Kompetenzorientierte Hochschullehre
Zentralinstitut studium+
Adi Winteler Beauftragter der Präsidentin zur Förderung der Hochschullehre
Qualitätswoche PH Heidelberg 03.05.2011
Kompetenzorientierte Hochschullehre
1. Paradigmenwandel 2. Kompetenzorientiertes Lernen 3. Kompetenzklassen 4. Kompetenzorientierte Lehrevaluation 5. Kompetenzentwicklung als Lernergebnis 6. Kompetenzmessung
1. Paradigmenwandel
Vom Lehren zum LERNEN Vom Lehrziel zum LERNERGEBNIS Vom Inhalt zur KOMPETENZ
Paradigmenwandel
- wie und warum Studierende sich aktiv im Lernprozess engagieren; - über Ausmaß und Art der Interaktion mit den Lehrenden; - welche Erfahrungen im Studium gesammelt werden; - über das studentische Engagement insgesamt.
Kuh, 2001; Pascarella, 2001
Traditionelle Qualitätsmaße sind für die Messung der Effektivität von Lehre und Studium ungeeignet. Sie sagen nichts aus,
2. Kompetenzorientiertes Lernen
Kompetenz kann definiert werden als die bei Individuen „verfügbaren oder von ihnen erlernbaren kognitiven
Fähigkeiten und Fertigkeiten, bestimmte Probleme zu lösen sowie die damit verbundenen motivationalen, volitionalen und sozialen Bereitschaften und Fähigkeiten, die Problemlösungen in variablen Situationen erfolgreich und verantwortungsvoll nutzen zu können“.
Weinert, 2002
Kompetenzentwicklung
Welche Kompetenzen entwickeln Sie im Studium mit Ihren Studierenden?
6 Minuten zu dritt
3. Kompetenzklassen (Schlüsselkompetenzen)
– Fachlich-methodische Kompetenzen – Sozial-kommunikative Kompetenzen – Personale Kompetenzen – Handlungskompetenzen
Erpenbeck & von Rosenstiel (2003)
4. Kompetenzorientierte Lehrevaluation
• Fachkompetenz • Methodenkompetenz • Sozialkompetenz
Komunikationskompetenz Kooperationskompetenz
• Personalkompetenz
Fachkompetenz bedeutet, dass Studierende ihre Kenntnisse, ihr Verstehen, ihre Anwendungsfähigkeiten und Analysefähigkeiten erweitern (Bloom, 1956; Dochy & Alexander, 1995). Methodenkompetenz bezeichnet die Fähigkeit einer Person, effektiv Arbeit zu planen, und die Beherrschung relevanter Arbeitstechniken (Frey & Balzer, 2003; Klippert, 2000).
Braun et al., 2008
5. Kompetenzentwicklung als Lernergebnis
Sozialkompetenz bedeutet die Fähigkeit, eigene Ziele unter Wahrung der Interessen anderer zu realisieren (Kanning, 2003). Sie wird von manchen Autoren in Kommunikations- und Kooperationsfähigkeit differenziert (Erpenbeck, 2003). Personalkompetenz beschreibt eine produktive Einstellung des Individuums gegenüber Lernen und Selbstentwicklung (Erpenbeck, 2003; Grühn, 2001; Kramer, 2003; Schaeper & Briedis, 2004).
6. Kompetenzmessung
• FACHKOMPETENZ
• METHODENKOMPETENZ
• SOZIALKOMPETENZ
-Präsentationskompetenz
-Kommunikationskompetenz
-Kooperationskompetenz
• PERSONALKOMPETENZ
Berliner Evaluationsinstrument (BEvaKomp)
Fachkompetenz • Kenntnisse, • Verstehen, • Anwendungsfähigkeiten, • Analysefähigkeiten.
FACHKOMPETENZ
Ich kann wichtige Begriffe/Sachverhalte aus dieser Lehrveranstaltung wiedergeben. Ich kann einen Überblick über das Thema der Lehrveranstaltung geben. Ich kann komplizierte Sachverhalte aus dieser Lehrveranstaltung anschaulich darstellen. Ich sehe mich nun in der Lage, eine typische Fragestellung des Gegenstandsbereiches dieser Lehrveranstaltung zu bearbeiten. Ich kann Widersprüche und Ähnlichkeiten der Lerninhalte (bspw. Widersprüche zwischen verschiedenen Modellen oder Verfahren etc.) dieser Lehrveranstaltung herausarbeiten. Ich kann auf Grund dieser Lehrveranstaltung die Qualität von Fachartikeln zum Thema besser beurteilen.
Methodenkompetenz • Effektive Arbeitsplanung, • Beherrschung relevanter Arbeitstechniken.
METHODENKOMPETENZ
Ich kann durch diese Lehrveranstaltung effektiver nach Informationen suchen. In Folge dieser Lehrveranstaltung kann ich meine Arbeit besser organisieren. Ich habe meine Arbeitstechniken durch den Besuch dieser Lehrveranstaltung verbessert. Im Rahmen dieser Lehrveranstaltung habe ich meine Fertigkeiten des Computereinsatzes verbessert. In dieser Lehrveranstaltung habe ich meine Fremdsprachenkenntnisse erweitert.
Sozialkompetenz Fähigkeit, eigene Ziele unter Wahrung der Interessen anderer zu realisieren: • Kommunikationsfähigkeit, • Kooperationsfähigkeit.
SOZIALKOMPETENZ KOMMUNIKATIONSKOMPETENZ Auf Grund dieser Lehrveranstaltung fällt es mir leichter, meine eigenen Eindrücke/Meinungen zu äußern. Auf Grund dieser Lehrveranstaltung fällt es mir leichter, nachzufragen, wenn ich etwas nicht verstanden habe. Auf Grund dieser Lehrveranstaltung formuliere ich meine Wortbeiträge verständlicher. Durch den Besuch dieser Lehrveranstaltung gelingt es mir besser, meine Wortbeiträge auf den Punkt zu bringen. In Folge dieser Lehrveranstaltung kann ich besser Gespräche führen.
SOZIALKOMPETENZ KOOPERATIONSKOMPETENZ An der Aufgabenverteilung in der Arbeitsgruppe im Rahmen dieser Lehrveranstaltung habe ich mitgewirkt. Bei der Arbeitsplanung in der Arbeitsgruppe im Rahmen dieser Lehrveranstaltung habe ich mich beteiligt. Ich habe mich für eine konstruktive Arbeitsatmosphäre in der Arbeitsgruppe im Rahmen dieser Lehrveranstaltung eingesetzt. Ich habe mich an die Absprachen der Arbeitsgruppe dieser Lehrveranstaltung gehalten. Mit dem Ergebnis der Arbeitsgruppe im Rahmen dieser Lehrveranstaltung kann ich mich voll und ganz identifizieren.
SOZIALKOMPETENZ
PRÄSENTATIONSKOMPETENZ Filterfrage: Ich habe in dieser Lehrveranstaltung ein Referat gehalten. Meth6: Auf Grund dieser Lehrveranstaltung kann ich Präsentationen abwechslungsreicher gestalten. Meth7: Auf Grund dieser Lehrveranstaltung kann ich bessere Referate halten.
PERSONALKOMPETENZ Produktive Einstellung des Individuums gegenüber Lernen und Selbstentwicklung.
PERSONALKOMPETENZ
Jetzt finde ich das Thema interessanter als zu Beginn der Lehrveranstaltung. Die Lehrveranstaltung hat mich darin bestärkt, mein Studium fortzusetzen. In dieser Lehrveranstaltung macht es mir Spaß, die an mich gestellten Aufgaben zu lösen. In dieser Lehrveranstaltung habe ich Sachen gelernt, die mich begeistern. Ich beschäftige mich aus Spaß über die Lehrveranstaltung hinaus mit dem Gegenstandsbereich.
Rahmenbedingungen
Technologische Voraussetzungen
Fachliche
Kompetenz
Sozial-kommunikative
Kompetenz
Methodische Kompetenz
Personale Kompetenz
H A N D L U N G S
K O M P E T E N Z
H A N D L U N G S
K O M P E T E N Z
Kompetenzorientiertes Lernen (4-Felder-Modell)
ROLLENWANDEL
Rolle(nwandel) Studierende Selbstgesteuertes Lernen • aktiv
• selbständig
• relativ autonom
• eigenverantwortlich
Rolle(nwandel) Lehrende
• Wir unterrichten nicht Fächer, sondern Studierende;
• Lehren wird als Ermöglichung von Lernen
verstanden;
• Das Belehren steht dem Lernen im Weg, es ist lernschädlich.
Rolle(nwandel) Dozenten
From sage on the stage to
guide on the side
Welche Möglichkeiten sehen Sie jetzt, kompetenzorientiert zu prüfen?
Selbst, zu zweit, zu dritt….
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1. Paradigmenwandel 2. Kompetenzorientiertes Lernen 3. Kompetenzklassen 4. Kompetenzorientierte Lehrevaluation 5. Kompetenzentwicklung als Lernergebnis 6. Kompetenzmessung