Nr. 2
27.04.2015
Tierseelen-Teneriffa Tierseelen-Teneriffa
SOPHIAS BÜCHER
http://mjjily.blogspot.com.es/
Verfasser: Akima Futura , Puerto de la Cruz
mail: [email protected]
Band 1 Ausgabe 3
29.05.2015
Tierseelen-Teneriffa Tierseelen-Teneriffa
GESCHICHTEN, DIE DAS LEBEN SCHREIBT
Flöhchen und ihre unglaubliche Geschichte
ist mit ihrem Geschwister-
chen zusammen von Men-
schen die sie nicht mehr
haben wollten in einem
großen Tierlager abgege-
ben worden. Beide kamen
im erbärmlichen Zustand.
Sie waren abgemagert bis
auf die Knochen, Beide
hatten den gesamten Mun-
dinnenraum stark entzün-
det, die Fäulnis und der
Eiter quoll heraus.
Flöhchen....
Es stank erbärmlich, und mit dieser Entzündung konnten sie auch nicht mehr fressen. Die Felle von
Beiden waren verfilzt, verknotet, verdreckt und vollkommen verfloht. Zwei Elends-Kreaturen, von
Menschen im Stich gelassen.
Dem Geschwisterchen von Floh war nicht
mehr zu helfen, es musste eingeschläfert
werden. Floh bekam das ganze Fell gescho-
ren, bis sie ganz nackt war, anders war es
nicht mehr zu machen. Dann wurde der
Mund behandelt, eine riesige Wunde die
eiterte. Floh bekam ein Bohrloch in die
Wange, damit der Eiter herausfließen
konnte. Der Eiter hatte sich schon nach
oben gestaut, bis hinters Auge, und das Au-
ge quoll fast heraus und der Eiter auch.
Nun nach den ersten Behand-
lungen hatte Floh eine Chance
zu überleben.
Aber sie war durch die ganze
Situation so geschwächt, sie
kam nicht zur Ruhe und nahm
auch nicht richtig zu und dass,
obwohl ich ihr täglich inner-
halb 24 Stunden sechs frisch
gekochte Mahlzeiten gab.
Ich erweiterte die Ernährung durch
Zugabe von Lebertran, Hefeflocken
und Vitaminen und Mineralpulver.
Außerdem rieb ich ihren mageren
und so spärlich behaarten Körper
täglich mit Aufbaulotion vom Tier-
arzt ein.
Ihre Pfoten waren im Verhältnis
zum Körper riesig mit langen Kral-
len und Zehen, aber der Tierarzt
meinte, wenn sie mal 10 kg mehr
wiegen würde, dann würde es schon
passen.
Ich liebte Flöhchen vom ersten Moment an so
wie sie war, mein Mutterinstinkt war so
„übergroß“, sodass ich zur Furie werden konnte,
wenn ich auf Menschen traf, die mir unmissver-
ständlich sagten:
“Oh Gott, was für ein hässlicher Hund!“
Ich beschloss, das zu ändern und sie zum glück-
lichsten und schönsten aller Hunde zu machen.
Bis dahin war aber noch unendlich viel zu tun.
Das Fell wuchs nur spärlich und wenn sie geba-
det wurde, dann sah Flöhchen wirklich erbärm-
lich aus. Aber sie entwickelte unglaublichen Le-
benswillen.
So ganz langsam kam sie zu Kräften, also...was
ich so dafür hielt, denn ich hatte (und auch der
Tierarzt nicht) keinerlei Vorstellung, wie sie als
„fertiger“ Hund mal aussehen sollte. Flohs Alter
wurde auf ca. 6 Jahre geschätzt und als ich sie
bekam, da wog sie 2 kg. Laut Tierarzt sollte sie
mal auf ca. 8-9 kg kommen, mindestens.
Die Zähne machten auch weiterhin Probleme und immer noch floss aus dem Bohrloch der Eiter her-
aus und es konnte deswegen auch nicht zugenäht werden. Trotzdem sah sie immer noch sehr ausge-
mergelt aus, aber es wuchsen ihr kleine rote und sehr flauschige Härchen am ganzen Körper. Dann
ging sie jeden Tag einen km mit mir und meinem Fips spazieren, leider immer noch ohne Leine, mit
Leine blieb sie einfach stehen, aber das wird sicher noch..
In der Zwischenzeit hatte ich
die Geschichte von Floh
schon auf FB gestellt und
Floh bekam viele Freunde,
die fleißig mit suchten nach
einer neuen Familie für sie.
Floh brauchte eine sehr hun-
deerfahrene Person, eine Fa-
milie, die bereit war all die
noch großen und nicht im-
mer leichten Aufgaben und
Pflichten zu übernehmen, die
unweigerlich noch ein-zwei
Jahre kommen würden.
Inzwischen bekam sie den
ersten zarten Flaum auf dem
Körper. Er war so unheim-
lich weich und wirklich ziem-
lich rot. Aber es gab auch im-
mer noch Körperstellen die
fast nackt waren.
Inzwischen war ich auch noch einmal zur Un-
tersuchung wegen ihrer Augen, ja , ich hatte es
richtig vermutet, ihr linkes Auge war fast blind.
Hier musste jetzt alles so bleiben wie es war,
denn eine OP kam jetzt gar nicht in Frage we-
gen ihrer schlechten Zustandes, so gab es nur
Salbe und Tropfen.
Floh ging jetzt regelmäßig drei mal am Tag eine
Runde mit mir und Fips spazieren. Ganz lang-
sam, es war mühselig, denn sie wollte partout
keine Leine akzeptieren. Sie blieb dann einfach
stehen. Als Geschirr passte ihr jetzt endlich ein
Katzengeschirr und daran eine Katzenleine und
so probten und übten wir mit unendlicher Ge-
duld laufen lernen.
Floh hatte nun 2,4 kg zuge-
nommen und am ganzen Kör-
per bildete sich roter Flaum,
weich und zart.
Sie bekam jetzt keine Mahlzei-
ten nachts mehr, aber immer
noch 4 Mahlzeiten über den
Tag verteilt und zwischen-
durch so kleine frisch gekochte
Fleischstückchen mit Reis und
Möhren.
Ohne Leine lief sie jetzt schon
ziemlich geschwind und le-
bensfroh mit uns in der Natur
herum, aber mit Leine wurde
sie ziemlich sturköpfig und
blieb immer wieder einfach
stehen.
Sie suchte jetzt auch ganz gezielt die Nähe
von Fips und achtete sehr darauf, dass sie
den gleichen Status hatte.
Ich denke, sie erinnerte sich daran, dass sie
einst ein Brüderchen hatte.
Wie die Paschas lagen sie beide zusammen
auf ihrem großen Kissen und man sah
förmlich, wie sie anfing langsam ein glück-
licher Hund zu werden.
Inzwischen gab es Neuigkeiten
Es sah so aus, als hatte ich die perfekte Familie
für Floh gefunden . Nach vielen langen Telefo-
naten und Austausch von Bildern und Erfah-
rungswerten wusste ich, in diese Familie mit
noch mehreren solch kleinen Hunderackern,
da soll Floh ein neues Zuhause bekommen.
Nun musste nur noch ein Flugpate gefunden
werden und Flöhchen hoffentlich noch einmal
ein wenig zunehmen und gestärt sein.
Floh im Glück, konnte nun in seine neue Hei-
mat zur „Zwergenbande“, mit Garten und Na-
tur......
Und vier Wochen später war es dann soweit,
alles war organisiert, Impfpass und Papiere
in Ordnung und eine sehr nette Flugpatin
gefunden.
Am 28.11.2014 flog Floh nach Leipzig und
wurde dort von ihren neuen Eltern abgeholt.
Mir viel der Abschied ungeheuer schwer und
es flossen Tränen.
Wir hatten Beide gekämpft und Floh hat es
mit ihrem Überlebenswillen geschafft.
Ich kann nicht sagen wie unendlich dankbar
ich dafür war.
Als sie durch die Passage weg getragen wur-
de, da war es mir, als würde mir ein Stück-
chen vom Herz heraus gerissen, aber ich
wusste ja, auf sie wartet ein glückliches Hun-
deleben mit verantwortungsvollen Hunde-
haltern.
Und dann passierte so nach und nach das Unglaubliche.....
Floh bekam nach und nach immer
mehr Haare, legte endlich mehr an Ge-
wicht zu und entwickelte sich zu einer
richtigen kleinen Prinzessin. In ihrer
neuen Familie wurde sie der Star und
für alle Menschen die ihre Entwicklung
mit verfolgt hatten war es schon ein
wirkliches kleines Wunder was aus ihr
geworden ist.
Sie wurde frech und ganz schön selbst-
bewusst und sie sah aus wie ein kleiner
Teddybär.
Nur mit dem kalten Winter und dem Schnee hatte si so ihre Probleme, sie war ja in einem Son-
nenland geboren worden und fror sehr schnell, wenn sie raus in den Schnee sollte.
Aber da wurde kurzerhand Abhilfe geschaffen, wäre doch gelacht.....
Zuerst wuchsen die Haare schön flauschig und in großer
Menge nach.
Nach 4 Monaten sah Floh wie ein kleiner Teddybär aus.
Immer wenn man dachte, jetzt ist ihr Endzustand er-
reicht, dann wurde man eines besseren belehrt.
Jeden Monat weiter sah Floh vollkommen anders aus und
irgendwann bekamen alle Angst, hre Haare würden gar
nicht mehr aufhören zu wachsen.
Und wer jetzt denkt, dass Floh jetzt auf diesen Bildern schon ihr
Schönheitsideal erreicht hatte, der wird auf den nächsten
zwei Seiten staunen....
Der Tierarzt sprach von einem kleinen
Wunder als er Floh sah, denn er kannte sie
ja auch noch fast Felllos. Nach einem Jahr
dann war Floh dann "fertig" in ihrer äuße-
ren Umwandlung .
Da ging ihr tolles Fell fast bis auf den Bo-
den und man musste schon genau schauen,
um sie nicht mit einem Mop zu verwech-
seln. Sie braucht nun täglich Fellpflege und
Fazit: Es ist niemals zu spät......
Zuwendung, gutes Futter, Pflege und vor allem viel
Liebe haben aus dieser anfänglich arm aussehenden
Kreatur einen wunderschönen Hund gemacht.