Dr. Simone SchneiderBUND Rheinland-Pfalz
Landesnaturschutztag Rheinland-Pfalz Alzey
9. Mai 2012
GWiW- Das Projekt Westwall - MahnmalGefährdungNaturschutzfachliche BedeutungSchutzKooperation
TiermonitoringBachelorarbeitenKartierungFolgeprojekt
630 km Betonbauten
1936 -1940 auf Befehl der nationalsozialistischen Führung entlang der Westgrenze des Deutschen Reiches aus Bunkern, Stollen, Panzersperren und Höckerhindernissen bestehendes
ca. 630 km langes Verteidigungssystem
zwischen Kleve und Basel ca. 22.000 Anlagen
nach Zweitem Weltkrieg: Sprengung der meisten Wehranlagen
K. Ludwig
Stuttgart
Saarbrücken
Trier
Aachen
Niederlande
Belgien
Luxemburg
Frankreich
Freiburg
Aschaffenburg
Karlsruhe
Strasbourg
Graphik: ©WS/PW VEWA-ev
Luftverteidigungs-zone West (LVZ)
Ausdehnung der Befestigungen im Westen Deutschlands 1935-1945 Westwall / Westbefestigungen / LVZ-West
Westwall
Deutschland
Eine Perlenschnur kleiner Biotopinseln
Betonbauten wurden von der Natur zurück erobert
vielgestaltige Pflanzen- und Tierwelt mit zahlreichen gefährdeten Arten wertvolle Rückzugsräume für Tiere und Pflanzen
wie auf einer Perlenschnur aufgereiht, bilden sie eine Kette kleiner Biotopinseln
Der ehemalige Westwall führt so die verschiedenen Landschaftsräume als „Grüner Wall im Westen“ zu einem umfassenden Biotopverbund zusammen.
Mahnmal und Lebensraum
Bauwerke und Ruinen müssen als Mahnmal erhalten bleiben bedeutendes historisches Zeitzeugnis
Beseitigung und Veränderung
Der BUND setzt sich zusammen mit vielen Partnern für die Erhaltung der verbliebenen Reste und die weitere Entwicklung des Biotopverbundes entlang dieses Bandes ein.
S. Schneider
A. Wagner
T. Weber
S. Schneider
S. Schneider
H.-M. Braun C. Braun
W. Stutterich
Gefährdung
S. Schneider
Interessen im Konflikt - Bunker zu Ruinen
Sondereigentum der Bundesrepublik Deutschland
Verkehrssicherung regelmäßig Konflikte zwischen Gefahrensicherung und den Belangen des Natur- und Denkmalschutzes
Vom Abriss bedroht
In der Vergangenheit: zahlreiche Bunkeranlagen beseitigt, übererdet oder einplaniert
Auch heute noch sind ehemalige Bunkeranlagen vonGefahrenbeseitigungsmaßnahmen und Abriss bedroht.
In BaWü und RLP Westwall unter Denkmalschutz.
Die Anlagen müssen dauerhaft erhalten bleiben.
S. Schneider
S. Schneider
Vielfalt der Bauwerke und Ruinen des ehemaligen Westwalls
Bedeutung als
Lebensraum für Pflanzen und Tiere
Lebensräume – Lebensräume – Wildnisinseln als ErsatzWildnisinseln als Ersatz
S. Schneider
Immer weniger naturnahe Lebensräume
Ersatzlebensräume
hervorragender Unterschlupf für Wildtieretrockene Hohlräume windgeschützte Spaltenstrukturreiche Ruinen: ganze Jahr über Nahrung, Schutz und Fortpflanzungsmöglichkeiten
echte Ersatzlebensräume
S. Schneider
M. König
M. König
Wildnisinseln – frei von menschlicher Lenkung
natürliche Prozesse, natürliche Sukzession
große Standortvielfalt
- vielfältige Gehölzvegetation- kleinräumiger Wechsel: kleine Erdvertiefungen/Wasserstellen und trocken-warme Betonplatten
S. Schneider
T. Kirchen
C. Braun
B. Zeimetz
S. Schneider
Die alten Befestigungsanlagen sind zu unverzichtbaren
Lebensräumen für Tiere und Pflanzen geworden!
S. Schneider
Felsen – Felsen – Beton als Beton als
schützenswerter schützenswerter LebensraumLebensraum
S. Schneider
grüner Teppich auf dem eigentlich lebensfeindlichen „Substrat“
Betonplatten bieten Flechten unterschiedlich starke Sonneneinstrahlung und Feuchtegrade
kalkhaltiger Beton als Ersatzlebensraum
Es ist doch nur Beton!
T. WeberS. Schneider
W. Stutterich
S. Schneider
S. Schneider
S. Schneider
W. StutterichV. JohnW. Stutterich
S. Schneider S. Schneider
W. Stutterich
R. Proess
Sonne und Schatten
S. Schneider
H.-M. Braun
S. Schneider S. Schneider
W. Stutterich S. SchneiderS. Schneider
S. Schneider
Die Betonbauwerke dienen in Regionen mit wenig natürlichen Felsen als
Ersatzlebensraum.
S. Schneider
Höhlen –Höhlen –wertvolle Rückzugsräumewertvolle Rückzugsräume
BUND KG Trier
S. Schneider
HöhlenHöhlenW. Stutterich
C. Braun
B. Liedtke
M. Trinzen
C. Braun
Tiermonitoring
M. Trinzen
H.-M. Braun
… viele Mäuse und …
W. StutterichW. Stutterich
„echte“ Höhlenbewohner
Bunkerhohlräume bieten Säugetieren
attraktive Versteckmöglichkeiten, trockene Liegeplätze und
Sichtschutz.
BUND KG Trier
Biotopverbund – Perlenschnur aus Lebensräumen
BUND NRWS. Schöne
E. Manz
U. Vogel
H.-M. Braun
H.-M. Braun
Vernetzung für den genetischen Austausch
verschiedene Populationen müssen durch wandernde Tiere miteinander im Austausch stehen
TrittsteinSprungbrett
S. Schneider
T. Weber
Der ehemalige Westwall soll zu einem breiten Biotopverbund-Korridor
entwickelt werden.
Natur- und Denkmalschutz Hand in Hand
Schützenswerte Ruinen
Relikte enthalten großen Schatz an bedrohten Tieren und Pflanzen, der dauerhaft erhalten bleiben muss
alternative Konzepte zur Verkehrssicherung
hohe Schutzbedürftigkeit und -würdigkeit der Sekundärlebensräume
Großlebensräume aus mehreren Bundesländern werden durch die Anlagen des ehemaligen Westwalls miteinander verbunden
Maßnahmen: z. B. Aufwertung des Umfeldes der Bunkerruinen
Kooperationen – gemeinsame Wege und Ziele
vielfältige Betrachtungsweise:
NaturschutzDenkmalschutzhistorisch-politische BildungEigentümerTourismusForstBodenordnungLandwirtschaft etc.
enge Zusammenarbeit mit vielen unterschiedlichen Institutionen und Ehrenamtlichen; Beirat
suchen nach geeigneten Maßnahmen und Konzepten zum dauerhaften Erhalt der Anlagen
E. Manz
Förderung
Kooperation
Tiermonitoring an Bunkerruinen BUND-Aktiven-ProjektBUND KG Bitburg-Prüm
BUND KG TrierBUND KG Trier
Beobachtungen
Der Nachweis:
Europäische Wildkatze!
Wurfboxen für Wildkatzen
Monitoring
Wurfboxen entworfen und gebaut von Künstler Rolf Wicker
S. Schneider
S. Schneider
M. Trinzen
Rolf Wicker: Operation Stepping- Stone. Secret Sculptures I-IV
Bachelorarbeiten Geobotanik
Dr. Michael Jeschke
Apl. Prof. Dr. Willy Werner
Dr. Simone Schneider
Stephanie Wagner:Kryptogamengesellschaften ausgewählter Standorte des Westwalls im Raum Trier- Stellen die Bunkerruinen erhaltenswerteSonderstandorte dar? -
Alexander Dalhoff: Vergleich der Kryptogamenvegetation an Bunkerruinenund Betonbruchstücken ausgesuchter Bunkerstandortedes Westwalls im Raum Trier
Geobotanik
Stellen die Bunkerruinen erhaltenswerteSonderstandorte dar? S. Wagner
- 86 Moose und Flechten an 2 Bunkerruinendavon 28 nur an Bunkerruinen an Standort 1 und 21 nur an Bunkerruinen an Standort 2
- 11 Rote Liste-Arten (RL RLP)
- 13 Arten mit Reaktionszahl > 8 als kalk- bzw. basenholde Taxa
Protoblastenia rupestris Neckera crispaFotos: M. Jeschke
Geobotanik
Vergleich der Kryptogamenvegetation an Bunkerruinen und Betonbruchstücken A. Dalhoff
Kartierung von über 250 Bunkerruinen in RLPim Auftrag der NaturschutzverwaltungWinter 2011/2012
S. Schneider
S. Schneider
Ausblick: Folgeprojekt
Grüner Wall im Westen - Beispielhafte Maßnahmen zum Umgang mit den Westwallanlagen aus Sicht des Natur- und Denkmalschutzes
Ziele:
- Konzeption und Erprobung von alternativen Maßnahmen zur Verkehrssicherung unter besonderer Berücksichtigung der Naturschutz- und Denkmalschutzbelange
- dauerhafte Erhalt der Anlagen des ehemaligen Westwalls
BUND-Wanderausstellung „Grüner Wall im Westen“
S. Schneider
Weitere Informationen:
www.gruenerwallimwesten.de
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!