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Zusammenarbeit zwischen ambulanten und stationären Dienstleistungsanbietern - Chancen und Hindernisse
Dr. Markus Leser Leiter Fachbereich Alter
2 2 26.10.2011
Einblicke in ein laufendes Projekt
• Studie „Verbundlösungen für die Pflege und Betreuung im Altersbereich“ (2010)
• Die Studie zeigt, dass es v.a. in der Deutschschweiz bei Heimen und Spitex-Organisationen durchaus Bestrebungen zu Verbundlösungen gibt.
• In den meisten Fällen wird eine Kooperation zwischen zwei Akteuren auf Vertragsbasis zur Erbringung einer gemeinsamen Dienstleistung eingegangen.
• Die Studie kommt zum Schluss, dass ein hohes Potenzial zur Bildung und Förderung von Verbundlösungen besteht.
• beauftragt B’VM mit einem Nachfolgeprojekt.
3 3 26.10.2011
Bausteine und Umsetzungsverfahren von Quartiersprojekten
Bausteine von Quartierskonzepten
Umsetzung von Quartierskonzepten
Wohnen und Wohnumfeld Soziales Pflege
Partizipation Kooperation Prozesshaftes Vorgehen
4 4 26.10.2011
Die fünf Generationen des Altenwohn- und Pflegeheimbaus 2. Generation
60er bis 70er Jahre 3. Generation
80er Jahre 4. Generation
Ende 90er Jahre bis heute 5. Generation
seit ca. 2011
Anstaltskonzept Stationskonzept Wohnbereichskonzept Hausgemeinschafts-konzept
KDA-Quartiershaus-konzept
Leitbild Verwahranstalt
«Insasse wird verwahrt»
Leitbild Krankenhaus
«Patient wird behandelt»
Leitbild Wohnheim
«Bewohner wird aktiviert»
Leitbild Familie
«Alte Menschen erleben Geborgenheit u. Normalität»
Leitbild Leben in Privatheit,
in Gemeinschaft, in der Öffentlichkeit
1. Generation 40er bis Anfang 60er Jahre
Quelle: Pro Alter, 02/12 (KDA)
6 6 26.10.2011
Pflege und Betreuung - Pflegezentren /Pflegeheime - Hausgemeinschaften (Demenz) - Pflegewohngruppen - Tages- und Nachtbetreuung - Ferienbetten - Palliative Care Angebote
Dienstleistungen und Betreuung - ambulante Angebote - Mittagstisch - Senioren für Senioren - Verein Nachbarschaftshilfe - Freiwilligendienste - Arztpraxen - Physiotherapie
Wohnen - Wohnen mit Service - betreute Alterswohnungen - private Wohnformen - Wohngemeinschaften - Hausgemeinschaften
Kontakt + Begegnung (Beratung + Vermittlung)
7 7 26.10.2011
Sozialraum
Quartiermanager/-in
Quartier B
Quartier A Quartier C
Kümmerer
Kümmerer
Kümmerer
- Netzwerk - Koordination - Aufbauarbeit - PR
8 8 26.10.2011
DL-Anbieter
JUTTA
Wohnen mit Service
Work and Care
Tagesstätten für Kinder
Ambulante Pflege
Alltags-begleitung
Technikkoffer/ Technikberatung
Pflege und Betreuung
Demenz-betreuung
Tages- und Nachtbetreuung
12 12 26.10.2011
Ausgangslage: Mögliche Akteure STATIONÄRE AKTEURE AMBULANTE AKTEURE
SONSTIGE AKTEURE
LANGZEITBEREICH DOMIZILBEHANDLUNG
Betreutes Wohnen
Pflegeheim
Altersheim
Präventive Hausbesuche
Angehörige
Spitex
Private Pflegedienste
Hausarzt
Tagesstätten /-kliniken
Psycho-geriatrie
Therapeuten
AkutspitalRehabilitation/ Kur
Ferienbett
Übergangs-pflege
Vereine
Mahlzeitendienst
Apotheken
Gemeinden
SRK
Mittagstisch
Zentrale Anlaufstelle
Kirchliche Institutionen
Verbund-lösungen
13 13 26.10.2011
Begriffsdefinition «Verbundlösungen»: institutionsübergreifende Zusammenarbeit für die
Leistungserbringung gegenüber PatientInnen und KlientInnen, Bewohnerinnen und Bewohnern in Pflege, Betreuung und/oder
Hauswirtschaft im Altersbereich.
Horizontal
APH APH Verbund
Vertikal
APH
Spitex
Verbund
Einblicke in ein laufendes Projekt
14 14 26.10.2011
Projekt Service Wohnen Mobil, Zürich
Varianten von Verbundlösungen
Auswahl der Fallstudien
15 15 26.10.2011
Modell einer Verbundlösung
APH
Spitex
Tages-stätte
APH
APH
APH
Spitex Tages-stätte
Woh-nung Alters-
wohnung
HR / IT / …
VERBUNDLÖSUNG
Situation in Gemeinde heute Situation in Gemeinde nach Fusion
16 16 26.10.2011
Argumente für die Realisierung von Verbundlösungen
• Kritische Grösse der Verbundlösung bringt
• Robustheit,
• Flexibilität,
• Professionalität
• und ein stärkeres Bewusstsein für
• planmässiges, effizientes, innovatives und zukunftsgerichtetes Management.
Erreichen einer kritischen Grösse
17 17 26.10.2011
Argumente für die Realisierung von Verbundlösungen
Herausforderung: Der Verbund sollte nicht zu gross und schwerfällig werden
18 18 26.10.2011
Argumente für die Realisierung von Verbundlösungen
Verschlankung der Organisation
Strategische Leitung
Operative Leitung
Mitarbeitende
• Ein Verbund à Ein strategisches Führungsorgan à Eine Strategie
• Gemeindevertretung im Verwaltungsrat / Stiftungsrat als Scharnier à verkürzt Entscheidungswege
• Operative Leitung: Vom Heimleiter als Einzelkämpfer zur integralen Geschäftsleitung
Strategische Leitung Strategische Leitung
Operative Leitung
Mitarbeitende
19 19 26.10.2011
Argumente für die Realisierung von Verbundlösungen
• Durch ein zentral geführtes Personalwesen wird die Attraktivität als Arbeitgeber gestärkt und die Personalrekrutierung erleichtert
• Möglichkeit für Job Rotation
• Schaffung von FH-Ausbildungsplätzen
• HR-Verantwortliche als „neutrale“ Ansprechperson bei Arbeitsplatzschwierigkeiten
• Angebot betriebsinterner Weiterbildung
• einheitliche, professionelle Einführung neuer Mitarbeitenden (inkl. Arbeitsanleitungen, Reglementen, Orientierungshilfen)
Attraktivität als Arbeitgeber steigt
20 20 26.10.2011
Argumente für die Realisierung von Verbundlösungen
Herausforderungen: Pflegefachpersonen finden den Mix aus stationären und ambulanten Angeboten unattraktiv.
Betreuung wird unpersönlich und unstet.
21 21 26.10.2011
Argumente für die Realisierung von Verbundlösungen
• Zusammenlegung der Administration à Schaffung einer zentralen Beratungsstelle
• Verschlankung der obersten Führungseben à Schaffung von spezialisierten Bereichsleitungen
• Grösserer Betrieb à Verbesserte Einkaufskonditionen für Pflegematerial, Büroartikel und / oder Nahrungsmittel
• Unterschiedliche Betriebseinheiten / Angebote à Quersubventionierung
Abbau von Überlappungen Zuwachs finanzieller Gestaltungsfreiheiten
„mehr Qualität und Leistung für das gleiche Geld“
22 22 26.10.2011
Argumente für die Realisierung von Verbundlösungen
Herausforderung: Vereinheitlichung der Buchhaltung, der Software und der Abrechnungsmodi
23 23 26.10.2011
Argumente für die Realisierung von Verbundlösungen
Die Qualität des Angebotes verbessert sich durch das „all out of one hand“-Prinzip stark, z.B. durch
• das Angebot einer Beratungsstelle („Drehscheibe“) als Ansprechpartner für Altersfragen,
• die Erarbeitung einheitlicher Qualitätsstandards,
• einen niederschwelligen Übergang vom ambulanten in den stationären Bereich
ebenso wie
• das Bewusstsein für Marketing im Allgemeinen und Kommunikation/Information im Besonderen.
Versorgung aus einem Guss
26 26 26.10.2011
Empfehlungen für den Aufbau einer Verbundlösung
Kontrolle
Information
Planung
Budget
Organisation
Ziele „Wie gehen interessierte Alters- und Pflegeheime im besten Fall
vor, wenn sie gemeinsam mit der Spitex eine Verbundlösung
aufbauen möchten?“
27 27 26.10.2011
Empfehlungen für den Aufbau einer Verbundlösung
Ziele • Die klare Formulierung von Zielen
ist wichtig, weil sie beim Verkauf des Projektes helfen Beispiel: « Wir optimieren die Versorgungskette! »
• Der vielfältige Nutzen der Verbundlösung für Gesellschaft, Bürger und Mitarbeitende muss im Vordergrund stehen
Organisation • Mehrstufige Projektorganisation
verteilt die Arbeiten auf mehrere Schultern: Eine eher schlanke Projektgruppe wahrt ihre Handlungsfähigkeit; Einbezug einer Resonanzgruppe ermöglicht Feedback
• Engagement eines unabhängigen Beratungsunternehmens kann sehr wertvoll sein
28 28 26.10.2011
Empfehlungen für den Aufbau einer Verbundlösung
Budget • Die Projektkosten können « deutlich
über eine Million Franken » betragen
• Die Entschädigung der vielen Vor- und Konzeptarbeiten muss von der Projektgruppe früh geregelt werden
• Um negative Überraschungen zu vermeiden, wird empfohlen eher grosszügig zu budgetieren à es ist ein Change Prozess
Planung • Spatenstich in Form eines runden
Tisches • Startpunkt ist die Erarbeitung eines
Altersleitbildes • Ein Projekt wird bis zum operativen
Startschuss auf bis zu drei Jahre ausgerichtet
• Ressourcen sind grosszügig und früh zu planen (Finanzen und Mitarbeitende)
29 29 26.10.2011
Empfehlungen für den Aufbau einer Verbundlösung
Information • Der grösste Widerstand wird von
den Mitarbeitenden geäussert • Frühe und klare Kommunikation
vermindert Ängste und Missverständnisse
• Die Information der Mitarbeitenden hat deshalb allerhöchste Bedeutung für das Projekt
• Informiert wird erst, wenn die Informationen gesichert sind
Kontrolle • Im Idealfall wird das Projekt nach
Abschluss evaluiert (fällt aber oftmals in der Umsetzungsphase zum Opfer)
• Die Projekte werden selten budgetgerecht durchgeführt
• Diesbezüglich muss man aber auch einmal « ein Auge zudrücken » können à es ist ein Change Prozess
30 30 26.10.2011
Begünstigende Rahmenbedingungen
Rahmenbedingungen
• Kleinere, mittelgrosse Gemeinde oder Stadt, welche die Altersversorgung aus einem Guss anbieten möchte bzw. muss
• Kleiner, mittelgrosser Spitexverein vor Ort plus mind. 1 Heim
• Die Politik als Initialzünder und Beschleuniger (grosses politisches Interesse am Aufbau von Verbundlösungen)
• Qualifikation und hohe Belastbarkeit der Führungspersonen
• Ressourcen und Kapazität für den Change Prozess
31 31 26.10.2011
Weitere, denkbare Kooperationsmodelle
Kooperationsgrad + -
Unabhängigkeitsgrad + -
Lose Kooperation Fusion
z.B. Stadt Zürich z.B. Pilot in Biel z.B. RaJoVita
32 32 26.10.2011
Herzlichen Dank für Ihre Aufmerksamkeit
Dr. Markus Leser [email protected]
CURAVIVA Schweiz Fachbereich Alter Bern www.curaviva.ch