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2. Anf Handel, Industrie und Landwirtsehaft bezfigliche. 371 Intensit~tsverh~ltnisse der Linien bestimmter Paare yon Elementen in Beziehung gesetzt w~trden zu den CaO-Konzentrationen. Durch diese als ,,gegenseitiges Eichverfahren" bezeichnete Methode gelingt es, die genannten StSrungen zu eliminieren und einigermal]en geradlinige Eichkurven zu erhalten. J.u CAL~IZ. Die Bestimmung yon Phosphat in Gegenwart l~slieher Silicate, besonders in basisehen Schlacken und Dfingemitteln, wird yon H. N. WILSO~ 1 unter Verwendung einer Citronensgure-Molybd~nsgurereagenslSsung mit guter Gensuigkeit wie folgt durchgeffihrt. In Anlehnung an die frfiher 2 ver5ffentliehte Methode zur Phosphat- bestimmung erfolgt die Phosphatfgllung als Chinolinphosphomolybdat, wghrend dureh den Zusatz yon Citronensgure die Mitfgllung yon Chinolinsilieomolybdat verhindert wird. Da der Chinolinphosphomolybdatniederschlag der stSehiometri- schen Zusammensetzung entspricht, ist er ohne weitere Reinigung ffir eine titri- metrisehe Bestimmung verwendbar. -- Untersuchung basischer Schlacken. Man bringt 2,5 g der zu untersuchenden Probe naeh Zusatz yon etwa 100 ml Wasser mit 10 ml konz. Sa]zsgure und 5 ml konz. Salpetersgure in L5sung, last l0 rain schwaeh kochen nnd verdfinnt nach dem Abkfihlen im 250 ml-MeBkolben zur Niarke. 25 bzw. 50 ml der filtrierten L5sung verdfinnt man mit Wasser auf etwa 100 ml, erhitzt fast zum Sieden und gibt tropfenweise 20~ NaOH-L5sung solange zu, bis ein blei- bender Niederschlag entsteht, den man mit ein paar Tropfen Salzsgure wieder zum Versehwinden bringt. Man verdiinnt dann auf 150 ml, gibt 1 g Citronens~ure und 50 ml der Citronensgnre-NIolybd~ns~urereagensl5sung (siehe unten) zu, lgl]t 3 mill vorsichtig weiterkochen, fiigt tropfenweise 25 ml Chinolinl5sung zu, lgSt noehmals 1--2 rain koehen und hglt dann die LSsung noeh weitere 5 rain dieht unter dem Siedepunkt. Nach dem Abkfihlen wird ffltriert und der Riickstand mit kaltem Wasser bis zur Sgurefreiheit ausgewaschen. Niedersch]ag saint Filter gibt man in den Fgllungskolben zuriick, schfittelt gut mit etwa 50 ml H20 und 15st dann in einem kleinen UberschuB yon 0,5 n carbonatfreier Natronlauge. Der Lauge~ber- sehul] wird mit 0,5 n Salzsaure unter Verwendung eines Mischindicators (3 Vol Thymolblau -~ 2 Vol Phenolphthalein, beide als 0,1~o ige L5sungen) zuriicktitriert. Der Farbweehsel erfolgt yon Violett nach Griinblau, um dann sehr scharfnach Gelb umzusehlagen, womit der Endpunkt erreicht ist. Ein Blindversuch mit sgmtlichen Reagentien ist durchzuffihren, wobei jedoch 0,1 n Sgure und Lauge verwendet werden. 1 ml 0,5 n NaOH-LSsung entspricht 1,366 rag P20s. ~ Das Verfahren kann mit kleinen Abgnderungen zur Bestimmung der citronensiiurel6slichen Phosphor- siiure sowie zur Phosphatbestimmung in Mischdi~ngern dienen. -- Reagentien. 1. Ci- tronensgure-Molybdgnsgurereagensl5sung: Man 15st 54 g MoOs in 200 ml H20 und 11 g NaOH und gibt die LSsung unter t~iihren zu einer L5sung yon 120 g Citronen- sgure in 250--300 ml 1{20 und 140 ml Salzs~ure (1,18). Nach dem Abkfitden wird wenn n5tig filtriert und die LSsung auf 1000 ml verd~nnt. Die leicht griine oder blaue Farbung der LSsung wird durch tropfenweisen Zusatz einer 0,5 oder l~oigen LSsung yon Kaliumbromat beseitigt. Diese L5sung ist, im Dunkeln aufbewahrt, stabil. 2. ChinolinlSsung: Man erwgrmt 60 ml konz. Salzsgure und 300--400 ml He0 auf 70---80 ~ C und fiigt 50 ml synthetisehes, reines Chinolin (frei yon redu- zierenden Substanzen) unter l~fihren zu. Nach vollst~ndiger L5sung wird auf 1000 ml verdfinnt und filtriert. H. SCH~DT, Wiesbaden. Zur Bestimmung yon Melamin in Rohmelamin empfiehlt E. I)OEHLEMA:N~ 3, die potentiometrische Titration mit S~ure bis zum Umschlagspunkt bei p~ 3--4. 1 Analyst (London)79, 535--546 (1954). Imperial Chemical Industries Ltd., Billingham, Co., Durham (England). WILSOn, H. N.: Analyst (London) 76, 65 (1951); vgl. diese Z. 138, 41 (1953). Angew. Chem. 66, 606 (1954). Siidd. Kalkstiekstoffw. A. G., Trostberg/Obb. 24*

Zur Bestimmung von Melamin in Rohmelamin

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Page 1: Zur Bestimmung von Melamin in Rohmelamin

2. Anf Handel, Industrie und Landwirtsehaft bezfigliche. 371

Intensit~tsverh~ltnisse der Linien bestimmter Paare yon Elementen in Beziehung gesetzt w~trden zu den CaO-Konzentrationen. Durch diese als ,,gegenseitiges Eichverfahren" bezeichnete Methode gelingt es, die genannten StSrungen zu eliminieren und einigermal]en geradlinige Eichkurven zu erhalten. J.u CAL~IZ.

Die Bestimmung yon Phosphat in Gegenwart l~slieher Silicate, besonders in basisehen Schlacken und Dfingemitteln, wird yon H. N. WILSO~ 1 unter Verwendung einer Citronensgure-Molybd~nsgurereagenslSsung mit guter Gensuigkeit wie folgt durchgeffihrt. In Anlehnung an die frfiher 2 ver5ffentliehte Methode zur Phosphat- bestimmung erfolgt die Phosphatfgllung als Chinolinphosphomolybdat, wghrend dureh den Zusatz yon Citronensgure die Mitfgllung yon Chinolinsilieomolybdat verhindert wird. Da der Chinolinphosphomolybdatniederschlag der stSehiometri- schen Zusammensetzung entspricht, ist er ohne weitere Reinigung ffir eine titri- metrisehe Bestimmung verwendbar. - - Untersuchung basischer Schlacken. Man bringt 2,5 g der zu untersuchenden Probe naeh Zusatz yon etwa 100 ml Wasser mit 10 ml konz. Sa]zsgure und 5 ml konz. Salpetersgure in L5sung, las t l0 rain schwaeh kochen nnd verdfinnt nach dem Abkfihlen im 250 ml-MeBkolben zur Niarke. 25 bzw. 50 ml der filtrierten L5sung verdfinnt man mit Wasser auf etwa 100 ml, erhitzt fast zum Sieden und gibt tropfenweise 20~ NaOH-L5sung solange zu, bis ein blei- bender Niederschlag entsteht, den man mit ein paar Tropfen Salzsgure wieder zum Versehwinden bringt. Man verdiinnt dann auf 150 ml, gibt 1 g Citronens~ure und 50 ml der Citronensgnre-NIolybd~ns~urereagensl5sung (siehe unten) zu, lgl]t 3 mill vorsichtig weiterkochen, fiigt tropfenweise 25 ml Chinolinl5sung zu, lgSt noehmals 1--2 rain koehen und hglt dann die LSsung noeh weitere 5 rain dieht unter dem Siedepunkt. Nach dem Abkfihlen wird ffltriert und der Riickstand mit kaltem Wasser bis zur Sgurefreiheit ausgewaschen. Niedersch]ag saint Filter gibt man in den Fgllungskolben zuriick, schfittelt gut mit etwa 50 ml H20 und 15st dann in einem kleinen UberschuB yon 0,5 n carbonatfreier Natronlauge. Der Lauge~ber- sehul] wird mit 0,5 n Salzsaure unter Verwendung eines Mischindicators (3 Vol Thymolblau -~ 2 Vol Phenolphthalein, beide als 0,1~o ige L5sungen) zuriicktitriert. Der Farbweehsel erfolgt yon Violett nach Griinblau, um dann sehr scharfnach Gelb umzusehlagen, womit der Endpunkt erreicht ist. Ein Blindversuch mit sgmtlichen Reagentien ist durchzuffihren, wobei jedoch 0,1 n Sgure und Lauge verwendet werden. 1 ml 0,5 n NaOH-LSsung entspricht 1,366 rag P20s. ~ Das Verfahren kann mit kleinen Abgnderungen zur Bestimmung der citronensiiurel6slichen Phosphor- siiure sowie zur Phosphatbestimmung in Mischdi~ngern dienen. - - Reagentien. 1. Ci- tronensgure-Molybdgnsgurereagensl5sung: Man 15st 54 g MoO s in 200 ml H20 und 11 g NaOH und gibt die LSsung unter t~iihren zu einer L5sung yon 120 g Citronen- sgure in 250--300 ml 1{20 und 140 ml Salzs~ure (1,18). Nach dem Abkfitden wird wenn n5tig filtriert und die LSsung auf 1000 ml verd~nnt. Die leicht griine oder blaue Farbung der LSsung wird durch tropfenweisen Zusatz einer 0,5 oder l~oigen LSsung yon Kaliumbromat beseitigt. Diese L5sung ist, im Dunkeln aufbewahrt, stabil. 2. ChinolinlSsung: Man erwgrmt 60 ml konz. Salzsgure und 300--400 ml He0 auf 70---80 ~ C und fiigt 50 ml synthetisehes, reines Chinolin (frei yon redu- zierenden Substanzen) unter l~fihren zu. Nach vollst~ndiger L5sung wird auf 1000 ml verdfinnt und filtriert. H. SCH~DT, Wiesbaden.

Zur Bestimmung yon Melamin in Rohmelamin empfiehlt E. I)OEHLEMA:N~ 3, die potentiometrische Titration mit S~ure bis zum Umschlagspunkt bei p~ 3--4.

1 Analyst (London)79, 535--546 (1954). Imperial Chemical Industries Ltd., Billingham, Co., Durham (England).

WILSOn, H. N.: Analyst (London) 76, 65 (1951); vgl. diese Z. 138, 41 (1953). Angew. Chem. 66, 606 (1954). Siidd. Kalkstiekstoffw. A. G., Trostberg/Obb.

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372 Bericht: Spezielle analy~isehe Methoden.

Cyanamid, Dieyandiamid, Guanidinsalze, Ammelid, Ammelin, Ammonium- und Alkalisalze stSren niche. Calciumsalze dfirfen nieht zugegen sein. - - Aus[i~hrung. 5 g Probe werden rein gepulvert (1600 Maschen/cm ~) und gemischt, yon der Mi- schung wird 1 g mit 400 ml Wasser 2--3 min gekocht und dureh ein gewogenes Filter abgesaugt (der Filterriickstand enth~lt Desaminierungsprodukte und an- organisehe Verunreinigungen). Das auf 20 ~ C gekfihlte Filtrat wird naeh 2 stfindigem Stehen filtriert (der Rfickstand bes~eht aus Ammelin und Ammelid). Von dem quanti tat iv in einen 500 ml-Me•kolben gespfilten und mit Wasser aufgeffillten Fil trat werden 100 ml mittels einer Mikrobfirette mit 0,01 ml Teilung mit n Sehwe- fels~ure titriert, wobei als MeBelektrode eine Antimonelektrode sowie eine Kalomelbezugselektrode benfitzt werden und die Potentialeinstellung durch Einleiten C02-freier Luft und durch Rfibren beschleunigt wird. Das fiber 350 mV liegende Anfangspotential geht bei der 1%utralisation auf etwa 150 mV zurfiek. Dureh vorsiehtige Ubersehreitung des Neutralpunktes und Eintragen der Titra- tionswerte und zugehSrigen Potentiale in ein Koordinatensystem kann der wahre Neutralpunkt interpoliert werden, so dal~ eine Genauigkeit yon 0,2--0,3% erreicht wird. 1 ml n Sehwefels~ure entsprieht 0,1261 g Melamin. Die Antimonelektrode ist yon Zeit zu Zeit mit einem feinen Polierpapier zu reinigen. Dureh LSsen des zweiten Filterrfickstandes in kalter, verdfinnter Natronlauge und nochmalige F~llung durch vorsichtiges Neutralisieren der filtrierten L5sung kann der Gehalt der Probe an Ammelin -~ Ammelid ermittelt werden. K. SSLLNE~.

Ein spektrophotometrische Methode zur Bestimmung yon Melamin in nal~festem Papier beschreiben R. C. HI~T, F. T. K ~ G und R. G. S(~ttMITT 1. ])8~S vorhandene Melaminharz wird aus dem Papier extrahiert und zu Melamin hydrolysiert, indem man das Papier mit 0,1 n Salzs~ure erhitzt. - - Aus]i~hrung. 1--2 g Papier werden in etwa 1 - 1 cm gro]e Stfiekehen gesehnitten und in einer Schliffapparatur 1 Std lang mit 0,1 n reinster Salzs~ure (p~ 1) am RfiekfluBkfihler erhitzt. Der Extr~kt wird filtriert und die Messung bei 260 und 237 m# gegen 0,1 n Salzs~ure als Blindwert in einer 100 mm-Quarzkfivette vorgenommen. Die Bereehnung erfolgt nach fol- gender Formel: % Melamin = (A287 - - A260) X f X V/a237 ~ b • W. -4 sind die gemessenen Extinktionswerte bei den angegebenen Wellenl~ngen, f i s t der Verdfinnungsfaktor (gewShnlich 1), V ist das ~eBvolumen (gewShnlieh 100 ml Salzs~ure), a ist der Extinktionskoeffizient einer MelamintestlSsung, b ist die Kfivettensehichtdicke in ram, und W die Probeeinwa~ge in Gramm. Da keine andere direkte Bestimmungsmethode ffir Melamin bekannt ist, wurden die Vergleichs- analysen aus den Stiekstoffwerten nach der Kjeldahl-Methode bereehnet. Sie zeigten verh~ltnism~l~ig gute Ubereinstimmung. Es ist der beschriebenen spektrophoto- metrischen Methode hinsichtlich Sehnelligkeit, Genauigkeit nnd Spezifit~t der Vorzug zu geben, da durch die Korrekturmessung bei 260 m# praktisch alle vor- kommenden St5rf~rbungen ausgeschaltet werden. H. PO~L.

~ber die flammenphotometrisehe Kalinmbestimmung in Diingemittein wird vom italienisehen Ministerium ffir Landwirtschaft und Fors~en 2 berichtet. Zur Messung werden die Kaliumlinien bei 769,9 und 766,5 m# in einem S O ~ n ~ E C ~ T - W ~ E L - P h o t o m e t e r der Fa. Zeiss herangezogen. Mit einer KaliumtestlSsung (5 mg K~O/ml) wird die Eiehkurve yon 0,7--0,15 mg K20/ml aufgestellt. Folgende Arbeitsbedingungen mfissen dabei eingehalten werden: 40 V Anodenspannung, 0,1 m~2 Galvanometerwiderstand, 0,4 atfi Luftdruek und 400 mm Wassers~ule ffir Acetylen. Die Kurve verlauft ffir den angegebenen Bereich gradlinig. Anschlie~end

Amalyt. Chemistry ~6, 1273--1274 (1954). American Cyanamid Co., Stanford, Conn. (USA).

P. G~L~I: Agric. Chemicals 9, Nr. 8, 60 61 (1954).