Gemeindebrief der Kirchengemeinde St.
Martin Nienstedt -Förste
Ausgabe 3/2014: Herbst 2014
Die Gemeindebriefredaktion
Liebe Gemeinde,
da schauen drei junge „Damen“ auf der Titelseite dieses Gemeindebriefs bei
einem Besuch des Kindergottesdienstes auf dem Friedhof ganz neugierig
durch eines der wunderschönen Fenster in unserer Friedhofskapelle ….
„Was wohl dahinter liegt?“ Sie sind sicherlich ganz unbekümmert zu diesem besonderen Ort gegangen.
Ganz anders als wir, die wir überwiegend traurig sind, wenn wir hierhin
kommen.
Gedanken zum Umgang mit dem Tod eines Angehörigen, der Trauerkultur,
wie auch Erinnerungen an den Bau der Friedhofskapelle in Nienstedt werden
uns in diesem Gemeindebrief begleiten und vielleicht nachdenklich stimmen.
Neben wichtigen Informationen aus dem Kirchenvorstand sowie über
vergangene und zukünftige Veranstaltungen wird unsere Küsterin und ihr
umfangreicher Tätigkeitsbereich vorgestellt.
Im Mittelteil finden Sie alle wichtigen Termine von Oktober bis November
2014.
Ihre Gemeindebriefredakteure Andrea Schuchard-Küster und Michael Töllner
Geistliches Wort
Auch eine Ernte Erinnerung an
erstes Glück: Du
hast Vater und
Mutter angefasst.
Bei jedem dritten
Schritt schwingen
sie dich in die Luft. „Eins, zwei, drei,
fliiiieeg“. Die Welt stimmt.
Oder: Erinnerung an gewaltiges
Verliebtsein: In Spanien oberhalb
einer Landstraße auf einem warmen
Stein. Pinienduft. Deine Liebste mit
langen dunklen Haaren neben dir.
Die Lastwagenfahrer hupen und
winken. Wir sind ein Paar zum
hineinträumen! Oder: Erinnerung an
weite Touren. Die Räder liegen auf
der sattgrünen Weide in den
französischen Alpen. Du hast dich
auch ausgestreckt. Der Freund hat
Baguette und Camembert, du den
Wein – ein Fest nach hundertfünfzig
Kilometern...
„Vielleicht wird‘s nie wieder so
schön...“ hast du Mitte der Dreißiger
mit Gerhard Schöne gesungen. Mit
dem wehmütigen Verdacht, dass du
das Wesentliche im Leben schon
erlebt hast. Eltern sind menschlich
irrend geblieben. Die erste Liebe
lebte kurz. Der Freund, mit dem du
Abendsonne und Nachtkühle geteilt
hast, lebt nicht mehr. „Vielleicht
wird’s nie wieder so schön!“
Doch es gibt sie weiter, die großen
Momente. Zwischen notwendigen
Durststrecken und freundlichem
Alltag. Du schaust dir Bilder vom
letzten Urlaub an – und denkst: „Ja,
es war schön!“ Du singst am Strand,
und jemand fällt mit der zweiten
Stimme ein. Du sitzt auf einer Wiese
am Pagenberg und schaust auf
Förste, Nienstedt, Eisdorf – oben am
Wald klebt ein Stück Willensen. Du
hast wieder eine Flasche Wein dabei.
Einen lieben Menschen neben dir. Du
trinkst dir die dörflichen Dächer und
den Sonnenuntergang schön...
Du bist zufrieden, leuchtest von
innen. Und weißt, solcher Moment
kommt wieder. Du selbst wirst ein
Teil vom Schönen. Die Bibel: „Herr,
wie sind deine Werke so wunderbar.
Das erkennet meine Seele wohl!“
Freuen wir uns über das, was uns im
Laufe des Lebens zur Ernte wurde!
Ihr
Wolfgang Teicke, Pastor
Aus dem Kirchenvorstand von Pastor Teicke
Keinen Fahrdienst mehr: Zum einmal im Monat stattfindenden „Nachbarn feiern Gottesdienst“ wird kein Fahrdienst mehr angeboten. Er ist selten in Anspruch genommen worden. Diese Gottesdienste finden meistens am letzten Sonntag des Monats abends um 18.00 Uhr statt. Es wird gebeten, diese besonderen Feiern in den Nachbargemeinden selbst anzufahren.
Trauerfeiern am Samstag nicht die Regel: Der Kirchenvorstand hat Vorschläge von Pastor Teicke für die Angebote von Amtshandlungen diskutiert und folgendes entschieden: Trauerfeiern sollen von Dienstag bis Freitag stattfinden. Am Samstag ist eine Trauerfeier am Sarg oder eine Erdbestattung möglich – aber keine Urnentrauerfeier.
Getauft wird in der Regel an einem Sonntag, wenn das Pfarramt zwei Tauftermine im Monat anbieten kann. Ist das nicht der Fall, kann in Ausnahmefällen auf einen Samstag gegangen werden.
Kirchliche Amtshandlungen sind kostenfrei. Bei Hochzeiten, Taufen und Jubelhochzeiten wird darum gebeten, eine Kollekte für die Arbeit in der Gemeinde zu sammeln. Auch Feiern von auswärtigen Gästen sind grundsätzlich kostenfrei.
Renovierung Pfarrwohnung: Nach dem Auszug von Pastor Reinhard Wicke wird die Wohnung im Pfarrhaus grundrenoviert. Sie soll danach vermietet werden.
Visitation: Superintendent und Kirchenvorstand sind zufrieden mit der Visitation. Die wesentlichen Anregungen werden im Visitationsbericht aufgeführt. Die Gemeinde wird zu einem späteren Zeitpunkt informiert.
Ausgabestelle der Tafel: Wer die Hilfsangebote der Tafel wahrnehmen möchte, kann sich am Donnerstag um 12.00 Uhr eine Kiste mit Lebensmitteln abholen und sein Budget entlasten. Ort: Pfarrhaus an der St. Martinskirche. Bei Interesse bitte die Tafel anrufen: Tel. 86 86 88.
Neue Konfirmandenordnung: Der Kirchenvorstand hat eine neue Konfirmandenordnung beschlossen. Das Unterrichtsmodell sieht einen dreistündigen Konfirmandenunterricht einmal im Monat sowie ca. 14 tägigen Gottesdienstbesuch vor. So war es in der Vakanzzeit von Pastor Uwe Brinkmann angeregt und kann nun als praktikables Modell übernommen werden. Neu ist die Erhebung eines Eigenbeitrages von 20,- € für eine Arbeitsmappe. Konfirmanden werden zu Beginn des Unterrichts in das Abendmahl eingewiesen und sind als Gäste zugelassen. Auch die Aktionen, die Freizeiten und die Konfirmandentage sind Bestandteil des Unterrichtes, der insgesamt auf 70 Stunden kommt. Gute Erfahrungen wurden bereits bei der Mitwirkung von Eltern gemacht. Es soll einen Begrüßungsgottesdienst und zwei Elternabende geben.
Konfirmandenfreizeit gemeinsam mit Eisdorf: Ostern 2015 werden Freizeit und Konfi-Tage von Eisdorf und Nienstedt-Förste gemeinsam vorbereitet und durchgeführt. Grund: Pastor Wolfgang Teicke kann nur eine Freizeit vorbereiten und begleiten. Die Konfirmandeneltern sind informiert.
Altargestaltung: Die Gemeinde hat sich an den historischen Altar in der St. Martinskirche gewöhnt. Doch seit Renovierung der Kirche vor 25 Jahren ist bei Geistlichen ein leichtes Unbehagen: Der Altar ist vorreformatorisch und zeigt Christus lediglich als Leichentuch-Darstellung und als Kind auf dem Arm von Maria. Das vorhandene Tischkreuz steht nicht zentral. Wohin wendet sich der Pastor, wenn er zu Gott spricht? Aufs Tischtuch, wo ein kleines Kreuz liegt – dabei mit dem Blick zur Gemeinde? Oder müsste er mit der Gemeinde gemeinsam in Richtung Gott – sprich Altar – schauen? Beim Abendmahl wiederum ist es schön, wenn der Liturg hinter dem Altartisch steht! Die Gedanken sind alt, es wurde auch Geld für die Ausgestaltung des geistlichen Raumes gesammelt. So gab es zu Pastor Wickes Zeiten die Idee, ein größeres Standkreuz im Raum aufzustellen – um den Blick auf Kreuz und Auferstehung ausrichten zu können. Nachvollziehen kann das wahrscheinlich nur der feinsinnig liturgisch geschulte Betrachter. Vielleicht wird es ja auch so, wie eine Kirchenvorsteherin nach einem Hin- und Hergeschiebe im Altarraum sagte: „Am besten bleibt es so wie es ist!“ Pastor Wolfgang Teicke: „Einmal ordentlich nachdenken, und dann eine Entscheidung treffen. Wie auch immer: ich werde damit leben und beten können!“
Diakonie
St. Martin hilft: Mit einer Startspende von 500,- € an die Osteroder Tafel anlässlich der probeweisen Ausgabe in Nienstedt gibt der Kirchenvorstand Mittel weiter, die für die Armenpflege in der Gemeinde gesammelt werden.
St. Martin hilft: Pastor Wolfgang Teicke und Vera Fröhlich haben in der Grundschule Sösetal-Förste Projekttage zum Barmherzigen Samariter mitgestaltet. Das Ergebnis sind Plakate, die von den Klassen unter fachkundiger Begleitung ihrer Lehrerinnen erstellt wurden. Die Kinder bekamen Geld anvertraut, was sie den drei Institutionen Osteroder Tafel, Diakonie- und Sozialstation Osterode und Aktion Rückenwind zukommen ließen. Die drei Einheiten haben gewaltig Spaß gemacht, der Gesang war kräftig, das Ergebnis sehenswert. Teicke: „Viele der Kinder kannte ich schon vom Jona-Projekt – alles wache Geister!“ Der Kirchenvorstand will mit solchen Maßnahmen die tätige Nächstenliebe in Nienstedt – Förste stärken.
Bei der Spendenübergabe im Gemeinderaum
Abschied aus Kindergottesdienstteam
Die Hochrechnung ist Spaß: Aber es dürften 400 bis 500 Kindergottesdienste sein, die Maren Lange seit ihrer Konfirmation vor 17 Jahren mitgestaltet hat. In einem Gottesdienst im Juni wurde sie von Pastor Teicke aus diesem Dienst verabschiedet: „Irgendwann muss man aufhören. Und irgendwann darf man aufhören. Weil Leben sich wandelt und Menschen sich vor Gott entfalten“. Schicht- und Wochenenddienst hatten für Maren Lange die verlässliche Begleitung immer mehr erschwert. Über 16 Jahre hat es ihr Freude gemacht, wie Kindern das Evangelium weitergegeben wird. Fasziniert davon, wie Pastor Wicke die biblischen Geschichten erzählte, fing sie selbst immer wieder Feuer. Ihre Lieblingsgeschichte: „Der verlorene Sohn“. Sie erinnert sich gern an den Jugendkreis, der fest eingebunden war – in die Vorbereitung der Krippenspiele, die Kigo-Camps in Löwenhagen. Auch die Kinderbibelwoche hat es in ihrer Zeit noch gegeben. Maren Lange bleibt St. Martin verbunden. Sie engagiert sich im Kirchenvorstand. Franziska Küppers-Harder, Juliane Keil-Peinemann und Rebecca Sindram führen den Kindergottesdienst weiter fort. Wie gut, dass St. Martin Menschen hat, die sich für einen guten Glauben stark machen.
Buchgeschenk und Dank an Maren Lange
Fragen eines „Neuen“: (Teil 2)
Wenn jemand neu kommt, hat er einen anderen Blick auf die Dinge. Und so haben sich auch für Pastor Teicke bei seinem Kommen Fragen ergeben, die Dieter Rosenkranz beantwortet hat:
Ist es nicht ein bisschen seltsam, dass nach dem Gottesdienst zwei
Ausgänge benutzt werden? Der Pastor kann nur an einer Seite
verabschieden. Und die Konfirmanden, denen man gerne noch etwas
mitgeben würde, verschwinden auf der anderen Seite.
Die Landeskirche wollte bei der Renovierung der Kirche (1987 - 1989) den Eingang auf der Förster Seite zumauern. Der KV hatte allen Grund dieses zu verhindern. Herr Teicke hätte aber lieber nur einen Ausgang um sich von all seinen Schäfchen persönlich zu verabschieden. Bei uns kann das Schaf mit entscheiden, ob es mit oder ohne Abschiedsgruß die Kirche verlässt. Und die Frage mit den Konfirmanden lässt sich sicher intern zwischen Pastor und Konfirmanden klären.
Die Wahlgräber auf dem Friedhof können von der folgenden Generation
nicht verlängert werden. Das ist auf anderen Friedhöfen üblich. Ich
kenne Familiengräber über ein Jahrhundert.
Die Bestattungskultur hat sich in den letzten drei Jahrzehnten grundlegend geändert. Die Beweinkaufung von Gräbern wurde bis Anfang der siebziger Jahre auch noch auf unserem Friedhof praktiziert. Die Feuerbestattung (Urne) gab es nur in seltenen Fällen. Heute sind 2/3 der Bestattungen Urnen. Die Frage der Nutzungsberechtigten, Gräber über die Liegezeit (bei Erdbestattung 30 Jahre, bei Feuerbestattung 25 Jahre) hinaus zu pflegen, gibt es nicht mehr. Das Gegenteil ist der Fall. Das Einebnen von Grabstellen vor Ablauf der Liegefrist nimmt zu, auch wenn es Geld kostet. Grabpflege wird immer mehr eine Frage der Zeit, da die Nachkommen schon sehr früh ihren Geburtsort, aus welchen Gründen auch immer, verlassen. In den letzten 5 Jahren wurden annähernd 60 Rasenreihengräber mit Namensplatte von Hinterbliebenen gewählt, und das hat seinen Grund.
Kindermusical Jona
Das von der Kirchengemeinde Nienstedt-Förste initiierte und vom Förderverein der Kirchengemeinde finanzierte Kindermusical-Projekt Jona fand mit zwei Aufführungen in der St. Martinskirche in Nienstedt seinen Abschluss. Ein halbes Jahr lang hatten etwa 30 Kinder im Alter von 6 bis 12 Jahren unter Anleitung von Kirchenkreiskantor Jörg Ehrenfeuchter, der auch die Begleitung am Klavier übernahm, das Musical Jona einstudiert. Dass sich die Proben gelohnt haben und dass es unter den Kindern von Nienstedt und Förste so manches Gesangstalent gibt, davon konnten sich zahlreiche Zuhörer, darunter natürlich viele Eltern und Großeltern, in der gut besuchten Nienstedter Kirche überzeugen. Die Kinder waren mit viel Eifer bei der Sache und meisterten beide Aufführungen mit Bravour. Dank gebührt Herrn Ehrenfeuchter für sein Engagement und den mit organisierenden Eltern. Durch den von den Eltern organisierten Verkauf von Getränken und Snacks im Anschluss an die Vorstellungen sowie gesammelte Spenden kam ein ansehnlicher Geldbetrag zustande, der als Grundstock für weitere Projekte dieser Art Verwendung finden soll.
Der Jona-Chor mit dem Solisten Fynn-Lasse Sindram.
Den Solopart in der 2. Vorstellung übernahm Tom Hetterscheidt.
Unsere Küsterin Christa Lange
Bei der Vorstellung der einzelnen Kreise bzw. Personen, die sich in unsrer Gemeinde engagieren, wollen wir nun eine ganz wichtige Person vorstellen: Unsere Küsterin Christa Lange Im Juli 2012 übernahm Christa Lange offiziell von ihrer Schwester Karin Giesecke das Amt der Küsterin in unserer Kirche. Zuvor hatte sie ihre Schwester bereits längere Zeit vertreten, sodass ihr vieles vertraut war.
Aber was macht eine Küsterin überhaupt alles in der Kirche?
Zu ihren Aufgaben gehört − Den Altar zu den Gottesdiensten mit den notwendigen Dingen „eindecken“,
z.B. beim Abendmahl mit dem Abendmahlsgeschirr. − Dann nicht zu vergessen die Sorge um den immer wunderschönen und
frischen Blumenschmuck auf dem Altar − Weiterhin müssen natürlich auch die Kirche und die angrenzenden Räume
sauber gehalten werden, − Bei Hochzeiten und Taufen sprechen die Angehörigen die Abläufe rund um
den Gottesdienst mit Christa Lange ab: Wann kann evtl. ein Chor zum Einsingen erscheinen, gibt es besondere Wünsche beim Blumenschmuck, kann die Kirche noch für einen Fototermin geöffnet bleiben..... Da kann es vorkommen, dass die Küsterin 2 Stunden für einen besonderen Gottesdienst in der Kirche sei muss.
− Wenn ein Gemeindemitglied gestorben ist, sorgt unsere Küsterin dafür, dass am darauf folgenden Tag die Kirchenglocke um 8:00 Uhr eine viertel Stunde läutet.
− Sie ist für das Läuten bei der Beerdigung oder Trauerfeier zuständig − Bei besonderen Gottesdiensten, wie z.B. Weihnachten oder Erntedank
kümmert sich Frau Lange mit Helfern darum, dass z.B. die Weihnachtsbäume aufgestellt werden, die Erntekrone aufgehängt wird und die Erntegaben vor dem Altar platziert werden.
− Die Außenanlagen und das Beet vor dem Gemeindehaus werden von Christa Lange gemeinsam mit ihrem Mann Helmut gepflegt und sauber gehalten, dazu gehören auch Laubfegen und Schneeräumen.
− Vor dem Konfirmandenunterricht und dem Seniorenkreis ist es Familie Lange, die die Tische nach den Wünschen des Pastors oder der Senioren hinstellt und dafür sorgt, dass es warm ist.
− Jeden Sonntagmorgen zu Beginn des Gottesdienstes steht Christa Lange zur Begrüßung an der Tür der Kirche und vermittelt einem dadurch schon, dass man Willkommen ist.
Bestimmt haben wir viele kleine Dinge der alltäglichen Arbeit von Frau Lange vergessen, aber es ist sicherlich deutlich geworden, dass unsere Küsterin in der Kirche einen ganz erheblichen Anteil daran hat, dass alles seinen gewohnten Gang geht und jeder sich wohl und willkommen in der Kirche fühlt. Frau Lange macht diese sehr abwechslungsreiche Tätigkeit in unserer Kirche sehr viel Spaß, was man ihr immer wieder auch anmerkt.
Christa Lange bei den Gottesdienstvorbereitungen
Gottesdienst - Einladungen
Erntedankfest: Am 5. Oktober feiern wir um 9.30 Uhr Gottesdienst mit Abendmahl. In der Woche vorher werden Konfirmanden von Haus zu Haus ziehen und um kleine Erntespenden bitten.
150 Jahre Chorgesang in Förste: Zum Jubiläum wird am 19. Oktober um 9.30 Uhr ein Gottesdienst ausgerichtet.
Reformationsfest: Bald ist sie 500 Jahre alt, die bewegende Geschichte von der Veränderung der Kirche. In Nienstedt-Förste wird sie begangen: Mit einem Gottesdienst am 31.10. um 19.00 Uhr. Ob ein großartiges Blechensemble aus Einbeck sein Kommen ermöglichen kann, steht erst kurz vorher fest.
Wiedersehen mit altem Bekannten: Am 2. November um 9.30 Uhr gestalten Pastor i.R. Dr. Hermann Mahnke und Wolfgang Teicke den Gottesdienst. Sicherlich auch mit Musik und Gesang.
Silberne Konfirmation: Der Konfirmationsjahrgang 1989 feiert sein Jubiläum in einem Gottesdienst am 9. November um 11.00 Uhr. Natürlich sind Eltern, Freunde und Bekannte zu diesem Wiedersehensereignis mit eingeladen.
Volkstrauertag am 16.11.2014: Beginn in der St. Martinskirche um 9.30 Uhr. Nachdem Pastor Teicke zur Verblüffung aller Beteiligten im letzten Jahr bereits nach einer halben Stunde mit dem Gottesdienst durch war, verspricht er diesmal eine leicht längere Predigt. „Damals kannte ich die Wege noch nicht!“
Buß- und Bettag am 19. November: Gottesdienst um 19.00 Uhr.
Ewigkeitssonntag (23.11.2014): Der Kirchenvorstand will eine Neuerung aus dem letzten Jahr beibehalten: Angehörige der im letzten Kirchenjahr Verstorbenen bekommen im Gottesdienst um 11.00 Uhr eine mit Namen beschriftete Kerze, die sie auf den Friedhof bringen. Aber auch die anderen Gottesdienstbesucher können eine Kerze entzünden und zum Friedhof gehen. Die Friedhofskapelle wird an diesem Sonntag geöffnet. Sie wird im November 50 Jahre alt und hat es verdient, einmal nicht mit Augen der Bedrückung wahrgenommen zu werden.
Gottesdienste/Termine - Oktober 2014 05.10.2014 Erntedankfest
9.30 Uhr Gottesdienst mit Abendmahl in
Nienstedt
Pastor Teicke
12.10.2014 17. Sonntag nach Trinitatis Lektorin
11.00 Uhr Gottesdienst in Nienstedt Henrici
19.10.2014 18. Sonntag nach Trinitatis
9.30 Uhr Jubiläums-Gottesdienst in Nienstedt
„150 Jahre Chorgesang in Förste“
Pastor Teicke
26.10.2014 19. Sonntag nach Trinitatis
18.00 Uhr „NFG“- Gottesdienst in Dorste
31.10.2014 Reformationstag
19.00 Uhr Gottesdienst in Nienstedt Pastor Teicke
Gottesdienste/Termine – November 2014
02.11.2014 20. Sonntag nach Trinitatis Pastor i.R. Mahnke
9.30 Uhr Gottesdienst in Nienstedt und Pastor Teicke
09.11.2014 21. Sonntag nach Trinitatis
11.00 Uhr Silberne Konfirmation -
Gottesdienst mit Abendmahl in
Nienstedt
Pastor Teicke
11.11.2014 Martinstag
18.30 Uhr Gottesdienst nach Laternenumzug
in Nienstedt
Pastor Teicke
16.11.2014 Volkstrauertag 09.30 Uhr Gottesdienst in Nienstedt Pastor Teicke
19.11.2014 Buß- und Bettag
19.00 Uhr Gottesdienst mit Abendmahl Pastor Teicke
23.11.2014 Ewigkeitssonntag
11.00 Uhr Gottesdienst in Nienstedt Pastor Teicke
30.11.2014 1. Advent
9.30 Uhr Gottesdienst in Nienstedt Pastor Teicke
Danksagung
An dieser Stelle möchten wir uns einmal bei all den lieben Menschen in unsrer Gemeinde bedanken, die für den Altarschmuck Blumen aus ihren Gärten spenden. Sie alle tragen dazu bei, dass in jedem Gottesdienst solch wunderschöner Blumenschmuck zu Ehren Gottes auf dem Altar zu finden ist.
Erntedankfest 2013: der mit Erntegaben geschmückte Altar
Blumenschmuck zu Pfingsten 2014
Laternenumzug am Martinstag 11.11.2014
Gedanken zur Trauerkultur v. Pastor Teicke
Sarg und Urne, Termine und Anwesenheit des Toten
Das Bestattungswesen unterliegt einem hohen Wandel. Allein der Ablauf: Die Zeit vor 50 Jahren: Ein Mensch starb zu Hause. Er wurde dort aufgebahrt – auch heute ist dies übrigens bis zu 36 Stunden möglich. Dem persönlichen Abschied wurde Zeit gegeben. Die Bestattung dagegen sollte möglichst nach drei Tagen stattfinden. Über das Wochenende sollte ein Toter möglichst nicht liegen, „sonst zieht er andere mit.“ Der Pastor kam zur Trauerfeier in der Familie. Sie fand statt, nachdem man schon schon einzeln und in Ruhe Abschied genommen hatte. Anschließend gab es einen Leichenzug durch den Ort, dem sich immer mehr Bekannte und Freunde anschlossen. Der Tod wurde öffentlich. Menschen erwiesen ihren Verstorbenen die letzte Ehre. Auf dem Friedhof noch eine kurze Grabrede, dann die Bestattung. Vom Haus aus ins Grab. Als ich vor 35 Jahren begann, Trauernde zu begleiteten, dauerte die Zeit zwischen Tod und Bestattung vier bis höchstens fünf Tage. Ich war Seelsorger wenige Tage nach dem Tod, traf Menschen an, die durch den Tod beeindruckt waren. Der Seelsorger half im Gespräch, den Schritt vom Schock in die Trauerphase gehen, half den Blick zu weiten und verlieh bei der Trauerfeier dem Schweren Worte. Diese früher in unserem Kulturkreis übliche Praxis ist nicht mehr das Übliche. Die Zeit zwischen Tod und Urnentrauerfeiern liegt oft weit auseinander. Dem Toten kann nur noch in eingeäscherter Form letzte Ehre erwiesen werden. Die elementare Verbindung – dass der Tote noch im Raum ist – fehlt. Manchmal ist die Öffentlichkeit in dieser Phase ausgeschlossen, weil die Todesanzeige auch später erscheint. Das kann Unbeholfenheit im Umgang miteinander bewirken. Auch der Pastor erfährt vom Tod eines Gemeindegliedes manchmal viele Tage später. Das Trauergespräch findet dann in einer Phase statt, wo sich Menschen abgeklärt mit dem Tod arrangiert haben. Das übliche Leben ist ja weitergegangen. Die Welt steht nicht mehr still für ihre Toten. Die Vorteile: Bei Verzicht auf Abschied vom Sarg werden Kosten gespart. Termine für Urnenbeisetzungen können gelassener geplant werden. Für mich selbst kam – vielleicht gerade, weil ich so viele Trauerfeiern gestalte - nur eine Erdbestattung in Frage: Aufbahrung zu Hause bzw. Möglichkeit, zeitnah Abschied zu nehmen, dann Trauerfeier am Sarg mit anschließender Grablegung. Ich mag das Elementare. Der Tote ist im Raum. Ich kann zu ihm eine schweigende Beziehung entwickeln. Er liegt im Grab.
Wir decken Erde darüber. Er hat seinen Platz gefunden. Natürlich weiß ich, dass das nur „Krücken für die Seele“ sind. Und ich bin im Laufe der Jahre unsicher geworden, auch weil ich eine Entscheidung treffe, die meine Frau und Kinder zu tragen haben. Und: Eine Aufbahrung ist nicht unbedingt möglich, denn ich habe einen Organspenderausweis. Wobei ich mir immer noch sicher bin: Meine Kinder, meine Frau und meine Freunde würden, wenn es ihnen irgend möglich ist, auch bereits vier Tage nach dem Tod zu meiner Beerdigung zu kommen. Der Tod eines Menschen ist und bleibt für mich ein Ausnahmezustand. Und das, was ich in meiner eigenen Praxis als hilfreich empfinde, möchte ich möglichst auch für mich „in Anspruch nehmen“. Eigentümlich, denn es könnte mir egal sein. Deswegen gilt: Das letzte Wort haben nicht Pastor und Tradition, sondern der „Kunde“. Und selbst dessen Wort ist nur ein Vorletztes… Dem Herrgott ist es nämlich egal, auf welchem Bestattungsweg jemand zu ihm kommt.
Erinnerungen von Pastor Dellbrügge
50 Jahre Friedhofskapelle Nienstedt:
Trauerfeiern im Haus wurden problematisch
Bis 1964 begann in Nienstedt-Förste eine Trauerfeier im Haus der Verstorbenen, wo der Sarg bis zur Beisetzung stand. Dort fand die Hauptansprache statt. Danach wurde der Sarg auf einem Leichenwagen zum Friedhof gebracht. An den Zug schlossen sich z.T. viele Trauernde an… Die „Leichenzüge“ durch die Hauptstraße des Dorfes waren durch den wachsenden Verkehr und das zunehmend rücksichtslose Verhalten der Autofahrer immer mehr gefährdet. Zudem waren die Straßen insgesamt noch in einem schlechten Zustand, mit Löchern usw. Regnete es gar, gingen die Menschen mit Schirm die Wegstrecke. Gemeindeglieder drängten auf die Einrichtung einer Leichenhalle am Friedhof. Daraus entstand der Plan für den Bau einer Friedhofskapelle. Es stellte sich heraus, dass die Landeskirche kein Geld dafür zur Verfügung stellen wollte und konnte. Darum brachte ich den Gedanken der Eigenleistung ins Gespräch, die ich in amerikanischen Gemeinden beeindruckend erlebt hatte.
Eigenleistungen wie in den USA
Im Dorf wohnten genügend Bauhandwerker, Maurer, Zimmerleute, Maler, ein Bauingenieur, mehrere Poliere u.a. Das bedeutete für mich Absprachen, viele Besuche, Einladungen und Ermutigung zur Mitarbeit. Ein Jahr, nachdem ich eingeführt worden war, begannen am 2. Mai die Erdarbeiten, dann die Maurer-und schließlich die Zimmerarbeiten. Alle arbeiteten ohne Bezahlung, hauptsächlich samstags. Allerdings war während der Woche ein ehemaliger Maurerpolier-Rentner am Werk und koordinierte manches. Nur die Sachkosten mussten bezahlt werden, ferner die Schreinerarbeit und das Holz für die Bänke.
Günter Becker
Willi Wedemeyer („Schecke“), August Becker, Willi Dunemann,
Werner Borchers, Ewald Otto
Einweihung am 1. November 1964
Der Bau ging zügig voran, so dass wir am 1. November die Kapelle mit Platz für ca. 100 Personen in Betrieb nehmen konnten. Tatsächlich ein Freudentag für alle Beteiligten, für die Gemeinde – und für mich. Ab sofort fanden die Trauerfeiern in der Kapelle auf dem Friedhof in Nienstedt statt.
Richtfest: oben: Werner Borchers, Hans Wolter und Ewald Otto
unten: Willi Dunemann, Gerd Müller, Willi Wedemeyer, Karl
Binnewies, Wilhelm Hattenbauer, August Becker, Heinz Lange, August
Karl Zellmann („Musiker“) und Pastor Dellbrügge
Bald war auch das nötige Geld für ein Harmonium zur Verfügung, so dass der übliche Gesang begleitet werden konnte.
Leben und Sterben
Ein geschickter Kunstschmied fertigte eine Eisenplastik an für den Außengiebel nach dem Entwurf eines jungen Künstlers, Herr Steege (Walsrode), der auch die Buntfenster am Kopfende der Kapelle entwarf und ausführte. Den Entwürfen gingen mehrere gute Gespräche über Leben, Sterben und Hoffnung voraus, wobei mir die Hauptverantwortung zufiel. Im Gespräch mit dem Künstler machte ich die traurige Bemerkung: Etliche Menschen sind lange tot, bevor sie sterben, bevor der physische Tod ihr Dasein beendet.
von links: Willi Lange (Bürgermeister Nienstedt), Pastor Dellbrügge, Otto
Zellmann (Bürgermeister Förste), Karl Zellmann („Musiker“)
Sie gehen in Arbeit und Besorgungen auf, suchen Anschluss an die Konsumangebote, versäumen zu leben. Meine Beobachtung deckt sich mit der Aussage bei Thornton Wilder; dort bekennt ein Vater: “Ja – arbeiten, arbeiten, arbeiten – das ist alles, was ich tue. Ich habe aufgehört zu leben.“ Unsere jüngste Tochter hatte später auf ihrem Schreibtisch den Satz notiert: „Wenn jemand stirbt, nicht das allein ist Tod. Tod ist, wenn einer lebt und es nicht weiß.“ ….
Erinnerungen eines Bauhelfers:
Ein Nienstedter, der als junger Mann am Bau mitwirkte, erinnert sich dieser Tage: „Wir haben dafür kein Geld bekommen. Damals hat man mit Hand angelegt, wenn der Pastor einen um Hilfe gebeten hat. Das war selbstverständlich. Da gab es mal geschmierte Brötchen und eine Flasche Bier.“ Als ein Trinklustiger die Kiste hoch auf die Baustelle tragen wollte, sagte Pastor Dellbrügge, der kein Freund des übermäßigen Alkoholgenusses war: „Nein, du nicht, sonst ist die Kiste leer, bevor du oben angekommen bist!“ Übrigens seien damals auch etliche gegen die Errichtung einer Kapelle gewesen – das waren diejenigen, die die Aufbewahrung und Trauerfeier im Haus und den Leichenzug durch den Ort beibehalten wollten. Eine Aufbahrung im Haus war aber in einigen neuen Häusern längst schwierig geworden..
Ein guter Abschiedsort
Pastor Wolfgang Teicke bemerkt, dass sich nach fünfzig Jahren die Trauer- und die Bestattungskultur weiter erheblich gewandelt haben. Die Kapelle sei – gottlob – immer noch ein guter Ort zum Abschied nehmen. Das sehr schöne Glasfensterkreuz lässt, wenn es nicht verdeckt ist, einen kleinen Blick „in die Welt danach werfen“. An der Eingangsseite ist eine Auferstehungsszene angebracht. Eine Einladung, dass Trauernde in die Aufrechte zurückfinden können.
Im Gottesdienst am Ewigkeitssonntag, 23.11.2014 um
9.30 Uhr, soll das Bestehen der Kapelle gewürdigt
werden.
Es verstarben
am 14.06.2014: Frau Lisa König, früher Förste, im Alter von 82 Jahren
am 05.07.2014: Herr Herbert Wedekind, früher Förste, im Alter von 77 Jahren
am 22.07.2014: Herr Ottokar Fröbel aus Förste im Alter von 93 Jahren
am 25.07.2014: Frau Heike Bialek aus Förste im Alter von 57 Jahren
am 26.07.2014: Herr Rudolf Slowik aus Förste im Alter von 81 Jahren
am 15.08.2014: Herr Manfred Keil, früher Förste, im Alter von 82 Jahren
am 20.08.2014: Herr Herbert Schuster, früher Förste, im Alter von 94 Jahren
am 25.08.2014: Herr Jörg Deichmann aus Förste im Alter von 50 Jahren
Kreise / Gruppen / Kontaktdaten
Seniorenkreis
mittwochs: 15.00 Uhr (nach Absprache)
Jugendkreis
mittwochs: 18.30 Uhr (nach Absprache)
Krabbelkreis
freitags: 10.00 Uhr Leitung: Franziska Küppers-Harder
Diakonie- und Sozialstation
Schwester Lydia Tel. 9058-0
Osteroder Tafel
Ausgabezeiten im Pfarrbüro in
Nienstedt:
donnerstags ab 12.00 Uhr Anmeldung: 05522/868688
Pfarrbüro St. Martin Nienstedt-
Förste
An der Pfarre 6 / Tel. 8 23 61
geöffnet für Publikumsverkehr: donnerstags von 16.00 bis 18.00 Uhr
Pastor Wolfgang Teicke
Mitteldorf 35, 37534 Eisdorf Tel.: 05522 82696, Fax: 05522 312949 Mail: [email protected]
Kirchenvorstandsvorsitzende Vera
Fröhlich
Sülte 17, 37520 Osterode am Harz Tel.: 05522/83467, Mail: [email protected]
St. Martin Nienstedt-Förste im
Internet:
www.kirche-nienstedt.de
Verantwortlich für den Inhalt des
Gemeindebriefes:
Kirchenvorstand St. Martin Nienstedt-Förste Andrea-Schuchard-Küster, Förster Straße 120, 37520 Osterode Michael Töllner, Alte Dorfstraße 29, 37520 Osterode
Bilder von Pastor Dellbrügge, Pastor Teicke, Harald Sindram, Petra Bordfeld, Andrea Schuchard-Küster, Michael Wächter und Michael Töllner
Alle im Gemeindebrief veröffentlichte Bilder sowie weitere von
Pastor Dellbrügge zur Verfügung gestellte Bilder werden auch auf
der Internetseite der Kirchengemeinde Nienstedt-Förste gezeigt:
www.kirche-nienstedt.de
Juleica – Ausbildung vom ev. Jugenddienst