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Zuweisungs- und Austrittsmanagement: ein attraktiver Zusatz-Service für das ePatientendossier?
Daniel Voellmy CIS-Konference 14.09.2015 Swiss eHealth Summit 14.-15.09.2015
Ausgangslage
Zuweiser…
• …. haben ein diffuses Bild von «eHealth». Sie kritisieren hohe Kosten von eHealth und sehen wenig Nutzen.
• … verstehen unter «Zuweisungsmanagement» etwas anderes als die Spitäler.
Die Marketingabteilungen der Spitäler…
• … verstehen das «Zuweisungsmanagement» primär als «Kundenbindung».
• … erarbeiten zunehmend eigene Portale zur Kundenbindung.
Zuweisungs- und Austrittsmanagement: ein attraktiver Zusatz-Service für das ePatientendossier? Daniel Voellmy 1
Motivation für ein Zuweisungs- und Austrittsmanagement als eHealth-Zusatzservice
• Wenn «eHealth» keine Unterstützung für das Zuweisungs-
und Austrittsmanagement bietet, werden die Spitäler
fortfahren, die eigenen Lösungen auszubauen. Ein
Wildwuchs gefährdet die Interoperabilität.
• «eHealth» muss attraktiv für die Zuweiser sein. Gesucht
wird die «Killer-App» im eHealth-Umfeld.
• Vermutung: Zuweisungs- und Austrittsmanagement
könnte grossen Nutzen stiften.
• Aber: es fehlt der Beweis. Die KIS haben diese
Funktionalität heute kaum.
Zuweisungs- und Austrittsmanagement: ein attraktiver Zusatz-Service für das ePatientendossier? Daniel Voellmy 2
Inhalt
Zuweisungs- und Austrittsmanagement: ein attraktiver Zusatz-Service für das ePatientendossier? Daniel Voellmy 3
1. Zuweisungs- und Austrittsmanagement heute
2. Was fehlt? Eine Umfrage.
3. Wie kommen wir zu einem attraktiven “Zusatz-Service”?
Zuweisungs- und Austrittsmanagement
Worum geht es?
1) Informationsfluss, Zugang, Benutzerfreundlichkeit
2) Koordination und Kooperation
3) Zuweisermanagement
4) Austrittsmanagement
5) mHealth
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Praxis Praxis
Therapien, Spitex, Apotheken
Stationär
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eHealth
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Zuweisungs- und Austrittsmanagement
…sind nicht deckungsgleich, können aber über die gleiche Plattform bearbeitet werden
… sind mit Marketing (für die Spitäler) und der gesicherten Informationsübermittlung (für die Patientensicherheit) konnotiert*.
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Praxis Praxis
Therapien, Spitex, Apotheken
Stationär
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eHealth
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* Quelle: Th. Drews, h-plus Bildung
Zuweisungs-management heute
• Statische Listen
• Manuelle Zuordnungen oder Übernahme aus dem Administrations-system (HIS)
Zuweisungs- und Austrittsmanagement: ein attraktiver Zusatz-Service für das ePatientendossier? Daniel Voellmy 6 Quelle: KISIM, Testsystem Universitätsklinik Balgrist
Austrittsmanagement
• Interne Checkliste
• Diese Informationen werden nicht an die Zuweiser übermittelt
Zuweisungs- und Austrittsmanagement: ein attraktiver Zusatz-Service für das ePatientendossier? Daniel Voellmy 7 Quelle: Phoenix, Inselspital Bern
Zuweisungs- und Austrittsmanagement im EPDG
Bewusst keine Prozess-Vorgaben
Zuweisungs- und Austrittsmanagement: ein attraktiver Zusatz-Service für das ePatientendossier? Daniel Voellmy 8 Quelle: eHealth Suisse: eHealth-Strategie 2007
Spital-Lösungen, Beispiel 1: Patienten-Online-Aufnahme
• Interaktion Patient Spital
• Partnerfirma
Mit
Zuweisungs- und Austrittsmanagement: ein attraktiver Zusatz-Service für das ePatientendossier? Daniel Voellmy 9 Quelle: Inselspital Bern
Spital-Lösungen, Beispiel 2: Röntgentermin am USZ
Zuweisermanagement
Kooperation mit docbox/visionary/Swisscom
Zuweisungs- und Austrittsmanagement: ein attraktiver Zusatz-Service für das ePatientendossier? Daniel Voellmy 10 Quelle: Universitätsspital Zürich
Spital-Lösungen, Beispiel 3: Zuweiser-App am USZ
Zuweisungs- und Austrittsmanagement: ein attraktiver Zusatz-Service für das ePatientendossier? Daniel Voellmy 11 Quelle: Universitätsspital Zürich
Zwischenfazit: Zuweisungs- und Austrittsmanagement heute
KIS: wenig Funktionalität
EPDG: kaum Vorgaben
Heutige Spital-Lösungen sind kaum interoperabel
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Inhalt
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1. Zuweisungs- und Austrittsmanagement heute
2. Was fehlt? Eine Umfrage.
3. Wie kommen wir zu einem attraktiven “Zusatz-Service”?
Was fehlt
Kleine Umfrage:
• Allgemeinpraxis
• Universitätsspital Zürich
• Universitätsklinik Balgrist
• Reha-Klinik (ZH)
• BFH-HTI Biel
Zuweisungs- und Austrittsmanagement: ein attraktiver Zusatz-Service für das ePatientendossier? Daniel Voellmy 14
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»
Zuoberst auf der Wunschliste der Zuweiser: Selbstverständlichkeiten!
Was ich häufig nicht oder nicht rechtzeitig mitgeteilt erhielt, aber gebraucht hätte:
• letzte Laborresultate ("bitte um Kontrolle der Entzündungsparameter" aber die Werte in der Klinik sind mir nicht bekannt!)
• verabreichte Medikamente während des Aufenthalts (Patient/in hat ganz schlecht reagiert auf eine Spritze gegen die Schmerzen...)
• letztes Thorax-Röntgen (hat der Erguss oder das Infiltrat weiter abgenommen?)
• Grund für die Medikamentenumstellung kurz vor Austritt (logistisches Problem? medizinische Indikation für den Wechsel? wieso wieder Originalpräparat statt Generikum?)
• exakte Liste der Austrittsmedikamente
Zuweisungs- und Austrittsmanagement: ein attraktiver Zusatz-Service für das ePatientendossier? Daniel Voellmy 15 Quelle: Hausarzt aus dem Kt. Zürich
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Zuoberst auf der Wunschliste der Zuweiser: Selbstverständlichkeiten!
• Der Austrittsbericht sollte nochmals meine Einweisungsfragestellungen und die entsprechenden Antworten der Klinik enthalten.
• Der Austrittsbericht sollte bei Bedarf auch Kritik an meinen Vor-Therapien und Abklärungen, an meinem Einweisungsschreiben und den mitgesandten Unterlagen enthalten.
• Er enthält auch eine Adresse, an der ich meine Kritik oder Anregungen deponieren kann.
• In angemessener Frist erhalte ich eine Kopie der Klinikabrechnung an Versicherung und Patient.
Zuweisungs- und Austrittsmanagement: ein attraktiver Zusatz-Service für das ePatientendossier? Daniel Voellmy 16 Quelle: Hausarzt aus dem Kt. Zürich
(1) Informationsfluss, Zugang, Benutzerfreundlichkeit
Häufigste Nennung!
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Praxis Praxis
Therapien, Spitex, Apotheken
Stationär
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eHealth
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(1) Informationsfluss, Zugang, Benutzerfreundlichkeit • Automatische Integration von hochstrukturierten
Dokumenten in die Primärsysteme, so dass man als Behandelnder nie „seine“ Applikation wechseln muss
• keine langwierigen Freischaltfunktionen, welche dazu führen, dass nur einmal pro Monat Datenelemente hochgeladen werden
• Zugriff auf die Daten von überall her, auch von unterwegs via Smartphone / Tablet ohne eigene KIS-Lösung
Zuweisungs- und Austrittsmanagement: ein attraktiver Zusatz-Service für das ePatientendossier? Daniel Voellmy 18
(2) Koordination und Kooperation
«Wissen, was läuft»
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Praxis Praxis
Therapien, Spitex, Apotheken
Stationär
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eHealth
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(2) Koordination und Kooperation • Online Terminbuchung, Terminvereinbarungen via Patienten-Agenda,
mit Remindern
• Agenda: Einsicht in die Termine bei anderen Leistungserbringern
• Statusmeldungen über Termine in der eAgenda des Patienten
(Spitaleintritte, ambulante Erstkonsultationen, Operationen,
Untersuchungen)
• Patienten-Agenda mit nächsten Terminen –
Synchronisationsmöglichkeit mit persönlicher Agenda (Office und
Smartphone)
• Bei Beteiligung von Spitex, Betreuungsdiensten, familiären oder
Nachbarschafts-Hilfen Online-Konferenz aller Beteiligten vor
Austritt oder Mail 2 Arbeitstage vor Austritt.
Zuweisungs- und Austrittsmanagement: ein attraktiver Zusatz-Service für das ePatientendossier? Daniel Voellmy 20
(3) Zuweisungs-management
Aktives «Customer Relationship Management»
(nicht: «exklusives Bewirtschaften der Zuweiser»)
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Praxis Praxis
Therapien, Spitex, Apotheken
Stationär
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eHealth
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(3) Zuweisungsmanagement
• Ein Zuweiserportal für alle (nicht für jedes Spital ein eigenes)
• Links auf auszufüllende Anmeldungen, Scores, Informationen
• Zuweiserschreiben direkt aus dem Praxissystem – strukturiert übermittelt. Übertragung von digitalen Vorbefunden ins Spital.
• Online-Einweisung und/oder online-Registrierung durch Zuweiser oder Selbsteinweisung der Patienten, inkl. alle Vorbereitungsinfor-mationen
Zuweisungs- und Austrittsmanagement: ein attraktiver Zusatz-Service für das ePatientendossier? Daniel Voellmy 22
(3) Zuweisermanagement
• Sicherer Versand des Zugangscodes zum Online-Forum der
involvierten Betreuer/innen (Onko-Spitex, Spitex,
Palliativmediziner/in; Physiotherapeut/in)
• Nach erfolgter Primärdiagnostik und Einschätzung erhalte
ich ein Mail mit Arbeits-Diagnosen/weiter geplantem Prozedere
• Persönliches Bestätigungsmail von einer Fachperson, dass
meine Information angekommen ist und an die zuständige
Adresse weitergeleitet wurde.
• Gerne auch noch ein kurzes Mail der zuständigen Person:
mein/e Patient/in wird heute oder morgen zwecks
Aufgebot kontaktiert.
Zuweisungs- und Austrittsmanagement: ein attraktiver Zusatz-Service für das ePatientendossier? Daniel Voellmy 23
(4) Austrittsmanagement
Verstehen, was sich geändert hat
Klare Verordnungen erhalten
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Praxis Praxis
Therapien, Spitex, Apotheken
Stationär
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eHealth
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(4) Austrittsmanagement
• Information am Austrittstag mit Kurzdiagnose, Austrittsmedikation und - bei Einverständnis von Patient/in - einem Code, mit dessen Hilfe ich online Einsicht in die Klinik-KG erhalte
• Strukturierter Austrittsbericht an Praxisarzt und Patienten – als CDA
• Strukturierte Pflege – Informationen / Überleitung an Spitex oder Nachfolge-Institution
• Medikamente: Spital-Rezept an Apotheke und / oder Praxisarzt
• Diagnostik (Laborwerte, Histologie, Röntgenbilder / -Befunde, etc.)
• Bilder und Streams (PACS, EKG, Doppler, Ultraschall etc.), evtl. als Links
• Untersuchungszusammenfassungen (Labor kumulativ, Radiologie Befunde)
• Spitex/Physio/ERB legen ihre Berichte ePatientendossier ab – einsehbar und strukturierte Übernahme
• Direkt aus dem KIS: Verordnungen Therapien, Spitex Zuweisungs- und Austrittsmanagement: ein attraktiver Zusatz-Service für das ePatientendossier? Daniel Voellmy 25
(5) mHealth
Überall in Kontakt bleiben
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Praxis Praxis
Therapien, Spitex, Apotheken
Stationär
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eHealth
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(5) mHealth
• Intelligentes Tele-Monitoring mit KIS-Integration
• Online Data Upload des Patienten direkt ins KIS zur Fachbeurteilung durch eine Fachperson
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Zwischenfazit: Was fehlt? Resultat der Umfrage.
Informationsfluss verbessern
Koordination sicherstellen
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Inhalt
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1. Zuweisungs- und Austrittsmanagement heute
2. Was fehlt? Eine Umfrage.
3. Wie kommen wir zu einem attraktiven “Zusatz-Service”?
Beispiel: Blue Button Movement (USA)
• Finanziert durch die US-Regierung
• Primär nur Download des «Health Records»
• Sekundär etablieren sich Zuweiser- und Austrittsprozesse
Zuweisungs- und Austrittsmanagement: ein attraktiver Zusatz-Service für das ePatientendossier? Daniel Voellmy 30 Quelle: healthit.gov
Projekt: eAustrittsbericht
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Strukturierter Austrittsbericht.
Arbeiten sind im Gang.
Quelle: Interprofessionelle Arbeitsgruppe
Elektronisches Patientendossier
Nationale Projekte: was ist in der «Pipeline»?
1) Informationsfluss, Zugang, Benutzerfreundlichkeit
2) Koordination und Kooperation
3) Zuweisungsmanagement
4) Austrittsmanagement
5) mHealth
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Quelle: eHealth Suisse
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Können die Bedürfnisse mit dem ePatientendossier erfüllt werden?
Ein gut gepflegtes ePatientendossier erfüllt viele der genannten Bedürfnisse.
Intelligente Benachrichti-gungen als möglicher attraktiver Zusatz-Service zum ePatientendossier
Zuweisungs- und Austrittsmanagement: ein attraktiver Zusatz-Service für das ePatientendossier? Daniel Voellmy 33
Primär-
system
Primär-
system
ePatientendossier: Kopien
Grafik: eHealth Suisse
Viele Aspekte des Zuweisungs- und Austrittsmanagements werden in vielen Varianten von vielen Institutionen angeboten.
Zuweiser wünschen sich primär einen einfachen Informationszugang und mehr Koordination.
Zuweisungs- und Austrittsmanagement kann ein attraktiver Zusatz-Service für das ePatientendossier werden, wenn…
• nationale, interprofessionelle Projekte wie die der eAustrittsbericht der IPAG vorangetrieben werden,
• die vorhandenen Ansätze rasch und pragmatisch vorangetrieben werden,
• die Kunden in den KIS-Ausschrei-bungen fordern, dass die vorhandenen eHealth-Connectoren in die KIS-Produkte integriert werden.
Zusammenfassung
Kontakt:
Daniel Voellmy
Dr. med., Exec. MBA HSG
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