Kurs halten.Der Linde Finanzbericht 2008.
Linde in Zahlen
in Mio. €
Januar bis
Dezember
2008 2007
Veränderung
in Prozent
Aktie
Schlusskurs € 59,85 90,45 – 33,8
Höchstkurs € 97,90 91,75 6,7
Tiefstkurs € 46,51 75,26 – 38,2
Marktkapitalisierung (zum Jahresschlusskurs) 10.084 15.046 – 33,0
Angepasstes Ergebnis je Aktie 1 € 5,46 5,02 8,8
Ergebnis je Aktie € 4,27 5,87 – 27,2
Anzahl ausstehender Aktien (in Tsd. Stück) 168.492 166.347 1,3
Umsatz 12.663 12.306 2,9
Operatives Ergebnis 2 2.555 2.424 5,4
EBIT vor Abschreibung auf aufgedeckte stille Reserven und Sondereinflüsse 1.703 1.591 7,0
Ergebnis nach Steuern 776 1.013 – 23,4
Anzahl der Mitarbeiter 51.908 50.485 2,8
Gases Division
Umsatz 9.515 9.209 3,3
Operatives Ergebnis 2.417 2.314 4,5
Engineering Division
Umsatz 3.016 2.750 9,7
Operatives Ergebnis 267 240 11,3
1 Bereinigt um die Einflüsse der Kaufpreisallokation und Sondereinflüsse.
2 EBITDA vor Sondereinflüssen inklusive des anteiligen Ergebnisses aus assoziierten Unternehmen und Joint Ventures.
Unternehmensprofil
The Linde Group
The Linde Group ist ein weltweit führendes Gase- und Engineering-
unternehmen, das mit annähernd 52.000 Mitarbeitern in rund 100
Ländern vertreten ist und im Geschäftsjahr 2008 einen Umsatz von
12,663 Mrd. EUR erzielt hat. Die Strategie der Linde Group ist auf
ertragsorientiertes und nachhaltiges Wachstum ausgerichtet. Der
gezielte Ausbau des internationalen Geschäfts mit zukunftswei-
senden Produkten und Dienstleistungen steht dabei im Mittelpunkt.
Linde handelt verantwortlich gegenüber Aktionären, Geschäftspart-
nern, Mitarbeitern, der Gesellschaft und der Umwelt – weltweit, in
jedem Geschäftsbereich, jeder Region und an jedem Standort. Linde
entwickelt Technologien und Produkte, die Kundennutzen mit einem
Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung verbinden.
Organisation
Das Unternehmen ist in drei Divisionen aufgeteilt: Gases und Engi-
neering (Kerndivisionen) sowie Gist (Logistikdienstleistungen). Die
größte Division Gases gliedert sich innerhalb der vier operativen
Segmente Westeuropa, Amerika, Asien & Osteuropa sowie Südpazi-
fik & Afrika in neun Regional Business Units (RBUs). Darüber hinaus
umfasst die Gases Division die beiden Global Business Units (GBUs)
Healthcare (Medizinische Gase) und Tonnage (On-site) sowie die
zwei Business Areas (BAs) Merchant & Packaged Gases (Flüssig- und
Flaschengase) und Electronics (Elektronikgase).
Gases Division
Die Linde Group nimmt im internationalen Gasemarkt eine weltweit
führende Position ein. Wir bieten eine breite Palette an Druck- und
Flüssiggasen sowie Chemikalien und sind damit ein wichtiger und
verlässlicher Partner für unterschiedlichste Industrien. Unsere Gase
werden beispielsweise im Energiesektor, in der Stahlproduktion, der
Chemieverarbeitung, dem Umweltschutz, dem Schweißen sowie in
der Lebensmittelverarbeitung, der Glasproduktion und der Elektronik
eingesetzt. Darüber hinaus bauen wir die wachstumsstarke Sparte
Healthcare, also das Geschäft mit medizinischen Gasen, konsequent
aus und sind zudem in der Weiterentwicklung der umweltfreund-
lichen Wasserstoff-Technologie weltweit führend.
Engineering Division
Unsere Engineering Division ist mit der Fokussierung auf die zukunfts-
trächtigen Marktbereiche Olefin-Anlagen, Erdgas-Anlagen, Luftzerle-
gungs-Anlagen sowie Wasserstoff- und Synthesegas-Anlagen welt-
weit erfolgreich. Im Unterschied zu fast allen Wettbewerbern können
wir bei der Planung, der Projektierung und dem Bau von schlüssel-
fertigen Industrie-Anlagen auf eigenes, umfassendes verfahrenstech-
nisches Know-how zurückgreifen. Linde Anlagen werden für Projekte
in den verschiedensten Bereichen eingesetzt: in der Petrochemie
und der chemischen Industrie, bei Raffinerien und Düngemittelfa-
briken, für die Gewinnung von Luftgasen, zur Erzeugung von Wasser-
stoff und Synthesegasen, zur Erdgasbehandlung sowie für die phar-
mazeutische Industrie.
Kurs halten. Der Linde Finanzbericht 2008.
Umschlag Innenseite:
Linde in Zahlen und Unternehmensprofil.
U 1 Linde in Zahlen
U 1 Unternehmensprofil
004 – 007Der Vorstand
004 Mitglieder des Vorstands
006 Brief an die Aktionäre
008 – 015Der Aufsichtsrat
008 Mitglieder des Aufsichtsrats
010 Bericht des Aufsichtsrats
016 – 029Corporate Governance
017 Corporate Governance Bericht
022 Vergütungsbericht
030 – 033Die Aktie
034 – 093Konzernlagebericht
035 Gesamtwirtschaftliche Rahmenbedingungen
037 Branchenspezifische Rahmenbedingungen
039 Wertorientierte und operative Unternehmens-
steuerung
041 Geschäftsverlauf des Linde Konzerns
043 Gases Division
050 Engineering Division
057 Sonstige Aktivitäten
058 Vermögens- und Finanzlage
061 Kapitalflussrechnung
061 Gesamtbewertung Geschäftsjahr 2008
062 Finanzierung und Liquiditätssicherung
064 Investitionen
065 Beschaffung
066 Forschung und Entwicklung
070 Corporate Responsibility
077 Risikobericht
085 Angaben gem. § 315 Abs. 4 HGB
und erläuternder Bericht
088 Nachtragsbericht
089 Dividende
090 Prognosebericht
Inhalt
1 Umschlagseiten, vorne.
002 Linde Finanzbericht 2008
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INHALT
094 –193Konzernabschluss
095 Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung
096 Konzernbilanz
098 Aufstellung der erfassten Erträge
und Aufwendungen
100 Konzern-Kapitalflussrechnung
102 Segmentinformationen
Konzernanhang
107 Grundsätze
121 Erläuterungen zur Konzern-Gewinn-
und Verlustrechnung
126 Erläuterungen zur Konzernbilanz
157 Sonstige Angaben
192 Erklärung des Vorstands
193 Bestätigung des Abschlussprüfers
194 – 204Weitere Angaben
195 Mitgliedschaften in anderen Kontrollgremien
196 Mandate des Aufsichtsrats
197 Mandate des Vorstands
198 Versicherung der gesetzlichen Vertreter
200 Führungsorganisation
202 Jahresrückblick
204 Impressum und Kontakt
U 2 Finanzkalender
U 2 Fünfjahresübersicht
U 2 Glossar
2 Umschlagseiten, hinten.
003Linde Finanzbericht 2008
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INHALT
Professor Dr. Wolfgang Reitzle
geboren 1949
Doktor der Ingenieurwissenschaften (Dr.-Ing.),
Diplom-Wirtschaftsingenieur
Vorsitzender des Vorstands
Verantwortlich für Gist, die Global- und Zentralfunktionen
Innovationsmanagement, Kommunikation & Investor Relations,
Organisation & Informatik, Personal, Recht, Revision, SHEQ
(Safety, Health, Environment, Quality), Six Sigma,
Unternehmensentwicklung
Mitglied des Vorstands seit 2002
Dr. Aldo Belloni
geboren 1950
Doktor der Ingenieurwissenschaften (Dr.-Ing.)
Verantwortlich für die Engineering Division, die operativen
Segmente Westeuropa und Asien & Osteuropa, die Global
Business Unit Tonnage (On-site) sowie die Business Area
Electronics (Elektronikgase)
Mitglied des Vorstands seit 2000
J. Kent Masters
geboren 1960
BS Chemical Engineering,
MBA Finance
Verantwortlich für die operativen Segmente Amerika und
Südpazifik & Afrika, die Global Business Unit Healthcare
sowie die Business Area Merchant & Packaged Gases
(Flüssig- und Flaschengase)
Mitglied des Vorstands seit 2006
Georg Denoke
geboren 1965
Diplom-Informationswissenschaftler,
Diplom-Betriebswirt (BA)
Verantwortlich für die Global- und Zentralfunktionen
Beschaffung, Bilanzen, Controlling, Finanzen, Investitionen,
Mergers & Acquisitions, Growth & Performance,
Risikomanagement, Steuern
Arbeitsdirektor
Mitglied des Vorstands seit 2006
Der Vorstand
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DER VORSTAND – Die Vorstandsmitglieder
Von links nach rechts: Georg Denoke, Prof. Dr.-Ing. Wolfgang Reitzle, J. Kent Masters, Dr.-Ing. Aldo Belloni.
das Jahr 2008 stand im Zeichen der beginnenden Finanz- und Wirtschaftskrise. Auch unser Unternehmen hat
die Auswirkungen der weltweiten Rezession zu spüren bekommen. Gegen Ende des Jahres hatten wir in eini-
gen Regionen einen deutlichen Nachfragerückgang zu verzeichnen. Dennoch konnten wir unsere Ziele für
das gesamte Geschäftsjahr 2008 in vollem Umfang erreichen. Wir haben den Konzernumsatz währungsbe-
reinigt um 8,4 Prozent auf 12,663 Mrd. EUR gesteigert und das operative Konzernergebnis – ebenfalls wäh-
rungsbereinigt – um 10,3 Prozent auf 2,555 Mrd. EUR verbessert. Wir sind also weiter gewachsen und haben,
wie angekündigt, unsere Ertragskraft überproportional zum Umsatz gestärkt. Auch bei den anderen wichtigen
Konzernkennzahlen hat Linde deutliche Steigerungsraten erzielt. Der ROCE hat sich auf 12,4 Prozent (Vj. 10,3
Prozent) erhöht, und beim um Sondereffekte bereinigten Ergebnis je Aktie war ein Plus von fast 9 Prozent auf
5,46 EUR (Vj. 5,02 EUR) zu verbuchen.
Diese sehr solide Geschäftsentwicklung in einem Jahr, das vor allem gegen Ende von einem zunehmend
schwierigen Umfeld geprägt war, bestätigt: Unser umfassender Konzernumbau zahlt sich aus. Wir haben die
BOC-Integration zügig vollzogen und sind durch die Konzentration auf das weltweite Gase- und Anlagen-Bau-
geschäft weniger abhängig von Konjunkturzyklen als in unserer früheren Aufstellung.
Diese Kontinuität spiegelt sich auch, wie es bei Linde bewährte Tradition ist, in unserer ertragsorientierten
Dividendenpolitik. Vorstand und Aufsichtsrat werden der Hauptversammlung am 15. Mai 2009 vorschlagen,
eine Dividende von 1,80 EUR je Stückaktie auszuschütten. Im Vergleich zum Vorjahr (1,70 EUR) entspricht dies
einer Erhöhung um annähernd 6 Prozent.
Das laufende Geschäftsjahr 2009 wird uns – wie alle anderen Unternehmen auch – vor große Herausforderun-
gen stellen. Die Konjunkturforscher rechnen damit, dass die Weltwirtschaft 2009 den deutlichsten Rückgang
seit dem Zweiten Weltkrieg erleben wird. Wir alle müssen uns auf ein schrumpfendes globales Bruttoinlands-
produkt einstellen. In diesem Umfeld tun wir alles dafür, unsere Produktivität und unsere Prozesse stetig wei-
ter zu verbessern. Wir haben zusätzliche Anstrengungen unternommen und bereits zu Beginn des Jahres 2008
ein neues Programm zur nachhaltigen Effizienzsteigerung eingeleitet: HPO (High Performance Organisation).
Mit diesem ganzheitlichen Konzept werden wir unser Unternehmen zu einer Hochleistungsorganisation ent-
wickeln. HPO wird in den kommenden vier Jahren – ab dem laufenden Geschäftsjahr 2009 – zu einer Brutto-
kostensenkung in Höhe von insgesamt 650 Mio. EUR bis 800 Mio. EUR führen. Deutliche Kosteneinsparungen
werden wir beispielsweise in den Bereichen IT und Einkauf erzielen. HPO folgt unmittelbar auf unser Syner-
gieprogramm aus der BOC-Akquisition, mit dem wir die angestrebten Kostensynergien in Höhe von 250 Mio.
EUR jährlich erstmals in diesem Geschäftsjahr vollständig realisieren wollen.
Allerdings: Eine präzise Prognose für den Geschäftsverlauf unseres Unternehmens in diesem Jahr ist vor dem
Hintergrund der unsicheren weltwirtschaftlichen Entwicklung kaum möglich. Wir planen deshalb in unter-
schiedlichen Szenarien. Diese Planungen reichen von einem Konzernumsatz und -ergebnis leicht über oder
auf dem Niveau des Jahres 2008 bis hin zu einem Rückgang. Abhängig von der Nachfrageentwicklung wird
sich der Umsatz- und Ergebnistrend erst in der zweiten Jahreshälfte 2009 verfestigen. Durch unsere umfassen-
den Maßnahmen zur Steigerung der Effizienz ist es jedoch unser Ziel, einen möglichen Rückgang beim Kon-
zernergebnis weitestgehend zu begrenzen. Auf der Basis der Schätzungen zur globalen Konjunkturentwick-
lung gehen wir derzeit davon aus, unsere mittelfristigen Ziele für das Geschäftsjahr 2010 – ein ROCE von 13
Prozent und ein operatives Konzernergebnis von mindestens 3 Mrd. EUR – erst später erreichen zu können.
Brief an die Aktionäre
006 Linde Finanzbericht 2008
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DER VORSTAND – Brief an die Aktionäre
Grundsätzlich aber gilt: Wir haben in den vergangenen Jahren bei Linde ein stabiles Fundament gelegt. Wir
können durch unsere globale Aufstellung und auf der Basis unserer führenden Positionen in den aufstreben-
den Märkten auch regional ungünstige wirtschaftliche Rahmenbedingungen besser abfedern als zuvor. Die
stark differenzierte Kundenstruktur im Gasegeschäft verleiht uns ein vergleichsweise hohes Maß an Robust-
heit. Zugleich profitieren wir von den vielfältigen Synergien zwischen unseren beiden Unternehmenssäulen
Gase und Engineering und von den globalen Megatrends Energie und Gesundheit. Gerade auf diese zukunfts-
trächtigen Bereiche zielen wir mit einer Vielzahl unserer Produkte und Dienstleistungen. Auf der Grundlage
von HPO werden wir uns zusätzlich wetterfest machen und unsere Effizienz und Leistungsfähigkeit nach-
haltig stärken.
Wir haben also alle Voraussetzungen, um auch weiterhin Kurs halten zu können.
Prof. Dr.-Ing. Wolfgang Reitzle
Vorsitzender des Vorstands der Linde AG
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DER VORSTAND – Brief an die Aktionäre
Mitglieder des Aufsichtsrats
Dr. rer. pol. Manfred Schneider
Vorsitzender
Vorsitzender des Aufsichtsrats
der Bayer AG
Hans-Dieter Katte 1
stellv. Vorsitzender
Vorsitzender des Betriebsrats
des Betriebs Pullach
der Engineering Division
der Linde AG
Michael Diekmann
weiterer stellv. Vorsitzender
Vorsitzender des Vorstands
der Allianz SE
Dr. jur. Gerhard Beiten
Rechtsanwalt
Dr. rer. pol. Clemens Börsig
Vorsitzender des Aufsichtsrats
der Deutsche Bank AG
Gernot Hahl 1
Vorsitzender des Betriebsrats
des Betriebs Worms der Gases Division
der Linde AG
Dipl.-Soziologe Thilo Kämmerer 1
Gewerkschaftssekretär beim
Vorstand der IG Metall Frankfurt
Matthew F. C. Miau
(seit 3. Juni 2008)
Vorsitzender der MiTAC-SYNNEX-Group,
Taiwan
Klaus-Peter Müller
Vorsitzender des Aufsichtsrats
der Commerzbank AG
Jens Riedel 1
Vorsitzender des Betriebsrats
des Betriebs Leuna der Gases Division
der Linde AG
Xaver Schmidt 1
(seit 8. September 2008)
Vorstandssekretär der IG Bergbau,
Chemie, Energie, Hannover
Dipl.-Kfm. Josef Schregle 1
Leiter Finanzen und Controlling
der Engineering Division
der Linde AG
Der Aufsichtsrat(Stand 31. Dezember 2008)
Vermittlungsausschuss gemäß § 27 Abs. 3 MitbestG
Dr. rer. pol. Manfred Schneider
(Vorsitzender)
Hans-Dieter Katte1
Michael Diekmann
Gernot Hahl 1
Ständiger Ausschuss
Dr. rer. pol. Manfred Schneider
(Vorsitzender)
Hans-Dieter Katte1
Michael Diekmann
Gernot Hahl 1
Klaus-Peter Müller
Prüfungsausschuss
Dr. rer. pol. Clemens Börsig
(Vorsitzender)
Gernot Hahl 1
Hans-Dieter Katte1
Klaus-Peter Müller
Dr. rer. pol. Manfred Schneider
Nominierungsausschuss
Dr. rer. pol. Manfred Schneider
(Vorsitzender)
Michael Diekmann
Klaus-Peter Müller
1 Als Vertreter der Arbeitnehmer.
Ausschüsse des Aufsichtsrats Mitglieder zum 31. Dezember 2008
008 Linde Finanzbericht 2008
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DER AUFSICHTSRAT – Mitglieder des Aufsichtsrats
Im Geschäftsjahr 2008 ausgeschiedene Mitglieder des Aufsichtsrats
Dr. rer. oec. Karl-Hermann Baumann
(bis 3. Juni 2008)
ehemaliger Vorsitzender
des Aufsichtsrats der Siemens AG
Dipl.-Ing. Siegried Friebel 1
(bis 3. Juni 2008)
Vorsitzende des Betriebsrats
der Linde-KCA-Dresden GmbH
Dipl.-Wirtsch.-Ing. Gerhard Full
(bis 3. Juni 2008)
ehemaliger Vorsitzender des
Vorstands der Linde AG
Josef Schuhbeck 1
(bis 3. Juni 2008)
Vorsitzender des Betriebsrats
des Betriebs Schalchen
der Engineering Division der Linde AG
Prof. Dr. jur. Jürgen Strube
(bis 3. Juni 2008)
Vorsitzender des Aufsichtsrats
der BASF SE
Wilfried Woller 1
(bis 31. August 2008)
Mitglied des geschäftsführenden
Hauptvorstands, Vorstandsbereich 5
der IG Bergbau, Chemie, Energie 2
1 Als Vertreter der Arbeitnehmer.
2 Bis 31. Juli 2008.
Mitgliedschaften in anderen gesetzlich zu bildenden Aufsichtsräten und vergleichbaren in- und ausländischen Kontrollgremien finden Sie auf den Seiten
195 bis 196.
009Linde Finanzbericht 2008
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DER AUFSICHTSRAT – Mitglieder des Aufsichtsrats
als Aufsichtsrat haben wir uns im Geschäftsjahr 2008 eingehend mit der Lage, den Perspektiven und der
strategischen Weiterentwicklung der Gesellschaft, mit der künftigen langfristigen Positionierung des Linde
Konzerns sowie mit wesentlichen Einzelmaßnahmen befasst. Wir haben den Vorstand bei der Leitung des
Unternehmens beraten und seine Geschäftsführung entsprechend den uns nach Gesetz, Satzung und
Geschäftsordnung obliegenden Aufgaben überwacht. Der Vorstand hat uns in unseren Sitzungen und durch
schriftliche Berichte regelmäßig, zeitnah und umfassend über den Geschäftsverlauf, die wirtschaftliche Lage
und die Planung der Gesellschaft und ihrer Tochterunternehmen unterrichtet. In Entscheidungen von wesent-
licher Bedeutung für das Unternehmen war der Aufsichtsrat eingebunden. Hierzu gehören Maßnahmen und
Geschäfte des Vorstands, die der Zustimmung des Aufsichtsrats bedürfen. Dazu zählen insbesondere das Jah-
resinvestitionsprogramm, größere Akquisitionen, Desinvestitionen und Finanzmaßnahmen. Darüber hinaus hat
sich der Vorsitzende des Aufsichtsrats fortlaufend über die aktuelle Entwicklung der Geschäftslage, wesent-
liche Geschäftsvorfälle und Entscheidungen des Vorstands, u. a. anhand der Vorstandsprotokolle, in Kennt-
nis setzen lassen. Er stand in einem engen Informations- und Gedankenaustausch mit dem Vorsitzenden des
Vorstands und hat mit ihm die Unternehmensstrategie, die Risikolage und das Risikomanagement regelmäßig
beraten. Der Aufsichtsrat hat sich auf der Grundlage der Berichte des Vorstands sowie des vom Abschlussprü-
fer erstatteten Berichts von der Leistungsfähigkeit des gemäß § 91 Abs. 2 AktG eingerichteten Risikoüberwa-
chungssystems überzeugt. Er hatte zu keiner Zeit Beanstandungen gegen die Ordnungsmäßigkeit und Wirt-
schaftlichkeit der Unternehmensführung.
Sitzungen des Aufsichtsrats
Im Geschäftsjahr 2008 fanden vier turnusgemäße Aufsichtsratssitzungen und eine konstituierende Aufsichts-
ratssitzung statt. Kein Mitglied des Aufsichtsrats hat an weniger als der Hälfte der Sitzungen teilgenommen.
Interessenkonflikte der Aufsichtsratsmitglieder traten im Berichtsjahr nicht auf.
In unseren Sitzungen haben wir uns neben der aktuellen Geschäftsentwicklung, der Risikolage, der Beach-
tung der gesetzlichen Bestimmungen sowie der unternehmensinternen Richtlinien („Compliance“) und wichti-
gen geschäftlichen Einzelvorgängen mit zustimmungspflichtigen Maßnahmen des Vorstands beschäftigt. Nach
gründlicher Prüfung und Erörterung der vorgelegten Unterlagen und der jeweiligen Anträge des Vorstands hat
der Aufsichtsrat alle erforderlichen Zustimmungen erteilt.
Im Zentrum der Beratungs- und Überwachungstätigkeit des Aufsichtsrats standen vor allem die wirtschaftliche
Lage und die Entwicklungsperspektiven des Konzerns, der einzelnen Bereiche und von Tochtergesellschaften.
Dabei wurden insbesondere Fragen der verfolgten unternehmerischen und strategischen Ziele sowie deren
Realisierbarkeit, deren wirtschaftlicher Bedeutung und der zu erwartenden Einflüsse auf die finanzielle Situ-
ation unseres Unternehmens intensiv mit dem Vorstand diskutiert. In diesem Zusammenhang haben wir auch
die Auswirkungen der Konjunktureintrübung im In- und Ausland sowie der aus der Finanz- und Immobilien-
krise in den USA resultierenden Wirtschaftskrise auf den Linde Konzern gründlich erörtert. Wir haben uns auf
Basis mündlicher Sonderberichte des Vorstands davon überzeugt, dass Strukturen und Prozesse fortlaufend
überprüft und gestrafft werden, um die Wettbewerbsfähigkeit aller Bereiche des Unternehmens zu verbessern
und langfristig abzusichern. Den Status der Integration des in 2006 erworbenen britischen Gaseunternehmens
BOC sowie der hieraus generierten Kostensynergien hat der Vorstand uns ebenso ausführlich dargestellt wie
ein in 2008 eingeleitetes bedeutendes Programm zur nachhaltigen Prozessoptimierung und Produktivitätsstei-
gerung.
Bericht des Aufsichtsrats
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DER AUFSICHTSRAT – Bericht des Aufsichtsrats
In unserer Bilanz-Aufsichtsratssitzung am 11. März 2008 befassten wir uns u. a. eingehend mit dem Jahresab-
schluss der Linde AG und dem Konzernabschluss zum 31. Dezember 2007, billigten diese und stimmten dem
Gewinnverwendungsvorschlag zu. In dieser Sitzung billigten wir auch die Vergütungsstruktur des Vorstands.
Darüber hinaus verabschiedeten wir die Tagesordnung der Hauptversammlung einschließlich der Beschluss-
vorschläge. In diesem Zusammenhang haben wir auch die Vorlage für die Schaffung eines neuen Bedingten
Kapitals zur Ausgabe von Wandel- und/oder Optionsschuldverschreibungen beschlossen. Ferner verabschie-
deten wir auf Empfehlung des Nominierungsausschusses die Wahlvorschläge an die Hauptversammlung für
die turnusgemäße Neuwahl der Anteilseignervertreter im Aufsichtsrat.
Unmittelbar vor der Hauptversammlung am 3. Juni 2008 berichtete der Vorstand über die aktuelle Lage des
Konzerns. Außerdem diente die Sitzung der Vorbereitung des sich anschließenden Aktionärstreffens.
In unserer Sitzung am 23. September 2008 informierte der Vorstand detailliert über die wirtschaftliche Lage
des Linde Konzerns und seiner Divisionen. Außerdem erhielten wir einen Ausblick auf das Gesamtjahr 2008.
Ferner standen der Status der Strategieumsetzung und die strategische Weiterentwicklung des Unternehmens
im Fokus der Sitzung. Diskutiert wurden insbesondere Fragen der strategischen Positionierung und Ausrich-
tung des Unternehmens und seiner Divisionen im internationalen Wettbewerbsumfeld. Des Weiteren erläu-
terte der Vorstand eine vorab zur Verfügung gestellte Beschlussvorlage zu einem zustimmungspflichtigen
Geschäft: Nach Überprüfung der Unterlagen und Befragung des Vorstands erteilten wir die Zustimmung zu
dem vom Vorstand beantragten Erwerb der restlichen 50 Prozent der Anteile an einem australischen Flüssig-
Propangas-Unternehmen.
Am 28. November 2008 wurden uns vom Vorstand neben der aktuellen Geschäftsentwicklung die Vorschau
auf den Jahresabschluss 2008, das Budget für das Geschäftsjahr 2009 und die mittelfristige Unternehmens-
planung einschließlich Finanz-, Investitions- und Personalplanung vorgelegt. Abweichungen der tatsächli-
chen Entwicklung des Geschäftsverlaufs von den aufgestellten Plänen und Zielen hat uns der Vorstand unter
Angabe von Gründen dargelegt. Vor dem Hintergrund der sich abzeichnenden Rezession hat der Vorstand uns
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DER AUFSICHTSRAT – Bericht des Aufsichtsrats
auch Planungsszenarien präsentiert und ausführlich erläutert. Die vom Vorstand getroffenen Annahmen wur-
den von uns intensiv hinterfragt. Hierbei standen Fragen im Hinblick auf die Chancen und Risiken des Linde
Konzerns und seiner Divisionen, das identifizierte, tendenziell höhere Risikopotenzial, die zur Verfügung ste-
henden Finanzierungsspielräume und die Schuldentilgung im Fokus. Wir überzeugten uns davon, dass der
Vorstand die mit dem wirtschaftlich schwierigen Umfeld verbundenen etwaigen Risiken für das Unterneh-
men gründlich prüft und daraus notwendige Konsequenzen zieht. Wir genehmigten das Investitionsprogramm
2009 des Linde Konzerns. Ferner ließen wir uns in dieser Sitzung vom Vorstand anhand eines gesonderten
Berichts über den Engineering-Technologiebereich „Luftzerlegungs-Anlagen“, auf den im Geschäftsjahr 2008
der größte Anteil am gesamten Auftragseingang der Division weltweit entfiel, detailliert in Kenntnis setzen.
Corporate Governance und Entsprechenserklärung
Die Umsetzung der Vorschriften des Deutschen Corporate Governance Kodex beobachten wir fortlaufend.
Am 13. März 2009 haben Vorstand und Aufsichtsrat eine aktualisierte Entsprechenserklärung nach § 161 AktG
abgegeben und diese den Aktionären auf der Internetseite der Gesellschaft (www.linde.com) dauerhaft
zugänglich gemacht. Die Linde AG folgt sämtlichen Empfehlungen des Deutschen Corporate Governance
Kodex in der Fassung vom 6. Juni 2008. Weitere Informationen zur Corporate Governance bei Linde sind im
gemeinsamen Bericht von Vorstand und Aufsichtsrat auf den Seiten 017 bis 021 zu finden.
Ausschüsse und deren Sitzungen
Der Aufsichtsrat hat unverändert vier Ausschüsse: Den Vermittlungsausschuss gemäß § 27 Absatz 3 MitbestG,
den Ständigen Ausschuss, den Prüfungsausschuss und den Nominierungsausschuss. Der Aufsichtsratsvorsit-
zende führt in allen Ausschüssen, mit Ausnahme des Prüfungsausschusses, den Vorsitz.
Die gegenwärtige Zusammensetzung der Ausschüsse finden Sie auf Seite 008. Informationen zu den Aufga-
ben der Ausschüsse sind im Corporate Governance-Bericht auf den Seiten 017 bis 021 enthalten.
Soweit gesetzlich zulässig und in der Geschäftsordnung des Aufsichtsrats vorgesehen, wurden in Einzelfällen
Entscheidungsbefugnisse des Aufsichtsrats auf Ausschüsse übertragen. Dieses Verfahren hat sich in der prak-
tischen Arbeit des Aufsichtsrats bewährt.
Der Ständige Ausschuss des Aufsichtsrats, der unter anderem für die Anstellungs-, Pensions- und sonstige
Verträge mit Vorstandsmitgliedern einschließlich der Vergütung zuständig ist und für den Aufsichtsrat die
Bestellung und Abberufung von Vorstandsmitgliedern vorbereitet, trat im Berichtsjahr zu einer Sitzung zusam-
men. Zusätzlich wurden mehrere Beschlüsse im schriftlichen Verfahren herbeigeführt. Der Ständige Ausschuss
befasste sich im Wesentlichen mit Vorstandsangelegenheiten, insbesondere – im Rahmen der vom Aufsichts-
ratsplenum gebilligten Vergütungsstruktur – mit der Höhe der Vergütung und der bonus- und aktienbasierten
Vergütungskomponenten für die jeweiligen Vorstandsmitglieder. Weiterhin hat der Ständige Ausschuss not-
wendige, nur die Fassung betreffende Anpassungen der Satzung beschlossen.
Der Prüfungsausschuss hat im Berichtsjahr fünfmal getagt. Er hat in Gegenwart des Abschlussprüfers sowie
des Vorsitzenden des Vorstands und des Finanzvorstands den Jahresabschluss der Linde AG und den Konzern-
abschluss, die Lageberichte, den Gewinnverwendungsvorschlag und die Prüfungsberichte einschließlich des
Berichtes zu dem Prüfungsschwerpunkt sowie den mündlichen Bericht des Abschlussprüfers über die wesent-
lichen Ergebnisse der Prüfung intensiv beraten und geprüft. Außerdem erörterte er die Zwischenfinanzbe-
richte und die Quartalsabschlüsse vor deren Veröffentlichung auf Basis der Berichterstattung des Vorstands
bzw. des Abschlussprüfers. Darüber hinaus beschäftigte sich der Prüfungsausschuss mit der Vorbereitung des
012 Linde Finanzbericht 2008
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Vorschlags des Aufsichtsrats zur Bestellung des Abschlussprüfers durch die Hauptversammlung, der Erteilung
des Prüfungsauftrags an den Abschlussprüfer, der Festlegung des Prüfungsschwerpunktes und der Honorar-
vereinbarung mit dem Abschlussprüfer. Ferner überwachte der Ausschuss die Unabhängigkeit, Qualifikation,
Rotation und Effizienz des Abschlussprüfers. Ferner hat der Prüfungsausschuss in Übereinstimmung mit inter-
nen Regelungen mit dem Abschlussprüfer eine Vereinbarung über die Erbringung von Dienstleistungen, die
nicht im Zusammenhang mit der Abschlussprüfung stehen, getroffen und ließ sich durch den Abschlussprüfer
zu jeder Sitzung über die Höhe der in diesem Zusammenhang angefallenen Honorare informieren. Weiterhin
ließ sich der Prüfungsausschuss regelmäßig über die Weiterentwicklung des Risikomanagementsystems und
der Compliance-Strukturen, über Compliance-Themen, etwaige rechtliche und regulatorische Risiken sowie die
Risikolage, -erfassung und -überwachung im Unternehmen unterrichten. Der Leiter der Internen Revision gab
einen Bericht bezüglich Ausstattung, Aufgaben und Verantwortlichkeiten sowie Prüfungstätigkeit der Inter-
nen Revision und legte den Prüfungsplan 2008 vor. Des Weiteren hat der Prüfungsausschuss mit dem Vor-
stand und dem Abschlussprüfer grundlegende Fragen der Erstellung und Prüfung des Konzernabschlusses
2008 erörtert. Besonderes Augenmerk legte der Prüfungsausschuss hierbei auf die termin- und sachgerechte
Implementierung eines neuen internen Systems der Finanzberichterstattung im Linde Konzern. Die Entwick-
lungen zum Regierungsentwurf des Bilanzrechtsmodernisierungsgesetzes (BilMoG) hat der Prüfungsausschuss
mit dem Vorstand und dem Abschlussprüfer während des gesamten Berichtsjahrs aufmerksam verfolgt und
die erforderlichen Vorbereitungen zur Umsetzung beratend begleitet.
Der Nominierungsausschuss bereitete Anfang 2008 die Neuwahl der Anteilseignervertreter im Aufsichtsrat für
die ordentliche Hauptversammlung der Linde AG am 3. Juni 2008 vor.
Der Vermittlungsausschuss musste nicht einberufen werden.
Die Ausschussvorsitzenden haben in den jeweils folgenden Plenumssitzungen ausführlich über die Arbeit der
Ausschüsse berichtet.
Jahres- und Konzernabschluss
Die KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Berlin, (KPMG) hat den nach HGB-Grundsätzen aufgestellten
Jahresabschluss der Linde AG einschließlich des Lageberichts zum 31. Dezember 2008 sowie den nach IFRS-
Grundsätzen aufgestellten Konzernabschluss einschließlich Lagebericht zum 31. Dezember 2008 nach den
deutschen Grundsätzen ordnungsmäßiger Abschlussprüfung und unter ergänzender Beachtung der Internatio-
nal Standards on Auditing (ISA) geprüft. Der Abschlussprüfer hat bestätigt, dass der Konzernabschluss und der
Konzernlagebericht den in § 315a Abs. 1 HGB genannten Vorgaben entsprechen; er hat für beide Abschlüsse
einen uneingeschränkten Bestätigungsvermerk erteilt. Die KPMG hat auftragsgemäß die prüferische Durch-
sicht von Zwischenfinanzberichten im Geschäftsjahr 2008 durchgeführt. Diese hat zu keinem Zeitpunkt
zu Beanstandungen geführt. Die KPMG bestätigte ferner, dass das Risikomanagementsystem den gesetzli-
chen Vorschriften entspricht; bestandsgefährdende Risiken waren nicht erkennbar. Prüfungsschwerpunkt im
Geschäftsjahr 2008 war die Prüfung der Linde Altersversorgung, insbesondere die Bilanzierung und die Ver-
waltung der Fonds.
Die Abschlussunterlagen und die Prüfungsberichte wurden allen Aufsichtsratsmitgliedern rechtzeitig zuge-
stellt. Sie waren Gegenstand intensiver Beratungen im Prüfungsausschuss am 3. März 2009 sowie in der
Bilanz-Aufsichtsratssitzung am 13. März 2009. An den Erörterungen sowohl im Prüfungsausschuss als auch
im Plenum nahm der Abschlussprüfer teil. Er berichtete über die wesentlichen Ergebnisse der Prüfungen und
stand für ergänzende Auskünfte sowie die Beantwortung von Fragen zur Verfügung. Auch der Prüfungsaus-
schuss berichtete über das Ergebnis seiner Prüfung an uns als Gesamtaufsichtsrat. Wir haben sämtliche Vor-
lagen und Prüfungsberichte geprüft und eingehend diskutiert. Nach dem Ergebnis der Vorprüfung durch den
Prüfungsausschuss und nach dem abschließenden Ergebnis unserer eigenen Prüfung der von Vorstand und
013Linde Finanzbericht 2008
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Abschlussprüfer vorgelegten Unterlagen erheben wir keine Einwendungen und schließen uns dem Ergebnis
der Abschlussprüfung durch die KPMG an. Wir billigen die vom Vorstand aufgestellten Jahresabschlüsse der
Linde AG und des Konzerns zum 31. Dezember 2008; der Jahresabschluss der Linde AG ist damit festgestellt.
Dem Gewinnverwendungsvorschlag des Vorstands stimmen wir zu.
Besetzung von Aufsichtsrat und Vorstand
Mit Ablauf der Hauptversammlung am 3. Juni 2008 endete die Amtszeit aller Aufsichtsratsmitglieder. Die tief
greifenden Veränderungen in der Konzernstruktur von Linde im Geschäftsjahr 2006 hatten auch Änderun-
gen für den Aufsichtsrat zur Folge. Der Aufsichtsrat ist nach der Satzung und den danach ab Beendigung
der ordentlichen Hauptversammlung 2008 anwendbaren gesetzlichen Vorschriften jetzt mit zwölf (anstatt 16)
Mitgliedern besetzt. Auf Seiten der Anteilseigner gehören drei langjährige Mitglieder, die Herren Dr. Karl-
Hermann Baumann, Gerhard Full und Prof. Dr. Jürgen Strube, auf Seiten der Arbeitnehmer zwei Mitglieder,
Frau Siegried Friebel und Herr Josef Schuhbeck, dem für fünf Jahre neu gewählten Aufsichtsrat nicht mehr
an. Als neues Mitglied der Vertreter der Anteilseigner wurde von der Hauptversammlung Herr Matthew F. C.
Miau (Taiwan) in den Aufsichtsrat gewählt. Im Übrigen wurden die für die Wiederwahl kandidierenden Auf-
sichtsratsmitglieder der Anteilseigner- und Arbeitnehmerseite bei den jeweiligen Neuwahlen bestätigt. In
der konstituierenden Aufsichtsratssitzung im Anschluss an die ordentliche Hauptversammlung haben wir den
Vorsitzenden, den stellvertretenden Vorsitzenden und den weiteren stellvertretenden Vorsitzenden des Auf-
sichtsrats gewählt und die erforderlichen Ausschussbesetzungen vorgenommen. Mit Ablauf des 31. August
2008 hat Herr Wilfried Woller, Vertreter der Arbeitnehmer, sein Aufsichtsratsmandat niedergelegt. An seiner
Stelle wurde antragsgemäß Herr Xaver Schmidt durch gerichtlichen Beschluss mit Wirkung zum 8. September
2008 zum Aufsichtsratsmitglied bestellt.
Wir haben den ausgeschiedenen Aufsichtsratsmitgliedern für ihre wertvolle Mitwirkung in unserem Gremium
gedankt und dabei insbesondere die Verdienste gewürdigt, die sich Herr Gerhard Full in seiner langjährigen
Tätigkeit im Hause Linde, zuletzt bis Ende 2002 als Vorstandsvorsitzender sowie seit Mai 2003 als Mitglied des
Aufsichtsrats, erworben hat.
Eine Übersicht über die gegenwärtige Zusammensetzung des Aufsichtsrats und seiner Ausschüsse sowie die
im Geschäftsjahr 2008 ausgeschiedenen Mitglieder des Aufsichtsrats finden Sie auf den Seiten 008 bis 009.
Im Geschäftsjahr 2008 gab es keine Veränderungen in der Besetzung und in den Verantwortlichkeiten des
Vorstands. Die Verantwortungs- und Aufgabenbereiche der Vorstandsmitglieder sind der Übersicht auf der
Seite 004 dieses Geschäftsberichts zu entnehmen.
Der Aufsichtsrat dankt dem Vorstand sowie allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Unternehmens für
ihre verantwortungsbewusste und engagierte Arbeit im abgelaufenen Geschäftsjahr 2008.
München, den 13. März 2009
Für den Aufsichtsrat
Dr. Manfred Schneider
Vorsitzender
014 Linde Finanzbericht 2008
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015Linde Finanzbericht 2008
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DER AUFSICHTSRAT – Bericht des Aufsichtsrats
Corporate Governance
Aufsichtsrat und Vorstand bekennen sich zu guter Corporate Governance. Ihr Han-deln wird seit jeher von den Grundsätzen einer verantwortungsvollen Unterneh-mensführung und -kontrolle bestimmt. Linde versteht Corporate Governance als fortlaufenden Prozess und wird zukünftige Entwicklungen auch weiterhin aufmerk-sam verfolgen.
CorporAte GoVernAnCe
017 Corporate Governance Bericht
022 Vergütungsbericht
016 Linde Finanzbericht 2008
CORPORATE GOVERNANCE
Die Linde AG begrüßt den von der Regierungskommission vorge-
legten und zuletzt im Juni 2008 aktualisierten Deutschen Corpo-
rate Governance Kodex.
Gute und verantwortungsbewusste, auf nachhaltige Wert-
schöpfung ausgerichtete Leitung und Kontrolle haben bei der
Linde AG traditionell einen hohen Stellenwert. Erfolgsgrundlage
sind seit jeher eine enge und effiziente Zusammenarbeit von
Vorstand und Aufsichtsrat, die Achtung der Aktionärsinteressen,
eine offene Unternehmenskommunikation, die ordnungsgemäße
Rechnungslegung und Abschlussprüfung sowie ein verantwor-
tungsbewusster Umgang mit Risiken und gesetzlichen und kon-
zerninternen Regelungen.
Einhaltung des Deutschen Corporate Governance Kodex
Am 13. März 2009 haben Vorstand und Aufsichtsrat die jährliche
Entsprechenserklärung gemäß § 161 AktG abgegeben. Sie ist auf
Seite 021 dieses Berichts und auf der Website der Gesellschaft
publiziert. Die Linde AG entspricht sämtlichen Empfehlungen
des Deutschen Corporate Governance Kodex in der Fassung vom
6. Juni 2008.
Die Linde AG erfüllte und wird erneut weitestgehend auch
die Anregungen des Kodex erfüllen. Sie weicht nur in zwei Punk-
ten ab:
3 Im Kodex wird angeregt, die Hauptversammlung über das
Internet zu übertragen. Wir übertragen die Ausführungen
des Aufsichtsratsvorsitzenden zu Beginn sowie die Rede des
Vorstandsvorsitzenden, nicht jedoch die Generaldebatte. Die
Satzung lässt eine vollständige Übertragung der Hauptver-
sammlung über elektronische Medien zwar grundsätzlich
zu, wir meinen allerdings, dass aufgrund des hohen tech-
nischen Aufwands und der möglichen Dauer von Hauptver-
sammlungen die damit verbundenen Kosten zurzeit nicht in
einem sinnvollen Verhältnis zum Nutzen für Aktionäre ste-
hen. Außerdem wollen wir mit Blick auf die Wortbeiträge
nicht in die Persönlichkeitsrechte der einzelnen Redner ein-
greifen. Wir werden aber die Entwicklung weiter aufmerk-
sam verfolgen.
3 Außerdem wird im Kodex angeregt, die variable Vergütung
für die Aufsichtsratsmitglieder auch an den langfristigen
Unternehmenserfolg anzuknüpfen. Die Hauptversammlung
im Juni 2007 hat bei der Neuregelung der Aufsichtsratsver-
gütung auf die Einführung einer langfristigen Komponente
bewusst verzichtet.
Enge Zusammenarbeit von Vorstand und Aufsichtsrat
Die Linde AG mit Sitz in München unterliegt den Vorschriften des
deutschen Aktien- und Mitbestimmungsrechts und den Kapital-
marktregelungen sowie den Bestimmungen der Satzung. Vor-
stand und Aufsichtsrat haben auf sie aufgeteilte Leitungs- und
Überwachungsfunktionen. Sie sind den Interessen der Aktionäre
und dem Wohle des Unternehmens verpflichtet.
Vorstand
Der Vorstand der Linde AG leitet die Gesellschaft und führt deren
Geschäfte. Entsprechend der weltweiten Aufstellung des Linde
Konzerns setzt sich der derzeit vierköpfige Vorstand internatio-
nal zusammen. Der Vorstand ist an das Unternehmensinteresse
gebunden und der Steigerung des nachhaltigen Unternehmens-
wertes verpflichtet. Er entwickelt die strategische Ausrichtung
des Unternehmens, stimmt sie mit dem Aufsichtsrat ab und sorgt
für ihre Umsetzung. Des Weiteren ist er verantwortlich für die
Jahres- und Mehrjahresplanung der Gesellschaft sowie für die
Aufstellung der Quartals- bzw. Halbjahres-, Jahres- und Konzern-
abschlüsse. Er trägt ferner Sorge für ein angemessenes Risiko-
management und Risikocontrolling sowie eine regelmäßige, zeit-
nahe und umfassende Berichterstattung an den Aufsichtsrat über
alle für den Konzern relevanten Fragen der Strategie, der mit-
telfristigen Unternehmensplanung, der Geschäftsentwicklung,
der Risikolage, des Risikomanagements und die Beachtung der
gesetzlichen Bestimmungen sowie der unternehmensinternen
Richtlinien und wirkt auf deren Einhaltung durch die Konzernun-
ternehmen hin („Compliance“). Maßnahmen und Geschäfte des
Vorstands von grundlegender Bedeutung bedürfen der Zustim-
mung des Aufsichtsrats. Dazu zählen insbesondere das Jahres-
investitionsprogramm, größere Akquisitionen, Desinvestitionen
und Finanzmaßnahmen. Vorstandsmitglieder unterliegen wäh-
rend ihrer Zugehörigkeit zum Vorstand einem umfassenden Wett-
bewerbsverbot. Sie legen auftretende Interessenkonflikte unver-
züglich dem Aufsichtsrat gegenüber offen und informieren ihre
Vorstandskollegen darüber. Die Geschäftsordnung des Vorstands
regelt die Arbeit des Vorstands, die Ressortzuständigkeiten der
einzelnen Vorstandsmitglieder, die dem Gesamtvorstand vorbe-
haltenen Angelegenheiten sowie die erforderliche Beschluss-
mehrheit bei Vorstandsbeschlüssen (Mehrheitsbeschluss).
Aufsichtsrat
Der paritätisch mit Vertretern der Anteilseigner und der Arbeit-
nehmer besetzte Aufsichtsrat der Linde AG besteht satzungsge-
mäß aus derjenigen Anzahl von Mitgliedern, die in den jeweils
anwendbaren gesetzlichen Vorschriften als Mindestzahl vor-
gesehen ist. Dies sind gegenwärtig zwölf Mitglieder. Auch die
Bestellung der Mitglieder richtet sich nach den jeweils anwend-
baren gesetzlichen Vorschriften. Die laufende Amtszeit des Auf-
sichtsrats endet mit Ablauf der ordentlichen Hauptversammlung
Corporate Governance Bericht
017Linde Finanzbericht 2008
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2013. Dem gegenwärtigen Aufsichtsrat gehören keine früheren
Vorstandsmitglieder der Gesellschaft an.
Der Aufsichtsrat bestellt den Vorstand, berät ihn bei der Lei-
tung des Unternehmens und überwacht dessen Geschäftsfüh-
rung.
In seiner Geschäftsordnung hat der Aufsichtsrat unter ande-
rem auch Regelungen bezüglich seiner Unabhängigkeit veran-
kert. Einige Mitglieder des Aufsichtsrats sind und waren im ver-
gangenen Geschäftsjahr im Vorstand von Gesellschaften, mit
denen Linde Geschäftsbeziehungen unterhält. Geschäfte mit
diesen Gesellschaften erfolgen zu Bedingungen wie unter frem-
den Dritten. Die Unabhängigkeit der betreffenden Aufsichts-
ratsmitglieder wird durch diese Geschäfte nicht berührt. Dem
Aufsichtsrat gehört somit eine ausreichende Zahl von Mitglie-
dern an, die über eine hinreichende Unabhängigkeit verfügen.
Die Aufsichtsratsmitglieder legen auftretende Interessenkon-
flikte aufgrund von Beratungstätigkeit oder Organfunktionen
bei anderen Unternehmen dem Aufsichtsrat gegenüber offen;
wesentliche, nicht nur vorübergehende Interessenkonflikte füh-
ren zur Beendigung des Mandats. Der Aufsichtsrat informiert in
seinem Bericht an die Hauptversammlung über aufgetretene
Interessenkonflikte und deren Behandlung.
Keine Interessenkonflikte bei Vorstand und Auf-sichtsrat
Berater- und sonstige Dienstleistungs- und Werkverträge zwi-
schen Aufsichtsratsmitgliedern und der Gesellschaft bestanden
im Berichtszeitraum nicht. Interessenkonflikte von Vorstands-
und Aufsichtsratsmitgliedern, die dem Aufsichtsrat gegenüber
unverzüglich offen zu legen sind, traten nicht auf.
Ausschüsse des Aufsichtsrats
Der Aufsichtsrat hat aus seiner Mitte vier Ausschüsse gebildet:
Der Ständige Ausschuss, der aus drei Vertretern der Anteilseig-
ner und zwei Vertretern der Arbeitnehmer besteht, unterbreitet
dem Aufsichtsrat insbesondere Vorschläge für die Bestellung und
Abberufung von Vorstandsmitgliedern sowie für die Beschlussfas-
sung über das Vergütungssystem für den Vorstand einschließlich
der wesentlichen Vertragselemente; er beschließt im Rahmen
der entsprechenden Beschlüsse des Aufsichtsratsplenums über
Anstellungs-, Pensions- und sonstige Verträge mit Vorstandsmit-
gliedern. Außerdem berät er über die langfristige Nachfolgepla-
nung für den Vorstand und überprüft die Effizienz der Tätigkeit
des Gesamtaufsichtsrats.
Der Prüfungsausschuss umfasst ebenfalls drei Vertreter der
Anteilseigner und zwei Vertreter der Arbeitnehmer. Er bereitet
die Entscheidungen des Aufsichtsrats über die Feststellung des
Jahresabschlusses, die Billigung des Konzernabschlusses sowie
die Vereinbarungen mit dem Abschlussprüfer vor und befasst
sich darüber hinaus mit Fragen des Risikomanagements und der
Compliance. Außerdem erörtert er mit dem Vorstand vor Veröf-
fentlichung die Zwischenberichte und Quartals- bzw. Halbjahres-
abschlüsse. Der Vorsitzende des Prüfungsausschusses, Herr Dr.
Clemens Börsig, verfügt über besondere Kenntnisse und lang-
jährige Erfahrungen in der Anwendung von Rechnungslegungs-
grundsätzen und internen Kontrollsystemen.
Dem Nominierungsausschuss gehören der Aufsichtsratsvorsit-
zende, der weitere stellvertretende Aufsichtsratsvorsitzende und
ein weiterer Vertreter der Anteilseigner an. Er gibt den Anteils-
eignervertretern im Aufsichtsrat eine Empfehlung ab für die Vor-
schläge zur Wahl der Anteilseignervertreter durch die Hauptver-
sammlung.
Der nach den Vorschriften des Mitbestimmungsgesetzes
gebildete Vermittlungsausschuss, dem der Aufsichtsratsvorsit-
zende, sein Stellvertreter sowie je ein Vertreter der Anteilseigner
und der Arbeitnehmer angehören, unterbreitet dem Aufsichts-
rat Vorschläge zur Bestellung von Vorstandsmitgliedern, wenn
im ersten Wahlgang die erforderliche Mehrheit von zwei Dritteln
der Stimmen der Aufsichtsratsmitglieder nicht erreicht wird.
Informationen zur Tätigkeit des Aufsichtsrats und seiner Aus-
schüsse sowie zur Zusammenarbeit mit dem Vorstand im Ge -
schäftsjahr 2008 finden Sie im Bericht des Aufsichtsrats auf den
Seiten 010 bis 015.
Hauptversammlung
Die Aktionäre nehmen ihre Rechte in der Hauptversammlung
wahr und üben dort ihr Stimmrecht aus. Jede Aktie gewährt
eine Stimme. Das Legitimationsverfahren zur Hauptversammlung
ist auf den international üblichen, so genannten „Record Date“
ausgerichtet. Demgemäß gilt der Beginn des 21. Tages vor der
Hauptversammlung als maßgeblicher Stichtag für die Legitima-
tion der Aktionäre.
Die jährliche ordentliche Hauptversammlung findet innerhalb
der ersten sechs Monate eines jeden Geschäftsjahres statt. Die
Tagesordnung für die Hauptversammlung einschließlich der für
die Hauptversammlung verlangten Berichte und Unterlagen wird
auch auf der Website der Gesellschaft veröffentlicht; die Einbe-
rufung der Hauptversammlung mitsamt den Einberufungsunter-
lagen kann Aktionären mit deren Zustimmung auch elektronisch
übermittelt werden.
Aktionäre, die an der Hauptversammlung nicht teilnehmen
können oder die Hauptversammlung vor Eintritt in die Abstim-
mung verlassen, haben die Möglichkeit, ihr Stimmrecht durch
einen Bevollmächtigten ihrer Wahl oder einen weisungsgebun-
denen Stimmrechtsvertreter der Gesellschaft ausüben zu lassen.
Weisungen zur Stimmrechtsausübung an diesen Stimmrechtsver-
018 Linde Finanzbericht 2008
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treter können bis zum Vorabend der Hauptversammlung auch
über elektronische Medien erteilt werden.
Der Vorstand der Linde AG legt der Hauptversammlung den
Jahres- und den Konzernabschluss vor. Die Hauptversammlung
entscheidet über die Gewinnverwendung und die Entlastung
von Vorstand und Aufsichtsrat, wählt die Anteilseignervertre-
ter im Aufsichtsrat und bestellt den Abschlussprüfer. Außerdem
beschließt die Hauptversammlung über Satzungsänderungen
und kapitalverändernde Maßnahmen.
Vermögensschaden-Haftpflichtversicherung
Die Gesellschaft hat für die Mitglieder des Vorstands und des
Aufsichtsrats eine Vermögensschaden-Haftpflichtversicherung
(so genannte D & O-Versicherung) mit einem angemessenen
Selbstbehalt abgeschlossen.
Directors’ Dealings
Die gemäß § 15a WpHG meldepflichtigen Transaktionen der dort
genannten Personen, insbesondere der Organmitglieder und der
mit diesen in enger Beziehung stehenden Personen, mit Aktien
der Gesellschaft oder sich darauf beziehenden Finanzinstrumen-
ten veröffentlicht die Linde AG unverzüglich entsprechend den
gesetzlichen Vorschriften. Die Meldungen werden auch auf der
Linde Website veröffentlicht.
Im Berichtsjahr sind von Mitgliedern des Vorstands insge-
samt ein meldepflichtiges Erwerbsgeschäft und drei meldepflich-
tige Veräußerungsgeschäfte mit Stückzahlen zwischen 2.500
und 30.000 Linde Aktien mitgeteilt worden. Die Veräußerungs-
geschäfte standen im Zusammenhang mit der Ausübung von
Aktienoptionen im Rahmen des Linde Management-Incentive-
Programms 2002. Der Preis pro Stück der meldepflichtigen Trans-
aktionen lag zwischen 83,00 EUR und 91,50 EUR, das Volumen
der einzelnen Geschäfte zwischen 207.500 EUR und 2.745.060
EUR. Bei Verkäufen von Aktien, die die Vorstandsmitglieder in
Ausübung von Aktienoptionen im Rahmen des Linde Manage-
ment-Incentive-Programms bezogen haben, waren die Bezugs-
rechte im Ausweis der Vorstandsvergütung des entsprechenden
Geschäftsjahres mit ihrem Wert bei Zuteilung enthalten. Von Mit-
gliedern des Aufsichtsrats lagen keine meldepflichtigen Trans-
aktionen vor.
Aktienbesitz
Der Gesamtbesitz aller Vorstands- und Aufsichtsratsmitglieder
an Aktien der Linde AG oder sich darauf beziehender Finanzin-
strumente betrug im Berichtszeitraum weniger als 1 Prozent der
von der Gesellschaft ausgegebenen Aktien. Mitteilungspflichti-
ger Besitz nach Ziffer 6.6 des Deutschen Corporate Governance
Kodex lag daher nicht vor.
Vergütung von Vorstand und Aufsichtsrat
Der so genannte „Vergütungsbericht“, der auch Angaben zu den
Optionsrechtsprogrammen enthält, ist auf den Seiten 022 bis
029 dieses Finanzberichts als Teil des Konzernlageberichts ein-
gestellt.
Weiterentwicklung der Grundwerte, Compliance
Linde hat traditionell einen hohen Standard ethischer Grund-
sätze. 2007 hat der Vorstand Grundwerte („Linde Spirit“) und
Verhaltensregeln („Code of Ethics“) neu entwickelt und konzern-
weit eingeführt. Der Linde Spirit beschreibt die Unternehmens-
kultur, die sich in der Linde Vision, den Werten und den Prin-
zipien des täglichen Handelns manifestiert. Der Code of Ethics
ist die Selbstverpflichtung aller Mitarbeiter des Linde Konzerns,
rechtliche Vorschriften zu befolgen und die ethisch-morali-
schen Werte des Unternehmens zu wahren und zu schützen. Er
fußt auf der Unternehmenskultur und folgt den globalen Werten
und Grundprinzipien. Als ein wichtiger Bestandteil der Compli-
ance-Richtlinien des Linde Konzerns ist ein Hinweisgebersystem
(„Integrity Line“) installiert. Die Integrity Line bietet internen
und externen Stakeholdern die Möglichkeit, Zweifel und Ver-
dachtsfälle zu melden. Darüber hinaus hat der Vorstand für den
Bereich Arbeitssicherheit, Gesundheits- und Umweltschutz sowie
Qualität eine eigene Leitlinie verabschiedet. Sie gilt ebenso wie
der Code of Ethics für alle Mitarbeiter des Linde Konzerns. Die
Aktualisierung der konzernweit gültigen ethischen Beschaf-
fungsgrundsätze wird im Jahr 2009 abgeschlossen werden.
Um die Einhaltung gesetzlicher Vorschriften und freiwillig
angewandter Grundsätze zusätzlich abzusichern, wurde eine
weltweite Compliance-Organisation aufgebaut. So hat der Vor-
stand in der zentralen Rechtsabteilung ein Compliance-Office
eingerichtet. In den Divisionen, Bereichen und operativen Seg-
menten sind Compliance-Beauftragte ernannt, die die konzern-
weite Beachtung des Compliance-Programms unterstützen. Der
weltweite Leiter Compliance koordiniert und betreibt die Umset-
zung von Compliance-Maßnahmen. Vorstand und Prüfungsaus-
schuss des Aufsichtsrats werden regelmäßig über den aktuellen
Stand der Compliance-Aktivitäten im Konzern informiert.
019Linde Finanzbericht 2008
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Kommunikation und Stakeholderbeziehungen
Die Linde AG erfüllt den gesetzlichen Gleichbehandlungsgrund-
satz gegenüber allen Aktionären. Transparenz und der Anspruch,
die Aktionäre und die Öffentlichkeit zeitnah, umfassend und
gleichmäßig zu informieren, haben für unsere Gesellschaft einen
hohen Stellenwert.
Über wesentliche Termine und Veröffentlichungen werden
unsere Aktionäre und die Öffentlichkeit regelmäßig mit einem
Finanzkalender unterrichtet, der im Geschäftsbericht, in den Zwi-
schenfinanzberichten sowie auf der Website der Linde AG im
Internet veröffentlicht ist. Ad-hoc- und Pressemeldungen sowie
meldepflichtige Wertpapiergeschäfte (Directors’ Dealings) ver -
öffentlicht die Linde AG in den gesetzlich vorgegebenen Medien
und auf ihrer Website. Dort ist auch die Satzung hinterlegt. Zur
Information des Kapitalmarktes und der Öffentlichkeit führt Linde
jeweils zu den Veröffentlichungsterminen der Quartals-, Halbjah-
res- bzw. Jahresergebnisse Analysten- und Pressekonferenzen,
ggf. in Form von Telefonkonferenzen durch. Regelmäßige Veran-
staltungen des Vorstandsvorsitzenden und des Finanzvorstands
mit institutionellen Anlegern und Finanzanalysten sichern darü-
ber hinaus den kontinuierlichen Informationsaustausch mit den
Finanzmärkten.
Linde berücksichtigt neben den Interessen seiner Aktionäre
die Anliegen weiterer Anspruchsgruppen, die ebenso zum Erfolg
des Unternehmens beitragen. Soweit es möglich ist, werden alle
Anspruchsgruppen, die so genannten Stakeholder, in die Unter-
nehmenskommunikation einbezogen. Zu ihren Stakeholdern zählt
Linde unter anderem alle Mitarbeiter, ihre Kunden und Lieferan-
ten, Verbände und staatliche Institutionen.
Rechnungslegung, Abschlussprüfung und Risiko-management
Der Aufsichtsrat hat im Juni 2008 den von der Hauptversamm-
lung bestellten Abschlussprüfer und Konzernabschlussprüfer für
das Geschäftsjahr 2008, die KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesell-
schaft (vormals KPMG Deutsche Treuhand-Gesellschaft Aktienge-
sellschaft Wirtschaftsprüfungsgesellschaft), Berlin, mit der Prü-
fung des Jahresabschlusses und des Konzernabschlusses sowie
der prüferischen Durchsicht der Zwischenfinanzberichte für das
Geschäftsjahr 2008 beauftragt.
Der Abschlussprüfer hat dem Prüfungsausschuss des Auf-
sichtsrats eine umfangreiche Unabhängigkeitserklärung vorge-
legt. Es bestanden keine Interessenkonflikte. Mit dem Prüfer
wurde vereinbart, dass die Vorsitzenden des Aufsichtsrats und
des Prüfungsausschusses über während der Prüfung auftre-
tende mögliche Ausschluss- oder Befangenheitsgründe umge-
hend unterrichtet werden, sofern diese nicht unverzüglich besei-
tigt werden. Schließlich wurde der Abschlussprüfer verpflichtet,
über alle für die Aufgaben des Aufsichtsrats wesentlichen Fest-
stellungen und Vorkommnisse, die sich bei der Durchführung der
Abschlussprüfung ergeben, unverzüglich zu berichten. Ferner hat
sich der Abschlussprüfer verpflichtet, den Aufsichtsrat zu infor-
mieren, wenn er seinerseits bei der Prüfung Tatsachen feststellt,
die eine Unrichtigkeit der Entsprechenserklärung der Gesell-
schaft zum Kodex ergeben.
Linde verfügt über ein Überwachungs- und Risikomanage-
mentsystem, das der Vorstand kontinuierlich weiterentwickelt
und an die sich verändernden Rahmenbedingungen anpasst.
Dessen Effizienz wird von den Abschlussprüfern im In- und Aus-
land geprüft. Im Übrigen unterstützt der Prüfungsausschuss den
Aufsichtsrat bei der Überwachung der Geschäftsführung und
befasst sich in diesem Zusammenhang insbesondere mit den Fra-
gen des Risikomanagements. Er erhält regelmäßig Berichte über
das Risikomanagement, die Risikolage, die Risikoerfassung und
-überwachung.
020 Linde Finanzbericht 2008
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Entsprechenserklärung zum Deutschen Corporate Governance Kodex
Am 13. März 2009 haben wir die nachfolgende, jährliche Ent-
sprechenserklärung gemäß § 161 AktG abgegeben und auf der
Website der Gesellschaft unter www.linde.com dauerhaft zu -
gänglich gemacht:
„Vorstand und Aufsichtsrat der Linde AG erklären gemäß § 161
Aktiengesetz:
Die Linde AG entspricht sämtlichen Empfehlungen der ‚Regie-
rungskommission Deutscher Corporate Governance Kodex’ in der
Fassung vom 6. Juni 2008 und wird ihnen auch zukünftig ent-
sprechen.
Seit Abgabe der letzten Entsprechenserklärung vom 11. März
2008 hat die Linde AG allen Empfehlungen des Kodex in der Fas-
sung vom 14. Juni 2007 entsprochen.
München, 13. März 2009
Linde AG“
Auf unserer Website sind alle bisher abgegebenen Entspre-
chenserklärungen zum Deutschen Corporate Governance Kodex
verfügbar.
München, 13. März 2009
Linde AG
Der Aufsichtsrat Der Vorstand
021Linde Finanzbericht 2008
CORPORATE GOVERNANCE – Corporate Governance Bericht
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Der Vergütungsbericht stellt die Grundzüge, die Struktur und die
Höhe der Vorstands- und Aufsichtsratsvergütung dar. Er ist Teil
des Konzernlageberichts und berücksichtigt die Empfehlungen
des Deutschen Corporate Governance Kodex. Der Vergütungs-
bericht enthält auch die nach den Vorschriften des HGB in der
Fassung durch das Gesetz über die Offenlegung der Vorstands-
vergütung erforderlichen Angaben; eine zusätzliche Darstellung
dieser Angaben im Konzernanhang erfolgt daher nicht.
1. Vergütung des Vorstands
Für die Festlegung der Vorstandsvergütung ist der Ständige Aus-
schuss des Aufsichtsrats im Rahmen des vom Aufsichtsratsple-
num einschließlich der wesentlichen Vertragselemente ver-
abschiedeten Vergütungssystems zuständig. Dem Ständigen
Ausschuss gehören der Vorsitzende des Aufsichtsrats, seine bei-
den Stellvertreter und je ein Aufsichtsratsmitglied der Anteils-
eigner und der Arbeitnehmer an.
Höhe und Struktur der Vergütung des Vorstands orientieren
sich an der Größe und der internationalen Tätigkeit des Unter-
nehmens, seiner wirtschaftlichen und finanziellen Lage, dem
Erfolg sowie seinen Zukunftsaussichten unter Berücksichtigung
seines Vergleichsumfeldes. Die Vergütung richtet sich darüber
hinaus nach den Aufgaben des jeweiligen Vorstandsmitglieds,
seinen persönlichen Leistungen und der Leistung des Gesamt-
vorstands. Sie ist so bemessen, dass sie international wettbe-
werbsfähig ist und Anreiz für die nachhaltige Steigerung des
Unternehmenswertes in einem dynamischen Umfeld bietet.
Das Vergütungssystem des Vorstands besteht aus einer Bar-
vergütung, einer aktienbasierten Vergütung und einer Pensions-
zusage. Die Barvergütung setzt sich aus einer festen und einer
variablen, erfolgsorientierten Vergütung zusammen. Sie beruht
auf einem Jahreszieleinkommen, das bei 100-prozentiger Erfül-
lung aller Erfolgsziele im Durchschnitt zu rund 40 Prozent in fes-
ten monatlichen Beträgen ausgezahlt wird, ca. 60 Prozent sind
variabel. Die variable Vergütung setzt sich zusammen aus einer
an der Dividende orientierten Tantieme und erfolgsorientier-
ten Bonusbeträgen. Die Zieleinkommen werden in regelmäßi-
gen Abständen, mindestens alle drei Jahre, überprüft. Die letzte
Überprüfung fand zum 1. Januar 2008 statt. Bei dieser Überprü-
fung wurde das Zieleinkommen eines Vorstandsmitglieds ange-
passt. Aus Konzernmandaten erhalten die Mitglieder des Vor-
stands keine Vergütung.
Feste Vergütung
Jedes Mitglied des Vorstands erhält eine Festvergütung beste-
hend aus fester monatlicher Vergütung und Tantiemegarantie
(ca. 30 Prozent der dividendenabhängigen Tantieme werden als
Abschlagszahlung in zwölf monatlichen Raten zusammen mit der
festen monatlichen Vergütung ausbezahlt).
Zusätzlich werden Sachleistungen gewährt, die individuell ver-
steuert werden. Sie umfassen in der Regel im Wesentlichen
marktübliche Versicherungsleistungen und die Bereitstellung
von Dienstwagen.
Variable Vergütung
Die variable Vergütung setzt sich zusammen aus einer an der
Dividende orientierten Tantieme und erfolgsorientierten Bonus-
beträgen.
Die dividendenabhängige Tantieme bemisst sich pro Vor-
standsmitglied nach einem individuell vereinbarten Euro-Betrag
für jeden von der Hauptversammlung beschlossenen Gewinnan-
teil von 0,01 EUR je Aktie, der für das jeweilige Geschäftsjahr
an die Aktionäre ausgeschüttet wird. Von dem sich hieraus erge-
benden Tantiemeanspruch beträgt unter Berücksichtigung des
monatlich vorab ausgezahlten Betrags der variable Anteil zurzeit
ca. 70 Prozent.
Der jährliche Bonus ist von dem Erreichen bestimmter, zu
Beginn des Geschäftsjahres durch den Ständigen Ausschuss des
Aufsichtsrats fixierter Zielsetzungen für das jeweilige Geschäfts-
jahr abhängig. Erfolgsparameter des Bonus sind überwiegend
die Rendite auf das durchschnittlich eingesetzte Kapital (ROCE)
und das operative Ergebnis (EBIT), sowie zu einem kleineren Teil
die individuellen Positionsziele. Für den Vorstandsvorsitzenden
und den Finanzvorstand erfolgt die Ermittlung der Finanzziele
auf Basis der Konzerndaten. Für die operativ verantwortlichen
Vorstandsmitglieder bemisst sie sich anhand der vergleichbaren
Größen der jeweils verantworteten Geschäftsbereiche und Regi-
onen. Der jährliche Bonus ist in seiner Höhe begrenzt: der Kenn-
zahlen basierte Teil auf maximal 200 Prozent des vereinbarten
Bonusbetrages, die Positionsziele auf maximal 100 Prozent. Der
Vorstandsvorsitzende hat bei Erreichen bestimmter anspruchs-
voller Akquisitions-, Desinvestitions- und Integrationsziele ver-
traglich zugesicherte Ansprüche auf Bonuszahlungen, deren Grö-
ßenordnung im Einzelfall vom Ständigen Ausschuss festgelegt
wird. Diese sind in ihrer Höhe begrenzt.
Die variable Vergütung ist grundsätzlich zahlbar am Tag nach
der ordentlichen Hauptversammlung, die über die Verwendung
des Bilanzgewinns beschließt.
Aktienbasierte Vergütung
Linde Management-Incentive-Programme 2002
Bis zum Geschäftsjahr 2006 bezogen die Mitglieder des Vor-
stands als variable Komponente mit langfristiger Anreizwirkung
jährlich Optionsrechte aus dem im Mai 2002 von der Hauptver-
sammlung beschlossenen Aktienoptionsprogramm für Mitglieder
des Vorstands, Mitglieder der Geschäftsführungen von verbunde-
nen Unternehmen sowie ausgewählte Führungskräfte („Manage-
ment-Incentive-Programme 2002“). 2006 wurden die letzten
Optionen unter diesem Programm begeben. Insgesamt wurden
an Mitglieder des Vorstands 1,2 Millionen Bezugsrechte ausge-
Vergütungsbericht(Teil des Konzernlageberichts)
022 Linde Finanzbericht 2008
CORPORATE GOVERNANCE – Vergütungsbericht
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geben. An die Teilnehmer gewährte Optionsrechte sind – sofern
die hierfür festgelegten Voraussetzungen erfüllt sind – weiterhin
ausübbar. Jedes Optionsrecht gewährt das Recht zum Bezug einer
Aktie der Linde AG zum Ausübungspreis. Der Ausübungspreis zum
Erwerb einer neuen Stückaktie beträgt 120 Prozent des Basisprei-
ses. Der Basispreis entspricht dem durchschnittlichen Schlusskurs
der Linde Aktie im XETRA-Handel an der Frankfurter Wertpapier-
börse während der letzten fünf Handelstage vor dem Ausgabetag
der Optionsrechte. Die Ausgabe der Optionsrechte erfolgte seit
2002 in fünf Jahrestranchen mit einer Laufzeit von jeweils sieben
Jahren. Die Wartezeit, die am Ausgabetag beginnt, beträgt zwei
Jahre. Während der gesamten Restlaufzeit von fünf Jahren kön-
nen die Optionsrechte mit Ausnahme festgelegter Sperrzeiten,
den so genannten „Blocked Periods“, ausgeübt werden.
Im Geschäftsjahr 2008 waren die fünf Tranchen dieses Pro-
gramms überwiegend werthaltig und ausübbar. Die Ausübungs-
preise der fünf Tranchen liegen zwischen 32,38 EUR und 81,76
EUR. Über die Zuteilung der Optionsrechte an Mitglieder des Vor-
stands entschied der Aufsichtsrat, für die übrigen Bezugsberech-
tigten der Vorstand mit Zustimmung des Aufsichtsrats. Seit der
Jahrestranche 2004 kann der Aufsichtsrat für die an den Vorstand
ausgegebenen Optionsrechte bei außerordentlichen, nicht vor-
hergesehenen Entwicklungen des Kurses der Linde Aktie eine
Begrenzung der Optionsausübung beschließen. Insgesamt hiel-
ten die Mitglieder des Vorstands am Bilanzstichtag 635.000 (Vj.
710.000) Optionen, die theoretisch sämtlich (Vj. 525.000) aus-
übbar waren (keine Wartezeit mehr). Im Berichtsjahr 2008 haben
die Mitglieder des Vorstands 75.000 (Vj. 145.000) Optionsrechte
ausgeübt.
Die an die gegenwärtigen Mitglieder des Vorstands im Rah-
men des Linde Management-Incentive-Programms 2002 ausge-
gebenen Optionsrechte entwickelten sich wie folgt:
Optionsrechte – Linde Management-Incentive-Programme 2002
Bestand am 01.01.2008 Im Geschäftsjahr 2008 ausgeübt Bestand am 31.12.2008
gew. durch-
schnittl. Aus-
übungs-preis
gew. durch-
schnittl. Aus-
übungs-preis
gew. durch-
schnittl. Kurs am
Aus-übungstag
Bandbreite an Aus-
übungs-preisen
gew. durch-
schnittl. Aus-
übungs-preis
gew. durch-
schnittl. Restlauf-
zeit
in Stück in € in Stück in € in € in Stück in € in € in Jahren
Prof. Dr.-Ing. Wolfgang Reitzle (Vorsitzender)
520.000
56,73
60.000
32,38
91,34
460.000
32,38 –
81,76
59,91
3,1
Dr.-Ing. Aldo Belloni 165.000
58,22
15.000
56,90
89,28
150.000
32,38 – 81,76
58,36
3,0
Georg Denoke 25.000
75,01
–
–
–
25.000
64,88 – 81,76
75,01
4,0
Insgesamt 710.000 75.000 635.000
In der Berichtsperiode sind keine Optionsrechte des Vorstands
verwirkt oder verfallen. Das Vorstandsmitglied J. Kent Masters
nimmt an dem Programm nicht teil; Herr Masters ist nach Aus-
gabe der letzten Tranche in den Linde Konzern eingetreten.
Weitere Angaben zum Management-Incentive-Programme
2002 von Linde finden Sie im Anhang zum Konzernabschluss
unter der Ziffer [28].
023Linde Finanzbericht 2008
CORPORATE GOVERNANCE – Vergütungsbericht
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Linde Performance-Share-Programme 2007
Am 5. Juni 2007 hat die Hauptversammlung die Einführung
eines neuen langfristig orientierten Programms („Linde Perfor-
mance-Share-Programme 2007“) mit einer Laufzeit von wie-
derum fünf Jahren beschlossen. Begünstigte sind neben den
Mitgliedern des Vorstands ausgewählte Führungskräfte (Mit-
glieder der Geschäftsführungen von Konzerngesellschaften der
Linde AG sowie ausgewählte Führungskräfte der Linde AG und
ihrer Konzerngesellschaften). Die Optionsrechte dürfen in fünf
jährlichen Tranchen jeweils binnen eines Zeitraums von zwölf
Wochen nach der ordentlichen Hauptversammlung der Gesell-
schaft ausgegeben werden. Über die Zuteilung der Options-
rechte an Mitglieder des Vorstands entscheidet der Aufsichtsrat,
für nachgeordnete Führungskräfte der Vorstand. Die Laufzeit der
Optionsrechte beträgt drei Jahre, zwei Monate und zwei Wochen
vom Ausgabetag an gerechnet. Die Optionsrechte einer Tranche
können grundsätzlich nach Ablauf einer am Ausgabetag begin-
nenden dreijährigen Wartezeit während eines Zeitraums von vier
Wochen ausgeübt werden, wenn und soweit bestimmte Erfolgs-
ziele erreicht werden. Jedes Optionsrecht gewährt das Recht
zum Bezug einer Aktie der Linde AG zum Ausübungspreis. Der
Ausübungspreis entspricht dem jeweiligen geringsten Ausgabe-
betrag, derzeit 2,56 EUR.
Die Erfolgsziele für jede einzelne Tranche bestehen in der
nach Maßgabe der von der Hauptversammlung beschlosse-
nen Bestimmungen ermittelten Entwicklung des Ergebnisses je
Aktie, des Absoluten Total Shareholder Returns sowie des Rela-
tiven Total Shareholder Returns. Innerhalb jedes einzelnen der
genannten Erfolgsziele gibt es wiederum ein „Mindestziel“,
das erreicht werden muss, damit Bezugsrechte ausübbar wer-
den, sowie ein so genanntes „Stretch-Ziel“, bei dessen Erreichen
sämtliche Bezugsrechte im Rahmen der Gewichtung des jeweili-
gen Erfolgszieles ausübbar werden. Für den Fall außerordentli-
cher, nicht vorhergesehener Entwicklungen kann der Aufsichts-
rat die den Mitgliedern des Vorstands gewährten Optionsrechte
dem Inhalt oder dem Umfang nach ganz oder teilweise begren-
zen. Für die Mitglieder des Vorstands hat die Hauptversammlung
eine Haltepflicht von zwei Jahren für 25 Prozent der ausgegebe-
nen Aktien bestimmt.
Im Geschäftsjahr 2008 wurde die zweite Tranche an Opti-
onsrechten gewährt. 871 (Vj. 840) Personen wurden Optionen
zugeteilt.
Die an Mitglieder des Vorstands im Rahmen des Performance-
Share-Programms 2007 ausgegebenen Optionsrechte entwickel-
ten sich wie folgt:
Optionsrechte – Linde Performance-Share-Programme 2007
Bestand am 01.01.2008 Im Geschäftsjahr 2008 gewährt
Bestand am 31.12.2008
gew. durchschnittl. Restlaufzeit
in Stück in Stück in Stück in Jahren
Prof. Dr.-Ing. Wolfgang Reitzle (Vorsitzender)
41.864
36.946
78.810
2,0
Dr.-Ing. Aldo Belloni 13.954 12.315 26.269 2,0
Georg Denoke 13.954 12.315 26.269 2,0
J. Kent Masters 13.954 12.315 26.269 2,0
Insgesamt 83.726 73.891 157.617
Alle gehaltenen Optionen waren am 31. Dezember 2008 noch
nicht ausübbar. Der Ausübungspreis sämtlicher Optionsrechte
beträgt derzeit 2,56 EUR pro Stück. In der Berichtsperiode sind
keine Optionsrechte des Vorstands verwirkt oder verfallen.
Weitere Informationen zum Wert der Optionen, zur Struk-
tur, den Maßgaben und insbesondere den Erfolgszielen des Pro-
gramms finden Sie unter Ziffer [28] im Anhang zum Konzernab-
schluss. Angaben zu den Regelungen bei einem Kontrollwechsel
finden sich auf Seite 085 im Konzernlagebericht (Angaben gem.
§ 315 Abs. 4 HGB).
024 Linde Finanzbericht 2008
CORPORATE GOVERNANCE – Vergütungsbericht
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Gesamtaufwand für aktienbasierte Vergütungen
Der Gesamtaufwand für aktienbasierte Vergütungen betrug in
der Berichtsperiode 12 Mio. EUR (Vj. 13 Mio. EUR). Im Berichtsjahr
wurde folgender Aufwand für die von Mitgliedern des Vorstands
gehaltenen aktienbasierten Vergütungsinstrumente erfasst:
Aufwand für aktienbasierte Vergütungen
in € 2008 2007
Prof. Dr.-Ing. Wolfgang Reitzle (Vorsitzender)
1.057.706
1.196.681
Dr.-Ing. Aldo Belloni 346.158 373.724
Georg Denoke 298.158 175.324
J. Kent Masters 269.358 71.724
Insgesamt 1.971.380 1.817.453
Pensionszusagen
Für die Mitglieder des Vorstands bestehen einzelvertragliche
Pensionszusagen. Die Pension bemisst sich nach einem be -
stimmten Prozentsatz der zuletzt gezahlten festen monatlichen
Vergütung. Der Einstiegsprozentsatz beträgt grundsätzlich 20
Prozent. Er erhöht sich für jedes vollendete Dienstjahr als Mit-
glied des Vorstands um je 2 Prozent. Maximal kann eine Pension
von 50 Prozent der zuletzt gezahlten festen monatlichen Ver-
gütung erreicht werden. Bei Anstellungsverträgen, die vor dem
1. Juli 2002 abgeschlossen wurden, beträgt der Einstiegspro-
zentsatz 40 Prozent, maximal können 60 Prozent erreicht wer-
den. Die Zahlung erfolgt monatlich nach dem pensionsbedingten
Ausscheiden aus dem Unternehmen (Alterspension ab dem 65.
Lebensjahr, medizinisch bedingte Berufs- oder Erwerbsunfähig-
keit, Hinterbliebenenpension im Todesfall). Witwen erhalten 60
Prozent der Mannespension. Die Zusagen schließen auch Ver-
sorgungsbezüge für etwaige Waisen- und Halbwaisen ein. Jedes
unterhaltsberechtigte Kind erhält 10 Prozent (Halbwaisen) bis zu
maximal 25 Prozent (Vollwaisen) der Pension des Vertragspart-
ners in der Regel bis zum 18. Lebensjahr, maximal bis zur Vollen-
dung des 27. Lebensjahres. Die Versorgungsbezüge der Hinter-
bliebenen dürfen zusammen den vollen Betrag der Pension des
Vertragspartners nicht übersteigen. Laufende Pensionen wer-
den jährlich entsprechend der Veränderung des Verbraucher-
preisindex für die Preisentwicklung der privaten Haushalte nach
den Angaben des Statistischen Bundesamts angepasst. Ab Voll-
endung des 55. Lebensjahres und zehn vollendeten Vorstands-
dienstjahren erhält das Vorstandsmitglied im Falle vorzeitiger
Beendigung des Anstellungsvertrags durch den Aufsichtsrat oder
Nichtverlängerung der Bestellung aus Gründen, die das Vor-
standsmitglied nicht zu vertreten hat, die erdiente Pension unter
Anrechnung anderweitiger Einkünfte sofort.
Vorstandsvergütung 2008
Die Gesamtbarvergütung der Mitglieder des Vorstands für die
Wahrnehmung ihrer Aufgaben bei der Linde AG und deren Toch-
tergesellschaften belief sich im Berichtsjahr auf 11.798.252 EUR
(Vj. 13.787.249 EUR). Die Gesamtvergütung betrug 14.798.227
EUR (Vj. 16.886.785 EUR). In der Gesamtvergütung sind Options-
rechte, die im Rahmen des Performance-Share-Programms 2007
den Mitgliedern des Vorstands gewährt wurden, im rechneri-
schen Wert von 2.999.975 EUR (Vj. 3.099.536 EUR) enthalten.
Im Geschäftsjahr 2008 wurden an die Mitglieder des Vorstands
insgesamt 73.891 (Vj. 83.726) Optionsrechte mit einem Wert bei
Zuteilung von 40,60 EUR (Vj. 37,02 EUR) pro Optionsrecht aus-
gegeben.
Unter der Voraussetzung, dass der Jahresabschluss der Linde
AG zum 31. Dezember 2008 festgestellt wird und der Ständige
Ausschuss einen entsprechenden Beschluss über die variable
Vergütung 2008 fasst, stellt sich die Vergütung 2008 der einzel-
nen Vorstandsmitglieder wie folgt dar:
025Linde Finanzbericht 2008
CORPORATE GOVERNANCE – Vergütungsbericht
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Bei einem Vorstandsmitglied (J. Kent Masters) sind in 2008 und
in 2007 Zahlungen durch Konzernunternehmen auf Basis des vor
seiner Vorstandsbestellung in 2006 bestehenden Anstellungs-
vertrags erfolgt (2008: 215.245 EUR; 2007: 1.009.600 EUR).
Im Betrag der Gesamtbarvergütung für das Geschäftsjahr
2007 ist Herr Trevor Burt (Mitglied des Vorstands bis 31. Dezem-
ber 2007) mit einer Gesamtbarvergütung von 1.223.191 EUR
enthalten; die Aufteilung auf die einzelnen Komponenten ist im
Finanzbericht 2007 vorgenommen.
Die Teilnahme des Vorstandsmitglieds J. Kent Masters am Pen-
sionsplan von BOC USA wurde zum 31. Dezember 2006 beendet.
Hieraus ist der Gesellschaft bzw. dem Konzern in den Geschäfts-
jahren 2007 und 2008 kein Aufwand entstanden. Das Alterskapi-
tal zum 31. Dezember 2006 und die Zuführung in 2006 als Zuge-
hörigkeit zum Vorstand sind im Finanzbericht 2006 angegeben.
Zum 31. Dezember 2008 betrugen die für die aktiven Vor-
standsmitglieder bestehenden Pensionsverpflichtungen im Kon-
zern 6.927.166 EUR (Vj. 6.347.933 EUR); im Jahresabschluss der
Linde AG sind 8.469.098 EUR (Vj. 7.242.798 EUR) zurückgestellt.
Leistungen im Falle vorzeitiger Beendigung
Für den Fall der Nichtverlängerung der Bestellung zwischen
dem 55. und 63. Lebensjahr bzw. der vorzeitigen Beendigung
des Anstellungsverhältnisses durch den Aufsichtsrat ab dem
62. Lebensjahr erhalten Vorstandsmitglieder grundsätzlich eine
Abfindung in Höhe von 50 Prozent einer Jahresvergütung; als
Jahresvergütung gelten in diesem Fall die zwölffache monatliche
Vergütung und die volle dividendenabhängige Tantieme für das
Jahr, in dem das Anstellungsverhältnis endet, sowie der jährli-
che Bonus. Für die Berechnung des Bonus wird der Durchschnitt
des in den davor liegenden letzten drei Jahren vergüteten Bonus
zugrunde gelegt.
Gemäß Ziffer 4.2.3 des Deutschen Corporate Governance Ko -
dex in der Fassung vom 6. Juni 2008 ist die Anregung betreffend
so genannte „Abfindungs-Caps“ in Vorstandsverträgen in eine
Empfehlung umgewandelt worden. Gegenstand der neuen Emp-
fehlung ist die im Falle des Neuabschlusses oder der Verlänge-
rung von Vorstandsverträgen vorzunehmende Begrenzung der
Abfindungen für Vorstandsmitglieder für den Fall der vorzeiti-
gen Beendigung ihrer Tätigkeit. Im Berichtsjahr gab es bei Linde
weder Neuabschlüsse noch Verlängerungen von Vorstandsver-
trägen. Linde beabsichtigt jedoch, die Empfehlung bei künfti-
gen Neuabschlüssen und Verlängerungen von Vorstandsverträ-
gen einzuhalten.
Insbesondere ist beabsichtigt, dass neu abzuschließende
oder zu verlängernde Vorstandsverträge für den Fall der vorzeiti-
gen Beendigung der Vorstandstätigkeit ohne zur Beendigung des
Anstellungsverhältnisses berechtigenden wichtigen Grund eine
Abfindung von maximal zwei Jahresbarvergütungen (Festgehalt,
Tantieme und Bonus) vorsehen werden. Wenn die ursprüngli-
che Restlaufzeit des Anstellungsvertrages weniger als zwei Jahre
beträgt, ist die Abfindung zeitanteilig zu berechnen.
Barvergütung Aktienoptionen Pensionen
in €
Fest- vergütung
Sach-bezüge/Sonstige
Leistungen
Variable Vergütung
Gesamt- barver-gütung
Wert bei Zuteilung
Gesamt- vergütung
Jahresbezug bei Eintritt
des Pen-sionsfalls
zum Bilanz- stichtag
Zufüh-rung zur
Pen sions-rückstellung
im Ge-schäftsjahr
Prof. Dr.-Ing. Wolfgang Reitzle (Vorsitzender)
20082007
1.816.0001.816.000
24.30858.035
4.688.7504.635.000
6.529.0586.509.035
1.500.0081.549.805
8.029.0668.058.840
424.320408.000
367.64794.433
Dr.-Ing. Aldo Belloni
20082007
588.000588.000
31.54931.469
1.227.0751.296.600
1.846.6241.916.069
499.989516.577
2.346.6132.432.646
244.800244.800
– 19.645– 235.604
Georg Denoke 20082007
468.000360.000
13.13613.275
907.500821.500
1.388.6361.194.775
499.989516.577
1.888.6251.711.352
94.08068.640
100.45512.502
J. Kent Masters 20082007
624.000624.000
76.18928.579
1.333.745 1
2.291.600 22.033.9342.944.179
499.989516.577
2.533.9233.460.756
171.360167.280
130.776185.850
Insgesamt 2008 3.496.000 145.182 8.157.070 11.798.252 2.999.975 14.798.227 579.233
(%) 24 1 55 80 20 100
Insgesamt 2007 3.787.000 213.814 9.786.435 13.787.249 3.099.536 16.886.785 57.181
(%) 23 1 58 82 18 100
1 Darin enthalten im Jahr 2008 gewährte Bezüge von BOC-Gesellschaften in Höhe von 215.245 EUR.
2 Darin enthalten im Jahr 2007 gewährte Bezüge von BOC-Gesellschaften in Höhe von 1.009.600 EUR.
026 Linde Finanzbericht 2008
CORPORATE GOVERNANCE – Vergütungsbericht
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Im Falle einer Übernahme der Linde AG („Change of Control“)
und der Beendigung des Anstellungsvertrags innerhalb von neun
Monaten danach durch einvernehmliche Beendigung oder durch
Zeitablauf und Nichtverlängerung des Anstellungsvertrags oder
durch Kündigung durch das Vorstandsmitglied wegen mehr als
unwesentlicher Beeinträchtigung seiner Stellung als Vorstands-
mitglied infolge der Übernahme haben die Mitglieder des Vor-
stands einen an ihrer vertraglichen Barvergütung orientierten,
in seiner Höhe begrenzten Anspruch auf Leistungen. Dem Vor-
standsmitglied obliegt bei seiner Kündigung die Beweislast für
die tatsächlichen Umstände, aufgrund derer seine Stellung durch
die Übernahme mehr als nur unwesentlich beeinträchtigt wird.
Neben der Abgeltung der ihm entgehenden Barvergütung für
die restliche Vertragslaufzeit (Summe aus Jahresfestvergütung,
Tantieme in Höhe der für das letzte Geschäftsjahr festgesetzten
Tantieme und Durchschnitt des für die letzten drei Geschäfts-
jahre vergüteten Bonus, insgesamt gekürzt um 25 Prozent) hat
das Mitglied des Vorstands im Einzelfall Anspruch auf Zahlung
einer Abfindung in Höhe einer ungekürzten Jahresbarvergütung.
Hat das Vorstandsmitglied bei Ende des Anstellungsvertrags das
55. Lebensjahr vollendet und gehörte es dem Vorstand mindes-
tens fünf Jahre an, erhöht sich diese Abfindung auf drei unge-
kürzte Jahresbarvergütungen. Ein Recht auf Abfindung besteht
nicht, wenn das Vorstandsmitglied dem Vorstand weniger als
drei Jahre angehört, oder bei Ende des Anstellungsvertrags ent-
weder das 52. Lebensjahr noch nicht oder das 63. Lebensjahr
bereits vollendet hat. Die Abgeltung der Barvergütung und die
Abfindung dürfen zusammen den Betrag von fünf ungekürz-
ten Jahresbarvergütungen nicht überschreiten. Erhält das Vor-
standsmitglied aus Anlass oder im Zusammenhang mit der Über-
nahme vom Mehrheitsaktionär, vom herrschenden Unternehmen
oder vom anderen Rechtsträger Leistungen, so werden diese auf
Abgeltungs- und Abfindungsleistungen angerechnet. Der Pensi-
onsanspruch bemisst sich nach den Regelungen für die vorzei-
tige Beendigung des Anstellungsvertrags aus Gründen, die das
Vorstandsmitglied nicht zu vertreten hat.
Gemäß Ziffer 4.2.3 des Deutschen Corporate Governance
Kodex in der Fassung vom 6. Juni 2008 ist auch die Anregung
betreffend Abfindungs-Caps in Change of Control-Fällen in eine
Empfehlung umgewandelt worden. Gegenstand der neuen Emp-
fehlung ist die im Falle des Neuabschlusses oder der Verlänge-
rung von Vorstandsverträgen vorzunehmende Begrenzung der
Abfindungen für Vorstandsmitglieder für den Fall ihres kontroll-
wechselbedingten Ausscheidens. Im Berichtsjahr gab es bei Linde
weder Neuabschlüsse noch Verlängerungen von Vorstandsver-
trägen. Linde beabsichtigt jedoch, die Empfehlung bei künfti-
gen Neuabschlüssen und Verlängerungen von Vorstandsverträ-
gen einzuhalten.
Insbesondere ist beabsichtigt, dass neu abzuschließende oder
zu verlängernde Vorstandsverträge für den Fall des vorzeitigen
kontrollwechselbedingten Ausscheidens eine Abfindung in Höhe
der bei sonstigem vorzeitigem Ausscheiden zahlbaren Abfin-
dung vorsehen werden. Zusätzlich soll das Vorstandsmitglied
eine Zusatzabfindung in Höhe einer Jahresvergütung erhalten.
Die Zusatzabfindung soll entfallen, wenn das Vorstandsmitglied
dem Vorstand im Zeitpunkt der Beendigung des Anstellungsver-
trags nicht mindestens drei Jahre angehört hat, oder bei Ende
des Anstellungsvertrags entweder das 52. Lebensjahr noch nicht
oder das 63. Lebensjahr bereits vollendet hat.
Vorschüsse und Kredite
Im Berichtsjahr bestanden keine Vorschüsse oder Kredite an Mit-
glieder des Vorstands.
Gesamtbezüge der früheren Mitglieder des Vorstands
Die Gesamtbezüge der früheren Mitglieder des Vorstands und
deren Hinterbliebenen beliefen sich für das Geschäftsjahr 2008
auf 2.604.480 EUR (Vj. 4.534.599 EUR).
Für laufende Pensionen und Anwartschaften auf Pensio-
nen für frühere Mitglieder des Vorstands und ihre Hinterblie-
benen besteht eine Rückstellung im Konzernabschluss in Höhe
von 33.942.066 EUR (Vj. 35.088.368 EUR). Im Jahresabschluss
der Linde AG sind 37.716.446 EUR zurückgestellt (Vj. 37.648.981
EUR).
2. Vergütung des Aufsichtsrats
Die Vergütung des Aufsichtsrats ist auf Vorschlag von Vorstand
und Aufsichtsrat durch die Hauptversammlung festgelegt wor-
den und in Ziffer 11 der Satzung geregelt.
Die Vergütung setzt sich aus zwei Komponenten zusammen:
einem festen und einem variablen, am Unternehmenserfolg ori-
entierten Vergütungsbestandteil. Für die variable Komponente
ist zu einem Teil die Dividende maßgebend. Ein weiterer Teil ist
an die im jeweiligen Geschäftsjahr erreichte Rendite auf das ein-
gesetzte Kapital (ROCE) des Linde Konzerns gekoppelt.
Feste Vergütung
Jedes Mitglied des Aufsichtsrats erhält eine jährliche feste Ver-
gütung von 50.000 EUR. Sie wird nach Ablauf des Geschäftsjah-
res ausgezahlt.
Variable Vergütung
Die variable Vergütung errechnet sich pro Aufsichtsratsmitglied
einerseits aus je 300 EUR für jeden von der Hauptversammlung
beschlossenen Gewinnanteil von 0,01 EUR je Aktie, der über
einen Gewinnanteil von 0,50 EUR je Aktie mit voller Gewinnbe-
rechtigung hinaus an die Aktionäre ausgeschüttet wird. Ande-
rerseits werden je 450 EUR gewährt für jede 0,1 Prozent, um die
die im jeweiligen Geschäftsjahr erreichte Rendite auf das einge-
setzte Kapital (ROCE) des Linde Konzerns die Quote von 7 Pro-
027Linde Finanzbericht 2008
CORPORATE GOVERNANCE – Vergütungsbericht
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zent übersteigt. Dabei wird der ROCE unter Zugrundelegung der
Angaben im jeweiligen geprüften Konzernabschluss gemäß IFRS
wie folgt bestimmt: Ergebnis vor Ertragsteuern, vor Finanzerträ-
gen und Finanzaufwendungen sowie vor ausgewiesenen Son-
dereinflüssen, jedoch einschließlich Ergebnis aus assoziierten
Unternehmen und Joint Ventures sowie bereinigt um Abschrei-
bungen auf bei Kaufpreisallokationen aufgedeckte stille Reser-
ven, dividiert durch das Capital Employed. Das Capital Employed
errechnet sich aus der Summe des Eigenkapitals, der Finanz-
schulden, der Verbindlichkeiten aus Finanzdienstleistungen und
der Nettopensionsverpflichtungen abzüglich der Liquiden Mittel
und Wertpapiere sowie der Forderungen aus Finanzdienstleis-
tungen, jeweils ermittelt als Durchschnitt der Stichtagswerte des
abgelaufenen Geschäftsjahres und des Vorjahres. Im Berichts-
jahr beläuft sich das so ermittelte ROCE auf 12,4 Prozent (Vj.
10,3 Prozent).
Die variable Vergütung kommt am Tag nach der ordentlichen
Hauptversammlung, die über die Verwendung des Bilanzgewinns
beschließt, zur Auszahlung.
Vergütung Vorsitzender, Stellvertreter, Ausschussmitglieder
Der Vorsitzende des Aufsichtsrats erhält das Dreifache, jeder
Stellvertreter und jedes Mitglied des Ständigen Ausschusses das
Anderthalbfache der festen und variablen Vergütung. Der Vorsit-
zende des Prüfungsausschusses bekommt zusätzlich 40.000 EUR
und jedes andere Mitglied des Prüfungsausschusses 20.000 EUR.
Wenn jedoch ein Mitglied des Aufsichtsrats zur gleichen Zeit meh-
rere Ämter innehat, für die eine erhöhte Vergütung gewährt wird,
erhält es nur das Entgelt für das am höchsten vergütete Amt.
Sitzungsgeld
Die Gesellschaft gewährt den Mitgliedern des Aufsichtsrats für
jede Teilnahme an einer Aufsichtsrats- oder Ausschusssitzung
ein Sitzungsgeld von 500 EUR. Dieser Betrag bleibt unverändert,
wenn an einem Tag mehrere Sitzungen stattfinden.
Umsatzsteuer, Auslagenersatz
Die Linde AG erstattet den Aufsichtsratsmitgliedern die auf ihre
Vergütung entfallende Umsatzsteuer und die notwendigen Aus-
lagen.
Aufsichtsratsvergütung 2008
Auf Basis einer Dividende von 1,80 EUR (Vj. 1,70 EUR) je divi-
dendenberechtigter Stückaktie und einem ROCE des Linde Kon-
zerns von 12,4 Prozent (Vj. 10,3 Prozent) beträgt die Gesamtver-
gütung des Aufsichtsrats (Feste Vergütung, variable Vergütung
und Sitzungsgeld) 2.088.603 EUR (Vj. 2.107.914 EUR) zuzüglich
Umsatzsteuer in Höhe von 396.835 EUR (Vj. 398.923 EUR). Von
der Gesamtvergütung entfallen 932.527 EUR (Vj. 1.059.689 EUR)
auf feste und 1.119.076 EUR (Vj. 1.008.225 EUR) auf variable
Vergütungen. Der Gesamtaufwand für die Sitzungsgelder betrug
37.000 EUR (Vj. 40.000 EUR).
Auf die einzelnen Mitglieder des Aufsichtsrats entfallen die in
der nachfolgenden Tabelle aufgelisteten Beträge:
028 Linde Finanzbericht 2008
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Feste Vergütung Variable Vergütung
Vergütung für Tätigkeit im
Prüfungs-ausschuss
Sitzungsgeld Gesamt-vergütung1
Dr. Manfred Schneider 2008 150.000 189.900 3.500 343.400(Vorsitzender) 2007 150.000 152.550 4.000 306.550
Hans-Dieter Katte 2008 75.000 94.950 3.500 173.450(stellv. Vorsitzender) 2007 75.000 76.275 4.000 155.275
Michael Diekmann 2008 75.000 94.950 2.000 171.950(weiterer stellv. Vorsitzender) 2007 75.000 76.275 1.000 152.275
Dr. Karl-Hermann Baumann (bis 03.06.2008) 2008 21.175 26.807 16.940 2.000 66.922
2007 50.000 50.850 40.000 4.000 144.850
Dr. Gerhard Beiten 2008 50.000 63.300 2.000 115.3002007 50.000 50.850 2.000 102.850
Dr. Clemens Börsig 2008 50.000 63.300 23.169 2 3.000 139.4692007 50.000 50.850 2.000 102.850
Gerhard Full (bis 03.06.2008) 2008 31.762 40.211 2.000 73.9732007 83.320 3 76.275 4.000 163.595
Siegried Friebel (bis 03.06.2008) 2008 21.175 26.807 1.000 48.9822007 50.000 50.850 2.000 102.850
Gernot Hahl 2008 75.000 94.950 3.000 172.9502007 75.000 76.275 2.000 153.275
Thilo Kämmerer 2008 50.000 63.300 2.000 115.3002007 50.000 50.850 2.000 102.850
Matthew Miau (ab 03.06.2008) 2008 28.962 36.665 1.000 66.6272007 – – – –
Klaus-Peter Müller 2008 64.4814 81.633 3.000 149.1142007 50.000 50.850 1.500 102.350
Jens Riedel 2008 50.000 63.300 2.000 115.300(ab 22.01.2007) 2007 47.123 47.925 2.000 97.048
Xaver Schmidt (ab 08.09.2008) 2008 15.710 19.889 1.000 36.5992007 – – – –
Josef Schregle 2008 50.000 63.300 2.000 115.300(ab 22.01.2007) 2007 47.123 47.925 2.000 97.048
Josef Schuhbeck (bis 03.06.2008) 2008 21.175 26.807 1.000 48.982(ab 22.01.2007) 2007 47.123 47.925 2.000 97.048
Prof. Dr. Jürgen Strube (bis 03.06.2008) 2008 21.175 26.807 1.000 48.982
2007 50.000 50.850 1.500 102.350
Wilfried Woller (bis 31.08.2008) 2008 33.333 42.200 8.470 5 2.000 86.0032007 50.000 50.850 20.000 4.000 124.850
Insgesamt 2008 883.948 1.119.076 48.579 37.000 2.088.603
(%) 42 54 2 2 100
Insgesamt 2007 999.689 1.008.225 60.000 40.000 2.107.914
(%) 47 48 3 2 100
1 Beträge ohne Umsatzsteuer.
2 Prüfungsausschuss (Vorsitz) ab 3. Juni 2008.
3 Hierin enthalten sind 8.320 EUR für die Mitgliedschaft im Verwaltungsrat einer ausländischen Tochtergesellschaft.
4 Ständiger Ausschuss ab 3. Juni 2008.
5 Prüfungsausschuss bis 3. Juni 2008.
Vorschüsse und Kredite
Im Geschäftsjahr 2008 bestanden keine Kredite gegenüber Mit-
gliedern des Aufsichtsrats. Vorschüsse wurden ebenfalls nicht
gewährt.
029Linde Finanzbericht 2008
CORPORATE GOVERNANCE – Vergütungsbericht
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Die Aktie
Auch die Linde Aktie konnte sich dem schwierigen Marktumfeld in einem durch Finanzkrise und Rezessionsängste geprägten Börsenjahr 2008 nicht entziehen. Mit einem Kursverlust von 33,8 Prozent hat sich unsere Aktie im Vergleich zu den wichtigsten Indizes dennoch gut behauptet und das Jahr im oberen Drittel des DAX-30-Index beendet.
Linde Aktie: Kursentwicklung 2008 (indiziert)
Linde AG
prime Chemical
DAX
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Geschäftsjahr 2008Index
in %
110
105
100
95
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01.2008 02.2008 03.2008 04.2008 05.2008 06.2008 07.2008 08.2008 09.2008 10.2008 11.2008 12.2008
030 Linde Finanzbericht 2008
DIE AKTIE
Finanzkrise und Rezessionsängste prägen das Börsenjahr 2008
Der deutsche Aktienindex DAX stand im Jahr 2008 wie alle inter-
nationalen Märkte im Zeichen der Finanzkrise. Den Jahreshöchst-
stand markierte der deutsche Leitindex gleich zu Jahresbeginn
(2. Januar 2008) bei 7.949,11 Punkten, bevor im weiteren Jahres-
verlauf ein Abwärtstrend einsetzte. Die Vertrauenskrise im Ban-
kensektor entwickelte sich zunehmend zu einer Belastung für
die Realwirtschaft, so dass zum Ende des dritten Quartals erste
Anzeichen einer Rezession zu einer Beschleunigung des Markt-
einbruchs führten. Von seinem Jahrestiefststand von 4.127,41
Punkten am 21. November konnte sich der DAX bis zum Jah-
resende zwar nochmals auf 4.810,20 Punkte erholen, für das
Gesamtjahr 2008 stand dennoch ein Kursverlust von 40,4 Prozent
zu Buche.
Mit dieser äußerst schwachen Jahresperformance lag der
deutsche Aktienmarkt in etwa auf dem Niveau der internationa-
len Leitindizes: Der MSCI World Index hatte einen Kursrückgang
von 40,1 Prozent zu verzeichnen, der englische FTSE 100 sowie
der Dow Jones Index in den USA gaben um 31,3 Prozent bezie-
hungsweise 33,8 Prozent nach. Noch stärkere Kursverluste hat-
ten der italienische MIB-30 Index (– 48,4 Prozent) und der MSCI
BRIC aus den Wachstumsmärkten Brasilien, Russland, Indien und
China (– 55,0 Prozent) zu verkraften.
Linde Aktie noch gut behauptet
In diesem äußerst schwachen Marktumfeld hat die Linde Aktie
mit einem Kursverlust von 33,8 Prozent noch um 7 Prozent-
punkte besser abgeschnitten als der DAX-30 und sich somit ver-
gleichsweise gut behauptet. Unsere Aktie belegte damit im Per-
formance-Ranking den neunten Platz unter Deutschlands 30
wichtigsten Aktien.
Im Gegensatz zur DAX-Entwicklung, die von Jahresbeginn an
von Kursverlusten im Bankensektor geprägt war, konnte sich
unsere Aktie in den ersten neun Monaten des Jahres gut hal-
ten und markierte am 6. Juni mit 97,90 EUR sogar einen Allzeit-
höchststand. Ab Ende September konnten sich jedoch auch die
defensiv eingestuften Sektoren wie Industriegase der anhalten-
den Vertrauenskrise an den Finanzmärkten und der Eintrübung
der Weltwirtschaft nicht mehr entziehen. Nach einer sehr deutli-
chen, kurzfristigen Kurskorrektur mit Beginn des vierten Quartals
notierte die Linde Aktie am 28. Oktober auf ihrem Jahrestiefst-
stand von 46,51 EUR. Bis zum Jahresende konnte unsere Aktie
jedoch nochmals deutlich zulegen und beendete das Jahr 2008
mit einem Kurs von 59,85 EUR.
In diesem schwierigen gesamtwirtschaftlichen Umfeld hat sich
die Neuausrichtung unseres Unternehmens insgesamt als richtig
erwiesen. So konnten wir dank der Konzentration auf die beiden
komplementären Geschäftsfelder Gase und Engineering sowie
aufgrund unserer weltweit starken Marktpositionen Umsatz und
operatives Ergebnis verbessern. Wir haben trotz der ungünstige-
ren Rahmenbedingungen unsere Ziele erreicht und die Erwartun-
gen des Kapitalmarktes für das Geschäftsjahr 2008 erfüllt.
Mit unserer schnell umgesetzten Entschuldung im Anschluss
an die BOC-Übernahme sowie der damit einhergehenden lang-
fristigen Ausrichtung unserer Fälligkeiten waren wir zudem durch
eine starke Liquiditätsreserve für die hohe Volatilität an den Kre-
ditmärkten gut gewappnet. Vor diesem Hintergrund konnten wir
uns auch in dem im zweiten Halbjahr deutlich schwierigeren
Kreditmarkt zu marktgerechten Zinskosten regelmäßig refinan-
zieren. So haben wir neue mittelgroße Anleihen über 300 Mio.
EUR und 600 Mio. EUR zur weiteren Ausdehnung unseres Fällig-
keitenprofils erfolgreich platziert.
Kapitalmarktorientierte Kennzahlen
2008 2007
Dividendenberechtigte Aktien für das Geschäftsjahr Stück 168.492.496 2 166.347.428
Jahresschlusskurs € 59,85 90,45
Jahreshoch € 97,90 91,75
Jahrestief € 46,51 75,26
Ausschüttungssumme Linde AG Mio. € 303 283
Marktkapitalisierung 1 Mio. € 10.084 15.046
Durchschnittlicher wöchentlicher Börsenumsatz Stück 5.864.996 5.234.800
Volatilität 1 (200 Tage) in % 50,5 24,6
Angaben je Aktie
Bardividende € 1,80 1,70
Dividendenrendite in % 3,0 1,9
Cash Flow aus betrieblicher Tätigkeit € 11,13 10,73
Ergebnis 3 € 5,46 5,02
1 Berechnung zum 31. Dezember 2008.
2 Veränderung durch Ausübung von Kaufoptionen im Rahmen des Aktienoptionsprogramms oder der Wandelanleihe.
3 Bereinigt um die Einflüsse der Kaufpreisallokation und um Sondereinflüsse.
031Linde Finanzbericht 2008
DIE AKTIE
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Linde Performance im Vergleich zu den wichtigsten Indizes 1
2008in Prozent
GewichtungLinde Aktie
in Prozent
Linde (inkl. Dividende) – 31,8 –
Linde (exkl. Dividende) – 33,0 –
DAX – 40,4 2,32
Prime Chemical – 36,6 12,55
DJ EURO STOXX – 46,3 0,51
DJ EURO STOXX Chemical – 39,6 8,92
FTSE Eurofirst 300 – 27,9 0,28
FTSE E300 Chemical – 37,4 8,20
MSCI Euro – 40,9 0,22
1 Zum 31. Dezember 2008.
Aktionärsstruktur
Unsere Großaktionäre haben im Berichtsjahr ihre Industriebetei-
ligungen weiter reduziert und dabei auch ihre Linde Bestände
zum Teil deutlich verringert. Auf Basis der jüngsten veröffentlich-
ten Stimmrechtsmitteilungen hielt die Allianz SE zum Jahresende
2008 rund 4 Prozent der Anteile an unserem Unternehmen (Vj.
6 Prozent), die Commerzbank ebenfalls nur noch knapp 5 Pro-
zent (Vj. 10 Prozent) und die Deutsche Bank AG etwa 3 Pro-
zent (Vj. 5 Prozent). Weil sämtliche langjährigen Großaktionäre
im Lauf des vierten Quartals die 5-Prozent-Marke unterschritten
haben, wurde der Free Float der Linde Aktie in der Neuberech-
nung des DAX-30-Index im Dezember 2008 zum ersten Mal mit
100 Prozent bewertet.
Wir haben den Abbau der Anteile unserer Großaktionäre
erwartet und durch eine breitere Basis an institutionellen Inves-
toren aufgefangen. Im Jahresvergleich erhöhte sich der Anteil
dieser Investorengruppe an der Anzahl ausstehender Linde Aktien
auf Grundlage der jährlich durchgeführten Aktionärsidentifikation
zum Stichtag 31. Dezember 2008 auf 69 Prozent gegenüber 63
Prozent im Vorjahr. Der Anteil der Privatanleger liegt nun bei 19
Prozent (Vj. 16 Prozent).
Aktionärsstruktur
Institutionelle Investoren – Anteile nach Regionen
Unsere Aktionärsstruktur ist im Jahr 2008 noch internationaler
geworden. Mit einem Anteil von rund 52 Prozent (Vj. 51 Prozent)
stellt Nordamerika weiterhin den größten Anteil unserer instituti-
onellen Investoren. Der Anteil von Großbritannien blieb mit rund
16 Prozent nahezu unverändert (Vj. 17 Prozent). Neben einer sta-
bilen Investorenbasis von etwa 14 Prozent in Deutschland (Vj. 15
Prozent) haben sich französische Anlagehäuser mit Anteilen von
rund 6 Prozent als unsere viertgrößte Gruppe institutioneller
Investoren etabliert. Weitere größere Linde Anteile werden an
Finanzplätzen in Skandinavien, der Schweiz und den Benelux-
Staaten gehalten.
Dividendenausschüttung
Bei unserer ertragsorientierten Dividendenpolitik setzen wir wei-
terhin auf Kontinuität. Vorstand und Aufsichtsrat der Linde AG
werden der Hauptversammlung am 15. Mai 2009 vorschlagen,
die Dividende um 5,9 Prozent zu erhöhen und eine Dividende
von 1,80 EUR je Stückaktie (Vj. 1,70 EUR) auszuschütten. Gemes-
sen am Jahresüberschuss beläuft sich die Ausschüttungsquote
damit auf 42 Prozent. Die Dividendenrendite beträgt – bezogen
auf den Jahresschlusskurs – somit 3,0 Prozent.
Großaktionäre 12 %
Institutionelle 69 %
Private 19 %
Sonstige 12 %
Nordamerika 52 %
Frankreich 6 %
Deutschland 14 %
Großbritannien 16 %
032 Linde Finanzbericht 2008
DIE AKTIE
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Beschlüsse der Hauptversammlung vom 3. Juni 2008
Der Vorstand der Linde AG wurde ermächtigt, mit Zustimmung
des Aufsichtsrats bis zum 2. Dezember 2009 eigene Aktien im
Wert von 10 Prozent des Grundkapitals zu erwerben.
Außerdem hat die Hauptversammlung den Vorstand der Linde
AG ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats bis zum 2. Juni
2013 Wandel- und/oder Optionsschuldverschreibungen zu bege-
ben. Zur Bedienung der Options- und Wandlungsrechte aus die-
sen Schuldverschreibungen wurde ein neues Bedingtes Kapital
beschlossen.
Investor Relations-Aktivitäten
Vor dem Hintergrund der im Börsenjahr 2008 dominierenden The-
men Refinanzierungsbedarf und wirtschaftlicher Abschwung
konnten wir in unserer Kapitalmarktkommunikation eingehend
die Vorzüge unserer neuen strategischen Ausrichtung darlegen.
Zum einen bietet unsere führende globale Marktposition im
Industriegasegeschäft eine sehr breite Kundenbasis, langfristig
ausgerichtete Vertragsstrukturen sowie eine ausgewogene regio-
nale Präsenz. Zum anderen haben wir insbesondere die Syner-
gien zwischen unserem Gase- und unserem Engineering-Geschäft
mit den entsprechenden Wettbewerbsvorteilen im Rahmen unse-
rer Investor Relations-Aktivitäten hervorgehoben.
Wir haben im Berichtszeitraum auch die Transparenz unserer
Berichterstattung weiter erhöht, um das Verständnis und somit
das Vertrauen des Kapitalmarktes in unser Geschäftsmodell nach-
haltig zu stärken.
In einem durch hohe Volatilität geprägten Marktumfeld und
im Hinblick auf die Unsicherheiten und die Nervosität am Kre-
ditmarkt haben wir unsere kontinuierliche Kommunikation mit
den Kapitalmarktvertretern noch weiter intensiviert. In mehr
als 350 Einzelgesprächen mit Finanzanalysten und Investoren
sowie zahlreichen Telefonkonferenzen haben wir unsere starke
kurzfristige Liquiditätsposition, unsere langfristig ausgerichtete
Finanzierungsstruktur sowie die Potenziale unserer globalen
Marktführerschaft im Gase- und Engineering-Geschäft ausführ-
lich dargelegt.
Im Rahmen von insgesamt 23 Roadshows und Investorenkon-
ferenzen haben wir an allen wichtigen internationalen Finanz-
plätzen mit Aktionären sowie potenziellen neuen Investoren
einen intensiven Dialog geführt. Dabei konnten sich die Inves-
toren über unsere strategische und finanzielle Aufstellung, die
aktuelle Geschäftsentwicklung und die langfristigen Perspekti-
ven informieren.
Das laufende Börsenjahr 2009 hat mit vielen Unsicherheiten
begonnen. Gerade in diesem Umfeld sind Transparenz in der
Berichterstattung und Präsenz am Kapitalmarkt erneut wichtige
Richtlinien für unsere Investor Relations-Aktivitäten. Wir wer-
den weiterhin aktiv den Kontakt mit unseren Aktionären suchen
und neuen potenziellen Investoren die Vorzüge unserer Aktie
darlegen: Wir verfügen über ein komplementäres Geschäfts-
modell mit langfristig ausgerichteter Finanzierung und nachhal-
tig profitablen Wachstumsperspektiven.
Alle aktuellen Informationen zur Linde Aktie finden Sie auf
unserer Internetseite www.linde.com unter der Rubrik Investor
Relations. Für Fragen und Informationen stehen wir Ihnen unter
der Telefonnummer +49.89.35757-1321 zur Verfügung. Gerne
können Sie Ihre Fragen auch online unter investorrelations@
linde.com an uns richten.
Stammdaten zur Linde Aktie
Aktienart Inhaberaktien
Börsenplätze Alle deutschen Börsen, Zürich
Wertpapierkennnummern ISIN DE0006483001
WKN 648300
Reuters (XETRA) LING.DE
Bloomberg LIN GR
033Linde Finanzbericht 2008
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Konzernlagebericht
Auch im Geschäftsjahr 2008 haben wir unseren ertragsorientierten Wachstums-kurs fortsetzen können, obwohl sich das konjunkturelle Umfeld vor allem im vierten Quartal deutlich eingetrübt hat. Der Konzernumsatz ist um 2,9 Prozent auf 12,663 Mrd. EUR (Vj. 12,306 Mrd. EUR) gestiegen. Das operative Konzernergebnis haben wir überproportional um 5,4 Prozent auf 2,555 Mrd. EUR (Vj. 2,424 Mrd. EUR) verbessert.
Konzernumsatz und operatives Konzernergebnis (in Mio. €)
Konzernumsatz operatives Konzernergebnis
2006 2007 2008
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03
2.55
5
2.42
4
2.05
3
2006 2007 2008
KonZernLAGeberiCht
035 Gesamtwirtschaftliche
Rahmenbedingungen
037 Branchenspezifische Rahmenbedingungen
039 Wertorientierte und operative
Unternehmenssteuerung
041 Geschäftsverlauf des Linde Konzerns
058 Vermögens- und Finanzlage
061 Kapitalflussrechnung
061 Gesamtbewertung Geschäftsjahr 2008
062 Finanzierung und Liquiditätssicherung
064 Investitionen
065 Beschaffung
066 Forschung und Entwicklung
070 Corporate Responsibility
077 Risikobericht
085 Angaben gem. § 315 Abs. 4 HGB
und erläuternder Bericht
088 Nachtragsbericht
089 Dividende
090 Prognosebericht
034 Linde Finanzbericht 2008
KONZERNLAGEBERICHT
Globale Konjunktur im Überblick
Nach einer noch robusten Expansion zu Beginn des Jahres 2008
sind die meisten der für die Weltökonomie bedeutsamen nati-
onalen Volkswirtschaften im Herbst 2008 in einen Abschwung
geraten. Mehrere Faktoren haben dazu beigetragen: der durch
hohe Rohstoffpreise bedingte starke Inflationsanstieg in den ers-
ten Quartalen, die Probleme auf den Immobilienmärkten einiger
Länder, vor allem aber die kontinuierliche Ausweitung der glo-
balen Finanzkrise, deren realwirtschaftliche Auswirkungen aller-
dings erst 2009 vollständig sichtbar werden dürften.
Vor diesem Hintergrund ist die globale Wirtschaft im Jahr
2008 nur noch um 2,1 Prozent gewachsen (Vj. 3,7 Prozent). Dies
ist der niedrigste Anstieg der vergangenen fünf Jahre.
Auf die Ertragslage der Unternehmen in den einzelnen Län-
dern hatte der konjunkturelle Abschwung sehr unterschiedli-
che Auswirkungen. Der Abwärtstrend traf die besonders von der
Finanzkrise betroffenen Staaten zuerst und führte dort insbeson-
dere in den konjunktursensiblen Sektoren zu Rückgängen bei
Umsätzen und Erträgen, wohingegen konjunkturstabile Branchen
und solche mit hohen Auftragsbeständen und langen Lieferzei-
ten das Geschäftsjahr 2008 teilweise noch mit guten Kennzahlen
abschließen konnten.
USA: Immobilienblase geplatzt – Ausgangspunkt der Finanz-
marktkrise
Die weltweite Finanzmarktkrise, die in den USA ihren Anfang
nahm und sich mit der Insolvenz der Investmentbank Lehman
Brothers, der Rettungsaktion für den Versicherungskonzern AIG
und einem viele Milliarden US-Dollar schweren Rettungspaket der
amerikanischen Regierung im Herbst 2008 verschärfte, bremste
die Wirtschaftsleistung der Vereinigten Staaten. Allerdings hatte
sich die Konjunktur bereits vor der Zuspitzung der Finanzmarkt-
krise im Herbst 2008 merklich abgekühlt: Das Ende des kredit-
finanzierten Immobilienbooms beeinträchtigte schon ab der Jah-
resmitte den privaten Konsum, der mit rund 70 Prozent Anteil am
Bruttoinlandsprodukt der USA von entscheidender Bedeutung
für das Wirtschaftswachstum ist. Viele Amerikaner verloren ihre
Häuser aufgrund von Zahlungsrückständen und hatten nunmehr
hohe Hürden zu überwinden, um von den Banken Kredite zum
Kauf dauerhafter Konsumgüter zu erhalten. In Verbindung mit
im Jahresdurchschnitt hohen Energiepreisen und einer sich ver-
schlechternden Lage am Arbeitsmarkt dämpfte dies den Binnen-
konsum – zentraler Motor der US-Wirtschaft – deutlich.
Euroraum: Rezessionsängste lösen Inflationssorgen ab
Die Entwicklung in den Staaten der Eurozone war im Jahr 2008
zweigeteilt: Im ersten Halbjahr standen Inflationssorgen infolge
stark gestiegener Preise für Lebensmittel und Energie im Fokus.
Die Teuerung erreichte das höchste Niveau seit der Einführung
des Euro. Die Europäische Zentralbank stand vor der Herausfor-
derung, die Preissteigerung mit moderaten Leitzinsanhebungen
einzudämmen, ohne die sich bereits abschwächende Konjunktur
weiter zu beeinträchtigen. Der im Vergleich zum US-Dollar starke
Euro trug ebenfalls dazu bei, die Wettbewerbsfähigkeit export-
orientierter Unternehmen zu schwächen.
Ab dem dritten Quartal nahmen infolge sinkender Energie-
preise die Inflationssorgen ab und die Wirtschaft in der Eurozone
wurde zunehmend von der Finanzmarktkrise belastet. Die Liqui-
dität wurde knapp, weil sich die Banken nicht mehr am Kapi-
talmarkt refinanzieren konnten. Erst die Einigung der europäi-
schen Regierungen auf ein gemeinsames Vorgehen zur Rettung
angeschlagener Banken brachte etwas Entspannung. Allerdings
hatte die Krise bereits Auswirkungen auf die Realwirtschaft. Der
Anstieg der Industrieproduktion im gesamten Euroraum verlang-
samte sich im Vergleich zum Vorjahr stark.
Deutschland: Wirtschaft stemmt sich gegen den Abschwung
Deutschland startete dynamisch in das Jahr 2008. Den privaten
Verbrauch beflügelte der Rückgang der Arbeitslosigkeit, aller-
dings beeinträchtigten auch in Deutschland steigende Energie-
Gesamtwirtschaftliche Rahmenbedingungen
Reales Bruttoinlandsprodukt (BIP) 1
% Wachstum
% Gewichtung 2004 2005 2006 2007 2008
USA 27,24 3,6 3,1 2,9 2,2 1,1
Euroraum 20,56 1,8 1,6 2,8 2,6 0,9
Deutschland 6,26 1,1 0,8 2,9 2,5 1,2
Südostasien 6,77 6,2 5,1 5,5 5,5 3,3
China 6,32 10,1 10,4 11,1 11,4 9,2
Lateinamerika 6,94 4,6 3,7 4,3 4,5 5,2
Welt 100,00 4,1 3,5 3,9 3,7 2,1
1 Quellen: IWF, ifo-Institut, Global Insight, Nationale Statistikämter.
035Linde Finanzbericht 2008
KONZERNLAGEBERICHT – Gesamtwirtschaftliche Rahmenbedingungen
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und Lebensmittelpreise die Kaufkraft. Doch bereits das zweite
Quartal fiel dann unerwartet schwach aus – das BIP schrumpfte
im Vergleich zum Vorquartal um 0,5 Prozent – und machte deut-
lich, dass auch in Deutschland die wirtschaftliche Dynamik
infolge der Finanzmarktkrise und der sich eintrübenden globalen
Konjunkturaussichten nachlassen würde.
Die Konjunktur kühlte sich in der zweiten Jahreshälfte in der
Tat weiter ab, so dass das deutsche BIP im Jahr 2008 nur noch
um insgesamt 1,2 Prozent stieg, wohingegen im Vorjahr noch ein
Wachstum von 2,5 Prozent verzeichnet werden konnte. Konjunk-
turexperten werten es immerhin als positiv, dass sich am deut-
schen Immobilienmarkt keine Spekulationsblase gebildet hat.
Großbritannien: im Sog der Finanzmarktkrise
In Großbritannien ist der Immobilienmarkt eingebrochen. Nach
vielen Jahren robusten Wachstums belief sich der BIP-Anstieg
im Jahr 2008 nur noch auf 0,8 Prozent (Vj. 3,0 Prozent), wobei
der positive Wachstumseffekt dem ersten Halbjahr zu verdan-
ken war. Gleichzeitig fand der Abschwung zunächst noch in
einem schwierigen monetären Umfeld statt, denn die Verbrau-
cherpreise stiegen zeitweise um mehr als 5 Prozent und mach-
ten es der Bank of England zunächst schwer, mit Zinssenkungen
gegenzusteuern.
Zu Beginn des vierten Quartals verdichteten sich die Hin-
weise, dass die britische Volkswirtschaft infolge der durch die
Finanzkrise ausgelösten Kreditklemme auf die erste Rezession
seit 16 Jahren zusteuert. Die Bank of England senkte daraufhin
die Leitzinsen auf ein historisch niedriges Niveau.
China: abgekühltes Wachstum
Das reale Bruttoinlandsprodukt der Volksrepublik China verzeich-
nete im Jahr 2008 mit 9,2 Prozent Wachstum bereits eine deut-
liche Konjunkturabschwächung im Vergleich zu dem Rekordwert
von 2007, als das BIP um 11,4 Prozent zulegen konnte. Sor-
gen bereitete der chinesischen Regierung im zweiten Halbjahr
zunehmend die Gefahr einer harten Landung. Besonders schwer
wiegt das Risiko eines Einbruchs beim Export, der die Wirtschaft
des Landes angetrieben hatte. Mit Europa, Japan und den USA
standen die wichtigsten Handelspartner in der zweiten Jahres-
hälfte 2008 am Rand einer Rezession. Verstärkt wurde dieser
Abwärtstrend durch die Aufwertung des Yuan.
Auch der Anstieg der Verbraucherpreise schwächte sich im Ver-
lauf des Jahres deutlich ab. Während im ersten Quartal noch rund
8 Prozent verzeichnet wurden, verringerte sich die Inflation im
vierten Quartal bereits auf geschätzte 4,1 Prozent.
Obwohl China im Vergleich zu anderen Ländern noch robuste
Wachstumsraten aufweist, besteht das Risiko, die für eine stabile
Fortführung der bisherigen Entwicklung erforderlichen jährlichen
Wachstumsziele nicht zu erreichen.
Asien und Russland: Exporte gehen zurück
In Japan ging 2008 eine Phase des Aufschwungs zu Ende. Mit
0,4 Prozent verzeichnete das BIP im Berichtsjahr den geringsten
Zuwachs seit 2002. Im Jahr 2007 war die japanische Wirtschaft
noch um 2,1 Prozent gewachsen. Gründe für den Abschwung
waren vornehmlich der rückläufige Export (in die USA und nach
Europa) und der Einbruch beim privaten Verbrauch infolge der
höchsten Teuerung seit Jahren (1,7 Prozent). Die Industriepro-
duktion verringerte sich im Berichtsjahr um 0,3 Prozent nach
einem Anstieg von 3,0 Prozent im Jahr 2007.
In Russland betrug das Wachstum im Jahr 2008 rund 6,2 Pro-
zent und fiel damit nur leicht niedriger aus als im Vorjahr, als mit
8,1 Prozent die höchste Zuwachsrate seit 2000 zu verzeichnen war.
In Indien ist nach Jahren des starken Wachstums ebenfalls
mit einem Nachlassen der konjunkturellen Dynamik zu rechnen.
Während das BIP im Jahr 2007 noch um 9,0 Prozent stieg, verrin-
gerte sich das Wachstum 2008 auf 6,5 Prozent.
Lateinamerika: Zugang zu Kapital erschwert
Die Zuspitzung der Finanzmarktkrise im Herbst des Jahres 2008
führte dazu, dass der Zugang zu ausländischem Kapital für einige
lateinamerikanische Staaten zunehmend schwieriger wurde.
Brasiliens Wirtschaft boomte im ersten Halbjahr aufgrund der
großen Binnennachfrage. Die Inflationsrate ist im Verlauf des
Jahres von ca. 4,7 Prozent im ersten Quartal auf geschätzte 6,4
Prozent für das vierte Quartal gestiegen. Nach einem sehr guten
Jahr 2007 mit einem BIP-Wachstum von 5,4 Prozent schwächte
sich die Wachstumsrate 2008 nur leicht auf 5,1 Prozent ab.
Generell haben sich die Exportaussichten der lateinameri-
kanischen Staaten verschlechtert, ebenso die Erwartungen der
Wirtschaftsteilnehmer. Die wirtschaftliche Abschwächung in Ver-
bindung mit deutlich gefallenen Rohstoffpreisen sorgt auf der
anderen Seite aber für geringere Inflationsgefahren.
036 Linde Finanzbericht 2008
KONZERNLAGEBERICHT – Gesamtwirtschaftliche Rahmenbedingungen
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Gaseindustrie
Der weltweite Industriegasemarkt ist gegenüber dem Vorjahr
auch 2008 deutlich stärker gewachsen als das globale Brutto-
inlandsprodukt. Nordamerika und Europa stellten die größten
Absatzmärkte dar, danach folgte Asien (inklusive Japan). Hier
war ein ähnliches Volumen wie in Kontinentaleuropa (ohne
Großbritannien) zu verzeichnen. Allerdings wies Asien (ohne
Japan) mit hohen zweistelligen Steigerungsraten ein deutlich
höheres Wachstum auf als die etablierten Industrienationen.
Ähnlich dynamisch verlief die Entwicklung in Osteuropa.
Neben den regionalen Absatzmärkten sind es vor allem die
Konjunkturaussichten in den für unseren Gaseabsatz wichtigen
Branchen, die über den Geschäftserfolg entscheiden.
Die Stahlindustrie erlebte im ersten Halbjahr 2008 einen
Boom, der von Rekordpreisen für Rohstoffe getrieben wurde. Im
dritten und vierten Quartal nahmen jedoch zahlreiche Stahler-
zeuger im Zuge der Finanzkrise Produktionskürzungen in einer
Größenordnung von 20 bis 30 Prozent vor, um ihre Kapazitä-
ten der sinkenden Nachfrage anzupassen. Unter dem Strich ist
die weltweite Stahlproduktion im Berichtsjahr im Vergleich zum
Jahr 2007 dennoch um nur 1,2 Prozent geschrumpft (Quelle:
World Steel Association). Allerdings erreichte der Abschwung im
Dezember 2008 mit einem Rückgang um 24,3 Prozent im Ver-
gleich zum Vorjahreszeitraum einen Rekordwert.
Ganz ähnlich verlief die Konjunktur in der Chemiebranche: Im
ersten Halbjahr setzte sich das Wachstum aus dem Vorjahr trotz
hoher Energiepreise weiter fort, ab dem dritten Quartal kam es
zu Produktionskürzungen, die zum Jahresende 2008 bis zu 30
Prozent betrugen. Hohe Lagerbestände und Unsicherheiten über
künftige Nachfrage- und Preisentwicklungen waren hierfür der
Hauptgrund.
In der Öl- und Erdgasindustrie sowie bei den Energieversor-
gern war die Konjunktur im Jahr 2008 von starken Schwankun-
gen geprägt. So erreichte der Ölpreis im Juli 2008 mit 147 USD
pro Fass ein Rekordhoch, um dann bis zum Dezember auf weni-
ger als 40 USD zu fallen. Die OPEC reagierte mit deutlichen Pro-
duktionskürzungen von zwei Millionen Fass pro Tag, um das
Angebot vor dem Hintergrund der Finanzkrise und der damit ver-
bundenen rückläufigen Nachfrage zu verknappen. Raffinerien,
für die wir Gase produzieren, mussten die Produktion vieler-
orts drosseln – einige Raffinerien mussten sogar schließen. Aller-
dings hatte dies keine negativen Auswirkungen auf die Nach-
frage nach Wasserstoff.
Auswirkungen hat die Finanz- und Wirtschaftskrise auch auf
die Investitionstätigkeit des Energiesektors. Zahlreiche kapital-
intensive Projekte wurden verschoben oder gestrichen, unter
anderem weil Kreditgeber absprangen. Nicht davon betroffen
sind Projekte von Mineralölkonzernen, die darauf zielen, Erdöl-
und Erdgasfelder noch effizienter zu erschließen. Mittelfris-
tig sollten diese Initiativen den Bedarf an Wasserstoff steigen
lassen.
Ohnehin rechnen Experten damit, dass der infolge der globalen
Wirtschaftskrise rückläufige Verbrauch an Primärenergie nur eine
temporäre Erscheinung sein wird. Langfristig werde der Erdölbe-
darf und -verbrauch wieder steigen und damit auch die Nach-
frage von Raffinerien nach Wasserstoff.
Die anhaltend hohe Nachfrage nach Elektronikgeräten wie
Mobiltelefonen und PCs sorgte für ein stetiges Wachstum im Be -
reich der Halbleiterfertigung. Auch die Verkaufszahlen für Flach-
bildschirme lagen in den ersten drei Quartalen deutlich über den
Vergleichszahlen aus dem Jahr 2007. Im letzten Quartal aller-
dings musste ein starker Rückgang bei der Nachfrage nach ICs
und TFT-Bildschirmen hingenommen werden, so dass im Ergebnis
beide Märkte zum Jahresende hinter die guten Werte von 2007
zurückfielen.
Erwartungsgemäß stabil entwickelte sich der Markt für Ge -
tränke- und Lebensmittelgase. Zu Verschiebungen kam es ledig-
lich zwischen einzelnen Produktsegmenten; der Gesamtabsatz
blieb hingegen auch während des Konjunkturabschwungs weit-
gehend konstant.
Der Solarenergiebereich, der zunächst über eine relativ kleine
Basis verfügte, fiel durch außergewöhnlich hohe Wachstumsra-
ten positiv auf. Hierbei konnten erstmals Dünnschichtsolarzellen
in Großanlagen gefertigt werden.
Für den Industriegasemarkt bedeutete dies eine erhöhte Nach-
frage nach hochreinen Spezial- und Flüssiggasen, insbesondere
in den Regionen Asien und Europa. Dabei wurden auch beträcht-
liche Investitionen getätigt, um die Kapazitäten zur Gaseherstel-
lung zu erweitern.
Der so genannte Healthcare-Bereich, also der Markt für medi-
zinische Gase, erwies sich im Jahr 2008 als robust und die Nach-
frage als größtenteils unabhängig von konjunkturellen Zyklen.
Unsere Global Business Unit Healthcare beliefert diesen Markt
mit medizinischen Gasen und den entsprechenden Dienstleis-
tungen für Krankenhausanwendungen (Hospital Care) und ver-
sorgt Patienten im häuslichen Umfeld mit medizinischen Produk-
ten und Dienstleistungen (Homecare). Im erstgenannten Bereich
wuchs der Weltmarkt um 4 bis 5 Prozent. Die weltweite Nach-
frage im Bereich Homecare stieg in etwa um denselben Prozent-
satz; das Marktvolumen wird auf rund 7 Mrd. EUR geschätzt. Die
Hauptursachen für das anhaltend stabile Marktumfeld liegen
in der demografischen Entwicklung – in vielen Staaten werden
immer mehr Menschen immer älter – und im Anstieg chronischer
Erkrankungen, die mehr und mehr außerhalb des klinischen
Umfelds behandelt werden können. Darüber hinaus haben sich
innovative Therapien und der bessere Zugang der Patienten zu
diesen Behandlungsformen positiv auf das Healthcare-Geschäft
ausgewirkt. Bei einigen Behandlungsformen – wie zum Beispiel
bei der Schlaftherapie (siehe Glossar) – waren sogar Patienten-
zuwächse von rund 10 Prozent zu verzeichnen. Allerdings ging
diese positive Entwicklung mit einem hohen Preisdruck infolge
von Gesundheitsreformen in zahlreichen Ländern einher.
Branchenspezifische Rahmenbedingungen
037Linde Finanzbericht 2008
KONZERNLAGEBERICHT – Branchenspezifische Rahmenbedingungen
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Anlagenbau
Im Jahr 2008 setzte der internationale Großanlagenbau den
positiven Trend aus dem Vorjahr lange Zeit fort. Wichtige Trei-
ber für die Nachfrage waren der sehr hohe Roh- und Grundstoff-
bedarf in den großen Schwellenländern Indien, China, Russland
und Brasilien sowie die hohen Rohstoff- und Energiepreise. Mit
dem einsetzenden Rückgang der Preise und dem Fortschreiten
der weltweiten Finanzkrise wurden die Kunden bei der Vergabe
von Großaufträgen im Jahresverlauf zurückhaltender.
Der Markt für Luftzerlegungs-Anlagen entwickelte sich ähn-
lich dynamisch wie im Vorjahr, bevor die Kunden insbesondere
aus der Stahlindustrie gegen Jahresende eine zunehmend abwar-
tende Haltung einnahmen. Die größten Impulse kamen aus den
Schwellenländern, vor allem aus China und Indien. Aber auch in
Europa und Nordamerika war die Nachfrage in diesem Produkt-
bereich stabil.
Zunehmend wichtiger wurden im Berichtsjahr Vergasungs-
verfahren, die auf Kohle basieren (z. B. Coal-to-Liquids, CTL). Da -
bei wird Kohle zu Ausgangsstoffen für die chemische Industrie
umgewandelt. Darüber hinaus gewannen Verfahren zur CO2-Ab -
trennung (CCS) bei der Energieerzeugung weiter an Bedeutung.
Beispielhaft ist hier die Oxyfuel-Technologie (Oxyfuel-Verfahren,
siehe Glossar), bei der Kohle unter Zugabe von reinem Sauerstoff
anstatt von Luft verbrannt und das entstehende CO2 anschlie-
ßend abgetrennt und sequestriert werden kann. Aufgrund des
hohen Ölpreises war auch ein deutlicher Nachfrageanstieg bei
Anlagen für die so genannte Enhanced Oil Recovery (EOR) zu
verzeichnen. Bei diesen Verfahren wird Stickstoff oder Kohlendi-
oxid in die Ölfelder gepresst, um die Fördermenge zu erhöhen.
Der Markt für Olefin- und Polymer-Anlagen profitierte in den
ersten drei Quartalen 2008 von einer unverändert hohen Nach-
frage nach neuen Kapazitäten – vor allem aus den rohstoffrei-
chen Regionen und Ländern, die in den vergangenen Jahren
hohe Deviseneinnahmen aus dem Öl- und Gasexport erzielt und
damit einen Investitionsboom ausgelöst hatten. Dazu zählten
neben Russland und dem Mittleren Osten auch Indien und Süd-
amerika. Im letzten Quartal verschoben die Kunden mehrheitlich
die Entscheidungen für Großprojekte, um die weitere Entwick-
lung bei den Rohstoff- und Energiepreisen sowie auf den Finanz-
märkten abzuwarten.
Der Markt für Anlagen zur Erdgaszerlegung und -verflüssi-
gung war im Jahr 2007 sehr stark gewachsen. Die aufgrund die-
ses überproportionalen Wachstums angespannte Situation auf
dem Zulieferermarkt und die nachlassende Wirtschaftsdyna-
mik gegen Ende des Berichtsjahres 2008 führten im Jahresver-
gleich zu einer moderateren Realisierung von Großprojekten. Die
Nachfrage nach LNG (Liquefied Natural Gas)-Technologie (siehe
Glossar), mit der Erdgas verflüssigt und in Tankern transportiert
wird, wurde vor allem aus den gasreichen Ländern des Mittleren
Ostens sowie aus Australien und zunehmend Südamerika ange-
regt. Diese zukunftsträchtige Technologie ist vor allem dann eine
Alternative, wenn die Nutzung von Pipelines ökonomisch oder
politisch wenig sinnvoll ist.
Immer häufiger werden Erdgasfelder erschlossen, die einen
hohen Anteil an Stickstoff enthalten. Vor diesem Hintergrund
wächst der Markt für Verfahren zur Abtrennung von Stickstoff
aus Erdgas – sowohl für die Erzielung von Erdgas in Pipelinequa-
lität als auch innerhalb von LNG-Anlagen.
Der weltweite Markt für Wasserstoff- und Synthesegas-Anla-
gen erreichte in den ersten neun Monaten des Jahres 2008 wie-
der ein sehr hohes Niveau, blieb aber etwas hinter dem Vorjahr
zurück. Vor allem die strengen gesetzlichen Anforderungen an
die Reinheit von Kraftstoffen sorgten für eine insgesamt stabile
Nachfrage. Um die Kraftstoffe mittels Wasserstoff zu entschwe-
feln, mussten vor allem Produzenten aus den USA, Indien sowie
anderen Schwellenländern ihre Wasserstoffkapazitäten erhöhen.
Wie in den anderen Produktbereichen auch, nahmen die Kunden
zum Jahresende hin mehrheitlich eine abwartende Haltung ein.
038 Linde Finanzbericht 2008
KONZERNLAGEBERICHT – Branchenspezifische Rahmenbedingungen
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Definition ROCE
1 Jeweils ermittelt als Durchschnitt der Stichtagswerte des Vorjahres und
des laufenden Jahres.
Nach dieser Definition haben wir im Geschäftsjahr 2008 auf Kon-
zernebene ein ROCE von 12,4 Prozent verzeichnet (Vj. 10,3 Pro-
zent).
Unsere Unternehmensstrategie zielt auf nachhaltiges, ertragsori-
entiertes Wachstum und eine stetige Steigerung des Unterneh-
menswertes. Um den mittel- und langfristigen finanziellen Erfolg
dieser Strategie der wertorientierten Unternehmenssteuerung zu
messen, verwenden wir als zentrale Steuerungsgröße die Ren-
dite auf das eingesetzte Kapital (Return on Capital Employed,
ROCE).
Mit der Übernahme der BOC Group haben wir die Definition
des ROCE bereits im Geschäftsjahr 2006 angepasst. Diese Anpas-
sung berücksichtigt die unterschiedlichen Einflüsse der Akquisi-
tion auf die Kennziffer ROCE. Zum einen ist das eingesetzte Kapi-
tal aufgrund der Übernahme deutlich angestiegen, zum anderen
wird das Ergebnis durch Abschreibungen auf im Zuge der Kauf-
preisallokation aufgedeckte stille Reserven belastet. Dies wirkt
sich mindernd auf die Kapitalrendite aus, obwohl durch die Auf-
deckung der stillen Reserven und deren Abschreibung die opera-
tive Performance der Gesellschaft nicht verändert wurde. Um die
operative Performance der Linde Group transparent und mit den
wichtigsten Wettbewerbern vergleichbar darzustellen, haben wir
die Berechnung des ROCE deshalb um die Abschreibungen auf
im Zuge der BOC-Kaufpreisallokation aufgedeckte stille Reserven
bereinigt.
Zur nachhaltig erfolgreichen Entwicklung der Linde Group
gestalten wir die Zusammenarbeit mit verschiedenen Kunden
auch auf der Grundlage von Joint Venture-Geschäftsmodellen.
Damit die bestehenden Joint Ventures als wichtiger operativer
Bestandteil der Gases Division in die Steuerungskennzahlen und
die Performance-Darstellung einfließen, haben wir in der neuen
ROCE-Berechnung zudem die anteiligen Ergebnisse aus assozi-
ierten Unternehmen und Joint Ventures auf Basis des jeweiligen
Ergebnisses nach Steuern dem EBIT zugerechnet.
Die Berechnung der zentralen Steuerungsgröße ROCE lässt
sich somit für die Linde Group wie folgt schematisch zusammen-
fassen:
Wertorientierte und operative Unternehmenssteuerung
Return
Capital
Employed 1
÷
+
+
+
+
–
–
EBIT
(Inkl. Ergebnisse aus assoziierten Unternehmen
und Joint Ventures; exkl. Zinskosten für Pensions-
verpflichtungen)
Abschreibungen auf im Zuge der Kaufpreis-
allokation aufgedeckte stille Reserven
Eigenkapital
Finanzschulden
Verbindlichkeiten aus Finanzdienstleistungen
Nettopensionsverpflichtungen
Liquide Mittel
Forderungen aus Finanzdienstleistungen
Sondereinflüsse
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039Linde Finanzbericht 2008
KONZERNLAGEBERICHT – Wertorientierte und operative Unternehmenssteuerung
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Organisationsstruktur
Organisationsstruktur der Linde Group. Der Konzern gliedert sich in die Gases
Division und die Engineering Division sowie Sons tige Aktivitäten. Innerhalb
der Gases Division unterscheiden wir die vier operativen Segmente West-
europa, Amerika, Asien & Osteuropa sowie Südpazifik & Afrika. Im Segment
Sons tige Aktivitäten haben wir unsere Aktivitäten im Geschäft mit Logis tik-
dienstleistungen (Gist) und unsere Tochtergesellschaft Cleaning Enter prises
(umweltfreundliche Textilreinigung unter dem Markennamen FRED BUTLER®)
zusammengefasst.
In Ergänzung zur zentralen Steuerungsgröße ROCE verwenden
wir zur Führung des operativen Geschäfts und zur Darstellung
der Performance weitere Kennzahlen wie den Free Cash Flow
vor Finanzierungstätigkeit, das operative Ergebnis vor Zinsen,
Steuern und Abschreibungen (angepasstes EBITDA; siehe Glos-
sar) bzw. das operative Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT)
und das Ergebnis je Aktie (Earnings per Share, EPS). Das EBIT und
das EPS bereinigen wir jeweils um die Abschreibung auf die im
Rahmen der Kaufpreisallokation aufgedeckten stillen Reserven.
Eine Überleitung des berichteten EBIT bzw. EPS auf die bereinig-
ten Kennzahlen wird im Konzernanhang dargestellt (siehe hierzu
Textziffer [41]). Diese Kennzahlen bilden auch die Grundlage für
die Berechnung der variablen Vergütung unseres Managements.
Der Konzern gliedert sich in die Gases Division und die Engi-
neering Division sowie Sonstige Aktivitäten. In der Gases Divi-
sion haben wir die Verantwortlichkeiten direkt an die lokale
Wertschöpfung geknüpft. So sind die Manager in den neun welt-
weit definierten Regional Business Units (RBUs) innerhalb der
vier operativen Segmente Westeuropa, Amerika, Asien & Ost-
europa sowie Südpazifik & Afrika verantwortlich für das opera-
tive Geschäft. Der Investitionsprozess wird zentral gesteuert.
Mit dieser Struktur tragen wir der großen Bedeutung der jeweili-
gen lokalen und regionalen Marktbedingungen im Gasegeschäft
Rechnung.
Die Bereiche Tonnage (On-site) und Healthcare (Medizinische
Gase) werden darüber hinaus von einer globalen Zentralfunktion
verantwortet. Im On-site-Geschäft berücksichtigen wir damit die
internationale Aufstellung unserer Großkunden. In dem Bereich
Healthcare erlaubt uns die zusätzliche Zentralisierung, noch prä-
ziser und geordneter auf die spezifischen Anforderungen des
zunehmend regulierten Gesundheitswesens einzugehen.
Durch die Abbildung dieses operativen Modells in der Verant-
wortungsverteilung innerhalb des Konzernvorstands gewährleis-
ten wir, dass die jeweiligen Stärken und Kompetenzen auf regio-
naler wie auch auf Produktebene effizient genutzt werden.
The Linde Group
Gases DivisionEngineering
Division
Amerika
Asien & Osteuropa
Südpazifik & Afrika
Sonstige Aktivitäten
Westeuropa
Cleaning Enterprises (FRED BUTLER®)
Gist
040 Linde Finanzbericht 2008
KONZERNLAGEBERICHT – Wertorientierte und operative Unternehmenssteuerung
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ZERN
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SSK
ON
ZERN
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WEITER
E AN
GA
BEN
Im Geschäftsjahr 2008 haben wir die BOC-Integration erfolgreich
abgeschlossen und uns darauf konzentriert, unsere Prozesse
weiter zu verbessern und unser internationales Geschäft konti-
nuierlich auszubauen. Darüber hinaus haben wir die Synergien
im Zuge der BOC-Integration planmäßig realisiert. Wir konnten
unsere Ziele für das Berichtsjahr in vollem Umfang erreichen –
wenngleich auch wir gegen Ende des Jahres 2008 als Folge der
Wirtschaftskrise in einigen Regionen einen spürbaren Volumen-
rückgang zu verzeichnen hatten.
Konsequent genutzt haben wir Wachstumssynergien zwi-
schen unseren Kerndivisionen Engineering und Gases: So konn-
ten wir in wichtigen Märkten wie beispielsweise im Mittleren
Osten aufgrund langjähriger Partnerschaften und Kundenbezie-
hungen im Engineering-Bereich zunehmend Neugeschäft für
unsere Gases Division erschließen.
Der Konzernumsatz ist im Geschäftsjahr 2008 im Vergleich
zum Vorjahr um 2,9 Prozent auf 12,663 Mrd. EUR gestiegen
(Vj. 12,306 Mrd. EUR). Dabei ist zu berücksichtigen, dass unser
berichtetes Wachstum durch ungünstige Währungskurseffekte
erheblich beeinträchtigt wurde. Währungsbereinigt hat sich der
Konzernumsatz um 8,4 Prozent erhöht. Aus der Beteiligung an
Joint Ventures ergeben sich beteiligungsproportionale Umsätze
in Höhe von 625 Mio. EUR (Vj. 752 Mio. EUR), die gemäß unseren
Bilanzierungsvorschriften nicht im Konzernumsatz berücksichtigt
sind.
Ertragslage
Wir haben unsere Ertragskraft im Berichtszeitraum weiter gestärkt
und das operative Konzernergebnis (EBITDA) um 5,4 Prozent –
und damit überproportional zum Umsatz – auf 2,555 Mrd. EUR
(Vj. 2,424 Mrd. EUR) verbessert. Bereinigt um Währungskursef-
fekte beträgt das Ergebnisplus sogar 10,3 Prozent. Zu dieser
positiven Entwicklung haben auch Synergieeffekte aus der BOC-
Übernahme beigetragen.
Das Ergebnis vor Steuern (EBT) lag mit 1,006 Mrd. EUR um
369 Mio. EUR unter dem Vorjahreswert von 1,375 Mrd. EUR.
Beim Vergleich dieser Werte ist zu berücksichtigen, dass im Vor-
jahr ein Gewinn in Höhe von 607 Mio. EUR enthalten ist, der ins-
besondere durch die Veräußerung von Unternehmensteilen zur
Erfüllung kartellrechtlicher Auflagen im Zuge der BOC-Akquisition
erzielt worden war. Im Geschäftsjahr 2008 hat Linde aus der Ver-
äußerung von Unternehmensteilen einen Gewinn von 59 Mio.
EUR erzielt.
Das Ergebnis nach Steuern betrug 776 Mio. EUR (Vj. 996 Mio.
EUR, bezogen auf die fortgeführten Aktivitäten). Der auf die Akti-
onäre der Linde AG entfallende Anteil belief sich auf 717 Mio.
EUR (Vj. 952 Mio. EUR). Dies entspricht einem Ergebnis je Aktie
von 4,27 EUR (Vj. 5,77 EUR, bezogen auf die fortgeführten Aktivi-
täten). Beim Vergleich mit dem Vorjahr ist auch hier der Gewinn
aus der Veräußerung von Unternehmensteilen zu berücksich-
tigen. Auf an gepasster Basis, also bereinigt um diesen Effekt
sowie um die Abschreibung auf die im Rahmen der Kaufpreisal-
lokation aufgedeckten stillen Reserven, hat sich das Ergebnis je
Aktie von 5,02 EUR auf 5,46 EUR erhöht.
Die nach dem Umsatzkostenverfahren aufgestellte Gewinn-
und Verlustrechnung weist für das Geschäftsjahr 2008 nach
Abzug der Kosten der umgesetzten Leistungen ein Bruttoergeb-
nis von 4,014 Mrd. EUR aus (Vj. 4,030 Mrd. EUR). Die Brutto-
marge verringerte sich von 32,7 Prozent auf 31,7 Prozent. Haupt-
gründe hierfür sind der im Vergleich zum Vorjahr höhere Anteil
des Umsatzes aus der Division Engineering, der im Vergleich zum
Gasegeschäft niedrigere Bruttomargen aufweist, sowie gegen-
über dem Vorjahr gestiegene Erdgaspreise, die in der Division
Gases ohne Margenaufschlag an unsere Kunden weitergeleitet
werden.
Der Steueraufwand hat sich gegenüber dem Vorjahr von
379 Mio. EUR auf 230 Mio. EUR reduziert. Dies entspricht einer
Ertragsteuerquote von 22,9 Prozent (Vj. 27,6 Prozent). Wesent-
liche Gründe für den reduzierten Aufwand sind geringere Steu-
eraufwendungen für Veräußerungsgewinne sowie im Vergleich
zum Vorjahr niedrigere Steuersätze in Ländern wie Deutschland,
den USA und England. Zusätzlich konnte durch die Reorganisa-
tion der Konzernbeteiligungsstruktur der Steueraufwand gemin-
dert werden.
Der Saldo aus Finanzerträgen und -aufwendungen liegt mit
–385 Mio. EUR auf dem Niveau des Vorjahres (Vj. –377 Mio. EUR).
Geschäftsverlauf des Linde Konzerns
041Linde Finanzbericht 2008
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Ertragslage
2008 2007
in Mio. € in Prozent in Mio. € in Prozent
Umsatz 12.663 100,0 12.306 100,0
Umsatzkosten 8.649 68,3 8.276 67,3
Bruttoergebnis vom Umsatz 4.014 31,7 4.030 32,7
Vertriebskosten 1.738 13,7 1.830 14,9
Forschungs- und Entwicklungskosten 104 0,8 97 0,8
Verwaltungskosten 1.092 8,6 1.108 9,0
Sonstige betriebliche Erträge 326 2,6 208 1,7
Sonstige betriebliche Aufwendungen 134 1,1 131 1,1
Ergebnis aus assoziierten Unternehmen und Joint Ventures (at equity) 60 0,5 73 0,6
Sondereinflüsse 59 0,5 607 4,9
Finanzergebnis – 385 – 3,0 – 377 – 3,1
Ergebnis vor Steuern (EBT) 1.006 7,9 1.375 11,2
Ertragsteuern 230 1,8 379 3,1
Ergebnis nach Steuern der fortgeführten Aktivitäten 776 6,1 996 8,1
Ergebnis nach Steuern der nicht fortgeführten Aktivitäten – 0,0 17 0,1
Ergebnis nach Steuern Konzern 776 6,1 1.013 8,2
Davon Anteile anderer Gesellschafter 59 0,5 61 0,5
Davon Anteile der Aktionäre der Linde AG 717 5,7 952 7,7
Umsatz und operatives Ergebnis nach Unternehmensbereichen
2008 2007
in Mio. €Umsatz Operatives
ErgebnisUmsatz Operatives
Ergebnis
Gases Division 9.515 2.417 9.209 2.314
Engineering Division 3.016 267 2.750 240
Sonstige Aktivitäten einschließlich Überleitung 132 – 129 347 – 130
Konzern 12.663 2.555 12.306 2.424
042 Linde Finanzbericht 2008
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Die Gases Division hat den Umsatz im Geschäftsjahr 2008 um
3,3 Prozent auf 9,515 Mrd. EUR (Vj. 9,209 Mrd. EUR) gestei-
gert. Bereinigt um Währungseffekte beläuft sich das Umsatzplus
auf 9,3 Prozent. Auf vergleichbarer Basis – also unter zusätzli-
cher Berücksichtigung der Effekte aus der Erdgaspreisentwick-
lung sowie aus Änderungen im Konsolidierungskreis – beträgt
das Wachstum 6,8 Prozent. Damit haben wir, trotz eines spürba-
ren Volumenrückgangs zum Jahresende, unseren soliden Wachs-
tumskurs auch im vergangenen Geschäftsjahr fortgesetzt.
Der beteiligungsproportionale Umsatz aus Joint Ventures der
Gases Division, der nicht im Konzernumsatz enthalten ist, betrug
617 Mio. EUR (Vj. 745 Mio. EUR). Auf vergleichbarer Basis ergibt
sich jedoch ein Anstieg um 11,0 Prozent.
Gases Division
in Mio. € 2008 2007
Umsatz 9.515 9.209
Operatives Ergebnis 2.417 2.314
Investitionen (ohne Finanzanlagen) 1.451 1.062
Zahl der Mitarbeiter (zum Bilanzstichtag) 41.109 39.577
Umsatz aus Joint Ventures 617 745
Die Profitabilität in unserem Gasegeschäft haben wir eben-
falls weiter erhöht: Das operative Ergebnis ist um 4,5 Prozent
auf 2,417 Mrd. EUR (Vj. 2,314 Mrd. EUR) gestiegen und hat sich
damit erneut überproportional zum Umsatz verbessert. Wäh-
rungsbereinigt entspricht dies einem Ergebnisplus von 9,6 Pro-
zent. Die operative Marge ist im Vergleich zum Vorjahreswert
(25,1 Prozent) um 30 Basispunkte auf 25,4 Prozent gestiegen.
Im Vergleich zu der Umsatz- und Ergebnisentwicklung in unse-
ren vier operativen Segmenten weist Asien & Osteuropa die größte
Dynamik auf, wohingegen sich das Geschäft in Amerika verhalte-
ner entwickelte. In den operativen Segmenten Westeuropa sowie
Südpazifik & Afrika wurde der Geschäftsverlauf in weiten Teilen
durch ungünstige Währungseffekte gebremst.
Westeuropa
Im operativen Segment Westeuropa, unserem unverändert größ-
ten Absatzmarkt, konnten wir den Umsatz aufgrund ungünsti-
ger Erdgaspreiseffekte nur um 2,7 Prozent auf 4,133 Mrd. EUR
steigern (Vj. 4,026 Mrd. EUR). Auf vergleichbarer Basis – also
bereinigt um Währungskurseffekte, die Erdgaspreisentwicklung
und Änderungen im Konsolidierungskreis – betrug das Umsatz-
plus 4,9 Prozent. Das operative Ergebnis verbesserte sich um 2,0
Prozent auf 1,119 Mrd. EUR (Vj. 1,097 Mrd. EUR). Die operative
Marge erreichte mit 27,1 Prozent nicht ganz das Niveau des Vor-
jahres (27,2 Prozent).
Geprägt war das Geschäft in Westeuropa vor allem durch
Volumensteigerungen und eine positive Preisentwicklung im
Produktbereich Flaschengase – insbesondere auch bei Spezialga-
sen – in den großen Märkten Deutschland und Großbritannien.
Mit einem Umsatzanstieg um 2,4 Prozent auf 3,103 Mrd. EUR
(Vj. 3,029 Mrd. EUR) hatte die Regional Business Unit (RBU) Kon-
tinental- & Nordeuropa erneut den größten Anteil an der positi-
ven Geschäftsentwicklung im operativen Segment Westeuropa.
In der RBU Großbritannien & Irland betrug der Umsatz 1,035 Mrd.
EUR und damit weniger als im Vorjahr (1,158 Mrd. EUR). Die-
ser Rückgang ist ausschließlich auf die Schwäche des britischen
Pfunds zurückzuführen, denn währungsbereinigt ergab sich auch
hier ein deutliches Plus von 5,6 Prozent.
Umsatz nach operativen Segmenten
In Skandinavien gewinnt das Thema Erdgasverflüssigung weiter
an Bedeutung. Als Engineering-Unternehmen konstruieren und
bauen wir die entsprechenden Anlagen – als Gaseunternehmen
können wir auch von der Vermarktung von LNG (Liquefied Natu-
ral Gas) profitieren. In Schweden zum Beispiel planen wir bereits
seit dem Jahr 2006 gemeinsam mit Partnerfirmen die Errichtung
des landesweit ersten LNG-Terminals im Großraum Stockholm.
Das dafür gegründete Unternehmen Nynashamn Gasterminal AB
erhielt im Mai 2008 von den Behörden die notwendigen Bauge-
nehmigungen, der Baubeginn erfolgte im November 2008. Nach
der Fertigstellung des Terminals soll Nynashamn Gasterminal AB
die schwedische Raffinerie Nynas AB, den Netzbetreiber Fortum
AB und auch unsere Tochtergesellschaft AGA Gas AS mit LNG
beliefern – zur weiteren Vermarktung.
In Großbritannien haben wir unsere Marktführerschaft im Gase -
geschäft mit mehreren bedeutenden Investitionen untermauert.
So investieren wir beispielsweise etwa 80 Mio. EUR in die Errich-
tung einer neuen Luftzerlegungs-Anlage für unseren größten
Kunden der Region, dem zur indischen Tata Group gehörenden
Stahlproduzenten Corus, am Standort Scunthorpe. Die Anlage
wird über eine Kapazität von 1.600 Tonnen pro Tag verfügen und
Gases Division
Südpazifik & Afrika13,7 % (Vj. 13,8 %)
Asien & Osteuropa20,2 % (Vj. 17,4 %)
Westeuropa43,1 % (Vj. 43,5 %)
Amerika23,0 % (Vj. 25,3 %)
043Linde Finanzbericht 2008
KONZERNLAGEBERICHT – Geschäftsverlauf des Linde Konzerns/Gases Division
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den Kunden mit zusätzlichen Mengen an Sauerstoff und Stickstoff
für die Stahlherstellung versorgen. Der Auftrag umfasst auch die
Modernisierung einer bestehenden Luftzerlegungs-Anlage und
den Ausbau unseres bestehenden Rohrleitungsnetzes, aus dem
wir das Stahlwerk mit Luftgasen beliefern. Die neue Anlage soll
Mitte 2010 in Betrieb gehen. Das Projekt sichert unsere langfris-
tige Zusammenarbeit mit diesem Großkunden.
In Deutschland konnten wir im Bayerischen Chemiedreieck
in Burghausen einen neuen Steamreformer (siehe Glossar) auf
unserem Werksgelände in Betrieb nehmen. Die neue Anlage ver-
sorgt die benachbarte Raffinerie der OMV Deutschland GmbH und
den Silizium-Wafer-Hersteller Wacker Chemie AG (Wafer, siehe
Glossar) mit hochreinem Wasserstoff. Das Investitionsvolumen
betrug rund 25 Mio. EUR. Der neue Steamreformer ist die dritte
Wasserstoff-Produktionsanlage am Linde Standort Burghausen.
Seine Kapazität übersteigt mit 11.000 Kubikmetern Wasserstoff
pro Stunde die Gesamtleistung der in Burghausen bestehenden
Anlagen deutlich. Zu den Wasserstoffkunden zählt auch die Bore-
alis Polymere GmbH, die über ein Rohrleitungssystem mit den Pro-
duktionsanlagen verbunden ist.
Unsere Tochtergesellschaft Linde Nippon Sanso (LNS) hat im
Geschäftsjahr 2008 mit der Malibu GmbH & Co. KG in Bielefeld
(Deutschland) einen Exklusivvertrag über die Lieferung sämt-
licher Gase unterzeichnet, die zur Herstellung von Photovol-
taik-Modulen benötigt werden. Der Langzeitvertrag umfasst die
direkte Belieferung mit Stickstoff (N2), Wasserstoff (H2), Silan
(SiH4), Stickstofftrifluorid (NF3), Argon (Ar) und Helium (He). Da -
rüber hinaus haben Linde und Malibu ein gemeinsames Entwick-
lungsprogramm für neuartige Gasetechnologien gestartet. Ziel
dieser Kooperation ist die Verbesserung des Wirkungsgrades der
Solarzellen und des Anlagendurchsatzes in der Produktion. Malibu
ist ein Joint Venture des Energiekonzerns E.ON und Schüco, einem
der weltweit größten Anbieter von Gebäudehüllensystemen.
Das innovative Franchisekonzept Linde Gas & More haben
wir im vergangenen Jahr in Deutschland weiter ausgebaut und
in München, Erfurt, Passau, Bielefeld und Niederrhein insge-
samt fünf weitere Shops eröffnet. Bis zum Jahr 2011 sollen die
15 Gas & More Center (Stand Ende 2008) um weitere Standorte
erweitert werden. Mit einer mittleren Entfernung von weniger
als 50 Kilometern zwischen zwei Standorten streben wir eine
flächendeckende Präsenz in Deutschland an. Gas & More bie-
tet unseren kleineren und mittelgroßen Kunden einen Anlauf-
punkt für alle Produkte und Dienstleistungen rund um das Thema
Gase. Die Shops führen neben sämtlichen Flaschengasen auch
Schweiß- und Lötmaterialien, Arbeitsschutzartikel sowie Gas-
grills und Terrassenheizgeräte. Zum Angebot der Shops gehören
zudem Lieferservice, Verladehilfe, Leistungsprüfung, Mietpro-
dukte und Sicherheitsschulungen. Darüber hinaus kann an vielen
Standorten Autogas (LPG) getankt werden.
Ein Projekt ganz anderer Art, an dem Linde im Berichts-
jahr beteiligt war, ist der rund fünf Kilometer lange City-Tun-
nel in der Leipziger Innenstadt, eines der derzeit größten Infra-
strukturprojekte in Deutschland. Für den Bau des Tunnels haben
wir umweltschonenden Stickstoff zur Bodengefrierung bereit-
gestellt. Der Stickstoff durchströmt die so genannten Gefrierlan-
zen und kühlt das Erdreich sowie das darin enthaltene Grund-
wasser ab. Das Wasser gefriert und es bilden sich um jedes
Gefrierrohr Frostkörper, die allmählich zusammenwachsen und
später eine geschlossene Eiswand bilden. Diese Wand schützt
zuverlässig und umweltschonend vor Erd- und Wassereinbruch.
Der Tunnel in Leipzig ist ein Beispiel dafür, wie wir mit unserem
anwendungstechnischen Know-how und projektbezogener Bera-
tung kontinuierlich Neugeschäft erschließen. Das Jahr 2008 war
diesbezüglich ein Rekordjahr im operativen Segment Westeuropa
und eine Bestätigung unserer Technologieführerschaft.
In Österreich haben wir im Berichtsjahr mit dem Bau des
neuen Luftzerlegers ASU 10 bei unserem Kunden voestalpine
in Linz begonnen. Die neue Anlage wird ab Januar 2010 zusätz-
lich 30.000 Normkubikmeter (Nm3) gasförmigen Sauerstoff (GOX)
für die Stahlproduktion von voestalpine produzieren. Das Investi-
tionsvolumen beträgt rund 63 Mio. EUR.
Zudem haben wir für voestalpine am Standort Linz zwei neue
Steamreformer mit einer Kapazität von 1.800 Nm3/h in Betrieb
genommen. Die neuen Steamreformer liefern nicht nur Wasser-
stoff per Pipeline für das voestalpine Stahlwerk, sondern versor-
gen darüber hinaus auch unseren Kunden DSM Fine Chemicals.
Ferner bedienen wir mit dem Wasserstoff auch den so genann-
ten Trailermarkt.
Umsatz und operatives Ergebnis der Gases Division nach operativen Segmenten
in Mio. €2008
UmsatzOperatives
ErgebnisMarge
in Prozent2007
UmsatzOperatives
ErgebnisMarge
in Prozent
Westeuropa 4.133 1.119 27,1 4.026 1.097 27,2
Amerika 2.207 432 19,6 2.348 447 19,0
Asien & Osteuropa 1.936 563 29,1 1.618 467 28,9
Südpazifik & Afrika 1.310 303 23,1 1.284 303 23,6
Konsolidierung – 71 – – – 67 – –
044 Linde Finanzbericht 2008
KONZERNLAGEBERICHT – Geschäftsverlauf des Linde Konzerns/Gases Division
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Ebenfalls in Österreich hat die Blue Chip Energy GmbH für 50 Mio.
EUR das erste Photovoltaik-Zellenwerk des Landes gebaut. Der
Betrieb produziert seit Sommer 2008 hocheffiziente Solarzellen
auf Siliziumbasis. Die Anlage soll im Vollbetrieb jährlich 800.000
Quadratmeter Solarzellen liefern – genug, um 16.000 Haushalte
mit Strom zu versorgen. Linde Nippon Sanso zeichnet für die
komplette Bereitstellung der Gase, der Versorgungseinrichtun-
gen sowie das gesamte Gasemanagement verantwortlich.
In Italien haben wir mit der Moncada Energy Group s. r. l.,
einem Produzenten erneuerbarer Energien mit Sitz in Agrigento
auf Sizilien, einen Vertrag über die Lieferung von Gasen für die
Herstellung von Solarmodulen abgeschlossen. Moncada wird
großformatige Dünnschicht-Solarmodule produzieren und eine
jährliche Fertigungskapazität von 40 Megawatt aufbauen – und
damit dazu beitragen, die Infrastruktur für erneuerbare Energien
in Italien auszuweiten.
Unsere Präsenz in Nordafrika – diese Region zählt berichts-
technisch ebenfalls zu unserem operativen Segment Westeu-
ropa – konnten wir im Berichtsjahr durch die Akquisition der Tuni-
sie Gaz Industries, S. A. (heute: Linde Gas Tunisie, Linde Anteil:
60 Prozent) weiter stärken. Wir werden die Gesellschaft erst-
mals im Jahr 2009 konsolidieren. Bereits im Geschäftsjahr 2008
haben wir zum ersten Mal das im Jahr 2007 erworbene algeri-
sche Unternehmen ENGI als Linde Gas Algerie über zwölf Monate
vollständig konsolidiert. Beide Gesellschaften haben sich in
einem regional guten Marktumfeld sehr positiv entwickelt. So
konnte Linde Gas Algerie im Jahr 2008 auf vergleichbarer Basis
ein Umsatzwachstum von 18 Prozent erzielen.
Amerika
Im operativen Segment Amerika haben wir auf berichteter Basis
einen Umsatz von 2,207 Mrd. EUR erzielt und damit nicht das
Niveau des Vorjahres (2,348 Mrd. EUR) erreicht. Neben den
ungünstigen Währungseinflüssen ist dieser Rückgang vor allem
auf Veränderungen im Konsolidierungskreis zurückzuführen: So
waren das im Jahr 2007 veräußerte US-Flaschengasegeschäft
und das amerikanische INO-Medizingasegeschäft ebenso im Vor-
jahresumsatz enthalten wie die acht Luftzerlegungs-Anlagen,
die wir aufgrund von Kartellauflagen verkaufen mussten. Auf
vergleichbarer Basis ist unser Geschäft in Amerika um 6,4 Pro-
zent gewachsen.
Vor dem Hintergrund der beschriebenen Effekte blieb auch
das operative Ergebnis im Berichtsjahr mit 432 Mio. EUR etwas
unter dem Vorjahreswert (447 Mio. EUR). Dabei ist zu berücksich-
tigen, dass das operative Ergebnis durch die Abwertung einer
Forderung aus Lieferungen und Leistungen eines Großkunden,
der unter Gläubigerschutz gefallen ist, beeinträchtigt wurde.
Trotz des Ergebnisrückgangs ist es uns jedoch gelungen, die ope-
rative Marge von 19,0 Prozent auf 19,6 Prozent zu verbessern.
Wesentlich beeinflusst durch die Veränderungen im Konsolidie-
rungskreis, lag der Umsatz in der RBU Nordamerika im Berichts-
zeitraum mit 1,657 Mrd. EUR deutlich unter dem Vorjahreswert
von 1,893 Mrd. EUR. Auf vergleichbarer Basis ist unser Gasege-
schäft in Nordamerika um 5,2 Prozent gewachsen.
In der RBU Südamerika haben wir unsere dynamische Ge -
schäftsentwicklung fortgesetzt und den Umsatz um 8,5 Prozent
auf 551 Mio. EUR (Vj. 508 Mio. EUR) erhöht.
In Nordamerika haben wir im Berichtsjahr zwei neue Anla-
gen in Betrieb genommen: Die Luftzerlegungs-Anlage in Rock
River, Wisconsin, produziert seit dem zweiten Quartal 2008 rund
700 Tonnen Sauerstoff und Stickstoff pro Tag für Kunden aus
der Lebensmittel-, Metall- und Chemieindustrie sowie aus dem
Bereich Healthcare im Mittleren Westen der USA. Für den Fiber-
glashersteller Owens Corning haben wir am Standort Jackson, Ten-
nessee, eine ECOVAR®-Anlage installiert, die täglich 200 Tonnen
gasförmigen Sauerstoff produziert. Wir haben die Anlaufphase
der Anlage im Juni des Jahres 2008 erfolgreich beendet.
Zudem konnten wir im vergangenen Geschäftsjahr weitere
Projekte vorantreiben, die unsere Wettbewerbsfähigkeit in Nord-
amerika auch zukünftig stärken werden: So haben etwa die Kon-
struktionsarbeiten für den Luftzerleger in Columbus, Mississippi,
begonnen. Nach der Fertigstellung wird die Anlage gasförmigen
Sauerstoff und flüssiges Argon an das Stahlwerk Severstal (ehe-
mals SeverCorr) liefern. Der Luftzerleger soll im dritten Quartal
2009 den Betrieb aufnehmen und ist bereits der zweite an die-
sem Standort. Die bereits existierende Anlage produziert täglich
550 Tonnen Stickstoff für Severstal.
In Butler, Pennsylvania, wurden bestehende Anlagen erneu-
ert und an andere Standorte verlagert, um somit unserem lang-
jährigen Kunden AK Steel mehr Sauerstoff, Stickstoff und Argon
zur Verfügung stellen zu können. Wenn das Projekt im vierten
Quartal 2009 zum Abschluss kommt, wird Linde täglich mehr als
300 Tonnen an Gasen liefern können und damit die Expansions-
pläne von AK Steel unterstützen.
Eine weitere große Wasserstoff-Anlage werden wir am Stand-
ort Lemont, Illinois, errichten, um die Erdölraffinerie von Citgo
mit den entsprechenden Gasen zu versorgen. Linde wird Betrei-
ber der Anlage sein, voraussichtlich ab dem ersten Quartal 2010.
Die bereits am Standort bestehende Anlage hatte im Jahr 2003
ihren Betrieb aufgenommen. Sie produziert täglich rund 430.000
Nm3 Wasserstoff pro Tag. Die neue Anlage wird über die dreifa-
che Kapazität verfügen.
Auch im Bereich der erneuerbaren Energien konnten wir
unser Profil in den USA im vergangenen Geschäftsjahr schärfen:
Gemeinsam mit dem US-Unternehmen Waste Management Inc.
wurde im Rahmen eines Joint Ventures in Livermore, Kalifornien,
der Bau der weltweit größten Anlage zur Umwandlung von Depo-
niegas in umweltfreundliches Biogas vereinbart. Das verflüssigte
Biogas kommt als Kraftstoff für 300 Müllfahrzeuge von Waste
Management in Kalifornien zum Einsatz. Das Investitionsvolumen
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beträgt 15 Mio. USD. Linde ist für das Engineering der Anlage
sowie die Säuberung und anschließende Verflüssigung des Depo-
niegases verantwortlich. Waste Management, das führende Rest-
stoff- und Abfalldienstleistungsunternehmen Nordamerikas, lie-
fert das aus biologischem Kompost entstandene Gas. Bis zu rund
50.000 Liter flüssiges Biogas pro Tag soll die Anlage produzieren.
Beim Betanken von Wasserstofffahrzeugen konnten wir im
Berichtsjahr ebenfalls innovative Lösungen präsentieren: So
haben wir die von uns entwickelte 700-bar-Wiederbetankungs-
technologie in den US-Markt eingeführt. Sie erlaubt es, Was-
serstofffahrzeuge wesentlich schneller zu betanken als bisher.
Experten sehen darin einen wichtigen Schritt auf dem Weg zu
höherer Kundenakzeptanz.
Darüber hinaus haben wir unser Nordamerikageschäft gezielt
durch kleinere Akquisitionen gestärkt.
Um organisch zu wachsen, ist es unabdingbar, kontinuierlich
neue Gaseapplikationen zur Marktreife zu bringen, die die Pro-
duktionsprozesse unserer Kunden effizienter, sicherer, umwelt-
freundlicher und qualitativ hochwertiger machen. Ein Beispiel
hierfür ist die Einführung von REBOX®-Oxyfuel-Lösungen in der
Stahlindustrie. So konnten wir durch den Einsatz von reinem Sau-
erstoff anstelle von Luft bei unserem Kunden ArcelorMittal in
Shelby, Ohio, die Produktion um 25 Prozent erhöhen und gleich-
zeitig den Energieverbrauch und damit auch den Schadstoffaus-
stoß halbieren.
In Südamerikas größter Volkswirtschaft Brasilien beginnt sich
nun ebenfalls die von Linde entwickelte REBOX®-Technologie in
der Stahlindustrie durchzusetzen: Wir haben im Berichtsjahr den
Auftrag erhalten, das Walzwerk eines Stahlerzeugers mit einer
schlüsselfertigen REBOX®-Anlage auszurüsten. Das Gesamtvolu-
men des Auftrags, der sich über zehn Jahre erstreckt, beläuft sich
auf rund 31 Mio. EUR.
Im Mai 2008 haben wir unsere kolumbianische Tochtergesell-
schaft Cryogas S. A. zu einem Enterprise Value von umgerech-
net 90 Mio. EUR an das chilenische Industriegaseunternehmen
Indura S. A. veräußert. Der Verkauf war eine kartellrechtliche
Auflage der kolumbianischen Aufsichtsbehörden für die Akqui-
sition der BOC Group. Cryogas S. A. hatte im Geschäftsjahr 2007
mit rund 400 Mitarbeitern einen Umsatz von umgerechnet 49
Mio. EUR erzielt.
Ein Meilenstein für unsere RBU Südamerika war die Eröffnung
des so genannten Regional Operations Center (ROC) im August
des Jahres 2008 in Jundiai (Brasilien). Von dieser Schaltzent-
rale aus werden wir zukünftig sämtliche Anlagen in zehn Län-
dern Südamerikas steuern. Gleichzeitig ermöglicht uns das ROC
rund um die Uhr die lückenlose Überwachung aller Flüssiggaslie-
ferungen. Im Rahmen unseres umfassenden HPO-Konzepts ver-
bessern wir damit unsere Prozesse, etwa indem wir die Energie-
effizienz unserer Anlagen erhöhen, unsere Flüssiggaslieferungen
noch schneller und zuverlässiger die Kunden erreichen und wir
gleichzeitig die Transportkosten deutlich senken.
Asien & Osteuropa
Im operativen Segment Asien & Osteuropa haben wir – wie
bereits im Vorjahr – auch im Geschäftsjahr 2008 die größten
Steigerungsraten erzielt. Der Umsatz stieg um 19,7 Prozent auf
1,936 Mrd. EUR (Vj. 1,618 Mrd. EUR). Dabei ist zu berücksich-
tigen, dass im Berichtszeitraum teilweise erstmals die Neukon-
solidierungen der ehemaligen Joint Ventures in Malaysia, Hong-
kong und Taiwan eingeflossen sind. Auf vergleichbarer Basis
war ein Umsatzplus von 9,5 Prozent zu verzeichnen. Das ope-
rative Segmentergebnis entwickelte sich ähnlich positiv wie der
Umsatz und lag mit 563 Mio. EUR um 20,6 Prozent über dem Vor-
jahr (467 Mio. EUR). Die operative Marge betrug 29,1 Prozent
(Vj. 28,9 Prozent).
Mit einem Umsatzplus von 28,0 Prozent auf 420 Mio. EUR (Vj.
328 Mio. EUR) verzeichnete die RBU Greater China innerhalb des
operativen Segments Asien & Osteuropa die größte Dynamik.
Aber auch in der RBU Osteuropa & Naher Osten sowie in Süd- und
Ostasien ist unser Gasegeschäft zweistellig gewachsen: in der
RBU Osteuropa & Naher Osten um 13,4 Prozent auf 811 Mio. EUR
(Vj. 715 Mio. EUR), in Süd- und Ostasien um 7,6 Prozent auf 707
Mio. EUR (Vj. 657 Mio. EUR).
Ausschlaggebend für die sehr gute Geschäftsentwicklung in
diesem operativen Segment war vor allem eine hohe Nachfrage
in den Schlüsselländern wie China, Indien, Korea, Malaysia und
Singapur, aber auch in den Staaten Osteuropas, wo wir vor allem
aus der Elektronik- und Stahlindustrie neue Kunden gewinnen
konnten. Besonders positiv entwickelt sich dabei das Geschäft
mit der Photovoltaik-Industrie.
Im vierten Quartal 2008 war allerdings eine deutliche Ver-
langsamung des Wachstums zu verzeichnen. Dieser Entwicklung
begegnen wir mit vielfältigen Maßnahmen zur Produktivitäts-
steigerung, die dazu beitragen, die Auswirkungen des Nachfra-
gerückgangs abzumildern.
In der RBU Osteuropa & Naher Osten haben wir im vergange-
nen Geschäftsjahr mit dem weltweit größten Stahlproduzenten
ArcelorMittal einen langfristigen Versorgungsvertrag für tech-
nische Gase abgeschlossen. Die Vereinbarung umfasst den Bau
einer neuen Luftzerlegungs-Anlage am ArcelorMittal-Standort
Galati in Rumänien sowie die Modernisierung dort vorhandener
Anlagen. Das Investitionsvolumen beträgt mehr als 100 Mio. EUR.
Sofort nach der Betriebsübernahme Mitte 2008 nahm Linde Ver-
besserungen an den bestehenden Gaseproduktionsanlagen vor
und begann mit dem Bau der neuen Luftzerlegungs-Anlage,
die 2.000 Tonnen Sauerstoff pro Tag sowie kleinere Mengen an
Stickstoff und Argon für das ArcelorMittal-Stahlwerk vor Ort pro-
duzieren wird.
Mit dem ungarischen Chemieunternehmen BorsodChem Zrt.
kam ein weiterer Vertrag zur langfristigen On-site-Versorgung
mit Industriegasen zustande. Im Zuge der Vereinbarung wird
Linde am Standort von BorsodChem in Kacinzbarcika im Nordos-
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ten Ungarns eine neue Luftzerlegungs-Anlage errichten und hier-
für rund 24 Mio. EUR investieren. Die Inbetriebnahme der neuen
Luftzerlegungs-Anlage ist für November 2010 geplant. Per Rohr-
leitung wird BorsodChem dann mit bis zu 7.000 Kubikmetern gas-
förmigem Sauerstoff und Stickstoff pro Stunde versorgt werden.
Zudem soll die Anlage die Flüssigprodukte Sauerstoff, Stickstoff
und Argon für den regionalen Gasemarkt produzieren. Zusam-
men mit dieser neuen Investition betreibt Linde für BorsodChem
am Standort Kacinzbarcika zwei Luftzerlegungs-Anlagen zur Her-
stellung von Luftgasen sowie drei so genannte Steamreformer
zur Produktion von gasförmigem Wasserstoff und Kohlenmono-
xid. Die Gesamtinvestitionen von Linde belaufen sich an diesem
Standort damit auf über 200 Mio. EUR.
Im Mittleren Osten haben wir mit der Abu Dhabi National
Oil Company (ADNOC) vereinbart, über unser Gemeinschafts-
unternehmen Elixier zwei große Luftzerlegungs-Anlagen in Abu
Dhabi (Vereinigte Arabische Emirate) zu errichten. Die Gesamt-
investition beträgt rund 800 Mio. USD. Die neuen Anlagen wer-
den ab Ende 2010 Stickstoff für das so genannte Enhanced Gas
Recovery-Verfahren produzieren. Dieses große Tonnage-Projekt
ist beispielhaft für unsere Wachstumssynergien zwischen den
Divisionen Engineering und Gases. Der staatliche Erdölkonzern
ADNOC hält 51 Prozent und Linde 49 Prozent der Anteile des
Joint Ventures Elixier, das im Dezember 2007 gegründet wurde.
In der RBU Greater China haben wir im Berichtsjahr gleich
eine ganze Reihe neuer Kooperationen geschlossen: So haben
wir im Oktober 2008 zwei neue Verträge zur On-site-Gaseversor-
gung der Unternehmen Ningbo Iron & Steel Co., Ltd. und Hanwha
Chemical Corporation (HCC) im ostchinesischen Ningbo unter-
zeichnet. Im Zuge der Vereinbarungen errichtet Linde in dem
aufstrebenden Industriestandort am Jangtze-Delta eine wei-
tere Luftzerlegungs-Anlage und investiert hierfür rund 15 Mio.
EUR. Die neue Anlage soll das Stahlwerk von Ningbo Steel im
Stadtbezirk Beilun ab Mitte 2009 mit zusätzlich 21.000 Normku-
bikmetern Sauerstoff pro Stunde (Nm3/h) versorgen. Linde Gas
Ningbo, eine hundertprozentige Tochtergesellschaft der Linde
Group, beliefert den größten integrierten Eisen- und Stahlher-
steller der Region bereits seit 2007 exklusiv aus zwei Luftzer-
legungs-Anlagen mit insgesamt 42.000 Nm3/h Sauerstoff und
40.000 Nm3/h Stickstoff.
Im Changzhou National Hi-Tech District der chinesischen Pro-
vinz Jiangsu haben im vierten Quartal des Berichtsjahres die Kon-
struktionsarbeiten für einen Luftzerleger begonnen, der 15.000
Nm3/h Stickstoff in eine 20 Kilometer lange Pipeline einspeisen
wird, die ab Ende des Jahres 2009 14 Kunden aus der Chemie-
und Solarindustrie versorgen soll. Hauptkunde ist das Unterneh-
men Trina Solar. Das Volumen der Investition beläuft sich auf
15 Mio. EUR.
Mit der SINOPEC Fujian Petrochemical Company Limited (FPCL),
einem Tochterunternehmen der China Petroleum & Chemical Cor-
poration (SINOPEC), gründete Linde im Berichtsjahr ein Joint Ven-
ture zur langfristigen Industriegase-Versorgung von Kunden in
der südostchinesischen Provinz Fujian. Die Kooperation ist mit
Investitionen von insgesamt rund 100 Mio. EUR verbunden. Das
Gemeinschaftsunternehmen Fujian Linde-FPCL Gases Company
Limited hat seinen Sitz im Quangang Petrochemical Industrial
Park in Quanzhou, Fujian, und produziert und vertreibt dort Stick-
stoff, Sauerstoff sowie Argon. Beide Partner, FPCL und Linde Gas
(Hongkong) Limited, eine hundertprozentige Linde Tochtergesell-
schaft, halten an dem neuen Joint Venture jeweils 50 Prozent.
Im Oktober 2008 hat eine große Luftzerlegungs-Anlage für
den Kunden SINOPEC in Qilu in der Provinz Fujian die Produktion
aufgenommen.
In Taiwan konnte BOC Lien Hwa (BOCLH) die Phase 2 beim
Ausbau der Ammoniakkapazitäten abschließen. Die Gesamtpro-
duktion an hochreinem Ammoniak beträgt nun 1.300 Tonnen pro
Jahr. Daneben sollen ab dem zweiten Quartal 2009 in Xiamen in
der Volksrepublik China jährlich 500 Tonnen hochreinen Ammo-
niaks hergestellt werden. Linde wird mit diesen beiden hochmo-
dernen Produktionsstätten zum führenden Hersteller von Ammo-
niak in der RBU Greater China aufsteigen und dazu beitragen, die
steigende Nachfrage aus der LED-Industrie zu decken. LEDs kom-
men verstärkt in der Automobilindustrie zum Einsatz, aber auch
bei Signal-Anlagen für den Straßenverkehr und anderen Anwen-
dungen.
In der Region Greater China wächst auch die Solarindustrie
überdurchschnittlich. Insbesondere die Produktion auf Basis der
Dünnfilmtechnologie verzeichnete im Berichtsjahr einen ausge-
sprochenen Boom, von dem unser Geschäft mit Elektronik- und
Flüssiggasen profitieren konnte und weiter profitieren wird.
BOCLH in Taiwan und Linde Lien Hwa (LLH) in China sind die bei-
den führenden Anbieter von Elektronikgasen; sie beliefern mehr
als 50 Prozent aller Produktionsstätten von Solarzellen in Greater
China mit schlüsselfertigen On-site-Anlagen und stellen damit
die kontinuierliche Gaseversorgung sicher.
BOCLH hat in Taiwan ein 50/50-Joint Venture mit Air Products
gegründet, um in den Bau einer Luftzerlegungs-Anlage samt Ver-
flüssiger mit einer Produktionskapazität von 810 Tonnen pro Tag
zu investieren. Die Anlage wird das auf dem freien Markt verfüg-
bare Gasevolumen in einem bisher sehr engen regionalen Markt
um rund 20 Prozent erhöhen; sie soll im Jahr 2010 ihre Produk-
tion aufnehmen. Mit den Umsätzen aus dem Geschäft mit Dritt-
kunden sollen dann schrittweise ältere Luftzerleger modernisiert
werden.
In der RBU Süd- und Ostasien konnten wir insbesondere das
Geschäft mit Kunden aus der Stahl- und Elektronikindustrie aus-
weiten. So haben wir im Berichtszeitraum den Bau einer Luft-
zerlegungs-Anlage in Bellary (Südindien) mit einer Kapazität
von 1.800 Tonnen pro Tag abgeschlossen. Die Anlage wird damit
noch größer sein als diejenige in Jamsehedpur, die Tata Steel mit
Industriegasen versorgt. Der Luftzerleger in Bellary wird Indiens
drittgrößten Stahlerzeuger JSW Steel Ltd. beliefern.
047Linde Finanzbericht 2008
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Südpazifik & Afrika
In unserem operativen Segment Südpazifik & Afrika haben wir
den Umsatz um 2,0 Prozent auf 1,310 Mrd. EUR (Vj. 1,284 Mrd.
EUR) erhöht. Das Wachstum wurde vor allem durch die Abwer-
tung des südafrikanischen Rands und des australischen Dollars
gebremst, auf vergleichbarer Basis betrug das Umsatzplus 9,4
Prozent. Beim operativen Segmentergebnis konnten wir mit 303
Mio. EUR das Vorjahresniveau (303 Mio. EUR) halten. Die ope-
rative Marge lag bei 23,1 Prozent und damit knapp unter dem
Vorjahreswert von 23,6 Prozent. Bei dieser Entwicklung sind
auch die im Vergleich zum Vorjahr gestiegenen Energiekosten zu
berücksichtigen.
In der RBU Südpazifik haben wir den Umsatz im Gasegeschäft
um 7,4 Prozent auf 811 Mio. EUR (Vj. 755 Mio. EUR) gestei-
gert. Auf vergleichbarer Basis, ohne Berücksichtigung der Elgas-
Akquisition, waren es plus 5,2 Prozent. In der RBU Afrika war der
Umsatz – beeinträchtigt durch die ungünstige Wechselkursent-
wicklung des Rands – von 528 Mio. EUR auf 499 Mio. EUR rück-
läufig. Auf vergleichbarer Basis ergab sich ein deutliches Umsatz-
plus von 16,2 Prozent.
Wir sind in der Region Südpazifik ebenso wie in den afrikani-
schen Staaten südlich der Sahara der führende Gaseanbieter.
Um unsere Position in Australien und Neuseeland auszu-
bauen, haben wir im Oktober 2008 die restlichen 50 Prozent der
Anteile am australischen LPG-Unternehmen Elgas, Sydney, zum
Preis von umgerechnet 126 Mio. EUR erworben. Elgas wurde
1984 als ein 50/50-Joint Venture zwischen BOC Limited und AGL
Energy (AGL) gegründet. Elgas ist der führende Händler von LPG
(Liquefied Petroleum Gas = Flüssiggas) in Australien und betreibt
in Port Botany, Sydney, das landesweit größte LPG-Lager. Das
Unternehmen erzielte im Geschäftsjahr 2007 einen Umsatz von
umgerechnet 255 Mio. EUR und beschäftigt rund 460 Mitarbeiter.
Wir profitieren von den Synergien zwischen dem LPG-Geschäft
und unserem starken Industriegasegeschäft und nutzen die effi-
ziente Elgas-Infrastruktur.
Der südafrikanische Markt – der wichtigste Absatzmarkt unse-
rer RBU Afrika – war in der zweiten Hälfte des Berichtsjahres von
einem zunehmend schwierigen konjunkturellen Umfeld gekenn-
zeichnet, was sich ungünstig auf Preisgestaltung und Währungs-
kurse auswirkte.
Dennoch ist es uns auch in diesem Umfeld gelungen, weiter
Kapazitätenengpässe abzubauen und neue Produktionsanlagen
in Betrieb zu nehmen, die noch effizienter arbeiten und Erweite-
rungspotenzial haben. Um dies zu erreichen, haben wir in meh-
reren Staaten Afrikas südlich der Sahara Investitionen getä-
tigt. Wir haben zum Beispiel eine neue CO2-Anlage in Sasolburg
(Südafrika) beauftragt, die den CO2-Kapazitätsengpass abmil-
derte, von dem Südafrika in der ersten Hälfe des Berichtsjahres
betroffen war, sowie mehrere Luftzerlegungs-Anlagen in Kuilsri-
ver, Richards Bay und Lydenburg (alle Südafrika). Darüber hinaus
konnten wir die Modernisierung des zentralen Flaschenfüllwerks
in Germiston (Südafrika) im Dezember 2008 abschließen.
Produktbereiche: stärkstes Wachstum bei Flaschen-gasen und Healthcare
Im On-site-Geschäft – also bei der Versorgung mit Industriega-
sen aus Anlagen, die bei den Kunden vor Ort (On-site) oder in
nächster Nähe installiert werden – haben wir im Berichtszeit-
raum ein Umsatzplus von 4,9 Prozent auf 2,375 Mrd. EUR (Vj.
2,265 Mrd. EUR) erzielt. Der beteiligungsproportionale Umsatz-
anteil aus Joint Ventures im On-site-Geschäft, die wir vor allem
in Asien ausgebaut haben, stieg um 13 Prozent von 304 auf
345 Mio. EUR. Auch im vierten Quartal, als das Marktumfeld
zunehmend schwieriger wurde, blieben die Umsätze vergleichs-
weise stabil. Die Lieferverträge in unserem On-site-Geschäft sind
langfristig ausgerichtet und so gestaltet, dass negative Effekte
aus Volumenrückgängen begrenzt sind. So haben wir für einige
On-site-Verträge, die im Berichtsjahr gekündigt worden waren,
Ausgleichszahlungen erhalten.
Den überwiegenden Teil der Neuaufträge im On-site-Geschäft
haben wir im Berichtsjahr aus den Wachstumsregionen Osteu-
ropa und Asien erhalten.
Positiv entwickelt hat sich dabei auch unser Geschäft mit so
genannten ECOVAR®-Anlagen, also mit kleinen, standardisierten
On-site-Anlagen.
Das Geschäft mit Flaschengasen verlief im Jahr 2008 sehr
erfolgreich. Der Umsatz stieg um 9,2 Prozent auf 3,820 Mrd.
EUR (Vj. 3,499 Mrd. EUR). Auch das Geschäft mit Flüssiggasen
konnte zulegen: In diesem Produktbereich hat sich der Umsatz
um 3,7 Prozent auf nunmehr 2,325 Mrd. EUR (Vj. 2,241 Mrd. EUR)
erhöht. Wir profitieren gerade bei diesen Produktbereichen von
unseren führenden Marktpositionen und der damit verbundenen
Durchsetzungsstärke in Kernmärkten wie Deutschland, Großbri-
tannien, Irland und Skandinavien. In der RBU Südpazifik begüns-
tigte der Rohstoffboom unseren Absatz. Fortschritte erzielten wir
darüber hinaus in Wachstumsregionen wie Osteuropa.
Im Januar 2008 haben wir unser weltweites Geschäft mit
Flüssig- und Flaschengasen in der Business Area (BA) Mer-
chant & Packaged Gases (MPG) zusammengeführt. Rund 65 Pro-
zent des gesamten Umsatzes aus dem Geschäft mit Industriega-
sen der Linde Group entfallen auf diesen Bereich. Damit ist Linde
der weltweit größte Anbieter von Flüssig- und Flaschengasen. Um
unsere Führungsposition zu festigen und unsere Größe effektiv zu
nutzen, haben wir im Jahr 2008 eine Reihe zusätzlicher Investitio-
nen zur Erweiterung der Kapazitäten bei Flüssiggasen, Helium und
Edelgasen getätigt sowie neue Produkte in den Markt eingeführt.
Zudem haben wir das LPG-Unternehmen Elgas (Australien) über-
nommen. Darüber hinaus konnten wir Verträge mit einer Vielzahl
neuer Kunden abschließen und bestehende Vereinbarungen mit
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Schlüsselkunden verlängern – dazu zählt ein langfristiger Vertrag
über die Lieferung von Kohlendioxid an die Coca Cola Company.
MPG spielt eine wesentliche Rolle bei unserem Bestreben,
die Linde Group zu einer High Performance Organisation (HPO)
zu entwickeln. Unser Ziel ist es hierbei, kurzfristige Kostenein-
sparungen mit nachhaltigen Verbesserungen im gesamten Unter-
nehmen in Einklang zu bringen. Im Rahmen eines internen und
externen Benchmarking etabliert die BA MPG konzernweit Best
Practices für geschäftskritische Abläufe.
Unsere Global Business Unit (GBU) Healthcare, das Geschäft
mit medizinischen Gasen, ist auch im Jahr 2008 weiter gewach-
sen: Der Umsatz stieg um 9,8 Prozent auf 995 Mio. EUR (Vj. 906
Mio. EUR). Dies zeigt, dass der globale Megatrend Gesundheit
weiter intakt ist. Als strukturelle Wachstumstreiber gelten die
demografische Entwicklung – insbesondere in den Industrielän-
dern – sowie verbesserte Diagnose- und Therapiemöglichkeiten,
vor allem bei chronischen Erkrankungen.
Unsere Healthcare-Aktivitäten umfassen die Bereiche Hos-
pital Care (Versorgung von Krankenhäusern mit medizinischen
Gasen und verwandten Produkten) und Homecare (medizini-
sche Dienstleistungen für Patienten außerhalb des klinischen
Umfelds). Den Großteil unseres Umsatzes im Bereich Homecare
erzielten wir wie im Vorjahr in Europa und Südamerika, konnten
aber auch in Osteuropa und Australien stark wachsen. Insgesamt
stieg der Umsatz in diesem Bereich von 247 Mio. EUR im Jahr
2007 auf 271 Mio. EUR im Berichtsjahr (9,7 Prozent). Überpro-
portional beigetragen zu dieser positiven Geschäftsentwicklung
hat unser Produkt REMEO®, ein Pflegekonzept für Patienten, die
über längere Zeit künstlich beatmet werden müssen.
Auch die Patientenzahlen in den Produktbereichen Sauer-
stoff- und Schlaftherapie sind unvermindert angestiegen. Unsere
so genannten Care Center, in denen wir diese Patienten direkt
nach dem Krankenhausaufenthalt über die notwendige Behand-
lung informieren und das Überleitungsmanagement organisie-
ren, unterstützten diesen positiven Geschäftsverlauf.
Im Bereich Hospital Care stieg der Umsatz im Jahresvergleich
von 659 Mio. EUR auf 723 Mio. EUR (9,8 Prozent). Besonders die
Vermarktung von medizinischen Gasen, die alle pharmazeuti-
schen Anforderungen erfüllen, trug zu diesem Wachstum bei. So
wurde unser medizinischer Sauerstoff nun auch in Ungarn und
Portugal unter dem Markennamen CONOXIA® als Pharmazeuti-
kum zu gelassen. Diese Zulassung steht bei Patienten und Ärz-
ten gleichermaßen für eine sichere, zuverlässige und einfache
Anwendung – und festigt damit unsere führende Marktposition
in diesem Produktbereich.
Mit unserem Medikament INOmax®, das zur Behandlung von
Früh- und Neugeborenen mit bestimmten Lungenfunktionsstö-
rungen eingesetzt wird, haben wir vor allem in Europa und in
Südamerika steigende Umsätze verbucht. Darüber hinaus konn-
ten wir das Schmerzmittel LIVOPAN® in weiteren neun europä-
ischen Ländern in den Markt einführen. Da die Wirkung dieses
Gasegemisches sehr schnell einsetzt, wird es vor allem in der
Kindermedizin verwendet.
Im Geschäftsjahr 2008 ist es uns im Bereich Hospital Care
zudem gelungen, unsere Marktposition in Asien weiter auszu-
bauen, wobei wir vor allem in China und Indien Fortschritte er -
zielt haben.
Besonders positiv haben sich insgesamt die Umsätze bei
LifeGas in den USA sowie in Südamerika, Großbritannien, der
Tschechischen Republik und Australien entwickelt.
Gases Division: Umsatz nach Produktbereichen
in Mio. €2008 2007 1 Veränderung
in Prozent
Flüssiggase 2.325 2.241 3,7
Flaschengase 3.820 3.499 9,2
On-site 2.375 2.265 4,9
Healthcare 995 906 9,8
Gesamt 9.515 8.911 6,8
1 Angepasst um Währungseffekte, Konsolidierungskreisänderungen und
Änderungen des Erdgaspreises.
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Für unsere Engineering Division war das Berichtsjahr in jeder
Hinsicht sehr erfolgreich: Wir haben alle Zielvorgaben erreicht
und konnten Umsatz und Ergebnis im Vergleich zu dem sehr
guten Jahr 2007 abermals steigern. So wuchs der Umsatz im
Geschäftsjahr 2008 um 9,7 Prozent auf 3,016 Mrd. EUR gegen-
über 2,750 Mrd. EUR im Vorjahr und übertraf damit erstmals die
Schwelle von 3,0 Mrd. EUR. Das operative Ergebnis (EBITDA) ver-
besserte sich überproportional um 11,3 Prozent auf 267 Mio.
EUR (Vj. 240 Mio. EUR). Die operative Marge erreichte 8,9 Pro-
zent bezogen auf den Umsatz und lag damit deutlich höher als
unsere Zielmarke von 8 Prozent.
Engineering Division
in Mio. € 2008 2007
Umsatz 3.016 2.750
Auftragseingang 3.057 2.931
Auftragsbestand 4.436 4.391
Operatives Ergebnis 267 240
Investitionen (ohne Finanzanlagen) 53 46
Zahl der Mitarbeiter (zum Bilanzstichtag) 5.951 5.637
Der abermalige Umsatz- und Ergebnissprung resultiert aus der
weltweit hohen Nachfrage nach unseren Anlagen und Techno-
logien in allen vier großen Geschäftsfeldern der Division: Ole-
fin-, Erdgas-, Luftzerlegungs- sowie Wasserstoff- und Synthese-
gas-Anlagen. Zudem wurde das operative Ergebnis durch den
Gewinn aus der Veräußerung der MAPAG Valves GmbH positiv
beeinflusst. Dass das Marktumfeld im internationalen Anlagen-
bau im Berichtsjahr unverändert positiv war, spiegelt sich auch
beim Auftragseingang für unsere vier Kernproduktsegmente
wider. Mit 3,057 Mrd. EUR lag das Ordervolumen um 126 Mio.
EUR über dem Vorjahreswert. Der Auftragsbestand hat sich im
Geschäftsjahr 2008 kaum verändert. Er betrug zum 31. Dezem-
ber 4,436 Mrd. EUR (31. Dezember 2007: 4,391 Mrd. EUR).
Diese Zahlen bestätigen unsere Strategie, insbesondere in den
Wachstumsmärkten des Mittleren Ostens, Osteuropas und Asi-
ens. Kern dieser Strategie ist es, Synergien zwischen unseren
Divisionen Gases und Engineering zu heben, indem wir Anla-
gen nicht nur planen und bauen, sondern diese auch im Rahmen
langfristiger Abnahmeverträge zuverlässig betreiben und steu-
ern. Im Berichtsjahr haben wir insbesondere von der weltweit
schnell wachsenden Energienachfrage profitiert und wichtige
Aufträge von Unternehmen erhalten, die in diesem zukunfts-
trächtigen Sektor tätig sind. Die Umsatzverteilung in den Haupt-
märkten im Geschäftsjahr 2008 und der Vergleich mit den Vor-
jahreszahlen zeigen, dass vor allem die Region Mittlerer Osten
zulegen konnte und somit maßgeblich zum Umsatzplus der
gesamten Engineering Division beitrug (siehe Tabellen und Gra-
fiken).
Sehr ausgewogen war die regionale Verteilung des Auf-
tragseingangs auf die für uns besonders wichtigen Märkte: Im
Geschäftsjahr 2008 kamen 29,6 Prozent des Neugeschäfts aus
Europa (903 Mio. EUR), 33,2 Prozent aus der Region Asien-Pazi-
fik (1,016 Mrd. EUR) und 26,2 Prozent aus dem Mittleren Osten
(802 Mio. EUR). Gegenüber dem Vorjahr verzeichnete der Raum
Asien-Pazifik den größten Zuwachs, Nordamerika den größten
Rückgang. Europa und der Mittlere Osten hielten in etwa das
Niveau des Vorjahres.
Bei der Verteilung des Neugeschäfts nach Anlagentypen fällt
auf, dass beinahe die Hälfte des Auftragseingangs auf Luftzerle-
gungs-Anlagen entfällt (1,345 Mrd. EUR oder 44,0 Prozent). Die-
ser Trend sollte sich auch in Zukunft fortsetzen, denn der von uns
in Luftzerlegern produzierte Sauerstoff und Stickstoff wird vor
allem von Mineralölkonzernen bei der Erschließung und Ausbeu-
tung von Erdöl- und Erdgasfeldern benötigt, um den weltweit
steigenden Energiebedarf zu decken.
An zweiter Stelle bei den Bestellungen folgen die Olefin-
Anlagen (750 Mio. EUR oder 24,5 Prozent). Im Jahr 2007 hatte
letzterer Anlagentyp das meiste Neugeschäft auf sich vereint.
Allerdings lassen sich aus diesen Veränderungen nicht immer
generelle Trends ablesen, da die Auftragsvolumina für einzelne
Anlagentypen so groß sind, dass hier ein einziger Auftrag für eine
Engineering Division
Verteilung nach Regionen
Umsatz Auftragseingang
in Mio. € 2008 2007 2008 2007
Europa 831 947 903 885
Nordamerika 201 202 186 453
Südamerika 94 24 58 198
Asien/Pazifik 632 604 1.016 449
Mittlerer Osten 1.197 882 802 887
Afrika 61 91 92 59
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Großanlage signifikante Veränderungen nach sich zieht. Dies
trifft insbesondere für den im ersten Halbjahr unterzeichneten
Großauftrag mit der Abu Dhabi National Oil Company (ADNOC)
über rund 800 Mio. USD zu, der den Bau großer Luftzerlegungs-
Anlagen vorsieht und den Auftragseingang bei diesem Anlagen-
typ maßgeblich beeinflusst hat. Bei den Olefin-Anlagen war es
vor allem eine Bestellung aus Indien, die den Auftragseingang
deutlich erhöht hat: Im Dezember des Jahres 2008 erhielten wir
zusammen mit unserem Konsortialpartner Samsung Engineering
(Südkorea) den Auftrag für den schlüsselfertigen Bau einer Ethy-
len-Anlage in Dahej. Auftraggeber ist das indische Unternehmen
OPAL. Der Gesamtwert des Auftrags beträgt umgerechnet rund
1,030 Mrd. EUR, wovon 350 Mio. EUR auf Linde entfallen. Die
Anlage wird die größte dieser Art in Indien und eine der größten
Anlagen weltweit sein.
Bei der Umsatzverteilung nach Anlagentypen liegen Luft-
zerlegungs- und Olefin-Anlagen im Jahr 2008 mit jeweils knapp
1 Mrd. EUR Umsatz vorne. Das Geschäft mit Erdgas-Anlagen (367
Mio. EUR) und Synthesegas-Anlagen (384 Mio. EUR) erzielte
geringere Erlöse.
Olefin-Anlagen
Der Geschäftsverlauf auf dem Gebiet der Olefin-Anlagen war
zunächst geprägt durch einen überhitzten Markt, der zu erheb-
lichen Preissteigerungen bei Lieferungen und Montage der zahl-
reichen Olefinprojekte führte. In diesem Umfeld wurden einige
Projekte wegen mangelnder Wirtschaftlichkeit – insbesondere
vor dem Hintergrund der sich ausbreitenden Finanzkrise im vier-
ten Quartal und den daraus resultierenden Finanzierungsproble-
men – zurückgestellt. Dennoch konnten wir auch unter diesen
Rahmenbedingungen Erfolge in der Abwicklung und bei Neuauf-
trägen verbuchen.
So haben wir beispielsweise den Wettbewerb um einen
neuen petrochemischen Komplex in Venezuela gewonnen. Auf-
traggeber ist die Firma POLINTER, ein Tochterunternehmen der
PEQUIVEN. Der Auftrag umfasst einen Ethancracker (siehe Glos-
sar; Produktion: 1.000 Kilotonnen/Jahr) sowie die gesamten
Hilfssysteme und die Infrastruktur für diesen Cracker; ferner zwei
große Polyethylen-Anlagen, die von anderen Kontraktoren gelie-
fert werden. Standort dieser neuen Anlagen ist der Industrie-
komplex Ana Maria Campos, früher bekannt unter dem Namen El
Tablazo, in der Nähe von Maracaibo. In den frühen neunziger Jah-
ren hat Linde bereits am selben Standort einen Cracker gebaut,
eine für damalige Verhältnisse große Anlage, die bis heute das
Rückgrat der gesamten petrochemischen Produktion der Region
bildet. Der neue Cracker ist ein wichtiger Schritt auf dem Weg
zu modernen Großanlagen. Er wird die Kapazität für den weite-
ren Ausbau der lokalen Industrie und des Exports bereitstellen
und damit dazu beitragen, die natürlichen Rohstoffe des Landes
in wertvolle industrielle Güter umzuwandeln. Der Auftrag, der in
einem Zeitraum von weniger als vier Jahren abgewickelt werden
soll, umfasst die gesamten Arbeiten von der Infrastruktur bis zur
Fertigstellung der betriebsbereiten Anlage. Das Projektmanage-
ment erfolgt in Zusammenarbeit mit der Firma MAN Ferrostaal.
In Al-Jubail (Saudi-Arabien) haben wir Mitte Juli 2008 – und
damit sechs Wochen vor dem geplanten Termin – eine Ethylen-
Anlage im Rahmen des Projekts Tasnee mechanisch fertigge-
stellt. Die Anlage mit einer Produktionskapazität von einer Mil-
lion Tonnen Ethylen pro Jahr wurde in einem Konsortium mit der
Samsung Engineering Co. LTD für die Saudi Ethylene and Poly-
ethylene Company (SEPC) mit Fluor Corporation als Project Mana-
ging Contractor gebaut.
Wir haben diesen Erfolg durch eine außergewöhnlich effizi-
ente Abwicklung in einem schwierigen Umfeld erzielt. Es war
gekennzeichnet durch knappe Ressourcen an qualifiziertem Mon-
tagepersonal und angespannten Märkten für Materialien und
Ausrüstungen. Der Cracker von SEPC ist der erste von mehreren
im Jahr 2005 beauftragten Ethylen-Anlagen in Saudi Arabien. Mit
der Fertigstellung dieser Anlage haben Linde und Samsung ihre
führende Position in der Technologie und in der Projektabwick-
lung derartiger Cracker im Mittleren Osten gefestigt.
Ein weiterer großer Auftragseingang konnte Ende Dezember
des Berichtsjahres verbucht werden: Linde und sein Konsortial-
partner Samsung Engineering (Korea) erhielten den Auftrag für
den schlüsselfertigen Bau einer Ethylen-Anlage in Dahej (Indien).
Auftraggeber ist das indische Unternehmen OPAL, eine Tochter-
firma der staatlichen ONGC (Oil and Natural Gas Corporation Ltd.).
Der Gesamtwert des Auftrags beträgt umgerechnet etwa 1,030
Verteilung nach Anlagentypen
Umsatz Auftragseingang
in Mio. € 2008 2007 2008 2007
Olefin-Anlagen 957 989 750 989
Erdgas-Anlagen 367 470 375 474
Wasserstoff- und Synthesegas-Anlagen 384 288 356 537
Luftzerlegungs-Anlagen 996 797 1.345 684
Übrige 312 206 231 247
051Linde Finanzbericht 2008
KONZERNLAGEBERICHT – Geschäftsverlauf des Linde Konzerns/Engineering Division
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Mrd. EUR. Davon entfallen 350 Mio. EUR auf Linde. Die Anlage
wird die größte dieser Art in Indien und eine der größten Ethy-
len-Anlagen weltweit sein. Dieser hochkarätige Auftrag bestä-
tigt unsere führende Stellung in der Cracker-Technologie und in
der Projektdurchführung. Indien ist einer der zukunftsträchtigs-
ten Märkte – sowohl für unseren Anlagenbau als auch für unser
Gasegeschäft. Gerade in diesem Markt profitieren wir von den
vielfältigen Synergien zwischen den beiden Geschäftsberei-
chen. Mit Samsung Engineering arbeiten wir mittlerweile seit fast
20 Jahren erfolgreich zusammen. Auf Basis dieser Kooperation
haben wir unser Geschäft in China, Thailand, Malaysia, Saudi-
Arabien – und jetzt in Indien – deutlich gestärkt. Die Anlage ist
Teil eines neuen petrochemischen Komplexes, der in Dahej im
indischen Bundesstaat Gudjarat errichtet wird. Die Anlage wird
jährlich 1,1 Millionen Tonnen Ethylen, 400.000 Tonnen Propylen,
150.000 Tonnen Benzol und 115.000 Tonnen Butadien erzeugen.
Diese Produkte sind Ausgangsstoffe für die Kunststoffindustrie.
Auftragseingang nach Regionen
In der Sparte Polyolefin-Anlagen hat sich das Geschäft im Jahr
2008 ebenfalls sehr erfreulich entwickelt. Von der russischen
Firma Sibur erhielt unser Tochterunternehmen Linde-KCA-Dres-
den GmbH (LKCA) den Auftrag für das Engineering zum Bau
einer Polypropylen-Anlage in Tobolsk (Westsibirien). Die Anlage
wird über eine Produktionskapazität von 500 Kilotonnen per
annum verfügen. Bei diesem Großprojekt haben wir noch im
Berichtsjahr mit dem Beginn des Detail Engineering (siehe Glos-
sar) begonnen.
Erdgas-Anlagen
Bis zum dritten Quartal des Berichtsjahres stiegen die Preise für
Rohöl stark an und zogen Preissteigerungen bei Benzin und Die-
selkraftstoffen nach sich. Damit gewann Erdgas als Energieträger
weiter an Bedeutung. Auch als die Preise für Rohöl im vierten
Quartal deutlich sanken, blieb das Interesse an Erdgasverflüssi-
gungs-Anlagen bestehen.
Bei Europas größter und weltweit nördlichster LNG-Anlage nahe
Hammerfest vor der Küste Norwegens, die wir für das norwe-
gische Energieunternehmen StatoilHydro als Betreiber geplant
und gebaut haben und die im Herbst des Jahres 2007 mit der
Produktion begann, konnten im Berichtsjahr Anlaufschwie-
rigkeiten behoben werden, die die LNG-Förderrate zeitweise
auf rund 60 Prozent der Maximalkapazität begrenzt hatten. In
enger Abstimmung mit unserem Kunden StatoilHydro haben wir
einen geplanten Revisionsstillstand im Mai und Juni 2008 dazu
genutzt, durch den bisherigen Betrieb eingetretene Beeinträch-
tigungen zu beseitigen und Verbesserungsmaßnahmen umzuset-
zen. Nach dem Wiederanfahren der Anlage konnte die LNG-Pro-
duktion schrittweise auf die volle Kapazität gesteigert werden.
Gleichzeitig haben wir den Anfahrvorgang der Anlage deutlich
verkürzt – und damit den Fackelbetrieb und die dadurch emit-
tierte CO2-Menge wesentlich verringert. Im Laufe des Jahres
wurde auch unser innovatives Verfahren zur CO2-Abtrennung aus
dem Erdgasstrom und dessen Verflüssigung und Einspeicherung
in Formationen unter dem Meeresgrund regelmäßig genutzt.
Somit haben wir diese zukunftsweisende Technologie in großem
Maßstab etabliert.
Im Oktober 2008 konnte Linde eine mittelgroße LNG-Anlage
im Industriegebiet Kwinana in der Nähe von Perth (Bundesstaat
West-Australien) erfolgreich an den Kunden Wesfarmers Limited
übergeben. Der Auftrag im Wert von mehr als 40 Mio. EUR für die
schlüsselfertige Errichtung der Anlage war im April 2006 erteilt
worden. Wesfarmers Limited ist ein großer australischer Mischkon-
zern. Wegen des Mangels an qualifizierten Arbeitskräften infolge
der dynamischen Wirtschaftsentwicklung im Bundesstaat West-
Australien wurde die Anlage in modularer Bauweise geplant, viele
Komponenten wurden also im Ausland vorgefertigt. Die Anlage
hat eine Kapazität von etwa 60.000 Tonnen LNG pro Jahr.
Die LNG-Anlage für unseren Kunden Skangass AS (Norwegen)
befindet sich bereits seit Juli 2007 in der Projektabwicklung. Die
mittelgroße Anlage mit einer Kapazität von 900 Tonnen LNG pro
Tag wird in der Region Stavanger errichtet und verfügt über eine
Schiffsverladung für den LNG-Transport nach Schweden sowie
in die baltischen Länder. Zusätzlich ist eine LNG-Truck-Verladung
vorgesehen, um den lokalen Markt bedienen zu können. Herz-
stück der so genannten Single Mixed Refrigerant-Anlage ist ein
gewickelter Wärmeaustauscher aus Edelstahl, der von Linde im
Werk Schalchen (Deutschland) gefertigt wird. Die Anlage wird
bis April 2010 mechanisch fertiggestellt und bis September 2010
an unseren Kunden übergeben. Die Anlage ist so ausgelegt, dass
die Einbindung eines zweiten Trains mit identischer Kapazität
möglich wäre – eine Option, die Skangass erwägt.
Im September 2008 haben wir den Auftrag zur Lieferung einer
Anlage zur Stickstoffabtrennung aus Erdgas (Nitrogen Rejection
Unit, NRU) für die Pluto-Erdgas-Verflüssigungs-Anlage von Wood-
side Burrup Property Limited im Bundesstaat West-Australien
erhalten. Die Pluto-Anlage wird ab dem Jahr 2010 vor allem Japan
Afrika3,0 % (Vj. 2,0 %)
Asien/Pazifik33,2 % (Vj. 15,3 %)
Europa29,6 % (Vj. 30,2 %)
Mittlerer Osten26,2 % (Vj. 30,3 %)
Südamerika1,9 % (Vj. 6,8 %)
Nordamerika6,1 % (Vj. 15,4 %)
052 Linde Finanzbericht 2008
KONZERNLAGEBERICHT – Geschäftsverlauf des Linde Konzerns/Engineering Division
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mit Flüssigerdgas (LNG) versorgen. Die NRU ist ein Kernstück der
Pluto-Anlage. Der Zweck der NRU ist es, das bei der Erdgasver-
flüssigung anfallende stickstoffreiche Restgas so aufzubereiten,
dass es in den Gasturbinen der Verflüssigungs-Anlage genutzt
werden kann. Die NRU hat eine Kapazität von 78.000 Nm3/h
und stellt somit die zweitgrößte von Linde gebaute Anlage die-
ses Typs dar. Nach der NRU für die Snøhvit-Erdgasverflüssigungs-
Anlage bei Hammerfest ist es die zweite von Linde gebaute NRU,
die in eine Erdgas-Verflüssigungs-Anlage integriert ist. Die Inbe-
triebnahme der NRU ist für August 2010 vorgesehen.
Auftragseingang nach Anlagentypen
Die wirtschaftliche Bedeutung von NRU-Anlagen wird mit der
zunehmenden Erschließung von stickstoffreichen Erdgasfeldern
und strengeren Umweltauflagen weiter zunehmen. Im Kontext
einer LNG-Anlage mit stickstoffreichem Einsatzgas reduziert eine
NRU schädliche Umwelteinflüsse, indem das Abfackeln der Rest-
gase vermieden und wertvolles Methan zurückgewonnen wird.
Im Oktober des Jahres 2006 hatten wir von dem Kunden Pet-
rom S. A. den Auftrag zum Bau einer Anlage zur Flüssiggasgewin-
nung in Constanta (Rumänien) erhalten. Das Auftragsvolumen
betrug 70 Mio. EUR. Ende des Jahres 2008 wurde das Projekt
mechanisch fertiggestellt, seit Ende Februar 2009 läuft der Anla-
genbetrieb stabil mit 70 Prozent Auslastung. Die Übergabe an
Petrom wird Ende April des laufenden Jahres erfolgen.
Unsere Engineering Division verfügt über das Know-how für
das Design und die Fertigung von Anlagen und Apparaten für
Tieftemperaturprozesse. Damit sind wir gut gerüstet für den Bau
von Anlagen, die eingesetzt werden, um die natürlichen Gasvor-
kommen mit hohem Stickstoffanteil wirtschaftlich zu nutzen.
Luftzerlegungs-Anlagen
Im Berichtsjahr entfiel mit 1,345 Mrd. EUR fast die Hälfte des
Neugeschäfts der Engineering Division auf den Bereich Luftzer-
legungs-Anlagen. Dieser Produktbereich trug damit abermals
wesentlich zum Erfolg unseres internationalen Anlagen-Bauge-
schäfts bei.
Den strategisch wichtigsten Auftrag des Jahres 2008 haben wir
aus dem Mittleren Osten erhalten: Linde und die Abu Dhabi Nati-
onal Oil Company (ADNOC) haben vereinbart, über ihr Gemein-
schaftsunternehmen Elixier zwei große Luftzerlegungs-Anlagen
in Abu Dhabi (Vereinigte Arabische Emirate) zu errichten. Die
Gesamtinvestition beträgt rund 800 Mio. USD. Die neuen Anla-
gen werden ab Ende 2010 an das lokale Versorgungs- und Pipe-
line-Netzwerk angeschlossen und sollen Stickstoff zur Erdgasför-
derung bereitstellen. Der Stickstoff wird für die Injektion in die
On-shore-Lagerstätte von Kondensaten in Habshan (Abu Dhabi)
eingesetzt. Die beiden Anlagen werden über eine Gesamtkapa-
zität von 670.000 Nm3 Stickstoff pro Stunde verfügen. Der staat-
liche Erdölkonzern ADNOC hält 51 Prozent und Linde 49 Prozent
der Anteile des Joint Ventures Elixier, das bereits im Dezember
2007 gegründet worden war. ADNOC steuert das Öl-, Gas- und
Petrochemie-Geschäft in Abu Dhabi, sowohl on-shore als auch
off-shore.
Der im August 2006 in Auftrag gegebene, weltgrößte Luftzer-
legerkomplex in Katar am Persischen Golf befindet sich inzwi-
schen in der Bauphase. Der Komplex besteht aus acht bau-
gleichen Anlagen zur Gewinnung von insgesamt 860.000
Kubikmetern Sauerstoff pro Stunde. Der Auftrag ist Teil einer Gas-
to-Liquid (GTL)-Anlage, die von Shell GTL Ltd. und Qatar Petro-
leum errichtet wird. Linde etabliert sich hier als Systemanbieter
für die Sauerstoffversorgung der Anlage. Ein zentrales Element
der Luftzerlegungs-Anlage ist die Coldbox, in der die Trennung
der Luft vorgenommen wird. Inzwischen sind sechs von acht
Coldboxen in unserer Niederlassung in Dalian (China) gefertigt
worden. Nachdem die Baustelle bereits Ende 2007 eingerichtet
worden war, konnten bis Ende des Jahres 2008 vier der acht Cold-
boxen aufgestellt werden. Von insgesamt rund 270.000 Fracht-
tonnen sind bereits mehr als 80 Prozent zur Baustelle transpor-
tiert worden. Die letzten Lieferungen werden bis zum Beginn des
dritten Quartals 2009 erfolgen. Primär aufgrund des in Katar vor-
herrschenden Fachkräftemangels im Berichtsjahr war der Fort-
schritt auf der Baustelle hinter Plan. Es sind jedoch Maßnahmen
ergriffen worden, um sicherzustellen, dass die Anlagenübergabe
termingerecht Anfang des Jahres 2011 stattfinden kann.
Gemeinsam erfolgreich waren unsere Divisionen Gases und
Engineering im Wachstumsmarkt China: Wir konnten im ostchine-
sischen Ningbo zwei neue Verträge zur On-site-Gaseversorgung
der Unternehmen Ningbo Iron & Steel Co., Ltd. und Hanwha Che-
mical Corporation (HCC) abschließen. Im Zuge der Vereinbarun-
gen errichtet Linde in dem aufstrebenden Industriestandort am
Jangtze-Delta eine weitere Luftzerlegungs-Anlage und investiert
hierfür rund 17 Mio. EUR. Die neue Anlage soll das Stahlwerk
von Ningbo Steel im Stadtbezirk Beilun ab Mitte 2009 mit zusätz-
lich 21.000 Nm3/h Sauerstoff versorgen. Linde Gas Ningbo, eine
hundertprozentige Tochtergesellschaft der Linde Group, beliefert
den größten integrierten Eisen- und Stahlhersteller der Region
bereits seit 2007 exklusiv aus zwei Luftzerlegungs-Anlagen mit
Übrige7,6 % (Vj. 8,5 %)
Luftzerlegungs-Anlagen44,0 % (Vj. 23,3 %)
Olefin-Anlagen24,5 % (Vj. 33,7 %)
Wasserstoff- und Synthesegas-Anlagen
11,6 % (Vj. 18,3 %)
Erdgas-Anlagen12,3 % (Vj. 16,2 %)
053Linde Finanzbericht 2008
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insgesamt 42.000 Nm3/h Sauerstoff und 40.000 Nm3/h Stick-
stoff.
Auch in dem aufstrebenden Markt Indien hat sich die positive
Geschäftsentwicklung im Berichtsjahr fortgesetzt. So werden
wir am Industriestandort Rourkela für den Kunden Steel Autho-
rity of India zwei Luftzerlegungs-Anlagen mit einer Kapazität von
jeweils 16.000 Nm3/h bauen. Bereits im Jahr 2007 hatten wir für
diesen Kunden einen Luftzerleger geplant.
Umsatz nach Regionen
Synergien zwischen unseren beiden Kerngeschäftsfeldern er -
möglichten auch in Osteuropa strategisch wichtige Vertrags-
abschlüsse: So unterzeichneten wir mit dem ungarischen Che-
mieunternehmen BorsodChem Zrt. einen weiteren Kontrakt zur
langfristigen On-site-Versorgung mit Industriegasen. Im Zuge der
Vereinbarung wird Linde am Standort von BorsodChem in Kacinz-
barcika im Nordosten Ungarns eine neue Luftzerlegungs-Anlage
errichten und hierfür rund 26 Mio. EUR investieren. Die Inbetrieb-
nahme der neuen Luftzerlegungs-Anlage ist für November 2010
geplant. Per Rohrleitung wird BorsodChem dann mit bis zu 7.000
Kubikmetern gasförmigem Sauerstoff und Stickstoff pro Stunde
versorgt werden. Zudem soll die Anlage die Flüssigprodukte Sau-
erstoff, Stickstoff und Argon für den regionalen Gasemarkt pro-
duzieren. Zusammen mit dieser neuen Investition betreibt Linde
für BorsodChem am Standort Kacinzbarcika zwei Luftzerlegungs-
Anlagen zur Herstellung von Luftgasen sowie drei so genannte
Steamreformer zur Produktion von gasförmigem Wasserstoff und
Kohlenmonoxid. Die Gesamtinvestitionen von Linde in den ver-
gangenen Jahren belaufen sich an diesem Standort damit auf
mehr als 200 Mio. EUR.
In den Staaten der ehemaligen Sowjetunion konnten wir
im Jahr 2008 eine Anlage in Lipezk (Russland) an das Unter-
nehmen NLMK übergeben, eine weitere in Norilsk an unseren
Kunden Norilsk Nickel. Die Errichtung der Anlagen in den rus-
sischen Städten Nowgorod und Kazan verläuft ebenfalls planmä-
ßig. Von Linde Gas in der Ukraine erhielten wir den Auftrag für
die Lieferung einer Anlage des Typs GOX 3000 für den Standort
Mariupol (Ukraine). Die Engineering Division wird unsere Gases
Division auch weiterhin auf ihrem Expansionskurs in den GUS-
Staaten unterstützen. Zu diesen Zwecken haben wir im Berichts-
jahr unsere Präsenz in Russland mit der Errichtung eines Stadtbü-
ros in Moskau erweitert.
Über unsere schweizerische Tochtergesellschaft PanGas AG
bauen wir in Muttenz bei Basel (Schweiz) für rund 68 Mio. CHF
(44 Mio. EUR) eine neue Luftzerlegungs-Anlage. Sie wird mit
einer Tageskapazität von mehr als 500 Tonnen verflüssigtem
Stickstoff, Sauerstoff und Argon im Spätherbst 2010 in Betrieb
gehen. Bei der neuen Anlage handelt es sich um die größte und
modernste der Region.
Neben diesen Projekten, mit denen wir insbesondere unsere
starke Präsenz in den Wachstumsmärkten festigen konnten, hat
unser internationales Anlagenbaugeschäft von weiteren Ent-
wicklungen profitiert: So eröffnen etwa die von der Europäischen
Union beschlossenen Richtlinien zur Reduktion des CO2-Aussto-
ßes ein viel versprechendes neues Geschäftsfeld im Rahmen
von Carbon Capture and Storage (CCS), also bei CO2-Abtrennung
und -Speicherung. Wir haben im Jahr 2008 die Luftzerlegungs-
Anlage und die CO2-Anlage in Schwarze Pumpe (Deutschland),
erfolgreich in Betrieb genommen und an den Kunden Vattenfall
für dessen Oxyfuel-Pilotanlage (siehe Glossar) übergeben. LKCA-
Dresden erhielt von Vattenfall den Auftrag für eine Studie zum
Bau der entsprechenden Sauerstoff- und CO2-Anlagen einer Oxy-
fuel-Demonstrationsanlage und zum Bau einer CO2-Post-Com-
bustion-Anlage in Deutschland. Wir haben mit Vattenfall hierzu
einen Vertrag zur Technologiepartnerschaft für Oxyfuel-Projekte
abgeschlossen. Zur Entsorgung des bei der Pilotanlage von Vat-
tenfall abgetrennten CO2 errichtete LKCA 2008 darüber hinaus
eine Pilotanlage zur Zwischenlagerung und Verpressung in eine
ehemalige Erdgaslagerstätte in Ostdeutschland. Betreiber des
Erdgasfeldes und Auftraggeber dieser CO2-Anlage ist die Firma
Gaz de France in Berlin.
Im Rahmen der zwischen RWE, BASF und Linde vereinbar-
ten Partnerschaft zur Entwicklung so genannter Waschmittel
zur Entfernung von CO2 aus Rauchgas hat LKCA den Auftrag für
eine Pilotanlage zur Erprobung von Waschmitteln erhalten. Diese
Anlage wird in unmittelbarer Nähe zu einem Kohle-Großkraft-
werk von RWE gebaut, um unter realen Bedingungen die Wirk-
samkeit zu testen und Informationen für die Umsetzung auf einer
Großanlage zu gewinnen.
Für den Energiekonzern StatoilHydro (Norwegen) hat LKCA
zudem Studien durchgeführt, um zu ermitteln, wie aus Kraftwer-
ken abgetrenntes CO2 gereinigt, transportiert, verdichtet und
anschließend in die Nordsee verpresst werden kann.
Wasserstoff- und Synthesegas-Anlagen
Die hohe Nachfrage nach Wasserstoff- und Synthesegas-Anla-
gen im Jahr 2007 hat sich auch 2008 fortgesetzt. So haben wir
beispielsweise von BASF den Auftrag zum Detail-Engineering
Afrika2,0 % (Vj. 3,3 %)
Asien/Pazifik21,0 % (Vj. 22,0 %)
Europa27,5 % (Vj. 34,4 %)
Mittlerer Osten39,7 % (Vj. 32,1 %)
Südamerika3,1 % (Vj. 0,9 %)
Nordamerika6,7 % (Vj. 7,3 %)
054 Linde Finanzbericht 2008
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mit Lieferung und Montage einer Wasserstoff-Anlage (50.000
Nm³/h) auf Basis unseres Basic-Engineering.
Ein besonders wichtiger Erfolg war der Auftrag für den Bau
einer großen Wasserstoff-Anlage für die Raffinerie der Indian Oil
Company in Barauni (Indien). Wir haben uns dabei gegen eine
Reihe von internationalen Wettbewerbern durchgesetzt und
unsere Technologieführerschaft in diesem Produktsegment einmal
mehr unter Beweis gestellt. Wir wickeln dieses Projekt gemein-
sam mit unserer Tochterfirma Linde Engineering India ab, die für
den indischen Teil der Anlagenlieferung sowie für die Montage
zuständig ist. Der indische Markt zur Wasserstofferzeugung für
Raffinerien bietet auch zukünftig ein großes Potenzial – sowohl
für unser Anlagenbaugeschäft als auch für unser Gasegeschäft.
Das Interesse an unserer Rectisol®-Technologie (Rectisol®-
Anlage, siehe Glossar) zur Entfernung von CO2 und Schwefel-
komponenten aus dem Synthesegas von Kohlevergasungs-Anla-
gen hält weltweit unvermindert an. Allein in China, wo zahlreiche
Kohlevergasungs-Anlagen gebaut werden, konnten wir fünf Pro-
cess-Design-Pakete inklusive Lizenzgebühr – teilweise auch mit
Lieferung einer Coldbox zur CO2-Abtrennung – gegen die starke
Konkurrenz chinesischer Unternehmen gewinnen.
Umsatz nach Anlagentypen
Bei den zahlreichen internationalen Projekten zur Kohleverga-
sung mit CO2-Abtrennung und -Speicherung steht unsere Kom-
petenz in der Synthesegaskonditionierung im Mittelpunkt des
Interesses zahlreicher Kunden. Dieser Anlagenbereich – auch
Gas Conditioning genannt – bündelt unsere Anlagentechnologien
Rectisol®, Entschwefelung, und Druckwechseladsorption. Bei den
bedeutenden Clean Coal Gasification-Projekten von Conoco Phil-
lips zur Erzeugung von synthetischem Erdgas in Kentucky (USA)
und von Valero zur Erzeugung von Wasserstoff für sechs Valero-
Raffinerien an der texanischen Golfküste konnten wir unsere
Technologien im Rahmen von Auftragsstudien erfolgreich gegen
konkurrierende Verfahren platzieren. Sofern diese Projekte reali-
siert werden, haben wir gute Chancen, auch Anlagenkomponen-
ten in größerem Umfang in die Projekte einzubringen.
Infolge sehr hoher Naphtha-Preise in Südkorea und Taiwan wer-
den zwei Anlagen zur CO2-Produktion auf Basis einer partiellen
Oxidation teilweise auf den günstigeren Einsatzstoff Heavy Fuel
Oil (siehe Glossar) umgestellt. Wir haben für die beiden Kunden
Samsung-BP und Formosa Plastic Corporation entsprechende
Studien durchgeführt und konnten im Jahr 2008 die Aufträge
zum Umbau der Anlagen gewinnen. Damit haben wir unsere
Marktführerschaft auf dem Gebiet der Vergasungs-Anlagen zur
Synthesegasherstellung weiter ausgebaut.
Übrige Anlagentypen
Neben den vier beschriebenen Anlagentypen entwickelt sich
vor allem der Markt für Biotechnologie-Anlagen immer mehr zu
einem eigenständigen Geschäftsfeld. Wir haben in diesem Pro-
duktbereich im vergangenen Geschäftsjahr wichtige Projekte
bearbeitet und Neuaufträge gewonnen.
Zum Beispiel vereinbarten Linde und das US-Unternehmen
Waste Management Inc. im Rahmen eines Joint Ventures in Liver-
more (Kalifornien, USA) den Bau der weltweit größten Anlage
zur Umwandlung von Deponiegas in umweltfreundliches Biogas
(siehe hierzu das Kapitel „Gases Division“ des Lageberichts).
Ein neues Projekt auf dem Gebiet der industriellen Biotech-
nologie ist die Errichtung der Pilotanlage für Biokraftstoffe der
zweiten Generation (2G) auf dem Gelände der Südchemie in
München (Deutschland). Bei dieser neuen 2G-Biokraftstofftech-
nologie wer den als Rohstoffe zur Biokraftstofferzeugung keine
Nahrungsmittel, sondern zellulosehaltige Abfallstoffe und Neben -
produkte eingesetzt, die nicht für die menschliche Ernährung
in Betracht kommen, wie zum Beispiel Stroh, Gräser und Holz-
reste. Die Pilotanlage dient als Basis für die weitere Maßstabs-
vergrößerung der Technologie in kommerzielle Großanlagen.
LKCA gestaltet diese Entwicklung aktiv mit und hat mit Südche-
mie einen entsprechenden Kooperationsvertrag geschlossen.
Im Rahmen unserer Zusammenarbeit mit CHOREN Industries
im sächsischen Freiberg (Deutschland) wurde die Konzeptphase
zur Planung einer großtechnischen Anlage für die Vergasung
von Biomasse zur Erzeugung von Biodiesel abgeschlossen. Im
Berichtsjahr haben wir die Inbetriebnahme dieser ersten kom-
merziellen Anlage zur Herstellung von Biomass-to-Liquid (BtL)-
Kraftstoffen unterstützt. Die Jahreskapazität beträgt 15.000 Ton-
nen Biokraftstoff der zweiten Generation, die aus rund 68.000
Tonnen Biomasse erzeugt werden. Unsere Engineering Division
war bei diesem Pilotprojekt Partner für bestimmte Verfahrens-
schritte. Gemeinsam mit anderen Kooperationspartnern sind wir
zudem auch an der großtechnischen Anlage beteiligt, die von
CHOREN derzeit für den Standort Schwedt in Brandenburg konzi-
piert wird. Ab dem Jahr 2012 könnten dort jährlich 200.000 Ton-
nen Biotreibstoff produziert werden.
Zur Errichtung einer neuen Bioraffinerie im Bundesland Bran-
denburg (Deutschland) hat LKCA den Auftrag für die erste Pla-
nungsetappe erhalten. In dieser Anlage sollen auf Basis nach-
Übrige10,3 % (Vj. 7,5 %)
Wasserstoff- und Synthesegas-Anlagen12,7 % (Vj. 10,5 %)
Olefin-Anlagen31,7 % (Vj. 35,9 %)
Luftzerlegungs-Anlagen33,1 % (Vj. 29,0 %)
Erdgas-Anlagen12,2 % (Vj. 17,1 %)
055Linde Finanzbericht 2008
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wachsender Rohstoffe Basischemikalien und Zwischenprodukte
für die weitere chemische Verarbeitung auf nachhaltige Weise
erzeugt werden.
Auch im Bereich der pharmazeutischen Biotechnologie (Rote
Biotechnologie; siehe Glossar) zur Wirkstoffherstellung und zur
Produktion von Fertigarzneimitteln haben wir im Geschäftsjahr
2008 mehrere neue Aufträge gewonnen, insbesondere in der
Schweiz und in Russland. Wir gehen davon aus, dass im laufen-
den Jahr 2009 mehrere russische Projekte von der Planungs-
phase in die Realisierung übergehen werden. Als möglicher
Generalunternehmer für derartige Projekte liegt LKCA aussichts-
reich im Wettbewerb.
Mit den beschriebenen Projekten haben wir unsere Position
im Markt für Biotechnologie-Anlagen im Berichtsjahr gestärkt
und die Grundlagen für weiteres Wachstum in den kommenden
Geschäftsjahren gelegt.
056 Linde Finanzbericht 2008
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Unser Geschäft mit Logistikdienstleistungen (Gist) und unsere
Tochtergesellschaft Cleaning Enterprises (umweltfreundliche
Textilreinigung mit dem Markenauftritt FRED BUTLER®) haben
wir im Segment Sonstige Aktivitäten zusammengefasst.
Gist hat im Berichtsjahr einen Umsatz in Höhe von 525 Mio.
EUR erzielt. Im Vergleich zum Vorjahr (577 Mio. EUR) entspricht
das einem Rückgang um 9,0 Prozent, was allerdings ausschließ-
lich auf Währungseffekte zurückzuführen ist. Auf bereinigter
Basis ergibt sich ein Umsatzplus von 3,9 Prozent.
Gist konnte die Geschäftsbeziehungen mit der Dutch Flower
Group, Weltmarktführer im Bereich Floristik, weiter ausbauen
und steuert nun den kompletten Import von Schnittblumen aus
Kolumbien für die Dutch Flower Group.
Für den isländischen Lebensmittelhersteller Bakkavör orga-
nisiert Gist die gesamte Lieferkette für den britischen Markt.
Zudem haben wir im vergangenen Geschäftsjahr den Vertrag mit
British Airways erweitert. Gist liefert jetzt sämtliches On-board-
Equipment und die so genannten in flight-Retailprodukte der
Fluggesellschaft.
Gist hat im Berichtsjahr darüber hinaus in zwei Warenlagern
von Marks & Spencer ein neues mechanisches Sortiersystem ein-
geführt. Dieses System ermöglicht einen noch effizienteren
Warenumschlag und liefert jederzeit zuverlässige Informationen
über den Warenbestand innerhalb der Lieferkette.
Unsere Tochtergesellschaft Cleaning Enterprises (Markenname:
FRED BUTLER®) konnte im Berichtsjahr ihren Umsatz auf 6 Mio.
EUR erhöhen (Vj. 3 Mio. EUR). Es entstanden neue Standorte
in den Niederlanden (Utrecht, Enschede) und in Deutschland
(Rosenheim, Eltville, Erding). Wir haben zudem neue Franchi-
senehmer gewonnen: In Düsseldorf haben wir im Mai 2008 die
erste Franchisenehmer-Plant eingeweiht, ein zweiter, internati-
onaler Franchisenehmer-Vertrag wurde für den Raum Wien und
Niederösterreich unterzeichnet.
Im vierten Quartal des Berichtsjahres wurde die Expansion
mit Franchisenehmern durch restriktivere Kreditvergaben im
Zuge der Finanzmarktkrise gebremst. Dementsprechend haben
wir bereits vor dem Jahresende 2008 begonnen, die Komplexi-
tät unseres Geschäftsmodells durch Reduktion der zu betreuen-
den Länder und Standorte zu verringern. Vor diesem Hintergrund
werden wir die Organisationsstruktur verschlanken und den
neuen Gegebenheiten anpassen. Neben den bisherigen Fran-
chisemodellen sollen im Jahr 2009 verstärkt Partnerschaften im
Geschäftskundensegment aufgebaut werden.
Sonstige Aktivitäten
057Linde Finanzbericht 2008
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KONZERNLAGEBERICHT – Geschäftsverlauf des Linde Konzerns/Sonstige Aktivitäten
Vermögens- und Finanzlage
Nachdem im Geschäftsjahr 2007 die Konsolidierung der Vermö-
gens- und Finanzlage im Blickpunkt gestanden hatte, war das
Geschäftsjahr 2008 geprägt von dem kontinuierlichen Ausbau
unseres Geschäfts. Gleichzeitig haben wir im Zuge der BOC-Inte-
gration vielfältige Synergien realisiert. Daneben haben externe
Faktoren unsere Vermögens- und Finanzlage beeinflusst, insbe-
sondere die Volatilität der Wechselkurse vor dem Hintergrund
der Finanzmarktkrise.
Die Bilanzsumme hat sich im Vergleich zum Vorjahr um 1,131
Mrd. EUR auf 23,824 Mrd. EUR reduziert. Dieser Rückgang ist
im Wesentlichen auf die stark gesunkenen Wechselkurse und
die daraus resultierenden Effekte aus der Translation der loka-
len Abschlüsse von Tochtergesellschaften der Linde Group in die
Berichtswährung zurückzuführen.
Der Goodwill war – vor allem durch Währungskurseffekte –
insgesamt um 439 Mio. EUR auf 6,893 Mrd. EUR rückläufig. Die
Akquisition der ausstehenden Anteile an dem australischen
Unternehmen Elgas hatte 122 Mio. EUR zum Goodwill beige-
tragen. Die sonstigen immateriellen Vermögenswerte, die ins-
besondere Kundenbeziehungen aus der BOC-Akquisition umfas-
sen, haben sich um 614 Mio. EUR reduziert. Dieser Rückgang
resultiert ausschließlich aus Wechselkurseffekten und planmäßi-
gen Abschreibungen. Die Hauptursache für den Anstieg der übri-
gen langfristigen Forderungen und Vermögenswerte liegt in dem
positiven Marktwert unserer Zinssicherungsgeschäfte.
Auf der Passivseite hat sich die Bilanzsumme hauptsächlich
durch den Rückgang des Eigenkapitals verringert.
Das Eigenkapital ist von 9,210 Mrd. EUR auf 8,249 Mrd. EUR
gesunken. Die Eigenkapitalquote betrug damit 35 Prozent (Vj. 37
Prozent). Die wichtigsten Faktoren, die das Eigenkapital negativ
beeinflusst haben, sind Währungskurseffekte in Höhe von 1,106
Mrd. EUR und die versicherungsmathematischen Verluste aus der
Bewertung von Pensionsrückstellungen in Höhe von 318 Mio.
EUR. Das Ergebnis nach Steuern sowie die Wandlung der Wan-
delschuldverschreibung in Höhe von 102 Mio. EUR hatten hinge-
gen einen positiven Effekt auf die Eigenkapitalentwicklung.
Die Nettopensionsverpflichtung hat sich im Berichtszeit-
raum von 403 Mio. EUR auf 681 Mio. EUR erhöht. Hierzu geführt
haben maßgeblich versicherungsmathematische Verluste aus
Marktwertverlusten bei der Bewertung des Planvermögens in
der Finanzmarktkrise, die trotz einer weiteren Reduzierung der
Aktienquote im Planvermögen eingetreten sind. Diese konnten
nur teilweise durch versicherungsmathematische Gewinne auf-
grund des gestiegenen Zinsniveaus kompensiert werden. Min-
dernd wirkten hier weiterhin die durch die Linde Group geleis-
teten Einzahlungen in das Planvermögen in Höhe von 164 Mio.
EUR, wobei hiervon rund 68 Mio. EUR auf die im Zuge der BOC-
Akquisition vereinbarten Sonderzahlungen an den englischen
Pensionsfonds entfallen sind.
Die latenten Steuerverbindlichkeiten sind um 275 Mio. EUR
gesunken. Dies ist zum einen auf die erheblichen Währungskurs-
verluste und zum anderen auf die planmäßige ergebniswirksame
Auflösung zurückzuführen.
Die Nettofinanzschulden sind mit 6,423 Mrd. EUR im Vergleich
zum Vorjahr (6,427 Mrd. EUR) nahezu unverändert geblieben.
Allerdings konnten wir im Berichtsjahr das Fälligkeitsprofil der
Finanzschulden wesentlich verbessern und die langfristigen Schul-
den mit einer Restlaufzeit von mehr als fünf Jahren von 3,226 Mrd.
EUR auf 3,717 Mrd. EUR erhöhen. Insbesondere haben wir kurz
vor Jahresende 2008 noch eine siebenjährige Anleihe in Höhe
von 600 Mio. EUR begeben, die noch im Jahr 2008 teilweise zur
Refinanzierung kurzfristiger Schulden genutzt wurde. Der verblei-
bende Teil ist noch in den Zahlungsmitteln enthalten. Das Gea-
ring (das Verhältnis Nettoverschuldung zu Eigenkapital) beträgt
aufgrund des gesunkenen Eigenkapitals zum Geschäftsjahresende
78 Prozent (Vj. 70 Prozent). Der dynamische Verschuldungsgrad
(operatives Ergebnis zu Nettofinanzschulden) hat sich im Vergleich
zum Vorjahr vom Faktor 2,7 auf den Faktor 2,5 verbessert.
058 Linde Finanzbericht 2008
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059Linde Finanzbericht 2008
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KONZERNLAGEBERICHT – Vermögens- und Finanzlage
Bilanzstruktur in Prozent der Bilanzsumme von 23,824 Mrd. € (Vj. 24,955 Mrd. €)
passiva in prozentAktiva in prozent
Eigenkapital
Finanzschulden
Übrige Schulden
Rückstellungen für Pensionen
Übrige Rückstellungen
Sachanlagen
Übrige langfristige Vermögenswerte
Vorräte
Liquidität
Übrige kurzfristige Vermögenswerte
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2007
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060 Linde Finanzbericht 2008
KONZERNLAGEBERICHT – Vermögens- und Finanzlage
Im Geschäftsjahr 2008 betrug der Cash Flow aus betrieblicher
Tätigkeit 1,876 Mrd. EUR (Vj. 1,742 Mrd. EUR). Dies entspricht
einem Anstieg um 7,7 Prozent. Zu dieser Erhöhung hat insbeson-
dere die positive Entwicklung der Gases Division beigetragen.
Der Cash Flow aus Investitionstätigkeit lag im Berichtsjahr
bei – 1,272 Mrd. EUR (Vj. 2,086 Mrd. EUR). Dieser Rückgang ist
insbesondere auf gestiegene Investitionen und gesunkene Ein-
zahlungen aus dem Abgang von Sachanlagen und immateriellen
Vermögenswerten zurückzuführen. So waren im vergangenen
Geschäftsjahr die erfolgreich abgeschlossenen Verkaufstransak-
tionen im Rahmen der BOC-Transaktion in den immateriellen Ver-
mögenswerten ausgewiesen.
Die Investitionen beliefen sich im Berichtsjahr 2008 auf 1,714
Mrd. EUR (Vj. 1,632 Mrd. EUR). Von den laufenden Investitionen
in Höhe von 1,714 Mrd. EUR entfallen 213 Mio. EUR auf Auszah-
lungen für Finanzanlagen und konsolidierte Unternehmen (Vj.
576 Mio. EUR). Als größte Transaktion ist in diesem Zusammen-
hang der vollständige Erwerb des australischen LPG-Unterneh-
mens Elgas zu nennen. Die Einzahlungen aus dem Abgang von
konsolidierten Unternehmen umfassen den Verkauf des Armatu-
renwerks Mapag sowie die Veräußerung des Pharmageschäfts
von BOC Edwards und unserer Tochtergesellschaft Cryogas S. A.
(Kolumbien).
Trotz des höheren Mittelzuflusses aus operativer Tätigkeit ist
der Nettomittelzufluss (Free Cash Flow vor Finanzierungstätig-
keit) im Geschäftsjahr 2008 aufgrund der geringeren Mittelzu-
flüsse aus dem Verkauf von Unternehmen und Unternehmenstei-
len auf 604 Mio. EUR (Vj. 3,828 Mrd. EUR) gesunken.
Kapitalflussrechnung
Obwohl auch wir gegen Ende des Jahres im Zuge der Wirtschafts-
krise in einigen Regionen einen spürbaren Nachfragerückgang
zu verzeichnen hatten, konnten wir unsere Ziele für das gesamte
Geschäftsjahr 2008 in vollem Umfang erreichen: Wir haben den
Konzernumsatz währungsbereinigt um 8,4 Prozent gesteigert
und das operative Konzernergebnis – ebenfalls währungsberei-
nigt – um 10,3 Prozent verbessert. Wir sind also weiter gewach-
sen und haben, wie angekündigt, unsere Ertragskraft überpro-
portional zum Umsatz gestärkt.
Auch bei den anderen wichtigen Konzernkennzahlen hat
Linde deutliche Steigerungsraten erzielt. Der ROCE hat sich auf
12,4 Prozent (Vj. 10,3 Prozent) erhöht und beim um Sonderef-
fekte bereinigten Ergebnis je Aktie war ein Plus von 8,8 Prozent
auf 5,46 EUR (Vj. 5,02 EUR) zu verbuchen.
Diese sehr solide Geschäftsentwicklung in einem Jahr, das im
Zeichen der beginnenden Finanz- und Wirtschaftskrise stand, ist
das Ergebnis unseres umfassenden Konzernumbaus. Wir haben
die BOC-Integration erfolgreich vollzogen und sind durch die
Konzentration auf das weltweite Gase- und Anlagenbaugeschäft
weniger abhängig von Konjunkturzyklen als zuvor.
Gesamtbewertung Geschäftsjahr 2008
Kapitalflussrechnung (verkürzt)
in Mio. € 2008 2007
Cash Flow aus betrieblicher Tätigkeit 1.876 1.742
Cash Flow aus Investitionstätigkeit – 1.272 2.086
Dividendenzahlung an Gesellschafter und Minderheitsgesellschafter – 329 – 281
Nettozinszahlungen –353 – 404
Veränderung Kapital, Ausgabe von Mitarbeiteraktien und Erwerb von Minderheiten – 30 50
Einzahlungen durch Aufnahme Benchmark Bond und sonstige Kredite 1.705 4.499
Auszahlungen zur Tilgung von Krediten und Bonds und Verbindlichkeiten aus Finanzdienstleistungen – 1.428 – 7.456
Nettoveränderung von Zahlungsmitteln 169 236
Dividenden wurden im Berichtsjahr in Höhe von 329 Mio. EUR
(Vj. 281 Mio. EUR) ausbezahlt. Der Saldo aus Zinsaus- und Zins-
einzahlungen betrug 353 Mio. EUR. Im Vergleich zum Vorjahr, als
der Saldo 404 Mio. EUR erreicht hatte, spiegelt diese Entwick-
lung die erfolgreiche Entschuldung und Finanzierung der ver-
gangenen zwei Jahre wider.
Die Ein- und Auszahlungen aus Krediten und Bonds haben
netto zu einem Mittelzufluss von 277 Mio. EUR (Vj. Mittelabfluss
2,957 Mrd. EUR) geführt. Die Nettoveränderung von Zahlungs-
mitteln beträgt damit 169 Mio. EUR (Vj. 236 Mio. EUR).
061Linde Finanzbericht 2008
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KONZERNLAGEBERICHT – Kapitalflussrechnung | Gesamtbewertung Geschäftsjahr 2008
Finanzierung und Liquiditätssicherung
Finanzierungsgrundsätze und -ziele
Ziel der externen Finanzierung und Liquiditätssicherung ist es,
eine ausreichende Liquidität des Konzerns zu jeder Zeit sicher-
zustellen. Die Finanzmarktkrise an den internationalen Kapital-
märkten unterstreicht nachhaltig die besondere Bedeutung der
Liquiditätsorientierung für ein Unternehmen.
Unser externer Finanzierungsspielraum wird primär durch die
Kapitalmärkte und eine große, internationale Bankengruppe ge -
währleistet. Innerhalb des Konzerns gilt der Grundsatz der inter-
nen Finanzierung. Das heißt: Der Finanzierungsbedarf von Toch-
tergesellschaften wird – soweit möglich – über interne Darlehens-
beziehungen abgedeckt. Diesem Leitgedanken entsprechend
erfolgte die Finanzierung der Tochtergesellschaften auch im Jahr
2008 hauptsächlich über die niederländische Finanzierungsge-
sellschaft Linde Finance B. V. und die Linde AG. Diese zentrale
Finanzierung ermöglicht ein einheitliches Auftreten an den Kapi-
talmärkten und stärkt unsere Verhandlungsposition ge genüber
Kreditinstituten und anderen Marktteilnehmern.
Die Konzerngesellschaften nutzen entweder Liquiditätsüber-
schüsse anderer Unternehmenseinheiten in Cash Pools (Deutsch-
land, Großbritannien, Frankreich, Italien, Schweiz, Skandinavien/
Baltikum, USA, Benelux-Länder, China und Australien) oder wer-
den mit Konzerndarlehen von der Linde Finance B. V. oder der
Linde AG ausgestattet. Daneben vereinbart das Konzern-Treasury
(siehe Glossar) vereinzelt auch Kreditlinien mit lokalen Banken, um
rechtlichen, steuerlichen oder sonstigen Gegebenheiten Rech-
nung zu tragen. Lokale Finanzierungen werden vor allem für
geringe Volumina und besondere Projekte eingesetzt.
Stand des syndizierten Kredits
Die Nettofinanzschulden, die im Zuge der BOC-Akquisition im
Jahr 2006 deutlich angestiegen waren, lagen zum Jahresende
2008 bei 6,423 Mrd. EUR (Vj. 6,427 Mrd. EUR).
Im Zuge der Refinanzierung der BOC-Akquisition haben wir die
ursprünglich 8,9 Mrd. GBP syndizierte Kreditfazilität (Term Loan)
inzwischen auf umgerechnet rund 900 Mio. EUR zurückgeführt.
Die ebenfalls syndizierte revolvierende Fazilität über 2 Mrd. EUR
(Revolver) dient auch als Back-up für unser 1-Mrd.-EUR-Com-
mercial-Paper-Programme (siehe Glossar). Zum Jahresende 2008
waren etwa 400 Mio. EUR von der Linde Finance B. V. begebene
Commercial Paper ausstehend. Beide Fazilitäten haben eine Lauf-
zeit bis 2011.
Kapitalmarktaktivitäten
Trotz des schwierigen Finanzmarktumfelds haben wir auch im
Jahr 2008 die Kapitalmärkte genutzt. Im Rahmen dieser Aktivi-
täten ist es uns gelungen, das Fristigkeitenprofil unserer Finanz-
schulden zu verbessern und damit die langfristige Finanzierung
unseres Unternehmens sicherzustellen. Nach der Begebung einer
300-Mio.-EUR-Festsatzanleihe über fünf Jahre im September plat-
zierte die Linde Finance B. V. zum Jahresende eine 600-Mio.-EUR-
Benchmarkanleihe mit siebenjähriger Laufzeit. Darüber hinaus
wurden über das Jahr verteilt insgesamt drei Privatplatzierungen
in Höhe von insgesamt 184 Mio. EUR und 6 Mrd. JPY begeben.
Unter dem 10-Mrd.-EUR-Debt-Issuance-Programme standen
zum Jahresende rund 3,5 Mrd. EUR an Emissionen in verschiede-
nen Währungen aus.
Von der im Jahr 2004 begebenen Wandelschuldverschreibung
über 550 Mio. EUR wurde der noch nicht gewandelte Betrag von
102 Mio. EUR in den ersten vier Monaten des Jahres in 1.853.668
Linde Aktien gewandelt.
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KONZERNLAGEBERICHT – Finanzierung und Liquiditätssicherung
Ausgewählte öffentliche Anleihen der Linde Finance B. V.
Emittent Rating Volumen Kuponin Prozent
Endfälligkeit ISIN
Linde Finance B. V. Baa1/BBB+ 1.000 Mio. € 4,375 24.04.2012 XS0297698853
Linde Finance B. V. Baa1/BBB+ 300 Mio. € 5,375 12.09.2013 XS0387377756
Linde Finance B. V. Baa1/BBB+ 600 Mio. € 6,750 08.12.2015 XS0403540189
Linde Finance B. V. Baa1/BBB+ 1.000 Mio. € 4,750 24.04.2017 XS0297699588
Linde Finance B. V. Baa1/BBB+ 300 Mio. £ 5,875 24.04.2023 XS0297700006
Linde Finance B. V. 1 Baa1/BBB+ 200 Mio. £ 5,875 29.04.2009 XS0146567580
Linde Finance B. V. 1 Baa1/BBB+ 200 Mio. £ 6,500 29.01.2016 XS0123544529
Linde Finance B. V. 1 Baa1/BBB+ 100 Mio. £ 12,25002.10.2017
Call-Recht ab 2012 GB0001082386
Nachrangige Anleihen1
Linde Finance B. V.
Baa3/BBB –
400 Mio. €
6,000
Ohne EndfälligkeitCall-Recht ab 2013
XS0171231060
Linde Finance B. V.
Baa3/BBB –
700 Mio. €
7,375
14.07.2066 Call-Recht ab 2016
XS0259604329
Linde Finance B. V.
Baa3/BBB –
250 Mio. £
8,125
14.07.2066 Call-Recht ab 2016
XS0259607777
1 Diese Anleihen sind nicht unter dem Debt-Issuance-Programme begeben worden.
Rating 2008
Rating-Agenturen Langfrist-Rating Ausblick Kurzfrist-Rating Ausblick
Moody’s Baa1 Stabil P-2 Stabil
Standard & Poor’s BBB+ Stabil A-2 Stabil
Rating
Seit 1999 wird die Bonität des Linde Konzerns von den inter-
national führenden Rating-Agenturen Moody’s und Standard &
Poor’s bewertet. Das Rating ist eine wesentliche Voraussetzung
für einen nachhaltig erfolgreichen Auftritt am Kapitalmarkt. Auch
nach der BOC-Akquisition ist ein Rating im so genannten Invest-
ment-Grade-Bereich unser erklärtes Ziel. Die Rating-Agenturen
haben – nur ein halbes Jahr nach der BOC-Akquisition – bereits
im Frühjahr 2007 das Rating von Linde um jeweils eine Stufe auf
BBB bzw. Baa1 hochgesetzt. Im April 2008 erfolgte eine weitere
Anhebung von Standard & Poor’s auf BBB +. Gleichzeitig wurden
die nachrangigen Anleihen auf Baa3/BBB – heraufgestuft und
erreichten damit den Investment-Grade-Bereich.
063Linde Finanzbericht 2008
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KONZERNLAGEBERICHT – Finanzierung und Liquiditätssicherung
Investitionen
Auch im vergangenen Geschäftsjahr haben wir bei unserer
Investitionsstrategie auf Kontinuität gesetzt. Der Investitionsent-
scheidungs- und -allokationsprozess ist für die Gruppe zentrali-
siert. So wird jede größere Investition durch ein zentrales Invest-
mentkomitee bzw. durch den Vorstand der Linde AG freigegeben.
Dementsprechend haben wir gezielt in die Bereiche investiert,
die Chancen auf überproportionales Wachstum bieten und die
Ertragskraft und Wettbewerbsfähigkeit des Konzerns erhöhen.
Insgesamt haben wir im Berichtsjahr 2008 Investitionen (ohne
Finanzanlagen) in Höhe von 1,470 Mrd. EUR (Vj. 1,035 Mrd. EUR)
getätigt. Gemessen am Konzernumsatz liegt die Investitionsquote
damit bei 11,6 Prozent (Vj. 8,4 Prozent).
Darüber hinaus haben wir auch im vergangenen Geschäfts-
jahr durch Investitionen in Akquisitionen und in konsolidierte
Unternehmen (125 Mio. EUR) sowie in weitere Finanzbeteiligun-
gen (88 Mio. EUR) dazu beigetragen, unsere international füh-
rende Wettbewerbsposition weiter zu stärken. Ein Beispiel für
diese Aktivitäten war der Erwerb der ausstehenden Anteile an
dem australischen Unternehmen Elgas. Diese Aufwendungen
eingerechnet, beträgt die Gesamtsumme der Investitionen im
vergangenen Geschäftsjahr 1,683 Mrd. EUR.
Mit 1,451 Mrd. EUR (Vj. 1,062 Mrd. EUR) haben wir den größten
Teil der Investitionen – wie in den vergangenen Jahren auch – für
den weltweiten Ausbau unseres Gasegeschäfts eingesetzt. Dabei
stand erneut die Erweiterung des wachstumsstarken On-site-
Geschäfts im Blickpunkt. Die Investitionsquote in unserer Gases
Division entwickelte sich im Zuge des weiteren Geschäftsausbaus
planmäßig. Sie lag im Berichtsjahr bei 15,2 Prozent und damit
über unserer mittelfristigen Zielsetzung, durchschnittlich 13 Pro-
zent bezogen auf den Umsatz dieser Division zu investieren.
Investitionen nach Divisionen
in Mio. € 2008 2007
Gases Division 1.451 1.062
Engineering Division 53 46
Sonstige Aktivitäten 1 – 34 – 73
Konzern (ohne Finanzanlagen) 1.470 1.035
Finanzanlagen 213 576
Konzern 1.683 1.611
1 Einschließlich Konsolidierungen.
Investitionen der Gases Division nach operativen Segmenten (ohne Finanzanlagen)
2008 2007
in Mio. € in Prozent in Mio. € in Prozent
Westeuropa 506 34,9 377 35,4
Amerika 295 20,3 213 20,1
Asien & Osteuropa 505 34,8 334 31,5
Südpazifik & Afrika 145 10,0 138 13,0
summe Gases Division 1.451 100,0 1.062 100,0
064 Linde Finanzbericht 2008
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KONZERNLAGEBERICHT – Investitionen
Linde Konzern
Die Linde Group hat als produzierendes Technologieunterneh-
men mit ihren Divisionen Gases und Engineering im Geschäfts-
jahr 2008 auf den unterschiedlichen Märkten weltweit ca. 7,9
Mrd. EUR (Vj. ca. 7,6 Mrd. EUR) für Beschaffung aufgewendet.
Gases Division
Im Berichtsjahr 2008 konnten wir trotz der anhaltend ungüns-
tigen Preisentwicklungen in Primärmärkten wie Stahl, Energie
oder Koks unsere Einkaufsziele im Rahmen des Wachstums- und
Synergieprogramms GAP (Growth and Performance) erreichen.
Der Einkauf deckt verschiedenste Bereiche ab und umfasst
unter anderem Energie, Gase, IT-Hard- und -Software, Health-
care-Equipment, Zylinder und Ventile, Tanks und Tankausrüstun-
gen, Fahrzeuge vom Lkw bis zum Pkw, aber auch Teile für Anla-
gen und kleinere Komplett-Anlagen. Um auch den zukünftigen
Aufgaben und Herausforderungen gerecht zu werden, haben
wir im Berichtsjahr 2008 weitere Maßnahmen zur Verbesserung
des Einkaufs und damit zur nachhaltigen Sicherung von markt-
gerechten Preisen und Einsparpotenzialen eingeleitet. Im Rah-
men dieser Maßnahmen ist es das Ziel, die internen Kunden mit
exzellenten Prozessen zu unterstützen, überdurchschnittliche
Einkaufsleistungen zu erzielen und Beschaffungsrisiken soweit
wie möglich zu minimieren.
Um dies zu erreichen, qualifizieren wir unsere Mitarbeiter
kontinuierlich – sowohl fachlich als auch im Hinblick auf ihre
Führungsqualitäten. Damit optimieren wir unsere Einkaufsorga-
nisationen und -prozesse weltweit im gesamten Konzern, immer
unter Berücksichtigung der jeweiligen Anforderungen unseres
Geschäfts. Leitlinie für diese Aktivitäten ist die High Performance
Organisation (HPO), die Kultur einer Hochleistungsorganisation,
die wir im gesamten Linde Konzern – und somit auch im Einkauf –
Schritt für Schritt etablieren werden.
Damit die Auswirkungen der verschiedenen HPO-Maßnah-
men im Einkauf sichtbar und steuerbar sind, haben wir eine glo-
bale „Einkaufs-Scorecard“ eingeführt. Mit Hilfe der Messgrößen
dieser „Scorecard“ können wir den Fortschritt auf unserem Weg
zu einer High Performance Organisation klar nachvollziehen.
Engineering Division
Die Situation auf den Beschaffungsmärkten für unser interna-
tionales Anlagenbaugeschäft war im Berichtsjahr von unter-
schiedlichen Tendenzen gekennzeichnet. So sind beispielsweise
die Stahlpreise deutlich gestiegen und haben im dritten Quar-
tal 2008 neue Rekordhöhen erreicht. Zudem war in den ersten
drei Quartalen die Auslastung bei unseren Herstellern unver-
ändert hoch, wodurch auch auf Herstellerseite das Preisniveau
insgesamt auf neue Höchstmarken kletterte. Allerdings konnte
bereits zu Beginn des vierten Quartals beobachtet werden, dass
die Stahlpreise nur noch durch die Verknappung der Herstellka-
pazitäten auf hohem Niveau gehalten werden konnten bezie-
hungsweise trotzdem leicht nachgaben. Zudem zeigten die
Hersteller – trotz guter Auslastung – gegen Jahresende bei der
Preisgestaltung wieder erheblich mehr Flexibilität als noch zu
Beginn des Jahres 2008.
Unvermindert angespannt war die Situation bei den Monta-
gedienstleistungen auf der Arabischen Halbinsel, einem Schlüs-
selmarkt für unsere Engineering Division. Nicht nur die Ver-
knappung an Zement, Baustahl und anderen Grundmaterialien,
sondern insbesondere der Mangel an qualifiziertem Montage-
personal hat die Beschaffung unseres Anlagenbaugeschäfts vor
große Herausforderungen gestellt.
Zur Jahresmitte 2008 haben wir ein international anerkanntes
und standardisiertes IT-Beschaffungssystem von SAP eingeführt
und damit die Linde eigene Beschaffungssoftware abgelöst. Zeit-
gleich wurde SAP-MM bei unseren großen europäischen Tochter-
gesellschaften sowie bei unserer indischen Niederlassung einge-
richtet. Im Jahr 2009 sollen die chinesischen und amerikanischen
Tochtergesellschaften folgen. Auf der Basis dieses zentralen
Beschaffungssystems werden wir unser globales Einkaufsnetz-
werk weiter ausbauen, unsere weltweiten Beschaffungsaktivitä-
ten noch stärker bündeln und damit weitere Synergien erzielen.
Als einen weiteren Schritt auf dem Weg zu einer High Perfor-
mance Organisation haben wir im Berichtszeitraum das Projekt
SCALE gestartet. Ziel dieses Projekts ist es, die Wettbewerbsfä-
higkeit unserer Gases Division im Bereich Luftzerlegungs-Anla-
gen nachhaltig zu stärken. Zu diesem Zweck soll die Kostenbasis
deutlich gesenkt und die Fertigstellungsdauer der Anlagen auf
24 Monate reduziert werden. Wesentliches Merkmal dieses Pro-
jekts: Über Standardisierungen und so genanntes Value Enginee-
ring Wiederholeffekte zu generieren. Erst dadurch bieten sich für
die Beschaffung die Voraussetzungen, um mit Lieferanten in län-
gerfristige Vereinbarungen einzutreten und somit die Kostenba-
sis für beide Seiten zu verringern.
Beschaffung
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KONZERNLAGEBERICHT – Beschaffung
Forschung und Entwicklung
Linde Konzern
Für einen global agierenden Technologiekonzern wie Linde ist
die kontinuierliche und zielgerichtete Forschung und Entwick-
lung eine wichtige Voraussetzung, um im internationalen Wett-
bewerb nachhaltig erfolgreich bestehen zu können. Unsere
Innovationsstärke ermöglicht es uns, ständig neue Anwen-
dungsgebiete für unsere Gase zu erschließen und Weiterent-
wicklungen und neue Verfahren unserer Anlagen zur Marktreife
zu bringen.
Insgesamt 104 Mio. EUR hat Linde im Geschäftsjahr 2008 für
Forschung und Entwicklung ausgegeben. Das sind 7 Mio. EUR
mehr als im Vorjahr. Ende Dezember 2008 waren 536 Mitarbeiter
in diesem Bereich tätig (Vj. 480): 267 in der Gases Division und
269 in der Engineering Division. Im Berichtszeitraum wurde kein
wesentliches F & E-Know-how von Dritten erworben.
Die ständig wachsende Bedeutung, die wir der systemati-
schen Innovationsförderung im Konzern beimessen, zeigt zum
Beispiel der Linde Group Inventors Club. Dieses Forum dient seit
2005 dazu, im Unternehmen weltweit Kreativität und neue Ideen
zu fördern. Dabei werden jeweils die zehn besten Patente, die
während eines Kalenderjahres angemeldet werden, mit Preisen
in den Kategorien „Technologische Innovation“ und „Innovation
mit dem höchsten finanziellen Nutzen“ ausgezeichnet.
Im vergangenen Jahr haben wir konzernweit 199 Erfindungen
erstmals zum Patent angemeldet. Am 31. Dezember 2008 waren
Linde-Technologien durch insgesamt 3.468 Patente geschützt.
Engineering Division
Technologische Innovationen sind für unsere Engineering Divi-
sion der Schlüssel, um im globalen Wettbewerb nachhaltig
erfolgreich zu sein. Die zentrale Abteilung für Forschung und Ent-
wicklung (F & E) unterstützt die für die jeweiligen Anlagentypen
verantwortlichen Einheiten bei der kontinuierlichen Verbesse-
rung ihrer Verfahren. Um die eigene Leistungsfähigkeit zu mes-
sen, hat dieser Bereich so genannte Key Performance Indicators
(KPIs, siehe Glossar) entwickelt, zum Beispiel für Wettbewerbs-
fähigkeit, Ressourcennutzung, Kooperationsfähigkeit, Außen-
und Innen kontakte, Innovationskraft sowie Qualität, Sicherheit
und Umweltschutz. Künftig sollen darüber hinaus Indikatoren für
umweltschonende Verfahrenstechnologien hinzukommen.
Alle Gesellschaften der Engineering Division verfügen über
ein eigenes Vorschlagswesen, das herausragende Ideen mit Prä-
mien honoriert. Eine zentrale Patentabteilung sorgt dafür, dass
die Rechte an innovativen technischen Lösungen frühzeitig für
Linde gesichert werden.
Die Division Engineering wendete im Berichtszeitraum insge-
samt 31 Mio. EUR (Vj. 29 Mio. EUR) für Forschungs- und Entwick-
lungsaktivitäten auf. Diese Mittel wurden schwerpunktmäßig für
Weiter- und Neuentwicklungen von Technologien im Bereich der
Produktlinien Luftzerlegungs-, Olefin-, Erdgas-, Wasserstoff- bzw.
Synthesegas- und Adsorptions-Anlagen eingesetzt.
Vor dem Hintergrund der Verknappung traditioneller Energie-
quellen ist die Untersuchung alternativer Rohstoffversorgungs-
pfade nach wie vor ein Schwerpunkt der Entwicklungstätigkeiten.
Dabei kommt insbesondere auch der Klima- und Umweltverträg-
lichkeit der Verfahren eine besondere Bedeutung zu. Bei der
mittelfristigen Sicherung der Energieversorgung haben Koh-
lekraftwerke – speziell in Industrienationen wie Deutschland,
aber auch in schnell wachsenden Volkswirtschaften wie China –
einen hohen Stellenwert. Aus diesem Grund haben wir unsere
so genannten Clean Coal-Aktivitäten im Energiebereich auch im
Geschäftsjahr 2008 konsequent fortgeführt. So ist Linde bei-
spielsweise eine Technologie-Partnerschaft mit Vattenfall Europe
Technology Research GmbH, einer Tochtergesellschaft der Vat-
tenfall Energy Group, eingegangen, um die CO2-Abtrennung aus
Kohlekraftwerken weiter voranzutreiben. Im Jahr 2008 wurde
das kohlebefeuerte Oxyfuel-Pilotkraftwerk in Schwarze Pumpe
(Deutschland) von Vattenfall eingeweiht, für das wir die Luftzer-
legungs- und die CO2-Verflüssigungs-Anlage gebaut haben.
Ganz grundsätzlich ist die Minderung von umwelt- und kli-
maschädlichen Abgasen ein übergreifendes Ziel unserer For-
schungs- und Entwicklungsaktivitäten. Zum Schutz der Umwelt
werden weltweit die Emissionsgrenzwerte für Schadstoffe, die
in die Atmosphäre gelangen, verschärft. Dies gilt auch für die
Stickoxide NOX, die den so genannten sauren Regen verursa-
chen können. Aufgrund der steigenden Technologieanforderun-
gen – insbesondere auch zur Nachrüstung bestehender Anla-
gen – entwickelt unsere Engineering Division gemeinsam mit
Partnern aus Wissenschaft und Industrie ein neuartiges System
zur Entstickung von Rauchgasen. Ein mögliches Einsatzfeld dafür
sind etwa die in Olefin-Anlagen eingesetzten Spaltöfen. Das
neue Konzept verwendet im Unterschied zu den konventionel-
len DeNOx-Stufen mit Ammoniak ein ungiftiges Reduktionsmittel
zum katalytischen (siehe Glossar) Abbau der Stickoxide zu Stick-
stoff. Im Unterschied zu traditionellen Systemen kann dieses Ver-
fahren problemlos auch bei den am Rauchgasaustritt üblichen
Temperaturen von 100 bis 150 °C eingesetzt werden.
Neben Kohle gibt es weitere Rohstoffquellen als Ersatz für
Erdöl – mit unterschiedlichen Zeithorizonten für die Nutzung. Eine
ganz neue, weit in die Zukunft gerichtete Quelle, sind Methan-
hydrate. Darunter versteht man Einlagerungsverbindungen (Kla-
thrate), bei denen Wassermoleküle Methan als Gastgas in einer
eisähnlichen Struktur umschließen. Zur Formung von Methanhy-
drat sind hohe Drücke und niedrige Temperaturen notwendig.
Gewaltige Mengen Methanhydrat werden in den maritimen Kon-
tinentalhängen und in Permafrostböden vermutet. Nach Schät-
zungen übersteigt ihre Energiemenge die der weltweit vorhan-
denen konventionellen Kohle-, Öl- und Erdgasvorkommen. Vor
diesem Hintergrund haben sich 30 Partner aus Wissenschaft
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und Industrie unter Leitung des Leibniz-Instituts für Meereswis-
senschaften an der Universität Kiel (Deutschland) zusammen-
geschlossen, um im Rahmen des mit Bundesmitteln geförder-
ten SUGAR-Verbundprojekts (Submarine Gashydrat-Ressourcen)
neue Wege der Nutzung von submarinen Hydratressourcen zu
beschreiten. Ziel ist die Entwicklung einer kompletten Methan-
hydrat-Infrastruktur, angefangen bei der Erkundung von Lager-
stätten in Meeressedimenten über den Abbau mit einer gleich-
zeitigen Sequestrierung von Kohlendioxid bis hin zum Transport
zu den Verbrauchszentren. Unsere Engineering Division bearbei-
tet zusammen mit Partnern das Teilprojekt Gashydrattransport in
Pelletform.
Mit Blick auf eine nachhaltige klima- und umweltschonende
Energieversorgung wird auch die effiziente Nutzung biogener
Rohstoffquellen immer wichtiger. So arbeiten wir in einem Ent-
wicklungsprojekt aus dem Bereich der Adsorptionstechnik an
einem effizienten Prozess zur Abtrennung von CO2 aus Biogas
(Biogas Upgrading). In diesem Prozess wird Methan aus Abfall-
stoffen verschiedener biologischer Quellen (z. B. Klärschlamm,
Abfälle aus der Lebensmittelindustrie oder Gülle) für die Energie-
erzeugung gewonnen. Mit Hilfe eines Druckwechseladsorptions-
Verfahrens wird Methan in einer Qualität erzeugt, das direkt in
Leitungsnetze eingespeist bzw. in Verbrennungsmotoren einge-
setzt werden kann (Fuel Grade Methane, FGM). Die Aufbereitung
des Biogases zu FGM kann in dezentralen Anlagen erfolgen, bei
denen nur geringe Investitions- und Betriebskosten veranschlagt
werden müssen.
Die im Vorjahr begonnene Arbeit an einem thermischen BTH-
Verfahren zur Wasserstoffherstellung aus Biomasseabfall (BTH =
Biomass to Hydrogen) haben wir im Berichtsjahr fortgeführt. Der
Prozess wird derzeit in Form einer Prototyp-Produktionsanlage
für die Hydromotive GmbH & Co. KG in Leuna (Deutschland) zur
Deckung des Bedarfs an Flüssig-Wasserstoff für Demoprojekte im
Automobilbereich umgesetzt.
Ein weiterer Schwerpunkt unserer F & E-Tätigkeit zielt auf die
Steigerung der Energieeffizienz von Prozessen. Diesen Ansatz
verfolgen wir grundsätzlich in allen Produktlinien, besonders
intensiv bei Luftzerlegungs-Anlagen. Die adsorptive Gewinnung
von Sauerstoff und Stickstoff stellt in diesem Bereich vor allem
bei kleineren Produktströmen eine wirtschaftliche Alternative zu
den konventionellen kryogenen Verfahren dar. Durch die gezielte
Weiterentwicklung der Verfahren haben wir neue Meilensteine
sowohl hinsichtlich der Anlagengrößen als auch hinsichtlich der
erzielbaren Produktreinheiten erreicht. So bietet die neue Gene-
ration der Linde O2-VPSA-Technologie Sauerstoff-Anlagen mit
Produktströmen bis über 6.000 Nm3/h. Kompakte Anlagen bis
ca. 2.000 Nm3/h werden in Containerbauweise angeboten.
Für die Erzeugung der Edelgase Krypton und Xenon haben wir
auf Basis der Erfahrung aus früheren Projekten ein neues Anla-
genkonzept entwickelt. Dabei erfolgt die Auftrennung – ausge-
hend von einem angereicherten flüssigen Kr-Xe-Sauerstoff-Strom
aus einer Luftzerlegungs-Anlage – in mehreren aufeinander fol-
genden adsorptiven und destillativen Reinigungsschritten. Die
beiden Edelgase werden aus der Luft gewonnen und werden
beispielsweise in der Beleuchtungs- und Lasertechnik einge-
setzt. Die erste Anlage nach diesem Konzept wollen wir im Jahr
2009 in Beilun (China) für Linde Gas Ningbo errichten.
Gases Division
In der Gases Division haben wir im Berichtsjahr 73 Mio. EUR (Vj.
68 Mio. EUR) für Forschung und Entwicklung aufgewendet.
Wie schon in den Jahren zuvor haben wir auch im Berichts-
zeitraum abermals einen beträchtlichen Teil dieser Mittel ein-
gesetzt, um Prozesse bei unseren Kunden zu verbessern und
gemeinsam gasetechnische Anwendungen und Verfahren zu ver-
bessern und weiterzuentwickeln. Mit diesem Ansatz gelingt es
uns, Kunden langfristig und auf der Basis einer vertrauensvollen
Zusammenarbeit an unser Unternehmen zu binden. Die Kunden
ihrerseits profitieren von einer höheren Produktivität und neues-
ten technologischen Verfahren, die wir ihnen nach erfolgreicher
Entwicklung anbieten können. Auf diese Weise lassen sich auch
langfristige Forschungs- und Entwicklungsprojekte umsetzen.
Gleichzeitig gewährleistet der enge Kontakt mit den Kunden,
dass nur solche Lösungen weiterverfolgt werden, die das Poten-
zial haben, wirtschaftlich verwertbar und erfolgreich zu sein.
Im Folgenden zeigen wir anhand ausgewählter Beispiele,
welche Schwerpunkte wir bei unseren F & E-Aktivitäten im Jahr
2008 in der Gases Division gesetzt haben:
Für WuXi PharmaTech (Shanghai, China), ein auf F & E spezia-
lisiertes Unternehmen für die Bereiche Pharmazie, Biotechnolo-
gie und Medizintechnik, haben wir ein schlüsselfertiges Konzept
zur Energieeinsparung, hohen Produktausbeute und Kapazitäts-
steigerung auf Basis unseres anwendungstechnischen Produkt-
portfolios für die Pharmaindustrie umgesetzt. Dabei haben wir
einzelne Komponenten weiterentwickelt und exakt auf den Pro-
zess bei unserem Kunden im Werk Shanghai ausgerichtet. WuXi
PharmaTech arbeitet mit den weltweit führenden Pharmaun-
ternehmen zusammen und benötigt für seine Forschungs- und
Entwicklungsaktivitäten in allen Erdteilen innovativste Techno-
logien – dazu haben wir im Jahr 2008 eine entsprechende Engi-
neering- und Servicevereinbarung abgeschlossen.
Ein weiteres Beispiel aus dem Bereich Chemie und Ener-
gie sind unsere Entwicklungsarbeiten für die Papierindustrie.
Hintergrund dieser Aktivitäten sind die steigenden Anforde-
rungen an die Papierqualität wie auch die Reduzierung schäd-
licher Umwelteinflüsse während des gesamten Produktionspro-
zesses. Unsere patentierten Lösungen ADALKA, GRAFICO und
CODIP verbessern den Prozess der Papierherstellung nachhaltig,
unter anderem durch Einsatz von Calciumcarbonat zur Verbesse-
rung der Oberflächenbeschaffenheit der Papiere. Der kanadische
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Papierkonzern ABITIBI Consolidated setzt unsere Verfahren auf
Basis einer Lizenzvereinbarung erfolgreich ein. Das Unterneh-
men plant, diese Technologie als Standardprozess in allen Wer-
ken der Gruppe weltweit einzusetzen.
Eine ähnliche Vereinbarung konnten wir im Berichtsjahr auch
im Bereich Metallurgie & Glas mit Aleris Europe (Neuhausen am
Rheinfall, Schweiz), einem führenden Anbieter von Aluminium-
Walz- und -Profilerzeugnissen, abschließen. Für das Aluminiumre-
cycling haben wir erfolgreich unsere AIROX-Technologie in einem
der deutschen Werke von Aleris getestet. Dabei konnten wir
die Prozesse nicht nur wirtschaftlicher gestalten, sondern auch
erhebliche Energieeinsparungen erzielen. Zudem gelang es uns,
die Ausbeute an Aluminium sowie die Standzeit der Feuerfest-
Ausmauerung des Ofens bei höherem Durchsatz konstant zu hal-
ten. Im Rahmen einer Lizenzvereinbarung wird Aleris alle seine
europäischen Werke auf diese Technologie umstellen – und
damit auch seine CO2-Emissionen deutlich senken.
Ein weiteres Beispiel aus der Metallurgie, und zwar dem Stahl-
bereich, ist unser innovatives REBOX®-DFI-Verfahren, mit dem das
Stahlband in Durchlauföfen sehr schnell erhitzt und gereinigt wer-
den kann. Durch den direkten Kontakt der Sauerstoff-Brennstoff-
Flammen mit der gesamten Oberfläche des Stahlbandes wird
dieses extrem schnell aufgeheizt und von Restölen wie auch Fest-
stoffpartikeln, die aus dem Produktionsprozess stammen, gerei-
nigt. Damit kann die Bandreinigung vor dem Ofen deutlich verein-
facht werden oder sie kann sogar entfallen. Das Verfahren trägt
also dazu bei, die Produktionskapazität einer Bandanlage einfach
und wesentlich zu erhöhen und bietet damit erhebliche Potenzi-
ale im Hinblick auf Wirtschaftlichkeit und Qualität. Zur exklusiven
Vermarktung des REBOX®-DFI-Verfahrens in neu zu errichtenden
Durchlauf-Glühöfen für Bandanlagen haben wir eine Vereinba-
rung mit der SMS Demag AG (Düsseldorf, Deutschland), einem
Unternehmen der SMS Group, abgeschlossen. SMS Demag kann
damit als einer der weltweit führenden Ausrüster für die Stahlin-
dustrie bei neuen Bandanlagen eine innovative Brennertechnolo-
gie anbieten und entsprechende Wettbewerbsvorteile nutzen.
Auf dem Gebiet der Metallverarbeitung haben wir eine län-
gerfristige Kooperation mit der Universität der Bundeswehr in
München geschlossen und ein Kompetenzzentrum für „Fort-
schrittliche Lichtbogenprozesse“ gegründet. Beide Seiten brin-
gen hier ihre jeweiligen Kompetenzen ein, um das so genannte
Plasma-Stichloch-Verfahren für den breiten industriellen Ein-
satz weiterzuentwickeln. Diese Methode, die eine Lücke zwi-
schen der klassischen Lichtbogen-Schweißtechnik und dem
Laser-Schweißen schließt, kann im Rohrleitungsbau, im Schiffs-
bau, aber auch im Druckkesselbau eingesetzt werden und dort
die Wirtschaftlichkeit des Schweißens erheblich verbessern. Bei
den Forschungsarbeiten stehen neben der geeigneten Prozess-
führung verschiedene Werkstofffragen im Vordergrund. Sie sol-
len im Rahmen einer Doktorarbeit geklärt werden. Die Kombi-
nation aus Grundlagenforschung, gerätetechnischer Ausrüstung
und dem Wissen um die spezifischen Anforderungen verschiede-
ner Industrien führt hier auf schnellstem Weg zum Erfolg.
Zur Absicherung unserer innovativen Technologien und der
damit verbundenen Lösungen haben wir im Berichtsjahr zahlrei-
che Erfindungen zum Patent angemeldet. Diese bilden die Basis
für eine ständige Verbesserung der Produktionsprozesse unserer
Kunden, aber auch für neue innovative Verfahren und Technolo-
gien, die bislang noch nicht verfügbar waren und zu deutlichen
Wettbewerbsvorteilen in diversen Industrien führen. Wir haben
mit unseren F&E-Aktivitäten die Grundlage geschaffen, um auch
in konjunkturell schwierigen Zeiten erfolgreich zu bleiben. Durch
die Konzentration auf die Entwicklung besonders umweltver-
träglicher Produktionsprozesse erfüllen wir zudem die deutlich
gestiegenen Kundenanforderungen.
Global Business Unit Healthcare
Die Förderung von Forschung und Entwicklung hat für unser glo -
ba les Geschäftsfeld Healthcare (medizinische Gase) eine beson-
dere Bedeutung: Nur kontinuierliche Innovationen und Verbes-
serungen bei bestehenden Produkten und Dienstleistungen er-
schließen neue Märkte in diesem zukunftsträchtigen Segment.
Wir unterstützen insbesondere Forschungsarbeiten, die sich auf
die medizinische Anwendung von Gasen sowie auf die Entwick-
lung medizinischer Geräte für die Intensivtherapie von Atem-
wegserkrankungen konzentrieren.
Mit dem so genannten GEMI-Fund stellen wir in regelmäßi-
gen Abständen gemeinsam mit der Harvard Medical International
School (einer gemeinnützigen Organisation der Harvard Medical
School) und dem schwedischen Karolinska Institute (einer der
führenden medizinischen Hochschulen Europas) 1 Mio. USD für
die Innovationsforschung zur Verfügung. Das Geld wird jeweils
auf fünf bis zehn Projekte verteilt, die medizinische Anwendun-
gen von Gasen wie Sauerstoff, Xenon, Stickstoffmonoxid, Koh-
lenmonoxid und Kohlendioxid bei der Vorbeugung, Diagnose und
Therapie von Erkrankungen erforschen. Mit der Förderung dieser
Forschungsprojekte tragen wir dazu bei, gasförmige Arzneimittel
in der Medizin weiter zu etablieren. Auch mit dem so genannten
Inspire Award, den wir seit 2005 vergeben, unterstützen wir die
empirische Forschung bei der klinischen Anwendung von Gasen.
Dank der intensiven Forschung von Linde auf diesen Gebieten
sind die potenziellen Anwendungbereiche von Gasen in der
Medizin inzwischen vielfältiger denn je: Sie reichen vom effizi-
enten Einsatz von Stickstoff- und Kohlenmonoxid bei der Malaria-
therapie, bis zur Sauerstofftherapie bei Schlaganfällen.
Global Business Unit Electronics
Die Solarzellenindustrie erlebte im Berichtsjahr einen Wachs-
tumsboom. Neue Produktionsstätten entstanden weltweit, ins-
besondere in Europa und Ostasien. Dies ist für die Industriegase-
Branche von großer Bedeutung, weil Gase bei der Fertigung
von Solarzellen eine wichtige Rolle spielen und aus mehreren
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Verfahrensschritten (Ätzen, Dotieren, Schichtabscheiden) nicht
wegzudenken sind. Allerdings kommen dabei auch klimaschädli-
che Gase zum Einsatz, insbesondere beim Reinigen von Prozess-
kammern. Dies gilt vor allem für Schwefelhexafluorid (SF6) und
(Stickstofftrifluorid) NF3. Ein SF6-Molekül trägt 22.000 mal mehr
zur globalen Erwärmung bei als ein CO2-Molekül, bei einem NF3-
Molekül beträgt der Faktor 11.000.
Deshalb konzentrieren sich die Forschungs- und Entwick-
lungsaktivitäten unserer Global Business Unit Electronics darauf,
das Entweichen dieser Gase in die Atmosphäre zu reduzieren
oder gar zu verhindern – indem sie recycelt werden oder indem
die Verfahrensschritte mit anderen, weniger schädlichen Gasen
durchgeführt werden. So bieten wir eine Lösung an, mit dem
sich die Hälfte des – aus Umweltschutzgründen – nicht genutz-
ten SF6 aus der Abscheidungskammer nach dem Reinigungs- in
den Produktionsprozess zurückführen lässt. Mit dieser Technolo-
gie werden die Gasereste in einem geschlossenen Kreislauf zu
100 Prozent zurückgewonnen und kostengünstig wiederverwen-
det. Zwei dieser SF6-Recycling-Anlagen sind bereits in Solarzel-
lenfabriken in Deutschland in Betrieb.
Es gibt darüber hinaus auch Wege, auf den Einsatz von Treib-
hausgasen für Reinigungszwecke komplett zu verzichten und das
Fluor – das eigentlich aktive Reinigungsmedium – direkt dort zu
erzeugen, wo es benötigt wird. Reines Fluor trägt im Gegensatz
zu NF3 nicht zum Treibhauseffekt bei. Tests im Linde Entwick-
lungslabor in San Marcos (Kalifornien) haben gezeigt, dass reines
Fluor die Reinigung deutlich beschleunigt und qualitativ verbes-
sert. Der Einsatz von Fluor erhöht also die Produktivität und senkt
den NF3-Verbrauch. Die Umstellung von NF3 auf den Fluor-Gene-
rator kann ohne größere Änderungen an den bestehenden Ver-
sorgungseinrichtungen vorgenommen werden. Linde hatte die
Technologie bereits Ende der 1990er Jahre entwickelt und seit
2003 Erfahrungen mit On-site-Generatoren von Fluor bei Kun-
den aus der Halbleiterbranche gesammelt. Es war deshalb nahe-
liegend, diesen Prozess auch bei der Produktion von Solarzellen
anzuwenden. Fluor-Generatoren stehen inzwischen bei mehr als
20 Kunden aus der Halbleiter-, Solarzellen- und LCD-Industrie.
Wasserstofftechnologie
Als Vorreiter bei der Weiterentwicklung der zukunftsträch-
tigen Wasserstofftechnologie gelang es uns im Berichtsjahr
unter anderem, einen neuen Trailer für mobile Betankungen
mit komprimiert-gasförmigem Wasserstoff bei einem Druck von
700 bar zu entwickeln. Linde präsentierte im Oktober 2008 auf
der H2Expo, der internationalen Fachmesse für Wasserstoff-
und Brennstoffzellentechnologien in Hamburg, das neue Fahr-
zeug, das zur mobilen Versorgung von Brennstoffzellenfahrzeu-
gen dient. Der 14 Meter lange und bis zu 35 Tonnen schwere
„trailH2™ Gas“ enthält 18 Flaschenbündel für den bei 300 bzw.
teilweise auch bei 450 bar gespeicherten Wasserstoff. Über zwei
verschiedene Hochdruckkupplungen, die ein schnelles Betanken
erlauben, kann der Trailer durch einen Kompressor Fahrzeuge
mit 350 bzw. mit 700 bar betanken, unter anderem das Merce-
des-Benz-A-Klasse-Modell „f-cell“.
Neu ist auch ein innovatives Kühlsystem (Ultra Low Cold Fill)
zur Vorkühlung des Wasserstoffs für die Hochdruckbetankung,
um die Betankungszeit zu verkürzen. Ein Wasserstofffahrzeug
kann so innerhalb von drei Minuten mit fünf Kilogramm Wasser-
stoff bei einem Tankdruck von 700 bar befüllt werden. Damit tra-
gen wir den technischen Anforderungen der Automobilhersteller
an die Wasserstoffbetankung von Pkw Rechnung.
In diesem Zusammenhang erforscht Linde auch die Einsatz-
möglichkeiten so genannter ionischer Flüssigkeiten in Kom-
pressoren, mit denen sich Wasserstoff verdichten lässt. Diese
Technologie findet bereits bei der weltweit modernsten und leis-
tungsfähigsten Wasserstofftankstelle ihrer Art in Berlin Verwen-
dung, die Linde im September 2008 für den Mineralölkonzern
TOTAL auf 700 bar erweitert hat. Anstelle eines festen, metalle-
nen Kolbens in einem konventionellen Kompressor kommt eine
ionische Flüssigkeit zum Einsatz. Die Vorteile: wesentlich gerin-
gere Reibungsverluste, eine höhere Verdichtungsleistung sowie
längere Wartungszyklen. Die Tankstelle in Berlin verfügt zudem
über eine neue 900-bar-Hauptverdichterstufe und bietet damit
täglich 14 Bussen und 40 Pkw optimale Bedingungen für das
Tanken von flüssigem oder gasförmigem Wasserstoff.
Forschung und Entwicklung
Aufwendungen (in Mio. €) Mitarbeiter (Anzahl)
2008 2007 2006 2005 1 2004 2008 2007 2006 2005 2004
Gases Division 73 68 72 61 56 267 238 317 319 313
Engineering Division 31 29 20 16 16 269 242 121 98 98
Fortgeführte Aktivitäten 104 97 92 77 72 536 480 438 417 411
1 Angepasst.
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KONZERNLAGEBERICHT – Forschung und Entwicklung
Corporate Responsibility (CR)
Nachhaltiges Handeln gehört zur Tradition von Linde und ist aus-
drücklich in den Unternehmensgrundsätzen verankert. Im Dialog
mit unseren Stakeholdern – unseren Kunden, Lieferanten, Akti-
onären und Mitarbeitern – stellen wir uns unserer unternehme-
rischen Verantwortung. Ein vorrangiges Ziel ist es dabei, unsere
vielfältigen Produktionsprozesse und Produkte nicht nur unter
dem Aspekt der Rentabilität zu beurteilen, sondern ebenso ihre
ökologischen und sozialen Auswirkungen so präzise wie möglich
zu erfassen und zu steuern.
Mit Blick auf die gesamtgesellschaftliche Diskussion stehen
die Themenfelder Umwelt- und Klimaschutz sowie Energiesicher-
heit im Mittelpunkt unseres jüngsten, im November 2008 veröf-
fentlichten CR-Reports. Wir beschreiben darin detailliert Gasean-
wendungen und Technologien, die beispielsweise erneuerbare
Energien wirtschaftlich nutzbar machen, den Ressourcenver-
brauch senken können oder die dazu beitragen, Abfälle und
Emissionen zu reduzieren.
Insgesamt haben wir im Berichtsjahr die Ziele, die wir uns im Rah -
men unserer CR-Aktiviäten gesetzt hatten, weitestgehend erreicht.
Corporate Responsibility Management
Um CR mit den entsprechenden Programmen und Maßnahmen
so effizient wie möglich im Unternehmen umzusetzen, haben wir
klar umgrenzte Handlungsfelder definiert: Mitarbeiter, SHEQ 1,
Gesellschaft, Ethik & Compliance, Kapitalmarkt. Unter Letzterem
verstehen wir den Dialog mit ethisch orientierten Investoren
(Socially Responsible Investments).
Aufgabe der Abteilung Corporate Responsibility ist es, ge -
meinsam mit den Fachabteilungen Ziele in den jeweiligen Hand-
lungsfeldern festzulegen und umzusetzen.
Corporate Responsibility bei Linde wird durch ein hochran-
gig besetztes Gremium, das so genannte CR-Council, gesteuert.
Mitglieder des Councils sind der Vorsitzende des Vorstands der
Linde AG, Professor Dr. Wolfgang Reitzle, Dr. Aldo Belloni, Mit-
glied des Vorstands, sowie die konzernübergreifend Verantwort-
lichen für Corporate Communications & Investor Relations, Human
Resources, Internal Audit, Legal und SHEQ.
CR-Roadmap 2008/09
Im Geschäftsjahr 2008 konnten wir wichtige Meilensteine auf
unserem Weg zum gezielten Ausbau unserer CR-Aktivitäten (CR-
Roadmap) erreichen. Dazu zählen unter anderem:
3 erstmalige Einbeziehung unabhängiger Dritter in die Verifizie-
rung ausgewählter CR-Kennzahlen,
3 die Entwicklung eines Key Performance Indicators (KPI) für
Umweltinnovationen in der Engineering Division,
3 die Einführung eines web-basierten Instruments zur konzern-
weiten Erhebung von Umweltdaten,
3 neue Kooperationen mit Hochschulen zur Förderung des Inge-
nieurnachwuchses.
Im laufenden Geschäftsjahr 2009 werden wir vor allem den Dia-
log mit unseren Kunden im Bereich Umwelt- und Klimaschutz
intensivieren. Eine weitere wichtige Zielsetzung ist die fortlau-
fende qualitative Verbesserung der Erfassungsprozesse und Kon-
solidierung unserer nichtfinanziellen Kennzahlen.
Mitarbeiter
Der Bereich Human Resources (HR) ist auf Konzernebene als Glo-
bal Support Function verantwortlich für die Beratung und Unter-
stützung aller Unternehmenseinheiten in Personalfragen.
Neben der Neuausrichtung der eigenen Organisationsstruk-
tur und stärkeren Einbindung aller HR-Manager in die HR-Stra-
tegie weltweit, war die Vorbereitung der Einführung eines glo-
bal einheitlichen Personalmanagementsystems im Geschäftsjahr
2008 ein Schwerpunkt der HR-Tätigkeit. In das neue System wur-
den die Anforderungen für ein CR-Reporting gemäß internatio-
nal anerkannten Standards integriert. Mit diesen Maßnahmen
haben wir die Grundlagen für eine weltweit leistungsstarke und
qualitativ hochwertige Personalarbeit geschaffen, die das Errei-
chen unserer wirtschaftlichen Ziele in jeder Hinsicht unterstüt-
zen wird.
People Excellence
Um unsere Wettbewerbsfähigkeit – auch in einem schwierigen
Umfeld – weiter zu stärken, haben wir bereits zu Beginn des Jah-
res 2008 ein ganzheitliches Konzept zur nachhaltigen Prozess-
optimierung und Produktivitätssteigerung eingeführt: HPO (High
Performance Organisation). Dieses Programm, mit dem wir Linde
Schritt für Schritt zu einer Hochleistungsorganisation entwickeln
werden, stellt hohe Anforderungen an jeden einzelnen unse-
rer weltweit annähernd 52.000 Mitarbeiter. „People Excellence“
bezeichnet einen wichtigen, dem Bereich HR zugeordneten Bau-
stein der HPO-Philosophie. Dabei ist es unser Ziel, durch pass-
genaue, individuelle Weiterbildungsmaßnahmen sicherzustellen,
dass Mitarbeiter unterschiedlichster Hierarchieebenen bestmög-
liche Arbeitsergebnisse erzielen können.
Unter dem Begriff Linde University haben wir die Führungs-
kräfteentwicklung und das Talent Management (Führungsnach-
wuchs-Förderung) bei Linde gebündelt. Neuer Partner der Linde
University ist die Universität Oxford. Im Rahmen dieser Koopera-
tion haben wir im Dezember 2008 an der englischen Traditions-
universität unter dem Titel „Unternehmerischer und strategischer
Weitblick“ mit 45 Führungskräften den ersten von insgesamt drei
Programmteilen unseres Global Leadership Development Circle
1 Safety, Health, Environment, Quality.
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(GLDC) durchgeführt. Der GLDC ist ein wesentlicher Baustein
unserer Führungskräfteentwicklung.
Nachwuchs: neue Hochschulkooperationen
Im Berichtsjahr hat unsere Engineering Division über ihre Toch-
tergesellschaft Selas-Linde einen Kooperationsvertrag mit der
Fachhochschule Deggendorf (Deutschland) geschlossen. Im
Zuge dieser Zusammenarbeit werden wir ein verfahrenstechni-
sches Labor an der Fachhochschule unterstützen und gemein-
sam Forschungsthemen weiterentwickeln, die einen engen
Bezug zu unserem Geschäft haben. Ein Beispiel hierfür ist die
Umwandlung von organischen Abfallstoffen zu Biogas. Wir wer-
den Semester- und Diplomarbeiten betreuen und den Studenten
der Fachhochschule die Möglichkeit zu Praxissemestern in unse-
rem Unternehmen bieten.
Darüber hinaus ist unsere Tochtergesellschaft Linde-KCA-
Dres den Partner eines so genannten Dualstudienganges zum/
zur Mon tageingenieur/-in an der Dresden International Univer-
sity (DIU). Hier sollen die Studenten bereits im Laufe ihrer Aus-
bildung mit betrieblichen Arbeitsweisen auf der einen und fun-
dierten wissenschaftlichen Kenntnissen auf der anderen Seite
auf zukünftige Aufgaben im Unternehmen vorbereitet werden.
Nach ihrer dreieinhalbjährigen Ausbildung erwerben sie zwei
Abschlüsse gleichzeitig: Industriemechaniker/-in und Bachelor
of Engineering (B. Eng.).
Auszeichnung für die Personalarbeit von Linde Gas Deutschland
Die für die regionale Mitarbeiterentwicklung zuständige Perso-
nalabteilung der Deutschland-Organisation unserer Gases Divi-
sion hat für ihre 2.500 Mitarbeiter einen Kontinuierlichen Qua-
lifizierungsprozess (KQP) entwickelt. Ausgehend von einer
umfangreichen Bedarfsanalyse in den verschiedenen Bereichen
des Unternehmens definierten unsere Personalexperten diffe-
renzierte Stellenprofile, die aufeinander aufbauen. Jeder Mitar-
beiter – ob Monteur oder Ingenieur – erhält mit KQP eine klare
Entwicklungsperspektive und damit die Chance, sich für eine
neue, herausfordernde Funktion in unserem Unternehmen zu
qualifizieren. Wir haben die dazu passenden Schulungsmodule
entwickelt, die mit einer Zertifizierung abschließen. Ziel dieses
ganzheitlichen Konzepts ist es, das „Wissen, Können und Wol-
len“ der Mitarbeiter kontinuierlich zu verbessern – und damit
die Leistungsfähigkeit des gesamten Unternehmens weiter zu
stärken. Mit diesem Konzept hat Linde im September 2008 den
Deutschen Personalwirtschaftspreis gewonnen, der auf der Fach-
messe „Zukunft Personal“ in Köln zum 16. Mal verliehen wurde.
Unternehmenskultur
Seit unserer Übernahme des britischen Wettbewerbers BOC
Group im September 2006 messen wir regelmäßig den Erfolg
unserer vielfältigen Maßnahmen zur Integrationsförderung.
Nach zwei vorangegangenen Umfragen haben wir im Oktober
2008 eine dritte, abschließende Mitarbeiterbefragung durchge-
führt. Weltweit beantworteten mehr als 2.000 Mitarbeiter aller
Hierarchieebenen 40 Fragen zu den Faktoren, die wir für unsere
Unternehmenskultur als wesentlich erachten, also Themenfel-
der wie Effizienz, Motivation, persönliche Entwicklungsmöglich-
keiten oder auch Kundenorientierung. Das Ergebnis zeigt insge-
samt, dass sich die Linde Group auch aus Sicht ihrer Mitarbeiter
auf dem richtigen Weg befindet. Im Vergleich mit den Befragun-
gen aus den Jahren 2006 und 2007 können sich unsere Mitarbei-
ter noch stärker mit der Vision, der Strategie, der Führung und
den Zielen des neu aufgestellten Unternehmens identifizieren.
Vereinbarkeit Familie und Beruf
Seit dem Jahr 2005 hat Linde eine Reihe von Maßnahmen ein-
geleitet, die es unseren Mitarbeitern ermöglichen, private und
berufliche Ziele noch besser miteinander zu verbinden. Dabei
arbeiten wir seit zwei Jahren mit einem Beratungs- und Vermitt-
lungsservice zusammen, der Dienstleistungen rund um das The-
menfeld Familie vermittelt. Es steht allen Linde Mitarbeitern in
Deutschland frei, diesen Service in Anspruch zu nehmen. Die
Kosten der Vermittlung übernimmt das Unternehmen.
Im Geschäftsjahr 2008 haben wir zudem den Arbeitskreis
„Familie und Beruf“ ins Leben gerufen. In diesem Kreis bera-
ten Vertreter der Personalabteilung und des Betriebsrats über
zukünftige, darüber hinausgehende Maßnahmen.
Mitarbeitervertretung
Die Zusammenarbeit unseres Unternehmens mit Mitarbeitern,
Arbeitnehmervertretern und Gewerkschaften gestalten wir kon-
struktiv und streben dabei einen fairen Ausgleich zwischen den
wirtschaftlichen Interessen des Unternehmens und den Interes-
sen der Beschäftigten weltweit an. Die Linde Group erkennt das
Recht ihrer Mitarbeiter an, sich gewerkschaftlich zu organisieren.
Im Jahr 2008 waren 50,6 Prozent unserer Mitarbeiter über Kollek-
tivvereinbarungen beschäftigt (2007: 51,2 Prozent). In Deutsch-
land regelt das Betriebsverfassungsgesetz die Zusammenarbeit
von Unternehmensleitung und Belegschaftsvertretern. Hier ver-
fügt unser Unternehmen über eine zweistufige Arbeitnehmer-
vertretung, die sich aus Betriebsräten in den dezentralen Einhei-
ten und einem Konzernbetriebsrat zusammensetzt. Zusätzlich zu
diesem zweistufigen Mitbestimmungssystem hat Linde seit eini-
gen Jahren einen europäischen Betriebsrat. Dieses Gremium för-
dert den Informationsaustausch der Arbeitnehmervertreter über
nationale Grenzen hinweg.
Altersversorgung
In vielen Ländern trägt Linde mit betrieblichen Altersversor-
gungssystemen als Teil des Gesamtvergütungspakets zur Siche-
rung der Versorgungssituation und des Lebensstandards seiner
Mitarbeiter auch im Ruhestand bei. Damit stärkt das Unterneh-
men seine Position als attraktiver Arbeitgeber. Die bestehen-
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den Versorgungssysteme sind als „defined contribution“ und
„defined benefit“-Pensionspläne (siehe Glossar) konzipiert. Der
Konzern bietet in 28 Ländern insgesamt 75 wesentliche „defi-
ned benefit“-Pensionspläne. Sie sind in ihrer Ausgestaltung
jeweils auf die länderspezifischen Sozialsysteme und die lokale
Steuergesetzgebung ausgerichtet. Grundsätzlich lässt sich zwi-
schen rein firmenfinanzierten Plänen, ausschließlich arbeitneh-
merfinanzierten Plänen (so genannte Entgeltumwandlung) und
Mischformen unterscheiden.
Die Förderung der Eigeninitiative der Mitarbeiter wird bei den
betrieblichen Altersversorgungssystemen immer wichtiger. Die
Eigenleistung von Mitarbeitern wird dabei in Pensionsplänen
im Rahmen der Entgeltumwandlung ermöglicht und mit einer
so genannten matching contribution, also durch eine Zuzahlung
des Arbeitgebers zum Eigenbeitrag des Mitarbeiters, gefördert.
In vielen Ländern wird die Entgeltumwandlung zudem steuerlich
begünstigt.
Risikokontrolle und Kostentransparenz sind – insbesondere
mit Blick auf die weltweit steigende Lebenserwartung und vor
dem Hintergrund der derzeitigen Finanzkrise – wichtige Grund-
prinzipien bei der langfristigen Ausrichtung von Pensionsplänen.
Linde hat zur Einhaltung dieser Grundsätze im Jahr 2008 eine
Reihe von Maßnahmen getroffen und beispielsweise ein „Glo-
bal Pension Committee“ eingerichtet. Die Aufgabe dieses Gre-
miums umfasst etwa die sachgerechte Marktpositionierung von
neu gestalteten Pensionsplänen (als Teil des Gesamtvergü-
tungspakets der Mitarbeiter im jeweiligen Land), die Beurtei-
lung von finanzwirtschaftlichen und bilanziellen Auswirkungen
von Planeinführungen und Änderungen sowie die Aufsicht über
die bestehenden weltweiten Pensionspläne. Hierfür wurde ein
klar definiertes Regelwerk verabschiedet. Dem Komitee gehören
der Vorsitzende des Vorstands, der Finanzvorstand sowie Ver-
treter der Funktionen Human Resources, Group Treasury, Group
Accounting & Reporting und Global Pensions an.
Darüber hinaus haben wir im Berichtsjahr das Asset Manage-
ment und die Beitragsverwaltung der jeweiligen Linde und BOC
Pensionspläne in den USA zusammengeführt. In Deutschland
haben wir durch die Übertragung der Fondsanlagen auf nur eine
Fondsgesellschaft eine Verbesserung der Kosten- und Risiko-
struktur im Entgeltumwandlungssystem „Linde Vorsorge-Plan“
erzielt. Auch die firmenfinanzierten Pensionsanlagen wurden
weiterentwickelt. Die Reorganisation der Kapitalanlagen inner-
halb einer Master-KAG ermöglicht eine bessere Diversifizierung
zwischen Anlagestrategien und Managern.
Auf der Anlageseite haben wir im vergangenen Geschäfts-
jahr noch während der ersten Jahreshälfte deutliche Umschich-
tungen vorgenommen, die dazu beigetragen haben, das Risiko
zu reduzieren und die durch die Verwerfungen an den Kapital-
märkten entstandenen Verluste zu begrenzen. Dazu gehörten
deutliche Senkungen der Aktienquote in Großbritannien und in
den USA sowie die Einführung eines so genannten Liability Dri-
ven Investment-Ansatzes in Großbritannien. Im Rahmen eines
Risikomanagement-Prozesses wird das Risiko aus den weltwei-
ten Pensionsanlagen und -verbindlichkeiten regelmäßig bewer-
tet und vom Global Pension Committee überwacht. Linde trägt
durch eine funktionierende „Pension Governance“ den dynami-
schen Marktbedingungen Rechnung. Dies ermöglicht das früh-
zeitige Erkennen von Risiken und erlaubt uns, gegensteuernde
Maßnahmen zu ergreifen.
Mit rund 93 Prozent des weltweiten Verpflichtungsum-
fangs führen wir die bedeutendsten Pensionspläne in Großbri-
tannien, Deutschland, den USA, Australien, den Niederlanden,
Süd afrika und in der Schweiz. Für diese Länder beträgt das Ver-
pflichtungsvolumen („Defined Benefit Obligation“ nach IFRS)
3,800 Mrd. EUR bei einem gesamten Planvermögen in Höhe von
3,284 Mrd. EUR. Linde hat im Geschäftsjahr 2008 für die Alters-
versorgung und Unterstützung insgesamt 116 Mio. EUR (Vj. 141
Mio. EUR) aufgewendet. Damit werden 30.877 aktive Mitarbei-
ter mit einer Betriebsrente versorgt, 21.077 ehemalige Mitar-
beiter haben einen unverfallbaren Anspruch auf Firmenpension
erworben und 32.935 Pensionäre beziehen eine Betriebsrente
im Konzern.
Dank an die Mitarbeiter
Der Vorstand dankt allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für
ihre hohe Einsatzbereitschaft und ihre Arbeit im vergangenen
Geschäftsjahr. Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben
mit ihren Leistungen weltweit maßgeblich zu der stabilen Wei-
terentwicklung unseres Unternehmens beigetragen.
Safety, Health, Environment, Quality (SHEQ)
Die SHEQ-Policy der Linde Group ist die Richtschnur für alle Mit-
arbeiter und Führungskräfte. Dieses Regelwerk ist die Vorausset-
zung, um eine kontinuierliche Verbesserung von Umweltschutz
und Sicherheit, aber auch bei der Qualität unserer Produkte zu
erzielen. Das weltweit eingeführte SHEQ-Managementsystem
definiert die globalen Standards für Arbeitssicherheit, Produktsi-
cherheit sowie für den betrieblichen Gesundheits- und Umwelt-
schutz.
Product Stewardship
Bereits beim Einkauf wichtiger Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe ach-
ten wir auf den verantwortungsvollen Umgang mit Mensch und
Umwelt: Wir entscheiden uns ausschließlich für solche Lieferan-
ten, die den Feldern Arbeitssicherheit, Gesundheits- und Umwelt-
schutz sowie Qualität einen ebenso hohen Stellenwert einräumen
wie wir und dies auch belegen können, beispielsweise durch ein
schriftlich dokumentiertes Qualitätsmanagement.
In der Gases Division werden zusätzlich so genannte Kunden-
Screenings durchgeführt, um die Risiken im Umgang mit Gasen
072 Linde Finanzbericht 2008
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auf ein Mindestmaß zu begrenzen. Dieses Konzept der ganzheit-
lichen Produktverantwortung heißt Product Stewardship.
Der so genannte New Product Introduction (NPI)-Prozess re -
gelt die notwendigen Schritte, die durchlaufen werden müssen,
um ein neues Produkt in den Markt einzuführen. Bei der Produk-
tion unserer Gase achten wir darauf, die natürlichen Ressourcen
zu schonen und die Sicherheit unserer Produktionsprozesse über-
all auf der Welt zu gewährleisten.
Wenn Gase nicht vor Ort beim Kunden (On-site) erzeugt, son-
dern per Lkw transportiert werden müssen, sorgen wir dafür,
dass unsere Produkte nicht nur in bestmöglicher Qualität und
zum vereinbarten Zeitpunkt, sondern auch sicher und möglichst
umweltfreundlich zum Kunden gelangen. Auch nach der Liefe-
rung übernehmen wir Verantwortung für die Qualität und den
sachgerechten und sicheren Umgang mit unseren Gasen.
Sicherheit und Umweltschutz im Anlagenbau
Für unsere Engineering Division sind Gesundheit, Sicherheit
und Umweltschutz (engl.: Health, Safety, Environment) traditio-
nell wichtige Erfolgs-, Wettbewerbs- und Nachhaltigkeitsfakto-
ren. Die Geschäftsführung unserer Engineering Division hat so
genannte HSE-Kernelemente vereinbart, die auch im Geschäfts-
jahr 2008 weiter umgesetzt wurden.
Eine ausführliche Darstellung dieses Konzepts finden Sie in
unserem CR-Report 2008.
Innovationen für nachhaltige Lösungen
Die Fähigkeit zur Innovation prägt unsere Unternehmensge-
schichte von Beginn an. Viele der neuen Technologien, die wir
kontinuierlich entwickeln, zielen auf den zukunftsträchtigen
Umwelt- und Energiemarkt.
In der Engineering Division beispielsweise ermöglichen un -
sere Verfahren, Anlagen besonders energieeffizient und res-
sourcenschonend zu betreiben. Zukünftig werden wir die Inno-
vationsstärke unserer Engineering Division auch aus einer
ökologischen Perspektive messbar machen. Im Rahmen einer
wissenschaftlichen Abschlussarbeit haben wir dazu im Berichts-
jahr so genannte Innovation Performance Indicators entwi-
ckelt. Diese Indikatoren erlauben es, einen wesentlichen Teil der
Umweltleistung von Linde nachvollziehbar zu quantifizieren und
zu bewerten.
Weltweit sozial engagiert
Bei unserem gesellschaftlichen Engagement (Fachbegriff: Cor-
porate Citizenship) achten wir auf einen engen Bezug zu unse-
ren Kerngeschäftsfeldern. Dies gilt insbesondere für unsere Akti-
vitäten in den Bereichen Bildung, Wissenschaft und Forschung.
Darüber hinaus umfasst unsere Corporate Citizenship-Tätigkeit
Kooperationen, Mitgliedschaften und die Unterstützung ausge-
wählter Projekte oder sozialer Initiativen unserer Mitarbeiter.
Ein Beispiel hierfür ist die Katastrophenhilfe nach dem Erdbeben
in der chinesischen Provinz Sichuan. Im Namen aller Standorte
der RBU Greater China spendete das Linde Head Office in Shang-
hai rund 180.000 EUR, die dem Roten Kreuz in China übergeben
wurden. Zusätzlich organisierte die RBU eine Mitarbeiteraktion,
deren Erlöse ebenfalls der Katastrophenhilfe zugute kamen.
Ethik und Compliance
Im Geschäftsjahr 2008 haben wir im Handlungsfeld Ethik und
Compliance die nachhaltige Verankerung der im Code of Ethics
festgelegten geschäftlichen Verhaltensregeln vorangetrieben.
Der in der zentralen Rechtsabteilung angesiedelte Bereich Com-
pliance wurde personell verstärkt. Darüber hinaus haben wir die
Verantwortlichkeiten auf regionaler Ebene geregelt.
Der Code of Ethics steht mittlerweile in fast zwanzig Sprachen
allen Mitarbeitern sowie Dritten zur Verfügung (www.linde.com/
compliance).
Die Bearbeitung aller Fälle, die über das Hinweisgebersys-
tem der Linde AG, die Integrity Line, eingehen, wird durch den
so genannten Integrity Line Facilitator gemäß den Datenschutz-
bestimmungen koordiniert. Das Integrity Committee, das in
einem streng vertraulichen Prozess gemeinsam über die Verfah-
rensweise in jedem einzelnen Fall individuell entscheidet, setzt
sich aus je einem Vertreter der zentralen Rechts- und Personal-
abteilung, der Internen Revision und Corporate Communications
zusammen.
Socially Responsible Investments (SRI)
Sowohl die Rating-Agentur oekom research als auch das Bank-
haus Sarasin & Cie haben die Linde AG im Jahr 2008 als nachhaltig
wirtschaftendes Unternehmen eingestuft und damit den Investo-
ren als Anlagemöglichkeit empfohlen, die besonderen Wert auf
ökologische und soziale Kriterien legen. oekom research bewer-
tete Linde mit dem Prime-Investmentstatus. Linde zählt somit
nach den Kriterien der Rating-Agentur zu den Chemiefirmen, die
besonders nachhaltig wirtschaften.
Auch im Rating der Schweizer Sustainable Asset Management
(SAM), einem der führenden Vermögensverwalter für nachhal-
tige Geldanlagen, haben wir uns im Vergleich zum Jahr 2007
leicht verbessert. SAM stuft Linde insgesamt als überdurch-
schnittlich im Bereich Corporate Responsibility ein.
Kennzahlen
Die Erfassung und Bewertung von nichtfinanziellen Kennzah-
len ist die Voraussetzung, um auch die ökologischen und sozia-
len Auswirkungen unserer unternehmerischen Tätigkeit zu erfas-
073Linde Finanzbericht 2008
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sen. Es ist unser Ziel, unsere Leistungen in puncto Nachhaltigkeit
auf dieser Grundlage kontinuierlich zu verbessern. Mit Hilfe die-
ser Kennzahlen planen und steuern wir unsere CR-Maßnahmen
systematisch und sorgen gleichzeitig für eine zielgerichtete und
präzise Information unserer Stakeholder.
An dieser Stelle veröffentlichen wir die für den Linde Kon-
zern wesentlichen CR-Kennzahlen aus den Bereichen Mitarbeiter
und HSE (Health, Safety, Environment – Gesundheit, Sicherheit,
Umwelt). Bei der Auswahl der Kennzahlen orientieren wir uns an
internationalen Empfehlungen, wie beispielsweise den Leitlinien
der Global Reporting Initiative (GRI), des World Business Coun-
cil for Sustainable Development (WBCSD) oder der Initiative Res-
ponsible Care (RC). Unternehmensspezifische Aspekte konkreti-
sieren und ergänzen die Bandbreite der erhobenen Kennzahlen.
Zum Beispiel erheben wir auch die spezifischen Umweltkenn-
zahlen für unsere ressourcenintensivsten Produktionsanlagen
(HyCO- und Luftzerlegungs-Anlagen).
Wir arbeiten kontinuierlich daran, unsere Datenerfassung wei-
ter zu systematisieren und insbesondere die Qualität unserer
Kennzahlen konsequent weiterzuentwickeln. Im Jahr 2008 haben
wir die Erhebung der konzernweiten Kennzahlen durch eine Reihe
von Maßnahmen weiter vorangetrieben und verbessert. Wesent-
liche Fortschritte waren dabei die Präzisierung von Definitionen,
die Erstellung und Kommunikation von internen Richtlinien für die
Umweltdatenerfassung sowie die konzernweite Einführung eines
einheitlichen webbasierten Datenerfassungssystems. Im Berichts-
jahr haben wir erstmalig unsere Umweltkennzahlen mit Hilfe die-
ses Systems erhoben. Dabei ist uns bewusst, dass die Einfüh-
rung der webbasierten Datenerfassung positiven Einfluss auf die
Datenqualität hat, gegebenenfalls aber die Vergleichbarkeit der
Daten mit den Vorjahren einschränken kann. Dennoch: Eine mög-
lichst hohe Konsistenz der Daten ist ein notwendiger Schritt, um
mittelfristig – wie geplant – quantitative Umweltziele für den Kon-
zern festzulegen. Deren Umsetzung und Einhaltung kann mit Hilfe
der webbasierten Datenerfassung zudem effizienter begleitet und
überprüft werden. Im Geschäftsjahr 2009 werden wir die Daten-
erfassung weiter anpassen und verbessern. Wir setzen dabei auch
auf interne Schulungen sowie interne und externe Audits.
Vertiefende Informationen zu den Bereichen Mitarbeiter,
Umweltschutz und Sicherheit sowie über unser gesellschaftli-
ches Engagement finden Sie in unserem Corporate Responsibility
Report 2008 (siehe www.linde.com/cr).
074 Linde Finanzbericht 2008
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Mitarbeiter
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Mitarbeiter nach Divisionen (zum Bilanzstichtag)
Gases Division 41.109 39.577
Westeuropa 13.616 13.284
Amerika 7.881 7.554
Asien & Osteuropa 11.735 11.309
Südpazifik & Afrika 7.877 7.430
Engineering Division 5.951 5.637
Sonstige Aktivitäten 4.848 5.271
Konzern 51.908 50.485
Nicht fortgeführte Aktivitäten und Veräußerungen – 219
Beschäftigungsstruktur
Anteil der in Teilzeit Beschäftigten in % 1,7 2,9
Anteil der befristet Beschäftigten in % 4,7 6,7
Anteil der Beschäftigten, die unter Tarifvereinbarungen fallen in % 50,6 51,2
Anteil der Auszubildenden und Trainees an der Gesamtzahl der Mitarbeiter in % 1,7 1,0
Anteil der Auszubildenden und Trainees in Deutschland in % 3,4 3,4
Mitarbeiterbindung
Fluktuationsquote in % 6,6 7,2
Durchschnittliche Betriebszugehörigkeit in Jahren 8,5 8,6
Diversity
Anteil von Frauen in % 20,2 19,4
Anteil von Frauen in oberen Führungspositionen in % 9,1 7,8
Altersstruktur der Beschäftigten in %
Anteil der Beschäftigten unter 30 Jahren 18,6 17,5
Anteil der Beschäftigten zwischen 31 und 50 Jahren 58,9 59,8
Anteil der Beschäftigten über 50 Jahre 22,5 22,7
Mitarbeiterentwicklung
Anteil der Mitarbeiter, die Weiterbildungsmaßnahmen in Anspruch genommen haben in % 56,9 54,1
Durchschnittliche Anzahl an Weiterbildungstagen je Mitarbeiter 1,8 1,5
Durchschnittliche Ausgaben für Weiterbildungsmaßnahmen pro Mitarbeiter in € 281 323
075Linde Finanzbericht 2008
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Wesentliche Leistungsindikatoren Audits & Schulungen
2008 2007
Anteil der Gesellschaften, an denen Arbeitssicherheits- und Gesund-heitsschutz-Audits durchgeführt wurden, in % 1 50,8 k. A.2
Anteil der Gesellschaften, an denen Umweltschutz-Audits durchgeführt wurden, in % 1 46,1 k. A.2
Mitarbeiter der Gases Division, die an HSE-Schulungen teilgenommen haben, in % 38,8 30,8
Wesentliche Leistungsindikatoren Gesundheit & Sicherheit
2008 2007
Anzahl der Arbeitsunfälle je 1 Mio. Arbeitsstunden (Lost Time Injury Rate; LTIR) 2,1 2,6
Anzahl der Arbeitsunfälle mit mindestens einem Ausfalltag 216 275
Anzahl unfallbedingter Arbeitsausfalltage 3.596 4.424
Anzahl der Arbeitsausfalltage je 1 Mio. Arbeitsstunden 34,1 42,3
Durchschnittliche Anzahl an krankheitsbedingten Fehltagen je Mitarbeiter 5,6 3,6
Anzahl der Arbeitsunfälle mit Todesfolge, in die Linde Mitarbeiter involviert waren 2 6
1 Die angegebenen Werte beziehen sich auf interne und externe Audits, die
an Produktionsgesellschaften weltweit durchgeführt wurden.
2 Da wir im Berichtsjahr unsere Kennzahlen zu HSE-Audits verändert haben,
liegen uns keine vergleichbaren Daten für das Jahr 2007 vor.
Wesentliche Leistungsindikatoren Umwelt
2008 2007 3
Ressourceneinsatz
Verbrauch an Strom in TWh 20,0 19,9
Verbrauch an Erdgas in TWh 27,3 21,9
Verbrauch an Wasser 4 in Mio. m3 49,3 54,8
Luftemissionen
Direkte CO2-Emissionen in Mio. t 4,5 4,7
Indirekte CO2-Emissionen in Mio. t 9,7 9,7
Anlagenspezifische Umweltkennzahlen
Wasserverbrauch 4 Luftzerlegungs-Anlagen in Mio. m3 34,7 33,8
Energieverbrauch Luftzerlegungs-Anlagen in TWh 17,5 16,9
Indirekte CO2-Emissionen Luftzerlegungs-Anlagen in Mio. t 8,4 8,0
Erdgasverbrauch durch HyCO-Anlagen 5 in TWh 25,0 21,2
Direkte CO2-Emissionen HyCO-Anlagen in Mio. t 3,4 3,3
3 Die Vorjahreswerte für das Jahr 2007 wurden angepasst. Einzelne Angaben
unterscheiden sich somit zu den Angaben im Finanzbericht 2007.
4 Der Wasserverbrauch bezieht sich auf das verbrauchte Trink- und Prozess-
wasser und berücksichtigt nicht das Durchlaufkühlwasser. Das Durchlauf-
kühlwasser wird Gewässern entnommen, ausschließlich erwärmt und an -
schließend wieder dahin zurückgeleitet.
5 Die HyCO-Anlagen (siehe Glossar) umfassen Steamreformer, Partial-Oxida-
tions-Anlagen (POX) und Methanol-Cracker.
076 Linde Finanzbericht 2008
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Risikomanagement
Risikopolitik
Der Linde Konzern ist als global operierendes Technologieun-
ternehmen im Rahmen seines weltweiten Geschäfts einer Viel-
zahl unterschiedlichster Risiken ausgesetzt. Erst die Bereitschaft,
unternehmerische Wagnisse auf sich zu nehmen, ermöglicht es
uns, sich bietende Chancen zu nutzen. Wir gehen daher ange-
messene, überschaubare und beherrschbare Risiken bewusst ein
und tragen sie, wenn sie gleichzeitig eine entsprechende Wert-
steigerung erwarten lassen.
Risikomanagement ist für uns ein systematischer Ansatz für
die Erfassung und Bewertung von Risiken sowie für die Steue-
rung von Reaktionen auf festgestellte Risiken. Risikomanagement
verstehen wir somit als eine unternehmensweite und kontinu-
ierliche Aufgabe, die integraler Bestandteil aller Entscheidungen
und Geschäftsprozesse im Linde Konzern ist. Hierdurch wollen
wir unerwünschte Vorkommnisse vermeiden und die Sicherheit,
mit der Wachstums-, Ertrags- und Strategieziele erreicht werden,
erhöhen.
Der Vorstand der Linde AG hat ein umfangreiches, systema-
tisches und effizientes Enterprise-Risk-Management-(ERM-)Sys-
tem installiert, dessen Grundsätze in konzernweiten Richtlinien
festgeschrieben sind. Dieses System haben wir an der Unterneh-
mensstruktur ausgerichtet. Es ist damit ein wichtiger Baustein für
die Steuerung des Konzerns.
Des Weiteren bestehen im Linde Konzern Verhaltensregeln,
die in Richtlinien und sonstigen Vorgaben niedergelegt sind. Spe-
kulationsgeschäfte oder andere Aktivitäten mit spekulativem Cha-
rakter sind nicht zulässig. Gegenüber Lieferanten, Kunden und der
Gesellschaft ist unser Verhalten fair und verantwortungsbewusst.
Organisation, Zuständigkeiten und Instrumente
Das ERM-System setzt sich aus einer Reihe von aufeinander ab ge -
stimmten Risikomanagement- und Kontrollsystemen zusammen.
Wir unterscheiden zwischen Risiken, die den gesamten Kon-
zern betreffen, so genannten Group Risks, und Risiken, die aus
den Aktivitäten der operativen Geschäftseinheiten resultieren,
so genannten Business Risks. Group Risks werden von Vorstands-
mitgliedern und Leitern der konzernübergreifenden Zentralfunk-
tionen (Global Support Functions) identifiziert und gesteuert,
wohingegen Business Risks von den Führungskräften der opera-
tiven Bereiche in den Divisionen geführt werden.
Die jeweiligen Risikoverantwortlichen in den operativen Seg-
menten der Divisionen sind für den systematischen Umgang mit
den Business Risks verantwortlich. Hierbei identifizieren, analy-
sieren, steuern und überwachen sie kontinuierlich ihre Risiken;
die jeweils nächsthöhere Ebene ist für die Kontrolle zuständig.
Die Leiter der Global Support Functions sind dafür verantwort-
lich, dass in ihren Bereichen Prozesse und Kontrollsysteme eta-
bliert sind, damit rechtliche Vorgaben und Best Practices befolgt
werden können. Die Global Support Functions führen in regel-
mäßigen Abständen Risikobetrachtungen durch, um die Aktivi-
täten im Risikomanagement aufeinander abzustimmen und sie
bei einer veränderten Risikosituation entsprechend anzupassen.
In diesem Zusammenhang werden gleichzeitig die Key Controls
zentral erfasst und dokumentiert.
Die zentrale Risikomanagementabteilung stellt sicher, dass
die Standards des Risikomanagements konsistent umgesetzt
werden, und entwickelt die erforderlichen Methoden und Ins-
trumente kontinuierlich weiter. Sie ist verantwortlich für die kon-
zernweite Kommunikation mit den Zentralbereichen und den
operativen Bereichen innerhalb der Regionen, Global Business
Units und Business Areas. Sie koordiniert die konzernweite Erfas-
sung aller für den Linde Konzern wesentlichen Risiken sowie
deren systematische Bewertung nach einheitlichen Maßstäben.
Die Überprüfung des internen Kontrollsystems wird von den
lokalen Einheiten in regelmäßigen Abständen im Rahmen eines
Self Assessment durchgeführt. Bei diesem Self Assessment müs-
sen die Gesellschaften unter anderem dokumentieren, ob die
Abläufe in den einzelnen Funktionsbereichen den Anforderun-
gen nach Ordnungsmäßigkeit und Sicherheit entsprechen, bezie-
hungsweise ob Key Controls implementiert sind. Die Koordination
und die Auswertung dieses Prozesses werden durch die Interne
Revision wahrgenommen.
Risikoerkennung, -bewertung und -steuerung
Das Risikomanagement umfasst sowohl unternehmensübergrei-
fende Risiken der Linde AG als auch die spezifischen Risiken
der Divisionen, der Regional Business Units, der Global Business
Units sowie der Business Areas und der Global Support Functions.
Das Management jeder Konzerneinheit analysiert die wesentli-
chen Risiken, die ihren Bereich betreffen. Jedes erkannte Risiko
wird kategorisiert und hinsichtlich seiner möglichen Schaden-
höhe und seiner vermuteten Eintrittswahrscheinlichkeit bewer-
tet. Hierzu wenden wir konzernweit die gleichen Bewertungs-
kriterien an. Bei der potenziellen Schadenhöhe werden neben
Auswirkungen auf die Ertragslage auch Auswirkungen auf nicht
monetäre Größen wie Sicherheit, Service, Reputation oder Stra-
tegie berücksichtigt. Zu jedem Risiko planen wir Maßnahmen zur
Risikohandhabung, um das Risiko auf ein akzeptables Niveau zu
reduzieren. Die Risikohandhabung umfasst eine Auswahl oder
eine Kombination von Maßnahmen zur Risikovermeidung, zum
Risikotransfer, zur Risikominderung sowie zur Risikokontrolle. Ein
Risikoverantwortlicher für jedes Risiko überwacht das Risiko und
steuert die Risikohandhabung.
Risikoworkshops mit den Führungsteams der operativen Ein-
heiten sind für uns das zentrale Instrument zur Identifikation
und Bewertung von Risiken sowie zur Festlegung von Maßnah-
men zur Risikominderung. Sämtliche der erkannten Risiken füh-
ren wir in so genannten Risikoregistern, die quartalsweise aktu-
alisiert werden. In den Risikoregistern dokumentieren wir die
Risikobericht
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Maßnahmen zur Risikominderung und die Einschätzung der Ein-
trittswahrscheinlichkeit und der potenziellen Schadenhöhe für
jedes Risiko in komprimierter und übersichtlicher Form, um den
Entscheidungsträgern einen Überblick über die Risikolage ihres
Bereiches zu geben. Darüber hinaus verfügen wir über ein Simu-
lationsmodell, das es uns erlaubt, im Rahmen der Planung die
Einflüsse verschiedener Faktoren auf die Geschäftsentwicklung
abzubilden. Im Risikomanagement identifizierte Änderungen von
Einflussfaktoren fließen in das Modell ein und erlauben uns, die
Risiken auf den Geschäftsverlauf darzustellen. Dazu wenden wir
mathematisch statistische Methoden zur Trendermittlung an.
Berichterstattung
Bei der Überwachung und Kontrolle der Risiken des laufenden
Geschäfts kommt dem Berichtswesen eine besondere Bedeu-
tung zu. Es stellt sicher, dass der Geschäftsverlauf in den einzel-
nen Unternehmen des Konzerns nach einheitlichen Richtlinien
abgebildet und beschrieben wird.
Die Konzerngesellschaften berichten im Rahmen des Risi-
komanagementsystems mit abgestuften Schwellenwerten für
die Schadenhöhe und Eintrittshöhe „bottom up“ den Status und
die Veränderungen bedeutender Risiken. Darüber hinaus wer-
den kurzfristig auftretende Risiken und Risiken, die Auswirkung
auf den Gesamtkonzern haben, unabhängig von den normalen
Berichtswegen direkt an die zuständigen Stellen des Konzerns
kommuniziert.
Vierteljährlich werden dem Vorstand Statusberichte von der
zentralen Risikomanagementabteilung vorgelegt und im Rahmen
einer Vorstandssitzung diskutiert. Die Statusberichte enthalten
neben der Darstellung wesentlicher Risikopositionen in den ein-
zelnen Divisionen und Regionen auch qualitative und quantitative
Einschätzungen der Eintrittswahrscheinlichkeit und der Schaden-
höhe von identifizierten Risiken, die die Konzerngesellschaften
sowie das gesamte Unternehmen gefährden können. Darüber
hinaus berichten die operativen Vorstandsmitglieder halbjährlich
über die Risikosituation in ihren Verantwortungsbereichen.
Interne Kontrolle
Die Interne Revision überprüft in regelmäßigen Zeitabständen
die Funktionsfähigkeit und die Effizienz des Risikomanagement-
systems. Darüber hinaus beurteilt der Abschlussprüfer die Funk-
tionsfähigkeit des Risikofrüherkennungssystems und berichtet
regelmäßig auf globaler Ebene über das Ergebnis seiner Prüfung
an Konzernvorstand und Aufsichtsrat.
Kontinuierliche Weiterentwicklung
Unser Risikomanagement wird kontinuierlich weiterentwickelt.
Im vierten Quartal 2008 haben wir mit der Einführung einer Risi-
komanagement-Software begonnen. Hiermit werden wir die Effi-
zienz und Effektivität des vorausschauend angelegten Risikoma-
nagements weiter steigern.
Risikofelder
Nachfolgend beschreiben wir die wesentlichen Risikofelder, die
nachteilige Auswirkungen auf unsere Vermögens-, Finanz- und
Ertragslage haben können, und erläutern für jedes Risikofeld die
von uns verfolgten Strategien zur Risikobeherrschung. Die Risi-
kofelder bündeln eine Vielzahl von Einzelrisiken aus verschiede-
nen Regionen und Geschäftsfeldern. Zudem steht hinter jeder
Strategie wiederum eine Vielzahl von spezifischen Einzelmaß-
nahmen und Aktivitäten. Auf eine Aussage zu den Schadenhö-
hen und Eintrittswahrscheinlichkeiten für die einzelnen Risiko-
felder wird daher verzichtet.
Risiken aufgrund von wirtschaftlichen Rahmenbedingungen
Als weltweit agierendes Unternehmen sind wir von der kon-
junkturellen Entwicklung der Weltwirtschaft abhängig. Im Ver-
gleich zu der Einschätzung im Geschäftsbericht 2007 haben sich
die weltwirtschaftlichen Rahmenbedingungen erheblich ver-
schlechtert. Der derzeit weltweit zu beobachtende Nachfrage-
rückgang infolge der Finanzmarktkrise stellt für uns ein Risiko
dar. Möglich sind Absatzeinbußen, der Wegfall von potenziellen
Neugeschäften sowie ein Anstieg der Ausfallrisiken von Forde-
rungen im operativen Geschäft aufgrund einer sich verschlech-
ternden Zahlungsfähigkeit unserer Kunden (Adressausfallrisiko).
Durch die hohe Volatilität an den Finanzmärkten ist eine präzise
Bewertung der zukünftigen Vermögens-, Finanz- und Ertragslage
der Linde Group schwieriger geworden.
Der Linde Konzern ist in vielen Ländern und Regionen als Lie-
ferant für nahezu alle Industriebereiche tätig. Hierdurch können
wir die negativen Auswirkungen einer weltweiten Rezession
auf unsere Wachstumsziele zwar nicht verhindern, aber doch
abschwächen. Diese Risikostreuung trifft auch für das Adressaus-
fallrisiko zu. Darüber hinaus arbeitet die Linde Group grundsätz-
lich mit Vertragspartnern erstklassiger Bonität zusammen. Ihre
Bonität wird laufend überwacht und unterliegt klar definierten
Limits. Allerdings ändern sich Bonitätseinschätzungen seit dem
Ausbruch der Finanzmarktkrise sehr schnell. Es kann daher trotz
der Überwachung zu Ausfällen oder Zahlungsverzug bei unseren
Vertragspartnern kommen.
Die Konzentration auf die Geschäftsfelder Gase und Anla-
genbau, bei denen Veränderungen von bestimmten wirtschaftli-
chen Rahmenbedingungen zum Teil gegenläufige Auswirkungen
auf die Umsatz- und Ertragssituation haben, ist ein weiterer Bei-
trag zur Minderung der Auswirkungen von Konjunkturzyklen auf
unser Unternehmen.
Des Weiteren haben wir bereits im Geschäftsjahr Programme
zur Kosteneinsparung und Effizienzsteigerung unserer Prozesse
gestartet, die in den nächsten Jahren ihre volle Wirksamkeit ent-
wickeln werden.
Aufgrund des Wettbewerbs besteht das Risiko des Verlusts
von Marktanteilen und des Bekanntheitsgrads. Wir begegnen
078 Linde Finanzbericht 2008
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diesem Risiko durch eine kontinuierliche Analyse unseres Markt -
umfelds und unserer Konkurrenzsituation. Stetiger Kundenkon-
takt und die daraus resultierende Marktnähe liefern uns wich-
tige Informationen über die Anforderungen unserer Kunden.
Die gewonnenen Informationen ermöglichen uns, bedarfsge-
rechte Produkte zu entwickeln und anzubieten sowie unsere
Wettbewerbsposition und unseren Bekanntheitsgrad weiter zu
verbessern.
Risiken in politisch instabilen Ländern
Die Linde Group ist ein global operierender Konzern, der welt-
weit in rund 100 Ländern tätig ist. Mögliche Länderrisiken,
denen wir dabei ausgesetzt sind, umfassen die Verstaatlichung
oder Enteignung von Wirtschaftsgütern, rechtliche Risiken, Kapi-
taltransferverbot, Krieg sowie sonstige Unruhen. Um diese Risi-
ken managen zu können, haben wir Instrumente etabliert, die
das Risiko-Exposure des Konzerns in Bezug auf die Vermögens-,
Finanz- und Ertragslage bewerten und eine risikooptimierte
Finanzierung über Ländergrenzen hinweg sicherstellen. Gleich-
zeitig werden einzelne Investitionsvorhaben unter Berücksich-
tigung politischer Risiken bewertet. Auf Basis der Bewertung
werden die Risiken gegebenenfalls mit Bundesgarantien für
Direktinvestitionen im Ausland, speziellen Versicherungslösun-
gen oder ähnlichen am Markt verfügbaren Instrumenten abge-
sichert. Entsprechend werden Ausfallrisiken für Exportgeschäfte
bewertet und gegebenenfalls durch Absicherungsinstrumente
wie beispielsweise Hermes-Bürgschaften begrenzt.
Externe Risiken
Wie für alle Unternehmen stellen potenzielle Umbrüche im
politischen, rechtlichen und gesellschaftlichen Umfeld ein
grundsätzliches Risiko dar. Ebenso besteht in Form von Natur-
katastrophen, Pandemien oder terroristischen Handlungen eine
theoretische Gefahr für die Finanz- und Ertragslage des Unter-
nehmens. Diese Risiken, die teilweise durch Versicherungen
gedeckt sind, werden durch unser Business Continuity Manage-
ment adressiert. In den Business Units werden unter Anleitung
der konzernübergreifenden Funktion SHEQ (Safety, Health, Envi-
ronment, Quality = Sicherheit, Gesundheit, Umwelt, Qualität)
lokale Notfallpläne weiterentwickelt, um die möglichen Folgen
gravierender Ereignisse durch schnelles und effektives Handeln
so weit als möglich zu minimieren und die Rückkehr zum Nor-
malbetrieb auch im Fall von sehr unwahrscheinlichen schwe-
ren Schäden oder Ereignissen so schnell wie möglich sicherzu-
stellen.
Strategierisiko
Der Linde Konzern hat eine langfristige Wachstumsstrategie ent-
wickelt. In regelmäßigen Sitzungen bewerten der Vorstand und
der Aufsichtsrat sowie Führungskräfte der Linde AG diese Strate-
gie und leiten, sofern notwendig, korrigierende Maßnahmen ein.
Im Berichtsjahr gab es keine Änderungen der Wachstumsstra-
tegie oder Standortentscheidungen, aus denen ein verändertes
Strategierisiko resultiert.
Finanzielle Risiken
Die grundlegenden Risikostrategien für das Zins-, Währungs-
und Liquiditätsmanagement sowie die Ziele und Grundlagen der
Finanzierungen werden vom Treasury-Komitee unter Leitung des
für Finanzen zuständigen Vorstandsmitglieds festgelegt. Dieses
Gremium trifft sich in der Regel einmal im Monat und setzt sich
aus Vertretern der Bereiche Treasury und Accounting/Reporting
zusammen.
Als weltweit agierender Konzern ist die Linde Group einer
Reihe finanzieller Risiken ausgesetzt. Hierzu zählen insbeson-
dere Adressausfallrisiken, Liquiditätsrisiken sowie Risiken, die
aus einer Veränderung der Zinsen und Währungskurse resul-
tieren. Basis für die Steuerung des Adressausfallrisikos ist das
Rating der jeweiligen Kontrahenten. Wir begrenzen die Höhe
und die Laufzeit von abzuschließenden Handelsgeschäften ent-
sprechend. Die Einhaltung aller Limite wird regelmäßig von einer
vom Handel unabhängigen Instanz überprüft. Im Geschäftsjahr
2008 wurden aufgrund der Finanzmarktkrise die Limite für eine
große Anzahl der Kontrahenten herabgesetzt und Umschichtun-
gen zwischen Adressen vorgenommen, um das Risiko des durch
den Ausfall eines Kontrahenten entstehenden Schadens zu redu-
zieren.
Auch vor dem Beginn der Finanzmarktkrise gehörte die Steu-
erung des Liquiditätsrisikos zu einer der wichtigsten Aufgaben
im Bereich Treasury. Linde verfolgt seit Jahren eine konservative
und vorausschauende Politik der Liquiditätssicherung und hatte
auch im Geschäftsjahr 2008 unverändert Zugang zu den Kapi-
talmärkten. Darüber hinaus haben wir die Sicherheit einer gro-
ßen, internationalen Bankengruppe, die uns mit einem zugesag-
ten und größtenteils noch ungenutzten Finanzierungsrahmen zur
Seite steht.
Das Zinsrisiko tritt durch marktbedingte Schwankungen der
Zinssätze auf. Sie wirken sich zum einen auf die Höhe der Zins-
aufwendungen in der Linde Group aus, zum anderen beeinflus-
sen sie den Marktwert von Finanzinstrumenten. Das Konzern-
Treasury hat auf Basis des operativen Geschäftsmodells und mit
Hilfe von Sensitivitäts- und Szenarioanalysen Bandbreiten für die
Fix-Floating-Quote der Finanzverbindlichkeiten in den Haupt-
währungen Euro (EUR), britisches Pfund (GBP), US-Dollar (USD)
und australischer Dollar (AUD) festgelegt. Innerhalb der verein-
barten Bandbreiten steuert das Konzern-Treasury die Quoten und
berichtet regelmäßig dem Treasury-Komitee über umgesetzte
Maß nahmen.
Bei den Währungskursrisiken ist zwischen den operativen
Transaktionsrisiken, die aus Lieferverträgen zwischen verschie-
denen Währungsgebieten für einzelne Projekte resultieren, und
den Translationsrisiken, die sich aus der Währungsumrechnung
079Linde Finanzbericht 2008
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für einzelne Gesellschaften zu verschiedenen Stichtagen erge-
ben, zu unterscheiden.
Im Treasury wird das Prinzip der Funktionstrennung zwischen
Front-, Middle- und Back-Office im gesamten Prozess des Risiko-
managements konsequent eingehalten und überwacht. Dies be -
deutet, dass der Abschluss, die Abwicklung und die Kontrolle von
Handelsgeschäften strikt personell und organisatorisch vonein-
ander getrennt sind. Zur Durchführung, Abbildung und Bewer-
tung von Handelsgeschäften setzen wir ein Treasury-Manage-
ment-System ein, das regelmäßig intern und extern – in der Regel
einmal pro Jahr – geprüft wird. Im Jahr 2008 erfolgte sowohl
eine Prüfung durch unseren Wirtschaftsprüfer als auch durch die
interne Revision.
Die Basis für Finanzierungs- und Absicherungsentscheidun-
gen stellen die Finanzinformationen dar, die wir aus dem Trea-
sury-Management-System und unserer Finanz- und Liquiditäts-
planung erhalten.
Finanzierungsaktivitäten außerhalb der jeweiligen Landes-
währung führen automatisch zu Zahlungsströmen in Fremdwäh-
rung. Die einzelnen Unternehmenseinheiten sind nach unserer
Konzernrichtlinie verpflichtet, die daraus resultierenden Transak-
tionsrisiken selbst zu überwachen und mit dem Konzern-Treasury
entsprechende Sicherungsgeschäfte im Rahmen von vorgegebe-
nen Mindestsicherungsquoten abzuschließen, sofern nicht sons-
tige Gründe gegen interne Sicherungen sprechen.
Im Rahmen der Risikostrategien des Treasury-Komitees werden
Sicherungsentscheidungen getroffen. Dabei setzen wir Devisen-
termingeschäfte, Währungsswaps (siehe Glossar), einfache Devi-
senoptionen und Fremdwährungskredite ein. Hauptwährungen
sind US-Dollar (USD), britisches Pfund (GBP), australischer Dollar
(AUD), einige osteuropäische, südamerikanische sowie asiatische
Währungen. Translationsrisiken werden in USD, GBP und AUD im
Rahmen von genehmigten Bandbreiten abgesichert. Zusätzlich
setzen wir in unserer Gases Division im Wesentlichen Instrumente
zur Absicherung von Strompreisrisiken ein. Fremdwährungsrisi-
ken im Projektgeschäft der Engineering Division reduzieren wir
soweit wie möglich durch so genannte natürliche Absicherungen
(Natural Hedges). Dies kann durch Zulieferungen und Service-
leistungen in der jeweiligen Auftragswährung geschehen. Darü-
ber hinaus gehende Fremdwährungsbeträge werden sofort zum
Zeitpunkt der Entstehung, in der Regel über Termingeschäfte, voll
gesichert.
Zinsrisiken werden ebenfalls zentral gesteuert. Wir analysie-
ren mögliche Zinsrisiken, erheben die Zinsrisikoposition in den
wichtigsten Währungen und führen Sensitivitätsanalysen durch.
Im Rahmen der vom Treasury-Komitee festgelegten Bandbreiten
für Absicherungsquoten schließt das Konzern-Treasury Handels-
geschäfte mit Banken ab. Zinsrisiken werden durch langfristige
Festzinsanleihen, Kredite und Zinsderivate abgesichert. Im Jahr
2008 waren durchschnittlich 60 Prozent des Konzern-Exposures
variabel finanziert, zum Jahresende gut 70 Prozent.
Risiken aus Akquisitionen und Investitionen
Akquisitions- und Investitionsprojekte sind für das zukünftige
Wachstum des Unternehmens sehr wichtig, aber auch mit kom-
plexen Risiken behaftet. Diese Risiken werden durch maßge-
schneiderte Abläufe und Verfahren im Rahmen der Akquisitions-
und Investitionsprojekte gesteuert und reduziert.
Bereits im Vorfeld lassen wir Risiken durch interne und
externe Experten überprüfen. Zudem werden in regelmäßigen
Abständen Akquisitionen und (Des-)Investitionen in unserem
Investitions-Komitee bzw. im Vorstand erörtert. Hierbei prüfen
wir insbesondere die Annahmen und die Wirtschaftlichkeit sowie
geschäftsspezifische Risiken sorgfältig.
Die Linde AG hat im vergangenen Geschäftsjahr verschie-
denste Unternehmenskäufe und -verkäufe getätigt. Die getätig-
ten Unternehmenskäufe sind das Ergebnis gezielter Maßnahmen
zur Stärkung unseres Kerngeschäfts. Die Investitionen konzen-
trierten sich auf Bereiche, die Chancen auf überproportionales
Wachstum bieten und die Ertragskraft und Wettbewerbsfähigkeit
des Konzerns nachhaltig erhöhen.
Innovationsrisiken
Innovationsstärke ist für ein Technologieunternehmen wie Linde
ein wesentlicher Erfolgsfaktor. Neben der Verbesserung beste-
hender Kundenprozesse konzentrieren sich unsere Forschungs-
und Entwicklungsaktivitäten auch auf völlig neuartige Techno-
logien und Gaseanwendungen, die die Basis für den künftigen
Geschäftserfolg darstellen können. Wir konzentrieren uns hier-
bei auf die Wachstumsbereiche Energie/Umwelt, Metallurgie,
Pharmazie, Lebensmittel und Gesundheit. Im Bereich Energie
beispielsweise bildet die Wasserstofftechnologie einen Schwer-
punkt der Forschungs- und Entwicklungstätigkeit mit einem
hohen Innovationsgrad. Bei der Stahlherstellung und beim Recy-
cling von Metallen, wo es um die Reduzierung von Emissionen
von Kohlendioxid und Stickoxiden geht, finden unsere Entwick-
lungsarbeiten oft direkt an den Anlagen von Kunden statt und
greifen unmittelbar in den Produktionsprozess ein. Im Lebens-
mittelbereich und in der pharmazeutischen Industrie müssen
unsere innovativen Lösungen die hohen Hygiene-Anforderungen
erfüllen und den Richtlinien des Arzneibuchs entsprechen.
Innovative Projekte unterscheiden sich von gewöhnlichen
Investitionsvorhaben durch ihre Neuartigkeit und damit durch
zusätzliche Risiken. Je höher der Innovationsgrad eines Projekts
ist, umso höher auch die damit verbundene Unsicherheit. Trotz
der großen Wachstumschancen, die sich aus den Forschungsbe-
reichen von Linde ergeben können, besteht wegen der hohen
Komplexität und Dynamik sowohl bei den Technologien als auch
bei den Märkten das Risiko, dass Projekte aus technologischen,
wirtschaftlichen, rechtlichen oder sicherheitstechnischen Grün-
den nicht fortgeführt werden können.
Wir begegnen diesem Risiko auf vielfältige Weise. Die kon-
zernweite Global Support Function Innovationsmanagement be -
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obachtet die Märkte und überprüft ständig, ob die Projekte inner-
halb der Linde Group zu unserer Gesamtstrategie passen und das
Potenzial haben, zukünftige Gewinne zu realisieren.
Ein weiterer Ansatz ist die Bündelung von Entwicklungskapa-
zitäten. In unserer Global Business Unit Healthcare beispielsweise
haben wir die Expertise von Linde bei medizinischen Gasen in
einer starken Innovations- und Entwicklungseinheit zusammen-
gefasst.
Die Anwendungsentwicklung in der Gases Division stellt über
globale Expertenteams sicher, dass unsere Entwicklungsprojekte
am heutigen und zukünftigen weltweiten Bedarf der verschiede-
nen Industrien ausgerichtet sind. Ein stringenter Entwicklungs-
prozess mit definierten Meilensteinen identifiziert so früh wie
möglich Zielabweichungen und veranlasst entsprechende Kor-
rekturmaßnahmen. Zudem werden die laufenden Projektkosten
und Projektziele kontinuierlich überwacht. So ist etwa bei unse-
rer Engineering Division ein permanentes Con trolling eingerich-
tet, das sicherstellt, dass die Projekte im vorgegebenen Zeitrah-
men den geplanten wirtschaftlichen Erfolg erzielen und es zu
keinen unerwarteten Budgetüberschreitungen kommt.
Einen weiteren Beitrag bildet die Teilnahme an der Arbeit von
Normungsgremien und Verbänden, beispielsweise im Bereich der
Wasserstofftechnologie. Damit wirken wir aktiv an der Entwick-
lung zukünftiger Standards mit, deren Einhaltung eine Voraus-
setzung für die Vermarktung der Innovationen bilden kann.
Beschaffungsrisiken
Die zuverlässige Verfügbarkeit der von uns beschafften Pro-
dukte und Dienstleistungen in geeigneter Qualität, Menge und
zu marktgerechten Preisen ist ein entscheidender Erfolgsfaktor
für die Geschäftsbereiche.
Zur Risikominderung verfolgt der Zentrale Einkauf eine kon-
zernübergreifende Portfoliostrategie. Diese Strategie ist nach de -
finierten Materialgruppenfamilien organisiert, mit deren Hilfe
alle Produkte und Dienstleistungen kategorisiert werden. Jede
Material gruppe wird in Bezug auf Liefersicherheit, Abhängig-
keit und Lieferantenportfolio geprüft. Basierend auf dieser Ana-
lyse entwickeln wir Einkaufsstrategien, die das Beschaffungsri-
siko minimieren. Ein Beispiel hierfür ist das so genannte Single
Sourcing, das wir mit der systematischen Entwicklung alterna-
tiver Lieferquellen reduzieren. Um die vorhandenen Kenntnisse
über die lokalen Märkte in die Entwicklung der Einkaufsstrate-
gien zu integrieren, sind die regionalen Einkaufsorganisationen
in den Prozess eingebunden – und zwar von der Entwicklung der
Strategie bis zur landesspezifischen Umsetzung.
Unterstützend werden zentral geführte Best Practice-Metho-
den und Instrumente zur Lieferantenauswahl und -bewertung
konzernweit angewendet.
Produktrisiken
Möglichen Produktrisiken, wie beispielsweise Haftungsansprü-
che oder Reputationsschäden aufgrund von Produktmängeln,
werden wir durch die hohe Qualität und Sicherheit unserer Pro-
dukte, Produktinformationen sowie unsere Dienstleistungen
gerecht. Um sichere Produkte zu gewährleisten, orientiert sich
unser Risikomanagement an dem Konzept der ganzheitlichen
Produktverantwortung (Product Stewardship). Die möglichen
Gefahren und Risiken, die von einem Produkt während seines
gesamten Lebenszyklus für Mitarbeiter, Nachbarn, Kunden oder
die Umwelt ausgehen können, werden analysiert und das jewei-
lige Risikopotenzial wird entsprechend ermittelt. Wir treffen die
entsprechenden Maßnahmen, um die ermittelten Risiken zu ver-
meiden oder, wo dies nicht möglich ist, auf ein akzeptables Maß
zu reduzieren. Product Stewardship beginnt bereits beim Einkauf
wichtiger Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und von Dienstleistun-
gen. Wir entscheiden uns ausschließlich für solche Lieferanten,
die den Gebieten Arbeitssicherheit, Gesundheits- und Umwelt-
schutz sowie Qualität einen ebenso hohen Stellenwert wie wir
einräumen und dies zum Beispiel durch ein integriertes Manage-
mentsystem belegen können.
Auch unsere Kunden beziehen wir in unser Product Steward-
ship ein. In der Gases Division führen wir bei kritischen Produkten
so genannte Kunden-Screenings durch. Diese Abfragen haben
das Ziel, die Risiken, die im Umgang mit unseren Gasen oder Che-
mikalien durch unsachgemäße Anwendung auftreten können, zu
minimieren. Wir liefern unseren Kunden diese Produkte nur dann
aus, wenn sie vorab nachweisen können, dass sie einen sach-
gemäßen Einsatz der Gase garantieren und alle erforderlichen
Sicherheitsstandards erfüllen können.
Unsere Produktinformationen verbessern wir kontinuierlich
unter Berücksichtigung nationaler und internationaler Richtlinien
wie REACH und Globally Harmonized System of Classification and
Labelling of Chemicals (GHS).
Treten trotz aller Vorsorgemaßnahmen Probleme, beispiels-
weise mit einer Gasflasche auf, stehen unsere Notfallteams zur
Unterstützung bereit.
Produktionsrisiken
Eine Betriebsunterbrechung in einem unserer Hauptwerke oder
bei unseren On-site-Anlagen beim Kunden über einen längeren
Zeitraum könnte die Ertragslage und die Reputation des Unter-
nehmens negativ beeinflussen. Dies gilt insbesondere, wenn die
Betriebsunterbrechung durch einen Unfall verursacht wird, bei
dem es zusätzlich zu Personen- oder Umweltschäden kommt.
Priorität haben daher bei Linde Maßnahmen, die eine Betriebs-
unterbrechung vermeiden. Hierzu zählt insbesondere eine prä-
ventive Anlagenüberwachung und -wartung und die Vorhaltung
von strategischen Ersatzteilen.
Sollte trotz dieser Vermeidungsstrategien dennoch eine Be -
triebsunterbrechung auftreten, verfügen wir über Liefernetz-
081Linde Finanzbericht 2008
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werke zwischen den Produktionsstätten, damit die Betriebs-
unterbrechung bei unseren Abnehmern keine bzw. nur geringe
Auswirkungen hat.
Umwelt- und Sicherheitsrisiken
Die Herstellung unserer Produkte und Anlagen kann Risiken ber-
gen, die mit der Produktion, der Abfüllung, der Lagerung und
dem Transport von Rohstoffen, Erzeugnissen oder Abfällen ver-
bunden sein können. Diese Risiken können zu Personen-, Sach-
und Umweltschäden führen, die ihrerseits Betriebsunterbrechun-
gen, Strafzahlungen, Schadenersatz- oder Sanierungskosten zur
Folge haben könnten. Zudem könnte die Reputation der Linde
Group in einem solchen Fall Schaden nehmen.
Wir streben daher an, in den Bereichen Sicherheit, Gesund-
heitsschutz, Umweltschutz und Qualität führend zu sein. In unse-
ren Managementsystemen sind alle diese Aspekte integriert. Der
ständige Verbesserungsprozess in diesen Bereichen wird durch
die konzernübergreifende Funktion SHEQ geführt und sicherge-
stellt.
Zu unseren zentralen Vermeidungsstrategien zählt die Auf-
rechterhaltung und ständige Verbesserung eines hohen Sicher-
heitsstandards für die Produktions- und Dienstleistungspro-
zesse. Strenge Sicherheitsauflagen bilden die Basis für Prozesse
mit besonders hohem Gefährdungspotenzial. Bereits vor Jahren
haben wir ein so genanntes Major Hazard Review Program ent-
wickelt und eingeführt. Dieses Programm wird ständig weiter-
entwickelt, um neuen möglichen Risiken zu begegnen.
Umweltverschmutzung kann in vielfältiger Form auftreten und
der Umwelt auf unterschiedliche Weise Schaden zufügen. Indem
wir die Umweltauswirkungen unserer Prozesse und Aktivitäten
verstehen und kennen, können wir Pläne zur Reduzierung und
zur Kontrolle der Einwirkungen auf die Umwelt entwickeln und
umsetzen. Wir konzentrieren uns dabei auf die Reduzierung von
Emissionen sowie auf die kontinuierliche Verbesserung unse-
rer Abläufe, um den effizienten Einsatz von Ressourcen, Mate-
rialien und Energien zu gewährleisten. Aktuelle Handlungsfelder
sind beispielsweise die Verbesserung der Energieeffizienz unse-
rer Produktionsanlagen und die Steigerung der Effizienz unse-
rer Transportflotte. Kennzahlen, die unsere Umweltauswirkungen
beschreiben, veröffentlichen wir jährlich in unserem Corporate
Responsibility Report.
Projektrisiken
Komplexe Großprojekte im Anlagenbau stellen besondere Anfor-
derungen an das Risikomanagement. In unserer Engineering
Division werden Großprojekte abgewickelt, die teilweise ein Ver-
tragsvolumen von mehreren hundert Mio. EUR und eine mehr-
jährige Vertragslaufzeit haben.
Typischerweise handelt es sich dabei um die Planung und
den Bau schlüsselfertiger Anlagen. Potenzielle Risiken ent-
stehen dabei in der mit Unsicherheiten behafteten Kalkulation
derart komplexer Projekte. Dazu gehören unerwartete techni-
sche Probleme, Lieferengpässe bei Lieferanten wichtiger Kom-
ponenten, unvorhersehbare Entwicklungen bei der Montage
vor Ort und Probleme mit Partnern oder Subunternehmern. Zum
Management der Risiken im Anlagenbau wenden wir bereits in
der Angebotsphase bewährte Methoden an, um den Einfluss
möglicher Kostenabweichungen einzelner Komponenten gegen-
über den Planwerten auf die Wirtschaftlichkeit eines Großpro-
jekts abzuschätzen. So simulieren wir die Chancen und Risiken
eines jeden Projekts mit Hilfe numerischer Analysemethoden.
Durch eine fortlaufende Kontrolle von Veränderungen der Para-
meter parallel zum Projektfortschritt lassen sich bereits im frü-
hen Stadium mögliche Projektrisiken erkennen und erforderliche
Maßnahmen einleiten. Diese Instrumente werden ständig wei-
terentwickelt und den steigenden Anforderungen des Marktes
angepasst.
Ein wichtiger Aspekt im Rahmen des Risikomanagements ist
auch die sicherheits- und umweltgerechte Planung, Montage
und Inbetriebnahme der projektierten Anlagen. Um dies sicher-
zustellen, hat die Engineering Division klar strukturierte Manage-
mentvorgaben und Vorgehensweisen definiert und eine umfas-
sende Expertenorganisation aufgebaut.
Personalrisiken
Die Linde AG zeichnet sich durch eine Unternehmenskultur aus,
die auf Vertrauen basiert. Eigenverantwortliches, unternehme-
risch orientiertes Denken und Handeln unserer Mitarbeiter ste-
hen dabei im Vordergrund.
Zur Stärkung der Kompetenzen und Förderung des Engage-
ments der Führungskräfte im Konzern wird sich Linde auch wei-
terhin als attraktiver Arbeitgeber positionieren und eine lang-
fristige Bindung der Führungskräfte an den Konzern anstreben.
Elemente der konsequenten Managemententwicklung sind ins-
besondere die Eröffnung von Entwicklungsperspektiven, eine
zielgruppenorientierte Betreuung und Beratung, frühzeitige
Identifikation und Förderung von Potenzial- und Leistungsträgern
sowie attraktive, marktgerechte Entlohnungssysteme.
Der Erfolg unseres Unternehmens ist vom Engagement, von
der Motivation und von den Fähigkeiten unserer Mitarbeiter ab -
hängig. Dem auf manchen Gebieten bestehenden Fachkräfte-
mangel begegnen wir vorsorglich mit umfassenden Personalent-
wicklungsmaßnahmen sowie umfangreichen Qualifizierungs- und
Weiterbildungsmöglichkeiten. Damit stärken wir unsere Position
als attraktiver Arbeitgeber im Wettbewerb um qualifizierte Mitar-
beiter, insbesondere im Ingenieurbereich.
Darüber hinaus haben wir im Rahmen unsererer HPO-Dimen-
sion „People Excellence“ unter anderem die Projekte „First Line
Manager Training“ und „Technical Career Paths“ initiiert. Diese
Projekte sollen sicherstellen, dass wir Schlüsselpositionen, vor
allem im technischen Bereich, intern besetzen können, sowie
einem umkämpften Arbeitsmarkt mit eigenen Ressourcen begeg-
082 Linde Finanzbericht 2008
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nen können. Dem Ingenieurmangel beugen wir durch die Weiter-
entwicklung unserer innerbetrieblichen Ausbildungskonzepte vor.
Rechtliche Risiken
Als international tätiges Unternehmen ist der Linde Konzern einer
Vielzahl von rechtlichen Risiken ausgesetzt. Hierzu können ins-
besondere Risiken aus den Bereichen Produkthaftung, Wettbe-
werbs- und Kartellrecht, Patentrecht, Steuerrecht sowie Umwelt-
schutz gehören. Die Ergebnisse von gegenwärtig anhängigen
bzw. künftigen Verfahren können oft nicht mit Sicherheit vor-
ausgesehen werden, so dass aufgrund von gerichtlichen oder
behördlichen Entscheidungen oder der Vereinbarung von Ver-
gleichen Aufwendungen entstehen können, die nicht oder nicht
in vollem Umfang durch Versicherungsleistungen abgedeckt
sind und Auswirkungen auf unser Geschäft und seine Ergebnisse
haben können.
Im Rahmen der juristischen Unterstützung der operativen
Geschäftstätigkeit werden rechtliche Risiken einem systemati-
schen Ansatz folgend identifiziert und bezüglich ihrer Eintritts-
wahrscheinlichkeit und der potenziellen Auswirkungen qualitativ
und/oder quantitativ bewertet.
Die nachfolgend beschriebenen Rechtsverfahren stellen die
aus heutiger Sicht wesentlichen Rechtsrisiken dar. Sie sind nicht
als abschließende Auflistung zu verstehen.
Einige Unternehmen der Linde Group sind im Rahmen des nor-
malen Geschäftsverlaufs Prozesspartei in verschiedenen Gerichts-
verfahren. Hierzu zählen auch Verfahren, in denen auf hohe
Schadenersatzsummen geklagt wird. Der Ausgang der Rechtsstrei-
tigkeiten, an denen Unternehmen des Linde Konzerns als Prozess-
partei beteiligt sind, lässt sich nicht eindeutig vorhersagen. Wir
gehen jedoch davon aus, dass die Rechtsstreitigkeiten ohne nen-
nenswerte negative Auswirkungen auf die Finanz- oder Ertrags-
lage des Unternehmens beigelegt werden können.
Bestimmte Tochterunternehmen sind in den Vereinigten Staa-
ten als Prozesspartei an verschiedenen Gerichtsverfahren betei-
ligt. Bei diesen Verfahren geht es um angebliche Gesundheits-
schäden, die während des Schweißens durch den Kontakt mit
Mangan, Asbest und/oder toxischen Dämpfen entstanden sein
sollen. Die Tochterunternehmen sind hierbei in der Regel nur
einer von mehreren Beklagten. Die betroffenen Tochterunter-
nehmen sind davon überzeugt, dass sie über gute Argumente
gegen die erhobenen Schadenersatzansprüche verfügen und
weisen die behaupteten Ansprüche nachdrücklich zurück. Auf-
grund der bisherigen Gesamtprozesserfahrung, der mangelnden
Stichhaltigkeit der erhobenen Vorwürfe sowie des jeweils beste-
henden Versicherungsschutzes gehen wir davon aus, dass die
Rechtsstreitigkeiten im Zusammenhang mit Schweißdämpfen so
beigelegt werden können, dass keine nennenswerten nachtei-
ligen Auswirkungen auf die Finanz- oder Ertragslage des Unter-
nehmens entstehen. Das Ergebnis dieser Verfahren ist allerdings
ungewiss und lässt sich nicht vorhersagen. Die Versicherungen
der Tochterunternehmen decken die Kosten und Folgen eines
möglichen Urteils im Zusammenhang mit den behaupteten An -
sprüchen überwiegend oder zum Teil ab.
IT-Risiken
Die Geschäftsprozesse (Produktion, Verwaltung, Vertrieb etc.)
des Linde Konzerns werden durch unterschiedliche Informati-
onsdienste und -systeme unterstützt. Um einen unterbrechungs-
und störungsfreien Betrieb zu gewährleisten, wird der Verfüg-
barkeit der IT-Ressourcen und dem adäquaten Schutz der Daten
große Aufmerksamkeit gewidmet. Für uns ist die Informationssi-
cherheit ein wichtiger und integraler Bestandteil der unterneh-
mensweiten IT-Strategie. Die IT-Sicherheit wird dabei ganzheit-
lich betrachtet, das heißt: Wir erarbeiten und implementieren
Maßnahmen zum Schutz der Daten, Anwendungen, Systeme,
interner LAN/WAN-Netze, Übergänge in öffentliche Netze (Inter-
net) und zum Schutz physischer Ressourcen. Dabei berücksichti-
gen wir sowohl präventive als auch reaktive Maßnahmen.
Um den Schutzauftrag wirkungsvoll umsetzen zu können,
treffen wir mit hoher Intensität organisatorische, technische, und
personelle Maßnahmen. Besondere Aufmerksamkeit wird dem
Zugriffsschutz beigemessen (Authentifizierung, Autorisierung,
Filterung des Datenverkehrs durch Router und Firewalls, Identi-
fikation potenzieller Angriffe durch Intrusion Detection/Preven-
tion-Systeme). Alle IT-Server- (E-Mail, Web, Anwendungsserver,
Datenbanken) und Endpunktsysteme (Workstations, Desktops,
Notebooks) werden zuverlässig durch ständig aktualisierte Anti-
virensoftware vor möglichen Bedrohungen geschützt. Als flan-
kierende Maßnahme führen wir regelmäßig eine automatisch
gesteuerte Aktualisierung der Betriebssystemplattform und der
kritischen Geschäftsanwendungen durch.
Der IT-Sicherheitsprozess ist formalisiert und durch eine Reihe
von Richtlinien (Policies), Standards und Empfehlungen definiert.
Diese basieren auf den anerkannten internationalen Sicherheits-
standards wie ISO 27001 und 27002. Darüber hinaus werden
regionale oder branchenspezifische Standards wie z. B. Euro-
SOX, HIPAA, SAS70, DSS PCI zur Profilierung der IT-Sicherheit her-
angezogen.
Bei den Maßnahmen zur Gestaltung einer sicheren und effek-
tiven IT-Umgebung achten wir stets auf die gesetzliche Kon-
formität der Hard- und Softwaresysteme sowie der Datenver-
arbeitung. Im Blickpunkt stehen dabei sowohl die relevanten
nationalen Gesetzgebungen als auch die branchenspezifischen
Standards.
Um einen hohen Grad an Effizienz bei der Implementierung
von Schutzmaßnahmen zu erreichen, führen wir Bedrohungs-,
Schwachstellen- und Risikoanalysen durch. Die Relevanz und
der aktuelle Zustand der ergriffenen Schutzmaßnahmen werden
sowohl durch die interne IT-Revision als auch durch externe IT-
Experten überprüft. Ein ständiger Verbesserungsprozess sorgt für
Korrekturen und Nachbesserungen.
083Linde Finanzbericht 2008
KONZERNLAGEBERICHT – Risikobericht
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Risikotransfer
Für potenzielle Schadenfälle und Haftungsrisiken hat die Linde
Group angemessene Versicherungen abgeschlossen, die sicher-
stellen, dass mögliche finanzielle Folgen eingetretener Risi-
ken ausgeschlossen bzw. limitiert werden. Der Umfang dieser
Versicherungen wird laufend in Anlehnung an die konkreten
Anforderungen der Geschäftsbereiche optimiert. Der Abschluss
von Konzernversicherungsverträgen wird durch den zentralen
Dienstleister, Commercium Versicherungsvermittlungs GmbH, in
Abstimmung mit dem Vorstand der Linde AG gesteuert.
Gesamtaussage zur Risikosituation des Konzerns
Hinsichtlich der in diesem Bericht erläuterten Risiken und
Zukunftsaussichten wurden im Geschäftsjahr 2008 keine Risiken
identifiziert, die zu einer dauerhaften oder wesentlichen Beein-
trächtigung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Linde
Group führen könnten.
Allerdings haben sich die weltwirtschaftlichen Rahmenbedin-
gungen im Vergleich zu der Einschätzung im Geschäftsbericht
2007 erheblich verschlechtert. Durch die hohe Volatilität an den
Finanzmärkten ist eine präzise Bewertung der zukünftigen Ver-
mögens-, Finanz- und Ertragslage der Linde Group schwieriger
geworden. Sollte die globale Wirtschaftskrise länger anhalten
oder sich noch verschärfen, werden sich – neben dem Wegfall
potenziellen Neugeschäfts – auch die finanziellen Risiken für die
Linde Group erhöhen. Hierzu zählt insbesondere das Adressaus-
fallrisiko.
Die Gesamtsumme der einzelnen Risken innerhalb der Risiko-
felder gefährdet dennoch nicht den Fortbestand des Linde Kon-
zerns. Bei sich verändernden Rahmenbedingungen könnten zum
heutigen Zeitpunkt unbekannte oder als unwesentlich erachtete
Risiken unsere Geschäftsaktivitäten beeinträchtigen. Organisa-
torisch haben wir alle Voraussetzungen geschaffen, um frühzei-
tig über sich abzeichnende Veränderungen der Risikosituationen
Kenntnis zu erlangen.
084 Linde Finanzbericht 2008
KONZERNLAGEBERICHT – Risikobericht
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Zusammensetzung des gezeichneten Kapitals
Das Grundkapital der Gesellschaft beträgt zum Bilanzstichtag
431.340.789,76 EUR und ist voll eingezahlt. Es ist eingeteilt in
168.492.496 Stückaktien mit einem anteiligen Betrag am Grund-
kapital von 2,56 EUR je Aktie. Die Aktien lauten auf den Inha-
ber. Jede Aktie gewährt ein Stimmrecht und ist dividendenbe-
rechtigt.
Beschränkungen, die Stimmrechte oder die Übertragung von
Aktien betreffen
Die Hauptversammlung hat im Geschäftsjahr 2007 die Einführung
eines Aktienoptionsprogramms (Linde Performance-Share-Pro-
gramme 2007) für Vorstände und nachgeordnete Führungskräfte
beschlossen, in dessen Rahmen bis zu 3,5 Millionen Bezugs-
rechte ausgegeben werden können. Soweit Mitglieder des Vor-
stands oder bestimmte nachgeordnete Führungskräfte infolge
der Ausübung der Optionsrechte Aktien beziehen bzw. erwerben,
unterliegen 25 Prozent dieser Aktien bzw. unter bestimmten Vo -
raussetzungen Aktien im Gegenwert von 25 Prozent der Gesamt-
zahl ausgeübter Optionsrechte einer Haltepflicht von zwei Jah-
ren. Im Rahmen dieses Aktienoptionsprogramms wurden bisher
in den Jahren 2007 und 2008 Bezugsrechte ausgegeben.
Beteiligungen am Kapital, die 10 Prozent der Stimmrechte
überschreiten
Nach dem Wertpapierhandelsgesetz hat jeder Anleger, der durch
Erwerb, Veräußerung oder auf sonstige Weise bestimmte Anteile
an Stimmrechten erreicht, überschreitet oder unterschreitet,
dies der Gesellschaft und der Bundesanstalt für Finanzdienst-
leistungsaufsicht anzuzeigen. Der niedrigste Schwellenwert
für diese Mitteilungspflicht beträgt 3 Prozent. Uns sind hier-
nach keine direkten oder indirekten Beteiligungen am Kapi-
tal bekannt, die mehr als 10 Prozent der Stimmrechte erreichen
oder überschreiten.
Aktien mit Sonderrechten
Aktien mit Sonderrechten, die Kontrollbefugnisse verleihen,
bestehen nicht.
Art der Stimmrechtskontrolle, wenn Arbeitnehmer am
Kapital beteiligt sind und ihre Kontrollrechte nicht unmittel-
bar ausüben
Die Arbeitnehmer, die Aktien an der Linde AG halten, üben ihre
Kontrollrechte wie andere Aktionäre unmittelbar nach Maßgabe
der gesetzlichen Vorschriften der Satzung aus.
Gesetzliche Vorschriften und Bestimmungen der Satzung
über die Ernennung und Abberufung der Mitglieder des Vor-
stands und über die Änderung der Satzung
Für die Ernennung und Abberufung der Mitglieder des Vorstands
gelten §§ 84, 85 AktG und § 31 MitbestG 1976. Vorstandsmitglie-
der werden auf höchstens fünf Jahre bestellt. Eine wiederholte
Bestellung oder Verlängerung der Amtszeit, jeweils für höchs-
tens fünf Jahre, ist zulässig. Nach § 31 1976 MitbestG ist für die
Bestellung von Vorstandsmitgliedern eine Mehrheit von mindes-
tens zwei Dritteln der Mitglieder des Aufsichtsrats erforderlich.
Gemäß Ziff. 5.1 der Satzung der Gesellschaft besteht der Vor-
stand aus mehreren Personen, wobei der Aufsichtsrat die Zahl
der Mitglieder des Vorstands bestimmt. Nach Ziff. 5.2 der Sat-
zung der Gesellschaft kann der Aufsichtsrat ein Vorstandsmit-
glied zum Vorsitzenden und eines zum stellvertretenden Vor-
sitzenden des Vorstands ernennen. Der Aufsichtsrat kann die
Bestellung zum Vorstandsmitglied und die Ernennung zum Vor-
sitzenden des Vorstands widerrufen, wenn ein wichtiger Grund
vorliegt, § 84 Abs. 3 AktG.
Für Satzungsänderungen gelten §§ 179, 133 AktG und Ziff.
13.2 der Satzung. Beschlüsse der Hauptversammlung bedürfen
nach Ziff. 13.2 der Satzung der einfachen Mehrheit der abgege-
benen Stimmen und, soweit eine Kapitalmehrheit erforderlich
ist, der einfachen Mehrheit des bei der Beschlussfassung ver-
tretenen Grundkapitals, soweit nicht zwingende gesetzliche Vor-
schriften eine andere Mehrheit verlangen. Der Aufsichtsrat ist
gemäß Ziff. 9.5 der Satzung ermächtigt, Satzungsänderungen
vorzunehmen, die nur die Fassung betreffen.
Befugnis des Vorstands, Aktien auszugeben und zurück-
zukaufen
Der Vorstand ist ermächtigt, das Grundkapital bis zum 7. Juni
2010 mit Zustimmung des Aufsichtsrats um bis zu 25.106.534,40
EUR durch einmalige oder mehrmalige Ausgabe neuer auf den
Inhaber lautender Stückaktien mit einem anteiligen Betrag des
Grundkapitals von je 2,56 EUR gegen Bareinlagen zu erhöhen
(Genehmigtes Kapital I).
Der Vorstand ist weiterhin ermächtigt, das Grundkapital bis
zum 4. Juni 2012 mit Zustimmung des Aufsichtsrats um bis zu
80.000.000 EUR durch einmalige oder mehrmalige Ausgabe von
insgesamt bis zu 31.250.000 neuen, auf den Inhaber lautenden
Stückaktien mit einem anteiligen Betrag des Grundkapitals von
je 2,56 EUR gegen Bareinlage oder gegen Sacheinlage zu erhö-
hen (Genehmigtes Kapital II).
Das Grundkapital ist um bis zu 25.071.910,40 EUR bedingt
erhöht. Die Hauptversammlung vom 17. Mai 2000 hatte eine
bedingte Kapitalerhöhung um bis zu 50.000.000 EUR beschlos-
sen, die nur insoweit durchgeführt wird, wie die Inhaber bzw.
Gläubiger von Wandlungsrechten oder Optionsscheinen, die den
von der Linde AG oder deren unmittelbaren oder mittelbaren
Mehrheitsbeteiligungsgesellschaften bis zum 16. Mai 2005 aus-
zugebenden Wandel- oder Optionsschuldverschreibungen beige-
fügt sind, von ihren Wandlungs- bzw. Optionsrechten Gebrauch
machen oder wie die zur Wandlung verpflichteten Inhaber
bzw. Gläubiger der von der Linde AG oder deren unmittelbaren
oder mittelbaren Mehrheitsbeteiligungsgesellschaften bis zum
Angaben gem. § 315 Abs. 4 HGB und erläuternder Bericht
085Linde Finanzbericht 2008
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KONZERNLAGEBERICHT – Angaben gem. § 315 Abs. 4 HGB und erläuternder Bericht
16. Mai 2005 auszugebenden Wandelschuldverschreibungen ihre
Pflicht zur Wandlung erfüllen.
Das Grundkapital ist um bis zu 50.000.000 EUR durch Ausgabe
von bis zu 19.531.250 neuen Stückaktien mit einem anteiligen
Betrag des Grundkapitals von je 2,56 EUR bedingt erhöht. Die
bedingte Kapitalerhöhung wird nur insoweit durchgeführt, wie
die Inhaber bzw. Gläubiger von Wandlungsrechten oder Options-
scheinen, die den von der Linde AG oder deren unmittelbaren
oder mittelbaren Mehrheitsbeteiligungsgesellschaften aufgrund
der Ermächtigung des Vorstands durch Hauptversammlungsbe-
schluss vom 8. Juni 2005 bis zum 7. Juni 2010 auszugebenden
Wandel- oder Optionsschuldverschreibungen beigefügt sind, von
ihren Wandlungs- bzw. Optionsrechten Gebrauch machen oder
wie die zur Wandlung verpflichteten Inhaber bzw. Gläubiger
der von der Linde AG oder deren unmittelbaren oder mittelba-
ren Mehrheitsbeteiligungsgesellschaften aufgrund der Ermächti-
gung des Vorstands durch Hauptversammlungsbeschluss vom 8.
Juni 2005 bis zum 7. Juni 2010 auszugebenden Wandelschuld-
verschreibungen ihre Pflicht zur Wandlung erfüllen.
Das Grundkapital ist um bis zu 85.000.000,00 EUR durch Aus-
gabe von bis zu 33.203.125 neuen, auf den Inhaber lautenden
Stückaktien mit einem anteiligen Betrag des Grundkapitals von
je 2,56 EUR bedingt erhöht. Die bedingte Kapitalerhöhung wird
nur insoweit durchgeführt, wie (i) die Inhaber bzw. Gläubiger
von Wandlungsrechten oder Optionsscheinen, die den von der
Gesellschaft oder von unter der Leitung der Gesellschaft stehen-
den Konzernunternehmen aufgrund des Ermächtigungsbeschlus-
ses der Hauptversammlung vom 3. Juni 2008 bis zum 2. Juni
2013 ausgegebenen Wandel- und/oder Optionsschuldverschrei-
bungen beigefügt sind, von ihren Wandlungs- bzw. Optionsrech-
ten Gebrauch machen oder (ii) die zur Wandlung verpflichteten
Inhaber bzw. Gläubiger der von der Gesellschaft oder von unter
der Leitung der Gesellschaft stehenden Konzernunternehmen
aufgrund des Ermächtigungsbeschlusses der Hauptversammlung
vom 3. Juni 2008 bis zum 2. Juni 2013 ausgegebenen Wandel-
schuldverschreibungen ihre Pflicht zur Wandlung erfüllen, in den
Fällen (i) und (ii) jeweils soweit nicht eigene Aktien zur Bedie-
nung eingesetzt werden.
Durch Beschluss der Hauptversammlung vom 3. Juni 2008
ist der Vorstand ermächtigt, bis zum 2. Dezember 2009 eigene
Aktien mit einem anteiligen Betrag des Grundkapitals von insge-
samt bis zu 10 Prozent des zum Zeitpunkt der Beschlussfassung
bestehenden Grundkapitals oder – falls dieser Wert geringer ist –
des zum Zeitpunkt der Ausübung der vorliegenden Ermächtigung
bestehenden Grundkapitals zu erwerben. Der Erwerb darf über
die Börse, mittels eines an alle Aktionäre gerichteten öffentli-
chen Kaufangebots oder mittels einer an alle Aktionäre gerich-
teten öffentlichen Einladung zur Abgabe von Verkaufsofferten
erfolgen. Die aufgrund dieser Ermächtigung erworbenen Aktien
können über die Börse oder durch ein Angebot an alle Aktio-
näre veräußert werden, mit Zustimmung des Aufsichtsrats auch in
anderer Weise veräußert werden, mit Zustimmung des Aufsichts-
rats im Rahmen des unmittelbaren oder mittelbaren Erwerbs
von Unternehmen, Unternehmensteilen oder Beteiligungen an
Unternehmen sowie im Rahmen von Unternehmenszusammen-
schlüssen angeboten und übertragen werden, zur Erfüllung von
Options- und/oder Wandelanleihen, die die Gesellschaft oder
eine unmittelbare oder mittelbare Tochtergesellschaft der Gesell-
schaft ausgegeben hat oder ausgeben wird, verwendet werden,
bei einer Veräußerung erworbener eigener Aktien durch Ange-
bot an alle Aktionäre den Inhabern der von der Gesellschaft oder
einer unmittelbaren oder einer mittelbaren Tochtergesellschaft
der Gesellschaft ausgegebenen Options- und/oder Wandlungs-
rechte Bezugsrechte auf die Aktien in dem Umfang gewährt wer-
den, wie es ihnen nach Ausübung der Options- und/oder Wand-
lungsrechte bzw. nach Erfüllung einer Wandlungspflicht zustehen
würde, zur Erfüllung von Verpflichtungen der Gesellschaft aus
dem von der Hauptversammlung am 14. Mai 2002 unter Punkt
8 der Tagesordnung beschlossenen Linde Management-Incen-
tive-Programme gewährt werden, zur Erfüllung von Verpflich-
tungen der Gesellschaft aus dem von der Hauptversammlung am
5. Juni 2007 unter Punkt 7 der Tagesordnung beschlossenen Per-
formance-Share-Programms gewährt werden oder mit Zustim-
mung des Aufsichtsrats eingezogen werden.
Wesentliche Vereinbarungen, die unter der Bedingung eines
Kontrollwechsels infolge eines Übernahmeangebots stehen
Die im Jahr 2004 begebene Wandelschuldverschreibung enthielt
eine Regelung zur Anpassung des Wandlungsverhältnisses im
Falle eines Kontrollwechsels. Die Wandelschuldverschreibung
wurde im Geschäftsjahr 2008 vollständig gewandelt.
Eine Kündigung und vorzeitige Rückzahlung ist bei den im
Jahr 2006 begebenen Hybridanleihen möglich, sofern ein Kon-
trollwechsel stattfindet.
Linde hat im Geschäftsjahr 2007 und 2008 im Rahmen seines
Debt-Issuance-Programms Benchmark-Anleihen begeben. Ent-
sprechend § 5 Abs. 4 der Emissionsbedingungen hat der Gläu-
biger der Schuldverschreibungen das Wahlrecht, die sofortige
Rückzahlung im Falle eines Kontrollwechsels zu verlangen, wenn
der Kontrollwechsel zu einem Entzug oder zu einer Herabsetzung
des Ratings auf oder unter bestimmte Ratingstufen für nicht
nachrangige unbesicherte Verbindlichkeiten führt.
Es existieren darüber hinaus wesentliche Finanzierungsver-
träge, die jeweils eigene Regelungen für den Fall eines Kon-
trollwechsels enthalten. Diese Regelungen sehen insbesondere
Informationspflichten gegenüber dem Vertragspartner sowie
Kündigungsrechte für den Vertragspartner vor.
Es bestehen Kundenverträge mit Vertragsklauseln, die dem
Kunden ein Sonderkündigungsrecht bei einem Kontrollwechsel
einräumen. Im Falle der Ausübung dieses Sonderkündigungs-
rechts sehen die Vereinbarungen grundsätzlich eine angemes-
sene Entschädigung vor.
086 Linde Finanzbericht 2008
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KONZERNLAGEBERICHT – Angaben gem. § 315 Abs. 4 HGB und erläuternder Bericht
Nach den Bedingungen des Linde Performance-Share-Programms
2007 für Vorstände und nachgeordnete Führungskräfte können
im Falle eines Kontrollwechsels Sonderregelungen getroffen
werden. Diese wurden für die im Jahr 2007 und 2008 ausgege-
benen Aktienoptionen wie folgt vorgesehen: Im Falle eines Kon-
trollwechsels bestehen Kündigungsrechte mit der Folge einer
Abgeltung der Optionsrechte durch einen näher zu bestimmen-
den Barausgleich.
Entschädigungsvereinbarungen der Gesellschaft, die für den
Fall eines Übernahmeangebots mit Vorstandsmitgliedern
oder Arbeitnehmern getroffen sind
Im Falle einer Übernahme der Linde AG und der Beendigung des
Anstellungsvertrags werden den Vorstandsmitgliedern gegebe-
nenfalls bestimmte, an ihren vertraglichen Bezügen orientierte
Ausgleichsleistungen gewährt. Diese Ausgleichsleistungen sind
in ihrer Höhe begrenzt. Eine nähere Beschreibung der Change-
of-Control-Regelungen der Vorstandsmitglieder ist im Vergü-
tungsbericht dargestellt.
087Linde Finanzbericht 2008
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KONZERNLAGEBERICHT – Angaben gem. § 315 Abs. 4 HGB und erläuternder Bericht
Erwerb der Mehrheit am Industriegaseunternehmen
SIGAS (Saudi-Arabien) formalrechtlich vollzogen
Am 13. Mai 2008 hatte die Linde Group 51 Prozent der Anteile
an dem saudi-arabischen Industriegaseunternehmen SIGAS
(Saudi Industrial Gases Co. Ltd.) erworben. Der Vollzug der Trans-
aktion war verbunden mit der Zustimmung durch die zuständi-
gen saudi-arabischen Aufsichtsbehörden. Diese Zustimmung ist
am 17. Januar 2009 erfolgt. Ab diesem Zeitpunkt wird SIGAS in
den Konzernabschluss der Linde Group einbezogen.
Das Familienunternehmen SIGAS ist das zweitgrößte Indus-
triegaseunternehmen in Saudi-Arabien und hat im Geschäftsjahr
2007 mit rund 400 Mitarbeitern einen Umsatz von annähernd 28
Mio. EUR erzielt.
Nachtragsbericht
088 Linde Finanzbericht 2008
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KONZERNLAGEBERICHT – Nachtragsbericht
Für das Geschäftsjahr 2008 weist die Linde AG als Konzern-
mutterunternehmen der Linde Group einen Bilanzgewinn von
885.937.808,02 EUR aus. Der Vorstand schlägt dem Aufsichtsrat
vor, im Rahmen der Feststellung des Jahresabschlusses anläss-
lich der Aufsichtsratssitzung am 13. März 2009 der Hauptver-
sammlung am 15. Mai 2009 folgende Gewinnverwendung zur
Beschlussfassung vorzuschlagen:
3 Ausschüttung einer Dividende von 1,80 EUR (Vj. 1,70 EUR) je
dividendenberechtigter Stückaktie in Höhe von 303.286.492,80
EUR,
3 Vortrag auf neue Rechnung von 582.651.315,22 EUR.
Der nach den Vorschriften des Handelsgesetzbuches und Akti-
en gesetzes erstellte Jahresabschluss der Linde AG und der Lage-
bericht werden im elektronischen Bundesanzeiger veröffent-
licht.
Dividende
089Linde Finanzbericht 2008
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KONZERNLAGEBERICHT – Dividende
Gesamtwirtschaftliche Entwicklung
Die Mehrzahl der Ökonomen und Konjunkturforscher rechnet
damit, dass die Weltwirtschaft im Jahr 2009 den deutlichsten
Rückgang seit dem Zweiten Weltkrieg erleben wird. Nach vielen
Jahren des Wachstums werde das globale Bruttoinlandsprodukt
(BIP) im laufenden Jahr um 1,4 Prozent schrumpfen, prognosti-
ziert etwa Global Insight.
In den USA, wo die Auswirkungen der Krise zuerst spürbar
waren, wird ein Rückgang des realen BIP von 2,7 Prozent erwartet.
Die von der US-Regierung beschlossenen Konjunkturprogramme
werden die Rezession bestenfalls abfedern. Mit einer Rückkehr
zu positiven Wachstumszahlen rechnen Ökonomen frühestens im
Jahr 2010.
Ähnlich ungünstig sind die Aussichten für den Euroraum. Glo-
bal Insight prognostiziert, dass die Wirtschaftsleistung um 2,4
Prozent sinken und frühestens im Jahr 2010 eine leichte Erho-
lung einsetzen wird. Besonders pessimistisch schätzen Experten
die Konjunkturaussichten Großbritanniens ein, da in den vergan-
genen Jahren ein beträchtlicher Teil der Wertschöpfung auf den
Finanzplatz London entfiel, der nun als Wachstumsmotor aus-
fällt. Deutschland wird attestiert, aufgrund der Strukturreformen
vergangener Jahre besser als andere Staaten des Euroraumes
auf die Krise vorbereitet zu sein. Allerdings ist die Exportnation
Deutschland mehr als andere Länder von einem expandieren-
den Welthandel abhängig. Global Insight rechnet deshalb damit,
dass das reale BIP in Deutschland im laufenden Jahr um 3,0 Pro-
zent schrumpfen und frühestens im Jahr 2010 leicht – wenn über-
haupt – wachsen wird.
Die Weltwirtschaftskrise trifft auch die Schwellenländer,
wenngleich in diesen Regionen für 2009 zumeist positive Wachs-
tumsraten des BIP erwartet werden. Die Wirtschaft in China soll
2009 noch um 5,9 Prozent wachsen, in Indien um 4,3 Prozent.
Für den gesamten asiatisch-pazifischen Raum prognostiziert
Global Insight einen Anstieg des BIP um 0,4 Prozent. In Latein-
amerika (ohne Mexiko) werde das Wachstum im laufenden Jahr
deutlich zurückgehen und nur noch 0,3 Prozent betragen. Für
Russland erwarten die Konjunkturforscher hingegen ein um 1,2
Prozent niedrigeres BIP als im Vorjahr.
Die in den meisten Industriestaaten und auch einigen Schwel-
lenländern aufgelegten Konjunkturprogramme werden dazu bei-
tragen, die Wirtschaftskrise zumindest abzufedern. Wann und in
welchem Ausmaß dieser Effekt eintreten wird, ist jedoch unge-
wiss. Positiv wirken sollten indes die gesunkenen Rohstoff- und
Energiepreise, die es vielen Unternehmen erlauben, günstiger
zu produzieren, und die auch den privaten Verbrauch stützen
werden.
Branchenausblick
Gaseindustrie
Von der weltweiten Rezession bleibt auch der internationale
Markt für Industriegase nicht unberührt. Nachdem bereits im Ver-
lauf des vierten Quartals 2008 Volumenrückgänge zu verzeich-
nen waren, ist vor dem Hintergrund des für 2009 erwarteten
schwachen Konjunkturumfelds in diesem Jahr mit einer deutli-
chen Abschwächung der Marktentwicklung zu rechnen.
Gleichwohl wird die Gaseindustrie weniger stark von der
Wirtschaftskrise betroffen sein als andere Branchen. Der Haupt-
grund hierfür ist die Vielzahl an Sektoren, in die Industriegase
geliefert werden. So werden vergleichsweise konjunkturresis-
tente Absatzfelder wie die Lebensmittelindustrie oder der Markt
für medizinische Gase für ein gewisses Maß an Stabilität sor-
gen. Zudem wird auch im laufenden Jahr in den Schwellenlän-
dern die Nachfrage nach Industriegasen weiter wachsen – wenn
auch auf einem deutlich niedrigeren Niveau als in vergangenen
Jahren.
Anlagenbau
Im internationalen Großanlagenbau ist im Geschäftsjahr 2009
eine Zurückhaltung bei der Vergabe von neuen Projekten zu
erwarten. Bereits im vierten Quartal des vergangenen Jahres
kam es zu Verschiebungen geplanter Investitionen. Grundsätz-
lich bleiben die langfristigen Wachstumstrends – etwa der welt-
weit steigende Energiebedarf sowie eine überproportional hohe
Nachfrage aus den aufstrebenden Volkswirtschaften – jedoch
intakt. So ist insbesondere in den Bereichen Enhanced Gas & Oil
Recovery (siehe Glossar) und im Markt für Erdgasverflüssigung
(LNG) mit neuen Projekten zu rechnen. Als wichtigste Regionen
gelten dabei der Mittlere Osten und Indien.
Ausblick – Konzern
Auch unser Unternehmen spürt die Auswirkungen der weltwei-
ten Wirtschaftskrise. Vor diesem Hintergrund tun wir alles dafür,
um unsere Produktivität und unsere Prozesse stetig weiter zu
verbessern. Wir haben zusätzliche Anstrengungen unternommen
und bereits zu Beginn des Jahres 2008 ein neues Programm zur
nachhaltigen Effizienzsteigerung eingeleitet: HPO (High Perfor-
mance Organisation). Mit diesem ganzheitlichen Konzept wer-
den wir den Linde Konzern zu einer Hochleistungsorganisation
entwickeln. HPO wird in den kommenden vier Jahren – ab dem
laufenden Geschäftsjahr 2009 – zu einer Bruttokostensenkung in
Höhe von insgesamt 650 bis 800 Mio. EUR führen. Im Rahmen
von HPO wird Linde beispielsweise in den Bereichen IT und Ein-
kauf deutliche Kosteneinsparungen erzielen. HPO folgt direkt auf
unser Synergieprogramm aus der BOC-Akquisition. Es ist unser
Ziel, die auf Basis dieses Programms angestrebten Kostensyner-
Prognosebericht
090 Linde Finanzbericht 2008
KONZERNLAGEBERICHT – Prognosebericht
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gien in Höhe von 250 Mio. EUR jährlich im Geschäftsjahr 2009
erstmals vollständig zu realisieren.
Vor dem Hintergrund der bestehenden Unsicherheiten hin-
sichtlich der weiteren wirtschaftlichen Entwicklung planen wir
in unterschiedlichen Szenarien für den Geschäftsverlauf unseres
Unternehmens im laufenden Jahr. Diese Planungen reichen von
einem Konzernumsatz und -ergebnis leicht über oder auf dem
Niveau des Vorjahres bis hin zu einem Rückgang. Abhängig von
der Nachfrageentwicklung in unseren beiden Divisionen Gases
und Engineering wird sich der Umsatz- und Ergebnistrend in der
zweiten Jahreshälfte 2009 verfestigen.
Vor dem Hintergrund der beschriebenen Szenarien werden
wir unsere mittelfristigen Ziele für 2010 – ein ROCE von 13 Pro-
zent und ein operatives Konzernergebnis von mindestens 3 Mrd.
EUR – erst später erreichen können.
Ausblick – Gases Division
An unserer grundsätzlichen Zielsetzung im Gasegeschäft ändert
auch die in diesem Jahr zu erwartende Nachfrageschwäche nichts:
Wir wollen uns besser entwickeln als der Markt und unsere Pro-
duktivität weiter steigern.
Im On-site-Geschäft rechnen wir zwar mit Volumenrückgän-
gen und einer geringeren Anzahl von Neuprojekten – gleichzeitig
können wir jedoch auf eine volle Projektpipeline zurückgreifen,
die bereits im laufenden Jahr 2009, insbesondere aber ab dem
Geschäftsjahr 2010, deutlich zum Umsatz und Ergebnis beitragen
soll. Die Lieferverträge in unserem On-site-Geschäft sind zudem
langfristig ausgerichtet und so gestaltet, dass negative Effekte aus
geringeren Abnahmequoten begrenzt sind. Im Geschäft mit Flüs-
sig- und Flaschengasen verleiht uns die breite Kundenbasis – auch
in einem schwierigen konjunkturellen Umfeld – zusätzliche Stabi-
lität, um Volumenrückgänge abzumildern. Zudem profitieren wir
insbesondere in diesen Produktbereichen von unseren führenden
Marktpositionen, die uns vor allem in den Kernmärkten eine große
Durchsetzungsstärke ermöglichen, etwa bei der Preisgestaltung.
Im Healthcare-Bereich, also im Geschäft mit medizi nischen Gasen,
erwarten wir auch im laufenden Geschäftsjahr eine solide Entwick-
lung. Auf der Grundlage dieser Faktoren reicht unsere Szenarien-
planung für unsere Geschäftsentwicklung in der Gases Division im
laufenden Jahr 2009 von einem leichten Umsatz- und Ergebnisan-
stieg bis hin zu einem Umsatz- und Ergebnisrückgang.
Ausblick – Engineering Division
Der Auftragsbestand unserer Engineering Division ist mit mehr
als 4 Mrd. EUR nach wie vor sehr hoch und bildet damit eine gute
Grundlage für eine vergleichsweise stabile Geschäftsentwicklung
in den kommenden zwei Jahren. Allerdings wird auch der inter-
nationale Großanlagenbau die Auswirkungen der Wirtschafts-
krise spüren, so dass mit Verschiebungen bei der Vergabe von
Neuprojekten gerechnet werden muss. In unserem schwäche-
ren Szenario gehen wir davon aus, dass neue Auftragseingänge
in unserer Engineering Division nicht ausreichen werden, um im
Geschäftsjahr 2009 das Umsatzniveau des Vorjahres erreichen
zu können. Bei der operativen Marge hingegen gilt ein Wert von
8 Prozent unverändert als unsere Zielgröße.
Wir sind in den vier großen Geschäftsfeldern Olefin-Anlagen,
Erdgas-Anlagen, Luftzerlegungs-Anlagen sowie Wasserstoff- und
Synthesegas-Anlagen nach wie vor international gut aufgestellt
und werden auch weiterhin von den langfristigen Wachstums-
treibern Energie und Umwelt nachhaltig profitieren.
Investitionen
Wir haben in den Geschäftsjahren 2007 und 2008 rund 3,3 Mrd.
EUR investiert, insbesondere in zukunftsträchtige Bereiche. Diese
Strategie werden wir auch im Geschäftsjahr 2009 fortsetzen, um
die Chancen auf eine überproportional gute Entwicklung wei-
ter zu steigern und die Wettbewerbsfähigkeit unseres Konzerns
nachhaltig zu erhöhen. Wie in den vergangenen Jahren wird
auch in diesem Jahr der ganz überwiegende Teil dieser Mittel
in die Stärkung unserer internationalen Gaseaktivitäten fließen,
und hier insbesondere in den weiteren Ausbau unseres On-site-
Geschäfts. Insgesamt planen wir für das laufende Geschäfts-
jahr Investitionen auf dem Niveau des Berichtsjahres. Für unsere
Investitionen in der Gases Division gilt mittelfristig unverändert
die Richtschnur von durchschnittlich 13 Prozent bezogen auf den
Umsatz in diesem Bereich.
Dividende
Kontinuität und Augenmaß werden auch zukünftig die wichtigs-
ten Kriterien für unsere Dividendenpolitik bleiben. Wie in den
Jahren zuvor, werden wir auch für das Geschäftsjahr 2009 die
Höhe der Dividende an der Entwicklung des operativen Ergeb-
nisses ausrichten und dabei die weitere gesamtwirtschaftliche
Entwicklung berücksichtigen.
Forschung und Entwicklung
Wir planen im laufenden Geschäftsjahr, einen Betrag von rund
100 Mio. EUR für Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten aufzu-
wenden und damit in etwa so viel wie im Berichtsjahr.
Ein beträchtlicher Teil dieser Mittel fließt in das so genannte
Gases Application Development: In dieser Unternehmenseinheit
der Gases Division bündeln wir unsere Anstrengungen, beste-
hende gasetechnische Anwendungen und Verfahren gemeinsam
mit unseren Kunden aus den unterschiedlichsten Branchen konti-
nuierlich weiterzuentwickeln, aber auch völlig neue Einsatzmög-
lichkeiten für Industriegase zu erforschen.
091Linde Finanzbericht 2008
KONZERNLAGEBERICHT – Prognosebericht
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Darüber hinaus werden wir auch im Bereich Healthcare unsere
F & E-Aktivitäten weiter vorantreiben, um den Einsatz von Gasen
und deren Wirksamkeit bei medizinischen Anwendungen zu
erforschen und gezielt weiterzuentwickeln. Auch die zukunfts-
trächtige Wasserstofftechnologie und deren Beitrag zur Entwick-
lung alternativer Antriebstechniken werden weiterhin im Fokus
unserer Arbeiten im Bereich Forschung und Entwicklung stehen.
In der Engineering Division haben wir bereits im Geschäftsjahr
2008 vor dem Hintergrund der Verknappung fossiler Energiequel-
len alternative Rohstoffversorgungspfade untersucht und zusam-
men mit Partnern aus der Industrie verschiedene Projekte initiiert,
die unter anderem darauf abzielen, Kohlekraftwerke effizienter
und umweltverträglicher zu betreiben. Neben der Weiterentwick-
lung unserer Anlagentechnologien werden diese Forschungsakti-
vitäten mit Blick auf eine möglichst hohe Umweltverträglichkeit
auch im laufenden Geschäftsjahr einen Schwerpunkt bilden.
Beschaffung
Die strukturellen Verbesserungsmaßnahmen der Gases Division
im Zuge der Entwicklung zur Hochleistungsorganisation bilden
die Basis dafür, dass der Einkauf auch im laufenden Geschäfts-
jahr einen wichtigen Beitrag zu unserem operativen Ergebnis
leisten kann. Neben dem Ziel, die Beschaffungskosten weiter zu
senken, steht dabei auch die Stärkung des Cash Flow im Fokus.
In der Engineering Division war bereits im vierten Quartal des
Jahres 2008 ein deutlicher Rückgang der Materialpreise und der
Preise für Fertigprodukte sowie eine Entspannung bei den Lie-
ferzeiten erkennbar. Dieser Trend dürfte sich auch im laufenden
Jahr fortsetzen.
Wir werden unsere Beschaffungsstrategie im internationalen
Anlagenbaugeschäft weiterhin konsequent umsetzen. Wir setzen
dabei auf einen Mix aus längerfristigen Kooperationen mit Schlüs-
sellieferanten und einen globalen Wettbewerb aus Niedriglohn-
ländern für weniger kritische Ausrüstungsteile.
092 Linde Finanzbericht 2008
KONZERNLAGEBERICHT – Prognosebericht
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093Linde Finanzbericht 2008
KONZERNLAGEBERICHT – Prognosebericht
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Konzernabschluss
Die Linde AG hat den Konzernabschluss zum 31. Dezember 2008 unter Anwendung der International Financial Reporting Standards (IFRS), wie sie in der Europäischen Union anzuwenden sind, aufgestellt. Um die Klarheit der Darstellung zu verbessern, sind verschiedene Posten der Bilanz und der Gewinn- und Verlustrechnung zu - sammengefasst. Diese Posten sind im Anhang gesondert angegeben.
KonZernAbsChLUss
095 Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung
096 Konzernbilanz
098 Aufstellung der erfassten Erträge und
Aufwendungen
100 Konzern-Kapitalflussrechnung
102 Segmentinformationen
094 Linde Finanzbericht 2008
KONZERNABSCHLUSS
Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung
in Mio. € Anhang 2008 2007
Umsatz [8] 12.663 12.306
Kosten der umgesetzten Leistungen 8.649 8.276
Bruttoergebnis vom Umsatz 4.014 4.030
Vertriebskosten 1.738 1.830
Forschungs- und Entwicklungskosten 104 97
Verwaltungskosten 1.092 1.108
Sonstige betriebliche Erträge [9] 326 208
Sonstige betriebliche Aufwendungen [9] 134 131
Ergebnis aus assoziierten Unternehmen und Joint Ventures (at equity) 60 73
Sondereinflüsse [10] 59 607
Finanzerträge [11] 372 475
Finanzaufwendungen [11] 757 852
Ergebnis vor Steuern 1.006 1.375
Ertragsteuern [12] 230 379
Ergebnis nach Steuern der fortgeführten Aktivitäten 776 996
Ergebnis nach Steuern der nicht fortgeführten Aktivitäten [40] – 17
Ergebnis nach Steuern 776 1.013
davon Anteile anderer Gesellschafter 59 61
davon Anteile der Aktionäre der Linde AG 717 952
Fortgeführte Aktivitäten
Ergebnis je Aktie in € [13] 4,27 5,77
Ergebnis je Aktie in € – voll verwässert [13] 4,24 5,60
Nicht fortgeführte Aktivitäten
Ergebnis je Aktie in € [13] 0,00 0,10
Ergebnis je Aktie in € – voll verwässert [13] 0,00 0,10
095Linde Finanzbericht 2008
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KONZERNABSCHLUSS – Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung
Konzernbilanz
in Mio. € Anhang 31.12.2008 31.12.20071
Aktiva
Geschäfts- oder Firmenwerte [15] 6.893 7.332
Übrige immaterielle Vermögenswerte [15] 3.177 3.791
Sachanlagen [16] 7.162 7.213
Beteiligungen an assoziierten Unternehmen und Joint Ventures (at equity) [17] 535 516
Übrige Finanzanlagen [17] 388 395
Forderungen aus Finanzdienstleistungen [19] 671 765
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen [19] – 1
Übrige Forderungen und Vermögenswerte [19] 444 406
Latente Steueransprüche [12] 227 151
Langfristige Vermögenswerte 19.497 20.570
Vorräte [18] 986 1.062
Forderungen aus Finanzdienstleistungen [19] 75 95
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen [19] 1.641 1.609
Übrige Forderungen und Vermögenswerte [19] 539 518
Ertragsteuerforderungen [19] 64 86
Wertpapiere [20] 20 45
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente [21] 1.002 858
Zur Veräußerung gehaltene langfristige Vermögenswerte und Veräußerungsgruppen [40] – 112
Kurzfristige Vermögenswerte 4.327 4.385
bilanzsumme 23.824 24.955
1 Angepasst (siehe Ziffer [1]).
096 Linde Finanzbericht 2008
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KONZERNABSCHLUSS – Konzernbilanz
Konzernbilanz
in Mio. € Anhang 31.12.2008 31.12.20071
Passiva
Gezeichnetes Kapital 431 426
Bedingtes Kapital 178 Mio. € (Vj. 99 Mio. €)
Kapitalrücklage 5.074 4.948
Gewinnrücklagen 4.209 4.105
Kumulierte erfolgsneutrale Eigenkapitalveränderung – 1.842 – 718
Summe Eigenkapital ohne Anteile anderer Gesellschafter [22] 7.872 8.761
Anteile anderer Gesellschafter [22] 377 449
Summe Eigenkapital [22] 8.249 9.210
Rückstellungen für Pensionen und pensionsähnliche Verpflichtungen [23] 842 747
Übrige langfristige Rückstellungen [24] 400 241
Latente Steuerschulden [12] 1.889 2.164
Finanzschulden [25] 6.155 6.027
Verbindlichkeiten aus Finanzdienstleistungen [26] 23 24
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen [27] 3 8
Übrige langfristige Verbindlichkeiten [27] 147 61
Ertragsteuerverbindlichkeiten [27] 95 101
Langfristige Schulden 9.554 9.373
Übrige kurzfristige Rückstellungen [24] 1.482 1.886
Finanzschulden [25] 1.290 1.303
Verbindlichkeiten aus Finanzdienstleistungen [26] 11 12
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen [27] 2.120 2.210
Übrige kurzfristige Verbindlichkeiten [27] 1.029 827
Ertragsteuerverbindlichkeiten [27] 89 83
Schulden in direktem Zusammenhang mit zur Veräußerung gehaltenen langfristigen Vermögenswerten [40] – 51
Kurzfristige Schulden 6.021 6.372
bilanzsumme 23.824 24.955
1 Angepasst (siehe Ziffer [1]).
097Linde Finanzbericht 2008
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KONZERNABSCHLUSS – Konzernbilanz
Aufstellung der erfassten Erträge und Aufwendungen
in Mio. €Erläuterungen in Ziffer [22] 2008 2007
Gewinn/Verlust aus der Neubewertung von Wertpapieren 5 – 1
Gewinn/Verlust aus der Marktbewertung derivativer Finanzinstrumente – 51 182
Differenzen aus der Währungsumrechnung – 1.106 – 686
Versicherungsmathematische Gewinne/Verluste aus Pensionsrückstellungen – 334 226
Veränderung des Effekts aus der Beschränkung eines Defined Benefit Asset („asset ceiling“ nach IAS 19.58) 16 2
Direkt im Eigenkapital erfasste Erträge/Aufwendungen – 1.470 – 277
Ergebnis nach Steuern 776 1.013
Summe der erfassten Erträge und Aufwendungen – 694 736
davon entfallen auf
Aktionäre der Linde AG – 725 684
Andere Gesellschafter 31 52
098 Linde Finanzbericht 2008
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KONZERNABSCHLUSS – Aufstellung der erfassten Erträge und Aufwendungen
099Linde Finanzbericht 2008
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KONZERNABSCHLUSS – Aufstellung der erfassten Erträge und Aufwendungen
Konzern-Kapitalflussrechnung
in Mio. €Erläuterungen in Ziffer [30] 2008 20071
Ergebnis vor Steuern der fortgeführten Aktivitäten 1.006 1.375
Anpassungen des Ergebnisses vor Steuern für die Überleitung zum Cash Flow aus betrieblicher Tätigkeit
Ergebnis nach Steuern der nicht fortgeführten Aktivitäten – 17
Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen 1.223 1.279
Abschreibungen auf Finanzanlagen 3 –
Ergebnis aus dem Abgang von langfristigen Vermögenswerten – 104 – 664
Zinsergebnis 387 376
Zinseinnahmen aus Finance Leases gemäß IFRIC 4/IAS 17 51 56
Ergebnis aus assoziierten Unternehmen und Joint Ventures – 60 – 73
Erhaltene Ausschüttungen/Dividenden aus operativen assoziierten Unternehmen und Joint Ventures 27 33
Gezahlte Ertragsteuern – 229 – 336
Veränderungen bei Aktiva und Passiva, bereinigt um Effekte aus Konsolidierungskreisänderungen
Veränderung der Vorräte 80 – 178
Veränderung der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen – 73 – 74
Veränderung der Rückstellungen –27 – 163
Veränderung der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen – 204 138
Veränderung der Sonstigen Aktiva und Passiva – 204 – 44
Cash Flow aus betrieblicher Tätigkeit 1.876 1.742
davon nicht fortgeführte Aktivitäten – – 25
Auszahlungen für Investitionen in Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte sowie Anlagen in Leasingverhältnissen gemäß IFRIC 4/IAS 17 – 1.404 – 1.049
Auszahlung für den Zugang konsolidierter Unternehmen – 125 – 537
Auszahlung für Investitionen in Finanzanlagen – 88 – 39
Auszahlung aus dem Zugang von kurzfristigen finanziellen Vermögenswerten – 97 – 7
Einzahlung aus dem Abgang von Sachanlagen und immateriellen Vermögenswerten sowie aus der Tilgung von Forderungen aus Finanzdienstleistungen gemäß IFRIC 4/IAS 17 168 185
Einzahlungen aus dem Abgang konsolidierter Unternehmen 26 446
Einzahlungen aus dem Abgang von zur Veräußerung gehaltenen langfristigen Vermögenswerten und Veräußerungsgruppen 104 2.688
Einzahlung aus dem Abgang von Finanzanlagen 23 399
Einzahlung aus dem Abgang von kurzfristigen finanziellen Vermögenswerten 121 –
Cash Flow aus Investitionstätigkeit – 1.272 2.086
davon nicht fortgeführte Aktivitäten – – 15
1 Angepasst (siehe Ziffer [1]).
100 Linde Finanzbericht 2008
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KONZERNABSCHLUSS – Konzern-Kapitalflussrechnung
Konzern-Kapitalflussrechnung
in Mio. €Erläuterungen in Ziffer [30] 2008 20071
Dividendenzahlung an Aktionäre der Linde AG und andere Gesellschafter – 329 – 281
Auszahlungen für den Erwerb von Minderheiten – 47 –
Zinseinzahlungen 243 131
Zinsauszahlungen – 596 – 535
Einzahlungen durch Aufnahme Benchmark Bond und sonstige Kredite 1.705 4.499
Einzahlungen aus Ausgabe von Mitarbeiteraktien 17 50
Auszahlungen zur Tilgung von Krediten und Bonds – 1.428 – 7.444
Veränderung der Verbindlichkeiten aus Finanzdienstleistungen – – 12
Cash Flow aus Finanzierungstätigkeit – 435 – 3.592
Nettoveränderung von Zahlungsmitteln 169 236
Anfangsbestand Zahlungsmittel 858 621
Wechselkurs- und konsolidierungsbedingte Veränderung der Zahlungsmittel – 25 7
Zahlungsmittel, ausgewiesen als zur Veräußerung gehaltene langfristige Vermögenswerte und Vermögensgruppen – – 6
Endbestand Zahlungsmittel 1.002 858
davon treuhänderisch verwaltete Zahlungsmittel für Unternehmensakquisitionen 62 –
1 Angepasst (siehe Ziffer [1]).
101Linde Finanzbericht 2008
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KONZERNABSCHLUSS – Konzern-Kapitalflussrechnung
Segmentinformationen
Segmentinformationen
Berichtspflichtige Segmente Berichtspflichtige Segmente
in Mio. €Erläuterungen in Ziffer [31]
Summe Gases Division Engineering Division Sonstige Aktivitäten Überleitung Summe Konzern
2008 2007 2008 2007 2008 2007 2008 2007 2008 2007
Segmentvermögen 20.440 21.624 1.239 1.269 595 754 1.550 1.308 23.824 24.955
davon Beteiligungen an assoziierten Unternehmen/Joint Ventures, die nach der Equity-Methode bilanziert werden 555 534 – – – – –20 – 18 535 516
Segmentschulden 2.669 2.597 2.443 2.386 94 97 10.369 10.665 15.575 15.745
Umsatz mit Fremden 9.505 9.202 2.633 2.524 525 580 – – 12.663 12.306
Umsatz mit anderen Segmenten 10 7 383 226 6 – –399 – 233 – –
Segmentumsatz 9.515 9.209 3.016 2.750 531 580 –399 – 233 12.663 12.306
Operatives Ergebnis (vor Sondereinflüssen) 2.417 2.314 267 240 47 40 –176 – 170 2.555 2.424
davon anteiliges Ergebnis aus assoziierten Unternehmen/Joint Ventures 64 77 – – – – –4 – 4 60 73
Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen 1.157 1.206 36 31 33 33 –3 9 1.223 1.279
davon Abschreibungen auf aufgedeckte stille Reserven aus der Kaufpreisallokation BOC 353 422 8 8 10 16 – – 371 446
Sondereinflüsse – – – – – – 59 607 59 607
EBIT (Ergebnis vor Steuern und Zinsen) 1.260 1.108 231 209 14 7 – 114 428 1.391 1.752
Investitionen (ohne Finanzanlagen) 1.451 1.062 53 46 38 21 – 72 – 94 1.470 1.035
Gases Division Gases Division
Westeuropa Amerika Asien & Osteuropa Südpazifik & Afrika Summe Gases Division
in Mio. € 2008 2007 2008 2007 2008 2007 2008 2007 2008 2007
Segmentvermögen 8.287 9.115 4.250 4.377 4.873 4.699 3.316 3.543 20.440 21.624
davon Beteiligungen an assoziierten Unternehmen/Joint Ventures, die nach der Equity-Methode bilanziert werden 21 29 13 – 63 507 403 14 165 555 534
Segmentschulden 1.421 1.478 669 580 507 429 357 220 2.669 2.597
Umsatz mit Fremden 4.111 4.007 2.167 2.307 1.921 1.606 1.306 1.282 9.505 9.202
Umsatz mit anderen Segmenten 22 19 40 41 15 12 4 2 10 7
Segmentumsatz 4.133 4.026 2.207 2.348 1.936 1.618 1.310 1.284 9.515 9.209
Operatives Ergebnis (vor Sondereinflüssen) 1.119 1.097 432 447 563 467 303 303 2.417 2.314
davon anteiliges Ergebnis aus assoziierten Unternehmen/Joint Ventures – – 4 24 30 33 43 7 8 64 77
Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen 427 478 303 318 250 216 177 194 1.157 1.206
davon Abschreibungen auf aufgedeckte stille Reserven aus der Kaufpreisallokation BOC 83 115 128 145 54 48 88 114 353 422
Sondereinflüsse – – – – – – – – – –
EBIT (Ergebnis vor Steuern und Zinsen) 692 619 129 129 313 251 126 109 1.260 1.108
Investitionen (ohne Finanzanlagen) 506 377 295 213 505 334 145 138 1.451 1.062
102 Linde Finanzbericht 2008
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KONZERNABSCHLUSS – Segmentinformationen
Segmentinformationen
Berichtspflichtige Segmente Berichtspflichtige Segmente
in Mio. €Erläuterungen in Ziffer [31]
Summe Gases Division Engineering Division Sonstige Aktivitäten Überleitung Summe Konzern
2008 2007 2008 2007 2008 2007 2008 2007 2008 2007
Segmentvermögen 20.440 21.624 1.239 1.269 595 754 1.550 1.308 23.824 24.955
davon Beteiligungen an assoziierten Unternehmen/Joint Ventures, die nach der Equity-Methode bilanziert werden 555 534 – – – – –20 – 18 535 516
Segmentschulden 2.669 2.597 2.443 2.386 94 97 10.369 10.665 15.575 15.745
Umsatz mit Fremden 9.505 9.202 2.633 2.524 525 580 – – 12.663 12.306
Umsatz mit anderen Segmenten 10 7 383 226 6 – –399 – 233 – –
Segmentumsatz 9.515 9.209 3.016 2.750 531 580 –399 – 233 12.663 12.306
Operatives Ergebnis (vor Sondereinflüssen) 2.417 2.314 267 240 47 40 –176 – 170 2.555 2.424
davon anteiliges Ergebnis aus assoziierten Unternehmen/Joint Ventures 64 77 – – – – –4 – 4 60 73
Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen 1.157 1.206 36 31 33 33 –3 9 1.223 1.279
davon Abschreibungen auf aufgedeckte stille Reserven aus der Kaufpreisallokation BOC 353 422 8 8 10 16 – – 371 446
Sondereinflüsse – – – – – – 59 607 59 607
EBIT (Ergebnis vor Steuern und Zinsen) 1.260 1.108 231 209 14 7 – 114 428 1.391 1.752
Investitionen (ohne Finanzanlagen) 1.451 1.062 53 46 38 21 – 72 – 94 1.470 1.035
Gases Division Gases Division
Westeuropa Amerika Asien & Osteuropa Südpazifik & Afrika Summe Gases Division
in Mio. € 2008 2007 2008 2007 2008 2007 2008 2007 2008 2007
Segmentvermögen 8.287 9.115 4.250 4.377 4.873 4.699 3.316 3.543 20.440 21.624
davon Beteiligungen an assoziierten Unternehmen/Joint Ventures, die nach der Equity-Methode bilanziert werden 21 29 13 – 63 507 403 14 165 555 534
Segmentschulden 1.421 1.478 669 580 507 429 357 220 2.669 2.597
Umsatz mit Fremden 4.111 4.007 2.167 2.307 1.921 1.606 1.306 1.282 9.505 9.202
Umsatz mit anderen Segmenten 22 19 40 41 15 12 4 2 10 7
Segmentumsatz 4.133 4.026 2.207 2.348 1.936 1.618 1.310 1.284 9.515 9.209
Operatives Ergebnis (vor Sondereinflüssen) 1.119 1.097 432 447 563 467 303 303 2.417 2.314
davon anteiliges Ergebnis aus assoziierten Unternehmen/Joint Ventures – – 4 24 30 33 43 7 8 64 77
Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen 427 478 303 318 250 216 177 194 1.157 1.206
davon Abschreibungen auf aufgedeckte stille Reserven aus der Kaufpreisallokation BOC 83 115 128 145 54 48 88 114 353 422
Sondereinflüsse – – – – – – – – – –
EBIT (Ergebnis vor Steuern und Zinsen) 692 619 129 129 313 251 126 109 1.260 1.108
Investitionen (ohne Finanzanlagen) 506 377 295 213 505 334 145 138 1.451 1.062
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KONZERNABSCHLUSS – Segmentinformationen
Unternehmensweite Angaben über geographische Regionen
in Mio. € 2008 2007
Umsatz nach Sitz des Kunden
Deutschland 1.335 1.255
Übriges Europa 4.622 4.790
Nordamerika 1.761 1.945
Südamerika 594 506
Afrika 597 635
Asien/Australien 3.754 3.175
Umsatz nach sitz des Kunden 12.663 12.306
Langfristiges Segmentvermögen (mit Steuern) nach Sitz der Gesellschaft
in Mio. € 2008 2007
Deutschland 1.947 1.883
Übriges Europa 8.077 8.991
Nordamerika 3.040 3.044
Südamerika 627 593
Afrika 801 921
Asien/Australien 5.005 5.138
Langfristiges segmentvermögen 19.497 20.570
104 Linde Finanzbericht 2008
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KONZERNABSCHLUSS – Segmentinformationen
Konzernanhang
KonZernAnhAnG
107 Grundsätze
121 Erläuterungen zur Konzern-Gewinn-
und Verlustrechnung
126 Erläuterungen zur Konzernbilanz
157 Sonstige Angaben
192 Erklärung des Vorstands
193 Bestätigung des Abschlussprüfers
106 Linde Finanzbericht 2008
KONZERNANHANG
Grundsätze
[1] Grundlagen
Die Linde Group ist ein internationaler Technologiekonzern, der in den Divisionen Gases und Engineering welt-
weit tätig ist.
Der Konzernabschluss der Linde AG zum 31. Dezember 2008 wurde in Übereinstimmung mit den Interna-
tional Financial Reporting Standards (IFRS) des International Accounting Standards Board (IASB) aufgestellt,
wie sie gemäß der Verordnung Nr. 1606/2002 des Europäischen Parlaments und des Rates über die Anwen-
dung internationaler Rechnungslegungsstandards in der Europäischen Union anzuwenden sind. Die zusätzli-
chen Anforderungen des § 315a Abs. 1 HGB wurden berücksichtigt. Es fanden sämtliche zum Abschlussstichtag
verpflichtend anzuwendenden IFRS und darüber hinaus die unter Ziffer [7] genannten Standards vorzeitig im
Konzernabschluss Anwendung.
Die Berichtswährung ist Euro. Alle Beträge werden in Millionen Euro (Mio. EUR) angegeben, soweit nichts
anderes vermerkt ist.
Die Gewinn- und Verlustrechnung wird nach dem Umsatzkostenverfahren erstellt.
Seit dem 1. Januar 2008 werden Verpflichtungen gegenüber Dritten aus ausstehenden Rechnungen unter
den Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen ausgewiesen. In der Bilanz wurden die Ertragsteuer-
forderungen und Ertragsteuerverbindlichkeiten separat ausgewiesen. Weiterhin wurde im Berichtszeitraum der
Ausweis der versicherungsmathematischen Gewinne/Verluste aus Pensionsrückstellungen direkt den Gewinn-
rücklagen zugeordnet. Dadurch wird verdeutlicht, dass eine Umgliederung dieser Beträge in die Gewinn- und
Verlustrechnung in zukünftigen Perioden nicht erfolgen wird. Für die genannten Ausweisänderungen wurden
jeweils die Vorjahresangaben angepasst.
Die Abschlussprüfer der KPMG bzw. anderer beauftragter Prüfungsgesellschaften haben die Abschlüsse, die
in den Konzernabschluss einbezogen sind, geprüft oder einer prüferischen Durchsicht unterzogen. Die einbe-
zogenen Abschlüsse sind auf den Stichtag des Jahresabschlusses der Linde AG aufgestellt.
[2] Konsolidierungsgrundsätze
Die Kapitalkonsolidierung wird nach der Erwerbsmethode („Purchase Method“) durchgeführt. Dazu wer-
den die identifizierbaren Vermögenswerte, Schulden und Eventualschulden mit ihrem beizulegenden Zeit-
wert im Erwerbszeitpunkt erfasst. Ein positiver Unterschiedsbetrag zwischen den Anschaffungskosten für das
erworbene Unternehmen und dem anteiligen, zum beizulegenden Zeitwert bewerteten Eigenkapital wird als
Geschäfts- oder Firmenwert („Goodwill“) angesetzt.
Unterschiedsbeträge zwischen Anschaffungskosten und anteiligem Eigenkapital bei Erwerb von Minder-
heitenanteilen werden direkt mit dem Eigenkapital verrechnet, soweit die Linde Group bereits zuvor Kontrolle
über das Unternehmen besaß.
Umsatz, Aufwendungen und Erträge sowie Forderungen und Verbindlichkeiten zwischen den einbezoge-
nen Gesellschaften werden aufgerechnet.
Zwischenergebnisse, die aus konzerninternen Lieferungen von langfristigen Vermögenswerten und Vorrats-
vermögen stammen, werden eliminiert.
Die Bewertung nach der Equity-Methode erfolgt nach den Grundsätzen der Konsolidierung von Tochterun-
ternehmen.
107Linde Finanzbericht 2008
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[3] Akquisitionen
Die wesentliche Akquisition des Geschäftsjahres betrifft:
Konzern-anteil
in Prozent
Anschaffungs-kosten
in Mio. €
Erstmalige Einbeziehung
Auscom Holding Pty. Limited, Sydney/Australien (Elgas) 100,0 263 02.10.2008
Vorläufige Unterschiedsbeträge aus Akquisitionen
in Mio. € Elgas Übrige Summe
Buchwert der Beteiligungen gem. IAS 28 137 – 137
Anschaffungskosten für zusätzlich erworbene Anteile (in bar) 126 29 155
Anschaffungskosten 263 29 292
Anteiliges Eigenkapital auf Buchwertbasis 57 17 74
Vorläufiger Unterschiedsbetrag vor Kaufpreisallokation 206 12 218
Kundenbeziehungen 42 – 42
Markenname 13 – 13
Sonstige immaterielle Vermögenswerte – – –
Luftzerlegungs-Anlagen – – –
Grundstücke und Gebäude 13 – 13
Sonstige Sachanlagen 24 1 25
Anteile an assoziierten Unternehmen – – –
Sonstige Vermögenswerte und Schulden – – –
Latente Steuern – 8 – – 8
Vorläufiger Geschäfts- oder Firmenwert zum Akquisitionsstichtag 122 11 133
Einfluss der Erwerbe auf die Ertragslage der Linde Group seit dem Akquisitionszeitpunkt
in Mio. € Elgas Übrige Summe
Umsatz 68 13 81
Kosten der umgesetzten Leistungen – 62 – 10 – 72
Bruttoergebnis vom Umsatz 6 3 9
Sonstige Erträge und Aufwendungen – – 1 – 1
Betriebliches Ergebnis (EBIT) 6 2 8
Finanzergebnis – 2 – – 2
Ergebnis vor Steuern (EBT) 4 2 6
Ertragsteuern – 1 – 1 – 2
Ergebnis nach Steuern 3 1 4
davon Anteile anderer Gesellschafter – – –
davon Anteile der Aktionäre der Linde AG 3 1 4
108 Linde Finanzbericht 2008
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Auscom Holdings Pty. Limited (Elgas), Australien
Die Linde Group hat am 2. Oktober 2008 die restlichen 50 Prozent der Anteile am australischen LPG-Unterneh-
men Elgas, Sydney, zum Preis von 126 Mio. EUR erworben. Elgas wurde 1984 als 50/50 Joint Venture zwischen
BOC Limited, einer Tochtergesellschaft der Linde Group, und AGL Energy (AGL) gegründet.
Elgas ist der führende Händler von LPG (Liquefied Propane Gas = Flüssigpropangas) in Australien und
betreibt in Port Botany, Sydney, das landesweit größte LPG-Lager.
Die Gesellschaft wird seit dem 2. Oktober 2008 als Tochterunternehmen in den Konzernabschluss der Linde
Group einbezogen und ist dem Segment Südpazifik & Afrika zugeordnet. Die Ergebnisse der Kaufpreisallokation
sind aufgrund der Komplexität der Transaktion und Nähe zum Abschlussstichtag noch als vorläufig zu betrachten.
Einfluss des Erwerbs von Elgas auf die Vermögenslage
Eröffnungsbilanz zum 2. Oktober 2008
in Mio. €Buchwert Anpassung Beizulegender
Zeitwert
Langfristige Vermögenswerte 180 92 272
Vorräte 23 – 23
Flüssige Mittel 6 – 6
Zur Veräußerung gehaltene langfristige Vermögenswerte und Veräußerungsgruppen – – –
Sonstige kurzfristige Vermögenswerte 62 – 62
Eigenkapital 57 84 141
Minderheitenanteil – – –
Rückstellungen für Pensionen und pensionsähnliche Verpflichtungen 3 – 3
Übrige langfristige Schulden 143 8 151
Kurzfristige Schulden 68 – 68
Schulden in direktem Zusammenhang mit zur Veräußerung gehaltenen Vermögenswerten und Veräußerungsgruppen – – –
BOC India Ltd., Indien
Am 19. Januar 2008 hat das Board of Directors der BOC India Ltd. im Zuge einer Barkapitalerhöhung mit
Bezugsrechtsausschluss 36.200.000 neue Aktien zu einem Ausgabepreis von 165 INR pro Aktie an The BOC
Group plc, eine Konzerngesellschaft der Linde Group, ausgegeben. Hierdurch hat sich die Beteiligung von
54,80 Prozent auf 73,99 Prozent erhöht. Aufgrund des Erwerbs der neuen Aktien war The BOC Group plc ver-
pflichtet, ein öffentliches Übernahmeangebot auf bis zu 20 Prozent der ausstehenden Aktien von BOC India
Ltd. zu machen. Die Angebotsfrist endete am 30. Juni 2008 und die Transaktion wurde im 3. Quartal 2008
rechtlich vollzogen. Dabei ist der Anteil der Linde Group an BOC India Ltd. auf 89,48 Prozent erhöht worden.
Der Unterschiedsbetrag zwischen den im Rahmen des öffentlichen Übernahmeangebots erworbenen Aktien
und dem erworbenen Anteil anderer Gesellschafter in Höhe von – 32 Mio. EUR wurde mit den Gewinnrückla-
gen verrechnet.
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[4] Konsolidierungskreis
In den Konzernabschluss werden neben der Linde AG alle Unternehmen einbezogen, über die die Linde AG
direkt oder indirekt die Beherrschung im Sinne der Bestimmung der Finanz- und Geschäftspolitik ausübt.
Nach der Equity-Methode werden Anteile an assoziierten Unternehmen und an Joint Ventures bewertet.
Assoziierte Unternehmen sind Beteiligungen, bei denen die Linde AG direkt oder indirekt 20 Prozent oder
mehr der Stimmrechte hält und einen maßgeblichen Einfluss auf die Finanz- und Geschäftspolitik ausüben
kann. Joint Ventures sind Unternehmen, die von der Linde AG zusammen mit einem oder mehreren Partnern
gemeinschaftlich geführt werden. Unternehmen, an denen die Linde AG zwar direkt oder indirekt die Mehr-
heit der Stimmrechte besitzt, aber aufgrund wesentlicher Minderheitsrechte die Kontrolle nicht ausüben kann,
werden ebenfalls nach der Equity-Methode bewertet.
Die Zusammensetzung der im Konzernabschluss erfassten Unternehmen der Linde Group ergibt sich aus fol-
gender Aufstellung:
Stand31.12.20071
Zugänge Abgänge Stand31.12.2008
Konsolidierte Tochterunternehmen 543 29 45 527
davon Inland 35 – 10 25
davon Ausland 508 29 35 502
Sonstige Beteiligungen 112 28 45 95
davon Inland 3 2 2 3
davon Ausland 109 26 43 92
Nach der Equity-Methode bewertete Gesellschaften 66 12 19 59
davon Inland – – – –
davon Ausland 66 12 19 59
1 Angepasst.
Am 7. Mai 2008 hat die Linde Group ihre Produktion für Regel- und Absperrsysteme, die MAPAG Valves GmbH,
zu einem Enterprise Value von 36 Mio. EUR an den internationalen Technologiekonzern Metso (Finnland) ver-
äußert. Dies führte zu einem Zahlungsmittelzufluss von 26 Mio. EUR.
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Durch die Einbeziehung in den Konzernabschluss sind gemäß § 264 Abs. 3 bzw. § 264b HGB die folgenden voll-
konsolidierten Gesellschaften von der Offenlegungspflicht des Jahresabschlusses und der Erstellung des Lage-
berichts befreit, soweit die übrigen Voraussetzungen der § 264 Abs. 3 bzw. § 264b HGB kumulativ erfüllt sind:
Name Sitz
Cleaning Enterprises GmbH München
Commercium Immobilien- und Beteiligungs-GmbH München
Commercium Versicherungsvermittlung GmbH München
Eibl Homecare GmbH Mahlow
Hydromotive GmbH & Co. KG Leuna
Linde Gas Produktionsgesellschaft mbH & Co. KG Pullach
Linde Gas Therapeutics GmbH Unterschleißheim
Linde-KCA-Dresden GmbH Dresden
Linde Medical Devices GmbH Pullach
Linde Semicon GmbH & Co. KG Pullach
Linde Welding GmbH Pullach
Selas-Linde GmbH Pullach
Tega – Technische Gase und Gasetechnik GmbH Würzburg
TV Kohlensäure Technik und Vertrieb GmbH & Co. KG Pullach
Unterbichler GmbH & Co. KG München
Die Aufstellung des Anteilsbesitzes des Konzerns, der Konzernabschluss und der Konzernlagebericht sowie der
Bericht des Aufsichtsrats werden im elektronischen Bundesanzeiger hinterlegt. Die wesentlichen Konzernge-
sellschaften sind unter Ziffer [42] angegeben.
[5] Währungsumrechnung
Geschäftsvorfälle in Fremdwährung wurden in die entsprechende funktionale Währung der einzelnen Einheit
zum Transaktionsstichtag umgerechnet. Die Jahresabschlüsse inklusive der im Rahmen einer Purchase Price
Allocation aufgedeckten stillen Reserven und Lasten der ausländischen Tochtergesellschaften werden nach
dem Konzept der funktionalen Währung gemäß IAS 21 The Effects of Changes in Foreign Exchange Rates
umgerechnet.
Die Umrechnung der Vermögenswerte und Schulden sowie der Haftungsverhältnisse und der sonstigen
finanziellen Verpflichtungen erfolgt nach der Stichtagskursmethode, d. h. zum Mittelkurs am Bilanzstichtag.
Die Posten der Gewinn- und Verlustrechnung und damit das in der Erfolgsrechnung ausgewiesene Jahreser-
gebnis werden nach der Durchschnittskursmethode umgerechnet.
Der sich aus der Umrechnung des Eigenkapitals ergebende Währungsunterschied wird im Posten „Kumu-
lierte erfolgsneutrale Eigenkapitalveränderung“ verrechnet.
Geschäfts- oder Firmenwerte sowie aufgedeckte stille Reserven aus Unternehmenserwerben, die vor dem
1. Januar 2005 entstanden, werden weiterhin in der Konzernwährung bilanziert.
Bei der Umrechnung von Abschlüssen ausländischer Unternehmen, die nach der Equity-Methode bewertet
werden, finden für die Eigenkapitalfortschreibung die gleichen Grundsätze Anwendung wie bei den konsoli-
dierten Tochterunternehmen.
Im Berichtsjahr wurden Umrechnungsdifferenzen in Höhe von – 5 Mio. EUR (Vj. – 3 Mio. EUR) erfolgswirk-
sam erfasst.
111Linde Finanzbericht 2008
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[6] Währungen
Für die Währungsumrechnung werden folgende wesentliche Wechselkurse zugrunde gelegt:
Wechselkurs 1 € = ISO-Code Mittelkurs am Bilanzstichtag Jahresdurchschnittskurs
31.12.2008 31.12.2007 2008 2007
Argentinien ARS 4,828700 4,595500 4,644100 4,274272
Australien AUD 1,977100 1,665800 1,743380 1,635303
Brasilien BRL 3,235700 2,596800 2,676530 2,664593
China CNY 9,546400 10,656700 10,227400 10,423425
Großbritannien GBP 0,955700 0,735100 0,796990 0,684914
Kanada CAD 1,702500 1,453800 1,561800 1,468625
Malaysia MYR 4,827500 4,824900 4,888900 4,709606
Norwegen NOK 9,726100 7,931600 8,240640 8,015810
Polen PLN 4,148300 3,603100 3,515030 3,781393
Schweden SEK 10,932800 9,435600 9,629100 9,250103
Schweiz CHF 1,493400 1,654000 1,586460 1,643115
Südafrika ZAR 13,276100 10,016100 12,074840 9,654526
Südkorea KRW 1.765,670000 1.365,480000 1.603,767350 1.274,013938
Tschechien CZK 26,854000 26,521000 24,960830 27,746850
Türkei TRY 2,154900 1,703600 1,908950 1,786264
Ungarn HUF 265,660000 252,990000 251,733250 251,387910
USA USD 1,398000 1,459000 1,471080 1,371784
[7] Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze
Der Konzernabschluss ist auf Basis von Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten erstellt – mit Ausnahme deriva-
tiver Finanzinstrumente und zur Veräußerung verfügbarer finanzieller Vermögenswerte („available for sale“),
die zum beizulegenden Zeitwert bewertet sind.
Die Abschlüsse der in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen sind entsprechend IAS 27 Conso-
lidated and Separate Financial Statements nach einheitlichen Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätzen auf-
gestellt.
Neu herausgegebene Rechnungslegungsvorschriften
Das IASB hat im Rahmen seiner Projekte zur Fortentwicklung der IFRS und zur Erzielung einer Konvergenz mit
den US-GAAP zahlreiche Standards geändert bzw. neu verabschiedet. Hiervon sind folgende Standards ver-
pflichtend im Konzernabschluss zum 31. Dezember 2008 anzuwenden:
3 Amendments to IAS 39 and IFRS 7 Reclassification of Financial Instruments.
Dieser Standard hat keine Auswirkung auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Linde Group.
112 Linde Finanzbericht 2008
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Folgende Standards wurden im Konzernabschluss zum 31. Dezember 2008 vorzeitig angewendet:
3 Amendments zu IAS 32 und IAS 1 Puttable Financial Instruments and Obligations arising on Liquidation,
3 Amendment to IFRS 2 Share-based Payment: Vesting Conditions and Cancellations,
3 IFRIC 13 Customer Loyalty Programmes,
3 IFRIC 14 The Limit on a Defined Benefit Asset, Minimum Funding Requirements and their Interaction.
Die Anwendung von IFRIC 14 The Limit on a Defined Benefit Asset, Minimum Funding Requirements and their
Interaction verdeutlicht die Bilanzierung von Pensionsverpflichtungen im Falle von gesetzlichen und vertrag-
lichen Einzahlungsverpflichtungen in das Planvermögen. Je nach Ausgestaltung des Pensionsplans kann es
hierdurch zu einer erfolgsneutralen Erhöhung der Pensionsverpflichtung bzw. Verminderungen eines Vermö-
genswertes aus Pensionen kommen.
Im Vorjahr wurde erstmals IFRS 8 Operating Segments im Hinblick auf die Segmentberichterstattung ange-
wendet.
Darüber hinaus wurden folgende Standards vom IASB bzw. IFRIC verabschiedet, jedoch noch nicht im Kon-
zernabschluss zum 31. Dezember 2008 angewendet, da diese noch nicht verpflichtend anzuwenden sind oder
noch nicht durch die Europäische Kommission übernommen wurden:
3 Revised IFRS 3 Business Combinations,
3 Amendment zu IAS 1 Presentation of Financial Statements,
3 Amendment zu IAS 27 Consolidated and Separate Financial Statements,
3 Improvements to International Financial Reporting Standards,
3 Amendment zu IAS 39 Financial Instruments: Recognition and Measurement: Eligible Hedged Items,
3 IFRIC 12 Service Concession Arrangements,
3 IFRIC 15 Agreements for the Construction of Real Estate,
3 IFRIC 16 Hedges of a Net Investment in a Foreign Operation,
3 IFRIC 17 Distributions of Non-Cash Assets to Owners,
3 IFRIC 18 Transfer of Assets from Customers.
Diese Standards werden von der Linde AG erst ab dem Geschäftsjahr 2009 oder später angewendet.
Die Auswirkungen der nicht angewendeten Standards auf die Darstellung der Vermögens-, Finanz- und
Ertragslage des Geschäftsjahres 2009 werden insgesamt von untergeordneter Bedeutung sein.
Umsatzrealisierung
Der Umsatz enthält Verkäufe von Produkten, Dienstleistungen sowie Mieterlöse, vermindert um Skonti und
Preisnachlässe.
Umsätze aus dem Verkauf von Produkten werden mit dem Gefahrenübergang an den Kunden realisiert, wenn
das Entgelt zuverlässig bestimmbar ist und die Erfüllung der damit verbundenen Forderungen wahrscheinlich ist.
Ist eine Abnahme durch den Kunden vorgesehen, wird der entsprechende Umsatz erst mit dieser Abnahme ausge-
wiesen. Bei langfristigen Serviceverträgen wird der Umsatz grundsätzlich linear über die Vertragslaufzeit erfasst.
Umsatz aus kundenspezifischen Fertigungsaufträgen wird gemäß IAS 18 Revenue bzw. IAS 11 Construction
Contracts nach dem Leistungsfortschritt („Percentage-of-Completion-Method“, PoC-Methode) ausgewiesen.
Gewinne aus der PoC-Methode werden nur dann erfasst, wenn das Ergebnis eines Fertigungsauftrages ver-
lässlich hochgerechnet werden kann.
Zur Umsatz- und Ergebnisabgrenzung aus Leasinggeschäften verweisen wir auf die Erläuterungen zur Bilan-
zierung von Leasingverträgen.
Langfristige Auftragsfertigung
Langfristige Fertigungsaufträge werden nach der Percentage-of-Completion-Method (PoC-Methode) bilan-
ziert. Der Fertigstellungsgrad wird dabei anhand des Verhältnisses der angefallenen Kosten zu den erwarte-
ten Gesamtkosten (Cost-to-Cost-Methode) bestimmt. Ist das Ergebnis eines Fertigungsauftrages nicht zuver-
113Linde Finanzbericht 2008
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lässig bestimmbar, werden Erlöse nur in Höhe der angefallenen Auftragskosten erfasst (Zero-Profit-Methode).
Soweit die kumulierten Leistungen (angefallene Auftragskosten und ausgewiesene Gewinne) die Anzahlun-
gen im Einzelfall übersteigen, erfolgt der Ausweis der Fertigungsaufträge aktivisch unter den Forderungen aus
Lieferungen und Leistungen. Entsteht nach Abzug der Anzahlungen ein negativer Saldo, erfolgt der Ausweis
unter den Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen. Zu erwartende Auftragsverluste werden in voller
Höhe erfasst; sie werden unter Berücksichtigung der erkennbaren Risiken ermittelt.
Das Finanzergebnis aus langfristiger Auftragsfertigung wird in den Sonstigen betrieblichen Erträgen ausge-
wiesen.
Kosten der umgesetzten Leistungen
Die Kosten der umgesetzten Leistungen umfassen die Kosten der verkauften Erzeugnisse und Dienstleistun-
gen sowie die Einstandskosten der verkauften Handelswaren. Sie beinhalten neben den direkt zurechenbaren
Material- und Fertigungskosten auch die Gemeinkosten einschließlich der Abschreibungen auf die Produktions-
anlagen und bestimmte immaterielle Vermögenswerte sowie die Abwertungen auf Vorräte.
Aufwendungen für Forschung und Entwicklung
Forschungskosten und nicht aktivierungsfähige Entwicklungskosten werden bei Anfall ergebniswirksam
erfasst.
Finanzergebnis
Das Finanzergebnis beinhaltet den Zinsaufwand aus Verbindlichkeiten, erhaltene Dividenden, Zinserträge
aus Forderungen sowie Gewinne und Verluste aus Finanzinstrumenten, die ergebniswirksam erfasst werden.
Außerdem wird der Zinsaufwand aus Pensionsrückstellungen sowie der Bewertungsaufwand aus eingebette-
ten Derivaten in den Finanzaufwendungen ausgewiesen.
Zinsertrag und Zinsaufwand werden ergebniswirksam nach der Effektivzinsmethode erfasst. Dividenden
werden ergebniswirksam vereinnahmt, wenn ein Ausschüttungsbeschluss vorliegt. Der anteilige Zinsertrag
bei Finanzierungsleasingverhältnissen wird nach der Effektivzinsmethode ermittelt. Darüber hinaus werden
der erwartete Ertrag aus Planvermögen für Pensionsrückstellungen sowie der Bewertungsertrag aus eingebet-
teten Derivaten innerhalb der Finanzerträge ausgewiesen.
Immaterielle Vermögenswerte
Immaterielle Vermögenswerte sind Geschäfts- oder Firmenwerte, Kundenbeziehungen, der aktivierbare Teil
der Entwicklungskosten, Patente, Software, Lizenzen und ähnliche Rechte.
Entgeltlich erworbene und selbst erstellte immaterielle Vermögenswerte werden zu Anschaffungs- bzw.
Herstellungskosten, vermindert um Abschreibungen und Wertminderungen, angesetzt. Für immaterielle Ver-
mögenswerte ist zu prüfen, ob deren Nutzungsdauer zeitlich bestimmt oder unbestimmt ist. Geschäfts- oder
Firmenwerte und immaterielle Vermögenswerte mit unbestimmter Nutzungsdauer werden nicht abgeschrie-
ben, sondern jährlich, bei Anzeichen für eine Wertminderung ggf. auch anlassbezogen, einem Wertminde-
rungstest („Impairment Test“) unterzogen.
Der Wertminderungstest gemäß IAS 36 Impairment of Assets stellt den Buchwert der entsprechenden zah-
lungsmittelgenerierenden Einheit bzw. des zu testenden Vermögenswertes dem erzielbaren Betrag gegen-
über. Der erzielbare Betrag ist der höhere Wert aus Nutzungswert und beizulegendem Zeitwert abzüglich Ver-
äußerungskosten.
Gemäß IAS 36 Impairment of Assets wird der Geschäfts- oder Firmenwert der kleinsten zahlungsmittelgene-
rierenden Einheit zugeordnet, auf welcher der Geschäfts- oder Firmenwert vom Management überwacht wird,
und auf dieser Ebene mindestens einmal jährlich auf Werthaltigkeit getestet. Dies ist die Ebene der operativen
Segmente. Im Rahmen des Werthaltigkeitstests wird zunächst der Nutzungswert der zahlungsmittelgenerieren-
den Einheit deren Buchwert gegenübergestellt. Ist der Buchwert der zahlungsmittelgenerierenden Einheit nicht
durch den Nutzungswert gedeckt, so wird überprüft, ob der beizulegende Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten
höher ist als der Buchwert. Die Wertminderungen eines Geschäfts- oder Firmenwertes oder eines immateriellen
Vermögenswertes mit unbestimmter Nutzungsdauer werden in der Gewinn- und Verlustrechnung ausgewiesen.
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Für die Berechnung des Nutzungswertes der zahlungsmittelgenerierenden Einheiten werden für einen Detail-
planungszeitraum von vier Jahren aus der vom Management verabschiedeten Unternehmensplanung Netto-
zahlungsströme auf Nachsteuerbasis abgeleitet. Die Ermittlung der ewigen Rente erfolgt auf Grundlage der
Nettozahlungsströme der letzten verfügbaren Detailplanungsperiode. Die bei der Diskontierung der Zahlungs-
ströme angewendeten Nachsteuerzinssätze berücksichtigen die branchen- und länderspezifischen Risiken der
jeweiligen zahlungsmittelgenerierenden Einheit. Bei der Diskontierung der ewigen Rente kommen Wachs-
tumsabschläge zur Anwendung, die unterhalb der im Detailplanungszeitraum ermittelten Wachstumsraten lie-
gen und im Wesentlichen dem Ausgleich einer allgemeinen Teuerungsrate dienen.
Die Abschreibung immaterieller Vermögenswerte mit bestimmter Nutzungsdauer erfolgt grundsätzlich plan-
mäßig über die voraussichtliche Nutzungsdauer und wird innerhalb der Funktionskosten ausgewiesen. Kunden-
beziehungen werden mit ihren Anschaffungskosten angesetzt und linear über ihre jeweilige voraussichtliche
Nutzungsdauer von fünf bis 40 Jahren abgeschrieben. Die voraussichtliche Nutzungsdauer von erworbenen
Kundenbeziehungen bemisst sich auf Grundlage der Fristigkeit des der Kundenbeziehung zugrunde liegenden
Vertragsverhältnisses bzw. anhand des erwarteten Kundenverhaltens. Bestehen Anzeichen für eine Wertmin-
derung der immateriellen Vermögenswerte, so erfolgt ein Werthaltigkeitstest.
Wenn der Grund für frühere Wertminderungen entfallen ist, erfolgt bei immateriellen Vermögenswerten
maximal eine Wertaufholung auf den Wert, der sich bei Ausbleiben jeder Wertminderung unter Anwendung
der planmäßigen Abschreibung ergeben hätte. Dies gilt nicht für den Geschäfts- oder Firmenwert.
Aufwendungen im Zusammenhang mit dem entgeltlichen Erwerb und der Eigenentwicklung selbst genutz-
ter Software einschließlich der Aufwendungen, diese Software in einen betriebsbereiten Zustand zu verset-
zen, werden aktiviert und unter Verwendung der linearen Abschreibungsmethode über die voraussichtliche
Nutzungsdauer von drei bis acht Jahren planmäßig abgeschrieben.
Sachanlagen
Die Sachanlagen sind mit Anschaffungs- oder Herstellungskosten, vermindert um Abschreibungen entspre-
chend der voraussichtlichen Nutzungsdauer und Wertminderungen, bewertet. Die Herstellungskosten der
selbst erstellten Anlagen enthalten alle direkt dem Herstellungsprozess zurechenbaren Kosten und angemes-
sene Teile der produktionsbezogenen Gemeinkosten. Hierzu gehören die fertigungsbedingten Abschreibun-
gen, anteilige Verwaltungskosten sowie die anteiligen Kosten des sozialen Bereichs. Die Anschaffungs- bzw.
Herstellungskosten werden um öffentliche Zuschüsse gekürzt. Für bestimmte Sachanlagen, deren Erwerb oder
Herstellung einen Zeitraum von einem Jahr überschreitet, werden Bauzeitzinsen aktiviert. Die Abschreibungen
auf das Sachanlagevermögen werden nach der linearen Methode vorgenommen und in den Funktionskosten
ausgewiesen. Besteht ein Vermögenswert des Sachanlagevermögens aus mehreren Komponenten mit einer
unterschiedlichen Nutzungsdauer, so wird die Abschreibung für die unterschiedlichen Komponenten einzeln
bemessen. Bestehende rechtliche oder faktische Rückbauverpflichtungen werden in Höhe des abgezinsten
erwarteten Erfüllungsbetrags in den Anschaffungs- und Herstellungskosten der Komponenten erfasst. Die Nut-
zungsdauer und Abschreibungsmethode werden jedes Jahr überprüft und an die tatsächlichen Gegebenhei-
ten angepasst.
Im Einzelnen liegen den Wertansätzen folgende Nutzungsdauern zugrunde:
Gebäude 10 – 40 Jahre
Technische Anlagen 6 – 15 Jahre
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 3 – 20 Jahre
Wenn besondere Ereignisse oder Marktentwicklungen einen Wertverfall anzeigen, wird die Werthaltigkeit des
Buchwertes von Vermögenswerten des Sachanlagevermögens überprüft („Impairment Test“). Dabei wird der
Buchwert des Vermögenswertes mit dem erzielbaren Betrag verglichen, welcher der höhere Wert aus beizu-
legendem Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten und dem Nutzungswert ist. Bei der Ermittlung des erzielba-
ren Betrages auf Basis des Nutzungswertes werden zukünftig zu erwartende Zahlungsströme mit einem risi-
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koadäquaten Zinssatz abgezinst. Wenn der Nettobuchwert von Vermögenswerten größer ist als der erzielbare
Betrag, wird eine Wertminderung erfasst. Bei der Festlegung der zukünftig zu erwartenden Zahlungsströme
werden das aktuelle und zukünftig erwartete Ertragsniveau sowie geschäftsfeldspezifische, technologische,
wirtschaftliche und allgemeine Entwicklungen berücksichtigt. Erfolgt der Werthaltigkeitstest für Sachanlagen
auf Ebene einer zahlungsmittelgenerierenden Einheit, der auch ein Teil des Geschäfts- oder Firmenwertes
zugeordnet wurde, und liegt eine Wertminderung vor, so werden zunächst der Geschäfts- oder Firmenwert
und danach die anderen Vermögenswerte nach Maßgabe ihrer relativen Buchwerte – unter Berücksichtigung
der beizulegenden Zeitwerte der Vermögenswerte – wertgemindert. Wenn der Grund für eine frühere Wert-
minderung entfallen ist, erfolgt eine Wertaufholung auf maximal den Betrag, der sich bei Ausbleiben jeder
Wertminderung unter Anwendung der Abschreibung ergeben hätte.
Zur Bilanzierung von Vermögenswerten aus Leasinggeschäften verweisen wir auf die Erläuterungen zur
Bilanzierung von Leasingverträgen.
Assoziierte Unternehmen und Joint VenturesAssoziierte Unternehmen und Joint Ventures werden nach der Equity-Methode im Zeitpunkt des Erwerbs zu
Anschaffungskosten bilanziert. In Folgeperioden erhöht oder verringert sich der Buchwert mit dem Anteil am
Ergebnis; getätigte Ausschüttungen verringern den Buchwert entsprechend. Liegen Anzeichen für Wertminde-
rungen bei assoziierten Unternehmen oder Joint Ventures vor, so wird der Buchwert der betroffenen Beteiligung
einem Werthaltigkeitstest unterzogen. Wenn der Grund für eine frühere Wertminderung entfallen ist, so erfolgt
eine Wertaufholung auf maximal den Betrag, der sich bei Ausbleiben jeder Wertminderung ergeben hätte.
Vorräte
Vorräte werden zu Anschaffungs- oder Herstellungskosten bzw. zum niedrigeren Nettoveräußerungswert
bewertet. Der Nettoveräußerungswert entspricht dem erzielbaren Veräußerungserlös abzüglich der noch bis
zur Fertigstellung anfallenden Kosten und abzüglich der bis zur Veräußerung anfallenden Vertriebskosten. Die
Herstellungskosten enthalten neben den Einzelkosten angemessene Teile der notwendigen Material- und Fer-
tigungsgemeinkosten sowie fertigungsbedingte Abschreibungen, die direkt dem Herstellungsprozess zuge-
ordnet werden können. Kosten der Verwaltung und des sozialen Bereichs werden berücksichtigt, soweit sie
der Produktion zuzuordnen sind. Als Verbrauchsfolgeverfahren kommen das Durchschnittsverfahren oder das
Fifo-Verfahren („First-in-first-out-Verfahren“) zur Anwendung.
Sonstige Forderungen und Vermögenswerte
Forderungen und Sonstige Vermögenswerte sind zu fortgeführten Anschaffungskosten bzw. zum beizulegen-
den Zeitwert bilanziert.
Den erkennbaren Einzelrisiken wird durch angemessene Wertberichtigungen Rechnung getragen.
Finanzinstrumente
Marktübliche Käufe oder Verkäufe von finanziellen Vermögenswerten und Verbindlichkeiten werden grund-
sätzlich zum Erfüllungstag bilanziert. Etwas anderes gilt für Derivate, die zum Handelstag bilanziert werden.
Bei Finanzinstrumenten ist nach IAS 39 Financial Instruments: Recognition and Measurement zu differen-
zieren zwischen Finanzinstrumenten, die zu Handelszwecken gehalten werden („at fair value through profit
and loss“), weiterveräußerbaren Wertpapieren („available for sale“), Finanzinstrumenten, die bis zur Endfällig-
keit gehalten werden („held to maturity“) und Krediten und Forderungen („loans and receivables“). Die Linde
Group hat keine Finanzinstrumente als erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert zu bewerten eingestuft.
Weiterveräußerbare Finanzinstrumente werden grundsätzlich zum beizulegenden Zeitwert bilanziert, unreali-
sierte Gewinne und Verluste werden bis zur Realisierung unter Berücksichtigung latenter Steuern gesondert im
Eigenkapital erfasst. Sofern kein beizulegender Zeitwert zuverlässig ermittelt werden kann, werden die Eigen-
kapitalinstrumente zu Anschaffungskosten bilanziert. Bis zur Endfälligkeit gehaltene finanzielle Vermögenswerte
werden zu fortgeführten Anschaffungskosten unter Verwendung der Effektivzinsmethode oder, falls objektive
Hinweise vorliegen, dass der Vermögenswert wertgemindert ist, mit dem niedrigeren beizulegenden Wert ange-
setzt. „Available-for-sale“-Wertpapiere und Finanzanlagen, deren beizulegender Zeitwert unter die Anschaf-
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fungskosten sinkt, werden ergebniswirksam abgeschrieben. Die Linde Group überprüft ihre finanziellen Vermö-
genswerte der Kategorien Kredite und Forderungen, weiterveräußerbare Wertpapiere und bis zur Endfälligkeit
gehaltene Wertpapiere regelmäßig auf das Vorliegen einer Wertminderung. Dabei werden die folgenden Kri-
terien herangezogen:
(a) erhebliche finanzielle Schwierigkeiten des Emittenten oder des Schuldners;
(b) ein Vertragsbruch wie beispielsweise ein Ausfall oder Verzug von Zins- oder Tilgungszahlungen;
(c) Zugeständnisse von Seiten des Kreditgebers an den Kreditnehmer infolge wirtschaftlicher oder rechtlicher
Gründe im Zusammenhang mit den finanziellen Schwierigkeiten des Kreditnehmers, die der Kreditgeber
ansonsten nicht gewähren würde;
(d) eine erhöhte Wahrscheinlichkeit, dass der Kreditnehmer in Insolvenz fällt oder ein sonstiges Sanierungs-
verfahren durchläuft;
(e) der Wegfall eines aktiven Marktes für diesen finanziellen Vermögenswert infolge finanzieller Schwierig-
keiten;
(f) eine Empfehlung von Kapitalmarktbeobachtern;
(g) Informationen über nachteilige Entwicklungen im technologischen, wirtschaftlichen oder rechtlichen
Umfeld des Vertragspartners;
(h) ein wesentlicher und anhaltender Rückgang des beizulegenden Zeitwerts des Finanzinstruments.
Nach IAS 39 Financial Instruments: Recognition and Measurement sind alle derivativen Finanzinstrumente
zum beizulegenden Zeitwert zu bilanzieren, und zwar unabhängig davon, zu welchem Zweck oder in welcher
Absicht sie abgeschlossen wurden. Die Marktwertveränderungen der derivativen Finanzinstrumente, bei denen
Hedge Accounting angewendet wird, werden, sofern es sich um einen Cash Flow Hedge oder Net Investment
Hedge handelt, im Eigenkapital als Bestandteil der Kumulierten erfolgsneutralen Eigenkapitalveränderung aus-
gewiesen.
Bei einem Fair Value Hedge werden Derivate zur Absicherung gegen Risiken einer Änderung des beizule-
genden Zeitwertes von Bilanzpositionen eingesetzt. Die Ergebnisse aus der Marktbewertung der Derivate und
der dazugehörigen Grundgeschäfte werden ergebniswirksam erfasst, soweit die Veränderung des Marktwer-
tes das abgesicherte Risiko betrifft.
Im Rahmen eines Cash Flow Hedge werden Derivate verwendet, um zukünftige Cash Flow-Risiken aus be -
reits bestehenden Grundgeschäften oder geplanten Transaktionen zu sichern. Der „hedge effective“ Teil der
Marktwertveränderungen der Derivate wird zunächst erfolgsneutral in der Kumulierten erfolgsneutralen Eigen-
kapitalveränderung ausgewiesen. Eine Umbuchung in die Gewinn- und Verlustrechnung erfolgt zeitgleich mit
der Ergebniswirkung des abgesicherten Grundgeschäfts. Der nicht durch das Grundgeschäft gedeckte („hedge
ineffective“) Teil der Marktwertveränderungen wird unmittelbar im Ergebnis berücksichtigt.
Im Rahmen von Hedges einer Nettoinvestition in ausländische Gesellschaften („Net Investment Hedge“)
werden die Translationsrisiken aus Beteiligungen mit einer ausländischen funktionalen Währung abgesichert.
Unrealisierte Gewinne und Verluste der Sicherungsinstrumente werden bis zur Veräußerung bzw. bis zum Ab -
gang der Gesellschaft im Eigenkapital erfasst.
Liegen die Voraussetzungen für Hedge Accounting nicht vor, wird die Marktwertveränderung derivativer
Finanzinstrumente ergebniswirksam erfasst.
Nach IAS 39 Financial Instruments: Recognition and Measurement werden in hybriden Verträgen enthal-
tene eingebettete Derivate gesondert als derivative Finanzinstrumente behandelt, wenn bestimmte Voraus-
setzungen vorliegen.
Für nähere Angaben zum Risikomanagement und zu den bilanziellen Auswirkungen von derivativen Finanz-
instrumenten siehe Anhang, Ziffer [29].
Finanzschulden werden zu fortgeführten Anschaffungskosten bilanziert. Differenzen zwischen historischen
Anschaffungskosten und dem Rückzahlungsbetrag werden entsprechend der Effektivzinsmethode berücksich-
tigt. Finanzverbindlichkeiten, die als gesichertes Grundgeschäft in einen Fair Value Hedge einbezogen sind,
werden in Bezug auf das gesicherte Risiko zum beizulegenden Zeitwert bilanziert.
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Finanzinstrumente, die sowohl einen Eigenkapital- wie einen Fremdkapitalanteil beinhalten können, wer-
den entsprechend IAS 32 Financial Instruments: Presentation beurteilt. Die von der Linde Group begebenen
hybriden Finanzinstrumente werden vollständig zu fortgeführten Anschaffungskosten als Schuldinstrumente
behandelt und es wird kein separater Eigenkapitalanteil bilanziert. Bei der im Geschäftsjahr 2004 emittierten
Wandelschuldverschreibung – welche im Geschäftsjahr 2008 vollständig in Eigenkapital gewandelt worden
ist – wurde eine Aufteilung in einen Eigenkapital- und Fremdkapitalanteil vorgenommen.
Latente Steuern
Aktive und passive latente Steuern werden entsprechend IAS 12 Income Taxes nach der bilanzorientierten
Verbindlichkeitenmethode für sämtliche temporäre Differenzen zwischen den steuerlichen und den IFRS-Wert-
ansätzen, für ergebniswirksame Konsolidierungsmaßnahmen sowie für steuerliche Verlustvorträge gebildet.
Die aktiven latenten Steuern für steuerliche Verlustvorträge werden nur angesetzt, soweit die Steuermin-
derungsansprüche sich aus der erwarteten Nutzung bestehender Verlustvorträge in Folgejahren ergeben und
deren Realisierung mit hinreichender Sicherheit gewährleistet ist. Die latenten Steuern werden auf Basis der
Steuersätze ermittelt, die nach der derzeitigen Rechtslage in den einzelnen Ländern zum Realisationszeitpunkt
gelten bzw. aufgrund nahezu abgeschlossener Gesetzgebungsverfahren in Zukunft gelten werden.
Investitionsabhängige Steuergutschriften werden in analoger Anwendung der Vorschriften des IAS 12
Income Taxes bilanziert. Eine Verrechnung mit der entsprechenden Investition erfolgt nicht.
Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen
Die versicherungsmathematische Bewertung der Pensionsrückstellungen basiert auf dem in IAS 19 Employee
Benefits vorgeschriebenen Anwartschaftsbarwertverfahren für Leistungszusagen auf Altersversorgung (Pro-
jected-Unit-Credit-Methode). Bei diesem Verfahren werden neben den am Bilanzstichtag bekannten Renten
und erworbenen Anwartschaften auch künftig zu erwartende Steigerungen von Gehältern und Renten berück-
sichtigt. Die Berechnung beruht auf versicherungsmathematischen Gutachten unter Berücksichtigung biome-
trischer Rechnungsgrundlagen. Versicherungsmathematische Gewinne und Verluste, der kumulierte Effekt aus
einem „asset ceiling“ sowie die Effekte aus einer Erhöhung der Pensionsverpflichtung nach IFRIC 14 The Limit
on a Defined Benefit Asset, Minimum Funding Requirements and their Interaction werden sofort erfolgsneu-
tral mit den Gewinnrücklagen verrechnet.
Die Pensionsverpflichtungen sind um das zum beizulegenden Zeitwert bewertete Planvermögen vermin-
dert ausgewiesen.
Der Aufwand aus der Dotierung der Pensionsrückstellungen wird den Kosten der Funktionsbereiche zuge-
ordnet. Die Verzinsung der Pensionsverpflichtungen sowie der erwartete Ertrag aus Planvermögen werden
innerhalb des Finanzergebnisses ausgewiesen.
Übrige Rückstellungen
Gemäß IAS 37 Provisions, Contingent Liabilities and Contingent Assets werden die übrigen Rückstellungen
gebildet soweit eine gegenwärtige Verpflichtung aus einem vergangenen Ereignis gegenüber Dritten besteht,
die künftig wahrscheinlich zu einem Abfluss von Ressourcen führt und zuverlässig geschätzt werden kann.
Rückstellungen werden für die erkennbaren Risiken und ungewissen Verpflichtungen in Höhe des wahr-
scheinlichen Erfüllungsbetrages berücksichtigt und nicht mit Rückgriffsansprüchen verrechnet. Der Erfüllungs-
betrag umfasst auch die am Bilanzstichtag zu berücksichtigenden Kostensteigerungen. Rückstellungen mit
einer Laufzeit von mehr als zwölf Monaten werden abgezinst.
Rückstellungen für Gewährleistungsansprüche werden unter Berücksichtigung des bisherigen bzw. des
geschätzten zukünftigen Schadensverlaufs gebildet.
Rückbauverpflichtungen werden zum Zeitpunkt der Entstehung mit dem abgezinsten Wert der Verpflich-
tung aktiviert und gleichzeitig – in entsprechender Höhe – als Rückstellung passiviert. Über die anfallenden
Abschreibungen des Aktivpostens und der Aufzinsung der Rückstellung wird der Aufwand auf die Perioden der
Nutzung des Vermögenswertes verteilt.
Rückstellungen für Restrukturierungsmaßnahmen werden gebildet, soweit ein detaillierter, formaler Re -
strukturierungsplan erstellt und dieser den betroffenen Parteien mitgeteilt wurde.
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Die Kosten der umgesetzten Leistungen enthalten auch Zuführungen zu Gewährleistungsrückstellungen sowie
Rückstellungen für Verluste aus Aufträgen. Gewährleistungsrückstellungen werden in Höhe der geschätzten
Kosten zum Zeitpunkt des Verkaufs des jeweiligen Produkts bzw. nach Leistungsfortschritt im langfristigen
Anlagengeschäft gebildet. Rückstellungen für Verluste aus Aufträgen werden vollständig in dem Berichtszeit-
raum gebildet, in dem die zeitnah geschätzten Gesamtkosten aus dem jeweiligen Vertrag den zu erwarten-
den Umsatz übersteigen. Zur Abdeckung von Versicherungsrisiken, die im Wesentlichen aus allgemeinen und
Sachbetriebsversicherungen resultieren, werden Versicherungsverträge mit einem konzernexternen Versiche-
rer abgeschlossen. Die Aufwendungen aus diesen Versicherungsverträgen werden in den Funktionskosten
erfasst.
In Vorjahren agierten Gesellschaften der Linde Group als Rückversicherer bzgl. eines Teils der oben genann-
ten Versicherungsverträge. Die hieraus noch existierenden Rückstellungen fallen unter den Anwendungsbe-
reich des IFRS 4 Insurance Contracts. Versicherungsrisiken werden in Form einer Rückstellung für noch nicht
abgewickelte Schadensfälle im Konzernabschluss berücksichtigt. Dabei wird die Rückstellung für Zahlungs-
verpflichtungen aus Versicherungsfällen gebildet, die am Bilanzstichtag aufgetreten aber noch nicht abgewi-
ckelt sind. Rückstellungen für am Bilanzstichtag gemeldete Versicherungsfälle basieren auf Schätzungen für
zukünftige Schadensaufwendungen einschließlich Schadensregulierungskosten. Diese werden auf Einzelver-
pflichtungsbasis vorgenommen. Rückstellungen für am Bilanzstichtag eingetretene, aber noch nicht gemel-
dete Versicherungsfälle („incurred but not reported“, IBNR) werden gebildet, um den geschätzten Kosten bei
Schäden Rechnung zu tragen. Da über den Eintritt dieser Schäden noch nichts bekannt ist, werden Schätzun-
gen auf Basis von branchenüblichen Erfahrungswerten zugrunde gelegt. Die Rückstellung wird auf der Grund-
lage von versicherungsmathematischen und statistischen Modellen gebildet.
Bilanzierung von Leasingverträgen
Leasingverträge werden gem. IAS 17 Leases als „Finance Leases“ klassifiziert, wenn im Wesentlichen alle Risi-
ken und Chancen, die mit dem Eigentum des Leasinggegenstandes verbunden sind, auf den Leasingnehmer
übertragen werden. Alle anderen Leasinggeschäfte sind so genannte Operating Leases. Die Gesellschaften
der Linde Group schließen Verträge als Leasinggeber und Leasingnehmer.
Sofern Linde als Leasinggeber „Finance Leases“ eingeht, werden die zukünftig vom Kunden zu zahlenden
Leasingraten als Forderungen aus Finanzdienstleistungen in Höhe des Nettoinvestitionswertes aus dem Lea-
singvertrag bilanziert. Die Zinserträge werden nach der Effektivzinsmethode über die Berichtsperioden ver-
teilt.
Wenn Linde im Wege von „Finance Leases“ Leasingobjekte selbst anmietet, werden diese zu Vertrags-
beginn in Höhe des beizulegenden Zeitwertes bzw. des niedrigeren Barwertes der zukünftigen Leasingzah-
lungen im Sachanlagevermögen ausgewiesen und die korrespondierenden Verbindlichkeiten gegenüber dem
Leasinggeber als Verbindlichkeiten aus Finanzdienstleistungen in der Bilanz erfasst. Die Abschreibung dieses
Sachanlagevermögens und die Auflösung der Verbindlichkeit erfolgen über die Vertragslaufzeit. Die Differenz
zwischen der gesamten Leasingverpflichtung und dem beizulegenden Zeitwert des Leasingobjekts entspricht
den Finanzierungskosten, die über die Laufzeit des Leasingvertrags erfolgswirksam verteilt werden, so dass
über die Perioden ein konstanter Zinssatz auf die verbleibende Schuld Anwendung findet.
Verbleibt das wirtschaftliche Eigentum an den vermieteten Gegenständen bei Linde als Leasinggeber
(„Operating Leases“), werden Mieterlöse über die Vertragslaufzeit linear erfasst.
Die im Rahmen von „Operating Leases“ von Linde selbst geleisteten Miet- und Leasingzahlungen werden
linear über die Vertragslaufzeit erfolgswirksam in den Funktionskosten erfasst.
Nach IFRIC 4 Determining whether an Arrangement contains a Lease werden unter bestimmten Vorausset-
zungen Verträge als Leasing behandelt, die rechtlich keine Leasingverträge darstellen. Insbesondere in der
Gases Division werden bestimmte On-site- und ECOVAR®-Anlagen als „Embedded Finance Lease“ klassifiziert.
Diese Anlagen werden in den Forderungen aus Finanzdienstleistungen in Höhe des Nettoinvestitionswertes
der vom Kunden zukünftig zu zahlenden Leasingraten ausgewiesen. Bei Fertigstellung und Inbetriebnahme
der Anlagen wird ein einmaliger Umsatz in Höhe des Nettoinvestitionswertes gezeigt.
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Zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte und Veräußerungsgruppen sowie nicht fortgeführte Aktivitäten
Langfristige Vermögenswerte und Veräußerungsgruppen werden gesondert als „zur Veräußerung gehalten“ in
der Bilanz ausgewiesen, wenn sie in ihrem gegenwärtigen Zustand veräußert werden können und die Veräu-
ßerung höchstwahrscheinlich ist. Bei der Klassifizierung als „zur Veräußerung gehalten“ werden die entspre-
chenden Vermögenswerte mit ihrem beizulegenden Zeitwert abzüglich der Veräußerungskosten angesetzt,
sofern dieser niedriger als deren Buchwert ist. Entsprechend ihrer Klassifizierung werden direkt mit diesen
in Zusammenhang stehende Verbindlichkeiten auf der Passivseite gesondert als „zur Veräußerung gehalten“
ausgewiesen. Für aufzugebende Geschäftsbereiche werden zusätzliche Angaben gemacht.
Ermessensentscheidungen und Schätzungen
Die Aufstellung des Konzernabschlusses nach IFRS erfordert bei einigen Bilanzposten Ermessensentscheidun-
gen bzw. Schätzungen, die sich auf den Ansatz und die Bewertung in der Bilanz und der Gewinn- und Verlust-
rechnung auswirken. Die tatsächlich realisierten Beträge können von diesen Schätzungen abweichen. Schät-
zungen sind insbesondere erforderlich bei
3 der Beurteilung der Notwendigkeit sowie der Bemessung einer Wertminderung auf immaterielle Vermö-
genswerte, Vermögenswerte des Sachanlagevermögens sowie des Vorratsvermögens,
3 dem Ansatz und der Bewertung von Pensionsverpflichtungen,
3 dem Ansatz und der Bewertung der Sonstigen Rückstellungen,
3 der Beurteilung des Auftragsfortschritts bei langfristigen Fertigungsaufträgen.
Eine Veränderung der Einflussfaktoren, die bei der Prüfung der Werthaltigkeit des Geschäfts- oder Firmenwer-
tes verwendet werden, kann zu Abschreibungen von unterschiedlicher Höhe führen.
Die Verpflichtung aus den leistungsorientierten Pensionszusagen wird auf Basis versicherungsmathemati-
scher Parameter ermittelt. Die Erhöhung bzw. Reduzierung des Diskontierungszinssatzes um 0,5 Prozentpunkte
würde zu einer Verminderung bzw. Erhöhung der Pensionsverpflichtungen um 275 Mio. EUR bzw. 284 Mio. EUR
führen. Diese Veränderung der Parameter hätte keine Auswirkung auf das Ergebnis, da versicherungsmathe-
matische Gewinne und Verluste sofort erfolgsneutral im Eigenkapital erfasst werden.
Der Ansatz und die Bewertung der Sonstigen Rückstellungen erfolgt auf Basis der Einschätzung der Wahr-
scheinlichkeit des zukünftigen Nutzenabflusses sowie anhand von Erfahrungswerten und den zum Bilanzstich-
tag bekannten Umständen. Der später tatsächliche eintretende Nutzenabfluss kann insofern von der Sonstigen
Rückstellung abweichen.
Die Beurteilung des Auftragsfortschritts bei langfristigen Fertigungsaufträgen erfolgt – bei Vorliegen der
Voraussetzungen – auf Basis der Percentage-of-Completion-Methode. Dabei werden die angefallenen Kosten
in das Verhältnis zu den erwarteten Gesamtkosten gesetzt, um den Fertigstellungsgrad zu ermitteln. Bei Groß-
projekten haben wir in der Berichtsperiode die Verfahren zur Ermittlung und Analyse der angefallenen Auf-
tragskosten weiter verfeinert und insbesondere die durch Zulieferer anfallenden Auftragskosten – auch unter
Einsatz von Gutachtern – entsprechend dem Projektfortschritt berücksichtigt.
Ermessensentscheidungen sind unter anderem bei der Beurteilung des Übergangs der wesentlichen mit
dem Eigentum verbundenen Chancen und Risiken im Rahmen von Leasingverhältnissen zu treffen.
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[8] Umsatz
Der Umsatz und seine Entwicklung nach Unternehmensbereichen ist aus der Übersicht Segmentinformationen
zu ersehen.
Der Umsatz setzt sich aus folgenden Tätigkeiten zusammen:
in Mio. € 2008 2007
Erlöse aus Verkauf von Produkten und Dienstleistungen 10.489 10.367
Erlöse aus langfristiger Auftragsfertigung 2.174 1.939
Fortgeführte Aktivitäten 12.663 12.306
[9] Sonstige betriebliche Erträge und Aufwendungen
Sonstige betriebliche Erträge
in Mio. € 2008 2007
Erträge aus dem Abgang von langfristigen Vermögenswerten 62 32
Nebenerlöse 29 14
Finanzergebnis aus langfristiger Auftragsfertigung 50 45
Erträge aus Währungsdifferenzen 43 43
Auflösung von Rückstellungen 46 14
Übrige betriebliche Erträge 96 60
Fortgeführte Aktivitäten 326 208
Sonstige betriebliche Aufwendungen
in Mio. € 2008 2007
Altersteilzeitaufwendungen 10 6
Verluste aus dem Abgang von langfristigen Vermögenswerten 17 9
Aufwendungen aus Währungsdifferenzen 61 56
Übrige betriebliche Aufwendungen 46 60
Fortgeführte Aktivitäten 134 131
[10] Sondereinflüsse
Unter Sondereinflüssen werden folgende Sachverhalte ausgewiesen:
Erlöse aus der Veräußerung von Geschäftsaktivitäten
Im Berichtszeitraum wurden die verbleibenden Teile des BOC Edwards Komponentengeschäfts – BOC Edwards
Pharmaceutical Systems – veräußert.
Erläuterungen zur Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung
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Darüber hinaus wurde der Verkauf der Tochtergesellschaft Cryogas S. A. (Kolumbien) an Indura S. A. (Chile) zu
einem Enterprise Value von 90 Mio. EUR im Berichtszeitraum vollzogen. Der Verkauf war eine kartellrechtliche
Auflage der kolumbianischen Aufsichtsbehörde SIC für die Akquisition von The BOC Group plc durch Linde, die
am 5. September 2006 wirksam wurde. Die Linde Group hat 73,95 Prozent der Anteile an Cryogas S. A. gehal-
ten und diese um weitere 26 Prozent aufgestockt. Sämtliche Anteile wurden jetzt an Indura S. A. verkauft.
Aufgrund der kartellrechtlichen Auflagen war die Gesellschaft bereits entkonsolidiert und der Beteiligungs-
buchwert unter den zur Veräußerung gehaltenen, langfristigen Vermögenswerten ausgewiesen.
Im Rahmen dieser beiden Transaktionen wurde ein Entkonsolidierungsergebnis von 59 Mio. EUR erzielt.
Der Ausweis des Vorjahres in Höhe von 607 Mio. EUR beinhaltet die folgenden Sachverhalte: die Veräuße-
rung des Industrie- und Medizingasegeschäfts in Mexiko, die australischen Gaseaktivitäten der Tochtergesell-
schaft Linde Gas Australien sowie das US-Flüssiggasegeschäft. Darüber hinaus wurde das Tochterunternehmen
INO Therapeutics LLC entkonsolidiert und die Beteiligung an der Tochtergesellschaft Linde Gas UK sowie das
Packaged-Gas-Geschäft in den USA veräußert. Weiterhin ist aus dem Verkauf des Komponentengeschäfts von
BOC Edwards ein Ertrag aus einer Kaufpreisanpassungsklausel enthalten.
[11] Finanzerträge und -aufwendungen
Finanzerträge
in Mio. € 2008 2007
Zinsen aus Embedded Finance Leases 51 56
Andere Zinsen und ähnliche Erträge 25 112
Erträge aus Beteiligungen – 1
Erwarteter Vermögensertrag aus Planvermögen für Pensionen 296 306
Fortgeführte Aktivitäten 372 475
Die anderen Zinsen und ähnlichen Erträge haben sich aufgrund der im Jahresdurchschnitt niedrigeren liquiden
Mittel der Linde Group verringert. Liquiditätsüberhänge bei Tochtergesellschaften wurden konsequent zur Til-
gung von Finanzschulden der Linde Group genutzt. Außerdem war das Vorjahr durch Bewertungsgewinne aus
Finanzinstrumenten beeinflusst.
Finanzaufwendungen
in Mio. € 2008 2007
Zinsaufwand der Pensionsverpflichtungen 272 285
Andere Zinsen und ähnliche Aufwendungen 482 567
Wertminderungen auf Finanzanlagen 3 –
Fortgeführte Aktivitäten 757 852
In den Zinsaufwendungen bzw. -erträgen sind die gegenläufigen Erträge und Aufwendungen der Marktbe-
wertung von Grund- und Sicherungsgeschäften saldiert ausgewiesen, um die wirtschaftliche Auswirkung des
zugrunde liegenden Sicherungszusammenhangs zutreffend wiederzugeben. Ebenso werden Zinsaufwendun-
gen und -erträge aus Derivaten saldiert ausgewiesen.
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[12] Ertragsteuern
Die Ertragsteuern im Konzern setzen sich wie folgt zusammen:
Ertragsteuern
in Mio. € 2008 2007
Laufende Steueraufwendungen und -erträge 284 509
Periodenfremde Steueraufwendungen und -erträge – 3 – 25
Latente Steueraufwendungen und -erträge – 51 – 105
Fortgeführte Aktivitäten 230 379
Der ausgewiesene Ertragsteueraufwand im Geschäftsjahr 2008 in Höhe von 230 Mio. EUR ist um 52 Mio. EUR
niedriger als der erwartete Ertragsteueraufwand in Höhe von 282 Mio. EUR, der sich theoretisch bei Anwen-
dung des inländischen Steuersatzes von 28,1 Prozent (Vj. 37,3 Prozent) auf das Ergebnis vor Ertragsteuern des
Konzerns ergeben würde. Erfolgsneutral erfasste Steuereffekte sind im Detail unter Ziffer [22] dargestellt.
Der Unterschied zwischen erwartetem und ausgewiesenem Ertragsteueraufwand ist auf folgende Ursachen
zurückzuführen:
in Mio. € 2008 2007
Ergebnis vor Steuern 1.006 1.375
Ertragsteuersatz (inkl. Gewerbesteuer) der Linde AG (in %) 28 37
Erwarteter Ertragsteueraufwand 282 514
Steuersatzunterschiede Ausland – 31 – 72
Effekt aus assoziierten Unternehmen – 13 – 29
Steuerminderungen aufgrund steuerfreier Erträge – 55 – 119
Steuermehrungen aufgrund steuerlich nicht abzugsfähiger Aufwendungen 47 91
Periodenfremde Steueraufwendungen und -erträge – 3 – 25
Effekt aus Steuersatzänderungen – 29 – 42
Veränderung von anderen permanenten Differenzen 31 61
Sonstige Abweichungen 1 –
Ausgewiesener Ertragsteueraufwand 230 379
Effektive Steuerbelastung (in %) 23 28
Im Geschäftsjahr 2008 beträgt der inländische Körperschaftsteuersatz aufgrund des Unternehmenssteuerre-
formgesetzes 15,0 Prozent (Vj. 25,0 Prozent). Unter Berücksichtigung eines durchschnittlichen Gewerbeer-
tragsteuersatzes von 12,3 Prozent (Vj. 10,9 Prozent) sowie des Solidaritätszuschlags (0,8 Prozent, Vj. 1,4 Pro-
zent) ermittelt sich für inländische Unternehmen ein Steuersatz von 28,1 Prozent (Vj. 37,3 Prozent). Für die
Ermittlung der latenten Steuern bei inländischen Gesellschaften wird wie bereits im Vorjahr ein latenter Steu-
ersatz von 28,1 Prozent angewendet.
Die Ertragsteuersätze für ausländische Gesellschaften liegen zwischen 12,5 Prozent und 40,0 Prozent.
Auf thesaurierte Gewinne von Tochterunternehmen wurden keine latenten Steuern berechnet, da die
Gewinne auf unbestimmte Zeit reinvestiert werden oder keiner entsprechenden Besteuerung unterliegen.
Die Verringerung des Effekts aus Steuersatzunterschieden Ausland ist im Wesentlichen auf die Reduzierung
des deutschen Ertragsteuersatzes zurückzuführen.
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Bestand an aktiven und passiven latenten Steuern
2008 2007
in Mio. €Aktive latente
SteuernPassive latente
SteuernAktive latente
SteuernPassive latente
Steuern
Immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen 112 1.592 99 2.050
Finanzanlagen 134 152 80 177
Kurzfristige Vermögenswerte 108 250 202 323
Rückstellungen 186 173 224 183
Verbindlichkeiten 697 827 369 347
Steuerliche Verlustvorträge und Steuergutschriften 106 – 102 –
Wertberichtigung – 11 – – 9 –
Saldierungen – 1.105 – 1.105 – 916 – 916
227 1.889 151 2.164
Aktive latente Steuern wurden wertberichtigt, wenn es wahrscheinlich ist, dass die entsprechenden Steuer-
vorteile nicht realisiert werden können. Eine Wertberichtigung auf aktive latente Steuern von 11 Mio. EUR (Vj.
9 Mio. EUR) wurde daher auf potenzielle Minderungen der Steuerbemessungsgrundlage in Höhe von 56 Mio.
EUR (Vj. 49 Mio. EUR) gebildet, da die Nutzung der zugrunde liegenden steuerlichen Verlustvorträge und Steu-
ergutschriften (51 Mio. EUR; Vj. 35 Mio. EUR) und abzugsfähigen temporären Differenzen (5 Mio. EUR; Vj. 14
Mio. EUR) nicht wahrscheinlich ist. Von diesem Gesamtbetrag an wertberichtigten potenziellen Minderungen
der Steuerbemessungsgrundlage in Höhe von 56 Mio. EUR (Vj. 49 Mio. EUR) sind 46 Mio. EUR (Vj. 31 Mio. EUR)
bis zu zehn Jahren und 5 Mio. EUR (Vj. 4 Mio. EUR) länger als zehn Jahre vortragbar.
Bestand an noch nicht genutzten steuerlichen Verlustvorträgen
in Mio. € 2008 2007
Bis zu zehn Jahren vortragsfähig 45 46
Über zehn Jahre vortragsfähig 12 121
Unbegrenzt vortragsfähig 224 277
281 444
Der Rückgang der Verlustvorträge ist zum Großteil auf die Nutzung in Deutschland, Großbritannien und den
USA zurückzuführen. Bei den Steuergutschriften ist insbesondere im Zusammenhang mit Investitionsförde-
rungsmaßnahmen im Berichtszeitraum ein Anstieg zu verzeichnen.
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[13] Ergebnis je Aktie
In die Berechnung des verwässerten Ergebnisses je Aktie ist die Ausgabe von Aktien aus den Mitarbeiter-Opti-
onsprogrammen eingeflossen, insoweit diese nicht bereits ausgeübt worden sind. Die Wandelschuldverschrei-
bung wurde am 30. April 2008 vollständig gewandelt. Aufgrund der Gewichtung der unterjährig gewandelten
Aktien fließen in die Berechnung des voll verwässerten Ergebnisses je Aktie noch Effekte aus der Wandel-
schuldverschreibung mit ein.
Hinsichtlich der Ermittlung des angepassten Ergebnisses je Aktie wird auf Ziffer [41] verwiesen.
Weitere Informationen zu den Optionsprogrammen und der Wandelschuldverschreibung sind in Ziffer [28]
und [25] enthalten.
[14] Sonstige Angaben zur Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung
in Mio. € 2008 2007 1
Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe, fertige und unfertige Erzeugnisse sowie für bezogene Waren 5.011 4.208
Aufwendungen für bezogene Leistungen 420 414
Materialaufwand 5.431 4.622
Löhne und Gehälter 1.899 1.948
Soziale Abgaben 360 350
Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung 121 151
davon für Altersversorgung 116 Mio. € (Vj. 141 Mio. €)
Personalaufwand 2.380 2.449
1 Angepasst; Vorjahr beinhaltet Personalaufwand von nicht fortgeführten Aktivitäten.
Januar bis Dezember 2008 Januar bis Dezember 2007
in Mio. €
Fortge-führte
Aktivitäten
Nicht fort- geführte
Aktivitäten
Konzern Fortge-führte
Aktivitäten
Nicht fort- geführte
Aktivitäten
Konzern
Ergebnis nach Steuern – Anteil der Aktionäre der Linde AG 717 – 717 935 17 952
Zuzüglich: Erhöhung des Gewinns durch verwässernd wirkende Wandelschuldverschreibung 1 – 1 8 – 8
Gewinn nach Berücksichtigung von Verwässerungseffekten 718 – 718 943 17 960
Aktien in Tsd. Stück
Gewichteter Durchschnitt ausstehender Aktien 167.808 167.808 167.808 162.293 162.293 162.293
Verwässerung aufgrund der Aktienoptionsprogramme 1.057 1.057 1.057 5.263 5.263 5.263
Effekt aus der verwässernd wirkenden Wandelschuldverschreibung 541 541 541 905 905 905
Gewichteter Durchschnitt ausstehender Aktien – voll verwässert 169.406 169.406 169.406 168.461 168.461 168.461
Ergebnis je Aktie in € 4,27 0,00 4,27 5,77 0,10 5,87
Ergebnis je Aktie in € – voll verwässert 4,24 0,00 4,24 5,60 0,10 5,70
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Erläuterungen zur Konzernbilanz
[15] Geschäfts- oder Firmenwerte/Übrige immaterielle Vermögenswerte
Die immateriellen Vermögenswerte der Linde Group entwickelten sich im Geschäftsjahr und im Vorjahr wie
folgt:
Anschaffungswerte in Mio. €
Geschäfts- oder Firmen-
werte
Kunden- beziehungen
Übrige imma-terielle Vermö-
genswerte
Gesamt
Stand 01.01.2007 7.576 2.872 1.155 11.603
Währungsänderungen – 250 – 161 – 41 – 452
Zugänge aufgrund von Akquisitionen 252 326 52 630
Zugänge 33 – 44 77
Abgänge 275 – 19 294
Umbuchungen – – 4 4
Umgliederung in zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte – – 12 – – 12
Stand 31.12.2007/01.01.2008 7.336 3.025 1.195 11.556
Währungsänderungen – 581 – 426 – 157 – 1.164
Zugänge aufgrund von Akquisitionen 133 43 18 194
Zugänge 11 3 55 69
Abgänge 1 – 16 17
Umbuchungen – 8 8 16
Umgliederung in zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte – – – –
Stand 31.12.2008 6.898 2.653 1.103 10.654
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Kumulierte Abschreibungen in Mio. €
Geschäfts- oder Firmen-
werte
Kunden- beziehungen
Übrige imma-terielle Vermö-
genswerte
Gesamt
Stand 01.01.2007 4 36 209 249
Währungsänderungen – – 2 – 13 – 15
Zugänge aufgrund von Akquisitionen – – 4 4
Abschreibungen – 116 93 209
Abgänge – – 17 17
Umbuchungen – – 4 4
Umgliederung in zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte – – 1 – – 1
Stand 31.12.2007/01.01.2008 4 149 280 433
Währungsänderungen 1 – 27 – 32 – 58
Zugänge aufgrund von Akquisitionen – – – –
Abschreibungen – 111 109 220
Abgänge – – 9 9
Umbuchungen – – –2 – 2
Umgliederung in zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte – – – –
Wertminderungen – – – –
Zuschreibungen – – – –
Stand 31.12.2008 5 233 346 584
–
Nettobuchwert Stand 31.12.2008 6.893 2.420 757 10.070
Nettobuchwert Stand 31.12.2007 7.332 2.876 915 11.123
In der Bilanz zum 31. Dezember 2008 ist insgesamt ein Geschäfts- oder Firmenwert in Höhe von 6,893
Mrd. EUR (Vj. 7,332 Mrd. EUR) erfasst. Davon entfallen 4,610 Mrd. EUR auf die Akquisition der BOC Group
im Geschäftsjahr 2006 sowie 133 Mio. EUR auf sonstige Erwerbsvorgänge des Geschäftsjahres 2008. Der
Geschäfts- oder Firmenwert aus dem Erwerb der AGA-Gruppe im Jahr 1999 beträgt zum Bilanzstichtag 2,150
Mrd. EUR.
Der Geschäfts- oder Firmenwert wurde zum 30. September 2008 einer Überprüfung der Werthaltigkeit
(„Impairment Test“) unterzogen; hierbei ergaben sich keine Wertminderungen. Darüber hinaus wurde auf-
grund der Wirtschaftskrise eine weitere Überprüfung der Werthaltigkeit des Geschäfts- oder Firmenwertes
zum 31. Dezember 2008 vorgenommen.
Für Zwecke des Impairment Tests wurde der Geschäfts- oder Firmenwert auf die operativen Segmente ver-
teilt. Die operativen Segmente sind die unterste Stufe, auf der der Geschäfts- oder Firmenwert intern über-
wacht wird.
Der erzielbare Betrag wurde unter Verwendung des Nutzungswertes ermittelt. Bei der Bestimmung des
Nutzungswertes kam ein Discounted-Cash-Flow-Verfahren zur Anwendung. Dem Discounted-Cash-Flow-Ver-
fahren lagen die folgenden Annahmen zugrunde:
3 Als Grundlage für die Ableitung der Cash Flows diente eine Vierjahres-Detailplanung. Die im Detailpla-
nungszeitraum unterstellten Wachstumsraten orientieren sich an den aktuellsten Schätzungen internatio-
naler Wirtschaftsforschungsinstitute hinsichtlich der Entwicklung des Bruttosozialproduktes der jeweiligen
Segmente und beziehen historische Erfahrungswerte bezüglich der zu erwartenden Geschäftsentwicklung
mit ein. Für die Perioden danach wurde ein jährliches Wachstum unterhalb der im Detailplanungszeitraum
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ermittelten Wachstumsraten unterstellt. In der Regel wurde ein jährliches Wachstum in Höhe der erwarte-
ten Teuerungsrate unterstellt.
3 Weiterhin wurde die Unternehmensplanung um alternative Szenarien der möglichen Entwicklung der Linde
Group ergänzt und auch diese für Zwecke des Impairment Tests herangezogen. Auch bei der Verwendung
von konservativeren Szenarien ergab sich keine Notwendigkeit für eine Wertminderung des Geschäfts-
oder Firmenwertes.
Einen Überblick über die allokierten Geschäfts- oder Firmenwerte sowie die verwendeten Parameter und die
Sensitivität vom Zinssatz gibt die folgende Tabelle:
Annahmen für die Werthaltigkeitsprüfung des Geschäfts- oder Firmenwertes zum 31.12.2008
Westeuropa Amerika Asien & Osteuropa
Südpazifik & Afrika
Engineering Division
Sonstige Aktivitäten
Buchwert des zugeordneten Geschäfts- oder Firmenwertes 3.512 928 859 1.066 266 262
Buchwert der immateriellen Vermögenswerte mit unbe- stimmter Nutzungsdauer 98 6 40 112 6 –
Vorsteuer WACC nach regionen-spezifischen Zu- und Abschlägen (in %) 7,7 9,4 10,3 8,4 17,3 10,7
Nachsteuer WACC nach regionen-spezifischen Risikozu- und -abschlägen (in %) 6,0 7,0 8,6 6,5 11,3 8,3
Der Buchwert der immateriellen Vermögenswerte mit unbestimmter Nutzungsdauer umfasst im Wesentlichen
den erworbenen Markennamen von BOC in Höhe von 262 Mio. EUR (Vj. 313 Mio. EUR). Da die fortwährende
Nutzung des Markennamens BOC sowie der sonstigen lokalen Marken des BOC-Konzerns durch das Manage-
ment beabsichtigt ist und eine Nutzungsdauer insofern nicht bestimmt werden kann, wurde dem Vermö-
genswert für die Länder, in denen eine Nutzung weiter beabsichtigt ist, eine unbestimmte Nutzungsdauer
zugewiesen. Die Markennamen wurden einem Impairment Test unterzogen. Es ergaben sich keine Wertmin-
derungen. Sofern in einzelnen Ländern der Markenname BOC nicht mehr genutzt werden soll, wird eine line-
are Abschreibung des auf das Land entfallenden Betrags über fünf Jahre vorgenommen.
Entwicklungskosten wurden im Berichtsjahr nicht aktiviert, da wie auch im Vorjahr die Voraussetzungen
nicht erfüllt waren.
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[16] Sachanlagen
Die Sachanlagen der Linde Group entwickelten sich im Geschäftsjahr 2008 wie folgt:
Anschaffungswerte in Mio. €
Grundstücke, grundstücks-
gleiche Rechte und
Bauten
Technische Anlagen und
Maschinen
Andere Anlagen,
Betriebs- und Geschäftsaus-
stattung
Anlagen im Bau
Gesamt
Stand 01.01.2007 2.405 11.221 2.456 849 16.931
Währungsänderungen – 74 – 460 – 57 – 31 – 622
Zugänge aufgrund von Akquisitionen 75 623 33 26 757
Zugänge 29 384 79 480 972
Abgänge 195 488 179 7 869
Umbuchungen 43 1.443 – 820 – 666 –
Umgliederung in zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte – 1 – 1 – 2 – – 4
Stand 31.12.2007/01.01.2008 2.282 12.722 1.510 651 17.165
Währungsänderungen – 135 – 954 – 73 – 75 – 1.237
Zugänge aufgrund von Akquisitionen 8 213 3 12 236
Zugänge 59 538 91 647 1.335
Abgänge 78 173 26 – 277
Umbuchungen 53 412 50 – 476 39
Sonstige Umbuchungen – 384 – 384 – –
Stand 31.12.2008 2.189 13.142 1.171 759 17.261
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Kumulierte Abschreibungen in Mio. €
Grundstücke, grundstücks-
gleiche Rechte und
Bauten
Technische Anlagen und
Maschinen
Andere Anlagen,
Betriebs- und Geschäftsaus-
stattung
Anlagen im Bau
Gesamt
Stand 01.01.2007 962 6.929 1.821 – 9.712
Währungsänderungen – 22 – 343 – 17 – – 382
Zugänge aufgrund von Akquisitionen 14 242 22 – 278
Zuschreibungen – 1 – – 1
Abschreibungen 68 869 134 – 1.071
Abgänge 54 385 286 – 725
Umbuchungen 5 570 – 575 – –
Umgliederung in zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte – – 1 – – – 1
Stand 31.12.2007/01.01.2008 973 7.880 1.099 – 9.952
Währungsänderungen – 36 – 579 – 56 – – 671
Zugänge aufgrund von Akquisi-tionen 1 10 – – 11
Zuschreibungen – 1 – – 1
Abschreibungen 67 842 89 6 1.004
Abgänge 48 145 20 – 213
Umbuchungen – 1 26 – 8 – 17
Sonstige Umbuchungen – 259 – 259 – –
Stand 31.12.2008 956 8.292 845 6 10.099
Nettobuchwert Stand 31.12.2008 1.233 4.850 326 753 7.162
Nettobuchwert Stand 31.12.2007 1.309 4.842 411 651 7.213
Wertminderungen auf Sachanlagen wurden im Geschäftsjahr in Höhe von 22 Mio. EUR (Vj. 0 Mio. EUR), Wert-
aufholungen wurden in Höhe von 1 Mio. EUR (Vj. 1 Mio. EUR) vorgenommen.
Die Wertminderungen basieren auf einer geänderten Einschätzung der zukünftigen Ertragslage einzelner
Berichtseinheiten.
Weiterhin wurden Bauzeitzinsen in Höhe von 8 Mio. EUR (Vj. 9 Mio. EUR) aktiviert, basierend auf einem
Zinssatz von 5,0 Prozent (Vj. 5,4 Prozent).
Die Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten des Sachanlagevermögens wurden im Geschäftsjahr um
Zuschüsse für Luftzerlegungs-Anlagen in Höhe von 2 Mio. EUR (Vj. 3 Mio. EUR) gekürzt.
Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten in Höhe von 102 Mio. EUR (Vj. 41 Mio. EUR) wurden
als Sicherheit verpfändet.
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[17] Beteiligungen an assoziierten Unternehmen und Joint Ventures/Übrige Finanzanlagen
Die Finanzanlagen der Linde Group entwickelten sich im Geschäftsjahr und Vorjahr wie folgt:
Anschaffungswerte in Mio. €
Beteiligungen an assozi ierten
Unter nehmen und Joint Ventures
Sonstige Beteiligungen
LangfristigeAusleihungen 1
Gesamt
Stand 01.01.2007 1.264 38 370 1.672
Währungsänderungen – 95 – 2 – 29 – 126
Zugänge aufgrund von Akquisitionen – 34 – 4 30
Zugänge 40 52 12 104
Abgänge 402 5 45 452
Umbuchungen – 271 – 24 – 1 – 296
Umgliederung in zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte – – – –
Stand 31.12.2007/01.01.2008 536 93 303 932
Währungsänderungen 15 – 2 – 14 – 1
Zugänge aufgrund von Akquisitionen – – – –
Zugänge 133 22 17 172
Abgänge 2 – 37 39
Umbuchungen – 129 – 6 16 – 119
Umgliederung in zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte – – – –
Stand 31.12.2008 553 107 285 945
1 Von den Langfristigen Ausleihungen entfallen 272 Mio. EUR (Vj. 298 Mio. EUR) auf Ausleihungen an assoziierte Unternehmen und
Joint Ventures.
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Kumulierte Abschreibungen in Mio. €
Beteiligungen an assozi ierten
Unter nehmen und Joint Ventures
Sonstige Beteiligungen
LangfristigeAusleihungen
Gesamt
Stand 01.01.2007 22 1 40 63
Währungsänderungen – – – –
Zugänge aufgrund von Akquisitionen – – – –
Zuschreibungen – – – –
Zugänge – – – –
Abgänge 4 – 40 44
Umbuchungen 2 – – 2
Umgliederung in zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte – – – –
Stand 31.12.2007/01.01.2008 20 1 – 21
Währungsänderungen – 2 – – – 2
Zugänge aufgrund von Akquisitionen – – – –
Zugänge – 3 – 3
Abgänge – – – –
Umbuchungen – – – –
Umgliederung in zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte – – – –
Stand 31.12.2008 18 4 – 22
Nettobuchwert Stand 31.12.2008 535 103 285 923
Nettobuchwert Stand 31.12.2007 516 92 303 911
Die wesentlichen assoziierten Unternehmen und Joint Ventures sind im Anhang unter Ziffer [42] aufgelistet.
Sie wiesen folgende aggregierte Vermögens- und Ertragslage aus:
Bilanz
in Mio. €
At-equity- Gesellschaften
31.12.2008
At-equity- Gesellschaften
31.12.2007
Langfristige Vermögenswerte 846 825
Vorräte 6 29
Sonstige kurzfristige Vermögenswerte 84 71
Flüssige Mittel 56 76
Bilanzsumme Aktiva 992 1.001
Eigenkapital 200 172
Minderheitenanteil – –
Langfristige Schulden 677 552
Kurzfristige Schulden 115 277
Bilanzsumme Passiva 992 1.001
132 Linde Finanzbericht 2008
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Gewinn- und Verlustrechnung
in Mio. €
At-equity- Gesellschaften
2008
At-equity- Gesellschaften
2007
Umsatz 625 752
Kosten der umgesetzten Leistungen 550 554
Bruttoergebnis vom Umsatz 75 198
Sonstige Erträge und Aufwendungen – 17 – 35
Betriebliches Ergebnis (EBIT) 58 163
Finanzergebnis 11 – 37
Ergebnis vor Steuern (EBT) 69 126
Ertragsteuern 6 48
Ergebnis nach Steuern 63 78
[18] Vorräte
in Mio. € 31.12.2008 31.12.2007
Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe 111 165
Unfertige Erzeugnisse, unfertige Leistungen 289 245
Fertige Erzeugnisse 367 318
Waren 117 65
Geleistete Anzahlungen 102 269
986 1.062
Vom Gesamtbetrag wurden Vorräte in Höhe von 118 Mio. EUR (Vj. 154 Mio. EUR) zu ihrem Nettoveräußerungs-
wert bilanziert. Die Wertminderung betrug 67 Mio. EUR (Vj. 56 Mio. EUR).
[19] Forderungen und Übrige Vermögenswerte
Langfristig Kurzfristig Gesamt
in Mio. € 31.12.2008 31.12.2007 31.12.2008 31.12.2007 31.12.2008 31.12.2007
Forderungen aus Finanzdienstleistungen 671 765 75 95 746 860
Forderungen aus Percentage of Completion - - 65 22 65 22
Übrige Forderungen aus Lieferungen und Leistungen - 1 1.576 1.587 1.576 1.588
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen - 1 1.641 1.609 1.641 1.610
Sonstige Steuererstattungsansprüche 17 - 84 97 101 97
Derivate mit positivem Marktwert 183 13 181 122 364 135
Sonstige Forderungen und Vermögenswerte 244 393 274 299 518 692
Übrige Forderungen und Vermögenswerte 444 406 539 518 983 924
Ertragsteuerforderungen - - 64 86 64 86
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Forderungen aus Finanzdienstleistungen
Im Rahmen des Finanzdienstleistungsgeschäfts, bei dem Unternehmen der Linde Group den Kunden gegen-
über direkt als Leasinggeber auftreten, werden die Nettoinvestitionswerte aus Finance Leases als Forderung
ausgewiesen.
Nahezu sämtliche Forderungen aus Finanzdienstleistungsgeschäften gehen auf Verträge zurück, die im Rah-
men von IFRIC 4/IAS 17 als „Embedded Finance Lease“ klassifiziert worden sind.
Den Forderungen aus Finanzdienstleistungen liegen die folgenden Daten zugrunde:
in Mio. € 31.12.2008 31.12.2007
Bruttoinvestitionen 1.008 1.179
fällig innerhalb eines Jahres 118 137
fällig zwischen einem und fünf Jahren 421 476
fällig nach mehr als fünf Jahren 469 566
Barwert der ausstehenden Mindestleasingzahlungen 746 860
fällig innerhalb eines Jahres 75 95
fällig zwischen einem und fünf Jahren 290 319
fällig nach mehr als fünf Jahren 381 446
Noch nicht realisierter Finanzertrag 262 319
Forderungen aus Percentage of Completion
Bei den Forderungen aus Percentage of Completion (PoC) wurden angefallene Auftragskosten einschließlich
Ergebnisbeiträge mit Anzahlungen verrechnet.
Für langfristige Fertigungsaufträge wurden bis zum Bilanzstichtag angefallene Auftragskosten und aus-
gewiesene Ergebnisbeiträge in Höhe von 2,821 Mrd. EUR (Vj. 2,703 Mrd. EUR) mit erhaltenen Anzahlungen
in Höhe von 3,268 Mrd. EUR (Vj. 3,743 Mrd. EUR) verrechnet. Daraus resultieren Forderungen in Höhe von
65 Mio. EUR (Vj. 22 Mio. EUR) und Verbindlichkeiten in Höhe von 512 Mio. EUR (Vj. 1,062 Mrd. EUR).
Übrige Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
Übrige Forderungen aus Lieferungen und Leistungen bestehen gegenüber einer Vielzahl von Kunden, die
einer großen Bandbreite an Branchen und Regionen angehören. Permanente Bonitätseinschätzungen werden
bezüglich der Werthaltigkeit der Forderungskonten durchgeführt und es werden, sofern notwendig, Kreditaus-
fallversicherungen abgeschlossen.
Übrige Forderungen und Vermögenswerte
Die übrigen Forderungen und Vermögenswerte enthalten im Wesentlichen sonstige Forderungen und Vermö-
genswerte gegenüber Externen in Höhe von 343 Mio. EUR (Vj. 345 Mio. EUR), Vermögenswerte aus Pensionen
(„Prepaid Pension Costs“) in Höhe von 161 Mio. EUR (Vj. 344 Mio. EUR) sowie beizulegende Zeitwerte deriva-
tiver Finanzinstrumente in Höhe von 364 Mio. EUR (Vj. 135 Mio. EUR).
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Überfällige finanzielle Vermögenswerte, die bisher nicht wertberichtigt wurden
2008, in Mio. € 30 – 60 Tage 60 – 90 Tage 90 – 180 Tage > 180 Tage
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 61 29 9 16
Sonstige Forderungen und Vermögenswerte 3 2 – 8
2007, in Mio. € 30 – 60 Tage 60 – 90 Tage 90 – 180 Tage > 180 Tage
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 111 71 20 15
Sonstige Forderungen und Vermögenswerte 3 1 – 6
Bonitätsrisiko
Das Bonitätsrisiko bezieht sich auf das Risiko, dass eine Vertragspartei ihren vertraglichen Zahlungsverpflich-
tungen nicht nachkommt und dies für die Linde Group zu einem Verlust führen wird. Die Linde Group arbeitet
grundsätzlich mit Vertragspartnern erstklassiger Bonität. Die Bonität der Kontrahenten wird laufend überwacht
und unterliegt klar definierten Limits. Aufgrund der derzeitigen Finanzmarktkrise sind die vorgenommenen
Bonitätseinschätzungen sehr volatil und es kann kurzfristig zu Ausfällen oder Zahlungsverzug auch dieser Ver-
tragspartner kommen.
Die Linde Group sieht sich keinem wesentlichen Bonitätsrisiko einer einzelnen Vertragspartei gegenüber
ausgesetzt. Die Konzentration des Bonitätsrisikos ist aufgrund des breiten und unkorrelierten Kundenstamms
begrenzt. Das Bonitätsrisiko aus derivativen Finanzinstrumenten wird dadurch begrenzt, dass die Vertragspar-
teien Kreditinstitute mit guten Bonitätsratings von internationalen Ratingagenturen sind. Zusätzlich wurde ein
Frühwarn- und Überwachungssystem implementiert. Die ausstehenden Risikopositionen sind streng limitiert
und werden kontinuierlich überwacht.
Die Buchwerte der bilanzierten finanziellen Vermögenswerte stellen (unter Berücksichtigung gebildeter Wert-
berichtigungen) das höchstmögliche Ausfallrisiko dar, ohne dabei den Wert jeglicher Sicherungen einzubeziehen.
[20] Wertpapiere
Der Ausweis beinhaltet Available-for-Sale-Wertpapiere in Höhe von 12 Mio. EUR (Vj. 33 Mio. EUR) und Held-to-
Maturity-Wertpapiere in Höhe von 8 Mio. EUR (Vj. 12 Mio. EUR).
[21] Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente
Die Flüssigen Mittel in Höhe von 1.002 Mio. EUR (Vj. 858 Mio. EUR) setzen sich aus Kassenbeständen, Gutha-
ben bei Kreditinstituten und Geldmarktfonds zusammen. Die Guthaben bei Kreditinstituten und Forderungen
aus Geldmarktfonds sind innerhalb von drei Monaten fällig.
Von den Zahlungsmitteln und Zahlungsmitteläquivalenten werden 62 Mio. EUR treuhänderisch verwaltet
aufgrund der Verpflichtung zum Erwerb der SIGAS.
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente
in Mio. € 2008 2007
Guthaben bei Kreditinstituten 913 606
Schecks 3 1
Kassenbestände 66 5
Zahlungsmitteläquivalente 20 246
summe 1.002 858
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[22] Eigenkapital
Im Eigenkapitalspiegel wurde die Angabe des Vorjahres angepasst und die versicherungsmathematischen
Gewinne/Verluste aus Pensionsrückstellungen direkt den Gewinnrücklagen zugeordnet. Dadurch wird klar-
gestellt, dass eine Umgliederung dieser Beträge in die Gewinn- und Verlustrechnung in zukünftigen Perioden
nicht erfolgen wird.
Entwicklung des Konzerneigenkapitals
Gewinnrücklagen 2 Kumulierte erfolgsneutrale Eigenkapitalveränderung 2
in Mio. €
GezeichnetesKapital
Kapital- rücklage
Versicherungs-mathematische
Gewinne/ Verluste
Sonstige Gewinn-
rücklagen
Unterschied aus
Währungs- um rechnung
Marktbe- wertung von
Wertpapieren
Derivative Finanz-
instrumente
Summe Eigen-kapital ohne
Anteile anderer Gesellschafter
Anteile anderer Gesell-
schafter
Summe Eigenkapital
Stand: 01.01.2007 411 4.648 – 63 3.226 – 228 1 5 8.000 225 8.225
Dividendenzahlungen 1 – – – –241 – – – – 241 – 40 – 281
Differenzen aus der Währungsumrechnung – – – – – 677 – – – 677 – 9 – 686
Finanzinstrumente – – – – – – 1 182 181 – 181
Betrag aus der Ausgabe der Wandelschuldverschreibung 13 240 – – – – – 253 – 253
Ergebnis nach Steuern – – – 952 – – – 952 61 1.013
Veränderungen durch Aktienoptionsprogramm 2 60 – – – – – 62 – 62
Sonstige Veränderungen – – 228 3 – – – 231 212 443
Stand: 31.12.2006/01.01.2007 426 4.948 165 3.940 – 905 – 187 8.761 449 9.210
Dividendenzahlungen 1 – – – – 283 – – – – 283 – 46 – 329
Differenzen aus der Währungsumrechnung – – – – – 1.078 – – – 1.078 – 28 – 1.106
Finanzinstrumente – – – – – 5 – 51 – 46 – – 46
Betrag aus der Ausgabe der Wandelschuldverschreibung 5 97 – – – – – 102 – 102
Ergebnis nach Steuern – – – 717 – – – 717 59 776
Veränderungen durch Aktienoptionsprogramm – 29 – – – – – 29 – 29
Sonstige Veränderungen – – – 318 – 12 – – – – 330 – 57 – 387
Stand: 31.12.2008 431 5.074 – 153 4.362 – 1.983 5 136 7.872 377 8.249
1 Erläuterungen zu Dividendenzahlungen je Aktie in Ziffer [33].2 Angepasst.
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[22] Eigenkapital
Im Eigenkapitalspiegel wurde die Angabe des Vorjahres angepasst und die versicherungsmathematischen
Gewinne/Verluste aus Pensionsrückstellungen direkt den Gewinnrücklagen zugeordnet. Dadurch wird klar-
gestellt, dass eine Umgliederung dieser Beträge in die Gewinn- und Verlustrechnung in zukünftigen Perioden
nicht erfolgen wird.
Entwicklung des Konzerneigenkapitals
Gewinnrücklagen 2 Kumulierte erfolgsneutrale Eigenkapitalveränderung 2
in Mio. €
GezeichnetesKapital
Kapital- rücklage
Versicherungs-mathematische
Gewinne/ Verluste
Sonstige Gewinn-
rücklagen
Unterschied aus
Währungs- um rechnung
Marktbe- wertung von
Wertpapieren
Derivative Finanz-
instrumente
Summe Eigen-kapital ohne
Anteile anderer Gesellschafter
Anteile anderer Gesell-
schafter
Summe Eigenkapital
Stand: 01.01.2007 411 4.648 – 63 3.226 – 228 1 5 8.000 225 8.225
Dividendenzahlungen 1 – – – –241 – – – – 241 – 40 – 281
Differenzen aus der Währungsumrechnung – – – – – 677 – – – 677 – 9 – 686
Finanzinstrumente – – – – – – 1 182 181 – 181
Betrag aus der Ausgabe der Wandelschuldverschreibung 13 240 – – – – – 253 – 253
Ergebnis nach Steuern – – – 952 – – – 952 61 1.013
Veränderungen durch Aktienoptionsprogramm 2 60 – – – – – 62 – 62
Sonstige Veränderungen – – 228 3 – – – 231 212 443
Stand: 31.12.2006/01.01.2007 426 4.948 165 3.940 – 905 – 187 8.761 449 9.210
Dividendenzahlungen 1 – – – – 283 – – – – 283 – 46 – 329
Differenzen aus der Währungsumrechnung – – – – – 1.078 – – – 1.078 – 28 – 1.106
Finanzinstrumente – – – – – 5 – 51 – 46 – – 46
Betrag aus der Ausgabe der Wandelschuldverschreibung 5 97 – – – – – 102 – 102
Ergebnis nach Steuern – – – 717 – – – 717 59 776
Veränderungen durch Aktienoptionsprogramm – 29 – – – – – 29 – 29
Sonstige Veränderungen – – – 318 – 12 – – – – 330 – 57 – 387
Stand: 31.12.2008 431 5.074 – 153 4.362 – 1.983 5 136 7.872 377 8.249
1 Erläuterungen zu Dividendenzahlungen je Aktie in Ziffer [33].2 Angepasst.
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Gezeichnetes Kapital, genehmigtes und bedingtes Kapital, Bezugsrechte
Das Grundkapital der Gesellschaft beträgt zum Bilanzstichtag 431.340.789,76 EUR und ist voll eingezahlt. Es
ist eingeteilt in 168.492.496 Stückaktien mit einem anteiligen Betrag am Grundkapital von 2,56 EUR je Aktie.
Die Aktien lauten auf den Inhaber. Jede Aktie gewährt ein Stimmrecht und ist dividendenberechtigt. Die Divi-
dendenberechtigung kann aufgrund Gesetz (z. B. bei eigenen Aktien) oder Satzungsbestimmungen bzw.
Hauptversammlungsbeschluss (z. B. hinsichtlich des Beginns der Dividendenberechtigung neuer Aktien erst
für das Jahr ihrer Ausgabe bei Ausgabe vor der ordentlichen Hauptversammlung) ausgeschlossen sein.
Im Geschäftsjahr 2008 wurden 1.853.668 neue Stückaktien aufgrund von Ausübungen der im Jahre 2004
von der Linde Finance B. V. emittierten Wandelschuldverschreibung unter der hierfür am 17. Mai 2000 von der
Hauptversammlung beschlossenen bedingten Kapitalerhöhung ausgegeben. Hierdurch erhöhte sich das Grund-
kapital um 4.745.390,08 EUR. Durch die Ausgabe von 291.400 neuen Stückaktien aus dem Bedingten Kapital
2002 zur Bedienung des Management-Incentive-Programme für Führungskräfte erhöhte sich das Grundkapital
um weitere 745.984 EUR. Damit hat sich das Grundkapital im Geschäftsjahr 2008 von 425.849.415,68 EUR um
insgesamt 5.491.374,08 EUR auf 431.340.789,76 EUR, eingeteilt in 168.492.496 Stückaktien, erhöht.
Geschäftsjahr 2008 Geschäftsjahr 2007
Anzahl Stückaktien zum 01.01. 166.347.428 160.736.045
Veränderung aus Wandelschuldverschreibung 1.853.668 4.666.932
Veränderung aus Stock Option Programm (MIP 2002) 291.400 944.451
Anzahl Stückaktien zum 31.12. 168.492.496 166.347.428
Genehmigtes Kapital
Das Genehmigte Kapital setzt sich zum 31. Dezember 2008 wie folgt zusammen:
Genehmigtes Kapital I:
Der Vorstand ist ermächtigt, das Grundkapital bis zum 7. Juni 2010 mit Zustimmung des Aufsichtsrats um bis
zu 25.106.534,40 EUR durch einmalige oder mehrmalige Ausgabe neuer auf den Inhaber lautender Stück-
aktien mit einem anteiligen Betrag des Grundkapitals von je 2,56 EUR gegen Bareinlagen zu erhöhen. Den
Aktionären ist dabei ein Bezugsrecht einzuräumen. Der Vorstand ist jedoch ermächtigt, mit Zustimmung des
Aufsichtsrats Spitzenbeträge vom Bezugsrecht der Aktionäre auszuschließen, das Bezugsrecht auch insoweit
auszuschließen, wie dies erforderlich ist, um Inhabern der von der Linde AG oder ihren unmittelbaren oder
mittelbaren Mehrheitsbeteiligungsgesellschaften ausgegebenen Wandelschuldverschreibungen bzw. Options-
scheine ein Bezugsrecht auf neue Stückaktien in dem Umfang zu gewähren, wie es ihnen nach Ausübung der
Wandlungs- oder Optionsrechte bzw. nach Erfüllung der Wandlungspflicht zustehen würde, und das Bezugs-
recht für einen Betrag von 3.500.000 EUR auch insoweit auszuschließen, wie dies erforderlich ist, um Beleg-
schaftsaktien unter Ausschluss des Bezugsrechts der Aktionäre ausgeben zu können. Außerdem ist der Vor-
stand ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats das Bezugsrecht für einen Betrag von bis zu 10 Prozent
des bei Beschlussfassung über die Ausnutzung des Genehmigten Kapitals I vorhandenen Grundkapitals aus-
zuschließen, wenn der Ausgabebetrag der neuen Stückaktien den Börsenpreis der bereits börsennotierten
Stückaktien zum Zeitpunkt der endgültigen Festlegung des Ausgabebetrags, die möglichst zeitnah zur Plat-
zierung der Stückaktien erfolgen soll, nicht wesentlich unterschreitet. Die Höchstgrenze von 10 Prozent des
Grundkapitals vermindert sich um den anteiligen Betrag des Grundkapitals, der auf eigene Aktien der Gesell-
schaft entfällt, die nach Schaffung dieses Genehmigten Kapitals I unter Ausschluss des Bezugsrechts der Akti-
onäre gemäß §§ 71 Abs. 1 Nr. 8 Satz 5, 186 Abs. 3 Satz 4 AktG veräußert wurden, sowie um den anteiligen
Betrag des Grundkapitals, der auf Rechte zum Bezug von Aktien entfällt, die unter Ausschluss des Bezugs-
rechts gemäß §§ 221 Abs. 4, 186 Abs. 3 Satz 4 AktG begründet wurden. Der Vorstand ist ferner ermächtigt,
die weiteren Einzelheiten der Kapitalerhöhung und ihrer Durchführung mit Zustimmung des Aufsichtsrats fest-
zulegen. Die neuen Aktien können auch von durch den Vorstand bestimmten Kreditinstituten mit der Ver-
pflichtung übernommen werden, sie den Aktionären anzubieten (mittelbares Bezugsrecht).
138 Linde Finanzbericht 2008
KONZERNANHANG – Erläuterungen zur Konzernbilanz
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Genehmigtes Kapital II:
Der Vorstand ist weiterhin ermächtigt, das Grundkapital bis zum 4. Juni 2012 mit Zustimmung des Aufsichts-
rats um bis zu 80.000.000 EUR durch einmalige oder mehrmalige Ausgabe von insgesamt bis zu 31.250.000
neuen, auf den Inhaber lautenden Stückaktien mit einem anteiligen Betrag des Grundkapitals von je 2,56 EUR
gegen Bareinlage oder gegen Sacheinlage zu erhöhen. Grundsätzlich sind die neuen Stückaktien den Aktio-
nären zum Bezug anzubieten. Der Vorstand ist jedoch ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats Spitzen-
beträge vom Bezugsrecht der Aktionäre auszuschließen und das Bezugsrecht auch insoweit auszuschließen,
wie dies erforderlich ist, um Inhabern der von der Linde AG oder ihren unmittelbaren oder mittelbaren Toch-
tergesellschaften ausgegebenen Options- und/oder Wandlungsrechte ein Bezugsrecht auf neue Stückaktien
in dem Umfang zu gewähren, wie es ihnen nach Ausübung der Options- oder Wandlungsrechte bzw. nach
Erfüllung einer Wandlungspflicht zustehen würde. Außerdem ist der Vorstand ermächtigt, mit Zustimmung des
Aufsichtsrats das Bezugsrecht der Aktionäre auszuschließen, wenn die neuen Aktien bei einer Kapitalerhö-
hung gegen Bareinlagen zu einem Ausgabebetrag ausgegeben werden, der den Börsenpreis der bereits bör-
sennotierten Stückaktien zum Zeitpunkt der endgültigen Festlegung des Ausgabebetrags, die möglichst zeit-
nah zur Platzierung der Stückaktien erfolgen soll, nicht wesentlich unterschreitet, und das rechnerisch auf
die ausgegebenen Aktien entfallende Grundkapital insgesamt 10 Prozent des Grundkapitals weder im Zeit-
punkt des Wirksamwerdens noch im Zeitpunkt der Ausübung dieser Ermächtigung überschreitet. Auf diese
Kapitalgrenze ist das rechnerisch auf diejenigen Aktien entfallende Grundkapital anzurechnen, die zur Bedie-
nung von Options- und/oder Wandelanleihen auszugeben sind. Eine solche Anrechnung erfolgt jedoch nur
insoweit, als die Options- bzw. Wandelanleihen in entsprechender Anwendung des § 186 Abs. 3 Satz 4 AktG
unter Ausschluss des Bezugsrechts der Aktionäre während der Laufzeit dieser Ermächtigung ausgegeben wer-
den. Ebenfalls anzurechnen ist das Grundkapital, das rechnerisch auf diejenigen Aktien entfällt, die während
der Laufzeit dieser Ermächtigung gemäß oder entsprechend § 186 Abs. 3 Satz 4 AktG auf der Grundlage eines
genehmigten Kapitals ausgegeben oder nach Rückerwerb als eigene Aktien veräußert werden. Darüber hin-
aus ist der Vorstand ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats das Bezugsrecht bei Kapitalerhöhungen
gegen Sacheinlagen auszuschließen, insbesondere im Rahmen des Erwerbs von Unternehmen, Unterneh-
mensteilen und Beteiligungen an Unternehmen oder von Unternehmenszusammenschlüssen. Der Vorstand ist
ermächtigt, die weiteren Einzelheiten der Kapitalerhöhung und ihrer Durchführung mit Zustimmung des Auf-
sichtsrats festzulegen. Die neuen Aktien können auch von durch den Vorstand bestimmten Kreditinstituten mit
der Verpflichtung übernommen werden, sie den Aktionären anzubieten (mittelbares Bezugsrecht).
Bedingtes Kapital
Das bedingte Kapital zum 31. Dezember 2008 setzt sich aus den folgenden Bestandteilen zusammen:
Bedingtes Kapital 2000:
Das Grundkapital ist um bis zu 25.071.910,40 EUR bedingt erhöht. Die Hauptversammlung vom 17. Mai 2000
hatte eine bedingte Kapitalerhöhung um bis zu 50.000.000 EUR beschlossen, die nur insoweit durchgeführt
wird, wie die Inhaber bzw. Gläubiger von Wandlungsrechten oder Optionsscheinen, die den von der Linde AG
oder deren unmittelbaren oder mittelbaren Mehrheitsbeteiligungsgesellschaften bis zum 16. Mai 2005 auszu-
gebenden Wandel- oder Optionsschuldverschreibungen beigefügt sind, von ihren Wandlungs- bzw. Options-
rechten Gebrauch machen oder wie die zur Wandlung verpflichteten Inhaber bzw. Gläubiger der von der Linde
AG oder deren unmittelbaren oder mittelbaren Mehrheitsbeteiligungsgesellschaften bis zum 16. Mai 2005
auszugebenden Wandelschuldverschreibungen ihre Pflicht zur Wandlung erfüllen. Die neuen Aktien nehmen
vom Beginn des Geschäftsjahres, in dem sie durch Ausübung von Wandlungs- bzw. Optionsrechten oder durch
Erfüllung von Wandlungspflichten entstehen, am Gewinn teil.
Im Mai 2004 wurden über die hundertprozentige Tochtergesellschaft Linde Finance B. V. Wandelschuldver-
schreibungen im Gesamtnennbetrag von 550.000.000 EUR unter Ausschluss des Bezugsrechts der Aktionäre
ausgegeben. Jeder Inhaber einer der insgesamt 5.500 Wandelschuldverschreibungen im Nennbetrag von je
100.000 EUR ist vorbehaltlich der Voraussetzungen in den Anleihebedingungen berechtigt, im Ausübungs-
zeitraum das Recht zur Wandlung in 1.770,4755 Stückaktien auszuüben. Die Wandelschuldverschreibungen
gewähren vorbehaltlich Anpassungen des Wandlungsverhältnisses Wandlungsrechte auf Aktien mit einem
139Linde Finanzbericht 2008
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anteiligen Betrag des Grundkapitals von bis zu 24,93 Mio. EUR durch Ausgabe von bis zu 9.737.615 Aktien. Im
Berichtszeitraum wurden aufgrund Ausübung der Wandlungsrechte aus 1.047 Wandelschuldverschreibungen
im Nominalwert von insgesamt 104.700.000 EUR 1.853.668 neue Stückaktien begeben. Damit hat sich das
bedingte Kapital aus der Hauptversammlung vom 17. Mai 2000 im Berichtszeitraum von 29.817.300,48 EUR
um 4.745.390,08 EUR auf 25.071.910,40 EUR reduziert. Das Grundkapital hat sich im Berichtszeitraum entspre-
chend erhöht. Damit wurde die Wandelanleihe im Geschäftsjahr 2008 vollständig gewandelt.
Bedingtes Kapital 2002:
Das Grundkapital ist um bis zu 9.318.842,88 EUR, eingeteilt in 3.640.173 neue Stückaktien, mit einem antei-
ligen Betrag des Grundkapitals von je 2,56 EUR bedingt erhöht. Durch Beschluss der Hauptversammlung
vom 14. Mai 2002 wurde das Grundkapital um 15.360.000 EUR, eingeteilt in 6.000.000 neue Stückaktien,
bedingt erhöht. Der Vorstand wurde ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats bis zum 14. Mai 2007 bis
zu 6.000.000 Bezugsrechte auf Aktien an Mitglieder des Vorstands der Gesellschaft, Mitglieder von Geschäfts-
führungen verbundener Unternehmen im Sinne der §§ 15 ff. AktG und an ausgewählte Führungskräfte mit
einer Laufzeit von jeweils sieben Jahren zu begeben (Management-Incentive-Programme). Die bedingte Kapi-
talerhöhung wird nur insoweit durchgeführt, wie die Inhaber von Optionsrechten, die von der Gesellschaft
aufgrund der Ermächtigung des Vorstands durch Hauptversammlungsbeschluss vom 14. Mai 2002 ausgegeben
werden, von ihren Optionsrechten Gebrauch machen und die Gesellschaft die Optionsrechte nicht durch Über-
tragung eigener Aktien oder im Wege einer Barzahlung erfüllt. Die neuen Aktien, die aufgrund der Ausübung
von Optionsrechten ausgegeben werden, sind erstmals für das Geschäftsjahr dividendenberechtigt, für das
zum Zeitpunkt ihrer Ausgabe noch kein Beschluss der Hauptversammlung über die Verwendung des Bilanzge-
winns gefasst worden ist.
Im Geschäftsjahr 2008 wurden Bezugsrechte aus dem Management-Incentive-Programme ausgeübt. Dadurch
hat sich das Bedingte Kapital 2002 von 10.064.826,88 EUR um 745.984 EUR auf 9.318.842,88 EUR, eingeteilt in
3.640.173 Stückaktien, verringert. Das Grundkapital hat sich im Geschäftsjahr 2008 entsprechend erhöht.
Bedingtes Kapital 2005:
Das Grundkapital ist um bis zu 50.000.000 EUR durch Ausgabe von bis zu 19.531.250 neuen Stückaktien mit
einem anteiligen Betrag des Grundkapitals von je 2,56 EUR bedingt erhöht. Die bedingte Kapitalerhöhung
wird nur insoweit durchgeführt, wie die Inhaber bzw. Gläubiger von Wandlungsrechten oder Optionsschei-
nen, die den von der Linde AG oder deren unmittelbaren oder mittelbaren Mehrheitsbeteiligungsgesellschaf-
ten aufgrund der Ermächtigung des Vorstands durch Hauptversammlungsbeschluss vom 8. Juni 2005 bis zum
7. Juni 2010 auszugebenden Wandel- oder Optionsschuldverschreibungen beigefügt sind, von ihren Wand-
lungs- bzw. Optionsrechten Gebrauch machen oder wie die zur Wandlung verpflichteten Inhaber bzw. Gläu-
biger der von der Linde AG oder deren unmittelbaren oder mittelbaren Mehrheitsbeteiligungsgesellschaften
aufgrund der Ermächtigung des Vorstands durch Hauptversammlungsbeschluss vom 8. Juni 2005 bis zum
7. Juni 2010 auszugebenden Wandelschuldverschreibungen ihre Pflicht zur Wandlung erfüllen. Die Ausgabe
der neuen Aktien erfolgt zu dem nach Maßgabe des vorstehend bezeichneten Ermächtigungsbeschlus-
ses jeweils zu bestimmenden Options- bzw. Wandlungspreis. Die neuen Aktien nehmen vom Beginn des
Geschäftsjahres an, in dem sie durch Ausübung von Wandlungs- bzw. Optionsrechten oder durch Erfüllung von
Wandlungspflichten entstehen, am Gewinn teil.
Bedingtes Kapital 2007:
Das Grundkapital ist um bis zu 9.000.000 EUR durch Ausgabe von bis zu 3.515.625 Stück neuen, auf den Inha-
ber lautenden Stückaktien mit einem anteiligen Betrag des Grundkapitals von je 2,56 EUR bedingt erhöht.
Die bedingte Kapitalerhöhung wird ausschließlich beschlossen zum Zweck der Gewährung von Bezugsrechten
(Aktienoptionen) an Mitglieder des Vorstands der Gesellschaft sowie weitere Führungskräfte der Gesellschaft
und nachgeordneter verbundener Unternehmen im In- und Ausland einschließlich Mitgliedern von Geschäfts-
leitungsorganen nach näherer Maßgabe der Bestimmungen des Ermächtigungsbeschlusses der Hauptver-
sammlung vom 5. Juni 2007. Sie wird nur insoweit durchgeführt, wie von Bezugsrechten nach Maßgabe die-
ses Ermächtigungsbeschlusses Gebrauch gemacht wird und die Gesellschaft die Gegenleistung nicht in bar
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oder mit eigenen Aktien erbringt. Die neuen Aktien nehmen vom Beginn des Geschäftsjahres an, in dem sie
durch Ausgabe entstehen, am Gewinn teil. Erfolgt die Ausgabe nach Ablauf eines Geschäftsjahres, jedoch vor
der Aufsichtsratssitzung, in der Beschluss über die Gewinnverwendung gefasst wird, so nehmen die neuen
Aktien auch am Gewinn des letzten abgelaufenen Geschäftsjahres teil.
Bedingtes Kapital 2008:
Das Grundkapital ist um bis zu 85.000.000,00 EUR durch Ausgabe von bis zu 33.203.125 neuen, auf den Inha-
ber lautenden Stückaktien mit einem anteiligen Betrag des Grundkapitals von je 2,56 EUR bedingt erhöht.
Die bedingte Kapitalerhöhung wird nur insoweit durchgeführt, wie (i) die Inhaber bzw. Gläubiger von Wand-
lungsrechten oder Optionsscheinen, die den von der Gesellschaft oder von unter der Leitung der Gesellschaft
stehenden Konzernunternehmen aufgrund des Ermächtigungsbeschlusses der Hauptversammlung vom 3. Juni
2008 bis zum 2. Juni 2013 ausgegebenen Wandel- und/oder Optionsschuldverschreibungen beigefügt sind,
von ihren Wandlungs- bzw. Optionsrechten Gebrauch machen oder (ii) die zur Wandlung verpflichteten Inha-
ber bzw. Gläubiger der von der Gesellschaft oder von unter der Leitung der Gesellschaft stehenden Kon-
zernunternehmen aufgrund des Ermächtigungsbeschlusses der Hauptversammlung vom 3. Juni 2008 bis zum
2. Juni 2013 ausgegebenen Wandelschuldverschreibungen ihre Pflicht zur Wandlung erfüllen, in den Fällen (i)
und (ii) jeweils soweit nicht eigene Aktien zur Bedienung eingesetzt werden. Die Ausgabe der neuen Aktien
erfolgt zu dem nach Maßgabe des vorstehend bezeichneten Ermächtigungsbeschlusses jeweils zu bestimmen-
den Options- bzw. Wandlungspreis. Die neuen Aktien nehmen vom Beginn des Geschäftsjahres an, in dem sie
durch die Ausübung von Wandlungs- bzw. Optionsrechten oder durch die Erfüllung von Wandlungspflichten
entstehen, am Gewinn teil. Der Vorstand ist ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats die weiteren Einzel-
heiten der Durchführung der bedingten Kapitalerhöhung festzusetzen.
Ermächtigung zum Erwerb eigener Aktien:
Durch Beschluss der Hauptversammlung vom 3. Juni 2008 ist der Vorstand ermächtigt, bis zum 2. Dezember
2009 eigene Aktien mit einem anteiligen Betrag des Grundkapitals von insgesamt bis zu 10 Prozent des zum
Zeitpunkt der Beschlussfassung bestehenden Grundkapitals oder – falls dieser Wert geringer ist – des zum
Zeitpunkt der Ausübung der vorliegenden Ermächtigung bestehenden Grundkapitals zu erwerben. Der Erwerb
darf über die Börse, mittels eines an alle Aktionäre gerichteten öffentlichen Kaufangebots oder mittels einer
an alle Aktionäre gerichteten öffentlichen Einladung zur Abgabe von Verkaufsofferten erfolgen. Die aufgrund
dieser Ermächtigung erworbenen Aktien können über die Börse oder durch ein Angebot an alle Aktionäre ver-
äußert werden, mit Zustimmung des Aufsichtsrats auch in anderer Weise veräußert werden, mit Zustimmung
des Aufsichtsrats im Rahmen des unmittelbaren oder mittelbaren Erwerbs von Unternehmen, Unternehmens-
teilen oder Beteiligungen an Unternehmen sowie im Rahmen von Unternehmenszusammenschlüssen angebo-
ten und übertragen werden, zur Erfüllung von Options- und/oder Wandelanleihen, die die Gesellschaft oder
eine unmittelbare oder mittelbare Tochtergesellschaft der Gesellschaft ausgegeben hat oder ausgeben wird,
verwendet werden, bei einer Veräußerung erworbener eigener Aktien durch Angebot an alle Aktionäre den
Inhabern der von der Gesellschaft oder einer unmittelbaren oder einer mittelbaren Tochtergesellschaft der
Gesellschaft ausgegebenen Options- und/oder Wandlungsrechte Bezugsrechte auf die Aktien in dem Umfang
gewährt werden, wie es ihnen nach Ausübung der Options- und/oder Wandlungsrechte bzw. nach Erfüllung
einer Wandlungspflicht zustehen würde, zur Erfüllung von Verpflichtungen der Gesellschaft aus dem von der
Hauptversammlung am 14. Mai 2002 unter Punkt 8 der Tagesordnung beschlossenen Linde Management-
Incentive-Programme gewährt werden, zur Erfüllung von Verpflichtungen der Gesellschaft aus dem von der
Hauptversammlung am 5. Juni 2007 unter Punkt 7 der Tagesordnung beschlossenen Performance-Share-Pro-
gramms gewährt werden oder mit Zustimmung des Aufsichtsrats eingezogen werden. Die von der Hauptver-
sammlung am 5. Juni 2007 beschlossene Ermächtigung des Vorstands zum Erwerb eigener Aktien endete mit
Wirksamwerden der neuen Ermächtigung am 3. Juni 2008.
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in € 31.12.2008 31.12.2007
Grundkapital 431.340.789,76 425.849.415,68
Genehmigtes Kapital (gesamt) 105.106.534,40 105.106.534,40
Genehmigtes Kapital I 25.106.534,40 25.106.534,40
Genehmigtes Kapital II 80.000.000,00 80.000.000,00
Bedingtes Kapital (gesamt) 178.390.753,28 98.882.127,36
Bedingtes Kapital 2000 25.071.910,40 29.817.300,48
Bedingtes Kapital 2002 9.318.842,88 10.064.826,88
Bedingtes Kapital 2005 50.000.000,00 50.000.000,00
Bedingtes Kapital 2007 9.000.000,00 9.000.000,00
Bedingtes Kapital 2008 85.000.000,00 0,00
Stimmrechtsmitteilungen
Der Gesellschaft sind im Geschäftsjahr 2008 die folgenden Mitteilungen von Investoren, deren Stimmrechts-
anteil die Schwellenwerte des § 21 Abs. 1 oder Abs. 1a des WpHG über- oder unterschritten hat, mitgeteilt
worden:
1. Allianz SE
Die Allianz SE, München (Deutschland) hat mit Schreiben vom 8. Dezember 2008 ihre Stimmrechtsmittei-
lung vom 2. Oktober 2008 korrigiert. Die Allianz SE hat gemäß § 21 Abs. 1 WpHG mitgeteilt, dass der Stimm-
rechtsanteil der Allianz SE an der Linde AG am 30. September 2008 die Schwelle von 5 Prozent unterschritten
hat und nun 4,41 Prozent (7.423.081 Stimmrechte) beträgt. Diese Stimmrechte sind der Allianz SE nach § 22
Abs. 1 Satz 1 Nr. 1 WpHG zuzurechnen und werden der Allianz SE über folgende von der Allianz SE kontrollier-
ten Unternehmen, deren Stimmrechtsanteil an der Linde AG jeweils 3 Prozent oder mehr beträgt, gehalten:
Allianz Deutschland AG, München, Jota-Vermögensverwaltungsgesellschaft mbH, München, Allianz-Lebens-
versicherungs-AG, Stuttgart, und AZL-Alico Vermögensverwaltungsgesellschaft mbH, München (mit Wirksam-
keit zum 31. Oktober 2008 auf die Allianz-Lebensversicherungs-AG verschmolzen).
Darüber hinaus hat die Allianz SE gemäß § 21 Abs. 1 WpHG i. V. m. § 24 WpHG mitgeteilt, dass der Stimm-
rechtsanteil der Allianz Deutschland AG, München (Deutschland) am 30. September 2008 die Schwelle von
5 Prozent unterschritten hat und nun 4,30 Prozent (7.246.635 Stimmrechte) beträgt. Diese Stimmrechte
sind der Allianz Deutschland AG nach § 22 Abs. 1 Satz 1 Nr. 1 WpHG zuzurechnen und werden der Allianz
Deutschland AG über folgende von der Allianz Deutschland AG kontrollierten Unternehmen, deren Stimm-
rechtsanteil an der Linde AG jeweils 3 Prozent oder mehr beträgt, gehalten: Jota-Vermögensverwaltungsge-
sellschaft mbH, München, Allianz-Lebensversicherungs-AG, Stuttgart und AZL-Alico Vermögensverwaltungs-
gesellschaft mbH, München (mit Wirksamkeit zum 31. Oktober 2008 auf die Allianz-Lebensversicherungs-AG
verschmolzen).
2. Commerzbank Aktiengesellschaft
Die Commerzbank Aktiengesellschaft, Frankfurt am Main (Deutschland) hat mit Schreiben vom 6. November
2008 gemäß § 21 Abs. 1 WpHG mitgeteilt, dass der Stimmrechtsanteil der Commerzbank Aktiengesellschaft
an der Linde AG am 5. November 2008 die Schwelle von 5 Prozent unterschritten hat und nun 4,72 Prozent
(7.954.307 Stimmrechte) beträgt. Davon sind der Commerzbank Aktiengesellschaft 4,64 Prozent (7.816.000
Stimmrechte) über ihre Tochtergesellschaft Atlas-Vermögensverwaltungs-Gesellschaft mit beschränkter Haf-
tung gemäß § 22 Abs. 1 Satz 1 Nr. 1 WpHG zuzurechnen.
Darüber hinaus hat die Commerzbank Aktiengesellschaft gemäß § 21 Abs. 1 i. V. m. § 24 WpHG mitgeteilt,
dass der Anteil ihrer Tochtergesellschaft, der Atlas-Vermögensverwaltungs-Gesellschaft mit beschränkter Haf-
tung, Bad Homburg v. d. Höhe, an der Linde AG am 5. November 2008 die Schwelle von 5 Prozent unterschrit-
ten hat und nun 4,64 Prozent (7.816.000 Stimmrechte) beträgt.
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3. Deutsche Bank AG
Die Deutsche Bank AG, Frankfurt am Main (Deutschland) hat mit Schreiben vom 21. November 2008 gemäß
§ 21 Abs. 1 i. V. m. § 24 WpHG mitgeteilt, dass die Deutsche Bank AG und ihre Tochtergesellschaften DB Equity
S. a. r. l. und DB Valoren S. a. r. l. am 20. November 2008 die Schwelle von 3 Prozent der Stimmrechte an der
Linde Aktiengesellschaft unterschritten haben und nunmehr einen Stimmrechtsanteil von 2,94 Prozent
(4.956.847 Stimmrechte) halten. Die Stimmrechte sind der Deutsche Bank AG und der DB Valoren S. a. r. l.
gemäß § 22 Abs. 1 Satz 1 Nr. 1 WpHG zuzurechnen.
4. Fidelity International
Die Fidelity Management & Research Company, Boston (Massachusetts, USA) hat mit Schreiben vom 21. Feb-
ruar 2008 gemäß § 21 Abs. 1 WpHG nachträglich mitgeteilt, dass der Stimmrechtsanteil der Fidelity Manage-
ment & Research Company an der Linde AG bereits am 26. Juni 2007 die Schwelle von 3 Prozent überschritten
hat und zu diesem Zeitpunkt 3,01 Prozent (4.862.284 Anteile) betrug. Die Stimmrechte werden der Fidelity
Management & Research Company gemäß § 22 Abs. 1 Satz 1 Nr. 6 WpHG zugerechnet.
Die FMR LLC, Boston (Massachusetts, USA) hat mit Schreiben vom 6. Oktober 2008 gemäß § 21 Abs. 1 WpHG
mitgeteilt, dass der Stimmrechtsanteil der FMR LLC an der Linde AG am 3. Oktober 2008 die Schwelle von 5
Prozent unterschritten hat und nun 4,73 Prozent (7.968.486 Stimmrechte) beträgt. Die Stimmrechte werden
der FMR LLC unter anderem vom Fidelity Investment Trust gemäß § 22 Abs. 1 Satz 1 Nr. 6 i. V. m. § 22 Abs. 1
Satz 2 WpHG zugerechnet, der selbst mehr als 3 Prozent der Stimmrechte an der Linde AG hält.
Die Fidelity Investment Trust, Boston (Massachusetts, USA) hat mit Schreiben vom 26. November 2008
gemäß § 21 Abs. 1 WpHG mitgeteilt, dass der Stimmrechtsanteil der Fidelity Investment Trust an der Linde
AG am 24. November die Schwelle von 3 Prozent unterschritten hat und nun 2,79 Prozent (4.702.979 Stimm-
rechte) beträgt.
FIL Limited, Hamilton HMCX (Bermuda) hat mit Schreiben vom 1. Dezember 2008 gemäß § 21 Abs. 1 WpHG
mitgeteilt, dass der Stimmrechtsanteil der FIL Limited an der Linde AG am 28. November 2008 die Schwelle
von 3 Prozent unterschritten hat und nun 2,91 Prozent (4.901.723 Stimmrechte) beträgt. Die Stimmrechte
werden der FIL Limited gemäß § 22 Abs. 1 Satz 1 Nr. 6 WpHG zugerechnet.
FIL Investment Management Limited, Hildenborough (Kent, England/UK) hat mit Schreiben vom 1. Dezem-
ber 2008 gemäß § 21 Abs. 1 WpHG mitgeteilt, dass der Stimmrechtsanteil der FIL Investment Management
Limited an der Linde AG am 28. November 2008 die Schwelle von 3 Prozent unterschritten hat und nun 2,91
Prozent (4.901.723 Stimmrechte) beträgt. Die Stimmrechte werden der FIL Investment Management Limited
gemäß § 22 Abs. 1 Satz 1 Nr. 6 i. V. m. § 22 Abs. 1 Satz 2 WpHG zugerechnet.
FIL Investments International, Hildenborough (Kent, England/UK) hat mit Schreiben vom 1. Dezember 2008
gemäß § 21 Abs. 1 WpHG mitgeteilt, dass der Stimmrechtsanteil der FIL Investments International an der Linde
AG am 28. November 2008 die Schwelle von 3 Prozent unterschritten hat und nun 2,90 Prozent (4.887.203
Stimmrechte) beträgt. Die Stimmrechte werden der FIL Investments International gemäß § 22 Abs. 1 Satz 1
Nr. 6 WpHG zugerechnet.
5. Franklin Mutual Series Fund Inc.
Franklin Mutual Advisers, LLC, Short Hills (USA) hat mit Schreiben vom 14. Januar 2008 gemäß § 21 Abs. 1
WpHG mitgeteilt, dass der Stimmrechtsanteil der Franklin Mutual Advisers, LLC, an der Linde AG am 10. Januar
2008 die Schwelle von 3 Prozent unterschritten hat und nun 2,86 Prozent (4.757.819 Anteile) beträgt. Die
Stimmrechte werden der Franklin Mutual Advisers, LLC, gemäß § 22 Abs. 1 Satz 1 Nr. 6 WpHG zugerechnet.
6. Northern Cross Investments Ltd.
Northern Cross Investments, Ltd., Hamilton (Bermuda) hat mit Schreiben vom 5. Dezember 2008 gemäß § 21
Abs. 1 WpHG mitgeteilt, dass der Stimmrechtsanteil der Northern Cross Investments, Ltd. an der Linde AG am
29. Oktober 2008 die Schwelle von 3 Prozent überschritten hat und nun 3,069 Prozent (5.171.688 Stimm-
rechte) beträgt. Die Stimmrechte werden der Northern Cross Investments, Ltd. gemäß § 22 Abs. 1 Satz 1 Nr. 6
WpHG zugerechnet.
143Linde Finanzbericht 2008
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Kapitalrücklage
Die Kapitalrücklage enthält die Aufgelder aus der Ausgabe von Aktien sowie die Aufwendungen aus der Aus-
gabe von Optionsrechten an Mitarbeiter gem. IFRS 2 Share-based Payments.
Gewinnrücklagen
Die Gewinnrücklagen beinhalten die in der Vergangenheit erzielten Ergebnisse der in den Konzernabschluss
einbezogenen Unternehmen, soweit diese nicht ausgeschüttet wurden. Des Weiteren erfolgten in den
Gewinnrücklagen die Verrechnungen aktiver und passiver Unterschiedsbeträge aus der Kapitalkonsolidierung
für Akquisitionen bis zum 31. Dezember 1994 sowie die erfolgsneutralen Anpassungen im Rahmen der erst-
maligen Anwendung der IFRS. Weiterhin wurde im Berichtszeitraum der Ausweis der versicherungsmathema-
tischen Gewinne/Verluste aus Pensionsrückstellungen direkt den Gewinnrücklagen zugeordnet. Dadurch wird
verdeutlicht, dass eine Umgliederung dieser Beträge in die Gewinn- und Verlustrechnung in zukünftigen Peri-
oden nicht erfolgen wird.
Im Geschäftsjahr 2008 wurden insgesamt – 32 Mio. EUR mindernd in den Gewinnrücklagen erfasst, die aus
der Anteilsaufstockung bei unserer indischen Tochtergesellschaft BOC India Limited resultieren. Der Betrag ent-
spricht dem Unterschied zwischen Kaufpreis und den anteiligen erworbenen Anteilen anderer Gesellschafter.
Kumulierte erfolgsneutrale Eigenkapitalveränderung
In der kumulierten erfolgsneutralen Eigenkapitalveränderung sind die Differenzen aus der erfolgsneutralen
Währungsumrechnung von Abschlüssen ausländischer Tochterunternehmen sowie die Effekte aus der erfolgs-
neutralen Bewertung von Wertpapieren und derivativen Finanzinstrumenten ausgewiesen.
Die Bestandteile der kumulierten erfolgsneutralen Eigenkapitalveränderung haben sich wie folgt entwickelt:
2008 2007
in Mio. € Vor Steuern Steuereffekt Netto Vor Steuern Steuereffekt Netto
Veränderung des Unterschiedes aus Währungsumrechnung – 1.106 – – 1.106 – 686 – – 686
Veränderung der unrealisierten Gewinne/Verluste aus der Marktbewertung von Wertpapieren
Veränderung der aufgelaufenen unrealisierten Gewinne/Verluste 6 – 2 4 – 1 – – 1
Realisierte Gewinne/Verluste 1 – 1 – – –
Unrealisierte Gewinne/Verlusteaus Available-for-Sale-Wertpapieren 7 – 2 5 – 1 – – 1
Veränderung der unrealisierten Gewinne/ Verluste aus derivativen Finanzinstrumenten
Veränderung der aufgelaufenen unrealisierten Gewinne/Verluste – 45 13 – 32 196 – 15 181
Realisierte Gewinne/Verluste – 26 7 – 19 1 – 1
Unrealisierte Gewinne/Verluste aus derivativen Finanzinstrumenten – 71 20 – 51 197 – 15 182
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Anteile anderer Gesellschafter
Die Anteile anderer Gesellschafter am Eigenkapital entfallen im Wesentlichen auf folgende Konzerngesell-
schaften:
in Mio. € 31.12.2008 31.12.2007
BOC Lienhwa Industrial Gases Co. Ltd., Taiwan 167 164
African Oxygen Limited, Südafrika 80 93
Abelló Linde S. A., Spanien 29 27
MIG Production Co. Ltd., Thailand 24 26
BOC India Ltd., Indien 16 30
Linde Gas Algérie S. p. A., Algerien 16 12
Linde Engineering Dalian Co. Ltd., China 13 10
BOC Bangladesh Ltd., Bangladesch 6 –
BOC Lienhwa (BVI) Holdings Co. Ltd., British Virgin Islands – 15
Gases Industriales de Colombia S. A., Kolumbien – 7
Diverse andere Gesellschaften 26 65
377 449
Eingesetztes Kapital
Um den mittelfristigen und langfristigen Erfolg des Unternehmens zu sichern, wird als zentrale Steuerungs-
größe die Rendite auf das eingesetzte Kapital (Return on Capital Employed, ROCE) eingesetzt. Dabei wird das
Capital Employed als Durchschnitt der Stichtagswerte des Vorjahres und des laufenden Jahres definiert:
Die hierzu ins Verhältnis zu setzende Ergebnisgröße (Return) setzt sich aus dem EBIT vor Sondereinflüssen
(inkl. des Ergebnisses aus assoziierten Unternehmen und Joint Ventures, exkl. Finanzierungskosten für Pen-
sionsverpflichtungen) zuzüglich der Abschreibungen auf im Zuge der Kaufpreisallokation aufgedeckte stille
Reserven zusammen. Hinsichtlich der Ermittlung des ROCE wird auf Ziffer [41] des Anhangs verwiesen.
Capital Employed
+
+
+
–
–
Eigenkapital
Finanzschulden
Verbindlichkeiten aus Finanzdienstleistungen
Nettopensionsverpflichtungen
Liquide Mittel
Forderungen aus Finanzdienstleistungen
145Linde Finanzbericht 2008
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[23] Rückstellungen für Pensionen und pensionsähnliche Verpflichtungen
in Mio. € 31.12.2008 31.12.2007
Rückstellungen für Pensionen 818 720
Rückstellungen für pensionsähnliche Verpflichtungen 24 27
Rückstellungen insgesamt 842 747
Vermögenswerte für Pensionen – 161 – 344
Pensionsrückstellungen werden für Verpflichtungen aus Anwartschaften und aus laufenden Leistungen an
berechtigte aktive und ehemalige Mitarbeiter der Linde Group sowie deren Hinterbliebene nach IAS 19 Emplo-
yee Benefits gebildet.
Je nach rechtlichen, wirtschaftlichen und steuerlichen Gegebenheiten des jeweiligen Landes bestehen
dabei unterschiedliche Systeme der Alterssicherung, die in der Regel auf Beschäftigungsdauer und Vergütung
der Mitarbeiter basieren.
Die pensionsähnlichen Verpflichtungen beinhalten Überbrückungsgeldzahlungen in Deutschland sowie
sonstige Verpflichtungen.
Für die betriebliche Altersversorgung kann grundsätzlich zwischen beitrags- und leistungsorientierten Ver-
sorgungssystemen differenziert werden. Bei beitragsorientierten Versorgungsplänen („Defined Contribution
Plans“) geht das Unternehmen über die Entrichtung von Beitragszahlungen an einen externen Versorgungs-
träger hinaus keine weiteren Verpflichtungen ein. Die Summe aller beitragsorientierten Pensionsaufwendun-
gen betrug 28 Mio. EUR (Vj. 28 Mio. EUR). Für Beiträge an staatliche Versorgungseinrichtungen wurden im
Berichtsjahr 63 Mio. EUR (Vj. 65 Mio. EUR) aufgewendet.
Bei leistungsorientierten Versorgungsplänen („Defined Benefit Plans“) besteht die Verpflichtung des Unter-
nehmens darin, die zugesagten Leistungen an aktive und frühere Mitarbeiter zu erfüllen, wobei zwischen
Rückstellungssystemen und extern finanzierten Versorgungssystemen unterschieden wird.
Zur externen Finanzierung der Pensionsverpflichtungen werden von der Linde Group international übliche
Modelle zur Auslagerung von Pensionsvermögen eingesetzt (bspw. Pensionsfonds und Contractual Trust Arran-
gements). Über externe Versorgungsträger finanzierte Versorgungspläne bestehen im Wesentlichen in Aus-
tralien, Deutschland, Finnland, Großbritannien, Irland, Kanada, Neuseeland, den Niederlanden, Norwegen,
Schweden, der Schweiz, Spanien, Südafrika und den USA.
Die Höhe der Pensionsverpflichtung (versicherungsmathematischer Barwert der erdienten Versorgungs-
ansprüche bzw. „Defined Benefit Obligation“, DBO) wurde nach versicherungsmathematischen Methoden
berechnet, für die Schätzungen unumgänglich sind.
Dabei spielen neben den Annahmen zur Lebenserwartung und Invalidisierung die folgenden Prämissen
eine Rolle, die von der wirtschaftlichen Situation des jeweiligen Landes abhängen, wobei für das Ausland ver-
pflichtungsgewichtete Durchschnitte angegeben sind:
Deutschland UK Übriges Europa USA & Kanada Übrige Länder
in Prozent 2008 2007 2008 2007 2008 2007 2008 2007 2008 2007
Abzinsungsfaktor 6,00 5,25 6,00 5,60 4,62 4,73 6,37 6,11 6,35 5,95
Erwartete Vermögensrendite 6,00 6,25 5,13 6,26 5,11 5,58 6,73 7,06 8,03 7,71
Anwartschafts- dynamik 2,50 2,50 3,32 4,90 3,03 3,15 3,41 3,30 5,18 4,64
Rentendynamik 2,00 2,00 3,00 3,40 1,94 1,41 2,18 1,67 3,84 3,03
146 Linde Finanzbericht 2008
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Die Anwartschaftsdynamik umfasst erwartete zukünftige Gehaltssteigerungen, die unter anderem in Abhän-
gigkeit von der Inflation und der wirtschaftlichen Situation jährlich geschätzt werden. Der sich nach der Pro-
jected Unit Credit Method ergebende versicherungsmathematische Barwert der Pensionsverpflichtungen wird
bei einem extern finanzierten Versorgungssystem in Höhe des zum beizulegenden Zeitwert bewerteten Ver-
mögens des externen Versorgungsträgers gekürzt. Übersteigt das Vermögen die Verpflichtungen aus den Pen-
sionszusagen, wird nach IAS 19 Employee Benefits regelmäßig ein Aktivposten ausgewiesen. Die Vorschrift
des IAS 19.58 lässt im Fall der Überdeckung des Vermögens über die Verpflichtungen den Ansatz eines Ver-
mögenswertes nur dann zu, wenn die Linde Group als verpflichteter Arbeitgeber das Recht auf Auszahlung
dieser Überdeckung oder auf künftige Beitragsermäßigungen hat.
Soweit das Vermögen die Verpflichtung nicht deckt, wird – nach Abzug von noch nicht berücksichtigtem
Dienstzeitaufwand – die Nettoverpflichtung unter den Pensionsrückstellungen passiviert ausgewiesen.
Aus Erhöhungen oder Verminderungen entweder des Barwertes der leistungsorientierten Verpflichtung
oder des beizulegenden Zeitwertes des Planvermögens können versicherungsmathematische Gewinne oder
Verluste entstehen, deren Ursachen unter anderem Änderungen der Berechnungsparameter, Schätzungsände-
rungen bezüglich des Risikoverlaufs der Pensionsverpflichtungen und Abweichungen zwischen dem tatsächli-
chen und dem erwarteten Ertrag aus dem Planvermögen sein können.
Im Berichtszeitraum ist die Interpretation IFRIC 14 The Limit on a Defined Benefit Asset, Minimum Funding
Requirements and their Interaction erstmalig anzuwenden. Linde ist in einigen Ländern aufgrund gesetzlicher
oder vertraglicher Vereinbarungen zur Einzahlung in Planvermögen verpflichtet. Diese Erhöhungen des Plan-
vermögens können jedoch in bestimmten Ländern nicht zu dem Ansatz eines Vermögenswertes aufgrund der
Vorschriften des IAS 19.58 („asset ceiling“) führen. Hierdurch ergab sich im Berichtszeitraum eine erfolgsneu-
trale Erhöhung der Pensionsrückstellung bzw. Verminderung eines Vermögenswertes aus Pensionen in Höhe
von 0 Mio. EUR.
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Überleitung der leistungsorientierten Verpflichtung und des Planvermögens:
Deutschland UK Übriges Europa USA & Kanada Übrige Länder Gesamt
in Mio. €
Defined Benefit
Obligation
Plan-vermögen
Defined Benefit
Obligation
Plan-vermögen
Defined Benefit
Obligation
Plan-vermögen
Defined Benefit
Obligation
Plan-vermögen
Defined Benefit
Obligation
Plan-vermögen
Defined Benefit
Obligation
Plan-vermögen
Stand 01.01.2007 885 275 3.250 2.834 577 430 472 638 488 544 5.672 4.721
Laufender Dienstzeitaufwand 16 – 69 – 15 – 18 – 18 – 136 –
Zinsaufwand 36 – 161 – 22 – 26 – 40 – 285 –
Erwarteter Vermögensertrag auf Planvermögen – 13 – 182 – 22 – 43 – 46 – 306
Arbeitgeberbeiträge – – – 234 – 20 – 6 – 15 – 275
Arbeitnehmerbeiträge 3 4 13 13 5 5 1 1 4 3 26 26
Versicherungsmathematische Gewinne bzw. Verluste – 82 – – 218 17 – 28 – 21 – 20 13 15 36 – 333 45
Auswirkungen von Wechselkursänderungen – – – 261 – 258 – 5 – 2 – 32 – 55 – 13 – 18 – 311 – 333
Gezahlte Versorgungs leistungen – 42 – – 122 – 122 – 27 – 21 – 61 – 57 – 28 – 28 – 280 – 228
Noch nicht berücksichtigter Dienstzeitaufwand – – 4 – – – 3 – – – 7 –
Veränderungen Konsolidierungskreis/ Sonstige Veränderungen – 12 – 9 – – 2 3 – 8 – 8 11 15 – 7 1
Plankürzungen – 1 – – 35 – – 3 – – 6 – – – – 45 –
Planabfindungen – – – 1 – 1 – 2 – – – 2 –
Stand 31.12.2007 803 283 2.860 2.900 559 436 395 581 535 613 5.152 4.813
Laufender Dienstzeitaufwand 13 – 44 – 13 – 18 – 18 – 106 –
Zinsaufwand 41 – 146 – 26 – 22 – 37 – 272 –
Erwarteter Vermögensertrag auf Planvermögen – 17 – 168 – 24 – 44 – 43 – 296
Arbeitgeberbeiträge – – – 125 – 18 – 5 – 16 – 164
Arbeitnehmerbeiträge 6 6 9 9 5 5 – – 2 2 22 22
Versicherungsmathematische Gewinne bzw. Verluste – 64 – 57 – 292 – 536 – 47 – 75 – 12 – 167 – 85 – 112 – 500 – 947
Auswirkungen von Wechselkursänderungen – – – 627 – 612 – 9 4 9 11 – 87 – 104 – 714 – 701
Gezahlte Versorgungsleistungen – 45 – – 113 – 113 – 28 – 23 – 33 – 31 – 45 – 44 – 264 – 211
Noch nicht berücksichtigter Dienstzeitaufwand – – 5 – 1 – – – – – 6 –
Veränderungen Konsolidierungskreis/ Sonstige Veränderungen – – 2 2 4 4 – – 11 11 17 17
Plankürzungen – – – – – 1 – – – – – – 1 –
Planabfindungen – – – – 1 – – – – – 1 –
Stand 31.12.2008 754 249 2.034 1.943 524 393 399 443 386 425 4.097 3.453
148 Linde Finanzbericht 2008
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Überleitung der leistungsorientierten Verpflichtung und des Planvermögens:
Deutschland UK Übriges Europa USA & Kanada Übrige Länder Gesamt
in Mio. €
Defined Benefit
Obligation
Plan-vermögen
Defined Benefit
Obligation
Plan-vermögen
Defined Benefit
Obligation
Plan-vermögen
Defined Benefit
Obligation
Plan-vermögen
Defined Benefit
Obligation
Plan-vermögen
Defined Benefit
Obligation
Plan-vermögen
Stand 01.01.2007 885 275 3.250 2.834 577 430 472 638 488 544 5.672 4.721
Laufender Dienstzeitaufwand 16 – 69 – 15 – 18 – 18 – 136 –
Zinsaufwand 36 – 161 – 22 – 26 – 40 – 285 –
Erwarteter Vermögensertrag auf Planvermögen – 13 – 182 – 22 – 43 – 46 – 306
Arbeitgeberbeiträge – – – 234 – 20 – 6 – 15 – 275
Arbeitnehmerbeiträge 3 4 13 13 5 5 1 1 4 3 26 26
Versicherungsmathematische Gewinne bzw. Verluste – 82 – – 218 17 – 28 – 21 – 20 13 15 36 – 333 45
Auswirkungen von Wechselkursänderungen – – – 261 – 258 – 5 – 2 – 32 – 55 – 13 – 18 – 311 – 333
Gezahlte Versorgungs leistungen – 42 – – 122 – 122 – 27 – 21 – 61 – 57 – 28 – 28 – 280 – 228
Noch nicht berücksichtigter Dienstzeitaufwand – – 4 – – – 3 – – – 7 –
Veränderungen Konsolidierungskreis/ Sonstige Veränderungen – 12 – 9 – – 2 3 – 8 – 8 11 15 – 7 1
Plankürzungen – 1 – – 35 – – 3 – – 6 – – – – 45 –
Planabfindungen – – – 1 – 1 – 2 – – – 2 –
Stand 31.12.2007 803 283 2.860 2.900 559 436 395 581 535 613 5.152 4.813
Laufender Dienstzeitaufwand 13 – 44 – 13 – 18 – 18 – 106 –
Zinsaufwand 41 – 146 – 26 – 22 – 37 – 272 –
Erwarteter Vermögensertrag auf Planvermögen – 17 – 168 – 24 – 44 – 43 – 296
Arbeitgeberbeiträge – – – 125 – 18 – 5 – 16 – 164
Arbeitnehmerbeiträge 6 6 9 9 5 5 – – 2 2 22 22
Versicherungsmathematische Gewinne bzw. Verluste – 64 – 57 – 292 – 536 – 47 – 75 – 12 – 167 – 85 – 112 – 500 – 947
Auswirkungen von Wechselkursänderungen – – – 627 – 612 – 9 4 9 11 – 87 – 104 – 714 – 701
Gezahlte Versorgungsleistungen – 45 – – 113 – 113 – 28 – 23 – 33 – 31 – 45 – 44 – 264 – 211
Noch nicht berücksichtigter Dienstzeitaufwand – – 5 – 1 – – – – – 6 –
Veränderungen Konsolidierungskreis/ Sonstige Veränderungen – – 2 2 4 4 – – 11 11 17 17
Plankürzungen – – – – – 1 – – – – – – 1 –
Planabfindungen – – – – 1 – – – – – 1 –
Stand 31.12.2008 754 249 2.034 1.943 524 393 399 443 386 425 4.097 3.453
149Linde Finanzbericht 2008
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Finanzierungsstatus der leistungsorientierten Pensionsverpflichtungen:
Deutschland UK Übriges Europa USA & Kanada Übrige Länder Gesamt
in Mio. € 2008 2007 2008 2007 2008 2007 2008 2007 2008 2007 2008 2007
Versicherungsmathematischer Barwert der Versorgungszusagen (Defined Benefit Obligation) 754 803 2.034 2.860 524 559 399 395 386 535 4.097 5.152
davon rückstellungsfinanzierte Versorgungsansprüche 278 299 – 2 74 102 58 52 18 6 428 461
davon extern finanzierte Versorgungsansprüche 476 504 2.034 2.858 450 457 341 343 368 529 3.669 4.691
Planvermögen zu Marktwerten 249 283 1.943 2.900 393 436 443 581 425 613 3.453 4.813
Nettoverpflichtung 505 520 91 – 40 131 123 – 44 – 186 – 39 – 78 644 339
Kumulierter Effekt aus „asset ceiling“ – – – – 9 3 4 – – 34 13 37
Noch nicht berücksichtigter Dienstzeitaufwand – – – – – 1 – – – 1 – – –
Bilanzwert zum 31.12. 505 520 91 – 40 139 126 – 40 – 186 – 38 – 44 657 376
davon Pensionsrückstellung (+) bzw. 505 520 92 2 139 126 73 66 9 6 818 720
Vermögenswert (–) – – – 1 – 42 – – – 113 – 252 – 47 – 50 – 161 – 344
Portfoliostruktur des Pensionsvermögens
in % 31.12.2008 31.12.2007
Aktien 28 45
Festverzinsliche Wertpapiere 59 38
Immobilien 7 9
Versicherungen 2 1
Sonstiges 4 7
100 100
Der Pensionsaufwand aus den leistungsorientierten Pensionsplänen („Defined Benefit Plans“) setzt sich wie
folgt zusammen:
Deutschland UK Übriges Europa USA & Kanada Übrige Länder Gesamt
in Mio. € 2008 2007 2008 2007 2008 2007 2008 2007 2008 2007 2008 2007
Laufender Dienstzeitaufwand 13 16 44 69 13 15 18 18 18 18 106 136
Zinsaufwand 41 36 146 161 26 22 22 26 37 40 272 285
Erwartete Rendite aus Planvermögen – 17 – 13 – 168 – 182 – 24 – 22 – 44 – 43 – 43 – 46 – 296 – 306
Tilgung von nach zu verrechnendem Dienstzeitaufwand – – 5 4 1 – – 3 – – 6 7
Plankürzungen/-beendigungen – – 1 – – 36 – – 2 – – 4 – – – – 43
37 38 27 16 16 13 – 4 – 12 12 88 79
150 Linde Finanzbericht 2008
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Finanzierungsstatus der leistungsorientierten Pensionsverpflichtungen:
Deutschland UK Übriges Europa USA & Kanada Übrige Länder Gesamt
in Mio. € 2008 2007 2008 2007 2008 2007 2008 2007 2008 2007 2008 2007
Versicherungsmathematischer Barwert der Versorgungszusagen (Defined Benefit Obligation) 754 803 2.034 2.860 524 559 399 395 386 535 4.097 5.152
davon rückstellungsfinanzierte Versorgungsansprüche 278 299 – 2 74 102 58 52 18 6 428 461
davon extern finanzierte Versorgungsansprüche 476 504 2.034 2.858 450 457 341 343 368 529 3.669 4.691
Planvermögen zu Marktwerten 249 283 1.943 2.900 393 436 443 581 425 613 3.453 4.813
Nettoverpflichtung 505 520 91 – 40 131 123 – 44 – 186 – 39 – 78 644 339
Kumulierter Effekt aus „asset ceiling“ – – – – 9 3 4 – – 34 13 37
Noch nicht berücksichtigter Dienstzeitaufwand – – – – – 1 – – – 1 – – –
Bilanzwert zum 31.12. 505 520 91 – 40 139 126 – 40 – 186 – 38 – 44 657 376
davon Pensionsrückstellung (+) bzw. 505 520 92 2 139 126 73 66 9 6 818 720
Vermögenswert (–) – – – 1 – 42 – – – 113 – 252 – 47 – 50 – 161 – 344
Portfoliostruktur des Pensionsvermögens
in % 31.12.2008 31.12.2007
Aktien 28 45
Festverzinsliche Wertpapiere 59 38
Immobilien 7 9
Versicherungen 2 1
Sonstiges 4 7
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Der Pensionsaufwand aus den leistungsorientierten Pensionsplänen („Defined Benefit Plans“) setzt sich wie
folgt zusammen:
Deutschland UK Übriges Europa USA & Kanada Übrige Länder Gesamt
in Mio. € 2008 2007 2008 2007 2008 2007 2008 2007 2008 2007 2008 2007
Laufender Dienstzeitaufwand 13 16 44 69 13 15 18 18 18 18 106 136
Zinsaufwand 41 36 146 161 26 22 22 26 37 40 272 285
Erwartete Rendite aus Planvermögen – 17 – 13 – 168 – 182 – 24 – 22 – 44 – 43 – 43 – 46 – 296 – 306
Tilgung von nach zu verrechnendem Dienstzeitaufwand – – 5 4 1 – – 3 – – 6 7
Plankürzungen/-beendigungen – – 1 – – 36 – – 2 – – 4 – – – – 43
37 38 27 16 16 13 – 4 – 12 12 88 79
151Linde Finanzbericht 2008
KONZERNANHANG – Erläuterungen zur Konzernbilanz
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Die tatsächlichen Erträge/Verluste aus dem Planvermögen der externen Versorgungsträger betrugen – 651
Mio. EUR (Vj. 309 Mio. EUR). Die tatsächlichen Erträge waren somit aufgrund der Wirtschaftskrise deutlich
unterhalb der erwarteten Vermögenserträge in Höhe von 296 Mio. EUR (Vj. 306 Mio. EUR).
Die versicherungsmathematischen Gewinne und Verluste sind nach IFRS aufzuspalten in solche, die aus
Annahmenänderungen resultieren, und solche, die nicht aus Annahmenänderungen resultieren. Bei den Pen-
sionsverpflichtungen zum 31. Dezember 2008 in Höhe von 4.097 Mio. EUR (2007: 5.152 Mio. EUR, 2006: 5.672
Mio. EUR) resultieren – 40 Mio. EUR (2007: – 40 Mio. EUR, 2006: – 6 Mio. EUR) der versicherungsmathemati-
schen Gewinne und Verluste nicht aus Annahmenänderungen. Hinsichtlich des Planvermögens in Höhe von
3.453 Mio. EUR zum 31. Dezember 2008 (2007: 4.813 Mio. EUR, 2006: 4.721 Mio. EUR) resultieren – 947 Mio.
EUR (2007: – 45 Mio. EUR, 2006: – 197 Mio. EUR) der versicherungsmathematischen Gewinne und Verluste
nicht aus Annahmenänderungen.
Im Geschäftsjahr 2009 werden Zahlungen zugunsten von Planvermögen bei externen Versorgungsträgern
in Höhe von 157 Mio. EUR (Vj. 164 Mio. EUR) erwartet. Dabei entfallen rund 68 Mio. EUR (Vj. 90 Mio. EUR) auf
die im Rahmen der BOC-Akquisition zugesagten Sonderzahlungen an den englischen Pensionsfonds.
Die einzelnen Bestandteile des periodenbezogenen Nettopensionsaufwands des Folgejahres werden auf
Basis bereits feststehender Daten errechnet. Der Aufwand für im Geschäftsjahr hinzuerworbene Versorgungs-
ansprüche und der Zinsaufwand des jeweiligen Geschäftsjahres werden in jedem Geschäftsjahr auf Basis der
Vorjahresverpflichtung zum jeweiligen Bewertungsstichtag ermittelt. Die Berechnung der erwarteten Rendite
des Fondsvermögens beruht auf der im Vorjahr erzielten Rendite.
[24] Übrige Rückstellungen
Zum Bilanzstichtag ergibt sich folgende Fälligkeitsstruktur der Übrigen Rückstellungen:
Die Rückstellungen für Garantieverpflichtungen und Risiken aus schwebenden Geschäften enthalten vor allem
Rückstellungen für drohende Verluste aus schwebenden Geschäften, Rechtsstreitigkeiten, Bürgschaften und
Garantieverpflichtungen.
Die Rückstellungen für Verpflichtungen aus dem Personalbereich umfassen im Wesentlichen Rückstellun-
gen für Altersteilzeitverpflichtungen, Restrukturierungen, ausstehenden Urlaub, Jubiläen und noch nicht aus-
bezahlte Löhne und Gehälter. Die Rückstellung für Altersteilzeitverpflichtungen ist auf Basis einzelvertraglicher
Vereinbarungen gebildet worden.
Langfristig Kurzfristig Gesamt
in Mio. € 2008 20071 2008 20071 2008 20071
Rückstellungen für Steuern – – 338 451 338 451
Verpflichtungen aus Liefergeschäften 93 44 173 447 266 491
Garantieverpflichtungen und Risiken aus schwebenden Geschäften 80 61 197 146 277 207
Verpflichtungen aus dem Personalbereich 74 33 331 475 405 508
Versicherungstechnische Verpflichtungen 21 – – 34 21 34
Sonstige Verpflichtungen 132 103 443 333 575 436
Sonstige Rückstellungen 400 241 1.144 1.435 1.544 1.676
summe Übrige rückstellungen 400 241 1.482 1.886 1.882 2.127
1 Vorjahreszahlen sind angepasst: Verpflichtungen gegenüber Dritten aus ausstehenden Rechnungen werden unter den Verbindlichkeiten aus Lieferungen
und Leistungen ausgewiesen. Verpflichtungen aus sonstigen Risiken werden unter den Verpflichtungen aus Liefergeschäften ausgewiesen.
152 Linde Finanzbericht 2008
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Die versicherungstechnische Verpflichtung umfasst die Versicherungsrisiken aus Rückversicherungen der Toch-
tergesellschaft Linde-RE S. A. (Luxemburg) und Priestley Dublin Reinsurance Company Limited (Irland).
[25] Finanzschulden
Unter den Finanzschulden werden verzinsliche Verpflichtungen der Linde Group ausgewiesen. Im Einzelnen
setzen sich die Finanzschulden wie folgt zusammen:
Von den Nachrangigen Anleihen und den Übrigen Anleihen befinden sich 1.057 Mio. EUR bzw. 2.613 Mio. EUR
(Vj. 0 Mio. EUR bzw. 1.242 Mio. EUR) in einer Fair-Value-Hedge-Beziehung. Wären die Nachrangigen Anleihen
bzw. die Übrigen Anleihen zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet worden, ergäben sich Buchwerte in
Höhe von 999 Mio. EUR bzw. 2.525 Mio. EUR (Vj. 0 Mio. EUR bzw. 1.245 Mio. EUR). In Summe haben sich die
Finanzschulden durch Fair-Value-Hedge-Beziehungen um insgesamt 146 Mio. EUR (Vj. – 3 Mio. EUR) erhöht.
Von den Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten sind 1 Mio. EUR (Vj. 1 Mio. EUR) durch Grundpfand-
rechte gesichert.
in Mio. €
Anfangs-bestand
01.01.2008 1
Konsolidie-rungskreis-
änderung 2
Verbrauch Auflösung Zuführung Übertra-gung
Endbestand 31.12.2008
Rückstellungen für Steuern 451 – 4 188 22 101 – 338
Verpflichtungen aus Liefergeschäften 491 – 8 170 34 44 – 57 266
Garantieverpflichtungen und Risiken aus schwebenden Geschäften 207 – 4 43 27 136 8 277
Verpflichtungen aus dem Personalbereich 508 – 15 309 38 243 16 405
Versicherungstechnische Verpflichtungen 34 1 11 3 – – 21
Sonstige Verpflichtungen 436 – 10 58 58 232 33 575
Sonstige Rückstellungen 1.676 – 36 591 160 655 – 1.544
Übrige Rückstellungen 2.127 – 40 779 182 756 – 1.882
1 Vorjahreszahlen sind angepasst: Verpflichtungen gegenüber Dritten aus ausstehenden Rechnungen werden unter den Verbindlichkeiten aus Lieferungen
und Leistungen ausgewiesen. Verpflichtungen aus sonstigen Risiken werden unter den Verpflichtungen aus Liefergeschäften ausgewiesen.
2 Inkl. Währungsänderungen.
Langfristig Kurzfristig Gesamt
Restlaufzeit über 1 bis 5 Jahre
Restlaufzeit über 5 Jahre
Restlaufzeit bis 1 Jahr
in Mio. € 2008 2007 2008 2007 2008 2007 2008 2007
Nachrangige Anleihen – – 1.408 1.426 – – 1.408 1.426
Wandelschuldverschreibung – 101 – – – – – 101
Übrige Anleihen 1.369 1.384 2.301 1.795 495 314 4.165 3.493
Commercial Papers (CP) – – – – 444 580 444 580
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 1.069 1.316 8 5 351 409 1.428 1.730
2.438 2.801 3.717 3.226 1.290 1.303 7.445 7.330
153Linde Finanzbericht 2008
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Im Geschäftsjahr 2008 und 2007 lagen bei den Darlehensverbindlichkeiten keine Zahlungsstörungen und Ver-
tragsverletzungen vor.
Die Anleihen teilen sich wie folgt auf:
Die von der Linde Finance B. V. und African Oxygen Limited emittierten Anleihen werden als Financial Liabili-
ties klassifiziert.
Es stehen Anleihen mit einem Wert von 3.670 Mio. EUR (Vj. 1.242 Mio. EUR) in einer Fair-Value-Hedge- und
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten mit einem Wert von 154 Mio. EUR (Vj. 0 Mio. EUR) in einer Cash-
Flow-Hedge-Beziehung.
Nachrangige Anleihen
Im Juli 2006 wurden nachrangige Anleihen über 700 Mio. EUR sowie 250 Mio. GBP mit Endfälligkeit 14. Juli
2066 begeben. Es besteht ein Schuldnerkündigungsrecht ab dem 14. Juli 2016. Sofern das Kündigungsrecht
zu diesem Termin nicht ausgeübt wird, wird der erhöhte Kupon variabel verzinst (Drei-Monats-Euribor + 4,125
Prozent für die EUR-Anleihe bzw. Drei-Monats-Libor + 4,125 Prozent für die Pfund-Anleihe). Das Kündigungs-
recht besteht dann vierteljährlich zu jedem Zinstermin
Die Kuponzahlung kann zu jedem Zinstermin ausgesetzt werden. Nicht getätigte Kuponzahlungen werden
nachgeholt, sobald die Linde Group Zahlungen auf gleichrangige Wertpapiere, nachrangige Wertpapiere oder
Aktien leistet.
Im Juli 2003 wurde eine nachrangige Anleihe über 400 Mio. EUR begeben. Sie hat keine Endfälligkeit, es
besteht aber ein Schuldnerkündigungsrecht ab dem 3. Juli 2013. Sofern das Kündigungsrecht zu diesem Termin
nicht ausgeübt wird, wird der erhöhte Kupon variabel verzinst (Drei-Monats-Euribor + 3,375 Prozent). Das Kün-
digungsrecht besteht dann vierteljährlich zu jedem Zinstermin.
Anleihen mit fixer Verzinsung
Emittent Nominalvolumenin jeweiliger Währung
(ISO-Code)
Mio. € 1 Durchschnittlichegewichtete Restlaufzeit
(in Jahren) 2
Durchschnittlichergewichteter Effektiv-
zinssatz (in Prozent) 2, 3
Linde Finance B. V., Amsterdam 4.005 Mio. EUR 4.030 6,06 5,8
Linde Finance B. V., Amsterdam 1.050 Mio. GBP 1.177 8,13 6,9
Linde Finance B. V., Amsterdam 8.000 Mio. JPY 63 0,82 1,2
African Oxygen Limited, Johannesburg 390 Mio. ZAR 30 3,52 11,9
5.300
1 Enthält Anpassungen aufgrund von Sicherungsgeschäften.
2 Die von Linde emittierten nachrangigen Anleihen werden nur bis zum Ende des Zeitraums, in dem ein fixer Zins gezahlt wird, berücksichtigt.
3 Effektivzinssatz in jeweiligen Währungen.
Anleihen mit variabler Verzinsung
Emittent Nominalvolumenin jeweiliger Währung
(ISO-Code)
Mio. € Durchschnittlichegewichtete Restlaufzeit
(in Jahren)
Durchschnittlichergewichteter Kupon
(in Prozent) 1
Linde Finance B. V., Amsterdam 264 Mio. EUR 264 2,23 4,5
African Oxygen Limited, Johannesburg 122 Mio. ZAR 9 1,1 13,1
273
1 Kupon in jeweiligen Währungen.
154 Linde Finanzbericht 2008
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Die Kuponzahlung kann ausgesetzt werden, sobald die Linde AG keine Dividende zahlt. Die Aussetzung der
Kuponzahlungen ist auf die Dauer von maximal fünf Jahren begrenzt. Nimmt die Linde AG die Dividendenzah-
lung wieder auf oder tätigt sie andere Zahlungen auf gleichrangige oder nachrangige Wertpapiere, spätestens
aber nach fünf Jahren, werden alle ausgefallenen Kuponzahlungen nachgeholt.
Wandelschuldverschreibung
Im Mai 2004 wurde eine Wandelschuldverschreibung mit einem Nominalvolumen von 550 Mio. EUR emittiert.
Sie besitzt eine Laufzeit von fünf Jahren und eine Verzinsung von 1,25 Prozent. Nachdem die Anleihe in der
Vergangenheit zu einem Großteil seitens der Investoren gewandelt wurde, hat Linde gemäß den Anleihebe-
dingungen den noch nicht gewandelten Restbetrag zum 30. April 2008 gekündigt und durch Lieferung von
Aktien zurückgezahlt. Im Berichtszeitraum wurden insgesamt 1.853.668 Stück Aktien ausgegeben. Die Wan-
delanleihe ist damit vollständig gewandelt. Hierdurch wurden die Finanzschulden reduziert und das Eigenka-
pital um 102 Mio. EUR erhöht.
Übrige Anleihen
Im Dezember 2008 hat die Linde Finance B.V. eine 600-Mio.-EUR-Anleihe mit siebenjähriger Laufzeit emittiert.
Die Anleihe ist mit einem Festsatzkupon von 6,75 Prozent ausgestattet und hatte einen Re-Offer-Preis von
99,534 Prozent. Die Anleihe wurde durch die Linde AG garantiert.
Im September 2008 begab die Linde Finance B. V. eine 300-Mio.-EUR-Anleihe mit fünfjähriger Laufzeit. Die
Anleihe ist mit einem Festsatzkupon von 5,375 Prozent ausgestattet und durch die Linde AG garantiert.
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten
Die Akquisition der BOC Group wurde im März 2006 durch Kreditfazilitäten über 8,9 Mrd. GBP und 2 Mrd. EUR
(Revolver) sichergestellt. Linde steht derzeit eine zugesagte, ungenutzte Kreditlinie in Höhe von ca. 1,6 Mrd.
EUR (Vj. 1,4 Mrd. EUR) des internationalen Bankenkonsortiums zur Verfügung. Dabei sind 398 Mio. EUR (Vj.
557 Mio. EUR) Commercial Papers der Linde Finance B. V., die im Rahmen des Commercial Paper Programme
begeben wurden, berücksichtigt.
[26] Verbindlichkeiten aus Finanzdienstleistungen
Die Verbindlichkeiten aus Finanzdienstleistungen werden über die Vertragslaufzeit getilgt und sind zum Stich-
tag wie folgt fällig:
Verbindlichkeiten aus Finanzdienstleistungen
in Mio. € 31.12.2008 31.12.2007
Summe der künftigen Mindestleasingzahlungen (brutto) 40 41
fällig innerhalb eines Jahres 13 14
fällig zwischen einem und fünf Jahren 18 18
fällig nach mehr als fünf Jahren 9 9
Barwert der künftigen Mindestleasingzahlungen 34 36
fällig innerhalb eines Jahres 11 12
fällig zwischen einem und fünf Jahren 16 16
fällig nach mehr als fünf Jahren 7 8
In den künftigen Mindestleasingzahlungen enthaltener Zinsanteil 6 5
155Linde Finanzbericht 2008
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[27] Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen, Übrige Verbindlichkeiten
Bei den Verbindlichkeiten aus Percentage of Completion in Höhe von 512 Mio. EUR (Vj. 1.062 Mio. EUR) handelt
es sich um erhaltene Anzahlungen aus Fertigungsaufträgen, die den jeweiligen Fertigungsgrad übersteigen.
Langfristig Kurzfristig Gesamt
in Mio. € 2008 2007 2008 20071 2008 2007
Percentage of Completion (PoC) – – 512 1.062 512 1.062
Übrige 3 8 1.608 1.148 1.611 1.156
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 3 8 2.120 2.210 2.123 2.218
Erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen 19 12 122 102 141 114
Sonstige Steuern – – 101 120 101 120
Soziale Sicherheit – – 46 11 46 11
Derivate mit negativem Marktwert 42 – 274 108 316 108
Sonstige Verbindlichkeiten 86 49 486 486 572 535
Übrige Verbindlichkeiten 147 61 1.029 827 1.176 888
Ertragsteuerverbindlichkeiten 95 101 89 83 184 184
245 170 3.238 3.120 3.483 3.290
1 Angepasst (siehe Ziffer [1]).
156 Linde Finanzbericht 2008
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[28] Aktienoptionsprogramm
Linde Performance-Share-Programme 2007
Die Hauptversammlung der Linde AG vom 5. Juni 2007 hat die Einführung eines Performance-Share-Programms
für Führungskräfte (Long Term Incentive Plan 2007 – LTIP 2007) beschlossen, in dessen Rahmen über einen
Zeitraum von insgesamt fünf Jahren bis zu 3,5 Millionen Optionsrechte ausgegeben werden können.
Ziel des LTIP 2007 ist es, das Augenmerk der Linde Führungskräfte weltweit auf aussagekräftige Gradmes-
ser für den Erfolg von Linde zu lenken und die Führungskräfte langfristig an das Unternehmen zu binden.
Den Teilnehmern werden jeweils jährlich Optionsrechte zum Bezug von Linde Aktien mit einer Laufzeit von
jeweils maximal drei Jahren, zwei Monaten und zwei Wochen gewährt. Über die Zuteilung der Optionsrechte
an Mitglieder des Vorstands der Linde AG entscheidet der Aufsichtsrat. Im Übrigen bestimmt der Vorstand über
die teilnehmenden Führungskräfte und die Anzahl der auszugebenden Optionsrechte.
Jedes Optionsrecht gewährt das Recht zum Bezug von einer Aktie der Linde AG zum Ausübungspreis in
Höhe des jeweiligen geringsten Ausgabepreises von derzeit 2,56 EUR je Aktie. Die Linde AG kann jederzeit bis
zum Beginn des Ausübungszeitraums nach eigenem Ermessen bestimmen, dass die Optionsrechte nicht aus
dem dafür vorgesehenen bedingten Kapital erfüllt werden, sondern alternativ durch eigene Aktien der Linde
AG oder durch Barausgleich. Diese Regelungen führen zu einer Flexibilität bei Ausübung der Optionsrechte.
So kann etwa die Nutzung vorhandener eigener Aktien statt einer Kapitalerhöhung oder einer Barleistung
wirtschaftlich sinnvoll sein. Die Entscheidung darüber, wie die Optionen im Einzelfall erfüllt werden, treffen
die zuständigen Organe der Gesellschaft.
Die Ausübung der Optionsrechte ist an bestimmte Ausübungsvoraussetzungen geknüpft. Die Optionsbe-
dingungen sehen zunächst eine Wartezeit („Sperrfrist“) von drei Jahren vor, die am Ausgabetag beginnt. Die
Optionsrechte können nach Ablauf der Sperrfrist innerhalb eines Zeitraums von maximal zwei Monaten und
zwei Wochen ausgeübt werden, sofern die jeweilige Führungskraft zu diesem Zeitpunkt noch in einem unge-
kündigten Dienst- oder Anstellungsverhältnis zur Linde AG oder zu einem Konzernunternehmen steht; für Son-
derfälle des vorzeitigen Ausscheidens können Ausnahmen von den vorstehenden Anforderungen festgelegt
werden. Im Übrigen darf die Ausübung der Optionsrechte einer Tranche nach Ablauf der Sperrfrist nur erfolgen,
wenn und soweit die drei festgelegten Erfolgsziele erfüllt worden sind. Dabei ist die Erreichung der Erfolgs-
ziele unabhängig voneinander möglich. Innerhalb der drei Erfolgsziele werden wiederum Mindestziele und so
genannte Stretch-Ziele definiert, deren Erfüllung zu einer unterschiedlich hohen Anzahl ausübbarer Options-
rechte einer Tranche führt.
Eine Gewichtung von 40 Prozent entfällt auf das Erfolgsziel „Angepasstes Ergebnis je Aktie“. Das Mindest-
ziel ist erreicht, wenn das angepasste verwässerte Ergebnis je Aktie während der Sperrfrist ein jahresdurch-
schnittliches effektives Wachstum (CAGR) von 7 Prozent erreicht. Das Stretch-Ziel ist bei einem jahresdurch-
schnittlichen effektiven Wachstum (CAGR) von 12 Prozent erreicht. Mit Erreichung des Mindestziels werden
10 Prozent und mit Erreichung des Stretch-Ziels werden 40 Prozent der Optionsrechte einer Tranche ausübbar.
Liegt das CAGR zwischen den vorgenannten Zielgrößen, so erfolgt die Ermittlung der ausübbaren Anzahl der
Optionsrechte linear zwischen den vorgenannten Prozentsätzen für die Anzahl der ausübbaren Optionsrechte.
Eine Erläuterung der Ermittlung des „Angepassten Ergebnisses je Aktie“ ist unter Textziffer [41] ersichtlich. Das
Erfolgsziel „Angepasstes Ergebnis je Aktie“ wird nach IFRS 2 als sog. Performance Condition qualifiziert.
Eine Gewichtung von 30 Prozent entfällt auf das Erfolgsziel „Absoluter Total Shareholder Return“. Das Min-
destziel ist erreicht, wenn der Total Shareholder Return innerhalb der Sperrfrist 20 Prozent des Ausgangs-
wertes beträgt. Das Stretch-Ziel wird erreicht, wenn der Total Shareholder Return 40 Prozent beträgt. Mit
Erreichung des Mindestziels werden 7,5 Prozent und mit Erreichung des Stretch-Ziels werden 30 Prozent der
Optionsrechte einer Tranche ausübbar. Liegt der Total Shareholder Return zwischen den vorgenannten Ziel-
größen, so erfolgt die Ermittlung der ausübbaren Anzahl der Optionsrechte linear zwischen den vorgenannten
Prozentsätzen für die Anzahl der ausübbaren Optionsrechte. Der Total Shareholder Return über den Zeitraum
von drei Jahren ergibt sich zum einen aus der Entwicklung des Aktienkurses der Linde AG über die Sperrfrist,
die durch den Vergleich des Durchschnitts der Schlusskurse der Linde Aktie an den letzten 20 Börsenhandels-
tagen im XETRA-Handelssystem der Frankfurter Wertpapierbörse vor dem Ausgabetag der Optionsrechte der
jeweiligen Tranche und des Durchschnitts der Schlusskurse der Linde Aktie an den letzten 20 Börsenhandels-
Sonstige Angaben
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tagen im XETRA-Handelssystem vor dem drittletzten Börsenhandelstag vor dem Ausübungszeitraum ermittelt
wird. Der Wert des Total Shareholder Return setzt sich zum anderen aus dem Betrag der ausgeschütteten Divi-
denden sowie dem Wert etwaiger auf eine Aktie entfallender gesetzlicher Bezugsrechte (bspw. aufgrund von
Kapitalerhöhungen) zusammen. Das Erfolgsziel „Absoluter Total Shareholder Return“ wird nach IFRS 2 als sog.
Market Condition qualifiziert und ist in die Bewertung der Optionsrechte einbezogen.
Eine Gewichtung von 30 Prozent entfällt auf das Erfolgsziel „Relativer Total Shareholder Return“. Das Min-
destziel ist erreicht, wenn der Total Shareholder Return der Aktie der Linde AG innerhalb der Sperrfrist den
Mittelwert (Median) der Vergleichsgruppe (DAX30) übersteigt. Das Stretch-Ziel ist erreicht, wenn der Total
Shareholder Return der Aktie der Linde AG innerhalb der Sperrfrist im oberen Quartil für die Vergleichsgruppe
(DAX30) liegt. Mit Erreichung des Mindestziels werden 7,5 Prozent und mit Erreichung des Stretch-Ziels wer-
den 30 Prozent der Optionsrechte einer Tranche ausübbar. Liegt der Total Shareholder Return zwischen den
vorgenannten Zielgrößen, so erfolgt die Ermittlung der ausübbaren Anzahl der Optionsrechte linear zwischen
den vorgenannten Prozentsätzen für die Anzahl der ausübbaren Optionsrechte. Für die Ermittlung des Total
Shareholder Return gelten die Ausführungen zum Erfolgsziel „Absoluter Total Shareholder Return“ entspre-
chend.
Das Erfolgsziel „Relativer Total Shareholder Return“ wird nach IFRS 2 als so genannter Market Condition
qualifiziert und ist in die Bewertung des Optionspreises einbezogen.
Gemäß IFRS 2 Share-based Payment wird der Gesamtwert der den Führungskräften jeweils gewährten
Optionsrechte zu ihrem Ausgabetag mit Hilfe eines Optionspreisbewertungsmodells bestimmt. Der errechnete
Gesamtwert der Optionsrechte zum Ausgabetag wird über den Zeitraum als Personalaufwand verteilt, in dem
das Unternehmen die Gegenleistung des Mitarbeiters in Form seiner Arbeitsleistung erhält. Dieser Zeitraum
entspricht regelmäßig der vereinbarten Sperrfrist. Die Gegenbuchung erfolgt direkt im Eigenkapital (Kapital-
rücklage).
Die bisher ausgegebenen Optionsrechte im Rahmen des LTIP 2007 entwickeln sich wie folgt:
Optionen – Linde Performance-Share-Programme 2007
LTIP – Anzahl Optionsrechte
Stand zum 1. Januar 2007 –
gewährte Optionen 526.380
ausgeübt –
verwirkt –
verfallen –
Stand zum 31. Dezember 2007/1. Januar 2008 526.380
davon ausübbar am 31.12.2007 –
gewährte Optionen 460.787
ausgeübt –
verwirkt 15.734
verfallen –
Stand zum 31. Dezember 2008 971.433
davon ausübbar am 31.12.2008 –
Im Berichtszeitraum konnten noch keine Optionsrechte ausgeübt werden, da die Sperrfrist drei Jahre beträgt.
Die durchschnittliche Restlaufzeit des LTIP 2007 beträgt 24 Monate (Vj. 31 Monate). Der Ausübungspreis für
sämtliche Tranchen des LTIP 2007 beträgt 2,56 EUR.
158 Linde Finanzbericht 2008
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Die Aufwandsermittlung basiert auf dem beizulegenden Zeitwert der ausgegebenen Optionsrechte, für des-
sen Berechnung eine Monte-Carlo-Simulation verwendet wurde. Dabei sind folgende Bewertungsparameter
zugrunde gelegt worden:
Monte-Carlo-Simulationsmodell
1. Tranche2007
2. Tranche2008
Bewertungszeitpunkt 02.08.2007 05.06.2008
Erwartete Volatilität der Aktie (%) 20,26 22,58
Risikofreier Zinssatz (%) 4,31 4,28
Erwartete Dividendenrendite (%) 1,90 1,90
Ausgangswert Linde Aktie 88,45 96,10
Ausübungskurs in € 2,56 2,56
Anzahl der Teilnehmer 840 871
Optionswerte je Ausübungshürde
Optionspreis
in €
Gewichtung
in %
Gesamtwert
in €
Wahrschein-lichkeit
in %
Wert bei Zuteilung
in €
1. Tranche 2007
Ergebnis je Aktie 81,30 40 32,52 40 13,01
Absoluter Total Shareholder Return 36,34 30 10,90 10,90
Total Shareholder Return 43,69 30 13,11 13,11
Gesamt 161,33 100 56,53 37,02
2. Tranche 2008
Ergebnis je Aktie 88,52 40 35,41 40 14,16
Absoluter Total Shareholder Return 41,27 30 12,38 12,38
Total Shareholder Return 46,85 30 14,06 14,06
Gesamt 176,64 100 61,84 40,60
Die Ableitung der der Bewertung zugrunde liegenden Volatilität erfolgte auf Basis der historischen Volatilität
der Linde Aktie. Bei Ermittlung der voraussichtlichen Volatilität wurden die historischen Werte der dem Ausga-
betag der Optionsrechte vorangegangenen drei Jahre zugrunde gelegt.
Folgende Ergebniseffekte ergeben sich aufgrund der Berücksichtigung des Aufwandes in der Gewinn- und
Verlustrechnung der Linde Group:
Personalaufwand – Linde Performance-Share-Programme 2007
in Mio. € 2007 2008
Gesamt 3 10
159Linde Finanzbericht 2008
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Linde Management-Incentive-Programme 2002
Die Hauptversammlung der Linde AG vom 14. Mai 2002 hat die Einführung eines Aktienoptionsprogramms für
Führungskräfte (Linde Management-Incentive-Programme 2002) beschlossen, in dessen Rahmen bis zu sechs
Millionen Bezugsrechte ausgegeben werden können. Das Linde Management-Incentive-Programme 2002 ist
im Geschäftsjahr 2006 ausgelaufen.
Ziel dieses Aktienoptionsprogramms ist es, die Führungskräfte an der Kurssteigerung der Linde Aktie und
damit an der Wertsteigerung des Unternehmens zu beteiligen. Den Teilnehmern wurden Optionsrechte zum
Bezug von Linde Aktien mit einer Laufzeit von jeweils sieben Jahren gewährt. Über die Zuteilung der Bezugs-
rechte an Mitglieder des Vorstands der Linde AG entscheidet der Aufsichtsrat. Im Übrigen bestimmt der Vor-
stand mit Zustimmung des Aufsichtsrats die Anzahl der auszugebenden Optionsrechte.
Die Optionsrechte gewähren das Recht zum Bezug von Aktien der Linde AG zum Ausübungspreis. Der Aus-
übungspreis zum Erwerb einer neuen Stückaktie der Linde AG beträgt 120 Prozent des Basispreises. Der Basis-
preis entspricht dem durchschnittlichen Schlusskurs der Linde Aktie im XETRA-Handel an der Frankfurter Wert-
papierbörse während der letzten fünf Tage vor dem Ausgabetag der Optionsrechte. Mit der Festlegung des
Ausübungspreises wird zugleich dem gesetzlich geforderten Erfolgsziel, das an die Steigerung des Aktienkur-
ses der Gesellschaft anknüpft, Rechnung getragen. Die Ausübung ist erst dann wirtschaftlich sinnvoll, wenn
der Aktienkurs über dem Ausübungspreis liegt. Durch das Erfolgsziel in Form einer 20-prozentigen Kurssteige-
rung wird zudem die Motivation der Teilnehmer eng mit dem Aktionärsinteresse einer mittelfristigen Steige-
rung des Unternehmenswertes verknüpft.
Die Optionsbedingungen sehen für die Aktienoptionen eine Sperrfrist von zwei Jahren vor, die am Ausga-
betag beginnt. Nach deren Ende können die Optionsrechte während ihrer gesamten Laufzeit, also während
der fünf Jahre nach Ablauf der Sperrfrist mit Ausnahme von so genannten Blocked Periods, ausgeübt wer-
den. Diese sind der Zeitraum von drei Wochen vor bis zwei Tage nach den öffentlichen Berichtsterminen der
Gesellschaft, die letzten zwei Wochen vor Ablauf eines Geschäftsjahres bis zwei Tage nach Bekanntgabe der
Ergebnisse des abgelaufenen Geschäftsjahres sowie 14 Wochen vor bis zum dritten Bankarbeitstag nach der
ordentlichen Hauptversammlung. Zur Erfüllung des Optionsanspruchs der Optionsberechtigten kann die Linde
AG nach ihrer Wahl eigene Aktien, die sie am Markt zurückerworben hat, liefern oder solche aus dem hier-
für geschaffenen bedingten Kapital neu ausgeben oder anstelle der Lieferung neuer Aktien eine Barzahlung
pro Optionsrecht in Höhe der Differenz zwischen dem Ausübungspreis und dem XETRA-Schlusskurs der Linde
Aktie am Tag der Ausübung leisten. Diese Regelungen führen zu einer Flexibilität bei Ausübung der Bezugs-
rechte. So kann etwa die Nutzung vorhandener eigener Aktien statt einer Kapitalerhöhung oder einer Bar-
leistung wirtschaftlich sinnvoll sein. Die Entscheidung darüber, wie die Optionen im Einzelfall erfüllt werden,
treffen die zuständigen Organe der Gesellschaft, die sich dabei allein vom Interesse der Aktionäre und der
Gesellschaft leiten lassen werden. Bei der Ausgabe von Aktienoptionen an Mitglieder des Vorstands ist ab der
Jahrestranche 2004 vorgesehen, dass der Aufsichtsrat für außerordentliche, nicht vorhergesehene Entwick-
lungen des Kurses der Linde Aktie eine Begrenzung der Optionsausübung beschließen kann. Dies war in den
Geschäftsjahren 2007 und 2008 nicht der Fall.
Die Teilnahme am Linde Management-Incentive-Programme erfordert kein Eigeninvestment der erwerbsbe-
rechtigten Führungskräfte. Es handelt sich um eine zusätzliche Komponente des jeweiligen Vergütungspaketes.
Gemäß IFRS 2 Share-based Payment wird der Gesamtwert der den Führungskräften gewährten Aktienoptio-
nen zu ihrem Ausgabetag mit Hilfe eines Optionspreisbewertungsmodells bestimmt. Der errechnete Gesamtwert
der Aktienoptionen zum Ausgabetag wird über den Zeitraum als Personalaufwand verteilt, in dem das Unter-
nehmen die Gegenleistung des Mitarbeiters in Form seiner Arbeitsleistung erhält. Dieser Zeitraum entspricht
regelmäßig der vereinbarten Sperrfrist. Die Gegenbuchung erfolgt direkt im Eigenkapital (Kapitalrücklage).
160 Linde Finanzbericht 2008
KONZERNANHANG – Sonstige Angaben
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Die bisher ausgegebenen Optionsrechte im Rahmen des Linde Management-Incentive-Programme entwickeln
sich wie folgt:
Optionen – Linde Management-Incentive-Programme 2002
Anzahl Optionen
durchschnittlicher Ausübungspreis
in €
Stand zum 1. Januar 2007 4.246.824 62,88
Gewährte Optionen – –
ausgeübt 944.451 53,41
verwirkt 21.000 72,91
verfallen – –
Stand zum 31. Dezember 2007/1. Januar 2008 3.281.373 65,54
davon ausübbar am 31.12.2007 1.958.873 –
Gewährte Optionen – –
ausgeübt 291.400 56,86
verwirkt 4.000 81,76
verfallen –
Stand zum 31. Dezember 2008 2.985.973 66,37
davon ausübbar am 31.12.2008 2.985.973 –
Durch die Ausübung von 291.400 Optionsrechten hat sich im Berichtszeitraum (Vj. 944.451) das Gezeichnete
Kapital um 0 Mio. EUR (Vj. 2 Mio. EUR) und die Kapitalrücklage um 17 Mio. EUR (Vj. 48 Mio. EUR) erhöht.
Die Aufwandsermittlung basiert auf dem beizulegenden Zeitwert der ausgegebenen Bezugsrechte, für des-
sen Berechnung das Black-Scholes-Optionspreismodell verwendet wurde. Der durchschnittliche Aktienkurs bei
Ausübung der Optionsrechte betrug 88,91 EUR (Vj. 87,38 EUR). Die Bandbreite der Ausübungspreise der am
Abschlussstichtag ausübbaren Optionsrechte liegt zwischen 32,38 EUR und 81,76 EUR.
Die Ableitung der der Bewertung zugrunde liegenden Volatilität erfolgte auf Basis der historischen und
impliziten Volatilität unter Berücksichtigung der Restlaufzeiten der Aktienoptionen.
Folgende Ergebniseffekte ergeben sich aufgrund der Berücksichtigung des Aufwands in der Gewinn- und Ver-
lustrechnung der Linde Group:
Personalaufwand – Linde Management-Incentive-Programme 2002
in Mio. € 2007 2008
Gesamt 9 2
161Linde Finanzbericht 2008
KONZERNANHANG – Sonstige Angaben
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[29] Finanzinstrumente
Die nachfolgende Tabelle zeigt die beizulegenden Zeitwerte je Klasse von Finanzinstrumenten und ermöglicht
einen Vergleich mit deren Buchwerten.
Finanzielle Vermögenswerte
Finanzinstrumente Finanzinstrumente Bilanzwerte
Beizulegender Zeitwert
Buchwerte Buchwerte
31.12.2008, in Mio. €
Zahlungsmittel und Zahlungs-
mittel äquivalente
Kredite und Forderungen
Bis zur Endfällig-keit gehaltene
finanzielle Vermögenswerte
Freistehende Derivate
Als Sicherungs-instrument designierte
Derivate
Zur Veräußerung verfügbare finanzielle
Vermögenswerte
Gesamt Finanzinstrumente außerhalb des IAS 39
Gesamt
Beteiligungen und Wertpapiere 103 – 12 9 – – 82 103 – 103
Forderungen aus Finanzdienstleistungen 680 – – – – – – – 746 746
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 1.641 – 1.641 – – – – 1.641 – 1.641
Derivate mit positivem Marktwert 364 – – – 129 235 – 364 – 364
Sonstige Forderungen und Vermögenswerte 518 – 277 – – – – 277 241 518
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 1.002 1.002 – – – – – 1.002 – 1.002
Gesamt 4.308 1.002 1.930 9 129 235 82 3.387 987 4.374
Finanzielle Verbindlichkeiten
Finanzinstrumente Finanzinstrumente Bilanzwerte
Beizulegender Zeitwert
Buchwerte
31.12.2008, in Mio. €
Finanzielle Verbindlichkeiten zu fortgeführten
Anschaffungs-kosten
Freistehende Derivate
Als Sicherungs-instrument designierte
Derivate
Gesamt Finanzinstrumente außerhalb des IAS 39
Gesamt
Finanzschulden 7.061 7.445 – – 7.445 – 7.445
Verbindlichkeiten aus Finanzdienstleistungen 34 – – – – 34 34
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 1.611 1.611 – – 1.611 – 1.611
Derivate mit negativem Marktwert 316 – 240 76 316 – 316
Sonstige Verbindlichkeiten 572 524 – – 524 48 572
Gesamt 9.594 9.580 240 76 9.896 82 9.978
162 Linde Finanzbericht 2008
KONZERNANHANG – Sonstige Angaben
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[29] Finanzinstrumente
Die nachfolgende Tabelle zeigt die beizulegenden Zeitwerte je Klasse von Finanzinstrumenten und ermöglicht
einen Vergleich mit deren Buchwerten.
Finanzielle Vermögenswerte
Finanzinstrumente Finanzinstrumente Bilanzwerte
Beizulegender Zeitwert
Buchwerte Buchwerte
31.12.2008, in Mio. €
Zahlungsmittel und Zahlungs-
mittel äquivalente
Kredite und Forderungen
Bis zur Endfällig-keit gehaltene
finanzielle Vermögenswerte
Freistehende Derivate
Als Sicherungs-instrument designierte
Derivate
Zur Veräußerung verfügbare finanzielle
Vermögenswerte
Gesamt Finanzinstrumente außerhalb des IAS 39
Gesamt
Beteiligungen und Wertpapiere 103 – 12 9 – – 82 103 – 103
Forderungen aus Finanzdienstleistungen 680 – – – – – – – 746 746
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 1.641 – 1.641 – – – – 1.641 – 1.641
Derivate mit positivem Marktwert 364 – – – 129 235 – 364 – 364
Sonstige Forderungen und Vermögenswerte 518 – 277 – – – – 277 241 518
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 1.002 1.002 – – – – – 1.002 – 1.002
Gesamt 4.308 1.002 1.930 9 129 235 82 3.387 987 4.374
Finanzielle Verbindlichkeiten
Finanzinstrumente Finanzinstrumente Bilanzwerte
Beizulegender Zeitwert
Buchwerte
31.12.2008, in Mio. €
Finanzielle Verbindlichkeiten zu fortgeführten
Anschaffungs-kosten
Freistehende Derivate
Als Sicherungs-instrument designierte
Derivate
Gesamt Finanzinstrumente außerhalb des IAS 39
Gesamt
Finanzschulden 7.061 7.445 – – 7.445 – 7.445
Verbindlichkeiten aus Finanzdienstleistungen 34 – – – – 34 34
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 1.611 1.611 – – 1.611 – 1.611
Derivate mit negativem Marktwert 316 – 240 76 316 – 316
Sonstige Verbindlichkeiten 572 524 – – 524 48 572
Gesamt 9.594 9.580 240 76 9.896 82 9.978
163Linde Finanzbericht 2008
KONZERNANHANG – Sonstige Angaben
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Finanzielle Vermögenswerte
Finanzinstrumente Finanzinstrumente Bilanzwerte
Beizulegender Zeitwert
Buchwerte Buchwerte
31.12.2007, in Mio. €
Zahlungsmittel und Zahlungs-
mittel äquivalente
Kredite und Forderungen
Bis zur Endfällig-keit gehaltene
finanzielle Vermögenswerte
Freistehende Derivate
Als Sicherungs-instrument designierte
Derivate
Zur Veräußerung verfügbare finanzielle
Vermögenswerte
Gesamt Finanzinstrumente außerhalb des IAS 39
Gesamt
Beteiligungen und Wertpapiere 127 – 4 12 – – 111 127 – 127
Forderungen aus Finanzdienstleistungen 828 – – – – – – – 860 860
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 1.610 – 1.610 – – – – 1.610 – 1.610
Derivate mit positivem Marktwert 135 – – – 46 89 – 135 – 135
Sonstige Forderungen und Vermögenswerte 692 – 281 – – – – 281 411 692
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 858 858 – – – – – 858 – 858
Gesamt 4.250 858 1.895 12 46 89 111 3.011 1.271 4.282
Finanzielle Verbindlichkeiten
Finanzinstrumente Finanzinstrumente Bilanzwerte
Beizulegender Zeitwert 1
Buchwerte
31.12.2007, in Mio. €
Finanzielle Verbindlichkeiten zu fortgeführten
Anschaffungs-kosten 1
Freistehende Derivate
Als Sicherungs-instrument designierte
Derivate
Gesamt 1 Finanzinstrumente außerhalb des IAS 39
Gesamt 1
Finanzschulden 7.703 7.330 – – 7.330 – 7.330
Verbindlichkeiten aus Finanzdienstleistungen 36 – – – – 36 36
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 1.156 1.156 – – 1.156 – 1.156
Derivate mit negativem Marktwert 108 – 85 23 108 – 108
Sonstige Verbindlichkeiten 535 507 – – 507 28 535
Gesamt 9.538 8.993 85 23 9.101 64 9.165
1 Angepasst (siehe Ziffer [1]).
164 Linde Finanzbericht 2008
KONZERNANHANG – Sonstige Angaben
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Finanzielle Vermögenswerte
Finanzinstrumente Finanzinstrumente Bilanzwerte
Beizulegender Zeitwert
Buchwerte Buchwerte
31.12.2007, in Mio. €
Zahlungsmittel und Zahlungs-
mittel äquivalente
Kredite und Forderungen
Bis zur Endfällig-keit gehaltene
finanzielle Vermögenswerte
Freistehende Derivate
Als Sicherungs-instrument designierte
Derivate
Zur Veräußerung verfügbare finanzielle
Vermögenswerte
Gesamt Finanzinstrumente außerhalb des IAS 39
Gesamt
Beteiligungen und Wertpapiere 127 – 4 12 – – 111 127 – 127
Forderungen aus Finanzdienstleistungen 828 – – – – – – – 860 860
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 1.610 – 1.610 – – – – 1.610 – 1.610
Derivate mit positivem Marktwert 135 – – – 46 89 – 135 – 135
Sonstige Forderungen und Vermögenswerte 692 – 281 – – – – 281 411 692
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 858 858 – – – – – 858 – 858
Gesamt 4.250 858 1.895 12 46 89 111 3.011 1.271 4.282
Finanzielle Verbindlichkeiten
Finanzinstrumente Finanzinstrumente Bilanzwerte
Beizulegender Zeitwert 1
Buchwerte
31.12.2007, in Mio. €
Finanzielle Verbindlichkeiten zu fortgeführten
Anschaffungs-kosten 1
Freistehende Derivate
Als Sicherungs-instrument designierte
Derivate
Gesamt 1 Finanzinstrumente außerhalb des IAS 39
Gesamt 1
Finanzschulden 7.703 7.330 – – 7.330 – 7.330
Verbindlichkeiten aus Finanzdienstleistungen 36 – – – – 36 36
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 1.156 1.156 – – 1.156 – 1.156
Derivate mit negativem Marktwert 108 – 85 23 108 – 108
Sonstige Verbindlichkeiten 535 507 – – 507 28 535
Gesamt 9.538 8.993 85 23 9.101 64 9.165
1 Angepasst (siehe Ziffer [1]).
165Linde Finanzbericht 2008
KONZERNANHANG – Sonstige Angaben
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Für Kredite und Forderungen, die zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet werden, gibt es keine liqui-
den Märkte. Für kurzfristige Kredite und Forderungen und Verbindlichkeiten, welche zu fortgeführten Anschaf-
fungskosten bewertet werden, wird angenommen, dass der Marktwert dem Buchwert entspricht. Für alle
anderen Kredite und Forderungen wird der Marktwert durch Abzinsung der zukünftig erwarteten Zahlungs-
ströme ermittelt. Hierbei werden für Kredite Zinssätze verwendet, zu denen Kredite mit entsprechender Risi-
kostruktur, Ursprungswährung und Laufzeit neu abgeschlossen werden könnten.
Der beizulegende Zeitwert von Finanzinstrumenten wird grundsätzlich anhand von Börsenkursen ermittelt.
Sofern keine Börsenkurse vorliegen, erfolgt eine Bewertung unter Anwendung marktüblicher Bewertungsme-
thoden unter Zugrundelegung instrumentenspezifischer Marktparameter.
Die Fair-Value-Ermittlung erfolgt über die „Discounted Cash Flow“-Methode, wobei die individuellen Boni-
täten und sonstigen Marktgegebenheiten in Form von marktüblichen Bonitäts- bzw. Liquiditätsspreads berück-
sichtigt werden.
Für derivative Finanzinstrumente wird der beizulegende Zeitwert wie folgt bestimmt: Optionen werden
von externen Partnern durch Anwendung von Black-Scholes-Modellen bewertet. Futures werden unter Rück-
griff auf den Börsenkurs des jeweiligen Handelsplatzes bewertet. Alle anderen derivativen Finanzinstrumente
werden durch Diskontierung der künftigen Zahlungsströme nach der Barwertmethode bewertet. Als Eingangs-
parameter für diese Modelle werden, soweit wie möglich, die am Bilanzstichtag beobachtbaren relevanten
Marktpreise und Zinssätze verwendet, die von anerkannten externen Quellen bezogen werden.
Diesen Berechnungen liegen die folgenden Zinskurven zugrunde:
Zinskurven
in Prozent EUR USD GBP JPY AUD SEK RUB DKK
2008
Zins für sechs Monate 3,02 1,70 2,75 1,23 3,78 2,45 22,50 3,91
Zins für ein Jahr 2,58 1,23 2,02 0,79 3,21 1,80 16,75 4,04
Zins für fünf Jahre 3,18 2,05 3,19 0,94 3,28 2,76 16,50 3,61
Zins für zehn Jahre 3,71 2,43 3,51 1,26 4,31 3,11 16,50 3,88
2007
Zins für sechs Monate 4,58 4,61 5,83 0,92 7,49 4,69 6,12 4,70
Zins für ein Jahr 4,64 4,26 5,62 1,03 7,55 4,69 6,36 4,74
Zins für fünf Jahre 4,52 4,35 5,18 1,21 7,50 4,71 6,36 4,68
Zins für zehn Jahre 4,69 4,83 5,11 1,68 7,18 4,85 6,36 4,79
Im Berichtszeitraum fielen folgende Nettofinanzerfolge an:
in Mio. € 2008 2007
Aus freistehenden Derivaten – 53 – 29
Aus bis zur Endfälligkeit gehaltenen Wertpapieren – 3
Aus Krediten und Forderungen – 46 17
Aus weiterveräußerbaren Wertpapieren 6 – 1
davon: Umbuchungen in die Gewinn- und Verlustrechnung – 1 –
davon: Zuführungen zur kumulierten erfolgsneutralen Eigenkapitalveränderung 7 – 1
Aus zu fortgeführten Anschaffungskosten bewerteten Verbindlichkeiten 133 56
Fortgeführte Aktivitäten 40 46
166 Linde Finanzbericht 2008
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Die Nettoerfolge aus Finanzinstrumenten ergeben sich aus Änderungen des Fair Value, Wertminderungen,
Wertaufholungen, Ausbuchungen und Wechselkursänderungen.
Die Nettofinanzerfolge entsprechen dem Bewertungserfolg der Finanzinstrumente ohne Einbeziehung von
Zinsen und Dividenden.
Die freistehenden Derivate beinhalten alle Derivate, die nicht für Hedge Accounting designiert sind. Hier
sind somit auch solche Derivate erfasst, bei denen der wirtschaftliche Sicherungszusammenhang auch ohne
Hedge Accounting zur korrespondierenden Erfassung von Erträgen und Aufwendungen aus Grund- und Siche-
rungsgeschäften in der Gewinn- und Verlustrechnung führt.
Im Finanzergebnis sind Gebühren und sonstige Kosten der Kapitalbeschaffung in Höhe von 5 Mio. EUR (Vj.
13 Mio. EUR) enthalten, die aus nicht erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bilanzierten Finanzinstru-
menten resultieren.
Es wurden keine Zinserträge aus wertberichtigten Finanzinstrumenten (insbesondere Forderungen) verein-
nahmt.
Wertberichtigungsaufwand bei finanziellen Vermögenswerten:
31.12.2008, in Mio. €
Buchwert vor Wertbe-
richtigung
Wertbe-richtigung
Buchwert nach Wertberichti-
gung
Davon Wertbe- richtigungen
des Geschäfts-jahres 2008
Beteiligungen und Wertpapiere 106 3 103 3
Forderungen aus Finanzdienstleistungen 746 – 746 –
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 1.796 155 1.641 45
Derivate 364 – 364 –
Sonstige Forderungen und Vermögenswerte 521 3 518 2
Zahlungsmittel 1.002 – 1.002 –
31.12.2007, in Mio. €
Buchwert vor Wertbe-
richtigung
Wertbe-richtigung
Buchwert nach Wertberichti-
gung
Davon Wertbe- richtigungen
des Geschäfts-jahres 2007
Beteiligungen und Wertpapiere 127 – 127 –
Forderungen aus Finanzdienstleistungen 860 – 860 –
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 1.748 138 1.610 17
Derivate 135 – 135 –
Sonstige Forderungen und Vermögenswerte 693 1 692 –
Zahlungsmittel 858 – 858 –
167Linde Finanzbericht 2008
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Die folgenden Zinserträge und Zinsaufwendungen fielen aus Finanzinstrumenten an, die nicht erfolgswirksam
zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden:
Zinserträge/-aufwendungen aus nicht erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert
bewerteten Finanzinstrumenten
in Mio. € 2008 2007
Zinserträge 110 140
Zinsaufwendungen 441 532
Fortgeführte Aktivitäten – 331 – 392
Nicht enthalten sind insbesondere Zinserträge und Zinsaufwendungen aus Derivaten und Zinserträge und Zins-
aufwendungen von Vermögenswerten und Schulden außerhalb des Anwendungsbereichs des IFRS 7.
Risikopositionen und Risikomanagement
Die grundlegenden Risikostrategien für das Zins-, Währungs- und Liquiditätsmanagement sowie die Ziele und
Grundlagen der Finanzierungen werden vom Treasury-Komitee unter Leitung des für Finanzen zuständigen Vor-
standsmitglieds festgelegt. Dieses Gremium trifft sich in der Regel einmal im Monat und setzt sich aus Vertre-
tern der Bereiche Treasury und Accounting/Reporting zusammen.
Als weltweit agierender Konzern ist die Linde Group einer Reihe finanzieller Risiken ausgesetzt. Hierzu zäh-
len insbesondere Adressausfallrisiken, Liquiditätsrisiken sowie Risiken, die aus einer Veränderung der Zinsen
und Währungskurse resultieren.
Basis für die Steuerung des Adressausfallrisikos ist das Rating der jeweiligen Kontrahenten. Wir begrenzen
die Höhe und die Laufzeit von abzuschließenden Handelsgeschäften entsprechend. Die Einhaltung aller Limite
wird regelmäßig von einer vom Handel unabhängigen Instanz überprüft. Im Geschäftsjahr 2008 wurden auf-
grund der Finanzmarktkrise die Limite für eine große Anzahl der Kontrahenten herabgesetzt und Umschichtun-
gen zwischen Adressen vorgenommen, um das Risiko des durch den Ausfall eines Kontrahenten entstehenden
Schadens zu reduzieren.
Auch vor dem Beginn der Finanzmarktkrise gehörte die Steuerung des Liquiditätsrisikos zu einer der wich-
tigsten Aufgaben im Treasury. Linde verfolgt seit Jahren eine konservative und vorausschauende Politik der
Liquiditätssicherung und hatte auch im Geschäftsjahr 2008 unverändert Zugang zu den Kapitalmärkten. Darüber
hinaus verfügen wir über eine große, internationale Bankengruppe, die uns mit zugesagten und größtenteils
ungenutzten Finanzierungsrahmen zur Seite steht.
Das Zinsrisiko tritt durch marktbedingte Schwankungen der Zinssätze auf. Sie wirken sich zum einen auf
die Höhe der Zinsaufwendungen in der Linde Group aus, zum anderen beeinflussen sie den Marktwert von
Finanz instrumenten. Das Konzern-Treasury hat auf Basis des operativen Geschäftsmodells und mit Hilfe von
Sensitivitäts- und Szenario-Analysen Bandbreiten für die Fix-Floating-Quote der Finanzverbindlichkeiten in den
Hauptwährungen EUR, GBP, USD und AUD festgelegt. Innerhalb der vereinbarten Bandbreiten steuert das Kon-
zern-Treasury die Quoten und berichtet regelmäßig dem Treasury-Komitee über umgesetzte Maßnahmen.
Bei den Währungskursrisiken ist zwischen den operativen Transaktionsrisiken, die aus Lieferverträgen zwischen
verschiedenen Währungsgebieten für einzelne Projekte resultieren, und den Translationsrisiken, die sich aus der
Währungsumrechnung für einzelne Gesellschaften zu verschiedenen Stichtagen ergeben, zu differenzieren.
Die Basis für Finanzierungs- und Absicherungsentscheidungen stellen die Finanzinformationen dar, die wir
aus dem Treasury-Management-System und unserer Finanz- und Liquiditätsplanung erhalten.
Geschäfts- und Finanzierungsaktivitäten außerhalb der jeweiligen Landeswährung führen automatisch zu
Zahlungsströmen in Fremdwährung. Die einzelnen Unternehmenseinheiten sind nach unserer Konzernrichtlinie
verpflichtet, die daraus resultierenden Transaktionsrisiken selbst zu überwachen und mit dem Konzern-Treasury
entsprechende Sicherungsgeschäfte im Rahmen von vorgegebenen Mindestsicherungsquoten abzuschließen,
sofern nicht sonstige Gründe gegen derartige Sicherungen sprechen.
168 Linde Finanzbericht 2008
KONZERNANHANG – Sonstige Angaben
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Im Rahmen der Risikostrategien des Treasury-Komitees werden Sicherungsentscheidungen getroffen.
Dabei setzen wir Devisentermingeschäfte, Währungsswaps, einfache Devisenoptionen und Fremdwäh-
rungskredite ein. Hauptwährungen sind US-Dollar, britisches Pfund, australischer Dollar, einige osteuropäische,
südamerikanische sowie asiatische Währungen. Translationsrisiken werden in USD, GBP und AUD im Rahmen
von genehmigten Bandbreiten abgesichert. Zusätzlich setzen wir in unserer Gases Division im Wesentlichen
Instrumente zur Absicherung von Strom- und Dieselpreisrisiken ein. Fremdwährungsrisiken im Projektgeschäft
der Engineering Division reduzieren wir so weit wie möglich durch so genannte natürliche Absicherungen
(Natural Hedges). Dies kann durch Zulieferungen und Serviceleistungen in der jeweiligen Auftragswährung
geschehen. Darüber hinausgehende Fremdwährungsbeträge werden sofort zum Zeitpunkt der Entstehung, in
der Regel über Termingeschäfte, voll gesichert.
Zinsrisiken werden ebenfalls zentral gesteuert. Wir analysieren mögliche Zinsrisiken, erheben die Zinsrisiko-
position in den wichtigsten Währungen und führen Sensitivitätsanalysen durch. Im Rahmen der vom Treasury-
Komitee festgelegten Bandbreiten für Absicherungsquoten schließt das Konzern-Treasury Handelsgeschäfte
mit Banken ab. Zinsrisiken werden durch langfristige Festzinsanleihen, Kredite und Zinsderivate abgesichert.
Im Treasury wird das Prinzip der Funktionstrennung zwischen Front-, Middle- und Back-Office im gesamten
Prozess des Risikomanagements konsequent eingehalten und überwacht. Dies bedeutet, dass der Abschluss,
die Abwicklung und die Kontrolle von Handelsgeschäften strikt personell und organisatorisch voneinander
getrennt sind. Zur Durchführung, Abbildung und Bewertung von Handelsgeschäften setzen wir ein Treasury-
Management-System ein, das regelmäßig intern und extern – in der Regel einmal pro Jahr – geprüft wird. Im
Jahr 2008 erfolgte sowohl eine Prüfung durch unseren Wirtschaftsprüfer als auch durch die interne Revision.
In den Geschäftsjahren 2008 und 2007 wurden keine wesentlichen Sicherheiten von der Linde Group
gehalten. Die Linde Group hat finanzielle Vermögenswerte mit einem Buchwert von 1 Mio. EUR (Vj. 9 Mio. EUR)
als Sicherheit für Verbindlichkeiten oder Eventualverbindlichkeiten gestellt.
Liquiditätsrisiken
Die folgende Tabelle gibt die zukünftigen undiskontierten Zahlungsströme aus finanziellen Verbindlichkeiten
wieder.
2008, in Mio. €
Innerhalb eines Jahres
fällig
Zwischen einem und fünf Jahren
fällig
In mehr als fünf Jahren
fällig
Zahlungsmittelabflüsse aus nichtderivativen finanziellen Verbindlichkeiten 3.756 4.169 3.877
Zahlungsmittelabflüsse aus Derivaten mit negativem beizulegendem Zeitwert 41 46 4
davon mit Bruttoerfüllung 36 33 –
damit einhergehende Zahlungsmittelzuflüsse aus Bruttoerfüllung 34 32 –
2007, in Mio. €
Innerhalb eines Jahres
fällig 1
Zwischen einem und fünf Jahren
fällig
In mehr als fünf Jahren
fällig
Zahlungsmittelabflüsse aus nichtderivativen finanziellen Verbindlichkeiten 3.283 3.963 4.314
Zahlungsmittelabflüsse aus Derivaten mit negativem beizulegendem Zeitwert 23 44 4
davon mit Bruttoerfüllung 13 44 –
damit einhergehende Zahlungsmittelzuflüsse aus Bruttoerfüllung 11 38 –
1 Angepasst (siehe Ziffer [1]).
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Im Falle derivativer Finanzinstrumente sind gemäß IFRS 7.39(a) nur diejenigen mit negativem Marktwert ein-
zubeziehen. Im Falle von Derivaten mit Bruttoausgleich wurde nicht nur der Zahlungsmittelabfluss, sondern
auch der bei Glattstellung des Derivats stattfindende Zahlungsmittelzufluss in die Analyse einbezogen, um
Verzerrungen der Darstellung zu vermeiden.
Zinsänderungsrisiken
Die Linde Group ist aufgrund der Finanzierungsaktivitäten einem Zinsänderungsrisiko ausgesetzt. Zum
31. Dezember 2008 hatte die Linde Group einen Gesamtbestand zinstragender Instrumente (netto, inkl.
Zinsderivaten/-absicherungen) in Höhe von 6.370 Mio. EUR (Vj. 6.510 Mio. EUR). Davon entfielen 4.547 Mio. EUR
(Vj. 2.065 Mio. EUR) auf variabel verzinsliche Instrumente und 1.823 Mio. EUR (Vj. 4.445 Mio. EUR) auf festver-
zinsliche Instrumente.
Die Linde Group betrachtet die Währungen Sterling, EUR, australischer Dollar und US-Dollar als Währun-
gen, die wesentlichen Einfluss auf die Finanzierungstätigkeiten haben. Zum Abschlussstichtag hatte die Linde
Group einen Gesamtbestand zinstragender Instrumente in britischen Pfund in Höhe von 662 Mio. GBP (Vj.
1.030 Mio. GBP) [Festsatzquote 11 Prozent (Vj. 83 Prozent)], in Euro in Höhe von 4.112 Mio. EUR (Vj. 3.994
Mio. EUR) [Festsatzquote 31 Prozent (Vj. 68 Prozent)], in australischen Dollar in Höhe von 665 Mio. AUD (Vj.
1.035 Mio. AUD) [Festsatzquote 12 Prozent (Vj. 35 Prozent)] und in US-Dollar in Höhe von 1.050 Mio. USD (Vj.
696 Mio. USD) [Festsatzquote 25 Prozent (Vj. 55 Prozent)].
Basierend auf variabel verzinslichen Instrumenten und Zinssicherungsinstrumenten, die die Linde Group hält
oder begeben hat, hätte eine hypothetische Veränderung der für die jeweiligen Instrumente maßgeblichen
Zinssätze die nachfolgend aufgeführten Effekte gehabt (unter Konstanthaltung der Wechselkurse):
2008, in Mio. € Änderung GuV OCI
Währung
EUR + 100 bp – 32 –
– 100 bp 32 –
GBP + 100 bp – 10 –
– 100 bp 10 –
USD + 100 bp – 5 2
– 100 bp 5 – 2
AUD + 100 bp – 3 1
– 100 bp 3 – 1
2007, in Mio. € Änderung GuV OCI
Währung
EUR + 100 bp – 7 –
– 100 bp 7 –
GBP + 100 bp – 2 –
– 100 bp 2 –
USD + 100 bp 14 –
– 100 bp – 15 –
AUD + 100 bp 4 –
– 100 bp – 5 –
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Wechselkursrisiken
Die Linde Group ist aufgrund der Konzernaktivitäten in rund 100 Staaten einem Wechselkursrisiko ausgesetzt.
Diese breite Streuung der Aktivitäten über verschiedene Währungsräume führt zu geringen Risikokonzentrati-
onen für den Konzern.
Die Linde Group überwacht und steuert das Wechselkursrisiko, das sich auf den operativen Bereich aus-
wirkt. Daher setzt sich das Bruttowechselkursrisiko aus allen operativen Tätigkeiten des Konzerns zusammen.
Dieses Bruttowechselkursrisiko wird durch Sicherungsaktivitäten um etwa 61 Prozent vermindert (Vj. 84 Pro-
zent). Im Ergebnis ist somit die Linde Group zum Abschlussstichtag einem Nettowechselkursrisiko in Höhe von
39 Prozent der Summe aller operativen Tätigkeiten mit Fremdwährungsbezug ausgesetzt (Vj. 16 Prozent).
Das Risiko von Wechselkursänderungen wird für Zwecke der internen Steuerung auf Basis eines Value at
Risk überwacht, der sich auf die Positionen in anderen als der jeweiligen funktionalen Währung bezieht.
Internationalen Bankenstandards entsprechend wird der Value at Risk auf Basis historischer Daten berech-
net. Der Value at Risk gibt den maximal möglichen Verlust auf Basis einer Wahrscheinlichkeit von 97,5 Prozent
für eine Haltedauer von zwölf Monaten wieder. Die Berechnung berücksichtigt Korrelationen zwischen den
betrachteten Transaktionen; das Risiko eines Portfolios ist grundsätzlich geringer als die Summe der jeweili-
gen Einzelrisiken.
Zum 31. Dezember 2008 betrug der Value at Risk 71 Mio. EUR (Vj. 38 Mio. EUR).
Sonstige Marktpreisrisiken
Die Linde Group ist aufgrund ihrer Energiebeschaffungen Risiken aus Warenpreisveränderungen ausgesetzt.
Die Linde Group überwacht und steuert diese Warenpreisrisiken aus der Beschaffung von Strom und Diesel für
den Produktionseinsatz. Diese Sicherungsaktivitäten werden durch strenge Risikomanagementrichtlinien vor-
gegeben, deren Einhaltung permanent überwacht wird. Warenpreisrisiken werden hauptsächlich durch lang-
fristige Lieferverträge gesichert oder im Rahmen der Ausgestaltung der Absatzverträge vermindert. In deutlich
geringerem Umfang werden auch Derivate zur Absicherung eingesetzt. Das Warenpreisrisiko aus Finanzinstru-
menten ist demnach unwesentlich.
Finanzierungsgrundsätze und -ziele
Ziel der externen Finanzierung und Liquiditätssicherung ist es, eine ausreichende Liquidität des Konzerns zu
jeder Zeit sicherzustellen. Die Finanzmarktkrise an den internationalen Kapitalmärkten unterstreicht nachhal-
tig die besondere Bedeutung der Liquiditätsorientierung für ein Unternehmen.
Unser externer Finanzierungsspielraum wird primär durch eine große, internationale Bankengruppe und die
Kapitalmärkte gewährleistet. Innerhalb des Konzerns gilt der Grundsatz der internen Finanzierung, das heißt,
der Finanzierungsbedarf von Tochtergesellschaften wird soweit irgend möglich über interne Darlehensbezie-
hungen abgedeckt.
Konsequenterweise erfolgte die Finanzierung der Tochtergesellschaften auch im Jahr 2008 hauptsächlich
über die niederländische Finanzierungsgesellschaft Linde Finance B. V. und die Linde AG. Diese zentrale Finan-
zierung ermöglicht ein einheitliches Auftreten an den Kapitalmärkten und stärkt die Verhandlungsposition
gegenüber Kreditinstituten und anderen Marktteilnehmern.
Die Konzerngesellschaften nutzen entweder Liquiditätsüberschüsse anderer Unternehmenseinheiten in Cash
Pools (Deutschland, Großbritannien, Frankreich, Italien, Schweiz, Skandinavien/Baltikum, USA, Benelux-Län-
der, China und Australien) oder werden mit Konzerndarlehen von der Linde Finance B. V./Linde AG ausgestat-
tet. Daneben vereinbart das Konzern-Treasury vereinzelt auch Kreditlinien mit lokalen Banken, um rechtlichen,
steuerlichen oder sonstigen Gegebenheiten Rechnung zu tragen. Lokale Finanzierungen werden vor allem für
besondere Projekte oder auch für börsennotierte Tochtergesellschaften eingesetzt.
Hybridanleihen
Hybridanleihen erhalten von Ratingagenturen je nach Ausgestaltung eine Eigenkapitalanrechnung. Vor die-
sem Hintergrund wurde im Geschäftsjahr 2006 eine Anleihe in Höhe von 700 Mio. EUR und 250 Mio. GBP
emittiert. Aufgrund der Ausstattung rechnen die Ratingagenturen 50 Prozent des Nominalwertes unserer Hyb-
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ridanleihen für ihre Zwecke dem Eigenkapital zu. Bereits im Geschäftsjahr 2003 hat die Linde Group eine
Unternehmenshybridanleihe (400 Mio. EUR; 6 Prozent) begeben.
Hedge Accounting
Cash Flow Hedges
Die Linde Group sichert Zahlungsströme auf Konzernebene sowie auf Gesellschaftsebene basierend auf vor-
gegebenen Mindestabsicherungsquoten. Auf Gesellschaftsebene werden künftige Transaktionen, die mit sehr
hoher Wahrscheinlichkeit eintreten, gegen Wechselkursänderungsrisiken abgesichert. Hierfür wird eine rol-
lierende, 15-monatige Budgetplanung bzw. die Planung individueller kundenspezifischer Projekte verwendet.
Außerdem gegen Wechselkursänderungen gesichert werden außerbilanzielle Verpflichtungen.
Diese Sicherungen werden regelmäßig als Cash Flow Hedges gemäß IAS 39 Financial Instruments: Recog-
nition and Measurement bilanziert. Der Gewinn oder Verlust der sichernden Instrumente wird für den effekti-
ven Teil direkt im Eigenkapital ausgewiesen und in die Gewinn- und Verlustrechnung umgegliedert, sobald die
gesicherten Zahlungsströme ebenfalls die Gewinn- und Verlustrechnung berühren, die designierte Sicherungs-
beziehung ineffektiv wird oder wenn eine abgesicherte zukünftige Transaktion nicht eintritt. Zusätzlich wer-
den Zinsänderungsrisiken im Bezug auf bestimmte Finanzschulden durch derivative Finanzinstrumente abgesi-
chert und in Form eines Cash Flow Hedges bilanziert.
Die Linde Group sichert darüber hinaus Rohstoffpreisrisiken, die aus Beschaffungsgeschäften im Rahmen
der normalen Geschäftstätigkeit entstehen und offene Risikopositionen darstellen. Üblicherweise werden sol-
che Sicherungsbeziehungen ebenfalls als Cash-Flow-Hedge-Accounting-Beziehungen designiert, soweit dies
sachlich angemessen ist. Um das Risikoausmaß zu begrenzen, setzt die Linde Group in geringem Umfang
Stromderivate ein.
Falls die abgesicherten zukünftigen Transaktionen (so genannte „forecast transactions“ gemäß IAS 39)
zum Ansatz eines nichtfinanziellen Vermögenswertes oder einer Verbindlichkeit führen, werden die Buch-
werte derselben mit dem jeweiligen im Eigenkapital erfassten Betrag angepasst. Dies ist üblicherweise der
Fall für Vorräte und Vermögenswerte des Anlagevermögens.
Die folgende Tabelle stellt eine Überleitung der Rücklage für Cash Flow Hedges dar:
in Mio. € 2008 2007
Anfangsbestand zum 1. Januar 46 2
Zuführungen – 66 42
Auflösungen in die Gewinn- und Verlustrechnung – 26 2
davon zu Umsatz – 17 – 8
davon zu Kosten der umgesetzten Leistungen – 9 7
davon zu Finanzerträgen – 3
Endbestand zum 31. Dezember – 46 46
Im Jahr 2007 wurde ein Betrag in Höhe von 3 Mio. EUR vom Eigenkapital in die Gewinn- und Verlustrechnung
umgegliedert, da die abgesicherten Emissionen von Schuldtiteln in anderer Form und in anderem Umfang
stattgefunden haben. Im Geschäftsjahr 2008 ist jede geplante zukünftige Transaktion eingetreten.
Ein Betrag in Höhe von 1 Mio. EUR (Vj. 0 Mio. EUR) wurde aufgrund von Ineffektivitäten der Cash Flow
Hedges im Jahr 2008 ergebniswirksam erfasst. Davon entfielen 0 Mio. EUR (Vj. 0 Mio. EUR) auf das operative
Ergebnis und 1 Mio. EUR (Vj. 0 Mio. EUR) auf das Finanzergebnis.
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Die Cash Flows solcher Sicherungsinstrumente und deren jeweiliger Beitrag zum Gewinn oder Verlust werden
wie folgt erwartet:
2008, in Mio. €
In weniger als einem Jahr
Zwischen einem und fünf Jahren
In mehr als fünf Jahren
Gesamt
Cash Flows der Grundgeschäfte – 28 – 26 – – 54
Cash Flows der Sicherungsinstrumente – 25 – 41 – – 66
Gewinn/Verlust – 26 – 19 – 1 – 46
2007, in Mio. €
In weniger als einem Jahr
Zwischen einem und fünf Jahren
In mehr als fünf Jahren
Gesamt
Cash Flows der Grundgeschäfte 26 16 – 42
Cash Flows der Sicherungsinstrumente 33 12 – 45
Gewinn/Verlust 20 26 – 46
Fair Value Hedges
Zur Sicherung der Änderungen im beizulegenden Zeitwert finanzieller Vermögenswerte und finanzieller Ver-
bindlichkeiten aufgrund von Zinsänderungen setzt die Linde Group Zinsswaps ein. Wenn die Sicherung als
effektiv betrachtet werden kann, wird der Buchwert des Sicherungsobjekts um die Änderungen des beizule-
genden Zeitwerts angepasst, der auf das abgesicherte Risiko zurückzuführen ist.
Nachfolgende Tabelle zeigt die ergebniswirksam erfassten Änderungen von Grundgeschäften und Siche-
rungsinstrumenten in Fair-Value-Hedge-Beziehungen.
in Mio. € 2008 2007
Aus sichernden Derivaten 157 – 15
Aus abgesicherten Geschäften – 163 17
Ineffektivität – 6 2
Hedges of a Net Investment in a Foreign Operation
Aufgrund des erhöhten Translationsrisikos durch den Erwerb von BOC sichert die Linde Group dieses Risiko
sowohl durch Kredite in fremder Währung als auch durch Devisentermingeschäfte ab. Grundsätzlich wer-
den diese Sicherungen als „Hedges of a Net Investment in a Foreign Operation“ (im Folgenden „Net Invest-
ment Hedge“) gemäß IAS 39 Financial Instruments: Recognition and Measurement designiert. Dementspre-
chend wird der effektive Teil der Sicherungsbeziehungen dem Eigenkapital zugeführt. Sobald die ausländische
Geschäftseinheit in der zeitlichen Folge veräußert oder aufgegeben wird, wird der im Eigenkapital erfasste
Betrag in die Gewinn- und Verlustrechnung umgegliedert.
Ein Betrag in Höhe von 3 Mio. EUR (Vj. 0 Mio. EUR) wurde aufgrund von Ineffektivitäten der Net Investment
Hedges im Geschäftsjahr 2008 ergebniswirksam erfasst.
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Beizulegender Zeitwert der im Rahmen von Hedge Accounting designierten Finanzinstrumente:
in Mio. € 2008 2007
Cash Flow Hedges
Devisentermingeschäfte 1 28
Zinsswaps – 8 –
Commodities – 51 12
Fair Value Hedges
Zinsswaps 142 11
Net Investment Hedges
Devisentermingeschäfte 75 15
Kredite in fremder Währung 744 1.440
Gesamt 903 1.506
[30] Konzern-Kapitalflussrechnung
Die Kapitalflussrechnung zeigt Herkunft und Verwendung der Geldströme. Entsprechend IAS 7 Cash Flow
Statements werden Cash Flows aus betrieblicher Tätigkeit sowie aus Investitions- und Finanzierungstätigkeit
unterschieden.
Die Zahlungsmittel der Kapitalflussrechnung umfassen alle in der Bilanz ausgewiesenen flüssigen Mittel,
d. h. Kassenbestände, Guthaben bei Kreditinstituten und Geldmarktfonds, soweit sie innerhalb von drei Mona-
ten verfügbar sind. Die Zahlungsmittel unterliegen, mit Ausnahme des für die Akquisition der SIGAS treuhän-
derisch übertragenen Kaufpreises, keinen Verfügungsbeschränkungen.
Die Cash Flows aus der Investitions- und Finanzierungstätigkeit werden zahlungsbezogen ermittelt, der
Cash Flow aus betrieblicher Tätigkeit wird demgegenüber ausgehend vom Jahresüberschuss vor Ertragsteuern
indirekt abgeleitet.
Im Rahmen der indirekten Ermittlung werden die berücksichtigten Veränderungen von Bilanzpositionen im
Zusammenhang mit der laufenden Geschäftstätigkeit um Effekte aus der Währungsumrechnung und der Ände-
rungen im Konsolidierungskreis bereinigt. Sie können daher nicht mit den entsprechenden Veränderungen auf
Grundlage der veröffentlichten Konzernbilanz abgestimmt werden.
Im Mittelzufluss aus der betrieblichen Tätigkeit enthaltene Ausschüttungen und gezahlte Ertragsteuern
werden gesondert ausgewiesen. Zahlungsmittelzuflüsse aus assoziierten Unternehmen und Joint Ventures
werden im Mittelzufluss aus betrieblicher Tätigkeit ausgewiesen. Zinseinzahlungen aus „Embedded Finance
Leases“ (IFRIC 4) werden aufgrund des klaren Bezugs zum operativen Geschäft der Linde Group innerhalb des
Mittelzuflusses aus betrieblicher Tätigkeit ausgewiesen. Die übrigen Zinszahlungen werden im Cash Flow aus
Finanzierungstätigkeit dargestellt.
Hinsichtlich der Zahlungsmittelabflüsse für den Zugang konsolidierter Unternehmen wird auf die Konzern-
Kapitalflussrechnung verwiesen.
Insgesamt sind im Rahmen von Akquisitionen Zahlungsmittel in Höhe von 6 Mio. EUR (Vj. 34 Mio. EUR)
zugegangen. Im Rahmen von Unternehmensverkäufen wurden Zahlungsmittel in Höhe von 0 Mio. EUR (Vj. 10
Mio. EUR) mit veräußert.
Die Investitionstätigkeit umfasst neben Zugängen und Abgängen im Sach- und Finanzanlagevermögen
auch Zugänge und Abgänge von immateriellen Vermögenswerten sowie konsolidierten Unternehmen. Die Zu-
und Abgänge sind zu Durchschnittskursen umgerechnet worden.
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[31] Segmentinformationen
IFRS 8 Operating Segments fordert eine Abgrenzung von Segmenten primär basierend auf der unterneh-
mensinternen Steuerung. Die Organisationsstruktur orientiert sich im Gasebereich an einer Steuerung auf
regionaler Ebene. Separat davon werden die Division Engineering und die sonstigen Aktivitäten (Gist und
FRED BUTLER®) global gesteuert. Innerhalb der Spalte „Überleitung“ werden neben den Corporate-Aktivitäten
und der Konsolidierung auch die nicht fortgeführten Aktivitäten des Konzerns dargestellt.
Entsprechend IFRS 8 stellt die Linde Group insgesamt sechs operative Segmente dar, die im Folgenden kurz
beschrieben werden:
Gases Division: Herstellung und Vertrieb von Gasen für die Anwendung in der Industrie, in der Medizin, beim
Umweltschutz sowie in Forschung und Entwicklung. Darüber hinaus werden anwendungstechnisches Know-
how, Serviceleistungen und die für den Einsatz von Gasen benötigte Hardware angeboten. Entsprechend der
regionalen Gliederung der Linde Group werden vier operative Segmente in der Gases Division dargestellt:
3 Westeuropa
3 Amerika
3 Asien & Osteuropa
3 Südpazifik & Afrika
Engineering Division: Konzeption und Realisierung schlüsselfertiger Industrieanlagen für die Petrochemie zur
Erzeugung von Wasserstoff und Synthesegasen, zur Erdgasbehandlung sowie Luftzerlegungs- und Pharmazie-
Anlagen. Darüber hinaus werden Anlagenkomponenten entwickelt und gefertigt sowie Serviceleistungen
erbracht.
Sonstige Aktivitäten: Im Bereich sonstige Aktivitäten werden Konzernaktivitäten erfasst, die sonst keinem ope-
rativen Segment zugeordnet werden können. Hierzu zählen insbesondere Gist – ein führender Anbieter von Logis-
tik und Versorgungskettenlösungen mit wesentlichen Geschäftsaktivitäten in England – sowie FRED BUTLER® –
ein Anbieter von Reinigungsdienstleistungen für den Endverbraucher auf umweltfreundlicher Basis. Da keine
dieser Aktivitäten die quantitativen Schwellenwerte überschritten hat, werden sie zusammengefasst als sons-
tige Aktivitäten dargestellt.
Segmentbilanzierungsgrundsätze
Für die operativen Segmente gelten grundsätzlich dieselben Bilanzierungsgrundsätze wie unter Textziffer
[7] erläutert. Abweichungen ergeben sich im Hinblick auf die Konzernfinanzierungen, die grundsätzlich dem
Bereich Corporate zugeordnet werden und somit im Rahmen der nachfolgend dargestellten Übersicht in den
Schulden der Corporate-Aktivitäten enthalten sind. Pensionsverpflichtungen werden grundsätzlich dem Seg-
ment zugeordnet, in dem die entsprechenden Mitarbeiter tätig sind. Hinsichtlich der in England bestehenden
Pensionsverpflichtungen wurde die gesamte Rückstellung dem Bereich Corporate in der Überleitungsrech-
nung zugeordnet, lediglich der Dienstzeitaufwand wurde den Segmenten Westeuropa, sonstige Aktivitäten
und Corporate belastet. Transaktionen zwischen den dargestellten operativen Segmenten werden grundsätz-
lich wie unter fremden Dritten getätigt.
Zwischen den operativen Segmenten der Gases Division und der Gases Division als Ganzes wurden Kon-
solidierungseffekte auf den Umsatz in Höhe von 71 Mio. EUR (Vj. 67 Mio. EUR) sowie auf das Segmentvermö-
gen und die Segmentschulden in Höhe von 285 Mio. EUR (Vj. 110 Mio. EUR) vorgenommen. Daher führt eine
reine Addition der operativen Segmente der Gases Division nicht zu demselben Ergebnis wie die Darstellung
der Gases Division als Ganzes.
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Der Segmenterfolg wird auf Basis des operativen Ergebnisses gemessen, das als Ergebnis vor Steuern, Zinsen
und Abschreibungen (EBITDA) inkl. des anteiligen Ergebnisses an Joint Ventures und assoziierten Unterneh-
men definiert ist.
Im Folgenden werden die Überleitungsrechnungen des Segmentumsatzes zum Konzernumsatz, des ope-
rativen Ergebnisses der Segmente zum Ergebnis vor Steuern des Konzerns, des Segmentvermögens zum Kon-
zernvermögen sowie der Segmentschulden zu den Schulden des Konzerns dargestellt:
Überleitungen des Segmentumsatzes, des Segmentergebnisses, des Segmentvermögens und der Segment-
schulden
in Mio. € 31.12.2008 31.12.2007
Segmentumsatz
Umsatz der berichtspflichtigen Segmente 13.062 12.539
Konsolidierung – 399 – 233
Konzernumsatz 12.663 12.306
Operatives Ergebnis
Operatives Ergebnis der berichtspflichtigen Segmente 2.731 2.594
Corporate-Aktivitäten – 142 – 151
Abschreibungen 1.223 1.279
davon Abschreibungen auf aufgedeckte stille Reserven aus der Kaufpreisallokation 371 446
Sondereinflüsse 59 607
Finanzerträge 372 475
Finanzaufwendungen 757 852
Konsolidierung – 34 – 19
Ergebnis vor Steuern 1.006 1.375
Vermögenswerte
Vermögenswerte der berichtspflichtigen Segmente 22.274 23.647
Vermögenswerte der Corporate-Aktivitäten 2.046 1.911
Konsolidierung – 496 – 603
Vermögenswerte des Konzerns 23.824 24.955
Schulden
Schulden der berichtspflichtigen Segmente 5.206 5.080
Schulden der Corporate-Aktivitäten 10.871 11.146
Konsolidierung – 502 – 481
Schulden des Konzerns 15.575 15.745
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[32] Mitarbeiter
Die Anzahl der durchschnittlich beschäftigten Mitarbeiter (Teilzeitkräfte anteilig berücksichtigt) verteilt sich
auf die einzelnen Regionen wie folgt:
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Mitarbeiter nach Divisionen
Gases Division 40.517 38.394
Engineering Division 5.851 5.425
Sonstige/Corporate 5.034 5.546
Fortgeführte Aktivitäten 51.402 49.365
Nicht fortgeführte Aktivitäten – 1.280
Konzern 51.402 50.645
2008 2007
Gases Division – Mitarbeiter nach Regionen
Westeuropa 13.515 12.831
Amerika 7.805 8.281
Asien & Osteuropa 11.637 10.536
Südpazifik & Afrika 7.560 6.746
Gesamt (Fortgeführte Aktivitäten) 40.517 38.394
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[33] Vorschlag für die Feststellung des Jahresabschlusses und für die Verwendung des Bilanzgewinns der Linde AG
Es ergibt sich ein Bilanzgewinn der Linde AG in Höhe von 885.937.808,02 EUR (Vj. 864.510.888,31 EUR).
Der nach den Vorschriften des Handelsgesetzbuches und des Aktiengesetzes erstellte Jahresabschluss der
Linde AG wird im Bundesanzeiger veröffentlicht und im elektronischen Bundesanzeiger hinterlegt.
Bilanz der Linde AG – Aktiva
in Mio. € 31.12.2008 31.12.2007
Immaterielle Vermögensgegenstände 51 49
Sachanlagen 377 315
Finanzanlagen 12.804 12.807
Anlagevermögen 13.232 13.171
Vorräte 2.183 2.152
abzüglich erhaltener Anzahlungen auf Bestellungen – 2.183 – 2.152
Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände 714 596
Flüssige Mittel 497 47
Umlaufvermögen 1.211 643
Rechnungsabgrenzungsposten 5 7
bilanzsumme 14.448 13.821
Bilanz der Linde AG – Passiva
in Mio. € 31.12.2008 31.12.2007
Gezeichnetes Kapital 431 426
Bedingtes Kapital 178 Mio. € (Vj. 99 Mio. €)
Kapitalrücklage 5.016 4.903
Gewinnrücklagen 1.328 1.328
Bilanzgewinn 886 864
Eigenkapital 7.661 7.521
Sonderposten mit Rücklageanteil – 16
Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen 792 771
Andere Rückstellungen 851 812
Rückstellungen 1.643 1.583
Verbindlichkeiten 5.144 4.701
bilanzsumme 14.448 13.821
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Gewinn- und Verlustrechnung der Linde AG
in Mio. € 2008 2007 1
Umsatzerlöse 2.681 1.885
Herstellungskosten der zur Erzielung der Umsatzerlöse erbrachten Leistungen 1.978 1.265
Bruttoergebnis vom Umsatz 703 620
Vertriebskosten 292 299
Forschungs- und Entwicklungskosten 143 44
Allgemeine Verwaltungskosten 386 314
Sonstige betriebliche Erträge 788 390
Sonstige betriebliche Aufwendungen 576 249
Ergebnis aus Beteiligungen 286 211
Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge 124 134
davon aus verbundenen Unternehmen 77 Mio. € (Vj. 23 Mio. €)
Abschreibungen auf Finanzanlagen und auf Wertpapiere des Umlaufvermögens 1 1
Zinsen und ähnliche Aufwendungen 288 565
davon aus verbundenen Unternehmen 198 Mio. € (Vj. 221 Mio. €)
Operatives Ergebnis 215 – 117
Sondereinflüsse
Gewinn aus der Veräußerung von Beteiligungen 107 433
Steuern vom Einkommen und Ertrag 18 – 53
Jahresüberschuss 304 369
Einstellungen in Gewinnrücklagen – –
Gewinnvortrag 582 495
bilanzgewinn 886 864
1 Angepasst.
Der Vorstand schlägt dem Aufsichtsrat vor, im Rahmen der Feststellung des Jahresabschlusses anlässlich der
Aufsichtsratssitzung am 13. März 2009 der Hauptversammlung am 15. Mai 2009 den Bilanzgewinn in Höhe
von 885.937.808,02 EUR folgender Gewinnverwendung zur Beschlussfassung vorzuschlagen: Ausschüttung
einer Dividende in Höhe von 1,80 EUR (Vj. 1,70 EUR) je dividendenberechtigte Stückaktie.
Die Ausschüttungssumme beträgt somit bei 168.492.496 (Vj. 166.347.428) dividendenberechtigten Stück-
aktien 303.286.492,80 EUR (Vj. 282.790.627,60 EUR). Der verbleibende Betrag von 582.651.315,22 EUR (Vj.
581.720.260,71 EUR) soll auf neue Rechnung vorgetragen werden.
[34] Billigung des Konzernabschlusses
Der Vorstand der Linde AG hat den Konzernabschluss am 3. März 2009 zur Weitergabe an den Aufsichtsrat
freigegeben. Der Aufsichtsrat hat die Aufgabe, den Konzernabschluss zu prüfen und zu erklären, ob er den
Konzernabschluss billigt.
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[35] Beziehungen zu nahestehenden Unternehmen und Personen
Neben den in den Konzernabschluss einbezogenen Tochterunternehmen steht die Linde AG unmittelbar oder
mittelbar in Ausübung der normalen Geschäftstätigkeit mit einer Vielzahl von verbundenen nicht konsolidier-
ten Tochtergesellschaften, Joint Ventures und assoziierten Gesellschaften in Beziehung. Die Geschäftsbezie-
hungen mit diesen Gesellschaften werden wie unter fremden Dritten abgewickelt. Nahestehende Unterneh-
men, die von der Linde Group beherrscht werden oder auf die von der Linde Group ein maßgeblicher Einfluss
ausgeübt werden kann, sind in der Anteilsbesitzliste – geordnet nach Geschäftsbereichen – verzeichnet.
Die Aufstellung des vollständigen Anteilsbesitzes des Konzerns wird im elektronischen Bundesanzeiger
hinterlegt.
Das Volumen der Transaktionen der Linde Group mit diesen nahestehenden Unternehmen und Personen
ergibt sich wie folgt:
Vom Konzern an nahestehende Unternehmen und Personen erbrachte Leistungen:
Vom Konzern von nahestehenden Unternehmen und Personen bezogene Leistungen:
2008 2007
in Mio. €
Mit nicht konsoli-dierten
Tochterun-ternehmen
Mit assozi-ierten Un-
ternehmen oder Joint Ventures
Mit anderen nahe-
stehenden Unterneh-men oder Personen
Gesamt-summe
Mit nicht konsoli-dierten
Tochterun-ternehmen
Mit assozi-ierten Un-
ternehmen oder Joint Ventures
Mit anderen nahe-
stehenden Unterneh-men oder Personen
Gesamt-summe
Umsatzerlöse aus Engineering-Leistungen – 39 – 39 – 29 – 29
Umsatzerlöse aus dem Ver-kauf von technischen Gasen – 5 – 5 – 1 – 1
Sonstige Umsatzerlöse aus dem Verkauf von Waren (fertig oder unfertig) oder Dienstleistungen – 4 – 4 2 4 – 6
Sonstige Erträge aus dem Verkauf von Immobilien und anderem Anlagevermögen – – – – – 1 – 1
2008 2007
in Mio. €
Mit nicht konsoli-dierten
Tochterun-ternehmen
Mit assozi-ierten Un-
ternehmen oder Joint Ventures
Mit anderen nahe-
stehenden Unterneh-men oder Personen
Gesamt-summe
Mit nicht konsoli-dierten
Tochterun-ternehmen
Mit assozi-ierten Un-
ternehmen oder Joint Ventures
Mit anderen nahe-
stehenden Unterneh-men oder Personen
Gesamt-summe
Von nahestehenden Un-ternehmen oder Personen bezogene technische Gase – 28 7 35 – 25 7 32
Von nahestehenden Unter-nehmen oder Personen bezogene Waren (fertig oder unfertig) oder Dienst-leistungen – – – – 1 12 3 16
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Einige Mitglieder des Aufsichtsrats und des Vorstands sind oder waren im vergangenen Jahr als Aufsichtsrats-
oder Vorstandsmitglied bei anderen Unternehmen tätig. Linde unterhält zu fast allen diesen Unternehmen
gewöhnliche Geschäftsbeziehungen. Der Verkauf von Produkten und Dienstleistungen erfolgt dabei zu Bedin-
gungen wie unter fremden Dritten.
Zum Bilanzstichtag betragen die Forderungen und Verbindlichkeiten gegenüber nahestehenden Unternehmen:
[36] Zusätzliche Informationen hinsichtlich Aufsichtsrat und Vorstand
Aufsichtsrat
Für das Geschäftsjahr 2008 beträgt die Gesamtvergütung des Aufsichtsrats für die Wahrnehmung der Auf-
gaben im Mutterunternehmen und in den Tochterunternehmen einschließlich Umsatzsteuer 2.485.438 EUR
(Vj. 2.506.837 EUR). Davon entfallen 1.109.707 EUR (Vj. 1.259.449 EUR) auf feste und 1.331.700 EUR (Vj.
1.199.788 EUR) auf variable Vergütungen.
In den vergangenen beiden Geschäftsjahren bestanden keine Vorschüsse und Kredite gegenüber Mitglie-
dern des Aufsichtsrats. Ferner haben die Mitglieder des Aufsichtsrats keine Vergütungen oder Vorteile für per-
sönlich erbrachte Leistungen wie Beratungs- oder Vermittlungsleistungen erhalten.
Vorstand
Vergütung des Vorstands
in € 2008 2007
Festvergütungen 3.641.182 4.000.814
Variable Vergütungen 1 8.157.070 9.786.435
Gesamtbarvergütung 1 11.798.252 13.787.249
1 Inklusive 215.245 EUR (Vj. 1.009.600 EUR) Bezüge von Konzerngesellschaften.
Im Rahmen des von der Hauptversammlung beschlossenen Performance-Share-Programme 2007 wurden im
Geschäftsjahr 2008 an die Mitglieder des Vorstands insgesamt 73.891 Bezugsrechte (Vj. 83.726 Bezugsrechte)
mit einem Wert bei Zuteilung von 40,60 EUR (Vj. 37,02 EUR) pro Bezugsrecht, insgesamt also von 2.999.975
EUR (Vj. 3.099.537 EUR), als Teil der Gesamtbezüge gewährt.
31.12.2008 31.12.2007
in Mio. €
Mit nicht konsoli-dierten
Tochterun-ternehmen
Mit assozi-ierten Un-
ternehmen oder Joint Ventures
Mit anderen nahe-
stehenden Unterneh-men oder Personen
Gesamt-summe
Mit nicht konsoli-dierten
Tochterun-ternehmen
Mit assozi-ierten Un-
ternehmen oder Joint Ventures
Mit anderen nahe-
stehenden Unterneh-men oder Personen
Gesamt-summe
Forderungen gegen nahe-stehende Unternehmen und Personen 2 294 1 297 7 296 1 304
Verbindlichkeiten gegen-über nahestehenden Unter-nehmen und Personen – 17 2 19 3 22 3 28
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Im Berichtsjahr und im Vorjahr bestanden keine Vorschüsse oder Kredite an Mitglieder des Vorstands.
Die Gesamtbezüge früherer Mitglieder des Vorstands und ihrer Hinterbliebenen belaufen sich auf 2.604.480 EUR
(Vj. 4.534.599 EUR).
Für laufende Pensionen und Anwartschaften auf Pensionen für frühere Mitglieder des Vorstands und ihre Hin-
terbliebenen besteht eine Rückstellung im Konzernabschluss in Höhe von 33.942.066 EUR (Vj. 35.088.368 EUR).
Im Jahresabschluss der Linde AG sind 37.716.446 EUR zurückgestellt (Vj. 37.648.981 EUR).
Der so genannte „Vergütungsbericht“ stellt die Grundzüge und die Struktur der Vorstands- und Aufsichts-
ratsvergütung dar. Er ist auf den Seiten 022 bis 029 des Geschäftsberichts 2008 als Teil des Konzernlagebe-
richts eingestellt.
[37] Entsprechenserklärung zum Corporate Governance Kodex
Am 13. März 2009 haben Vorstand und Aufsichtsrat der Linde AG die nach § 161 AktG vorgeschriebene Erklä-
rung zu den Empfehlungen des Deutschen Corporate Governance Kodex verabschiedet und den Aktionären
dauerhaft zugänglich gemacht. Die Entsprechenserklärung ist im Internet unter www.linde.de/InvestorRela-
tions/Corporate Governance veröffentlicht.
Nähere Erläuterungen zur Corporate Governance bei Linde sind dem gleichnamigen Kapitel zu entnehmen.
[38] Eventualverbindlichkeiten und sonstige finanzielle Verpflichtungen
Haftungsverhältnisse
in Mio. € 31.12.2008 31.12.2007
Bürgschaften 6 5
Gewährleistungsverträge 16 41
22 46
Rechtsstreitigkeiten
Die Linde AG oder eine ihrer Konzerngesellschaften sind nicht an laufenden oder absehbaren Gerichts- oder
Schiedsverfahren beteiligt, die einen erheblichen Einfluss auf die wirtschaftliche Lage haben könnten oder
innerhalb der letzten zwei Jahre gehabt haben. Für eventuelle finanzielle Belastungen aus anderen Gerichts-
oder Schiedsverfahren sind bei der jeweiligen Konzerngesellschaft in angemessener Höhe Rückstellungen
gebildet worden.
Sonstige finanzielle Verpflichtungen
in Mio. € 31.12.2008 31.12.2007
Verpflichtung aus unkündbaren Operating-Leasingverträgen 526 402
Bestellobligo aus Investitionen 147 74
Übrige – 57
673 533
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Die Summe der künftigen Mindestleasingzahlungen aus unkündbaren Operating-Miet- und Leasingverträgen
setzt sich nach Fälligkeiten wie folgt zusammen:
Beschaffungsleasing
in Mio. € 31.12.2008 31.12.2007
Nominale künftige Mindestleasingzahlungen
fällig innerhalb eines Jahres 108 94
fällig zwischen einem und fünf Jahren 241 194
fällig nach mehr als fünf Jahren 177 114
526 402
Die Mindestleasingzahlungen betreffen gemietete Gebäude, Anlagen sowie Betriebs- und Geschäftsausstat-
tungen (Beschaffungsleasing).
Die Engineering Division schließt regelmäßig mit Konsortialpartnern Verträge zum Bau von schlüsselferti-
gen Industrieanlagen ab, bei denen die Konsortialpartner gegenüber dem Kunden eine gesamtschuldnerische
Haftung über das Gesamtauftragsvolumen übernehmen. Im Innenverhältnis bestehen hier eindeutige Rege-
lungen zur Abgrenzung der Haftungsvolumina. Zurzeit bestehen Aufträge zur Anlagenerrichtung mit einem
unseren Konsortialpartnern zustehenden Auftragsvolumen von insgesamt 1.760 Mio. EUR (Vj. 713 Mio. EUR).
Linde geht derzeit nicht von einer Inanspruchnahme aus der gesamtschuldnerischen Haftung aus und hat
daher keine Eventualverpflichtung aus diesen Verträgen angegeben.
[39] Honorare und Dienstleistungen des Abschlussprüfers
Gesellschaften der Linde Group haben neben der Abschlussprüfung folgende Dienstleistungen des Konzern-
abschlussprüfers KPMG in Anspruch genommen:
2008 2007
in Mio. €Konzern davon
KPMG AG1
Konzern davon KPMG AG1
Abschlussprüfung (einschließlich Auslagen) 12 4 11 4
Sonstige Bestätigungsleistungen 2 1 1 1
Steuerberatung 3 – 2 –
Sonstige Leistungen 1 – 1 –
18 5 15 5
1 KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft und verbundene Unternehmen.
Die Abschlussprüfung betrifft Aufwendungen für die Prüfung des Konzernabschlusses der Linde Group und die
gesetzlich vorgeschriebenen Jahresabschlüsse der Linde AG sowie der in den Konzernabschluss einbezogenen
Tochtergesellschaften.
Sonstige Bestätigungsleistungen betreffen überwiegend die Prüfung der Quartale, die Ausstellung eines
Comfort Letter, Due-Diligence-Leistungen, Bestätigungen hinsichtlich der Einhaltung bestimmter vertraglicher
Vereinbarungen sowie sonstige Prüfungshandlungen.
Die für die Steuerberatung aufgewendeten Beträge beziehen sich insbesondere auf die Erstellung von Steu-
ererklärungen, Verrechnungspreisanalysen, die Beratung von Mitarbeitern, die beruflich außerhalb ihres Hei-
matlandes tätig sind, sowie die steuerliche Beratung bei geplanten oder laufenden Unternehmenstransaktionen.
183Linde Finanzbericht 2008
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[40] Nicht fortgeführte Aktivitäten und langfristig zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte und Veräußerungsgruppen sowie Schulden
Zum 31. Dezember 2007 wurde die Beteiligung an der im Rahmen der BOC-Transaktion erworbenen Tochter-
gesellschaft Gases Industriales de Colombia S. A. („Cryogas S. A.“) (Kolumbien) als „zur Veräußerung gehal-
tene langfristige Vermögenswerte“ ausgewiesen. Die Gesellschaft wurde im zweiten Quartal 2008 veräußert.
Der Entkonsolidierungserfolg wurde in der Spalte „Überleitung“ der Segmentberichterstattung unter den Son-
dereinflüssen gezeigt (siehe hierzu Textziffer [10]).
Darüber hinaus wurden im Geschäftsjahr 2008 keine langfristigen, zur Veräußerung gehaltenen Vermö-
genswerte und Veräußerungsgruppen sowie damit in Zusammenhang stehende Schulden im Konzernabschluss
der Linde Group ausgewiesen. Zum 31. Dezember 2007 wurden die Beteiligung an der Cryogas S. A. (Kolum-
bien) in Höhe von 50 Mio. EUR sowie die Vermögenswerte und Schulden der BOC Edwards Pharmaceutical Sys-
tems (langfristige Vermögenswerte 12 Mio. EUR, kurzfristige Vermögenswerte 32 Mio. EUR, Rückstellungen
2 Mio. EUR, kurzfristige Verbindlichkeiten 40 Mio. EUR) als zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte und
Schulden ausgewiesen.
Die Auswirkung der Klassifizierung des Komponentengeschäfts von BOC Edwards als nicht fortzuführende Akti-
vitäten ist in der folgenden Tabelle dargestellt:
Nicht fortgeführte Aktivitäten
2008 2007
in Mio. € BOC Edwards BOC Edwards
Umsatz – 364
Kosten der umgesetzten Leistungen – 262
Bruttoergebnis vom Umsatz – 102
Sonstige Erträge und Aufwendungen – – 84
Sondereinflüsse – 5
Finanzerträge – –
Finanzaufwendungen – 2
Ertragsteuern – 4
Ergebnis nach Steuern – 17
davon Anteile anderer Gesellschafter – –
Operativer Cash Flow – – 25
Investiver Cash Flow – – 15
184 Linde Finanzbericht 2008
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[41] Überleitung zu finanziellen Kennzahlen
Zur Herstellung einer besseren Vergleichbarkeit werden im Folgenden die für die Linde Group relevanten
Kennzahlen um die Einflüsse der Kaufpreisallokation gem. IFRS 3 aus der Akquisition von BOC bzw. den Akqui-
sitionen, die in direktem Zusammenhang mit der BOC-Transaktion stehen, bereinigt.
Angepasste Finanzkennzahlen
31.12.2008 31.12.2007
in Mio. €Wie berichtet „Non GAAP“-
AnpassungenFinanzielle
KennzahlenWie berichtet „Non GAAP“-
AnpassungenFinanzielle
Kennzahlen
Umsatz 12.663 – 12.663 12.306 – 12.306
Kosten der umgesetzten Leistung – 8.649 209 – 8.440 – 8.276 277 – 7.999
Bruttoergebnis vom Umsatz 4.014 209 4.223 4.030 277 4.307
Forschungs-, Entwicklungs-, Vertriebs- und Verwaltungskosten – 2.934 162 – 2.772 – 3.035 169 – 2.866
Sonstige betriebliche Erträge und Aufwendungen 192 – 192 77 – 77
Ergebnis aus assoziierten Unternehmen 60 – 60 73 – 73
Sondereinflüsse 59 – 59 – 607 – 607 –
EBIT 1.391 312 1.703 1.752 – 161 1.591
Finanzergebnis – 385 – – 385 – 377 – – 377
Ertragsteuern – 230 – 112 – 342 – 379 23 – 356
Ergebnis nach Steuern der fortgeführten Aktivitäten 776 200 976 996 – 138 858
Ergebnis nach Steuern der nicht fortgeführten Aktivitäten – – – 17 – 17
Ergebnis nach Steuern Konzern 776 200 976 1.013 – 138 875
davon Anteile Fremder 59 – 59 61 – 61
davon Anteile der Aktionäre der Linde AG 717 200 917 952 – 138 814
Eigenkapital inkl. Minderheiten 8.249 – 1.133 7.116 9.210 – 1.332 7.878
+ Finanzschulden 7.445 – 7.445 7.330 – 7.330
+ Verbindlichkeiten aus Finanzdienstleistungen 34 – 34 36 – 36
./. Forderungen aus Finanzdienstleistungen 746 – 746 860 – 860
./. Flüssige Mittel und Wertpapiere 1.022 – 1.022 903 – 903
Saldo Finanzschulden 5.711 – 5.711 5.603 – 5.603
Nettopensionsverpflichtungen 681 – 681 403 – 403
Eingesetztes Kapital 14.641 – 1.133 13.508 15.216 – 1.332 13.884
Ergebnis je Aktie in € 4,27 – 5,46 5,87 – 5,02
Ergebnis je Aktie in € – voll verwässert 4,24 – 5,42 5,70 – 4,88
Return on Capital Employed (ROCE) in % 9,3 – 12,4 10,4 – 10,3
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[42] Wesentliche Konzerngesellschaften und Berichtseinheiten
Die Aufstellung des vollständigen Anteilsbesitzes entsprechend den Vorgaben des § 313 Abs. 2 Ziffer 4 HGB
wird im elektronischen Bundesanzeiger hinterlegt.
In den Konzernabschluss einbezogene Unternehmen (gem. IAS 27)
Sitz Land Anteil Konzern
Linde Engineering Middle East LLC Abu Dhabi ARE 49,001
Grupo Linde Gas Argentina S. A. Buenos Aires ARG 100,00
FLEXIHIRE PTY LIMITED Rockhampton AUS 100,00
BOC AUSTRALIA PTY LIMITED North Ryde AUS 100,00
BOC LIMITED (Australia) North Ryde AUS 100,00
BOC AIP (A Limited Partnership) North Ryde AUS 100,00
SOUTH PACIFIC WELDING GROUP PTY LIMITED North Ryde AUS 100,00
AUSCOM HOLDINGS PTY LIMITED Milsons Point AUS 100,00
Linde Gas GmbH Stadl-Paura AUT 100,00
BOC BANGLADESH LIMITED Dhaka BGD 60,00
PRIESTLEY COMPANY LIMITED Hamilton BMU 100,00
THE HYDROGEN COMPANY OF PARAGUANA LIMITED Hamilton BMU 100,00
Linde Gases Ltda. Barueri BRA 100,00
BOTSWANA OXYGEN COMPANY (PTY) LIMITED Gaborone BWA 100,00
LINDE CANADA LIMITED Mississauga CAN 100,00
Linde Holding AG Luzern CHE 100,00
Linde Kryotechnik AG Pfungen CHE 100,00
PanGas AG Dagmersellen CHE 100,00
BOC DE CHILE S. A. Santiago CHL 100,00
AGA S. A., Santiago de Chile Santiago CHL 100,00
Linde Engineering (Hangzhou) Co. Ltd. Hangzhou CHN 75,00
Linde Engineering (Dalian) Co. Ltd. Dalian CHN 56,00
Linde Gas Xiamen Ltd. Xiamen City CHN 100,00
Linde Electronics & Specialty Gases (Suzhou) Co Ltd. Suzhou CHN 100,00
Linde Gas (Ningbo) Ltd. Ningbo CHN 100,00
BOC GASES (TIANJIN) COMPANY LIMITED Tianjin CHN 100,00
BOC GASES (SUZHOU) COMPANY LIMITED Suzhou CHN 100,00
BOC (CHINA) HOLDINGS COMPANY LIMITED Schanghai CHN 100,00
BOCLH INDUSTRIAL GASES (SONGJIANG) COMPANY LIMITED Schanghai CHN 100,00
AGA FANO, Fabrica Nacional de Oxigeno S. A. Bogota COL 100,00
Linde Gas a. s. Prag CZE 100,00
Linde Sokolovska s. r. o. Prag CZE 100,00
Commercium Immobilien- und Beteiligungs-GmbH München DEU 100,00
Selas-Linde GmbH Pullach DEU 100,00
Linde-KCA-Dresden GmbH Dresden DEU 100,00
1 Angewandte Konsolidierungsmethode abweichend von der Beteiligungsquote aufgrund vertraglicher Regelung.
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In den Konzernabschluss einbezogene Unternehmen (gem. IAS 27)
Sitz Land Anteil Konzern
Linde Gas Produktionsgesellschaft mbH & Co. KG Pullach DEU 100,00
Linde Nippon Sanso GmbH & Co. KG Pullach DEU 51,00
Linde Semicon GmbH & Co. KG Pullach DEU 100,00
Linde Gas Therapeutics GmbH Unterschleißheim DEU 100,00
AGA Holding GmbH Pullach DEU 100,00
AGA A/S Kopenhagen DNK 100,00
Linde Gas Algerie S. p. A. Alger DZA 65,99
AGA S. A., Quito/Ecuador Quito ECU 100,00
Abello Linde, S. A. Barcelona ESP 74,79
Oy AGA ab Espoo FIN 100,00
Linde Holdings SAS Lyon FRA 100,00
Linde Gas S. A. Saint-Priest FRA 93,01
THE BOC GROUP SAS Hésingue FRA 100,00
CRYOSTAR SAS Hésingue FRA 100,00
AGA Medical S. A. Rueil Malmaison FRA 99,97
LINDE UK HOLDINGS LIMITED Guildford GBR 100,00
BOC INVESTMENTS NO. 5 Guildford GBR 100,00
BOC INVESTMENTS NO. 3 LIMITED Guildford GBR 100,00
BOC HOLLAND FINANCE Guildford GBR 100,00
Linde Overseas Finance Guildford GBR 100,00
Linde Overseas Finance No. 2 Limited Guildford GBR 100,00
BOC DUTCH FINANCE Guildford GBR 100,00
BOC IRELAND FINANCE Guildford GBR 100,00
BOC AMERICA HOLDINGS Guildford GBR 100,00
BOC CHILE HOLDINGS LIMITED Guildford GBR 100,00
BOC INVESTMENT HOLDINGS LIMITED Guildford GBR 100,00
BOC INVESTMENTS (LUXEMBOURG) LIMITED Guildford GBR 100,00
BOC INVESTMENTS NO. 1 LIMITED Guildford GBR 100,00
BOC INVESTMENTS NO. 7 Guildford GBR 100,00
BOC INVESTMENTS NO. 4 Guildford GBR 100,00
BOC JAPAN Guildford GBR 100,00
BOC JAPAN HOLDINGS LIMITED Guildford GBR 100,00
BOC KOREA HOLDINGS LIMITED Guildford GBR 100,00
BOC LUXEMBOURG FINANCE Guildford GBR 100,00
BOC OVERSEAS FINANCE LIMITED Guildford GBR 100,00
BOC OVERSEAS FINANCE NO. 2 LIMITED Guildford GBR 100,00
HANDIGAS LIMITED Guildford GBR 100,00
INDONESIA POWER HOLDINGS LIMITED Guildford GBR 100,00
BOC NETHERLANDS FINANCE Guildford GBR 100,00
BOC NETHERLANDS HOLDINGS LIMITED Guildford GBR 100,00
187Linde Finanzbericht 2008
KonzernAnhAng – Sonstige Angaben
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In den Konzernabschluss einbezogene Unternehmen (gem. IAS 27)
Sitz Land Anteil Konzern
GIST LIMITED Guildford GBR 100,00
BOC HELEX Guildford GBR 100,00
BOC HOLDINGS Guildford GBR 100,00
THE BOC GROUP LIMITED Guildford GBR 100,00
BOC LIMITED Guildford GBR 100,00
BOC NO. 1 LIMITED St. Peter Port GGY 100,00
Linde Hellas E. P. E. Athens GRC 99,97
Linde Gas (H.K.) Limited Hong Kong HKG 100,00
BRITISH OXYGEN (HONG KONG) LIMITED Hong Kong HKG 100,00
HONG KONG OXYGEN & ACETYLENE COMPANY LIMITED Kowloon HKG 100,00
Linde Gaz Magyarorszag Zrt. Repcelak HUN 100,00
P T GRESIK GASES INDONESIA Jakarta IDN 97,27
BOC INDIA LIMITED Kolkata IND 89,48
PRIESTLEY DUBLIN REINSURANCE COMPANY LIMITED Dublin IRL 100,00
BOC GASES IRELAND HOLDINGS LIMITED Dublin IRL 100,00
BOC (TRADING) LIMITED Dublin IRL 100,00
BOC INVESTMENTS IRELAND Dublin IRL 100,00
BOC GASES IRELAND LIMITED Dublin IRL 100,00
ISAGA h. f. Reykjavic ISL 100,00
Linde Gas Italia S. r. l. Arluno ITA 100,00
LINDE MEDICALE S. r. l. Rom ITA 100,00
BOC PREFERENCE LIMITED St. Helier JEY 100,00
BOC AUSTRALIAN FINANCE LIMITED St. Helier JEY 100,00
BOC JAPAN LTD (aka NIPPON BOC KK) Tokio JPN 98,51
BOC KENYA LIMITED Nairobi KEN 65,38
Linde Korea Co., Ltd. Pohang KOR 100,00
LINDE-RE S. A. Munsbach LUX 100,00
MALAYSIAN OXYGEN BERHAD Selangor MYS 100,00
MOX-LINDE GASES SDN. BHD. Selangor MYS 100,00
IGL (PTY) LIMITED Windhoek NAM 100,00
Linde Holdings Netherlands B. V. Schiedam NLD 100,00
Linde Finance B. V. Amsterdam NLD 100,00
Naamloze Vennootschap Linde Gas Benelux Schiedam NLD 100,00
Linde Gas Benelux B. V. Schiedam NLD 100,00
Hoek Loos Deelnemingen B. V. Schiedam NLD 100,00
Hoek Loos Holding B. V. Schiedam NLD 100,00
Linde Homecare Benelux B. V. Nuland NLD 100,00
Linde Gas Therapeutics Benelux B. V. Eindhoven NLD 100,00
BOC EUROPE HOLDINGS B. V. Dongen NLD 100,00
THE BOC GROUP B. V. Dongen NLD 100,00
188 Linde Finanzbericht 2008
KONZERNANHANG – Sonstige Angaben
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In den Konzernabschluss einbezogene Unternehmen (gem. IAS 27)
Sitz Land Anteil Konzern
AGA International B. V. Amsterdam NLD 100,00
AGA A. S. Oslo NOR 100,00
BOC LIMITED (New Zealand) Auckland NZL 100,00
BOC NEW ZEALAND HOLDINGS LIMITED Auckland NZL 100,00
BOC PAKISTAN LIMITED Karachi PAK 59,96
BOC (PHILS) HOLDINGS INC Mandaluyong City PHL 100,00
CONSOLIDATED INDUSTRIAL GASES INC Pasig City PHL 100,00
BOC PAPUA NEW GUINEA PTY LIMITED Lae PNG 74,00
LINDE GAZ POLSKA Spolka z o. o. Krakow POL 99,97
LINDE SOGAS, LDA Lissabon PRT 100,00
LINDE GAZ ROMANIA S. R. L. Timis ROU 100,00
OJSC „Linde Gas Rus“ Balashika RUS 99,78
OOO „Linde Gas Production Rus“ Balashika RUS 100,00
Cryostar Singapore Pte Ltd Singapur SGP 100,00
Linde Gas Singapore Pte. Ltd. Singapur SGP 100,00
LINDE GAS ASIA PTE LIMITED Singapur SGP 100,00
Linde Gas k. s. Bratislava SVK 100,00
Linde Gas Holding Sweden AB Lidingö SWE 100,00
BOC INTRESSENTER AB Helsingborg SWE 100,00
Fred Butler Sweden Aktiebolag Lidingö SWE 100,00
AGA Aktiebolag Lidingö SWE 100,00
KTPV (THAILAND) LIMITED Bangkok THA 100,00
SKTY (THAILAND) LIMITED Suanluang, Bangkok THA 100,00
MIG PRODUCTION COMPANY LIMITED Bangplee THA 53,58
THAI INDUSTRIAL GASES PUBLIC COMPANY LIMITED Bangplee THA 99,72
TIG AIR CHEMICALS LIMITED Bangplee THA 98,67
TIG HyCO LIMITED Bangplee THA 100,00
Linde Gaz A. S. Istanbul TUR 100,00
ASIA UNION ELECTRONIC CHEMICAL CORPORATION Taipei TWN 99,32
BOC LIENHWA INDUSTRIAL GASES COMPANY LIMITED Taipei TWN 50,001
UNITED INDUSTRIAL GASES COMPANY LIMITED Hsin Chu TWN 54,98
OJSC „Linde Gaz Ukraina“ Dnipropetrovsk UKR 99,68
AGA S. A., Montevideo/Uruguay Montevideo URY 100,00
Linde Holdings, LLC Wilmington USA 100,00
VN Corporation, Wilmington Wilmington USA 100,00
Selas Fluid Processing Corporation Blue Bell USA 100,00
Linde Process Plants, Inc. Tulsa USA 100,00
1 Angewandte Konsolidierungsmethode abweichend von der Beteiligungsquote aufgrund vertraglicher Regelung.
189Linde Finanzbericht 2008
KONZERNANHANG – Sonstige Angaben
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In den Konzernabschluss einbezogene Unternehmen (gem. IAS 27)
Sitz Land Anteil Konzern
Linde Gas LLC La Porte USA 100,00
BOC, LLC Wilmington USA 100,00
Linde Global Helium, Inc. Wilmington USA 100,00
Linde Merchant Production, Inc. Wilmington USA 100,00
Linde Transport, Inc. Nashville USA 100,00
Linde Gas North America LLC Wilmington USA 100,00
Linde North America, Inc. Wilmington USA 100,00
Spectra Gases, Inc. Branchburg USA 100,00
Linde, Inc. (a Delaware Corporation) Wilmington USA 100,00
LINDE HOLDINGS NORTH AMERICA, LLC Murray Hill USA 100,00
AGA Gas C. A. Santa Fe Norte VEN 100,00
BOC LIENHWA (BVI) HOLDING COMPANY LIMITED Tortola VGB 99,75
AFRICAN OXYGEN LIMITED Johannesburg ZAF 60,47
AFROX AFRICAN INVESTMENTS (PTY) LIMITED Johannesburg ZAF 100,00
Isas Trust Johannesburg ZAF 100,00
At equity bewertete Beteiligungen (gem. IAS 28 bzw. IAS 31 nach der Equity-Methode einbezogen)
Sitz Land Anteil Konzern
Adnoc Linde Industrial Gases Co. Limited (Elixier) Abu Dhabi ARE 49,00
Shanghai HuaLin Industrial Gases Co. Ltd. Schanghai CHN 50,00
BOC TISCO GASES COMPANY LIMITED Tayiuan City, Shanxi Province CHN 50,00
MAANSHAN BOC-MA STEEL GASES COMPANY LIMITED (aka BMG)
City of Maanshan, Manhui Province CHN 50,00
NANJING BOC-YPC GASES COMPANY LIMITED (aka BYG) Nanjing CHN 50,00
BOC-SPC GASES COMPANY LIMITED (AKA BSG) Schanghai CHN 50,00
ZIBO BOC-QILU GASES COMPANY LIMITED Zibo, Shandong, Linzi District CHN 50,00
GUANGKONG INDUSTRIAL GASES COMPANY LIMITED Guangzhou CHN 50,00
GUANGZHOU PEARL RIVER INDUSTRIAL GASES COMPANY LIMITED Guangzhou CHN 50,00
HELISON PRODUCTION S. p. A. Skikda DZA 51,001
Helison Marketing Limited St. Helier GBR 51,001
COMPANIA DE NITROGENO DE CANTARELL, S. A. DE C. V. Santa Fe MEX 65,001
TLF Tjeldbergoddens Luftgassfabrik DA Trondheim NOR 37,82
EAST COAST OXYGEN COMPANY Bethlehem USA 50,00
CLIFFSIDE REFINERS, LP Wilmington USA 26,74
1 Angewandte Konsolidierungsmethode abweichend von der Beteiligungsquote aufgrund vertraglicher Regelung.
190 Linde Finanzbericht 2008
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[43] Ereignisse nach dem Bilanzstichtag
Vollzug der Akquisition von SIGAS
Am 13. Mai 2008 hatte die Linde Group 51 Prozent der Anteile an dem saudi-arabischen Industriegaseunter-
nehmen SIGAS (Saudi Industrial Gases Co. Ltd.) zu einem Kaufpreis von 62 Mio. EUR erworben. Der Vollzug der
Transaktion war verbunden mit der Zustimmung durch die zuständigen saudi-arabischen Aufsichtsbehörden.
Diese Zustimmung ist nunmehr am 17. Januar 2009 erfolgt und ab diesem Zeitpunkt wird SIGAS in den Kon-
zernabschluss der Linde Group einbezogen.
Das Familienunternehmen SIGAS ist das zweitgrößte Industriegaseunternehmen in Saudi-Arabien und hat
im Geschäftsjahr 2007 mit rund 400 Mitarbeitern einen Umsatz von annähernd 28 Mio. EUR erzielt.
Darüber hinaus sind für die Linde Group nach dem Abschluss des Geschäftsjahres 2008 bis zum 3. März 2009
für den Konzernabschluss keine wesentlichen Ereignisse von besonderer Bedeutung eingetreten.
191Linde Finanzbericht 2008
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Der Vorstand der Linde AG ist verantwortlich für die Aufstellung, die Vollständigkeit und die Richtigkeit des
Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts sowie für die weiteren im Geschäftsbericht gegebenen
Informationen.
Der Konzernabschluss wurde unter Anwendung der International Financial Reporting Standards (IFRS), wie
sie in der Europäischen Union anzuwenden sind, aufgestellt. Der Konzernlagebericht enthält eine Analyse der
Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns sowie darüber hinausgehende Erläuterungen, die nach den
Vorschriften des deutschen Handelsgesetzbuches zu geben sind.
Unsere effizienten internen Steuerungs- und Kontrollsysteme sowie der Einsatz konzernweit einheitlicher
Richtlinien stellen die Zuverlässigkeit dieser Daten sicher. Wir haben jeweils von den Verantwortlichen der
Geschäftsbereiche sowie den Geschäftsführern der Gesellschaften eine Bestätigung über die Ordnungsmä-
ßigkeit der an die Unternehmenszentrale berichteten Finanzdaten sowie über die Funktionsfähigkeit entspre-
chender Kontrollsysteme erhalten.
Die Einhaltung der Richtlinien sowie die Zuverlässigkeit und Funktionsfähigkeit der Kontrollsysteme werden
kontinuierlich von der Internen Revision konzernweit geprüft.
Unser für die Linde Group eingerichtetes Risikomanagementsystem stellt entsprechend den Anforderungen
des Aktienrechts sicher, dass Entwicklungen, die den Fortbestand der Linde Group gefährden könnten, recht-
zeitig erkannt werden und gegebenenfalls Gegenmaßnahmen ergriffen werden können.
Die KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft (vormals KPMG Deutsche Treuhand-Gesellschaft Aktienge-
sellschaft Wirtschaftsprüfungsgesellschaft) hat entsprechend dem Beschluss der Hauptversammlung den unter
Anwendung der International Financial Reporting Standards aufgestellten Konzernabschluss und den Konzern-
lagebericht geprüft und den uneingeschränkten Bestätigungsvermerk erteilt.
Der Konzernabschluss, der Konzernlagebericht und der Prüfungsbericht werden in der Bilanzsitzung des
Aufsichtsrats in Anwesenheit des Abschlussprüfers eingehend erörtert. Der Bericht des Aufsichtsrats wird auf
das Ergebnis der Prüfung durch den Aufsichtsrat eingehen.
München, 3. März 2009
Prof. Dr.-Ing. Wolfgang Reitzle Georg Denoke
Vorsitzender des Vorstands Mitglied des Vorstands
der Linde AG der Linde AG
Dr.-Ing. Aldo Belloni J. Kent Masters
Mitglied des Vorstands Mitglied des Vorstands
der Linde AG der Linde AG
Erklärung des Vorstands
192 Linde Finanzbericht 2008
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KONZERNANHANG – Erklärung des Vorstands
Wir haben den von der Linde Aktiengesellschaft aufgestellten Konzernabschluss – bestehend aus Bilanz,
Gewinn- und Verlustrechnung, Aufstellung der erfassten Erträge und Aufwendungen, Kapitalflussrechnung und
Anhang – sowie den Konzernlagebericht für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2008 geprüft.
Die Aufstellung von Konzernabschluss und Konzernlagebericht nach den International Financial Reporting
Standards (IFRS), wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315a Abs. 1 HGB anzuwen-
denden handelsrechtlichen Vorschriften liegt in der Verantwortung des Vorstands der Gesellschaft. Unsere
Aufgabe ist es, auf der Grundlage der von uns durchgeführten Prüfung eine Beurteilung über den Konzernab-
schluss und den Konzernlagebericht abzugeben.
Wir haben unsere Konzernabschlussprüfung nach § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirt-
schaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung sowie ergän-
zend unter Beachtung der International Standards on Auditing (ISA) vorgenommen. Danach ist die Prüfung so
zu planen und durchzuführen, dass Unrichtigkeiten und Verstöße, die sich auf die Darstellung des durch den
Konzernabschluss unter Beachtung der anzuwendenden Rechnungslegungsvorschriften und durch den Kon-
zernlagebericht vermittelten Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage wesentlich auswirken, mit hinrei-
chender Sicherheit erkannt werden. Bei der Festlegung der Prüfungshandlungen werden die Kenntnisse über
die Geschäftstätigkeit und über das wirtschaftliche und rechtliche Umfeld des Konzerns sowie die Erwartun-
gen über mögliche Fehler berücksichtigt. Im Rahmen der Prüfung werden die Wirksamkeit des rechnungsle-
gungsbezogenen internen Kontrollsystems sowie Nachweise für die Angaben in Konzernabschluss und Kon-
zernlagebericht überwiegend auf der Basis von Stichproben beurteilt. Die Prüfung umfasst die Beurteilung
der Jahresabschlüsse der in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen, der Abgrenzung des Konso-
lidierungskreises, der angewandten Bilanzierungs- und Konsolidierungsgrundsätze und der wesentlichen Ein-
schätzungen des Vorstands sowie die Würdigung der Gesamtdarstellung des Konzernabschlusses und des Kon-
zernlageberichts. Wir sind der Auffassung, dass unsere Prüfung eine hinreichend sichere Grundlage für unsere
Beurteilung bildet.
Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt.
Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse entspricht der Konzern-
abschluss den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315a Abs. 1 HGB anzu-
wendenden handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung dieser Vorschriften ein den tat-
sächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns. Der
Konzernlagebericht steht in Einklang mit dem Konzernabschluss, vermittelt insgesamt ein zutreffendes Bild
von der Lage des Konzerns und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.
München, 3. März 2009
KPMG AG
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft
(vormals KPMG Deutsche Treuhand-Gesellschaft Aktiengesellschaft
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft)
Prof. Dr. Rolf Nonnenmacher Günter Nunnenkamp
Wirtschaftsprüfer Wirtschaftsprüfer
Bestätigung des Abschlussprüfers
193Linde Finanzbericht 2008
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KONZERNANHANG – Bestätigung des Abschlussprüfers
Weitere Angaben
Weitere AnGAben
195 Mitgliedschaften in anderen Kontroll-
gremien
195 Mandate des Aufsichtsrats
197 Mandate des Vorstands
198 Versicherung der gesetzlichen Vertreter
200 Führungsorganisation
202 Jahresrückblick
204 Impressum und Kontakt
U2 FinAnZKALenDer
U2 FÜnFJAhresÜbersiCht
U2 GLossAr
194 Linde Finanzbericht 2008
WEITERE ANGABEN
Aufsichtsrat
Die Mitglieder des Aufsichtsrats der Linde Aktiengesellschaft
haben Mitgliedschaften in folgenden gesetzlich zu bildenden
Aufsichtsräten und vergleichbaren in- und ausländischen Kont-
rollgremien:
Dr. rer. pol. Manfred Schneider
Vorsitzender des Aufsichtsrats der Linde AG
3 Externe Mandate:
Bayer AG (Vorsitzender)
Daimler AG
RWE AG
TUI AG
Hans-Dieter Katte
stellv. Vorsitzender des Aufsichtsrats der Linde AG,
Vorsitzender des Betriebsrats des Betriebs Pullach
der Engineering Division der Linde AG
Michael Diekmann
weiterer stellv. Vorsitzender des Aufsichtsrats der Linde AG,
Vorsitzender des Vorstands der Allianz SE
3 Externe Mandate:
BASF SE
Siemens AG
3 Konzernmandate:
Allianz Deutschland AG (Vorsitzender)
Allianz Global Investors AG (Vorsitzender)
Dresdner Bank AG (Vorsitzender) (bis 12. Januar 2009)
3 Konzernmandate:
Allianz S. p. A.
(Vizepräsident des Verwaltungsrats)
Assurances Générales de France
(Vizepräsident des Verwaltungsrats)
Dr. jur. Gerhard Beiten
Rechtsanwalt
Dr. rer. pol. Clemens Börsig
Vorsitzender des Aufsichtsrats der Deutsche Bank AG
3 Externe Mandate:
Bayer AG
Daimler AG
Deutsche Bank AG (Vorsitzender)
3 Externe Mandate:
Emerson Electric Company (Mitglied des Board of Directors)
(seit 3. Februar 2009)
Gernot Hahl
Vorsitzender des Betriebsrats des Betriebs Worms
der Gases Division der Linde AG
Dipl.-Soziologe Thilo Kämmerer
Gewerkschaftssekretär beim Vorstand der IG Metall Frankfurt
3 Externe Mandate:
KION GROUP GmbH
KION Holding 1 GmbH
Matthew F. C. Miau
(seit 3. Juni 2008)
Chairman der MiTAC-SYNNEX Group
3 Externe Mandate:
BOC Lienhwa Industrial Gases Co. Ltd.
(Mitglied des Board of Directors)
3 Konzernmandate:
Mitac Technology Corporation
(Mitglied des Board of Directors)
Synnex Corporation (Mitglied des Board of Directors)
Mitgliedschaften in anderen Kontrollgremien
3 Mitgliedschaft in anderen gesetzlich zu bildenden Aufsichtsräten.
3 Mitgliedschaft in vergleichbaren in- und ausländischen Kontrollgremien.
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WEITERE ANGABEN – Mitgliedschaften in anderen Kontrollgremien
Aufsichtsrat
Klaus-Peter Müller
Vorsitzender des Aufsichtsrats der Commerzbank AG
3 Externe Mandate:
Commerzbank AG (Vorsitzender)
Dresdner Bank AG (Vorsitzender) (seit 12. Januar 2009)
Fraport AG
Fresenius SE
Steigenberger Hotels AG
3 Externe Mandate:
Assicurazioni Generali S.p.A.
(Mitglied des Verwaltungsrats)
KfW Kreditanstalt für Wiederaufbau
(Mitglied des Verwaltungsrats)
Liquiditäts-Konsortialbank GmbH
(Mitglied des Verwaltungsrats)
Parker Hannifin Corporation
(Mitglied des Board of Directors)
Jens Riedel
Vorsitzender des Betriebsrats des Betriebs Leuna der
Gases Division der Linde AG
Xaver Schmidt
(seit 8. September 2008)
Vorstandssekretär der IG Bergbau, Chemie, Energie, Hannover
Dipl.-Kfm. Josef Schregle
Leiter Finanzen und Controlling der Engineering Division
der Linde AG
Im Geschäftsjahr 2008 ausgeschiedene Mitglieder des Aufsichtsrats:
(Die Angaben beziehen sich auf das Datum des Ausscheidens)
Dr. rer. oec. Karl-Hermann Baumann
(bis 3. Juni 2008)
ehemaliger Vorsitzender des Aufsichtsrats der Siemens AG
3 Externe Mandate:
Bayer Schering Pharma AG
Dipl.-Ing. Siegried Friebel
(bis 3. Juni 2008)
Vorsitzende des Betriebsrats der Linde-KCA-Dresden GmbH
Dipl.-Wirtsch.-Ing. Gerhard Full
(bis 3. Juni 2008)
ehemaliger Vorsitzender des Vorstands der Linde AG
Josef Schuhbeck
(bis 3. Juni 2008)
Vorsitzender des Betriebsrats des Betriebs Schalchen
der Engineering Division der Linde AG
Prof. Dr. jur. Jürgen Strube
(bis 3. Juni 2008)
Vorsitzender des Aufsichtsrats der BASF SE
3 Externe Mandate:
Allianz Deutschland AG
BASF SE (Vorsitzender)
Bayerische Motorenwerke Aktiengesellschaft
Bertelsmann AG
Fuchs Petrolub AG (Vorsitzender)
Hapag-Lloyd AG
Wilfried Woller
(bis 31. August 2008)
Mitglied des geschäftsführenden Hauptvorstands,
Vorstandsbereich 5, der IG Bergbau, Chemie, Energie 1
3 Mitgliedschaft in anderen gesetzlich zu bildenden Aufsichtsräten.
3 Mitgliedschaft in vergleichbaren in- und ausländischen Kontrollgremien.
1 Bis 31. Juli 2008.
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WEITERE ANGABEN – Mitgliedschaften in anderen Kontrollgremien
Vorstand
Die Mitglieder des Vorstands der Linde Aktiengesellschaft haben
neben einzelnen Kontrollfunktionen in Konzern- und Beteili-
gungsgesellschaften Mitgliedschaften in folgenden gesetzlich zu
bildenden Aufsichtsräten und vergleichbaren in- und ausländi-
schen Kontrollgremien:
Prof. Dr.-Ing. Wolfgang Reitzle
Vorsitzender des Vorstands
3 Externe Mandate:
Deutsche Telekom AG
KION GROUP GmbH
KION Holding 1 GmbH
Dr.-Ing. Aldo Belloni
Mitglied des Vorstands
Georg Denoke
Mitglied des Vorstands
J. Kent Masters
Mitglied des Vorstands
3 Externe Mandate:
Rockwood Holdings, Inc., USA
(Mitglied des Board of Directors)
3 Konzernmandate:
African Oxygen Limited, Südafrika
(Vorsitzender des Board of Directors)
3 Mitgliedschaft in anderen gesetzlich zu bildenden Aufsichtsräten.
3 Mitgliedschaft in vergleichbaren in- und ausländischen Kontrollgremien.
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WEITERE ANGABEN – Mitgliedschaften in anderen Kontrollgremien
Versicherung der gesetzlichen Vertreter
Wir versichern nach bestem Wissen, dass gemäß den anzuwendenden Rechnungslegungsgrundsätzen für
die Berichterstattung der Konzernabschluss ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der
Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt und im Konzernlagebericht der Geschäftsver-
lauf einschließlich des Geschäftsergebnisses und die Lage des Konzerns so dargestellt sind, dass ein den
tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild vermittelt wird, sowie die wesentlichen Chancen und Risi-
ken der voraussichtlichen Entwicklung des Konzerns beschrieben sind.
München, 3. März 2009
Prof. Dr.-Ing. Wolfgang Reitzle Georg Denoke
Vorsitzender des Vorstands Mitglied des Vorstands
der Linde AG der Linde AG
Dr.-Ing. Aldo Belloni J. Kent Masters
Mitglied des Vorstands Mitglied des Vorstands
der Linde AG der Linde AG
198 Linde Finanzbericht 2008
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WEITERE ANGABEN – Versicherung der gesetzlichen Vertreter
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WEITERE ANGABEN – Versicherung der gesetzlichen Vertreter
Vorstand Regionale/Operative Zuständigkeiten Global- und Zentralfunktionen
Prof. Dr.-Ing. Wolfgang Reitzle, Vorsitzender Gist, Nicht-Kerngeschäfte
Innovationsmanagement, Kommunikation & Investor Relations, Organisation & Informa-tik, Personal, Recht, Revision, SHEQ (Safety, Health, Environment, Quality), Six Sigma, Unternehmensentwicklung
Dr.-Ing. Aldo Belloni Operative Segmente Westeuropa und Asien & Osteuropa, Global Business Unit Tonnage (On-site), Business Area Electronics (Elektronik-gase), Engineering Division
J. Kent Masters
Operative Segmente Amerika und Südpazi-fik & Afrika, Global Business Unit Healthcare, Business Area Merchant & Packaged Gases (Flüssig- und Flaschengase)
Georg Denoke Beschaffung, Bilanzen, Controlling, Finanzen, Investitionen, Mergers & Acquisitions, Growth & Performance, Risikomanagement, Steuern
Divisionen
Gases Division Engineering Division Gist
Organisation, siehe Tabelle unten Werner Schwarzmeier, Sprecher Martin Gwynn
Dr. Markus Raab
Dr. Bruno Ziegler
Dr. Samir Serhan
Gases Division
Operatives Segment Westeuropa
Operatives Segment Amerika
Operatives Segment Asien & Osteuropa
Operatives Segment Südpazifik & Afrika
RBU1 Kontinental- & NordeuropaPeter Stocks
RBU NordamerikaPat Murphy
RBU Greater ChinaSteven Fang
RBU SüdpazifikColin Isaac
RBU Großbritannien & IrlandMike Huggon
RBU SüdamerikaClemis Miki
RBU Süd- & OstasienSanjiv Lamba
RBU AfrikaTjaart Kruger
RBU Osteuropa & Naher OstenDr. Hans-Hermann Kremer
Asien Joint Venture ManagementPeter Owen
Global Business Units (GBUs) und Business Areas (BAs)
GBU Tonnage (On-site)Dr. Rainer Schlicher
GBU HealthcareDr. Walter Koppensteiner
BA Electronics (Elektronikgase)Noel Leeson
BA Merchant & Packaged Gases (Flüssig- und Flaschengase)Alan Watkins
1 RBU: Regional Business Unit.
Führungsorganisation (Stand: 31. Dezember 2008)
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WEITERE ANGABEN – Führungsorganisation
Global- und Zentralfunktionen
Beschaffung Christoph Clausen
Bilanzen Björn Schneider
Controlling, Investitionen Jürgen Nowicki
Finanzen Erhard Wehlen
Growth & Performance Mark Motter
Innovationsmanagement Dr. Andreas Opfermann
Kommunikation & Investor Relations Dr. Harry Roegner
Mergers & Acquisitions Jens Lühring
Organisation & Informatik Ronald Geiger
Personal Werner Boekels
Recht Dr. Christian Rau
Revision Thomas Müller
Risikomanagement Peter Petz
SHEQ Phil Graham
Six Sigma Hanns-Jürgen Nick
Steuern Michael Weißberg
Unternehmensentwicklung Dr. Christian Wojczewski
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WEITERE ANGABEN – Führungsorganisation
Januar
Die Linde Group schließt mit dem Stahlhersteller Corus, der zu
Tata Steel gehört, einen langfristigen Liefervertrag für Indus-
triegase. Zu dieser Vereinbarung zählt der Bau einer neuen Luft -
zerlegungs-Anlage am Corus-Standort in Scunthorpe (North
Lincolnshire, Großbritannien) für rund 80 Mio. EUR. Die neue Luft-
zerlegungs-Anlage wird Mitte 2010 in Betrieb gehen und ein
höheres Stahlproduktionsvolumen ermöglichen.
Februar
Linde erhält von BASF den Auftrag zum Bau einer großen Was-
serstoff-Anlage für den Standort Ludwigshafen (Deutschland).
Linde übernimmt neben dem Basic- und Detail-Engineering und
der Materialbeschaffung auch die Montage und Inbetriebnahme
der schlüsselfertigen Wasserstoff-Anlage, die Mitte September
2009 den Betrieb aufnehmen wird. Nachdem Linde bereits in der
Vergangenheit Anlagen zur Herstellung von Sauerstoff und Ethy-
len am Standort Ludwigshafen realisiert hat, ist dies die erste
Wasserstoff-Anlage, die Linde für BASF liefert.
März
Linde Nippon Sanso (LNS), ein Unternehmen der Linde Group,
schließt mit der Malibu GmbH & Co. KG in Bielefeld (Deutsch-
land) einen Exklusivvertrag über die Lieferung sämtlicher Gase,
die zur Herstellung von Photovoltaikmodulen benötigt wer-
den. Der Langzeitvertrag umfasst die direkte Belieferung mit
Stickstoff (N2), Wasserstoff (H2), Silan (SiH4), Stickstofftrifluorid
(NF3), Argon (Ar) und Helium (He). Darüber hinaus rufen Linde
und Malibu ein gemeinsames Entwicklungsprogramm für neuar-
tige Gasetechnologien ins Leben, das zur Verbesserung des Wir-
kungsgrades der Solarzellen, des Anlagendurchsatzes in der Pro-
duktion sowie der Rentabilität beitragen soll. Malibu ist ein Joint
Venture des Energiekonzerns E.ON und Schüco, einem der welt-
weit größten Anbieter von Gebäudehüllensystemen.
April
Die Linde Group schließt mit dem weltweit größten Stahlprodu-
zenten ArcelorMittal einen langfristigen Versorgungsvertrag für
technische Gase. Die Vereinbarung umfasst den Bau einer neuen
Luftzerlegungs-Anlage am ArcelorMittal-Standort Galati in Rumä-
nien sowie die Modernisierung dort vorhandener Anlagen. Das
Investitionsvolumen beträgt mehr als 100 Mio. EUR.
Linde und das US-Unternehmen Waste Management Inc. ver-
einbaren im Rahmen eines Joint Ventures in Livermore (Kalifor-
nien, USA) den Bau der weltweit größten Anlage zur Umwandlung
von Deponiegas in umweltfreundliches Biogas. Das verflüssigte
Biogas kommt als Kraftstoff für 300 Müllfahrzeuge von Waste
Management in Kalifornien zum Einsatz. Das Investitionsvolumen
beträgt 15 Mio. USD. Linde ist für das Engineering der Anlage
sowie die Säuberung und anschließende Verflüssigung des Depo-
niegases verantwortlich.
Mai
Linde verkauft seine kolumbianische Tochtergesellschaft Cryogas
S. A. zu einem Enterprise Value von umgerechnet 90 Mio. EUR an
das chilenische Industriegaseunternehmen Indura S. A. Der Ver-
kauf war eine kartellrechtliche Auflage der kolumbianischen Auf-
sichtsbehörden für die Akquisition der BOC Group. Cryogas S. A.
hatte im Geschäftsjahr 2007 mit rund 400 Mitarbeitern einen
Umsatz von umgerechnet 49 Mio. EUR erzielt.
Ferner veräußert Linde die MAPAG Valves GmbH in Horgau bei
Augsburg (Deutschland) zu einem Enterprise Value von 36 Mio.
EUR an den Technologiekonzern Metso (Finnland). Mit dem Ver-
kauf dieser Randaktivität konzentriert sich die Engineering Divi-
sion noch stärker auf ihre Kernkompetenzen. Das Unternehmen
beschäftigt rund 100 Mitarbeiter und erzielte im Geschäftsjahr
2007 einen Umsatz von circa 31 Mio. EUR.
Die Süd-Chemie AG, ein weltweit führender Katalysatoren-
und Adsorbentienhersteller, und Linde vereinbaren eine exklu-
sive Zusammenarbeit zur Entwicklung und Vermarktung von
An lagen für die Produktion von Biokraftstoffen der zweiten Gene-
ration. Dabei sollen Kraftstoffe wie Ethanol biotechnologisch aus
zellulosehaltigen Pflanzenbestandteilen, wie etwa Weizen- und
Maisstroh, Gräsern oder Holz, gewonnen werden.
Linde und die Abu Dhabi National Oil Company (ADNOC)
ver einbaren, über ihr Gemeinschaftsunternehmen Elixier zwei
große Luftzerlegungs-Anlagen in Abu Dhabi (Vereinigte Arabi-
sche Emirate) zu errichten. Die Gesamtinvestition beträgt rund
800 Mio. USD. Die neuen Anlagen werden ab Ende 2010 an das
lokale Versorgungs- und Pipeline-Netzwerk angeschlossen und
stellen Stickstoff zur Erdgasförderung bereit. Der staatliche Erd-
ölkonzern ADNOC hält 51 Prozent und Linde 49 Prozent der An -
teile des Joint Ventures Elixier, das im Dezember 2007 gegrün-
det wurde.
Linde erwirbt 51 Prozent der Anteile an dem saudi-arabischen
Industriegaseunternehmen SIGAS (Saudi Industrial Gas Co. Ltd.).
Das Familienunternehmen SIGAS ist das zweitgrößte Industriega-
seunternehmen in Saudi-Arabien und erzielte im Geschäftsjahr
2007 einen Umsatz von annähernd 28 Mio. EUR.
Juni
Der Mineralölkonzern Total weiht die erste Wasserstofftankstelle
Belgiens in Brüssel ein. Die Technologie zur Speicherung des
tiefkalten, flüssigen Wasserstoffs sowie das Betankungssystem
wurden von Linde entwickelt. Linde treibt die Weiterentwick-
lung der Wasserstofftechnologie seit Jahren voran. Nahezu alle
weltweit existierenden Tankstellen mit Flüssigwasserstoff wur-
den mit Betankungstechnik von Linde ausgerüstet.
Juli
Linde wird durch die Ratingagentur oekom research als beson-
ders nachhaltig wirtschaftendes Unternehmen eingestuft. oekom
research bewertet in ihrem Corporate Responsibility Rating die
Jahresrückblick
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Aktivitäten im Bereich Nachhaltigkeit von weltweit rund 1.000
börsennotierten Unternehmen. Linde erzielt erstmals mit der
Gesamtnote B – den Investmentstatus Prime und zählt damit zu
den bestplatzierten Unternehmen seiner Branche. Mit dieser
Bewertung qualifizieren sich Linde Aktien für ein Investment aus
ökologischer und sozialer Sicht.
August
Linde eröffnet in Hamburg im Rahmen der Zemships-Initiative
die weltweit erste Wasserstofftankstelle für Brennstoffzellen-
Passagierschiffe. Zemships ist ein von der EU unterstütztes Pro-
jekt zur Förderung von Wasserstoff als Treibstoff für Schiffe. Die
Zemships-Tankstelle versorgt das so genannte Zero Emission Ship
mit gasförmigem Wasserstoff. Das weltweit erste mit Wasser-
stoffbrennstoffzellen betriebene Fahrgastschiff kann bis zu 100
Passagiere auf Alster und Elbe befördern. Die komplette Tank-
stelle wurde von Linde geplant und gebaut.
September
Zum ersten Mal werden Protonen in dem unterirdischen Ring des
Large Hadron Collider (LHC) des CERN (siehe Glossar) bei Genf
in der Schweiz nahezu auf Lichtgeschwindigkeit beschleunigt.
Dabei erleben auch die dort installierten Linde Kälteanlagen ihre
Premiere. Das Heliumkältesystem wurde von der Linde Tochter-
gesellschaft Linde Kryotechnik AG mit Sitz in Pfungen (Schweiz)
konstruiert, gebaut und installiert.
Linde gründet mit der SINOPEC Fujian Petrochemical Com-
pany Limited (FPCL), einem Tochterunternehmen der China Pet-
roleum & Chemical Corporation (SINOPEC), ein Joint Venture zur
langfristigen Industriegaseversorgung von Kunden in der südost-
chinesischen Provinz Fujian. Die Kooperation ist mit Investitionen
von rund 100 Mio. EUR verbunden. Beide Partner, FPCL und Linde
Gas (Hongkong) Limited, eine hundertprozentige Linde Tochter-
gesellschaft, halten an dem neuen Joint Venture jeweils 50 Pro-
zent.
Die Linde Group und die Vattenfall Europe Technology Re -
search GmbH, ein Tochterunternehmen des Energiekonzerns
Vattenfall, vereinbaren eine umfassende Technologiepartner-
schaft zur Kohlendioxidabtrennung in Kohlekraftwerken. Ziel der
Kooperation ist es, das so genannte Oxyfuel-Verbrennungsver-
fahren für Braun- und Steinkohle zu erproben und die Technik
zur späteren Anwendung in Großkraftwerken zu entwickeln. Die
Untersuchungen werden an der Forschungsanlage für ein Koh-
lekraftwerk mit Kohlendioxidabscheidung in Schwarze Pumpe in
der Lausitz (Brandenburg, Deutschland) durchgeführt. Für dieses
Pilotkraftwerk hat Linde eine Luftzerlegungs- und eine Kohlendi-
oxidverflüssigungs-Anlage errichtet. Linde unterstützt Vattenfall
im Rahmen der Technologiepartnerschaft mit einer umfangrei-
chen wissenschaftlich-technischen Begleitung während der ers-
ten Versuchsphase bis Ende 2011.
Oktober
Linde erwirbt die restlichen 50 Prozent der Anteile am australi-
schen LPG-Unternehmen Elgas, Sydney, zum Preis von umgerech-
net rund 126 Mio. EUR. Elgas wurde 1984 als ein 50/50-Joint-
Venture zwischen BOC Limited, einer Tochtergesellschaft der
Linde Group, und AGL Energy (AGL) gegründet. Elgas ist der füh-
rende Händler von LPG (Liquefied Petroleum Gas = Flüssiggas) in
Australien und betreibt in Port Botany, Sydney, das landesweit
größte LPG-Lager. Das Unternehmen erzielte im Geschäftsjahr
2007 einen Umsatz von umgerechnet 255 Mio. EUR.
Linde schließt zwei neue Verträge zur On-site-Gaseversor-
gung der Unternehmen Ningbo Iron & Steel Co. Ltd. und Hanwha
Chemical Corporation (HCC) im ostchinesischen Ningbo ab. Im
Zuge der Vereinbarungen errichtet Linde eine weitere Luftzerle-
gungs-Anlage und investiert hierfür rund 17 Mio. EUR. Die neue
Anlage soll das Stahlwerk von Ningbo Steel im Stadtbezirk Beilun
ab Mitte 2009 mit Sauerstoff versorgen.
The Linde Group unterzeichnet mit dem ungarischen Chemie-
unternehmen BorsodChem Zrt. einen weiteren Vertrag zur lang-
fristigen On-site-Versorgung mit Industriegasen. Im Zuge der
Vereinbarung wird Linde am Standort von BorsodChem in Kazinc-
barcika im Nordosten Ungarns eine neue Luftzerlegungs-Anlage
errichten und hierfür rund 26 Mio. EUR investieren. Die Inbetrieb-
nahme der neuen Luftzerlegungs-Anlage ist für November 2010
geplant. Zusammen mit dieser neuen Investition betreibt Linde
für BorsodChem am Standort Kazincbarcika zwei Luftzerlegungs-
Anlagen zur Herstellung von Luftgasen sowie drei so genannte
Steamreformer zur Produktion von gasförmigem Wasserstoff und
Kohlenmonoxid. Die Gesamt investitionen von Linde belaufen
sich an diesem Standort damit auf über 200 Mio. EUR.
November
Linde gelingt es, in China drei Großaufträge mit Kunden aus der
Photovoltaikindustrie abzuschließen. Linde deckt damit mehr
als 50 Prozent des im Berichtsjahr äußerst wachstumsstarken
Gasemarktes für Dünnschicht-Photovoltaikzellen in China ab und
festigt seine Position als weltweit größter Lieferant von Flüs-
sig- und Spezialgasen für diese Branche. Vertragspartner unserer
Tochtergesellschaft Linde LienHwa sind die Firmen Tianwei Bao-
ding, Hangzhou Amplesum und ENN Solar.
Dezember
Linde und sein Konsortialpartner Samsung Engineering (Südko-
rea) erhalten den Auftrag für den schlüsselfertigen Bau einer
Ethylen-Anlage in Dahej (Indien). Auftraggeber ist das indische
Unternehmen OPAL, eine Tochterfirma der staatlichen ONGC
(Oil and Natural Gas Corporation Ltd.). Der Gesamtwert des Auf-
trags beträgt umgerechnet etwa 1,03 Mrd. EUR. Davon entfallen
350 Mio. EUR auf Linde. Die Anlage wird die größte dieser Art in
Indien und eine der größten Ethylen-Anlagen weltweit sein.
203Linde Finanzbericht 2008
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WEITERE ANGABEN – Jahresrückblick
Impressum
Herausgeber
Linde AG
Klosterhofstraße 1
80331 München
Gestaltung
Peter Schmidt Group, Hamburg
Texte
Linde AG
Fotografie
Andreas Pohlmann, München
Produktion, Satz und Lithografie
Brand Implementation GmbH, Hamburg
Druck
Offsetdruck Raff, Riederich
Kontakt
Linde AG
Klosterhofstraße 1
80331 München
Telefon 089.35757-01
Telefax 089.35757-1075
www.linde.com
Kommunikation
Telefon 089.35757-1321
Telefax 089.35757-1398
E-Mail [email protected]
Investor Relations
Telefon 089.35757-1321
Telefax 089.35757-1398
E-Mail [email protected]
Das Linde Annual, der Finanzbericht des Linde Konzerns und der
Jahresabschluss der Linde AG liegen in deutscher und englischer
Sprache vor und sind zudem im Internet unter www.linde.com
als Download bereitgestellt. Unter derselben Adresse bieten
wir Ihnen darüber hinaus eine interaktive Online-Version des
Geschäftsberichts, der aus dem Finanzbericht des Linde Kon-
zerns und dem Annual besteht.
Zusätzliches Informationsmaterial über Linde schicken wir Ihnen
auf Anfrage gerne kostenlos zu.
Impressum
Umschlag Innenseite:
Fünfjahresübersicht und Glossar.
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WEITERE ANGABEN – Impressum
Finanzkalender
Bilanzpressekonferenz
16. März 2009
Linde AG, Carl von Linde Haus, München
Analystenkonferenz
16. März 2009
Linde AG, Carl von Linde Haus, München
Zwischenbericht
Januar bis März 2009
5. Mai 2009
Hauptversammlung 2009
15. Mai 2009, 10.00 Uhr
Internationales Congress Center München
Auszahlung der Dividende
18. Mai 2009
Zwischenbericht
Januar bis Juni 2009
3. August 2009
Herbstpressekonferenz
2. November 2009
Carl von Linde Haus, München
Zwischenbericht
Januar bis September 2009
2. November 2009
Hauptversammlung 2010
4. Mai 2010, 10.00 Uhr
Internationales Congress Center München
Zukunftsbezogene AussagenDieser Geschäftsbericht enthält zukunftsbezogene Aussagen, die
auf aktuellen Einschätzungen des Managements über künftige Ent-
wicklungen beruhen. Diese Aussagen sind nicht als Garantien dafür
zu verstehen, dass sich diese Erwartungen auch als richtig erwei-
sen. Die zukünftige Entwicklung sowie die vom Linde Konzern und
seinen verbundenen Unternehmen tatsächlich erreichten Ergeb-
nisse sind abhängig von einer Reihe von Risiken und Unsicher-
heiten und können daher wesentlich von den zukunftsbezogenen
Aussagen ab weichen. Eine Aktualisierung der zukunftsbezogenen
Aussagen ist weder geplant noch übernimmt Linde hierzu eine
gesonderte Verpflichtung.
Finanzkalender
Fünfjahresübersicht
2004 2005 2006 2007 2008
Umsatz Mio. € 9.421 9.511 8.113 12.306 12.663
Inland % 21,4 20,1 14,6 10,2 10,5
Ausland % 78,6 79,9 85,4 89,8 89,5
Ergebnis
Operatives Ergebnis 1 Mio. € 1.541 1.705 1.586 2.424 2.555
EBIT 2 Mio. € 785 953 989 1.591 1.703
Ergebnis vor Ertragsteuern (EBT) Mio. € 518 808 363 1.375 1.006
Ergebnis nach Steuern – Anteil der Aktionäre der Linde AG Mio. € 266 514 1.838 952 717
Ergebnis je Aktie (Fortgeführte Aktivitäten) 3 € 2,23 4,30 1,45 5,77 4,27
Dividende Mio. € 149 168 241 283 303
Dividende je Aktie € 1,25 1,40 1,50 1,70 1,80
Anzahl Aktien (jeweils zum 31.12.) Tsd. St. 119.327 119.864 160.736 166.347 168.492
Vermögensstruktur
Immaterielle, materielle und finanzielle Vermögenswerte Mio. € 7.675 7.832 20.182 19.247 18.155
Vorräte Mio. € 942 1.050 980 1.062 986
Forderungen LuL 4 Mio. € 1.668 2.125 2.504 2.470 2.387
Liquide Mittel und Wertpapiere Mio. € 567 911 663 903 1.022
Übrige Aktiva Mio. € 739 700 3.589 1.273 1.274
Gesamtvermögen Mio. € 11.591 12.618 27.918 24.955 23.824
Kapitalstruktur
Eigenkapital Mio. € 4.081 4.473 8.225 9.210 8.249
Rückstellungen Mio. € 2.124 2.598 3.437 2.874 2.724
Finanzschulden Mio. € 2.535 2.416 10.596 7.330 7.445
Übrige Passiva Mio. € 2.851 3.131 5.660 5.541 5.406
Gesamtkapital Mio. € 11.591 12.618 27.918 24.955 23.824
Kapitalflussrechnung
Cash Flow aus betrieblicher Tätigkeit (Fortgeführte Aktivitäten) Mio. € 1.249 1.501 848 1.767 1.876
Mitarbeiter zum Stichtag 41.383 42.229 51.038 50.485 51.908
Inland % 35,4 34,6 14,1 14,1 14,7
Ausland % 64,6 65,4 85,9 85,9 85,3
Kennziffern
Investitionen (ohne Finanzanlagen) Mio. € 735 864 776 1.035 1.470
Eigenkapitalquote % 35,2 35,4 29,5 36,9 34,6
Kapitalrendite (ROCE) % 10,8 13,7 11,4 10,3 12,4
EBIT-Umsatzrendite 2 % 8,2 10,0 12,2 12,9 13,4
Cash Flow aus betrieblicher Tätigkeit in % des Umsatzes % 13,3 15,8 10,5 14,4 14,8
1 EBITDA vor Sondereinflüssen inklusive des anteiligen Ergebnisses aus assoziierten Unternehmen und Joint Ventures.
2 EBIT vor Sondereinflüssen und Abschreibungen auf im Zuge der Kaufpreisallokation aufgedeckte stille Reserven.
3 Bezogen auf den gewichteten Durchschnitt der Anzahl der Aktien.
4 Inkl. Forderungen aus Finanzdienstleistungen.
Glossar
CERNEuropäische Organisation für Kernforschung (Conseil Européen pour la Recherche Nucléaire). Die Großforschungseinrichtung in der Nähe von Genf in der Schweiz ist vor allem für ihren Teil-chenbeschleuniger bekannt. Der Large Hadron Collider (LHC), mit 1.700 Magneten der welt-weit größte Teilchenbeschleuniger, hat einen Umfang von 27 Kilometern.
Commercial Paper ProgrammeKapitalmarktprogramm für kurzfristige Schuld-verschreibungen am Kapitalmarkt.
Defined benefit-PläneLeistungsorientierte Pensionspläne. Dabei wird die von einem Unternehmen/Arbeitgeber zuge-sagte Leistung abhängig von einem oder meh-reren Faktoren wie etwa Alter, Dienstzeiten oder Gehalt des Arbeitnehmers definiert. Folg-lich werden das biometrische Risiko und das Anlagerisiko vom Unternehmen getragen.
Defined contribution-PläneBeitragsorientierte Pensionspläne. Dabei ist die rechtliche oder faktische Verpflichtung eines Unternehmens/Arbeitgebers auf einen verein-barten Beitrag an eine externe Einheit (z. B. Ver-sicherungsunternehmen) begrenzt. Damit rich-tet sich die Höhe der Leistung nach der Höhe der Beiträge, die das Unternehmen und ggf. auch dessen Arbeitnehmer an die externe Ein-heit gezahlt haben, einschließlich der Erträge aus der Anlage dieser Beiträge. Folglich werden das biometrische Risiko und das Anlagerisiko vom Arbeitnehmer getragen.
Detail EngineeringFachbegriff aus dem Großanlagenbau. Nach dem Basic Engineering folgt das Detail Engi-neering, bei dem unsere Anlagen an die jewei-ligen Kundenanforderungen angepasst werden: Dazu gehören das Planen und Spezifizieren der Maschinen und Apparate sowie die Installation der elektrischen und regeltechnischen Ausrü-stungen sowie Systeme.
EBITDA (operatives Ergebnis)Abkürzung für „Earnings before Interest, Tax, Amortisation and Depreciation“. Bei Linde: Ergeb-nis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte und Sachanla-gen sowie inklusive Ergebnisse aus assoziier-ten Unternehmen und Joint Ventures, exklusive Finanzierungskosten für Pensionsverpflichtungen.
Enhanced Gas & Oil Recovery (EGR/EOR)Tertiärförderung von Erdgas und Erdöl zur bes-seren Nutzung der verbliebenen Reserven in einem Erdgas- oder Erdölfeld durch Dampf, Che-mikalien oder Flutung mit Gas, zum Beispiel Stickstoff.
EthancrackerVerfahren der Dampfspaltung in der Petroche-mie. Durch thermisches Cracken werden Koh-lenwasserstoffe (Ethan) unter Zuführung von Wasserdampf in ungesättigte Kohlenwasser-stoffe umgewandelt. Diese dienen als Rohstoffe für Kunststoffe, Lacke, Lösungs- oder Pflanzen-schutzmittel.
Heavy Fuel OilSchweröl ist ein Kraftstoff – vor allem für Schiffs-dieselmotoren und Ölheizungen (Bunkeröl und schweres Heizöl) –, der als Rückstand bei der Erdölverarbeitung entsteht.
HyCO-AnlagenSammelbegriff für Anlagen zur Produktion von Wasserstoff, Kohlenmonoxid und Synthesegas. Zu den HyCO-Anlagen zählen im Wesentlichen Steamreformer, Partial-Oxidations-Anlagen und Methanol-Cracker.
Katalytischer AbbauDie katalytische Abgasreinigung kommt sowohl in industriellen Großanlagen als auch in jedem modernen PKW zum Einsatz. Der Vorteil ist der vergleichsweise geringe Energieaufwand, der für die chemische Reaktion der Abgasreinigung notwendig ist.
Key Performance Indicators (KPIs)Betriebliche Kennzahlen, mit denen der Fort-schritt bzw. der Erfüllungsgrad von Zielset-zungen oder kritischen Erfolgsfaktoren inner-halb einer Organisation gemessen und/oder ermittelt werden kann.
LNGLiquefied Natural Gas. Verflüssigtes Erdgas, das aufgrund seiner großen Energiedichte, des kon-stanten Brennwerts und der hohen Reinheit als zukunftsträchtiger Kraftstoff gilt.
Oxyfuel-VerfahrenVerbrennungsprozess, bei dem besonders hohe Flammentemperaturen erreicht werden kön-nen. Das Verfahren ist sowohl für gasförmige als auch für flüssige und feste Brennstoffe anwend-bar. Dabei wird der Brennstoff mit reinem Sau-erstoff verbrannt. Das Oxyfuel-Verfahren eignet sich auch als Grundlage für Kraftwerksprozesse, die eine Abscheidung und damit Sequestrierung des bei der Verbrennung entstandenen Kohlen-dioxids (CO2) erlauben.
Rectisol®-AnlageBei der Herstellung von Synthesegasen mittels partieller Oxidation von Schweröl und Kohle wird der so genannte Linde Rectisol®-Prozess immer häufiger eingesetzt. Dieses Verfahren ist eine physikalische Sauergaswäsche, die ein organi- sches Lösungsmittel (typischerweise Methanol)
bei tiefen Temperaturen verwendet. Auf diese Weise werden im Wesentlichen Schwefelwas-serstoff und Kohlendioxid aus dem Synthesegas entfernt.
Rote BiotechnologieAuch medizinische Biotechnologie genannt. Beschäftigt sich mit bio- und gentechnolo-gischen Verfahren zur Heilung von Krankheiten wie Krebs sowie mit der Regeneration von zer-störtem Gewebe (Tissue Engineering). Biotech-nologische Verfahren in der Diagnose sollen außerdem schnell und zuverlässig Krankheiten und genetische Defekte aufspüren.
SchlaftherapieWirksame, nicht invasive Methode zur Behandlung krankhafter Schlafstörungen wie der obstruktiven Schlafapnoe (OSAS). Die häufigste und wirkungs-vollste Behandlungsform der Schlafapnoe ist die kontinuierliche nasale Überdruckbeatmung. Ein kontinuierlicher positiver Luftstrom, der über eine Nasenmaske verabreicht wird, hält dabei die Atemwege offen und verhindert Atemstillstände.
SteamreformerSteamreformer sind Anlagen zur Herstellung von Synthesegas, einer Mischung aus Kohlenmonoxid (CO) und Wasserstoff (H2). Bei diesem Verfahren werden bevorzugt leichte Kohlenwasserstoffe wie etwa Erdgas durch Vermischung mit heißem Wasserdampf auf katalytischem Weg zu CO und H2 umgesetzt. Das CO wird dann in einem wei-teren Verfahrensschritt mit dem Wasserdampf zu Kohlendioxid (CO2) umgesetzt, wobei weiterer Wasserstoff gewonnen wird. Dieses Gasege-misch wird anschließend einer Reinigung unter-zogen, in der das CO2 und andere unerwünschte Bestandteile entfernt werden.
TreasuryDas Treasury stellt die Versorgung des Unterneh-mens mit liquiden Mitteln und Kapital sicher. Es legt Liquiditätsüberschüsse an, grenzt finanzielle Risiken ein und optimiert Kosten und Erträge aus Finanztransaktionen.
WaferAls Wafer (engl. „Waffel“ oder „Oblate“) wird in der Halbleiter- und Photovoltaikindustrie sowie der Mi kromechanik die kreisrunde oder qua-dratische, circa einen Millimeter dicke Scheibe bezeichnet, auf der elektronische Bauelemente, mikromechanische Bauelemente oder photoelek-trische Beschichtungen hergestellt werden.
WährungsswapsTausch von Kapitalbeträgen, die auf unterschied-liche Währungen lauten.
Herausgeber
Linde AG
Klosterhofstraße 1
80331 München
Telefon 089.35757-01
Telefax 089.35757-1075
www.linde.com