Siemens A&D EA
01 | 07USER REPORT
Gerade im Geschäft mit Hightech-Anlagen für die Elektronik-
fertigung, wie sie die Electronics Assembly Division des
Siemens-Geschäftsbereichs A&D (Automation & Drives)
weltweit anbietet, wollen die Kunden im Beschaffungs-
prozeß genau wissen, was sie für ihre Investitionen bekom-
men. Mit dem Produktkonfigurator P’X5 von der Perspectix
AG erhält die weltweite Vertriebsorganisation nun wert-
volle Unterstützung – von der Anlagenzusammenstellung
über die automatisierte Angebotserstellung bis zur Fabrik-
planung für die Kunden.
Zwischen Beladungsstationen und Siebdruckeinheiten einer-
seits, Aushärtungsöfen für das Lötmittel, Entladungsstatio-
nen, Qualitätsprüfungs- und Verpackungsmodulen andererseits
bilden Bestückungsautomaten der Produktlinie SIPLACE ver-
kettete Produktionsstraßen für Leiterplatten – Grundlage fast
aller elektronischen Produkte vom Handy über die Unterhal-
tungselektronik bis in das Automobil. Die modulare Maschinen-
plattform lässt sich sehr flexibel an unterschiedliche Produkte
anpassen und bietet skalierbare Produktionskapazitäten, was
für Zulieferer oft kaufentscheidende Faktoren sind. Damit diese
Vorteile richtig bei Kunden und Interessenten ankommen,
machte sich Heinz Nehrenheim vom strategischen Marketing
bereits vor zwei Jahren auf die Suche nach einem 3D-Produkt-
konfigurator: «Wenn sie heute eine Küche oder ein Regal-
schrank kaufen, bekommen sie dazu eine 3D-Planung. Da sollte
eine 3D Darstellung bei der Beschaffung eines Investitions-
gutes wie unserer Automaten bzw. Linien doch selbstverständ-
lich sein.», sagt der Marketing-Mitarbeiter. «Außerdem stellen
unsere Kunden vermehrt Anfragen nach 3D-Daten für die Fa-
brikplanung, was wir früher nur mühsam erfüllen konnten.»
«Mit P’X5TM überzeugen wir Top-Entscheider.»
In der Projektakquise
erfolgt die Maschinen- und
Anlagenkonfiguration von
kundenindividuellen
SIPLACE-Lösungen effizient
mit Perspectix P’X5
Dank überzeugender
Kommunikation in 3D und
interaktiver Zusammen-
arbeit mit P’X5 erhält der
Kunde seine individuell
zugeschnittene Lösung
Erfolgreicher Einsatz von P’X5™ bei
Die Animation beweglicher
Teile wie der Abdeckhaube
lässt die Funktionsweise
der Anlage plastisch werden
Die Bedienung der Anlage
kann virtuell simuliert
werden, um die Inbetrieb-
nahme der realen Anlage
zu beschleunigen
P’X USER REPORT
Globale Herausforderung
Die Anforderungen an die neue Software-Lösung waren viel-
fältig. Die Produkte sollten regelbasiert in 3D konfiguriert,
nicht nur gezeichnet werden. Geometrische, logische und
kaufmännische Prüfungen sollten die Ergebnisse absichern.
Wichtiger jedoch war die Möglichkeit einer direkten Anbindung
an SAP zur Übernahme der Stammdaten und Rückführung der
Bestelldaten, um den Pflegeaufwand der Lösung zu begrenzen.
Die IT-Integration zu NX von UGS in der Konstruktion und
Siebel (CRM) war ebenfalls gefordert. Eine hohe Benutzer-
freundlichkeit und echte Unterstützung für einen kunden-
orientierten Verkaufsprozeß, zunächst in Deutsch und Englisch,
sichern zudem die erfolgreiche Einführung. «Die Lösung von
Perspectix überzeugte in vielen Bereichen und erreichte die
größte Übereinstimmung mit dem SAP-Standard», fasst Heinz
Nehrenheim die Entscheidungsfindung zusammen.
Kurze Pilotphase
Der neue Partner Perspectix erhielt im Sommer 2005 den Auf-
trag für die gemeinsame Erstellung eines Prototypen, um der
weltweiten Vertriebsorganisation vor einer endgültigen Ent-
scheidung die Möglichkeit zu Tests und Rückmeldungen zu
geben. Bereits im Herbst stand die erste Version des neuen
Anlagenplaners zur Verfügung. Positive Signale von den Test-
personen lösten Anfang 2006 die Entscheidung für eine Ver-
sion aus, die alle bekannten Anforderungen erfüllen sollte.
Dabei wurden aus Zeit- und Kostengründen zunächst die bei-
den aktuellen Produktlinien SIPLACE X und SIPLACE D3/D4
mit den gängigsten Bestückungsautomaten berücksichtigt.
Schon rund ein halbes Jahr später konnte die Lösung weltweit
an einen ausgewählten Teil von SIPLACE Vertriebsmitarbeiter
verteilt werden. Die Web-basierende Architektur von P’X5 er-
leichterte die Auslieferung und Installation: «Manche Siemens-
Bereiche erlauben keinen Eingriff in die lokale Standard-
installation eines Rechners. P’X5 wird ohne diesen aktiviert»,
freut sich Heinz Nehrenheim.
Intelligente Modul- und Linienzusammenstellung
Im Beratungsprozess werden nach den Anforderungen des
Kunden die am besten geeigneten Bestückungsautomaten
ermittelt. In P’X5 sind sie mit wenigen Mausklicks grafisch
interaktiv intelligent vorkonfiguriert. Nach Auswahl eines
Grundtypen werden die erforderlichen Bestückungsköpfe an
die eingebauten Portale gezogen. Nur technisch für diese Ma-
schine vorgesehene Köpfe schnappen hier in der richtigen
Lage ein. Die Bestückungswagen, Behälter der auf Rollen
«Mit P’X5TM präsentieren Beschaffungsspezialisten und Betriebsleiter ihrem Top-Management unsere Bestückungsautomaten erfolgreicher.»Heinz Nehrenheim, Projektleiter bei Siemens A&D EA
Wer sich rechtzeitig die
Standorte tragender Säu-
len verdeutlicht, erlebt
später keine bösen Über-
raschungen
Die genaue Aufteilung in
Zonen und Maße dient der
optimalen Raumnutzung
Siemens A&D EA 01 | 07
Branche
• Anlagenbau für die Elektronikfertigung
Aufgabe
• Weltweiten Vertrieb optimieren, Kunden in der Fabrikplanung unterstützen
Wichtigste Ergebnisse
• 3D-Konfiguration verhindert Auslegungsfehler, überzeugt die wichtigen Ent-
scheidungsträger und erfüllt Kundenwünsche nach 3D-Daten effektiv. Unter-
stützung bei der Fabrikplanung und höhere Beratungsqualität verschaffen
Vorsprung vor dem Wettbewerb
Projektdauer & -team
• 8 Monate vom Prototyp bis zur Freigabe für Schlüsselanwender im Vertrieb
• 1 Mitarbeiter Siemens, 1 Mitarbeiter Firma Hick (CAD-Datenaufbereitung),
1 Mitarbeiter Perspectix
Anwender
• weltweit alle Vertriebsmitarbeiter und Kundenbetreuer bei Siemens A&D EA
IT-Umgebung
• CAD: Unigraphics NX, ERP: SAP, CRM: Siebel
Siemens A&D EA
Siemens Automation and Drives (A&D) mit Sitz in Nürn-
berg ist weltweit führender Hersteller in der Automati-
sierungs-, Antriebs- und Elektroinstallationstechnik. Zu
den Produkten gehören sowohl Standardlösungen für die
Fertigungs- und Prozessindustrie oder die Gebäudetech-
nik als auch Systemlösungen, zum Beispiel für Werkzeug-
maschinen oder ganze Branchen, etwa zur Automatisie-
rung kompletter Automobilwerke oder Chemiefabriken.
Siemens A&D beschäftigt weltweit 60.800 Mitarbeiter
und erzielte im Geschäftsjahr 2005 (bis 30. September)
einen Erlös von EUR 1.210 Millionen bei einem Umsatz
von EUR 9.844 Millionen und einem Auftragseingang
von EUR 10.910 Millionen. Die Geschäftseinheit Electro-
nics Assembly Systems in München gilt als weltweit
drittgrößter Anbieter von Bestückungsautomaten für
die Surface Mount Technology der Elektronikfertigung.
Weitere Informationen finden sich im Internet unter
www.siemens.com/automation.
DAS PROJEKT
DER KUNDE
zugeführten Bauteile, lassen sich an unterschiedlichen Zuführ-
stellen andocken. Dazu wird die bewegliche Haube des Auto-
maten auf Knopfdruck vollständig entfernt. Das Grundraster
lässt sich ebenso ein- und ausschalten wie die Bemaßung,
die mit der gewählten Sprache auf Millimeter oder Inch um-
rechnet. Die dreidimensional dargestellte Maschine lässt sich
frei im Raum betrachten, drehen, spiegeln und kopieren.
Diese intelligenten Funktionen stehen in der Linienkonfigu-
ration weiter zur Verfügung: Hier lassen sich nicht nur weitere
Bestückungsautomaten andocken, sondern auch die üblichen
Komponenten ganzer Fertigungslinien wie Zuführeinheiten
oder Öfen zum Aushärten der Lötstellen, Qualitätsprüfungs- und
Markierungsstationen oder Entladevorrichtungen anbringen.
Auch dafür stehen abgespeckte 3D-Modelle im JT-Format zur
Verfügung.
Hallenlayout leicht gemacht
Damit nicht genug: Der neue Produktkonfigurator bietet die
Möglichkeit, vorhandene Hallenpläne in DXF oder DWG-Forma-
ten einzulesen und die fertig konfigurierte Produktionsanlage
maßstabsgerecht zu platzieren. «Wir haben anhand vieler An-
fragen aus dem Feld gelernt, dass Hallenboden ein wichtiger
Faktor bei der Anlagenbeschaffung geworden ist», sagt Heinz
Nehrenheim. «Durch unser Tool können die Kunden damit
wirklich haushalten.» Dazu gehört die Möglichkeit, schnell
Wände, Säulen, Türen, Fenster und die üblichen Versorgungs-
einrichtungen wie Druckluft und Strom virtuell zu installieren.
Mit diesen Mitteln lassen sich natürlich auch Hallen nachbauen,
deren Pläne nur als Plot zur Verfügung stehen. Kollisionsprü-
fungen, etwa durch Herausziehen der Bestückungswagen oder
Öffnen der Hauben, legen eventuelle Schwachstellen einer
Planung frühzeitig offen und erhöhen die Planungsqualität.
Die automatische Ausgabe
von 3D-PDF-Dokumenten
bietet viele Vorteile – unter
anderem kann man die 3D-
Ansicht flexibel auswählen
Direkt im CAD-System
definiert man mit dem P’X5
Plug-in Schnapp-Punkte,
klassifiziert Schnittstellen
der Module und erkennt die
Konstruktionsabsichten im
modularen Baukasten-
system
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Perspectix AG
Hardturmstraße 253
CH-8005 Zürich
Telefon: +41 (0)44 445 95 95
Telefax: +41 (0)44 445 95 96
Heisinger Straße 12
D-87437 Kempten
Telefon: +49 (0)831 575 85 85
Telefax: +49 (0)831 575 85 89
Internet: www.perspectix.com
E-Mail: [email protected]
Die Perspectix AG hat sich seit der Gründung 1996 konti-
nuierlich zum technologisch führenden Lösungsanbieter
für den Vertrieb und die technische Projektierung varianten-
reicher Produkte in technischen Industrien entwickelt.
Nutzer von P’X5 Visual Product Selling™ profitieren von
Erfahrungen aus komplementären Anwenderbranchen:
Maschinenbau, Anlagenbau, Elektrotechnik, Einrichtungs-,
Lager- und Logistiksysteme. Mit der Verbindung von Ver-
triebsoptimierung und Product Lifecycle Management in
einer zukunftsweisenden Technologie ist Perspectix
heute strategischer Lieferant namhafter Hersteller und
Partner führender IT-Häuser.
PERSPECTIX – KOMPETENZ UND ERFAHRUNG
Umfassende Unterstützung
Verschiedene weitere Möglichkeiten sorgen dafür, dass fertig
geplante Projekte noch einfacher zu Aufträgen werden. Plau-
sibilitätsprüfungen ermitteln Fehler in einer Konfiguration und
machen auf sie aufmerksam. Die Ableitung einer Vertriebs-
stückliste dient als Angebotsvorlage und erleichtert die Kom-
munikation zwischen Innen- und Außendienst. Die zugehö-
rige Konstruktionsstückliste kann in CAD- und PDM-Systeme
zurückfließen. Daneben werden Begleitinformationen aufge-
nommen und verarbeitet, die für eine spätere Installation von
Bedeutung sind: Die vorgesehene Netzspannung, die TCP/IP-
Adresse eines Leitrechners und andere Kundendaten. Mit die-
sen Informationen und den erzeugten 3D-Daten können vor-
definierte Dokumentvorlagen befüllt und zum Beispiel als 3D
PDF-Dokumente ausgegeben werden. Das JT-Format bildet die
Schnittstelle zurück zur Konstruktion.
Strategischer Wettbewerbsvorteil
Inzwischen sind alle Mitarbeiter des Fachvertriebs mit der
aktuellen Version ausgerüstet. «Wir wissen, dass unsere Kun-
den die Ergebnisse dieser Lösung haben wollen», weiß Heinz
Nehrenheim, der auch für die Kundenzufriedenheitsanalysen
im Hause verantwortlich zeichnet. Im harten Geschäft mit Pro-
duktionsanlagen tut es gut, dass andere Anbieter bislang
nichts Vergleichbares zu bieten haben. Heinz Nehrenheim:
«Im Moment haben wir die Nase vorn vor dem Wettbewerb.»