16
Osnabrück. Tränende Augen, Ju- cken in der Nase und ständiges Nie- sen und Schnäuzen. Kaum fangen Bäume, Sträucher oder Gräser an zu blühen, beginnt für Heuschnupfen- Patienten eine Zeit des Leidens – und das geht jedes Jahr so. Doch es gibt Methoden, die Auswirkungen der Allergie zu lindern. „Die Hauptkomplikation des Heu- schnupfens ist das Schwellen der Na- senschleimhäute. Denn das behindert die Atmung“, sagt Dr. Stefan Krappen, Hals-Nasen-Ohren-Spezialist an der Paracelsus-Klinik. Durch die Schwel- lung würden zudem die Nasenne- benhöhlen schlecht belüftet, sodass Entzündungen die Folge sein können. Auch Kopfschmerzen und Geruchs- störungen können so entstehen. Bevor Krappen mit der Behand- lung beginnt, prüft der Mediziner zu- nächst, ob es sich tatsächlich um Heu- schnupfen, also um eine Allergie han- delt. Denn manche Pati- enten haben lediglich eine Pseudo-Allergie. Das ist eine Unverträglichkeit, auf die der Kör- per mit ähnlichen Symptomen rea- giert wie ein Allergiker – ohne dass allerdings eine immunolo- gische Reaktion nachweisbar ist. Bei Pseudo-Allergikern empfiehlt Stefan Krappen eine Operation in der Nase, bei der die Polypen entfernt wer- den – das sind Ausstülpungen chro- nisch entzündeter und ödematöser Schleimhaut. Sind sie entfernt, kann der Patient wieder frei durchatmen. SAMSTAG, 14. APRIL 2012 AUSGABE 01/2012 ZENTRALES NERVENSYSTEM Wenn plötzlich das Gedächtnis aussetzt . ......................................... Seite.3 REHABILITATION „Kostenträger verschweigen Patienten ihre Rechte......................................... Seite.8 HäMATOLOGIE „Das Wissen über Krebs wandelt sich schnell“. .......................................Seite.10 . Wenn.es.tränt.und.juckt Heuschnupfen kann sich zum allergischen Asthma entwickeln Hatschi!.Jetzt.beginnt.wieder.die.Heuschnupfensaison..·.FOTO:.COLOURBOX Editorial Kontakt Liebe Leserin, lieber Leser, „Gesundheit.und.Lebensqualität.im. Osnabrücker.Land“.haben.wir.unser. Magazin.genannt..Denn.da. rum.geht. es.den.Paracelsus-Kliniken:.Unser.Ziel. ist.Ihre.Gesundheit..Und.dafür.setzen. wir. modernste. Medizin. sowie. mo- dernste. Reha-. und. Pflegekonzepte. ein.. Die. Paracelsus-Kliniken. beste- hen.seit.rund.45.Jahren,.und.bereits. in.zweiter.Generation.steht.dem.Un- ternehmen.ein.Arzt.vor ..Wir.sind.kei- ner. Börse. verpflichtet,. sind. keinen. Aktionären. Rechenschaft. schuldig,. sondern. kümmern. uns. um. die. ur- eigenste.Aufgabe.eines.Krankenhau- ses.bzw..einer.Rehaklinik:.Wir.wollen,. dass.es.Ihnen.gut.geht.. Mit.welchen.Therapien.und.Diag- nostiken. wir. das. anstellen,. wer. die. Menschen.sind,.die.sich.täglich.in.den. Paracelsus-Kliniken.einsetzen.für.Ihre. Gesundheit.–.all.das.und.noch.mehr. können.Sie.ab.sofort.alle.drei.Monate. in.unserer.NOZ-Bei. lage. „Mensch. &. Medizin,. Gesundheit. und. Lebens- qualität.im.Osna. brücker.Land“.lesen.. . Dr..med... Manfred.Georg.. Krukemeyer,.. Vorsitzender. der.Gesell- schafterversammlung. der.Paracelsus.Kliniken Paracelsus-Klinik.Osnabrück Am.Natruper.Holz.69 49076.Osnabrück T.0541.966-0,.F.0541.68.1353 www.paracelsus-kliniken.de/ osnabrueck.. Paracelsus-Kliniken.Bad.Essen Empterweg.5,.49152.Bad.Essen T.05472.935-156,.F.05472.935-222 www.paracelsus-kliniken.de/. therapiezentrum Fortsetzung Seite 2 Dr..Stefan.Krappen FOTO:.MARIE-LUISE.BRAUN

ZeNTrALeS NerVeNSYSTeM reHABiLiTATioN HäMAToLoGie …¼ck... · racelsus-Klinik, Krappen gehört seit dem Jahr 2000 zum Team dazu. Stellt sich heraus, dass die Re-aktion allergisch

  • Upload
    others

  • View
    4

  • Download
    0

Embed Size (px)

Citation preview

Page 1: ZeNTrALeS NerVeNSYSTeM reHABiLiTATioN HäMAToLoGie …¼ck... · racelsus-Klinik, Krappen gehört seit dem Jahr 2000 zum Team dazu. Stellt sich heraus, dass die Re-aktion allergisch

Osnabrück. Tränende Augen, Ju-

cken in der Nase und ständiges Nie-

sen und Schnäuzen. Kaum fangen

Bäume, Sträucher oder Gräser an zu

blühen, beginnt für Heuschnupfen-

Patienten eine Zeit des Leidens –

und das geht jedes Jahr so. Doch es

gibt Methoden, die Auswirkungen

der Allergie zu lindern.

„Die Hauptkomplikation des Heu-schnupfens ist das Schwellen der Na-senschleimhäute. Denn das behindert die Atmung“, sagt Dr. Stefan Krappen, Hals-Nasen-Ohren-Spezialist an der Paracelsus-Klinik. Durch die Schwel-

lung würden zudem die Nasenne-benhöhlen schlecht belüftet, sodass Entzündungen die Folge sein können. Auch Kopfschmerzen und Geruchs-störungen können so entstehen.

Bevor Krappen mit der Behand-lung beginnt, prüft der Mediziner zu-nächst, ob es sich tatsächlich um Heu-schnupfen, also um eine Allergie han-

delt. Denn manche Pati-enten haben l e d i g l i c h

eine Pseudo-Allergie. Das ist eine Unverträglichkeit, auf die der Kör-per mit ähnlichen Symptomen rea-giert wie ein Allergiker – ohne dass allerdings eine immunolo-gische Reaktion nachweisbar ist.

Bei Pseudo-Allergikern empfiehlt Stefan Krappen eine Operation in der Nase, bei der die Polypen entfernt wer-den – das sind Ausstülpungen chro-nisch entzündeter und ödematöser Schleimhaut. Sind sie entfernt, kann der Patient wieder frei durchatmen.

SAMSTAG, 14. APriL 2012 AuSGABe 01/2012

ZeNTrALeS NerVeNSYSTeM

Wenn plötzlich das Gedächtnis aussetzt .......................................... Seite.3

reHABiLiTATioN

„Kostenträger verschweigen Patienten ihre Rechte.......................................... Seite.8

HäMAToLoGie

„Das Wissen über Krebs wandelt sich schnell“........................................Seite.10

.Wenn.es.tränt.und.jucktHeuschnupfen kann sich zum allergischen Asthma entwickeln

Hatschi!.Jetzt.beginnt.wieder.die.Heuschnupfensaison..·.Foto:.colourbox

editorial

Kontakt

Liebe Leserin, lieber Leser,

„Gesundheit.und.lebensqualität.im.

osnabrücker.land“.haben.wir.unser.

Magazin.genannt..Denn.da.rum.geht.

es.den.Paracelsus-Kliniken:.unser.Ziel.

ist.Ihre.Gesundheit..und.dafür.setzen.

wir. modernste. Medizin. sowie. mo-

dernste. reha-. und. Pflegekonzepte.

ein.. Die. Paracelsus-Kliniken. beste-

hen.seit.rund.45.Jahren,.und.bereits.

in.zweiter.Generation.steht.dem.un-

ternehmen.ein.Arzt.vor..Wir.sind.kei-

ner. börse. verpflichtet,. sind. keinen.

Aktionären. rechenschaft. schuldig,.

sondern. kümmern. uns. um. die. ur-

eigenste.Aufgabe.eines.Krankenhau-

ses.bzw..einer.rehaklinik:.Wir.wollen,.

dass.es.Ihnen.gut.geht..

Mit.welchen.therapien.und.Diag-

nostiken. wir. das. anstellen,. wer. die.

Menschen.sind,.die.sich.täglich.in.den.

Paracelsus-Kliniken.einsetzen.für.Ihre.

Gesundheit.–.all.das.und.noch.mehr.

können.Sie.ab.sofort.alle.drei.Monate.

in.unserer.NoZ-bei.lage.„Mensch.&.

Medizin,. Gesundheit. und. lebens-

qualität.im.osna.brücker.land“.lesen..

.

Dr..med...

Manfred.Georg..

Krukemeyer,..

Vorsitzender.

der.Gesell-

schafterversammlung.

der.Paracelsus.Kliniken

Paracelsus-Klinik.osnabrückAm.Natruper.Holz.6949076.osnabrückt.0541.966-0,.F.0541.68.1353www.paracelsus-kliniken.de/osnabrueck..

Paracelsus-Kliniken.bad.EssenEmpterweg.5,.49152.bad.Essent.05472.935-156,.F.05472.935-222www.paracelsus-kliniken.de/.therapiezentrum Fortsetzung Seite 2

Dr..Stefan.KrappenFoto:.MArIE-luISE.brAuN

Page 2: ZeNTrALeS NerVeNSYSTeM reHABiLiTATioN HäMAToLoGie …¼ck... · racelsus-Klinik, Krappen gehört seit dem Jahr 2000 zum Team dazu. Stellt sich heraus, dass die Re-aktion allergisch

SAMSTAG, 14. APriL 2012SeiTe 2

Durchgeführt wird die Operation durch die Nasenlöcher – so entstehen keine sichtbaren Narben. „Wir sind darauf spezialisiert und führen diese OP etwa 1500-mal jährlich durch“, er-läutert Krappen, der die HNO-Praxis zusammen mit Kollegen betreibt. Seit 1971 gibt es diese Praxis an der Pa-racelsus-Klinik, Krappen gehört seit dem Jahr 2000 zum Team dazu.

Stellt sich heraus, dass die Re-aktion allergisch bedingt ist, bittet Krappen seine Patienten zur Bera-tung: „Heuschnupfen, das klingt eigentlich banal, aber die Gefahr ist groß, dass es sich in ein allergisches Asthma weiterentwickelt. Man spricht dann vom ‚Etagenwechsel‘ “. Ist ein solches Asthma erstmals aufgetreten, wird es zum dauerhaften Problem für den Patienten, und er leidet immer wieder unter Atemnot.

Deshalb sei es besonders wichtig, beim ersten Verdacht auf Heuschnup-fen einen Allergietest durchzuführen. So kann diese Weiterentwicklung ge-stoppt werden.

Zur Linderung eines Heuschnup-fens empfiehlt Stefan Krappen drei verschiedene Wege, die jeweils auf den Patienten abzustimmen sind.

Da ist zum einen die Immunthera-pie. „Das ist keine Impfung, funktio-niert aber so“, erläutert Krappen. Über drei Jahre erhält der Patient alle vier Wochen eine Spritze mit einem Medi-kament. Durch sie soll die Überreak-tion des Patienten auf eine allergieaus-lösende Substanz reduziert werden. „Gespritzt wird durchgehend, nicht nur während des Pollenflugs“, sagt Krappen. Dann gibt es die sogenannte „Kurzzeitpräsensibilisierung“, bei der entsprechende Mittel im Winter gege-ben werden. Als Drittes nennt Krappen die Einnahme von Antihistaminen. Dieser Möglichkeit steht er jedoch kri-tisch gegenüber. „Sie machen müde“, erläutert der Mediziner, der die Thera-pie immer in Abstimmung mit seinen Patienten durchführt. mlb

Fortsetzung von Seite 1

imp

ress

um

Herausgeber:.

Paracelsus-Kliniken.

Deutschland.

GmbH.&.co..KGaA,.

Sedanstraße.109,.

49076.osnabrück

Verantwortlich

für redaktion:.

Paracelsus-Kliniken.

Deutschland.

GmbH.&.co..KGaA,.

Simone.Hoffmann

Schlussredaktion:

Neue.osnabrücker.Zeitung.

GmbH.&.co..KG,

Abteilung.Sondervorhaben/Magazine,.

breiter.Gang.10–16,.

49074.osnabrück,.

tel..05.41/310-0,.Sven.lampe

Grafische Gestaltung:

Neue.osnabrücker.Zeitung.

GmbH.&.co..KG,.

Monika.Wegmann

Technische Herstellung: .

Druckzentrum.osnabrück.

GmbH.&.co..KG,.

Weiße.breite.4,.

49084.osnabrück

PollenflugkalenderDez Jan. Feb. März April Mai Juni Juli Aug. Sept. okt. Nov.

Hasel

erle

Pappel

Weide

esche

Hainbuche

Birke

Buche

eiche

Kiefer

Gräser

Spitzwegerich

roggen

Brennnessel

Beifuß

Traubenkraut/Ambrosia

Zur Linderung eines Heuschnup-fens empfiehlt Stefan Krappen drei verschiedene Wege, die jeweils auf den

Da ist zum einen die Immunthera-pie. „Das ist keine Impfung, funktio-niert aber so“, erläutert Krappen. Über drei Jahre erhält der Patient alle vier Wochen eine Spritze mit einem Medi-kament. Durch sie soll die Überreak-tion des Patienten auf eine allergieaus-lösende Substanz reduziert werden. „Gespritzt wird durchgehend, nicht nur während des Pollenflugs“, sagt Krappen. Dann gibt es die sogenannte „Kurzzeitpräsensibilisierung“, bei der entsprechende Mittel im Winter gege-ben werden. Als Drittes nennt Krappen die Einnahme von Antihistaminen. Dieser Möglichkeit steht er jedoch kri-tisch gegenüber. „Sie machen müde“, erläutert der Mediziner, der die Thera-pie immer in Abstimmung mit seinen

mlb

Traubenkraut/Ambrosia

Pollenflugbelastung:

gering

mittel

stark

Page 3: ZeNTrALeS NerVeNSYSTeM reHABiLiTATioN HäMAToLoGie …¼ck... · racelsus-Klinik, Krappen gehört seit dem Jahr 2000 zum Team dazu. Stellt sich heraus, dass die Re-aktion allergisch

SAMSTAG, 14. APriL 2012 SeiTe 3

Wenn.plötzlich..das.Gedächtnis.aussetztDie limbische Enzephalitis – ein Beispiel für eine Entzündung des Gehirns

Osnabrück. entzündliche erkran-

kungen des Zentralen Nervensys-

tems (ZNS) können durch erreger

verursacht werden, ohne erreger-

nachweis als Autoimmunerkrankun-

gen oder im rahmen einer Tumor-

erkrankung auftreten. Die entzün-

dung kann die Hirnhäute (Menin-

gitis), das Gehirngewebe (enzepha-

litis), beides zusammen (Meningo-

enzephalitis) oder das rückenmark

(Myelitis) betreffen. Ausgelöst wird

sie durch Bakterien, Viren, Pilze

oder Parasiten.

Klassische Symptome einer Meningi-tis sind Kopfschmerzen, Fieber und Nackensteifigkeit (Meningismus). Bei Kindern, immungeschwächten und älteren Menschen können Me-ningismus und Fieber nur schwach, Kopfschmerzen, Übelkeit und Erbre-chen aber stärker ausgeprägt sein. Besteht auch eine Entzündung des Gehirns (Meningoenzephalitis oder Enzephalitis), treten je nach der von der Entzündung betroffenen Region Reiz- und Ausfallerscheinungen wie Lähmungen, Sprach- oder Bewusst-

seinsstörungen, kog-nitive Störungen oder epileptische Anfälle auf.

Das aktuelle Bei-spiel einer 32-jährigen Patientin, die bei einer Autofahrt mit den Kin-dern und der Freun-din zum Kindergarten einen Krampfanfall erlitt, zeigt nach Er-kenntnissen von Dr. Hans Wilimzig, Fach-arzt für Neurologie,

Psychiatrie, Psychotherapie und Psy-chosomatik an der Paracelsus-Klinik, dass es „in den ersten Tagen schwie-rig sein kann, die Diagnose einer En-zephalitis zu stellen“. Neurologischer Befund und EEG seien ebenso wie die kernspintomografische Untersu-chung des Kopfes und die Blutunter-suchung unauffällig gewesen.

Persönlichkeitsveränderung

Eine noch bestehende Beeinträchti-gung des Gedächtnisses sei zunächst als Erinnerungsstörung nach einem epileptischen Anfall aufgefasst worden. In den folgenden Tagen habe sich aber eine dramatische Verschlechterung des Kurz- und Langzeitgedächtnisses entwickelt: „Die Patientin konnte sich schon nach wenigen Minuten nicht mehr an den Besuch von Ehemann und Kindern erinnern. Daneben kam es zu Persönlichkeitsveränderungen mit Schreckhaftigkeit, Ängstlichkeit und Halluzinationen“, so Dr.Wilimzig.

Erst am fünften Tag nach ihrer Auf-nahme seien typische Befunde einer limbischen Enzephalitis nachweisbar gewesen. Im Behandlungsverlauf bil-

deten sich diese Veränderungen wie auch die psychischen und kognitiven Beeinträchtigungen dann allmählich zurück. „Der klinische Verlauf und die zunächst unauffälligen Befunde spra-chen für eine limbische Enzephalitis, bei der es durch die Funktionsstörung basaler Hirnanteile zu Störungen des Gedächtnisses, Veränderungen der Persönlichkeit, der Wahrnehmung, des Denkens, Fühlens und Erlebens kommt“, schildert der Facharzt.

Diese Veränderungen und epi-leptische Anfälle stünden im Vorder-grund, weshalb nicht selten zunächst eine eigenständige psychiatrische Er-krankung angenommen werde. Wenn eine Virusinfektion und eine Tumor-erkrankung ausgeschlossen werden könnten, sei eine autoimmune Erkran-kung anzunehmen und könne durch die inzwischen bekannten Antikörper meist auch nachgewiesen werden, er-läutert Dr. Wilimzig. Die in der Regel schon vorab begonnene Therapie mit Cortison und Immunglobulinen könne dann einen schweren und potenziell auch tödlichen Verlauf der limbischen Enzephalitis verhindern. mali

Foto

S:.c

olo

ur

bo

x

Page 4: ZeNTrALeS NerVeNSYSTeM reHABiLiTATioN HäMAToLoGie …¼ck... · racelsus-Klinik, Krappen gehört seit dem Jahr 2000 zum Team dazu. Stellt sich heraus, dass die Re-aktion allergisch

SAMSTAG, 14. APriL 2012SeiTe 4

Osnabrück. Wenn schwere oder

leichte körperliche Belastung mit

Luftnot (Dyspnoe) einhergeht, kann

das nicht nur auf eine schwache Lun-

ge oder gar eine Lungenerkran-

kung wie chronische Bronchitis,

sondern auch auf eine Herzerkran-

kung hindeuten. Beim Sauerstoff-

transport fällt die Schwächung ei-

nes der daran beteiligten organe

ins Gewicht. Deshalb erschweren

auch Herzerkrankungen wie Herz-

klappenfehler oder Herzmuskel-

schädigungen (Kardiomyopathien)

die Zirkulation des von der Lunge

aus der umwelt aufgenommenen

Sauerstoffs. Dabei werden Leis-

tungsreserven – die Sauerstoffauf-

nahme kann bei gutem Training bis

auf das 20-fache Volumen gestei-

gert werden – angegriffen und sind

irgendwann so aufgebraucht, dass

die Belastbarkeit massiv einge-

schränkt wird.

Eine besonders unterschätzte, spe-zielle Form des Sauerstoffmangels aufgrund von Herzerkrankungen ist die nächtliche Atmungsstörung (zen-trale Schlafapnoe). Denn nicht nur Belastungssituationen, sondern auch und gerade Ruhephasen des Schlafs erhöhen das Risiko von Atemausset-zern. „Im Schlaf wird die Steuerung von Atmung und lebenswichtigen Herzfunktionen herunterreguliert“, erläutert Professor Joachim Fichter, Facharzt für Innere Medizin, Pneu-mologie und Schlafmedizin in der Paracelsus-Klinik. Der Schlaf sei neben der eingeschränkten körperli-chen Belastung deshalb ein zweiter ernst zu nehmender Risikofaktor für die Atmung, weil in dieser Ruhepha-se die Herz-Kreislauf-Funktionen allgemein reduziert würden und die Sauerstoffversorgung eingeschränkt sei. Außerdem wisse man, dass Herz-infarkte und Schlaganfälle besonders

häufig nachts auftreten. Neuere Un-tersuchungen zeigen zudem, dass etwa drei Viertel aller Patienten, die unter einer schweren Herzschwäche oder den Folgen eines Schlaganfalls leiden – das sind in Deutschland der-zeit etwa 1,8 Millionen Menschen –, auch von zentralen schlafbezogenen Atmungsaussetzern betroffen sind.

Bedrohlicher Sauerstoffmangel

Ausgelöst durch ein falsches Signal, „vergisst“ dabei das Gehirn für eini-ge Sekunden oder gar Minuten zu at-men. Diese nächtlichen Atempausen führen zu einem Sauerstoffmangel, der Stresshormone ausschüttet, die das ohnehin schon erkrankte Herz wiederum zusätzlich angreifen. Die Gefahr eines solchen Teufelskreises sei den Betroffenen oft nicht bewusst, berichtet Fichter aus seinen Erfah-rungen. Deshalb sollten insbesondere Patienten mit Vorerkrankungen des

Herzens, bei denen die Wahrschein-lichkeit einer lebensgefährlichen zen-tralen Schlafapnoe deutlich erhöht sei, nicht nur besonders wachsam in Bezug auf ihren Schlaf sein, sondern in einem kardiologisch geführten Schlaflabor untersuchen lassen, ob im Schlaf eine zusätzliche, heimtückische Gefahr für ihr Herz droht.

Vorab besteht die Möglichkeit, mit einem mobilen Messgerät während der Schlafphase zu Hause Symptome wie etwa den Sauerstoffgehalt im Blut, die Atemfrequenz oder Schnarch-geräusche zu beobachten und zu dokumentieren. Wird dadurch der Verdacht auf eine lebensgefährliche nächtliche Atmungsstörung erhärtet, kann eine spezielle Maskentherapie dafür sorgen, dass das kranke Herz nicht durch unbemerkte Atempausen über Nacht weiter geschwächt wird, sondern zu seiner wohlverdienten Ruhe kommt. Matthias Liedtke

Das.Gehirn.„vergisst“.zu.atmenFür Herzpatienten ist das Risiko nächtlicher Atemstörungen besonders hoch

Wenn im Schlafder.Atem.stockt,.

kann.es.gefährlich.werden.Foto:.colourbox

Page 5: ZeNTrALeS NerVeNSYSTeM reHABiLiTATioN HäMAToLoGie …¼ck... · racelsus-Klinik, Krappen gehört seit dem Jahr 2000 zum Team dazu. Stellt sich heraus, dass die Re-aktion allergisch

SAMSTAG, 14. APriL 2012 SeiTe 5

Osnabrück.

Die meisten

Menschen kostet

es große Überwin-

dung, sich selbst zu

spritzen. Doch jetzt gibt

es eine Alternative: Die

postoperative Thrombose-

prophylaxe nach implantation

eines künstlichen Hüft- oder Knie-

gelenks ist jetzt in den meisten Fällen

mit Tabletten möglich. So kommen die

Patienten um die tägliche Spritze herum,

die sie teilweise sechs Wochen lang verab-

reicht bekommen müssen.

So berichtete der „Lancet“, eine wichtige internationale Fachzeitschrift, die Ärzten Anregungen für die tägliche Praxis gibt, vor einigen Monaten von einer entsprechenden Studie, die die Vorteile der Tabletteneinnahme unterstreicht: „Die Tablettengabe nach so einer Operation ist, das zeigt die Stu-die, nicht nur einfacher, sondern auch sicherer“, betont Dr. Eckhard Kupczyk, Facharzt für Chirurgie, Orthopädie und Unfallchirurgie an der Paracelsus-Klinik Osnabrück.

Der Schutz vor einer Thrombose ist wichtig. Ein hoher Prozentsatz aller Patientinnen und Patienten, die ein neues Knie- oder Hüftgelenk bekommen haben, entwickeln nach der Operation eine Thrombose.

Dies ist eine Erkrankung, bei der sich Blutgerinnsel bilden. Hierdurch kann es zu Komplikationen kommen, schlimmstenfalls zu einer Lungenembolie, an der in Deutschland jährlich bis zu 40 000 Menschen sterben. Da die Thromboseprophy-laxe in Tablettenform durch Studien und Therapieleitlinien abgesichert ist, verschreibt

lieber.schlucken..........statt.spritzen Neue Therapie zum Schutz vor Thrombosen bei Gelenkersatz

Dr. Kupczyk seinen Patientinnen und Patienten nun seit mehreren Monaten Ta-bletten statt Spritzen, um das Thromboserisiko zu minimieren. „Meine Er-

fahrungen im Krankenhausalltag bestätigen die Studie nicht nur in puncto Sicherheit, sondern vor allem, was die Patientenzufriedenheit angeht“,

unterstreicht der Chirurg. Den allermeisten Patienten sei es lieber, eine Tablette zu schlucken, als sich selbst in Bauch oder Beine

zu spritzen. Das sei eine bedeutsame Erleichterung. Hinzu kommt noch, dass das Tragen von sogenannten Thrombo-

sestrümpfen nicht mehr notwendig ist.Außerdem muss bei der Tablettengabe

die Medikamentenwirkung nicht durch regelmäßige Blutabnahmen kont-

rolliert werden. Nach der Zukunft dieser Methode befragt, ist sich Dr. Kupczyk sicher: „In den kommenden Jahren wird die orale Thromboseprophylaxe auch für weitere Indikatio-nen die Zulassung erhalten, sodass sie die Spritzenthera-pie mit Heparinabkömmlin-

gen ver drängen wird.“ An der Paracelsus-Klinik in Osnabrück

setzt der Chirurg pro Jahr rund 120 künstliche Knie- und 100

Hüftgelenke ein.Marie-Luise Braun

eine Spritze.wirkt.schnell..

bedohlich.Foto:.colourbox

Page 6: ZeNTrALeS NerVeNSYSTeM reHABiLiTATioN HäMAToLoGie …¼ck... · racelsus-Klinik, Krappen gehört seit dem Jahr 2000 zum Team dazu. Stellt sich heraus, dass die Re-aktion allergisch

SAMSTAG, 14. APriL 2012SeiTe 6

Bad Essen. eigentlich wollte Knut

Nordsieck im Vorjahr nach dem Abi-

tur seinen Zivildienst im Paracelsus-

Therapiezentrum in Bad essen be-

ginnen. Doch dann wurde der

Dienst abgeschafft. Da der Bad es-

sener noch nicht wusste, was er

studieren sollte, begann er statt-

dessen ein Freiwilliges Soziales

Jahr (FSJ) in den Paracelsus-Klini-

ken. „es macht Spaß“, sagt der

20-Jährige heute. er arbeitet im Be-

reich Haustechnik, repariert Mö-

bel, baut regale auf und hilft bei

der einrichtung der Patientenzim-

mer. im Zuge dieser Tätigkeiten hat

sich nun auch sein Berufswunsch

verfestigt.

„Wichtige.orientierungsphase“Freiwilliges Soziales Jahr und Bundesfreiwilligendienst in den Paracelsus-Kliniken Bad Essen

Knut möchte Ende 2012 ein Studi-um als Wirtschaftsingenieur für Maschinenbau beginnen. Der junge Freiwillige hilft nicht nur dem Haus-meister in der Werkstatt und beweist sein handwerkliches Geschick etwa beim Ausbau des Dachbodens im Therapiezentrum. Er übernimmt im-mer wieder auch Botendienste und fährt Patienten zu Ärzten. In einigen Wochen endet das FSJ für Knut, vor Studiumbeginn wird er noch ein vor-bereitendes Praktikum absolvieren. „Das FSJ hat mir eine wichtige Ori-entierungsphase ermöglicht, in der ich zudem meine technischen Fähig-keiten verbessern konnte“, bilanziert der 20-Jährige zufrieden, während er an einem Bürostuhl schraubt.

In den Paracelsus-Kliniken Bad Essen gibt es vier Plätze für freiwillige Dienste. Bis Sommer sind diese Stellen besetzt, doch anschließend können sie auch für den Bundesfreiwilligen dienst (BFD) genutzt werden. „Es gibt be-reits einige konkrete Anfragen“, er-zählt Rosita Kissling, Personalleiterin der Paracelsus-Kliniken Bad Essen. Auch ältere Damen hätten sich nach Einsatzmöglichkeiten erkundigt. Der BFD ist der Nachfolger für den Zivil-

dienst, der zum Juli 2011 mit der Aus-setzung des Wehrdienstes ebenfalls endete, und eine Ergänzung zum FSJ. Er kann sogar länger als ein Jahr und auch von Älteren ausgeübt werden. Als allgemeine Voraussetzung für den BFD gilt die erfüllte Schulpflicht.

18 Jahre und Führerschein

„Wir suchen Freiwillige, die mindes-tens 18 Jahre alt sind und einen Führer-schein haben“, konkretisiert Kissling. Denn künftige BFDler sollen in Bad Essen wie bisher Zivildienstleis tende und FSJler im Rahmen ihrer Hilfstä-tigkeiten auch Fahrdienste überneh-men. „Die Freiwilligen können natür-lich nicht in die Therapie eingreifen. Aber sie erfüllen wichtige Aufgaben in den Bereichen Pflege, Haustechnik oder auch Sport und Freizeit, für die sonst Personal gebunden wäre“, ver-deutlicht die Personalleiterin. Viele junge Menschen, die später im sozial-pflegerischen Bereich tätig werden wollen, nutzten das FSJ, um erste Ein-blicke zu erhalten. Dies sei natürlich auch im Rahmen des BFD möglich.

Die Verteilung der Freiwilligen-plätze erfolgt über eine Zentralstelle oder im Fall der Paracelsus-Kliniken

auch über das Bistum. „Interessierte können sich aber auch direkt an mich wenden, ich leite die Bewerbungen dann weiter“, sagt Kissling.

Heike Dierks

Kontakt:

Paracelsus-Kliniken Bad Essen, Personalleiterin Rosita Kissling, Tel. 0 54 72/935-225, E-Mail: [email protected]

Knut Nordsieck absolviert seinen „Bundesfreiwilligendienst“ in Bad Essen.FoToS: HEIKE DIERKS

Page 7: ZeNTrALeS NerVeNSYSTeM reHABiLiTATioN HäMAToLoGie …¼ck... · racelsus-Klinik, Krappen gehört seit dem Jahr 2000 zum Team dazu. Stellt sich heraus, dass die Re-aktion allergisch

SAMSTAG, 14. APriL 2012 SeiTe 7

Osnabrück. Drei Minuten können

eine ewigkeit sein. Vor allem, wenn

man mit einer engen Maske über

dem Gesicht, die an einer Liege fi-

xiert ist, positioniert ist und das

Bestrahlungsgerät um die Liege he-

rumfährt. ob Musik Krebspatien-

ten in dieser Situation dabei hilft,

sich zu entspannen, untersucht der

Psychoonkologe ulrich radke ab

dem Sommer in der Strahlenthera-

pie an der Paracelsus-Klinik. Als Ko-

operationspartner ist die Berliner

Charité dabei.

Es ist eine ganz besondere Musik, die die 200 Patienten zu hören bekom-men: Diese „Therapeutische Musik“ ist mit 60 Taktschlägen pro Minute dem Ruhepuls des Menschen ange-passt. Naturgeräusche ergänzen die Melodien. Entwickelt hat diese Musik der Iserlohner Psychologe und Kom-ponist Dr. Arnd Stein.

Dass diese Idee funktionieren kann, deuten die Ergebnisse eines kleinen Vorprojekts bereits an. Radke hat die Musik bereits über vier Monate an 30 Patienten vorgespielt. Die Ergeb-nisse sind durchweg positiv: Der Puls ging runter, die Patienten schienen entspannter. Radke freut das Ergebnis, denn als Psychoonkologe will er dafür sorgen, dass Krebspatienten ihre Er-krankung gut verarbeiten können.

In dem Kooperationsprojekt mit der Charité sollen nun weitere Parame-ter überprüft werden. „Nicht nur der Puls, sondern auch die Atemfrequenz. Wir machen ein EKG, und es werden

Verifikationsfilme festgehalten, ob die Patienten ruhiger liegen als ohne Mu-sik“, erläutert der Psychoonkologe, der auch ein Theologiestudium und eine Ausbildung zum Heilpraktiker für Psychotherapie absolviert hat.

Dass die Patienten ruhig liegen, ist für die Bestrahlungen äußerst wich-tig. „Die Strahlung muss genau die er-krankte Stelle treffen und nicht einen halben Zentimeter daneben“, betont Radke. Deshalb werden alle Krebspa-tienten in der Strahlenbehandlung in eine exakte Position auf der Liege gebracht – egal, ob sich der Tumor im Kopf, im Brustbereich oder im Bauch befunden hat.

Patienten aller drei Gruppen wer-den an der Studie teilnehmen. Außer-dem untersuchen Ulrich Radke und die psychoonkologische Kollegin an der Charité, ob Frauen und Männer, junge Patienten und alte unterschied-lich auf die Musik reagieren. Die Er-gebnisse werden außerdem mit einer Gruppe abgeglichen, die ohne Musik bestrahlt wird. „Ohne Vergleich kön-nen wir nicht wissen, ob die Musikthe-rapie wirkt“, erläutert Radke.

Er selbst wird seine Doktorarbeit über das Forschungsprojekt schrei-ben, ebenso seine Berliner Kollegin. Betreut wird Ulrich Radke dabei von Prof. Dr. Hartmut Remmers, Profes-sor für Gesundheitswissenschaften an der Universität Osnabrück, und Prof. Dr. Wolfgang Wagner, Ärztli-cher Direktor der Paracelsus-Klinik und Leiter der dortigen Strahlenthe-rapie. mlb

therapeutische.taktschlägemusik soll Krebspatienten während der Bestrahlung entspannen

Psychoonkologe.ulrich.radkeFoto:.MArIE-luISE.brAuN

Page 8: ZeNTrALeS NerVeNSYSTeM reHABiLiTATioN HäMAToLoGie …¼ck... · racelsus-Klinik, Krappen gehört seit dem Jahr 2000 zum Team dazu. Stellt sich heraus, dass die Re-aktion allergisch

SAMSTAG, 14. APriL 2012SeiTe 8

Osnabrück. Frank J. Alemany, Ge-

schäftsführer der Paracelsus-Klini-

ken Deutschland mit Sitz in osna-

brück, kritisiert den umgang ge-

setzlicher Krankenkassen und der

rentenversicherung mit reha-Pati-

enten. „etliche Kostenträger igno-

rieren das gesetzlich festgeschrie-

bene Wunsch- und Wahlrecht des

Patienten in der medizinischen re-

habilitation.“ im interview mit

Mensch & Medizin erläutert Ale-

many, wie Patienten sich wehren

können.

Herr Alemany, was bedeutet

Wunsch- und Wahlrecht?

Jeder Patient hat das Recht, sich selbst auszusuchen, in welcher für seine Erkrankung geeigneten Rehabilitati-onsklinik er behandelt werden möch-te. Das ist im Sozialgesetzbuch IX eindeutig so geregelt. Dabei können und dürfen die unterschiedlichsten Gründe eine Rolle spielen – sei es, weil der Patient beispielsweise in der Nähe seiner Familie sein möchte oder weil Bekannte in einer Klinik bereits gute Erfahrungen gemacht haben.

Wo liegt also das Problem?

Einige der Kostenträger nutzen die Tatsache, dass viele Patienten ihre rechtlichen Möglichkeiten gar nicht kennen. Kostenträger wie die gesetz-lichen Krankenkassen oder die Ren-tenversicherung verschweigen ihren Versicherten gegenüber häufig die-sen Rechtsanspruch und schicken sie lieber in Kliniken ihrer eigenen Wahl.

Wie begründen die Kosten träger

ihr Vorgehen?

Manche Kostenträger stellen wirt-schaftliche Aspekte leider vor das Wohl der Patienten. Die Kostenträger sind zwar neben dem Wunsch- und Wahlrecht auch dem gesetzlich ver-ankerten Grundsatz der Sparsamkeit

und Wirtschaftlichkeit verpflichtet. Aber eben erst in zweiter Linie. Da ist der Gesetzgeber ganz eindeutig. Laut Drucksache 14/5074 war es, ich zitiere, „Ziel des Gesetzgebers, im Rahmen der Grundrechte die Freiheit und Selbstbestimmung des Patienten im sozialen Rechtsstaat als Teilhaberechte zu definieren“. Und weiter: „Eine rein wirtschaftliche Betrachtung sollte hinter diese Ziele zurücktreten.“ Das heißt, dass das Wunsch- und Wahlrecht des Patien-ten Vorrang hat – und das ist auch gut so. Die Paracelsus-Kliniken stellen sich diesem Wettbewerb gerne und

überzeugen die Patienten mit guter Leistung.

Welche Ablehnungsgründe wer-

den noch genannt?

Kostenträger sagen ihren Patienten häufig, dass es keinen Versorgungs-vertrag mit der vom Patienten ausge-wählten Einrichtung gebe. Grundsätz-lich gilt aber, dass alle für ihren Zweck zertifizierten Rehabilitationseinrich-tungen als Vertragspartner der Kos-tenträger zulässig sind. Zertifiziert heißt, dass sie bestimmte, von den Kostenträgern überprüfte medizi-nische Standards erfüllen. Die meisten

Kliniken haben mit den Verbänden der K r a n k e n k a s s e n und den Rentenver-sicherungen Ver-sorgungsverträge mit fest definierten Pflegesätzen. Da-rüber hinaus gibt es aber auch Kos-tenträger, die mit bestimmten Klini-ken weitergehende Absprachen haben, in denen beispiels-weise ein geringe-rer Pflegesatz ver-einbart worden ist. Manche Kostenträ-ger versuchen dann, ihre Versicherten in eine dieser Kliniken zu schicken, ohne darauf zu achten, ob sie wirklich der geeignetste Ort für den Patienten ist und ob mit diesem geringeren Pflege-satz die notwendige Leistung überhaupt erbracht wird. Letztlich kommt

es darauf an, ob die vom Patienten gewünschte Einrichtung mit ihrem Leistungsangebot in der Lage ist, den Patienten richtig zu behandeln und ge-sund zu machen. Und das ja ist mit dem Abschluss eines Versorgungsvertrags der Kliniken mit den Verbänden der Krankenkassen bereits dokumentiert.

Welche Folgen kann das für

Patienten haben?

Studien belegen, dass Rehabilita-tionsleistungen, die durch eigene Motivation des Betroffenen getragen werden, eine wesentlich nachhalti-gere Wirkung erzielen. Und ein höhe-

„Kostenträger.verschweigen.Patienten.ihre.rechte“ Paracelsus-Geschäftsführer Frank J. Alemany betont Wunsch- und Wahlrecht in der medizinischen Rehabilitation

Während.der.Rehabilitation.sollen.

Folgen.von.Krankheiten,.die.zu.Fä-

higkeitsstörungen.und.sozialen.be-

einträchtigungen. führen. können,.

z.b.. behinderung,. Erwerbsunfähig-

keit.und.Pflegebedürftigkeit,.vorge-

beugt. beziehungsweise. beseitigt.

wer.den..rehabilitation.erfolgt.indivi-

duell.auf.den.Patienten.abgestimmt.

entweder. stationär,. ambulant. oder.

mobil..Die.Kosten.werden.in.der.re-

gel.von.den.Krankenkassen.(bei.be-

rufstätigen). oder. der. rentenversi-

cherung.(bei.rentnern).getragen.

Als. Anschlussrehabilitation. wer-

den.ambulante.oder.stationäre.leis-

tungen. zur.medizinischen.rehabili-

tation. im.Anschluss.an.einen.Kran-

kenhausaufenthalt. bezeichnet.. bei.

bestimmten.Indikationen,.bei.denen.

eine.zügige.medizinische.Anschluss-

behandlung.besonders.dringend.ist,.

werden.individuell.erforderliche.me-

dizinische. leistungen. unmittelbar.

nach. dem. Krankenhausaufenthalt.

(normalerweise.innerhalb.von.14.ta-

gen.nach.der.Entlassung).eingelei-

tet.Frank J. Alemany · FoToS: THomAS oSTERFElD

editorial

Page 9: ZeNTrALeS NerVeNSYSTeM reHABiLiTATioN HäMAToLoGie …¼ck... · racelsus-Klinik, Krappen gehört seit dem Jahr 2000 zum Team dazu. Stellt sich heraus, dass die Re-aktion allergisch

SAMSTAG, 14. APriL 2012 SeiTe 9

„Kostenträger.verschweigen.Patienten.ihre.rechte“ Paracelsus-Geschäftsführer Frank J. Alemany betont Wunsch- und Wahlrecht in der medizinischen Rehabilitation

rer Erfolg in der Maßnahme bewirkt letztlich auch ein höheres Maß an Wirtschaftlichkeit, da anderenfalls notwendige Anschlussbehandlungen vermieden werden können. Es ist doch auch nachvollziehbar, dass ein Patient unmotiviert ist, wenn er gegen seinen Willen in eine weit von seiner Heimat liegende Einrichtung muss, obwohl seine Wunschklinik nur einen Stein-wurf von seinem Zuhause entfernt ist.

Was können Patienten tun, um ihr

Recht durchzusetzen?

Das Wissen um das Recht auf Wunsch- und Wahlfreiheit ist schon der erste Schritt in die richtige Richtung. Pa-tienten sollten gegenüber dem Kos-tenträger auf dieses Recht drängen. Das ist zugegeben nicht immer ein-fach, insbesondere wenn ein Patient mit einer schweren Erkrankung wie zum Bei spiel Krebs im Krankenhaus liegt. In einem solchen Fall soll die Anschlussrehabilitation nämlich mög-lichst innerhalb von 14 Tagen nach der Entlassung aus dem Krankenhaus be-ginnen. Es ist verständlich, dass die-se Patienten andere Sorgen im Kopf haben, als sich über die Rechtslage im Gesundheitssystem zu informie-ren. Wenn aber jemand von seinem Kos tenträger einen ablehnenden Be-scheid über seine Wunschklinik be-kommt, dann ist es höchste Zeit darauf zu drängen, seine eigene Wahl durch-zusetzen. Hartnäckigkeit führt häufig zum Ziel, schließlich kennen auch die Kostenträger die Rechtslage.

Bei wem können Patienten Hilfe

bekommen?

In vielen Fällen sind Selbsthilfegrup-pen ein guter Ansprechpartner. Aller-letztes Mittel wäre dann eine Klage. Für kurzfristig zu entscheidende Fälle ist das allerdings nicht wirklich hilf-reich, da derartige Verfahren sehr, sehr lange dauern können. slx

Page 10: ZeNTrALeS NerVeNSYSTeM reHABiLiTATioN HäMAToLoGie …¼ck... · racelsus-Klinik, Krappen gehört seit dem Jahr 2000 zum Team dazu. Stellt sich heraus, dass die Re-aktion allergisch

SAMSTAG, 14. APriL 2012SeiTe 10

Osnabrück. Arzt wollte Dr. Corne-

lius Bachmann immer schon werden.

„Mein Patenonkel war Mediziner,

solche rollenvorbilder sind ja wich-

tig“, sagt der Spezialist für neurolo-

gische Bewegungsstörungen und

Schlafmedizin. Anfang März hat er

die Leitung der Neurologie an der

Paracelsus-Klinik über nommen.

Lebhaft geht es zu im Gang zu den Be-handlungsräumen der Neurologie im ersten Stock des Gebäudes Am Natru-per Holz, wo Bachmann und seine Kol-legen tätig sind. Ständig kommen neue Patienten und verschwinden hinter

den zahlreichen Türen zwischen den orange getünchten Wänden. Auch hier möchte Bachmann sich seinem Schwerpunktgebiet widmen, auf dem er sich auch als Wissenschaftler be-reits einen Namen gemacht hat: Er kümmert sich um Patienten mit dem Restless-Legs-Syndrom (RLS) – zu Deutsch „Syndrom der ruhelosen Bei-ne“. Es ist eine Erkrankung der Ner-ven, die sich in Gefühlsstörungen und einem Bewegungsdrang in Füßen, Beinen, selten auch den Armen äu-ßert. Oft ist sie begleitet von unwillkür-lichen Bewegungen der Betroffenen.

Durch eine ehemalige Vorgesetzte während seiner Zeit am Max-Planck-Institut für Psychiatrie in München ist er mit diesem Thema in Berührung gekommen – und dabei geblieben. „Mir macht es Spaß, neue Diagnose-möglichkeiten zu entwickeln und den Patienten maßgeschneiderte Thera-piemöglichkeiten zu bieten“, sagt der 43-Jährige, der zuletzt als Funkti-onsoberarzt die Ambulanz für Bewe-gungsstörungen an den Universitäts-kliniken Göttingen leitete.

Für seine Arbeit wurde er bereits ausgezeichnet: In Kooperation mit Kollegen von der Universität Mainz entwickelte Cornelius Bachmann mit-hilfe der sogenannten „Quantitativen Sensorischen Testung“ ein Verfahren,

das es weltweit erstmals ermöglichte, unterschiedliche Formen des Rest-less-Legs-Syndroms zu erkennen und so die medikamentöse Therapie der Patienten exakter anzupassen. „Durch eine Überdosierung der Medikamen-te kann es zu einer Verschlimmerung der Symptome kommen“, erläutert der Mediziner die Bedeutung des Verfah-rens. Die Deutsche Gesellschaft zum Studium des Schmerzes zeichnete ihn dafür mit dem Deutschen Förderpreis für Schmerzforschung 2010 aus.

In Osnabrück möchte er dieses Verfahren jetzt etablieren. Außerdem legt Bachmann Wert auf eine stärkere Verzahnung von ambulanter und sta-tionärer Behandlung, und er wird ein Schlaflabor einrichten, um auch auf diese Weise Patienten mit neurologi-schen Schlafstörungen zu behandeln. Ein weiterer Schwerpunkt wird die Therapie von Patienten mit Parkinson und die Weiterentwicklung der inter-disziplinär ausgerichteten Schmerz-therapie sein. An der Universität Göttingen will Bachmann zudem sein Habilitationsverfahren voranbringen.

Das alles erfüllt ihn – und es trägt auch auf anderem Gebiet Früchte. „Meine fünfjährige Tochter möchte auch Ärztin werden“, erzählt Corneli-us Bachmann nicht ohne Stolz. Rollen-vorbilder sind eben wichtig. mlb

„Maßgeschneiderte.therapiemöglichkeiten“Dr. cornelius Bachmann, neuer leiter der Neurologie an der Paracelsus-Klinik osnabrück, ist Experte für „unruhige Beine“

Tele

fona

ktio

n

obitatur.sus.pre.sim.aliquid.ut.a.si.re,.

tem.qui.atur,.ipicius.ciliquati.blace-

ped. millabori. omnimus,. aspiet. qui.

nument.q

uate. modis. escim. quias. soluptius.

quos.restem.quam.apictur.epudam.

il. ipsus. deruptatia. vel. in. prorati. re.

quassi. repe. possitiusa. qui. dolendi.

cilitatiore.pos.doluptatur,.quosand-

undae. cus. acium. simustrum. a. sus,.

officaborem.eosa.dic.tentiis.aborion.

reperunt.occusaerio.et.labo..Ita.con.

parum.iur.mincimus.ut.invel.moditia.

sperro.eate.voloreratem.sit.aped.ul-

parum.dolenim.in

.niandit.volorepro.quam,.cus.volup-

tusdae.minient.prae.vendae.pratus-

cia.experem.idis.des.dessi.dolum.re.

plignatem.hario.dessumque.pra.vo-

luptissim.fugit,.ersperum.doluptatiis.

quiae.. Et. pre,. secae.. Nam. dollupt.

iasit,.to.dolupta.tiasim.quia.sitae.

deruptum,.tempore.et.hariorae.

es.quossim.litassi.ut.od.mossit.

eaquaturiore.et.re,.

ommolor.eiciusda.volum.nullani.a.

vit,.officiata.venihit,.officto.tatint.

ipsa.cus.evel.incillo.ribus,.omnimus.

aut.

Dr..cornelius.bachmann.·.Foto:.MArIE-luISE.brAuN

Page 11: ZeNTrALeS NerVeNSYSTeM reHABiLiTATioN HäMAToLoGie …¼ck... · racelsus-Klinik, Krappen gehört seit dem Jahr 2000 zum Team dazu. Stellt sich heraus, dass die Re-aktion allergisch

SAMSTAG, 14. APriL 2012 SeiTe 11

Osnabrück. Moderne rechnerleis-

tung macht es möglich: Aus Auf-

nahmen, die eine ultraschall-Son-

de Schicht für Schicht macht,

entsteht „live“ im Computer ein

3-D-Bild der Prostata. Der Strah-

lentherapeut dirigiert den urolo-

gen, wo und wie tief er die dünnen

Hohlnadeln durch die Haut des Pa-

tienten stechen soll. „Seeds“ –

englisch für Saatkörner – heißen

die etwa 4,5 Millimeter langen Ti-

tankapseln, die Jod 125 enthalten.

etwa 60 bis 90 davon werden auf

einen bis zwei Millimeter genau

platziert, sodass eine „Strahlungs-

wolke“ entsteht, die die Drüse

gleichmäßig abdeckt, aber Blase,

Harnweg und Darm verschont. Das

radioaktive Jod hat eine Halb-

wertszeit von 60 Tagen, die Seeds

bleiben im Körper, wenn sie ihre

Strahlung abgegeben haben. Bra-

chytherapie – von brachys, altgrie-

chisch für kurz oder nah – heißen

diese und weitere Methoden, bei

denen Tumorgewebe aus nächster

Nähe bestrahlt und zer-

stört wird.

Die niedrig dosierte Bestrahlung durch Seeds ist eine Alternative zur Operation bei Prostatakrebs, also zur teilweisen oder vollständigen Entfer-nung der Vorsteherdrüse. Allerdings kann sie nur angewendet werden, wenn der Krebs im Rahmen der Vor-sorge frühzeitig erkannt wird, die Ge-webeveränderungen noch nicht weit fortgeschritten sind, der Patient noch keine Beschwerden hat. „Operation und Seeds bieten unter diesen Bedin-gungen jeweils 95 bis 98 Prozent Hei-lungschance“, erläutert der Urologe Dr. Peter Fleig, Urologe an der Para-celsus-Klinik Osnabrück. Der Unter-schied liegt vor allem in den Nebenwir-kungen. Bei der Bestrahlung durch Seeds ist mit vergleichsweise milden Beschwerden in Enddarm, Blase und Prostata zu rechnen. Inkontinenz und Impotenz sind seltener und bes-ser behandelbar. Die Entscheidung trifft der Patient nach Aufklärung und Beratung durch den Arzt. „An der Paracelsus-Klinik können wir alle gängigen Methoden anbieten“, betont

Dr. Fleig, der ge-m e i n -

sam mit seinem Kollegen Dr. Andre Mechelhoff die Behandlung durch-führt. Wenn eine höhere Strahlendo-sis erforderlich ist, kommt das soge-nannte Afterloading zum Einsatz. An-gewendet werden kann diese Metho-de überall, wo es Körperöffnungen gibt, durch die eine Sonde mit einer Strahlungsquelle, meist Iridium 192, für wenige Minuten in die unmittelba-re Nähe des Tumors gelangen kann: außer der Prostata zum Beispiel im Bereich von Lunge, Luftröhre und

Bronchien sowie bei Gebärmutter- und Gebärmutterhalskrebs.

Voraussetzung für die Bestrahlung auf kurze

Distanz ist, dass der zu bestrahlende Be-

reich nicht zu groß ist. Dann kann die Brachythera-pie ihren Vorteil gegenüber der Bestrahlung von außen ausspielen.

„Es gibt praktisch keine Streustrah-

lung“, erläutert Prof.

Dr. Wolfgang Wagner, Leiter der Paracelsus-Strahlenklinik. „Wir er-reichen maximale Wirkung am ge-wünschten Ort, aber keine Belastung des gesunden Gewebes. Innerhalb von wenigen Millimetern geht die Strahlung von 100 Prozent auf nahezu null zurück.“

Nicht mehr Millimeter, sondern einzelne Zellen und Moleküle sind der Maßstab bei der Antikörper-Radionuklid-Therapie, die bei eini-gen Formen von Lymphdrüsenkrebs angewendet werden kann. Gezielt hergestellte Antikörper docken nach dem Schlüssel-Schlüsselloch-Prinzip an der Oberfläche einzelner Tumor-zellen an. „Huckepack“ bringt jeder Antikörper ein einziges Molekül ei-ner radioaktiven Flüssigkeit, Yttrium 90, mit. Die gesunden Zellen werden von den Antikörpern nicht angegrif-fen. Denn diese haben ein anderes „Schlüsselloch“, in das der Antikör-per nicht passt. „Die Paracelsus-Kli-nik ist eine der wenigen Kliniken in Deutschland, die diese Behandlung anbieten“, erklärt Prof. Wagner.

Michael Birnbacher

„Maximale.Wirkung“Brachytherapie: Kampf dem Tumor aus kürzester Distanz

Foto

S:.c

olo

ur

bo

x

Page 12: ZeNTrALeS NerVeNSYSTeM reHABiLiTATioN HäMAToLoGie …¼ck... · racelsus-Klinik, Krappen gehört seit dem Jahr 2000 zum Team dazu. Stellt sich heraus, dass die Re-aktion allergisch

SAMSTAG, 14. APriL 2012SeiTe 12

Osnabrück. Was gibt es Neu-

es? rund hundert ärzte und

andere interessierte trafen

sich am 14. Januar 2012 auf

einladung der Paracelsus-Kli-

nik osnabrück zum 6. update

Hämatologie. Veranstaltun-

gen dieser Art sind für Medi-

ziner ein wichtiges Bindeglied

zwischen den großen interna-

tionalen Fach kon gressen und

dem Klinikalltag. Aber auch

für Pflegekräfte, die Krebspa-

tienten in Krankenhäusern

und Altenheimen versorgen,

sowie für vorgebildete Laien,

zum Beispiel aus Selbsthilfe-

gruppen, hat das Programm

rund um Krebserkrankungen

des Blutes und der blutbilden-

den organe einiges zu bieten.

Als prominenter Gastredner

berichtete Medizin-Nobel-

preisträger Prof. Dr. Harald

zur Hausen über virusbeding-

te Krebserkrankungen.

Das Wissen über Krebs und seine Behandlung wandelt sich schnell. „Die meisten Neuzulas-sungen von Medikamenten gibt es mittlerweile auf dem Gebiet der Krebsmedizin statt wie bisher im Bereich Herz/Kreislauf“, sagt Prof. Dr. Stefan Frühauf. Neue Erkennt-nisse führen zu neuen Behandlungs-methoden. Diese müssen aber auch im Klinikalltag umgesetzt werden. In Zusammenarbeit mit Osnabrücker Onkologen organisiert der Leiter der Hämatologie und Internistischen Onkologie der Paracelsus-Klinik Os-nabrück einmal jährlich das „Update Hämatologie“ – jeweils im Anschluss an einen internationalen Kongress in den USA, das Annual Meeting of the American Society of Hematology.

Bei solchen Weltkongressen mit 15 000 bis 20 000 Teilnehmern und etwa drei bis vier Tagen Dauer werden einige Tausend Beiträge eingereicht. Es gibt zahlreiche Vorträge und Prä-sentationen, viele Veranstaltungen laufen parallel. „Das kann ein einzel-

ner Mediziner, der dort hinfährt, gar nicht alles erfassen“, sagt Prof. Früh-auf. Darum werden zum „Update“ Fachleute eingeladen, die sich, zum Beispiel an Universitätskliniken, be-sonders intensiv mit einer bestimm-ten Erkrankung befassen. „Jeman-

den, der, wie auf einem Berg stehend, den Überblick hat“, so Prof. Frühauf. In Vorträgen berichten diese Experten, was sie auf ihrem Fachgebiet vom Kongress „mitgebracht“ ha-ben. Am 14. Januar erhielten so Ärzte aus einem Gebiet von Gelsenkirchen bis Wilhelmsha-ven, von der niederländischen Grenze bis Bielefeld, wertvol-le Informationen, was diese neuen Entwicklungen für ihre tägliche therapeutische Arbeit bedeuten. Frühauf seinerseits besucht etwa ein bis zwei Ver-anstaltungen dieser Art im Mo-nat, um sich auf dem Laufenden zu halten.

Beim Osnabrücker Update Hämatologie ist stets ein pro-minenter Redner eingeladen, der in einem Übersichtsreferat einen Blick über den Teller-rand bietet und für Interesse auch über das Fachpublikum hinaus sorgt. Am 14. Januar dieses Jahres berichtete Prof. Dr. Harald zur Hausen über die Erforschung von Viren, die Krebs auslösen können. Seine Arbeit führte zur Entwicklung

eines Impfstoffs gegen einige Her-pesviren, die Gebärmutterhalskrebs verursachen, und brachte ihm 2008 den Nobelpreis für Medizin ein. Die Themen der Redner im vorigen Jahr griff Joachim Gauck auf und sprach über Gesundheitspolitik und Ver-teilungsgerechtigkeit. Für das „Up-date“ am 12. Januar 2013 ist Prof. Dr. Christiane Nüsslein-Volhard eingela-den. Die Nobelpreisträgerin und Di-rektorin des Max-Planck-Instituts für Entwicklungsbiologie wird über die Rolle der Frau in der Wissenschaft sprechen.

.Das.Wissen.über.Krebs.wandelt.sich.schnellParacelsus-Klinik lud zum 6. update Hämatologie

AnsprechpartnerAn.Patienten,.Angehörige,..Mitglieder.von.Selbsthilfe.gruppen.und.andere.

Interessierte..richtet.sich.das.Krebsmagazin.mit.berichten.über.therapie,.

.Forschung,.Vorsorge.und.das..leben.mit.der.Krankheit..Die.von.Prof..Dr..

Wolfgang.Wagner,.Prof..Dr..Hartlapp.und.Prof..Dr..Stefan.Frühauf.von.der.

Paracelsus-Klinik.osnabrück.herausgegebene..Zeitschrift.erscheint.viertel-

jährlich..Informationen.und.bestellungen.unter.www.krebsmagazin.de.

Page 13: ZeNTrALeS NerVeNSYSTeM reHABiLiTATioN HäMAToLoGie …¼ck... · racelsus-Klinik, Krappen gehört seit dem Jahr 2000 zum Team dazu. Stellt sich heraus, dass die Re-aktion allergisch

SAMSTAG, 14. APriL 2012 SeiTe 13

Bad Essen. „Der Alkohol hat mein

Leben bestimmt. Mit ihm habe ich

mich abgeschaltet“, sagt Heinz

(Name geändert). 2006 hatte er ei-

nen schweren Bandscheiben vor fall.

Die ärzte empfahlen rückentrai-

ning. „Das habe ich aber irgend-

wann wegen der Trinke rei aufgege-

ben“, gesteht der Hannoveraner.

ein Teufelskreis: Die rücken-

schmerzen wurden schlimmer, der

Alkohol musste immer stärker be-

täuben. Der Körper machte eines

Tages nicht mehr mit, der Abhängi-

ge kam in ein Krankenhaus zur ent-

giftung. Weil dort aber nur ein Teil

des Problems behan delt werden

konnte, machten ihn die Mediziner

auf das bundesweit einmalige An-

gebot der Wiehengebirgsklinik

aufmerksam.

Seit drei Jahren bietet die Paracelsus-Einrichtung in Bad Essen-Hüsede eine kombinierte Re ha bilitation von ortho-pädischen und Sucht-Erkrankungen an. In der Vergangenheit habe jeder vierte Suchtpatient zugleich ein ortho-pädisches Leiden mitgebracht, berich-tet Dr. med. Caspar Sieve king. Früher seien diese chronischen Probleme nebenher mitbehandelt worden. Doch seit der aufwendigen Umgestaltung der Klinik, bei der acht Millionen Euro unter anderem für den Bau von neuer Turnhalle, neuer Physiotherapie und modernem Bettentrakt investiert wor-den sind, gibt es eine Verzahnung der Maßnahmen nach dem ganzheitlichen Ansatz.

Die Kombination sei nicht zu-fällig, wie der Chefarzt für Innere Medizin, Psychotherapie und Reha-bilitationswesen erläutert: Patienten mit Rückenbeschwerden griffen zur Schmerzlinde rung oft zum Alko-hol, einige gerieten so in die Abhängigkeit. Und Osteo-porose werde umge kehrt

durch chronischen Alkoholkonsum begünstigt. Sowohl die Sucht als auch orthopädische Krankheiten könnten durch dieselben psychischen und sozi-alen Probleme chronisch werden, die in der Reha behandelt werden.

24 Patienten werden in Bad Es-sen derzeit integriert behandelt. Sie absolvieren eine Psychotherapie mit Gesprächen über Entwöhnung und Schmerzbewältigung sowie eine Be-wegungs- und eine Ergotherapie. Das Ziel der durch schnittlich vier Monate dauernden, von der Rentenversiche-rung bezahlten Reha ist, die Patienten auf eine Rückkehr ins Erwerbs leben vorzubereiten und bei Bedarf eine berufliche Umorientierung anzusto-ßen. Dazu werden Betriebspraktika vermittelt.

Heinz ist seit Oktober abstinent. „Und der Wille, trocken zu blei-ben, ist in der Wiehenge birgs-klinik gefestigt worden. Mir ist hier klar ge-worden, dass ich mit Alko-

hol nicht umgehen kann“, sagt der 47-Jährige. In Einzel- und Gruppen-gesprächen beschäftigt er sich mit seiner Sucht. „Viele Patienten müssen in der Reha erst wieder zu sich selbst finden. Auch ich muss lernen, meinen Alltag umzustrukturieren und mich sinnvoll zu beschäftigen.“ Das abend-liche Kneipen-Treffen mit Freunden ist fortan tabu. Gleichzeitig arbeitet er in der Ergo- und der Physiotherapie an seinen körperlichen Leiden. Durch das Rückentraining mit Physiothera-peut Sven Rolwes wird die Rücken-muskulatur gestärkt, das mindert die Schmer zen. „Ich bin nie schmerzfrei. Aber ich lerne, mit den Schmerzen um-zugehen“, sagt Heinz.

Sieveking berichtet von einem ty-pischen Therapieerfolg: Bei einem Abhängigen wurden im Laufe der Behandlung die starken Schmerz-mittel abgesetzt, gerade sei er schmerzfrei in die Freiheit ent-lassen worden. Doch jeder zweite Reha-Absolvent greife irgendwann wieder zum Suchtmittel. Rund 20 Prozent der Patienten lassen sich ein zweites Mal behandeln, einige auch, ohne rückfällig geworden zu sein, so der leitende Arzt.

Heinz macht in der doppelten Reha gute Fortschritte. Aber die Bewäh-rungsprobe steht ihm mit der Rück-kehr in den Alltag erst noch bevor.

hedi

Kontakt:

Paracelsus-Wiehengebirgsklinik Bad Essen, Chefarzt Dr. med. Caspar Sieveking, Tel. 0 54 72/405-120, E-Mail: [email protected]

Der.Weg.zurück.in.den.Job Bundesweit einmalig: Wiehengebirgsklinik Bad Essen

bietet gleichzeitig orthopädische und Sucht-Reha an

Phys

ioth

erap

eut S

ven

rolw

es.(r.

).küm

mer

t.sich

.um

.Hein

z...

.....F

oto

S:.H

EIKE.

DIErKES

Beratung:.Dr..caspar.Sieveking.im.Gespräch.mit.einer.Patientin.

Page 14: ZeNTrALeS NerVeNSYSTeM reHABiLiTATioN HäMAToLoGie …¼ck... · racelsus-Klinik, Krappen gehört seit dem Jahr 2000 zum Team dazu. Stellt sich heraus, dass die Re-aktion allergisch

SAMSTAG, 14. APriL 2012SeiTe 14

Bad Essen. es war jeden Morgen das

Gleiche, wenn Helmut Schmidt

(Name von der redaktion geändert)

in sein Büro kam. Akten stapelten

sich auf und um seinen Schreibtisch,

doch er schaffte es nicht, eine einzi-

ge davon zu öffnen. „ich schloss die

Tür hinter mir und heulte“, erinnert

sich der 57-Jährige an die Zeit, be-

vor er sich Hilfe suchte. Schmidt litt

an einer Depression.

„Ich hatte einen Burn-out“, sagt Hel-mut Schmidt, der in einer Behörde arbeitet. Er nutzt damit einen Begriff, der umstritten ist. „Burnout ist keine eigene Erkrankung, es ist ein Syn-drom“, erläutert Dr. Peter Subkowski, Arzt für psychosomatische Medizin, Psychiatrie und Neurologie an der Wittekindklinik und der Paracelsus-Berghofklinik in Bad Essen.

Als Syndrom wird in der Medizin und der Psychologie eine Ansamm-lung von Symptomen verstanden. Im Zusammenhang mit einer emotiona-len Erschöpfung und einer reduzierten Leistungsfähigkeit, wie sie bei Helmut Schmidt aufgetreten sind, spricht der ärztliche Direktor des Therapiezent-rums deshalb lieber von Depression.

„Ich bin schon seit Jahren wegen Depressionen in Behandlung gewe-sen“, erinnert sich Helmut Schmidt.

Doch die Therapien halfen nie dauer-haft. Drei Jahre bevor es zum völligen Zusammenbruch in seinem Büro kam, hatte er bereits Alarm bei seinen Vorge-setzten geschlagen. „Passiert ist aber nichts.“ Als gar nichts mehr ging, ließ Schmidt sich von seinem Hausarzt an die Psychiaterin überweisen, die er be-reits kannte. „Sie schrieb mich krank und verschrieb mir Medikamente ge-gen Depressionen“, erinnert sich Hel-mut Schmidt und ergänzt: „Ich hatte auch Gedanken an Selbstmord.“ Nach einigen Gesprächen beschlossen die beiden, eine Reha zu beantragen. Vor fünf Wochen kam Schmidt deshalb in die Bad Essener Wittekindklinik.

Eine Herausnahme aus dem Alltag sei hilfreich, wenn das Umfeld mit zur Erkrankung beitrage und das Vollbild einer Depression gegeben sei, erläu-tert Subkowski. Bei ersten Symptomen

FoTo

: co

lou

RB

ox

„Eine.Depression.istziemlich.hinterlistig“

Schleichende Erkrankung – erste Anzeichen ernst nehmen

Depression

oft.fängt.eine.Depression.mit.einem.

Erschöpfungszustand..(burn-out).an..

Wenn.die.Symptome.jedoch.anhal-

ten. und. sich. nicht. durch. Entspan-

nung.und.Abstand,.z..b..im.urlaub,.

bessern,. ist. die. Wahrscheinlichkeit.

groß,.an.einer.Depression.zu.erkran-

ken..Depressionen.treten.mit.einem.

bündel. an. Symptomen. in. unter-

schiedlichen.Schweregraden.auf.

Häufige Symptome:

▶Gedrückte.Stimmung,.Interessen-

verlust,.Freudlosigkeit

▶Verminderung.des.Antriebs,.man-

gelnde.Energie.bei.schneller.Er-

müdbarkeit..

▶Verminderte.Konzentration..

und.Aufmerksamkeit.bis.hin..

zu.Gedächtnisstörungen

▶ Schlafstörungen.

▶Vermindertes.Selbstwertgefühl.

und.Selbstvertrauen

▶ Pessimistische.Zukunftsgedanken.

bis.hin.zu.Suizidgedanken

▶Die.Symptome.können.schwan-

kend.sein.und.mit.unruhe-.und.

Angstgefühlen.einhergehen.

Behandlungswege:

▶Hausarzt.und.Überweisung.zu.

.einem.Facharzt.für.Psychiatrie.

▶Ambulante.Psychotherapie.bei.

niedergelassenen.Psycholo-

gischen.Psychotherapeuten.

Dauer:.1x.wöchentl..für.2–3.Jahre.

Kostenträger:.Krankenkasse

▶ Stationäre.behandlung.in.einer.

psychosomatischen.rehabilitati-

onsklinik.

Dauer:.4–6.Wochen.

Kostenträger:.Deutsche.renten-

versicherung.oder.Krankenkasse.

Vor.Aufnahme.muss.ein.Antrag.

auf.Kostenübernahme.gestellt.

und.bewilligt.werden.(s..auch.

hierzu.den.Artikel.zum.Wunsch-.

und.Wahlrecht.auf.S..8)

▶ Stationäre.behandlung.in.einem.

psychiatrischen.Krankenhaus,.z..b..

bei.Suizidgefahr,.mit.Einweisung.

vom.Arzt,.Kostenträger.ist.die.

Krankenkasse.

Kontakt:

Paracelsus-Wittekindklinik..

bad.Essen

telefon.0.54.72/935-156

www.wittekindklinik.de

Helmut.Schmidt.Foto:.ANNE.WEIKErt

Page 15: ZeNTrALeS NerVeNSYSTeM reHABiLiTATioN HäMAToLoGie …¼ck... · racelsus-Klinik, Krappen gehört seit dem Jahr 2000 zum Team dazu. Stellt sich heraus, dass die Re-aktion allergisch

SAMSTAG, 14. APriL 2012 SeiTe 15

Osnabrück. Plötzlich geht nichts mehr. Bei einem Schlaganfall ist wie aus heiterem Himmel eine Seite des Körpers gelähmt, die Patienten kön-nen Arme und Beine nicht mehr ko-ordinieren, nicht mehr richtig sehen oder nicht mehr richtig sprechen. „Time is brain“, heißt es dann: Je schneller ein Schlaganfallpatient me-dizinisch versorgt wird, umso größer sind die Chancen auf vollständige Wie-derherstellung.

„Bei einem Schlaganfall kommt es zu einer plötzlich einsetzenden Funk-tionsstörung in unterschiedlichen Regionen des Gehirns“, erläutert Dr. Hans Wilimzig. Dann ergänzt der Neurologe an der Paracelsusklinik: „Ursachen sind in 70 bis 80 Prozent der Fälle Durchblutungsstörungen des Gehirns, in 15 bis 20 Prozent liegen Blutungen zu Grunde.“

Doch so plötzlich, wie es oft den Anschein hat, treten Schlaganfäl-

le nicht auf. Oftmals gibt es erste Anzeichen wie flüchtige Ausfaller-scheinungen, beispielsweise Sehstö-rungen auf einem Auge, Taubheits-gefühle auf einer Körperseite oder Sprachstörungen.

Sofort den Notarzt rufen

Außerdem gelten ein hoher Blutdruck, Störungen des Fettstoffwechsels, Di-abetes mellitus und Übergewicht als Risikofaktoren. Aber auch übermä-ßiger Konsum von Alkohol, fortwäh-render Stress und Bewegungsmangel erhöhen die Gefahr eines Schlagan-falls. Wer sich bewegt und für Phasen der Entspannung sorgt, fördert also nicht nur sein Wohlbefinden, sondern beugt auch einem Schlaganfall vor.

Ist es dennoch so weit gekommen, ist schnelles Handeln gefragt. Schon bei einem ersten Verdacht sollte der Notarzt gerufen werden. Denn das Zeitfenster ist kurz, so eingreifen zu

können, dass aufgetretene Schäden wieder zurückgebildet werden kön-nen. So sollte innerhalb der ersten viereinhalb bis sechs Stunden das Blutgerinnsel im Körper aufgelöst werden, um Spätfolgen zu vermeiden, meint Wilimzig.

Bereits 24 Stunden nach dem An-fall sollte mit der Sekundärprophyla-xe, das heißt mit dem Schutz vor weite-ren Schlaganfällen, begonnen werden. Dazu gehört die Gabe von blutverdün-nenden Mitteln, die auf den Zustand des Patienten abgestimmt sind. „Zur Behandlung von Risikofaktoren ge-hört auch die operative Behandlung von Verengungen der Halsschlag-ader“, erläutert Hans Wilimzig und ergänzt: „Der Nutzen ist am größten, wenn die Operation möglichst inner-halb der ersten beiden Wochen nach dem Schlaganfall durchgeführt wird.“ Auch so könnten weitere Schlaganfäl-le verhindert werden. mlb

Foto:.colourbox

hingegen könnte sich die Krankheit verschlimmern, wenn er beispiels-weise nicht mehr arbeiten geht. Denn dann hat er noch mehr Zeit, sich sei-nem Gedankenkarussell hinzugeben.

In der Wittekindklinik können die Patienten aus einem umfangreichen Angebot auswählen, was sie wahrneh-men möchten. Sie erhalten Einzel- und Gruppentherapie. „Die Gruppen sind super. Das ist total befruchtend, mit Leuten zu sprechen, denen es ähnlich geht“, freut sich Schmidt.

Außerdem nimmt er am Sportan-gebot teil. „Das Auspowern tut mir to-tal gut“, sagt Schmidt und grinst: „Frü-her habe ich nie Sport gemacht.“ In der Therapie genießt er es, zu schwimmen, Badminton und Hockey zu spielen, an der frischen Luft zu sein. „Man fühlt sich hinterher auf angenehme Weise erschöpft und zufrieden.“ Schmidt ist jetzt fünf Wochen in Bad Essen. „Es geht mir gut“, sagt er. Und so vergnügt, wie er aussieht, gibt es daran keinen Zweifel.

Jetzt ist es Zeit zu überlegen, wie es nach dem stationären Aufenthalt wei-tergeht. Zusammen mit Therapeuten und einem Sozialarbeiter überlegt er, wo er künftig Unterstützung braucht, wo er einen Ausgleich findet. „Dazu gehört auch, mit Sozialarbeiter zu besprechen, wie die Arbeit verändert werden muss“, sagt Peter Subkowski. Helmut Schmidt hat bereits mit seinen Vorgesetzten gesprochen. Sie haben ihm einen neuen Aufgabenbereich zu-gesichert. Und er wird erst langsam wieder in die Arbeit einsteigen: Drei Wochen wird er täglich vier Stunden arbeiten, dann drei Wochen sechs, und dann wird er es wieder Vollzeit versuchen.

„Anderen kann es helfen, ihre Leitungsfunktion abzugeben oder an externen Supervisionen teilzu-nehmen, um das eigene Verhalten immer wieder zu reflektieren“, meint Subkowski.

„Eine Depression ist ziemlich hin-terlistig, sie ist da, bevor ich sie bemer-ke“, sagt Helmut Schmidt. In der The-rapie habe er gelernt, erste Anzeichen ernst zu nehmen und sich selbst Gutes zu tun, um nicht weiter abzugleiten. Eine großartige Unterstützung sei da-bei auch seine Lebensgefährtin. „Die merkt es oft schon viel früher als ich, was mit mir los ist.“ mlb

Ein.Schlag..aus.heiterem.Himmel

Beim Schlaganfall zählt jede minute

Page 16: ZeNTrALeS NerVeNSYSTeM reHABiLiTATioN HäMAToLoGie …¼ck... · racelsus-Klinik, Krappen gehört seit dem Jahr 2000 zum Team dazu. Stellt sich heraus, dass die Re-aktion allergisch

SAMSTAG, 14. APriL 2012SeiTe 16