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Hessisches Ministerium für Wirtschaft, Verkehr und Landesentwicklung W W ä ä r r m m e e d d ä ä m m m m u u n n g g Lernmaterialien für Maler & Lackierer D D i i d d a a k k t t i i s s c c h h e e H H a a n n d d r r e e i i c c h h u u n n g g e e n n

Wärmedämmung...Einleitung 1 Einleitung Die Lerneinheit zur Wärmedämmung der Gebäudehülle wurde für Maler und Lackierer im Auftrag des Hessischen Ministeriums für Wirtschaft,

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Hessisches Ministerium für Wirtschaft, Verkehr und Landesentwicklung

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Impressum

Hessisches Ministerium für Wirtschaft, Verkehr und Landesentwicklung (Hrsg.): Wärmedämmung: Lernmaterialien für Maler und Lackierer – Didaktische Handreichung für Lehrerinnen und Lehrer. Wiesbaden und Kassel 2008.

Autor: Wolfgang Kirchhoff Universität Kassel, Institut für Berufsbildung

Hessisches Ministerium für Wirtschaft, Verkehr und Landesentwicklung

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Inhalt

Einleitung .................................................................................................................1

1 Zur Bedeutung der Wärmedämmung ..........................................................3

2 Zum Prinzip der Wärmedämmung...............................................................5

3 Zum Stellenwert des Themas Wärmedämmung in der Ausbildung ............9

3.1 Berufsschule ....................................................................................9

3.2 Ausbildungsbetrieb ......................................................................... 10

3.3 Überbetriebliche Ausbildung............................................................ 10

4 Grundsätze zur Gestaltung der Lerneinheit ..............................................13

5 Gestaltung der Lernmaterialien.................................................................15

5.1 Der Aufbau der LERN-CD ................................................................ 15

5.2 Die Lehrer-DVD .............................................................................. 16

5.3 Bearbeitung der Mediator-Datei....................................................... 17

5.4 Die „Digitale Schultasche“ ............................................................... 18

6 Allgemeine Hinweise zur Durchführung der Lerneinheit ..........................21

6.1 Startseite ....................................................................................... 22

6.2 Hauptmenü.................................................................................... 23

6.3 Lernorganisation & Kundenanfrage.................................................. 24

6.4 Informieren zur Kundenanfrage....................................................... 25

6.5 Kundenanfrage bearbeiten .............................................................. 26

6.6 Planung und Auslegung .................................................................. 27

6.7 Ausführung der Wärmedämmung.................................................... 31

6.8 Dokumentation und Angebot........................................................... 32

6.9 Präsentieren und Bewerten ............................................................. 33

7 Weiterentwicklung der Lernsoftware........................................................34

Anhang ...................................................................................................................36

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Einleitung

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Einleitung

Die Lerneinheit zur Wärmedämmung der Gebäudehülle wurde für Maler und Lackierer im Auftrag des Hessischen Ministeriums für Wirtschaft, Verkehr und Landesentwicklung von Mit-arbeitern des Instituts für Berufsbildung an der Universität Kassel erstellt. Sie orientiert sich an den Lernfeldern des Rahmenlehrplans für den berufsbezogenen Unterricht des oben ge-nannten Ausbildungsberufs und berücksichtigt die dort genannten didaktischen Grundsätze. Deshalb erhalten das kundenorientierte Berufshandeln und die Auftragsabwicklung einen be-sonderen Stellenwert.

Initiiert wurde die Entwicklung der Lerneinheit vom Arbeitskreis „Energiesparprojekte in Be-rufsschulen“. Der Arbeitskreis will dazu beitragen, dass neben den fachspezifischen Berufs-qualifikationen verstärkt energie- und ressourcenschonende Aspekte in die Berufsausbildung integriert werden.

Die Lerneinheit soll Lehrerinnen und Lehrern an Berufsschulen die Umsetzung des Unter-richts in dem neu geordneten Ausbildungsberuf zum Maler und Lackierer erleichtern und An-regungen geben, wie ein am Kundenauftrag orientierter Unterricht gestaltet werden könnte.

Ziel war es außerdem, schon durchgeführte Dämmmaßnahmen durch Videos praxisnah zu dokumentieren und modellhaft die Ausführung einer Außenwanddämmung darzustellen, so-dass ohne großen Aufwand ein realistischer Eindruck von einem solchen Kundenauftrag ver-mittelt werden kann. Dabei sollten die Lernmaterialien so aufbereitet werden, dass eine rela-tiv selbstständige computergestützte Bearbeitung der Lerneinheit möglich ist.

In dieser Handreichung werden die konzeptionellen Überlegungen kurz zusammengefasst und die Lerneinheit mit entsprechenden Hinweisen zur Umsetzung im Berufsschulunterricht dargestellt.

Wir danken Herrn Schwedes für die Möglichkeit Aufnahmen vom Kundenobjekt zu filmen so-wie Herrn Kabus , Herrn Heerdt und Herrn Clobes für die Erläuterungen zu den Dämmmaß-nahmen an ihren Häusern. Außerdem danken wir Herrn Döring vom Berufsbildungszentrum Kassel und Herrn Bitter von der Walter-Hecker-Schule Kassel für die fachliche Beratung.

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Zur Bedeutung der Wärmedämmung

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1 Zur Bedeutung der Wärmedämmung

Es scheint schwer zu sein, der drohenden Klimakatastrophe gegen zu steuern. Die Atmo-sphäre ist bereits verändert und erwärmt sich unaufhaltsam. Mit allen Anstrengungen kön-nen wir lediglich die weitere Veränderung verlangsamen. Die ständig wachsende CO2-Konzentration in der Erdatmosphäre behindert die Wärmeabstrahlung der Erdoberfläche in den Weltraum. Dadurch kommt es zur allmählichen Aufheizung der Atmosphäre mit unvor-hersagbaren Auswirkungen auf das Weltklima. Die Erzeugung einer Kilowattstunde (kWh) Energie aus Heizöl setzt rund 300g Kohlendioxid (CO2 ) frei. Bei der Stromerzeugung in Großkraftwerken muss wegen des ungünstigen Wirkungsgrads und der hohen Übertragungs-verluste sogar mit etwa der dreifachen Menge CO2 pro Kilowattstunde gerechnet werden.

Meist verbinden wir mit dem Begriff "Einsparungen" die Vorstellung von Verzicht auf Lebens-qualität. Diese Assoziation ist falsch. Wir müssen lediglich lernen, ausreichende Mengen E-nergie zur Verfügung zu stellen, ohne dafür in zunehmendem Maße Raubbau an den fossilen Brennstoffen zu betreiben. Die technischen Möglichkeiten für alternative Energieerzeugung sind vorhanden. Die Energienutzung aus Sonne und Windkraft ist seit langem bekannt und befindet sich auf Erfolgskurs. Zuallererst aber sollten die Potenziale ausgeschöpft werden, im täglichen Leben Energie nicht unnötig zu verschwenden. Als Energieverbraucher liegen die privaten Haushalte zusammen mit den sogenannten Kleinverbrauchern (das sind Büros, Kaufhäuser, öffentliche Gebäuden etc.) noch vor Industrie und Verkehr an der Spitze.

Abb. 1: Energieeinsparpotenzial in Deutschland

Bei näherer Betrachtung lässt sich leicht erkennen, dass im derzeitigen Gebäudebestand viel zu große Mengen an Heizenergie verschwendet und damit auch unnötig viel CO2 emittiert wird. Der Einsparung von Heizwärme bei den Altbauten kommt damit bei der Verringerung

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Zur Bedeutung der Wärmedämmung

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des CO2-Ausstoßes eine vorrangige Rolle zu. Unter den Maßnahmen, die effizienteren Ener-gieeinsatz zum Ziel haben, steht verbesserter Wärmeschutz der Gebäudehülle unbestreitbar an erster Stelle. Das Heizungssystem zu optimieren sollte erst an zweiter Stelle erfolgen, denn die Wärmedämmung der Gebäudehülle senkt die erforderliche Leistung und Betriebs-temperatur des Wärmeerzeugers maßgeblich, sodass auch die unvermeidlichen Heizungsver-luste geringer werden. Bei Ein- und Zweifamilienhäusern kann man sich dann meist mit klei-nen und technisch weniger aufwändigen Heizkesseln oder Thermen begnügen.

Wohin die Entwicklung führt, lässt sich im Bereich der sogenannten Niedrigenergie- und Pas-sivhäuser beobachten. Neubauten können heute schon so konzipiert werden, dass sie über die Nutzung der Sonnenenergie hinaus fast keine zusätzliche Beheizung mehr benötigen.

Abb. 2: Energiebedarf von Gebäuden

Als Anreiz für eine wärmedämmende Sanierung des Hauses kann es zwei Wege geben. Der Staat kann gesetzliche Standards setzen, die bei jedem Haus einzuhalten sind oder er kann finanzielle Fördermaßnahmen anbieten, die eine Sanierung attraktiv machen. Das Erlassen von Verordnungen zum Begrenzen des Wärmeverlustes eines Gebäudes ist ein gesetzlicher Standard: jedes Gebäude muss bei Neubau oder Sanierung diesen Standard m indes tens einhalten. Auf der anderen Seite stellt der Staat über die KfW (Kreditanstalt für Wiederauf-bau) zinsgünstige Kredite und Zuschüsse zur Verfügung, die eine energiesparende Bauweise oder eine energiesparende Sanierung bezahlbar machen.

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Zum Prinzip der Wärmedämmung

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2 Zum Prinzip der Wärmedämmung

Bei einem Temperaturgefälle zwischen warmer Raumluft und kalter Außenluft hat Wärme immer das bestreben, einen Temperaturausgleich herbeizuführen. Die Wärme fließt dabei von der warmen zur kalten Seite. So geht z. B. im Winter eine bestimmte Wärmemenge durch Bauteile (z.B. Fenster und Außentüren) und Bauteilschichten (z.B. Mauerwerk, Dach-flächen und Kellerdecken) zur kalten Seite verloren. Diesen Wärmeverlust bezeichnet man als Transmissionswärmeverlust. Die Anteile der Transmissionswärmeverluste bei einem älte-ren Einfamilienhaus zeigt folgende Abbildung.

Abb. 3: Transmissionswärmeverluste eines Einfamilienhauses (Beispiel)

Die Größe des Wärmeverlustes durch Transmission ist im Wesentlichen abhängig von der Wärmeleitfähigkeit der Stoffe und deren Dicke, dem Wärmedurchgangswiderstand des Bau-teils, von der Bauteilfläche und dem Temperaturunterschied zwischen innen und außen. Möchte man diese Transmissionsverluste verringern, so müssten entweder die Außenwände dicker ausgebildet oder aber mit Stoffen belegt werden, deren Wärmeleitfähigkeit sehr ge-ring ist, sodass diese der Wärme einen großen Widerstand gegen das Durchströmen bieten. Luftundichtheiten in der Gebäudehülle können zusätzlich zu einem Wärmeverlust und zu Bauschäden führen.

Mittels der Thermografie können die unsichtbaren Transmissionswärmeverluste und Wärme-brücken bildhaft dargestellt werden. Die mit einer Infrarotkamera aufgenommenen Außen-wände zeigen aufgrund ihrer Farbigkeit gut oder schlecht gedämmte Bereiche auf. Folgende Abbildung zeigt links ein Haus mit geringen Wärmeverlusten (dunkle Farbtöne, blau, grün)

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Zum Prinzip der Wärmedämmung

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und rechts mit hohen Wärmeverlusten (helle Farbtöne, gelb, rot). Man sieht auch die Schwachstellen an den Fensterrahmen, Jalousienkästen und dem Dach.

Abb. 4: Schwachstellenanalyse mittels Infrarot-Thermografie

Ziel muss es sein, durch aufbringen einer Wärmedämmschicht die Wärmeverluste zu verrin-gern und durch eine sachgerechte Verarbeitung Wärmebrücken zu minimieren. Dadurch wird

ein wesentlich geringerer Energiebedarf er-zielt und zusätzlich nimmt das Behaglich-keitsgefühl zu, da die Wandinnentempera-tur relativ nah an der Raumtemperatur liegt und somit im Winter die sogenannte Kältestrahlung wesentlich geringer wird und damit das Gefühl von Zugerscheinun-gen abnimmt.

Typische Dämmmaterialien sind Polystyrol, Mineralwolle aber auch Kork und Holzwolle. Deren Wärmeleitfähigkeit beträgt weniger als 1/10 von herkömmlichem Mauerwerk. Die Wärmeleitfähigkeit (λ) beträgt z.B. bei Polystyrol und Mineralwolle ungefähr 0,035 bis 0,045 und bei einem Hochlochziegel 0,5 bis 0,8 W / (m ⋅ K)

Abb. 5 Temperaturverlauf durch eine gedämmte Wand im Sommer (rot) und Winter (blau)

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Zum Prinzip der Wärmedämmung

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Für die Außenwände ist ein Wärmedämm-Verbundsystem (WDVS) am zweckmäßigsten. Wärmedämm-Verbundsysteme bestehen aus mehreren werkmäßig hergestellten Komponen-ten, die als geschlossenes System zugelassen und geliefert werden. Bewährte WDV-Systeme sind in DIN EN 14499 (Polystyrol-Hartschaum-System) und in DIN EN 13500 (Mineralwolle-System) beschrieben. Die Systeme werden sowohl im Neubau als auch im Altbau eingesetzt. Die einwandfreie Funktion eines Wärmedämm-Verbundsystems wird maßgeblich bestimmt durch aufeinander abgestimmte Systemkomponenten eines Herstellers. Systemzugehörige Komponenten sind in den Zulassungen und Herstellerrichtlinien definiert und müssen ver-wendet werden. Die Systemzulassung verliert ihre Gültigkeit, wenn nicht die vorgesehenen Bestandteile, sondern andere Stoffe oder scheinbar gleiche Stoffe anderer Hersteller ver-wendet werden. Folgende Abbildung zeigt den typischen Aufbau eines solchen Wärmedämm-Verbundsystems.

Abb. 6: Systemaufbau von Wärmedämm-Verbundsystemen

Die Wärmedämmung der Außenwände ist dann am effektivsten, wenn sie mit anderen ge-zielten Energie-Sparmaßnahmen verbunden ist, wie z.B.

- Wärmedämmung von Dach und Kellerdecke

- Einbau von Fenstern und Außentüren mit entsprechendem U-Wert

- Abdichten der Fugen an Fenstern, Außentüren und dgl.

- Optimale Einstellung, Regelung und Wartung der Heizanlage

- Richtige Belüftung der beheizten Innenräume

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Zum Stellenwert des Themas Wärmedämmung in der Ausbildung

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3 Zum Stellenwert des Themas Wärmedämmung in der Ausbildung

Der relativ große Anteil der privaten Haushalte am Primärenergieverbrauch für Heizungszwe-cke zeigt das Potenzial auf, das Handwerksbetrieben des Baugewerbes zur Verfügung steht. Die wärmetechnische Sanierung von Ein- oder Mehrfamilienhäusern können einen großen Beitrag leisten, um die von der Bundesregierung gesetzten CO2-Minderungsziele zu errei-chen. Verstärkt werden Wärmedämmmaßnahmen an Gebäuden nachgefragt bzw. aufgrund von gesetzlichen Auflagen erforderlich. Einen großen Anteil bei der Sanierung der Außenfas-sade im Altbaubereich hat das Malerhandwerk. Verstärkt werden die Mitarbeiter mit Fragen der fachgerechten Ausführung von Wärmedämmmaßnahmen konfrontiert. Neben der not-wendigen Weiterbildung für Handwerker und Meister trägt auch die Vermittlung entspre-chender Qualifikationen in der Berufsausbildung dazu bei, Hemmnisse abzubauen und zu ei-ner kompetenten Kundenberatung beizutragen. Der Kunde von heute erwartet von einer Fachkraft des Baugewerbes, dass sie nicht nur handwerkliche Fähigkeiten besitzt, sondern auch Beratungskompetenz, die ihn befähigt, Vor- und Nachteile bestimmter Maßnahmen ver-ständlich zu erklären und notwendige Voraussetzungen und Rahmenbedingungen zu nennen.

Die veränderten Anforderungen finden auch ihren Niederschlag in der Neufassung der Aus-bildungsverordnung für das Maler- und Lackiererhandwerk. Sie fordert die Vermittlung von kunden- und handlungsorientierter Auftragsbearbeitung und die Berücksichtigung nachhalti-ger Energiesparmaßnahmen.

3.1 Berufsschule

Für den Ausbildungsberuf Maler und Lackierer bieten das Lernfeld 7 (Dämm-, Putz und Montagearbeiten ausführen) des Rahmenlehrplans ideale Voraussetzungen zur Umsetzung der Lerneinheit „Wärmedämmung“ im Berufsschulunterricht.

Lernfeld 7: Dämm-, Putz und Montagearbeiten ausführen 2. AusbildungsjahrZeitrichtwert: 60 Stunden

Zielformulierung: Die Schülerinnen und Schüler planen nach Kundenauftrag Dämm-, Putz- und Montagearbeiten und führen diese aus. Sie wählen Befestigungs-, Armierungs- und Beschichtungssysteme aus und setzen diese ein. Die Schülerinnen und Schüler fertigen Unterkonstruktionen an, bauen Dämmstoffe ein und verarbeiten Trocken-baumaterialien und Bauteile. Die dazu benötigten Werkzeuge, Geräte und Maschinen wählen sie aus und setzen diese ein. Die Schülerinnen und Schüler berücksichtigen Kennwerte und Daten zur Auswahl entspre-chender Werk-, Hilfs-, Dämm- und Beschichtungsstoffe. Sie erstellen Anschlüsse und Abdeckungen an an-grenzende Bauteile. Die Schülerinnen und Schüler berücksichtigen ökonomische Aspekte bei der Ausführung und den Schutz von Mensch und Umwelt. Sie führen qualitätssichernde Maßnahmen aus. Die Schülerinnen und Schüler nutzen branchenspezifische Software.

Inhalte: - Ausbauelemente

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Zum Stellenwert des Themas Wärmedämmung in der Ausbildung

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- Ausstattungsobjekte - Baustoffeigenschaften - Wärmedämmverbundsystem - Baufugentechnik - Mengen- und Kostenberechnungen - Gesetzliche Bestimmungen - Merkblätter, Technische Richtlinien und Normen - Entsorgung

Auch in den Rahmenlehrplänen der bautechnischen Berufe ist das Thema „Wärmedämmung“ in verschiedenen Lernfeldern Gegenstand des Unterrichts. So werden zum Beispiel im Lern-feld 6 „Beschichten und Bekleiden eines Bauteiles“ des 1. Ausbildungsjahres die Inhaltsstich-punkte „Trenn- und Dämmschichten, Dämmstoffe“ oder im 2. Ausbildungsjahr des Hochbau-facharbeiters mit dem Schwerpunkt Maurerarbeiten im Lernfeld 10 „Putzen einer Wand“ der Inhalt „Wärmedämmputz“ sowie im 3. Ausbildungsjahr für den Beruf des Maurers im Lern-feld 17 die Planung der Instandsetzung bzw. Sanierung einer Außenwand der Inhaltsstich-punkt „Wärmeschutz“ aufgeführt. Auch in diesen Ausbildungsberufen könnte die Lerneinheit Anwendung finden.

3.2 Ausbildungsbetrieb

In dem betrieblichen Ausbildungsrahmenplan für Maler und Lackierer sind ebenfalls idea-le Anknüpfungspunkte zum Thema „Wärmedämmung“ zu finden. So sollen die Auszubilden-den vor allem im 3. Ausbildungsjahr Dämmungen und Trennschichten einbauen, Beschich-tungs- und Montagetechniken zur Reduktion von Wärmeverlusten anwenden und Wärme-dämm-Verbundsysteme erstellen.

Auszug aus dem betrieblichen Ausbildungsrahmenplan für die Berufsausbildung Maler und Lackierer, Fachrichtung Gestaltung und Instandhaltung

3. Ausbildungsjahr Zeitrichtwert 11 Wochen

Nr. 6 Durchführen von Energie-sparmaßnahmen, Ausbau- und Montagearbeiten (§ 6 Nr. Buchstabe k)

- Systemelemente und Bauteile sowie Fertigteile und –elemente, ein-schließlich Unterkonstruktionen, montieren

- Bau- und Reparaturverglasungsarbeiten durchführen - Dämmungen und Trennschichten einbauen - Beschichtungs- und Montagetechniken zur Reduktion von Wärmever-

lusten anwenden - Wärmedämm-Verbundsysteme erstellen - Kälte- und Feuchteschutzsysteme auswählen und einsetzen

3.3 Überbetriebliche Ausbildung

Nach der Verordnung über die Berufsausbildung im Maler- und Lackierergewerbe ist laut § 4 die Berufsausbildung entsprechend dem Ausbildungsrahmenplan während einer Dauer von 8 Wochen in überbetrieblichen Ausbildungsstätten zu ergänzen und zu vertiefen. Die Inhalte der Lehrgänge sollen an Aufgaben, die Kundenaufträgen entsprechen, handlungsorientiert unter Berücksichtigung betrieblicher Geschäfts- und Arbeitsprozesse, vermittelt werden. Für das Thema „Wärmedämmung“ sind u.a. folgende Inhalte von Bedeutung.

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Zum Stellenwert des Themas Wärmedämmung in der Ausbildung

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Kenn- ziffer

Thema Inhalte (Auszüge)

MB 1-04 Gestalten einer Fas-sade

- Dämm-, Armierungs-, Isolier- und Dichtstoffe bereitstellen und verarbei-ten

- Oberflächen mit unterschiedlichen Putztechniken herstellen und gestal-ten

- Oberflächen mit Beschichtungssystemen gestalten

MGI 1-04 Gestalten und In-standhalten einer Fassade

- Untergründe, Oberflächen und Bauteile prüfen, beurteilen, vorbereiten und in Stand setzen

- Wärmedämm-Verbundsysteme, Kälte- und Feuchtschutzsysteme einset-zen

Ziel der Lehrgänge ist die Entwicklung beruflicher Handlungskompetenz, die Fach-, Human- und Sozialkompetenz einschließt. Dazu werden folgende Prinzipien genannt:

– eine gestaltungsoffene und flexible Durchführung vor Ort, die regionale und betriebliche Besonderheiten berücksichtigt

– nach betrieblichen, branchen- bzw. regionalspezifischem Bedarf inhaltlich, methodisch und zeitlich flexibili-sierbar und adressatengerecht aufbereitete Inhalte

– die Zusammenstellung eines geeigneten Methodenmixes, der sich an den Lernvoraussetzungen der Teil-nehmer orientiert

– eine Orientierung an den Geschäfts- und Arbeitsprozessen der Betriebe

– die Vermittlung von Fach-, Human- und Sozialkompetenz nach dem Prinzip der handlungsorientierten Un-terweisung

Durch die Auseinandersetzung mit energieeffizienten Wärmedämmmaßnahmen mittels einer Kundenanfrage sollen die Auszubildenden neben der fachgerechten Ausführung die Aspekte einer nachhaltigen Entwicklung kennen lernen. Auf diese Weise entwickeln sie Beratungs-kompetenz und erkennen übergreifende Zusammenhänge.

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Grundsätze zur Gestaltung der Lerneinheit

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4 Grundsätze zur Gestaltung der Lerneinheit

Im Jahr 2003 wurden die Ausbildungsberufe im Maler- und Lackierer-Handwerk neu geord-net. Es besteht die Möglichkeit der durchgängigen Ausbildung zum Maler- und Lackierer (dreijährig) bzw. der Stufenausbildung zum Bauten- und Objektbeschichter (zweijährig) mit anschließender Erweiterung zum Maler- und Lackierer (einjährig).

Die Neuordnung soll u.a. dazu beitragen, dass sich die Ausbildung verstärkt an ganzheitli-chen Arbeits- und Geschäftsprozessen orientiert. Diese Leitidee bildet sich sowohl in den be-trieblichen Ausbildungsrahmenplänen als auch in den lernfeldstrukturierten Rahmenlehrplä-nen für den Berufsschulunterricht ab. Lernfelder sollen sich danach an konkreten beruflichen Arbeitsaufgaben und Handlungsabläufen orientieren. Die ganzheitliche Auftragsbearbeitung ist ebenfalls das Qualifikationsprofil der Zwischen- und Abschlussprüfung, sodass dieser Ziel-setzung zusätzlich ein besonderer Stellenwert zukommt.

Die Kultusministerkonferenz hat schon 1991 für die berufliche Bildung folgende Leitziele festgelegt:

• Erweiterung der Allgemeinbildung

• Selbstständiges Planen, Durchführen und Beurteilen von Arbeitsaufgaben im Beruf

• Mitgestaltung von Arbeitswelt und Gesellschaft in ökologischer und sozialer Verantwortung

Diese Leitziele sind seit 1996 Grundlage jedes Rahmenlehrplanes für neu geordnete oder neue Ausbildungsberufe (Bildungsauftrag der Berufsschule). Daraus abgeleitete didaktische Grundsätze werden wie folgt beschrieben:

• Didaktische Bezugspunkte sind Situationen, die für die Berufsausübung bedeutsam sind (Ler-nen für Handeln).

• Den Ausgangspunkt des Lernens bilden Handlungen, möglichst selbst ausgeführt oder aber gedanklich nachvollzogen (Lernen durch Handeln).

• Handlungen müssen von den Lernenden möglichst selbstständig geplant, durchgeführt, über-prüft, ggf. korrigiert und schließlich bewertet werden.

• Handlungen sollten ein ganzheitliches Erfassen der beruflichen Wirklichkeit fördern, z. B. tech-nische, sicherheitstechnische, ökonomische, rechtliche, ökologische, soziale Aspekte einbezie-hen.

• Handlungen müssen in die Erfahrungen der Lernenden integriert und in Bezug auf ihre gesell-schaftlichen Auswirkungen reflektiert werden.

• Handlungen sollen auch soziale Prozesse, z. B. der Interessenerklärung oder der Konfliktbe-wältigung, einbeziehen.

Die zu gestaltenden Lernsituationen sollen sich an den beruflichen Arbeits- und Geschäfts-prozessen orientieren. Deshalb erhalten das kundenorientierte Berufshandeln und die Auf-tragsabwicklung einen besonderen Stellenwert und sind bei der Umsetzung der Lernfelder

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Grundsätze zur Gestaltung der Lerneinheit

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besonders zu berücksichtigen. Des weiteren wird an relativ vielen Stellen auf die Verantwor-tung für den Schutz der Umwelt und eine rationelle Verwendung der Energie hingewiesen.

Die Lernsituationen sind dem zu Folge so zu konzipieren, dass der Erwerb von technischen Fertigkeiten und Kenntnisse verbunden ist mit der Entwicklung einer an Nachhaltigkeitskrite-rien orientierten beruflichen Handlungskompetenz.

Abb. 7: Die Leitidee „Berufsausbildung für nachhaltige Entwicklung“

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Gestaltung der Lernmaterialien

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5 Gestaltung der Lernmaterialien

Generell sind die Lernmaterialien so gestaltet, dass die Schüler möglichst selbstständig in Gruppen (Firmen) die Aufträge bearbeiten können. Der Lehrer soll vor allem die Rolle des Lernorganisators und Lernberaters einnehmen.

Die Materialien sollen vor allem als E-Learning-Version eingesetzt werden. Es kann allerdings sinnvoll sein, manche Arbeitsblätter auch als Druck-Version zur Verfügung zu stellen.

Für das Arbeiten mit den Lernmaterialien am Rechner müssen Textverarbeitungs- und Tabel-lenkalkulationsprogramme und ein Programm, dass PDF-Dateien lesen kann (z.B. Acrobat-Reader) zur Verfügung stehen. Für Skizzen und Zeichnungen ist eventuell ein zusätzliches Zeichenprogramm sinnvoll.

Auf der LEHRER-DVD ist die sogenannte „Digitale Schultasche“ vorhanden, die eine Reihe von sinnvollen Programmen, wie z.B. das Software-Paket „Open-Office“, bereitstellt (näheres dazu in Kapitel 5.4).

5.1 Der Aufbau der LERN-CD

Abb. 8: Label der CD "Wärmedämmung"

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Gestaltung der Lernmaterialien

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Auf der LERN-CD befinden sich die wesentlichen Materialien für die Bearbeitung des Kunden-auftrags. Die LERN-CD ist selbststartend und ihre Steuerungsoberfläche wurde mit der Auto-rensoftware Mediator erstellt. Diese Software ist an Schulen relativ weit verbreitet und er-möglicht es auch Schülern ohne Programmierkenntnisse interaktive CD’s zu erstellen. Auf der LERN-CD ist die Mediator-Datei im nicht veränderbaren EXE-Format vorhanden. Eine kurze Anleitung zur Veränderung einer Seite in der Lernsoftware finden Sie in Kapitel 5.3.

Über die Oberfläche wird der Lernweg zur Bearbeitung der Kundenanfrage gesteuert. Von den Lernaufgaben auf den jeweiligen Seiten gelangt man zu den Videosequenzen, Informati-onsblättern (INFO) und Arbeitsblättern (AB), mit denen die Schüler relativ selbstständig in Gruppen die Lernaufgaben bearbeiten können. Durch entsprechende Schaltflächen ist das Navigieren durch die Teilbereiche möglich.

Besondere Bedeutung haben die Videosequenzen, die auf einfache Weise einen realistischen Eindruck über das Auftragsobjekt sowie über zwei Gebäude, an denen schon Wärmedämm-maßnahmen durchgeführt wurden, vermitteln sollen. Es handelt sich um nicht professionelle Aufnahmen, die mit einer einfachen Handkamera ohne zusätzliche technische Ausrüstung entstanden sind, sodass die Bild- und Tonqualität nicht immer optimal ist. Um noch realere Vorstellungen über diese Technologie und die dafür notwendigen Kenntnisse und Fertigkei-ten zu vermitteln, wären natürlich zusätzliche Demonstrations- und Experimentiereinrichtun-gen in der Bildungsstätte oder Exkursionen zu entsprechenden Objekten wünschenswert.

Die Informationsblätter sind auf der LERN-CD durchgängig als PDF-Dokumente abgelegt, so-dass die Schüler diese mit dem Acrobat-Reader zwar lesen aber nicht verändern können. Diese PDF-Dateien eignen sich auch hervorragend zum Ausdruck. Die Arbeitsblätter werden in der Regel als Formulare im Word-Format oder Excel-Format bereitgestellt, sodass die Schüler nur in die grau hinterlegten Felder ihre Ergebnisse eintragen können.

Außerdem sind auf der LERN-CD verschiedene für die Bearbeitung des Auftrags nützliche Broschüren vorhanden.

5.2 Die Lehrer-DVD

Auf der Lehrer-DVD sind neben dieser Handreichung zur Vorbereitung und Durchführung der Lerneinheit alle Lernmaterialien der Schüler und einige zusätzliche Materialien vorhanden. Diese sind hier in Formaten abgelegt, die es ermöglichen, dass Sie die Lernmaterialien nach Ihren Bedürfnissen und Vorstellungen bearbeiten können.

Nur auf der Lehrer-DVD ist auch die bearbeitbare Datei der Navigationsoberfläche hinterlegt, zu deren Bearbeitung allerdings die Mediator-Software vorhanden sein muss. Der Umgang mit der Software kann relativ schnell erlernt werden. Eine kurze Einführung finden Sie in dem folgendem Kapitel 5.3. Nach der Bearbeitung wird eine so genannte Runtime-Version erzeugt, die als EXE-Datei ohne das Programm ausführbar ist.

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Gestaltung der Lernmaterialien

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Werden Veränderungen an den Dateien im Word- oder Excel-Format vorgenommen, müssen diese sinnvoller Weise auch wieder in das PDF-Format konvertiert bzw. in gesperrte Formula-re umgewandelt werden. Für die Konvertierung in das PDF-Format benötigen Sie z.B. den Acrobat-Writer.

Außerdem befindet sich auf der LEHRER-DVD die sogenannte „Digitale Schultasche“, die eine Reihe von sinnvollen Programmen, wie z.B. das Software-Paket „Open-Office“, bereitstellt. Die „Digitale Schultasche“ ist für die Durchführung der Lerneinheit nicht unbedingt notwen-dig, macht aber unabhängig von den Microsoft-Produkten (näheres dazu in Kapitel 5.4).

5.3 Bearbeitung der Mediator-Datei

Die Lernsoftware ist mit dem Programm Mediator 8 erstellt worden. Dies ist eine an den Schulen häufig verwendete Autorensoftware zur Erstellung interaktiver Lernprogramme. In den Medienzentren werden hin und wieder Einführungskurse zu dieser Software angeboten. Sie erhalten Schullizenzen über die Firma MatchWare (www.matchware.com). Auf der Leh-rer-DVD befindet sich die bearbeitbare Datei unter dem Namen Daemm-Lernsoftware.md8

Abb. 9: Mediator Bearbeitungsoberfläche

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Gestaltung der Lernmaterialien

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Die folgenden Hinweise sollen Ihnen eine kleine Einführung geben, wie Sie die jeweiligen Seiten nach Ihren Vorstellungen verändern können. Sie werden merken, dass Sie nach rela-tiv kurzer Zeit die Systematik des Programms verstehen und ohne große Anleitung Verände-rungen vornehmen können.

Auf der linken Seite befinden sich drei Fenster, in denen die jeweilige zu bearbeitende Seite, die Objekte der Seite und die Eigenschaften der einzelnen Objekte angezeigt werden. In dem Beispiel ist die Seite 'Hauptmenue' aktiv. Vermeiden Sie generell bei der Benennung Umlau-te. Durch Anklicken des Namens wird die jeweilige Seite im Bearbeitungsfeld angezeigt und durch Anklicken eines Objekts können die entsprechenden Eigenschaften verändert werden. Klickt man das Objekt mit der rechten Maustaste an, hat man die Möglichkeit die Beschrif-tung zu bearbeiten oder unter 'Ereignisse' die jeweiligen Aktionen festzulegen. In dem Bei-spiel verändert sich beim Überfahren der Schaltfläche der Mauszeiger vom Pfeil in eine Hand und umgekehrt und beim Klicken der Maustaste innerhalb der Schaltfläche wird die Seite 'Kundenauftrag' aufgerufen. Der Hintergrund ist durch Masterseiten gestaltet. In dem Bei-spiel sind es die Seiten mit dem Namen 'MasterHintergrund' und 'Masternavi_o_Weiter'. Am unteren Rand der Arbeitsfläche befinden sich 3 kleine Button, mit denen Sie die aktuelle Sei-te, die untere und die obere Masterseite (Button mit Auge) aktivieren und bearbeiten kön-nen. Die Masterseiten tauchen ebenfalls in der Seitenleiste auf bzw. können unter Objektei-genschaften der aktuellen Seite zugewiesen werden.

Die Veränderungen können Sie mit Hilfe des sich in der oberen Leiste befindenden Button 'Test' überprüfen. Sind alle Veränderungen erfolgreich durchgeführt worden, können Sie mit Hilfe des sich unter dem Button 'Datei' befindenden Menüpunktes 'Runtime erzeugen' eine EXE-Datei erzeugen, die dann ohne das Programm Mediator direkt ausführbar ist.

5.4 Die „Digitale Schultasche“

Auf der DVD befindet sich die sogenannte "Digitale Schultasche" als ZIP-Datei und auch schon entpackt. Es handelt sich um die por-table Version, für die vorgeschlagen wird, dass die Schüler sie auf einen USB-Stick ü-bertragen. Bislang dienten USB-Speichersticks lediglich als portable Daten-speicher. Dank etlicher Programmentwickler kann Software zur Verfügung gestellt wer-den, die mit dem USB-Stick neue Arbeitsfor-men in der Schule und zu Hause ermöglicht. Die digitale Schultasche enthält neben den persönlichen Daten auch die Programme des Anwenders. So sind gleichzeitig immer mit dabei: ein komplettes Office, Programme zur

Abb. 10: Digitale Schultasche auf USB-Stick

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Gestaltung der Lernmaterialien

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Bildbearbeitung, ein digitales Tonstudio, Werkzeuge zum Mindmapping, Tools zur Herstel-lung eigener Lernsoftware, ein Wiki, sogar ein Internetbrowser, ein Mailclient und vieles mehr. Die Software ist frei und darf in der Schule und auch zu Hause benutzt werden.

Die Software startet vom Stick. Der Wirtsrechner braucht nur noch Windows und den Inter-netzugang. Alles andere hat man in der digitalen Schultasche immer mit dabei.

• Die Software ist kostenlos. Das macht unabhängig von Geld- und Beschaffungsver-fahren. Die Lizenzverwaltung entfällt.

• Die Anwenderprogramme erfordern keine Installation. Das vereinfacht Softwarever-teilung und -updating.

• Lehrende und Lernende können zu Hause mit gleicher Software und gleichen Daten arbeiten wie in der Schule.

• Im Unterrichtsnetz wird kein Speicherplatz mehr benötigt. Die Daten befinden sich in der digitalen Schultasche.

• In vielen Fällen kann die Benutzerverwaltung im Unterrichtsnetz entfallen.

• In vielen Schulen können aufwändige Kommunikationsserver durch einfache Router ersetzt werden.

Zum Packen einer digitalen Schultasche braucht man einen USB-Stick mit mindestens einem GigaByte, empfohlen werden zwei Gigabyte. Bewährt haben sich Sticks, die lesend über 30MB/s und schreibend über 20MB/s schaffen. Umso schneller werden die Anwendungen ge-laden.

Kurzbeschreibung

1. Datei "start.bat" in der SCHULTASCHE starten

2. Klick auf das Play-Symbol in der Leiste rechts unten

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Gestaltung der Lernmaterialien

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3. Programm auswählen und starten

4. Nach der Arbeit: Start-Programm beenden

5. Hardware sicher entfernen (Leiste rechts unten)

6. Stick entfernen

Abb. 11: Kurzanleitung "Digitale Schultasche" (Download unter www.medienzentrum-kassel.de/kasseler-schulen-am-netz/digitale-schultasche)

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Allgemeine Hinweise zur Durchführung der Lerneinheit

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6 Allgemeine Hinweise zur Durchführung der Lerneinheit

Erste Erfahrungen mit der Durchführung der Lerneinheit "Wärmedämmung" zeigen, dass die Schüler mit der Lernsoftware relativ selbstständig arbeiten können und motiviert die entspre-chenden Lernaufgaben bearbeiten. Optimal ist es, wenn für jede Arbeitsgruppe 2 Laptops zur Verfügung stehen. Falls die Bildungseinrichtung über ein Intranet verfügt, kann die Lern-software auch über den Server bereitgestellt werden. Um den Schülern ein Weiterarbeiten auch außerhalb der Bildungseinrichtung zu ermöglichen, wäre es trotzdem sinnvoll, jedem eine eigene CD zu kopieren.

Vor allem für die Analyse der Videos sollte mit Kopfhörern gearbeitet werden, wenn sich die Gesamtlerngruppe in einem Raum befindet. In der Regel haben die Schüler eigene Kopfhörer dabei und über entsprechende Adapter können auch mehrere über einen Audioausgang des Computers mithören.

Die Lernsoftware ist so gestaltet, dass die wesentlichen Informationen für die Bearbeitung der Lernaufgaben auf der CD vorhanden sind. Es kann aber durchaus sinnvoll und zum Teil auch notwendig sein, dass die Schüler außerdem Printmedien (auch ihr Fach- und Tabellen-buch) oder das Internet als zusätzliche Informationsquelle nutzen.

Für die komplette Durchführung sind etwa 30 Stunden einzuplanen. Es hat sich gezeigt, dass je nach zur Verfügung stehenden Zeit und Art der Lerngruppe es auch möglich ist, sinnvolle Ausschnitte bearbeiten zu lassen, ohne dass dadurch der Gesamtzusammenhang verloren geht.

Die Einbettung des Themas „Wärmedämmung“ in verschiedene Lernfelder der Rahmenlehr-pläne der Berufsschule bzw. der betrieblichen und überbetrieblichen Ausbildung, wurde schon in Kapitel 3 ausführlich dargestellt. Durch die relativ allgemeinen Formulierungen in den Ordnungsmitteln ergeben sich ausreichende Spielräume, dieses wichtige und zukunfts-weisende Thema in die Ausbildung verstärkt einzubeziehen. Zudem können eine relativ gro-ße Anzahl von grundlegenden Themen, wie zum Beispiel bauphysikalische Grundlagen, in dieser Lerneinheit bearbeitet werden.

In den folgenden Unterkapiteln werden für das Arbeiten mit der Lernsoftware einige Hinwei-se gegeben, die auf Erfahrungen aus den ersten Durchführungen der Lerneinheit beruhen und beachtet werden sollten.

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Allgemeine Hinweise zur Durchführung der Lerneinheit

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6.1 Startseite

Abb. 12: Startseite der Lernsoftware Wärmedämmung

Die Lernsoftware ist normalerweise selbststartend. Beim Einlegen in das CD-Laufwerk müss-te die oben abgebildete Seite erscheinen. Falls dies nicht der Fall ist, muss in dem Ordner 'exe' die Datei 'Daemm-Lernsoftware.exe' gestartet werden.

Außer dem Willkommensgruß und der allgemeinen Beschreibung der Lerneinheit, ist darauf zu achten, dass die Schüler die Hinweise zum Arbeiten mit der Lernsoftware lesen. Vor allem müssen die rot hinterlegten Hinweise den Schülern klar sein, damit die erarbeiteten Ergeb-nisse auch tatsächlich auf einem geeigneten Medium (z.B. USB-Stick, Festplatte, Account auf dem Schulserver) gespeichert werden. Wird dies nicht beachtet, kann das sehr schnell bei den Schülern zu einem ersten unnötigen "Frusterlebnis" führen.

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6.2 Hauptmenü

Abb. 13: Hauptmenü der Lernsoftware Wärmedämmung

Vom Hauptmenü aus kann der Lernweg beschritten werden. Nach der Bearbeitung jedes Ka-pitels kommt man wieder zum Hauptmenü zurück. Mit 'Weiter' oder 'Zurück' wird die nächste oder vorhergehende Seite aufgerufen. Auf der Hauptmenüseite ist der Weiterbutton ge-sperrt, damit die Schüler in den Lernweg einsteigen. Eine sinnvolle Navigationshilfe ist der Wegweiser. Mit ihm kann von jeder beliebigen Stelle aus auf die gewünschte Seite gesprun-gen werden. Eine etwas sensible Handhabung ist erforderlich, da der Wegweiser sofort ver-schwindet, wenn man mit der Maus auf die Hauptfläche kommt. Dies wurde aber bewusst so programmiert, damit die gesamte Oberfläche für die Gestaltung der Seite zur Verfügung stand.

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6.3 Lernorganisation & Kundenanfrage

Abb. 14: Erste Kontaktaufnahme mit dem Kunden

Bewusst wurde an dieser Stelle mit einfachen Mitteln eine Kundenanfrage per Telefon darge-stellt, weil einerseits die Schüler auf den grundsätzlichen Sachverhalt aufmerksam gemacht werden sollen, aber in den Folgeschritten die Gruppeneinteilung (Firmengründung) und die Vereinbarungen zur Leistungsbewertung vorgenommen werden sollen. Zu letzterem steht ein relativ umfangreiches Informationsblatt zur Verfügung, welches Hinweise für eine ganzheitli-che Bewertung solcher projektartigen Lernprozesse enthält. Eventuell ist es sinnvoll, dies mit der gesamten Lerngruppe zu besprechen. Auf jeden Fall sollen die Kriterien zur Leistungsbe-wertung gemeinsam ausgehandelt und akzeptiert werden. Für den weiteren Lernweg ist es von besonderer Bedeutung, dass jedem Schüler die Maßstäbe der späteren Beurteilung klar sind. Außer dem Arbeits- und Sozialverhalten sollte der Stellenwert der Projektdokumentati-on und –präsentation diskutiert werden, die in Form einer Angebotsmappe und einer Kun-denberatung erfolgen soll.

Für das Gespräch über die Lernorganisation sollte man eine angemessene Zeit einplanen. Es hat sich gezeigt, dass umso klarer jedem von vornherein der Lernauftrag, die Lernorganisati-on und die Bewertungsmodalitäten sind, die Schüler relativ zielgerichtet ihren Lernprozess gestalten.

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6.4 Informieren zur Kundenanfrage

Abb. 15: Informationsrecherche zum Thema „Wärmedämmung“

In diesem Kapitel können die Schüler auf relativ umfangreiche Informationen zum Thema Wärmedämmung zugreifen. Ziel ist es, dass die Arbeitsgruppen eine Informationsmappe erstellen, in der die Ergebnisse gesammelt werden. Diese soll dann die Bearbeitung der Kun-denanfrage erleichtern und als Hintergrundwissen für die Kundenberatung genutzt werden. Dafür steht eine vorbereitete Arbeitsmappe zur Verfügung, in die die Schüler ihre Ergebnisse eintragen sollen. Eventuell ist es sinnvoll, dafür arbeitsteilig vorzugehen.

Besondere Bedeutung haben für die Informationsgewinnung die zwei sogenannten "Refe-renzobjekte". Dort werden zwei Gebäude vorgestellt, an denen schon vor einigen Jahren Wärmedämmmaßnahmen durchgeführt wurden. Die Besitzer der Gebäude bzw. der Planer der Wärmedämmmaßnahme geben zu diesen Objekten umfangreiche Informationen. Für die Analyse der dadurch relativ langen Videos ist es unbedingt erforderlich, die Schüler auf die Notwendigkeit hinzuweisen, die Navigationsmöglichkeiten der Steuerleiste des Mediaplayers zu nutzen, um die entsprechenden Informationen erfassen zu können. Für die Analyse steht ein Erkundungsbogen zur Verfügung.

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Alle Videos wurden, wie schon oben erwähnt, mit einer einfachen Digital-Videokamera und dem in der Kamera eingebauten Mikrophon aufgenommen. Sie haben nicht den Anspruch von professionellen Videoclips, wurden aber von den Schülern als sehr authentisch beurteilt. Für das Abspielen der Videos muss der Windows-Mediaplayer auf dem Rechner installiert sein.

Außer der Analyse der beiden Beispiele können sich die Schüler in zwei weiteren Kapiteln ü-ber die Bedeutung der Wärmedämmung für den Klimaschutz und die bauphysikalischen Grundlagen informieren. Bei den Grundlagen der Bauphysik im Zusammenhang mit dem Thema Wärmedämmung wurde versucht, möglichst anschaulich und kleinschrittig vorzuge-hen. Trotzdem wird es eventuell sinnvoll sein, die Bearbeitung dieses Kapitels je nach Leis-tungsstand und Vorkenntnissen der Schüler stärker zu lenken.

6.5 Kundenanfrage bearbeiten

Abb. 16: Kundenobjekt

Für die Aufnahme der Objektdaten steht ein Video über ein Interview mit dem Hausbesitzer wie auch Bilder vom Haus und die Bauzeichnungen zur Verfügung. Für die Ergebnissicherung ist ein Erkundungsbogen vorbereitet.

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Ein Schwerpunkt in diesem Kapitel ist außerdem die Berechnung des Aufmaßes. Auch hier wurde versucht, möglichst anschaulich und kleinschrittig vorzugehen. Trotzdem wird es e-ventuell sinnvoll sein, die Bearbeitung dieses Kapitels je nach Leistungsstand und Vorkennt-nissen der Schüler stärker zu lenken.

6.6 Planung und Auslegung

Abb. 17: Auswahl des Wärmedämmstoffes

Die erste Aufgabe in diesem Kapitel besteht in dem Kennenlernen und der Auswahl geeigne-ter Wärmedämmstoffe. Dafür stehen einige Informationen zu den Dämmstoffen Polystyrol, Mineralwolle und Holzfaser direkt als Text auf der Oberfläche zur Verfügung. Weitere Infor-mationen, vor allem über den Aufbau der Wärmedämm-Verbundsysteme (WDVS) mit diesen Dämmstoffen, können die Schüler über eine Broschüre der Firma Knauf erfahren. Die ange-gebenen Seiten beziehen sich auf die Broschüreseiten und nicht auf die Seiten, die der Acro-bat-Reader anzeigt, da immer 2 Seiten auf einer Acorbatreaderseite dargestellt sind.

In dem Arbeitsblatt AB 4-1 sind im oberen Teil noch einmal allgemeine Informationen zu WDVS zusammengestellt worden, die direkt die Beantwortung der Fragen unterstützen sol-

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len. Die Ergebnisse zu den Eigenschaften der drei gängigen Dämmstoffe für Wärmedämm-Verbundsysteme sollen dann in die vorbereiteten Seiten eingetragen werden.

Umfangreicher und eventuell auch zu komplex für die Schüler ist die Auslegung der Däm-mung. Da bei durchzuführenden Wärmedämmmaßnahmen häufig ein Gebäudeenergiebera-ter herangezogen wird, vor allem wenn ein Förderantrag bei der KfW-Förderbank eingereicht werden soll, wurde für diese Aufgabe ebenfalls ein Energieberater eingeschaltet. Die Ergeb-nisse des Energieberaters für das Kundenobjekt werden in einem Schreiben an den Betrieb bereitgestellt.

Die Merkblätter zu den Bedingungen für eine Förderung nach dem CO2-Gebäudesanierungs-progamm sowie der Verordnungstext über energiesparenden Wärmeschutz und energiespa-rende Anlagentechnik bei Gebäuden (EnEV 2007) sind im Kapitel 4-3 hinterlegt.

Die Schüler sollen dieses Schreiben analysieren und die Ergebnisse in das Arbeitsblatt AB 4-2 eintragen. Der Energieberater hat für seine Berechnungen ein Excelprogramm verwendet, das ebenfalls mit den eingetragen Daten zur Verfügung steht.

Falls die Lerngruppe es wünscht und Sie es für sinnvoll erachten, kann diese Berechnung nachvollzogen werden. Dies muss wahrscheinlich durch Sie stark angeleitet bzw. durch Sie als Demonstration durchgeführt werden.

Abb. 18: Excelprogramm zum Nachweis der Anforderungen nach der EnEV

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Anschließend sollen für das Kundenobjekt die U-Werte für die ungedämmte Wand und da-nach die gedämmte Wand mit unterschiedlichen Dämmstoffen und Dämmstärken berechnet werden. Der Vorteil der tabellarischen Berechnung ist, dass nur ein Wert ausgetauscht wer-den muss. Die tabellarische Aufstellung unterstützt die Neuberechnung des R-Wertes bei weiteren Dämmstoffstärken. Die neuen Werte werden in die letzten drei Spalten eingetra-gen.

Alternativ zur U-Wert-Berechnung von Hand könnte außerdem die Software „IDEA U-Wert / Feuchte“ der Universität Siegen eingesetzt werden. Mit einer kostenlosen 10-Tage-Testversion können Wandmaterialien, Dämmstoffe und Putze zu einer Wandschicht zusam-mengebaut werden. Im unteren Bereich wird sofort der U-Wert berechnet. Im rechten Be-reich in einem Fenster wird der Mauerwerksaufbau visualisiert und die Temperatur- und Feuchteverläufe aufgezeichnet.

Abb. 19: U-Wert-Berechnung mit der Software IDEA U-Wert / Feuchte

Nach Berechnung der U-Werte und der Fassadengeometrie könnten die Werte zur besseren Veranschaulichung außerdem in die Freeware-Software CASAnova eingetragen werden. In

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diesem Programm werden die Energieeinsparungen je Ausführungsvariante (vom IST-Zustand zur wärmsten Dämmung) visualisiert. Diese Darstellung der Ergebnisse können das Verständnis der Schülerinnen und Schüler für die Wirkung ihres Tun (eine Dämmung auf-bringen) fördern. Die zusätzlichen Bauteildaten für Fenster usw. müssen Sie vorgeben.

Abb. 20 Berechnung des Heizwärmebedarfs von Gebäuden mit der Software CASAnova

Im Ordner 'Auslegungssoftware' auf der LEHRER-DVD sind die Installationsdateien der bei-den Programme hinterlegt.

Die jeweils aktuellen Programmversionen können Sie z.B. kostenlos unter der folgenden In-ternetadresse herunterladen:

http://nesa1.uni-siegen.de/index.htm?/softlab/

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6.7 Ausführung der Wärmedämmung

Abb. 21: Video über die Ausführung einer Wärmedämmmaßnahme am Modell

In dem Video werden modellhaft die notwendigen Arbeiten zur Ausführung einer Wärme-dämmmaßnahme gezeigt. Die Arbeiten wurden von zwei Auszubildenden des zweiten Ausbil-dungsjahres im Rahmen der überbetrieblichen Ausbildung zum Maler und Lackierer im Be-rufsbildungszentrum Kassel durchgeführt. Die im Video dargestellten notwendigen Arbeits-schritte sollen durch die Schüler analysiert und die Ergebnisse in die vorbereiteten Spalten eingetragen werden. Für die Analyse ist es eventuell noch mal angebracht, auf die Navigati-onsmöglichkeiten des Mediaplayers hinzuweisen. Die Schüler neigten bei der Durchführung auch hier dazu, ihre sonstigen Sehgewohnheiten beim Anschauen von Filmen beizubehalten.

Umfassende Verarbeitungshinweise können die Schüler zusätzlich der bereitgestellten Bro-schüre entnehmen.

Wenn es die Einrichtung der Bildungsstätte erlaubt, wäre an dieser Stelle die experimentelle Durchführung von Wärmedämmmaßnahmen durch die Lerngruppen sehr sinnvoll. Wie das Video zeigt, ist der Aufwand nicht unüberwindlich groß. Gegebenenfalls könnte dies auch in Absprache zwischen Berufsschule und überbetrieblicher Ausbildungsstätte realisiert werden.

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6.8 Dokumentation und Angebot

Abb. 22: Formblatt Angebot

Die Schüler sollen im Kapitel „Dokumentation und Angebot“ überschlägig den Angebotspreis ermitteln und die erforderlichen Angebotsunterlagen erstellen. Dafür stehen ihnen am An-fang des Kapitels eine Informationsbroschüre der Firma Knauf (INFO 6-1a) zur Verfügung, in der die notwendigen Materialien und Preise für WDVS mit Polystyrol-, Mineralwolle- und Holzfaserdämmplatten aufgelistet sind. Im Arbeitsblatt AB 6-1 sollen die drei Systeme preis-lich verglichen werden, da der Kunde über verschiedene Alternativen auch unter ökologi-schen Gesichtspunkten informiert werden möchte. Sinnvoll ist es eventuell, den Schülern weitere bzw. aktuellere Preislisten von Herstellern zur Verfügung zu stellen bzw. sie über ihre Firmen oder das Internet besorgen zu lassen. Es wird kaum möglich sein, alle Materialpreise exakt festzustellen. Hier muss man den Schülern versuchen klarzumachen, dass dafür weite-re Kenntnisse notwendig sind und es hier darum geht, Ihnen die Möglichkeit zu geben, erste Erfahrungen mit einer komplexen Kalkulation zu machen. Vor allem auf das Zustandekom-men des Stundenverrechnungssatzes, der ungefähr 2,5 bis 3 mal so hoch ist, wie der Brutto-stundenlohn eines Gesellen, sollte noch mal eingegangen werden. Falls Sie es für notwendig erachten, können diese Sachverhalte auch im Plenum besprochen werden. Für die Ange-botspreiskalkulation spielt die Erfahrung über die notwendige Montagezeit eine bedeutende Rolle. Das Excel-Programm zur Berechnung der Arbeitsstunden und der sich daraus erge-

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Allgemeine Hinweise zur Durchführung der Lerneinheit

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benden Lohnkosten soll den Schülern dabei helfen, annähernd zu realistischen Werten zu kommen.

Im Arbeitsblatt AB 6-2 ist ein Formblatt abgebildet, wie für den Kunden das Angebotsschrei-ben aufbereitet sein könnte. Dieses kann nach den Notwendigkeiten und den Vorstellungen der Arbeitsgruppen verändert werden. Vor allem der Angebotskopf muss entsprechend über-arbeitet werden.

Außerdem will der Kunde über die Vor- und Nachteile verschiedener Dämmstoffe, die zu er-wartenden Energieeinsparungen und eventuelle Fördermöglichkeiten informiert werden. Da-für ist die erstellte Informationsmappe kundengerecht aufzubereiten und die Gruppe muss sich auf die Kundenberatung entsprechend vorbereiten. Allgemeine Hinweise zu Erwartungen der Kunden an Handwerker finden die Schüler in dem Informationsblatt INFO 6-2.

6.9 Präsentieren und Bewerten

Abb. 23: Präsentation der Arbeitsergebnisse

Auf das Präsentieren des Angebots sollte großer Wert gelegt und eine entsprechende Zeit eingeplant werden. Dafür ist für die Lerneinheit insgesamt ein gutes Zeitmanagement erfor-

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Weiterentwicklung der Lernsoftware

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derlich. Die ersten Durchführungen haben gezeigt, dass die Schüler für die komplette Bear-beitung der Lerneinheit etwa 30 Unterrichtsstunden benötigen.

Sinnvoll ist es, die Präsentation in Form einer Kundenberatung als Rollenspiel durchzuführen. Dies sollte der Lerngruppe allerdings nicht aufoktroyiert werden, wenn sie es selbst nicht will. Der Hinweis, dass bei der Abschlussprüfung der bearbeitete Kundenauftrag in ähnlicher Form präsentiert werden muss, kann eventuell bestehende Motivationshemmnisse überwin-den. Die Angebots- und Beratungsunterlagen müssen so aufbereitet sein, dass sie der Ge-samtlerngruppe bei der Präsentation visuell zugänglich sind. Es ist darauf zu achten, dass möglichst jedes Gruppenmitglied einen Part der Präsentation übernimmt. Allgemeine Hinwei-se zur Gestaltung einer Präsentation finden die Schüler in dem Informationsblatt INFO 7-1. Damit eine strukturierte Präsentation gewährleistet ist und jedes Gruppenmitglied auch ver-bindlich weiß, welche Aufgabe von ihm übernommen wird, ist es sinnvoll, das Konzept im Arbeitsblatt AB 7-1 zu verschriftlichen.

Die Leistungsbewertung muss sich an den in Kapitel 1 aufgestellten Bewertungskriterien ori-entieren. Falls sich die Lerngruppe nach der Durchführung auf etwas modifizierte bzw. weite-re Bewertungskriterien einigt, können diese selbstverständlich berücksichtigt werden. Ent-scheidend ist, dass alle die entwickelten Bewertungsmaßstäbe akzeptieren. Im Arbeitsblatt AB 7-2 können die Bewertungskriterien noch einmal fixiert werden. Außerdem ist es sinnvoll, die Regeln für eine Rückmeldung (Feedback-Regeln) mit den Schülern zu besprechen und darauf zu achten bzw. darauf achten zu lassen, dass diese eingehalten werden.

Bedeutend auch für die weitere Arbeit ist die Reflexion der durchgeführten Lerneinheit. Hier sollte auf einer Metaebene mit der Lerngruppe diskutiert werden, was bei der Durchführung der Lerneinheit gut gelaufen ist und was noch verbessert werden könnte. Die Verbesse-rungsvorschläge sollten auch schriftlich fixiert werden, damit sie tatsächlich bei der Bearbei-tung folgender Aufgabenstellungen Berücksichtigung finden.

Für die Weiterentwicklung der Lernsoftware wären Stellungnahmen der Schüler zum Aufbau, Inhalt und Handling von großer Bedeutung. Nähere Hinweise dazu finden Sie im abschlie-ßenden Kapitel.

7 Weiterentwicklung der Lernsoftware

Die Lernsoftware soll als offenes System verstanden werden, die gewollt von jedem Lehren-den aber eventuell auch Lernenden verändert werden kann. Auf der sogenannten "Lehrer-DVD" sind alle bearbeitbaren Dateien vorhanden.

Die Arbeitsblätter bestehen aus Word- und Exceldateien. Der teilweise eingeschaltete Schreibschutz kann ohne Passwort aufgehoben werden. Sowohl der Inhalt als auch die

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Weiterentwicklung der Lernsoftware

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Struktur der Arbeitsblätter kann bei Bedarf verändert werden. Es ist allerdings darauf zu ach-ten, dass die Lernaufgaben bzw. die Informationsmaterialien eventuell auch an die Verände-rungen angepasst werden müssen.

Die selbst erstellten Informationsblätter, die auf der "Lerner-CD" als PDF-Dateien gespeichert sind, sind auf der "Lehrer-DVD" auch als Word-Dateien vorhanden. Diese können entspre-chend bearbeitet und dann wieder in PDF-Dateien konvertiert werden. Die Informationsbro-schüren sind in der Regel aus dem Internet. Diese können z.B. mit dem Acrobat-Writer bear-beitet (vor allem Ausschnitte, Kürzungen) bzw. entfernt oder durch andere ersetzt werden.

Die Lernaufgaben und eine Reihe von Bearbeitungshinweisen sind in die Oberfläche der Lernsoftware integriert. Will man dort Veränderungen vornehmen, muss die Autorensoftware "Mediator" vorhanden sein. Eine kurze Einführung in das Arbeiten mit dieser Software wurde in Kapitel 5.3 dargestellt.

Die Autoren würden sich freuen, wenn Sie ihnen die vorgenommenen Veränderungen bzw. Veränderungswünsche mitteilen würden, damit diese eventuell bei einer neuen Version ein-gearbeitet werden können.

Kontaktdaten:

Wolfgang Kirchhoff Universität Kassel Fachbereich 7 – Institut für Berufsbildung Heinrich-Plett-Straße 40 34132 Kassel

Telefon: 0561-804 4133 Fax: 0561-804 4345 Email: [email protected]

Im Anhang finden Sie einen Evaluationsbogen.

Außerdem befindet sich der Evaluationsbogen als Einzelblatt im PDF- und DOC-Format auf der DVD im Ordner 'Didaktische Handreichung’ mit dem Dateinamen

'Evaluationsbogen-Dämmung.pdf' bzw. 'Evaluationsbogen-Dämmung.doc'.

Beide können elektronisch ausgefüllt werden.

Wir würden uns freuen, wenn Sie diesen eventuell zusammen mit Ihrer Lerngruppe ausfüllen und an uns schicken.

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Anhang

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Anhang

Evaluationsbogen zur Lernsoftware „Wärmedämmung“ Gestaltung der Lernsoftware gut weniger gut Seitenlayout Struktur Navigation 1 Lernorganisation & Kundenanfrage Hinweise zur Gründung der Modellfirma (LA 1-2) Informationsblatt zur Leistungsbewertung (INFO 1-3) Arbeitsblatt zur Leistungsbewertung (AB 1-3) Analyse der Kundenanfrage (AB 1-4) 2 Informieren zur Kundenanfrage Klimawandel und Energieverbrauch (INFO 2-1) Dämmen ist Klimaschutz (AB 2-1) Videos Referenzobjekte (INFO 2-2-2, INFO 2-3-1) Arbeitsblätter zu Referenzobjekten (AB 2-3) Informationen zur Bauphysik (Kapitel 2-4) Arbeitsblätter zur Bauphysik (Kapitel 2-4) 3 Kundenanfrage bearbeiten Video zum Kundenbesuch (INFO 3-2-1) Erkundungsbogen zum Kundenobjekt (AB 3-2) Aufmaß des Kundenobjekt (Kapitel 3-3) 4 Planung & Auslegung Informationen zu Wärmedämmstoffen (INFO 4-1-1 bis 4-1-3) Arbeitsblatt zu Wärmedämmstoffen (AB 4-1) Information zur Auslegung einer Wärmedämmung (INFO 4-2) Arbeitsblatt zur Auslegung der Wärmedämmung (AB 4-2) Informationen zu gesetzlichen Vorgaben (INFO 4-3) 5 Ausführung der Dämmung Videofilm zur Ausführung einer Wärmedämmung (INFO 5-1) Arbeitsblatt zur Ausführung einer Wärmedämmung (AB 5-1) 6 Angebot & Dokumentation Informationen zur Materialbestellung (INFO 6-1) Arbeitsblatt zur Angebotserstellung (AB 6-2) Informationen zur Kundenberatung (INFO 6-3) 7 Kundenberatung & Reflexion Information zur Gestaltung einer Präsentation (INFO 7-1) Informationen zur Reflexion und Bewertung (INFO 7-2)