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54 Verschiedene andere Materialien ergaben : a) mit der alten Pipette: b) niit den Spezialpipetten: 01" 41, I. 38,is 2. 40,24 3. 40,32 4. 11,14 5. 24,14 %;is 40,14 40,46 11,12 24,46 Durch diese Vereinfachung werden alle Rechenfehler und Irrungen bei Benutzung der Tabellen ausgeschaltet und diese iiber- fliissig, da ja die Wage selbst mit dem Ge- wicht des Niederschlages den gesuchten Pro- zentualgehalt anzeigt, sod& auch eine Zeit- ersparnis mit der Anwendung der Spezial- pipetten verbunden ist. Wer erst einige Bestimmungen, so glaube ich, mit den Spe- zialpipetten gemacht hat, der wird gern bei dieser Methode bleiben. Znr Bestimmnng der Llislichkeit von Magnesia nnd Zinkoxyd in Wasser anf Grnnd des elektrischen Leitverm6gens. \'on Dr. Dupr6 jun. nnd J. Bialas. Die Loslichkeit der Magnesia in Wasser wird verschieden angegeben. Nach Fresenius erfordert 1 Teil Magnesia 55 368 Teile kaltes oder heides Wasser, um gelijst zu werden, nach Precht') bei Gegenwart von Kalilauge 62 000 Teile Wasser, nach Bineau') 100000 bis 200 000 Teile Wasser. Die Angaben iiber die Loslichkeit vnn Zinkoxyd sind Hderst sparlich. Da wir bei einer Arbeit iiber Ammoniak- salze die Loslichkeit der Magnesia und des Zinkoxydes auf Grund des elektrischen Leit- vermijgens bestimmten, so diirften diese Zahlen von einigem Interesse sein, weil Loslichkeits- bestimmungen der Magnesia und des Zink- oxydes, soweit uns bekannt und aus der uns zu Gebote stehenden Literatur ersichtlich, bisher nur auf gewichtsanalytischem Wege ermittelt wurden. Bei der Ermittelung der Loslichkeitsziffer der Magnesia durch Gewichts- analyse stieden wir infolge der Eigentumlich- keit der Magnesia, in auBerst fein verteiltem Zustande in Wasser suspendirt zu bleiben, auf Schwierigkeiten, wahrend bei der Bestim- m u g der Loslichkeitsziffer der Magnesia durch Featstellung des elektrischen Leitver- mijgens sich letzterer Ubelstand als belang- 10s erwies. Zur Bestimmung der Lijslichkeit, namentlich sehr schwer lijslicher Substanzen, eignet sich ganz vorziiglich die Bestimmung ') Zeitschr. fur analytische Chemie 18, S. 439. 2, Graham-Otto, Bd. 111, S. 720. des elektrischen Leitvermijgens und hat den grollen Vorteil, daB letztere Methode selbst dsnn noch Resultate gibt, wenn die chemische Analyse versagt. Die Versuche wurden nach den Angaben des ausgezeichneten Buches von Kohlrausch und Holborn3) ausgefilhrt, welches, wic die Verfasser in der Einleitung sagen, aus dem Wunsche entstanden ist , nuch technischen Zwecken das Leitvermogen zuganglich und dienstbar zu machen. Die von uns benutzte Bestimmungsart ist die Telephonmethode von K o h 1 r a u s c h , welche allgemein gebraucht wird und daher als bekannt vorauszusetzen ist. Widerstands- gefaB und Thermostat') wichen in wenigen Punkten von den gebrauchlichen Apparaten ab und sollen daher etwas ausfuhrlicher besprochen werden. Die Versuchslosung er- hielten wir durch lang anhaltendes und hau- figes Schiitteln von chemisch reinster Magnesia, welche durch Gliihen im Platintiegel von Karbonat befreit war, mit mehrfach destillirtem luftfreien Wasser in einer gut schlieBenden Flasche von widerstandsfahigem Glase. Fig. 3. Wir beschreiben zunlichst das Wider- standsgefiifl (Fig. 3), welches mit einem dicht- schlieBenden Kautschukdeckel und Ohung fiir ein Thermometer versehen war und etwa 110 ccm fadte. Der Abstand der Platin- elektroden p lied sich durch eine Schraube x mit Rechts- und Linksgewinde beliebig regeln. Die Kapazitiit des Widerstandsgefaes, welche nicht bekannt war, muate mittelst einer ge- siittigten Kochsalzlosung bestimmt werden, deren Leitfahigkeit nach K o h 1 r a u s c h K,, = 0,2161 auf '/lm als sicher angenommen 3) Kohlrausch und Holborn. Leitverm6gen der Elektrolyte. 4) Angefertigt vom Mechaniker G a r t ern i c h am stadtischen Institut.

Zur Bestimmung der Löslichkeit von Magnesia und Zinkoxyd in Wasser auf Grund des elektrischen Leitvermögens

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Verschiedene andere Materialien ergaben :

a) mit der alten Pipette: b) niit den Spezialpipetten: 01" 41,

I. 38,is 2. 40,24 3. 40,32 4. 11,14 5. 24,14

%;is 40,14 40,46 11,12 24,46

Durch diese Vereinfachung werden alle Rechenfehler und Irrungen bei Benutzung der Tabellen ausgeschaltet und diese iiber- fliissig, da ja die Wage selbst mit dem Ge- wicht des Niederschlages den gesuchten Pro- zentualgehalt anzeigt, sod& auch eine Zeit- ersparnis mit der Anwendung der Spezial- pipetten verbunden ist. Wer erst einige Bestimmungen, so glaube ich, mit den Spe- zialpipetten gemacht hat, der wird gern bei dieser Methode bleiben.

Znr Bestimmnng der Llislichkeit von Magnesia nnd Zinkoxyd in Wasser

anf Grnnd des elektrischen Leitverm6gens. \'on Dr. Dupr6 jun. nnd J. Bialas.

Die Loslichkeit der Magnesia in Wasser wird verschieden angegeben. Nach F r e s e n i u s erfordert 1 Teil Magnesia 55 368 Teile kaltes oder heides Wasser, um gelijst zu werden, nach P r e c h t ' ) bei Gegenwart von Kalilauge 62 000 Teile Wasser, nach Bineau') 100000 bis 200 000 Teile Wasser. Die Angaben iiber die Loslichkeit vnn Zinkoxyd sind Hderst sparlich.

Da wir bei einer Arbeit iiber Ammoniak- salze die Loslichkeit der Magnesia und des Zinkoxydes auf Grund des elektrischen Leit- vermijgens bestimmten, so diirften diese Zahlen von einigem Interesse sein, weil Loslichkeits- bestimmungen der Magnesia und des Zink- oxydes, soweit uns bekannt und aus der uns zu Gebote stehenden Literatur ersichtlich, bisher nur auf gewichtsanalytischem Wege ermittelt wurden. Bei der Ermittelung der Loslichkeitsziffer der Magnesia durch Gewichts- analyse stieden wir infolge der Eigentumlich- keit der Magnesia, in auBerst fein verteiltem Zustande in Wasser suspendirt zu bleiben, auf Schwierigkeiten, wahrend bei der Bestim- m u g der Loslichkeitsziffer der Magnesia durch Featstellung des elektrischen Leitver- mijgens sich letzterer Ubelstand als belang- 10s erwies. Zur Bestimmung der Lijslichkeit, namentlich sehr schwer lijslicher Substanzen, eignet sich ganz vorziiglich die Bestimmung

') Zeitschr. fur analytische Chemie 18, S. 439. 2, Graham-Otto, Bd. 111, S. 720.

des elektrischen Leitvermijgens und hat den grollen Vorteil, daB letztere Methode selbst dsnn noch Resultate gibt, wenn die chemische Analyse versagt.

Die Versuche wurden nach den Angaben des ausgezeichneten Buches von K o h l r a u s c h und Holborn3) ausgefilhrt, welches, wic die Verfasser in der Einleitung sagen, aus dem Wunsche entstanden ist , nuch technischen Zwecken das Leitvermogen zuganglich und dienstbar zu machen.

Die von uns benutzte Bestimmungsart ist die Telephonmethode von K o h 1 r a u s c h , welche allgemein gebraucht wird und daher als bekannt vorauszusetzen ist. Widerstands- gefaB und Thermostat') wichen in wenigen Punkten von den gebrauchlichen Apparaten ab und sollen daher etwas ausfuhrlicher besprochen werden. Die Versuchslosung er- hielten wir durch lang anhaltendes und hau- figes Schiitteln von chemisch reinster Magnesia, welche durch Gliihen im Platintiegel von Karbonat befreit war, mit mehrfach destillirtem luftfreien Wasser in einer gut schlieBenden Flasche von widerstandsfahigem Glase.

Fig. 3.

Wir beschreiben zunlichst das Wider- standsgefiifl (Fig. 3), welches mit einem dicht- schlieBenden Kautschukdeckel und O h u n g fiir ein Thermometer versehen war und etwa 110 ccm fadte. Der Abstand der Platin- elektroden p lied sich durch eine Schraube x mit Rechts- und Linksgewinde beliebig regeln. Die Kapazitiit des Widerstandsgefaes, welche nicht bekannt war, muate mittelst einer ge- siittigten Kochsalzlosung bestimmt werden, deren Leitfahigkeit nach K o h 1 r a u s c h K,, = 0,2161 auf '/lm als sicher angenommen

3) Kohlrausch und Holborn. Leitverm6gen der Elektrolyte.

4) Angefertigt vom Mechaniker Gar t ern i c h am stadtischen Institut.

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werden kann. Das WiderstandsgefaS setzten wir behufs Innehaltung eincr konstanten Tem- peratur in. ein Bad (Fig. 4), welches Doppel- wande mit zwischenliegender Luftschicht hatte und dessen OberflZche tunlichst zugedeckt

Fig. 4.

war. Ais Badeflussigkeit diente Wasser und sorgte ein Riihrwerk T , welches ein Elektro- motor an der Riemscheibe n, durch Zahnrad- iibertragung antrieb, fur gleichmiiBige Tem- peratur des Wassers. Den Gaszutritt regelte ein Thermoregulator. Die Bestimmung der Kapazitat des WiderstandsgefaSes mit Hiilfe einer gesattigten Kochsalzlijsung ergab unter Beriicksichtigung der Znlejtungswiderstiinde C = 0,0599.

Die Leitfahigkeit des fur die Magnesia behufs Lijsung benutzten mehrfach destillirten Wassers wurde zu 0,000 015 23 bei 18" C. ermittelt.

Wir erzielten auf Grund einer Reihe von Widerstandsmessungen der Magnesialijsung

einen Mittelwert von W = 769,9 Ohm bei 18" C. W ist der Widerstand der gelijsten Magnesia plus Widerstand des zum Losen verwendeten Wassers.

Die Leitfahigkeit ist

Um die Leitfiihigkeit der Magnesia zu erhalten, mu0 man die Leitfiihigkeit des Wassers von diesem Wert abziehen.

zlB = 77,88 - 15,23 = 62,59. '

Znr Ausfiihrung der weiteren Rechnung dienten einer Tabelle von Koh l rausch5) entnommene Werte iiber die Beweglichkeiten der Ionen Mg und OH. Die Tabelle gibt in der einen Spalte zu den Konzentrationen 7

das Aqnivalentleitvermijgen A =x bei 18' C., in der anderen Spalte das Leitvermogen x.

Der zu dem ermittelten Werte x = 62,59 . aus der Tabelle berechnete Nahe- rungswert ergab die Zahl 1000 7 = 0,000 288 463. Ferner wurde gefunden daa Aquivalentleitvermiigen A = 217,4. Der

genauere Wert von 7 ist daher 7 = - 7 =

0,287 9 0 2 . lo-' d. h. die Losung hat die Konzentration 0,287 902 . lopG g Aqv./ccm. 1 Teil MgO lost sich also in rund 172 000 Teilen Wasser von 18' C. Die Loslichkeits- ziffer des Zinkoxydes in analoger Weise durch Bestimmung des elektrischen Leitvermijgens ermittelt, ergab: 1 Teil Zinkoxyd loslich in rund 236 000 Teilen H 2 0 von 18' C. Die gewichtsanal ytische Feststellung der Loslich- keit von ZnO durch Fiillung als Zinksulfid lieferte die Zahl: 1 Teil ZnO lijslich in rund 217 000 Teilen H,O von 18" C.

ChemischcsLaboratoriom des stiidtischen hijheren

'I

(

technischen Institiits Ccthen.

.

Sitzungsbarichte. Sftzung der Akademle der Wissenscbsften in

Eofrat Prof. Dr. Zd, E. Skranp iiberseudet zwei Abhandlnngen. 1. Uber die Einwirknng v o n Brom auf d i e isomeren Cinchoninbasen, von Dr. R. 2 we r ge r. (80s dem chemischen Universitats- laboratorium in Graz.) Der Verfasser bericbtet, dell, wihrend bei der Einwirkong von Brom auf daa Cinchonin selbst Addition zweier Bromatome an die ungesittigte Grnppe erfolgt, beim a- nod b-i- Cinchonin und beim Allocinchonin die Einwirkong von Brom in ganz anderem Sinne verlhuft. Die Isobasen bleiben nimlich hierbei entweder vBllig nnverhdert, oder es, konnte die Bildnng eines Perbromids festgestellt werden. Beim Allocincho- nin erfolgte entweder such die Bildung eines Per- bromids, oder cs wurde Hydrobromcinchonin er-

Wien. Vom 18. Dezember 1902. hslten. Der Verfasser spricht die Vermutnng anti, dall das Allocinchonin dem Cinchonin niiher ver- wandt ist als die beiden Isobasen, d s das Allo- cinchonin sich zwar nicht f i r Brom, aber doch fiir Bromwasserstoff als additionsfirhig erwiesen hat.

2. Uber das Ononin, von Prof. F r a n z von Hemmelmayr. (Aus dem chemischen La-

* boratorium der steiermirkischen Landesoberreal- schnle in Graz.) Der Verfasser hatte in seiner eraten Publikation fiber das Ononin dargelegt, daO die bisher bekannte Methode zur Isolierung des genannten Glukosides zn Gemischen fiihrt, deren einzelne Bestandteile nur schwierig zu erhalten sind. Es wird zunichst die Trennnngsmethode

5, Kohlrausch und Holborn. Das Leitvermbgen der Elektrolyte. Seite 200, 8a.