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SelbstkonzeptInteresse
MotivationBedeutung für den Mathematikunterricht
Genderaspekte
Von Matthias Eckerstorfer
Gliederung
Überblick von Mädchen & Frauen in der Mathematik
Mathematisches Selbstkonzept Befunde zum mathematischen Selbstkonzept
von Mädchen & Jungen Sozialisationsprozesse
Geschlechterspezifische Sozialisationserfahrungen Eltern als primäre Sozialisationsinstanz
Ansätze für Interventionen
Überblick Mädchen & Frauen in der Mathematik
Mädchen & Frauen sind in mathematisch-naturwissenschaftlichen Fächern unterrepräsentiert
Studie aus Deutschland (2009) Je nach Bundesland 56-77% Jungen und 33-44%
Mädchen die einen Leistungskurs in Mathematik wählen.
Setzt sich im Studium fort.
Überblick Mädchen & Frauen in der Mathematik
Mädchen & Frauen im Studium Mathematik (GER 2009)
Überblick Mädchen & Frauen in der Mathematik
Was Mädchen & Frauen lieber studieren (2009)....
Mathematisches Selbstkonzept
Gibt viele verschiedene Definitionen und verschiedene theoretische Modelle
Das Definieren wird noch dazu erschwert, weil die Psychologie, die Soziologie und die Pädagogik ein Wörtchen mitzureden hat.
Mathematisches Selbstkonzept
Definition von Moschner & Dickhäuser(2006):
„... als ein mentales Modell einer Person über ihre Fähigkeiten und Eigenschaften“,
als „deklaratives Konzept der Kognition einer Person über sich selbst“
und als „Vorstellung über die Höhe eigener Fähigkeiten“
Mathematisches Selbstkonzept
Es kann zudem in ein schulisches und akademisches Selbstkonzept unterschieden werden.
Schulisches Selbstkonzept: „generalisierte selbstbezogene Fähigkeitskognition, die sich auf die erbrachten Leistungen in verschiedenen Schulfächern beziehen“. (Zeinz & Köller (2006))
Akademisches Selbstkonzept: „Gesamtheit der kognitiven Repräsentationen eigener Fähigkeiten in akademischen Leistungssituationen“. (Dickhäuser (2002))
Befunde zum math. Selbstkonzept von Mädchen &
Jungen
Vergleich von Matheleistungen: keine signifikanten Unterschiede zwischen Mädchen & Jungen
Um Geschlechterdifferenzen erklären zu können niedrigeres mathematisches Selbstkonzept der Mädchen als Ursache heranziehen.
Befunde zum math. Selbstkonzept von Mädchen &
Jungen
Studie von Hannover(1991): Mädchen unterschätzen ihre Leistungen in
Mathematik relativ zu den Burschen und zu ihren tatsächlichen Leistungen.
Burschen hingegen überschätzen ihre Leistungen in Mathematik sehr.
Vgl. verbales Selbstkonzept: genau umgekehrt
Befunde zum math. Selbstkonzept von Mädchen &
Jungen
Studien im frühen Schulalter: Studie von Marsh(1991): mathematisches
Selbstkonzept beider Geschlechter unterscheidet sich kaum vom Kindergarten an bis ins zweite Schuljahr.
Studie von Helmke(1998): Mädchen schätzen ihre Matheleistungen genau so gut ein wie Jungen. Unterschiede erst ab zweiten Schuljahr. Mädchen schätzen Leistungsstand schlechter ein.
Befunde zum math. Selbstkonzept von Mädchen &
Jungen
Untersuchung von Prücher (2002): Unterschiede im math. Selbstkonzept am Anfang
und Ende des ersten Schuljahres 1. Erhebung keine Unterschiede 2. Messung: Jungen ein signifikant positiveres
Selbstkonzept als Mädchen
Befunde zum math. Selbstkonzept von Mädchen &
Jungen
Fazit Für das erste Schuljahr gibt es noch
widersprüchliche Befunde bzgl. des Selbstkonzepts bei Mädchen & Jungen.
Ab dem Ende des ersten Schuljahres zeigen sich eindeutige Ergebnisse bzgl. des Unterschiedes des math. Selbstkonzepts bei Jungen & Mädchen.
Sozialisationsprozesse
Geschlechterdifferenzen in der Mathematikleistung und im math. Selbstkonzept werden anhand unterschiedlicher Ansätze zu erklären versucht. biologischer Ansatz: angeborene
Begabungsunterschiede sozialpsychologischer Ansatz:
Geschlechterunterschiede zwischen Mädchen & Jungen sind nicht von Natur aus gegeben, sondern entstehen in sozialen Konstruktionsprozessen.
Sozialisationsprozesse
Geschlechterdifferenzen umso geringer, desto ähnlicher die Sozialisationsbedingungen für Jungen und Mädchen sind.
Bestätigung durch zwei internationale Studien: Man analysierte
TIMS-Studie 2007 PISA-Studie 2006 Mädchen umso besser sind, je stärker die
Geschlechtergerechtigkeit in ihrem Land ist.
Geschlechterspezifische Sozialisationserfahrungen
„Ein geschlechterspezifischer Sozialisationsprozess zeichnet sich dadurch aus, dass durch die entsprechenden Sozialisationsinstanzen (z. B.: Eltern) geschlechterspezifische Erwartungen und Überzeugungen vermittelt werden“.
Spezialfall Mathematik wird tendenziell als Männerdomäne dargestellt
Dadurch entsteht die Meinung, dass Mädchen & Frauen weniger leisten als Jungen & Männer.
Geschlechterspezifische Sozialisationserfahrungen
Diese Meinung beeinflusst Mädchen & Frauen bzgl. ihrer Leistungseinschätzung ihrer Einstellung zu Mathematik
Ergo führt das dazu, dass bei Mädchen & Frauen mathematische Erfolge als unweiblich angesehen
werden und dadurch INTERESSE und MOTIVATION sinken.
Geschlechterspezifische Sozialisationserfahrungen
Dieses Phänomen beginnt schon in der Grundschule. Jungen werden bereits als mathematisch begabter
eingeschätzt, dadurch wird die Motivation an Formeln und Zahlen bei
Mädchen erheblich gesenkt. Am Anfang der Schulzeit ist
Interesse und Motivation halbwegs gleich, entwickelt sich aber schnell
auseinander zu wenig weibliche mathematische Vorbilder.
Eltern als primäre Sozialisationsinstanz
geschlechterspezifische Sozialisation beginnt mit der Geburt
Elterliche geschlechtsstereotype Einstellungen in Mathematik führen zu geschlechtsstereotypen Erwartungen an die Fähigkeit ihres Kindes.
Diese Erwartungen beeinflussen das Selbstkonzept des Kindes.
Ansätze für Interventionen
„Positive Aspekte des monoedukativen Unterrichts übernehmen“ Monoedukativer Unterricht kann Vorteile für Mädchen haben Gewisser Widerstand wegen Geschlechtertrennung Vorteile des monoedukativen Unterrichts herauspicken und
in den koedukativen integrieren. Lt. Studien würde sich das Interesse von Mädchen steigern in MINT-Fächern Unterricht trennen schwer realisierbar
Maßnahme: Selbstkonzeptstärkung der Mädchen
Ansätze für Interventionen
„Interesse wecken“ Interessen und Fähigkeiten von Mädchen sollten im
Lehrplan berücksichtigt werden. Geschlechtsneutrale Gestaltung des
Unterrichtsmaterials (siehe Vortrag Melissa Schmidt) Mathematische Probleme sind so gleich interessant für
beide Geschlechter Methodenvielfalt im Matheunterricht
Ansätze für Interventionen
„Stärken & Schwächen berücksichtigen“ Jungen
Gut im Lösen anspruchsvoller Aufgaben mit eigenen Lösungsstrategien
Weniger gut im Lösen bei Problemen mit Standardverfahren Mädchen:
Gut beim Sichern und systematischen Abarbeiten von bekannten Verfahren
Weniger erfolgreich im räumlichen Denken & beim Entwickeln eigener Lösungswege
Bedeutung für Unterricht: Stärken für Erfolgserlebnisse nutzen Schwächen gezielt fördern
Ansätze für Interventionen
„Geschlechtsneutrale Unterrichtsbeteiligung und Interaktion“ Unterrichtsgeschehen: Je offener Fragen gestellt werden, desto
mehr beteiligen sich die Jungen mehr reagieren Mädchen auf dieselbe Situation mit Schweigen.
Lehrperson: unterschiedliche Interaktion mit Mädchen & Jungen Mädchen: Erhalten Lob wegen Sauberkeit und Ordnung Jungen: Erhalten Lob wegen super Ideen Die Lehrperson hat geschlechtsstereotype Erwartungen. diesen muss entgegengewirkt werden (Mathe keine Männerdomäne)
Ansätze für Interventionen
„Verbesserung des Informationsangebotes für Schüler“ Zum Abbau von Geschlechtsstereotypen in
Mathematik ist es wichtig, diese Problematik im Unterricht zu hinterfragen. Vorstellung bekannter Persönlichkeiten
Sowohl Frauen als auch Männer haben Freude an der Mathematik (Verweis auf Vortrag von Nils Ortner)
Ansätze für Interventionen
„Selbstkonzept- und Motivationsförderung“ Reattributionstraining
Basiert auf der Annahme, dass Schüler einen Sachverhalt unterschiedlich interpretieren.
Hauptziel ist es, Schülern realistische Ursachenerklärungen für Erfolg und Misserfolg zu vermitteln
Soll insbesondere Mädchen in Mathematik helfen, dass Erfolg in ihren eigenen Händen liegt und Misserfolg kein Anzeichen mangelnder Begabung ist.
Quellen
Dissertation „Elterliche Geschlechtsstereotypeund deren Einfluss auf das mathematische Selbstkonzept von Grundschulkindern“ http://d-nb.info/101694781X/34