Alter des jüngern Bewirt-schafters zählt). Regelt die Verordnungin Zukunft keine Ausnahme mehr, müss-te am Stichtag Anfang Mai 2013 einePersonengesellschaft, zusammengesetztaus den beiden Ehepartner für den Be-zug von Direktzahlungen angemeldetwerden. �
Wollen oder könnendie Eltern den Hof
auf den StichtagMai 2013 noch nichtabtreten, müsste im
Minimum mit demNachkommen eine
Generationen-gemeinschaft
gebildet werden.
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Inserate UR 0912 D_2012 28.08.12 14:01 Seite 21
HansjörgMeier
DanielaClemenz
Die hohen Vollkosten von kleinen extensiven Wiesen erstaunen den Betriebsleiter Hans Aeschbacher (l.). Was
er nämlich überschlagsmässig nicht berücksichtigte,waren die Aufwände für Betriebsführungs- und
Sonderarbeiten wie Aufzeichnungen und Kontrollen.
«Ich bin froh, dass Ökoflächen ab-gegolten werden», erklärt HansAeschbacher. Der 59-jährige Land-wirt führt in Gümligen (BE) einen
Pachtbetrieb von 31ha und ist Präsidentder bernischen Kontrollorganisation fürumweltschonende und tierfreundlicheLandwirtschaft (KUL). Betriebswirt-schaftliches Denken gehört bei ihm zumUnternehmerhandwerk, was aber nichtheisst, dass penibel bis ins Letzte ge-rechnet werde. Ertragsmässig sehe manauf den ersten Blick, dass sich Ackerbaubei humusarmen Böden in Hanglageschlecht rechnet, sagt Aeschbacher undso bestehe rund ein Drittel seiner land-wirtschaftlichen Nutzfläche aus extensivgenutzten Wiesen, Hecken mit Kraut-säumen sowie Buntbrachen, obwohlvon der Direktzahlungsverordnung(DZV) her lediglich 7% Ökoausgleicherforderlich sind.
Nun lassen sich die Vollkosten derÖkoflächen auch exakt berechnen undzwar mit der Software Oecocalc, welchedie Agridea entwickelt hat. Die Vollkos-ten werden im Vergleich zu den Markt-leistungen und den Direktzahlungendargestellt und herausschaut der Ar-beitsverdienst pro Stunde. Damit sindauch Grundlagen vorhanden, um Öko-flächen abzugelten, beispielsweise imRahmen von Vernetzungsprojektenoder für Landschaftsqualitätsprojektegemäss AP 2014– 2017.
Von Aeschbachers rund 10ha Öko-flächen wurden drei Ökoelemente aus-gewählt und berechnet: eine kleinflä-che und eine grossfläche extensiveWiese und eine Hecke mit Krautsaum
(Tabelle 1). Da bei den DirektzahlungenEinheitsansätze pro ha gelten, der Auf-wand aber unterschiedlich hoch ist, re-sultieren für jede Ökofläche unter-schiedliche Ergebnisse.
VOLLKOSTENBERECHNUNGEN VON ÖKOFLÄCHEN Kleine, schwierig zu bewirt-schaftende Ökoflächen sind durch die Direktzahlungen und übrigen Öko-Beiträgeschlecht honoriert, wogegen sich bei grösseren Flächen Biodiversität durchaus lohnt.
Wettstreit zwischen Ökologie und Ökonomie
22 9 2012 · UFA-REVUE
MANAGEMENT
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den. Hans Aeschbacher nutzt diese anund für sich tolle Parzelle als Ökofläche,weil der Boden sehr ertragsarm ist unddie Erträge mit Ackerkulturen meistensunbefriedigend waren.
Hecke mit Krautsaum Es handeltsich um eine überdurchschnittlich gros-se Hochhecke. Sie ist 300m lang, 15.6mbreit und hat einen einseitigen Kraut-saum von 6 m über die ganze Länge. Diebestockte Fläche misst 0.47ha und derKrautsaum 0.18ha, zusammen 0.65ha.Die Hecke ist 2.5km vom Betriebszen-trum entfernt mit normaler Zufahrt undliegt im Perimeter des Vernetzungspro-jekts und erfüllt die Anforderungen für
biologische Qualität nach ÖQV. 20%der bestockten Heckenfläche wird jähr-lich mit der Motorsäge selektiv ausge-lichtet. Zusätzlich wird sie jährlich miteiner hydraulischen Schere zurückge-stutzt. Ein Teil des Schnittguts wird an-gehäuft und als Asthaufen belassen, derRest wird gehäckselt. Das Zurückstutzenund das Häckseln werden unter Mithilfedes Landwirts durch den Lohnunterneh-mer ausgeführt. Der Krautsaum wirdeinmal jährlich gemäht. Das Mähgutwird kompostiert.
Es lohnt sich Bei der grossen Hecke sind die Kosten durch die Leis-tungen gedeckt. Es resultiert ein Über-
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Tabelle 1: Vollkostenberechnungen dreier ÖkoflächenMärzenacker Märzenackerhang Saalihecke
extensive Wiese extensive Wiese mit Krautsaumha 0.23 2.50 0.65Arbeitsstunden für das Objekt 14.88 26.11 26.04(inkl. Anteil Betriebsführungs- und Sonderarbeiten)
Zusammenzug der Kosten pro Jahr Fr. Fr. Fr.Arbeitskosten (bei 45 Fr. /Akh) 669 1175 1172Kosten Maschinen und Zugkräfte (Tarife nach ART) 860 1496 406Direktkosten und Kosten von Arbeiten im Lohn 66 730 456Kostenanteil für den Boden (Pachtzins) 69 750 195Kostenanteil für Meliorationen und Wege 0 0 0Kostenanteil an den allgemeinen Betriebskosten 185 2013 523Kosten total 1850 6163 2752
Zusammenzug der LeistungenMarktleistung (Wert des geernteten Futters) 311 3375 0Flächenbeitrag nach Art. 27 der DZV* 235 2550 663Biobeitrag nach Art. 58 der DZV* 0 0 0Hangbeitrag nach Art. 35 und 36 der DZV** 345 3750 1625Qualitätsbeitrag nach der Ökoqualitätsverordnung 0 0 1300Vernetzungsbeitrag nach der Ökoqualitätsverordnung 230 2500 650Weitere Beiträge (kantonale, kommunale) 0 0 0Leistungen total 1120 12175 4238
Fehlbetrag oder Überschuss zur Deckung der Kosten – 730 6012 1486Arbeitsverdienst für das Objekt – 61 7187 2658Arbeitsverdienst in Fr. pro Arbeitsstunde – 4 275 102Arbeitsverdienst umgerechnet in Fr. auf 1 ha – 263 2875 4089* DZV = Direktzahlungsverordnung ** plus evtuelle kantonale Beitrag für ökologischen Ausgleich nach Art. 40 ff der DZV
Extensive Wiese klein Es handeltsich um eine kleine ebene extensiveWiese von 0.23ha (Märzenacker), die3km vom Betriebszentrum entfernt istund eine erschwerte Zufahrt hat. DieParzelle liegt im Perimeter eines Vernet-zungsprojekts, wobei die Anforderun-gen für biologische Qualität nach ÖQVnicht erreicht werden. Das Grundstückhat eine ungünstige Form und fünf Bewirtschaftungshindernisse (Bäume).Hans Aeschbacher macht drei Schnittemit Traktor und Kreiselmäher, wobei je-weils 10% als Altgrasbestand stehenbleiben. Die Futterbearbeitung erfolgtmit Kreiselmaschinen und das Erntegutwird im Lohn gepresst. Der Jahresertragwird mit 30 dt TS Ökoheu geschätzt.
Resultat Fehlbetrag Beim Mär-zenacker sind die Vollkosten durch dieLeistungen nicht gedeckt, obwohl zuden Beiträgen nach DZV noch ein Ver-netzungsbeitrag ausbezahlt wird. DerFehlbetrag für dieses Grundstück be-läuft sich auf 730Fr. Für die eingesetzteArbeit bleibt kein Arbeitsverdienst üb-rig. Die zwei grössten Kostenpositionenstammen von den Maschinen- und Zug-kraftkosten sowie den Arbeitskosten. Esfallen überproportional hohe Rüst-,Weg- und Wendezeiten an. Bei denLeistungen, bestehend aus Marktleis-tung (TS-Ertrag) und Direktzahlungen,ist dieser höhere Arbeitsaufwand nichtberücksichtigt.
Grosse extensive Wiese Die Par-zelle Märzenackerhang ist 2.5ha gross,eben, 3km vom Betriebszentrum ent-fernt und verfügt über eine normale Zu-fahrt. Die Parzellenform ist günstig,weist keine Bewirtschaftungserschwer-nisse auf und liegt in einem Vernet-zungsprojekt, erfüllt aber die Anforde-rungen für biologische Qualität nachÖQV nicht. Die Bewirtschaftung ent-spricht jener vom Märzenacker.
Resultat Überschuss Die Kostendieser überdurchschnittlich grossen Flä-che werden durch die Leistungen sehrgut gedeckt. Für dieses Grundstück re-sultiert ein Überschuss von 6012Fr.Wird dieser Überschuss auf die einge-setzte Arbeit verteilt, so kann ein Ar-beitsverdienst von 275Fr. pro Stundeoder von 2875Fr. pro ha erreicht wer-
Tabelle 2: Zuteilbare Beiträge nach AP 2014/17 in Fr.Märzenacker Märzenackerhang Saalihecke
extensive Wiese extensive Wiese mit KrautsaumKulturlandschaftsbeitrag 0 0 0Versorgungssicherheitsbeitrag 104 1125 293Biodiversitätsbeitrag (Qualität 1) 391 4250 1950Biodiversitätsbeitrag (Qualität 2) 0 0 1300Biodiversitätsbeitrag (Vernetzungsbeitrag) 230 2500 650Beiträge total neu 725 7875 4193Beiträge bisher 810 8800 4238Differenz – 85 – 925 – 46Quelle: Botschaft des Bundesrates vom 1. Februar 2012 (ohne Anteil am Übergangsbeitrag)
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Autor Hansjörg Meier ist Mitarbeiter der Agridea, Eschikon 28,8315 Lindau.www.agridea-lindau.ch
Daniela Clemenz, UFA-Revue, 8401 Winterthur
24 9 2012 · UFA-REVUE
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schuss von 1486Fr. Wird der Über-schuss auf die eingesetzte Arbeit ver-teilt, so resultiert ein Arbeitsverdienstvon 2658Fr. für die ganze Hecke oder102Fr. pro Arbeitsstunde.
Fazit Hans Aeschbacher bewirtschaf-tet die Ökoflächen nach wirtschaftli-chen Kriterien. Die Berechnungen zei-gen, dass kleine und entfernteÖkoflächen nicht rentabel sind, dieswegen ihres im Verhältnis zur direktzah-lungsberechtigten Fläche überdurch-schnittlichen Arbeits- und Maschinen-aufwands. Bei grösseren Ökoflächen,die rationell bewirtschaftet werden kön-nen, resultieren aber sehr gute Arbeits-verdienste.
Die Vollkosten der kleinen extensivenWiese (Märzenacher) erstaunen den Be-triebsleiter Hans Aeschbacher. Was ernämlich überschlagsmässig nie berück-sichtigt hatte, sind die Betriebsfüh-rungs- und Sonderarbeiten. Dazu gehö-ren beispielsweise die Aufzeichnungenund Kontrollen, deren Aufwände über-proportional zur Flächengrösse sind undpro Ökoelement und Parzelle anfallen.
In der Regel haben Landwirte mehre-re ökologischen Ausgleichsflächen aufihrem Betrieb. Dann ist es möglich, dass
sich die rentablen und unrentablenÖkoflächen finanziell gegenseitig aus-gleichen. So ist der «Betriebszweig öko-logische Ausgleichsflächen» insgesamtetwa kostendeckend und ein angemes-sener Arbeitsverdienst ist möglich.
Überwiegen die unrentablen Ökoflä-chen kann nur ein geringer oder gar keinArbeitsverdienst erwirtschaftet werden.Der Betrieb erfüllt aber den ökologi-schen Leistungsnachweis und ist direkt-zahlungsberechtigt. So entsteht ein in-direkter Nutzen.
Bei grossen Ökoflächen, die einfachzu bewirtschaften sind und in Hofnäheliegen, sind die Vollkosten der Bewirt-schaftung gedeckt und der «Betriebs-zweig ökologische Ausgleichsflächen»ermöglicht einen guten Arbeitsver-dienst. Die Produktion von Biodiversitätkann in Einzelfällen (humusarme, flach-gründige Böden) dann um einiges rent-abler sein als der Anbau von Ackerkul-turen. Insbesondere sinkt dann auch derArbeitsaufwand.
Häufig sind jedoch aufgrund der na-türlichen Bedingungen auf den Betrie-ben kleine und ungünstige Parzellenvorhanden, die bei jeder Kultur über-durchschnittlich viel Aufwand erfor-dern. Eine intensive Bewirtschaftung
dieser Parzellen lohnt sich meistensnicht, weil der Mehraufwand für die zu-sätzlichen Arbeitsgänge in der Regeldurch den höheren Naturalertrag derKultur nicht gedeckt werden kann. DieArbeitsminimierung durch Extensivie-rung ist trotz ungünstiger Kostende-ckung der richtige Weg, weil dadurchder Anteil an schlecht bezahlter Arbeitverringert werden kann.
AP 2014– 2017 Im konkreten Fallbeim jetzigen Stand der AP 2014– 2017und ohne zusätzliche Qualitätsverbesse-rung der Ökoflächen sieht es nicht soaus, als ob mit der AP 2014– 2017 Be-triebe wie jener von Hans Aeschbachermehr Direktzahlungen als heute erhal-ten (Tabelle 2). Auch der Betriebsleiterglaubt nicht daran. «Die Mehreinnah-men im Ökobereich werden zu Lastender übrigen Direktzahlungen im Acker-bau gehen. Und sicherlich werden dieAuflagen zur Bewirtschaftung der Öko-flächen noch steigen, ebenso wie dieKontrollen», erklärt Hans Aeschbacher.
Erfüllen die Flächen jedoch die Qua-litätsanforderungen, dann werden dieBiodiversitätsbeiträge im neuen Sys-tem insgesamt leicht höher gegenüberheute. �
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26 9 2012 · UFA-REVUE
FortsetzungSeite 35
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satz zum 2-reihigen nicht nur mehrKartoffeln pro Quadratmeter gelegtwerden, es sollen auch ein gleich-mässigeres Wachstum der Knollenund somit ein höherer Anteil ver-marktungsfähigerer Ware resultie-ren. Die Reihenweite der 3t fassen-den «GB 330» beträgt 42cm. Jenach Kartoffelsorte kann die mittle-re Reihe ausgeschaltet werden, sodass sich der Reihenabstand auf84cm vergrössert.
ther» über eine Marktnische verfügtund eine Nachfrage für diese Ma-schine besteht.
Das Arbeitsprinzip ist einfach, da-von konnten sich die angereistenLandtechnik-Experten vor Ort über-zeugen. An einen Frontlader odereinem «Mini-Trax» angebaut, wer-den die Ballen in das Gerät «gescho-ben», immer zwei nebeneinander.Für dieses Sammeln sind in der Brei-te abgestimmte Führungsschienenverantwortlich. Durch den sanftenDruck von oben können die Ballengesteuert, das heisst, sauber neben-einander gereiht werden. AmSchluss kommen zwei Ballen vornequer dazu, die Krallen des Panthersverkrallen sich in den Ballen undzehn davon können auf den Wagengeschichtet werden. Problemloskann bis 3.50 m und höher gesta-pelt werden. Entscheidend ist dieHubhöhe des Ladefahrzeuges. Mü-helos können die Ballen abgeladen,im Lager gestapelt und an den Ortder Verwendung gebracht werden.
Mehr Pflanzgut pro QuadratmeterMit der neuen 3-reihigen gezoge-nen Riemenlegemaschine «GB 330»von Grimme können mehr Kartof-feln pro Quadratmeter gepflanztwerden. Grimme wird die « GB 330»erstmalig auf der Potato Europe inFrankreich vorführen. Mit diesem 3-reihigen Verfahren sollen im Gegen-
LANDTECHNIKKURZMELDUNGEN
«Farmall»-Revival mit der Baureihe «A» nun abgeschlossen
1923 produzierte Case IH den ers-ten «Farmall»-Traktor. Knapp 90Jahre später lässt man als Nachfolgerder Baureihen «JX», «JXU» und«Quantum C» diesen Namen wiederaufleben. Bereits im letzten Jahr lan-ciert wurden der «Farmall U» mitdrei Modellen und der «Farmall C»mit bisher ebenfalls drei Modellen,später sollen es beim «C» dann sechsModelle sein.
Nun kommt der «Farmall A» alspreisgünstige Einstiegsserie hinzu.Die sechs Modelle decken den Leis-tungsbereich von 65 bis 115 PS ab,für ausgewählte Märkte (in derSchweiz nicht vorgesehen) gibt eszusätzlich ein 55 PS starkes Platt-form-Modell in einfachster Ausfüh-rung, das in Indien produziert wird.
Überzeugt, dass in der Schweiz einMarkt für Klein-Ballen besteht(Pferde, Schafe, Ziegen von Klein-und Hobby-Haltern), das Handlingdieser Ballen aber effizienter, einfa-cher und Kräfte sparender erfolgenkann, hat Martin Häberli die Ideedes Ballen-Panthers aus Amerikaadaptiert und im Eigenbau weiter-entwickelt. Wie bereits andere Ge-räte «Marke Eigenbau» erfolgreichauf verschiedenen Betrieben einge-setzt werden, so ist der Erbauer derAnsicht, dass auch der «Ballen-Pan-
Tagesaktuelle Neuigkeitenwww.ufarevue.ch
«Ballen-Panther»
UFA-REVUE · 9 2012 27
Die Modelle «Farmall 65A» und«75A» sind mit einem 3-Zylinder2.9-l-Motor, der «Farmall 85A» miteinem 3.2-l-Motor und 4 Zylinderoder die drei Modelle «95A»,«105A» und «115A» mit einem 4.5-l-Motor und ebenfalls 4 Zylinderausgestattet. Standardmässig gibt esbei den Modellen «65A» und «75A»ein 12x12 Getriebe mit synchroni-
sierter Wendeschaltung in 3 Grup-pen zu 4 Gängen, beim «85A» und«95A» ist ebenfalls dieses Getriebeverbaut, optional gibt es aber auchein 12x12 mit Powershuttle. Bei denbeiden obersten Modellen mit 105und 115PS ist standardmässig dasPowershuttle-Getriebe verfügbar,das mit einer Kriechganggruppekombiniert werden kann, so dassdann nochmals je acht Gänge hinzu-kommen. Im Heck ist das mechani-sche Hubwerk mit 3.6 t Hubkraftplatziert. Es gibt eine Zweifach-Wegzapfwelle mit den Drehzahlen540 und 540E oder mit 540 und1000. Im Heck gibt es zudem bis zudrei mechanische Steuerventile, aufWunsch dann noch zwei in der Mit-te für den Einsatz mit Frontlader.
Ropa übernimmt «WM»Auf den 1. September 2012 hat Ro-pa die komplette Kartoffelsparte derHaller-Gruppe, die «WM»-Kartoffel-technik, übernommen. Dieser Ein-stieg in die Kartoffeltechnik war vonRopa seit geraumer Zeit gewollt.Was sich bei Ropa in der Zuckerrü-benernte bewährt hat, soll nun auchin die Sparte der Kartoffeltechnikübertragen werden. Gemeinsam mitKartoffelproduzenten erfolge zuerstdie Weiterentwicklung von ein- undzweireihiger Kartoffelerntetechnik,heisst es bei Ropa. Dies geschehe indirektem Zusammenspiel mit demPraxiseinsatz, damit in Kartoffelro-dern künftig praxisbewährte Kom-ponenten und Detaillösungen von«WM» mit den technischen Innova-tionen aus dem Hause Ropa fusio-nieren können.
Sprenger verteidigt TitelMit seinem vier-ten Titel in Seriehat Beat Sprenger(Same, Kverne-land, Bild) ausWintersingen (BL)nicht nur erfolg-
reich seinen Schweizermeister-Titelim Wettpflügen verteidigt, er hatmit diesem Sieg auch einen Rekordgeschafft und damit die beiden bis-herigen Dreifach-Sieger Peter Ulrichund Willy Zollinger übertroffen.Zweiter bei der Meisterschaft 2012im Rafzerfeld wurde Peter Ulrich(Massey Ferguson/Kverneland) ausNeerach (ZH), den dritten Platz holte sich Toni Stadelmann(Fendt/Kverneland) aus Roggen-burg.
Agco stärkt Präsenz in AfrikaAgco hat mit einem Joint Venturein Algerien einen weiteren Schrittunternommen, um sich im künfti-gen Wachstumsmarkt Afrika nochstärker als bisher zu engagieren. Imalgerischen Unternehmen «AlgeriaTractors Company» sollen bereitsab Ende dieses Jahres Traktoren derMarke «Massey Ferguson» für denlokalen Markt produziert werden.
D_LT0_Kurznews_0912 ok_2012 28.08.12 16:02 Seite 27
Die neue «C»-Serie derMähdrescher von
Fendt bieten vor allemmit der neuen Kabineund der den Traktoren
angepassten Bedienung Vorteile.
Autor Dr. Roman Engeler, UFA-Revue.8401 Winterthur
INFINFO BOXBOXINFO BOXINFO BOXwww.ufarevue.ch 9 · 12
Fendt präsentierte die zur Erntesai-son 2013 verfügbaren Mähdrescherder neuen «C»-Serie mit den Mo-dellen «5275 C» und «6335 C», die
es auch mit Hangausgleich als «Parale-vel»-Maschinen «5275 C PL» und «6335C PL» gibt. Angetrieben werden dieDrescher der neuen «C»-Serie von 6-Zylinder Sisu-Motoren, die mit SCR-Technologie ausgerüstet sind. Mit 7.4,respektive 8.4 l Hubraum, dem Com-monrail-Hochdruckeinspritzsystem undder 4-Ventil-Technik liefern die Aggre-gate eine Maximalleistung von bis zu360PS. Bei den Schneidwerken stehenwahlweise die «FreeFlow»- (Arbeitsbrei-ten von 4.80 bis 7.60m) oder die«PowerFlow»-Variante (Arbeitsbreitenvon 5.50 bis 6.80m) zur Verfügung.
Um einen optimalen und gleichblei-benden Durchsatz auch am Hang zu ge-währleisten, sind die Hang-Modelle mitder patentierten «ParaLevel»-Vorder-achse ausgerüstet. Diese ermöglicht ei-nen vollständigen Fahrwerksausgleichbis zu 20% und garantiert so auch in hügeligen Regionen eine gleichmässigeVerteilung des Ernteguts auf den Ab-scheide-, Dresch- und Reinigungssyste-men und damit maximale Produktivitätund Effizienz.
Die «Skyline»-Kabine bietet or-dentlich Platz und gewährt gute Sichtverhältnisse auf die wichtigsten Be -reiche des Mähdreschers wie Entlee-rungsrohr und Schneidwerk sowie nachhinten durch die elektrisch verstellba-ren, beheizbaren Spiegel und die serien-mässige, mit dem Varioterminal verbun-dene, Rückfahrkamera. Das neueTerminal mit Touchscreen-Farbbild-schirm und die Canbus-Elektronik er-
möglichen eine automatische Maschi-neneinstellung. Der Fahrer muss ledig-lich am Terminal die Fruchtart auswäh-len und schon werden alle dafürerforderlichen Einstellungen wie dieDreschtrommelgeschwindigkeit oderdie Dreschkorbeinstellung von selbstangepasst.
Die Besonderheit, die das Multicrop-Separator-Dreschsystem (MCS) von an-deren Systemen unterscheidet und ab-hebt ist der Abscheidekorb, derelektrisch über den Zentrifugalabschei-der geschwenkt werden kann, wenn ernicht benötigt wird. Damit steht eineweitere Einstellungsmöglichkeit zurVerfügung, um auf die unterschiedlichs-ten Erntebedingungen optimal reagie-ren zu können.
Feldhäcksler «Katana 65» Be-reits einige Male war der von Fendt ent-wickelte Feldhäcksler «Katana 65» anFendt-Events zu sehen. Sechs Jahre nachdem ersten Konstruktionsstrich aufweissem Papier befindet sich diese Maschine in der Endphase, bevor dieSerienfertigung beginnen kann. So er-möglichte Fendt erstmals einem ausge-wählten Kreis, das Innenleben dieser
Maschine auskundschaften zu können.Der Häcksler wird von einem längs ein-gebauten 650-PS-V8-Motor von Mer-cedes Benz mit 16 Litern Hubraum undSCR-Abgasreinigung angetrieben. DasDrehmoment wird über ein ange-flanschtes Winkelgetriebe auf die ein-zelnen Aggregate verteilt. Massstäbesetzt der «Katana 65» einerseits mit derHäckseltrommel von 720mm Durch-messer (der grössten am Markt), ander-seits aber auch mit der Tatsache, dassder V-Corncracker mit zwei ineinander-greifenden Scheiben auf zwei gleichlau-fenden Walzen elektrohydraulisch ein-und ausgeschwenkt werden kann. DieBedienlogik (mit Multifunktionshebelund Vario-Terminal) in der speziell fürden Häcksler entwickelten Kabine ent-spricht jener der Traktoren. Erwähnens-wert ist die aktive hydraulische Fede-rung der Hinterachse, die zudemmanuell abgesenkt und angehoben wer-den kann. �
ERNTETECHNIK Fendt präsentierte kürzlich Neuheiten bei den Mähdreschern, gab einen vertieften Einblick in das Innenleben des Feldhäckslers «Katana» und demonstrierte «GuideConnect», mit dem ein fahrerloser Traktor auf dem Feld voll -automatisch einem vorausfahrenden Traktor folgt.
Fendt mit Neuheiten
28 9 2012 · UFA-REVUE
«GuideConnect»Erstmalig bietet Fendtmit «GuideConnect» einSystem an, bei dem einfahrer loser Traktorauto matisch einem vor -aus fahrenden Traktorfolgt. Die beiden Fahr -zeuge kommunizierenüber Funk und werdenvon einer GPS-Lenkunggesteuert. Der Fahrerdes führenden Traktorsüberwacht beide Ma -schinen, kann dabei aufdie Bedienoberflächeder folgenden Maschi -ne zugreifen. Mit dergleichzeitigen Arbeitzweier Traktoren steigtdie Produktivität einesFahrers. Zwei kleinereTraktoren lassen sich imGegensatz zu einerähn lich leistungs fähigenGrossmaschine flexiblernutzen und verursacheneine geringere Boden -belastung.
LANDTECHNIK
D_LT8_Engeler_0912 ok_2012 28.08.12 16:21 Seite 28
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Im Hebel der Wendeschaltung ist dieHandbremse integriert. Die Wende-schaltung greift ab Geschwindig -keiten von 10 km/h nicht ein.
PRAXISTESTKNOW-HOW
Lehrlinge – und da ist es wichtig, dass allesich schnell mit der Maschine zurechtfin-den». Als positiv bewertet Feierabend die Kabine(«leise, gute Anordnung der Hebel undGriffe, ausgezeichnete Übersicht undFederung»), hingegen könnte der Diesel -verbrauch noch etwas tiefer sein (vor allembeim Transportboost). Auf diese Zusatzleis-tung möchte Feierabend jedoch nichtverzichten. Zudem sei das Getriebe feinabgestuft und die verschiedenen Automa-tik-Funktionen seien ebenfalls positiv.«Gewöhnungsbedürftig ist sicher dieHandbremse mit der Stopp-Funktion amPowershuttle-Hebel und der Beifahrersitzist etwas gar spartanisch ausgefallen».
Beat Feierabend setzt den Valtra «N141Hitech» seit März 2011 auf seinem Milch -wirtschaftsbetrieb mit Schweinehaltungund Ackerbau (BG Riedmatt) in Rickenbach(LU) ein. Mit diesem Traktor ersetzte er ein6-Zylinder Modell mit 130 PS und Jahrgang1997 einer anderen Marke.«Da unser ortsansässiger Händler SebastianMüller neu Valtra in seinem Angebot hat,haben wir diese Marke geprüft und imletzten Jahr den Kauf aufgrund des gutenPreis-Leistungsverhältnisses getätigt», sagtFeierabend. Bewusst hat er sich noch fürein Modell ohne SCR-Abgasreinigungentschieden, weil er die Investition für das«Adblue»-Handling zum jetzigen Zeitpunktnoch nicht tätigen wollte.
Der Traktor kommt im Ackerbau mit einem4-Scharpflug und mit einer Sä-Kombinationsowie beim Güllen mit einem 10500-l-Fasswährend rund 400 Stunden pro Jahr zumEinsatz. «Beim Test mit einem Vorführmo-dell haben wir gesehen, dass wir dieseLeistung brauchen», sagt Feierabend. Dader Valtra «N141 Hitech» trotz mehrLeistung leichter gebaut ist als der Vor -gänger, ist bei den Ackerarbeiten ein Front -gewicht nötig. «Wir haben bewusst auf eine einfacheAusstattung gesetzt, deshalb auch keinstufenloses Getriebe oder eines mit 5-fach-Lastschaltung gewählt», führt Feierabendweiter aus. «Auf dem Betrieb fahrenverschiedene Personen – vor allem auch
Praxisstimme zum Valtra «N141 Hitech»
Thomas und BeatFeierabend
Der finnische TraktorenherstellerValtra ist bekannt dafür, ein ge-wünschtes Modell bereits ab Werkbeinahe massgeschneidert für die
spezifischen Kundenbedürfnisse zusam-menstellen zu können. Mit Hilfe des Bestellsystems «Valtra à la carte» ist esnicht nur möglich, die Farbe zu wählen,es können auch viele weitere Spezifi-kationen, von der Getriebeart überelektronische und hydraulische Kompo-nenten bis hin zur speziellen Forstaus-rüstung mit Rückfahreinrichtung («Twin-Trac»), den jeweiligenKundenwünschen angepasst werden.
Motor Der Valtra «N141 Hitech»wird von einem 4-Zylinder Motor ausdem Hause Sisu mit Turbolader, Lade-luftkühler und Commonrail-Einsprit-zung angetrieben. Dieser 4.9-l-Motorbasiert in seiner Konstruktion auf dem
grösseren Aggregat mit 7.4 l Hubraumund hat demzufolge einige Eigenschaf-ten, beispielsweise das mit 620Nm ho-he Drehmoment, von diesem 6-Zylin-der-Modell geerbt. Die Nennleistungbeträgt 150PS bei 2200Umin (nachISO, 142PS nach ECE R24). Mit Trans-portboost werden dann gar 160PS bei2000Umin erreicht. Wird der Traktorangehalten und die Feststellbremse an-gezogen, fällt die Leerlaufdrehzahl auf650Umin, was den Kraftstoffverbrauchzusätzlich senkt.
Die optional gefederte Vorderachseist elektrohydraulisch unter Last zu-schaltbar. Der Lenkeinschlag beträgt55°.
Getriebe Die «Hitech»-Modelle vonValtra sind mit einer elektronischen Ge-triebesteuerung und einer mechani-schen Hydraulikbedienung ausgestattet.
Getriebeseitig ist ein 36x36 Wendege-triebe mit integriertem Kriechgang ver-baut. Es ist ein 3-faches Lastschalt -getriebe mit Automatik- sowieprogrammierbarer Schalt- und Kupp-lungsfunktion. Dank elektronisch ge-steuerten Mehrscheibenkupplungen imÖlbad wird ein hoher Fahrkomfort er-reicht.
VALTRA «N 141 HITECH» Auf der Agritechnica 2011 in Hannover zeigte Valtra zwar schon die neue «N»-Serie mit SCR-Abgasnachbehandlung und der Möglichkeit,zwischen einem stufenlosen und dem neuen Lastschaltgetriebe zu wählen. Für diesen Praxistest wurde jedoch mit dem «N141 HiTech» noch ein Modell aus der Vorgängerserie berücksichtigt.
Der Massgeschneiderte
30 9 2012 · UFA-REVUE
D_LT1_PT_Valtra_0912 ok_2012 28.08.12 16:03 Seite 30
Valtra ist bekanntdafür, eingewünschtesModell bereits abWerk mass -geschneidert fürdie spezifischenKunden -bedürfnissezusammenstellenzu können.
Aufgeräumte Kabine mit den Hebelnfür die elektronische Getriebe- unddie mechanische Hydrauliksteuerung.
Das Fronthubwerk (3600 kg) kann mitder Vorderachsfederung kombiniertwerden.
KNOW-HOWPRAXISTEST
Als Wunschausstattung (besondersfür Länder mit erlaubter Höchstge-schwindigkeit 40km/h) gibt es «Eco-Speed», mit dem das für 50km/h ausge-legte Getriebe auf 40km/h begrenztwird. «Eco-Speed»-Traktoren erreichendann die maximale Geschwindigkeit beieiner Drehzahl von 1800Umin, wasVorteile wie geringerer Treibstoff- undÖlverbrauch bei gleichzeitig höherer Le-bensdauer von Motor und weiterer Bau-teile mit sich bringt.
Hydraulik Standardmässig gibt eszwei Steuerventile (ausbaubar bis vier)mit druckfreiem Rücklauf und einer Be-dienung durch Hebel in der rechtenKonsole der Kabine. Die Hydraulikleis-tung beträgt 73 l/min (optional90 l/min). Das Heckhubwerk mit EHR,Schwingungstilgung und Schnellkupp-lern der Kategorie 3 weist eine durch-gehende Hubkraft von 7700kg auf.
Das Zapfwellen-Getriebe ist mit einerelektronischen Anlauf- sowie Schlupf-überwachung versehen und startet ab-
solut ruckfrei. Als Standardvariante gibtes die Geschwindigkeiten 540 und1000Umin, optional stehen auch dieVarianten 540/540E, 540E/1000 undeine Wegzapfwelle zur Wahl.
In der Kabine, Valtra nennt sieKomfortkabine «Ergo Cab», gibt es stan-darmässig einen um 180° schwenkba-ren, luftgefederten Fahrersitz (die Kabi-nenfederung selbst ist optionalverfügbar). Die Lenksäule mit dem Steu-errad kann in der Höhe und Neigungverstellt werden. Vier Scheinwerfernach hinten und zwei nach vorne leuch-ten bei Dunkelheit die Arbeitsbereiche
gut aus. Die für den Fahrer notwendigenInformationen werden auf dem Armatu-renbrett und an der rechten A-Säule derKabine angezeigt. �
SteckbriefValtra «N141 Hitech»Motor: 4.9 l Motor von Sisu mit 4 Zylin -dern, Ladeluftkühler, Turbo lader undCommonrail-Einspritzung, 150PS(110kW) Nennleistung bei 2200Umin,160PS (118kW) mit Transportboost bei2000Umin (nach ISO). 620Nm ma xi -males Drehmoment.
Getriebe: Lastschalt-Wendegetriebe mit36 Vor- und Rückwärtsgängen und inte -grierter Kriechganggruppe, drei Last -schaltstufen, 40km/h.
Zapfwelle: 540/ 1000Umin, optional540/540E, 540E/1000, Wegzapfwelle.
Hydraulik: EHR mit Schwingungstilgung.Doppelpumpe mit 73 l/min (optional90 l/min). 2 Steuergeräte mit 4Anschlüssen. Hubkraft 7.7 t im Heck,3.6 t Front (Option).
Masse: Leergewicht: 4950kg. ZulässigesHöchstgewicht: 9000kg. Radstand:2.565m. Länge: 4.526m. Höhe:2.896m.
(Herstellerangaben)
UFA-REVUE · 9 2012 31
Autor Dr. RomanEngeler, UFA-Revue,8401 Winterthur
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D_LT1_PT_Valtra_0912 ok_2012 28.08.12 16:03 Seite 31
KNOW-HOW
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32 9 2012 · UFA-REVUE
NEUHEITEN
Rechtzeitig auf die Stoppelbearbei-tungssaison konnten zwei identi-sche Einheiten von Vogel&NootKurzscheibeneggen in der West-schweiz ausgeliefert werden. «Ter-raDisc Pro Hydro» ist der Name derKurzscheibeneggen, die durch ihreRobustheit, Verarbeitungsqualitätund Arbeitsintensität die Kundenvollends überzeugen. Kurzscheibe-neggen lassen sich sehr breit einset-zen. Sowohl im Stoppelbruch, wiein der Saatbeetvorbereitung undbeim Umbruch von Wiesen kanndie Maschine ihre Vorzüge ausspie-len.
Ältester Weidemann «Hoftrac» gesucht
Adresse des Besitzers hat man dieeinmalige Chance, einen neuenWeidemann «1370 CX50 Hoftrac»(Bild links) für ein halbes Jahr kos-tenlos zu gebrauchen. Der Gewin-ner wird anlässlich der Agrama2012 am Weidemann Stand (Halle2.0, A013) am 25. November 2012in Bern bekannt gegeben. Einsen-deschluss ist der 31. Oktober 2012.Teilnahmeberechtigt sind alle in derSchweiz oder Fürstentum Lichten-stein wohnhaften Privatpersonen,die einen Hoftrac» von Weidemannin Gebrauch haben. Über den Wett-bewerb wird keine Korrespondenzgeführt. Der Rechtsweg ist ausge-schlossen.
Unterlagen einsenden an:
Bucher Landtechnik AG Weidemann Wettbewerb 8166 Niederweningen [email protected]
«40 Jahre Hoftrac – die Erfolgsstoryhat einen Namen: Weidemann».Mit dieser Botschaft ist Weidemannim Jubiläumsjahr unterwegs. Nunsucht der Schweizer Weidemann-Importeur den ältesten in derSchweiz oder im Fürstentum Liech-tenstein eingesetzten Weidemann«Hoftrac». Mit Angabe des Modells,der Fahrgestellnummer und einemBild der Maschine sowie Name und
10 Meter auf einen Streich mit zwei «TerraDisc pro 500 Hydro» von Vogel&Noot
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KNOW-HOW
UFA-REVUE · 9 2012 33
NEUHEITEN
Der «Metrac H7 SX» verbindetkompakte Abmessungen mit erhöhtenNutz- und Achslasten.
Reform bringt «Muli T10 X» und«Metrac H7 SX»Der Transporter «Muli T10 X» setzt neue Massstäbe punkto Komfort, Wartung, Leistung, Geländegängigkeit und Sicherheit. Der «Metrac H7 SX» verbindet kompakteAbmessungen mit erhöhten Nutz- und Achslasten.
Schlagkräftige Erntesysteme in deralpinen Berglandwirtschaft sowiezuverlässige Multifunktionspaketeim kommunalen Einsatz; Der neue
«Muli T10 X» aus dem Hause Reform istdie Antwort auf beide Anforderungen.Der Transporter setzt neue Massstäbepunkto Komfort, Wartung, Leistung,Geländegängigkeit und Sicherheit imBetrieb. Neben Komfort und Service-freundlichkeit wurde beim «T10 X» derFokus auf noch stärkere Motor- und Hy-draulikleistung gelegt. So schlummernunter der Motorhaube nicht weniger als109PS. Commonrail-Technologie undKonformität mit Abgasstufe 3b wurdenebenso berücksichtigt wie das elektro-nische Gaspedal mit PTO-Modus (op-tional für LKW-Zulassung 45 km/h imKommunalmarkt in der Schweiz mitEuro V und 98 PS). Zusätzlich ermög-licht das Retarder-Bremssystem desneuen «Muli», das in jeglicher Chassis-ausführung verfügbar ist, eine Symbioseaus überdurchschnittlicher Motorleis-tung und einem höchsten Mass an Si-cherheit.
5050kg Nutzlast bei einem maximalzulässigen Gesamtgewicht von 8000kg und erhöhten Achslasten spre-chen für sich. Dank neuesterTechnik verbindet der «T10 X»maximale Nutzlast mit gerin-gem Eigengewicht und ist da-mit einzigartig in seiner Klasse.
Das geräumige und komfortableFahrerhaus, das für Service- und War-tungsarbeiten hydraulisch gekippt wer-den kann, bietet mehr Freiraum nach al-len Seiten. Das Neigen der Kabineerfolgt werkzeuglos und ermöglicht einegute Zugänglichkeit in den Motor- undGetrieberaum.
Auch auf Ergonomie für Fahrer undBeifahrer wurde höchstes Augenmerkgelegt. Komfortable Arbeitsposition,höhen- und neigungsverstellbare Lenk-säule, elektrohydraulische Betätigungenaller Differenzialsperren und der Zapf-wellenkupplung sowie ein durchdachtesInnenbeleuchtungssystem machen auchlange Arbeitstage zum Vergnügen.
«Metrac H7 SX»: KompaktesKraftpaket für alle Anwendun-gen Mit dem neuen «Metrac H7 SX»ist dem Welser Unternehmen der Spa-gat zwischen kompakten Abmessungenund überdurchschnittlicher Motorleis-tung gelungen. Angelehnt an das Chas-sis des «H5 X» in Verbindung mit einemdurchzugsstarken 70PS Turbo-Motor,erhöhten Hubkräften und Achslasten,ist der neue «Metrac H7 SX» das Top-Modell seiner Klasse.
Bei der kontinuierlichen Weiterent-wicklung der Zweiachsmäher wurde derFokus auf bestmögliche Hubkräfte, ex-zellente Achslasten und hohes maxima-les Gesamtgewicht gelegt. Eine Beson-
derheit seiner Klasse ist die Hubkraft des«H7 SX», mit 1500kg, die auch beimoptionalen Heckhubwerk erreicht wird.Die markantesten Verbesserungen sindim Bereich der zulässigen Achslastenund des zulässigen Gesamtgewichts ge-schehen. Mit 3800kg maximalem Ge-samtgewicht und Achslasten von2100kg vorne und 2600kg hinten setztsich der «H7 SX» an die Spitzenpositionin seinem Segment. Die zulässige Nutz-last bei Grundausstattung des neuen«H7 SX» beträgt 1850kg. In Kombina-tion mit dem hohen Gesamtgewichtund den Achslasten sind den unter-schiedlichsten Einsatzgebieten kaumnoch Grenzen gesetzt.
Natürlich kommt auch der Fahrkom-fort im neuen «H7 SX» nicht zu kurz.Modernste Komfortsitze in unterschied-lichen Ausführungen, die neigungsver-stellbare Lenksäule, ein schwingungsge-dämpfter Fahrerschutzrahmen, getöntePanorama-Front- und Seitenscheibensowie die ergonomisch und übersicht-lich angeordneten Bedienelemente sindnur ein paar der technischen Highlights,die hier zu nennen sind.
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Hansueli Iseli
Bedienungbox für diehydraulische Einzel -aushebung der Kreisel.
PRAXISTESTKNOW-HOW
weiter, könnten diese Schutzbügel nachdem Absenken der Kreisel etwas schnellernach vorne schwenken.Die Bodenfreiheit am Vorgewende sei aus -gezeichnet. «Wegen der Länge muss manaber aufpassen, dass die Maschine beimÜberfahren von Kuppen punktuell nichtaufbockt», meint Iseli. Die erforderlicheLeistung des Zugfahrzeugs sei weniger einProblem, als das Auffangen der Bremskräftedurch den Traktor.Iseli hat seinen «Top 852 C s-line» mit denOptionen Multitastrad und hydraulischeEinzelaushebung der Kreisel ausrüstenlassen, hingegen auf eine hydraulischeHöhenverstellung verzichtet.
Auf dem Gutsbetrieb Münsterlingen (TG)hat Hansueli Iseli seit Frühjahr 2012 einenDoppelschwader von Pöttinger vom Typ«852 C s-line» in Betrieb und hat dieseMaschine bisher für sämtliche Schwad -arbeiten (Silage, Heu und Stroh) eingesetzt.«Wir hatten zuvor einen Seitenschwadermit Fahrwerk gehabt. Der hat aber nichtvollauf befriedigt, weil bei viel Futter zugrosse und zu verzopfte Schwadenresultierten». Iseli weiter: «Mit diesemneuen Schwader, eine für uns idealeMaschine, sind wir sehr zufrieden». DerWendekreis sei gut und insbesondereüberzeuge die Bodenanpassung, auch beiGeschwindigkeiten im Bereich von 10– 12
km/h. «Wir haben auf unserem Betriebeinige Parzellen mit lästigen Quervertiefun-gen. Spasseshalber habe ich zum Lieferan-ten (LMK Tachnik, Altnau) gesagt: Wennder neue Schwader auf diesen Flächennicht sauber arbeitet, geben wir ihn gleichwieder zurück». In der Tat sei es aber nunso, dass diese Maschine dank dem Multi -tastrad – als bisher erste – auch dortüberaus gut arbeite. Als negativ stuft Iselidie Tatsache ein, dass der seitliche Anfahr -schutzbügel direkt über einen Ölzylinderlaufe: «Da sollte eine mechanische Einheitdazwischen geschaltet sein, ansonsten gehtdieser Zylinder fast bei jedem Touchiereneines Hindernisses defekt». Zudem, so Iseli
Praxisstimme zum Doppelschwader Pöttinger «Top 852 C s-line»
Mit dem Doppelschwader «Top 852C s-line» hat sich Pöttinger speziellden Themen Leichtzügigkeit, Bo -den anpassung und Wendigkeit an-
genommen. Darüber hinaus wurde beidiesem Schwader mit einer maximalenArbeitsbreite von 8.40m eine soge-nannte «Raumlenker-Achse» verbaut. Sonennt Pöttinger jedenfalls die besondereKonstruktion, mit welcher die tragendenArme der beiden Kreisel am Mittelstückder Maschine angeflanscht sind. Die An-
lenkung ist nämlich in Fahrtrichtungnach vorne gekippt. Beim Aushebenwandern die zwei Kreisel dadurchgleichzeitig nach hinten und nach oben.Wie bei einem Flugzeugstart – deshalbauch die Bezeichnung «Jet-Effekt» – ge-hen zuerst die vorderen und dann diehinteren Zinken der Kreisel in die Höhe.
Bodenfreiheit Diese Konstruktionhat aber noch einen weiteren Vorteil:Sie sorgt nämlich für mehr Aushubhöhe
am Vorgewende – übrigens wird auchdas Schwadtuch in der Mitte automa-tisch hochgezogen. Bei engster Kreisel -stellung (bei einer Arbeitsbreite vondann 7.80m) beträgt die Bodenfreiheitdann stolze 60cm, gemäss Pöttinger30% mehr als bei derzeit am Markt ver-fügbaren Geräten. Diese Bodenfreiheitsorgt dafür, dass die Querschwaden amVorgewende intakt bleiben und vonnachfolgenden Erntegeräten sauber auf-genommen werden können.
PÖTTINGER «TOP 852 C S-LINE» Vor zwei Jahren präsentierte Pöttinger erstmalsseine grossen Doppelschwader mit Mittenablage, die mit einer sogenannten «Raum-lenker-Achse» ausgestattet sind. Diese besondere Konstruktion, mit der die beiden Kreisel sich schräg nach hinten und nach oben ausheben, ermöglicht eine Bodenfreiheitvon 60 cm.
Viel Raum
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Anlenkung der Raumlenker-Achse: InFahrtrichtung nach vorne gekippt.
Das Multitastrad, ausgestattet miteinem Wickelschutz.
KNOW-HOWPRAXISTEST
Die beiden Kreisel sind karda-nisch aufgehängt und können in jedeRichtung um etwa 5° pendeln. Damitdie Kippbewegungen gedämpft wer-den, sind über den Tragarmen starkeSpiralfedern montiert. Der Kreisel läuftin einem staubdichten, gekapselten undmit Fliessfett dauergeschmierten Ge-triebe. Die Steuerbahn ist stufenlosverstellbar, kann also gut an alle Einsatz-bedingungen angepasst werden. Die
Steuerwelle mit Steuerrolle kann bei Be-darf einfach und schnell durch Lösenvon nur zwei Schrauben ausgetauschtwerden.
Standardmässig gibt es für jeden Krei-sel ein Sechs-Rad-Fahrwerk, bestehendaus einem Tandemfahrwerk hinten undeinem einfachen Fahrwerk vorne. Einvorlaufendes Multitast-Rad mit Wickel-schutz, das sich in drei verschiedenenWinkeln zur Fahrtrichtung verstellenlässt, gehört zur Wunschausstattung.Ebenso optional gibt es eine hydrauli-sche Höhenverstellung der Kreisel, imSerienumfang ist diesbezüglich eine Jus-tierung mit einer Kurbel vorgesehen.
Die Bedienung erfolgt über zweidoppelt wirkende Steuergeräte für dieKreiselaushebung und die Arbeitsbrei-tenverstellung. Auf Wunsch gibt es da-für eine hydraulische Einzelaushebungder Kreisel oder die Vorwahlbedienung«Select control», über die entweder diehydraulische Einzelaushebung der Krei-sel alleine oder in Kombination auch diehydraulische Höhenverstellung vorge-nommen werden kann.
Trotz seiner beachtlichen Grösse undSchlagkraft erreicht der Doppelschwa-der «Top 852Cs-line» (bei einge-schwenktem Tastrad) ohne Umbauteneine Transporthöhe von unter 4m. �
SteckbriefVierkreisel-Schwader «Top 852 C s-line»Anzahl Kreisel: 2Anzahl Zinkenarme je Kreisel: 13Anzahl Doppelzinken pro Zinkenarm: 4Arbeitsbreite: 7.80– 8.40mSchwadbreite: 1.20– 2.00mTransporthöhe: 3.99mTransportbreite: 2.95mLänge: 7.85m | Gewicht: 2800kgStützlast: 542kgLeistungsbedarf: ab 70PS
(Herstellerangaben)
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Autor Dr. RomanEngeler, UFA-Revue,8401 Winterthur
In loser Folge publiziertdie UFA-Revue unterdem Titel «Praxistest»Berichte über landwirt-schaftliche Maschinen.Die Interviewpartner,respektive Eigentümerdieser Maschinen, wer den jeweils inZusammenarbeit mitden entsprechendenHerstellern oder Impor -teuren ausgesucht.
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LANDTECHNIKzu verkaufen
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FÜR DIE KOMMENDE FUTTERENTE präsentiert Claas insgesamt neun Neuheitenim Bereich der Scheibenmähwerke, Zettwender, Kreiselschwader, Quaderballen-pressen und der Erntewagen. Mit dem «Cemos automatic» kommt zudem das erste, sichpermanent automatisch einstellende Mähdrusch-System auf den Markt.
Neu(n)heiten von ClaasLANDTECHNIK
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Mit den Scheibenmähwerken «Dis-co 3500 F/FC/FRC Profil» präsen-tiert Claas drei neue Modelle fürden Frontanbau. Je nach Modell
sind die Mähwerke mit 3.40m Arbeits-breite ohne Aufbereiter, mit Zinken-oder mit Walzenaufbereiter erhältlich.Die Geräte verfügen über die bewährte«Profil»-Kinematik, was mit der Kombi-nation aus bodennahem Drehpunkt fürdie Längspendelung und einer Quer-pendelung realisiert wird.
Bei der Entlastung besteht die Wahlzwischen Federn und der hydropneu-
matischen Entlastung «Active Float».Letztere bietet den Vorteil, dass die Ent-lastung jederzeit von der Kabine aus andie aktuellen Bedingungen angepasstwerden kann.
Mehr Schonung Das neue Heck-mähwerk «Disco 3500 RC Contour» ver-fügt ebenfalls über eine Arbeitsbreitevon 3.40 m und ist mit dem bewährtenWalzenaufbereiter mit V-förmigem Pro-fil ausgestattet. Der Aufbereiter knicktdie harten Stängel, schont jedoch dienährstoffreichen Blätter. Somit lässt sichdie Anwelkzeit des Futters wesentlichreduzieren und kurze Erntezeitfensterkönnen effektiver genutzt werden.
Wie alle Mähwerke der «Contour»-Baureihe ist auch das neue mit dem «P-Cut» Mähbalken sowie der hydropneu-matischen Entlastung «Active Float»ausgestattet, mit der sich der Kraft- undKraftstoffbedarf deutlich reduzierenlässt. Zur Vorbeugung von Anfahrschä-den wird das Mähwerk durch eine me-chanische Anfahrsicherung geschützt.
Spricht diese an, weicht das Mähwerkdurch eine um 15° geneigte Anbindungnach hinten und oben aus. Das Sicher-heitsmodul »Safety Link» verhindertgrössere Anfahrschäden, in dem es ab-schert und der Hauptantrieb sich wei-terdrehen kann.
Mehr Gutfluss Mit dem «Volto1100» bringt Claas den weltweit ersten10-Kreisel-Zettwender für den Drei-punktanbau auf den Markt, den es als«1100 T» auch in der gezogenen Varian-te gibt. Speziell an diesen Maschinen istdas neue Gutflusskonzept. Die Zinken-arme sind um 29° nach hinten abgewin-kelt. Aufgrund dieser nachlaufendenGeometrie können die Zinken länger inFahrtrichtung arbeiten und das Streu-bild wird bei schonender Futterbehand-lung besser.
Mehr Breite Das Programm an Ein-kreisel-Schwadern erfährt mit den Mo-dellen «Liner 500 Profil» (3-Punkt) und«500 T» (gezogen) einen weiteren Aus-bau. Mit einem Kreiseldurchmesser von3.80m verfügen diese Maschinen übereine Arbeitsbreite von 4.80m. Der «Li-ner 500 Profil» ist mit einer kardani-schen Kreiselaufhängung ausgestattet,durch die sich der Kreisel den Bodenun-
Das Programm von Claas an Ein -kreisel-Schwadern erfährt mit den beiden Modellen «Liner 500Profil» (3-Punkt) und «500 T»(gezogen) einen weiteren Ausbau.
Ausbau bei den DreschernDie Abgasnorm der Stufe 3b veranlasste auch Claas, bei seinen Top-Mähdreschern ein neues Motorenkonzept zu implementieren. Bei dennun neun «Lexion»-Modellen kommen im unteren LeistungsbereichMotoren von Caterpillar mit Abgasrückführung und im obersten BereichMotoren vom Mercedes-Benz mit SCR-Abgasnachbehandlung zumEinsatz. Mit dem neuen «Lexion 780» (Bild), eine Rotormaschine mitAPS-Dreschsystem, toppt Claas das bisherige Spitzenmodell «770». Der«Lexion 780» weist 598PS und ein Korntankvolumen von 12 500 l beieiner Entleerungsgeschwindigkeit von 130 l/s auf. Bei der neuen Serie«Lexion 700» bringt Claas mit dem «Cemos automatic» das weltweiterste Dreschsystem auf den Markt, das sich permanent automatisch aufdie Erntebedingungen einstellen kann.
Mehr Leistung, Komfort und Intelligenz gibt es auch bei den neuenDreschern des Typs «Tucano». Die Motoren erfüllen mittels SCR-Technikdie Abgasnorm der Stufe 3b und bekommen in der Kabine nun auchden ergonomischen «C-Motion»-Bedienhebel mit dem Dreifinger-Kon-zept.
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Die Zinkenarme beim «Volto1100» sind um 29° nachhinten abgewinkelt: DieZinken arbeiten dadurch
länger in Fahrtrichtung unddas Streubild wird besser.
Das Schneidwerk der Quader -ballenpresse «Quadrant 3300»ist in einer beidseitig auszieh -baren Schublade integriert.
Autor Dr. RomanEngeler, UFA-Revue,8401 Winterthur
LANDTECHNIK
UFA-REVUE · 9 2012 37
ebenheiten dreidimensional und unab-hängig von der Traktorbewegung an-passen kann. Optional gibt es gar einSechsrad-Fahrwerk.
Mehr Optionen Die Quaderbal-len-Presse «Quadrant 3300» bekommtnun auch ein Schneidwerk mit 25 Mes-sern (Gruppenschaltung 25, 13, 12, 0)und wird mit Einzel-, Tandem- oder ge-
lenkter Tandemachse ausgeliefert. DasPick up wurde auf 2.35 m Breite ver-grössert. Neu ist zudem, dass dasSchneidwerk in einer beidseitig aus-ziehbaren Schublade integriert ist, waseinen bequemen Zugang bei War-tungsarbeiten ermöglicht.
Mehr Licht Der «Cargos»-Kombi-wagen mit dem gerade mal in 15minaus- und wieder einbaubaren Lade- undDosieraggregat wird mit mehr Komfortausgestattet. So wird durch das Dreh-moment gesteuerte Entladen stets mitder maximal möglichen Geschwindig-keit abgeladen. Für mehr Komfort beider Arbeit im Dunkeln sorgen elf zusätz-liche LED-Lampen. �
D_LT7_Engeler_0912 ok_2012 28.08.12 16:20 Seite 37
RÜCKBLICK Ende Juni ist die «Swiss Demo Tour» des Case-Steyr-Centers, die während 20 Tagen quer durch die Schweiz zog, zu Ende gegangen.
Case-Steyr auf «Swiss Demo Tour»
Die «Swiss Demo Tour» hat dem Case-Steyr-Center einmal mehr ge-zeigt, wie wichtig es ist, direkt vorOrt beim Kunden zu sein: «Der
Kunde will sehen und erleben, was erkauft». Mit über 3000 Besucherinnenund Besuchern darf diese «Swiss DemoTour» als erfolgreich betitelt werden.
Vom kleinen Steyr «Kompakt 65 S»bis zum High-Tech-Traktor Case IH «Pu-ma CVX 230» mit stufenlosem Getriebe,konnten sich die Besucherinnen und Be-sucher bis ins letzte Detail informierenlassen.
Zwanzig verschiedene Infrastrukturenwurden von den Händlern zur Verfü-gung gestellt, eingerichtet und betreut.Das Case-Steyr-Center bedankt sichganz herzlich bei allen Helferinnen undHelfern, die diese wunderbare und er-folgreiche Tour so tatkräftig unterstützthaben.
Ein herzlicher Dank geht auch auchan alle Besucherinnen und Besucher.Sie haben dem Case-Steyr-Center ge-zeigt, dass man mit den Produkten undder Strategie auf dem richtigen Wegist. �
In loser Folgepubliziert die UFA-Revue unter dem Titel«Bilderbogen» illus -trierte Berichte überlandwirtschaftlicheMaschinen – in engerZusammenarbeit mitden entsprechendenHerstellern oder Im -por teuren. Mehr zu den erwähntenPro duk ten erfahrenSie unter
www.case-steyrcenter.ch
INFINFO BOXBOXINFO BOXINFO BOXufarevue.ch 9 · 12
38 9 2011 · UFA-REVUE
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D_LT5_Bildbericht_0912 ok_2012 28.08.12 16:14 Seite 38
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Standeimer DeLaval; Solar-Viehhüter Horizont,Frontpacker Eigenbau� 079 243 75 25
Ladewagen Hamster,Tandem, 3 Förderschwingen;Nagelbinder, 12 Stück, L 10 m, Firsthöhe 1.6 m� 079 418 96 69
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20 Jahre Roboter-Melken1992 führte Lely mit dem «Astronaut»Melk roboter eine bahnbrechendeNeuheit ein. Im Jahr 2000 folgten dieersten Schweizer Landwirte, einer vonihnen war Werner Ott aus Märwil (TG).Auch heute hat er keinen Grund, seinen«Astronaut A2» auszutauschen. «HoheZuverlässigkeit und geringe Servicekosten,mit dem Vollkaskovertrag gegen obenlimitiert, sowie gute Milchqualität undhohe Kapa zität sind bereits seit 13 JahrenRealität auf meinem Betrieb», sagt er. «Ichwerde auch die nächsten 5– 10 Jahre mitdem Melkroboter Milch produzieren.»
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DF_Kleinmarkt_0912 okd_2012 28.08.12 16:58 Seite 39
Bayer stärkt biologischenPflanzenschutzMit der Übernahme der US-Firma«AgraQuest» hat Bayer CropScienceden biologischen Pflanzenschutzausgebaut. Damit soll das Obst- undGemüsegeschäft gestärkt werden.Bayer geht davon aus, dass die bio-logische Schädlings- und Krank-heitsbekämpfung in Zukunft an Be-deutung zunehmen wird.
Stabile Preise für MostobstDie Ernteschätzung für Mostobstrechnet mit einer Menge von86 000 t. Aufgrund der vollen Lagerliegt der Bedarf der hiesigen Verar-beiter aber nur bei 62 000 t. Trotz-dem will die Branche an den Preisendes letzten Jahres und auch amRückbehaltesystem bei den Produ-zentenpreisen festhalten. Mit die-sen Beiträgen soll die Überschuss-verwertung von Mostobst finanziertwerden.
chen unter Glas erlauben eine ef-fiziente Forschung, die mithilft,die zuünftigen Herausforderungender Schweizer Land- und Ernäh-rungswirtschaft zu meistern.
In den Gewächshäusern stehendie Nutzpflanzen von morgen. In-novative Methoden für Anbauund Pflanzenschutz werden unterkontrollierten Bedingungen er-probt. Dies hilft mit, Qualität undWirtschaftlichkeit im SchweizerObst- und Gemüsebau weiter zuverbessern. Damit diese For-schung weiterhin möglich ist, hatdas Bundesamt für Bauten und Lo-gistik (BBL) mit einem Ersatzneu-bau von vier Gewächshäusernwieder eine moderne Infrastrukturbereitgestellt. Die Investitionenbetragen rund 3 Mio. Fr.
Eine ausgeklügelte Steuerungermöglicht eine automatische Lüf-tung, Heizung, Kühlung und Be-wässerung. In den zwei äusseren,als Kalthäuser konzipierten Ge-wächshäusern lassen sich die Kul-turen direkt im Boden anbauen. Inden zwei mittleren, als Warmhäu-ser konzipierten Häusern wachsendie Pflanzen auf Kulturtischenoder in Töpfen. In den so genann-ten Kalthäusern können die Tem-peraturen nur beschränkt reguliertwerden.
Fangzahlen steigenIn Baden-Württemberg steigen dieFangzahlen von Käfern des Mais-wurzelbohrers an. Bis Ende Augustwurden rund 3000 Käfer in den Re-gionen Freiburg und Karlsruhe ge-fangen. Obwohl die Fangzahlen inden letzten beiden Wochen zuge-nommen hätten, liege die Gesamt-zahl immer noch unter dem Vorjah-reswert zu diesem Zeitraum,informiert das Deutsche Maiskomi-tee. Tiefer sind die Fangzahlen hin-gegen in Bayern, wo der Käfer bis-her nur in geringen Zahlen, dafürverstreut über das ganze Bundes-land, vorkomme.
Syngenta mit Zugang zu«HYT»-TechnologieDie «HYT»-Technologie stärkt dasmikrobielle Ökosystem im Boden,stimuliert die Pflanzenentwicklungund steigert die natürliche Pflanzen-resistenz gegen Stress und andereBedrohungen. Syngenta wird auf-grund einer Vereinbarung ab 2013Zugang zu dieser Technik erhalten.
fenaco Pflanzenbau führt jedes Jahrzahlreiche Sortenversuche in derganzen Schweiz durch. Diese Versu-che erlauben einen Vergleich vonSorten unter verschiedenen Boden-und Klimabedingungen, die jedochmit den Verhältnissen in der Praxisvergleichbar sind. Obwohl man beidiesen Versuchen – die fenaco kanndabei auf eine gute Zusammenar-beit mit den Betriebsleitern, denSchulen, den Forschungsanstaltensowie dem Forum Ackerbau zäh-len – aus praktischen Gründen nichtgrössere Reihen durchführen kann,geben die Resultate doch einen gu-ten Einblick in das Verhalten dereinzelnen Sorten. Bei den diesjähri-gen Versuchen standen Varietätenvon Weizen, Gerste, Raps und Erb-sen im Fokus. Die Ergebnisse derVersuche findet man auf den Web-sites von www.pflanzenbau.ch oderwww.ufasamen.ch.
Tagesaktuelle Neuigkeitenwww.ufarevue.ch
Resultate der fenacoSortenversuche
Der schweizerische Getreideprodu-zentenverband (SGPV) wurde 1987gegründet und darf dieses Jahr sei-nen 25. Geburtstag fei-ern. Um dieses Verbands-bestehen würdig zubegehen und um denWert und die Bedeutungder inländischen Produk-tion zu betonen, findenim Verlauf des Jahres2012 verschiedene Akti-vitäten statt.
Der SGPV möchte indiesem Jubiläumsjahr die zentralenBotschaften der Getreideproduzen-ten gegenüber den Konsumentenund der Politik vermehrt kommuni-zieren. Damit auch in Zukunft ein-
heimisches Getreide von hoherQualität verfügbar ist, sind die(Kauf-)Entscheidungen der Konsu-
menten und der politi-schen Entscheidungs-träger wichtig! 61% derBevölkerung essen min-destens einmal täglichBrot. Schweizer Brotwird zum grössten Teilaus Inlandgetreide herge-stellt – darauf dürfen dieProduzenten stolz seinund dies die Konsumenten
auch wissen lassen.Zusammen mit dem Bäcker-Kon-
ditorenmeister-Verband lanciert derSGPV deshalb bis Ende Septemberzwei Aktivitäten. So gibt es einen
Brotbeutel mit der Botschaft«Schweizer Brot aus Schweizer Ge-treide», die den Bäckereien zur Ver-fügung gestellt werden, um dieKonsumenten auf die Herkunft desGetreides hinzuweisen.
Dann wird ein Malwettbewerbfür Kinder organisiert, mit dem derWeg vom Korn zum Brot themati-siert werden soll. Dieser Malwett-bewerb wird von den Bäckereienvor Ort durchgeführt mit einer an-schliessenden gesamtschweizeri-schen Ziehung. Als Hauptpreiswinkt ein Gutschein für eine WocheBauernhof-Ferien, offeriert vonAgrotourismus Schweiz. Die Mal-vorlagen stehen zusätzlich aufwww.sgpv.ch zum Download bereit.
Die Forschungs-Gewächshaus -anlagen von Agroscope in Wä-denswil sind wieder auf dem neus-ten Stand der Technik. Ende Juniwurden die vier neuen Gewächs-häuser für den Gemüsebau unddie Obstzüchtung offiziell einge-weiht. Die modernen Versuchsflä-
ModernsteVersuchsflächen
40 9 2012 · UFA-REVUE
Getreideproduzentenverband feiert 25 Jahre seines Bestehens
PFLANZENBAUKURZMELDUNGEN
D_PB0_Kurznews_0912 ok_2012 28.08.12 16:35 Seite 40
UFA-REVUE · 9 2012 41
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Inserate UR 0912 D_2012 28.08.12 14:05 Seite 41
DanielGünter
Es ist bei der Ernte wichtig, die Zwischenlagerung vom Feld
ins belüftete und gekühlte Lager möglichst kurz zu halten.
Der Pilz «Helminthosporium solani»ist der Erreger des Silberschorfs.Dieser Pilz entwickelt sich in derKorkschicht der Kartoffelschale und
löst die Schale vom Zellgewebe ab. Da-durch entsteht ein Zwischenraum, dersich mit Luft füllt. Die veränderte Licht-reflektierung führt dann zur silbrig glän-zenden Wahrnehmung der befallenenStellen. Daher auch die Bezeichnung«Silberschorf». Diese Schädigung derKnollenschale hat in erster Linie folgen-de Konsequenzen:• Die gewaschenen Kartoffeln präsen-
tieren sich im Detailhandel nichtschön und werden von den Konsu-menten weniger gut nachgefragt.
• Die zerstörte Kartoffelschale führt zueinem stärkeren Wasserverlust durchVerdunstung. Als Folge davon entste-hen geschrumpfte Knollen vonschlechter Qualität.
• Beim Pflanzgut können verminderteTriebkraft und Fehlstellen die Folgesein.
Biologie Silberschorf ist nicht ver-wandt mit den Erregern von Pulver-schorf (Pilz) oder Kartoffelschorf (Bakte-rium). «Helminthosporium solani»befällt nur die Knollen und ist auf demStängel oder den Blättern nicht zu fin-den, aus diesem Grund zählt dieser zuden Knollen- und Lagerkrankheiten.
Die Infektion geschieht über drei We-ge, wobei das Pflanzgut als wichtigsteInfektionsquelle gilt. Im frühen Stadiumgeschieht die Infektion beim Knollenan-satz von der Mutterknolle über die Sto-lonen auf die Tochterknollen. Auch beider Ernte kann der Kontakt der Knollenmit verseuchter Erde rund um die Mut-terknolle den Befall fördern. Eine weite-
re nicht zu vernachlässigende Infekti-onsquelle ist am Lager, wo frisch gebil-dete Sporen je nach Lagerbedingungenvia Lüftungsstrom auf gesunde Knollengelangen und diese infizieren.
Oftmals werden die Schadsymptomedes Silberschorfs mit jenen der Colleto-trichum-Welke verwechselt. Diese sindvon blossem Auge nur schwer zu diffe-renzieren. Colletotrichum ist auf derKnolle als unregelmässig geformte Fle-cke mit ganz kleinen schwarzen Pünkt-chen erkennbar. Auch ist Colletotrichummit schwarzen Punkten auf dem Stängelsichtbar und kann, wie es der Namesagt, zum Welken der Stauden führen.
Bekämpfung In der Bekämpfungdes Silberschorfs sind die Pflanzgut -produzenten, Lagerhalter und Kartoffel-produzenten gleichermassen stark ge-fordert. Nur wenn alle Stufen diemöglichen Bekämpfungsmassnahmenkonsequent umsetzen, können die Pro-blemposten dezimiert werden.
Anbau Leichte sandige Böden för-dern den Befall mit Silberschorf. Da dasPflanzgut als wichtigste Infektionsquellegilt, sollten bereits die Pflanzkartoffelneinen möglichst tiefen Befall aufweisen.Aktuell sind zahlreiche Partien mehroder weniger stark befallen. Damit stel-len sich bereits bei der Pflanzgutbestel-lung folgende Fragen bezüglich Beizungund Lagerung:
• Was ist der Verwendungszweck? Beiden Sorten «Charlotte», «Gourmandi-ne», «Ditta» und «Nicola», die zumGrossteil gewaschen im Plastikbeutelin den Verkauf gelangen, kann eineBeizung besonders sinnvoll sein. Sor-tenunterschiede sind vorhanden, die-se können in Zukunft vermehrt beider Neuaufnahme von Sorten berück-sichtigt werden.
• Wie sind meine Lagermöglichkeitenauf dem Betrieb? Auf den meisten Be-trieben können die Pflanzkartoffelnnicht bei optimalen Bedingungen ge-lagert werden. Darum sollte sich je-der Betriebsleiter fragen, ob er diePflanzkartoffeln nicht erst im Frühjahrbeziehen will, um diese so lange wiemöglich in den klimatisierten Räu-men der Lagerhalter zu lassen.
SILBERSCHORF ist nicht eine neue Kartoffelkrankheit. Der Konsumwert der Knollen wird zwar nicht beeinträchtigt, das optische Erscheinungsbild vieler Partien liess aber gerade letzten Winter im Detailhandel zu wünschen übrig.
Ein Problem der gesamten Wertschöpfungskette
42 9 2012 · UFA-REVUE
PFLANZENBAU
D_PB2_Guenter_0912 ok_2012 28.08.12 16:38 Seite 42
INFINFO BOXBOXINFO BOXINFO BOXwww.ufarevue.ch 9 · 12
Autor Daniel Günter,Pflanzenschutzberaterfenaco, 3421 Lyssach
Die Konsumentenreagieren negativ aufäusserlich veränderteKartoffeln wie hieraufgrund eines Befallsmit Silberschorf.Bild: Bayer CropScience
Damit keine Qualitätseinbussenentstehen, müssen die Lagerräumeperfekt sein.
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Es bestehen keine bewilligten direktenMassnahmen gegen Silberschorf. EineBeizung auf der Pflanzmaschine, wiedies gegen «Rhizoctonia solani» breitangewendet wird, hat nur eine geringeWirkung gegen Silberschorf. Gemäss ak-tuellem Kenntnisstand bringt eine Bei-zung am Winterlager die besten Erfolgs-aussichten, um eine Weiterverbreitungzu vermeiden. Dies erfordert, dass derKartoffelproduzent gebeiztes Pflanzgutbestellt. Die Mehrkosten hierbei sindverglichen mit möglichen Verlusten ge-ring.
Ernte Bei der Ernte gilt es das Haupt-augenmerk auf zwei Punkte zu legen.:• In der Zeit nach der Krautabtötung
bis zur Ernte können neue Knollen in-fiziert werden. Was für ein raschesRoden nach dem Erreichen der Scha-lenfestigkeit spricht. Dies ist jedochnur möglich, wenn die Kartoffelnnicht zu früh gepflanzt wurden. Trotzdieser Infektionsmöglichkeit im Bo-den müssen die Knollen kompromiss-los schalenfest sein, sonst steigt dasInfektionsrisiko während der Erntemassiv an.
• Der zweite wichtige Punkt ist die ra-sche Abtrocknung und Abkühlungdes Erntegutes. Das Stehenlassengrosser Mulden mit feuchten Knollenbei Temperaturen über 15°C fördert
die Silberschorf-Infektionen massiv.Es gilt die Zwischenlagerung vomFeld ins belüftete und gekühlte Lagermöglichst kurz zu halten und die Ab-lieferung optimal zu koordinieren.
Lager Sind die Knollen am Lager an-gekommen, müssen diese für eine ge-sunde Wundheilung leicht abgekühltwerden. Nach Ende der Wundheilungsollen die Lager auf 4– 6 °C abgekühltsein und konstant in diesem Tempera-turbereich gehalten werden. Bei diesenTemperaturen wird die Silberschorfakti-vität sehr stark eingeschränkt. Paralleldazu muss auf eine relative Luftfeuchtig-keit geachtet werden, die 90–95%nicht überschreiten sollte. Eine Sätti-gung der Luft ist unbedingt zu vermei-den. Eine saubere Reinigung der Lagervor dem Einlagern neuer Ware ist emp-fehlenswert.
Schlussfolgerungen Der Silber-schorf wird die gesamte Kartoffelkettein den nächsten Jahren noch stark for-dern. Um diesen Erreger erfolgreich aufein akzeptables Niveau zu bringen, müs-sen unbedingt alle Stufen der Wert-schöpfungskette aktiv und konsequentmitarbeiten. Das Handeln nach demSprichwort «Aus den Augen – aus demSinn» hat in der anspruchsvollen Pro-duktionskette keinen Platz. �
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Die Ansprüche der Endverbraucherund der Nahrungsmittelindustriesind sehr hoch. Dabei steht nichtnur die Reinheit der Posten im Vor-
dergrund, sondern auch die Rückver-folgbarkeit der ganzen Produktion. Daszertifizierte Saatgut bietet daher die ein-zige Möglichkeit, um diesen Ansprü-chen gerecht zu werden. Nur zertifizier-tes Saatgut von in der empfohlenenSortenliste eingetragenen Sorten bietetsowohl Produzenten als auch Endver-brauchern die Gewissheit, dass die Qua-lität und somit auch die Wirtschaftlich-keit der Produktion gesichert ist.
Die Entwicklung einer neuen Sortedauert rund fünfzehn Jahre und verur-sacht beträchtliche Kosten. Die Saatgut-produzenten spielen im Produktions-prozess eine ganz spezielle Rolle. Ihr Zielist, ihren Berufskollegen reines Saatgutmit der besten Keimfähigkeit zu liefern.Bevor die Samen abgepackt werden,werden sie mehrmals sowohl auf demFeld als auch im Labor einer Kontrolleunterzogen. Wenn eine der Anforderun-
gen nicht erfüllt wird, wirdder Samenposten zurück-gewiesen. Dieses Saatgutlandet dann nicht in Saat-gutpackungen, sondern inden Mühlen oder in derNahrungsmittelindustrie.
Die Feldkontrollenwerden von Expertendurchgeführt, die vomBundesamt für Landwirt-schaft (BLW) anerkanntsind und eine Grundausbildung absol-vieren müssen. Diese wird ergänztdurch eine jährliche Weiterbildung, diekurz vor der Kampagne für die Feldkon-trolle stattfindet. Ziel dieser Weiterbil-dung ist, das Wissen der Kontrolleureaufzufrischen und sie über neue Sortenzu informieren. Der Zertifizierungspro-zess wird mit der Verordnung des EVDüber Saat- und Pflanzgut von Acker- undFutterpflanzen sowie Gemüsearten ge-regelt (SR 916.151.1). Das Vorgehen fürdie Feldbesuche ist in Anhang 3 dieser
Verordnung festgelegt.Die Verordnung plus An-hänge kann unter www.admin.ch heruntergela-den werden.
Der Experte bewer-tet die Parzelle aufgrundihres Allgemeinzustandesund berücksichtigt dabeidie vorhandenen Unkräu-ter, die Regelmässigkeitder Kultur, vorhandene
Krankheiten, Schädlinge und die Stand-festigkeit. Eine Parzelle mit schlechterBewertung wird für die Zertifizierungnicht zugelassen. Weitere entscheiden-de Kriterien sind Authentizität und Sor-tenreinheit. Der Prüfer stellt sicher, dassdie auf der Parzelle angebaute Sorte je-ner entspricht, die der Produzent ange-geben hat, und dass sich auf der Parzellenicht andere Sorten befinden. Diese Kri-terien sind sehr streng und für Hafer,Brotweizen, Gerste und Dinkel muss dieminimale Sortenreinheit für das Basis-
ZERTIFIZIERTES SAATGUT Qualität und Reinheit sind die Grundkriterien zur Bestimmung der Saatgut qualität. Das Saatgut stammt nur von den gesündesten undreinsten Parzellen. Die Pflege der Parzellen wird durch die Saatgutproduzenten sichergestellt, von deren Know-how die ganze Branche profitiert. Ohne Qualitätssaatgutkönnen keine Qualitätsprodukte geerntet werden.
Zertifiziert mit garantierter Qualität
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Neuheiten in der empfohlenen Sortenliste von «swiss granum»
Winterweizen• Simano (Preisklasse 1) – Um erste Praxiserfahrungen zu sammeln,
steht beschränkt Saatgut zur Verfügung.
• Rainer (Preisklasse 2) – Mittelspäte Sorte mit sehr guten Erträgen.Mittlere Krankheitsresistenzen, gute Standfestigkeit bei mittel bislanger Pflanze.
• Papageno (Futterweizen) – Mittelspäte Sorte mit sehr hoherErtragsleistung. Mittelkurze Pflanze mit guter Standfestigkeit undmittleren Krankheitsresistenzen.
• Bockris (Futterweizen) – Um erste Praxiserfahrungen zu sammeln,steht beschränkt Saatgut zur Verfügung.
• Orzival (Preisklasse 1) – Diese Sorte ist in der ESL von swiss granumnoch nicht eingetragen und es steht noch kein Saatgut zur Verfügung.
Spezialfälle WinterweizenVon Molinera, Segor und Arolla steht für die IP-Produzenten sehrbeschränkt Saatgut zur Verfügung. Für die von der IP-Suisse empfohle-nen Mischungen Isuela, Isafir und Iskor steht ebenfalls Saatgut zurVerfügung. Bitte bestellen Sie das Saatgut bis am 17. September 2012.
Wintergerste• KWS Meridian – Mittelfrühe Sorte mit sehr guten Erträgen. Mittleres
Hektolitergewicht, gute Standfes-tigkeit und gute Krankheitsresisten-zen. PMI mittel-hoch.
• KWS Cassia Mittelspäte Sorte mit guter Ertragsleistung und gutemHektolitergewicht. Gute Standfestigkeit und gute Krankheitsresisten-zen. PMI tief.
• Orges hybrides – Kann in Grenzsituationen Vorteile bringen. Esstehen die zwei Sorten Zzoom und Hobbit zur Verfügung.
Wintertriticale• Tarzan – Mittelfrühe Sorte mit sehr hohem Ertragspotential. Leichte
Schwäche bei der Standfestigkeit. Gute Krankheitsresistenzen undgutes Hektolitergewicht.
• Trialdo – Mittelfrühe Sorte mit guten Erträgen und Hektoliter -gewicht. Mittlere bis gute Krankheitsresistenzen und gute Stand -festigkeit.
Für eine ausführliche Information über alle Sorteneigenschaften wirdder Prospekt «Getreidesorten für die Ernte 2013» oder der UFA SamenFeldsamenkatalog 2012 empfohlen.
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saatgut 99.9 % betragen und für zertifi-ziertes Saatgut der zweiten Generation99 %.
Der Abstand zu den anderen Parzel-len, die mit der gleichen Sorte bebautsind, ist ganz wesentlich, damit dieReinheit der Ernte gewährleistet ist. Be-sonders heikel sind die Felder für dieProduktion von Hybridsaatgut. Wäh-rend die Hafer-, Gersten-, Dinkel- undWeizenfelder einen klaren Abstand vonüblicherweise 40m zur benachbartenParzelle aufweisen müssen, muss er beiHybridsaatgut je nach angebauter Sortezwischen 25 und 1000 m betragen.
Nulltoleranz Die Toleranz für ande-re Getreide- und problematische Un-krautsorten wie Labkraut,Hederich, Wicken undFlughafer ist ebenfallsklar festgelegt. Währenddie Toleranz zwischen 5 und 20Pflanzen bzw. Ähren pro 100m2 für Un-
kräuter und fremde Getreide liegt, wirddas Vorhandensein von Flughafer äus-serst streng gehandhabt. So werden Ha-ferfelder, die Flughafer aufweisen oderaus denen Flughafer gesäubert wurde,abgewiesen. Bei den übrigen Arten darf
Bei den Feldbesichtigungen untersuchen dievom BLW zugelassenen Experten, ob diestrengen Be stimmungen bei der Produktionvon zertifiziertem Saatgut erfüllt werden.Foto: agrarfoto.com
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die Anzahl Flughaferrispen in einem Be-stand 5 pro Hektar nicht überschreiten.Bestände mit Flughafer dürfen nicht zurProduktion von Vermehrungssaatgutanerkannt werden.
Die durch die Samen übertragba-ren Krankheiten werden ebenfallsstreng überwacht. Die Toleranz liegt beieinigen wenigen befallenen Ähren, Ris-pen oder Pflanzen pro 100m2. Parzel-len, welche die Kriterien vollumfänglicherfüllen, werden vom Prüfer angenom-men, der einen Besuchsrapport erstellt.Eine Kopie davon geht an den Produ-zenten.
Labortests Bei der Lieferung derErnte werden vor und nach der Reini-gung zwei Proben für eine erste Sicht-prüfung entnommen. Eine der gereinig-ten Proben wird Agroscope Reckenholzzugestellt, wo die Reinheit und Keimfä-higkeit des Postens überprüft werden.Für jeden Posten wird eine Probe von500 Gramm kontrolliert. Jedes Kornwird überprüft und die Samen andererGetreidearten oder Pflanzentypen wer-den gezählt. Pro Probe werden nur 10Körner einer anderen Art toleriert, abermaximal 7 bei fremden Getreiden und 7bei anderen Arten als Getreide. DieKeimfähigkeit wird mit zwei Posten vonje 100 Körnern, die zum Keimen ge-bracht werden, untersucht. Nach 7 Ta-gen werden die nicht und schlecht ge-
keimten Saatkörner gezählt. Der Grenz-wert liegt bei 85% normalen Keimlin-gen.
In der Zeit zwischen dem Zustellenund dem Verpacken der Proben werdendie Posten getrennt gelagert. Das Abpa-cken erfolgt erst, nachdem die Labor-tests erfolgreich abgeschlossen wurden.Ein System zur Verfolgung der verschie-denen Posten sichert die Rückverfolg-barkeit der Samen für die gesamte Pro-duktion. Die an die Säcke geklebtenEtiketten garantieren die Samenqualitätund enthalten die notwendigen Infor-mationen, um den ganzen Produktions-verlauf zurückverfolgen zu können.
Das zertifizierte Saatgut be-deutet für den Produzenten nicht in ers-ter Linie, dass ihm Produktionskostenentstehen, sondern vielmehr, dass er ei-ne Investition tätigt. Langfristig belohntdas Aussäen von zertifiziertem Saatgutdie Forschungsanstrengungen und trägtauf diese Weise direkt zu einer Ertrags-verbesserung im ganzen Getreidesektorbei. Die strengen Kontrollen und dassehr geringe Toleranzniveau bei Unkräu-tern, Krankheiten und der Reinheit derPosten garantieren die Qualität des zer-tifizierten Saatguts und bilden dieGrundlage für eine rentable Getreide-produktion. Und erfüllen so die Ansprü-che der Verbraucher. �
Autor Gaël Monnerat, UFA-Revue,Moudon.
Der pflanzenbauliche Beratungsdienstder fenaco hat zusam men mit Landwir-ten wiederum Brot- und Futterweizen,sowie Wintergerstenversuche inverschiedenen Regionen durchgeführt.Die Versuchsresultate sind im Detailunter www.ufasamen.ch undwww.pflanzenbau.ch ersichtlich.
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Das Label «Z-Saatgut»
ist ein Zeichen für
Qualitätssaatgut.
Tabelle: Anbaurichtlinien der fenaco für die Ernte 2013Stand am 22. Mai 2012, Anpassungen bleiben vorbehalten.
Eckpunkte für Herbstsaat 2012
• entspricht der aktuellen Nachfrage der Verarbeiter• Qualität: hohe Protein-/Feuchtkleberwerte (FK) sind wichtig• Suisse Premium/Suisse Garantie bildet Standard im System Maxi• A-Mahlroggen, Biskuit und Dinkel nur in Absprache mit fenaco
Anbau «Suisse Premium/Suisse Garantie» Brotgetreide
Klasse Top: ca. 35% Klasse 1: ca. 40% Klasse 2: ca. 25% Spezialitäten im Vertragsanbau Runal, Camedo Suretta, Arina Levis Biskuitweizen (hohe FK) (hohe FK) Cambrena
Claro Forel, Zinal, Ludwig Roggen Siala Combin Rainer Palazzo, Matador Simano Dinkel Versuchssorte Ostro, Oberkulmer
• Marktpreis Klasse Top orientiert sich an Importpreis und Backqualität• Anbau von konventionellem Brotgetreide vorzugsweise in der Klasse 1
Anbau von Futtergetreide/Körnerleguminosen
Futterweizen Triticale Gerste Körnermais Eiweisserbsen Anbau verdoppeln nicht erhöhen erhöhen
mutterkornresistente Sorten mit hohem erhöhen erhöhen Sorten HL-Gewicht
anbauen wählen
PFLANZENBAU
Getreidebau: Ist ein Sorten-wechsel angebracht?Die letztjährige Ernte brachte punktoErtrag und Qualität Spitzenerträge. 2012sieht es anders aus. Bei Wintergerstewaren die Erträge noch normal bis gut,bei Winterbrotweizen dagegen sindErtragsleistungen und Qualitäten überalle Sorten sehr unterschiedlich. ZumTeil muss man je nach Region vonunbefriedigten Resultaten sprechen.Beide Jahre sind Ausnahmejahre undkönnen für Sortenvergleiche schlechtoder gar nicht verwendet werden. Einallzu fleissiger Sortenwechsel ist deshalbfraglich. Bei Problemen mit Fusarien undMykotoxinen ist Arina nach wie vor dieeinzige Sorte, die einen echten Vorteilbringt.
Andreas Wyss, UFA-Samen
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Syngenta Hybridgersten Zzoom und Hobbit mit Top Erträgen 2012Bereits im dritten Jahr werden Hyvido- Hybridgersten in der Schweiz angebaut. Immer mehr Landwirte sind von den Hybriden überzeugt und wurden auch dieses Jahr wieder mit einer reichen Ernte belohnt – Erntemengen über 100 dt pro Hektar sind keine Seltenheit. Überlegenes Wurzelwachstum, enorme Bestockungsfähigkeit, Ertragsstabilität und sehr hohe Erträge zeichnen die Hybridsorten aus. Um das Potential auszuschöpfen muss beim Anbau jedoch verschiedenes beachtet werden.
Hyvido – unter dieser Marke fasst Syngenta ihr Portfolio an Hybridge-treidesorten zusammen. In der Schweiz sind die Sorten Zzoom und Hobbit erhältlich. Beide Sorten verfü-gen über ein besseres Wurzelwachs-tum, was eine effizientere Wasser- und Nährstoffaufnahme gewähr - leistet. Syngenta Versuche zeigen, dass die Stickstoff-Effizienz um etwa 10 Prozent höher ist als bei Liniensor-ten. Diese Effizienz führt zu einem enormen Bestockungsvermögen, was beim Anbau berücksichtigt werden muss.
Anbaujahr 2012 und 2013Das Anbaujahr 2012 war geprägt durch die Kältewelle im Februar. Die Hybridgersten Hobbit und Zzoom ha-ben ihre Ertragsstabilität eindrücklich gezeigt. Durch die niedere Aussaat-dichte präsentierten sich zwar gewis-se Bestände nach dem Winter eher bescheiden; wer jedoch Geduld hatte und die Dünge- und Pflanzenschutz-massnahmen entsprechend anwand-te, wurde reich belohnt. In der Praxis zeigten beide Sorten beste Erträge (siehe Diagramm). Die qualitätsbe-tonte Hobbit erreichte durchschnitt-lich 91 dt pro Hektar mit einem Spit-zen-Hektolitergewicht von 74 kg. Die Sorte Zzoom zeigte in der Praxis durchschnittlich 102 dt mit einem Hektolitergewicht von 65 kg. Bei ent-sprechend Hybrid- optimiertem An-bau wurden Werte bis 120 dt erreicht. Die Ertragszahlen sind nochmals deutlich höher als bei den offiziellen Versuchen aufgrund der angepassten Bestandesführung.
In den folgenden Wochen wird die Aussaat 2013 erfolgen. Das Saatgut für Hybridgersten ist in Europa allge-mein eher knapp, nicht zuletzt wegen der steigenden Nachfrage. Für den Schweizer Markt konnten jedoch ent-sprechende Kontingente gesichert werden. Eine weitere Mengenzusi-cherung erfolgte zusätzlich bei der Sorte Zzoom, sodass die steigende Nachfrage gedeckt werden kann.
AnbautechnikDie zwei Faktoren Aussaatdichte und angepasste Düngung machen bei der Hybridgerste den Unterschied zwi-schen guten Erträgen oder Spitzener-trägen aus. Die Aussaatdichte ist
etwa ein Drittel tiefer anzusetzen als bei Liniensorten. Die Stickstoffgaben müssen anders als bei Liniensorten verteilt werden. Die erste Gabe er-folgt im Frühjahr während der Besto-ckung und ist die kleinste. Die restli-che Menge verteilt sich bei normalen Standorten auf den Beginn des Schos-sens und das Fahnenblatt-Stadium. Bei Standorten mit Vorsommertro-ckenheit empfiehlt es sich die zweite Stickstoffgabe in einer Gabe ins Ein- bis Zweiknoten-Stadium zu geben. Durch die starke Bestockung ist zu-dem eine spätere Aussaat möglich. Dies bringt neue Möglichkeiten in der Fruchtfolgegestaltung, beispielsweise nach Mais.
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Hybridgerstenerträge 2012 aus der Praxis; angebaut nach ÖLN. Hobbit wurde in Wohlen, Humlikon und Möhlin angebaut. Die restlichen Ergebnisse wurden mit Zzoom erreicht. Erträge über 100 dt pro Hektar sind keine Seltenheit.
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Hyvido – die Hybrid-gersten-Technologie von Syngenta liefert Höchsterträge. Die Hybridgersten Zzoom und Hobbit sind in der Schweiz für die folgende Anbausaison gesichert. Syngenta wünscht viel Erfolg für die Gerstensaison 2012/2013!
Inserate UR 0912 D_2012 28.08.12 14:05 Seite 47
48 9 2012 · UFA-REVUE
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Die Nachgärungen bei Silagen füh-ren zu erheblichen Qualitätseinbus-sen. Obschon dieses Problem vor-wiegend nur zu Beginn des
Frühlings auftritt, müssen die vorbeu-genden Massnahmen bereits bei derErnte getroffen werden. Ziel des Vorge-hens ist die Entstehung von Hefen, diezu diesen Gärungen führen, zu unterbin-den.
Hefen sind Pilze, die für ihre Ent-wicklung nicht zwingend Sauerstoff be-nötigen, obschon sie unter Lufteinflussbesonderes rasch aktiv werden. Sie er-nähren sich von Restzucker und Milch-säure, die sich während der Gärung bil-den. Wenn die Hefen die für diePansenflora der Rinder bestimmte Ener-gie abbauen, sinkt der Futterwert der Si-lagen. Schlimmer noch, durch den Ab-bau von Milchsäure durch die Hefepilzeerhöht sich der pH-Wert der Silage, wo-durch das Wachstum von Fäulnisbakte-rien und Schimmelpilzen begünstigtwird.
Die Milchsäuregärung ist das Ziel ei-nes jeden Silierers. Eine gute Silagezeichnet sich durch ihren Gehalt anMilchsäure und der Restzuckermengeaus. Die Schwierigkeit besteht nun da-
EINE ERWÄRMUNG DER MAISSILAGEN erfolgt üblicherweise mit dem Einsetzendes schönen Wetters. Vorbeugende Massnahmen müssen beim Einsilieren ergriffen werden. Das Befolgen der Grundregeln beim Silieren und der korrekte Einsatz geeigneterSiliermittel mindern die Risiken der Schimmel- und Hefeentwicklung, und die Futter-qualität kann während der gesamten Fütterungsperiode aufrecht erhalten werden
Hefen lieben gute Silagen
rin, dass die Hefen eine Vorliebe für die-se beiden Stoffe haben. Silagen von gu-ter Qualität bieten daher günstige Vo-raussetzungen für die Entwicklung vonHefepilzen, sobald sie der Luft ausge-setzt werden. Hingegen hat Essigsäure,die sich bei nicht idealen Gärbedingun-gen entwickelt, eine für die Hefen un-günstige Wirkung. Dennoch genügendiese Gärungsprozesse nicht, um eineSilage rasch zu stabilisieren. Zudem ver-brauchen sie mehr Energie als dieMilchsäuregärung und die Silage nimmteinen Geruch nach Essig an, was sichschlecht auf die Nahrungsaufnahme undinfolgedessen auch auf die Leistungsfä-higkeit der Tiere auswirken kann.
Verluste Bei einer Erwärmung derSilagen um 10 bis 15°C gegenüber derAussentemperatur gehen 0.3MJ NEL/kg TS verloren. Das sind 65 MJ NEL/m3
oder 21kg Milch. Ausserdem kann dieAufnahme von verdorbenem Futter dieGesundheit und Fruchtbarkeit der Tierebeeinträchtigen. Es ist somit entschei-
PFLANZENBAU
Grundregeln des Silierens:• Ernte bei 30– 35% TS• Silo muss dem Tierbestand angepasst
sein• Optimale Häcksellänge: 6 bis 8 mm• Verdichtung, um eine Dichte von
220kg TS/m3 zu erreichen• Silos rasch und ohne Unterbrechung
befüllen• Silo rasch und luftdicht abdecken • Einsatz von Siliermitteln, wenn der TS-
Gehalt zu hoch ist, sich das Befüllendurch lange Transporte verzögert oderwenn die Silage für die Sommerfütte-rung vorgesehen ist oder mitgeeigneten Milchsäurebakterien zumOptimieren des Gärverlaufs
• Vor der Siloöffnung 6 bis 8 Wochenwarten
• Entnahmemenge bei einem Hochsiloim Winter mindestens 5 cm pro Tagund im Sommer 10 cm pro Tag
• Bei einem Fahrsilo im WinterVorschub mindestens 1 m pro Woche,im Sommer 2 m pro Woche
• Die verbleibende Futterschicht nichtauflockern
Die Silagequalitäthängt davon ab, ob alleErnteschritte auf -einander ab gestimmtwerden. Leistungs -starke Siliermaschinenerfordern die konse-quente Um setzung von Massnahmen zurVerdichtung desSilierguts. Foto: Landpixel.de
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PFLANZENBAU
dend, einer Erwärmung vorzubeugen,damit die Milchproduktion und dieMast wirtschaftlich sind. Die durch-schnittliche Investition von CHF3.50/m3 für den Einsatz eines kombi-nierten Produkts ist daher schnell amor-tisiert.
Beim Vorbeugen müssen dieGrundregeln des Silierens beachtet wer-den. Die erste ist, den Trockensubstanz-Gehalt (TS) bei der Maisernte zu berück-sichtigen. Idealerweise liegt er bei 35%.Bei einer höheren Feuchtigkeit wird derGärungsprozess beschleunigt und dieSilage enthält eine höhere Restzucker-menge. Bei einem höheren TS-Gehaltwird eine Verdichtung des Silomaisschwieriger, ein Problem, das auch beilang gehäckseltem Silomais auftritt. DieVerdichtung ist bei zahlreichen Siloan-lagen der Schwachpunkt. Die Flächen-leistungen bei Ernten mit selbstfahren-den Feldhäckslern sind sehr hoch,wodurch die Silos zwar rasch gefülltwerden, die zur Verdichtung verfügbare
Zeit jedoch abnimmt. Für viele Betriebeist dies die Hauptschwierigkeit des Si-lierprozesses und somit auch die Ursa-che für die problematische Erwärmung.Um die Nachgärungsprobleme zu min-dern ist es wichtig, bei der Maissilage ei-ne Dichte von über 220kg TS/m3 zu er-reichen. Für Betriebe, die besonders inden Sommermonaten und zum Früh-lingsbeginn mit Erwärmungsproblemenzu kämpfen haben, kann dieses Risikomit dem Einsatz von Siliermitteln ge-senkt werden. Hierzu müssen aber dieSilierregeln berücksichtigt, die Verwen-dung der Siliermittel auf das ganze Siloabgestimmt und die empfohlenen Do-sierungen korrekt eingehalten werden.In der Regel ist es am besten, die Be-handlung der Silage direkt auf demFeldhäcksler vorzunehmen. Für diesenEinsatz stehen auch Produkte zur Verfü-gung für die Niedrigdosierungsanwen-dung. Beispiel eines solchen Milchsäu-rebakterienpräparates ist Ecosyl 100,das mit Kaliumsorbat in einem getrenn-ten System kombiniert werden muss.
Für die Behandlung bei der Befüllungeines Hoch- oder Fahrsilos stehen dreiProdukttypen zur Verfügung, nämlichchemische, biologische sowie kombi-nierte Produkte.
Die chemischen Produkte set-zen sich aus Säuren und ihren Salzen zu-sammen. Diese Aktivstoffe verhinderndie Entwicklung von Hefen und Schim-melpilzen.
Die biologischen Produkte ent-halten verschiedene Bakterienstämme.Behandlungsmittel, die ausschliesslichMilchsäurebakterien enthalten, sind fürMaissilagen nicht geeignet. Es empfiehltsich Stämme zu verwenden, die Milch-säure und Essigsäure produzieren, daletztere die Entwicklung von Hefenhemmen. Zum Nachteil verbraucht dieEssigfermentation viel Energie, die ausder Silage bezogen wird und der Geruchnach Essigsäure kann die Schmackhaf-tigkeit des Futters beeinträchtigen.
Die kombinierten Produkte set-zen sich aus zwei sich ergänzenden Pro-dukten zusammen : aus Milchsäurebak-terien, die keine Essigsäure produzieren,sowie einem chemischen Wirkstoff (Ka-liumsorbat), der wirkt, ohne Schaden zuverursachen.
Eine erfolgreiche Silierung erfor-dert fachkundiges Know-how. Es ge-nügt nicht, rasch ein Silo zu befüllen undmit einer Plastikplane zu bedecken,wenn man Futter von vorzüglicher Qua-lität erhalten will. Jeder Schritt von derWahl der Maissorte bis zur Verteilungder Rationen kann mit einer Kette ver-glichen werden. Die Qualität der Silagewird bestimmt durch das schwächsteGlied dieser Kette. Häufig sind diegrössten Schwachstellen bei zwei Glie-dern festzustellen, nämlich bei der Verdichtung beim Einfüllen des Futtersund der Entnahmemenge, besonders inden Sommermonaten, wenn die Tiereauf der Weide sind. �
50 9 2012 · UFA-REVUE
Autor Gaël Monnerat, UFA-Revue, 1510 Moudon
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Tabelle: Geeignete Siliermittel zum Vorbeugen und zur Behandlung von NachgärungenProdukte und Dosie- Ecocorn Doubleaction Conservit Maïs 1.8 kg/m3 Luprosil Agro 3.0 l/m3
rungsanwendungen Flüssig: 1.2 l/m3 Kofasil Maïs 1.5 kg/m3 Lupro-Grain 3.6 l/mVerbesserungen Gärung, Milchproduktion, Aerobe Stabilität Aerobe Stabilität
Aerobe Stabilität, Verbrauch Verdaulichkeit
Bemerkungen Kombiniertes Siliermittel Chemische Siliermittel (Salze) Chem. Siliermittel (Säuren)Gebrauch Bei jedem TS-Gehalt Bei jedem TS-Gehalt Bei jedem TS-Gehalt
einsetzbar einsetzbar einsetzbar. Ideal bei grobgehäckseltem Futter oder um eine Nachgärungzu stoppen
Die Qualität undReinheit der Abbau-
oberfläche sindwichtig, um eine
Erwärmung der Silagenzu verhindern.
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• Wurzelhalsfäule/Phoma: Der ei-gentliche «Halmbruch» des Rapsesverursacht einen frühzeitigen Un-terbruch der Saftbahnen. Oftmalsist eine Phomainfektion die Folgeeines vorangehenden starken Erd-flohbefalls im Herbst. Die Erdfloh-larven sollten in den Blättern zumVegetationspunkt minimiert sein.
Ein frühzeitiger Einsatz von Fezan(Tebuconazol) beeinflusst das Län-genwachstum, beugt Phoma-Infek-tionen vor und erhöht die Winter -vitalität des Raps. Bei starkem Befallmit dem Rapserdfloh empfiehlt sichein Zusatz von Talstar (im ÖLN mitSonderbewilligung). Diese Massnah-men sind nur erfolgreich, wenn sierechtzeitig erfolgen, Ende September,vor Abschluss des Längenwachstumsund vor Eiablage des Rapserdflohs.
Empfehlung: Fezan 1.5 l/ha +Talstar 0.2 l/ha Ende September.
Unkrautregulierung imHerbst ist wichtig.
Vorlauf 1-Blatt 3-Blatt Beginn Bestockung0 11 13 21
Die farblose Lösung für Direkt-saaten und LohnunternehmerDie beste Soloanwendungin allen GetreideartenBei viel Ackerfuchsschwanz ab Sichtbarwerden
der Fahrgassen behandeln
Unkrautregulierung im Herbst (ohne Hafer)
Der Raps ist gesät; wie er im Septem-ber startet, im Oktober ins Krautwächst und in welcher Stärke in denWinter geht, das wissen wir nochnicht. Wilhelm Busch sagt: «Erstenskommt es anders – und zweitens alsman denkt». Deshalb gilt es beimRaps im Herbst zwei Situationen vor-zubeugen:• Längenwachstum: Ist es im Sep-
tember zu warm, «wächst er da-von» und schiesst in die Länge, waswenn möglich rechtzeitig vermie-den/gebremst werden sollte.
Kurzum ist es wieder Zeit für die Herbst-arbeiten, wie Mais silieren, Rüben ern-ten, Getreide säen, etc. Die Tage wer-den kürzer und die Böden kälter undnässer! Besonderes bei unsicheren Wet-terlagen, wird es oft hektisch, es müs-sen Prioritäten gesetzt werden; die Zeit-fenster für Feldarbeiten werden kürzer.Ja – und dann im Oktober, beim Auf-laufen des Getreides, keimen gleichzei-tig auch die Unkräuter.
Eine wirtschaftliche Unkrautregulie-rung hat vor Ende Bestockung zu erfol-gen. Es empfiehlt sich deshalb für Saa-ten, die bis mitte Oktober aufgelaufensind, die Unkrautregulierung unbedingtnoch vor Wintereinbruch zu erledigen.Dies gilt vor allem bei Erwartung kon-kurrenzstarker Unkräuter, wie z. B:• Ackerfuchsschwanz: Ist in schweren,
tonigen Böden anzutreffen und sehrkonkurrenzstark. Bei frühen Saaten ister deshalb unbedingt noch im Herbstzu bekämpfen.
• Rispengras: Vor allem in Fruchtfolgenmit Futterbau ist es omnipräsent. EinRispengras-«Rasen» unten im Getrei-debestand begünstigt ein Mikroklimafür Pilzkrankheiten und verzögert dasAbtrocknen des Getreidebestandesvor dem Dreschen. In Wintergersteist eine effiziente Bekämpfung nur imHerbst im frühen Stadium mit Bo-denherbiziden möglich.
• Vogelmiere: Ist ein «Dauerbegrüner»und Stickstoffräuber! Während ande-
Unkrautregulierung im Getreide – noch im Herbst erledigen?
Raps: Fit in den Winter
re Unkräuter nach ihrer Blüte langsam«zurückgehen», wuchert der Hühner-darm weiter bis zur Ernte.
• Klebern: Eine erfolgreiche Wirkung imHerbst ist nur gewährleistet, wenn siezum Zeitpunkt des Herbizid-Einsatzesgekeimt haben. Die trockene Witte-rung im Herbst der beiden letztenJahre begünstigte zwar die Feldarbei-ten, verzögerte jedoch das Keimender Klebern. Bei starkem Klebern-druck ist deshalb eine Korrekturbe-handlung im kommenden Frühlingeinzuplanen. Generell kann gesagtwerden, dass Herbizid-Behandlungengegen Klebern im Nachauflauf besse-re Wirkung zeigen als «reine» Vorauf-laufbehandlungen.
Carmina (Chlortoluron + Diflufeni-can) hat wichtige Vorteile für die Un-krautregulierung im Herbst:• Farblose flüssige Formulierung• Sehr gute Verträglichkeit im Vergleich
zu anderen chlortoluronhaltigen Pro-dukten
• Breitestes Wirkungsspektrum gegenGräser und einjährige Unkräuter
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D_PhytoNews_0912 ok_2012 28.08.12 16:44 Seite 51
Will die Branche auch in Zukunft
wettbewerbsfähigbleiben, so müssen
sich alle Beteiligtender Wertschöpfungs-
kette «Kartoffeln» den Heraus-
forderungen stellen.
Die fenaco ist auf dem heimischenMarkt der Speise- und Veredlungs-kartoffeln eine wichtige Grösse. Sieverfügt über modernste Lagerkapa-
zitäten sowie eigene Verarbeitungsstät-ten und wird auch in Zukunft in diese in-vestieren. Wieso? «Der Zweckartikel derfenaco sagt aus, dass man in verbindli-cher Partnerschaft mit den LANDI dieLandwirte in der wirtschaftlichen Ent-wicklung ihrer Betriebe unterstützt, unddiesen Auftrag können wir langfristignur erfüllen, wenn es in der Schweiz ei-ne wettbewerbsfähige und innovativeLebensmittelindustrie gibt», führt Mar-tin Keller, Vorsitzender der fenaco Ge-schäftsleitung und Leiter des Departe-ments Landesprodukte, aus.
Gewohnheiten ändern sich DerAnteil an verarbeiteten Produkten (Con-venience Food) auf der Speisekarte vonHerrn und Frau Schweizer steigt ständig– auch bei den Kartoffeln. Der Frisch-konsum stagniert , verarbeitete Produk-te sind im Aufwind. «Aufgrund ökono-mischer und ökologischer Nachteilewerden ausländische Verarbeiter kaumRohware für ihre Betriebe in derSchweiz beschaffen», betont Keller. Hin-gegen seien Anbieter aus dem Auslanddurchaus interessiert daran, ihre Kartof-felprodukte in die Schweiz zu exportie-ren.
Keller ist überzeugt, dass die Produk-tionsgebiete im Mittelland, in der Ost-und in der Westschweiz auch langfristiggefragt sein werden. «Legt man interna-tional übliche Beschaffungsradien umdie Verarbeitungsstandorte der Schwei-zer Kartoffelindustrie, so liegen dieseGebiete weiterhin in einem günstigenBereich.» Voraussetzung sei allerdings
dass diese Verarbeitungsstandorte er-halten bleiben und die Schweizer Kon-sumenten weiterhin einheimische Pro-dukte schätzen und kaufen würden. «Esist deshalb wichtig, dass die von der Po-litik gesetzten wirtschaftlichen Rahmen-bedingungen auch die Präsenz einereinheimischen Lebensmittelindustriemit berücksichtigen», stellt Keller klar.Aber auch die Produzenten müsstenAnstrengungen unternehmen, damit sieeinerseits noch effizienter produzierenkönnen, anderseits, um den gefordertenQualitätsanbau noch enger mit denMarktpartnern abzustimmen.
Die Nummer 1 Die zur fenaco ge-hörende frigemo-Gruppe ist in derSchweiz die Nummer 1 für Kartoffelpro-dukte. Jährlich übernimmt das Unter-nehmen rund 55000t Kartoffeln undveredelt diese in Cressier (NE) zu überhundert verschiedenen Produkten (tief-gekühlt, gekühlt, Flocken). Die Frigemoist zudem Schweizer Lizenznehmer derWeltmarke «McCain». Für Jürg Ha -begger, Geschäftsleitungsmitglied der Frigemo, stehen die partnerschaftlicheZusammenarbeit mit den Produzentenund der stetige Austausch hinsichtlicheines qualitativ hochstehenden Kartof-felanbaus im Zentrum.
Zu den wichtigen Abnehmern der Fri-gemo zählt McDonald’s. «Wir haben al-le Massnahmen getroffen, damit McDo-nald’s in seinen Restaurants genügendPommes-Frites der Sorte ‹Innovator› an-bieten kann», lässt Habegger verlauten.Diese Anstrengungen werden intensi-viert. Damit diese Frites-Produktionweiterhin nach den neusten technologi-schen Erkenntnissen erfolgen kann, in-vestiert die Frigemo aktuell in einen
Grossumbau. So werden nebst dem ei-gentlichen Herzstück der Anlage, derFriteuse, auch die Trocknungseinheit,die gesamte Lüftung und die Kompo-nenten der Steuerung komplett erneu-ert.
McDonald’s und seine Frites«Seit mehr als 35 Jahren setzt McDo-nald’s in der Schweiz auf eine nationaleEinkaufspolitik und bezieht heute rund80% aller Zutaten aus dem Inland», er-klärt Rhea Beltrami, Supply Chain Di-rector von McDonald’s Schweiz. Imletzten Jahr habe das Gastronomieun-ternehmen Lebensmittel für stolze124 Mio. Fr. in der Schweiz eingekauft.
«Aus Gründen unserer hohen Quali-tätsansprüche, aber auch aus Verant-wortung gegenüber der Umwelt undder Schweizer (Land-)Wirtschaft, kaufenwir vorwiegend national ein», argumen-tiert Beltrami weiter. Bei den Kartoffelnmacht dies eine jährliche Menge vonknapp 19000t aus, die dann in Formvon Pommes-Frites («MacFrites») in denüber 150 Restaurants von McDonald’sin der Schweiz über die Theke gehen.«Wir wollen lange, optimal geformteund hellfleische Kartoffeln», betont Bel-trami. Die Sorte «Innovator» habe sichdabei als die beste erwiesen. McDo-nald’s legt Wert darauf, dass die
KARTOFFELPRODUKTION Landwirte, Handel und Industrie bilden eine Wert-schöpfungskette, die gemeinsam für die hohe Qualität und Sicherheit der SchweizerLebensmittel verantwortlich sind. Auch im Segment der Kartoffeln muss man künftig noch enger und effizienter zusammenarbeiten, damit die Wettbewerbsfähigkeitder veredelten einheimischen Produkte erhalten bleibt.
Vor neuen Herausforderungen
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Pommes-Frites auch nach sieben Minu-ten noch frisch und knusprig sind. Einguter Backtest mit wenig reduzierendenZuckern und ein Stärkegehalt, der über13.5% liegt, gehören deshalb zu denzentralen Qualitätsanforderungen, dieman ans Rohprodukt stellt.
Eine starke Marke Zweifel Pomy-Chips AG, 1958 nach der Übernahmeeines kleineren Betriebs entstanden, ge-hört nicht zuletzt dank seinen Chipsheute zu den zwanzig stärksten Markender Schweiz. Der Kartoffelbedarf liegtbei rund 22000t pro Jahr. Daraus wer-den dann etwa 6500t Chips und 1600tweitere, zum Teil kartoffelhaltige Snacksproduziert. Damit die Chips richtigknusprig werden und sich ansehnlichpräsentieren, müssen die dafür geeigne-ten Sorten wie «Lady Rosetta», «LadyClaire», «Pirol», «Hermes» oder «Panda»spezifische Anforderungen wie einenStärkegehalt von mindestens 15% oderein Kaliber zwischen 42.5 und 70mmaufweisen.
Auch ein bekanntes Unternehmenwie Zweifel kann sich nicht nur auf seineBekanntheit verlassen. «Wir sind gefor-dert, stets neue Produkte zu entwi-ckeln», betont Pietro Realini, Direktorfür Produktion und Logistik bei Zweifel.«Inputs dafür bekommen wir an Besu-chen von Messen, bei Beobachtungender Mitbewerber oder aufgrund eigenerVersuche und Ideen». Vielfach seien esauch Wünsche seitens der Kunden, diezu neuen Produkten führten. «Schliess-lich sind das rechtzeige Wahrnehmenvon Ernährungstrends und die Integra-
tion neuer VerarbeitungstechnologienGaranten für einen nachhaltigen Unter-nehmenserfolg», betont Realini.
Für Zweifel als schweizerisches Unter-nehmen ist die zunehmende Internatio-nalisierung des Handels eine Herausfor-derung. «Auch die Verfügbarkeit unddie Preise der Rohstoffe sind angesichtsder Wettbewerbsfähigkeit Themen, diefür uns im Fokus stehen», meint Realini.
Kompetenz und Vielfalt Mit jähr-lich rund 55 000t verarbeitet die Bi-schofszell Nahrungsmittel AG (Bina)rund einen Drittel der Schweizer Indus-triekartoffeln und stellt daraus Chips,Pommes-Frites in allen Variationen,Rösti, Kartoffelflocken und viele andereKartoffelspezialitäten her. Die Bina wur-de 1909 gegründet, ist ein Unterneh-men der Migros und führende Herstel-lerin von Getränken, Fertiggerichtensowie von Kartoffel- und Früchtepro-dukten. Hauptabnehmer sind die Mi-gros, der Einzelhandel und Gastrono-miebetriebe. Die fenaco ist einwichtiger Lieferant der Bina. «Die rich-tige Qualität zum richtigen Preis», istlaut Peter Lenggenhager, Fachbereichs-leiter Anbau bei der Bina, ein Aspekt derBeschaffungspolitik. Eine direkte undenge Partnerschaft mit den Kartoffel-produzenten sei für die Bina zentral undVoraussetzung für den langfristigen Er-folg. «Die stetige Weiterentwicklungunserer Produkte beginnt bereits imFeld». Deshalb sei der weitsichtige Kar-toffelproduzent heute gefordert undnehme in diesem Prozess eine bedeu-tende Rolle ein, meint Leggenhager.
Wichtig ist für ihn, dass der Landwirtfrühzeitig erkennt, welcher Qualitäts-stufe seine Ernte entspricht und dies sei-nem Abnehmer auch kommuniziert.«Gibt es im Feld Probleme, so kann manje früher desto besser die richtige Lö-sung finden», meint Lenggenhager.
Aktuelles Die Ertragserhebungenfür die Ernte 2012 zeigen per 21. Au-gust, dass die Erträge unter jenen von2011 liegen. Die Stückzahlen pro Stau-de sind zwar hoch, aber die Kaliber sinddafür kleiner. «Auffallend sind die mitPulver- und Buckelschorf befallenenPartien», betont Fritz Stucki, stellvertre-tender Departementsleiter Landespro-dukte bei der fenaco. Sorgen würdenzudem die festgestellte Hohlherzigkeitbei der Frites-Sorte «Agria» und kleinfal-lende Proben der Chips-Sorte «LadyClaire» bereiten.
Stucki geht davon aus, dass die fenaco alle vereinbarten Kontraktmen-gen für den Frischkonsum und die Ver-edelungsindustrie aus einheimischerProduktion erfüllen kann. «Um diesesZiel zu erreichen, rufe ich die Produzen-ten auf, die Kartoffeln sorgfältig zu ern-ten und bei mängelbehafteten Partienvor deren Frischverfütterung mit unsKontakt aufzunehmen.» �
Das Anstreben einerfür die jeweiligeVerarbeitung derKartoffeln optimaleQualität ist heutewichtiger denn je.
Autor Dr. RomanEngeler, UFA-Revue,8401 Winterthur
Die Informationen zudiesem Betrag basierenauf Referaten, welchedie im Bericht erwähn -ten Personen anlässlichdes «Kartoffel-Informa-tions-Abends» gehaltenhaben. Zu diesemAnlass hat die fenacoProduktgruppe «Ver -edlungskartoffeln»Produzenten undLANDI aus der fenacoRegion Mittelland aufden 30. August 2012ins Kartoffellager«Seeland» nach Bargen(BE) eingeladen.
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PFLANZENBAU
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HansruediLusti
Jakob Roth
RogerBärtsch
Mist und Gülle stellen für die meisten Grünland- und Viehhal-tungsbetriebe die Hauptquelle zurNährstoffversorgung der Pflanzen
dar. Hofdünger sind aber nicht nur Nähr-stofflieferanten, sie leisten auch einenentscheidenden Beitrag für eine nach-haltige Fruchtbarkeit des Bodens. Durchdie Ausbringung von Hofdüngern wirddie organische Substanz im Boden erhal-ten sowie die Aktivität von Mikroorga-nismen und Enzymen gefördert. Durcheine erhöhte Aktivität des Bodenlebenswird die Umsetzung der Nährstoffe imBoden gefördert, beispielsweise diePhosphatmobilisierung aus den P-Reser-ven des Bodens oder die Freisetzung vonorganisch gebundenem Stickstoff.
Entwicklung im Auge behaltenIm Zusammenhang mit den Hofdüngernergeben sich jedoch einige spezifischeProblembereiche im Stall, in der Lage-rung und bei der Ausbringung. Vor allem in der Gülle sind schlechtes Fliess-verhalten, die Bildung von Schwimm-schichten, Ammoniak-Verluste oder Ge-ruchsentwicklung ernstzunehmendeProbleme. Eine optimale Nutzung derHofdünger setzt voraus, dass der Land-wirt die Entwicklung der Dünger vomStall bis aufs Feld im Auge behält. Füreinen gezielten und wirkungsvollen Ein-satz ist es wichtig, dass diese homogenund fliessfähig sind und möglichst we-nige Nährstoffe verloren gehen.
Eine gute Gülle sollte geringe Stick-stoffverluste aufweisen, geruchsarm,homogen und fliessfähig sein und beider Ausbringung nicht «brennen».
Mikroflora entscheidend Umdiesen Ansprüchen gerecht zu werden
ist die Entwicklung der Mikroflora inden Hofdüngern von besonderer Be-deutung. Die Zusammensetzung undMenge der Mikroflora beeinflusst dieEigenschaften und somit den Wert desHofdüngers. Ein sauerstoffarmes Klimazum Beispiel fördert vermehrt die Bil-dung von flüchtigen schwefelhaltigenund stickstoffhaltigen Substanzen undFettsäuren, die für einen unangeneh-
men Geruch sorgen. Deshalb ist eswichtig, die Bildung einer artenreichenund optimal arbeitenden Mikroflora inder Gülle zu unterstützen respektive die«guten» Bakterien-Stämme zu fördern.
Aufbereitung mit Braunalgen«Hasorgan MC» ist ein flüssiges Präpa-rat aus Braunalgen, das die Tätigkeitund die Anzahl der Bakterien in der
HOFDÜNGER sind kein lästiges Abfallprodukt der Nutztierhaltung, sondern ein wichtiges Element im landwirtschaftlichen Nährstoffkreislauf. Hofdünger leisten einenentscheidenden Beitrag für die nachhaltige Fruchtbarkeit des Bodens. Eine optimaleNutzung setzt jedoch voraus, dass der Landwirt die Entwicklung seines Hofdüngers vomStall bis aufs Feld im Auge behält.
Wertvolle NährstoffquellePFLANZENBAU
Christian und Silvia Gantenbein be -wirtschaften in der Gemeinde Gams (SG)einen 18 ha Bio-Betrieb in der Bergzone2 auf 900 m ü. M. Im Stall stehen 18 Milchkühe, 7 Rinder und 7 Aufzucht-kälber.
Revue UFA: Weshalb setzen Sie«Hasorgan MC» ein? Christian Gantenbein: Wir hattenimmer Probleme mit der Schwimmdecke-Bildung. Der Landor-Berater hat michdann auf das «Hasorgan MC» aufmerksamgemacht. Das Problem mit einerSchwimmdecke besteht seit dem Einsatzvon «Hasorgan MC» nicht mehr.
Was hat sich sonst noch verändert? Auf unseren bewirtschafteten Flächen
tritt nach dem ersten Schnitt derthermisch bedingte Talwind ein undtrocknet den Boden schnell ab. Mit der«Hasorgan MC» behandelten Gülle kannich im Notfall auch mal an wärmerenTagen Gülle ausbringen, ohne Angst vorVerbrennungen oder Verätzungen zuhaben. Zudem riecht die Gülle vielweniger, das Bodengras kommt vieldichter und die Grasnarbe wird fester,was sich bei der Befahrbarkeit aufunseren Flächen positiv auswirkt.
Sehen Sie auch Probleme? Probleme sehe ich keine und gibt es
bei mir nicht. Mit dem Einsatz von«Hasorgan MC» ist man viel flexiblerbeim Aus bringen der Gülle.
Wie wenden Sie «Hasorgan MC» an?Erst habe ich «Hasorgan MC» ausKanistern verwendet. Da ich mit demProdukt zufrieden war, habe ich auf diegünstigere 200-l-Fass-Variante umge-stellt. Ich wende «Hasorgan MC»regelmässig an. Bei dickerer Gülle fahreich mit der Dosierung etwas höher als beidünner. Das regelmässige Rühren derGülle (einmal wöchentlich) gehörtselbstverständlich dazu. Im Hausgartenverwendet meine Frau «Hasorgan MC»übrigens als Pflanzennährstoff.
«Hofdünger sollen verrotten undnicht verfaulen»
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PFLANZENBAU
Gülle fördert. Somit wird die Freiset-zung von Gasen und damit Geruchsbe-lastung im Stall und bei der Ausbrin-gung stark vermindert. Die in der Gülleenthaltenen Nährstoffe gehen nichtverloren. Dank der verbesserten Mikro-ben-Aktivität wird die Gülle homoge-ner in der Struktur und kann dank derbesseren Fliessfähigkeit einfacher aus-gebracht werden. «Hasorgan MC» ver-bessert aber nicht nur den Ablauf desFermentationsprozesses und somit denWert der Gülle, sondern hat darüberhinaus viele weitere wichtige Eigen-schaften. Die vielen Spurenelemente,Aminosäuren und Wuchsstoffe derBraunalge haben anschliessend eineaufbauende und belebende Wirkungauf Boden und Pflanzen.
Wertvoll für Pflanzen und BodenNeben der Förderung einer vorteilhaf-ten Mikrobenkultur in der Gülle habenBraunalgen nach der Ausbringung aufsFeld auch eine positive Wirkung aufPflanzen und Boden. Die förderndeWirkung auf das Pflanzenwachstumund die Pflanzengesundheit ist durch
gewisse Biostimulanzien oder sekun-
däre Pflanzennährstoffe wie Auxine,welche im Algenextrakt natürlich vor-handen sind, zu erklären. Diese sekundären Pflanzennährstoffe habeneinen stimulierenden Effekt auf dasWurzelwachstum der Pflanzen. Sie be-einflussen die seitliche Wurzelbildungund erhöhen das Gesamtvolumen desWurzelsystems.
Ein verbessertes Wurzelsystem hatwiederum folgende Vorteile: • Grössere Nährstoffaufnahme.• Höhere Wasseraufnahme.• Verbessertes Pflanzenwachstum.• Erhöhte Pflanzenvitalität.Die wurzelstimulierende Wirkung wirdam effizientesten hervorgerufen, wenndie Braunalgen direkt über die Wurzeloder übers Blatt angewendet werden.«Hasorgan MC» wurde deshalb speziellso entwickelt, dass es zur Förderung desPflanzenwachstums und der Pflanzen-gesundheit übers Blatt allein oder zu-sammen mit den gängigen Pflanzen-schutzmittel ausgebracht oder auchmittels eines Tauchbades der Wurzelnangewendet werden kann.
Fazit Um den Hofdünger optimal zunutzen, muss der Landwirt darauf bedacht sein, die Entwicklung seinerHofdünger vom Stall bis aufs Feld zuüberwachen. Hofdüngerzusätze wie«Hasorgan MC» fördern die vorteilhaf-ten Mikrobenkulturen in der Gülle und
machen den Hofdünger so zu einemwertvollen Nährstofflieferanten,
um eine nachhaltige Boden-fruchtbarkeit zu fördern. �
Mit einer richtigenBehandlung und eineroptimalen Ausbring-technik kann sich der Wert einer Gülle im Feld markantverbessern.
Was bringt «Hasorgan MC»?
• Hochwirksame Hofdüngeraufwertungmit Braunalgen.
• Verminderte Geruchsbelastung imStall und beim Ausbringen.
• Bindung von Ammoniak-Gasen.
• Förderung der Mikroben-Aktivität inder Gülle.
• Verbesserte Verrottung desMistes/Gülle.
• Verbesserung der Pflanzen- undBodenverträglichkeit der Gülle.
• Im Biolandbau zugelassen.
Anwendung
Gülle: 20–25 l/100 m3 einrühren
Hasorgan MC kann auch als Blattdüngeroder für Tauchbäder von diversenJungpflanzen (Erdbeeren, Tannenbäum-chen, Setzlinge) zur Pflanzenstärkungund für besseres Anwachsen verwendetwerden.
Autor Hansruedi Lusti, Jakob Roth undRoger Bärtsch, Landor Beratungsdienst,4127 Birsfelden
Gratis-Beratungstelefon: 0800 80 99 60www.landor.ch, [email protected]
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D_PB5_Lusti_0912 ok_2012 28.08.12 16:42 Seite 55
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der Pansen nach der Fresszeit voll?Liegt die Körpertemperatur zwi-schen 38 bis 39.3°C? Ist der Rückenkälter als bei der Nachbarskuh(Milchfieber)? Weisen die Klauenblutig verfärbte Stellen auf (Klauen-rehe)? Auffällige Kühe werden ambesten gleich vom Arzt untersucht.
Selen und EutergesundheitZur Vorbeugung gegen die Weiss-muskelkrankheit wird heute beiWiederkäuern hoher Wert auf dieSelen- und Vitamin-E-Versorgunggelegt. Aber auch die Eutergesund-heit wird durch Zufütterung dieserWirkstoffe positiv beeinflusst, wieeine Dissertation an der tierärztli-chen Fakultät München zeigt.
NUTZTIEREKURZMELDUNGEN
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Wie genau sind Euter-sensoren?Auf Sensoren, die die Eutergesund-heit bei Melkrobotern untersuchen,ist nicht immer Verlass, wie eine Un-tersuchung der Universität Kielzeigt. Laut ISO-Norm sollten Senso-ren mindestens 70% der erkranktenTiere erkennen. In der Praxis liegendie Werte oft tiefer. Positiv auf dieErkennungsrate wirkt sich die On-line-Zellzahl-Bestimmung aus.
Hemmstoffe in der MilchWer aufgrund eines Hemmstoff-nachweises in der Milch eine Liefer-sperre aufgebrummt bekommt,wendet sich an den kantonalen Voll-zug. Dieser klärt ab, ob die Absetz-fristen eingehalten worden sind.Beim Antibiotika «Mastiplan» kannder Nachweis laut Bundesamt fürVeterinärwesen nämlich positiv aus-fallen, obwohl es den Grenzwert(gemäss Fremd- und Inhaltsstoffver-ordnung) nicht überschreitet.
Langsamer Abbau vorteilhaftLangsam fermentierbares Kraftfutterverdrängt bei Kühen wenigerGrundfutter als schnell fermentier-bares, wie eine Untersuchung desZentrums Raumberg-Gumpensteinin Irdning, Österreich, bestätigt.
Beschattung bis OktoberNeu dürfen Laufhöfe vom 1. Märzbis Ende Oktober mit einem Netzbeschattet werden. Diese Änderungder Verordnung über Ethoprogram-me erwirkte die Suisseporcs, nach-dem sich gezeigt hatte, dass sichSchweine auch nach dem Septem-ber noch einen Sonnenbrand holenkönnen.
Lawsonia unterschätzt?Subklinische Lawsonienerkrankun-gen beeinträchtigen die Wirtschaft-lichkeit in der Schweinehaltungspürbar. Der Schweinegesundheits-dienst empfiehlt die Ileitis-Impfungjedem Betrieb mit Durchfallproble-men und Lawsonien-Nachweis.
Afrikanische SchweinepestDie Afrikanische Schweinepest brei-tet sich via lebende Tiere, aber auchSchweinefleisch gegen Westen ausund hat kürzlich die Ukraine er-reicht. Die meldepflichtige Seucheführt zu Fieber, Durchfall und/oderAtemproblemen.
Kontrolle von KalberkühenEine intensive Beobachtung frischabgekalbter Kühe lohnt sich, umAbgänge minimieren zu können. Ist
Gilets im Edelweiss-Look
Hellblaue Edelweisselemente zierendie neuen Gilets der UFA-Herbst -aktion. Seit sechs Jahren setzen dieSchweizer Bauern auf das Edel-weissdesign mit ihrer Imagekampa-gne «Gut, gibt’s die Schweizer Bau-ern.» Zum Start sind Promis wieMichelle Hunziker, Michael Schu-macher oder Fabian Cancellara insEdelweisshemd gestiegen, um aufdie vielfältigen Leistungenhinzuweisen, welche dieBauern für die Gesellschafterbringen. Die dadurchausgelöste Sympathiewelleist nicht mehr zu bremsen. Wersich für ein gutes Image derSchweizer Bauern einsetzt, prä-sentiert sich heute im Edel-
weiss-Look. Zahlreiche Artikel wer-den im Webshop www.landwirt-schaft.ch angeboten. Das Herzstückder Imagekampagne sind aber dieBauernfamilien selbst. Sie sind dieBotschafter für die Landwirtschaft.Ihre guten Leistungen und ihrglaubwürdiges Auftreten in der Öf-fentlichkeit bilden die Grundlage für
alle Öffentlichkeitsarbeit.Als Ausdruck davon tra-gen Bauern selber Edel-weiss oder setzen Edel-weissartikel ein.
Die gute Partnerschaft zwischenUFA, der fenaco-LANDI-Gruppeund den Initianten der Imagekam-pagne führte dazu, dass nun hell-blaue Edelweisselemente auf denGilets der UFA-Herbstaktion (siehe«UFA aktuell», Seite 61) erscheinen.Sie wurden bewusst dezent einge-setzt, um eine hohe Strapazierfähig-keit im Alltag zu gewährleisten. Mitdem Einsatz des Edelweisssujets sol-len die beliebten Artikel noch at-traktiver werden. Damit wird zumAusdruck gebracht, dass Tierhalter,UFA und ihre Partner sich für eingutes Image stark machen und amgleichen Strick ziehen.
Markus Rediger, Landwirtschaftli-cher Informationsdienst LID
die steigende Bedeutung der Eu-roTier als Drehscheibe zu den in-ternationalen Märkten.
Fachbesucher erhalten an derAusstellung ausführliche Informa-tionen über sämtliche Bereicheund Aspekte der Rinder-, Schwei-ne- und Geflügelhaltung sowieder Aquakultur. Zusätzlich vermit-telt die Messe eine aktuelle Über-sicht über Neuheiten und Trendssowie innovative Lösungen im Be-reich der Tierhaltung.
Die EuroTier findet vom 13. bis16. November 2012 in Hannoverstatt und beinhaltet zudem die«World Poultry Show», die «Bio-Energy Decentral» und den Tier-ärztekongress. Hannover ist ab derSchweiz mit direkten ICE-Zügenoder mit dem Flugzeug bequemerreichbar. Der ReiseveranstalterAgrar Reisen bietet Pauschalarran-gements mit Bahn, Hotel sowieMesseeintritten an. Mehr dazu via� 062 834 71 51, [email protected], www.agrar-reisen.ch
Tagesaktuelle Neuigkeitenwww.ufarevue.ch
Die EuroTier 2012 ist für profes-sionelle Tierhalter aus ganz Europaeine beliebte Fachausstellung.2010 lockte die Messe 1900 Aus-steller aus 49 Ländern und145000 Besucher aus Europa undder ganzen Welt nach Hannover.2012 stösst die Messe bestimmtauf noch grösseres Interesse. PerJuli 2012 waren bereits 2100 an-gemeldete Aussteller aus 50 Län-dern zu verzeichnen – ein neuerRekord. Insbesondere das hoheAusstellerinteresse aus dem Aus-land mit einer Zunahme von 25%gegenüber 2010 werten die Ver-anstalter als deutliches Signal für
Weltbranchen-Treffpunkt
D_NT0_Kurznews_0912 ok_2012 28.08.12 16:28 Seite 57
Wichtig ist nach wievor, das Tier gutanzuschauen, betontAnet Spengler.
Genomische TypisierungZüchter der Rassen Brown Swiss, (Red)Holstein und Swiss Fleckvieh könnendirekte genomische Zuchtwerte (DGZW)ihrer Tiere schätzen lassen, indem sieeine Haarprobe, einen Nasenschleim-haut-Abstrich oder eine Samendosezusammen mit einem ausgefülltenAuftragsformular des Zuchtverbands andie Qualitas AG in Zug senden. In derSchweiz werden die DGZW mit dentraditionellen Zuchtwerten zu geno-misch optimierten Zuchtwerten (GOZW)kombiniert.
Standortgerechte ZuchtDie Milchleistungen angestammterKuhrassen sind heute fast doppelt sohoch wie vor 50 Jahren. Da dieErgänzungsfütterung auf Bio-Betriebeneingeschränkt ist, was insbesondere imBerggebiet eine Rolle spielt, muss dieGenetik an die vorhandene Futtergrund-lage angepasst werden. Wie das gelingt,steht im neuen Merkblatt «Biomilch-viehzucht im Berggebiet», das herunter-geladen werden kann unter
www.biorindviehzucht.ch
BIO-SEITE
Anet Spengler ist Rindviehzucht-Spezialistin beim Forschungsinstitutfür biologischen Landbau (FiBL) underläutert die Chancen, Grenzen und
Gefahren der genomischen Selektion fürBio-Betriebe.
UFA-Revue: Lässt sich die Bio-Milch-viehzucht mit Hilfe der genomischen Se-lektion verbessern? Anet Spengler: Wenn sie auch bei denfunktionalen Merkmalen breit einge-setzt wird. Bis jetzt gibt es für die RassenOriginal Braunvieh und Simmental keinegenomischen Zuchtwerte, also geradebei Rassen, die in der Schweiz oft aufBio-Betrieben gehalten werden.
Wie wirkt sich die genomische Selektionauf die unterschiedlichen Zuchtmerkmaleaus?
Die genomische Selektion fördert zur-zeit die Produktionsleistung deutlichstärker als die funktionalen Merkmale,da noch zu wenige genomische Zucht-werte für funktionale Merkmale zur Ver-fügung stehen. Für die funktionalenMerkmale gibt es in der Schweiz abernach wie vor die konventionellen Ab-stammungs- oder Nachzuchtprüfungs-Zuchtwerte.
Ist auch bei den Kleeblatt-Stieren ein Un-gleichgewicht zwischen Leistung und Fit-ness zu befürchten?
Das Kleeblatt basiert beim Fleckviehausschliesslich auf Fitnessmerkmalenund bei Tieren mit einem Index Fitnessvon unter 115 zusätzlich auf der Lebens-leistung. Daher liegt der absoluteSchwerpunkt bei der Fitness. BeimBraunvieh ist das Kleeblatt an den Öko-logischen Gesamtzuchtwert ÖZW ge-
Eine Chance, auch für Bio-Betriebe?DIE GENOMISCHE SELEKTION ermöglicht eine frühere und gezieltere Stierauswahl. Der Zuchtfortschritt nimmt zu. Im Bio-Bereich gibt es aber die Befürchtung, dass die Milchleistungen auf Kosten der Fitness-Merkmale noch mehr zunehmen könnten.
bunden, in den auch Milchleistungs-merkmale einfliessen. Der Anteil dieser
Merkmale im ÖZW wurde soeben ab-geschwächt, um das Gewicht der funk-tionalen Merkmale zu erhöhen.
Werden Kleeblatt-Stiere von Bio-Betrie-ben eindeutig bevorzugt?
Wenn ich die Bio-Bauern frage, kriegeich oft die Antwort, dass sie nicht sosehr darauf schauen. Fleckviehzüchternoch eher als Braunviehzüchter. Wirmüssten mehr Lobbying fürs Kleeblattmachen, denn es ist eigentlich ein sehrgutes Hilfsmittel, um die funktionellstarken Stiere rasch zu finden.
Verglichen mit einem nachzuchtgeprüf-ten Stier liegt die Zuchtwert-Sicherheitmit der genomischen Beurteilung tiefer.Kann ein Bio-Betrieb es riskieren, einestandortgerechte Zucht allein auf demgenomischen Zuchtwert aufzubauen?
In der Schweiz ist es bis jetzt ja nichtso, dass von KB-Stieren nur genomischeZuchtwerte angegeben werden. ZurVerfügung stehen kombinierte Zucht-
Die Bio-Genetik muss sich amMilchleistungspotenzial des verfügbaren Raufutters orientieren.Bild: agrarfoto.com
58 9 2012 · UFA-REVUE
D_Bio_0912 ok_2012 28.08.12 15:50 Seite 58
INFINFO BOXBOXINFO BOXINFO BOXwww.ufarevue.ch 9 · 12
(Abstammung und genomisch) kann dieSelektion beispielsweise bei Zwillings -kälbern erleichtern. Wichtig ist aber na-ch wie vor, auch das Kalb selber gut an-zuschauen. �
Autor Matthias Roggli,UFA-Revue, 3360Herzogenbuchsee.
UFA-REVUE · 9 2012 59
BIO-SEITE KURZMELDUNGEN
Ziele in der FerkelaufzuchtIn der Bio-Schweineproduktion werdenpro Sau und Jahr mindestens 22 Ferkelmit 1.4 kg Geburtsgewicht angestrebt.Die Saugferkelverluste sollen unter 12 %liegen. Gewichtszunahmen von über530 g und weniger als 3 % Tierverlustegelten in der Ferkelaufzucht als gut.Bewährt hat sich eine frühe Anfütterungmit Krümel (z. B. UFA 456 Crumbs), umStress, Wachstumsknicke und Durchfallrund ums Absetzen zu reduzieren.Melden Sie sich beim UFA-Beratungs-dienst, um Ihre Schweinehaltung zuoptimieren. Wertvolle Tipps gibt auchdas Merkblatt «BedarfsgerechteFütterung von Biosauen und ihrenFerkeln», das unter www.fibl.orgheruntergeladen werden kann.
Milchfieber ist ein FütterungsproblemVor allem ab der dritten Laktation trittMilchfieber bei Kühen häufig auf. ZurVorbereitung auf die Ca-Mobilisation ausden Körperreserven sollte zwei Wochenvor dem Abkalben ein Ca-armes Mineral -salz wie UFA 990 verfüttert werden. Soist das sogenannte «Ca-Training»gewährleistet, ohne Versorgungslückenbei anderen Mineral- und Wirkstoffen zuriskieren. Nach dem Abkalben ist dieKalziumzufuhr rasch zu erhöhen. Esempfiehlt sich der Einsatz eines Start -phasen-Mineralsalzes wie UFA 995.Übrigens gibt es beim Kauf von über150 kg UFA-Mineralsalz bis am24.11.2012 gratis ein Softshell-Gilet.
UFA 280: 51 % RaufutterRaufutter aus dem Mischfutter-Werkverfügt über garantierte Gehalte, was dieRationsplanung erleichtert. Mit seinemhohen Anteil an fermentierbaren Zell -wänden verbessert UFA 280 (6.5 MJNEL/kg TS) die Verdaulichkeit derGesamt ration. Der Würfel verfügt übereinen Raufutter-Anteil von 51 %. Bis am 15. September 2012 ist UFA 280 mitFr. 5.–/100 kg Rabatt erhältlich.
Bio-Milchpulver wird günstigerWie Praxiserfahrungen zeigen, verbessernsich die CH-TAX-Bewertungen von Bio-Mastkälbern mit dem Einsatz von UFA213 deutlich. Auch den Tageszuwachsund Ausmastgrad (Fettklasse) beeinflusstdiese Kälbermilch (zu mind. 75 % Voll -milch) positiv. Aktuell ist UFA 213 mit12 Fr./100 kg Rabatt erhältlich. Zusätzlichwurde der Preis reduziert und bei einemBezug von einer 750-kg-Palette gibt esgratis einen UFA-Kälberleckstein.
werte aus genomischen Zuchtwertenund der Nachzuchtprüfung oder aus ge-nomischen Zuchtwerten und Abstam-mungszuchtwerten mit meist guter Sicherheit. Bei den funktionalen Merk-malen gibt es nur wenige genomischeZuchtwerte, sodass man sich dort nachwie vor auf die Nachzuchtprüfungs-Re-sultate oder Abstammungs zuchtwerteverlässt.
Welche Merkmale sind für eine standort-gerechte Zucht am meisten zu beachten?
Vor allem eine gute Persistenz undgeringe Körperkonditionsschwankun-gen, da sie Zeiger sind für das Gleichge-wicht zwischen dem verfügbaren Futterund der Leistung des Tieres. Für die Per-sistenz stehen bereits genomischeZuchtwerte zur Verfügung – immerkombiniert mit den konventionellenZuchtwerten. Für die KörperkonditionBCS gibt es Nachzuchtprüfungs-Zucht-werte bis jetzt nur bei der Rasse Hol-stein, genomische Zuchtwerte fehlen.Wichtig ist, die eigenen Kühe in diesenEigenschaften gut zu beobachten. Min-destens die Hälfte des Erbgutes stammtja von der Mutter. Sie zeigt ihre Merk-male unter den Bedingungen auf demBetrieb, wo in der Regel auch die Nach-kommen leben werden. Man sollte da-rauf vermehrt achten und nicht nur aufdie Zuchtwerte der KB-Stiere. Persistenzund BCS haben übrigens eine recht ho-he Erblichkeit. Genaue Ausführungendazu stehen im neuen FiBL-Merkblattzur Biomilchviehzucht.
Geschätzt wird die Möglichkeit, Tiere ge-nomisch typisieren zu lassen, sicher vonBetrieben mit Natursprung.
Ja, sofern der Bio-Betrieb über eineRasse verfügt, bei der eine Typisierungmöglich ist. Wichtig ist auch hier, dassman den Abstammungszuchtwert desStiers und spätere Nachzuchtprüfungs-Resultate mit einbezieht und kombi-nierte Zuchtwerte berechnet, so dassman nicht nur auf den genomischenZuchtwert abstellt.
Auf was ist bei der Typisierung weiblicherTiere zu achten?
Der Nutzen für den Züchter ist amgrössten, wenn Kälber typisiert werden,deren eigene Leistung noch nicht be-kannt ist. Ein kombinierter Zuchtwert
Kleeblatt-Stiere erhöhen die FitnessGemäss Bio-Suisse-Richtlinien dürfen keine Stiere aus Embryotransfereingesetzt werden. Ansonsten haben Bio-Betriebe bei der Stierwahlfreie Hand.
Alle KB-Stiere, die bei Swissgenetics zur Verfügung stehen, werdenanhand von mehreren Fitness- und Gesundheitsmerkmalen beurteilt,um ihre Eignung für Bio-Betriebe zu dokumentieren. Die Auswahlkrite-rien für das Kleeblatt-Abzeichen wurden zusammen mit den Bio-Rin-derzüchtern der jeweiligen Rassen und mit dem Forschungsinstitut fürbiologischen Landbau (FiBL) entwickelt und festgelegt.
Kriterium für alle Rassen• Der Stier muss im Inland geprüft sein.
Kriterien für Braunvieh und Holstein Friesian mit ÖZW (ökologischerGesamtzuchtwert)
• ÖZW 110 oder grösser
• Ab Herbst 2012: ZW Zellzahl 95 oder grösser
Kriterien für Braunvieh und Holstein Friesian ohne ÖZWEs müssen mindestens acht der folgenden Kriterien erfüllt sein:
• Lebensleistung Mutter: mindestens 40 000 kg (Original Braunviehmindestens 30 000 kg)
• Anzahl Laktationen Mutter und Grossmütter: Mindestens 14, dazumaximal 1 Kuh mit weniger als 3 Laktationen
• ZW Zellzahl: mindestens 100
• ZW Persistenz: mindestens 95
• ZW Beckenneigung: mindestens -1.0
• ZW Sprunggelenkwinkelung: – 1.5 bis + 1.0
• ZW Klauenansatz: mindestens 0.0
• ZW Aufhängung vorne: mindestens 0.0
• ZW Eutertiefe: mindestens 0.0
• ZW Zentralband: mindestens 0.0
Kriterien für Fleckvieh• Index Zellzahl: ZW Zellzahl 95 oder grösser (Basis Swiss Fleckvieh)
• Index Fitness IFI: 115 oder grösser. Liegt der IFI zwischen 104 und115, müssen mindestens sieben der folgenden Kriterien 3. bis 11.(siehe unten) erfüllt sein. Ist kein IFI vorhanden, müssen mindestens8 der Kriterien 3. bis 11. erfüllt sein:
• Lebensleistung Mutter: mindestens 40 000
• Anzahl Laktationen M + VM + MM: mindestens 14; dazu maximal 1 Kuh mit weniger als 3 Laktationen
• ZW Persistenz: mindestens 95
• ZW Beckenneigung: mindestens 90
• ZW Sprunggelenkwinkelung: 85 – 110
• ZW Klauenansatz: mindestens 100
• ZW Aufhängung vorne: mindestens 100
• ZW Eutertiefe: mindestens 100
• ZW Zentralband: mindestens 10
Im Katalog von Swissgenetics ist nur ein kleiner Teil der «Kleeblatt -stiere» zu sehen. Weitere Stiere (auch ältere) findet man unterwww.swissgenetics.ch.
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60 9 2012 · UFA-REVUE
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Nach dem Abkalben steigt derVerzehr bei Kühen nur langsam.Wird zu viel Kraftfutter eingesetzt,kann es zu einer Pansenazidosekommen.
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flussen (Niacin, Methionin undBiotin). Das Biotin in UFA top-form ist teilweise geschützt, was zueiner besseren Versorgung führt.
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UFA-REVUE · 9 2012 61
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Das Problem Beschränkte Futteraufnahme und stark steigendeMilchleistung in der Startphase. ÜbermässigerKörperfettabbau. Gestörter Hormonhaushalt. Gefahreines Energiemangels sowie einer Unterversorgungmit Wirkstoffen.
Die Symptome Ketose, Leistungseinbussen, Fruchtbarkeitsprobleme.
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D_UFA_Aktuell_0912 ok_2012 28.08.12 16:44 Seite 61
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Der Waldhof liegt etwas ausserhalb von Jonen (AG).
Bereits früh am Morgen klingelt das Na-tel von Samuel Halter. Nach mehrerenBeratungsgesprächen macht sich derKälbermast-Spezialist auf nach Jonenzum Betrieb Wiederkehr.
Auf dem «Waldhof», so die ge-naue Ortsbezeichnung, ist die Kälber-mast seit Jahren ein festes Standbein.«Ich will meinen Kuhstall auslasten»,
betont Jakob Wiederkehr. Statt Lie-ferrecht zu erwerben, veredelt er
die «überschüssige» Milch inFleisch. Die Aufzucht der Rin-der, welche zur Remontierungdes Brown-Swiss-Milchvieh-bestandes dienen, über-nimmt ein Partnerbetriebim Vertrag. So bleibt Platzund Zeit für die Betreuungder Mastkälber und der3600 Legehennen. An ihrerStrategie wollen Jakob und
…Kälbermast-Spezialist Samuel Halter
62 9 2012 · UFA-REVUE
Astrid Wiederkehr nichts ändern. Mitder Vielseitigkeit lassen sich schlechtereJahre in einzelnen Betriebszweigen ab-federn.
Milchpreis von 78Rp. Ein Blick inden Maststall zeigt schön gedeckte Hol-steinkälber. Dass hier mit Engagementgearbeitet wird, bestätigen die Mast-auswertungen. Der mittlere Tageszu-wachs des letzten Umtriebs beläuft sichauf 1.63kg. 16 der 20 Kälber stammtenaus Milchrassenkreuzungen. Dennocherreichten 80% der Tiere in der CH-TAX-Beurteilung ein T oder mehr. Für die ein-gesetzte Vollmilch resultiert ein Brutto-preis von 78 Rp./kg. «Eine optimierteFütterung und ein gutes Stallklima»,fasst Jakob Wiederkehr sein Erfolgsre-zept zusammen.
Grippeimpfung Die Kälber werdenim Rein-Raus-System ein- und ausge-
stallt. Nach der Ankunft werden sie aufihre Gesundheit kontrolliert und nöti-genfalls zurückgewiesen oder behan-delt. Die Einstallprophylaxe geschieht inAbsprache mit dem Tierarzt. Neu lässtJakob Wiederkehr die Kälber gegenGrippe impfen. «Das hat sich bewährt»,analysiert er, auch deshalb, weil Grippe-
Samuel Halter, 6247 Schötz
Geboren 2. Juli 1965
Zivilstand Verheiratet mit Bernadette, 3 Söhne (22, 20 und 16 Jahre)
Werdegang Gelernter Landwirt, im UFA-Beratungs-dienst seit 1 1⁄2 Jahren
Hobbies Landwirtschaft allgemein, Jassen
Motto «Den Kälbermäster so beraten, dass sichseine wirtschaftliche Situation verbessert».
Betriebsspiegel
Jakob & Astrid Wiederkehr, Waldhof,8916 Jonen
Nutzfläche: 17.8 ha
Tierhaltung: 24 Brown-Swiss-Milchkühe(133000kg Lieferrecht), 20 Mastkälber-Plätze, 3600 Legehennen
Pflanzenbau: 3.3ha Silomais, 1.6ha Gerste, 1.6ha Triticale, Natur-und Kunstwiesen
Arbeitskräfte: Betriebsleiter-Ehepaar,Mithilfe der 4 Kinder (23, 21, 20 und18 Jahre) und des Vaters
750-kg-Paletten, Preisreduktion und Aktion
Mit dem Umbau der Palettieranlageim Werk Sursee steigen die Palettge-wichte der UFA-Kälbermilchen auf750kg. Rohwarenbedingt, aber auchdank der optimierten Logistik wurdendie Preise um 4 bis 15 Fr. pro 100 kgreduziert. Bis am 22. September 2012findet zudem eine Aktion statt. Wernoch mehr profitieren will, informiert
sich über die attraktiven Kombi-Rabatteauf UFA-Milchpulver, -Mineralsalz und -Spezialitäten, die neu zusätzliche Ra-battstufen bei Bezügen von sechs undmehr Paletten enthalten.
Vollmilchergänzer• UFA 200: zu 0–50% Vollmilch• UFA 201: zu 25–50% Vollmilch
D_UFA_Aktuell_0912 ok_2012 28.08.12 16:45 Seite 62
BLICKPUNKTPOINT DE VUE
«Macht der Tränke-automat mal Probleme,
ist der UFA-Service rasch zur Stelle.»
Jakob Wiederkehr
Ein Förster-Automat wird für Pumix,einer für UFA 200 verwendet.
Astrid Wiederkehrkümmert sich um dieLegehennen, währendihr Mann Jakobvorwiegend mit denKühen und Kälbern zu tun hat.
UFA-REVUE · 9 2012 63
fälle bei Holsteinkälbern anfangsschlecht zu erkennen seien. Neuan-kömmlinge werden von Astrid Wieder-kehr angetränkt, bis jedes Kälbchen in-tus hat, wie es zu seiner Milch kommt.
Die Fütterung besteht aus 60 bis70% Kuhmilch, Pumix und UFA 200.«Milchrassen-Kälber saufen mehr alsMastrassen», stellt Samuel Halter fest.Entsprechend muss die Pulverdosierungangepasst werden. Jakob Wiederkehrlegt Wert darauf, eine optimale Tro-ckensubstanz-Kurve zu fahren, also oh-ne grosse Stufen und unter Berücksich-tigung der aktuellen Fleischigkeit. DerTränkeautomat wird gemäss UFA-Trän-keplan regelmässig neu dosiert.
Zur Sicherung der Eisen-, Mineral-stoff- und Vitaminversorgung kommenin der Vormast 10kg UFA top-start proUmtrieb à 20 Kälber zum Einsatz. Da-rauf erfolgt der Wechsel auf das eisen-
sich die vordere Abschrankung an weni-gen Schrauben lösen und verschieben.Das Entmisten kann starten. Innert we-niger Tage kommen neue Tränker in dengründlich gereinigten, abgetrocknetenund grosszügig eingestreuten Stall.
Volles Natel Nach unserem Ge-spräch und dem Kalibrieren der Tränke-automaten macht sich Halter auf zuneuen Beratungen im Kanton Aargauund in Teilen von Luzern, Zug und Zü-rich. Sein Handy ist gefüllt mit Anrufenund Combox-Nachrichten. Ein Kälber-mäster will die Eisenversorgung seinerKälber verbessern, ein Aufzuchtbetriebeinen neuen Tränkeautomaten einrich-ten lassen und vieles mehr. «Um die An-liegen aller Kunden zu erfüllen, versu-che ich, die Gespräche, so weit möglich,via Natel zu führen», erklärt Samuel, be-vor er während dem Autofahren viaFunkeinrichtung weitertelefoniert. �
ärmere Wirkstoffkonzentrat UFA top-fit(25kg pro Umtrieb).
Halboffene Front Die Kälber be-wegen sich auf Tiefstreue und einem be-festigten Tränke- und Fressplatz. BeiWind oder Kälte wird die über einer Be-tonmauer halboffene Nordost-Front mitWindschutznetzen versehen. «Ziel ist ei-ne hohe Luftzirkulation ohne Zugluft»,erklärt Wiederkehr. Im Winter schützt erdie Tränkeautomaten mit einer Kiste ausIsolationsplatten. Damit auch bei Mi-nustemperaturen alles funktioniert, sinddie Wasserleitungen heizbar.
Via Messband schätzt Jakob Wie-derkehr die Kälbergewichte. Sein Zielist, möglichst alle Tiere mit 130 bis140kg abzuliefern. Je nach Homogeni-tät der Tiere werden bis zu vier Malwährend einem Monat einzelne Grup-pen ausgestallt. Ist der Stall leer, lässt
• UFA 202: zu 50–75% Vollmilch• UFA 203: zu mind. 50% Vollmilch• UFA 204: zu mind. 75% Vollmilch• UFA 213 BIO:mind. 75% Vollmilch
Milchnebenprodukteaufwerter• UFA 205 plus: zu Magermilch• UFA 208 start: Startermilch• UFA 208: für Ausmast• UFA 209 start: Startermilch• UFA 209: zu Käsereischotte
Aufzuchtmilchen• UFA 207 instant:
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64 9 2012 · UFA-REVUE
Walter und Sonja Zbinden, Riedstätt (BE)
ANIMAUX D’AGREMENTHOBBYTIER-ECKE
D_UFA_Aktuell_0912 ok_2012 28.08.12 16:46 Seite 64
NUTZTIERE
UFA-REVUE · 9 2012 65
Eine schnelle Erholungnach dem Abkalben ist ein Puzzlestein füreinen problemlosenLaktationsstart.Bild: agrarfoto.com
Autor Matthias Roggli, UFA-Revue,3360 Herzogenbuchsee.
Mehr zum Thema ist unter www.farmanimalwellbeing.eu zu finden.
NSAIDS in der Schweiz: Für Kühesind Flunixin meglumin, Ketoprofen,Tolfenaminsäure, Metamizol undMeloxicam registriert.
UFA start-fit ist ein Diätfuttermittelfür die Verabreichung unmittelbar nachdem Abkalben (1 l zusammen mit 30 lhandwarmem Wasser). Es hilft, dendurch die Geburt ausgelösten Mine ral-und Wirkstoffverlust zu kompensieren.
INFINFO BOXBOXINFO BOXINFO BOXwww.ufarevue.ch 9 · 12
Zu gut konditionierte Kühe fressenoft schon vor dem Kalben wenigerals normal konditionierte Tiere. Dasführt zu einer übermässigen Mobi-
lisation von Körperfett, einer schlechtenPansenfüllung und damit zu einem un-günstigen Laktationsstart.
Studien aus Kanada Kühe, denennach dem Abkalben ein Schmerzmittelverabreicht wird, erholen sich schnellervom Geburtsstress und nehmen früherwieder Futter auf, sind Wissenschaftlerder Universität of Guelph, Kanada, auf-grund neuer Studien überzeugt. Aller-
dings kann weder mit einem erhöhtenVerzehr noch einer verbesserten Milch-leistung gerechnet werden. Bei den ein-gesetzten Schmerzmitteln handelt essich um nicht-steroidale Entzündungs-hemmer (NSAIDS). Weitere Untersu-chungen hätten gezeigt, dass auch Käl-ber aus Schwergeburten auf eineSchmerzmittel-Gabe positiv reagieren.
Nur nach Schwergeburten GabyHirsbrunner von der Wiederkäuerklinikder Universität Bern beschäftigt sich seitJahren mit dem Hohlorgan Gebärmutterund ist international eine angesehenePerson. «Nach Kaiserschnitten oderÜberwürfen geben wir an der Wieder-käuerklinik routinemässig Schmerzmit-tel», räumt sie ein. In der Praxis dagegensei dies weder bei tierärztlich unter-stützten und sowieso nicht bei norma-len Geburten der Goldstandard.«Schliesslich handelt es sich um Medi-
kamente mit Fleisch- und Milchsper-re und diese sollten vom Tierarzt
nur mit klarer Indikation verab-reicht werden», betont GabyHirsbrunner. Insbesondere beiKälbern seien zudem die Ne-benwirkungen solcher Me-dikamente nicht zu unter-schätzen. Für sinnvoll hältdie Privatdozentin denSchmerzmittel-Einsatz beiKühen nach Schwergebur-ten: «Das kann nach erfolg-reich durchgeführter Ge-burtshilfe gleich vom
Tierarzt selber umgesetztwerden. Ziel bleibt jedoch,
solche Fälle durch ein gutes Be-samungs-, Fütterungs- und Ge-
burtsmanagement zu verhindern.»
Einen routinemässigen Einsatznach dem Abkalben lehnt auch DirkStrabel vom Rindergesundheitsdienst(RGD) ab. «Allgemein gilt der Grund-satz, dass die beste Schmerztherapiedann erfolgt, wenn sie vor dem Traumaeinsetzt und je nach Ursache unter-schiedlich lange und intensiv durchge-führt wird», so der Experte.
Fazit Wegen dem beschränkten Nut-zen, dem finanziellen Aufwand und derMilchsperre, die Schmerzmittel zur Fol-ge haben, scheint es nicht sinnvoll zusein, die bisherige Praxis zu ändern. Bes-ser werden bewährte Empfehlungenumgesetzt, um eine problemlose Geburtzu unterstützen. Dazu gehören einekonditionsgerechte Fütterung EndeLaktation, Stressreduktion durch früh-zeitiges Umstallen in die Abkalbebox,Rationsumstellung 14 Tage vor dem Ab-kalben und die Verabreichung von lau-warmem Wasser, ergänzt mit einem Di-ätfuttermittel, nach der Geburt. �
PÜNKTLICH ZUR ABKALBESAISON wird in internationalen Kreisen der standardmässige Schmerzmittel-Einsatz direkt nach der Geburt diskutiert. Experten aus der Schweiz stehen dem neuen Trend eher kritisch gegenüber.
Schmerzmittel gegenGeburtsstress?
D_NT10_Roggli_0912 ok_2012 28.08.12 16:35 Seite 65
Aline Bapst
Zufriedene Kühe mit Blick auf die Broyard-Ebene.
BetriebsspiegelGill und Valérie Senn mit Arnaud (17)und Justine (14), 1683 Brenles
Nutzfläche: 42ha (760m)
Tierhaltung: 25 Holstein-Kühe undJungvieh, 1–2 Zuchtstiere
Lieferrecht: 220000kg Milch zurProduktion von Gruyère AOC
Pflanzenbau: 8ha Saatweizen, 3ha Saat -gerste und 4ha Saatkartoffeln, 1ha Speisekartoffeln, 2.5ha Raps,Kunst- und Naturwiesen.
Arbeitskräfte: Gill Senn, 1 Lehrling,Familienmitglieder bei Arbeitsspitzen
GENETIK NUTZTIERE
Der schweizerische Holsteinzucht-verband (SHZV) belohnt neuerdingsjedes Jahr fünf Betriebe für über-durchschnittliche Resultate in den
Bereichen Leistung, Exterieur und Le-bensdauer. Die Zuteilung der Punkte andie einzelnen Tiere erfolgt gemäss demSystem, das im Holstein-Herdebuch fürdie Sternvergabe definiert ist. Meister-züchter kann werden, wer von Januar1994 bis Dezember 2009 pro Jahr min-destens drei weibliche Tiere registrierthat. Im aktuellen Jahr befindet sich dieFamilie Senn mit ihrer Milchviehherde,bekannt unter dem Präfix «La Valeyre»,unter den Meisterzüchtern.
1975 fing es an Der Betrieb vonGill und Valérie Senn befindet sich inBrenles, an der Grenze zwischen den
Kantonen Freiburg und Waadt, an schö-ner Lage und mit wunderbarer Aussicht.Der Blick auf die weidenden Kühe, aberauch die Gebäudedekoration lassen Be-sucher rasch erkennen, dass hier leiden-schaftliche Milchviehzüchter am Werksind. Diese Begeisterung geht bis ins
Jahr 1975 zurück, als man sich entschie-den hatte, auf die Rasse Holstein umzu-steigen. An diese Zeit erinnert sich GillSenn noch gut: «Der erste Schritt be-stand im Kauf eines Kuhkalbes mit Vor-namen Mouette von meinem ehemali-gen Nachbarn.»
Selektionskriterien Seit Beginnder Zuchtarbeit orientert sich der Be-trieb an klar vorgegebenen Selektions-kriterien in den Bereichen Leistung undExterieur. Ziel ist, dass jede Kuh eineMilchleistung von 10000 pro Laktationerreicht mit einer exzellenten linearenBeschreibung (LBE) und maximalerLanglebigkeit. Im Jahr 2011 belief sichdie mittlere Laktationsleistung der Her-de «La Valeyre» auf 10039kg mit 3.82%Fett und 3.41% Eiweiss. Damit hat Gill
«MEISTERZÜCHTER», so heisst die neue Auszeichung des Holsteinzuchtverbandes für Herden, die während vielen Jahren hervorragende Zuchtkühe hervorgebracht haben.Im 2012 gehört der Betrieb Senn aus Brenles zu den Titelgewinnern.
Höchste Auszeichnung für die Arbeit einer Generation
66 9 2012 · UFA-REVUE
D_NT2_Bapst_0912 ok_2012 28.08.12 16:28 Seite 66
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Die Familie Senn mit Nuagedelait.
seine Zuchtziele erreicht. «Meine Ab-sicht ist nun, dieses Niveau zu haltenund noch zu verbessern», erklärt der lei-denschaftliche Züchter.
Dioudidouda, Katemidelton, Nua-gedelait – sind einige der Namen, dieGill für seine Kühe ausgesucht hat. Eshandelt sich um eine Auswahl an best-dotierten Zuchttieren des Betriebs. DieTeilnahme an Ausstellungen, unter an-deren der Swiss’Expo und Junior Bulle
Autorin Aline Bapst,UFA AG, 1070 Puidouxwww.ufa.ch
Mehr Infos zum Titel«Meisterzüchter» unterwww.holstein.ch
NUTZTIEREGENETIK
UFA-REVUE · 9 2012 67
Expo, erlaubt es, die eigene Selektions-arbeit einschätzen und schöne Tiereentsprechend verkaufen zu können.
Dioudidouda, geboren am 22. Febru-ar 2001, ist eine Art Aushängeschild desBetriebs. Die Spitzenkuh hat an vielenAusstellungen teilgenommen und es ander Swiss’Expo 2011 in der Kategorie«über 60000kg Milch» auf den zweitenPlatz geschafft. Klassiert mit EX 93 4Ezählen nach acht Laktation drei eigeneTöchter (Merchant, Astre, Manhattan)und drei Töchter aus Embryotransfer(mit Shottle) zu den Nachkommen vonDioudidouda.
Zukunftsmusik Nach dem «Hol-stein Awards 2011» war der Titel«Meisterzüchter» für Gill und Valérieein Zukunftsziel. Überraschenderweisehat der Traum nicht lange auf seine Er-füllung warten müssen. An weiterenProjekten fehlt es Gill keineswegs. Erplant, demnächst einen neuen Stall zubauen, um für die Kühe bezüglichKomfort und Tiergesundheit beste Vo-raussetzungen zu schaffen und die gan-ze Herde unter einem Dach zu verei-nen. Nach seiner Ausbildung plantArnaud, den Familienbetrieb einmal zuübernehmen. �
La Valeyre GibsonDidoudidouda (Ex 93 4E) in dersiebten Laktation.
Individueller Fütterungsplanfür jede KuhGill Senn erstellt täglich eine Teilmisch-ration bestehend aus 10kg Kartoffeln,2kg Zuckerrübenschnitzel, 2kgKörnermais, 3kg faserreicher Luzerne,Magnesiumoxyd und Viehsalz für dieVerteilung in vier Gaben: Nach demMelken, am Mittag, am Abend vor demMelken und ein letztes Mal um 22:00Uhr. Dazu erhalten die Kühe Dürrfutterzur freien Verfügung. Ausgeglichen wirddie Ration mit dem EiweisskonzentratUFA 249, ergänzt mit dem Leistungsfut-ter UFA 244-1 (maximal 6kg pro Kuhund Tag) sowie UFA-Ketonex (500g) zuLaktationsbeginn. Die Mineralstoffver-sorgung erfolgt mit UFA 993.
Um das Management zu erleichtern,werden die Milchleistung und -gehalte im Rahmen des UFA HerdSupport (UHS) monatlich ausgewertet.Anhand dieser Angaben wird derFütterungsplan auf die Bedürfnisse jedereinzelnen Kuh abgestimmt.
D_NT2_Bapst_0912 ok_2012 28.08.12 16:29 Seite 67
LukasWillener
StefanSchmidt
Zwischenfutter silieren?Zwischenfutter mit tiefem Grasanteil (Kreuzblütler, Wick-Hafer) lassensich wegen dem geringen Trockensubstanz-Gehalt und hohenRohproteingehalten kaum silie ren, andere nur bedingt (UFA 106,Sorghum).
Schmutz begünstigt Fehlgärungen (Buttersäure). Es empfiehlt sichdeshalb, das Mähwerk insbesondere auf feuchten Böden höhereinzustellen. Die erwünschte Milchsäure-Gärung lässt sich fördern,indem nur Futter mit über 35% Trockensubstanz siliert wird. Beitäglichem Früh nebel und nur noch wenigen Sonnenstunden ist das imHerbst oft schwierig zu erreichen. Lange An welk zeiten von einigenTagen reduzieren zusätzlich den für die Silierung un bedingt notwendi-gen Zuckergehalt im Erntegut. Chemische Zusätze kön nen dieSilagequalität etwas verbessern. Vom Einsilieren des Zwischenfuttersauf Gras- und Maissilage wird abgeraten, weil der Gärsaft die Schmack-haftigkeit des älteren Futters vermindern kann.
Über die Silierbarkeit der einzelnen Zwischenfutter-Arten informiert derFeldsamenkatalog von UFA-Samen. Siliermittel sind in der LANDIerhältlich. UFA-Samen, fenaco-Pflanzenschutz
Mit dem Anbau von Zwischenfutterlässt sich der Jahresertrag einerAckerparzelle erhöhen, Erosion re-duzieren und die Auswaschung von
Reststickstoff minimieren. Aus Sicht derWiederkäuerfütterung bringen Zwi-schenfutter je nach Art und Einsatzmen-ge unterschiedliche Herausforderungenmit sich.
Einsatzmenge beschränkt Ins-besondere Kreuzblütler, zu denen Mark-stammkohl, Futterraps, Stoppelrübenund Rübsen gehören, reichern bei we-nig Sonnenschein und KälteeinbrüchenNitrat an. Hohe Nitratgehalte im Futterkönnen zu Vergiftungen führen. AndereStoffe, die in einigen Zwischenfutter-Pflanzen enthalten sind, beeinflussenden Milchgeschmack negativ. Deshalbdürfen Kohlblätter, Kohlrübenblätter,Markstammkohl, Raps, Rübsen, Wi-
ckengemenge gemäss der Verordnungüber die Hygiene in der Milchprodukti-on (VHyMP) zusammen höchstens einDrittel der Ration ausmachen (auf Tro-ckensubstanz-Basis).
Durch die geringere Sonnenein-strahlung im Herbst wächst Futtermit geringen Gehalten an Trockensub-stanz (TS) und Fasern. Es werden weni-ger Mineralstoffe in die Pflanzen einge-lagert. Knapp kann es unter anderembeim Magnesium (Mg) werden. DiesePunkte gelten für Grünfutter im Spätjahrgenerell.
Als ertragsreichstes Zwischenfutterfür den Spätherbst verfügt Wick-Hafer-Gemenge über besonders wenig Mg(Tabelle 1). Auch der Mg-Gehalt inGrünschnittmais ist gering. Entspre-chend muss die Ration ergänzt werden,um die empfohlenen 2g Mg pro Kilo-gramm Futter-TS zu erreichen.
Stress behindert die AbsorptionDie Mg-Absorption ist mit rund 20 bis30% relativ tief und kann stark variie-ren. Fühlen sich Kühe wegen der nass-kühlen Witterung und schwankenderTemperaturen gestresst, sinkt die Mg-Verwertung im Körper zusätzlich. ImGegensatz zu Kalzium (Ca) und Phos-phor (P) wird Mg nicht in den Knochengespeichert. Darum ist die Kuh auf einekontinuierliche Zufuhr angewiesen. Fürdie Ca- und P-Verwertung spielt einfunktionierender Mg-Stoffwechsel einebedeutende Rolle.
Wegen hohen Ca-Gehalten von bis24g pro Kilogramm TS eignen sich Zwi-schenfutter mit Kreuzblütlern nicht fürGalttiere. Die Kühe können so kein Ca-Training absolvieren und sind zu Beginn
IN DER MILCHVIEHFÜTTERUNG sind beim Einsatz von Zwischenfutter einige Besonderheiten zu beachten. Das gilt speziell im Hinblick auf die Nitratanreicherung inKreuzblütlern und die reduzierten Magnesiumgehalte in Wick-Hafer-Gemenge undGrünschnittmais. Generell verfügt Grünfutter im Herbst über tiefere Magnesium-, Faser-und Trockensubstanzgehalte.
Aufwertung von Herbstrationen
68 9 2012 · UFA-REVUE
Tabelle 1: Magnesiumgehaltein Zwischenfuttergrün verfüttert, g/kg TS
Grünschnittmais 0.9 UFA Wick-Hafer 1.1UFA Wick-Hafer mit Erbsen 1.6 UFA 200 2.2Bedarf einer Kuh 2.0
(über die gesamte Ration)
Tabelle 2: Magnesiumgehaltein Mineralsalzeng/kg TSMINEX 974 UFA 994
Ca:P 3 :1 3 :1Ca 75 90P 25 30Mg 30 150
NUTZTIERE
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Autoren Lukas Willener absolviert dieHöhere Fachschule zum Agro-Technikeram Inforama Rütti, 3052 Zollikofen. ImRahmen eines Praktikums bei der UFAAG befasste er sich mit der Mineralstoff-versorgung von Milchkühen.
Stefan Schmidt ist Milchviehspezialist imUFA-Beratungsdienst, 3052 Zollikofen.
www.ufa.ch
INFINFO BOXBOXINFO BOXINFO BOXwww.ufarevue.ch 9 · 12
In Herbstfutter sindgeringere Magnesium-,
Trockensubstanz- undFasergehalte zu
verzeichnen.Bild: UFA-Samen
der Laktation stark für Festliegen(Milchfieber) gefährdet.
90% Wasser Mit einem Wasseran-teil von bis zu 90% kann Zwischenfutterdie Nähr- und Mineralstoffkonzentrati-
on in der Ration deutlich verdünnen.Die «Futtersuppe» passiert den Verdau-ungstrakt schnell und die Mikroorganis-men haben Mühe, die Nährstoffe in derfeuchten Masse aufzunehmen. Es resul-tiert eine tiefe Nährstoffausnutzung.
Passagerate bremsen Um denAbbau im Pansen zu optimieren, müs-sen Herbstgras und schnell gewachse-nes Zwischenfutter gezielt ergänzt wer-den. Gefragt sind Komponenten mithohem TS- und Faser-Gehalt, um dieFutterpassage im Verdauungstrakt zubremsen. Eine ebenso wichtige Bedeu-tung kommt der Ergänzung mit hoch-wertigen Proteinträgern zu. Die Amino-säurenqualität im Herbstfutter istnämlich tief und das Rohprotein wirdschnell abgebaut.
Um sich an ein neues Futter zu ge-wöhnen, benötigen Pansenmikrobenzwei bis drei Wochen, weshalb neueKomponenten immer stufenweise ein-geführt werden sollen.
Praxisempfehlungen Konkretgibt es beim Einsatz wasserreicher Zwi-schenfutter folgendes zu beachten:• gleitende Futterumstellung• maximalen Anteil in der Ration ge-
mäss VHyMP nicht überschreiten• Verabreichung eines Mg-reichen Mi-
neralsalzes wie Minex 974 oder UFA994 (Bio), siehe Tabelle 2
• Ergänzung mit gut strukturiertemDürrfutter sowie Frisch- oder Silomais
• Energie- und Proteinsynchronisationgemäss W-FOS
• Proteinausgleich mit langsam abbau-barem Eiweisskonzentrat, das wert-volle Aminosäuren enthält (z.B. UFA149/249)
• keine Kreuzblütler für Galtkühe (zuviel Ca) �
Schmackhafte Mineralstoffe – auch für die TMR-Ration von VorteilLaktationsleistungen von über 9000kg stellen hohe Anforderungen ansManagement. Stephan Marbet, Neuendorf (SO), lässt deshalb in derMineral- und Wirkstoffversorgung seiner 28 Milchkühe nichts anbrennen.Das Nährstoffangebot wird auf dem «Chäppelihof» gezielt auf dieRaufuttergrundlage und die Laktationsstadien abgestimmt. Neben demextra für Teilmischrationen (TMR) ausgelegten Mineralstoff TMR 1113kommen spora disch Minex-Produkte zum Einsatz: Im Frühling und Herbstdas magnesiumreiche Minex 974, um die tieferen Ge halte im Grünfutter zukompensieren und Tetanie vorzubeugen. Dazwischen hat der Betriebsleiterbeste Erfahrungen mit Minex 976 Biotin gemacht. «Die Klauengesundheitist sehr gut, was sich im geringen Aufwand für die Klauenpflege widerspie-gelt», bilanziert er zufrie den. Auch zur Verminderung des Zell gehalts in derMilch setzt der Betrieb Marbet auf Minex 976 Biotin. Trocken stehererhalten in ihrer Mischung das spezifisch auf die Galtzeit ausgerichteteMinex 971 mit weniger Kalzium, dafür mehr Spurenelementen.
«Dank seiner Schmackhaftigkeit und Expanderstruktur wird Minex von denKühen bis zum letzten Korn weggeschleckt und von den wertvollenMineral- und Wirkstoffen geht kaum etwas verloren», erklärt StephanMarbet die Vorteile. Minex ist aktuell mit einem Softshell-Gilet als Gratis-Zugabe erhältlich (siehe Bild und «UFA aktuell», Seite 61).
UFA-REVUE · 9 2012 69
NUTZTIERE
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Pascal Savary
ThomasBitterli
Gemäss der Verordnung über dieHygiene bei der Milchproduktion(VHyMP) müssen die Milchprodu-zentinnen und -produzenten in der
Schweiz für eine einwandfreie Funkti-onsweise ihrer Melkanlagen sorgen(Art. 21). Dabei sind sie verpflichtet,Servicearbeiten an ihrer Melkanlagemindestens einmal pro Jahr von einerFachperson nach international aner-kannten Normen durchführen zu lassen.
Internationale Norm Der Bran-chenstandard trat am 1. März 2006 inKraft. Er setzt die internationale Normfür die mechanische Prüfung von Melk-anlagen (DIN ISO 6690) um und be-stimmt die fachlichen Anforderungenfür die Erlangung des Fähigkeitsauswei-ses für Melkmaschinenkontrolleurinnenund -kontrolleure. Aber nicht nur!Wussten Sie, dass die Lärmwerte einer
Melkanlage im Kopfbereich derTiere und der Melkperson 70 De-zibel nicht übersteigen dürfen?Gleiches gilt auch für die Vibratio-nen am Gerüst des Melkstandes; er-laubte Werte betragen maximal0.3m/sec2. Solche Grenzwerte sind imBranchenstandard festgelegt. Dieser de-finiert in der Schweiz die Anforderun-gen an die Installation von Melkanla-gen. Dadurch wird ein höhererInstallationsstandard als im internatio-nalen Vergleich angestrebt, um den ho-hen Milchqualitätsanspruch in derSchweiz zu erfüllen. Der Branchenstan-dard ist eine privat-rechtliche Vereinba-rung, welche die Schweizer Milchpro-duzenten (SMP), der SchweizerischeLandmaschinen-Verband (SLV), die For-schungsanstalt Agroscope Reckenholz-Tänikon (ART), die Vereinigung derSchweizerischen Milchindustrie (vmi),Fromarte und die Milchproduzentenbe-ratung unterschrieben haben. Es ist des-wegen von grosser Bedeutung, dass dieMilchproduzentinnen und -produzen-ten bei der Anschaffung einer neuenMelkanlage auf ihn verweisen und aus-drücklich verlangen, dass dieser umge-setzt und eingehalten wird.
Prüfung der Regelkennlinie DerBranchenstandard wird auf Grund vonneuen Erkenntnissen der Forschungoder bei der Aktualisierung internatio-naler Normen ergänzt und angepasst.Aktuell sind die Richtlinien für dieDurchführung der Kontrolle von Melk-anlagen mit Messwerten aktualisiertworden. Neu ist die sogenannte Prüfungder Regelkennlinie. Hier wird getestet,ob die Vakuumregelung korrekt funktio-niert, insbesondere wenn unkontrollier-
te Luft in das Melkzeug eingesaugt wird.Luft fliesst unkontrolliert in die Melkan-lage, wenn zum Beispiel das Melkzeugabfällt oder wenn die melkende Personeinen Melkbecher ansetzt, ohne denkurzen Milchschlauch ausreichend zuknicken. Dies geschieht mehrere Malewährend des Melkens, und trotzdemdarf das Melkvakuum nicht um mehr als2kPa abfallen (Grafik). Auch wenn dasRegelventil ordnungsgemäss funktio-niert und die Anforderungen des Bran-chenstandards erfüllt, soll der Melkersolche Lufteintritte vermeiden, da sichansonsten das Risiko für Mastitis erhö-hen kann.
Grundausbildung für Kontroll-personen Der Branchenstandardstellt nicht nur hohe Anforderungen andie Melktechnik, sondern auch an dasWissen der Fachpersonen. Eine fundier-te Grundausbildung ist dafür ein wich-tiger Grundstein. Deshalb hat sich derSchweizerische Landmaschinen-Ver-band (SLV) für eine markenunabhängigeGrundausbildung für alle Melkmaschi-nenkontrolleurinnen und -kontrolleureentschieden. Die Grundausbildung giltals Voraussetzung für die Teilnahme an
Anforderungen des BranchenstandardsFachpersonalWer Ser vice arbeiten an Melkanlagen ausführt, hat sich mittelsFähigkeitsausweis auszuweisen. Die Anforderungen sind in den«Voraus setzungen zur Erlangung des Fähigkeitsausweises für Melkma-schinenkontrolleure» festgelegt.
MessgeräteDie Messgeräte für die Kontrolle von Melkanlagen haben die «Anforde-rungen an Messgeräte» zu erfüllen.
Installation von MelkanlagenDie Melkanlagen sind gemäss den «Richtlinien über die Installation derMelkanlagen» zu installieren.
Durchführung der Kontrolle von MelkanlagenDie Kontrolle von Melkanlagen ist gemäss der Richtlinie «Durchführungder Kontrolle von Melkanlagen» durch zuführen.
Mehr Informationen zum Branchenstandard«Installation und Service von Melk anlagen» finden Sie auf der Website des Schweizerischen Landmaschinen-Verbandes (SLV) unterwww.slv-asma.ch/cms/de/branchenstandard
BRANCHENSTANDARD MELKTECHNIK Der Einsatz einer optimalen Melktechnikist eine wichtige Grundvoraussetzung für eine erfolgreiche und qualitative hochwertigeMilchproduktion. In diesem Sinn trat der Branchenstandard «Installation und Servicevon Melkanlagen» vor über sechs Jahren in Kraft – Zeit für eine Retrospektive seinerWirkung auf die schweizerische Milchbranche.
Schon mal davon gehört?
70 9 2012 · UFA-REVUE
NUTZTIERESTALLBAU UND -TECHNIK
Milchproduzentinnen und -produzenten sollten die Gültigkeitdes Fähigkeitsausweises prüfen(Muster SLV).
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Grafik: Regelkennlinie bei Veränderung des Lufteintritts
kein Melkbecher / Melkzeug offen
Melkbecher /Melkzeugist geöffnet
Melkbecher /Melkzeugwird geschlossen
Melkbecher / Melkzeug
wird geöffnet
Vakuumabfall
Unterschwingen
Überschwingen
der Eignungsprüfung, die den Erhalt desFähigkeitsausweises ermöglicht. DieGrundausbildung wird in Zusammenar-beit mit der Forschungsanstalt ART re-gelmässig ausgeschrieben und durchge-führt. Die Kandidaten können sich einfundiertes Wissen über die Grundlageder Vakuumerzeugung, das Funktions-prinzip, die Wartung und die Kontrollevon Melkanlagen sowie Grundkenntnis-se über die Sicherung der Milchqualität,die Physiologie des Tieres und die Lak-tationsbiologie aneignen. Die Theoriewird von praktischen Übungen und Vor-führungen begleitet. Insbesondere wirdder Einfluss von Montagefehlern, vondefekten Elementen und von Leckagenim Melksystem auf die Messergebnisseder Kontrolle anhand realer Situationenmit Hilfe einer experimentellen Melk-wand demonstriert.
Gültiger Ausweis? Die Grundaus-bildung inklusiv Eignungsprüfung dau-ert insgesamt zwei Wochen. Zusätzlich
absolvieren die Melkmaschinenkontrol-leurinnen und -kontrolleure weiterhindie markenspezifische Aus- und Weiter-bildung. Der SLV stellt jedes Jahr denFähigkeitsausweis neu aus. Dafür müs-sen die Melkmaschinenimporteure denNachweis erbringen, dass ihre Kontrol-leure die jährlichen, obligatorischenWeiterbildungskurse besucht haben.Den Milchproduzentinnen und -produ-zenten wird dringend empfohlen, beider jährlichen Kontrolle (Regelservice)zu überprüfen, ob der Melkmaschinen-kontrolleur einen gültigen Ausweis desSLV besitzt.
Forschung Als Kompetenzzentrumfür Melktechnik strebt ART mit For-schung und der Wissensvermittlung an,das Tierwohl und die Milchqualität inder Schweiz auf einem hohen Niveau zu
halten. Im Rahmen des Branchenstan-dards führt ART in Kooperation mit demSLV Projekte zur Optimierung derMilchgewinnung durch. Mit Hilfe einerexperimentellen Melkwand findet in Tä-nikon Grundlagenforschung im BereichMelktechnik mit einem starken Fokusauf der Praxisanwendung statt. Dabeiwerden die Installation und Montagevon Melkanlagen und deren Einfluss aufdie Vakuumstabilität untersucht. DieForschungsergebnisse dienen alsGrundlage, um Grenzwerte für die ge-messenen Parameter zu definieren. Umdie Belastung für das Tier zu messen,sind zusätzliche Untersuchungen mitKühen im Versuchsmelkstand von ARTerforderlich. Die so festgelegten Grenz-werte sollen in die Richtlinien über dieInstallation für Melkanlagen aufgenom-men werden. Die Grenzwerte für Lärmund Vibrationen sind nur ein Beispiel ei-ner erfolgreichen Umsetzung von For-schungsergebnissen im Rahmen desBranchenstandards. Der Lärmpegel inMelkständen, die nach dem 1. März2006 in Betrieb genommen wurden, istvon den Milchproduzentinnen und -produzenten als signifikant tiefer be-wertet worden als in Melkständen, dievor dem Inkrafttreten des Branchen-standards installiert wurden, wie eineUmfrage der ART feststellte.
Fazit Durch die hohen Anforderun-gen an die Installation und Kontrollevon Melkanlagen leistet der Branchen-standard einen wichtigen Beitrag für eine erfolgreiche Milchproduktion inder Schweiz. Damit er weiterhin als Erfolgsgarant gilt, muss der Branchen-standard fortlaufend ergänzt und aus-gebaut werden. Eine fundierte Grund-ausbildung und eine praxisorientierteMelktechnikforschung sind dafür wich-tige Stützen. �
Die Melkmaschinen-kontrolleurin (-kontrolleur) alswichtige Schnittstellezwischen Mensch, Tier und Technik. Bild: ART
Autoren Pascal Savaryist wissenschaftlicherMitarbeiter an derForschungsanstaltAgroscope Reckenholz-Tänikon (ART) in derGruppe Bau, Tier undArbeit und verantwort-lich für Forschung undAusbildung im BereichMelktechnik, 8356 Ettenhausen.www.agroscope.ch
Thomas Bitterli istPräsident der Fach -gruppe D Melk- undMilchkühlanlagen desSchweizerischenLandmaschinen-Verban-des SLV, 3000 Bern 6.www.slv-asma.ch
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UFA-REVUE · 9 2012 71
NUTZTIERESTALLBAU UND -TECHNIK
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Yvan Meuwly
Gute Haltungs -bedingungen
reduzieren den Stressund fördern dieTiergesundheit.
Seit anfangs Juni lohnt es sich nochviel mehr als bisher, Bankkälber vonfleischiger Qualität und gleichmäs-sig leichter Fettabdeckung zu pro-
duzieren.
Die Zuschläge – immer auf der Ba-sis-Qualität T gerechnet – stiegen für +Tum 10Rp. auf 50Rp. je KilogrammSchlachtgewicht (SG). Bei den H-Bank-kälbern beträgt der Zuschlag 1Fr. je Ki-logramm (bisher 80Rp.) und bei den C-Kälbern liegt er bei 1.50Fr. (bisher 1Fr.).Diese positive Veränderung der CH-
TAX-Tabelle wurde von der KommissionMärkte und Handelsusanzen Proviandebeschlossen und ist seit dem 1. Juni2012 neu in Kraft.
Abzüge Qualitativ geringere, leer-fleischige Bankkälber, die zudem unge-deckt sind, werden seit dem 1. Juni vielstärker mit Abzügen bestraft als bisher,auch dies auf Beschluss der KommissionMärkte und Handelsusanzen von derProviande. Es ist davon auszugehen,dass die Abnehmer von Schlachtkälbernihre Einkaufsbedingungen anpassen.
Die Fleischausbeute hat bei denSchlachtkälbern gegenüber früher deut-lich abgenommen, insbesondere beiden leerfleischigen Tieren. Das ist vor al-lem ein Problem der Genetik, da die Kü-he immer mehr in Richtung Milchpro-duktion gezüchtet werden und dadurchweniger Muskelfülle haben. Eine Ver-besserung der Fleischigkeit lässt sich nurdurch sogenannte Gebrauchskreuzun-gen erreichen. Erfreulicherweise sindmilchbetonte Kühe in den letzten Jah-ren wieder vermehrt mit Mastrassen-Stieren gedeckt worden.
Der Tränkereinkauf spielt aus derSicht des Kälbermästers eine Schlüssel-rolle. Der an die aktuelle Marktsituationund die Kälberqualität angepasste Käl-berpreis entscheidet massgeblich überdie Wirtschaftlichkeit der Mast. GuteKälber dürfen teurer sein, weil sie sichgegenüber «billigen» Tieren besser ent-wickeln und einen höheren Schlacht-preis erzielen. Welcher Tränkerpreiswirtschaftlich vertretbar ist, muss be-triebsspezifisch ermittelt werden. Einewichtige Bedeutung haben dabei die er-zielten Mastergebnisse und Absatzka-näle, aber auch die Kosten.
Stimmen der Einkaufs- und Ver-kaufspreis? Es sollte darauf geach-tet werden, dass zum Zeitpunkt des Käl-bereinkaufs der Verkaufserlös und derEinkaufspreis zueinander passen. DieVoraussetzungen für die Ermittlung desmöglichen Kälberpreises sind:• die Feststellung der für den Betrieb
respektive das Produktionsprogrammnotwendige Tränkerqualität
• die Kenntnis der betriebsspezifischenLeistungen
MIT DER NEUEN CH-TAX-TABELLE wird hohe Qualität bei den Bankkälbern zusätzlich belohnt. Wer davon profitieren will, setzt bereits beim Besamungsregime und/oder beim Tränkerzukauf an.
Die Früchte vonGebrauchskreuzungen
72 9 2012 · UFA-REVUE
NUTZTIERE
Tabelle: Tränkeplan1000 l VollmilchRichtmenge Flüssigkeit Trockensubstanz Wirkstoffkonzentratel /Kalb /Tag dl pro 10-dl-Charge g/ l pro KalbMast- Flüssigkeits-woche aufnahme Vollmilch Wasser UFA 201 Total1 9– 11 7 3 10 1012 10– 12 8 2 15 119 0.3kg UFA top-start3 11– 13 8 2 25 1294 12– 14 8 2 40 1445 13– 15 8 2 50 154 0.25kg UFA top-fit6 14– 16 8 2 60 1647 14– 16 8 2 70 1748 14– 16 8 2 80 184 0.25kg UFA top-fit9– 14 14– 16 8 2 90 194
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H+T
T
–TC
X
2
3
4
Die Kälbermast ist das wichtigste Standbein des BetriebsKeller bei Beringen (SH).
Rolf Keller mit Sohn Claudio und Frau Sandra.
Autor Yvan Meuwly,Bereichsleiter Rindvieh,Anicom AG, 9501 Wil.
www.anicom.ch
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Grafik 1: FleischigkeitBetrieb Keller, 1.7.2011 – 30.6.2012
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• das Einstallgewicht der Kälber • die Kenntnis der erzielbaren Schlacht-
kälberpreise
Betrieb Keller Rolf Keller, der dieMilch seiner Kuhherde vollumfänglichfür die Kälbermast verwendet, achtetbesonders auf die Bedürfnisse des Ab-nehmers und produziert, was der Marktverlangt. Sein Milchviehbestand bestehtvorwiegend aus robustem Braunvieh,das mit zugekauften Kühen remontiertwird. Den gesamten Milchviehbestandbesamt Rolf Keller mit Mastrassen-Sper-ma, ein wichtiger Grundstein für eineerfolgreiche Kälbermast. Bei den zuge-kauften Tränkern handelt es sich um Ge-brauchskreuzungen. Weil dem Gesund-heitsstatus erste Priorität zukommt,werden die eigenen Tränker in Gruppenund verschiedenen Ställen eingestallt.
Qualität und Kontinuität Umkontinuierlich marktkonforme Voll-milchkälber produzieren zu können, be-darf es einem besonderen Know-how.Rolf Keller hat mit Vorliebe weiblicheKälber in der Mast. «Die Wahrschein-lichkeit, dass die fleischigen Tieregleichmässig gedeckt sind, ist mit denweiblichen Tieren grösser», so der Be-
triebsleiter. Seine Zahlen lassen sich se-hen. 96% der Kälber sind als T oder bes-ser taxiert (Grafik 1). Nur 4% der Tiereerfuhren im letzten Jahr einen Preisab-zug wegen knapper Fettabdeckung(Grafik 2). Dieses Ergebnis ist weit bes-ser als der schweizerische Durchschnitt.
Die hellen Ställe, verbunden mitguter Luftqualität, Hygiene und demFütterungsregime von UFA-Kälbermast-spezialist Werner Baumann (Tabelle) bil-den weitere wichtige Faktoren für denErfolg in der Kälbermast auf dem Be-trieb der Familie Keller. �
NUTZTIERE
BetriebsspiegelFamilie Keller, 8222 Beringen
Nutzfläche: 25ha
Kühe: 15
Mastkälber: 28 Plätze
Legehennen: 600, Eierabsatz viaDirektvermarktung
Arbeitskräfte: Rolf und Sandra Keller,Mithilfe der Kinder
Grafik 2: FettgewebeBetrieb Keller, 1.7.2011 – 30.6.2012
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Alfred Erni
74 9 2012 · UFA-REVUE
In den letzten Jahren und Monatenhat sich der Milchpreis negativ ent-wickelt, wie die Statistiken des Bun-desamtes für Landwirtschaft (BLW)
verdeutlichen (Grafik 1). Währenddes-sen befinden sich die Tränker- undBankkälberpreise seit 2009 auf ähnli-chem Niveau (Grafik 2). Dank tierge-rechter Haltung und Fütterung geniesstKalbfleisch in der Schweiz einen gutenRuf. Der Konsum dieses Premiumpro-duktes ist in den letzten Jahren ziemlichunabhängig von der Kaufkraft-Entwick-lung konstant geblieben.
53 bis 66 Rp. pro kg Als wichtigerIndikator, um die Wirtschaftlichkeit derKombimast zu beurteilen, dient der Er-lös für die eingesetzte Milch. Verschie-dene Ausrechnungen belegen, dass Käl-bermast mit Vollmilch wirtschaftlichbetrieben werden kann. Je nach Fütte-rungsregime und Absatzkanal resultiert
ein Ertrag von 53 bis 66 Rp. pro Kilo-gramm eingesetzter Vollmilch (Tabelle).Dabei ist zu beachten, dass es sich umNetto-Preise handelt. Der Arbeitslohnund die Verzinsung der Gebäude sindnicht inbegriffen.
Besser mit Zuschlägen Abneh-mer von Mastkälbern legen grossenWert auf die Qualität . Schlachtgewicht,Fleischigkeit und Ausmastgrad müssenstimmen. Künftig dürften die Preiszu-schläge für qualitativ hochstehende Tie-re noch ansteigen, wenn die Verarbeiterdie neue Bezahlungsmaske der Provian-de übernehmen (siehe «Die Früchte vonGebrauchskreuzungen», Seite 72).
Mehrerlös mit Pulver Aber ist esmit einem Vollmilch-Regime überhauptmöglich, die hohen Qualitätsansprüchezu erfüllen? Ja, bei guten Mast- undSchlachtresultaten liegen sogar Milch-
preise drin, die deutlich über jenen inder Tabelle liegen (siehe «UFA aktuell»,Seite 62). Zu beachten ist, dass Voll-milch vor allem in der zweiten Masthälf-te und bei Tieren aus Milchrassen nichtgenügend Energie und Wirkstoffe zu lie-fern vermag, was zu schwach gedecktenSchlachtkörpern und schmerzhaftenPreisabzügen durch die Verarbeiterführt. Ergänzungsmilchpulver wertendie Vollmilch auf und führen dank hö-heren Gehalten an Energie, Vitaminenund Spurenelementen zu einer gleich-mässigeren Schlachtkörperausbildungund zu einer höheren Taxierung imSchlachthof. Der Mehrerlös macht dieMilchpulverkosten mehr als wett.
Produktewahl und TränkeplanWichtig ist, das Milchpulver je nachVollmilchanteil gezielt auszuwählen. Jekleiner die Kälber, desto höher soll derAnteil Milchprotein in der Ration sein
MIT DEN SINKENDEN MILCHPREISEN sucht mancher Produzent nach Möglich-keiten, die Wirtschaftlichkeit seines Betriebs zu sichern. Professionell umgesetzt, bietetdie Vollmilch-Kälbermast interessante Chancen, insbesondere mit dem Label IP-Suisse.
Einstieg in die Vollmilchmast jetzt prüfen!
Roger Bolt istLehrer am StrickhofLindau im BereichTierproduktion.
nötig sofort behandelt werden. Nichtzuletzt muss die Vollmilch-Qualität gutsein. Nun, was geschieht mit der Milch imKalb? Sie gelangt in den Labmagen, damitsie dort gerinnt. Je besser die Gerinnung,desto mehr Nährstoffe können vom Kalbgenutzt werden. Genau dasselbe passiertbeim Käser im Käsekessi. Stimmt dieMilchqualität nicht – sei es durch zu hoheZellzahlen, hohe Harnstoffwerte oder Milchvon Tieren mit Ketosen oder Azidosen – soist die Ausbeute und die Käseteigqualitätschlecht. Ebenso kann der Labmagen desKalbes qualitativ mangelhafte Milchweniger gut verwerten und es resultierenschlechtere Mastleistungen.
UFA-Revue: Würden Sie als Milchprodu-zent in die Vollmilchmast einsteigen?Roger Bolt: Das kommt darauf an wiehoch der Milchpreis ist, den ich löse.Produziere ich silofreie Käsereimilch für 80Rp. pro Liter, dann würde ich noch nichtgross über die Vollmilchmast als Betriebs-zweig nachdenken. Sinkt der Milchpreisaber unter 60Rp., dann lohnt es sich, dieVollmilchmast im Rahmen einer Weiterent-wicklung des Betriebes zu prüfen.
Was kann hindern, die Chance zu packen? Mit Veränderungen tun wir uns meistens
schwer und finden deshalb viele Gründe,etwas nicht zu machen.
Wo sehen Sie die wichtigsten Erfolgsfakto-ren für eine erfolgreiche Kälbermast?
Es müssen viele Puzzlesteine zusammen-stimmen. Wichtig ist, in den BereichenTiervermarktung, Fütterung und Automa-tenservice mit verlässlichen Partnernzusammenzuarbeiten, die bei Problemensofort reagieren und mithelfen, dieKälbermast profitabel zu gestalten.
Nötig ist weiter die permanenteÜberwachung der Tiergesundheit, damitkranke Tiere frühzeitig erkannt werden.Nur gesunde Tiere sind leistungsfähig undrentabel. Dazu gehört auch ein Konzept zurEinstellprophylaxe, wonach die ankom-menden Tiere richtig kontrolliert und wenn
«Sinkt der Milchpreis unter 60 Rp., dann lohnt es sich»
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Grafik 1: Entwicklung des Produzenten-MilchpreisesDurchschnitt Schweiz; Quelle: BLW
Grafik 2: Tränker- und BankkälberpreiseQuelle: UFA/Anicom
Mit dem richtigen Fütterungsregime sind auch mit Kälbern aus Milch-rassen gute Leistungen möglich, wie sich auf dem Betrieb Wiederkehr,
Jonen (AG), zeigt (siehe «UFA aktuell», Seite 62).
2009 2010 2011 2012Jahr
TränkerpreiseBankkälberpreise QM-SFBankkälberpreise IP-Suisse
Fr.
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Rp. p
ro k
g
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(siehe auch «UFA aktuell»). IndividuelleTränkepläne geben wichtige Anhalts-punkte und dienen zur Kontrolle. Jenach Rasse, Geschlecht, Gesundheits-status, Masteignung, Stalltemperaturund Hygiene kann die Flüssigkeitsauf-nahme variieren. Die Pulverdosierungist stets der Flüssigkeitsaufnahme anzu-passen. Säuft das Kalb zu wenig, mussdie Pulverdosierung reduziert werden.
Erfolgsfaktoren Der Erfolg in derKälbermast setzt ein professionellesManagement voraus. Zusammengefasstsind folgende Punkte entscheidend:• Haltung: Optimale Stallverhältnisse,
gesundes Klima, gute Einstreu.• Handel: Homogene, gesunde Trän-
kergruppen. Kurze Einstallzeiten. Rei-bungsloser Verlad und Transport derSchlachttiere.
• Tierbetreuung: Krankheitssymptomefrühzeitig erkennen und rasch han-
deln. Verdächtigen Tieren sofort dasFieber messen und gegebenenfallsden Bestandestierarzt kontaktieren,um weitere Schritte abzusprechen.
• Hygiene: Automaten, Eimer und Zu-leitungen der Milchprodukte täglichreinigen. Nach dem Ausstallen derKälber misten und die Bucht gründ-lich reinigen.
• Fütterung: Das passende Milchpulverund eine gezielte Mineral- und Wirk-stoffergänzung sichern hohe Mast-leistungen und Schlachtqualitäten.
• Beratung: Nutztierhalter sind mit viel-fältigen Aufgaben konfrontiert undabsolvieren ein beachtliches Arbeits-pensum. Der Beizug eines Kälberspe-zialisten gibt Sicherheit punkto Pro-duktionstechnik, erweitert denHorizont und geht bei der UFA mitwertvollen Dienstleistungen wieMast abrechnungen oder Tränkeauto-maten-Service einher. �
Autor Alfred Erni, Leiter Kälberbereich,UFA AG, 9501 Wil.
Bei Fragen zur Haltung, Fütterungoder Automatentechnik bei Mast kälbernkontaktieren Sie die LANDI in IhrerNähe oder den UFA-Beratungsdienst inIhrer Region. www.ufa.ch
Preisreduktion und Aktion bei UFA-Kälbermilchen. Mehr dazu im «UFA aktuell» ab Seite 61.
INFINFO BOXBOXINFO BOXINFO BOXwww.ufarevue.ch 9 · 12
Tabelle: Preiskalkulation pro KalbVollmilch pro Kalb
1250 kg 1000 kg 750 kgTränkergewicht (kg) 67 67 67Tränkerpreis (Fr.) 5.86 5.86 5.86Bankkalbpreis QM-SF, T3 (Fr.) 12.98 12.98 12.98Bankkalbpreis IP-Suisse, T3 (Fr.) 13.73 13.73 13.73Schlachtgewicht (kg) 120 120 120Milchpulver inklusive Mehrwertsteuer (Fr.) 360 512.5 643Futterspezialitäten, Mineralstoffe (Fr.) 15 15 15Stroh, Strom (Fr.) 50 50 50Tierarzt, Gebühren (Fr.) 55 55 55Vollmilch-Preis pro kg, QM-SF (Fr.) 0.55 0.53 0.54Vollmilch-Preis pro kg, IP-Suisse (Fr.) 0.62 0.62 0.66
NUTZTIERE
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DanielSchmied
Ralf Bley
der Gewichte erlaubt es zudem, auf Ab-weichungen rasch zu reagieren. Wiewichtig diese Kontrollarbeit ist, zeigtGrafik 3. Der Deckungsbeitrag steigtmit zunehmendem Lebendgewichtnicht weiter an. Er befindet sich bei ge-setzten Preisen immer an einem be-stimmten Punkt im Maximum. In die-sem Bereich liegt das optimaleVerkaufsgewicht. Im Beispiel ist dasOptimum in Woche 17 mit zirka 110kgerreicht (Ferkelpreis 130Fr., Schlacht-schweinepreis 3.60Fr./kg).
Phasenfütterung und Premo-Genetik Die Mastjager kommen im-mer aus demselben Zuchtbetrieb undsind Nachkommen von einem Premo®-Eber der Klasse Top-Fleisch. Bis 55 kgfüttert Manuel Waber das VormastfutterUFA 321-3, danach wechselt er auf UFA331-3. Beide Phasenfutter enthalten ei-nen Zusatz zur Geruchsreduzierung. DieSuppe wird mit Warmwasser angerührt.
Die Einstallung erfolgt im 14-Ta-ge-Rhythmus, wobei der Vormaststallmit isolierten Liegenestern zuvor auf
Metzger produzieren nichts, ohnevorher zu wägen. Auch die Müller,wägen mehrere Male während derProduktion, um den Schwund vom
Getreidesilo zum Verlad des Futters ab-zufangen. Und was wird in der Schwei-neproduktion gegen Gewichtsabzügegetan?
Ausnahmen, wie der Betrieb vonManuel Waber aus Kiesen (BE), bestä-tigen immer wieder mit ihren Ergebnis-sen, wie wichtig die Waage im Mastbe-trieb ist. Mit der Übernahme desBetriebs hatte Manuel Waber das Wä-gen der schweren Mastschweine alsRoutine eingeführt. Sein Maststallwuchs in drei Schritten zur heutigenGrösse von knapp 630 Plätzen und istsomit ein Hauptbetriebszweig, der ent-sprechend ernst genommen und pro-fessionell geführt wird. Im letztenSchritt wurde ein Vormaststall ange-baut, der es dem Betriebsleiter ermög-licht, eine Einstallprophylaxe mit UFA395 durchzuführen. Dies geschiehtüber ein Dosiergerät.
Alles hat System Beim Wägen ver-wendet Manuel Waber zwei Farben,um die Mastschweine im Auge zu be-halten. Die Tiere mit 95.5 bis 101.5kgmarkiert er blau, alle mit mehr als101.5kg rot. «Seit zwei Jahren ziehe ichdas so durch und habe Erfolg damit»,bilanziert der Betriebsleiter. Die Ergeb-nisse (Grafik 1 + 2) liefern den Beweis:Auf den Anicom-Auswertungen er-kennt man kaum Ausreisser, wederbeim Gewicht noch beim Magerfleisch-anteil (MFA). Die Vorjahre seit 2008zeigen übrigens ähnlich exzellente Er-gebnisse. Die konsequente Kontrolle
25 °C vorgeheizt wird. In den Winter-monaten wird auch der Hauptmaststallauf 16°C erwärmt. Mit 0.7% Verlustengehört die Schweinemast von ManuelWaber zu den absoluten Top-Betrie-ben. Wie alle Massnahmen im Systemgehört die Entwurmung in der zweitenWochen zum Produktionsprogramm.Über eine Anlage wird vierprozentiges«Panacur» automatisch zudosiert. SeitBeginn der Einstallprophylaxe mit demSchweinemineralstoff UFA 395 kenntManuel Waber kaum noch Funda -ments probleme.
Was ist das Wägen wert? Ma-nuel Waber wägt in einem Aufwasch240 Tiere. Dafür benötigt er zwei Stun-den Arbeit. Rüstzeiten entstehen nicht,da seine Waage einen festen Platz imStall hat und jederzeit «griffbereit» ist. Je nach Streuung können die Gewichts-abzüge bei Einzeltieren pro Kilogrammbis zu 0.80Fr. (Untergewicht) bezie-hungsweise 1.20 Fr. (Übergewicht) be-tragen. Geht man beispielsweise von87kg Schlachtgewicht im Mittel aus, sowürde auf dem Betrieb Waber jederRappen Abzug mehr als 1700Fr. proJahr ausmachen.
Ein regelmässiges Nichtbeachtender Verkaufsgewichte kann leicht zuGewichtsabzügen (Unter-/Überge-wichtige) bei bis zu 10 % der Tiere füh-ren. Der Fehlbetrag liegt dann mit 623Mastplätzen schnell zwischen 6000und 12 000 Fr. pro Jahr. Auf den Stun-denlohn umgerechnet, würde ManuelWaber zirka 105 Fr. verlieren, hätte erfür die 120 Schweine, die er pro Stun-de wägt, nur einen Rappen wenigerpro Kilogramm. Geht man von einemAbzug von 0.04 Fr. pro Kilogramm aus,
SCHWEINEMAST Wie viele Mastbetriebe verfügen über eine Einzeltierwaage? Wie viele davon sind fest eingebaut, welche werden nur selten genutzt? Was kostet eine elektronische Waage mit Datenspeicher? Wie hoch könnte der Stundenlohnbeim Wägen sein?
Wer wägt, gewinnt
76 9 2012 · UFA-REVUE
Empfehlung für den Verkaufvon Mastschweinen• Eine feste Waage gehört in jeden
Mastbetrieb.
• Kein Tier verlässt den Betrieb ohneWägung.
• Anmeldung mit genauer Stückzahlund Durchschnittsgewicht.
• Anmeldung in der Vorwoche bis amMittwochabend.
BetriebsspiegelManuel Waber, 3629 Kiesen
Nutzfläche: 17ha
Tierhaltung: 623 Mast -plätze (QM, BTS, RAUS)
Pflanzenbau: 5.4ha Zuckerrüben, 10.6ha Winterweizen,1ha Ökofläche
Spezielles: diverseLohnarbeiten
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Grafik 1: Gewichtsverteilung früherIm Jahr 2007, vor Beginn der systematischen Wägungen,
verzeichnete der Betrieb Waber rund 80 Tiere mit Abzügen.
Grafik 2: Gewichtsverteilung heuteVon 1973 Mastschweinen wies der Betrieb Waber im Jahr 2011
bloss zwei Tiere mit Übergewicht aus.
Grafik 3: WirtschaftlichkeitSchiesst man mit den Schweinegewichten
über das Ziel hinaus, wird das Ergebnis schlechter.
UFA-REVUE · 9 2012 77
beträgt der Stundenlohn sogar über400 Fr.!
Fazit Wer nicht wägt, verliert baresGeld. Die Investition in eine elektroni-sche Waage zahlt sich bereits im erstenJahr aus. Je grösser der Bestand, destoschneller. Beispiele wie der BetriebWaber gibt es leider viel zu selten.Wichtig ist, die Leistungen vom Ver-markter auswerten zu lassen. Der Füt-terungsberater kann dann schnell auf-zeigen, wie der Durchschnittspreisverbessert werden kann. Durch die ge-naue Anmeldung der Schlachttiere un-terstützen Schweinemäster die Abläu-fe bei der Vermarktung. �
Autoren DanielSchmied, Ressortleiterund Schweinespezialistim UFA-Beratungs-dienst, 3052 Zollikofen.Ralf Bley, Leiter UFA2000, 3360 Herzogen-buchsee. www.ufa.ch
INFINFO BOXBOXINFO BOXINFO BOXwww.ufarevue.ch 9 · 12Manuel Waber bei seiner Lieblingsarbeit.
Deckungsbeitrag 1 /Platz
Lebendgewicht
14 15 16 17 18 19Mastwoche
kg
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kFr
. bzw
. kg
kg
Stüc
k
NUTZTIERE
D_NT7_SchmiedBley_0912 ok_2012 28.08.12 16:33 Seite 77
Jenny Markov
Anders als in der Schweiz müssenTierhalter in vielen Ländern für jedemedizinische Behandlung zuerstden Tierarzt kommen lassen. Die
Möglichkeit, selbstständig und rasch ei-ne Therapie einleiten zu können unddürfen, ist nicht selbstverständlich. Siebringt aber eine grosse Verantwortungmit sich, denn der Antibiotika-Einsatzbetrifft nicht nur den eigenen Betrieb.
Mögliche Rückstände im Tierkönnen schlimmstenfalls im Lebensmit-tel zurückbleiben. Einmal gezüchteteBakterienstämme mit Resistenzen ver-breiten sich durch Tierverkehr, Schadna-ger, Haustiere oder Vögel weit über deneigenen Stall hinaus. Auch der Menschkann Träger resistenter Bakterien werdenund sie weiter verbreiten. Das Übertra-gungsrisiko von resistenten Bakteriendurch Fleisch ist jedoch bei einem hygie-nischen Umgang und richtiger Zuberei-tung in der Küche gering.
Wettlauf mit der Natur Es ist ei-ne Tatsache, dass die Resistenzen vonBakterien gegen Antibiotika weltweitzunehmen und entsprechend ständigneue Wirkstoffe entwickelt werden
müssen. Die Wissenschaft steht dabeiim Wettlauf mit der Natur, die immerneue Resistenzvarianten hervorbringt.Im Moment ist nur ein neues Präparatin der Versuchsphase. Daher muss dafürgesorgt werden, dass möglichst wenigeResistenzen gegen vorhandene Antibio-tika entstehen. Durch einen zurückhal-tenden, korrekten Antibiotika-Einsatzkann das Auftreten und die Ausbreitungstark gebremst werden. Dabei sind auchdie Tierärzte und Nutztierhalter in derPflicht. Vor allem die Gruppentherapieüber das Futter soll mit grösster Vorsichtund nie unbegründet erfolgen. DennResistenzen können sich auch ganz un-bemerkt in der normalen Darmflora ent-wickeln, während der eigentlicheKrankheitserreger bekämpft wird. DasProblem wird dann erst sichtbar, wenndie Resistenz irgendwann auf einen ge-fährlicheren Erreger übertragen wird.
Viele verzichten auf AntibiotikaIm Gespräch mit Betriebsleitern kommtoft die Aussage, dass sowieso alle ihreAbsetzjager und Mastschweine medizi-nieren. Dazu ein paar Fakten aus demJahr 2011: Von den gut 2500 Schweine-zuchtbetrieben (ca. 114000 Muttersau-
en) im Schweinegesundheitsdienst(SGD) setzen 57% gar keine Antibiotikaals Gruppentherapie ein, Tendenz stei-gend. Gut ein Viertel verabreicht lau-fend Antibiotika, wobei 22% mit Colis-tin oder Sulfonamiden zurechtkommen,nur bei 4% braucht es andere Substan-zen. 17% verwenden normalerweisekeine Medikamente, müssen aber hinund wieder bei Krankheit eine Grup-pentherapie durchführen (Grafik 2).
Von den rund 1450 SGD-Mastbetrie-ben (ca. 450000 Mastschweine) produ-zieren immerhin 48% ganz ohne anti-biotische Gruppentherapie (Grafik 3).Die steigende Tendenz wird vor allemder Circoviren-Impfung zugeschrieben.
Selbstverständlich sind diese Zahlennicht exakt und erfassen nur die demSGD angeschlossenen Betriebe. Zusam-menfassend kann aber gesagt werden,dass etwa jeder zweite Schweinebetriebohne routinemässige Gruppentherapieauskommt. Die Fachkommission SGDerarbeitet zur Zeit eine Strategie, wieder Antibiotikaeinsatz auf den SGD-Be-trieben weiter reduziert werden kann.Weitere Informationen dazu kommen inden nächsten Monaten.
Dosierung und Einsatzdauer Ei-ne antibiotische Gruppentherapie führtzwangsläufig dazu, dass einzelne Tierezu viel oder zu wenig Medikament er-halten, da nie alle exakt die ihrem Ge-wicht entsprechende Futtermenge auf-nehmen. Das erhöht das Risiko einerResistenzbildung aufgrund von Unter-dosierung bei einzelnen Schweinen. Diehäufigsten Fehler liegen im unsachge-mässen Einsatz. Dosierungen werdenentweder falsch berechnet oder zu ge-ring gehalten oder die Therapiedauer ist
DER EINSATZ VON ANTIBIOTIKA bei Nutztieren sorgt immer wieder für Diskussionen. Von Fachleuten aus der Humanmedizin werden Vorwürfe laut, die Tier -ärzte gingen zu freizügig mit den Medikamenten um und gefährdeten so längerfristigderen Wirksamkeit. Insbesondere die Abgabe von Tierarzneimitteln auf Vorrat und derselbstständige Einsatz durch den Tierhalter ist vielen ein Dorn im Auge.
Handeln, bevor Verbote kommen
78 9 2012 · UFA-REVUE
NUTZTIERE
Grafik: Ursachen der ResistenzbildungSelektion resistenter Keime Resistenzen durch Behandlungsfehler Resistenzen durch Unterdosierung
Antibiotikum eliminiert Keime rasch.Immunsystem erledigt den Rest.
Antibiotikum wirkt schlecht.Immunsystem überfordert.
Keine Behandlung. Immunsystemüberfordert.
Antibiotikum würde wirken, doch dieBehandlung wird zu früh abgebrochen.
Antibiotikum in genügenderKonzentration. Rasche Gesundung.
Antibiotikum zu gering konzentriert.Gewöhnung und Resistenzbildung.
Krankheitskeim resistenter Krankheitskeim
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2010 2011
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kein laufend laufend einmalig einmaligEinsatz Polypeptide, andere Plypeptide, andere
Sulfonamide Sulfonamide
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zu kurz. Bei den Berechnungen für eineGruppentherapie via Futter muss be-dacht werden, dass kranke Schweineweniger fressen, die Konzentration proKilogramm Futter muss also höher ge-wählt werden. Wird eine Therapie län-ger als eine Woche durchgeführt, ist dieGewichtszunahme bei der Berechnungebenfalls zu berücksichtigtigen. DieTherapiedauer gemäss Anwendungsan-weisung muss unbedingt eingehaltenwerden, um die Selektion resistenterBakterien zu vermeiden – auch wenn dieTiere bereits wieder gesund erscheinen.
FTVP-Vereinbarung Problema-tisch ist der Einsatz mittels einer Fütte-rungsanlage, weil dabei immer Rück-stände zurückbleiben, die beste Voraus-setzungen für die Selektion resistenterKeime bilden. Daher muss dafür zusätz-lich eine FTVP-Vereinbarung mit demTierarzt (FTVP = fachtechnisch verant-wortliche Person) abgeschlossen wer-den. Nur wenn der Tierarzt die Anlageals geeignet einstuft und Instruktionenzur anschliessenden Reinigung erteilthat, darf über die Anlage Medizinalfut-ter verabreicht werden. Dies gilt auchfür die Automaten in Absetzerbuchten,wobei hier eine korrekte Reinigung di-rekt nach der Medizinierung fast un-möglich ist. Daher sollte man über einenErsatzautomaten verfügen.
Beimischung von MedikamentenWerden keine fertigen Medizinalfuttereingesetzt, sondern die Arzneimittel sel-ber beigemischt, müssen die physikali-schen Gesetze beachtet werden. Es istunmöglich, ein Pulver mit einem pelle-tierten Futter oder Krümel zu mischen,da es sich innert kürzester Zeit ent-
mischt, genauso wie auch die Reiskör-ner im Salzstreuer immer wieder untenliegen. Dafür bleiben umso mehr Rück-stände des Pulvers am Trogrand oder imAutomaten kleben. Daher weigert sichder Tierarzt in einem solchen Fall, Me-dizinalpulver abzugeben. Mit gemahle-nem Futter lassen sich Pulver relativ gutvermischen (z.B. im Betonmischer), wo-bei die Ration täglich frisch hergestelltwerden muss. Bei Flüssigfütterung solltedas Pulver zuerst in warmem Wasseraufgelöst werden (ev. mit Schneebesen),bevor es eingemischt wird.
Schutzkleidung und LagerungIm Umgang mit Arzneimitteln solltenHandschuhe und eine Atemschutzmas-ke getragen werden, um das Einatmenvon Medizinalstaub und Hautkontakt zuverhindern. So wird die Resistenzbil-dung bei der eigenen Flora (Schleim-haut, Darm, Haut) verringert.
Wer Arzneimittel auf Vorrat einkauft,muss die Lagerung (vor Licht geschützt,trocken, nicht zu warm) und die Ablauf-frist beachten. Bei manchen Medika-menten wie etwa Colistin lässt die Wirk-samkeit bald nach und es kommtungewollt zu einer Unterdosierung.
Therapie kranker Tiere ist vor-geschrieben Typischerweise wer-den vorsorgliche Gruppentherapienbeim Absetzen oder beim Einstallen indie Mast durchgeführt. Beides sindheikle Phasen im Leben des Schweines.Werden keine Antibiotika eingesetzt, isteine gute Tierbeobachtung nötig. Tre-ten erste Krankheitsanzeichen bei Ein-zeltieren auf, können alternative Mass-nahmen probiert werden. Wenn diesenicht innert kurzer Zeit Wirkung zeigen,
müssen betroffene Einzeltiere mittelsInjektion behandelt werden. Sind zuviele Tiere der Gruppe erkrankt, kannein Medizinalfuttereinsatz notwendigwerden. Dies ist auch im Sinne des Tier-schutzgesetzes, das die Therapie kran-ker Tiere vorschreibt. Ein solches Vorge-hen ist etwas arbeitsaufwendiger als dasvorsorgliche Medizinieren, spart aberauch Kosten, da oft keine Medikamenteeingesetzt werden müssen. Es schütztausserdem den eigenen Betrieb vor demRisiko einer plötzlich auftretenden In-fektion, die wegen Resistenzen nichtmehr therapierbar ist. Und ein geringerAntibiotikaeinsatz mindert die Gefahreiner Komplikation mit mehrfachresis-tenten Bakterien für den Tierhalter, sei-ne Familie und seine Angestellten imFalle einer Verletzung oder Krankheit.
Fazit Zusammenfassend ist wichtig, • die Anweisungen bezüglich Antibio-
tika-Dosierung, -Einsatzdauer undAnwendungsart zu befolgen.
• bei der Medizinierung über die Füt-terungsanlage mit dem Tierarzt eineFTVP-Vereinbarung zu treffen.
• die Lagerungsempfehlungen und Ab-lauffristen zu beachten.
• sich beim Umgang mit Arzneimittelnausreichend zu schützen.
• die Notwendigkeit von Gruppenthe-rapien zu überprüfen.
• rasch zu reagieren, wenn alternativeMassnahmen nicht greifen. �
Bei der Dosierung von Gruppentherapien muss der Zuwachs und der Minderkonsum kranker Tiere berücksichtigt werden. Bild: agrarfoto.com
Autorin Dr. med. vet.Jenny Markov,Schweinegesundheits-dienst (SGD), BüroZürich-Ostschweiz,8057 Zürich.
Mehr Infos finden Siein der SGD-Richtlinie1.14 «Einsatz vonAntibiotika», die unterwww.suisag.ch (>SGD > Richtlinien) herunter-geladen werden kann.
INFINFO BOXBOXINFO BOXINFO BOXwww.ufarevue.ch 9 · 12
NUTZTIERE
kein laufend laufend einmalig einmaligEinsatz Polypeptide, andere Plypeptide, andere
Sulfonamide Sulfonamide
Grafik 2: Peroraler Antibiotika-Einsatz auf Schweinezuchtbetrieben
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Grafik 3: Peroraler Antibiotika-Einsatz auf Schweinemastbetrieben
Quelle:Datenbank SGD
Quelle:Datenbank SGD
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80 9 2012 · UFA-REVUE
DF_Branchenverz_0912 okd okf_2012 28.08.12 17:03 Seite 80
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Gemüse in WaschmaschineIm Internet sind vielfältige Tipps zufinden, beispielsweise wird aufwww.frag-mutti.de erklärt, wie Wir-sing in der Waschmaschine gereinigtwerden kann: Einen Waschmaschi-nengang leer durchlaufen lassen,damit die Waschpulverreste ausge-schwemmt werden. Wirsing lockerin die Waschtrommel einlegen (ca.1⁄3 bis zur Hälfte) und dann einenoder mehrere Spülgänge durchlau-fen lassen. Das gleiche lässt sich mitRanden, Einmachgurken, Rüebliund Spinat (Schonwaschgang) ma-chen. Eine Forumsteilnehmerin be-
reichert die Dis-kussion, in demsie von Erfahrun-gen erzählt, Wal-nüsse im Tumblerzu trocken!
LID-Wettbewerb
Edelweisslook für Baby
Der Welternährungstag findet welt-weit jährlich am 16. Oktober stattund macht darauf aufmerksam, dassMillionen von Menschen an Hungerleiden. Bei einem grossen Teil derHungerleidenden handelt es sich umFrauen und Kinder. So ist denn auchdas Thema der diesjährigen nationa-len Veranstaltung «Die Frauen in derLandwirtschaft». Dabei sollen ausSchweizer Perspektive die Bedürfnis-se der Frauen in der Landwirtschaftdiskutiert werden. Schweizer Bäue-rinnen berichten dabei konkret vonihren Erfahrungen, ergänzt und um-rahmt von Referaten, die aktuelleForschungsergebnisse thematisie-ren. Beispielsweise stellen das Bun-desamt für Landwirtschaft undAgroscope die eben abgeschlossene
Untersuchung «Frauen in der Land-wirtschaft» vor.
Maria Patek (Bild), Abteilungslei-terin im österreichischen Lebensmi-nisterium, spricht über «GenderBudgeting». Für diesen landläufigkaum bekannten Begriff gibt es kei-ne adäquate deutschsprachige Über-setzung, umschrieben wird damitdie Verteilung der öffentlichen Gel-der unter dem Gesichtspunkt derGleichberechtigung.
Ein Podiumsgespräch mit MayaGraf (Nationalrätin), DominiqueKohli (Bundesamt für Landwirt-schaft), Frédéric Brand (Landwirt-schaftsdirektoren Konferenz), Chris-tine Bühler (Landfrauenpräsidentin),Jacques Bourgeois (Bauernverbands-direktor) und Gabriele Burn (Raiffei-sen) rundet die Tagung ab.
Frauen in der LandwirtschaftDatum: 16. Oktober 2012Ort: Landwirtschaftliches Institutdes Kantons Freiburg, 1725 PosieuxKosten: 50 Fr.Anmeldeschluss: 1. Oktober 2012Anmeldung: www.blw.admin.ch/FrauenKontakt: Bundesamt für Landwirt,3003 Bern, [email protected]
UFA-REVUE · 9 2012 81
D_LL0_Kurznews_0912 ok_2012 28.08.12 15:56 Seite 81
In der vietnamesischen Landwirtschaftsind 58 Prozent aller Erwerbstätigen be-schäftigt. Die Landwirtschaft wurde1989 aus der staatlichen Kontrolle be-
freit. Zu den Hauptanbauprodukten des Lan-des gehören Reis (Vietnam ist nach Thailandund den Vereinigten Staaten der weltweitdrittgrösste Reisexporteur), Zuckerrohr, Obstund Gemüse. Weitere Anbauprodukte sindKaffee, Tee, Sojabohnen, Ananas, Baumwolleund Kautschuk.Neben einer teilweise unberührten Natur undtraumhaft schönen Badestränden hat Viet-nam als Reiseland eine ganze Reihe histori-scher und kulturell interessanter Sehenswür-digkeiten zu bieten. Auf dieser UFA-RevueStudienreise bekommt man einen vertieftenEinblick in dieses asiatische Land mit seinenTraditionen und Sehenswürdigkeiten sowieden wirtschaftlichen Möglichkeiten.
Das Programm
1. Tag: Zürich –Singapore – HanoiAbflug gegen Mittag mit Singapore Airlinesnach Singapore.
2. Tag: Singapore – Hanoi Am Morgen Ankunft in Singapore. Weiter-flug nach Hanoi mit Ankunft um die Mittags-zeit. Stadtrundfahrt am Nachmittag mit Be-sichtigung des Ho-Chi-Min-Komplexes, desLiteratur-Tempels sowie des Ein-Säule-Pago-des. Frühes Abendessen. Unterkunft im Pres-tige Hotel, Hanoi.
3. Tag: Halong BuchtNach dem Buffet-Frühstück Fahrt zur be-rühmten Halong-Bucht mit über 2000 Inselnauf türkisfarbenem Wasser. Fahrt mit SchiffEmeraude Cruise in eine der schönstenBuchten der Welt. Vollpension und Über-nachtung an Bord.
4. Tag: Halong-Ninh BinhVor dem Frühstück eine Lektion Tai Chi aufdem Sonnendeck. Anschliessend Ausschiffenund Fahrt nach Ninh Binh mit Besuch des Na-turreservats Van Long. Unterkunft im HotelEmerald Resort.
5. Tag: Ninh Binh-Moc ChauWeiterfahrt in westlicher Richtung durch ei-ne Gegend mit vielen Reisfeldern und Stel-zenhäusern bis nach Moc Chau. Besichtigungder auf 1000 m ü. M. gelegenen Milchfarm«Moc Chau Milk» mit 1600 ha Land. Unter-kunft im Cong Doan Hotel.
6. Tag: Moc Chau-Hanoi-HueRückfahrt nach Hanoi und Flug in südlicherRichtung nach Hue (einstige Kaiserstadt).Transfer ins Hotel und Unterkunft im SaigonMorin Hotel. Erkundigung der am PerfumeFluss gelegenen Stadt mit seinen engen Stras-sen per Rikschas.
7. Tag: Hue-Hoi AnBesuch der königlichen Stadt Hue mit denKönigsgräbern, der Thien Mu Pagoda undder Zitadelle. Nach dem Mittagessen im YThao Gartenrestaurant Fahrt über den Wol-kenpass nach Hoi An. Unterwegs Besuch ei-ner Fischfarm.Unterkunft für zwei Nächte im Hoi An Bou-tique Hotel. Vor dem Abendessen Besuchdes lokalen Marktes.
8. Tag: Hoi AnFreier Tag oder Besichtigung der Ausgrabun-gen von My Son, der einstigen Kaiserstadtmit religiösen Ruinen, mit Abstecher in dieSeidenraupen-Zucht von Suy Chau.
9. Tag: Hoi An-Danang-Buon Ma ThuotGegen Mittag Fahrt zum Flughafen von Da-nang und Flug nach Buon Ma Thuot. Stadt-besichtigung. Am Nachmittag Informationenüber die Kaffeeproduktion in Vietnam mitBesuch einer Kaffeeplantage, eines Kaffee-museums sowie eines Kaffeegartens. Unter-kunft im Hotel Coffee Resort.
10. Tag: Buon Ma Thout-DalatBesuch der Wasserfälle von Draynur und Dry-sap. Anschliessend Fahrt nach Dalat mit Haltam Lak See, wo eine ethnische Minderheitlebt. Erforschung der Gegend auf dem Rü-cken eines Elefanten oder per Kanu. Unter-kunft für zwei Nächte im Hotel Saigon DalatHotel.
11. Tag: Dalat und UmgebungBesichtigungen einer Blumen-, Gemüse- undGrillenfarm. Zugsfahrt nach Trai Mat durcheine wunderschöne Landschaft. Am ZielortWeindegustation bei Dalat Beco.
12. Tag: Dalat-Ho Chin Minh City (Saigon)Fahrt durch die Hügel, vorbei an Kautschuk-und Zuckerrohr-Plantagen bis nach Saigon.Unterwegs Besichtigung einer Teeplantage/Fabrik. Gegen Abend Ankunft in Ho ChiMinh City, dem früheren Saigon. Am AbendNachtmarkt-Tour. Unterkunft für zwei Nächteim Royal Lotus Saigon Hotel.
13. Tag: Ho Chi Minh CityEtwas ausserhalb der Stadt Besichtigung einermit Informationen über die Milchproduktionin Vietnam. Am Nachmittag Stadtrundfahrtdurch Ho Chi Minh City mit Besichtigung derNotre Dame Kathedrale, des imposantenPostgebäudes (erbaut durch Gustav Eiffel) so-wie des eindrücklichen Kriegsmuseums. VomBitexco Finanzgebäude gibt es eine 360°-Aussicht über die Stadt. Vor dem Abendessenentspannende Fussmassage.
14. Tag: Mekong DeltaTransfer in den Süden, ins fruchtbare Land-wirtschaftsgebiet des Mekong-Deltas. Ein-checken auf einem Schiff und Fahrt durchWasserwege mit Informationen zu den un-zähligen Kleinfabrikationen von Süssigkeitenwie Kokoscaramels, Reis-Popcorn, Salzge-winnung, Ziegelsteinen. Vollpension undÜbernachtung an Bord.
15. Tag: Mekong Delta – SaigonFahrt durch den berühmten Cai Rang Floa-ting Market (schwimmender Markt) mit hun-derten von beladenen Kleinbooten. Besucheiner Fruchtsaft-Fabrikation. Auf der Rück-fahrt nach Ho Chi Minh City Besuch einerMetzgerei. Abschiedsabendessen.
Das muss man gesehen habenReise 1: 11. – 27.1.2013 | Reise 2: 18.1. – 3.2.2013 | Reise 3: 25.1. – 9.2.2013
82 9 2012 · UFA-REVUE
STUDIENREISE NACH VIETNAMLANDLEBEN
D_LL7_Reise_0912 ok_2011 28.08.12 16:01 Seite 82
Organisation/DurchführungTerra Travel +Consulting AGSchaffhauserstrasse 898042 Zürich� 044 363 23 10
Spezialist für Landwirt-schaftsreisen.
16. Tag: Saigon – Singapore Am Morgen letzte Einkäufe in Saigon. Trans-fer zum Flughafen. Nachmittags Rückflug mitSingapore Airlines.
17. Tag: Singapore – ZürichUmsteigen in Singapore um Mitternacht undWeiterflug nach Zürich mit Ankunft am frü-hen Morgen.
Die Leistungen
Im Pauschalpreis von 4980 Fr. (Zuschlag Ein-zelzimmer 490 Fr.) sind folgende Leistungeneingeschlossen (Basis: max. 30 Teilnehmendepro Gruppe):• Linienflüge in Economyklasse mit der Sin-
gapore Airline sowie Inlandflug mit Viet-nam Airlines.
• Unterkunft in guten Erstklasse- oder Mit-telklassehotels mit Frühstück. Basis Dop-pelzimmer.
• Während der ganzen Reise Vollpensionmit vietnamesischer und internationalerKüche (ausser drei Essen).
• Alle Transfers und Rundfahrten, Mini-Kreuzfahrten, Stadtrundfahrten, Eintritte,gemäss Programm.
• Alle fachlichen Besuche mit spezieller Füh-rung.
• Fachliche Begleitung durch Agronomenmit lokaler Reiseleitung
• Alle Flughafentaxen (z.Z. 508 Fr.).• Ausführliche Reiseunterlagen.• Organisation der Visa.
Nicht eingeschlossen sind:• Die nicht erwähnten Mahlzeiten, Getränke,
persönliche Auslagen sowie Trinkgelder • Annullationskostenversicherung/Assistance• Umbuchungen, eigenes Anschlusspro-
gramm, separate Rückflüge plus 50 Fr.
Anschlussprogramme
Badeferien in Phan Thiet vom 26.1. – 1.2.,2.2. – 8.2 oder vom 9.2. – 15.2. im Hotel An-antara Mui Ne Resort&Spa. Das attraktive 4-Sterne-Hotel liegt direkt am wunderschö-nen, 16 km langen Strand von Mui Ne.Preis: 890 Fr. mit Halbpension und TransferSaigon-Phan Thiet-Flughafen Saigon. (Zu-schlag Einzelzimmer 510 Fr.), berechnet aufminimal 6 teilnehmenden Personen.
Allgemeine Hinweise
AnmeldungAnmeldungen bitte bis zum 15. Oktober2012. Da die Teilnehmerzahl pro Gruppe auf30 beschränkt ist, werden die Anmeldungenin der Reihenfolge ihres Eintreffens berück-sichtigt. Frühe Anmeldung lohnt sich.
AnzahlungNach Eingang Ihrer Anmeldung werden Sievon uns eine Bestätigung erhalten mit Ein-zahlungsschein für die Anzahlung von 1000Fr. pro Person.
FormalitätenSchweizer Bürger benötigen für diese Reiseeinen noch mind. 6 Monate über das Rück-reisedatum hinaus gültigen Reisepass sowieVietnam-Visum, welches wir für Sie einholenwerden.
KlimaDas Klima in Vietnam variiert je nach Regionbeträchtlich. Zwar liegt das ganze Land inden Tropen und Subtropen, doch die lokalenBedingungen schwanken vom frostigenWinter in den Bergen bis hin zur ganzjähri-gen südäquatorialen Wärme im Mekong-Delta.Region Hanoi (Norden) mit Temperaturenzwischen 10 und 20 Grad, Region Hue/HoiAn (mitte) mit Temperaturen zwischen 18und 25 Grad und Saigon (südlich) mit Tem-peraturen zwischen 22 und 32 Grad.
Anmeldetalon zur UFA-Revue-Leserreise nach Vietnam so schnell wie möglichbis 15. Oktober 2012 einsenden an: UFA-Revue, Reise Vietnam, Postfach, 8401 Winterthur
1. Name (gem. Pass) 2. Name (gem. Pass)
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� 1. Reise (11.– 27.1.2013) | � 2. Reise (18.1. – 3.2.2013) | � 3. Reise (25.1. – 9.2.2013)
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UFA-REVUE · 9 2012
AnnullationBei Annullation bis 2 Monate vor Abreisewerden 50%, bis 2 Tage vor Abreise 80%und bei Annullation 1–0 Tage vor Abreise100% des Pauschalpreises in Rechnung ge-stellt. Wir empfehlen Ihnen den Abschlusseiner Annullationskostenversicherung kom-biniert mit Assistance à 83 Fr. pro Einzelper-son, oder 141 Fr. für Mehrpersonenhaus-halt. �
LANDLEBENSTUDIENREISE NACH VIETNAM
D_LL7_Reise_0912 ok_2011 28.08.12 16:02 Seite 83
84 9 2012 · UFA-REVUE
Eigentlich ist davon auszugehen,dass bei rückläufigen Einkommen inder Landwirtschaft vermehrt undverstärkt Einkommenskombinatio-
nen auftreten. Dem ist aber nicht so,wie ein Vergleich mit den Nachbarlän-dern zeigt. Durch den Strukturwandelgibt es immer weniger Landwirtschafts-betriebe, zudem ist heutzutage fast je-der Betriebszweig dermassen speziali-siert, dass man als Bauernfamilie kaumRessourcen hat, sich über mehrere Be-triebszweige hinaus zu diversifizieren.
Ressourcen und Know-howNicht nur arbeitsmässig sind eine Viel-zahl von Aktivitäten kaum mehr zu be-wältigen, sondern jeder Betriebszweigerfordert Fachwissen mit entsprechen-den Weiterbildungs-Modulen und einespezifische Ausstattung, die mit Investi-tionskosten verbunden ist. Auch stiegseitens der Konsumenten das Qualitäts-bewusstsein in den letzten Jahren starkan. Niemand will mehr Mittelmass.
Jene Betriebe, die sich auf Agrotou-rismus oder eine andere paralandwirt-schaftliche Tätigkeit konzentrieren, ma-chen das meistens sehr professionell.Was manchmal dazu führe, dass nichtmehr klar zu unterscheiden sei, ob essich um einen Landwirt, der sich diver-sifiziert hat oder ob es sich um einen Ge-werbetreibenden, der zufällig noch ei-nen Betrieb dazu hat, handle, führteProfessor Norer von der Universität Lu-zern an der Agrarrechtstagung aus.
Hofcharakter Damit die Landwirt-schaft nicht nur zur Kulisse wird, sorgtdas Raumplanungsgesetz. Aber nichtnur, beispielsweise gibt es beim Er-werbszweig Agrotourismus in der
Schweiz und auch in den Nachbarlän-dern Leitbilder, die den Hofcharaker be-tonen. Dazu gehören enge Kontakte zurBewirtschafterfamilie, was dadurch ver-stärkt wird, dass die Arbeiten auf demHof und im Gastgewerbebereich durchdie Familie erledigt werden muss.
Diversifikation in der NischeFür Ferien auf dem Bauernhof reicht eslängst nicht mehr, nur Übernachtungs-möglichkeiten, Verpflegung und einenStreichelzoo anzubieten. Längst habendie Bauernbetriebe ihre Angebotspalet-te entlang der gesellschaftlichen Trendserweitert. Hier eine Auswahl:• Allergikerfreundlicher Bauernhof.• Babybauernhof.• Barrierefreier Urlaub.• Degustationen, Weinhof, Brennerei.• Events wie die «Nacht der Keller»,
Milchfest oder Joghurttage.• Hundeferien.• Mitarbeit der Gäste. • Muttertags- oder Osternplausch.• Schule auf dem Bauernhof.• Therapiereiten.• Übernachten im Heu oder Stroh.• Wagen- und Kutschenfahrten.• Wander-, Reit- und Radtouren.• Wellness, Vitalurlaub, Kräuterwande-
rungen und Heubäder.
Agrarpolitik Gemäss RechtsanwaltHeiri Scherer vom Luzerner Bäuerinnen-und Bauernverband liegt die Wert-schöpfung mit Ferien auf dem Bauern-hof (FaB) in der Schweiz bei ca. 1% (imVergleich trägt die Tierhaltung mit 46%zum landwirtschaftlichen Einkommenbei). Für Agrotourismus brauche es im-mer eine Ausnahmebewilligung. Zudemsei die Gewerbegrenze ein Problem (nur
AGROTOURISMUS Woran liegt es, dass manche Bereiche in der Schweiz scheinbarschlechter funktionieren als beispielsweise im Südtirol? Für viele sind die rechtlichenRahmenbedingungen daran schuld – die Raumplanung, das Landwirtschaftsgesetz unddie allgemeine Förderpraxis. Aber auch die Bayern, Südtiroler und Österreicher kämpfenmit dem rechtlichen Regelwerk.
Marktnische mit Potenzial
SchweizIn der Schweiz führt Agrotourismus einNischendasein. Die Ferienanbieter sindin den Vereinen «Ferien auf demBauernhof» und «Tourisme- rural.ch»sowie in der Vereinigung «Schlaf imStroh!» organisiert. Seit 2011 gibt esauch eine Dachorganisation Agrotouris-mus Schweiz mit rund 600 Bauernhof-Ferienanbietern. Diese Vereinigung wirdzur Hälfte durch das Bundesamt fürLandwirtschaft finanziert und will aufbreiter Front den Bauernhof-Tourismusfördern. Es besteht aber keine Verpflich-tung für die Anbieterfamilien Mitgliedzu werden. Olivervon Allmen,Geschäftsführervon AgrotourismusSchweiz, schätzt,dass zu den 600 Übernachtungsanbie-tern, die der Vereinigung direktangeschlossen sind, noch rund 1500Anbieter mit genügend Übernachtungs-kapazitäten vorhanden seien. Er gehtvon 270 000 bis 300 000 Logiernächtenpro Jahr für Ferien auf dem Bauernhofaus. Bei einem Durchschnittspreis vonca. 45 Fr. pro Person und Nacht würdedamit ein Umsatz von 13.5 Mio. Fr.generiert.
www.agrotourismus.ch
LANDLEBEN
Gewerbe dürfen agrotouristisch tätigsein) und mit der AP 2014-1017 werdedie SAK-Grenzen angepasst und etlicheFaB-Betriebe würden den Gewerbesta-tus verlieren. Scherer fordert, dass Agro-tourismus als zonenkonforme und land-wirtschaftliche Tätigkeit anzusehen sei.Dieses Anliegen stösst allerdings nichtüberall auf Gehör, so hat es die Natio-nalratskommission WAK Mitte Juni ab-gelehnt, den Begriff der Landwirtschaftauch auf landwirtschaftsnahe Tätigkei-ten wie Agrotourismus auszuweiten. �
D_LL1_Clemenz_0912 ok_2012 28.08.12 15:56 Seite 84
UFA-REVUE · 9 2012 85
Autor DanielaClemenz, UFA-Revue,8401 Winterthur
Die dritten LuzernerAgrarrechtstage wid -meten sich dem ThemaEinkommenskombina-tionen in der Landwirt-schaft. Rund 60 Juristenund Ökonomen derSchweiz, Deutschlands,Österreichs undSüdtirols setzten sichmit den vielgestaltigenDiversifizierungsfeldern,speziell auch mit Agro -tourismus auseinander.
INFINFO BOXBOXINFO BOXINFO BOXwww.ufarevue.ch 9 · 12
Ein weiteres agro -touristisches Geschäftsfeld eröffnetsich für Alpbetriebe.Bild: Urlaub auf dem Bauernhof, Österreich
SüdtirolDie kleinstrukturierte Landwirtschaft imSüdtirol setzt im Bereich AgrotourismusMassstäbe. Die Gastfreundschaft und
das Angebot sindgross. 2652Bauernbetriebebieten rund 22155Gästebetten an, wasrund 10% aller
Gästebetten ausmacht. Die durchschnitt-liche Aufenthaltsdauer der Gäste beträgt6.7 Tage. Vollausgelastet sind dieBetriebe durchschnittlich während 91Tagen. So gesehen hat es im Südtirol«Urlaub auf dem Bauernhof» geschafftaus der Nische herauszukommen und zueinem wesentlichen Wirtschaftsfaktor zuwerden. Voraussetzung dafür, dassFerien auf dem Bauernhof angebotenwerden können, sind eine Mindestgrös-se von 0.5 ha Spezialkulturen oder 1 haWies- oder Ackerland. Vorbildlich ist dasSüdtirol, wenn es um den Absatz vonlandwirtschaftlichen Produkten geht – esbraucht nämlich auf Urlaubs-Betriebeneinen 80%-Anteil lokaler Produkte. DieBetriebe sind verpflichtet, die notwendi-gen Lizenzen einzuholen, sich in derHandelskammer einzutragen undmüssen getrennte Kassen führen.
www.roterhahn.it
BayernBayern ist die bedeutend-ste TourismusregionDeutschlands und diebayerischen Urlaubshöfeseien in der Hauptsaisonzur Ferienzeit gut ausgelastet. Potenzialgebe es aber vor allem in der Nebensai-son. Mit einer im Mai 2012 gestartetenImagekampagne werden Zielgruppenangesprochen, die nicht auf Schulferienangewiesen sind, beispielsweiseerholungssuchende Paare ohne Kinderoder gestresste Berufstätige.
Urlaub auf dem Bauernhof sei einebedeutende Einkommensergänzung furdie bäuerlichen Familien und tragewesentlich zur Aufrechterhaltung einerflächendeckenden Landwirtschaft bei,heisst es in der so genannten Markenbi-bel der bayerischen Organisation«Urlaub auf dem Bauernhof». DieOrganisation sucht die Zusammenarbeitmit Partnern auf allen Ebenen (horizon-tal, vertikal), um die Wertschöpfung inden einzelen Betrieben und Regionen zusteigern. Der bayrische LandesverbandUrlaub auf dem Bauernhof bietet denrund 1700 Mitglied-Betrieben eineWerbeplattform und Interessenvertre-tung.
www.bauernhof-urlaub.com
ÖsterreichDen landwirtschaftlichen Strukturwandelbekommt auch die österreichischeDachorganisation für Urlaub auf demBauernhof zu spüren. So sei die Anzahlder agrotouristischen Betriebe zwischen2000 und 2010 um 6000 Betriebegesunken, genau gesagt waren es 2010noch 9800 Betriebe und die Zahl derGästebetten sei von 170000 auf130000 gesunken, was aber immerhinnoch 1⁄7 des gesamten österreichischenBettenangebots sei, erklärte derGeschäftsführer der Dachorganisation,Hans Embacher, an der Agrarrechts -
tagung in Luzern.Österreich scheint auchstatistisch die Nase vornzu haben und liefertUmsatzzahlen. Pro Jahrseien rund 2 Mio.Konsumenten auf den
österreichischen Höfen und würdengegen 1.2 Mrd. Euro im ländlichenRaum liegen lassen. Davon verbleiberund die Hälfte auf den Bauernbetriebenund mache ca. einen Drittel desGesamteinkommens aus. UaB sicherezudem 23000 Arbeitsplätze imländlichen Raum.
www.farmholidays.com www.urlaubambauernhof.at
LANDLEBEN
D_LL1_Clemenz_0912 ok_2012 28.08.12 15:57 Seite 85
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86 9 2012 · UFA-REVUE
Was ist das?
Schreiben Sie die Ant wort an: [email protected] oderper Post: UFA-Revue,Theaterstr. 15a, 8401 Winterthur. Verlost wird ein LANDI-Gutschein im Wert von 20 Fr.Einsendeschluss 14. 9. 2012.
Auflösung «Was ist das»!
Besucherinnen und Besucher bege-ben sich auf Reise durch die euro-päischen Flechttraditionen und sehen, wie ein traditioneller franzö-
sischer Henkelkorb aussieht und siewissen anschliessend mit was für Mate-rial in Ungarn geflochten wird. Die fas-zinierende Vielfalt in Bezug auf Flecht-
material und Verwendungszweck er-staunen immer wieder. Das Flechtmu-seum ist am 22. und 23. September, am27. und 28. Oktober 2012 von 13 bis 17Uhr geöffnet. Gruppen können das Mu-seum nach Vereinbarung auch ausser-halb der Öffnungszeiten besuchen.
Gegründet wurde das Flechtmuseumvon Therese Leutwyler, die den Flecht-betrieb von ihrem Vater (ursprünglichwurde der Betrieb 1917 vom Grossvatergegründet) übernommen hatte.
Therese Leutwyler, Korbflechterei,Flecht museum, Neufeldstrasse 6, Thun, � 033 336 32 68, www.korbflechten.ch
Französischer HenkelkorbLANDLEBEN
RARITÄTEN & NOSTALGIE
Landwirtschafts-Kultur im Film
Bauernfilmer Markus Gehrig ist nicht nurleidenschaftlicher Filmer, sondern willauch Trouvaillen aus dem landwirt-schaftlichen Leben des vorigenJahrhunderts via Internet zugänglichmachen. Auf www.bauernfilme.ch unterder Kategorie Kultur finden sich Filmeüber die Landwirtschaft von gestern.Erinnerungen an die «gute alte Zeit»kommen hoch beispielsweise im Film«Heinzen und Pupen» von 1942.
Geschmunzelt und gestaunt werdenkann auch beim Film «Vom Produzentzum Konsument», gedreht 1960 undgezeigt wird in diesem Lehrfilm der Wegder Kartoffel vom Feld in die Verkaufs -regale.
Nostalgiker werden auch den Film überdas Bucher Traktomobil M 700 S von1970 lieben.
www.bauernfilme.ch/category/kultur.
EUROPÄISCHE FLECHTTRADITIONEN Die Sonder -ausstellung im Flechtmuseum in Thun zeigt Flechtkreationen ausverschiedensten europäischen Ländern. Auf 50 m² sind gegen600 Exponate ausgestellt.
Ein Kontaktformular für Kleinanzeigen steht auf www.ufarevue.ch zur Verfügung. Sie können auch einfach anrufen (058 433 65 30) oder faxen (058 433 65 35). LANDI-Mitglieder inserieren gratis!
Das Rätsel der letzten UFA-Revue lösteMonika Rüssli aus Schwarzenberg (LU) .Der gesuchte Gegenstand war ein«Immer-Joghurt» Apparat.
RARITÄTENzu verkaufen
Drei Generationen Flechthandwerkim Flechtmuseum in Thun.
D_LL2_Nostalgie_0912 ok_2012 28.08.12 15:57 Seite 86
COUPON
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Erika Hubeli, Helen Schmid, KäthiSteiner und Jrene Schmid sind die Autorinnen der Landfrauenagenda.Besondere Highlights 2013 sind die vielfältigen Suppenrezepte fürWurzelgemüse.
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Die Landfrauen-Agenda hat sichbei vielen Bäuerinnen und Land-frauen etabliert und viele wartenschon sehnsüchtig auf das Erschei-
nen der neuen Agenda. Nun ist sie da!Im handlichen A5-Format wird sie imEigenverlag vom aargauischen Land-frauenverband herausgegeben. Re -zepte, Gartentipps, Gedichte und Er-zählungen stammen von Erika Hubeliaus Habsburg, Helen Schmid aus Witt-nau, Jrene Schmid aus Villigen und Käthi Steiner aus Oberkulm. Farbenfrohillustriert wurde sie von der Künstlerinund Bäuerin Barbara Leimgruber aus
Wölflinswil. Die Gestaltung übernahmJasmin Schreiber aus Wegenstetten.
Das Schwerpunktthema 2013 ist«Wurzeln». Lassen Sie sich überraschenvon Wurzelgemüse-Suppen und vonGedanken über Wurzeln und Flügel.Wissen Sie übrigens was eine Geister-wurzel ist? Wurzelstöcke, die aussehenwie Gestalten und im Alltag unsereFantasie anregen. Dazu mehr in derLandfrauen-Agenda 2013. �
JETZT BESTELLEN! Die handliche Landfrauen-Agenda für 2013 Jahr enthält Rezepte, Gartentipps, Erzählungen und Gedichte zum Thema Wurzeln aus dem Erfahrungsschatz von vier Aargauer Landfrauen. Sie ist für 15 Fr. jetzt erhältlich.
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D_LL6_Agenda_0912 ok_2012 28.08.12 16:01 Seite 87
LANDLEBEN
Hackbraten-Parademit Monica Duran.
Aus dem Grund -rezept hat Monica
Duran verschie-dene Mini -
portionen inkleinen
Cakeformengebacken.
Monica Duran will ihren Betrieb stärkerim Agrotourismus verankern. Die Schäferinmit KV-Ausbildung und Wirtepatentbringt dafür die besten Voraussetzungenmit. Im Herbst verwandelt sich der Betriebzum Schaf coif feur-Salon, wo man Scha fe -scheren ler nen kann. Im Trend sind auchdie Wäs ser erlebnisse, wo mittels der her -kömmlichen Suonen Feriengäste mithelfenkönnen, die Wiesen der Durans zubewässern. Melden kann man sich via E-Mail: [email protected].
Hackbraten à la Duran mit
Mex-Tex-Gewürzen.
GrundrezeptHackbraten700 g Hackfleisch
(Lamm, Schulter, Rippen)5 Scheiben Brot 1 Apfel1 Zwiebel4– 5 Knoblauchzehen1 EiRosmarin, Thymian, Salz, Pfeffer,Zitronenpfeffer, 1– 2 KL Mex-Tex-Würzmischung,Paprika
Das Lammfleisch durch denFleischwolf drehen. DieBrotscheiben im Wassereinweichen und ausdrü-cken und auch durchden Fleischwolf geben.Apfel schälen und feinschneiden. Auch dieZwiebel und die Knob-lauchzehen fein hackenund gemeinsam mit dem Ap-
fel in wenig Öl andünsten. Abkühlenlassen und zur Fleischmasse geben.Würzen. Das (verklopfte) Ei da-zugeben und die Fleischmas-se gut durchkneten. Eine Ca-keform mit Öl ausstreichenund die Hackbratenmasseeinfüllen. Im vorgeheizten Ofenbei 200 Grad Celsius ¾ bis 1 Stunde ba-cken. Die Hitze herunterschalten auf180 Grad Celsius und nochmals ½ bis 1Stunde schmoren lassen. Falls währenddes Backens Saft in der Cakeform ent-steht, diesen ab und zu abgiessen.
Peperoni-Variante
1– 2 Peperoni
Die Peperoni fein hacken undunter die Fleischmasse kneten.
Aprikosen-Variante10 – 14 Aprikosen (frische odergetrocknete)2– 3 EL Zucker
Die Aprikosen fein hacken und zusam-men mit dem Zucker in der Bratpfannekaramelisieren. Abkühlen lassen undunter die Fleischmasse mischen. Bei fri-schen saftigen Aprikosen, den Frucht-saft abtropfen lassen, dass der Hackbra-ten kompakt bleibt.
Raclette-Variante100 – 150 g Raclettekäse
Den Raclettekäse am Stück in die Mittedes Hackbratens legen. �
LAMMFLEISCH Die Schäferin Monica Duran verwendet meistens Produkte vom eigenen Betrieb und würzt gerne rassig. Für ihren Hackbraten kommt Lammfleisch zum Zuge, aber auch Walliser Aprikosen, Peperoni und Raclettekäse.
Hackbraten für Schäfer
Die Schäferin MonicaDuran (33) bewirtschaf-tet mit ihrem Vater Se -nen Duran einen 29 haBiobetrieb in Leuk-Sus-ten (VS). Gehalten wer -den 130 Mutterschafe,vor allem Charolais,Suffolk und weissesAlpenschaf (WAS). DenSom mer über sind dieTiere auf der Alp Gem -mi. Berühmt ist derAlp abzug der Scha fe(am 9. Sep tem ber).Monica ist an derOrganisation beteiligt,dies in Funk tion ihrervielfältigen Ämter. Soist sie Prä sidentin derWAS-GenossenschaftLeuk und erledigt dieGeschäftsführung desOberwalliser WAS-Ver-bands. Seit einem Jahrist sie zudem im Vor -stand der OberwalliserLandwirtschaftskam-mer. Aktiv ist sie aucham «Agro Espace Leuk»,eines Projekts zurregionalen Entwicklung.
REZEPT
88 9 2012 · UFA-REVUE
D_LL3_Rezept_0912 ok_2012 28.08.12 18:12 Seite 88
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EdithBeckmann
Auf dem Rasen ist Laub entfernen Pflicht. Unter Gehölzenverrottet es hingegen zu wertvollem Humus. Bild: BGL/PdM
Autorin Edith Beck mann, FreieJournalistin BR aus Frauenfeld (TG),leidenschaftliche Gärtnerin mit Wurzelnin der Landwirtschaft.
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LANDLEBENGARTENSEITE
Die wichtigste Pflegemassnahmefür einen sattgrünen Rasen ist derSchnitt. Und der bleibt bis im spä-ten Herbst aktuell. Die Gräser soll-
ten möglichst kurz sein, wenn sie unterder ersten Schneedecke verschwinden,dann sind sie am besten vor dem so ge-nannten Schneeschimmel gefeit. Wo nicht zu dichtes Laub von Bäumenliegt, wird es gleich mit dem Mäher zer-kleinert und eingesammelt. Denn untereiner nassen Blätterdecke bleibt denGräsern buchstäblich die Luft weg.Meist ist die Bodenoberfläche durchSchnittrückstände verdichtet und Moosmacht sich breit. Diese Filzschicht be-hindert die Aufnahme von Wasser sowieNährstoffen und muss entfernt werden.
Gräser brauchen Luft… Für klei-ne Flächen eignen sich dazu ein Feder-oder Gartenrechen, für grössere ein sogenannter Vertikutierer. Seine messer-ähnlichen Haken dringen in die Rasen-narbe ein, zerschneiden den Filz undsäubern die Fläche von abgestorbenenGrasresten, Unkräutern und Moos. FallsRegenwasser auf dem Rasen liegenbleibt, muss die Fläche zusätzlich belüf-tet werden. Beim so genannten Aerifi-
zieren werden Erdpfropfen aus dem Ra-sen gestochen. Zum Vertikutieren undBelüften gibt es entsprechende Geräte,die man im Fachhandel gegen eine Ge-bühr ausleihen kann.
Nach dem Auskämmen und Belüftenwird die Rasenfläche gesandet. Dazuverteilt man gewaschenen, rundkörni-gen Flusssand etwa einen Zentimeterdick mit einem Streuwagen, oder ver-schleppt ihn mit einem Netz. Der Sanddient als Drainage und ist eine bewährteMethode gegen Mooswuchs: Der imSand enthaltene Kalk neutralisiert dieBodensäure und entzieht dem Moos da-mit die Lebensgrundlage.
…und Nährstoffe Wer die Rasen-fläche nicht bereits im August gedüngthat, sollte dies im September, spätes-tens jedoch im Oktober nachholen.Denn es liegt auf der Hand: GestärkteGräser trotzen der Unbill des Winters
Pflege für die GrünflächeDER RASEN benötigt auch im Herbst Fürsorge. Die Flächemusste seit dem Frühjahr ja rund 30 Mal geschnitten werden. Diese Prozedur hat das Gras einiges an Kraft gekostet.Ohne Dünger und Pflege kann die Grünfläche die kalte Jahreszeit deshalb kaum unbeschadet überstehen.
Für eine gepflegteGrünfläche muss manim Herbst noch einmalkräftig in die Händespucken. Bild: BGL
Grüne Tipps für den Nutz-und Ziergarten• Beerensträucher, Kiwis und immer -
grüne Gehölze im September pflan -zen, damit sie noch vor Winterein-bruch anwachsen.
• Endivie zum Bleichen staffelweise miteiner Schnur zusammenbinden.Variante: Schwarze Kunststoff-Töpfeüber den Salat stülpen.
• Sollten sich die Köpfchen beim Rosen -kohl noch nicht deutlich entwickelthaben, die Triebspitze abkneifen.Zudem ist die Nachdüngung fällig!
• Lauch anhäufeln, damit ein langerweisser Schaft entsteht. Den oberenKnollenteil von Sellerie hingegen freilegen.
• Dezimierten Balkon- und Fenster-schmuck durch Herbstenzian, Stau -den kissenastern, Eriken oder niedrigeChrysanthemen ergänzen.
• Verwelkte Dahlien laufend entfernen,dann blühen sie bis zum Frost.
bedeutend besser! Falls hauptsächlichKlee statt Rasen spriesst, so deutet dasauf akuten Nährstoffmangel hin. Ge-düngt wird auf die frisch geschnitteneRasenfläche. Die auf der Verpackungangegebene Menge exakt einhalten undso gleichmässig wie möglich ausbrin-gen. Das beste Resultat wird mit einemStreuwagen erreicht, der sich im Winterauch für das Ausbringen von Streusandeignet. �
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D_LL4_Garten_0912 ok_2011 28.08.12 15:59 Seite 93
Hallers Betrieb auf Arbeiten in der Land-wirtschaft ausgerichtet ist, hat Hirtersein Lohnunternehmen auf Forstwirt-schaft spezialisiert. «Als ich als Lohnun-ternehmer anfing, hatte ein Traktor einSteuerrad, einen Schalthebel, ein Dachund 40 bis 50 PS», erklärt der 68-jährigeHirter, der bis im Frühling 2012 den Ver-band der Lohnunternehmer präsidierte.Komfort hätten die damaligen Landma-schinen keinen geboten. Zudem seiensie störungsanfällig gewesen. Doch weilalles mechanisch gewesen sei, habeman Reparaturen selbst durchführenkönnen. Heute seien Landmaschinenzwar robuster, bei einem Defekt gehe esmeist nicht mehr ohne einen Fachmann.
Lohnunternehmer – Dierechte Hand der Bauern
Es ist das Paradies für alle Landtechnik-Fans: PS-starke Traktoren, tonnen-schwere Mähdrescher, Maschinen zumSäen, Düngen und Pressen von Stroh-und Heuballen. Die 140 Maschinen derFamilie Haller haben alle XXL-Format.Thomas Haller ist Lohnunternehmerund arbeitet im elterlichen Betrieb imaargauischen Birrhard mit. Was früherein Nebenerwerb zur Milchproduktionwar, ist heute das wichtigste Standbeinder Familie. Klein hatte auch Fritz Hirterangefangen, damals im Jahr 1964. Hir-ter war früh klar, dass er die Viehhaltungseines Vaters nicht weiterführen wollte.«Mich haben die Maschinen immermehr fasziniert als die Tiere.» Während
94 9 2012 · UFA-REVUE
SCHWEIZER BAUERN: WOHER – WOHIN?LANDLEBEN
SchweizerBauern woher
– wohin? Seit 75 Jahren
schlägt der LIDBrücken zwischen
Stadt und Land. Ineiner Artikelserie
mit Bauern ver -schiedener Genera -
tionen sucht derLID 2012 Perspek -
tiven für dieSchweizer Land-und Ernährungs-
wirtschaft.
75 Jahre Kommunikationzwischen Stadt und Land
«Bei einem Service wird zuerst ein Lap-top angehängt», erklärt Haller. Der 25-Jährige setzt auf High-Tech. Drei seinerTraktoren, die bis zu 250 PS haben, sindmit GPS ausgerüstet. «Früher konnte je-der einen Traktor fahren, heute geht dasnicht mehr», resümiert Hirter. Das Auf-tragsvolumen von Lohnunternehmernunterliegt jahreszeitlichen Schwankun-gen. Die Arbeiten müssen unter gros-sem Zeitdruck ausgeführt werden. «Kla-gen über Lärm sind ein Dauerproblem»,erklärt Thomas Haller. Er schaltet jeweilsvor den Erntearbeiten Inserate in derLokalzeitung, worin er um Verständnisbittet.
Michael Wahl, LID
D_LL5_Generationen_0912 ok_2012 28.08.12 16:00 Seite 94
UFA-REVUE · 9 2012 95
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UFA-RevueDie Mitglieder-Fach zeit schrift der fenaco-LANDI Gruppe. Die Ausgaben Nr. 1, 3, 5, 7-8, 9 und 11 erscheinen mit imAbonne ment inbe grif fenerBeilage des LANDI-Contact.ISSN 1420-5106
Herausgeberfenaco Genossenschaft,Erlachstrasse 5, 3001 BernHans Peter Kurzen, Publizistische Leitung
MitherausgeberLV-St. Gallen, GVS Schaffhausen.Die Beteiligungen der Heraus -geber an anderen Unter neh -mungen sind in den gültigenGeschäfts berichten auf ge führt.Erhältlich beim Verlag.
RedaktionTel. 058 433 65 30Fax 058 433 65 35Theaterstrasse 15a,8401 WinterthurDr. Roman Engeler (Chefredak-tor), Daniela Clemenz, ChristianHirschi, Gaël Monnerat, Cyril de
Poret und Matthias Roggli.Anne-Marie Trümpi (Redaktions-assistentin).
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UFA-Revue AnzeigenberatungTheaterstrasse 15a8401 WinterthurMartina Bernet, Alex Reimann,Anja Rickenbach
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VerlagTel. 058 433 65 20Fax 058 433 65 35Verlag LANDI-Medien, ein Bereich der fenaco, Postfach, 8401 WinterthurMartina Bernet, Verlagsleiterin
AuflageMitgliederabonnemente 74’956davon deutsch 61’948davon französisch 13’008(WEMF/SW beglaubigt 2011)Druckauflage 76’650
BezugspreisFür Mitglieder landwirtschaftlicheGenos sen schaften gratis. UFA-Revue-Abonnentenakzeptieren die Nutzung undWeitergabe ihrer Post-Adressefür den Versand von ziel-gerichteten Mailings. Ist diesnicht erwünscht, kann dieAdresse beim Verlag gesperrtwerden.
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DruckPrint Media Corporation, 8618 Oetwil am SeeDie Weiterverwendung vonBeiträgen und Inseraten,insbesondere für Online-Dienste,ist nur mit Ge nehmigunggestattet.Beiträge in der Rubrik «Know-how» sind PR oderPublireportagen über Firmen und ihre Produkte.
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1713 ST. ANTONI, GABAG Landmaschinen AG1734 TENTLINGEN, Jungo Felix2575 HAGNECK, Dubler Agrar Service3088 RÜEGGISBERG, Ramseyer Landtechnik AG3123 BELP, Stucki Landtechnik AG3148 LANZENHÄUSERN, Staudenmann AG3179 KRIECHENWIL, Hämmerli AgroTech AG3232 INS, GVS Agrar Ins AG3324 HINDELBANK, Käser Agrotechnik AG3365 GRASSWIL, LMG Landmaschinen AG Grasswil3433 SCHWANDEN I. E., Siegenthaler Anton3532 ZÄZIWIL, Ueli & Ruedi Herrmann GmbH3555 TRUBSCHACHEN, Wingeier Alfred3615 HEIMENSCHWAND, Garage Hans Roth3647 REUTIGEN, Burger Reutigen AG3665 WATTENWIL, Wenger Paul4147 ANGENSTEIN/AESCH, Brunner Daniel4434 HÖLSTEIN, Gysin Werner4624 HÄRKINGEN, Studer & Krähenbühl AG4911 SCHWARZHÄUSERN, Gerber & Reinmann AG5054 KIRCHLEERAU, Peter Roos AG
5074 EIKEN, Schweizer Eiken AG5078 EFFINGEN, Müller Juerg AG5324 FULL-REUENTHAL, Kämpf Heinz5502 HUNZENSCHWIL, Odermatt Landmaschinen AG5634 MERENSCHWAND, Bucher Agrotechnik AG5643 SINS, Burkhardt Paul5644 AUW, Heer Alfred5707 SEENGEN, R. Sandmeier AG6014 LITTAU, Rüedi Josef6016 HELLBÜHL, Amrhyn Gustav AG6026 RAIN, Burkart Landmaschinen GmbH6112 DOPPLESCHWAND, Lingg Agrartechnik AG6130 WILLISAU, Kronenberg Hans6145 FISCHBACH, Gebr. Imbach AG6170 SCHÜPFHEIM, Zihlmann Franz6210 SURSEE, Paul Furrer AG6221 RICKENBACH, Sebastian Müller AG6289 HÄMIKON, Bucher Agro-Technik AG6314 UNTERÄGERI, Merz Karl6340 BAAR, Wismer Landtechnik AG6370 OBERDORF, Leo Schallberger AG6418 ROTHENTHURM, Moser Martin7302 LANDQUART, Kohler Landmaschinen AG8197 RAFZ, Matzinger René8207 SCHAFFHAUSEN, GVS Agrar AG8308 MESIKON-ILLNAU, Gujer Landmaschinen AG
8476 UNTERSTAMMHEIM, Brack Landmaschinen AG8500 FRAUENFELD, Hilzinger AG8505 DETTIGHOFEN, H. + E. Roth AG8587 OBERAACH, Jakob Hofer AG8722 KALTBRUNN, Steiner Berchtold AG8730 UZNACH, Technikcenter Uznach AG8834 SCHINDELLEGI, Schuler Maschinen und Fahrzeuge AG8867 NIEDERURNEN, Landmaschinen Pfeiffer AG8934 KNONAU, Hausheer & Sidler9042 SPEICHER, Rüsch AG9050 APPENZELL STEINEGG, Fuchs Sepp9212 ARNEGG, Keller Landtechnik GmbH9243 JONSCHWIL, Technikcenter Jonschwil AG9249 ALGETSHAUSEN, Schedler Landtechnik AG9303 WITTENBACH, LV-Maschinencenter Wittenbach AG9313 MUOLEN, Ebneter Bruno9424 RHEINECK, Lantech AG9445 REBSTEIN, LV-Maschinencenter Rebstein AG9475 SEVELEN, LV-Maschinencenter Sevelen AG9494 SCHAAN, Wohlwend Damian Anstalt9548 MATZINGEN, Schneider Landmaschinen AG9562 MÄRWIL, Märla AG9606 BÜTSCHWIL, Franz Bachmann AG
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Inserate UR 0912 D_2012 28.08.12 14:08 Seite 96
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