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or zehn Jahren hat die Firma
Kurz Natursteine zum 60-Jäh -
rigen ihr »Naturstein-Zentrum«
an der Bensheimer Nibelungenstraße
eröffnet. Dort zeigt sie bis heute auf
15.000 m2 eine der größten Grabstein-
Ausstellungen Deutschlands mit rund
2.000 Denkmälern und Accessoires.
Die Auswahl reicht vom traditionellen
Grabmal über Felsen, Basaltsäulen und
Gartenartikel bis hin zu Bodenbelägen
aus Naturwerkstein. Steinmetze können
das Gelände für die Beratung ihrer Kun-
den nutzen. »Das wird auch in Anspruch
genommen«, sagt der geschäftsführende
Gesell schafter Oswald Kurz, der sich auf
einen erfolgreichen Stone-Event freut.
70 Jahre & fit für die ZukunftSieht man die Firma heute – also zehn
Jahre später – ist es kaum mehr vorstell-
bar, dass dieses auf den Vertrieb von
Grabmale an Steinmetze spezialisierte
Familienunternehmen mit momentan
44 Mitarbeitern einmal ganz klein als
Betrieb für Endkunden angefangen hat.
Die Weiterentwicklung zum Handels-
unternehmen, das aber nach wie vor
auch noch selbst produziert, ist Oswald
Kurz zu verdanken. Als dieser mit nur
22 Jahren den damals noch in Reichen-
bach gelegenen Betrieb Kurz Grabsteine
von seinem Vater Johann Heinrich über-
UNTERNEHMEN
V
70 Jahre Kurz NatursteineDie Firma Kurz Natursteine in Bensheim feiert im Rahmen ihres »Stone-Events«
vom 23. bis 25. Juni 70-jähriges Bestehen. Hier ein Rückblick auf die Geschichte des
Unternehmens, das sich vom Steinmetz betrieb zu einem modernen Produktionsbetrieb
und Handelsunternehmen ent wi ckelt hat.
Die Kurz Natursteine GmbH zählt aktuell 44 Mitarbeiter. Fotos: Firma
Das Herz der Kurz Natursteine GmbH: das Werk in Bensheim mit deutscher Produktion und eigenem Fuhrpark
Das ModellEX 1718 mitSwarovski-Ornamentaus der Serie»Ikarus«, wel-che zur Haus-messe EndeJanuar vorge-stellt wurde
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schrieben bekam, fühlte er sich »zu jung,
um überzeugend auf Trauernde eingehen
zu können« und entschied daher, statt
End- nun Steinmetzkunden zu bedienen.
Auf die Betriebsübernahme 1978 durch
Steinmetz-/Steinbildhauermeister und
Steintechniker Oswald Kurz, mit der auch
die Gründung der Kurz Natursteine
GmbH einherging, folgte ein Jahr später
die Verlegung des Firmenstandorts in die
Bensheimer Werner-von-Siemens-Straße.
Hier baute Oswald Kurz in den kommen-
den Jahren einen modernen Produktions-
und Handelsbetrieb auf, der Steinmetze
in ganz Deutschland und den angrenzen-
den Ländern beliefert. 2007 eröffnete
er das eingangs erwähnte Naturstein-
Zent rum. Sein Sohn Stephan Kurz
(Ge schäftsführer) sichert mittlerweile
die Unternehmensnachfolge in vierter
Generation.
Als einen Grund für das schnelle Wachs -
tum der Kurz Natursteine GmbH nennt
Oswald Kurz die Nachfrage nach Rosen-
quarz in den 1970er Jahren. Ihm gehörte
nämlich ein eigener Bruch mit diesem
Material. Außerdem habe die Nachfrage
nach bunten Natursteinen seit der Markt-
einführung von HALMSTADT 1977 stetig
zugenommen – und er sei in Sachen
Beschaffung »immer vorne mit dabei
gewesen«. Als einen seiner größten ver-
käuferischen Erfolge bezeichnet Oswald
Kurz seinen 1984 entstandenen Entwurf
eines ellipsenförmigen Grabsteins, der
KURZINFO
... feiert das Unternehmen im Zusammen-
hang mit dem diesjährgen Stone-Event
vom 23. bis 25. Juni. Zum Rahmenpro-
gramm gehören u. a. eine Hüpfburg,
eine Tombola sowie Vorträge und Ver-
kaufsschulungen. Am Freitagabend gibt
es eine Varietevorführung und am Sams-
tag einen Gala-Abend mit Jubiläums -
feuerwerk. Auf der Veranstaltung präsen-
tiert das Unternehmen die Jubiläumsse-
rie »Colorline« und die neuen Serien in
den Bereichen Edelstahl (»Quattro«),
Urnensteine (»Enigma«), Massivplatten
(»Nexus«) und handwerklich bearteitete
Steine (»Hand made«) sowie die Material-
neuheiten FUSION RED, SNOW FLAKE
und TROPICAL PARA DISO. Als Mitausstel-
ler sind die Firmen Plein Bronzen, Möller-
Chemie und Weha (Kran wagen und Rau-
penfahrzeug) mit von der Partie. Jubi -
läumsgäste können zwei Mal kostenlos
übernachten.
Anmeldung unter Tel. 06251 85590-23.
Für das leibliche Wohl wird tagsüber
mit italienischer Feinkost gesorgt.
In der Außenaus-stellung desKurz-Natur stein -zentrums inBensheim istu.a. eine großeAuswahl an Findlingen undBasaltstelen zu sehen.
Handwerkliche Linie aus OCEAN BEIGE; im Hintergrund links das Material PICASSO und rechts AQUARELL
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zwar nicht den Ansprüchen der »Gestal-
ter« entsprochen habe, aber die »Formen-
sprache in der Grabmalgestaltung verän-
dert« habe und bei den Kunden »un glaub -
lich gut« angekommen sei. Dieses Design
ließ sich der Steinmetzmeister aus dem
Odenwald auch gleich geschmacksmus -
ter schüt zen – als einer der ersten, der das
für den Grabmalbereich in Anspruch
nahm. 1986 führte Kurz Natursteine den
ersten Geschmacks musterprozess in der
Branche. Neue gestalterische Möglichkei-
ten eröffneten sich durch die Einführung
der Konturenseilsäge, deren Entwicklung
Oswald Kurz gemeinsam mit der Firma
Baumunk vorangetrieben hat.
Anfang der 1990er investierte Kurz Natur-
steine in Geschäftsbeziehungen nach
Tschechien, in die Slowakei, nach Polen
und Kasachstan sowie mit indischen Pro-
duzenten, auf die Oswald Kurz auf der
Stone+tec aufmerksam geworden war.
Die indischen Natursteinunternehmen hät-
ten schon damals mit Block sägen, Gattern
und Schleifstraßen über alles verfügt, was
man zur Produktion braucht. »Seither las-
sen wir auch in Indien fertigen«, sagt Os -
wald Kurz. Heute mache die Eigenproduk-
tion am Standort Bensheim noch ca. 30%
vom Umsatz aus. 65% der Im portware
komme aus Indien, 5% aus China (v.a.
Fertigware für den Galabau). Felsen und
Basaltstelen bezieht man aus Italien, der
Schweiz, der Türkei, dem Iran und aus
Afghanistan.
Das Qualitätsmanagementsystem der
Firma ist nach DIN EN ISO 9001:2008
zertifiziert. Ein Zertifikat der IGEP Foun-
dation, das bestätigt, dass die indischen
Lieferanten des Unternehmens zur Her -
stellung der Exportware keine Min der -
jährigen einsetzen.
Ideen beherzt umsetzenWas den Wandel in der Bestattungskultur
angeht, ist Oswald Kurz sich sicher, dass
er durch Marketing für den Friedhof auf-
gehalten werden kann. »Wir müssen
unsere Bräuche aufrecht und Traditionen
lebendig erhalten.« Für ihn ist ein Fried-
hof wie das Geschichtsbuch einer Stadt.
»Die Grabmale entsprechen den einzelnen
Kapiteln, die die Namen der verstorbenen
Persönlichkeiten in Stein gemeißelt in
Erinnerung halten.« Dies gelte es, in die
Öffentlichkeit zu transportieren. »Über -
leben wird, wer ständig nach neuen Mög-
lichkeiten Ausschau hält und Ideen
beherzt umsetzt«, ist er überzeugt. »Was
Beisetzungen betrifft, werden viele Ent-
scheidungen aus Unwissen getroffen. Des-
halb müssen wir den Menschen vermit-
teln, welcher Mehrwert mit dem Setzen
eines Denkmals verbunden ist«, sagt
Kurz. Nicht umsonst hat die Initiative
Friedhofskultur 2015 den Antrag gestellt,
die deutsche Friedhofskultur in die Liste
des immateriellen UNES CO-Kulturerbes
aufzunehmen. Hierfür haben sich unter
Federführung des Vereins für Gedenkkul-
tur (VfG), ehemals VDNV, deren Vorsit-
zender Oswald Kurz ist, die Berufsver-
bände der Friedhofsgärtner, Bestatter und
Friedhofsverwalter sowie der Bund Deut-
scher Grabsteinhersteller (BDG) zusam -
mengetan. Mit dem Erhalt des Kultur-
raums Friedhof ist für Oswald Kurz un -
trennbar der Erhalt des Steinmetzhand-
werks verbunden. Deshalb gelte es, den
Friedhof noch viel stärker bei der Bevöl-
kerung zu bewerben – und »unsinniges
Konkurrenzdenken und entstandene Grä-
ben zwischen den am Friedhof Tätigen zu
überwinden.«
Stone-Event zum 70. GeburtstagIhr 70-jähriges Bestehen feiern die Fami-
lie Kurz und das gesamte Kurz Natur-
steine-Team im Rahmen des diesjährigen
Stone-Events (siehe Kurzinfo auf S. 49).
Dort werden neben der Jubiläumsserie
UNTERNEHMEN
KURZINFO
Zur Firma
1947
Firmengründung durch Johannes
Kurz in Reichenbach, bald Mitarbeit
der Söhne Johann Heinrich und
August
1968
Übernahme durch Johann Heinrich
Kurz, Beginn des Handels mit Natur-
steinen über die Grenzen des Oden-
walds hinaus
1971
Umzug in die Nibelungenstraße in
Reichenbach
1976
Eintritt von Oswald Kurz ins Unter-
nehmen; zwei Jahre später: Über-
nahme durch Oswald Kurz und
Gründung der Kurz Natursteine GmbH,
Umstellung auf den Vertrieb an
Steinmetze
1979
Verlegung des Firmensitzes in die
Werner-von-Siemens-Straße in
Bensheim
Ab Anfang der 1990er Jahre
Einfuhr aus aller Welt
2007
Eröffnung des Kurz Naturstein-Zen-
trums Bergstraße an der Nibelun-
genstraße
Kurz Naturstein-Zentrum Bergstraße
Nibelungenstraße 100
64625 Bensheim
Tel. 06251 854440
www.kurz-natursteine.de
In der »Kreativwerkstatt« werden Kundenwünsche, wie z. B. Ornamentik oder aufwendigeRadierungen, realisiert.
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Susanne Storath
hat sich nach ihrem Kommunikations -
design-Studium in Würz burg (und Ausflü-
gen in die Werbebranche) fürs Schreiben
entschieden und ist seit 2008 in der
Redaktion der Fachzeitschrift Natur-
stein tätig. Ehrenamtlich engagiert sie
sich im Hospizverein.
INTERVIEW
Drei Fragen an Oswald und Stephan Kurz
Herr Stephan Kurz, welche Gesteinssor-
ten liegen im Trend?
Stephan Kurz: Bunte Steinsorten sind
nach wie vor gefragt, nur die Farben
an sich variieren. Marmore und dunkle
Farbtöne kommen mehr und mehr zurück.
Herr Oswald Kurz, worin sehen Sie die
größte Herausforderung für die nächs-
ten zehn Jahre?
Oswald Kurz: Wir müssen gemeinsam
Marketing für die Sitten /Traditionen
machen, die zu unserer Friedhofskultur
gehören. Es gilt, ihre Bedeutung über
»Werbung« an Endkunden zu vermitteln.
Mehr denn je benötigen wir Bräuche,
die unserem Leben in einer globalisier-
ten Welt Halt und Heimat geben.
Und der Friedhof ist dabei für mich wie
ein Buch, das den Verstorbenen Wert-
schätzung entgegenbringt und das im-
mer fortgeschrieben wird.
Naturstein: Herr Oswald Kurz, welche
wesentlichen Entwicklungen haben
Sie in den letzten Jahren in Ihrem
Unternehmen und für die Branche
angeschoben?
Oswald Kurz: Wir sind schon seit gut
20 Jah ren Trendsetter in Sachen
Design/Formensprache und haben immer
wieder neue, für Endverbraucher er-
schwingliche Gestaltungen entwickelt.
Dazu gehören unsere Hybrid-Grabmale,
in denen wir verschiedenfarbige Steine
kombinieren, und Grabmale mit Ornamen-
ten aus Original-Swa rovski-Kristallen.
Die Geschäftsführung: Oswaldund sein Sohn Stephan Kurz
»Colorline« auch die neuen Serien in den
Bereichen Edelstahl (»Quattro«), Urnen-
steine (»Enigma«) und Massivplatten
(»Nexus«) sowie handwerklich beartei-
tete Steine (»Handmade«) und die neuen
Gesteinssorten FUSION RED, SNOW
FLAKE und TROPICAL PARA DISO zu
sehen sein. Interesse finden werden dort
auch die neuen Serviceleistungen des
Unternehmens und der neue Haupt -
katalog.
Susanne Storath
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