HÄNDEHYGIENENOTWENDIGKEIT UND BELASTUNG
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Mikroorganismen auf den Händen
Mikroorganismen auf den Händen:
n 102 – 106 KBE/cm²
n residente Hautflora
n transiente Hautflora
Foto: © Medienzentrum Universitätsklinikum Heidelberg
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Hautschutz und Handhygiene
Hände mit geschädigter Haut sind
n sind doppelt so häufig mitS. hominis und S. aureusbesiedelt
und
n doppelt so häufig mit gram-negativen Bakterien, Enterokokken und Candida
wie Hände mit gesunder Haut!
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Händehygiene – Warum?
Ausbreitung von nosokomialen Infektionen verhindern
Personalschutz Patientenschutz
PatientPersonal
Medizin-produkte
KörperflüssigkeitenAusscheidungen
Wasser-hähne etc.
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Händehygiene
Überbegriff, der sich auf
n Händewaschen,
n Händewaschen mitantispetischen Mitteln,
n HygienischeHändedesinfektion,
n ChirurgischeHändedesinfektion und das
n Tragen von medizinischenHandschuhen
bezieht.
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Indikationen für Händedesinfektion
n Vor dem Betreten von reinen Seitenn Vor invasiven Eingriffen Vor Kontakt mit abwehrgewächten Patientenn Vor Tätigkeiten mit Kontaminationsgefahr (z.B. Medikamente
zubereiten) n Vor und nach Wundkontaktn Vor und nach Kontakt mit Eintrittstellen von Kathetern und
Dränagen u.ä.n Nach Kontakt mit potenziell infektiösem
Material/Körperregionenn Nach Kontakt mit kontaminierten Geräten, Flächen,
Instrumentenn Nach Kontakt mit Patienten, von denen Infektionen ausgehen
könnenn Nach Ablegen der Untersuchungshandschuhe
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Gründe für eine unzureichende Händehygiene
n Die Hautreinigungsmittel schädigen die Haut und trocknen sie aus
n Die Handwaschplätze sind an ungünstigen Stellen angebracht
n Keine oder geringe Anzahl von Waschplätzen bzw. Spendern
n Hohe Arbeitsbelastung, Zeitmangel
n Mangelhafte Kenntnisse
n Patientenversorgung hat Vorrang
n Das Risiko der Infektionsübertragung vom Patienten auf das Personal ist gering
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Waschen oder Desinfizieren?
§ Händedesinfektion ist keimreduzierender als Hände waschen§ Händedesinfektion trocknet die Haut weniger aus als
Hände waschen§ Händedesinfektion führt zu weniger Hautirritationen als
Hände waschen § Kombination ist besonders hautschädigendWidmer Clin Infect Dis 2000 Jul; 31 (1): 136-43 Boye Jm; et al. Infect Control Hosp Epidemiol 2000 Jul:21(7):442-8
Chirurgischer Händedesinfektion
sichtbarer Verschmutzung
Kombination nur bei:
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Waschen
n Hände allenfalls leicht anfeuchten, Handwaschmittel auftragen und gleichmäßig für mindestens 15 Sekunden verteilen
n Abspülen und mit Einmalhandtuchabtrocknen
n Einhebelmischgarnitur, Spender usw. mit dem Ellenbogen betätigen, zum Schließen von herkömmlichenWasserhähnen das Einmalhandtuchbenutzen Foto: www.pixelquelle.de
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Desinfizieren
n Händedesinfektionsmittel in die Handfläche der einenHand geben,
n die Hände gegeneinanderreiben und
n auf der gesamtenHautoberfläche verteilen
n bis das Mittel vollständigeingezogen ist.
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Praxis
n Studien zeigen, dass Mitarbeiter die hygienischeHändedesinfektion nicht ausreichend langedurchführen.
n Mitarbeitern aus Gesundheitsberufen gelingt es nicht, die komplette Hautoberfläche der Hände und Finger effektiv zu reinigen bzw. zu desinfizieren
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Kontamination bei „sauberen Arbeiten“
Pflegepersonal kontaminiert die Hände mit 100-1000 KBE bei Tätigkeiten wie Patienten lagern, Pulszählen,
Blutdruckmessen, Temperaturmessung (oral) oder beimBerühren von Hand, Schulter oder Leiste des Patienten
Foto: © Medienzentrum Universitätsklinikum HeidelbergFoto: © Medienzentrum Universitätsklinikum Heidelberg
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Fingernägel
n Fingernägel kurz halten
n Keine künstliche Fingernägeltragen
n Fingernägel nicht lackieren
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Gefährdungen
n Entfettung der Haut
n Wasserentzug der Haut
n Spannende, trockene Haut
n pH-Wert Verschiebung der Haut
n Allergische, toxische Hauterkrankungen
n Zerstörung der Barrierefunktion
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Zusammenfassung
n Geschädigte Haut ist häufiger mit Krankheitserregern besiedelt
n Pathogene Keime werden sehr oft über die Hände verbreitet
n Zur Keimreduktion ist die alkoholische Händedesinfektion effektiver als Händewaschen
n Maßnahmen zur Handhygiene belasten die Haut
n Unverträglichkeit gegen Inhaltsstoffe von Mitteln zur Handhygiene sind möglich