5
.A 4 S 'I' R 0 N 0 M I S C H E N A CH K I C H T EN, Gestern Abend fand ich im Sternliilde des Scorpion einen kleinen, sehr lichtschwachen Cometen, nahe bei dem Stern 6r Griifse 595 Mayeri (P. XV, ig), und unfern des Pebel- flecks 3%. 19 der 6ten Ilerschel'schen Classe, mit welchem der Ng. 569. letzteren Form ist mehr concentrirt, doch ohne bestimmten Kern. Dunste, die ziemlich hoch den Horizont umgaben, er- lauhten mir nicht mehr als 3 ziemlich niafsige Vergleichungen (am Reicheizbnch'schen Aequatoreal) niit genanntein Stern zu Die Beobachtungen k6nnen bei der ungemeinen Blasse und Unbestimmtheit des Objects auf keinc grofse Genauigkeit Anspruch machen , und obgleich die eirizelnen Vergleichungen innerhalb Einer Minute tibereinotirnmen, llfst doch die RJethode, das Felt1 abwechselnd zu erhellen und zu verdunkeln, tielleicht constantc Fehler za. Da die Post erst i~iorgen nach tiem Norden ahgeht, werde icb noch Gelegeriheit haben , Jhnen die Znr Theorie des Steinheilkhen Passage - Prisma's voii Herrii Dr. Seidet. dritte Beobachtung beimfiigen, die ich heute Abend zu erhal- ten hoff e. Jedenfalls wird der wachseude Morid bald hinder- lich sein. Ich bin SO gliicklich , Ihnen auch von gestern Abend eine Bestimmnng mitthcilen zu kiinnen , das Rlittel aus 4 Vergleichungen niit 1'. XV, 65 und 71. Herr Director Cc- pocci hat darau Theil genommen. Juni 29. Bei der Unterruchung des Einflusses, welchen die dem Prisma eigenthumlichen Fehler auf die Beohachtung des Durchgangs eines Sterns durch seine reflectirende Ebene haben , gclangt man auf Formeln, die von deiien des Herrn IZornstein (A. N. Nr. 558, 559) etwas verschieden, und, wo ich nicht irre, ein- facher sind , wenn man, anstatt gleich Anfangs die Orientirung des Instruments gegen Aequator und Rleridian niit in die Be- Folgende yarabolische Elemente hahe ich init nur fliichti- ger Hand aus dieseii 3 Bcohachtungen hergeleitet, die ich Sie daher hitte fiir nichts anders als eine Jriterpolationsforniel an- zusehen , um nach dem Mondschein den Coineten angeriahert trachtung zu ziehen, nur die Abrveichung derjenigen Curve an1 Himmel, in welcher die Sterne sich im Augenblick der Beob- achtung belinden , von dem griifsten Kreise sucht, den seine spicgelnde FlZche hezeichnet. Man hat dann den Vortheil, Ausdriicke zu erhalten, die fiir jede Art der Aufstellung giil- tig sind, und die weitere Zuriickfiihrung von diesem durch das Instrument gcgelienen griifsten Kreise auf einen ihm wieder zu finden. Hiernach entfernt er sich sowohl yon Erde als von Sonne, und hat schon seit inehr als 2 Mooat sein Perihel pessirt. 24r Ed. 18

Zur Theorie des Steinheil'schen Passage-Prisma's von Herrn Dr. Seidel

  • Upload
    seidel

  • View
    212

  • Download
    0

Embed Size (px)

Citation preview

.A 4 S 'I' R 0 N 0 M I S C H E N A C H K I C H T EN,

G e s t e r n Abend fand ich im Sternliilde des Scorpion einen kleinen, sehr lichtschwachen Cometen, nahe bei dem Stern 6r Griifse 595 Mayeri (P. XV, i g ) , und unfern des Pebel- flecks 3%. 19 der 6ten Ilerschel'schen Classe, mit welchem der

Ng. 569.

letzteren Form ist mehr concentrirt, doch ohne bestimmten Kern. Dunste, die ziemlich hoch den Horizont umgaben, er- lauhten mir nicht mehr als 3 ziemlich niafsige Vergleichungen (am Reicheizbnch'schen Aequatoreal) niit genanntein Stern zu

Die Beobachtungen k6nnen bei der ungemeinen Blasse und Unbestimmtheit des Objects auf keinc grofse Genauigkeit Anspruch machen , und obgleich die eirizelnen Vergleichungen innerhalb Einer Minute tibereinotirnmen, llfst doch die RJethode, d a s Felt1 abwechselnd zu erhellen und zu verdunkeln, tielleicht constantc Fehler za. Da die P o s t erst i~iorgen nach tiem Norden ahgeht, werde icb noch Gelegeriheit haben , Jhnen die

Znr Theorie des Steinheilkhen Passage - Prisma's voii Herrii Dr. Seidet.

dritte Beobachtung beimfiigen, die ich heute Abend zu erhal- ten hoff e. Jedenfalls wird der wachseude Morid bald hinder- lich sein.

Ich bin S O gliicklich , Ihnen auch von gestern Abend eine Bestimmnng mitthcilen zu kiinnen , das Rlittel aus 4 Vergleichungen niit 1'. XV, 6 5 und 71. Herr Director Cc- pocci hat darau Theil genommen.

Juni 29.

B e i der Unterruchung des Einflusses, welchen die dem Prisma eigenthumlichen Fehler auf die Beohachtung des Durchgangs eines Sterns durch seine reflectirende Ebene haben , gclangt man auf Formeln, die von deiien des Herrn IZornstein (A. N. Nr. 558, 559) etwas verschieden, und, wo ich nicht irre, ein- facher sind , wenn man, anstatt gleich Anfangs die Orientirung des Instruments gegen Aequator und Rleridian niit in die Be-

Folgende yarabolische Elemente hahe ich init nur fliichti- ger Hand aus dieseii 3 Bcohachtungen hergeleitet, die ich Sie daher hitte f i ir nichts anders als eine Jriterpolationsforniel an- zusehen , um nach dem Mondschein den Coineten angeriahert

trachtung zu ziehen, nur die Abrveichung derjenigen Curve an1 Himmel, in welcher die Sterne sich im Augenblick der Beob- achtung belinden , von dem griifsten Kreise sucht , den seine spicgelnde FlZche hezeichnet. Man hat dann den Vortheil, Ausdriicke zu erhalten, die fiir jede Art der Aufstellung giil- tig s ind, und die weitere Zuriickfiihrung von diesem durch d a s Instrument gcgelienen griifsten Kreise auf einen ihm

wieder zu finden. Hiernach entfernt er sich sowohl yon Erde als von Sonne, und ha t schon seit inehr als 2 Mooat sein Perihel pessirt.

24r Ed. 18

963 Nr. 563. 264

naheliegendrn andern, z. B. auf den V e r t i k a l , oder auf den- jenigen auf dem Meridiane senkrechten Kreis, in weldhem man das Instrument aufzustellen beabsichfigt hat, kann iricht die pringste Schwierigkeit utachen und n u r sehr einfache Glieder ZII jenen hinzufiigen, welche den ersten Theil der Reduction darstellen.

Da die game Verfolgung des tichtstrahlea durch das Prisma die grlifste Aehnlichkeit rnit dem Gange des Herrn Ranzstein habcn mu&, und vorziiglich da Bessel in seiner Theorie dee 9. Steinheil'acbsn Pritmenkreisela das Muster ffir diem Art von Betrachtungm Ein filr sllewal adgestellt hat (A. IS. 254, 255), so ist es uberllusuig, die Alleitung der Formsln umstlndlich zu geben, es wird geniigen, die gewlhlte Rezeichnung aus einarder zu mtzen, und den Gang kurz air- zudeuteu.

Ich setze voraus, dafs der beobachtete Moment, welcher nur dann der der Deckung des direct geseheiien uod des re- flectirten Bildes eein kana, wenn cler Glaskarper ein wirkliches Prisma ist, im Allgemeinen der Zeitpunct ist, wo die Ver- bindungslinie ihrer h iden Mittelpuncte der spiegelnden Ebene parallel war: man iiberzeugt sich kicht, dars bei KGrpern die, wie die Sontie, einen scheinbaren Durchmesscr haben, das Mittel der beiden Rnndheriihrurigen (wenn dieselben noch Statt fandeo) wirklich diesen Augenhlick giebt; bei Sternen wird man eine solche C o n j u n c t i o n so lange die beiden Bilder nur nahe bei einander vorbeigehen , gleichfalls ziemlich sicher schltzen kiinnen, besonders da lleide in cleni Momente, w o sie eintritt, sich zugleich miiglichst nahe sind. *)

Es hcifse 2 s das Supplenient der Sumnie der beiden . FIEchenrvinkcl, rvelche a n der reflectirenden Ebene liegen zu

180'; 2 p die Ungleichheit dieser beiden Winkel, positiv, wenn der griikere dem Auge zugekehrt ist; 2 4 der Winkel (an der Spitze der Pyraniicle, die ein Prisnin sein sollte) wel- cheo die beiden in der Reflexionsflgchc liegrnden Kauten mit eiuancler einschliefsen (imnier positiv); 2 A der in derselbcn Ebene liegende Wirikel zwischen den Geraden, in welchen sich die heiden Gesichtslinien nach Stern und Bild projicirea : 1'0- sitiv, wenn das reflectirte Bild niehr als clas dirrct gesrheoe nach der Spitze der Pyramide zu lag, d. h., wie das Folgendc zeigen wird, io allen Fallen; 90' --H der Winkel (in dcr Re- flexionsebene) zwischen der den Winkel 2 B wid der den W i n -

*) Do die obige Vorauasctzung verrcbicden von derjenigen iet, auf welche die Endttuadrhcke der Merm HwrnrteitL sich grinden (dab wan nehmlich den dugenlalick beobachtet babe, wo Stern und Bild gleichen Stundenwiiikcl lintten), 80 kiinnen die beiderreitigcn Resultate niclrt direct ver- glicben wcrden.

kel 2 A halbirenden Linie, so genommen, dafs H 1)ositiv ist, wcnn der Stern auf der von cler Spitee der Pyramide abgewandten Seite ihrer Basis stand; endlich h der sphhische Abstand des Objects uad Bildes vom grijfsten Kreise, den die Spiegclehene am Himruel ausschneidet; positiv, wenn der Stern aut der Seite dieser Ebene stand, auf welcher die Gkq)yramidt? liegt. I und A sind die unliekannten, und zrvar ist die Gleichung zwischen h und H diejenige der Curve am Hinimel , in welchcr die Conjuoctiouen beolinchtet werden.

Der Brechungsindex ffir den Ueberpng von Luft in Glas sei k (< 1); s t a t t r l - k k werde ich abgekiirat scbreiben k'.

-

A

Die nach aufsen gerichteten Normalen der drei Fllchen der Pyramide nitigen den Hinimel in Punctcn treffen, die nach der Ordnung in welcher der Lichtstrahl auf die zugehtirigen Pliichen fdlt mit p, P, p' bezeichnet scien; durch den Pol P der retlectirenden Fllche merde ein gtafstcr Kreis qPq' so gr- legt, d a t p'Pq' = pPg = 4 ; dieser Kreis wird nm Himniel von der Ebene ausgeschnitten die, senkrecht auf der spie- gelnden stehend, gcgen die heiden in der letztern liegerrden Kanten des Glaskiirpers glcich geneigt ist, und als die Basis der Pyramide angesehen werdrn kann. Noch scien A und A' die Puncte aiii Himmel, von welchrni das Licht urspriinglich herkommt, und von welchem es hrrzukommcn scheint, nach. dem CY die erste Brechuog erhtten hat: entsprechend U' und B diejenigeu, nach welchen ee gerichtet ist , trachdem es die Spiegelung und hierauf auch die 2te Brechung erlitten hat; AXp, A'PB' und p'B'B sind Stiicke von griifsten Krcisen vermiige der Gescize der Optik; daker ist auch

A'Pq = BPq ' = H' Dies voraussesetzt uberzeugt man sirli leicht , dafs man hat:

APq = H + A ; BPq' = H -A PA = 9O"+h; PB = 90' - A

(das letztere weil vorausgesetzt ist, dafs im Moment der Be- obachtung die Verbindungslinie zwischen dem refkctirten BM und dern direct gesehenen dcr spiegelndeo Fllche parallel war) ;

Demnach hat man im Dreieck APp die Seiten PA, Dp nnd den Zwischenwinliel APp = H+A+B, und crhiilt dutcb die

Pp = 9o"+s+p; Pp'= 9oo+s-p.

Grundformeln cler sphlrischen Trigonometric .4p urid den Win- kel bei p ; hiernrit i s t im Dreieck B'Pp dieser Wirikel gegeben

Diesc Gleichungen vcrbontleu init den ersten gebeo die strengen Werthe vcm a', H', A und A. Sind abcr p und 6 klein, d. h. ist der Glaskiirper, der nach den1 hisherigen ir- gend eine tlreiseitige Pyraniide ware, nilhe ein gleichschenkli- ges Prisnia, so werdcn auch h und 6' klein, und wenn man anniniint, dafs alles, was von hijberer als der ersten Ordnung nach diesen Griifsen is t , vernachliissigt wcrden iiarf, s o erfor- dert clas Zusamnienliestefien der Gleichiingen I ) und 21, (li~rS die Glieder Oter Ortlnung fur sich und die dcr ersten fiir sich verschwindcn. Diese Ueilingurig giebt zur Bestiniiiiung der U n l d m ~ n t e n die heiden Gleichungen :

( R c o s s f d S i n a 2 c o . s J i ) B = k c o s H ( B + 4 )

malige Anwentlung der 2ten iind 3ten Grundformcl der sph. Tr. giebt Itierniit die folgendcn Glcichungen, in welchen f i r PA'

( k cos ys H +A Sins C O S S k

Man kann aber eberiso van der Seite B nus clurch Dreieck BPp' und B'Pp' gehn, und erhzlt auf diese Weise, da PB' = PA = a' sein iiiurs, Glrichungen, die sich von 1) nur

mo jetzt R = + )rh" + h2 c o , sz cos HL

B u s der ersten von beiden erh:ilt man A ; setzt nlan den Werth von B f A nus ihr in die 2te , so tindet inan h Der Ausdruck clef letztern Griike liirst sich stark vcreinfachen, die Gleichung crhiilt nebn~lich, durch Elimination von Bf A , den grmeinschaftlichen Factor

Sin .v H -__ (H - k c o s s C O S H )

den inan wegwerfeii kann. Man erhilt so die eiofachen Glei- chungen , in welchea keine andere Abkiirzung gebraucht ist, als

k't' = 1 --hk 5 = a5coss.cosH

rladureh unterscheiden, dafs an die Stelle der GriiTsen 8, A, F , 3L durchaus die entgegengesetzten Werthe -8, -A , -A trrten.

Zur ltecpenrern numerisehen Rechnung kann i ~ a n einen Hiilfs- winkel eirifiihren :

- S e c H ; ( 0 < Q < 90') Vl - -kB I" t g Q = hcoss

f l - k k eine Constantc fiir d a s Prisnta ist) und L cos s (w 0

erhiilt hierinit :

11" Sin 4Q" (2p. cos H + 4 Sin 2 s . Sin H ) A = -..-

cos Q Sin *Q2

cox Q Zur Reduction voii l3eobachtun~;en ist die Kenntnih yon

A (der halben Distaiiz der beidcn Biltler) ganz unnijthig; nian braucht dazu nur den Abstand h des Punctes, in welchein der Stern i i n Augenhlick der Beohachtung stand, von dem griirsfen Kreise, den die reflectirende Ebenc 1)etcichnet: dieser Abstarid entspricht vollkainmen den1 Colliinationsfehter der Fernriihre, nur ist er iiicht constant fur a l b Sternr.

Ail dic Glcichungen 11. und 11I., die Alles enthalten lvas in Bezug auf die Beobachtung von Jritcressc sein wird, kann inan nnch eirlige Folgerungen koiipfen Znerst zeigen sie, dars fiGr k = o somolil h als A = o werden; da dieser Fall der eiiies blorsen S p i e g e I s ist , an welchenl m a n die Coincidenz von Rild und Object heobachten wurde {derin Brcchungeii fin- den f i r k = I nicht Statt), s o versteht sicli dies Resultat von selhst, und gervlhrt nur cine Art von Verification der Formcln. Fiir jccles andere k fdgt a u s JII. , dars A nur Q

III* A = 2 c o s s = - . e.

18 *

Nr. seln kann, wenn 8 = 0 ist, dafs also genaue Coiucidenzen nur niit einem mirklichen Prisma beobachlet werden k6nnen; feriier, da A sonst nothwendig positiv is t , dafs dae reflectirte Bild imnier der Spitze der Pyramide n lher lie@, als d a s direct geaehene. Die Winkelungleichheit p afficirt die Divtanz beider Bilder gar tilcht; in Riicksicht auf A dagegen iiberwiegt nach 11. ihr Eiriflufs drn der Pyramidalit3 ( 9 ) uni s o niehr, je gr6fser die Neigung der Gesichtslinie gegen die Kanten des Prisma's (90O-H) i s t , oder je weniger schief man dureh dassdbe sieht. Fur gleiche Werthe von H is t die Wirkung der nicht vollkommen prismatischea Gestalt rclativ zu der der Verschiedenheit dcr Wirrkel ein Maximum Iiei dem rechtwink- ligen Prisma (2s = 90'). Beide Fehler wirken bei Beob- achtungen, die auf der Einen Seite einer auf den drei Kanteri des Prisrua's senkrechten Ebene gemacht sind , zusanimen, bei solchen auf der andern (wo H clas umgekehrte Zcichen hat) einander entgegen. Von den vier Lagen des Instruments, in melchen man im Allgemeineu bei gleicher Stellung der re- flectirenden Ebene und gleicher Neigung der Kanten gegen den Horizont jeden Stern beobachten kann, werden cladurch zwei als vortheilhafter charakterisirt , als die beiden iihrigen : die gunstigern sirid die, wo entweder der kleincrc brechcnde Wiukel dem Objecte zugekehrt ((I. h. p positiv) und die Rich- tung nach der Spitze der Pyrawide weniger als 90' voo der nach dem Sterne entfernt ist (H negativ), oder wo in beiden Beziehungen d a s Entgegengesrtzte Stat t findet. Man hat aber iinnirr z u g l e i c h fur Sterne auf Einer Seite dcr Basis des Prisma's den giinstigen und fiir solche auf der andern den minder vortheilhaften Fall. Vun den tieiclen Lagen einer jeden Art e ihl l t nion die einc aim der a d e r n , wcno dcr Glaskiirper 180' um cine a d seiner spi(ygelndeii FIHche perpcndikulsrc Gerade gedrcht w i d . Der EfTect dicscs IJmlrgens is t , d a b p und H zugleich ihr Zeichen wechselii, dars also auch h entgegengesetzt wird , und deiiinach d a s Rlittel zrveic-r Bcob- achtungen desselben Sterns (tiathrlicli in einerlei Durchgang), zwischen welchen umgelegt wiirde, frei von beiden Fehlern d e s Prisma's wird. Ew ist defshalb dem lnstruniente die Ein- richtung gegebeii worden, (lacs nach Liisung der KIemm- schraube der Glaskiirper niit den1 ilin haltenden Messingstiiek, ohne d a s Stativ zu verriickeo, herausgenoninien uncl in umge- kehrter Lage (bei wclcher seine beiden Basen die Pliitze tau. schen) wieder eingeschobcri werdeii kann.

Die bisher ausgefuhrten Instrumente haben ein nahe rechtwinkliges Prisnia, also s = 45'. Ffir diesrrr Wertli und f i r k = 8 (was fur Spiegelglas sehr nahe riclitig ist) eiAh&lt daR folgende Tifelcben die Coeflicicnten von p und B in Gleich. 11. oder ]I*, bereits niit 15 dividirt, um h in Zeit zu erhalten,

69.

wenn p und B in Bogen gegeben s ind, - fur Werlhe von H die yon 10 zu 10' fortschreiten: *)

H. - 00

I 0 20 30 40 50 60 70 80

&Cneff. vonp. &Coeff. von 8. -- f0,0581 - +0,0000 s1

0,0685, (3,0051 0,060325 0,0109 ;; 0,062536 0,0180 9T

0,06614* 0,0277 , 4 6

0,085 1 091 16YlS

0,070963 0,0423 0,077279 0,0669 ::: 0,0945 '~ 0,2680

In Riicksicht auf die Zeichen kann mall sich somohl bei der Anwendung clieser T a f d a h bei der der Forrneln I1 oder 11" a n folgende Regel balten: das yon p herriihrende Glied in A ist positiv, wenn der kleinrre Prismenwinkel auf der Seite des A u ge s ist , das von 0 herriihreode, weno der Stern der Spitze der Pyramide n a h e r a ls der entgegengesetzten Seite stand : beide mit ihren Zeichen zusaniniengelegt, geben den sphari- schen Abstand h des beobachteten Sterns von der reflectiren. pen Fliiche positiv, wenn er auf derselben Seite dieser Ebene stand, auf welcher das Prisma liegt; negativ im entgegen. gesetzten Falle.

Wenn das Instrumeut (d. h. seine spiegelnde Ebene) in einem V e r t i k a I aufgestellt i s t , so bezeichnet 'H den Unter- scbied zwischeii der Hiihe des Sterns (h) und der Neigung I gegen den Horizont einer Ebene, die aid den drei Prisnien- kanten senkrecht steht:

um das Zeichen dieses Uilterschieds brauclit nian eich nicht zu brkiinimern, wenn m a n bei der Berechnung vnn h die ehen gegebene Vorschrift befolgt. In dem ganz besondern Palle derjcnigen Aufstellung im RIe r i d i a n , bei welcher die Kantea nach den Wcltpolen gerichtet sind, und fur welche Herr Honz-

H = f (11 - I);

*) Do ca nuch nngenelim rein kann, eine unabliiingige Con. trullc iiber die Tnfel und die Funneln, auf welche sie gegriindet ist, zu erlirltcn, kind sicli yon dein Grade dcr Niiherung zu iiberreugen , welche dieselbcn gewahren , so hnbe ich f i r die Werthe s = 45', H = 50°, p == 12' d = 18' (was bereits ein extremer Fnll sein wird) A und A bercclinct (CY wird h = -24'11"3 (Bugen), A =z +14'51"2). Ilicriiiit kennt iiinn in den Dreiecken APy, BPI; j c 2 Seiten iind den Zwiaohen~vinkel, und kann yon dicsea uus durcli die sphiiriache Trigonometric A'P, .4'yq, B'p und B'pq finden, vuii ilcnen die beidcn Seiten einnnder und dic beiden Winkel einnnder gleich werrlen missan. Die Zahlenrechnnng lint gegeben : A'P = I 10°46'33"26, B'P = 110'46'33"66; A'Pq = 33'6'20"08; B'Pq = 33'6' 19"88; eioc Uebereinstiminung , die mnii achwerlich g r i r k r erwarten knnn.

269 Nr. 569. 970

atein seine Gleichungen specialisirt hat (seine Nutiimern ( 6 ) uiid (7)) ist I die Aeyuatarhiihe, urid e s wird

H = +6. Dazu wiirde a u s 1. 11. oder l* ]I* A gefunden, welches als Collimationsfehler Ggurirt; mail miifste also, uni a u s der beob- achfeten Uhrzeit diejenige des Durchgangs durch den Meridian zu finden, zu der ersteren hinzulegen - aufser den von Azi- inut und Neigung herruhrenden Gliedern von der Form

oder rn + n t g d , -- Sin (q-d) cos (Q-d) + C O S S

cd cos 6

die folgende Griirse mit ihrem algehraischen Zeichcn : Ini Falle P r i s m a O s t .... +&ASecd

P r i s n i a W e s t . . -+13ASecd

Aehnlich vviirde man bei dcr Aufstellung im ersten und IVO d in den letzten Ausdriicken durch den Pol gezkihlt ist.

letzten 1-ertikal anzuhringm habe!]

A s;n Q cos ?J

k 2-6 u. s. m.; die Untersuchung des dem Prisma a19 Durchgangs- instrument Eigentbtimlichen is t aber erschiipft, sobald man A kennt; die Verhesserung des Beobachtungsniotlientes mit Hulfe dieser Griibe ist ebenso, wie bei andern Fernriihren die Cor- rection wegen des Collimationsfehlers.

In den1 ganz allgenieinen Fall, wo die rellectirende Ebene des Prisnia’s in einem viillig beliebigen griifsten Kreis anfge- stellt ist, findet man N aus dem spharischen Dreieck zwischen dem Weltpol (oder Zenit), dem heohachteten Stern und dem Puncte, nach welchem cine Gerade gerichtet ist, die in der spiegelndcn Ebene vom Beobachter a u s so gezogen ist, dds sie die beiden in derselben liegenden Kanten senkrecht schnei- det: e s ist die dem ersten der drei genannteo Puncte gegen- iiberliegende Seite. Seide.?.

Schrciben des Herrn Prof. v. SteinheiZ a n den Herausgeber. Ueber dns Passage pristua,

S i e erinnern sich wohl ooch d a b ich lhnen auf die ersten Mittheilungerr uber das Dipleidoskop hier sogleich vorgeschla- gen haire ein Prisma s ta t t dessrlben anzuwenden. Die Griinde, welche zu Gunsten des Prisma’s di~inals spracheu haben sich seitdem bei naherer Betrachtung bewiihrt. Man erlangt in der That dadurch ein so einfaches Beobachtungs- mittel, dafs e s wiinschenswerth w i d dasselbe nicht blors zu techdschen Zwecken - ]vie ich im Kunst - urid Gewerbeblatt 1845 vorgeschlagen habe - sonderu auch in der cdeln Mel‘s- kunst eiogefuhrt zu sehn. Der Gedanke von Blo.zam durch contrire Bewegung die Bilder Eines Gegeiistandes zu messen scbeint inir s o schiin dafs er auch I‘iir die Wissenschaft frucht- bar gemacht werden sollte. Dazu diirfte aber ein einfacher Apparat als clas Dipleidoskop tiiithig werden. Deon mer wol!te es unterrrehnien cine vollst2ndige Theorie des Dipleidoskops zu gehen? Anders is t es bei den1 Glasprisma. Hier bleihen die Betracbtungen wekhe den Lirhtstrahl von Brechuug zu Brechung verfolgen im Ganzen noch einl‘ach, besonders wenn alles auf die Reflexionsebene cles l-’risnia’s selbst bexogen wird. Dies scheint iiberhaupt um so nBthiger, als d a s Jnstru- iiient sonst auf den Gebrauch im Meridiau beschrlnkt wiire, wlhrend es doch auch sehr wohl d a m dienen kann corresp. Niihen damit zu nehmcn ivie Sie gezeigt baben, oder auch im ersteu Verticale aufg-estellt nach ResseZ’s Methode Polhii- henbestinimungen zu geben. Ebcn so wesentlicl: als die un- besclirinkte .4nwendung des Instrumentes in jedem griirsten Kreise scheint mir auch ein cinfaches Mittel die Alweichungen des Glasprisma’s von seiner idealen Gestalt zu ermitteln. Denn ivenn zur Auflindung der klcieen Correctionen wirklich Kreis-

thcilungen und Nivenu unerllrslich waren, so wiirde d a s 111-

strunirntchcri sein charakteristisches Merkmal die Einfachheit wieder verlieren und damit sicherlich auch die Brauchharkeit in den meisten Fallen. Ich glnube daher dars Sie ungeachtet der sehr verdienstliehen Arbeit des Hcrrn Hornstehi tiber diesen Gegenstand, doch a u s der Tbeo- rie des Instrumentes wie sie inein F r e u d Dr. Seidel schon vor niehr als einem Jahre entwickelt h a t , mit Interesse ent- nehmen werden, nicht nur die Grijrse der Reduction auf die Ileflcxionsebene liir jede Neigung der Gesichtslirrie sondern aucli diejjenigeo Anwendungen des lnstrumcntcs, drtrch welche dcr Einflufs dieser Fehler auf die Beobachtung elimiuirt wird, endlich aber die Vorschrift, welche uber das Zeichen der Cor- rection i n jeclein Falle entscheidet. lch werde diese Albeit eiriige Arigdien Ijeifugen, rvie man MoL niit Zuziehung des Lothes die clrei benannten dufstellungen hemirken, die noch restiretiden Abweichungen crmitteln und endlich die Fehler des Prisma ohne Winkelniessinstrurrient aus den optiscben Eigcn- schaften des I’risma’s blofs init Zuziehung eines Mafsstabes finden kariu. Scheint Ihnen die Mittheilung gecignct fur I h r Blatt, so stclle ich dieselbe zu lhrer Disposition.

Das Loth zur Berichtigiing des Passage-Prisnia’s, sol1 cin Metalldraht sein, welcher oben an einem horizontalen Brnie befestigt ist (der urn die seukrecht eingebohrtc Schraube drebt, welche ihn etrva an dem Fensterstock obeo festhalt), und un- ten ein llletallgemicht t rsgt , was i n cin mit Wasser gefulltes Glns taucht. Durcli Drehung des Arines kann das Azimut d e s Lothes gclndcrt werden und das Wasser bewirkt rascbe Beruhiguus. Um das Loth iioch zum Rlessen tler Abweichung

Aber dem ist riicht also.