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Wie sicher ist das Routing in Ihrem SDH-Netz? Application Note 64 Advanced Network Test Solutions: Path-Trace-Analyse in komplexen SDH-Netzen Wandel & Goltermann Communications Test Solutions

Wie sicher ist das Routing in Ihrem SDH-Netz?manuals.repeater-builder.com/te-files/ACTERN ANT20 series... · NE Netzelement POH Path Overhead RDI Remote Defect Indicator ... Bild

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Wie sicher ist das Routingin Ihrem SDH-Netz?

Application Note 64

Advanced NetworkTest Solutions:

Path-Trace-Analyse inkomplexen SDH-Netzen

Wandel & GoltermannCommunications Test Solutions

Inhalt

Anwendung des Trace Identifierin komplexen SDH-Netzen 3Eine komplexe Telekomlandschaftentsteht 3

Trace Identifier in den verschiedenenSDH-Hierarchien 4Das J0-Byte im RSOH 4Das J1-Byte auf HP-Ebene im VC-4oder auf LP-Ebene im VC-3 5Das J2-Byte auf LP-Ebene im VC-12 5

Besondere Bedeutung des2-Mbit/s-Trace Identifier 6

Unterschiede bei SDH-Systemenverschiedener Hersteller 6

Einsatz des Trace Identifier im ANT-20 7Auswahl des Kanals fuÈ r denjeweiligen Trace Identifier 7Aktivierung/Deaktivierung derTrace Identifier-UÈ berwachung 7Einstellung des Erwartungswertesdes Trace Identifier 8Setzen des Trace Identifier auf der Sendeseite 8Analyse des Trace Identifier 8Alarmdetektierung und Alarmverarbeitung 9In-Service Monitoring des Path Trace Identifieran einem entkoppelten Monitorpunkt 10Der Path Trace Identifier an einerSTM-1-VC-4-transparenten Mietleitung 11

AbkuÈ rzungen

AIS Alarm Indication SignalAPS Automatic Protection SwitchingATM Asynchronous Transfer ModeC-n Container, n = 1 ... 4CRC Cyclic Redundancy CheckHP Higher Order PathJ0 Regenerator Section TraceJ1 Path Trace (POH in VC-3,4)J2 Path Trace (POH in VC-1,2)LP Lower Order PathMS Multiplex SectionMS-AIS Multiplex AISMSOH Multiplex Section OverheadNE NetzelementPOH Path OverheadRDI Remote Defect IndicatorRS Regenerator SectionRSOH Regenerator Section OverheadRX EmpfangsseiteSDH Synchronous Digital HierarchySOH Section OverheadSTM Synchronous Transport ModuleSTM-N Synchronous Transport Module,

Level N = 1; 4; 16; 64TI Path Trace IdentifierTIM Trace Identifier MismatchTX SendeseiteVC Virtual ContainerVC-n Virtual Container, Level n = 1; 2; 3; 4

Impressum

Autor: Frank Kaplan

Herausgeber:Wandel & Goltermann GmbH & Co.Elektronische MeûtechnikMuÈ hleweg 5D-72800 Eningen u.A.Germany

AÈ nderungen vorbehaltenBest.-Nr. D 3.99/WG1/64/3.5Printed in Germany

Der AdvancedNetwork TesterANT-20 von Wandel &Goltermann ist einesehr leistungsfaÈ higeTestplattform fuÈ r SDH,SONET, PDH undATM-Netze. Das kom-pakte GeraÈ t verfuÈ gtuÈ ber einen groûenBildschim zur uÈ ber-sichtlichen Auswer-tung und Darstellungder Meûergebnisse.Durch die grafischeBedienoberflaÈ che istdas GeraÈ t einfachbedienbar.

Anwendung des Trace Identifier in komplexenSDH-Netzen

Eine komplexe Telekomlandschaftentsteht

Der Wegfall des staatlichen Telekommunikations-monopols in der Bundesrepublik Deutschland hatschnell zu einer groûen Zahl landesweit operie-render Netzbetreiber gefuÈ hrt. Dazu gehoÈ ren nebeneiner Reihe nationaler Anbieter, wie z. B. Mannes-mann Arcor, o.tel.o und Viag Intercom, die alledeutschlandweit agieren, auch einige internatio-nale Unternehmen, wie z. B. Colt Telecom undWorldcom, sowie eine groÈ ûere Anzahl regionalerCity-Netzbetreiber.

Nicht alle neuen Netzbetreiber haben aber dieMoÈ glichkeit, mit eigenen Backbone-Netzen einegesamte FlaÈ chendeckung zu erreichen. Sie nutzendaneben die TransportkapazitaÈ t des Weitverkehrs-netzes der Deutschen Telekom. ZusaÈ tzlich wirdeine nicht zu unterschaÈ tzende TransportkapazitaÈ tdes Backbone-Netzes, speziell an 2-Mbit/s-KanaÈ -len, von Mobilfunk-Netzbetreibern benoÈ tigt. Hinzukommen schlieûlich auch immer mehr Internet-Pro-vider, TK-Anlagenkopplungen, Router-Verbindun-gen fuÈ r die Kopplung von lokalen Netzen sowiedurch den Aufbau von neuen ATM-Netzen auch An-bieter von Multimedia-Breitbanddiensten, die alle

ebenfalls einen Anteil der TransportkapazitaÈ t derWeitverkehrsnetze in Anspruch nehmen. All dieseFaktoren haben schlieûlich dazu gefuÈ hrt, daû in derBundesrepublik Deutschland ein recht komplexesNetzlandschaftsbild mit vielen NetzuÈ bergaÈ ngenentstanden ist, das in Zukunft wohl an KomplexitaÈ tnoch weiter zunehmen wird.

Spezielle Netzfunktionen sind erforderlich, um indiesen komplexen SDH-Netzen eine sichere Wege-durchschaltung herzustellen und auf Dauer zuuÈ berwachen. Nur so kann erreicht werden, daûeine durchgeschaltete Verbindung auch denrichtigen Zielpunkt findet und dorthin geschaltetbleibt. Hierzu dienen in den verschiedenen SDH-Hierarchien sogenannte Path Trace Identifier, kurzTrace Identifier (TI) genannt (Bild 1).

Path Trace J1

Erwartet Muenchen

Empfangen Muenchen

Senden Hamburg

Path Trace J1

Erwartet Hamburg

Empfangen Hamburg

Senden Muenchen

SDH-Multiplexer

STM-N-VerbindungVC-4-transparent

Provider 2

STM-N-VerbindungVC-4-transparent

Provider 3

Provider 4MuÈ nchen

STM-N-VerbindungVC-4-transparent

SDH-Multiplexer

Provider 1Hamburg

Bild 1: Path Trace Identifier stellen sicher, daû in den hochkomplexen SDH-Netz-strukturen eine durchgeschaltete Verbindung den richtigen Zielpunkt erreicht.

Trace Identifier in den verschiedenenSDH-Hierarchien

FuÈ r jede Hierarchie des ITU-T-Hierarchiemodellsgibt es einen entsprechenden Trace Identifier, mitdem ein ganz bestimmter Streckenabschnitt (Path)uÈ berwacht wird (Bild 2). DafuÈ r ist in jedem Over-head-Bereich ein Overhead-Byte vorgesehen:J0: fuÈ r die Regenerator Sections (RSOH)J1: fuÈ r den VC-4 Higher Order Path (HP) und

fuÈ r den VC-3 Lower Order Path (LP),KanaÈ le 1 - 3, PDH-Bitrate 34 (45) Mbit/s

J2: fuÈ r den VC-12 Lower Order Path (LP),KanaÈ le 1 - 63, PDH-Bitrate 2 Mbit/s

Der Trace Identifier hat in jeder Hierarchieebene diegleiche Funktionsweise: Auf der Sendeseite (TX)wird ein Trace Identifier gesetzt und damit fuÈ r dieStrecke ein Name vergeben, der dann auf derEmpfangsseite (RX) mit einem Erwartungsname(Expected Trace Identifier) verglichen wird.Stimmen beide Namen uÈ berein, ist die Streckerichtig geschaltet (geroutet) und es wird auf derEmpfangsseite kein Alarm ausgeloÈ st. Unterschei-det sich dagegen ein ankommender Trace Identifiervom erwarteten Trace Identifier, so fuÈ hrt dies aufder Empfangsseite zu einem Alarm bzw. nach derneuesten ITU-T-Norm zu einem Defekt. Der zuge-hoÈ rige Alarm wird als Trace Identifier Mismatch(TIM) bezeichnet. In RuÈ ckwaÈ rtsrichtung wird beieinem Defekt der sogenannte Remote DefectIndicator (RDI) Alarm gesetzt. Eine UÈ bertragung derNutzlast in der entsprechenden Hierarchie und dendarunter liegenden Ebenen (Regenerator SectionOverhead, Higher Order Path oder Lower OrderPath) ist nicht mehr moÈ glich (Bild 2).In der Praxis hat die UÈ berwachung des Routingsauf der Regeneratorabschnittsebene (J0-Byte)kaum Bedeutung, da hier die MoÈ glichkeiten vonFehlschaltungen wesentlich geringer sind alsz. B. auf der weitaus komplexeren 2-Mbit/s-Ebene.Hier ist das J2-Byte fuÈ r die gesamte UÈ berwachung

verantwortlich, und zwar vom Einmappen des2-Mbit/s-Signals in das SDH-Netz bis zum an-schlieûenden Demappen desselben. Mit dieserEinrichtung ist eine zuverlaÈ ssige Ende-zu-Ende-Wegekontrolle (Routing Control) im SDH-NetzmoÈ glich. Voraussetzung dafuÈ r ist allerdings, daûz. B. das 2-Mbit/s-Signal nur auf der SDH-EbenegefuÈ hrt wird und auch keine NetzuÈ bergaÈ nge ein-bezogen werden, an denen Mappings undDemappings stattfinden. Dies sollte bei der Netz-planung und Wegewahl beruÈ cksichtigt werden.

Das J0-Byte im RSOH

Der Trace Identifier im J0-Byte auf RSOH-Ebenebesteht aus einem 2-Byte-Wort oder aus einem16-Byte-Rahmen mit 15 ASCII-Zeichen und PruÈ f-summe. Zur UÈ bertragung des kompletten TraceIdentifiers sind somit 16 aufeinanderfolgendeSTM-1-Rahmen mit je 125 ms notwendig (Bild 3).

3

Higher Order Path J1

Lower Order Path J2

Lower Order Path J1

Higher Order Path J1

MultiplexSection

RegeneratorSection J0

Bild 2: JederStreckenabschnitt(Path) wird durcheigene Path TraceIdentifier imOverhead uÈ berwacht.

Bild 3: Aufbau des Section Overhead

A1 A1 A1 A2 A2 A2 J0

B1 E1 F1

D1 D2 D3

Pointer

B2 B2 B2 K1 K2

D4 D5 D6

D7 D8 D9

D10 D11 D12

S1 Z1 Z1 Z2 Z2 M1 E2

STM-NRSOH

STM-NRSOH

STM-N MSOH

Das J1-Byte auf HP-Ebene im VC-4oder auf LP-Ebene im VC-3

Die Trace Identifier auf HP-Ebene im VC-4 oderauf LP-Ebene im VC-3 (34 Mbit/s oder 45 Mbit/sNutzsignal) sind identisch. Sie bestehen aus16 J1-Bytes, die zu einem Rahmen mit 15 ASCII-Zeichen und der PruÈ fsumme nach ITU-T G.707 zu-sammengefuÈ gt werden. Bei dieser Methode wirdder Trace Identifier auf der Empfangsseite nur dannausgewertet, wenn die ankommende CRC-PruÈ f-summe und die vom EmpfaÈ nger nachkalkuliertePruÈ fsumme uÈ bereinstimmen. Zur UÈ bertragung die-ses Trace Identifier sind also 16 aufeinanderfolgendeSTM-1-Rahmen notwendig. Zur einfachen Erken-nung der CRC-PruÈ fsumme ist hier das erste Bit auf¹1ª gesetzt, waÈ hrend in den restlichen 15 Bytesdas erste Bit auf ¹0ª gesetzt ist (Bild 4 und 5).

In der Praxis kann es vorkommen, daû bei derUÈ bertragung ein Bitfehler zufaÈ llig in ein ASCII-Zei-chen des Trace Identifier faÈ llt. Der fehlerhafte TraceIdentifier hat zur Folge, daû auf der Empfangsseiteein Trace Identifier Mismatch Alarm ausgeloÈ st wird,obwohl kein Fehlrouting stattgefunden hat. Da aberankommende und nachkalkulierte CRC-PruÈ fsum-men nicht miteinander uÈ bereinstimmen, wird dieserTrace Identifier verworfen und nicht ausgewertet.

Eine zweite Variante zur UÈ bertragung des TraceIdentifiers besteht aus einem 64-Byte-Rahmen.Das Ende des Rahmens wird durch den ASCII-Wert00D (CR) des ASCII-Zeichens 64 bzw. 00A (LF) desZeichens 63 markiert. Zur UÈ bertragung diesesTrace Identifier sind 64 aufeinanderfolgendeSTM-1-Rahmen notwendig. In der Praxis wirdjedoch uÈ blicherweise mit einem 16-Byte langenTrace Identifier gearbeitet.

Besteht ein STM-1-Signal aus einem VC-4 mit derUnterstruktur 3 x 34-Mbit/s, dann existieren zumTrace Identifier der VC-4-Ebene (Higher Order PathTrace Identifier) zusaÈ tzlich fuÈ r jeden 34-Mbit/s-Kanal jeweils eigene Trace Identifier (Lower OrderPath Trace Identifier) auf der VC-3-Ebene.

Das J2-Byte auf LP-Ebene im VC-12

Im VC-12 (2 Mbit/s) wird auf der LP-Ebene derTrace Identifier aus dem J2-Byte gebildet (Bild 6).GrundsaÈ tzlich wird die gleiche Methode benutztwie beim J1-Byte im VC-4/VC-3. Da der VC-12jedoch nur ein Overhead-Byte besitzt, muÈ ssen diein Bild 6 dargestellten vier Bytes periodischnacheinander uÈ bertragen werden. Zur Erkennung,welches Byte gerade uÈ bertragen wird, wird dasH4-Byte im VC-4-Overhead benutzt (Bild 4), daskontinuierlich von 0 auf 3 hochgezaÈ hlt wird undsomit als Zeiger fuÈ r das VC-12-Overhead-Bytedient. Zur UÈ bertragung eines kompletten 16-Bytelangen Trace Identifier sind 4 Byte-Sequencen undsomit 64 STM-1-Rahmen erforderlich, das heiûtein 64-Byte Trace Identifier benoÈ tigt 4664 also256 STM-1-Rahmen.

Bei einer STM-1-Rahmenstruktur mit VC-4 undeiner BestuÈ ckung mit 63 2-Mbit/s-KanaÈ lenexistieren zum Trace Identifier auf der VC-4-Ebeneinsgesamt noch 63 Trace Identifier auf der VC-12-Ebene.

4

J1

B3

C2

G1

F2

H4

F3

K3

N1

Pfadkennung (Trace Identifier)

QualitaÈ tsuÈ berwachung

Zusammensetzung des Containers

RuÈ ckmeldung UÈ bertragungsfehler

Wartung

Kennzeichnung UÈ berrahmen

Wartung

Automatische Ersatzschaltung

Tandem Connection Monitoring

Format nach ITU-T G.707

1 C C C C C C C

0 X X X X X X X

0 X X X X X X X

.

.

.

0 X X X X X X X

0 X X X X X X X

0 X X X X X X X

0 X X X X X X X

Anfang des 16-Byte-Rahmens

15-Byte-ASCII-Zeichen

Bild 5: Der Trace Identifier besteht aus 16 J1-Bytes (15 ASCII-Zeichen und PruÈ fsumme),die zu einem Rahmen zusammengefaût sind (Format nach ITU-T G.707).

V5

J2

N2

K4

Path Overhead VC-12

Pfadkennung (Trace Identifier)

Tandem Connection Monitoring

Ersatzschaltung

Bild 4: Der TraceIdentifier wird imJ1-Byte des Over-head uÈ bertragen.

Bild 6: Das J2-Bytebildet den TraceIdentifier auf derLP-Ebene desVC-12.

Besondere Bedeutung des 2-Mbit/s-Trace Identifier

Dem 2-Mbit/s-Trace Identifier kommt in der SDH-Netzlandschaft eine besondere Bedeutung zu.Grund hierfuÈ r ist die groûe Anzahl der existierendenVerbindungen und deren komplexe Verschaltung.Eine Verbindung von A nach B kann uÈ ber verschie-dene Netzbetreiber erfolgen. Bild 1 zeigt eine Ver-bindung von Hamburg nach MuÈ nchen uÈ ber vierverschiedene Netzbetreiber, von denen z. B. zweiCitynetz-Betreiber und zwei uÈ berregionale Netzbe-treiber sind. Die Citynetz-Betreiber stellen die letzteMeile zur VerfuÈ gung. Jeder dieser NetzbetreiberverfuÈ gt uÈ ber sein eigenes Netzmanagement, dassich auf sein eigenes Hoheitsgebiet beschraÈ nkt.Trace Identifier sorgen dafuÈ r, daû trotz des auf

mehrere Netzbetreiber verteilten Managementseine Fehlumschaltung gleich bemerkt wird und so-fort entsprechende Gegenmaûnahmen eingeleitetwerden koÈ nnen. Ohne Trace Identifier wuÈ rde sonstnur der Endkunde bemerken, daû seine Verbindungnicht mehr funktioniert, wenn in einem der Teilnetzeeine Fehlumschaltung einer 2-Mbit/s-Verbindungauf eine andere Lokation gleicher Signalstruktur er-folgt.Der sinnvolle Einsatz des Trace Identifier erfordert,daû vor dem Einsatz ein System zur Namensver-gabe geschaffen wird, das die Quelle des Signalsso genau wie moÈ glich spezifiziert.

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Unterschiede bei SDH-Systemenverschiedener Hersteller

Je nach Systemhersteller gibt es Unterschiede be-zuÈ glich der Implementierung der Trace Identifier-FunktionalitaÈ t. WaÈ hrend einige Systemherstellerdiese Funktion noch gar nicht in ihre aktuellenSDH-Systeme integriert haben, haben andere siezwar integriert, jedoch nicht auf allen Hierarchie-ebenen. Wieder andere Systemhersteller haben dieFunktionalitaÈ t komplett auf allen Ebenen realisiert,sie ist jedoch nicht abschaltbar. Eine vollstaÈ ndigeLoÈ sung bedeutet, daû Trace Identifier auf jederSDH-Hierarchieebene implementiert sind, und zwarso, daû sie sich bei Bedarf abschalten lassen.

Ein weiteres Problem besteht darin, daû dasSystem je nach Hersteller unterschiedliche Ver-fahren zum automatischen AuffuÈ llen des TraceIdentifier auf 15 ASCII-Zeichen verwendet, wennbei einer unvollstaÈ ndigen Namensvergabe wenigerals 15 ASCII-Zeichen eingegeben werden. ZumBeispiel wird bei Systemen einiger Hersteller mitLeerzeichen aufgefuÈ llt (ASCII-Wert 200), wie das inBild 7 dargestellt ist. Es gibt aber auch die andereMoÈ glichkeit, naÈ mlich wie in Bild 8 mit ASCII-Nullen(ASCII-Wert 000) aufzufuÈ llen.

Da die ASCII-Werte von Bild 7 und Bild 8 nichtuÈ bereinstimmen, wird es bei diesen Einstellungenauf der Empfangsseite einen entsprechenden TraceIdentifier Mismatch (TIM) Alarm geben, obwohlbeide Trace Identifier auf identische Werte ein-gestellt sind. Die aufgefuÈ hrte Problematik fuÈ hrthaÈ ufig zu Schwierigkeiten bei der Kopplung vonSDH-Netzen, wenn diese aus Systemkomponentenverschiedener Hersteller bestehen. Das gleichekann natuÈ rlich auch innerhalb eines SDH-Netzesauftreten, wenn dort Netzelemente verschiedenerSystemhersteller kombiniert werden.

Bei Netzkopplungen ist es deshalb wichtig, daû einSDH-Analysator zur VerfuÈ gung steht, der die ein-zelnen Zeichen im ASCII-Format darstellen undauch einsetzen kann und damit die Unterschiededes AuffuÈ llens des Trace Identifier sichtbar macht.Dies ist besonders auch deshalb wichtig, weil dasNetzmanagementsystem in der Regel keine Unter-scheidung zwischen Leerzeichen und ASCII-Nullenanzeigen kann.

Bild 7: Je nachHersteller werdenfehlende Zeichenbei der Namens-vergabe mit Leer-zeichen oder ...

Bild 8: ... mit ASCII-Nullen aufgefuÈ llt.

Einsatz des Trace Identifier im ANT-20

Auswahl des Kanals fuÈ r denjeweiligen Trace Identifier

Die Auswahl des jeweiligen Kanals, in dem gemes-sen wird oder dessen Trace Identifier analysiertwerden soll, erfolgt im ANT-20 uÈ ber den ¹Signal-struktur-Editorª. Das gleiche Vorgehen gilt auch fuÈ rden Trace Identifier.

FuÈ r das folgende Beispiel wurde im ¹Signalstruktur-Editorª der 2-Mbit/s-Kanal mit der Nummer 1 ge-waÈ hlt (Bild 9).

Aktivierung/Deaktivierungder Trace Identifier-UÈ berwachung

Ein HaÈ kchen (✓) in den Settings des ¹OverheadAnalyzerª aktiviert den Trace Identifier auf derentsprechenden Hierarchieebene (Bild 10). Ist derTrace Identifier auf der Empfangsseite aktiviert,kann der ankommende Trace Identifier angezeigtwerden. Andernfalls ist die Ansicht des ankommen-den Trace Identifier nicht moÈ glich. Durch DruÈ ckender ¹Defaultª-Taste werden die Standardeinstellun-gen wieder hergestellt.

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Bild 9: Signalstruktur-Editor des ANT-20

Bild 10: Die EinstellmenuÈ s fuÈ r den¹Overhead Analyzerª des ANT-20

Einstellung des Erwartungswertesdes Trace Identifier

Auf der Empfangsseite muû im ¹OverheadAnalyzerª nach dessen Aktivierung der Erwartungs-wert eines zu empfangenden Trace Identifier(Expected Trace Identifier) eingetragen werden(Bild 11). Ein ankommender Trace Identifier wirdmit diesem Erwartungswert verglichen.

Setzen des Trace Identifierauf der Sendeseite

Auf der Sendeseite wird im ¹Overhead Generatorªder zu sendende Trace Identifier eingetragen.Hierzu wird das entsprechende Byte im OverheadGenerator selektiert, anschlieûend kann uÈ ber dieSchaltflaÈ che ¹Editª oder die SchaltflaÈ che ¹TIª der¹Trace Identifier Editorª geoÈ ffnet werden.Der ANT-20 fuÈ llt automatisch mit Leerzeichen auf15 ASCII-Zeichen auf (Bild 12).Hinweis: Die SchaltflaÈ che ¹TIª wird erst nachAnwahl eines J-Bytes aktiv.

Analyse des Trace Identifier

Ist auf der Empfangsseite der Trace Identifier im¹Overhead Analyzerª aktiviert, kann mit dem ¹TraceIdentifier Monitorª der empfangene Trace Identifieranalysiert und angezeigt werden. Hierzu muûdas entsprechende Trace Identifier Byte und an-schlieûend die SchaltflaÈ che ¹TIª aktiviert werden(Bild 13).

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Bild 11: Eingabe des Erwartungswerts fuÈ r den Trace Identifierbeim ANT-20

Bild 13: Der ¹Trace Identifier Monitorª des ANT-20

Bild 12: Eingabe des zu sendenden Trace Identifier im¹Overhead Generatorª auf der Sendeseite

Alarmdetektierung undAlarmverarbeitung

Je nachdem in welcher SDH-Hierarchie ein TraceIdentifier ausgewertet wird, aÈ ndern sich die Aus-wirkungen auf das Nutzsignal. Dies kann von derBlockade eines einzelnen 2-Mbit/s-Nutzsignals inder LP-Ebene bis zur Blockade des komplettenNutzsignals in der Regenerator Section fuÈ hren.Im folgenden Teil der Application Note werden dieAuswirkungen auf den einzelnen Ebenen beschrie-ben (Bild 14).

Signalisiert das J0-Byte in der Regenerator Sectioneinen Trace Identifier Mismatch Alarm (RS-TIM),wird als Folge das Alarm Indication Signal (AIS) auf¹Dauer-Einsª gesetzt und an die Multiplex Sectionweitergegeben. Dort wird fuÈ r die entgegengesetzteRichtung der Multiplex Section Remote DefectIndicator (MS-RDI) aktiviert. Das AIS greift uÈ berden Higher Order Path und Lower Order Path bis indie NutzkanaÈ le durch. Eine UÈ bertragung von Nutz-signalen ist damit nicht mehr moÈ glich. Da dies auchfuÈ r STM-4- oder STM-16-Signale gilt, kann letztlichals Folge die komplette Nutzlast nicht mehr uÈ ber-tragen werden.

Signalisiert das J1-Byte in der Higher Order Path-Ebene einen TIM-Alarm (HP-TIM), wird als Folgedas Alarm Indication Signal (AIS) auf ¹Dauer-Einsªgesetzt und an die Lower Order Path-Ebeneweitergegeben. Dort wird fuÈ r die entgegengesetzteRichtung der Higher Order Path Remote DefectIndicator (HP-RDI) aktiviert. Das AIS greift uÈ ber denLower Order Path bis in die NutzkanaÈ le durch.Die UÈ bertragung von Nutzsignalen in allen Nutz-kanaÈ len des betroffenen VC-4 ist damit unmoÈ glich.

Signalisiert das J2-Byte in der Lower Order Path-Ebene einen TIM-Alarm (RS-TIM), wird als Folgedas Alarm Indication Signal (AIS) auf ¹Dauer-Einsªgesetzt und an die betroffene Payload (VC-12)weitergegeben. Dort wird fuÈ r die entgegengesetzteRichtung der Lower Order Path Remote DefectIndicator (LP-RDI) aktiviert. Damit ist die UÈ bertra-gung von Nutzsignalen (Payload) fuÈ r diesen KanalunmoÈ glich.

8

Bild 14:SDH MaintenanceInteractions

In-Service Monitoring des Path Trace Identifier an einementkoppelten Monitorpunkt

Der SDH-Analysator wird an einen entkoppeltenMonitorpunkt angeschlossen, der in der Regel nurauf der Sendeseite existiert (Bild 15). In diesemFall handelt es sich um einen elektrischen STM-1-Monitorpunkt mit Code CMI. Die DaÈ mpfung betraÈ gtgegenuÈ ber dem Sendesignal 20 dB und wird vomEingangsverstaÈ rker des SDH-Analysators kompen-siert.Der erwartete Trace Identifier am Netzelement A(NE A) entspricht nicht dem gesendeten Trace

Identifier von Netzelement B (NE B). Dies fuÈ hrt zueinem Higher Order Path Trace Identifier MismatchAlarm (HP-TIM) am Netzelement A. In Gegenrich-tung wird der Alarm Higher Order Path RemoteDefect Indicator (HP-RDI) aktiviert, der vomSDH-Analysator erkannt wird. Die Ursache muûsich also in der Verbindung von B nach A befinden.Bild 13 zeigt, wie der Trace Identifier von RichtungA nach B mit dem Overhead Analyzer uÈ berwachtwerden kann.

9

erwarteter Trace Identifier gesendeter Trace Identifier

AISHP-TIM

Code CMI, elektrischNE B*

HP-RDI

CMI, ±20 dB

NE A*

RX Interface-Einstellung

PMP

Bild 15:In-Service-Analysemit dem ANT-20 aneinem entkoppeltenMeûpunkt

Der Path Trace Identifier an einerSTM-1-VC-4-transparenten Mietleitung (leased line)

Die STM-1-VC-4-transparente Mietleitung (nachETSI EN 301164, Kapitel 5) wird hauptsaÈ chlich vonNetzbetreibern eingesetzt, die keine eigenen Glas-faserstrecken besitzen, so daû sie ihr komplettesSDH-Netz aus diesen Mietleitungen aufbauen.An den Kreuzungspunkten der STM-1-Streckenwerden Cross Connects aufgestellt, die eineflexible Verschaltung der Payload (VC-4 Container)ermoÈ glichen. Zu weiterem Einsatz kommt dieserLeitungstyp bei Netzbetreibern, die in einer Regionkeine eigene Infrastruktur unterhalten.

Dieser Typ von STM-1-Mietleitung erlaubt es,daû die Payload mit beliebiger Nutzlast gefuÈ lltwird (VC-4-transparent). Wie aus Bild 16 ersichtlichist, liegt der gesamte Higher Order Path Overheadin der Payload. In ihm befindet sich das J1-Byte,das fuÈ r den Higher Order Path Trace Identifierverantwortlich zeichnet. Dieser Trace Identifierwird also uÈ ber eine STM-1-VC-4-transparenteMietleitung von einem Ende zum anderen Endeohne Beeinflussung uÈ bertragen, was mit einemSDH-Analysator nachgewiesen werden kann(Meûaufbau siehe Bild 17).

10

ANT-20

Provider 2

STM-N-VerbindungVC-4-transparent

Provider 3

Provider 4MuÈ nchen

STM-N-VerbindungVC-4-transparent

ANT-20

Provider 1Hamburg

STM-N-VerbindungVC-4-transparent

Payload VC-4(transport capacity Bulk-Signal)

Bild 16: Der gesamteHigher Order PathOverhead mit demJ1-Byte liegt in derPayload.

Bild 17: Meûaufbau mit ANT-20 fuÈ r eine Ende-zu-Ende-Messung an einer transparenten Mietleitung

DeutschlandWandel &Goltermann GmbH &Co.VertriebsgesellschaftPostfach 11 5572794 Eningen u.A.Tel. (0 71 21) 86 22 22Fax (0 71 21) 86 12 22e-mail: [email protected]

SchweizWandel &Goltermann (Schweiz) AGPostfach 779Morgenstrasse 83CH-3018 Bern 18Tel. 031-9 91 77 81Fax 031-9 91 47 07e-mail: [email protected]

OÈ sterreichGUS, Ost- und SuÈ deuropa,Iran, TuÈ rkeiWandel &Goltermann GmbHPostfach 13Elisabethstraûe 36A-2500 BadenTel. (0 22 52) 85 52 10Fax (0 22 52) 8 07 27e-mail: [email protected]

WeltweitWandel &Goltermann GmbH &Co.Elektronische MeûtechnikInternationales MarketingPostfach 12 62D-72795 Eningen u.A.Tel. +49 (0) 7121-86 16 16Fax +49 (0) 7121-86 13 33e-mail: [email protected]://www.wg.com

AÈ nderungen vorbehalten ± Best.-Nr. D 3.99/WG1/64/3.5Printed in Germany