ImmobilienbriefSTUTTGARTAusgabe 79 www.immobilienbrief-stuttgart.de 05.04.2011
Liebe Leser !Meister der Kommunikation sind die Stuttgarter Rathausoberen wirklich nicht. Jetzt, nachdem
SIM beschlossen wurde und das Kind damit im Brunnen liegt, kündigte Oberbürgermeister Schuster an,
mit der Immobilienwirtschaft in Kontakt treten und die zweijährige Testphase
nutzen zu wollen.
Nicht zum ersten Mal fragen wir: Warum jetzt erst? Warum wurde die
Beschlussvorlage ohne Einbindung der Betroffenen und ohne Nutzung von
deren Sachverstand im stillen Kämmerlein ausgearbeitet? In Hamburg erle-ben wir derzeit, wie es auch geht. Wie Politik gemacht wird, die die Menschen mitnimmt. Der neue Erste Bürgermeister Olaf Scholz forderte in
seiner Regierungserklärung, dass bald wieder 6000 Wohnungen in Hamburg
gebaut werden, davon 2000 geförderte Mietwohnungen. „Der Senat wird deshalb der Immobilienwirtschaft einen ‚Pakt für das Wohnen’ anbie-ten, in dem wir gemeinsam unsere Erwartungen und Ziele festlegen
und in dem wir uns auch darüber einigen, wie wir sie erreichen“, führte Scholz aus. Davon können wir in Stuttgart nur träumen!
Der regionale Beauftragte des Zentralen Immobilien-Ausschusses (ZIA) nahm den Ball sofort auf, begrüßte
die Regierungserklärung und erklärte die Bereitschaft zum Dialog. Das hätte der IWS Immobilienwirtschaft
Stuttgart auch getan. Doch in Stuttgart wurde nicht gefragt, weder vom OB noch vom Baubürger-meister Matthias Hahn, sondern konfrontiert. Ein Armutszeugnis!
Konfrontiert wird die Immobilienbranche im Lande sicherlich mit neuen Rahmenbedin-gungen durch die grün-rote Regierung. Stich-
worte sind energetische Sanierung, Schaffung von
Sozialwohnungen und Erhöhung der Grund-erwerbsteuer. Wir haben für Sie die Wahlpro-
gramme gelesen und uns Gedanken gemacht.
Verheißungsvoll verlief das erste Quartal am Stuttgarter Büro- und Investmentmarkt. Vermietungs- und Transaktionsvolumen haben spürbar zuge-
legt, sogar die Mieten steigen leicht. Hoffen wir, dass dieser Aufwärtstrend uns durch das Jahr trägt.
Die Hoffnung stirbt bekanntermaßen zuletzt. Hoffen wir also auch, dass SIM bald korrigiert wird, dass die positiven Gesetzesinitiativen der neuen Landesregierung überwiegen – und dass uns das schöne Frühjahrswetter erhalten bleibt. Bei blauem Himmel lässt sich das grün-rote Don-nerwetter leichter ertragen.
Hoffnungs- und erwartungsvoll grüßt
Ihr
Frank Peter Unterreiner – Herausgeber
Inhaltsverzeichnis
Seite 2SIM verabschiedet• Neue Regeln für Investoren
• OB begrüßt
Verwaltungsvorlage
• Änderungsanträge von
Grünen und SPD verabschiedet
• In Kürze: die neuen Fakten
Seite 3Rems-Murr-Klinikum• Richtfest für 600 Betten
Seite 5Büromiet- und Investmentmarkt• Frühjahrsbelebung
in Stuttgart
• 37 500 m2 vermietet
• 70 Millionen Euro
Transaktionsvolumen
• AOK mit 20 Millionen Euro
größter Deal
• Mietpreise steigen
Seite 7Was beschließt die neue Mehrheit?• Wahlprogramme von
Grünen und SPD
• Auf was sich die Immobilien-
branche einrichten muss
• Höhere Grunderwerbsteuer?
Seite 10„PS-Kultur“ ergänzt Meilenwerk• Activ-Group investiert wieder
• Ferrari, Maserati und Harley-
Davidson kommen
Seite 12Schweizerbau Backnang• Reiß & Co. feiert Einweihung
• Alle Läden vermietet
Foto
: Act
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Mobile und immobile Schätze auf dem Flugfeld
ImmobilienbriefSTUTTGART Ausgabe 79 05.04.2011 Seite 2
STANDORT
Überangebot an WohnungenZumindest rein rechnerisch gibt es
in Stuttgart erstmals ein Überange-
bot an Wohnungen. Dies erklärte
die Stadtverwaltung auf eine An-
frage der CDU-Gemeinderatsfrak-
tion. Demnach stehen 286 568
Haushalten 289 114 Wohnungen
gegenüber, was rechnerisch einem
Überschuss von 2546 Einheiten
entspricht. Interessant: Noch 2009
ermittelten die Statistiker einen
Fehlbestand von 4967 Woh-
nungen. Die Zahl der Haushalte
hat innerhalb eines Jahres stark ab-
genommen. 1992 betrug der Fehl-
bestand noch 24 862 Wohnungen.
Den künftigen Wohnungsbedarf
beziffert die Stadt auf rund 1300
Einheiten pro Jahr.
PROJEKTE
Quartier am Mailänder PlatzECE, Strabag und Bayerische
Hausbau suchen für das „Quar-
tier am Mailänder Platz“, so lau-
tete bislang der Arbeitstitel, einen
endgültigen Namen. Bis 15. Mai
können unter www.quartier-
mailaender-platz.de Namensvor-
schläge eingereicht werden. Un-
ter allen Einsendern werden zehn
Geldpreise zu je 500 Euro verlost.
Kärcher erweitertDer Reinigungsgerätehersteller
Alfred Kärcher investiert rund
31 Millionen Euro in die Erwei-
terung seines Logistikzentrums
in Obersontheim bei Schwäbisch
Hall, meldet Thomas Daily. Jüngst
wurde der erste Spatenstich für
den Neubau gesetzt, der über
20 000 m² und 23 000 Paletten-
plätze verfügen wird. Darüber
hinaus wurde im benachbarten
Werk Bühlertal mit dem Bau einer
10 000 m² großen Produktions-
und Lagerhalle begonnen. Das
Investitionsvolumen dafür liegt
bei 7,5 Millionen Euro. Die beste-
hende Fertigungshalle wurde im
vergangenen Jahr um 9000 m²
vergrößert.
SIM, das Stuttgarter Innenentwicklungsmodell, ist verabschiedet
Für (manche) Investitionen gelten neue SpielregelnSIM ist beschlossen. Wie erwartet hat der Gemeinderat das Stuttgarter Innenentwicklungs- modell mit 31 zu 30 Stimmen, also mit denkbar knapper Mehrheit, verabschiedet. SÖS und die Linken stellten sogar einen Antrag, die Quoten für den Wohnungsanteil und geförderten Wohnraum zu erhöhen. Dies zumindest wurde abgelehnt.
Grüne, SPD, SÖS und Linke begrüßten SIM und stimmten dafür. CDU, FDP, Freie Wähler und Republika-
ner lehnten es ab. Erstaunlich war die Haltung des OB: „Wir sollten es in der Gesamtabwägung beschließen“, meinte er im Vorfeld, enthielt sich aber später der Stimme. SIM sei im Grundsatz richtig,
er gehe davon aus, dass es diesbezüglich keinen Dissens gebe. Der OB, das erklärte sein Sprecher auf unsere Nachfrage, findet das von der Verwaltung erarbeitete Konzept gut und lehnt nur die ergänzenden Anträge von Grünen und SPD ab. Anders als sein Stellvertreter Michael Föll, der sich bei
anderer Gelegenheit gegen SIM generell aussprach.
OB Schuster findet die Verwaltungsvorlage zu SIM gut
Abgestimmt wurde im Gemeinderat über die von der Verwaltung erstellte Beschlussvorlage (Immobilien-
brief Stuttgart Nr. 74) sowie über Änderungsanträge der Fraktionen. Angenommen wurde der Änderungs-
antrag von Grünen und SPD (Immobilienbrief Stuttgart Nr. 76 und 78).
Schuster verwies auf einen Brief des IWS Immobilienwirtschaft Stuttgart, den unter anderem er und jedes Gemeinderatsmitglied erhielten und in dem der Branchenverband das Ziel begrüßt, den
Weg jedoch ablehnt, sich daher gegen SIM ausspricht und anbietet, gemeinsam eine zielführende Lösung
zu entwickeln.
„Ich sehe es nicht so kritisch wie die Immobilienbranche“, sagte der OB. Ihm sei wichtig, dass SIM nicht dogmatisch, sondern pragmatisch angewendet werde. „Deswegen gibt es auch eine Öff-
nungsklausel.“ Besonders wichtig ist Schuster die zweijährige Pilotphase, während der mit SIM Erfah-
rungen gesammelt werden könnten. Er kündigte an, mit der Immobilienwirtschaft in Kontakt treten zu
wollen. Nach der Abstimmung sagte das Stadtoberhaupt, er hätte sich gewünscht, dass die Entscheidung
näher an der Vorlage der Verwaltung ausgefallen wäre.
Grüne und Linke kritisieren Formulierung „Schwarzer Donnerstag“
Im Anschreiben zum vorigen Immobilienbrief Stuttgart meinten wir, dass es für Stuttgart ein Schwarzer
Donnerstag wäre, wenn SIM beschlossen würde. Diese Formulierung wurde von Silvia Fischer, Grüne,
Das Beispiel SIM zeigt: Von oben kommt nicht nur Gutes!
Foto
: Stu
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ImmobilienbriefSTUTTGART Ausgabe 79 05.04.2011 Seite 3
scharf kritisiert, dem Herausgeber des Immobilienbrief Stuttgart seien wohl die Maßstäbe völlig durcheinandergeraten. Auch Gangolf Stocker von der Fraktionsgemeinschaft SÖS und Linke lehnte den
Begriff ab und sprach lieber von einem „hoffnungsvollen Donnerstag“.
Stocker begründete den Antrag von SÖS und Linken, der forderte: bei allen Bauprojekten einen Wohnan-
teil von mindestens 30 Prozent und bei allen Wohnungsbauvorhaben einen Anteil von einem Drittel geför-
derten Wohnungsbaus – jeweils natürlich nur dann, wenn die Voraussetzungen für SIM erfüllt sind. „Wie
die Reaktion des Immobilienbrief Stuttgart bei einem Anteil von 30 Prozent aussehen würde, das mag ich
mir gar nicht ausmalen“, meinte er vor dem Plenum.
Auch SPD und Grüne haben über 30 Prozent Wohnbauquote nachgedacht
„Wir haben lange überlegt, ob wir nicht auch auf 30 Prozent gehen sollen“, erklärte Roswitha Blind, SPD-
Fraktionsvorsitzende, mit Blick auf die Quote in München. Doch die Bodenwertsteigerung in Stuttgart sei nicht so hoch wie in München, der Markt würde hier nur 20 Prozent hergeben.
Joachim Rudolf von der CDU kritisierte, dass die Immobilienwirtschaft nicht gehört wurde. Er verwies
darauf, dass es nach neuesten Erkenntnissen in Stuttgart rein rechnerisch einen Überschuss von 2500
Wohnungen geben würde. Den missglückten Auftritt der Stadt auf der Immobilienmesse Mipim (Immobili-
enbrief Stuttgart Nr. 78) bezeichnete er als erste Früchte einer rot-grünen Mehrheit. Die FDP forderte die Möglichkeit einer Ablöse. Die Freien Wähler verlangten die Subjekt- statt die Objektförderung sowie die Ausweisung von mehr Bauland. Die Stadt könne den abgeschöpften Planungsgewinn doch
in den sozialen Wohnungsbau investieren, meinte deren Fraktionsvorsitzender Jürgen Zeeb. Der Republika-
ner Rolf Schlierer kritisierte, dass durch SIM Verwaltungsabläufe komplizierter würden.
Das ist SIM: die Fakten und Folgen zusammengefasst
So wie SIM jetzt beschlossen wurde, gilt es stadtweit, wenn neues Planungsrecht zugunsten einer höherwertigen Nutzung geschaffen wird und mindestens ein Drittel der Grundstückswert-steigerung beim Planungsbegünstigten verbleibt. Die Mindestgrundstücksgröße von 2000 Quadrat-
metern wurde durch den angenommenen Antrag von Grünen und SPD gestrichen.
Bei Wohnbauprojekten müssen – wenn die beiden genannten Voraussetzungen erfüllt sind – stadtweit 20 Prozent geförderter Wohnraum der drei Förderprogramme Sozialmietwohnungen,
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PROJEKTE
Richtfest beim Rems-Murr-KlinikumMit 34 000 m2 Nutzfläche ist
das Rems-Murr-Klinikum in Win-
nenden das größte Hochbaupro-
jekt in der Geschichte des Land-
kreises – jetzt wurde Richtfest
gefeiert. Insgesamt entstehen
600 Betten und zwölf OP-Säle,
verteilt auf mehrere Gebäude.
Olgastraße 87Wo früher der Matthaes-Verlag
seinen Sitz hatte, entstehen Stadt-
wohnungen im Stuttgarter Süden,
am Rande des Heusteigviertels:
Die Fertigstellung des Rohbaus in
der Olgastraße 87 feierte jüngst
die Nord-Süd Hausbau. 34 Wohn-
einheiten mit zwei bis sechs Zim-
mern entstehen auf dem 1572 m2
großen Grundstück – 30 davon
sind inzwischen verkauft. Für die
360 Quadratmeter große Gewer-
beeinheit zur Nutzung als Büro-
oder Ladenfläche ist der Bauherr
noch auf der Suche nach einem
Interessenten.
Foto
: Rem
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Kre
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ImmobilienbriefSTUTTGART Ausgabe 79 05.04.2011 Seite 4
Mietwohnungen für mittlere Einkommensbezieher und „Preiswertes Wohneigentum“ geschaffen werden.
Bei allen Bauvorhaben – also auch bei Büro- und Einzelhandelsobjekten – „im Bereich der Stuttgarter
City, der Stadtteilzentren und an sonstigen städtebaulich geeigneten Standorten“ soll ein Wohnanteil von mindestens 20 Prozent realisiert werden. Und innerhalb dieses Wohnanteils einer Büro- oder
Einzelhandelsimmobilie sollen 20 Prozent geförderter Wohnraum entstehen. Konkret: Wenn dieser Wohnanteil mindestens 450 Quadratmeter beträgt, muss die erste geförderte Wohnung er-stellt werden. SIM geht davon aus, dass im geförderten Wohnungsbau die durchschnittliche Größe bei
75 Quadratmetern Wohn- beziehungsweise 90 Quadratmetern Geschossfläche liegt. Ab einer Ge-schossfläche von 1350 Quadratmetern ist die erste Sozialwohnung zu erstellen.
Alle drei Förderprogramme müssen bei einem Vorhaben berücksichtigt werden
SIM sieht ferner vor, dass die drei Förderprogramme bei jedem Vorhaben mit je einem Drittel zur Anwen-
dung kommen. Sollte diese Variante für einen Investor nicht infrage kommen, müssen 50 Prozent sozialer
Mietwohnungsbau und 50 Prozent frei wählbarer geförderter Eigentumswohnungsbau umgesetzt werden.
Neu gegenüber dem Entwurf der Verwaltung ist eine gewisse räumliche Flexibilität, die die Grü-
nen und SPD auf Intervention der IWS Immobilienwirtschaft Stuttgart und des Immobilienbrief Stuttgart in
ihren Antrag aufgenommen haben.
Ersatzstandort im Umkreis von einem Kilometer
Demnach kann bei Wohnbauprojekten die Förderquote von 20 Prozent am Standort des Vorhabens erlas-
sen werden, wenn innerhalb eines Radius von 1000 Metern eine Ersatzmaßnahme erfolgt. Doch dann müssen dort 30 Prozent geförderter Wohnraum, bezogen auf das ursprüngliche Projekt, entste-hen. Analoges gilt für die Wohnungsquote bei allen Bauvorhaben. Auch sie kann ersatzweise in einem
Radius von 1000 Metern realisiert werden, auch dann steigt die Quote auf 30 Prozent. Zudem sollen beide Ausnahmen strikt gehandhabt werden.
Investoren können Lasten im Plangebiet verteilen
Zudem kann innerhalb eines Plangebiets mit Genehmigung der Stadt eine Aufteilung der verschiedenen
Lasten unter verschiedenen Planungsbegünstigten durch Vertrag und Baulast geregelt und dinglich besi-
chert werden. So wie es beim Areal A1 von Stuttgart 21, dem Europaviertel, auch vorgesehen ist.
SIM war kaum verabschiedet, schon hat ein erster Investor abgewinkt, er wird ein angedachtes
Vorhaben jetzt nicht umsetzen. Zudem sind die SIM-Ziele sowieso unrealistisch. 300 geförderte Wohnungen jährlich sind dadurch nicht machbar. Würde es doch bedeuten, dass bei einer Quote von
20 Prozent auf SIM-Grundstücken insgesamt 1500 Einheiten geschaffen werden müssen. So viele Woh-
nungen werden in Stuttgart insgesamt nicht genehmigt. Selbst der Mieterverein geht davon aus, dass durch SIM jährlich nur 50 neue Sozialwohnungen geschaffen werden, meldet die Stuttgarter Zeitung.
Der Vergleich mit München ist Unsinn
Die Befürworter von SIM beziehen sich auf München, denn dort funktioniert sogar eine Quote von
30 Prozent geförderter Wohnungsbau. Dass dieser Vergleich hinkt, hat nicht nur der Immobilienbrief Stutt-
gart ausgeführt und dies unter anderem mit einer Spitzenmiete im Bereich Büro von 17,50 Euro in Stuttgart
und 29 Euro in München begründet. Ein weiteres Argument: Es ist zwar richtig, dass Stuttgart viel schöner als Berlin ist, aber leider ist München bei Investoren gefragter als Stuttgart. Eine aktu-
elle Umfrage unter ausländischen Investoren vom Maklernetzwerk Colliers ergab, dass in Hamburg und München zwei Drittel der Befragten investieren möchten (Mehrfachnennungen waren möglich), in Stuttgart aber nur 17 Prozent. Und die Umfrage erfolgte, bevor SIM beschlossen wurde! Und vor der
Landtagswahl ... n
VERMIETUNGEN
Grundbucharchiv des Landes19 000 m2 Fläche mietet das Land
zur Unterbringung des Grundbuch-
zentralarchivs auf dem Salamander-
Areal in Kornwestheim an, dabei
handelt es sich überwiegend um
ehemalige Produktionsflächen. Der
Vertrag läuft bis Ende 2031, hinzu
kommen drei Verlängerungsop-
tionen von je drei Jahren. Zum
Mietpreis wurden keine Angaben
gemacht. Ab Anfang 2012 wer-
den auf dem Salamander-Areal
über 182 Kilometer Akten gela-
gert und digitalisiert, Ba-Wü führt
als erstes Bundesland das digitale
Grundbuch ein. Von 45 000 m2 Ge-
werbefläche sind nun noch etwa
1000 m2 frei, teilt die Eigentüme-
rin Immovation mit. Als nächster
Schritt sei der Umbau eines wei-
teren Gebäudes in 70 Mietwoh-
nungen geplant, die Baugenehmi-
gung werde für Ostern erwartet.
Annas Boutique150 m2 Einzelhandelsfläche mie-
tete „Anna’s KaufundCafé Design
Boutique für Mutter und Kind“ in
der Breitscheidstraße, Stuttgart,
bei ETC. Den Nutzer vermittelte
ETC-Immobilien.
ImmobilienbriefSTUTTGART Ausgabe 79 05.04.2011 Seite 5
Büromiet- und Investmentmarkt 1. Quartal
Frühjahrsbelebung macht HoffnungEin spürbar gestiegener Vermietungsumsatz und deutlich mehr Transaktionsvolumen machen Hoffnung auf ein gutes Jahr am Stuttgarter Büromiet- und Investmentmarkt. Auch die Mieten haben auf breiter Front zugelegt. 6000 Quadratmeter betrug der größte Abschluss. Einziger Wermutstropfen: Es gab wieder keine relevante Projektanmietung.
37 500 Quadratmeter Bürofläche wurden im ersten Quartal in Stuttgart und Leinfelden-Echterdingen
umgesetzt, 20 Prozent mehr als im Vergleichszeitraum 2010 mit 31 000 Quadratmetern. Dies melden
das Bankhaus Ellwanger & Geiger und Colliers Bräutigam & Krämer. Jones Lang LaSalle beziffert den
Umsatz auf 36 800 Quadratmeter. Bräutigam & Krämer prognostiziert für das Gesamtjahr 180 000 bis
190 000 Quadratmeter.
Telekom mietete 6000 Quadratmeter beim Löwentor
Der größte Abschluss des ersten Quartals: Die Telekom mietete für ihr Callcenter 6000 Quadrat-meter. Dem Vernehmen nach soll es sich um eine Immobilie im Bereich des Löwentors handeln, die Miete
soll bei 12,50 Euro liegen – offiziell wurde dieser Deal noch nicht gemeldet.
„Wir leben immer noch vom Bestand“, sagt Sandro Camilli, Niederlassungsleiter Jones Lang LaSalle. Die
Fertigstellungen hätten mit 15 300 Quadratmetern unter dem Vermietungsergebnis gelegen und immer
noch setzten Suchende auf Schnäppchenpreise. Doch der Ausblick sei besser als im Vorjahr, und es gelte zu warten, bis der Knoten platzt, bis wieder Projektanmietungen getätigt werden und die Mieten deutlich steigen.
Spitzenmiete leicht auf 18 Euro gestiegen
Denn zugelegt hat die Spitzenmiete leicht, meldet Ellwanger & Geiger: von 17,50 Euro zum Jahresende
2010 auf nunmehr 18 Euro. Die Durchschnittsmiete City stieg von 14,30 auf 14,80 Euro. Die Spitzenmie-
te Innenstadt legte von 14,90 auf 15 Euro zu, auch die Durchschnittsmiete Stuttgart kletterte leicht auf
11,90 Euro. Dies berichtet Ulrich Nestel, Leiter Bürovermietung und Ellwanger & Geiger.
Vom Umsatz entfielen 7300 Quadratmeter auf die City und 13 100 Quadratmeter auf die Innenstadt, weiß Thomas Zaiser, Partner Bürovermietung bei Bräutigam & Krämer. Der nächststärkste Teilmarkt war Bad
Cannstatt mit 6800 Quadratmetern dank des Telekom-Abschlusses, Vaihingen mit 4000 Quadratmetern, Zuf-
fenhausen und Feuerbach mit je 2400 Quadratmetern sowie Leinfelden-Echterdingen mit 1700 Quadratmetern.
Sonstige Büronutzer dominierten – ein Abschluss über 20 Euro
Nestel zählte 75 Verträge. „Es gab keinen eindeutigen Branchenschwerpunkt“, meint er. Rund die Hälfte
der Mieter käme aus dem Segment „sonstige Büronutzer“. Eine gute Nachfrage stellte er auch von Be-
ratungs-, IT- und Telekommunikationsunternehmen fest. 40 Prozent des Flächenumsatzes entfielen laut
Zaiser auf Einheiten bis 500 Quadratmeter Größe, 8 Prozent auf 2000 bis 5000 Quadratmeter, 16 Pro-
zent (der Telekom-Abschluss) auf Flächen darüber. 36 Prozent der Fläche wurde für 10,01 bis 12,50 Euro
vermietet, 29 Prozent für 12,51 bis 15 Euro, 25 Prozent für bis zu 10 Euro. Auf das Segment 17,51 bis
20 Euro entfielen 5 Prozent, 200 Quadratmeter fanden für über 20 Euro einen Nutzer. Sandro Camilli sieht
eine Tendenz zu größeren Gesuchen.
Der Leerstand ist leicht gestiegen
Die Leerstandsquote ist laut Ellwanger & Geiger von 6,4 Prozent zum Jahresende auf 6,6 Prozent oder 491 000
Quadratmeter gestiegen. Jones Lang LaSalle nennt eine Quote von 7,1 Prozent oder 580 000 Quadratmeter.
Bräutigam & Krämer konstatiert den größten Leerstand in der Innenstadt mit 114 600 Quadratmetern, gefolgt
von der City mit 74 500 Quadratmetern und Leinfelden-Echterdingen mit 73 300 Quadratmetern.
VERMIETUNGEN
Comics in EsslingenDeutschlands angeblich größter
Comicanbieter mietete eine rund
1950 m2 große Gewerbefläche
in Esslingen, Daimlerstraße 8.
Der Spezialist für neue und anti-
quarische Comics, Romane und
Roman-Hefte, US-Comics und
Mangas wird die Fläche Mitte des
Jahres beziehen. Vermieter der
1997 errichteten, an der B 10 ge-
legenen Halle mit angrenzendem,
141 m2 großem Bürobereich ist
die Grub Grundstücksgesellschaft
aus Esslingen. Den Nutzer vermit-
telte Dr. Lübke.
Tom Tailorauf der KönigstraßeTom Tailor hat in der König-
straße 70 einen Laden mit rund
350 m² Verkaufsfläche eröffnet.
Er erstreckt sich über drei Ebe-
nen und bietet rund zwölf Meter
Front zur Stuttgarter Toplage. Die
Fläche wurde bislang durch das
Junge-Mode-Label Sasch genutzt.
Vermieter ist ein institutioneller
Investor. Jones Lang LaSalle hat
Tom Tailor bei der Anmietung
beraten und den Mietvertrag
vermittelt.
Montag, 12. Juli 2010,ab 17.00 Uhr, Rathaus Stuttgart
Wirtschaftsförderung
Montag, 12. Juli 2010,ab 17.00 Uhr, Rathaus Stuttgart
Wirtschaftsförderung
IMMOBILIEN-DIALOGREGION STUTTGARTTermine und OrTe:• Montag, 04. Juli 2011 ab 17:00 Uhr,
Eurohypo-Talk• Dienstag, 05. Juli 2011 ab 08:30 Uhr,
Staatstheater Stuttgart – Niederlassung Türlenstraße
Preise/ infOs/Anmeldung:• Frühbucherpreis
bis 30. April 2011: 350,– 1 zzgl. USt.• Reguläre Teilnahmegebühr
ab 01. Mai 2011: 360,– 1 zzgl. USt.• www.heuer-dialog.de/
veranstaltungen/n10326
SAvE ThE DATE
ImmobilienbriefSTUTTGART Ausgabe 79 05.04.2011 Seite 6
VERMIETUNGEN
Schertle-HausIn der Ludwigsburger Seestraße
fand das ehemalige Schertle-Haus
einen neuen Mieter. Der Händler
für Outdoor-Produkte Naturzeit
eröffnete im Erdgeschoss und
ersten Obergeschoss auf 750 m2
seinen neuen Laden. Weitere
350 m2 im zweiten Obergeschoss
dienen als Büro und Versandar-
beitsfläche. Die Ipam-Vermietungs-
gesellschaft vermittelte den Nutzer.
Cleanskin RotebühlplatzDas auf die Haarentfernung per
Laser spezialisierte Unternehmen
Cleanskin mietete am Stuttgarter
Rotebühlplatz 121 von HVB Im-
mobilien 120 m2 Einzelhandels-
fläche an. Den Vertrag vermittelte
ETC-Immobilien.
DEALS
Wohn- und GeschäftshäuserEin Gebäude in Laichingen mit
18 Wohn- und drei Gewerbeein-
heiten auf 1760 m2 wurde an
eine regionale Immobiliengesell-
schaft veräußert. Ein Wohn- und
Geschäftshaus in Bietigheim-Bis-
singen verkaufte eine Erbenge-
meinschaft an einen privaten An-
leger. Beide Deals vermittelte die
Ipam-Vermietungsgesellschaft.
Investmentmarkt: Der Flaschenhals ist weiterhindas fehlende Core-Angebot
70 Millionen Euro Transaktionsvolumen im ersten Quartal und damit ein Anstieg um knapp 50 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum melden Colliers Bräutigam & Krämer und das Bankhaus
Ellwanger & Geiger. Trotzdem sei der Start verhalten gewesen, denn die Nachfrage hätte ein deutlich
höheres Ergebnis zugelassen, meint Frank Leukhardt, Partner Investment bei Bräutigam & Krämer. Zwar be-
stünde der Nachfrageüberhang auch in anderen deutschen Metropolen, doch sei er in Stuttgart aufgrund
der geringen Bürovermietungsleistung besonders hoch.
Weiterhin sicherheitsorientiert oder mehr Risikobereitschaft?
Deutsche Investoren sind nach Beobachtung von Leukhardt unverändert sehr sicherheitsbewusst. Bei auslän-dischen Käufern konstatiert er eine zunehmende Risikobereitschaft, dafür würden jedoch erhebliche
Preisabschläge gefordert. Deswegen habe es diesbezüglich noch keine nennenswerten Transaktionen gegeben.
„Die Investoren sind nicht mehr so sehr fixiert auf Core-Investments. Sie sind weniger sicherheitsorien-
tiert, sondern vielmehr chancenorientiert und fragen daher wieder eher nach Core plus, Value added und teil-
weise sogar nach opportunistischen Investments“, sagt hingegen Björn Holzwarth, Leiter Gewerbeimmobilien
bei Ellwanger & Geiger. „Wir beobachten, dass wieder vermehrt Projektentwickler in Stuttgart aktiv werden.“
Der AOK-Verkauf für 20 Millionen Euro war der größte Deal
Größter Deal des ersten Quartals war der Verkauf des AOK-Areals in der Breitscheidstraße durch die Kran-
kenkasse an Competo Capital. Ein Kaufpreis wurde nicht genannt, am Markt wird von zirka 20 Millionen
Euro ausgegangen.
„Ansonsten war der Markt geprägt durch kleinvolumige Transaktionen im einstelligen Millio-nenbereich“, berichtet Leukhardt. Käufer waren insbesondere Privatpersonen sowie Bestands- und Projektentwickler. Ihr Fokus lag auf den Nutzungsarten Grundstücke und Development mit fast der Hälf-
te am Transaktionsvolumen, berichtet Holzwarth. Hotels folgten mit etwa 24 Prozent. Bei den Verkäufern
dominierten seiner Beobachtung nach Versicherungen mit 32 Prozent, gefolgt von Immobilienfonds mit 24
Prozent und Privatpersonen mit 18 Prozent Anteil am Transaktionsvolumen.
Für das Gesamtjahr geht Bräutigam & Krämer von einem Transaktionsvolumen wie 2010 aus, also etwa 540 Mil-
lionen Euro. Und wie schon im Vorjahr werde der Investmentmarkt durch Bestandsobjekte bestimmt werden. n
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ImmobilienbriefSTUTTGART Ausgabe 79 05.04.2011 Seite 7
Was kommt nach der Landtagswahl auf die Immobilienbranche zu?
Mehr energetische Sanierungen und Verdoppelung der Wohnraumförderung?Die Wirtschaft, und damit auch die Immobilienbranche, wartet nach der Landtagswahl – so zumindest der Eindruck aus ersten Gesprächen – erst einmal ab, welche Auswirkungen eine grün-rote Landesregierung haben wird. Beim Spekulieren hilft ein Blick in die Wahlprogramme von Grünen und SPD.
Konkrete Aussagen, mit welchen Gesetzen, Verordnungen und Rahmenbedingungen die Immobilienbran-
che in Baden-Württemberg künftig leben muss oder darf, lassen sich aus der Lektüre der dickbändigen
Broschüren nicht unbedingt ableiten – ein Wahlprogramm ist nicht mehr als eine Wunschliste, die Umset-
zung ist ein ganz anderes Thema –, aber wichtige Hinweise geben sie schon.
Stuttgart 21: wenig Chancen für die Volksabstimmung
Zu Stuttgart 21 überschlagen sich die Meldungen. Der Sachstand ist bekannt: Grüne und SPD haben ihren Wählern eine Volksabstimmung versprochen. Der große Unterschied: Die Grüne sind gegen das
Jahrhundertchancenprojekt, die SPD ist dafür, will nur den Bürger in die Entscheidung einbinden. Inzwi-
schen gelten die Chancen als niedrig, dass eine Volksabstimmung Stuttgart 21 stoppen kann. Denn das
Ergebnis, für das eine einfache Mehrheit reicht, ist nur gültig, wenn mindestens ein Drittel der wahlberech-
tigten Bürger abstimmen. Das wären 2,54 Millionen. Bei der Landtagswahl haben die Grünen 1,2 Millionen
Stimmen bekommen, die SPD 1,15 Millionen, beide zusammen also 2,35 Millionen. Das sind nicht nur zu
wenige, vor allem jedoch dürften viele SPD-Wähler für Stuttgart 21 sein.
Danke der Nachfrage. Dem Flugfeld geht es blendend. Das Medizinische Dienstleistungs-zentrum auf dem Flugfeld wird nun schnell realisiert. Schon über 80 % der Gesamtfläche von ca. 6.000 m2 sind bereits vermietet. Ärzte verschiedener Fachrichtungen und arzt-nahe Dienstleister sorgen für die umfassende medizinische Versorgung. Weitere Ärzte werden noch gesucht. Für die Information sorgt unter anderem www.flugfeld.info
Gesundheit!
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Spannend auch für die Immobilienbranche: Inwieweit wird die neue Mehrheit im Landtag ihre Wahlversprechen umsetzen?
Foto
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DEALS
Schildknecht-HausNach fast drei Jahren verschiedenster
Planungen und Nutzungsideen –
unter anderem für ein Design-Hotel
oder einen Wellness-Tempel – wur-
de das Domizil des Stuttgarter Ein-
richtungshauses Schildknecht an die
Baden-Württemberg-Stiftung ver-
äußert. Schildknecht zieht im Som-
mer in das Gebäude Oasis III in der
Heilbronner Straße, danach wird
das Gebäude in der Kriegsbergstra-
ße 42 für den neuen Eigentümer
saniert und umgebaut. Angermann
war beratend tätig.
UNTERNEHMEN
„Der REIT-Investor“In regelmäßigen Abständen möch-
te Ellwanger & Geiger künftig über
aktuelle Themen aus der Welt
der Immobilienaktien und REITS
informieren, gleichzeitig soll den
Lesern Markt-Know-how zur Ver-
fügung gestellt werden. Dazu
wurde der E-Mail-Newsletter „Der
REIT-Investor“ konzipiert. Für die
Aufnahme in den kostenlosen
Verteiler genügt eine E-Mail an
Wolff & Müller spendetIn diesem Jahr wird Wolff & Müller
75 Jahre alt. Daher macht das Fa-
milienunternehmen jenen ein Ge-
schenk, die Kindern weltweit Fami-
lie geben: den SOS-Kinderdörfern.
Wolff & Müller hat die Patenschaft
für 75 Kinder in verschiedenen Län-
dern übernommen.
ImmobilienbriefSTUTTGART Ausgabe 79 05.04.2011 Seite 8
PERSONEN
Neues EinzelhandelsteamJones Lang LaSalle erweitert das
Stuttgarter Vermietungsteam.
Alexander Veiel übernimmt ne-
ben seiner Funktion als Niederlas-
sungsleiter auch die Leitung der
Einzelhandelsimmobiliensparte.
Inhaltlich wird er seinen Schwer-
punkt auf den Bereich Einzel-
handelsinvestment legen. Sirin
Ates (31) ist neue Leiterin Einzel-
handelsvermietung. Die Diplom-
Betriebswirtin ist seit 2008 im
Stuttgarter Retail-Team von Jones
Lang LaSalle tätig und arbeitete
zuvor für Hennes & Mauritz. Ates
folgt auf den bisherigen Leiter
der Stuttgarter Retail-Vermietung,
Stefan Weiss (40), der nach dem
Aufbau der Stuttgarter Einzelhan-
delssparte in gleicher Funktion in
das Hamburger Büro von Jones
Lang LaSalle wechselt. Michael
Brenz (29) verstärkt das Einzel-
handelsvermietungsteam als
Berater. Der Diplom-Betriebswirt
war zuvor seit 2007 beim Bank-
haus Ellwanger & Geiger tätig.
Daniela Bretschneider (23) tritt als
Teamassistentin in das Stuttgarter
Retail-Team ein. Die Immobilien-
kauffrau war zuletzt für Engel &
Völkers tätig.
Da das Projekt über eine Volksabstimmung eher nicht zu stoppen ist und die Grünen dabei zu-dem mächtig an Renommee einbüßen würden, wählen sie seit Wochen einen anderen Weg. Sie wollen nachweisen, dass das Projekt nicht realisierbar ist.
Würde Stuttgart 21 gekippt, wäre das die schlechteste aller Nachrichten – für das ganze Land, die Stadt
und die Immobilienbranche. Nicht nur, dass dringend benötigter Wohnraum nicht käme und Parzellen für
Bürogebäude fehlen würde, Stuttgart würde gewaltig an Image und Glaubwürdigkeit verlieren, der Standort mit Sicherheit von der Liste so mancher Investoren gestrichen. Schon der jahrelange
Stillstand, die Demonstrationen der vergangenen Monate und die jetzige Phase der Ungewissheit haben
entsprechende Folgen.
Gebäudedämmung – energetische Sanierung
Schon jetzt ist Baden-Württemberg Vorreiter beim Klimaschutz hinsichtlich der Gebäudesanierung. Die Anforderungen dürften sich mit Blick auf die Wahlprogramme verschärfen – das kann als relativ sicher gelten. „Die konsequente energetische Sanierung des privaten wie öffentlichen Gebäudebestands
gehört deshalb zu den zentralen Herausforderungen der Zukunft“, schreiben die Grünen. Ziel sei, die Sanierungsquote von derzeit 1,5 auf 3 bis 4 Prozent zu erhöhen. Das baden-württembergische
Erneuerbare-Wärme-Gesetz soll umfassend weiterentwickelt werden, die Quote an erneuerbarer Ener-gie erhöht werden. Wenn das Land beispielsweise Wohnraumförderung oder Zuschüsse gewährt, sollen
Bauherren verpflichtet werden, den Passivhausstandard einzuhalten.
Förderung entsprechend der Energieeinsparung
Auch die SPD will gerade beim Ausbau erneuerbarer Energien im Wärmebereich Förderinstrumente des
Bundes ergänzen. „Wir werden die Förderung von energetischen Maßnahmen für Wohngebäude verlässlicher und effizienter gestalten. Dazu soll sich die Förderung an der Energieeinsparung und der CO2-Reduktion orientieren.“ Hierfür soll der Einsatz europäischer Strukturfördermittel ermögli-
cht, die bestehenden Förderangebote gebündelt und durch klare Laufzeit- und Zinsregelungen der Förder-
programme Transparenz und Verlässlichkeit geschaffen werden.
Mehr bezahlbaren Wohnraum schaffen
Gerade Familien mit Kindern hätten vielerorts Schwierigkeiten auf dem Wohnungsmarkt, schreiben die
Grünen richtigerweise. „Wir wollen die Wohnraumförderung des Landes auf ihren sozialen Zweck konzentrieren, um den Bau von Mietwohnungen in Ballungsräumen für die am Wohnungsmarkt benachteiligten Gruppen zu fördern“, heißt es weiter. Das Aussetzen der Wohnraumförderung für
zwei Jahre sei ein Fehler gewesen.
„Die Förderung des Wohneigentums im Wohnraumförderprogramm hingegen wollen wir beenden, denn
sie ist zum größten Teil weder sozial noch ökologisch und zudem finanzpolitisch nicht zu rechtfertigen“,
heißt es weiter.
Foto
: JLL
Sirin Ates
ImmobilienbriefSTUTTGART Ausgabe 79 05.04.2011 Seite 9
PERSONEN
Fiedler ist Minol-GeschäftsführerJochen Fiedler ist seit 1. März Ge-
schäftsführer von Minol Energie.
Das Unternehmen aus Leinfelden-
Echterdingen hat sich mit der
Marke Minogas auf Erdgas für die
Wohnungswirtschaft spezialisiert.
Minol Energie wurde im Juli 2010
vom Abrechnungsdienstleister Mi-
nol und den Stadtwerken Nürtin-
gen gegründet und von deren Ge-
schäftsführern, Marcus Lehmann
und Volkmar Klaußer, geleitet. Sie
wollen die Gesellschaft nun ge-
meinsam mit Jochen Fiedler als
Energiepartner der Wohnungswirt-
schaft etablieren. In Kürze wird das
Geschäftsfeld um Strom und in
einem weiteren Schritt um Smart-
Metering-Produkte (intelligente
Gas- und Stromzähler) erweitert.
Der 39-jährige Diplom-Ingenieur
und Diplom-Wirtschaftsingenieur
Fiedler arbeitet seit mehreren
Jahren als Unternehmer, Berater
und Interimsmanager im Energie-
sektor. Im Auftrag von Konzernen,
regionalen Energieversorgern
und Stadtwerken hat er neue
Geschäftsmodelle, unter anderem
für Erdgas und Strom, aufgebaut
und verschiedene Reorganisations-
prozesse begleitet.
„Wir werden die Wohnraumförderung des Landes von knapp 50 auf 100 Millionen Euro verdop-peln“, verspricht die SPD. Ein Großteil soll in die Förderung des Mietwohnungsbaus fließen, insbesondere
in den Groß- und Hochschulstädten.
Eine verbesserte Wohnraumförderung und die Schaffung von mehr Mietwohnungen in Ballungsräumen
klingt erst einmal positiv. Bleibt nur zu hoffen, dass dies nicht den Investoren per Dekret aufgebürdet wird,
so wie jüngst in Stuttgart durch SIM, das Stuttgarter Innenentwicklungsmodell. Und es stellt sich die Frage, warum nicht von Objekt- auf Subjektförderung umgestellt wird.
Raumordnung: Innen- vor Außenentwicklung
Im Rahmen der Raumordnung verfolgen die Grünen das „strenge Ziel“, die Genehmigung für neue Siedlungs- und Gewerbegebiete an die unmittelbare Nähe zur Schiene zu binden. Ferner soll das
Instrument des Business Improvement District (BID), wie in anderen Bundesländern auch, landesrecht-
lich abgesichert werden. Und die Zentren der Städte und Gemeinden sollen in ihrer Versorgungsfunktion
gestärkt werden.
„Die SPD setzt sich für einen sparsamen Flächenverbrauch ein, der sich an der demografischen Entwicklung
orientiert“, heißt es. „Unser Ziel ist die Stadt der kurzen Wege. Städtebauliche Förderprogramme werden
wir auf die Zielsetzung ‚Innenentwicklung vor Außenentwicklung’ ausrichten.“
Grunderwerbsteuer: Kommt die Erhöhung?
Nicht nur die Verdoppelung der Wohnraumförderung und die Bezuschussung energetischer Sanierung
kosten Geld. Auch andere in den beiden Wahlprogrammen versprochene Wohltaten – wie Abschaffung
der Studiengebühren und kostenlose Kindergartenplätze – müssen finanziert werden. Zu befürchten ist daher, dass eine Erhöhung der Grunderwerbsteuer von 3,5 Prozent schnell ins Gespräch kommt und beschlossen wird. Von der seit September 2006 geltenden Möglichkeit, den Satz selbst festzulegen,
haben schon etliche Bundesländer Gebrauch gemacht. 4,5 Prozent müssen mittlerweile in Berlin, Ham-
burg, Sachsen-Anhalt, Niedersachsen und Bremen bezahlt werden. Brandenburg kassiert gar 5 Prozent.
Anfang 2013 soll der Satz in Thüringen auf 4 Prozent und in Schleswig-Holstein auf 5 Prozent steigen, auch
das klamme Nordrhein-Westfalen diskutiert eine Erhöhung auf 5 Prozent.
Eine Erhöhung auch in Baden-Württemberg würde insbesondere Wohnraum verteuern, allgemein die Ren-
dite schmälern und die sowieso niedrige Fungibilität von Immobilien weiter einschränken. n
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ImmobilienbriefSTUTTGART Ausgabe 79 05.04.2011 Seite 10
Activ-Group unterzeichnet zweiten Kaufvertrag
„PS-Kultur“ mit Ferrari, Maserati und Harley-DavidsonDas Meilenwerk auf dem Flugfeld Böblingen/Sindelfingen hat sich mit 500 000 Besuchern jähr-lich zu einer Erfolgsstory entwickelt. Für den Investor Activ-Group war dies die Motivation, einen zweiten Grundstückskaufvertrag zu unterzeichnen. Für etwa 10 Millionen Euro soll das Projekt „PS-Kultur“ realisiert werden.
Menschen mit Benzin in den Adern – und die gibt es nicht nur im automobilen Kernland Baden-Würt-
temberg reichlich – dürfen sich freuen: Die Kultmotorradmarke Harley-Davidson sowie die Nobelkarossen
Ferrari und Maserati kommen neben einem sogenannten American Diner in zwei Neubauten mit einem
markanten Glasturm unter. Nach den Sommerferien spätestens ist der Baubeginn vorgesehen, ein Jahr
später soll die Eröffnung sein.
Erfolgsgeschichte Meilenwerk
Rund 25 Millionen Euro investierte die Activ-Group in das Meilenwerk, das im September 2009 eröffnete.
Die Unternehmensgruppe, unter anderem als Projektentwickler aktiv, hat dort selbst eine Niederlassung
eröffnet. Vor allem aber sind die ehemaligen Hangars des ersten württembergischen Landesflughafens zu
einem Eldorado für Oldtimer-Liebhaber geworden. Aber auch Neufahrzeuge von Bentley, Lamborghini,
Ferrari und Maserati werden angeboten.
8000 Quadratmeter Nutzfläche für Nobelkarossen und American Diner
5500 Quadratmeter ist das jetzt erworbene Grundstück groß, berichtet Andreas Dünkel, geschäftsfüh-
render Gesellschafter der Activ-Immobilien. Rund 8000 Quadratmeter Nutzfläche sollen entstehen. Noch
offen ist, ob eine Tiefgarage gebaut wird. Der bislang im Meilenwerk angesiedelte Autohändler Gohm
wird in einem der beiden Neubauten die Marken Ferrari und Maserati präsentieren. Die zum VW-Konzern
gehörenden Marken Bentley und Lamborghini bleiben im Meilenwerk.
Geschäftsführer Thorsten Gohm gibt sich vom Standort so überzeugt, dass er einen Mietvertrag von 15 bis
20 Jahren anstrebt. Die Zusammenarbeit mit ihm bezeichnet Dünkel als so gut und vertrauensvoll, dass er
ohne Mietvertrag das Grundstück erworben hat. Fast hätte Gohm übrigens ein Bentley-Autohaus an der A 8 Richtung Flughafen realisiert, doch dann kam die Erweiterungsofferte auf dem Flugfeld.
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Esslinger gewinnt FotovoltaikanlageDen Wettbewerb „Baden-Würt-
temberg macht sich klimafit“ der
Bausparkasse Schwäbisch Hall und
der Volks- und Raiffeisenbanken
gewann der Esslinger Heinrich
Welker, der ein Dreifamilienhaus
auf Passivhausstandard gebracht
und damit den Wärmebedarf auf
ein Zehntel reduziert hat.
TERMINE
Genossenschaft SolarDie Bürgerenergiegenossenschaft
Solar Stuttgart (BEGS Stuttgart)
lädt alle am 6. April um 18 Uhr zu
einer Informationsveranstaltung
über Fotovoltaik-Anlagen in die
Geschäftsstelle des Stuttgarter Haus-
und Grundbesitzerverein, Gerokstra-
ße 3, ein. Fragen zu Fotovoltaik-An-
lagen auf eigenen Dächern werden
ebenso beantwortet wie die zur
Verfügungstellung von Dachflächen
gegen eine entsprechende Pacht-
gebühr zur Montage einer Anlage.
Bei der Veranstaltung werden auch
die Modalitäten einer Mitgliedschaft
bei der BEGS Stuttgart erläutert.
Eine Anmeldung ist unter Telefon
0711/21048-22 erforderlich.
Markanter Glasturm an der Einfahrt zum Flugfeld
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ImmobilienbriefSTUTTGART Ausgabe 79 05.04.2011 Seite 11
Harley-Davidson kommt mit großen Erwartungen
Im zweiten Gebäude eröffnet Harley-Davidson seine erste offizielle Werksvertretung im Raum Stuttgart,
wie Marketingleiter Bernhard Gneithing betont. „Man kann sich kaum einen Ort vorstellen, wo Har-ley-Davidson besser hinpasst“, meint er. Er sieht Stuttgart als einen der deutschen Kernmärkte und
erwartet, dass diese Niederlassung eine der erfolgreichsten wird.
Neben der Motorradvertretung findet im Gebäude mit dem 28 Meter hohen Glasturm am Eingang zum
Flugfeld auch das American Diner Platz. Hier soll amerikanisches Essen, beispielsweise Burger und Steaks, angeboten werden, berichtet Dünkel. Es soll beispielsweise eine Raucherlounge und eine Ter-rasse geben. Das American Diner und die Harley-Davidson-Vertretung wird von einer Gesellschaft betrie-
ben, an der die Activ-Group beteiligt ist. Er wolle das Konzept für das American Diner nicht aus der Hand
geben, begründet Andreas Dünkel.
Europaweit einmalig: so viele Edelmarken an einem Standort
Flugfeld-Geschäftsführer Olaf Scholz wie Böblingens Oberbürgermeister Wolfgang Lützner, der auch Vorsitzen-
der des Zweckverbands Flugfeld ist, loben die Zusammenarbeit mit der Activ-Group, auf das Wort Dünkels
sei noch Verlass. Europaweit gibt es an keinem Platz so viele Edelmarken, freut sich Lützner. Für die zwei neuen Gebäude wurde eigens der Bebauungsplan geändert und der Festplatz etwas verändert und verlegt.
Dünkel: Meilenwerk hat noch Wachstumspotenzial
Für das Meilenwerk sieht Dünkel noch Potenzial. Vor allem der Bereich Seminare und Kongresse könnte noch ausgebaut werden. Stuttgart habe unter den drei deutschen Meilenwerken die be-ste Halle. Die Activ-Group wolle die beiden Neubauten „PS-Kultur“ ebenso wie das denkmalgeschützte
Meilenwerk langfristig im Bestand halten. Dünkel schließt gar ein weiteres Engagement auf dem Flugfeld
nicht aus. „Das Meilenwerk war der Durchbruch für das Flugfeld“, sagt Scholz. Anfangs sei es nicht
möglich gewesen, die ausländischen Hersteller der Premiumautos für den Standort zu gewinnen, erinnert
sich Dünkel, das habe sich geändert. „Wir hören nur Lob“, ergänzt Autohändler Gohm. n
Der Umbau des „Schwarzwälder Boten“ ging ohne Schlagzeilen über die Bühne: Wir haben dafür gesorgt, dass die Journalisten bei laufendem Betrieb ein modernes Gebäude mit höherer Wirtschaftlichkeit und Energieeffizienz bekommen haben. Das Beste aus alten Gebäuden rausholen: Wir nennen es „Optimieren im Bestand“!
Die Zeitungsleser haben nichts bemerkt
Spirit for Success
TERMINE
Mietvertrag und öffentliches RechtCMS Hasche Sigle und Immoebs la-
den am 14. April von 18 bis 19.30
Uhr zur Vortragsveranstaltung
„Mietvertrag und öffentliches Recht
– Überraschungen vermeiden durch
sorgfältige Vertragsgestaltung“. Be-
handelt werden Schnittstellen zwi-
schen Gewerberaummietvertrag und
öffentlichem Recht, beispielsweise
Baugenehmigung, Denkmalschutz,
Entwicklungsgebiete oder Altlasten-
haftung. Die Teilnehmerzahl ist be-
grenzt auf fünfzig, Anmeldung unter
www.cms-hs.net/immoebs
ImmobilienmarketingAn der HfWU Hochschule für Wirt-
schaft und Umwelt in Geislingen
geht die öffentliche Veranstal-
tungsreihe „Immobilienmarketing
und Maklerwesen“ in eine neue
Runde. Die von Stephan Kippes
1999 begründete Vortragsreihe
umfasst ein gewohnt weites Spek-
trum. Es stehen unter anderem
die Themen Immobilienmarkt-
forschung, Expansionsstrategien,
Shopping-Center-Management
und eine Exkursion auf dem Pro-
gramm. Infos und Anmeldung un-
ter www.kippes.hfwu.de
PERSONEN
Felice CivaleNeuer Leiter Handelsflächen bei
ETC-Immobilien ist Felice Civale.
Der Diplom-Betriebswirt war zu-
vor bei Engel & Völkers Commer-
cial in Stuttgart tätig.
Neue Nobelmarken lassen die Herzen der Fans höher schlagen
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ImmobilienbriefSTUTTGART Ausgabe 79 05.04.2011 Seite 12
Impressum
ISSN 1866-1289
Herausgeber:Frank Peter Unterreiner
redaktion@
immobilienverlag-stuttgart.de
Verlagsleitung:Stefan Unterreiner
verlag@
immobilienverlag-stuttgart.de
ImmobilienverlagStuttgart GbRFrank Peter Unterreiner
& Stefan Unterreiner
Urbanstraße 133
D-73730 Esslingen
Telefon 0049/711/3 51 09 10
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Der Immobilienbrief Stuttgart
darf zu Informationszwecken
kostenlos beliebig ausgedruckt,
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zelner Artikel oder Auszüge auf
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spiegeln ist stets die Quelle zu
nennen. Der Verlag behält sich
das Recht vor, in Einzelfällen die-
se generelle Erlaubnis zu ver-
sagen. Eine Verlinkung auf die
Homepages des Immobilienver-
lag Stuttgart sowie ein auch nur
auszugsweiser Nachdruck oder
eine andere gewerbliche Ver-
wendung des Immobilienbrief
Stuttgart bedarf der schriftlichen
Genehmigung des Verlags.
Alle früheren Ausgaben des
Immobilienbrief Stuttgart, die
Mediadaten sowie grundsätz-
liche Informationen befinden
sich im Internet unter www.
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Gastbeiträge geben die Mei-
nung des Autors und nicht
unbedingt die der Redaktion
wieder.
ImmobilienbriefSTUTTGART
Schweizerbau in Backnang eingeweiht
Einkaufen und Arbeiten in denkmalgeschützter GerberfabrikBacknang hat mit dem Schweizerbau ein neues Einkaufs-, Büro- und Dienstleistungszentrum im Zentrum der Stadt. Reiß & Co. revitalisierte die Industrieimmobilie für 11 Millionen Euro und schuf 5000 Quadratmeter Handels- und 6700 Quadratmeter Bürofläche.
„Dieses Backnang so prägende, 200 Meter lange Gebäude liegt gewissermaßen wie ein großes Kreuzfahrt-
schiff im Backnanger Hafen an der Murr“, sagte Oberbürgermeister Frank Nopper anlässlich der Neueröff-
nung. „Der Schweizerbau ist von jeher ein stadtbildprägendes Gebäude in Backnang, und uns von Reiß &
Co. war es besonders wichtig, bei aller Sanierung und Modernisierung den Charakter des Baus weitgehend
zu erhalten und wo immer möglich auch hervorzuheben“, betonte Geschäftsführer Oliver Reiß.
Der Schweizerbau befindet sich im Zentrum Backnangs, direkt angrenzend an die örtliche Fußgängerzone
und an der Kreuzung Annonaystraße und Sulzbacher Straße gelegen. Ehemals als Gerberfabrik erbaut,
besticht der Schweizerbau durch seine charakteristische Backsteinoptik.
Ladenflächen sind vermietet, Büronutzer werden noch gesucht
Im Inneren wurden die Flächen nach der Sanierung großteils einer neuen Nutzung zugeführt. Im
Erdgeschoss entstanden die Einzelhandelsflächen mit einer durchgängigen Schaufensterzone entlang der
neu gestalteten Annonaystraße. Im ersten Obergeschoss entsteht ein Parkdeck mit über 100 Stellplätzen.
Das zweite Obergeschoss bietet Platz für Büros, Dienstleistungen, Sport und Freizeitangebote. Weitere
Büroflächen sind im dritten Obergeschoss geplant. Im vierten Obergeschoss entstehen Loftflächen sowie im nächsten Bauabschnitt Loftwohnungen.
Die Läden sind komplett vermietet, meldet Reiß & Co., zu den Nutzern zählen Bekleidungsfilialisten wie
New Yorker (860 Quadratmeter), Mister & Lady Jeans (350 Quadratmeter), Fritz Jeans (340 Quadratmeter),
die Familien- und Kindertextilienfirma Ernsting´s family (231 Quadratmeter), der Schuhhändler Street Shoe
(320 Quadratmeter), das Schmuckgeschäft Bijou Brigitte und der BM 44 Bastelmarkt.
Langjährig ortsansässige Unternehmen aus Backnang – wie Intersport Hettich und Optik Jaudes – haben
ihre Ladenflächen modernisiert und bleiben dem Schweizerbau treu. Das Sonnenstudio Sun & Fun findet
sich jetzt in dem der Sulzbacher Straße zugewandten Gebäudeteil. Das Drogerieunternehmen Rossmann
(700 Quadratmeter), der Lebensmittelmarkt „Bio Markt“ (450 Quadratmeter), ein Friseur und eine Physio-
therapiepraxis sind weitere Nutzer. In den oberen Bürogeschossen befinden sich neben klassischen Nutzern
eine Arztpraxis und ein Billardcenter. Freie Flächen stehen noch zur Verfügung. n
Jürgen Klein und Oliver Reiß (beide Reiß & Co. Real Estate) sowie OB Frank Nopper freuen sich über die Revitalisierung
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