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452 t3ericht: Specielle analytische Methoden. wurde, wghrend bei allen tibrigen die niedrigste Angabe 13°,5 war. Eine dieser Milchsorten yon 15 °, d. h. 1,0330 specif. Gew., also nach seinen oben mitgetheilten Beobachtungen eine Milchsorte, deren specif. Gewicht ein miltleres ist, zeigte nach Zusatz yon dem dritten Theile Wasser 12°,5; ihr specifisehes Gewicht sank also dadureh bis zu dem niedrigstea, was man bisher beobachtet hat, wi~hrend, wie wir oben geseben haben, eine Milch yon einem mittleren Fettgehalt, in gleichem Grade verdiinnt, immer noeh fettreieher bleibt, als manche nattirliche Milch. Ein Gemenge s~mmtlicher Milchsorten zeigte 13°,5 (1,0283 specif. Gew.), nnd nach Zusatz yon 113 Wasser 11 °. Die vorliegenden Beobaehtungen lassen zweifelsohne die Probe mit der Milchwage ftir Ausmittelung yon Milchverfi~lschungen ebenfalls als durchaus unzureichend erseheinen, allein sie beweisen, dass man yon der V o g e l's gtinstigere Resultate nieht erwarten daft. C a s s e Im a n n theilt zum Schluss noeh die Resultate mit, die nach V ogel's ~ethode mit Milch der oben erwi~hnten 7 Ktihe erhalten wurden, welehe ihren Eutern eine Stunde naehdem gemolken war, ent- zogen warde. Die Nummern correspondiren mit denen der obigen Ta- belle; die abgemolkene Menge betrug etwa 50--100 CC. 1- 11,83 p.C. Fett. 2 -- 7,96 ,, ,, 3"-- 10,10 ,, ,, 4 -- 6,86 . ,, 5 -- 6,86 ~ ,, 6 -- 6,44 ,, ,, 7 -- 5,70 ,, ,, Zur Priifung der Extracte, Nahrungsmittel etc. auf Kupfer theilt H a g e r (Pharm. Centralhalle 1863, Nro. 35) folgendes Ver= fahren mit: Die Substanz wird, wenn sie nieht sauer ist, mit Was~er, dem man etwas Essigs~ure zugesetzt hat, gel6st odor extrahirt, die zu untersuchende Fltissigkeit in gleicbem Falle mit Essigs~ture sauer gemaeht und in dieselbe ein starker Platindraht, den man an seinem uateren Ende wie eine Spiralfeder eingebogeu und durch .welche Win- dungen man ein kleines Stack Eisendraht gesteckt hat, gestellt. Man l~sst nun ]--3 Stunden stehen. Bei Gegenwart yon Kupfer hat sieh der eingetauehte Theil des Platindrahts mit einer schwarzbraunen Kupfer- sehichte bedeckt. Man nimmt ihn heraus nnd sptilt ihn naeh Entfer- hung des Eisendrahts mit der Spritzflasehe ab. Hierauf bringt man in ein Proberbhrchen 4--5 Tropfen reine Salpetersi~ure (yon circa

Zur Prüfung der Extracte, Nahrungsmittel etc. auf Kupfer

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452 t3ericht: Specielle analytische Methoden.

wurde, wghrend bei allen tibrigen die niedrigste Angabe 13°,5 war. Eine dieser Milchsorten yon 15 °, d. h. 1,0330 specif. Gew., also nach seinen oben mitgetheilten Beobachtungen eine Milchsorte, deren specif. Gewicht ein miltleres ist, zeigte nach Zusatz yon dem dritten Theile Wasser 12°,5; ihr specifisehes Gewicht sank also dadureh bis zu dem niedrigstea, was man bisher beobachtet hat , wi~hrend, wie wir oben geseben haben, eine Milch yon einem mittleren Fettgehalt, in gleichem Grade verdiinnt, immer noeh fettreieher bleibt, als manche nattirliche Milch . Ein Gemenge s~mmtlicher Milchsorten zeigte 13°,5 (1,0283 specif. Gew.), nnd nach Zusatz yon 113 Wasser 11 °.

Die vorliegenden Beobaehtungen lassen zweifelsohne die Probe mit der Milchwage ftir Ausmittelung yon Milchverfi~lschungen ebenfalls als durchaus unzureichend erseheinen, allein s i e beweisen, dass man yon der V o g e l ' s gtinstigere Resultate nieht erwarten daft.

C a s s e Im a n n theilt zum Schluss noeh die Resultate mit, die nach V o g e l ' s ~ethode mit Milch der oben erwi~hnten 7 Ktihe erhalten wurden, welehe ihren Eutern eine Stunde naehdem gemolken war, ent- zogen warde. Die Nummern correspondiren mit denen der obigen Ta- belle; die abgemolkene Menge betrug etwa 5 0 - - 1 0 0 CC.

1 - 11,83 p.C. Fett . 2 - - 7,96 ,, ,, 3 " - - 10,10 ,, ,, 4 - - 6,86 . ,, 5 - - 6,86 ~ ,,

6 - - 6,44 ,, ,, 7 - - 5,70 ,, ,,

Zur Priifung der Extracte, Nahrungsmittel etc. auf Kupfer theilt H a g e r (Pharm. Centralhalle 1863, Nro. 35) folgendes Ver= fahren mit : Die Substanz wird, wenn sie nieht sauer ist, mit Was~er, dem man etwas Essigs~ure zugesetzt hat , gel6st odor extrahirt , d i e zu untersuchende Fltissigkeit in gleicbem Falle mit Essigs~ture sauer gemaeht und in dieselbe ein starker Plat indraht , den man an seinem uateren Ende wie eine Spiralfeder eingebogeu und durch .welche Win- dungen man ein kleines Stack Eisendraht gesteckt hat, gestellt. Man l~sst nun ] - - 3 Stunden stehen. Bei Gegenwart yon Kupfer hat sieh der eingetauehte Theil des Platindrahts mit einer schwarzbraunen Kupfer- sehichte bedeckt. Man nimmt ihn heraus nnd sptilt ihn naeh Entfer- hung des Eisendrahts mit der Spritzflasehe ab. Hierauf bringt man in ein Proberbhrchen 4 - - 5 Tropfen reine Salpetersi~ure (yon circa

2. Auf Physiologie und Pathologie bezagliche. 453

2 0 - - 2 5 °/o N05) und stellt das beschlagene Ends des Platindrahts in diese S~inre. Der Knpferbeschlag 10st sieh unter Cxasentwiekelung bald, und die klare LOsnng gibt mit Ammon die bekgnnte Reaction. Auf diese Weise l~isst sich nach H. das Kupfer auch in Flfissigkeiten naehweisen, die weder mit Ammon noeh mit Kaliumeiseneyantir Reac- tionen gaben. Diese Reaction ist besonders auf Extracte und Pflanzen- s~ifte anzuwenden, in welehen wegen Anwesenheit yon Gerbsguren und iihnliehen Stoffen die Probe mit blankem Eisen zweifelhaft ist.

Quantitative Bestimmung des Glykogens und des Zuckers in der Leber. In seiner Abhandlung ~Beitr~ige zur Lehre yore Diabetes mellitus~ gibt W i n o g r a d o f f (Archiv f. pathalog. Anatom. etc. Bd. 27, pag. 543) folgende Methode zur quantitativen Bestimmung des Glykogens und des Zuekers in der Leber: Ein ausgeschnittenes Stack der Leber wird mOgliehst schnell gewogen und in stark kochendes Wasser ge- worfen, dann rein zerschnitten und ttiehtig mit Thierkohle in einem MOrser zerrieben; hierauf wird die Masse mit destillirtem Wasser aus- gewasehen und zwar so lange, bis durch das Filter eine durehsiehtige Fl%sigkeit geht. Das Filtrat wird in ein 5laches Volum starken Alkohols gegossen und dann der Ruhe tiberlassen, lqach 24~ Stunden, wenn sieh das Glykogen vollst~ndig niedergeschlagen hat, wird der Niederschlag auf ein Filter gebracht und mehrere Male mit Alkohoi ausgewaschen. Das Filtrat wird zur quantitativen Zuckerbestimmung bei Seite gesetzt. Das Glykogen auf dem Filter wird darauf in des- tillirtem Wasser gelOst, durch Alkohol vollkommen niedergesehlagen und nach vorsichtigem Abgiessen des Alkohols auf einem vorher ge- wogenen Filter gesammelt, wiederum mit Alkohol gewaschen, bei 100 ° getrocknet und nach dem Erkalten neben Schwefelsiiure, gewogen. In dem ersten alkoholischen Filtrat bestimmt W. die Quantit~it des Zuekers, und zwar mittelst einer frisch bereiteten F e h l i n g'schen LOsung, nach- dem zuvor das alkoholische Filtrat im Wasserbade bis zur Troekne abgedampft ~ und der Rfickstand in destillirtem Wasser gel0st war. - - Die yon W i n o g r a d o f f zur quantitativen Bestimmung des Glykogeng befolgte Methode kann jedoch auf Sehiirfe keinen Ansprueh maehen, denn es ist bekannt, dass dem so dargestellten Glykogen hartn~tckig immer albumin~se Materien anh~ingen, die freilich leicht und absolut votlkommen durch Kochen mit Kalilauge entfernt werden kOnnen, wobei auffallender Weise j~ das Glykogen gar nicht ver~indert wird. Ebenso l~tsst sieh alas albuminhaltige Cxlykogen nach L e h ra a n n ja aueh leicht dureh Behandlung mit coneentrirter Essigs~iure (Acidum aceticum glaciale)