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H52201 Ausgabe 3 .2003 W I R I N D E R D L R G Deutsche Lebens-Rettungs- Gesellschaft e. V. L ebensretter L ebensretter Gut gerüstet für die digitale Zukunft Heißer Sommer fordert viele Opfer Ausbildungsoffensive 2005 Ausbildungsoffensive 2005 Schwimmen Lernen Leben Retten Ges chichte PO 90 Jahre DLRG Geschichte PO der Die 90 Jahre DLRG topthema topthema NIVEA Cup: Hitzeschlacht am Ostseestrand

WIR IN DER DLRG · cabana, Mallorca oder der Adria her kennt, und Einsätze im Akkord für die Rettungsschwimmer der DLRG: das sind die Bilder, die in Erinne-rung bleiben. Allein

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Page 1: WIR IN DER DLRG · cabana, Mallorca oder der Adria her kennt, und Einsätze im Akkord für die Rettungsschwimmer der DLRG: das sind die Bilder, die in Erinne-rung bleiben. Allein

H 5 2 2 0 1 A u s g a b e 3 . 2 0 0 3

W I R I N D E R D L R G

Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft e. V.

LebensretterLebensretter

Gut ge rüs te t für die digi ta leZukunf t

Heiße r Somme rfo rde r t v ie leOpfe r

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G e s c h i c h t ePO

90 Jahre DLRGG e s c h i c h t e

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D i e 90 Jahre DLRG

t o p t h e m at o p t h e m a

NIVEA Cup :H i t zeschlach tam Ostseestrand

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2

ak tuell

L e b e n s r e t t e r

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3 - 2 0 0 3 3

e d i t o r i a l

am 19. Oktober feiert die DLRG ihr 90-jähriges Jubiläum.Die Redaktion hat sich die Frage gestellt, welches Titel-thema diesem Anlass gerecht wird. Was gab es damals,

was heute noch existiert? Die Antwort ließ nicht lange auf sich warten:die Prüfungsordnung und ihre Vorläufer. Die PO, wie sie kurz und bün-dig genannt wird, zieht sich wie ein roter Faden durch die Geschichteunserer Organisation. Manchmal leidenschaftlich und kontrovers disku-tiert, war ihre Weiterentwicklung über Generationen stets von dem Zielgeprägt, die Sicherheit der Menschen im und am Wasser durch einebreit angelegte Schwimmausbildung zu erhöhen und immer mehr qua-lifizierte Retter zu gewinnen. Ich finde, die Erfolge dieses Systems kön-nen sich weitweit sehen lassen. Die spannende „Geschichte der PO“finden Sie auf den Seiten acht bis elf.Nach den Hochwasserkatastrophen folgte der Supersommer 2003.Überfüllte Strände und Freibäder, wie man sie sonst nur von der Copa-cabana, Mallorca oder der Adria her kennt, und Einsätze im Akkord fürdie Rettungsschwimmer der DLRG: das sind die Bilder, die in Erinne-rung bleiben. Allein Manfred Winkler rettete an einem Tag auf Sylt achtMenschen vor dem Ertrinken. Allzu oft gab es aber keine Rettung. Aus-kunft darüber, wie viele Menschen auf der Suche nach Abkühlung ihrLeben verloren, gibt die vorläufige Sommerbilanz auf unseren aktuellenSeiten.Das Internet hat innerhalb eines Jahrzehnts die Welt verändert. Nebendem Telefon ist es mittlerweile das wichtigste Kommunikationsmittel –auch in der DLRG. Nach einem langwierigen Entwicklungsprozess istjetzt das Herzstück des digitalen Auftritts, der DLRG-Rechner mit Namen „Adler“, für die neuen Anforderungen fit gemacht worden.Sicherer, einfacher und schneller in der Bedienung, schöner im Auftritt.Zudem hat der Adler einen neuen Helfer bekommen. „Pelikan“ über-nimmt jetzt die Federführung für einen möglichst reibungslosen E-Mail-Verkehr und andere Dienste.

Viel Spaß beim Lesen wünscht Ihnen

in letzter minutenach Redaktionsschluss...... kehrte die DLRG-National-mannschaft als frisch gebacke-ner Europameister von den Ti-telkämpfen aus Schwedenzurück. In Halmstad und Tylö-sand gewannen die Rettungs-sportler nicht nur die Mann-schafts-, sondern die Herren-und Damenwertung. Mit 12 Gold-medaillen und zahlreichenzweiten und dritten Rängen do-minierten die Athletinnen undAthleten um das Trainerduo Bir-git Ramisch und Anne Lühn dieEM-Premiere. Zum zweiten Mal inder EM-Geschichte wurden inSchweden nicht nur die konti-nentalen Titelträger in denBaddisziplinen, sondern auchim Freigewässer ermittelt. Mitzweimal Gold, dreimal Silberund viermal Bronze konnte sichdie deutsche Rettungsschwim-mer-Elite auch im Ostseewassergegen starke internationaleKonkurrenz vor allem aus Groß-britannien, Italien, Spanienund dem Gastgeberland behaup-ten. Pech hatte Thomas Zachert,der nach seinem Sieg im Ret-tungskajakrennen (Ski race)disqualifiziert wurde, weilsein Sportgerät das erforder-liche Mindestgewicht unter-schritten hatte.

... wurde am 25. August inSchwerin „Adler 60“ getauft.Das neuentwickelte Schlauch-boot mit Aluminiumrumpf derDeutschen Schlauchboot Werft(DSB) ist aus Spendenmittelnangeschafft worden, die DLRG-Präsident Dr. Klaus Wilkens an-lässlich seines 60. Geburtsta-ges statt Geschenken erbetenhatte. Mecklenburg-VorpommernsWirtschaftsminister Dr. OttoEbnet taufte das Boot in Anwe-senheit des Stifters und desDLRG-LandesverbandspräsidentenHarald Schütt. Es wird in Meck-lenburg-Vorpommern zukünftigfür die Bootsführerausbildungund die Absicherung von Großver-anstaltungen eingesetzt werden.

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magaz injugendb i ldung

bundeswei tspor teinsa tz

a k t u e l l

L e b e n s r e t t e r

ImpressumHerausgeber: Präsidium der Deutschen Lebens-

Rettungs-Gesellschaft (DLRG)

Verantwortlich: Achim Wiese

Chefredakteur: Martin Janssen (Ja)

Redaktion: Henning Bock (hb), Susanne Mey (Bild-

redaktion), Dr. Harald Rehn (DHR), Peter Sieman (PSi)

Titelfoto: Susanne Mey

Layout: Bernhard Lubos

Verlag: DLRG Verlag und Vertriebsgesellschaft mbH

(DVV), Im Niedernfeld 2, 31542 Bad Nenndorf

Anzeigen: Verlagsgesellschaft Grütter

Telefon: (05 11) 46 09 - 326

Oliver Beiße

Telefon: (05 11) 46 09 - 318

Litho und Druck: Druckerei Grütter,

Lägenfeldstr. 8, 30952 Ronnenberg

Abonnementsverwaltung: Katrin Krug (DVV),

Telefon: (0 57 23 ) 9 55 - 710

Redaktionsanschrift:

Lebensretter, Im Niedernfeld 2

31542 Bad Nenndorf

Telefon: (0 57 23 ) 9 55 - 440

Telefax: (0 57 23 ) 9 55 - 549

E-Mail: [email protected]

Redaktionsschluss für die Ausgabe 4/2003

ist der 1. November 2003.

LebensretterW I R I N D E R D L R G

Lebensretter

www.dlrg.de

Erscheinungsweise: Viermal jährlich, jeweils

Mitte März, Juni, September und Dezember.

Der Abonnementspreis für vier Lebensretter-

Ausgaben beträgt ab 1. 1. 2002 7,50 Euro,

inklusive Porto und Mehrwertsteuer.

unserethemen3 . 2 0 0 3

top thema90 Jahre DLRG: Die Geschichteder PrüfungsordnungTitelfoto: Susanne Mey

S e i t e 13

S e i t e 8

ak tuell6 Heißer Sommer forderte viele Menschenleben

DLRG ist für die digitale Zukunft gerüstet

7 Festakt zum 90. Geburtstag

Manfred Winkler rettet acht Menschen an einem Tag auf Sylt

12 Symposium Wassersicherheit lockt mit hochkarätigen Referenten

13 Hitzeschlacht am Ostseestrand

14 Niedersachsen feiern ihr Land

und das 90-jährige Jubiläum der DLRG

15 Erste Zwischenbilanz der DLRG Rheinland-Pfalz

verzeichnet viele Einsätze

16 Rahmenrichtlinien und vorläufige PO erschienen

17 Wo geht’s denn zu den Deutschen Meisterschaften?

19 Bundeswehrpokal: Für großartige Leistungen ausgezeichnet

20 DLRG-Briefmarke auf limitierter Sonderstempelkarte

21 BAG Mehr Sicherheit für Kinder e.V. lobt Wettbewerb aus

22 Große NIVEA Delfin Party am Warnemünder Strand

spor t

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Mehr Infos über Okka Rau und Stephanie Pohl, die deutschen Beachvolleyball-Meisterinnen,unter www.NIVEA.de/beach

BLOCKT DEN BALL.

BLOCKT DIE SONNE.

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a k t u e l l

L e b e n s r e t t e r

T e r m i n e 1 9 . – 2 0 . S e p t e m b e r B u n d e s j u g e n d v o r s t a n d / B u n d e s j u g e n d b e i r a t ,9 . – 1 2 . O k t o b e r I L S E H a u p t v e r s a m m l u n g i n L a u s a n n e / S c h w e i z • 1 0 . – 1 2 . O k t o b e r B u n d e s j u g e n d r a t ,1 7 . O k t o b e r F e s t a k t z u m 9 0 - j ä h r i g e n J u b i l ä u m d e r D L R G , B a d N e n n d o r f • 1 7 . – 1 8 . O k t o b e r P r ä s i d i t e r - T a g u n g , B a d N e n n d o r f • 2 0 . – 2 3 . N o v e m b e r I n t e r n a t i o n a l e r D e u t s c h l a n d p o k a l , W a r e n d o r f • 5 .

6

stabil

dler, der Rechner der DLRG, ist von Berlin nach Wuppertal um-gezogen und hat auch gleich den Provider gewechselt. Der heißtnicht mehr inter.net sondern ab sofort tal.de. Wie steht’s mit derelektronischen Kommunikation? Bestens. „Schick’ mir mal ’neMail.“ Genau das wird in der DLRG noch besser funktionieren.Denn für die Mail-, News und Verwaltungsdienste hat Adler Ver-stärkung bekommen: Den Rechner Pelikan. Er sichert eine

größere Stabilität der Dienste, und Überlastungen werden somit ver-mieden. Probleme der elektronischen Zustellung gehören der Ver-gangenheit an. Und für die Gliederungen heißt dies künftig noch mehrPlatz und Rechenzeit.Aber nicht nur technisch hat sich der Internetauftritt der DLRG verän-dert – auch optisch. Zum Beispiel gibt jetzt eine klare Trennung vonintern und extern. Was interessiert einen Journalisten, in welchemPunkt die Geschäftsordnung der DLRG geändert wurde? Diese Dingesind den aktiven Mitgliedern vorbehalten. So auch der Zugang zumEinkaufen bei der Materialstelle per Klick. DLRG-Interessierte werdenüber das neue Eingangsportal direkt zu den neuesten Pressemittei-lungen und Events aber auch zur Suchfunktion geführt.Gliederungen können sich die neuen Vorlagen herunterladen –http://www.DLRG.de/Service/www/.Weitere Informationen finden wir natürlich per Klick im Internet – unterhttps://www.DLRG.de/squirrelmail/ und https://www.DLRG.de.

DLRG ist für die digitale Zukunft gerüstetNeues vom Internet

unbewachtTraurige Statistik der Ertrinkungsfälle

A

ad Nenndorf: Der Sprung ins kühleNass war in diesem Sommer so ge-fragt wie schon lange nicht mehr –und er hatte Folgen: Bis zum Redak-tionsschluss registrierte die DLRGmindestens 511 Ertrinkungsfälle, dassind 112 Opfer mehr als im Vergleichs-zeitraum des Vorjahres. Aufgrund der

außergewöhnlichen Hitzeperiode hatte derTod durch Ertrinken Hochkonjunktur.Allein in den Monaten Juni bis Mitte Au-gust verloren 301 Menschen im Wasserihr Leben. Das bedeutet einen Anstieg von47 % gegenüber dem Vorjahr. Von Juni bisMitte August 2002 war die Zahl der töd-

B

Es hat die Welt verändert und auch die DLRG: Das Internet . Und ab jetzt ist in der

größten Wasserrettungsorganisat ion der Welt a l les besser, schöner, größer und

schnel ler. Rechnerumzug , Prov iderwechsel und Verstärkung : D ie DLRG ist für die

digita le Zukunft gerüstet .

lich verlaufenen Wasserunfälle mit 205bereits außergewöhnlich hoch.83 % der Todesfälle ereigneten sich an un-bewachten Binnengewässern. In Flüssenstarben 185, in Seen 208 und in Kanälenund Hafenbecken 36 Menschen. Sie sindder Unfallschwerpunkt Nummer eins.

Die Hitze und der Leichtsinn

Aber auch in privaten Gartenteichen undSwimmingpools kamen 15 Personen umsLeben. In Anbetracht des großen Urlauber-ansturms auf die von Rettungsschwim-mern gut bewachten Küsten von Nord-und Ostsee fällt die Ertrinkungsrate an

Deutschlands Stränden mit 19 Opfern ver-gleichsweise niedrig aus.Nach nur zwei Dritteln des Jahres hat dietraurige Statistik schon fast das Niveau desgesamten Jahres 2001 erreicht als 520Personen im Wasser ums Leben kamen.„Wenn sich dieser Trend fortsetzt, müs-sen wir am Jahresende möglicherweisemit etwa 700 Ertrinkungsopfern rechnen“,so DLRG-Präsident Dr. Klaus Wilkens.Infolge des heißen Wetters mit Spitzen-werten um 40°C gab es viele kreislaufbe-dingte Wasserunfälle. Weitere Ursachenwaren Leichtsinn und Überschätzen dereigenen Leistungsfähigkeit.

Heißer Sommer forderte viele Menschenleben

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a k t u e l l

3 - 2 0 0 3

E s s e n • 2 2 . – 2 8 . S e p t e m b e r J u n i o r - u n d M a s t e r s - E M i m R e t t u n g s s c h w i m m e n , V i a r e g g i o / I t a l i e n •B a d N e n n d o r f • 1 5 . – 1 7 . O k t o b e r I n t e r n a t i o n a l e s S y m p o s i u m W a s s e r s i c h e r h e i t , B a d N e n n d o r f •a l r a t , B a d N e n n d o r f • 2 5 . – 2 6 . O k t o b e r Ä r z t e t a g u n g , H a m b u r g • 7 . – 9 . N o v e m b e r T e c h n i s c h e L e i -– 7 . D e z e m b e r B u n d e s j u g e n d v o r s t a n d , B a d N e n n d o r f • 1 2 . – 1 3 . D e z e m b e r P r ä s i d i u m , B a d N e n n d o r f

7

echtzeitig zum 90-jährigen Jubiläum der DLRG ist „Die Geschichte derDLRG im Spiegel ihrer Abzeichen und Urkunden“ erschienen. Das Buchvon Harald Jatzke schildert auf 130 reichhaltig bebilderten Seiten denwechselvollen Werdegang der humanitären Organisation von 1913 bisins 21. Jahrhundert. Im Mittel-punkt der faleristischen Publi-kation stehen als Zeitzeugen

die vielfältigen Abzeichen und Urkun-den. Mit 270 abgebildeten Objektenist die Sammlung nahezu vollständig.Harald Jatzke, erst seit knapp zweiJahren Mitglied der DLRG und künf-tig Richter am Bundesfinanzhof inMünchen, ist es gelungen, in der or-denskundlichen Fachliteratur eineLücke zu schließen und gleichzeitigein neues Buch über die Geschichteder DLRG zu schreiben: Fachlichkompetent und sorgfältig recher-chiert bietet es eine Fülle von neuenFakten und interessanten Details.Sowohl der Faleristikexperte als auchdas interessierte DLRG-Mitglied wirdauf seine Kosten kommen.

Harald Jatzke: Die Geschichte der DLRG im Spiegel ihrer Abzeichen und Urkunden;Hrsg.: DLRG e.V.; Verlag: DLRG-Verlag und Vertriebs GmbH (DVV), Bad Nenndorf; Preis:24,90 Euro. DLRG-Gliederungen können das Buch bei der Materialstelle unter der Bestell-nummer 51401001 beziehen. Es ist auch im Buchhandel erhältlich. ISBN 3-9809013-0-0.

R

it einem Festakt begeht die DLRG am 17. Oktober die Feierlichkeitenzum 90. Geburtstag in Bad Nenndorf. Im Anschluss am das Internatio-nale Symposium zur Wassersicherheit findet in der Wandelhalle desStaatsbades, um 17 Uhr, die zentrale Festveranstaltung statt, zu derdas Präsidium namhafte Persönlichkeiten aus Politik, Wirtschaft,Sport, Verbänden und Organisationen eingeladen hat. Die Festredewird der parlamentarische Staatssekretär im BundesinnenministeriumFritz Rudolf Körper halten. Als Gäste haben bereits Vertreter auslän-

discher Wasserrettungsorganisationen ihr Kommen zugesagt. Die Verbands-öffentlichkeit ist zum Festakt herzlich eingeladen. Aus organisatorischen Grün-den bittet die Bundesgeschäftsstelle um eine formlose schriftliche Anmeldungunter dem Stichwort „90 Jahre DLRG“. Die Interessenten erhalten eine Bestä-tigung, die zum Eintritt berechtigt.

fachlichLiteratur

Abzeichen und Urkundenals Zeitzeugender DLRG-Geschichte

G r o ß a r t i g e L e i s t u n g

M a n f r e d W i n k l e rr e t t e t a c h tM e n s c h e n a ne i n e m T a g a u fS y l tMit nur einem halben Meter hoch rollenden

Wellen herrscht am Samstag, 19. Juli,

ideales Badewetter auf Sylt, als der DLRG-

Rettungsschwimmer Manfred Winkler aus

Uetersen zufällig eine dreiviertel Stunde zu

früh an seinem Einsatzort am Strand ein-

trifft. Noch bevor er seinen Rettungsstand

öffnen kann, hört er lautes Geschrei: „Da

hinten ertrinkt jemand!“ rufen Urlauber.

Als Winkler auf das Meer guckt, sieht er drei

Personen, die in unmittelbarer Nähe der

Buhne um ihr Leben kämpfen. Es ist ein

Vater, der vollständig bekleidet seinem

sechsjährigen Kind helfen wollte und der

60-jährige ehemalige Rettungsschwimmer

Klaus Wilke, der ebenfalls hinterher geeilt

war. Auf dem Weg ins Wasser begegnen

Winkler zwei weitere Schwimmer, die eben-

falls helfen wollen, doch durch einen Sog

abgetrieben werden. Zuerst versucht er

jedoch die drei Ertrinkenden an der Buhne

aus dem Wasser zu holen, die sich mit

insgesamt fast 200 Kilogramm an seiner

Rescue Tube festhalten können. „Ich war

völlig kaputt, ich glaubte, ich schaff´ es

nicht“, berichtet Winkler, der schon seit

27 Jahren Mitglied der DLRG ist. Doch er

konnte, nachdem die ersten drei in Sicher-

heit waren, auch noch die beiden abgetrie-

benen Schwimmer retten. Damit nicht

genug: ein paar Stunden später zog er

erneut drei Kinder aus dem Wasser.

MfeierlichF e s t a k t z u m 9 0 . G e b u r t s t a g

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t o p t h e m a

Die

derG e s c h i c h t e

P r ü f u n g s o r

198519771948

t o p t h e m a

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t o p t h e m a

M

90 Jahre DLRGh i c h t es o r d n u n g

it der Veröffent l ichung der ersten

Prüfungsbest immungen der DLRG im

„Deutschen Schw immer“ , dem Amtsb latt

des Deutschen Schw imm Verbandes

(DSV ) , am 27 . November 1913 beginnt

die 90 - jähr ige Geschichte der Prüfungs -

ordnung der DLRG – eine Geschichte , die

nicht selten bestimmt war von leidenschaft-

l ichen , manchma l auch kontroversen

D iskuss ionen , die aber stets von dem Z ie l

geleitet waren , die jewei ls beste Lösung

zu f inden.

it der Veröffent l ichung der ersten

Prüfungsbest immungen der DLRG im

„Deutschen Schw immer“ , dem Amtsb latt

des Deutschen Schw imm Verbandes

(DSV ) , am 27 . November 1913 beginnt

die 90 - jähr ige Geschichte der Prüfungs -

ordnung der DLRG – eine Geschichte , die

nicht selten bestimmt war von leidenschaft-

l ichen , manchma l auch kontroversen

D iskuss ionen , die aber stets von dem Z ie l

geleitet waren , die jewei ls beste Lösung

zu f inden.

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t o p t h e m a

L e b e n s r e t t e r

Begriff „Prüfungsordnung“ (PO)offiziellauf.Sieenthält nebendenbekannten Rettungsschwimm-prüfungen auch das Frei- undFahrtenschwimmerzeugnis.Zudem wird die Erteilung vonAnfängerschwimmunterricht inder Satzung verankert. EinigeDLRG-Landesverbände führen1950 als Vorstufe zum Grund-schein den Jugendschein ein.Als allgemeines Schwimmzeug-nis für Jugendliche beschließtdie DLRG-Haupttagung in Han-nover am 18. und 19. Septem-ber 1951 den Jugendschwimm-pass. Er fasst das Frei- und Fahr-tenschwimmen sowie den Ju-gendschwimmschein zusam-men. Diese Prüfungen bleibenbis 1977 bestehen.Bis 1959 beschränkt sich diePO der DLRG auf die Schwimm-und Rettungsschwimmausbil-dung. Im Juni dieses Jahres er-lässt die Bundestagung die„Prüfungsordnung für Boots-führer der DLRG“. Sie ist daserste einsatzbezogene Regel-werk und trägt den erweiter-ten Bedürfnissen und Erforder-nissen des Wasserrettungsdiens-tes Rechnung. Im darauffolgen-den Jahr, im November 1960,beschließt der Präsidialrat dieGrundlagen für die Ausbildungund Ausrüstung von Rettungs-tauchern der DLRG.Bundespräsident Heinrich Lübkeerkennt im August 1964 die Leis-tungs- und Lehrabzeichen (spä-ter Rettungsschwimmabzeichen

Die ersten Prüfungsbestimmungen

sind das Ergebnis einer Debatte

zwischen zwei Lagern: Auf der einen

Seite standen Prof. Dr. Schmitz und Fritz

Droemer. Sie favorisierten die Übernahme des siebenstufigen Systems der Royal Life

Saving Society. Fritz Peter (im Bild) und Walter Bunner auf der anderen Seite sprachen

sich für eine zwei bis vier Prüfungsklassen umfassende

Ordnung aus. Der „Urvater“ aller Prüfungsordnungen,

damals noch Prüfungsbedingungen genannt, bestand dann aus

drei Prüfungen: dem Grundschein, der Bronzeplakette und

dem Lehrschein.

Die Zeit bis 1945

Der erste Weltkrieg unterbrichtdie Arbeit der jungen Organisa-tion abrupt. 1919 erscheinenwieder erste Berichte über dieArbeit der DLRG. Im Juni 1920setzt sie einen Lehrausschussein, der die Funktion eines wis-senschaftlichen Beirates über-nimmt. Gleichzeitig führt sie das„Diplom“ ein. Es ergänzt dasdreigliedrige Prüfungssystemund wurde an Lehrscheininha-ber verliehen, die eine mehrjäh-rige Lehrertätigkeit für die Orga-nisation nachweisen konnten.Eine weitere Voraussetzung wardie wissenschaftliche Mitarbeit.In der ersten Sitzung in der neu-en Berliner Zentrale, am 15. März1925, wird die Bronzeplakette,also die zweite Stufe, durch denPrüfungsschein ersetzt. Der In-haber dieses Scheins ist nachden neuen Regelungen nicht nurzur Abnahme des Grundscheinsberechtigt, sondern – zusammenmit einem anderen Lizenzinha-ber – auch zur Prüfungsschein-abnahme. Dieses Konzept solltedie Lehrscheininhaber entlas-ten, stieß aber in einigen derLandesverbände auf Kritik.

November 1937 ein staatlich an-erkanntes Zertifikat eingeführt.Einen erheblichen Aufschwungerlebt die Rettungsschwimm-ausbildung durch die Aufnahmein die Lehrpläne der Jungen-schulen. In der Zeit von 1925bis Ende 1940 hat die DLRG774 212 Prüfungen abgenom-men. 1942 registriert der Ver-band über 35 000 Lehrscheinin-haber. Offenbar erst 1943 greiftdie DLRG systematisch den Ge-danken eigener Schwimmaus-bildung auf. Von der „Kriegswich-tigen Führerschulung“ in Stutt-gart 1943 berichtet ReinhardHoppe im „Deutschen Rettungs-wesen“, Berlin 1943: „Aber auchneue Ausblicke eröffnen sichnach den Stuttgarter Tagen. DerErtrinkungstod wird künftig ander Wurzel gefasst werdendurch den Schwimmunterricht,der von nun an obligatorisch fürdie DLRG ist.“

Von 1947 bis 1978

In den Landesverbänden derVereinigten Zonen läuft die Auf-bauarbeit 1947 bereits wiederauf Hochtouren. Auf der Haupt-versammlung vom 14.–16. Ok-tober 1948 in Göttingen verab-schiedet die DLRG eine neueSatzung. Erstmalig taucht der

Fünf Jahre später erfolgten ersteinhaltliche Änderungen beimPrüfungsschein: Der Nacken-griff wird abgeschafft und dasDauerschwimmen von einer aufeine halbe Stunde verringert.Anfang des Jahres 1933 erfahrendie Prüfungsbestimmungen wei-tere Veränderungen. Die Leistun-gen für den Erwerb des Grund-scheins werden verschärft.Der „ungeliebte“ Prüfungsscheinwird nach nur acht Jahren wie-der abgeschafft. An seine Stelletritt der Leistungsschein. Vonnun an dürfen wieder nur Lehr-scheininhaber die zweite Prü-fungsstufe abnehmen. Bis zumEnde des zweiten Weltkriegeskonzentriert sichdieAusbildungs-arbeit der DLRG auf die Rettungs-schwimmausbildung, obwohl sievon Anbeginn an auch die For-derung nach Schwimmausbil-dung propagiert.Einer der Gründe dafür, dassdie Schwimmausbildung in denPrüfungsbestimmungen nichtvorkommt, dürfte die enge auchpersonelleVerflechtungder DLRGmit dem Deutschen Schwimm-verband gewesen sein. Erstma-lig taucht Mitte der dreißiger Jah-re ein Hinweis in der Literatur auf,dass die DLRG mit dem Frei- undFahrtenschwimmer Schwimm-zeugnisse abnimmt. Mit demReichsschwimmschein wird im

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3 - 2 0 0 3

chen) und das Deutsche Jugend-tauchabzeichen. Letzteres wird1996 in das Deutsche Schnor-cheltauchabzeichen umbenannt.

Von 1979 bis heute

1979 erstellt die DLRG für denLehrschein neue Prüfungsbe-dingungen und passt diese andie Anforderungen der Fachü-bungsleiterlizenz des DeutschenSportbundes (dsb) an. Die An-erkennung durch den dsb er-folgt ein Jahr später unter derBezeichnung FachübungsleiterSchwimmen/Rettungsschwim-men.1986 erlässt die OrganisationPrüfungsbestimmungen für denGerätetauchgrundschein (GTG).Vier Jahre später wird die Prü-fungsordnung Schwimmen/Ret-tungsschwimmen um den Ju-nior Retter erweitert. Er bildetden Übergang von den Jugend-schwimmabzeichen zum Ret-tungsschwimmen.Von Grund auf neu strukturiertund erheblich erweitert wird diePrüfungsordnung der DLRG imJahr 1996. In der PO Schwim-men/Rettungsschwimmen wer-den der Ausbilder/Prüfer undder Multiplikator aufgenommen,in der PO Breitensport entste-hen neun, in der PO Erste Hilfe/Sanitätsausbildung sogar elf Aus-bildungsgänge. IndenOrdnungenfür den Wasserrettungsdienst,das Bootswesen sowie der In-formations- und Kommunikations-technik sind jeweils vier Prü-fungen erhalten. Die PO Tauchen

enthält fünf Prüfungsangebote.Im Ausbildungsgang Rettungs-sport verabschiedet die DLRG2002 im Nachgang noch die Prü-fungsordnung für die Trainer A,B und C.Nach den strukturellen Ände-rungen folgen inhaltliche. DiePrüfungsordnung Schwimmen/Rettungsschwimmen wird nichtzuletzt vor dem Hintergrund derErgebnisse des Schwimmsym-posiums 2001 fortgeschriebenund befindet sich derzeit imGenehmigungsverfahren derKultusministerkonferenz. DerPräsidialrat der DLRG hat inseiner Tagung in Bamberg, imNovember 2002, festgelegt, diePO für den Bereich der DLRGab 1. 1. 2003 (vorläufig) in Kraftzu setzen.Die lange Liste der aktuellenPrüfungsordnungen der DLRGist ein Spiegelbild für die breitgefächerte Kompetenz der größ-ten Wasserrettungsorganisationder Welt auf allen Gebieten derVorbeugung und des Einsatzesgegen den Ertrinkungstod.Allein seit 1950 haben bei derDLRG über 24 Millionen Men-schen das Schwimmen und Ret-tungsschwimmen gelernt, undihre qualifizierten Retter haben60 000 Menschen vor dem Er-trinken bewahrt, zum Teil unterEinsatz ihres eigenen Lebens.Die Prüfungsordnung hat seit90 Jahren die Grundlagen fürdiese Leistungen geschaffen.

Silber und Gold) der DLRG undder Wasserwacht des DeutschenRoten Kreuzes als Ehrenzeichenfür sportliche Leistungen an. Siefallen von nun an unter das Or-densgesetz der BundesrepublikDeutschland.1971 führt die DLRG eine be-sondere Prüfung ein, den DLRG-Frühschwimmer. Sie ist der Vor-läufer des bis heute so belieb-ten Seepferdchens. Mitte dersiebziger Jahre erfährt die Prü-fungsordnung eine grundlegen-de Änderung. Unter Federfüh-rung des heutigen Präsidentender DLRG, Dr. Klaus Wilkens,wird in Abstimmung mit den sogenannten „Befreundeten Ver-bänden“ eine neue Prüfungs-ordnung „Schwimmen – Retten– Tauchen“ erarbeitet und vonder Bundestagung in Ludwigs-hafen im Juli 1977 angenom-men. Am 16. Februar 1978 be-stätigt die Ständige Konferenzder Kultusminister der Länderdiese Prüfungsordnung. Von daan gilt für alle das Schwimmenund Rettungsschwimmen aus-bildenden Verbände und dieSchulen ein einheitliches Prü-fungsregelwerk. Es enthält denDeutschen Jugendschwimm-pass, den Deutschen Rettungs-schwimmpass, das DeutscheSchwimmabzeichen (für Erwach-sene), jeweils in den StufenBronze, Silber, Gold, das Früh-schwimmerzeugnis (Seepferd-

C h r o n o l o g i e d e r P Oi n d e n e i n z e l n e n R e s s o r t s

S c h w i m m e n / R e t t u n g s s c h w i m m e n1913 Grundschein

BronzeplaketteLehrschein

1920 Diplom1925 Prüfungsschein1933 Leistungsschein1948 Frei- und Fahrtenschwimmer1951 Jugendschwimmschein

Jugendschwimmpass1964 Leistungsabzeichen

Lehrabzeichen1971 Frühschimmer1977 Seepferdchen

Schwimmzeugnis für ErwachseneDeutsches Jugendschwimmabzeichen Bronze(DJSA Bronze)Deutsches Jugendschwimmabzeichen Silber (DJSA Silber)Deutsches Jugenschwimmabzeichen Gold(DJSA Gold)Deutsches Schwimmabzeichen Bronze(DSA Bronze)Deutsches Schwimmabzeichen Silber (DSA Silber)Deutsches Schwimmabzeichen Gold(DSA Gold)Deutsches Rettungsschwimmabzeichen Bronze(DRSA Bronze)Deutsches Rettungsschwimmabzeichen Silber (DRSA Silber)Deutsches Rettungsschwimmabzeichen Gold(DRSA Gold)

1980 Fachübungsleiter Schwimmen/Rettungs-schwimmen (FÜL RS/S)

1990 Juniorretter1996 Ausbilder/Prüfer Schwimmen/Rettungs-

schwimmen (A/P S/RS)Multiplikator Schwimmen/RettungsschwimmenLehrschein-Zusatzberechtigung

B o o t s w e s e n1959 Prüfungsordnung für Bootsführer der DLRG1996 Ausbilder/Prüfer Bootsführerschein A (A/P BFS A)

Ausbilder/Prüfer Bootsführerschein B (A/P BFS B)Multiplikator Bootsführerschein A (Multi BF A)Multiplikator Bootsführerschein B (Multi BF B)

T a u c h e n1960 Rettungstauchschein (RTS)1977 Deutsches Jugendtauchabzeichen (DJTA)1986 Gerätetauchgrundschein (GTG)1996 Deutsches Schnorcheltauchabzeichen (DSTA)

Taucheinsatzleiter (TaEL)Tauchlehrer 1 (TaL 1)Tauchlehrer 2 (TaL 2)Tauchlehrer 3 (TaL 3)

B r e i t e n s p o r t1996 Ausbildungshelfer Breitensport

AnimateurAusbildungshelfer Wassergymnastik (AH WaGy)Wassergymnastik Kursleiter (WaGy Kursleiter)Ausbilder/Prüfer Breitensport (A/P Breitensport)Animateur Ausbilder BreitensportWassergymnastik Ausbilder (WaGy Ausbilder)Übungsleiter C (ÜL C)Multiplikator Breitensport (Multi BS)

E r s t e H i l f e / S a n i t ä t s a u s b i l d u n g1996 Lebensrettende Sofortmaßnahmen (LSM)

Erste Hilfe (EH)Erste Hilfe Training (EHT)Sanitäter A (San A)Sanitäter B (San B)Sanitätstraining (SanT)Erste Hilfe Ausbilder (EH-Ausb)Sanitätsausbilder (San-Ausb)Erste Hilfe Multiplikator (EH-Multi)Sanitätsmultiplikator (San-Multi)Ausbildungsbeauftragter (Ausb.-Beauftragter)

I n f o r m a t i o n s - u n d K o m m u n i k a t i o n s t e c h n i k1996 Sprechfunker

BOS-SprechfunkerAusbilder/Prüfer SprechfunkMultiplikator Sprechfunk

K a t a s t r o p h e n s c h u t z1996 Katastrophenschutzhelfer (KatS Helfer)

UnterführerZugführerAusbilder/Prüfer Katastrophenschutz (A/P KatS)Multiplikator Katastrophenschutz (Multi KatS)

W a s s e r r e t t u n g s d i e n s t1996 Fachausbildung Wasserrettungsdienst (FA WRD)

Wachleiter (WL)Ausbilder/Prüfer WRDMultiplikator Wasserrettungsdienst (Multi WRD)

2003 Wachleiter (WL)

R e t t u n g s s p o r t2002 Trainer C

Trainer BTrainer A

t o p t h e m a

So fing es an:Das ursprünglicheSystem der Prüfungsordnungbestand aus dreiElementen.

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12

e i n s a t z

L e b e n s r e t t e r

international

digital

em internationalen Engagement derDLRG in der ILS und ILSE Rechnungtragend, konnten namhafte Referentenanderer Wasserrettungsorganisatio-nen aus Amerika, Australien, England,

Irland, Israel und Norwegen verpflichtetwerden. Auch die Referentenliste derdeutschsprachigen Themenblöcke lässtsich sehen: So werden unter an-derem Joachim Steig, Ministerial-direktor und Abteilungsleiter imBMI, sein Vorgänger im Amt, Min-Dir a. D. Hans-Henning Rosen,der Präsident des THW Dr. GeorgThiel, DFV-Vizepräsident AlbrechtBroemme und der Leiter des MRCC Bre-men der DGzRS, Kapitän Udo Fox, denThemenblock B (Wasserrettung) gestalten.Zur Absicherung von Badestellen stelltder Präsident des Bäderverbandes, Mat-thias Löttge, seine Gedanken vor und dis-kutiert diese u. a. mit dem Präsidenten desDLRG-Landesverbandes Schleswig-Hol-stein, Hans-Hubert Hatje, im Workshop 1.

Der Rettungssport wird unter der Frage-stellung Selbstzweck oder Teil des Was-serrettungsdienstes von Klaus Daniel, Do-zent an der Deutschen SporthochschuleKöln, Thomas Zachert, Mitglied der DLRG-Nationalmannschaft und mehrfacher Welt-meister, sowie Helmut Fichtner, Landes-verbandspräsident Braunschweig, unter

der Leitung von Dr. Detlev Mohr diskutiert.Zum Thema Zukunftssicherung des Was-serrettungsdienstes referiert Prof. H. J.Vogel von der DRK-Wasserwacht über dieAusbildung zum Wasserretter bei derWasserwacht. Staatsanwalt ReinhardMeffert thematisiert die Definition derRettungsfähigkeit, und Peter Fischer,Fachreferent WRD im DLRG-Präsidium,

D

Symposium Wassersicherheit lockt mit hochkarätigen Referenten

stellt die Frage, ob unsere Rettungs-schwimmausbildung noch zeitgemäß ist.Die medizinische Fakultät, vertreten durchDr. Ulrich Jost, Dr. C. M. Muth, Dr. Nor-bert Matthes sowie Sigurd Brattetveit(Laerdal Norwegen) und Dr. A. Handley(European Resuscitation Council), beleuch-tet das Thema „Medical Qualifications in

Water Rescue Services“ englisch-sprachig in europäischer Dimen-sion. Den zugehörigen Workshopmoderiert DLRG-Bundesarzt Dr.Peter Pietsch.Peter Sieman hofft, mit diesembreiten Themenangebot viele Teil-

nehmer aus Verwaltungen, Behörden undHilfsorganisationen zu interessieren undaus den Workshops zukunftsweisendeErgebnisse für die Wassersicherheit inDeutschland und Europa zu erhalten.

Noch sind einige Plätze frei, eineAnmeldung sollte schnellstens erfolgen unterwww.dlrg.de/Symposiumoder 0 57 23/9 55-420.

Schnell anmelden und letzte Plätze sichern

D L R G v e r s e n k t A u t oIn Zusammenarbeit mit dem Automagazin von SAT 1 wurdeder Eckernförder Hafen Ende Mai zur Filmkulisse. Die Rettungs-tauchergruppe Rendsburg hatte über die Bundesgeschäfts-

stelle die Bitte erhalten, fürSAT 1 das Befreien und dasRetten von Personen aus einem sinkenden Pkw zu demonstrieren. Mit Unter-stützung des Kranwagens derDLRG Horneburg konntendie DLRG-Kräfte aus Rends-burg die Selbst- und Fremd-rettung sowie die anschlie-ßende Bergung des FordEscort durch Einsatztaucher

professionell in Szene setzen. Der nächste Drehtermin stehtauch schon fest. Für den 23. September hat sich der SenderVOX angemeldet, um ebenfalls im Eckernförder Hafen zudrehen. Die Sendung Auto Motor Sport TV mit ChristianDanner wird voraussichtlich am 29. September ausgestrahlt.

S t a t i s t i s c h e r J a h r e s b e r i c h tübe ra rbei te t – a l te Fo rmu la ren i c h t m e h r v e r w e n d e n !Der Statistische Jahresbericht ist überarbeitet worden und stehtab Ende dieses Jahres bereits für den Berichtszeitraum 2003 zurVerfügung. Geplant ist, allen Gliederungen ein eigenständig lauf-fähiges Computerprogramm zur Verfügung zu stellen und damitein einheitliches, komfortables Instrument zur Datenerfassung mitSummationsfunktion für die nächsthöheren Gliederungsebenenanzubieten. Zusätzlich werden die Formulare auch in Papierversionverfügbar sein. Einen ersten Eindruck über das neue Layout undInhalte des Statistischen Jahresberichts vermittelt das Internetunter www.dlrg.de/Aktuelles.Allen Gliederungen geht Ende dieses Jahres automatisch eine ent-sprechende CD-ROM und die Papierversion zu. Alte Formulare sollen ab sofort nicht mehr verwendet werden.

D ie inha lt l iche P lanung des Internat iona len Sympos iums Wassers icherheit vom

15.–17 . Oktober 2003 in Bad Nenndorf ist abgeschlossen , und Peter S ieman ,

Referats le iter in der Bundesgeschäftsstel le und Organisator der Veransta ltung ,

b l ickt gespannt auf den für das Ressort E insatzdienste größten Event diesen Jahres .

Foto

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E iniges war anders in Warnemünde a ls im vergangenen Jahr : E in neues

Wettkampfgelände am Strandabschnitt 1 , eine V ideowand für die Zuschauer und vor

a l lem deut l ich besseres Wetter a ls im Katastrophensommer 2002 . Bei b is zu 35 Grad

im Schatten beneideten Kampfr ichter, Organisatoren , Helfer und Off iz ie l le die

Athleten , um die Abkühlung im 19 Grad kühlen Ostseewasser.

3 - 2 0 0 3 13

sport s p o r t

E iniges war anders in Warnemünde a ls im vergangenen Jahr : E in neues

Wettkampfgelände am Strandabschnitt 1 , eine V ideowand für die Zuschauer und vor

a l lem deut l ich besseres Wetter a ls im Katastrophensommer 2002 . Bei b is zu 35 Grad

im Schatten beneideten Kampfr ichter, Organisatoren , Helfer und Off iz ie l le die

Athleten , um die Abkühlung im 19 Grad kühlen Ostseewasser.

enen ging es jedoch vor allem umdie Jagd auf Punkte. Durch die Ver-kürzung des Wettkampfprogrammsum einen halben Tag gab es dazuauch weniger Gelegenheit, so dass

in jeder Disziplin voller Einsatz und höchsteKonzentration gefordert war.Bei den Herren kamen Garod Thomas ausWales sowie Lutz Heimann und ThomasZachert mit diesen verschärften Bedin-gungen am besten zurecht. Den anderenHerren blieben nur die Stranddisziplinen,um sich in Szene zu setzen. Frank Butzlaffaus Rostock gewann den Strand-Sprint,Adrian Mandorf aus Lülsdorf die BeachFlags. Höhepunkt der Herren-Wettkämpfewar jedoch Samstagnachmittag der Iron-man. Denn noch hatten Thomas, Heimannund Zachert Chancen, die Herren-Wertungzu gewinnen. Garod Thomas setzte sichmit dem Rettungsbrett zusammen mit

Nick Thomas an die Spitze. Im folgendenKajakumlauf distanzierte er auch NickThomas, zu dem Thomas Zachert auf-schloss. Lutz Heimann lag noch deutlichzurück, explodierte aber förmlich im Bran-dungsschwimmen und überholte sowohlNick Thomas als auch Thomas Zachert.Lediglich Garod Thomas konnte er nichtmehr abfangen. Damit gewann – auch daseine Neuerung – Garod Thomas die Drei-kampfwertung vor Heimann und Zachert.Wie bei den Herren fiel bei den Damen dieEntscheidung in den Wasserdisziplinen.Vorjahressiegerin Anke Wieland zeigtesich wieder in hervorragender Form undsicherte sich sowohl den Rettungsbrett-wie auch den Ironwoman-Titel. Ihr sechs-ter Platz im Strandsprint reichte daher, umauch die Gesamtwertung bei den Damenzu gewinnen, vor der NiederländerinMaartje van Keulen, die auch das Bran-

dungsschwimmen für sich entschied.Steffy Eckers sicherte sich mit einem ef-fizienten Einsatz den dritten Rang. DreiStarts, ein zweiter (Rettungskajak) eindritter (Rettungsbrett) sowie ein siebterPlatz (Ironwoman) genügten, um LeanneMartlew aus Wales auf Distanz zu halten.Trotz des starken Auftritts besonders derWaliser Herren sicherte sich die Deut-sche Nationalmannschaft, sehr zur Freu-de von Bundestrainerin Anne Lühn, er-neut die Nationenwertung vor Wales undden Niederlanden, die vor allem ihremFrauenteam den dritten Platz verdankten.Und noch eine Neuerung gab es bei derSiegerehrung am Samstagabend: Die neugeschaffene Wertung der DLRG-Orts-gruppen gewann die 1. Mannschaft ausHalle-Saalkreis deutlich vor Berlin-Lich-tenberg und Korschenbroich.Alle Ergebnisse: www.dlrg.de/niveacup

Z w e i v o n d r e i We t t k ä m p f e n d e r N I V E A Tr o p h y a b s o l v i e r tNach zwei von drei Wettkämpfen der NIVEA Trophy zeichnet sich ab: Die besten Rettungssportmannschaften im Freigewässer kommen aus Berlin-Lichtenberg und Halle-Saalkreis. Die beiden Mannschaften führen mit deutlichem Vorsprung (Berlin-Lichtenberg:214 Punkte/ Halle-Saalkreis: 213 Punkte) vor dem drittplatzierten Team aus Bermatingen-Markdorf (115 Punkte).Für die NIVEA Trophy 2003 wurden drei neue Veranstaltungsorte ausgewählt. In der künstlich angelegten Seenlandschaft der Freizeitanlage Godelheim bei Höxter, Westfalen, fand am 28. Juni mit 164 Sportlerinnen der Auftaktwettkampf statt. Am 9. August zogder Rettungssportler-Tross nach Glindow vor den Toren Berlins. Kurz nach dem NIVEA Cup traten dort zwar nur 148 Sportler an, dieführenden Teams waren jedoch vollständig vertreten und lieferten sich bei 35 Grad im Schatten buchstäblich „heiße Wettkämpfe.“Am 6. September wird an der Ostsee in Prerow die endgültige Entscheidung fallen.

Hitzeschlacht am Ostseestrand

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4. NIVEA Cup endet mit Erfolg des deutschen Teams

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uch beim Tag der Niedersachsen in Leer wurde das 90-jährige Jubiläum derDLRG vom Landesverband Niedersachsen ausgiebig gefeiert. Mit einem bun-ten Programm auf dem Veranstaltungsgelände lockte der Verband zahlreicheBesucher, die bei verschiedenen Mitmachaktionen sogar selbst gefragt wa-

ren. Wie schon in den vergangenen Jahren sorgte auch dieses Mal wieder dasStraßentheater „Sauresani“ für Stimmung. Darüber hinaus informierten Rettungs-

schwimmer die Besucher am Stand über ihre Arbeit und gaben Tipps zum richtigenVerhalten am und im Wasser. Helfer führten Interessierte in den Aufbau und die Funk-tion verschiedener Rettungsgeräte ein und erklärten die Grundzüge der Herz-Lungen-Wiederbelebung. Wie die Arbeit der Taucher im Tauchturm, konnten die Besucherauch eine Rettungsübung mit 17 Motorrettungsbooten live miterleben, bevor amAbend das von der DLRG organisierte Fackelschwimmen auf dem Programm stand.Den Höhepunkt der Feierlichkeiten stellte jedoch die Rede des InnenministersUwe Schünemann dar, der vor über 110 Ehrengästen die Bedeutung der DLRG fürdas Land herausstellte und an den hervorragenden Einsatz niedersächsischer Ret-tungsschwimmer während des Hochwassers im vergangenen Jahr erinnerte.

A

sicher

bedeutend

14

bundesweit

L e b e n s r e t t e r

Saisoneröffnungin Seevetal

eit Himmelfahrt wird auch wieder der „See im großen Moor“ in Hörsten vonder DLRG-Ortsgruppe Seevetal bewacht. Gleich am ersten Wochenende herr-schte Hochbetrieb, so dass die Rettungsschwimmer allerhand zu tun hatten.Dabei standen jedoch weniger Verletzungen und Badeunfälle im Vordergrund.

Außer einer kleinen Schnittverletzung gab es keine größeren Zwischenfälle zu ver-zeichnen. Das Augenmerk richtete sich eher auf zugeparkte Rettungszufahrten, diegeräumt werden mussten.

Bayern

7 0 - J ä h r i g e r e r f o l g r e i c h a u sS t a r n b e r g e r S e eg e r e t t e tAnfang August wurde ein 70-jähriger Mann

aus Fürstenfeldbruck in Possenhofen erfolg-

reich aus dem Starnberger See gerettet.

Im Bade- und Naturerholungsgebiet „Para-

dies“, wo sich auch einige Helfer der DLRG

an ihrer Rettungsstation aufhielten, be-

merkten Passanten den plötzlich unter-

gehenden Mann und riefen um Hilfe. Ein

zufällig privat anwesender DLRG-Rettungs-

schwimmer wurde aufmerksam und holte

den Ertrinkenden aus dem Wasser. Wieder

an Land, versuchten der Retter und ein

ebenfalls zufällig anwesender Notarzt den

Mann, der einen Herz-Kreislauf-Stillstand

erlitten hatte, wiederzubeleben. Parallel

wurde der Rettungsdienst verständigt.

Die eintreffenden DLRG-Helfer konnten mit

einem Defibrillator und entsprechender

Notfallausstattung gemeinsam mit dem

Arzt den 70-Jährigen soweit stabilisieren,

dass er mit einem funktionierenden Herz-

Kreislauf-System wenig später dem Rettungs-

dienst und Notarzt übergeben wurde.

N e u e D L R G - R e t t u n g s -s t a t i o n i m P o s s e n -h o f e n e r „ P a r a d i e s “Nach etwa fünfjähriger Planungs- und

Finanzierungsphase wird die rund 40 Jahre

alte Rettungsstation der DLRG Pöcking-

Starnberg im „Paradies“ in Possenhofen

nun durch eine neue Station ersetzt. Ein

Großteil der Planungen und erhebliche Teile

des Baus konnten vom Ortsverband selbst

in Eigenarbeit bewerkstelligt werden. Unter-

stützt wurde das Vorhaben von der Stadt

München, der Gemeinde Pöcking, dem

Landkreis Starnberg und vielen verschiedenen

Freunden, Behörden und Sponsoren, die

halfen, den Bau zu realisieren. Die neue

Rettungsstation wurde jetzt in Anwesenheit

verschiedener Vertreter der Stadt, des Landes

und anderer Vereine gebührend eingeweiht.

Niedersachsen feiern ihr Land und das 90. Jubiläum der DLRG

S

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zahlreich

schnell

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bundesweit

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Schleswig-Holstein

D L R G P i n n e b e r g w i r d 5 0Mit vielen Aktivitäten begeht in diesem Jahr die DLRG Pinneberg

ihren 50. Geburtstag. So standen im August verschiedene Feierlich-

keiten, wie ein Empfang im Ratssitzungssaal, die große 50-Jahre-

Feier im Geschwister-Scholl-Haus und die Ausstellung 50 Jahre

DLRG Pinneberg in der Rathauspassage auf dem Programm.

Am 13. September fand zudem im Hallenbad um zwölf Uhr ein

Jubiläumswettkampf statt. Die Ortsgruppe Pinneberg wurde am

10. Januar 1953 von Rudi Gramm gegründet und ist seit 1983 mit

1345 Mitgliedern größte Gliederung Schleswig-Holsteins.

„Schwalbe II“

N e u e s E i n s a t z b o o t f ü r D L R G G r o ß e n b r o d eDa das bisherige Rettungsboot der DLRG Großenbrode „Schwalbe I“

den modernen Sicherheitsanforderungen nicht mehr genügte, wurde

kürzlich ein neues Boot angeschafft und von Steven Bichels und

Catharina Frahm auf den Namen „Schwalbe II“ getauft. Mit einer

Länge von 4,70 Meter und einer Breite von fast zwei Meter erreicht es

eine Höchstgeschwindigkeit von 54 Stundenkilometern (29 Knoten)

und wurde beim Fest von vielen Zuschauern bewundert.

DLRG Bezirk Bodensee-Konstanz

A u s b i l d u n g z u S a n i t ä t e r nAuf Grund der geographischen Lage einiger Gebiete des Landkreises

Konstanz, die außerhalb der vom Rettungsdienstgesetz Baden-

Württemberg vorgesehenen Eintreffzeiten für den landgebundenen

Rettungsdienst liegen, werden erhöhte Anforderungen an die Retter

der DLRG gestellt. Durch Weiterbildung werden sie daher zu Sanitä-

tern ausgebildet und sollen flächendeckend mit Geräten zur Früh-

defibrillation ausgerüstet werden, um dann auch als First Responder

bei Notfällen zum Einsatz zu kommen.

Bayern

DLRG rettet Frau auf Tanz-veranstaltung das Leben

urch das schnelle Eingreifen der DLRG-Helfer auf einerTanzveranstaltung wurde einer jungen Frau das Lebengerettet. Die anlässlich des 125-jährigen Bestehens der Freiwilligen Feuerwehr Pöcking veranstaltete Discowurde vom Sanitätsdienst der ortsansässigen DLRGabgesichert, was der 23-jährigen Münchnerin zugute

kam, die bewusstlos auf der Tanzfläche zusammengebrochenwar. Während der schnell durchgeführten Erstversorgung erlittsie jedoch einen Herzkreislaufstillstand und Kammerflimmern.Nur durch ein Team, bestehend aus DLRG- und zufällig sich inPöcking befindenden BRK-Helfern, konnte die Frau durch einenschnell zum Einsatz gekommenen Automatisierten-Externen-Defibrillator (AED) wiederbelebt werden und wurde schließlichstabilisiert ins Krankenhaus eingeliefert.Nur auf Grund der gut ausgebildeten Rettungskräfte und desschnell zugänglichen AED-Geräts, das dank einer großzügigenSpende angeschafft werden konnte und auch bei den Hilfsor-ganisationen noch nicht flächendeckend zum Standard gehört,war die Rettung der jungen Frau möglich.

DLRG Rheinland-Pfalz

Erste Zwischenbilanzverzeichnet viele Einsätze

ie erste Zwischenbilanz der DLRG Rheinland-Pfalz zeigt,wie hoch die Zahl der Einsätze der ehrenamtlichenDLRG-Helfer bis Mitte Juli war. Bis dahin gab es zweiLebensrettungen, zahlreiche Hilfeleistungen und verschie-dene Such- und Rettungseinsätze zu verzeichnen. Dazugehörte im Juni ein Sportler im Lacher See, der seine

Kräfte überschätzt hatte und zu weit hinaus geschwommen warsowie ein ertrinkender Jugendlicher am Wiesensee bei Stahl-hofen im Westerwald, der durch eine Herz-Lungen-Wiederbe-lebung ebenfalls gerettet wurde.Auch bei einem nächtlichen Sucheinsatz im Rhein wurde auf dieHilfe der DLRG zurückgegriffen. Passanten hatten bei Rhein-Dürkheim einen Mann im Fluss um Hilfe rufen hören, woraufhindie DLRG Oppenheim zusammen mit der Feuerwehr stromauf-wärts versuchte, den in Not geratenen zu finden. Die Sucheblieb jedoch erfolglos.Auch bei Großveranstaltungen, wie „Binger Loch im Feuerzau-ber“, ist der Einsatz der DLRG nicht wegzudenken, denn sie be-gleiten das große Passagierschiff mit ihren Einsatzbooten, umim Notfall einen Arzt auf das Schiff zu bringen oder Patientenentgegenzunehmen. Zudem sorgen Rettungsschwimmer beimEin- und Aussteigen für die nötige Sicherheit.Ansonsten wurden an Flüssen und Seen viele verschiedenekleinere Hilfeleistungen in Anspruch genommen, die von derVergabe von Pflastern bis hin zur Hilfe bei Kreislaufschwächenreichten.

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Nach intens ivem D iskuss ions - und Entscheidungsprozess s ind nun die beiden

wichtigsten Ausbildungsvorschriften der DLRG veröffentlicht worden: die vorläufige

Deutsche Prüfungsordnung (DPO) Schwimmen-Rettungsschwimmen und die Rahmen-

richtlinien für die Lizenzausbildungen der DLRG.

entschieden

16 L e b e n s r e t t e r

er Präsidialrat hatte mit seiner Be-schlussfassung zum TOP 3.9.1 imApril 2003 die entscheidende Frageder Ausbilderqualifikation für dieLehre des Schwimmens und Ret-tungsschwimmens entschieden und

damit die Weichen für die letzten redak-tionellen Änderungen gestellt.

Was war geschehen?

1998 beschloss der Deutsche Sportbund(DSB) in Baden-Baden die vorgelegte Neu-fassung seiner „Rahmenrichtlinien für dieAusbildung …“. Ziel und Zweck dieserBeschlussfassung war, die Gleichwertig-keit der Ausbildungsgänge verschiedenerTräger der Ausbildung untereinander unddamit die gegenseitige Anerkennung er-teilter Lizenzen sicherzustellen. Konkretbedeutet dieser neue Ansatz, dass ein eh-renamtlich tätiges Vereinsmitglied nach

seinem Umzug von Ort A nach B und demdamit verbundenen Vereins- oder gar Ver-bandswechsel die Möglichkeit hat, dassbis dahin erworbene Qualifikationen oderLizenzen für den neuen ehrenamtlichenTätigkeitsbereich anerkennungsfähig sind.Durch vergleichbare Standards der Aus-bildung in den Verbänden oder Landes-sportbünden wird damit die entscheiden-de Ressource – ehrenamtliche Zeit – ef-fektiv eingesetzt und letztlich geschont.Mit der Umsetzung und Beschlussfassungwurde der DSB seiner koordinierendenDachfunktion über bisher existierende Ver-bandsegoismen gerecht. Für die DLRG be-deutete dies, die 96-seitigen DSB-Rah-menrichtlinien intensiv zu studieren und

die eigenen 1980 entwickelten Rahmen-richtlinien mit einem Umfang von 72 Sei-ten fortzuschreiben. Nach der Veröffentli-chung der DSB-Rahmenrichtlinien 1999begann ein intensiver Arbeitsprozess derGremien in der Verantwortung des Lei-ters Ausbildung im Präsidium der DLRGHelmut Stöhr und der beauftragten Ar-beitsgruppe unter der inhaltlichen Mitwir-kung des TL- Ausbildung Hessen ThorstenReus, dem Fachreferenten Lehrschein derLeitung Ausbildung des Präsidiums Fried-rich Westerheide sowie dem Referatslei-ter Ausbildung Dr. Harald Rehn. In zweiJahren intensiver ehrenamtlicher Arbeitwurden die Rahmenrichtlinien der DLRGso umgestaltet, dass nach erfolgter Be-schlussfassung durch das Präsidium imSeptember 2001 nahezu zeitgleich die Ge-nehmigung des DSB für den Fachübungs-leiter C, Profil Rettungsschwimmen, er-

wirkt werden konnte.

Tücken der neuen Fahr-erlaubnisverordnung

Das für den 1. Juli 2002geplante In-Kraft-Setzenscheiterte an einem nichtdurch die DLRG zu vertre-tenden Grund: das Bun-desministerium für Ver-kehr hatte, wie bereits im

September 2001 innerhalb der DLRG be-kannt wurde, am 1. September 2002 mitder Änderung der Fahrerlaubnisverord-nung eine neue Rechtslage geschaffen.Der § 19 Abs. 5 Nr. 3 lautete nunmehr:„Als Nachweis über die Teilnahme an ei-ner Unterweisung in lebensrettenden So-fortmaßnahmen … und erste Hilfe giltauch die Vorlage einer Bescheinigungüber die Ausbildung als … Rettungs-schwimmer (DRSA Silber und Gold)“.Diese neue Situation erforderte im ver-bandlichen Arbeits-, Diskussions- und Ent-scheidungsprozess sowohl für die Deut-sche Prüfungsordnung Schwimmen, Ret-tungsschwimmen als auch die Rahmen-richtlinien vor allem Zeit zur Lösung der

D

b i l d u n g

Schwimmen-Rettungsschwimmen

Rahmenrichtlinien und vorläufige PO erschienen

Fragen von Inhalten und Ausbildungsbe-rechtigungen. Da eine ideale Lösung nichtschnell zur Hand sein konnte, musste dieEinarbeitung der neuen Rechtslage unddamit die Veröffentlichung und In-Kraft-Setzung dieser beiden Ausbildungsvor-schriften verschoben werden. Der Abwä-gungsprozess wurde noch dadurch er-schwert, dass die Kultusministerkonfe-renz der Vereinbarung über die Gültigkeitder Deutschen Prüfungsordnung nach demKonsens der schwimmsporttreibenden Ver-bände im Bundesverband zur Förderungder Schwimmausbildung (BFS) zu gering-fügigen Änderungen bisher nicht zuge-stimmt hat. Um als DLRG nicht vollendsin den Mühlen der Ministerialbürokratie zer-rieben zu werden, hat sich der Verbandentschieden, eine vorläufige Prüfungsord-nung zu veröffentlichen, die entsprechenddes Präsidialratsbeschlusses vom Novem-ber 2002 seit 1. 1. 2003 Gültigkeit hat.

Feinschliff für 175 Textseiten

Der Arbeitsgruppe um Thorsten Reus undFriedrich Westerheide blieb es vorbehal-ten, die redaktionellen Anpassungen bei-der Ausbildungsordnungen im Grundsatzin einer Zusammenkunft im Juni 2003vorzunehmen. Eine nüchterne und ratio-nale Aussage, hinter der sich die redak-tionelle Bearbeitung von 175 Textseitenim Feinschliff von Fachtermini und Über-einstimmung von Aussagen auch zu an-deren Beschlüssen des Präsidialrates,wie z. B. der Konzeption des Bildungs-werkes, verbirgt. Ob das nicht einge-weihte DLRG-Mitglied den investiertenArbeits- und Zeitaufwand für die vorge-nommenen Änderungen wird nachvollzie-hen können? Eine rhetorische Frage, de-ren Beantwortung letztlich auch nicht vonInteresse ist! Wichtig ist und bleibt derFortschritt und Nutzen, der mit der Mo-dernisierung dieser Ausbildungsvorschrif-ten für den Ausbilder und den Kurs- oderLehrgangsteilnehmer in der DLRG er-reicht wurde.

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nter Abwägung derAlternativen entschiedsich der Vorstand, zu-mindest die Wett-kämpfe anzubieten.Die Organisation von

Unterkünften und Verpfle-gung der Teilnehmerinnenund Teilnehmer obliegt aberin diesem Jahr den Landes-verbänden. Die Reaktionenauf diese Entscheidung lie-ßen nicht lange auf sichwarten. Sowohl der Bun-desjugendrat als auch derPräsidialrat beschäftigtensich Anfang April mit denDeutschen Meisterschaften. Beide Gre-mien bedauerten dabei die diesjährigeAusrichtung und sprachen sich eindeutigdafür aus, zu der alten Organisationsformzurückzukehren. Als Reaktion auf die man-gelnden Bewerbungen um die Ausrichtungbeschloss der Präsidialrat zudem, dass inAusnahmefällen die Deutschen Meister-schaften auf Beschluss des Präsidiums ineinem 25 -m-Bad stattfinden können.

Bewerbungen sind gefragt

Trotz dieser Diskussionen gab es bishererneut keine offizielle Bewerbung um dieAusrichtung der Deutschen Meisterschaf-ten für das Jahr 2004. Woran liegt es nun,dass sich anscheinend kein Ausrichterfindet? Sicherlich gibt es nicht unendlichviele 50-m-Bäder mit einer entsprechen-den Infrastruktur wie Schulen und Sport-hallen. Aber liegt es nur daran? Vielleichtscheuen die Landesverbände auch denArbeitsaufwand oder sie wissen gar nicht,was auf sie zukommt und bewerben sichdaher nicht um eine Ausrichtung. Alles ineinem gewissen Maße nachvollziehbareGründe, die bisher auch nicht entschei-dend waren, denn es gab immer noch Aus-richter. Dies ist jetzt nicht mehr der Fall!Vielleicht ist es an der Zeit neue Konzeptezu diskutieren. Eine Möglichkeit wäre einrollierendes System, in dem alle fünf Jahre

mit allen Altersklassen aneinem Wochenende er-laubt und sich dann auchnoch die Mühe macht, ein„Rundum-Sorglos-Paket“mit Unterkunft, Verpfle-gung und Programm anzu-bieten. Um die Suche nacheinem Ausrichter zu inten-sivieren, hat der Bundesju-gendvorstand in den letz-ten Wochen noch einmalalle Landesverbände an-geschrieben. Sofern sichaber nicht bald ein Aus-richter für die DeutschenMeisterschaften 2004 be-

wirbt, wird der Bundesjugendvorstandtrotz der intensiven Diskussionen letztlichwieder vor der gleichen Frage stehen wieim letzten Jahr.

intensiviertBundesjugendvorstand sucht Ausrichter für die DM 2004

Wo geht’s denn zu den Deutschen Meisterschaften?

Udie gleichen Städte angefahren werden.Vorteile dabei sind längerfristige Planungs-möglichkeiten, ein Kennen der Gegeben-heiten und die Möglichkeit zur vertragli-chen Festlegung. Einmal in den Norden,dann in den Osten, die Mitte, den Wes-ten, den Süden und dann wieder in denNorden. Nur, wo sind diese Städte, dieuns alle fünf Jahre ihr Schwimmbad undausreichend Schulen zur Verfügung stel-len und woher kommen die jeweils be-nötigten Mitarbeiter/-innen? Eine zweiteVariante wäre die „Zwangs-DM“. Kommtein LV mit 200 Aktiven von insgesamt1200, muss er alle sechs Jahre eine DMin seinem LV durchführen, kommt ein LVhingegen nur mit 60, ist er alle 20 Jahredran. Fragt sich nur, was passiert, wennsich ein Landesverband in dem für ihnvorgesehenen Jahr doch nicht in der Lagesieht, die Meisterschaften auszurichten?

Mit oder ohne„Rundum-Sorglos-Paket“

Aber vielleicht gefallen den Aktiven diekommenden Deutschen Meisterschaftenauch, weil sie ein Hotelbett haben, abendsnicht ins Night Center gehen und bessereLeistungen erbringen, so dass sie gar nichtzum alten Komplettpaket zurückwollen.Schließlich ist die DLRG der einzige Ver-band, der sich Deutsche Meisterschaften

In diesem Jahr finden zum ersten Ma l in ihrer 31-jähr igen Geschichte die Deutschen

Meisterschaften nicht in der gewohnten Form mit Wettkampf, Programm, Unterbringung

und Verpflegung statt. Trotz intensiver Suche ließ sich kein Ausrichter finden. Deswegen

musste der Bundes jugendvorstand Ende 2002 entscheiden , ob die Deutsche Meister -

schaften 2003 ganz abgesagt oder in einer Minimalvariante durchgeführt werden sollten.

Chronologie der Deutschen Meisterschaften

V e r a n s t a l t u n g D a t u m O r t1. Jugend-Rettungsvergleich 1970 Flensburg2. Jugend-Rettungsvergleich 1971 Essen

1. Bundesentscheid 1973 Hannover2. Bundesentscheid 1974 Wolfsburg2. Bundesentscheid 1974 Warendorf

3. Bundesmeisterschaften 1975 Stetten a. k. M.3. Bundesmeisterschaften 1975 Warendorf3. Bundesmeisterschaften 1975 Otterndorf4. Bundesmeisterschaften 1976 Frankfurt a. M.4. Bundesmeisterschaften 1976 Berlin (West)4. Bundesmeisterschaften 1976 Otterndorf5. Bundesmeisterschaften 1976 Braunschweig6. Bundesmeisterschaften 1977 Oberhausen/Rheinl.7. Bundesmeisterschaften 1979 Pforzheim8. Bundesmeisterschaften 1980 Kassel9. Bundesmeisterschaften 1981 Warendorf

10. Bundesmeisterschaften 1982 Weißenhr. Strand11. Bundesmeisterschaften 1983 Bietigh.-Bissingen12. Bundesmeisterschaften 1984 Brake

13. Deutsche Meisterschaften 1985 Damp14. Deutsche Meisterschaften 1986 Bad Hersfeld15. Deutsche Meisterschaften 1987 Mülheim a. d. Ruhr16. Deutsche Meisterschaften 1988 Berlin (West)17. Deutsche Meisterschaften 1989 Ludwigshafen18. Deutsche Meisterschaften 1990 München19. Deutsche Meisterschaften 1991 Warendorf20. Deutsche Meisterschaften 1992 Heidelberg21. Deutsche Meisterschaften 1993 Bad Nauheim22. Deutsche Meisterschaften 1994 Bremerhaven23. Deutsche Meisterschaften 1995 Neu Wulmstorf24. Deutsche Meisterschaften 1996 Braunschweig25. Deutsche Meisterschaften 1997 Leinfelden-Echterd.26. Deutsche Meisterschaften 1998 Regensburg27. Deutsche Meisterschaften 1999 Bad Nauheim28. Deutsche Meisterschaften 2000 Halle / Saale29. Deutsche Meisterschaften 2001 Itzehoe30. Deutsche Meisterschaften 2002 Uelzen

A u s r i c h t e r d e r D M / A n z a h lNiedersachsen/6 • Hessen/5 • Schleswig-Holstein/4 • Westfalen/4• Württemberg/3 • Nordrhein/3 • Baden/2 • Bayern/2 • Berlin/2 •Braunschweig/3 • Bremen/1 • Rheinland Pfalz/1 • Sachsen Anhalt/1

j u g e n d

3 - 2 0 0 3

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leutepersonalienF

Harald Kracht, Initiator und Mitbegründer der DLRG-Jugend auf Bundesebene ist am Freitag,15. August, mit dem Großen Bundesverdienst-

kreuz ausgezeichnet worden. Die Ministerpräsi-dentin des Landes Schleswig-Holstein, Heide

Simonis, nahm die Ehrung im Rahmen einer Feier-stunde in Kiel vor. In ihrer Würdigung hob sie seine jahrzehntelange verdienstvolle ehrenamt-

liche Tätigkeit in der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft hervor. Harald Kracht war von 1961bis 1977 erster Bundesjugendwart in der huma-nitären Organisation. Er ist auch Träger des

Goldenen Verdienstzeichens der DLRG. Die Regierungschefin würdigte in ihrer Laudatio zudemsein ehrenamtliches Engagement für den Heimatbund, das Schulwesen, den Jugendverband

für Nordschleswig und den Sport. Foto: Pressestelle der Landesregierung Schleswig-Holstein

18

i n t e r n

Im hohen Alter von 96 Jahren ist am 7. August Waldemar Bell, Ehrenmitglied im DLRG

Landesverband Württemberg verstorben.Waldemar Bell wurde am 26.11.1906 in Magde-

burg geboren. Er trat 1930 in die DLRG ein.Er lebte für die Ziele der DLRG und war bis ins hohe Alter auf Landesverbands-, Bezirks- undOrtsgruppenebene aktiv. Für seine Verdienste wurde er 1980 mit dem Verdienstzeichen der DLRG in Gold und 1991 mit der Verdienstmedailleder Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet.Vom Land Baden-Württemberg erhielt er für seinehrenamtliches Engagement die Ehrennadel.

Am 25. Juni hat die DLRG mit Hella Lanka (78)ein langjähriges Ehrenmitglied verloren. Seit

ihrem Beitritt 1950 war sie stets im Rettungs-wachdienst engagiert und in vielen Ämtern

des Landesverbands Hamburg tätig. Bereits1960richtete sie die erste Frauenwache an der Elbe einund war von 1963 bis 1977 Frauenwartin ihres Verbandes. Von 1966 bis 1984 leitete sie dieÖffentlichkeitsarbeit, bevor sie ein Jahr späterSchriftführerin und stellvertretende Schatzmeis-terin wurde. 1965 wurde sie zur stellvertretendenFrauenwartin im DLRG-Präsidium gewählt.Sie lieferte auch die Idee zum DLRG-Lehrfilm„Was geht mich das an“. Hella Lanka gehörte seit

1975 dem Ehrenrat des Landesverbandes Hamburg an und wurde 1968 mit dem Verdienst-zeichen in Silber ausgezeichnet.

ls drittem Mitglied der DLRG nachWilli Pöppinghaus und Dr. BrunoSpellerberg wurde der Vizepräsi-

dentin des DLRG-Landesverbands Nord-rhein, Erika Fastrich, die Sportplakettedes Landes Nordrhein-Westfalen verliehen. Mit dieser Auszeichnung werden seit 1953 hervorragendeSportler und verdiente Sportlehrer desLandes ausgezeichnet. Wie auch derstellvertretende Ministerpräsident,Michael Vesper, in seiner Laudatiobetonte, widmet sich Erika Fastrich seit

fünfzig Jahren der „Förderung des Schwimmens und den Zielen derWasserrettung“ als Schwimm- und Rettungsschwimmausbilderin.

Darüber hinaus brachte sie wesentliche Akzente in die Neufassungdes DLRG-Lehrbuchs ein, wobei ihr auch ihre Arbeit als Dozentin

an der Deutschen Sporthochschule Köln zugute kam. Für dieseVerdienste erhielt sie schon das goldene Verdienstzeichen der DLRG, den Ehrenring des DLRG-Landesverbands und das

Bundesverdienstkreuz.

L e b e n s r e t t e r

ür „beispielhaftes ehrenamtliches Engagement“ wurde der Arzt

Dr. Ulrich Jost in Stuttgart mit demBundesverdienstkreuz geehrt. Mit 16 Jahren trat Jost 1961 der DLRG bei und war

von 1972 bis 1979 ehrenamtlich als Gruppen-,später als Bezirksarzt in Heidelberg tätig.1989 wurde er schließlich StellvertretenderPräsidialarzt der DLRG. Auch im praktischenEinsatz engagierte er sich als Boots-

führer, Wachleiter und Einsatzleiter sowie als Arzt und Rettungstaucher.1989 wurde er Leitender Notarzt im Rettungsdienst. Bereits 1964

arbeitete Dr. Jost zusätzlich in der Ausbildung, kümmerte sich persönlichum die Schulung von Multiplikatoren und entwarf wesentliche Mate-rialien für alle Ausbildungsstufen der DLRG. Aber nicht nur national, sondern auch international ist Dr. Jost in notfallmedizinischen Angelegen-heiten gefragt. Wie auch Laudatorin, Staatssekretärin Lichy, erwähnte,ist dieses hohe Maß an Ehrenamtlichkeit nur mit großem Enthusiasmusunter Zurückstellung eigener Interessen möglich. 1992 wurde er vonder DLRG dafür mit dem Verdienstzeichen in Gold ausgezeichnet.

A

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eingeladenMit gutem Beispiel voran

Gehrdens Schw immbadfamil ienf reundl ichMit gutem Beispiel in Sachen Bäder-schließung geht die Stadt Gehrden voran,denn ihr Hallenbad wird jetzt nach langenDiskussionen familienfreundlich saniert.Damit hat der Streit um die Zukunft des Bades ein Ende. Einige Vorschläge, die einenAbriss zur Folge gehabt hätten, wurdenkritisch begutachtet und standen eigentlichaußer Frage, da das Schwimmbad mit seinenvier 25-Meter-Bahnen der Schule für denSportunterricht zur Verfügung steht. Umdas weiterhin gewährleisten zu können,hätte man Ersatz schaffen müssen und hieltAusschau nach einem Investor oder Betrei-ber für ein Spaßbad. Das hätte jedoch, trotzdes erhöhten Funfaktors, viele Nachteile mitsich gebracht. Durch zu knappe Zeiten, indenen Schulen und Vereine das Bad hättennutzen dürfen, wären der Unterricht und dasTraining zu kurz gekommen, worunter vorallem die Schwimmausbildung gelitten hätte.Weiterhin hätte allein der Parkplatz fast diegesamte Liegewiese des Freibades in An-spruch genommen und auch die Eintritts-preise in einem Spaßbad wären bedeutendhöher gewesen, so dass man sich einenBesuch nicht mehr so häufig hätte erlaubenkönnen. Jetzt steht die Entscheidung fest:Das Bad, das als erstes im damaligen Land-kreis Hannover 1963 erbaut und 1964 eröff-net wurde, wird weder abgerissen noch zueinem Spaßbad umgewandelt, sondern imSinne der DLRG saniert und vergrößert.

ur Siegerehrung des bundesweiten Wettbewerbs „Schwimmen und Retten2002“ hatten der Deutsche Bundeswehrverband (DBwV), der Verband der Re-servisten der deutschen Bundeswehr (VdRBw) und die DLRG in das Zentrumfür Innere Führung der Bundeswehr nach Koblenz eingeladen. Mit über 8000Schwimm- und Rettungsschwimmabzeichen in den teilnehmenden Einhei-

ten, Stäben und Ausbildungseinheiten der Bundeswehr, DLRG-Bundeswehr-Orts-gruppen und Reservistenkameradschaften ist die Arbeit der Ausbilder im vergange-nen Jahr äußerst erfolg-reich verlaufen. Der Eh-renpräsident der DLRGüberbrachte die Grüßedes Präsidiums der Deut-schen Lebens-Rettungs-Gesellschaft, das demWettbewerb nach wievor große Hochachtungzollt. „Wenn trotz derBelastung der Umstruk-turierung der Bundes-wehr auch in diesemJahr eine erfreuliche Teilnahme zu verzeichnen ist, dann zeigt dies, dass der Wett-bewerb tief in der Truppe verwurzelt ist und stets neue Freunde findet“, so Hans-Joachim Bartholdt. Weiterhin betonte er die gute Zusammenarbeit mit anderenHilfskräften, wie der Bundeswehr, bei Einsätzen. Oberstabsfeldwebel a.D. Wolf-gang Ostermeier dankte in der Feierstunde im Namen des Bundesvorstandes desDeutschen Bundeswehrverbandes den Ausbildern für ihr besonderes Engage-ment, denn sie machten die jungen Soldatinnen und Soldaten überwiegend in ih-rer Freizeit zu Schwimmern und Rettungsschwimmern. Bei der 26. Siegerehrungwurden den Preisträgern Pokale, Urkunden und Warengutscheine für den nächs-ten Kauf von Ausbildungsmaterialien übergeben.

ZFür großartige Leistungen

ausgezeichnetBundeswehrpokal

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Drei NIVEA-Boote in Hamburg getauft

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nter diesem Motto wurden am 26. Juni in Hamburg auf dem Innenhof derBeiersdorf AG gleich drei neue Rettungsboote auf die Namen „NIVEA 58“,„NIVEA 59“ und „NIVEA 60“ getauft. Das für Motorrettungsboote unge-wöhnlich fröhliche Motto wurde durch 35 Kinder aus dem Betriebskin-dergarten der Beiersdorf AG in Szene gesetzt, die die drei Boote entertenund zwischen den einzelnen Bootstaufen durch die Beiersdorf-Vorstände

Dr. Werner Opgenoorth, Peter Kleinschmidt sowie die Leiterin des Betriebskinder-gartens, Petra Krause, Seefahrts-Lieder sangen. Nobbi, das Maskottchen des DLRG-NIVEA-Strandfestes war natürlich auch dabei – und bewunderte wie die anderenGäste besonders NIVEA 60: Das völlig neu entwickelte Motorrettungsboot mit Alu-miniumrumpf in Leichtbauweise und robustem Polyester (Hypalon)-Auftriebskörperist für den Einsatz auch an unzugänglichen Stellen und im rauen Gewässer optimiert.

U

Sonderaktionsstandder Deutschen Post anlässlich der 90-Jahr-Feier

D L R G - B r i e f m a r k ea u f l i m i t i e r t e r S o n d e r s t e m p e l k a r t eRechtzeitig zur 90-Jahr-Feier der DeutschenLebens-Rettungs-Gesellschaft kommt am9. Oktober eine Sonderbriefmarke aus derReihe „Dienst am Nächsten“ auf den Markt.Zusammen mit der Philatelie-Tochter derDeutschen Post bietet die DLRG auch eineStempelkarte (Auflage: nur 3500 Stück ) mitSonderstempel an. Am 17. Oktober richtetdie Post im Foyer der Wandelhalle in BadNenndorf einen Sonderaktionsstand ein, umden Besuchern des Symposiums Wasser-sicherheit und den Gästen der 90-Jahr-Feierlichkeiten die Möglichkeit zu geben,Briefmarke und Stempel direkt vor Ort zukaufen. Bis zu ihren Erscheinen ist das Motivder Briefmarke noch geheim, fest steht jedoch der Wert der Marke von 1,44 Euro.Die limitierte Sonderstempelkarte mit der DLRG-Briefmarke vom Festakt in BadNenndorf kann zum Preis von 2,50 Euro vorOrt erworben werden. All diejenigen, die am17. Oktober nicht nach Bad Nenndorf kommenkönnen, haben die Möglichkeit, die Stempel-karte bei der Materialstelle zu bestellen.Die Mindestbestellmenge liegt bei 10 Stück.

N e u e G r u n d s ä t z e z u rF r ü h d e f i b r i l l a t i o nAm 30. Juni wurden die „GemeinsamenGrundsätze zur Frühdefibrillation durch Laien“in der Fassung vom 18. Juni 2001 von derBundesarbeitsgemeinschaft Erste Hilfe(BAGEH) durch die „Gemeinsamen Grundsätzezur Aus- und Fortbildung von Ersthelfern inFrühdefibrillation“ ersetzt. Neben den gängi-gen Basismaßnahmen, wie Atemspende undHerzdruckmassage durch Ersthelfer, ist esnach Erfahrungen der Hilfsorganisationenerforderlich, auch den Umgang mit demFrühdefibrillator zu beherrschen. Dazu isteine angemessene Qualifizierung und eineregelmäßige Fortbildung von Ersthelfern undLehrkräften erforderlich. Je nach Stand derTeilnehmer in der Durchführung der Wieder-belebungsmaßnahmen erfolgt die Aus- undFortbildung in Lehrgängen mit unterschied-licher Zeitdauer. Auch in der DLRG sind diese„Gemeinsamen Grundsätze“ verbindlich.www.BAGEH.de

U l m e r D L R G - R e t t u n g s -t a u c h e r m a c h e n Ü b u n gi n A n g e r / F r a n k r e i c h

ach 2002 machten sich dieses Jahr sechsRettungstaucher der DLRG Ortsgruppe Ulmzum zweiten Mal auf nach Anger/Frank-reich. Sie waren der Einladung der ortsan-sässigen Berufsfeuerwehr gefolgt und reis-ten vom 1. bis 8. Juni zur internationalen Ret-

tungstauchübung in die Stadt, um Erfahrungen überverschiedene Suchmethoden im Wasser auszutau-schen. Nach theoretischen Erläuterungen wurde diePraxis in kleinen Gruppen aus französischen und deut-schen Tauchern ausprobiert. Begleitend wurden Kennt-nisse in der Tauchmedizin vertieft, wobei der Schwer-punkt in der Versorgung von Tauchunfällen und derenPrävention lag. Eine weitere Übung betraf vor allemfranzösische Ärzte, die sich in der Ausbildung zumTauchmediziner befinden. Sie mussten einen simulier-ten Unfall von der Erstversorgung bis zur Behandlungin der Überdruckkammer richtig behandeln. Da in die-ser Zeit einige Freundschaften entstanden sind undbeide Seiten von diesem Treffen profitiert haben, istder Gegenbesuch der Franzosen in Ulm bereits inPlanung. Initiiert wurde der Austausch 2002 von Prof.Dr. P. Radermacher (Anästhesiologie, Uni Ulm) undLieutenant F. Lefeuvre (BF Angers).

„Eine Seefahrt, die ist lustig“

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21

beglückwünschtNeues Motorrettungsboot für DLRG Düren

er DLRG-Bezirk Kreis Düren hat ein neues Motorrettungsboot. Zu Beginn der Wachsaison wur-de es von Bärbel Brünger auf den Namen „Nivea 57“ getauft. Die Anschaffung war im Kreisdringend erforderlich, da sich durch Segler, Kanufahrer und andere Wassersportler auf demBlausteinsee schnell unangenehme Wellen bilden. Vor allem die Surfer und Kiter sind oft so er-schöpft, dass sie bei meist ablandigem Wind ohne Hilfe der DLRG ihren Ausgangspunkt nichtmehr erreichen. Auf der Taufzeremonie mit Strandfest kamen die Bürgermeister der umlie-

genden Städte Eschweiler und Jülich sowie Vertreter der Sparkasse Düren zu Wort. Auch der Ein-satzleiter des LV Nordrhein, Jörg Sonntag, und der stellvertretende Leiter des Bezirks Aachen, PeterSellung, beglückwünschten die Dürener. Bei ihren Tauf- und Festreden dankten der Vizepräsident derDLRG, Jochen Brünger, und der Präsident des LV Nordrhein, Volkmar Friemel, dem Bezirk für seinegute Aufbauarbeit der letzten Jahre. Neben der Gründung des Einsatzzentrums Blauenstein wurdenauch die zwei neuen Stützpunkte Niederzier und Vettweiß sowie das Ausbildungszentrum Linnich ge-gründet. Den Kindergartentag, den die DLRG mit NIVEA/Beiersdorf AG ausgearbeitet hat, trugen dieKiga-Teamer im letzten Jahr in über 20 Kindergärten.

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Taufzeremonie mit Strandfest

BAG Mehr Sicherheit für Kinder lobt Wettbewerb aus

U n f a l l u r s a c h e A r m u tDas Risiko einen schweren Unfall zu erleiden ist für Kinder und Jugendliche aus sozial benachteiligten Familien

deutlich höher als bei ihren besser gestellten Altersgenossen. Mit einem bundesweiten Wettbewerb „Kinderunfälle

vermeiden – besondere Lebenslagen berücksichtigen“ sucht die Bundesarbeitsgemeinschaft Mehr Sicherheit für

Kinder e.V. (BAG) nach Projekten und Konzepten, die gezielt Unfälle in dieser Risikogruppe verhindern sollen. Unfälle

gehören zu den häufigsten Ursachen von Krankheit und Tod bei Kindern. Über 30 % aller

Todesfälle im Kindesalter sind auf Unfälle zurückzuführen und insgesamt 1,8 Millionen

Kinder mussten sich im Jahr 2000 nach einer Repräsentativbefragung der Bundesanstalt

für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin nach einem Unfall vom Arzt behandeln lassen

oder waren länger als 14 Tage durch die Folgen beeinträchtigt. Ein näherer Blick in die

Statistiken zeigt: auch die Lebensumstände sind ein entscheidender Faktor, wenn es

um das Unfallrisiko geht. Armut in Deutschland ist zunehmend auch Armut von Kindern

und Jugendlichen. Diese hat neben der psychosozialen Belastung auch

konkrete Folgen: Kinder und Jugendliche aus sozial benachteiligten

Familien wachsen häufig in einer beengten Umgebung, in Stadtteilen

mit wenig Freiflächen und Möglichkeiten der Freizeitgestaltung auf –

Jugendliche sind zudem stärker bereit Risiken einzugehen, beispiels-

weise im Straßenverkehr. Das Unfallrisiko steigt.

Aus diesem Grund hat die BAG Mehr Sicherheit für Kinder e.V.

jetzt einen Wettbewerb ausgelobt, der konkrete Maßnahmen zur Unfall-

prävention für diese Zielgruppe prämieren soll. Dies können beispiels-

weise Projekte für Familien mit Migrationshintergrund, Alleinerziehende oder Kinder in sozialen Brennpunkten sein.

Im Rahmen des Wettbewerbs werden fünf Hauptpreise in Höhe von 1500 Euro vergeben, fünf weitere Modelle werden

ohne finanzielle Prämierung der Öffentlichkeit präsentiert. Die Preisgelder sind zweckgebunden. Bewerben können

sich kommunale Stellen, Kinderarztpraxen, Krankenkassen, Kindertagesstätten, Schulen, Jugendeinrichtungen,

Sportvereine, Verkehrswachten und Andere mit entsprechenden Konzepten. Aus der Projektvorstellung muss die

zielgruppenspezifischen Verbesserung der Kindersicherheit deutlich werden. Einsendeschluss ist der 31. Oktober •

Nähere Informationen erteilt die BAG Mehr Sicherheit für Kinder e. V. • Heilsbachstraße 30 • 53123 Bonn •

Tel. 02 28/9 87 27 20 • Fax 02 28/6 42 00 24 • E-mail: [email protected] • www.kindersicherheit.de

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gewonnen

gefeiert

22 L e b e n s r e t t e r22

Karat rockt für glückliche Preisträger

in Feuerwerk hat die Deutsche Le-bens-Rettungs-Gesellschaft am 18.August gezündet: Am Abend des ersten Wettkampftages beim NIVEACup (siehe Bericht auf der Sportsei-te) verlagerte sich das Geschehen

von der Wasserkante zur diesjährigenVerleihung des NIVEA Delfin Wasserret-tungspreises auf eine große Showbühneam Strand. Preisverleihung, ein Auftrittder Kultrocker „Karat“ und ein Feuerwerkbegeisterten rund 3000 Zuschauer.Notruf-Moderator und DLRG-Kuratoriums-mitglied Hans Meiser führte durch die knappeinstündige Preisverleihung. Fast 200 ge-ladene Gäste und Zuschauer aus War-nemünde und der Region applaudiertenzunächst den Mitgliedern des DLRG-Be-zirks Rostock, die für ihren besonderenEinsatz im Wasserrettungsdienst u. a. beider Absicherung von Veranstaltungen mitdem NIVEA Delfin Förderpreis ausgezeich-net wurden. Laudator Dr. Göttrik Wewer –Staatsekretär im Bundesinnenministerium– lobte diese außergewöhnlichen Engage-ments bevor der DLRG-Bezirksvorsitzende

Michael Jähnig denBronzedelfin sowieeine Urkunde und denGeldpreis in Höhe von3000 Euro entgegen-nahm. Dr. Klaus Wil-kens, Präsident der

DLRG, zeichnete anschließendJoachim Terborg, Sebastian Puhl,Christian Großeck und Pamela Kühnaus Berlin für einen kühnen Ret-tungseinsatz auf dem Wannsee imvergangenen Jahr aus. Bei Sturmund trotz eines beschädigten Ret-tungsbootes gelang es den DLRG-Mitgliedern zwei gekenterte Segler ausdem aufgewühlten Berliner Großgewässerzu retten. Dafür erhielten sie den NIVEADelfin Wasserrettungspreis nebst Urkundeund 1500 Euro. Der NIVEA Delfin Ehren-preis ging an Jan Sutmöller sowie Stefan,Martin, Thomas und Ralf Enneking für ei-ne gemeinsame Lebensrettung. Die be-freundeten Helfer aus Damme hatten imWinter des vergangenen Jahres einen imEisloch eingebrochenen Mann mit weni-gen Hilfsmitteln und unter Lebensgefahrgerettet. Jan Sutmöller nahm den Preis stell-vertretend für seine Freunde mit in Emp-fang. Auch sie können sich über einenbronzenen Delfin, Urkunde und 1500 Eurofreuen. Sören Borch aus Berlin wurde ab-schließend von Walter Tröger, Ehrenpräsi-dent des nationalen olympischen Komi-tees, und Turmspringerin Annika Walterfür seine sportlichen Erfolge sowie seinenzusätzlichen Einsatz im Wasserrettungs-dienst mit einem NIVEA Delfin Sonderpreisausgezeichnet. Er erhält neben der Delfin-skulptur ein Sportgerät.

Direkt nach diesen Preisverleihungen en-terte dann Karat die Bühne. Die Ostrockerstellten sich mit dem zweiten Lied desAbends „Am Ufer“ musikalisch sofort aufdie Umgebung ein und brachten ihre zumTeil weit angereisten Fans sofort in Party-laune. Während die Sonne langsam in derOstsee versank, präsentierte die Band zu-nächst eine Reihe neuer Stücke, die nichtbei allen alten Fans für Begeisterung sorg-ten. Als dann bei zunehmender Dunkelheitdie Klassiker wie „Über sieben Brückenmusst du geh’n“ erklangen, drehte die Men-ge aber auf und sang aus vollem Hals mit.Gegen 22.20 Uhr endete die Party der Le-bensretter dann mit einem klassischen Kon-trastprogramm: Zu Händels „Feuerwerks-musik“ erstrahlte der Himmel über derOstsee im Glanz eines großen Feuerwerks.

m a g a z i n

Große NIVEA Delfin Party am Warnemünder Strand

Große NIVEA Delfin Party am Warnemünder Strand

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D L R G e r h ä l t Z u s c h l a g f ü r d i e E u r o p a m e i s t e r s c h a f t 2 0 0 5Vom 9. bis 18. August 2005 wird Lübeck zum Zentrum des Rettungssports in Europa. Diese Entscheidung trafen die Präsidenten dereuropäischen Wasserrettungsorganisationen in der Sitzung der International Life Saving Federation of Europe (ILSE) am 13. und 14.Juni auf Zypern. Sie folgten damit der gemeinsamen Bewerbung der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft und der Stadt Lübeck,die von DLRG-Vizepräsident Dr. Detlev Mohr vorgestellt wurde.Ein Grund für den Zuschlag: Die DLRG bietet erstmals eine gemeinsame Europameisterschaft für die Nationalmannschaften, dieVereinsmannschaften und die Senioren (Masters) an. Ein ähnliches Modell gibt es zurzeit nur für die Weltmeisterschaften der Rettungsschwimmer. Rund 2000 Athletinnen und Athleten werden voraussichtlich an dieser Großveranstaltung teilnehmen, die amKurstrand von Travemünde und im Sportbad „St. Lorenz“ in der Ziegelstraße stattfinden werden.