MOVING CITIES
NEWS ABOUT LIFE, STYLE & HOTELS ISSUE NO 02/2015
AMSTERDAMBERLINBOZEN
BRÜSSELBUDAPEST
GRAZHAMBURGISTANBUL
KOPENHAGENLINZ
LONDONMAILAND
MÜNCHEN
PARISROTTERDAMSTOCKHOLMSTUTTGART
WIEN
2 ⁄ ⁄ LIFESTYLEHOTELS.NET ⁄ / ISSUE NO 02 / 2015 /
IMPRESSUM: Erscheinungsweise: 3 x jährlich, Medieninhaber und Verleger: Prime Time Touristik & Marketing GmbH, Sitz: Schmiedgasse 38/1, 8010 Graz, Herausgeber: Thomas Holzleithner & Hardy Egger, Chefredakteur: Martin Novak, Chefin vom Dienst: Astrid Gaber, Redakteurin: Nicole Schwar, Gestaltung: Tomislav Bobinec, Druck: Medienfabrik Graz, Erscheinungsort: Graz
/ IN THIS ISSUE /
2 / VORWORT, STYLEMATES DER AUSGABE /
3 / WIEN /
NEUERÖFFNUNG HOTEL SCHANI
4 / BERLIN & MÜNCHEN /
H‘OTELLO
5 / BEYOND CITIES /
6 / PARIS : LONDON /
MOVING CITIES
10 / GRAZ /
DIE STADT ERKUNDEN
11 / ROOMZ GRAZ /
ENERGETISIERT
12 / GRAZER IN LINZ /
MATTHIAS IBERER
13 / RELAX & DRIVE /
14 / CITIES OF DESIGN /
16 / LÁNCHÍD 19, BUDAPEST /
LEUCHTTURM AN DER DONAU
17 / HAMBURG /
FRISCHE NÜSSE
17 / V8 HOTEL, STUTTGART /
FÜR OLDTIMER & YOUNGTIMER
18 / WELLNESS /
BADEKULTUR ZWISCHEN SEIFENSCHAUM UND GINSENG
19 / TEPPICHE ERZÄHLEN GESCHICHTEN /
20 / STYLEMATE MUST HAVE /
22 / NEW MEMBERS /
23 / FASHION / HOT SHOPS
24 / ARCHITEKTUR / ROTTERDAM, KOPENHAGEN UND AMSTERDAM
26 / HOTEL DIRECTORY /
THESTYLEMATES
/ NEUERÖFFNUNG /
SMARTPHONE ALS ZIMMER-SCHLÜSSEL
1. Mag. Benedikt Komarek, Geschäftsführender Gesellschafter Hotel Schani GmbH
Foto: 1, 2, 3, Johannes Brunnbauer, Markus Wache
Foto: Frank Praxmarer
1.
3.
mehr Informationen unter:www.lifestylehotels.net/schani
Welche ist Ihre Lieblingsstadt?
Diese Frage haben wir uns selbst gestellt. Und den Menschen, die darin
leben – Ihren Stylemates. In dieser Ausgabe widmen wir uns den Städten
des Designs, den Städten der Vielfalt und den Kontrasten in der Stadt.
Erkunden Sie mit uns die kulturellen Unterschiede, die Wellnessoasen,
die geheimen Fashion-Hot Spots und die lukullischen Freuden…
bis Sie am Ende – wie auch wir – nicht genau wissen, welche denn nun
tatsächlich Ihre Lieblingsstadt ist – bis Sie selbst dort waren.
Für alle empfehlen wir als erste Destination: www.lifestylehotels.net
Viel Vergnügen!
Thomas Holzleithner & Hardy Egger
Herausgeber
/ STYLEMATES DER AUSGABE /
DAS QUARTIER BELVEDERE IST EIN 25.000 M² GROSSES NEUES STADTVIERTEL
IN WIEN. NEBEN DEM HAUPTBAHNHOF, MODERNEN BÜROS UND WOHNUNGEN
ENTSTEHT DAS ERSTE COWORKING-HOTEL.
Wien: „Schani, trag den Garten hinaus“
– mit diesem Spruch aus dem Alt-Wiene-
rischen forderte der Chef schon vor 200
Jahren den Lehrling auf, den ersten Tisch
in den Schanigarten zu stellen um den
Frühling einzuläuten.
Ab April 2015 steht der erste Tisch im
Schanigarten des Hotel Schani mitten im
Quartier Belvedere. Nicht nur der Name
verbindet die Tradition mit der Moder-
ne: „Das typische Wiener Geflecht, auch
Achteck- oder Wabengeflecht genannt,
ziert die Fassade des Hotels und erinnert
an den Schaukelstuhl von der Oma“, er-
zählt Benedikt Komarek, Geschäftsführer
des Hotel Schani. „In unserer Lobby wird
ein vollwertiger Coworking Space ausge-
führt, in dem sowohl Gäste, als auch lo-
kale Unternehmer die Möglichkeit haben,
gemeinsam zu arbeiten und sich auszu-
tauschen. So können Netzwerke geknüpft
oder Besprechungen abgehalten, aber
ebenso Einzel-Arbeitsplätze gemietet und
Ruhe-Oasen genossen, werden – wie im
eigenen Wohnzimmer“, so Komarek. Die
Philosophie basiert wiederum auf den fünf
Grundwerten des Coworkings:
Openness
Offenheit gegenüber allen Kulturen, Ide-
en und technischen Neuerungen. Typisch
für die Stadt Wien, die neben der welt-
berühmten klassischen Musik auch jede
Menge Veranstaltungen abseits des Main-
streams zu bieten hat. Einige Beispiele: Po-
etry Slams, das Klezma Festival, der Gürtel
Night Walk, das Donaukanaltreiben, das
Balkan Fever Festival und die Design Week.
Community
Nicht nur zum Übernachten, auch für Ver-
anstaltungen oder Ausstellungen von Wie-
ner Start-ups und Künstlern wird das Hotel
genutzt.
Sustainability
Nachhaltigkeit wird hier gelebt. Zum Bei-
spiel bei der Klimatisierung des Hotels:
Durch eine Induktionsanlage wird die
Raumluft angesaugt und je nach Wunsch
gekühlt oder erwärmt. Bereits in der Bau-
phase erhielt das Haus die GreenBuilding-
Auszeichnung der Europäischen Kommis-
sion.
Zusammenarbeit
Der Coworking-Space, die Hotellobby,
dient als öffentlicher Besprechungsraum
oder als Platz zum Netzwerken. Es ste-
hen 20 fixe Arbeitsplätze zur Verfügung,
die bei Bedarf gemietet werden können.
Zugänglichkeit
Die Accessibility wird durch Barrierefrei-
heit und Komfort erreicht. Das Smart-
phone dient dabei als Zimmerschlüssel
sowie zum Ein- und Auschecken. Für
Gäste ohne Smartphone gibt es eine
Backup-Lösung.STOP
GEHEIMTIPPS:
2. Bezirk, Praterstraße: Design auf hohem Niveau im Stilwerk
6. Bezirk, Mariahilfer Straße: Schafkäse-Eis beim Bioeisgeschäft Greissler
7. Bezirk, Lindengasse: Kleine Designerläden, Pop-up Stores und Feinkostläden
1.2.
3.
Benedikt Komarek Wien
Britta OlbrichBerlin
Matthias IbererLinz, Graz
Harald GebaGraz
Denis BurghardtHamburg
Edit RozsosBudapest
Familie GartnerMeran
Patrick StegerGsiesertal
Karl StockerGraz
Eberhard SchrempfUNESCO Cities of Design
Philippe VaursParis
Dagmar D. NoeLondon
Thomas SchartelGraz
Stefan WillensdorferGraz
StephanLanzerGraz
Simeon SchadStuttgart
Foto: www.sportresidenz-zillertal.at
MIDWEEK SPECIAL
jeder Tag ein neues Erlebnis
• 4 Nächte | Small Suite Double M |
Nature Living-Balkon
• DAS KRONTHALER ALL-iN |
tagsüber wechselnde Buffets |
ideenreiche Gourmetmenüs |
alkoholfreie Getränke vom Brunnen
• 1 Glas Prosecco | Welcome
• natur[e].spa.BOXX auf 2.500 m² |
In- und Outdoorpool
• 30 Verwöhnminuten wählbar aus
speziellen Behandlungen
• Dazu viel leidenschaftlicher Service
ab € 599,– pro Person
Buchbar von Sonntag bis
Donnerstag | Montag bis Freitag,
ganzjährig gültig nach Verfügbarkeit.
NATURSCHÖN. WINTER-FASZINATION AM ACHENSEE.
ASPEN ALPIN LIFESTYLE HOTEL / GRINDELWALD
Fam. Grossniklaus / Aspen 1 / CH-3818 Grindelwald
Tel.: +41 33 854 40 00 / [email protected]
www.hotel-aspen.ch
Am Waldweg 105a | A-6215 Achenkirch | Tirol
Tel.: +43 5246 6389 | [email protected]
www.daskronthaler.com
Alle Angebote auf
www.hotel-aspen.ch
SKI IN & OUT
LUXURIÖS.
TOP ANGEBOTE ZUM
FRÜHJAHRS-SKILAUF IN TIROL
VOM 28.03. – 12.04.2015
A-6533 Fiss in Tirol
Tel.: +43 5476 20 307
www.alpslodge.at
3 Übernachtungen, Verwöhnhalbpension, SKYPASS
oder SKIPASS, tägl. Aktivprogramm, Sky Spa Panorama
Wellness auf 1.700 m² mit Indoor-Pool, Outdoor-Whirlpool,
Saunalandschaft und vielem mehr.
Inklusivleistungen:
• 3 Übernachtungen in der Suite „Bergland“
• Verwöhnhalbpension
• 2 Tagesskipass
oder
• SKYPASS
• Teilmassagen à 25 min.
• 2 Anwendungen auf der Magnetfeldmatte
oder
• 1 Körperpackung in der Wasserschwebeliege
Beautiful Eyes (für Sie oder Ihn)
Preise pro Person und Aufenthalt ab € 699
SKYPASS ODER SKIPASSMÄRZ – APRIL 2015
Dorfstraße 114
A-6450 Sölden, Ötztal
Tel.: +43 (0)5254 2240 0
www.bergland-soelden.at
/ BERLIN & MÜNCHEN /
SCHICK UND DURCHGESTYLTDAS ERFOLGSREZEPT DER H’OTELLO GRUPPE: COOLE LOUNGE-SOUNDS, SON-
NENTERRASSEN UND DIE PERFEKTE LAGE – DIE HÄUSER IN BERLIN UND MÜN-
CHEN BEFINDEN SICH AM PULS DER JEWEILIGEN STADT. WIE ABER UNTER-
SCHEIDEN SICH DIE HOTELS? UND DIE STÄDTE?
TEXT NICOLE SCHWAR „Jeder Berliner Stadtteil hat seinen ganz
eigenen Charme: Der kosmopolitische
Savignyplatz verkörpert die Bohème der
Metropole und beherbergt vor allem Men-
schen aus der Kunst- und Kreativszene“,
zeigt sich Britta Olbrich, Direktorin des Ber-
liner H’Otello, erfreut. Kein Wunder – das
K’80 liegt, gemäß Philosophie der Hotelket-
te, mitten im Stadtzentrum im angesagten
Lifestyle-Viertel. Praktisch für Gäste, die ihr
„temporäres Zuhause“ als Ausgangspunkt
für Shopping, Sightseeing und Entertain-
ment nutzen wollen.
Apropos Berlin…
Es gibt wenige Städte, die gleichzeitig ihre
Vergangenheit aufarbeiten, ihre vielfältige
Gegenwart leben und mit einem Bein bereits
in der Zukunft stehen – Berlin ist definitiv eine
davon. Die deutsche Hauptstadt begeistert
durch Sehenswürdigkeiten, wie das Bran-
denburger Tor und den modernen Potsdamer
Platz. Das Besondere: Es gibt nicht nur ein
Zentrum, dafür viele interessante Szeneviertel
– die „Kieze“.
München für Alle
Nicht nur mit der Anzahl der Viertel kann Mün-
chen im Vergleich zu Berlin mithalten: Die Stadt
zählt 25 Stadtbezirke, die sich wiederum auf
108 Bezirksteile gliedern. Neben dem berühm-
ten Münchner Hofbräuhaus kommen Fußball-
fans in der Allianz Arena und Autoliebhaber in
der BMW Welt auf ihre Kosten. Kunstinteressier-
te sollten mindestens einen Tag in den Pinako-
theken einplanen – sie gehören zu den renom-
miertesten Kunstsammlungen der Welt.
Gibt es Unterschiede des H’Otello in Berlin im
Vergleich zu den Häusern in München? Olbrich:
„Auch wenn die Städte unterschiedlich sind – un-
sere Leidenschaft, mit Leib und Seele Gastgeber
zu sein, leben wir überall gleich.“ STOP
Britta Olbrich, Direktorin des H’Otello K’80 Berlin
Foto: H‘Otello
mehr Informationen unter:www.lifestylehotels.net/hotello-k80
BERLIN Fläche 891,8 km²Einwohner Rd. 3,5 Mio.Anzahl der Museen 170Bekannteste Shopping-AdresseKurfürstendammKreativ- und KunstviertelSavignyplatzGeheimtipp von Britta Olbrich Ein Besuch der Autorenbuch-handlungen unter den S-Bahnbögen des Savignyplatzes
MÜNCHEN Fläche 310,4 km²Einwohner Rd. 1,4 Mio.Anzahl der Museen 16Bekannteste Shopping-AdresseKaufinger StraßeKreativ- und KunstviertelGlockenbachviertelGeheimtipp von Britta Olbrich Teezeremonie im Japanischen Teehaus am Englischen Garten (an bestimmten Sonntagen, nur im Frühling)
BERLIN
H’Otello K’80 am Savignyplatz
MÜNCHEN
H’Otello F’22 in SchwabingH’Otello H’09 in SchwabingH’Otello B’01 am Gärtnerplatz
6 ⁄ ⁄ LIFESTYLEHOTELS.NET ⁄ / ISSUE NO 02 / 2015 /
London vs. Paris, das ist der ewige Kampf
der europäischen Giganten um die touristi-
sche Weltherrschaft, der wahrscheinlich nie
entschieden sein wird. Objektive Quellen,
wie der „Mastercard Global Destination In-
dex“ haben London quantitativ vorne, aber
nur knapp: 18,7 Millionen internationale
Übernachtungsgäste konnte London und
15,6 Millionen Paris im Jahr 2014 verzeich-
nen. Damit schlagen sie andere europäi-
sche Großstädte wie Istanbul, Barcelona,
Amsterdam, Mailand, Rom und Wien um
Längen.
„London ist ein Rätsel, Paris eine Erklä-
rung“, hatte sich der englische (!) Dichter G.
K. Chesterton in der ersten Hälfte des vori-
gen Jahrhunderts aus der Affäre gezogen,
einer der beiden Städte den Vorzug geben
zu müssen. Der Schriftsteller der Beat Ge-
neration, Jack Kerouac, wollte sich auch
nicht festlegen, sah es aber anders: „Pa-
ris ist eine Frau, London ein unabhängiger
Mann, der im Pub seine Pfeife raucht.“ Was
uns auch nicht weiterhilft, sondern eher den
Blick vernebelt.
Womit wir beim Wetter wären: Wenn das in
Städten überhaupt eine Rolle spielen wür-
de, entspräche Paris ein wenig mehr dem
Klischee. Es ist etwas wärmer und auch
sonniger. Aber – und hier stimmt das Kli-
schee schon nicht mehr – es kann in Paris
auch mehr regnen.
Dass London die grünere Stadt ist, verdankt
es vor allem den acht königlichen Parks. Der
bei weitem größte davon ist der Richmond
Park mit fast zehn Quadratkilometern, in
dem sich Hundertschaften von Hirschen
tummeln. Wesentlich berühmter sind aller-
dings der Hyde Park und die unmittelbar
anschließenden Kensington Gardens, sowie
der St. James Park und der Green Park, die
den königlichen Buckingham Palast an zwei
Seiten umschließen.
Da können die sehr viel kleineren Pariser
Parks und Gärten einfach nicht mithalten.
Selbst der berühmte Bois de Boulogne am
westlichen Stadtrand von Paris gleicht die
grüne Großzügigkeit Londons nur teils aus.
Dafür ist der Eiffelturm das meistbesuchte
Monument der Welt. Rund sieben Millionen
Menschen pro Jahr nehmen stundenlan-
ge Wartezeiten auf sich, um das ehemals
höchste Bauwerk zu besuchen. Sehr viel
einfacher ist es allerdings, vom Seine-Ufer
aus am Quai Branly den Blick auf das Wahr-
zeichen der modernen Architektur und über
das Marsfeld zu genießen. Dabei sollte man
nicht versäumen, die zahllosen Verkäufer
von Mini-Eiffeltürmen abzuwehren oder ih-
nen auch zu erliegen.
Dagegen können Tower of London und Big
Ben alias Elisabeth Tower (streng genommen
heißt ja nur die Glocke im Turm Big Ben) bloß
ihr weit höheres Alter ins Treffen führen …Fotos:
1, 2: Morgans Group, 3, 4: Elegancia Hotels
Für Besucher, die nicht nur die großen,
bekannten Sehenswürdigkeiten, Lou-
vre und British Museum, Tate und Centre
Pompidou, Arc de Triomphe und Trafalgar
Square, erleben wollen, bieten beide Städ-
te eine Fülle an Entdeckungsmöglichkeiten.
Und immer kommt Neues hinzu, vieles fällt
auch weg. Da schauen die klassischen Rei-
seführer naturgemäß oft alt aus. Hier lohnt
sich der Blick in aktuelle Stadtmagazine wie
Time Out London oder à Paris, die immer
die angesagtesten Events und die neuesten
Trends aufspüren.
Oder man verlässt sich auf die naturge-
mäß subjektiven Tipps der Kenner. Dagmar
Noe von der Hotelgruppe Morgans etwa
empfiehlt die Pace Gallery in der Lexington
Street, nicht allzu weit vom Piccadilly Cir-
cus: „Sie verbindet das Feeling eines Lofts
in New York mit der spannenden Londoner
Konzeptkunst“, schwärmt Noe, „außerdem
ist sie nur zehn Minuten vom Sanderson Ho-
tel entfernt.“ Das gehört übrigens zur Mor-
gans Gruppe (siehe Hoteltipp London).
Etwas klassischer ist da Philippe Vaurs un-
terwegs, der in Paris 13 Elegancia Hotels
(Hoteltipp Paris) besitzt. Seine Lieblings-
plätze: „Versteckte Alleen und Galerien. Sie
liegen oft unbemerkt inmitten von Häuser-
blöcken, Restaurants oder anderen Shops
und haben meist eine bemerkenswerte Ar-
chitektur.“ Für Bücherliebhaber und Samm-
TEXT MARTIN NOVAK
„LONDON IST ZWEIFELLOS DIE GROSSARTIGSTE STADT DER WELT“, SAGT BORIS JOHNSON. ALS LONDONER BÜRGERMEIS-
TER IST ER DA ABER VIELLEICHT NICHT GANZ OBJEKTIV. GENAUSO WENIG WIE SEINE PARISER KOLLEGIN ANNE HIDALGO,
DIE LONDON NICHT SEHR CHARMANT „ALS VORSTADT VON PARIS“ BEZEICHNET HAT.
HOTELTIPP LONDON:
„Die Morgans Hotels sind eindringend und
regelrecht umformend“, sagt Dagmar Noe,
Gebietsleiterin von Morgans London. Für
Morgans ist Design der Schlüssel, um beim
Gast ein einmaliges Erlebnis zu erschaffen:
„Gutes Design ist facettenreich, funktionell,
innovativ, ästhetisch und inspirierend.“ Das
Sanderson und St Martins Lane kreieren
eine surreale Fantasie: Sie wirken stimulie-
rend, charismatisch und kultig auf den Gast
ein. Das Sanderson ist in der Nähe der Ox-
ford Street und des bunten Multikulti-Viertels
Soho beheimatet, das St Martins Lane liegt
am Covent Garden.
ler empfiehlt er die Passage Verdeau und für
Gourmets die Passage des Panoramas mit
ihren außergewöhnlichen Restaurants. Und
die elegante Galerie Vivienne mit weit über
zwei Dutzenden luxuriöser Boutiquen und
wundervollen Bodenmosaiken.
Der Modeprofi Stephan Lanzer (er hat in Pa-
ris gearbeitet und führt einen Mode Store in
Graz namens Knilli) rät dazu, die Vorstädte
aufzusuchen, wo sich die echten „Geheim-
tipps“ befinden. Und in Paris natürlich Colet-
te, den ersten Concept Store der Welt. Und
in London? „Harrods, natürlich.“ Das ist aber
kein Geheimtipp …
Und wer gewinnt nun das Match tatsäch-
lich, Paris oder London? Da gibt es keine
eindeutige Antwort, außer man ist Fußball-
fan: Gegen Arsenal, Chelsea, Crystal Palace
und Co. ist Paris SG nur zweiter Sieger. Für
alle anderen gilt: Es bleibt beim Remis, man
muss in beiden Metropolen gewesen sein,
und das nicht nur einmal. STOP
PARIS:LONDON
/ MOVING CITIES /
HOTELTIPP PARIS
Ganz und gar nicht versteckt – und zwar
ganz in der Nähe des Triumphbogens –
findet sich das Hidden Hotel von Philippe
Vaurs (Elegancia Hotels). Ausgestattet mit
naturbelassenen, noblen Materialien trumpft
es mit seiner warmen Atmosphäre auf. „Je-
des meiner Hotels erzählt seine eigene Ge-
schichte. Das Design hilft ihm dabei“, erklärt
Vaurs. Und diese Geschichte wurde beein-
flusst von unterschiedlichen Designern, von
Architekten und natürlich Vaurs selbst: „Wir
alle hatten die Möglichkeit, unseren eigenen
Stil einzubringen. Daraus entstanden sind
lebendige Konzepte, die Emotionen beim
Gast wecken.“ Als „pulsierend und schick“,
beschreibt Vaurs sein neuestes Hotel La
Parizienne.
Elegancia Hotels sind Design- und Bouti-
quehotels. Jedes Haus hat seinen individu-
ellen Stil, jedoch verbindet alle eine gemein-
same Leidenschaft, nämlich dem Gast ein
einzigartiges Erlebnis zu bieten. STOP
Morgans Hotels in London
Sanderson
St Martins
Mondrian
Elegancia Hotels in Paris
Hotel Crayon Rouge
Hotel Odyssey
Hôtel Crayon
Seven Hotel
Das Five Hotel
One by the Five
Hôtel La Parizienne
Legend Hotel
Idol Hotel
Hôtel WO
Hôtel Félicien
Hidden Hotel
Hôtel Armoni
mehr Informationen unter:www.lifestylehotels.net/londonwww.lifestylehotels.net/paris
Philippe VaursInhaber Elegancia Hotels
Dagmar D. NoeMorgans Hotel Group
1.
2.
3.
4.
Foto: Shuttertock
⁄ LIFESTYLEHOTELS.NET ⁄ ⁄ 9
Kew Gardens sind ganz einfach ein
Phänomen für sich. Knapp 45 Minu-
ten mit der U-Bahn (District Line) vom
Zentrum Londons entfernt, erstreckt
sich ein Anwesen der Superlative:
„Kew“ ist das pralle Leben – und wie
dem Leben überhaupt kann man sich
Kew Gardens von allen möglichen Per-
spektiven aus genussvoll nähern: Ob
akademisch gebildete BotanikerInnen
sich in der Samendatenbank samt zu-
gehörigem Know-how verlustieren, ob
KunstliebhaberInnen angesichts tau-
sender botanischer Gemälde und Zeich-
nungen in höchster Qualität nicht mehr
aus dem Schwärmen herauskommen,
ob GartlerInnen in diesem Vatikan der
Botanik ihre Glaubensbekenntnisse fort-
während erneuern, ArchitektInnen Lust
verspüren, etwas über historische und
moderne Glashäuser vom Feinsten zu
lernen, oder ob schlicht und einfach ge-
stresste Normalsterbliche eine Kurzvisite
im Paradies samt zugehöriger Regenera-
tion nötig haben: Kew Gardens bringt’s.
Allen und immer. Darauf können Sie sich
verlassen.
DAS PRALLE LEBEN
Kew ist ein Park.
Und zwar ein außergewöhnlich großer,
historisch gewachsener mit extremer Ex-
pertise weiterentwickelter, wunderschöner
Landschaftsgarten, in dem es sich roman-
tisch spazieren lässt – ob nun der Sinn
nach „Wald“ – in Kew nennen sie das na-
türlich Arboretum und er ist auch ein treff-
liches – oder Wiesen mit Gartenbänken in
den beschaulichsten Settings, nach einer
einen Kilometer langen Palmenallee (sie ist
135 Jahre alt) oder nach formalen Gärten,
nach einem Rosengarten oder nach Rho-
dodendron (700 Exemplare), nach Bam-
bus-, Flieder(!)- oder Azaleengärten steht:
In Kew gibt es all das unmittelbar neben-
einander.
Kew ist eine Sammlung
von Glashäusern.
Das größte nach wie vor existierende und
exzellent funktionierende viktorianische
Palm House (1849) ist dort ebenso zu
finden wie das Princes of Wales Conser-
vatory (1987) mit gigantischen zehn Kli-
mazonen, von der Wüste bis zum schwüls-
ten Regenwald unter einem Dach – nein,
tatsächlich sind es zig kühn verschränkte
Dächer –, das kleine, aber im wahrsten Sin-
ne des Wortes extrem steile Davies Alpine
House (2006) oder Richard Turners Water-
lily House (1852): Wem jedes Grün im Dau-
men absolut abgeht, der kann sich in bau-
liche Besonderheiten versenken – statisch,
technisch, architektonisch, energietech-
nisch, ökologisch. Oder sich ein kleines
Work-out durch die Besteigung der histori-
schen chinesischen Pagode verschaffen –
offenbar war Augusta von Sachsen-Gotha-
Altenburg (1719-1772), die den Ausbau von
Kew Gardens von einem blanken „Lustgar-
ten“ in die botanische Höchstform verant-
wortete, ein Fan chinesischer „Accessoires
im größeren Stil“.
Kew ist ein botanischer Garten.
Das bedeutet, dass Orchideen-Fans (Kew
hat die weltweit größte Anzahl von Orchi-
deen-ExpertInnen in einer Institution auf-
zuweisen), LiebhaberInnen alpinen Pflan-
zen, Pflanzen jedweder Regenwälder auf
der Welt, Palmen, Wasserpflanzen usw.
– buchstäblich von der hutzeligsten Flech-
te bis zur großblütigsten Pflanze der Welt
/ KONTRAST LONDON /
TEXT JASMIN NOVAK
Foto: Conclusio Foto: Hotel The Crystal
2.
Foto: Shutterstock
MAG SCHON STIMMEN: LONDON IST OFT GRAU UND NEBLIG – FEUCHT UND KÜHL SOWIESO. WEGEN DER KLIMATI-
SCHEN QUALITÄTEN KÄMEN WOHL NUR BERUFSDEPRESSIVE AUF DIE IDEE, DIE METROPOLE DER BRITEN AUFZUSU-
CHEN. VIELLEICHT WAR DAS AUCH FRÜHER SCHON SO. DENN DIE BRITEN HABEN SICH – NUR EIN PAAR KILOMETER
VOM QUIRLIGEN, VERKEHRSCHAOTISCHEN ZENTRUM ENTFERNT – SCHON VOR MEHR ALS 200 JAHREN EINEN ORT
GESCHAFFEN, IN DEM DAS PRALLE LEBEN SPRIEST – UND ZWAR 365 TAGE IM JAHR: DIE KEW GARDENS SIND IMMER
IN BESTFORM – WIE DAS VON EINEM VERITABLEN PARADIES AUCH ZU ERWARTEN IST.
KEW GARDENS
DER FRIEDHOF DER LEBENDEN
/ KONTRAST PARIS /
CIMETIERE PÈRE LACHAISE
mehr Informationen unter:www.kew.org
Das 20. Arrondissement ist nicht gerade
der eleganteste Teil von Paris. Das Arbei-
terviertel hat immer auch schon Einwan-
derer angezogen – aus Italien, Polen, Spa-
nien, China, Nord- und Schwarzafrika. Die
kulturelle Mischung übt auch ihre Faszina-
tion aus. Hier, in Belleville, wurde Edith Piaf
geboren. Und hier kann ist sie immer noch
zu finden, mehr als 50 Jahre nach ihrem
Tod: Ihr Grab ist eines von vielen, die den
Friedhof Père Lachaise zu einem besonde-
ren Anziehungspunkt für Paris-Besucher
machen. Mehr als drei Millionen Gäste spa-
zieren jedes Jahr über den weitläufigen, 43
Hektar großen Friedhof – damit gehört er
zu den größten Attraktionen von Paris,
auch wenn er mit den sieben Millionen, die
der Eiffelturm jährlich anzieht, nicht ganz
mithalten kann.
Vom Eiffelturm und anderen touristischen
Highlights der Stadt unterscheidet ihn
auch, dass an den fünf Eingangstoren
kein Eintritt verlangt wird. Allerdings gibt
es professionelle Führungen, eigene Fried-
hofspläne mit den Gräbern der größten
Berühmtheiten in mehreren Sprachen, sor-
tiert nach Gruppen (Musiker, Schauspieler,
Frauen …), und eine eigene Besucher-
Website.
Angelegt ist der 1804 gegründete Père
Lachaise im Stil eines englischen Land-
schaftsgartens, mit großen Bäumen und
viel Grün. Und auch wenn viele Touristen
durch das Wegenetz strömen, das den
Friedhof durchzieht, ist es doch niemals
laut. Der Atmosphäre eines Friedhofs kön-
nen sich auch jene nicht entziehen, die
nicht zum Trauern hergekommen sind,
sondern zum Schauen und Fotografieren.
Küsse am Grabstein
Eines der meistbesuchten Gräber ist das
des „Doors“-Sängers Jim Morrison. Das
Grab ist eher schlicht. Zahllose Kerzen und
Blumen, aber auch Graffitis, Schnapsfla-
schen, ja sogar Unterwäsche, „verzieren“
die Pilgerstätte. Während der gesamten
Öffnungszeit des Friedhofs ist sie von Fans
regelrecht umlagert, die gelegentlich auch
vor Ort ein Gelage veranstalten, um ihres
Idols zu gedenken.
Auch andere Gräber sind Anziehungs-
punkte, wenngleich es dort etwas ruhiger
zugeht. Da ist die Grabstätte des Carmen-
Komponisten George Bizet oder die von
Frédéric Chopin, der selbst als polnischer
Einwanderer nach Paris kam. Der Grab-
stein des Schriftstellers Oscar Wilde wurde
2011 von Lippenstiftspuren gereinigt, die
küssende Fans dort hinterließen, seither
steht er unter einem Glassturz.
Die Liste der berühmten Toten ist lang und
umfasst nicht nur Künstler. Auch der Au-
tomobilkonstrukteur Ettore Bugatti, der
Berühmtheiten im Père Lachaise
Honoré de Balzac
George Bizet
Ettore Bugatti
Maria Callas
Claude Chabrol
Frédéric Chopin
Eugène Delacroix
Max Ernst
Samuel Hahnemann
Jean de La Fontaine
Jean-Baptiste Molière
Jim Morrison
Georges Moustaki
Imre Nagy
Edith Piaf
Marcel Proust
Gioacchino Rossini
Simone Signoret und Yves Montand
Getrude Stein
Oscar Wilde
Berühmte Gräber. Oben: Oscar Wilde, Rechts: Jim Morrison Foto: Shutterstock
mehr Informationen unter:www.pere-lachaise.com
voll auf ihre Rechnung kommen. Raritäten
ohne Ende – die höchste Indoor-Palme
steht ebenso in Kew wie die älteste (noch
ganz, ganz vitale) Topfpflanze der Welt.
Jahr für Jahr wird die größte Seerosen-
Blüte der Welt (Durchmesser knapp über 1
Meter) natürlich hier gezogen – die kleinste
(sie wäre ohne die hiesigen BotanikerIn-
nen schon ausgestorben) aber auch. Auch
wunderschön: „The old lion“ – ein 1762 ge-
pflanzter Ginko – je nach Jahreszeit zeigt
er die unglaublichsten Farben. Apropos
Farben: Für HöhenphobikerInnen ein biss-
chen heikel (aber sie sollten es dennoch
versuchen, weil Exposition hilft – und in
diesem Fall sind die Umstände besonders
lohnend): In Kew gibt es einen Baumpfad,
auf dem sich zwischen den Wipfel der Bäu-
me spazieren lässt. Nicht nur, dass es „dort
oben“ anders riecht als am Boden, die
Bäume zeigen auch andere Farben – und
die Landschaft sowieso.
Kew ist ein Tiergarten.
Was uns zum Endpunkt dieser Reise
durch das Paradies bringt, und zwar zu
den vielen Tieren, die in Kew Gardens le-
ben: Damit sind nicht so sehr die unzähli-
gen Vögel gemeint, die sich am Baumpfad
trefflich beobachten lassen, sondern vor
allem zigtausende wunder-, wunderschö-
ne Schmetterlinge in den Glashäusern und
– ZoologInnen jubeln vermutlich auf – die
vielen Echsen, Geckos usw., die ebendort
zuhause sind (man verzeihe die Kürze an
dieser Stelle, die Autorin hat´s nicht so mit
Reptilien…).
Relax. Escape. Unwind.
Damit wirbt Kew Gardens. Und genau das
ist das Resultat einer Stippvisite im Para-
dies. STOP
deutsche Arzt und Entwickler der Homöo-
pathie, Samuel Hahnemann, sowie der
ehemalige ungarische Ministerpräsident
Imre Nagy haben hier ihre Gräber. Für
Letzteren, er wurde nach dem Ungarnauf-
stand 1956 hingerichtet, dient der Cimeti-
ere Père Lachaise allerdings nur als sym-
bolische Erinnerungsstätte. Die Leiche des
im Kommunismus in Ungnaden gefallenen
Politikers wurde tatsächlich in einem Mas-
sengrab – und nach seiner Rehabilitierung
dann auf einem Friedhof in Budapest – be-
stattet.
Nach dem Besuch dieses stillen Ortes tut
ein Sprung ins Zentrum der Stadt vielleicht
ganz gut: Der Friedhof liegt zwar abseits
der üblichen Touristenpfade, aber dank der
Pariser Metro ist der Eiffelturm von dort in
einer guten Dreiviertelstunde erreichbar –
und damit das großzügige Stadtbild, das
der Stadtplaner Georges-Eugène Hauss-
mann Paris im 19. Jahrhundert verpasst
hat. Und dort erinnert man sich vielleicht
daran, gerade noch sein Grab in der Ave-
nue Latérale du Nord auf einem der be-
rühmtesten Friedhöfe der Welt gesehen zu
haben. STOP
1.
EIN FRIEDHOF ALS RÜCKZUGSORT FÜR LEBENDE? DAS KLINGT AUFS ERSTE ZIEMLICH MORBID. DER „CIMETIERE PÈRE
LACHAISE“ IM MULTIKULTURELLEN 20. ARRONDISSEMENT IST GENAU DAS. DAS STILLE STÜCK NATUR IN DER FRANZÖSI-
SCHEN KAPITALE BEHERBERGT DIE GRABSTÄTTEN ZAHLREICHER BERÜHMTHEITEN ALLER EPOCHEN, VON HONORÉ DE
BALZAC ÜBER EDITH PIAF BIS JIM MORRISON.
TEXT MARTIN NOVAK
8 ⁄ ⁄ LIFESTYLEHOTELS.NET ⁄ / ISSUE NO 02 / 2015 /
⁄ LIFESTYLEHOTELS.NET ⁄ ⁄ 1110 ⁄ ⁄ LIFESTYLEHOTELS.NET ⁄ / ISSUE NO 02 / 2015 /
3.
4.
7.
9.
Foto: Klaus Vyhnalek
/ GRAZ /
DIE STADT ERKUNDENDer Klassiker führt 1,5 Stunden durch das
repräsentative Graz. Die engen Gassen der
Altstadt gehören ebenso dazu, wie impo-
sante Bauten und die moderne Architektur.
Kulinarische Stadtrundgänge:
Wer nicht nur schauen, sondern auch
schmecken will und mehr Zeit hat, ist hier
richtig. Die kulinarischen Stadtrundgänge
am Samstag und Sonntag stehen unter
dem Motto „schlemmen und schlendern“.
Vom urigen Bauernmarkt, über den Bra-
GEFÜHRTE STADTRUNDGÄNGE SIND DIE BESTE FORM, EINE STADT „KUNDIG“ ZU
ERLEBEN. NEBEN DEM KLASSIKER GIBT ES ABER AUCH SPEZIALANGEBOTE, DIE
AN ORTE FÜHREN, DIE MAN SONST KAUM ENTDECKEN WÜRDE.
Foto: Klaus Vyhnalek
ten, wie aus Großmutters Küche bis hin
zum köstlichen Dessert wird alles geboten.
Zusätzlich gibt es am Freitagabend die Va-
riante Bierrundgang.
Abendführung:
Im Dämmerlicht hat die Stadt ein beson-
deres Flair. Im Sommer gibt es daher einen
speziellen Abendrundgang, bei dem man
auch die Lichtsignale am Grazer Kunst-
haus bewundern kann.
ANDERE STÄDTE, ANDERE TOUREN
Kopenhagen bietet eine Radtour an. 12 Kilo-meter Geschichte und Kultur wären zu Fuß auch kaum in einem Stück zu bewältigen.
London bietet eine Tour an, bei der es nur um die spektakuläre Street-Art der britischen Hauptstadt geht.
Eine etwas andere Tour in Amsterdam führt in das Rotlichtviertel. Für Kinder ist sie eher nicht geeignet.
Eine Besichtigung der Kanalisation gefällig? Die gibt es in Paris und als 3. Mann Tour (benannt nach dem gleichnamigen Film mit Orson Welles in Wien).
Eine Tour in Trabis aus der ehemaligen DDR, die dem Verlauf der Berliner Mauer folgt? Gibt es – natürlich in Berlin.
Eine Nachtwächtertour, die in die dunklen Winkel der Stadt führt, gibt es in München. Der Guide trägt die historische Nachtwächter-kleidung.
In Barcelona führen Obdachlose Touristen durch ihre Welt.
„Beyond Budapest“ heißt eine Tour in der ungarischen Hauptstadt. Besucht werden ansonsten unzugängliche Hinterhöfe und Privatgärten.
In Frankfurt am Main gibt es eine Führung auf den Spuren der „Edelhure“ Rosemarie Nitri-bitt, deren Leben und ungeklärte Ermordung unter dem Titel „Das Mädchen Rosemarie“ verfilmt wurde.
/ STEFAN WILLENSDORFER /
Die markant gegliederte Alufassade behaup-
tet sich gut im Umfeld der imposanten Bau-
ten, wie etwa der Grazer Messe & Stadthalle,
und vermittelt schon von außen den Eindruck
von Großzügigkeit, Weiträumigkeit und Dy-
namik, der sich im Inneren durch ein inter-
essantes Farbkonzept und eine gelungene
Aufteilung der Räume fortsetzt. Außerdem
gibt es drei flexibel gestaltbare, ebenerdige
Seminarräume und das Restaurant „atelier“
mit internationaler Küche und einer Bar, die
24 Stunden geöffnet hat. Städte- und Busi-
nessreisenden bietet das Budget Design Ho-
tel neben dem extravaganten Ambiente auch
eine ausgezeichnete Lage und Verkehrsan-
bindung – in Graz direkt im Messequadran-
ten der Stadt. Die Anbindung zum Flughafen
befindet sich in der Nähe und die Altstadt ist
„nur einen Steinwurf“ entfernt.
Hoteldirektor Willensdorfer über Graz: „Mo-
dern, jung und bunt, aber auch ehrwürdig und
geschichtsträchtig – Graz hat viele Gesichter:
So hat die UNESCO die Stadt an der Mur zur
„City of Design“ erhoben, ebenso wie sie die
Grazer Altstadt wegen des architektonisch
einzigartigen Stadtkerns in ihr Weltkulturer-
be aufgenommen hat. Graz ist der Kultur-
Hotspot im Südosten Österreichs! Hier die
spacige, schwimmende Murinsel und das
nicht minder futuristisch anmutende Grazer
Kunsthaus, dort der ehrwürdige Grazer Dom
mit seinem spätgotischen Hauptportal oder
die mittelalterliche Hofstätten-Anlage.“ Fest
steht: Graz lässt viel Raum für Kultur im All-
gemeinen und für modernes Design im Spe-
NACH DEM ROOMZ VIENNA WURDE DIE BUDGETHOTEL-GESCHICHTE IM JAHR 2012 MIT DER ERÖFFNUNG DES ROOMZ
GRAZ FORTGESETZT. INNOVATIVE ARCHITEKTUR UND MODERNES FLAIR VERBINDEN SICH BEI DEN ROOMZ HOTELS
MIT FUNKTIONALITÄT UND EINEM FÜR STÄDTE- SOWIE BUSINESSREISENDE HERAUSRAGENDEN PREISNIVEAU.
ROOMZ ENERGETISIERT
v.l.n.r. Stefan Willensdorfer, Dr. Thomas Schartel
Foto: MQ Hotelbetriebs GmbH, Dir. Willensdorfer
ziellen. Gäste des roomz graz haben neben
dem attraktiven Preis-Leistungs-Verhältnis
auch den Vorteil, dass die gesamte Liegen-
schaft in der Bauphase entstört und energe-
tisiert wurde. STOP
mehr Informationen unter:www.lifestylehotels.net/roomz-graz
mehr Informationen unter:www.graztourismus.at
Schlossbergrundgang:
Das Wahrzeichen von Graz verdient eine
eigene Tour auf den Berg (es wird aber
gefahren): Uhrturm, Glockenturm & Co.
werden von außen und innen erkundet.
Individueller Rundgang:
Wer allein, aber nicht einsam durch die
Stadt spazieren will, erhält einen Audiogui-
de. Über die Geschwindigkeit kann man
dann selbst entscheiden.
Hofhalten:
Die Innenhöfe der Altstadt sind Legende.
Und wie viele davon es tatsächlich gibt,
überrascht selbst die Einheimischen!
Weitere Touren:
Nicht nur die Themen sind beliebig erwei-
terbar, auch die benützten Verkehrsmittel
können für Abwechslung sorgen. Zu Fuß,
per Fahrrad, per Segway, per Cabrio-Bus,
per Oldtimerstraßenbahn…STOP
Foto: Schiffer
⁄ LIFESTYLEHOTELS.NET ⁄ ⁄ 1312 ⁄ ⁄ LIFESTYLEHOTELS.NET ⁄ / ISSUE NO 02 / 2015 /
/ GRAZER IN LINZ /
Linz hat in den letzten Jahren stark auf-
geholt. „Durch die Ernennung zur Kul-
turhauptstadt Europas im Jahr 2009 hat
sich das Stadtbild verändert. Statt grauer
Industriegebäude hat sich eine Metropole
für Kunst und Kultur entwickelt“, sagt Mat-
thias Iberer. Derzeit leben Menschen aus
140 Nationen in Linz – dementsprechend
breit ist auch das kulinarische Angebot.
Iberer: „An Linz liebe ich die Donau be-
sonders. Sie bringt Ruhe und Natur in die
Stadt – und bietet wunderbare Joggingrou-
ten.“ Außerdem an der Donaulände: Das
Lentos-Kunstmuseum, das Ars Electronica
Center – auch bekannt als das Museum
der Zukunft – und das Brucknerhaus, wo
jedes Jahr im Herbst das Brucknerfest,
neben den Wiener Festwochen und den
Salzburger Festspielen fixer Bestandteil der
österreichischen Hochkultur, stattfindet.
Was die Donau für Linz ist, ist die Mur für
Graz. Auch die Kulturhauptstadt des Jah-
res 2003 hat ihren Fluss mit der Murinsel
und dem Kunsthaus mitten in der Stadt.
„Das Besondere ist für mich jedoch der
historische Teil von Graz: die Altstadt und
der Schlossberg. Am meisten vermisse
ich, dort gemeinsam mit meiner Freundin
und unserem Sohn spazieren zu gehen
und die kulinarische Vielfalt zu genießen“,
erzählt Matthias Iberer. Seine Heimat be-
sucht er daher mehrere Male im Jahr, um
Freunde und Familie zu besuchen und sich
durch die steirische Küche zu kosten. Da-
für ist Graz, auch offizielle GenussHaupt-
stadt Österreichs, bestens geeignet: Vom
El Gaucho, über die Scherbe mit in- und
DER ÖSTERREICHISCHE EISHOCKEY-NATIONALSPIELER MATTHIAS IBERER
KENNT DIE WELT. UND ER KENNT GRAZ UND LINZ, WEIL ER IN BEIDEN STÄD-
TEN BEI DEN GRAZER 99ERS UND BEIM LINZER EHC, ALS PROFI GESPIELT HAT
BZW. SPIELT. DAHER KENNT ER AUCH DIE BEIDEN ÖSTERREICHISCHEN KULTUR-
HAUPTSTÄDTE.
VON EINER KULTURHAUPTSTADT IN DIE NÄCHSTE
1. Foto: Lee Ann Jarrett Fotografie2., 3. Foto: EHC Liwest Black Wings Linz/Eisenbauer
Foto: Getty Images
2.
TEXT NICOLE SCHWAR
STECKBRIEF MATTHIAS IBERER
29 Jahre altgeboren in Graz, lebt derzeit in LinzStürmer beim EHC Liwest Linz
SPORTLICHE ERFOLGE
- Teilnahme an den olympischen Spielen in Sotchi 2014
- Wiederaufstieg in die A Gruppe bei den Weltmeisterschaften der Div. 1 in Südkorea 2014
HOTELTIPPS IN GRAZ
- Roomz Graz- Augartenhotel art & design
HOTELTIPPS IN LINZ
- Spitz Hotel- Hotel am Domplatz
ausländischen Spezialitäten bis hin zu Hau-
benlokalen, wie dem Eckstein am Mehl-
platz. Auch kulturell steht die Stadt an der
Mur jener an der Donau in nichts nach –
im Gegenteil: Mit der Diagonale im März,
der Styriarte im Juli und dem Steirischen
Herbst im selbigen sind die Grazer und ihre
Touristen gleichermaßen das ganze Jahr
über gut versorgt. STOP
1.
2.
DIE ZEIT, EIN AUTO GEHÖRIG ZU TESTEN, HABEN WENIGE MENSCHEN. SCHÖN,
DASS ES HOTELS GIBT, IN DENEN MAN GANZ NEBENBEI EIN TRAUMAUTO ZUR
PROBE ZU FAHREN KANN – VÖLLIG ENTSPANNT. GEHT DAS? –JA, DAS GEHT!RELAX AND DRIVE
Das Design-Hotel in Längenfeld (Tirol) ist
das erste Vollholz-Hotel in Österreich mit
„Verwöhnpension“. Diese beinhaltet neben
5-gängigen Genießermenüs und einem
wöchentlichen Galadinner auch ein großes
Wellness-Angebot. „Ideal um herunter-
zufahren und sich verwöhnen zu lassen“,
schwärmt ein zufriedener Gast auf der Web-
site. Mit herunterfahren ist hier zwar der per-
sönliche Stresspegel gemeint, seit kurzem
gibt es aber tatsächlich ein Service-Angebot
mit dem man fahren kann: Gäste haben die
Möglichkeit, einen BMW X5 auszuleihen, um
die Gegend zu erkunden. STOP
NATURHOTEL WALDKLAUSE
Das Art & Ski-In Hotel Hinterhag in Saalbach
(Salzburg) steht für „Außergewöhnlichkeit“ –
damit ist nicht nur das Konzept aus Kunst
und Altholz gemeint, sondern auch der Ski-
Drive In: Eine eigene Skipiste führt direkt ins
Hotel. Die Freude am Fahren genießen die
Gäste nicht nur auf der Piste, sondern auch
auf der Straße: Der neueste BMW kann hier
den ganzen Tag lang geliehen werden. Ex-
quisite Kulinarik und erlesene Weine runden
die perfekte Erholung ab. STOP
ART & SKI-IN HOTEL HINTERHAG
Das Kronthaler liegt auf rund 1.000 Höhen-
metern über den Dächern von Achenkirch
(Tirol). Der atemberaubende Panoramablick
des Vier-Sterne-Superior-Hotels wird vom
kristallklaren Achensee und der Bergketten
des Karwendel- und Rofangebirges be-
stimmt. Das Hotel liegt bewusst an diesem
Ort, an dem die Kräfte der Natur, das Kom-
men und Gehen von Urmeeren und Eiszei-
ten und die einzigartige Vielfalt spürbar und
erlebbar sind. Dank der Lage inmitten des
DAS KRONTHALER
Wander- und Alpinsportgebiets und im Win-
ter direkt an der Skipiste ist Das Kronthaler
ein ideales Basislager für Aktivurlauber. Zu-
sätzlich haben die Gäste hier nun auch die
Möglichkeit, einen sportlichen und zugleich
eleganten BMW zu testen. Hoteldirektor
Günther Hlebaina: „Die Gäste empfinden es
als großen Mehrwert, dass sie den BMW bei
uns zur Probe fahren können. So kann die
alpine Erfahrung mit jener des Fahrvergnü-
gens kombiniert werden.“STOP
Foto: Hotel Waldklause
Foto: Das Kronthaler
Foto: Hotel Hinterhag
3.
⁄ LIFESTYLEHOTELS.NET ⁄ ⁄ 1514 ⁄ ⁄ LIFESTYLEHOTELS.NET ⁄ / ISSUE NO 02 / 2015 /
/ CITIES OF DESIGN /
„Es ist ein ein reich bebildertes Lesebuch,
das so genannte harte Fakten mit persön-
lichen Eindrücken und subjektiven Sicht-
weisen kombiniert“, sagt Stocker über
das Buch, gleichsam eine andere Art von
Reiseführer. Nicht nur die bekannten Se-
henswürdigkeiten stehen im Mittelpunkt,
sondern oft verborgene, gleichzeitig über-
raschende Zugänge.
Natürlich ist Seouls der Dongdaemun De-
sign Plaza, kurz DDP, von Stararchitektin
Zaha Hadid, ein neofuturistisches Gesamt-
kunstwerk im Stadtteil Dongdaemun, die
Besucher dank ihrer spektakulären archi-
tektonischen Gestaltung in den Bann zieht,
ein Bestandteil. Aber auch eine Einrichtung
für Demenzkranke.
Palermo – nicht die Stadt auf Sizilien – son-
dern der Stadtteil in Buenos Aires, hat mitt-
lerweile auch Eingang in die Mainstream-
DER HISTORIKER, KULTURWISSENSCHAFTLER UND AUSSTELLUNGSREGIS-
SEUR KARL STOCKER (GRAZ, KASSEL, ISTANBUL, KREMS) HAT VIELE DER
CITIES OF DESIGN BEREIST UND AUS DIESEN RECHERCHEN EIN BUCH GE-
SCHRIEBEN: „THE POWER OF DESIGN“.
EINE NEUE ART DES LEBENS
TEXT MARTIN NOVAK
Reiseführer gefunden. Vor 15 Jahren war
Palermo aber noch ein sozialer Brennpunkt,
bevor die Bewohner die Sache selbst in die
Hand nahmen und den heruntergekomme-
nen, historischen Bezirk zu pulsierendem
Leben erweckten – mit Geschäften, Bars,
Galerien und Ateliers.
„Überall wird versucht, mit Design die
Stadtentwicklung zu dynamisieren und da-
mit auch – ich darf es hier, wissend, dass
es nicht immer so ist, dennoch optimistisch
formulieren – Rahmenbedingungen für eine
Verbesserung der Lebensbedingungen der
Bevölkerung zu schaffen“, sagt Karl Sto-
cker. Japanische Städte steigen mit Hilfe
von Design nach Naturkatastrophen wie
der Phönix aus der Asche.
Das alte Kobe, schon im 19. Jahrhundert
das Eingangstor zu Japan für die westliche
Welt, hat sich nach dem Erdbeben 1995
mit Hilfe der Kreativität seiner Bewohner
gleichsam neu erfunden, ohne seine Wur-
zeln zu kappen.
In jeder Stadt hat Stocker Design-affine
Menschen getroffen und mit ihnen ge-
sprochen, in Berlin etwa den Manager und
Design-Experten Jochen Sandig, der aus
dem beschaulichen Baden-Württemberg
in die deutsche Metropole kam. Er ist von
der Kraft des Designs überzeugt: „Heu-
te orientieren sich London und New York
mehr an Berlin als umgekehrt“, sagt er über
seine Stadt, „wir sind so etwas wie ein Zu-
kunftslabor“.
Oder Saint-Etienne, früher ein reines Indus-
triegebiet, das wirtschaftlich an Bedeutung
und Hoffnung verlor: „Design trägt zu einer
neuen Art des Lebens bei“, protokollierte
Karl Stocker dort die Worte der kommuna-
len Design-Managerin Nathalie Arnoud.
In Graz entdeckte Karl Stocker keines der
zeitgenössischen Bauten, wie etwa das
Kunsthaus, das für die Kulturhauptstadt
2003 errichtet wurde, als herausragendes
Design-Beispiel, sondern das in den Bo-
den der Innenstadt eingelassene Orientie-
rungssystem für Menschen mit Sehbeein-
trächtigung – das „Graz-T“.
Und in Shanghai fand er eine gebürtige
Österreicherin aus Schladming, Ulrike
Koller, die für das Berliner Architekturbüro
TRIAD an der Weltausstellung 2010 mitar-
beitete: „Eine City of Design soll eine hohe
Lebensqualität haben, die sich nicht nur
in der kulturellen Landschaft widerspie-
gelt, sondern auch in den Maßnahmen
für eine nachhaltige Stadtplanung und
kongeniale Architektur, genauso wie in
der Attraktivität der öffentlichen Räume
und einer funktionierenden Verkehrs-
infrastruktur“, formulierte sie ein allge-
meingültiges Design-Prinzip. STOP
Berlin und St. Etienne, Helsinki und Graz,
Buenos Aires und Turin haben etwas ge-
meinsam: Sie sind offizielle Cities of Design
im Creative Cities Network der UNESCO.
Der Programmkoordinator, der Grazer
Eberhard Schrempf, sieht in diesem Titel
einen „tollen Brand“, den jede Stadt für
sich nutzen kann, aber auch muss. Für
Metropolen, so Schrempf, sei die Bedeu-
tung eine andere als für „second cities“:
„Große Städte haben viele Identitäten“, da
sei „City of Design“ oft nur ein Randaspekt.
Für kleinere Städte entstehe aber eine gro-
ße Chance: „Sie können Vibrance Cities
werden, wo es brodelt.“
AuSen und Innen
Für Schrempf ist es wichtig, dass Design
nicht als Oberflächenbehübschung und
Feuerwerk verstanden und inszeniert wird,
sondern einer „stetigen Entwicklung“ un-
terliegt: „Es geht um Inhalt und Verpackung
– wie viel Produktwahrheit produziere ich?“
Hier haben kleine Städte einen Vorteil.
Wenn unbefangene Besucher von außen
kommen und (nicht nur sich selbst) die
Frage stellen ‚wo ist das Design?‘, finden
sie sich in der Überschaubarkeit einer klei-
neren Stadt eher zurecht. Graz etwa bietet
geführte Design-Rundgänge an, die es in
Berlin nicht gibt. Wobei die Außenstehen-
den auch einen schärferen Blick haben und
Auffälligkeiten wie die Hallengestaltung des
Grazer Hauptbahnhofs oder die vom New
Yorker Künstler und Designer Vito Acconci
gestaltete, künstliche Insel in der Mur (dem
Fluss, der durch Graz führt), intensiver
wahrnehmen als die Bewohner selbst.
Katholisch und Protestantisch
Grundsätzlich geht es aber darum, Design
im genetischen Code einer Stadt zu veran-
kern. Welche Stufe der vierstufigen, euro-
päischen Designleiter, die von „no design“
über „styling“ und „Design als Prozess“ bis
zur höchsten Stufe „Design als Strategie
oder Innovation“ reicht, überhaupt erklom-
men werden kann, hängt auch vom kultu-
rellen Kontext ab: „Je katholischer, desto
oberflächlicher“ ist Schrempfs Theorie.
Während vorwiegend katholische Regi-
onen (vereinfacht: der Süden) durch „viel
Gold und Prunk“, durch „Hülle ohne Inhalt“
charakterisiert seien, dringe das Design in
den protestantischen Regionen des Nor-
dens eher in das tägliche Leben ein.
Weltweit gilt das aber nur bedingt: Das bra-
silianische Curitiba, mit 1,8 Millionen Ein-
/ CITIES OF DESIGN /
WELTWEIT DÜRFEN SICH 16 STÄDTE
ALS UNESCO CITY OF DESIGN
BEZEICHNEN. JEDE GEHT ANDERS
DAMIT UM.
JEDE STADT IST ANDERS
TEXT MARTIN NOVAK
UNESCO
CITIES OF DESIGN:
Beijing
Berlin
Bilbao
Buenos Aires (Bild links)
Curitiba
Dundee
Graz
Helsinki
Kobe
Montréal (Bild oben)
Nagoya
Saint-Etienne
Seoul
Shanghai
Shenzhen
Turin
KARL STOCKER
The power of design.
A journey through
11 UNESCO Cities of Design.
Springer Verlag, Wien,
New York.
EBERHARD SCHREMPF
Programmkoordinator des
internationalen UNESCO City of
Design-Netzwerkes: „Design im
genetischen Code verankern“
wohnern die siebentgrößte Stadt des Lan-
des und eine der jüngsten „Cities of Design“,
hat über die letzten Jahrzehnte ein völlig
neues Verkehrs-„Design“ entwickelt und
damit das Bild der Stadt völlig verändert.
Design-Tipp
Die Stadt Graz veranstaltet im Mai 2015
bereits zum siebenten Mal den „Design-
monat“. Das Thema Design durchzieht in
diesem Monat die gesamte Stadt. Mon-
tréal wird als Partner-„City of Design“
Gast sein. STOP
www.designmonat.at
Die Fußgängerbrücke Puente de la Mujer in Buenos Aires
Foto: Shutterstock
Montréal: Die Partnerstadt des Designmonat Graz 2015. Foto: Shutterstock
⁄ LIFESTYLEHOTELS.NET ⁄ ⁄ 1716 ⁄ ⁄ LIFESTYLEHOTELS.NET ⁄
Die Kreativität spiegelt sich im Inne-
ren des Hotels wider: Jedes Zimmer
erzählt seine eigene Geschichte – von
einer Hochzeit, einer Tanzstunde, ei-
nem Kinofilm, … – und lädt seine Gäste
ein, in diese einzutauchen. Entwickelt
wurde das Konzept von einer Gruppe
junger Künstler aus den Bereichen Fo-
tografie, Grafik und Design. Wichtige
Protagonisten der Geschichten sind
– die Stühle: der George G. Sowden-
Stuhl im Kino, der von Phillipe Starck
in der Tanzstunde oder der weiße von
Verner Panton bei der Hochzeit (natür-
lich in der Rolle der Braut) – Phantasie
ohne Grenzen.
„Design ist ein Teil unseres Lebens, es
soll uns inspirieren und kann – wenn es
richtig eingesetzt ist – ein einmaliges
Erlebnis schaffen“, so Edit Rozsos, Ho-
teldirektorin und Co-Gründerin. Sie war
von Anfang an mit dabei und hat auch
die Herausforderungen während der
Bauphase gemeistert: Ein Wasserturm
aus dem Mittelalter im Fundament – aus-
gegraben und renoviert – wurde in den
Bau integriert und stellt durch den Glas-
boden der Lobby sichtbar den erstaunli-
chen Kontrast zur modernen Architektur
des Hotels dar.
Was die Hoteldirektorin an Budapest
liebt? „Dass ich die Vergangenheit eben-
so spüre, wie die Gegenwart. Atemberau-
bende Gebäude aus früheren Epochen
neben moderner Architektur. Zwischen-
drin die Donau, die Budapest in zwei
Hälften teilt. Ich fahre morgens über eine
Brücke zur Arbeit. Durch die Morgenson-
ne erstrahlt der Fluss in bunten Farben und
die Wellen spiegeln sich an den Fenstern
unseres Hotels.“ STOP
/ LÁNCHÍD 19, BUDAPEST /
EIN LEUCHTTURM AN DER DONAU
Die Überreste des mittelalterlichen Wasserturms wurden in den modernen
Meetingraum integriert.
Foto: Attila Szabó and Miklós Bémer
EDIT ROZSOS LIEBLINGSPLÄTZE:
- Gozsdu: Entertainment, gastronomischer und kultureller Hotspot
- Rudas: Ein neues Spa mit einer großartigen Aussicht über die Stadt
DIE BESTE REISEZEIT:
Von März bis November. Aufgrund des milden Klimas kommen aber auch im Winter immer mehr Touristen in die Stadt.
DAS LÁNCHÍD 19 VERSPRICHT EINE
ATEMBERAUBENDE AUSSICHT: VOM
HOTEL AUF DIE DONAU, ABER AUCH
VOM BUDA ROYAL CASTLE AUF
DER GEGENÜBERLIEGENDEN SEITE
ZURÜCK AUFS HOTEL. DENN DIE
AKKORDEONARTIGE GLASFASSADE
HOLT DAS SAGENHAFT SCHÖNE DO-
NAUUFER IN DIE ZIMMER.
Edit Rozsos, General Manager, Lánchíd 19 Budapest
Woher kommen Ihre Nüsse?
Wir verwenden für unsere Produkte nur
Nüsse aus den dafür geeignetsten Her-
kunftsländern – sei es die berühmte austra-
lische Macadamia oder die spanische Man-
del. Diese hochwertigen Rohwaren werden
in traditioneller Handarbeit frisch zubereitet
und von Kunden in der Hotellerie, Gastrono-
mie und im Feinkostsegment sehr geschätzt.
Auch Firmen nutzen gerne diese Möglichkeit,
um ihren Mitarbeitern und Partnern eine klei-
ne Aufmerksamkeit anzubieten. Wer dort auf
den Geschmack gekommen ist, kann seinen
Nussvorrat natürlich auch als Endverbraucher
in unserem Online-Shop beziehen.
Frisch zubereitet?
Richtig – Nüsse von Kern gibt es nicht auf Lager.
Sie werden erst nach Eingang der Bestellung
bearbeitet. Das ist unsere Frische-Garantie.
Warum haben sich Nüsse in Hotelbars
eingebürgert?
Nüsse passen einfach gut zu jedem Getränk
und sind daher ein fester Bestandteil, wenn es
darum geht, seinen Gästen einen angenehmen
Abend zu bereiten.
Welche Nüsse eignen sich besonders gut
für Hotelbars?
Würzige und salzige Varianten. Gerne genom-
men werden dort etwa die Nussmischungen Sa-
fari, Marrakesch-Mix, V.I.P. Curry oder der klassi-
sche Bar-Mix.
Ihre liebste Hotelbar?
Es gibt so viele tolle Hotelbars, in denen ich gerne
einen angenehmen Abend verbringe – mit einem
Getränk und mit leckeren Nüssen! STOP
/ V8 HOTEL, STUTTGART /
FÜR OLDTIMER UND YOUNGTIMER
/ HAMBURG /
FRISCHE NÜSSE FÜR COOLE BARS
In einem denkmalgeschützten Gebäude, in der
MOTORWORLD Region in Stuttgart, präsentiert sich in
Böblingen seit dem Jahr 2010 ein Themen- und Design-
hotel, das rund um das Automobil konzipiert wurde. Die
Gäste tauchen in eine für diesen Standort authentische
Umgebung ein, voll von geschichtlichem Charme in-
mitten von Oldtimern, Youngtimern, Sportwagen und
Architektur. Das Konzept beinhaltet unter anderem
zehn verschiedene Themenzimmer, wie die Werkstatt,
die Tankstelle oder das Autokino sowie einen halben
Liter Wasser bei der Abreise – ob dieser für das Fahr-
zeug oder den Fahrer selbst bestimmt ist, kann spon-
tan entschieden werden.
Einen guten Überblick über die Region und Stuttgart,
die Stadt „zwischen Wald und Reben“, lässt sich am
Killesbergturm gewinnen. Shopping-freudige kom-
men in der Königstrasse auf ihre Kosten.STOP
Foto: KERNenergie Denis Burghardt, Geschäftsführer
Simeon Schad, Inhaber V8 Hotel
NÜSSE SIND IN HOTELBARS LÄNGST ZUR SELBSTVERSTÄNDLICHKEIT GEWORDEN. BARKEEPER SERVIEREN SIE
GESCHÄFTSREISENDEN ZUM FEIERABEND-BIER UND URLAUBERN ZUM COCKTAIL NACH EINEM ANSTRENGEN-
DEN SIGHTSEEING-TAG. ABER WAS WISSEN WIR EIGENTLICH ÜBER DIESE NÜSSE? WO KOMMEN SIE HER? UND:
WIE FRISCH SIND SIE? DENIS BURGHARDT VON KERN ENERGIE WEIS DIE ANTWORTEN.
mehr Informationen unter:www.lifestylehotels.net/lanchid-19
mehr Informationen unter:www.lifestylehotels.net/v8-hotel
Foto: Frank Hoppe
mehr Informationen unter:www.kern-energie.com
⁄ LIFESTYLEHOTELS.NET ⁄ ⁄ 1918 ⁄ ⁄ LIFESTYLEHOTELS.NET ⁄ / ISSUE NO 02 / 2015 /
Das Entree
Im chinesischen Bad gibt es Kleidung
vor Ort, die Gäste erhalten Handtücher.
Zwischen Sträuchern und Palmen plau-
dern Damen mit Frottee-Turbanen bei
einer Tasse Tee – auf Wunsch rund um
die Uhr.
Der HeiSraum
Neben Sauna und Dampfbad gibt es
verschiedene Sprudelbecken mit Mas-
sagedüsen, ein Rosenblütenbad, ein
Holzkohlebad oder ein duftendes chine-
sisches Kräuterbad. Nicht jedermanns
Sache ist das Ginsengbad: der gelbliche
Schaum kann abschrecken, ist jedoch
ein Qualitätszeichen – Synthetik-Zusätze
schäumen weiß oder gar nicht, echter
Ginseng hingegen gelb.
Die Behandlungen
Angeboten werden unterschiedliche Mas-
sagen und Beauty-Behandlungen. Das
rhythmische Klopfen der Hände der Mas-
seure begleitet den Gast von Beginn an.
Wer sich peelen lässt, darf nicht zimper-
lich sein: Das „Scrubbing“ kann mitunter
schmerzhaft sein, bis sich der Körper an
die raue Berührung gewöhnt.
Da in chinesischen Badehäusern die Ge-
schlechter strikt getrennt sind, gibt es auch
eigene Haar- und Hautpflegeräume für
Männer und Frauen: Es wird gekämmt, ge-
cremt, gebürstet und auch rasiert. STOP
ZWISCHEN SEIFENSCHAUM UND GINSENG
Das Entree
Im traditionellen türkischen Hamam wird
der Badegast in ein rot-weiß-kariertes
Baumwolltuch (Pestemal) gehüllt und in das
Herzstück des Bades geleitet: einen körper-
warmen Raum, in dessen Kuppel sternför-
mige Öffnungen eingelassen sind. Sie ahmt
das himmlische Firmament nach und lässt
ein wenig Licht einfallen. Hier wird das Wa-
schungsritual vollzogen: Warmes Wasser
wird mit Kupferschalen aus Marmorbecken
geschöpft und über den Körper geschüttet.
Der HeiSraum
Danach geht’s weiter in das Schwitzbad:
Auf dem „Nabelstein“, einem Steinpodest,
lockern sich die Muskeln und die Hautporen
öffnen sich – kein Wunder, bei einer Tem-
peratur von 50 Grad Celsius und einer Luft-
feuchtigkeit von 60 Prozent.
Die Behandlungen
Nach dem Waschungsritual und dem
Schwitzbad macht sich der ausgebildete
Hamam-Meister bereit zum Körperpeeling:
Er streift sich Handschuhe über, die aus
Seide, Kokosfaser oder Ziegenhaar beste-
hen und bearbeitet sanft die Haut. So wird
das Bindegewebe gut durchblutet und der
Stoffwechsel angeregt.
Spektakulär ist auch die Seifenschaummas-
sage: Der „Masör“ taucht einen kleinen Sack
aus Leinen in eine Lauge aus Kernseife und
pustet hinein, um ihn aufzuschäumen: Gro-
ße Flocken senken sich auf den Badegast
– bis er völlig unter ihnen verschwindet. STOP
/ WELLNESS /
/ STYLE /
TEPPICHE ERZÄHLEN GESCHICHTENEIN JUNGE IST FASZINIERT VON EINEM TEPPICH AN DER WAND. HEUTE, EIN PAAR JAHRZEHNTE SPÄTER, GLITZERN
SEINE AUGEN NOCH IMMER, WENN ER ÜBER DIESE „BEGEHBAREN BILDER“ SPRICHT. EIN BESUCH BEIM WELTEN-
BUMMLER HARALD GEBA – TEPPICHDESIGNER, -HERSTELLER UND -HÄNDLER AUS LEIDENSCHAFT.
TEXT NICOLE SCHWAR
Leise klingt die Glocke beim Öffnen
der Tür. Unter den Füßen verleiht ein
Teppich ein behagliches Gefühl in die-
sem hohen Altbau mitten in der Innen-
stadt von Graz. Wie häufig der Teppich
wohl getauscht werden muss, wenn
ständig Menschen mit regennassen
Schuhen darauf treten? Der Gedanke
verfliegt, denn die positive Atmosphäre
lenkt ab: warme Beleuchtung, stilvolles
Interieur, eine freundliche Begrüßung
per Handschlag durch eine Mitarbeite-
rin. Der Eigentümer, Harald Geba, dis-
kutiert mit einer Dekorateurin über ein
neues Pult im Atelier: Darauf liegt ein
riesiger, rubinroter Teppich. Harald Geba
fragt, ob er nicht zu wuchtig wäre, direkt
hier im Eingangsbereich. Der Inhaber
hat ein außergewöhnliches Gespür für
Design. Und für Komfort. Ein paar Stu-
fen führen hinauf in das Büro des Chefs,
Kaffee wird gebracht – die Geschichte
beginnt…
Bereits als Kind hat Harald Geba sein In-
teresse für Teppiche entwickelt. Der Va-
ter eines Freundes handelte mit antiken
Waren, Geba hat sich als kleiner Junge
„in den Teppichen an den Wänden verlo-
ren“, wie er sagt. Mit 24 Jahren, bereits bei
einem Händler für orientalische Teppiche
angestellt, beschloss er, für ein halbes Jahr
nach London zu gehen – damals das Mek-
ka antiker Teppiche. Mit umgerechnet 300
Euro in der Tasche machte er sich auf den
Weg. Bereits nach einer Woche waren ein
Job, die Sprachschule und eine Wohnung
gefunden, denn „mit Leidenschaft und Op-
timismus erreicht man alles“.
An London denkt er gerne zurück, denn
das war die Stadt, in der er auf moderne
Malerei aufmerksam wurde. London hat ihn
inspiriert, Malerei als Motiv für Teppiche zu
verwenden. Mit ersten Designvorschlägen
kam er zurück nach Graz, schon packte ihn
wieder die Sehnsucht nach der Ferne. Das
nächste Ziel war die Türkei. In Zentralanato-
lien lernte er „Knüpfer-Familien“ kennen, die
in der Lage waren, seine Designs auch tat-
sächlich umzusetzen. Die Herausforderung
war, eine Balance zu finden zwischen der
eigenen Designvorstellung und der künstle-
rischen Freiheit der Knüpfer. Die Worte „In
scha‘a ll ah“ hat Harald Geba zu dieser Zeit
sehr oft gehört: so Gott will – kommt der
Teppich wie bestellt.
Der Produktionsstandort hat sich mittler-
weile nach Nepal verlagert. Geba-Teppiche
werden ausschließlich im Gebirgswasser
gereinigt, in der Sonne getrocknet und von
Hand geknüpft. In Nepal besitzt Harald
Geba mittlerweile zwei Ateliers, die in auf-
wändigen Verfahren sogar Teppiche aus
Brennnesseln oder Hanf herstellen. Im Ge-
gensatz zu Schafwolle oder synthetischen
Fasern vertragen Allergiker diese Teppiche
auch. Hanfteppiche werden gerne in Hotels
verwendet – sie sind unverwüstlich und eig-
nen sich sogar für Spa-Bereiche mit hoher
Luftfeuchtigkeit. Somit ist auch die zu Be-
ginn gestellte Frage beantwortet: Der Tep-
pich im Eingangsbereich des Ateliers ist aus
Hanf. Vor rund 30 Jahren hat sich Harald
Foto: Geba
Harald Geba, Inhaber von Teppichgalerie Geba in Graz
Geba selbstständig gemacht und kann seit-
her seine unbändige Reiselust mit dem Be-
ruf verbinden: Von seinem Firmenstandort in
Graz bereist er regelmäßig Designmessen
auf der ganzen Welt.
Auf die Frage, welche Stadt ihn am meis-
ten in seinem Tun beeinflusst hat, antwor-
tet er: „Definitiv New York!“. Von dieser
Metropole war er so hingerissen, dass
aus der dort erlebten Vielfalt und dem
pulsierenden Leben eine eigene Design-
linie entstanden ist. „Jeder Teppich hat
eine Seele – genauso wie jede Stadt eine
Seele hat. Teppiche verändern den Ge-
mütszustand positiv, mit so manchem De-
sign kann man Menschen wieder auf den
Teppich zurückholen“, meint Harald Geba.
Die absolut schönste Stadt der Welt ist für
ihn dennoch Paris –zwei Besuche pro Jahr
ist das Minimum. Manchmal hat er das
Glück, bereits am frühen Morgen dort anzu-
kommen, wenn die Rollläden der Geschäf-
te noch geschlossen sind und die Stadt
schläft. Diese Stimmung zu erleben, ist sein
persönlicher Geheimtipp – neben dem Tou-
ristenmagneten Sacre Coeur.
Mit den Jahren haben sich nicht nur die An-
sprüche von Gebas Auftraggebern, sondern
auch diese selbst verändert. Mittlerweile
arbeitet er für Marken wie Emanuel Unga-
ro oder Hand in Hand mit namhaften Ar-
chitekten, wie Richard Meier aus New York
„Teppiche haben Geschichten zu erzählen. Wir wollen ihren Erzählungen lauschen und mit ihnen auf Reisen gehen.“ Harald Geba
und Interior Designern. Gemeinsam werden
Designs entworfen, die Harald Geba auf die
Wünsche der Kunden abgestimmt produ-
ziert und in die ganze Welt liefert. Die „be-
gehbaren Bilder“, wie er seine Teppiche
liebevoll nennt, sind sowohl international als
auch regional zu bewundern – wie zum Bei-
spiel im Hotel Loisium in der Südsteiermark
(Österreich). STOP
TEXT NICOLE SCHWAR
ZIEGENHAARMASSAGE ODER PEELING PER HAND? SCHAUMFLOCKE
ODER ROSENBLÜTE? ES GIBT ZAHLREICHE UNTERSCHIEDE IN DER
TÜRKISCHEN UND CHINESISCHEN BADEKULTUR. ABER AUCH VIELE
GEMEINSAMKEITEN…
KLINGELNDE HANDYS, MENSCHENMASSEN AUF DEN STRASEN UND BRUMMENDE MOTOREN BE-
GLEITEN UNS IN JEDER GRÖSSEREN STADT. ES IST ZEIT FÜR EINE FLUCHT AUS DER ALLTÄGLICHEN
TRETMÜHLE: TAUSCHEN WIR HEKTIK GEGEN RUHE – IM BADEHAUS! SCHUHE ABSTREIFEN, DIE
FEUCHTE WÄRME SPÜREN, IM HINTERGRUND NUR DAS LEISE SPRUDELN DES WASSERS.
DAS RUNDHERUM
Hier liegen die wahrscheinlich größten Unterschiede: Während in türkischen Bädern eine Philosophie der Reinigung durch Ruhe und Entspannung herrscht, gibt es in gehobenen chinesischen Bädern eigene Freizeit-bereiche – Restaurants und Karaoke-Bars inklusive.
Foto: Shutterstock
⁄ LIFESTYLEHOTELS.NET ⁄ ⁄ 2120 ⁄ ⁄ LIFESTYLEHOTELS.NET ⁄ / ISSUE NO 02 / 2015 /
THE STYLEMATE
DISA
The Last Conspiracy
Die letzte Verschwörung, entwickelt funktionelles Schuhwerk mit postmoder-nem Vermächtnis. Jede Kollektion baut auf experimentelle Prämissen – neue Produktionsverfahren und –prozesse sind willkommen. Beim DISA-Stiefel heißt das Experiment Pferdeleder – es verleiht dem Schuh durch seine feinen Fasern einen außergewöhnlichen Charakter und besitzt auch nach Jahren eine überaus anmutige Eleganz. Verarbeitet ist der Stiefel im Goodyear-Ver-fahren: Die Schuhe werden maschinell genäht, die Produktionsdauer ist hö-her. Unternehmen trainieren ihre Mitarbeiter jahrelang, um dieses Wissen weiterzugeben. Der Schuh hält 20 Jahre oder länger, wenn Sie ihn gut be-handeln. www.secretroom.at STOP
LIFESTYLEHOTELS The Book 11TH EDITION
LIFESTYLEHOTELS The Book 11th im neuen Format präsentiert auf rund 500 Seiten einzigartige LIFESTYLEHOTELS, die in der moder-nen Hotellerie als Synonym für einen individuellen Lebensstil ste-hen. Das Buch stellt mit dem neu gestalteten Layout eine Inspirati-on für designorientierte Reisende dar. Jedes Hotel wird auf vier Seiten umfangreich mit detaillierter Beschreibung, Best Room und großformatigen Bildern dargestellt.www.lifestylehotels.net/shop STOP
GEBA
Ein Teppich ist mehr als ein Bodenbelag.
Er ist textiles Kunstwerk und Wohlfühlfaktor. Er strukturiert den Raum und schafft Oasen der Ruhe. Er ist eine Spielwiese, auf der man sitzen, liegen, Musik hören, reden, lesen oder einfach entspan-nen kann. So verändert ein Teppich die Art, wie Räume wahrgenommen und genutzt werden. Das ist die Philosophie von Geba: In der Verbindung von traditioneller Handwerkskunst und zeitgemä-ßem Design wollen die High-End-Design-Spezialisten Menschen für Teppiche begeistern. Die kre-ativen Entwürfe in bester Fair-trade-Qualität schmücken private Domizile ebenso wie internationa-le Hotels oder den Salzburger Dom. www.geba.cc STOP
WIRO
EASY TO HANDLE
Die Wiro, eine hippe Leuchte aus Draht, ist in den Farben Rost oder Schwarz erhältlich. Sie präsentiert sich in einem zarten, nahezu transparenten Design, das Ihren Räumen einen avantgardistischen Touch verleiht. Das warme Candle-Light Stimmungslicht (2200 K, 2700 K) und die einfache Dimmfunktion verwandeln Ihr Zuhause oder Ihr Restaurant in eine einzigartige Location, die für diverse Anlässe unterschiedlich inszeniert werden kann. Sie können feiern, romantisch dinieren oder einfach nur alleine den Sportteil lesen: Sie sind am Drücker und Wiro liefert das passende Licht. www.weverducre.com STOP
KARL STOCKER, THE POWER OF DESIGN
„The Power of Design“ versteht sich als kompakte Einführung in die UNESCO Cities of Design. Vertiefend werden an kon-kreten Fallbeispielen die unterschiedlichen Zugänge der einzelnen Städte, Design als Motor für ihre aktuelle und zukünftige Entwicklung zu nutzen, beschrieben. Eine besondere Qualität erhält die Publikation durch Interviews, die der Autor im Rahmen seiner Reise durch alle Städte mit DesignerInnen, AktivistInnen, Verantwortlichen und kritischen BeobachterInnen durchgeführt hat. „The Power of Design“ zeigt, wie unterschiedlich und vielfältig der Begriff „Design“ über die Kontinente hinweg interpretiert und verwendet wird. Entstanden ist ein abwechslungsreiches, reich bebildertes Lesebuch, das so genannte harte Fakten mit persönlichen Eindrücken und subjektiven Sichtweisen kombiniert.Taschenbuch (236 Seiten), Springer Verlag, ISBN-10: 3709115825 (englisch) STOP
11 TH
NEVILLE CLEAN & SHAVE
Das Clean & Shave spart Zeit beim Städteurlaub: Einfach aufschäumen, Gesicht reinigen oder den Schaum für die Ra-sur verwenden, danach wieder abwaschen. Feuchtigkeits-spendende Zuckerrübenextrakte und Aloe Vera sorgen für sanfte und weiche Haut (auch nach der Rasur). Für alle Haut-typen geeignet. www.neville.co.uk STOP
MONCLER JACKET
Diese Jacket von Moncler ist der perfekte Reisebegleiter für den urbanen Nomaden. Leicht und robust, elegant und sportlich – es passt sich jeder Lage an und bleibt dennoch ein eigenständiges Statement seines Trägers – in allen Städten der Welt. www. knilli.at, www.moncler.com STOP
⁄ LIFESTYLEHOTELS.NET ⁄ ⁄ 2322 ⁄ ⁄ LIFESTYLEHOTELS.NET ⁄
NEW MEMBERSBOUTIQUE-LUXUS-WOHNZIMMER„Klein, fein, persönlich, anders, offen, lei-
denschaftlich … wir lieben Menschen, und
das sollte man auch spüren“, so beschreibt
Florian Gartner sein Haus. Das Hotel Gart-
ner wurde im Jahr 1961 gebaut und 2008
komplett umgebaut und renoviert. Die He-
rausforderung bestand darin, in Einklang
mit den Technikern gute Voraussetzungen
für die spätere tägliche Hotelarbeit und vor
allem für eine gästeorientierte private „Wohn-
zimmer-Atmosphäre“ zu schaffen. Die stark
künstlerische Ausrichtung ist überall im Ho-
tel spürbar: wunderbare Gemälde, riesige
Fotografien, zeitgenössische Skulpturen
/ HOTEL GARTNER, DORF TIROL BEI MERAN /
Foto: www.sportresidenz-zillertal.at
und flippige Möbel aus verschiedensten
Stil-Epochen. Die zweisprachige Kultur-
Landschaft wird am Einrichtungsmix von
Tiroler Bauernelementen mit mediterranem
Chic deutlich. Das Besondere am Dorf Tirol:
Die fantastische Lage über den Dächern von
Meran – mit direkter Anbindung an die Stadt
via Promenade oder Sessellift. Unbedingt
sehenswert sind die am Rand von Meran
gelegenen und über einen äußerst interes-
santen Spazierweg durch das Villenviertel
Obermais erreichbaren botanischen Gärten
von Trauttmansdorff.
BARFUSS DURCHS GRASDie Menschen zur Ruhe zu bringen, ist das
erklärte Ziel des La Casies in Südtirol. Unter-
stützt wird dies durch die Verbundenheit mit
der Natur, gesunde Entspannung, gezieltes
Essen und optimale Bewegung. Als Gast hat
man die Möglichkeit, mit dem Hausherren
Sepp auf eine Wanderung zu gehen, oder
einfach barfuß im Gras zu spazieren. Hier im
Gsiesertal kann man die Natur beobachten
und erleben. Auf der hauseigenen Mess-
nerhütte auf der Pidig-Alm wird frisches
Bauernbrot gebacken – selbst zubereitete
Butter inklusive. So gewinnen die Gäste gu-
ten Einblick in das bäuerliche Leben. Natür-
lich ist es aber auch möglich, einfach nur zu
/ LA CASIES, GSIESERTAL IN SÜDTIROL /
entspannen – zum Beispiel im hoteleigenen
Wellnessbereich. Das Konzept ist zugleich
die Philosophie des Hauses und lautet
„Mountain Living“. Durch die Ausstattung
des Hotels mit Naturprodukten, wie Schur-
wolle, Stein und Holz, spüren die Gäste die
Natur innerhalb und außerhalb des Hotels
gleichermaßen. Der Geheimtipp des Chefs
ist eine Wanderung zu den knapp 3.000
Metern hohen Drei Zinnen, die inmitten eines
Naturparks liegen, und seit dem Jahr 2009
UNESCO Weltnaturerbe sind.
Eröffnung: Mai 2015
FACETTENREICHNur wenige Kilometer von Ischgl entfernt, er-
wartet die Gäste im Zhero neben aufregen-
dem Design und eindrucksvoller Architektur,
eine außergewöhnliche Alpinlandschaft von
besonderer Ästhetik. Je nach Lust und Lau-
ne können die Gäste hier die Seele baumeln
lassen oder dem Wintersport frönen und das
reichhaltige Angebot an Aprés-Ski-Angebo-
ten auskosten. Das Hotel selbst ist ebenso
fantastisch wie die Landschaft und punktet
bei Designliebhabern mit vielen Facetten.
Die Architektur der atemberaubenden Fas-
sade ist aus Glas, Holz und Stein und fügt
sich durch diese natürlichen Materialien per-
fekt in die alpine Landschaft ein. Auch im
Inneren sorgen Oberflächen aus Holz, Stein
und Fell für ein harmonisches und stim-
mungsvolles Bild.
/ HOTEL ZHERO KAPPL, ISCHGL /
/ FASHION /
COLETTE
PARIS
Er ist so etwas wie die Mutter aller Concept-
Stores. Hier gibt es Mode für Frauen und
Männer, aber auch Schmuck und Acces-
soires von traditionellen, angesagten und
solchen Designern, die erst bekannt werden
müssen. Was sie aber rasch werden, wenn
Colette sie im Sortiment hat.
DARKROOM
LONDON
Darkroom ist eigentlich Darkrooms, denn es
gibt zwei davon in London. Darkroom hat
eine eigene Philosophie: Grafische Kontras-
te, geometrische Formen und die strukturel-
le Einfachheit modernen und postmodernen
Designs prägen das Angebot für Frauen und
Männer. Zusätzlich gibt es Wohnaccessoires.
BARBER & PARLOUR
LONDON
Schaut älter aus als andere ältere Shops.
Obwohl er erst 2014 gegründet wurde. Auf
drei Etagen findet man hier alles, von Le-
bensmitteln, über Mode, bis zum Schön-
heitssalon und zur Bar.
10CORSO COMO
MAILAND
Ebenfalls ein Klassiker mit Kultstatus in der
italienischen Einkaufsmetropole. Hier ist alles
ein wenig verspielt. Das beginnt bereits mit
dem Logo des amerikanischen Künstlers
Kris Ruhs. Die frühere Modejournalistin Car-
la Sozzani bietet hier an Lebensmitteln, Fa-
shion, Musik, Kunst und Lifestyle an, was ihr
gefällt. Wer es nicht nach Mailand schafft, hat
Alternativen. 10Corso Como gibt es auch in
Seoul, Shanghai und Peking.
HOT SHOPS
STEPHAN LANZER
Gemeinsam mit seiner Mutter leitet Stephan Lanzer das 1948 gegründete Modehaus Knilli am Grazer Joanneumring und führt Topmarken, wie Dolce & Gabbana oder Etro. Im Rahmen des For-mats „Design in the City“ präsentiert er in seiner Lounge außerdem das Designlabel Fanny&mari, das recycelte Möbel und kleine Gegenstände charmant zu neuem Nutzen umwandelt.www.knilli.at
„Kunst und Design sind eine gute Kombination zur Mode“
URBAN OUTFITTERS
STOCKHOLM
Wie der Name schon sagt … hier gibt es
(nicht nur) nordisches Design, Fashion für
Frauen und Männer, Geschenke, Acces-
soires … auch Vintage-Liebhaber werden
hier das Passende finden.
MAXIMILIAN
BOZEN
Ein Spezialtipp von Stephan Lanzer: Seit 25
Jahren bietet Maximilian im eher konserva-
tiven Südtirol Mode für Frauen und Männer
von einer Vielzahl internationaler Designer –
Schuhe und Accessoires inklusive.
PATRICK ROGER CHOCOLATERIE
BRÜSSEL
Dieses Konzept ist einfach: Schokolade.
Ungewöhnlich ist aber, dass der Chocola-
tier kein Belgier, sondern Franzose ist. Auch
ungewöhnlich, dass er im Zentrum der EU-
Hauptstadt nicht nur Schokolade in der üb-
lichen Form anbietet, sondern regelrechte
Schokoladeskulpturen.
FLAGSHIP UND MONOLABEL STORES SIND ZWAR REPRÄSENTATIV, ABER SIE SIND ÜBERALL SEHR ÄHNLICH.
WER EINZIGARTIGKEIT SUCHT, MUSS MULTILABEL UND CONCEPT-STORES AUFSUCHEN. EINE GANZ KLEINE
AUSWAHL, ZUSAMMENGESTELLT VOM MODEPROFI STEPHAN LANZER.
TIPP
Alle hier angeführten Concept-Stores verkaufen
auch online. Allerdings: Das authentische Concept-
Store Erlebnis gibt es nur direkt im Shop. Leider.
Oder glücklicherweise.
Foto: Barber & Parlour
Foto: Schiffer
Foto: Hotel Gartner
Foto: La Casies
foto: Hotel Zhero Kappl
⁄ LIFESTYLEHOTELS.NET ⁄ ⁄ 2524 ⁄ ⁄ LIFESTYLEHOTELS.NET ⁄ / ISSUE NO 02 / 2015 /
/ ARCHITEKTUR /
Klassiker der Moderne: Rotterdam
Zwei historische Ereignisse haben Rot-
terdams Entwicklung nachhaltig geprägt:
Da waren einmal die Bombardements im
zweiten Weltkrieg, die vor allem wegen der
ausgedehnten Brände schreckliche Zerstö-
rungen brachten, damit aber auch Raum für
Neues schufen. Und es war der Wandel zur
Container-Schifffahrt in den 60er-Jahren des
vorigen Jahrhunderts: Alte Hafengebäude
zur Lagerung der Waren wurden nicht mehr
benötigt, die Container brauchten nur mehr
Flächen – und die hatte Rotterdam (etwa im
Gegensatz zu Amsterdam) dann zu Genüge.
Der Architekt Michael Homann schwärmt
von Rotterdam: „Die Stadt ist einfach.“ Viel-
fach hat er sie bereist und ihr in seinem Buch
„global specific“ ein eigenes Kapitel „Transit-
stadt der späten Moderne“ gewidmet. Das
Zentrum von Rotterdam schmiegt sich an
die Nieuwe (neue) Maas, die früher die südli-
che Grenze der größten Hafenstadt Europas
(und nach Shanghai und Singapur der dritt-
größten der Welt) bildete. Sehenswert ist die
Lijnbaan, ein Geschäftsviertel, das von den
Architekten Van der Broek und Bakema im
Rahmen des Wiederaufbaus konzipiert wur-
de: Eine revolutionäre Ordnung durchdach-
ter Straßenräume für den Warentausch, ein
transitorischer Raum, eingeteilt in zuliefernde
und in wegkaufende Bereiche. Der älteste Teil
des neuen Rotterdam ist immer noch zeitge-
mäß, entspricht auch dem Lifestyle des 21.
Jahrhunderts. Nordwestlich davon liegt der
Schouburgplein (Theaterplatz) als kulturelles
Zentrum. Der Platz fungiert als städtische
Bühne und interaktiver Raum. Die Beleuch-
tungskörper des Platzes greifen das Bild der
alten Hafenkräne auf. Weiter südlich, als In-
sel in der neuen Maas, liegt Noordereiland,
und das ist wirklich alt. Früher lebten hier die
Schiffseigner. Als sie verschwanden, zog
das touristische Leben in die Hafenroman-
tik ein. Unmittelbar westlich davon führt
die Erasmusbrücke über die neue Maas:
Die weiße Schrägseilbrücke, ein Meister-
werk der Brückenbaukunst von Berkel &
Bos, verdankt ihre Entstehung der Ab-
neigung der Holländer gegen Brücken,
weiß Architekt Homann. Weil sie durch
Brücken den Lauf und den Eindruck des
Flusses gefährdet sahen, musste es eine
besonders schöne und durfte es ein sehr
teure sein. Diese Erasmusbrücke domi-
niert den Kop van Zuid (den Kopf des
Südens) als alten Teil des Hafens, der
nach dem Zweiten Weltkrieg immer mehr
verfiel und in den 90er-Jahren wachge-
küsst wurde. Einst der abstoßendste Teil
der Stadt ist er heute ein anspruchsvolles
Wohn- und Geschäftsviertel. Vom alten
Hafen ist kaum etwas übrig, bekannt
ist aber das „Hotel New York“, aus dem
früher die Emigranten nach Nordamerika
abreisten. Heute ist es in erster Linie ein
Restaurant. „Die Nutzung ändert sich“,
dieses Phänomen sei vor allem in leben-
digen Hafenstädten ganz besonders zu
beobachten. Und Rotterdam ist eine
der lebendigsten – „eine Stadt der offe-
nen Räume“, so Homann.
Alt & Quicklebendig: Amsterdam
Das größere Amsterdam, die Haupt-
stadt der Niederlande, ist auch Ha-
fenstadt. Aber hier war es kaum not-
wendig, Neues zu entwickeln, weil
Amsterdam das Glück hatte, im Zwei-
ten Weltkrieg weitgehend verschont
zu bleiben. Gleichzeitig konnte es sich
nicht, so wie Rotterdam, ausdehnen.
Daher bietet die historische Innenstadt
immer noch ein beeindruckendes En-
semble, insbesondere aus dem 17. Jahr-
hundert, dem „Goldenen Zeitalter“ der
Niederlande. Zu den klassischen Sehens-
würdigkeiten gehören der Dam (Stadt-
platz), der Königliche Palast und die Börse.
Moderne Interventionen sind das Rathaus
und die Oper von Wilhelm Holzbauer und
Cornelius Gregorius.
In der Hafenstadt gibt es auch (künstli-
che) Hafeninseln. Entstanden sind sie im
17. Jahrhundert. Die dort ansässigen Pro-
duktionsbetriebe haben bis zum Ende des
vorigen Jahrhunderts aber nahezu alle ihre
wirtschaftliche Bedeutung verloren. Aus
Wirtschaftsraum wurde Wohnraum für
mehr als 15.000 Menschen. Die ehemali-
gen Docks veränderten sich zu attraktiven,
jungen Wohngegenden mit experimenteller,
postmoderner Architektur. Ein herausra-
gendes Beispiel umgenutzter Architektur in
Amsterdam ist „The Bank“. Errichtet 1926
sollte die Solidität des Gebäudes die Sicher-
heit des hier veranlagten Kapitals symboli-
sieren. Aber die „Amsterdamschen Bank“
verlor durch Fusionen und Umgründungen
schließlich ihre Bedeutung. Nachdem das
Gebäude zu verfallen begann, wurde es nach
der Jahrtausendwende in ein spektakulären
Geschäfts- und Bürohaus verwandelt. Jetzt
kann man hier nicht mehr Geld an – man gibt
es aus – im Concept Store Marqt, in Restau-
rants und Cafés.
Neu ist alt: Kopenhagen
Ein Hafen ist auch die dänische Hauptstadt
Kopenhagen. Auch Kopenhagen blieb im
Krieg unversehrt, es war also auch kein Neu-
beginn nötig. Der Name Nyhafn (neuer Hafen)
führt daher in die Irre: Er ist mehrere Jahrhun-
derte alt und spielt auch nur mehr Hafen, seine
STÄDTE IM FLUSSwirtschaftliche Bedeutung verlor er bereits im
19. Jahrhundert. Aber als Vergnügungsviertel
mit zahlreichen Restaurants und Bierstuben
bietet Nyhafn immer noch Hafenatmosphäre
im klassischen Sinn und ist daher einer der
größten touristischen Anziehungspunkte Ko-
penhagens.
Das hat auch mit seinem berühmtesten Be-
wohner zu tun: Der Märchendichter Hans
Christian Andersen hat hier viele Jahre im
Nyhafn gelebt und zahlreiche seiner Märchen
verfasst, auch die „Prinzessin auf der Erbse“.
An den Dichter erinnert auch die Skulptur der
„Kleinen Meerjungfrau“, die sich seit einigen
Jahren im Wortsinn im Hafen befindet: Um
die Statue vor Vandalen zu schützen, wurde
sie weit ins Wasser versetzt.
Noch mehr Andersen bietet das Andersen
Hotel in Kopenhagen. Die Kombination aus
buntem, trendigem Dekor und einem herz-
lichen Service im Entree – Sushi und eine
breite Auswahl internationaler Weine inklu-
sive – laden von Beginn an zum Wohlfühlen
ein. Die Nicht-Benützung des Lifts wird mit
köstlichen Leckereien belohnt: Auf jeder Eta-
ge stehen bis zum Rand gefüllte Schalen mit
Keksen und Bonbons. Ein weiteres Plus ist
die zentrale Lage im Stadtteil Vesterbro – die
Mikkeler Bierbrauerei und der Hauptbahnhof
befinden sich gleich ums Eck. Wer möchte,
kann die Gegend auch mit dem Rad erkun-
den – das kann man sich an der Rezeption
ausleihen.
www.weverducre.com
The soft, gentle light generated by WIRO and CORK makes them true romantics.That is why the new LED luminaires from Wever & Ducré are ideal for the honeymoon suite. These creative eye-catchers not only provide a perfect candlelight effect (2200K), but also produce surprising room atmosphere. So it’s no wonder that they help create the right mood at the city’s hottest bars and clubs.
Their secret? The combination of innovative design and an especially warm colour temperature. Don’t let anyone tell you that you can’t turn on the romance with the push of a button.
Right light – right mood.
Hot
el W
iesl
er | G
raz |
Aus
tria
WD_AZ_Soulmate_297x420_RZ.indd 2 05.02.15 08:45
HOTELTIPP AMSTERDAM:
HOTEL SIR ALBERT
Herzlich willkommen im Zuhause des modernen Aristokraten „Sir Albert“, der auf seinen Reisen unterschiedliche Kunstwerke und Artefakte gesammelt hat, um sie in sein schmuckes Boutique-Hotel im Zentrum Amsterdams zu integrieren. Von Architektur-Zeitschriften gefeiert, präsentiert sich das Haus – entstanden in einer alten Diamantenfabrik – auch selbst als Diamant des 19. Jahrhunderts: Hohe Räume, Artefakte im viktorianischen Design und 90 individuell designte Zimmer, von denen viele einen außergewöhnlichen Blick auf das umgebende Kanalsystem Amsterdams eröffnen. Laut Mark Smith vom „Daily Traveler“ ist das Sir Albert das sexyeste Hotel in Amsterdam – kein Wunder dass Stars, wie Lady Gaga hier ein und aus gehen.
mehr Informationen unter:www.lifestylehotels.net/andersen-hotelwww.lifestylehotels.net/sir-albert
HAFENSTÄDTE VERWANDELN SICH RASCHER UND STETIGER, ALS ANDERE CITIES.
MIT DER NUTZUNG WANDELT SICH AUCH DIE ARCHITEKTUR. MEHR ODER WENIGER.
Hotel Sir Albert, Amsterdam
Erasmusbrücke, Rotterdam Andersen Hotel, Kopenhagen
Foto: Shutterstock
⁄ LIFESTYLEHOTELS.NET ⁄ ⁄ 27
GRIECHENLAND
Kreta / Elounda Gulf Villas & Suites
GROSSBRITANNIEN
London / Sanderson
London / St Martins Lane
ITALIEN
Amalfi Küste / Casa Angelina
Dorf Tirol / Hotel Gartner
Gsieser Tal / La Casies
Kaltern am See / Gius La Residenza
Lombardei / Hotel Larice
Meran / Arosea Life Balance Hotel
Meran / Design Hotel Tyrol
Meran / Miramonti Boutique Hotel
Rabland / Design Hotel Tyrol
Rimini / i-Suite
Sardinien / Cala Caterina
Sardinien / La Coluccia Hotel
Venedig / Ca‘Sagredo Hotel
Venedig / Palazzina G
Venedig / Palazzo Barbarigo
NIEDERLANDE
Amsterdam / Sir Albert
PORTUGAL
Albufeira / Vila Joya & Joy Jung Spa
Lagos / Vila Valverde
Madeira / Quinta da Bela Vista
SCHWEIZ
Grindelwald / Aspen Hotel
Orselina-Locarno / Villa Orselina
Zermatt / Hotel Firefly
Zürich / Hotel Plattenhof
SPANIEN
Ibiza / Hard Rock Hotel Ibiza
Mallorca / Convent de la Missió
Mallorca / Font Santa Hotel Thermal Spa & Wellness
Mallorca / Hotel Can Simoneta
Mallorca / Hotel Tres
Mallorca / Hotel Zhero – Palma
TÜRKEI
Bodrum / Doria Hotel Bodrum
Istanbul / Adahan Istanbul
Istanbul / The Sofa Hotel
TSCHECHISCHE REPUBLIK
Prag / Hotel Yasmin
UNGARN
Budapest / Lánchíd 19 Design Hotel
ZYPERN
Limassol / Londa Hotel
CHINA
Nanjing / Kayumanis Nanjing Private Villas & Spa
MALAYSIA
Penang / G Hotel
SRI LANKA
Dickwella South / UTMT - Underneath The Mango Tree
BOOKING BENEFITS handverlesene Hotelauswahl
Bestpreis Garantie
keine Buchungsgebühren
einfaches Buchen
Datenschutz
Booking information: +43 316 83 88 88 / [email protected]
www.lifestylehotels.net
HOTEL DIRECTORY ÖSTERREICH
Achenkirch / Das Kronthaler
Bad Gastein / Hotel Miramonte
Ehrenhausen / Loisium Wine & Spa Resort Südsteiermark
Fiss / Alpslodge - life.style.hotel.fiss
Fiss / Hotel Gebhard
Fügen / Alpinahotel - family lifestyle
Gaschurn / Montafon Lodge Luxury Lodgehotel und Spa
Geinberg / Geinberg5 - Private Spa Villas
Graz / Augartenhotel art & design
Graz / Roomz Graz
Gumpoldskirchen / Landhaus Moserhof
Innsbruck / Hotel Maximilian Stadthaus Penz
Innsbruck / The Penz
Kals am Großglockner / Gradonna Mountain Resort
Kappl / Hotel Zhero - Kappl/Ischgl
Kaprun / Lederer‘s Living
Längenfeld / Naturhotel Waldklause
Lermoos / Mohr Life Resort
Linz / Spitz Hotel
Mayrhofen-Hippach / Life & Spa Hotel Stefanie
Mellau-Bregenzerwald / Sonne Lifestyle Resort
Mondsee / Iris Porsche Hotel & Restaurant
Mösern/Seefeld / For Friends Hotel
Obergurgl / Hotel The Crystal
Saalbach Hinterglemm / Alpin Juwel
Saalbach Hinterglemm / Art & Ski-In Hotel Hinterhag
Salzburg Stadt / Hotel & Villa Auersperg
Salzburg Stadt / Hotel Villa Carlton
Serfaus / Alfa Hotel
Sölden / Bergland Sölden
St. Anton am Arlberg / Anthony‘s Life & Style Hotel
St. Wolfgang / Cortisen am See
Stegersbach / Falkensteiner Balance Resort
Sulztal an der Weinstraße / Vincent Hotel
Uderns / Sportresidenz Zillertal
Wien / Das Tyrol
Wien / Hollmann Beletage
Wien / Hotel Schani
Wien / Roomz Vienna
Zell am Ziller / Tirolerhof
BELGIEN
Brüssel / Hotel Bloom!
DÄNEMARK
Kopenhagen / Andersen Hotel
DEUTSCHLAND
Berlin / H‘Otello K‘80
Dresden / QF Hotel
Garmisch-Partenkirchen / Das Graseck
Husum an der Nordsee / Thomas Hotel Spa & Lifestyle
Langweiler / Klosterhotel Marienhöh
München / Anna Hotel
München / Cocoon Sendlinger Tor
München / Cocoon Stachus
Northeim / Hotel Freigeist
Nürnberg / Art&Business Hotel
Sankt Englmar / Berghotel Maibrunn
St. Peter-Ording / Strandgut Resort
Stuttgart / V8 Hotel
Sylt / Hotel Strand am Königshafen
Timmendorfer Strand / Sand
Timmendorfer Strand / SeeHuus
FRANKREICH
Paris / Hidden Hotel
Paris / Hotel Félicien
Paris / Hotel Odyssey
Paris / Legend
Paris / Seven Hotel
Paris / The Five Hotel
ITALIENGSIESERTALLA CASIESS. 22
UNGARNBUDAPESTLÁNCHÍD 19S. 16
DEUTSCHLANDBERLIN & MÜNCHENH‘OTELLO GRUPPE
S. 4
ITALIENDORF TIROL BEI MERANHOTEL GARTNERS. 22
FRANKREICHPARIS
ELEGANCIA HOTELSS. 7
NIEDERLANDEAMSTERDAMSIR ALBERT
S. 24
ÖSTERREICHSAALBACH HINTERGLEMMART & SKI-IN HOTEL HINTERHAGS. 13
ÖSTERREICHACHENKIRCHDAS KRONTHALERS. 13
ÖSTERREICHLÄNGENFELD
NATURHOTEL WALDKLAUSES. 13
ÖSTERREICHGRAZROOMZ GRAZS. 11
DEUTSCHLANDSTUTTGARTV8 HOTELS. 17
⁄ ALPINE ⁄
/ HOTELS IN THIS ISSUE /
ÖSTERREICHWIENHOTEL SCHANIS. 3
GROSSBRITANNIENLONDONMORGANS GROUPS. 7
ÖSTERREICHISCHGLZHERO KAPPLS. 22
26 ⁄ ⁄ LIFESTYLEHOTELS.NET ⁄ / ISSUE NO 02 / 2015 /
DÄNEMARKKOPENHAGENANDERSEN HOTELS. 24
ES IST NICHT DER NEUSCHNEE, SONDERNSEIN KNIRSCHEN.
Sym
bolfo
to
DER BMW 5er TOURING MIT xDRIVE.
Der BMW 5er Touring besticht in seinem Auftritt durch höchste Eleganz und ist dabei an Vielseitigkeit kaum zu überbieten. Eine Vielzahl an innovativen Assistenzsystemen macht Ihre Fahrt dabei noch kom-fortabler und sicherer. BMW xDrive, das intelligente Allradsystem, garantiert optimale Spurstabilität und perfektes Kurvenverhalten. Von Beginn an ging es dabei nicht nur um das perfekte Fahrzeug. Vielmehr um ein Gefühl: Freude am Fahren. Denn was zählt, ist nicht das Ziel, sondern der Weg dorthin.
BMW 5er Touring: von 140 kW (190 PS) bis 225 kW (306 PS), Kraftstoffverbrauch gesamt von 5,1 l/100 km bis 8,1 l/100 km, CO2-Emission von 133 g CO2/km bis 188 g CO2/km.
*Dieses Händlerangebot ist gültig für alle BMW X1, X3, 3er und 5er Limousine und Touring sowie 3er und 5er Gran Turismo Neuwagen und Vorführwagen mit xDrive Antrieb im Zeitraum 1. Jänner 2015 bis 31. März 2015 bzw. solange der Vorrat reicht.
Erfahren Sie mehr unter DerWegDorthin.at BMW Partner Service: 0800 21 5555.
Freude am Fahren
BMW 5er Touring
www.bmw.at/5er
facebook.com/BMW.Austria#MeinWegDorthin
JETZT 2.500 EURO xDRIVE BONUS SICHERN.*
bmw14032_5er-Touring_297x420abf_ICv2.indd 1 23.01.15 13:48