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~• ,~ ,~ ~ ~ :/~:~ i ,.~ 348 Bericht: Specielle analytische Methoden. Zum Nachweis yon Curcuma in Rhabarber and gelbem Senf empfiehlt ~aisch ~) die Substanz 1--2 Minuten lang mit absolutem Alkohol zu schiitteln, za filtriren und zum Filtrat erst eine concentrirte BoraxlSsung, dann Salzs~ure zuzuftigen. Ist der Senf nicht mit Curcuma versetzt, so erh~It man ein trfibes Filtrat, das durch BoraxlSsung hellgelb und bei Uebers~ttigung mit Salzs~ure wieder farblos oder weisslich wird. Ist Cureuma zugegen, so wird das gelb gef~rbte Filtrat dutch Borax braun and bleibt es aueh bei Zusatz yon Salzs~ure. Verfasser hat in allem sogen, gelbem Serif, weleher in Amerika im Handel" vorkommt und theils englischen, thefts amerikanischen Ursprungs war. Curcuma nachgewiesen. Beim Rhabarber ist bei Abwesenheit yon Curcuma das Filtrat durch die harzigen Substanzen braungelb, bei Gegenwart yon Curcuma heller gelb gef~rbt. Auf Zusatz yon BoraxlSsung geht die Farbe ir beiden F~llen i1~ rothbraun iiber. Setzt man nun reine Salzs~ure in grossem Ueberschusse zu. so f~rbt sieh die reine Rhabarbertinctur augen- blicklich hellgelb, w~l~rend bei Anwesenheit' ,:on Curenma die Farbe nui etwas heller braunroth wird. Zur Priifung des Roseni~ls. G r u n d**~ maeht darauf aufmerksam. dass die Beobachtung des Gefrierpunktes zur Beurtheilung des RosenSles nicht ausreidlt, da h~ufig Alkohol zugesetzt wird, um den Gefrierpunk ~, auf Kosten des Geruches zu erh5hen. Die Falsehung ist leicht zu er- kennen, indem man in ein Cylinderglas. am besten ein graduirtes, etwa~ warmes Wasser giesst und unter genauer Beobaehtung der Mengenver- h~ltnisse etwas yon dem zu untersuchenden 0ele hinzuftlgt. Die an din, Wasser abgegebene Quantit~t des gefalsehten RosenSles entsprieht de1 zugemischten Menge Alkohol. Zur Erkennung der mit Chinoidin beschwerten Chinarinden schl~gl H a g e r***) folgendes Yerfahren vor. 5 Grin. der grobgepulverten Rinde werden mit 20 CC. kaltei Wassers, dem 2 CC. verdiinnte Schwefels~ure (1,115 spec. Gew.) zu. gesetzt sind, in einem M5rser angerieben and nach Verlauf yon 2 Mi nuten wird alas Gemisch auf ein passendes kleines Filter gebraeht. Is das Volum des Filtrates zu gering, so driiekt man das Filter dich' gegen die Triehterwand und deplaeirt einen Theil der Fltissigkeit durct *) Amer. Jonrn. of Pharm. 1871, p. 259. **} iN. Jahrb. f. Pharm. 35, 165. ***) Pharm. Cen~ralh. 12, 449.

Zur Erkennung der mit Chinoidin beschwerten Chinarinden

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Page 1: Zur Erkennung der mit Chinoidin beschwerten Chinarinden

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348 Bericht: Specielle analytische Methoden.

Zum Nachweis yon Curcuma in Rhabarber and gelbem Senf empfiehlt ~ a i s c h ~) die Substanz 1 - - 2 Minuten lang mit absolutem

Alkohol zu schiitteln, za filtriren und zum Fi l t ra t erst eine concentrirte

BoraxlSsung, dann Salzs~ure zuzuftigen.

Ist der Senf nicht mit Curcuma versetzt, so erh~It man ein trfibes

F i l t r a t , das durch BoraxlSsung hellgelb und bei Uebers~ttigung mit

Salzs~ure wieder farblos oder weisslich wird. Ist Cureuma zugegen, so

wird das gelb gef~rbte Fi l t ra t dutch Borax braun and bleibt es aueh

bei Zusatz yon Salzs~ure. Verfasser hat in allem sogen, gelbem Serif,

weleher in Amerika im Handel" vorkommt und theils englischen, thefts

amerikanischen Ursprungs war. Curcuma nachgewiesen.

Beim Rhabarber ist bei Abwesenheit yon Curcuma das Fi l t ra t

durch die harzigen Substanzen braungelb, bei Gegenwart yon Curcuma

heller gelb gef~rbt. Auf Zusatz yon BoraxlSsung geht die Farbe ir

beiden F~llen i1~ rothbraun iiber. Setzt man nun reine Salzs~ure in

grossem Ueberschusse zu. so f~rbt sieh die reine Rhabarbertinctur augen-

blicklich hellgelb, w~l~rend bei Anwesenheit' ,:on Curenma die Farbe nui

etwas heller braunroth wird.

Zur Priifung des Roseni~ls. G r u n d**~ maeht darauf aufmerksam.

dass die Beobachtung des Gefrierpunktes zur Beurtheilung des RosenSles

nicht ausreidlt , da h~ufig Alkohol zugesetzt wird, um den Gefrierpunk ~,

auf Kosten des Geruches zu erh5hen. Die Falsehung ist leicht zu er-

kennen, indem man in ein Cylinderglas. am besten ein graduirtes, etwa~

warmes Wasser giesst und unter genauer Beobaehtung der Mengenver-

h~ltnisse etwas yon dem zu untersuchenden 0ele hinzuftlgt. Die an din,

Wasser abgegebene Quantit~t des gefalsehten RosenSles entsprieht de1

zugemischten Menge Alkohol.

Zur Erkennung der mit Chinoidin beschwerten Chinarinden schl~gl

H a g e r***) folgendes Yerfahren vor.

5 Grin. der grobgepulverten Rinde werden mit 20 CC. kaltei

Wassers, dem 2 CC. verdiinnte Schwefels~ure (1,115 spec. Gew.) zu.

gesetzt sind, in einem M5rser angerieben and nach Verlauf yon 2 Mi

nuten wird alas Gemisch auf ein passendes kleines Fi l ter gebraeht. Is

das Volum des Fi l t rates zu gering, so driiekt man das Fi l ter dich'

gegen die Triehterwand und deplaeirt einen Theil der Fltissigkeit durct

*) Amer. Jonrn. of Pharm. 1871, p. 259. **} iN. Jahrb. f. Pharm. 35, 165.

***) Pharm. Cen~ralh. 12, 449.

Page 2: Zur Erkennung der mit Chinoidin beschwerten Chinarinden

1. Auf Lebensmittel, Handel, Indnstrie etc. bezi'~gliehe. 349

5 CC. Wasser, welche man auf den Filterinhalt giesst. Von deal Filtrat

gibt man 2 - - 3 CC. in ein Reagensglas und setzt mit Httlfe dues Olas - stabes ein oder zwei Tropfen Ammon zu, so dass eine Icichte Trtibung

entsteht, welche man wiederum durch Zusatz einiger Tropfen des sauren filtrirten Chinaauszuges zum Verschwinden briugt. Letzteres hat aller- dings seine Schwierigkeit, da die einmal dutch Alkali bewirkte Trtibung einer Chinoidinl0sung durch verd~tnnte Sgure schwer ganz aufgehoben werden kann. Es gent~gt, wenn die Flassigkeit wieder einigermaassen durchsichtig geworden ist. Der Zweck dieser Operation ist, eine ziem- lich neutrale oder doch nur ~nsserst wenig saute Fttissigkeit herzustellen. Auf die Oberfl~che dersetben 15sst m~n nun mittelst sines Glasstabes

2 - - 5 Tropfen eines ges~tttigten Phenolwassers z) behutsam niederfliessen. Bei Gegenwart yon Chinoidin entsteht eine weisslich dichte Trahung an der Berfihrungsflgche beider Flttssigkeiten. Bei Zusatz yon mehr Phenolwasser wird nach dent Umschatteln die Mischung je nach der }[enge gegenwgrtigen Chinoidins anhaltend milchig oder nur undureh- sichtig trttbe.

Man kann auch yon dem neutral gemachten Chinaaufgussfiltrat 1 - - 2 Tropfen in Phenolwasser einfallen lassen; bei Gegenwart yon Chinoidin sieht man diese Tropfen yon einer wolkigen weisslichen Trii- bung hegleitet zu Boden sinken and dort eine tr~ibe Schicht hilden.

Liegt eine RiMe vor, die nicht mit Chinoidin heladen aber aus einem alten Lager ist, so bemerkt man unter denselben Umst~nden ein

leichtes W61kchen yon Trabung, welches aber nie so dieht ist~ dass die Durchsichtigkeit der betreffenden Flassigkeitsschicht gest6rt wird.

Mit einem in der Wgrme hereiteten Chinaauszuge kann die Re- action nieht a~gestellt werden, da dann immer Umsetzungsproducte tier

Chin~alkaloYde zugegml, sing welche mit dem Phenotwasser dieselbe Re- action liefern.

l~riiftmg des Perabalsams. E. S c h w a b e**) empfiehlt 1 Grin. des zu prtKenden Balsams mit 4 - - 5 Tropfen reiner eoneentrirter Seh~efel- sgure zusammenzureihen. Ist der Balsam unverf~lscht, so bildet sich eine z'~he, knetbare Masse, welehe helm Erkalten so fest wird, dass man sie mit dem Pistill ganz aus dem MSrser hebefl kann. Enth~lt

*)~ Dutch kr~ftiges Dnrchschtitteln yon 6 Th. reinen k'~uflichen Phenols mit 100 Th. Wasser und Filtration hergestellt.

**) Archly d. Pharm. 14=P.~ 241,