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Was erwartet die Wirtschaft von den Schulabgängern

Was erwartet die Wirtschaft von den Schulabgängern · Schulische Basiskenntnisse 5 Aus- und Weiterbildung | Was erwartet die Wirtschaft von Schulabgängern (Recht-) Schreiben Die

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Was erwartet die Wirtschaft von den Schulabgängern

Ablauf

Ausbildungsreife: Was heißt das eigentlich?

Ausbildungsreife erkennen: Einstellungs- und Kompetenztests

Ergebnisse der Berliner Aus- und Weiterbildungsumfrage

Anforderungen an Geringqualifizierte

Unterstützungsmöglichkeiten

Aus- und Weiterbildung | Was erwartet die Wirtschaft von Schulabgängern

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Ausbildungsreife, Berufseignung, Vermittelbarkeit

Aus- und Weiterbildung | Was erwartet die Wirtschaft von Schulabgängern

Ausbildungsreife: Kriterien

• Schulische Basiskenntnisse

• Psychologische Leistungsmerkmale

• Physische Merkmale

• Psychologische Merkmale des Arbeitsverhaltens und der Persönlichkeit

• Berufswahlreife

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Schulische Basiskenntnisse

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(Recht-) Schreiben

Die Jugendlichen können einfache Texte fehlerfrei schreiben und verständlich formulieren.

Lesen – mit Texten und Medien umgehen

Die Jugendlichen können Texte lesen und verstehen

Sprechen (mündliches Ausdrucksvermögen) und Zuhören (Gesprochenes verstehen)

Die Jugendlichen können sich in deutscher Sprache verständlich und adressatengerecht ausdrücken und mündliche Aussagen verstehen

Schulische Basiskenntnisse

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Mathematische Grundkenntnisse

Die Jugendlichen sind in der Lage, grundlegende mathematische Kenntnisse und Fertigkeiten anzuwenden und zutreffende Lösungen zu entwickeln

Wirtschaftliche Grundkenntnisse

Die Jugendlichen kennen grundlegende betriebs- und marktwirtschaftliche Zusammenhänge

Psychologische Leistungsmerkmale

• Sprachbeherrschung

• Rechnerisches Denken

• Logisches Denken

• Räumliches Vorstellungsvermögen

• Merkfähigkeit

• Bearbeitungsgeschwindigkeit

• Befähigung zur Daueraufmerksamkeit

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Physische Merkmale

Beschreibung:

Die körperliche Reife ist soweit fortgeschritten, dass der/die Jugendliche den physischen Mindestanforderungen eines Acht-Stunden-Tages gerecht werden kann. Es liegen keine eine Ausbildung grundsätzlich ausschließenden gesundheitlichen Beeinträchtigungen vor.

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Psychologische Merkmale des Arbeitsverhaltens und der Persönlichkeit

Durchhaltevermögen und Frustrationstoleranz

Dien Jugendlichen sind in der Lage, auch gegen innere und äußere Widerstände und bei Misserfolgen, ein Ziel oder eine Aufgabe in einem überschaubaren Zeitraum zu verfolgen.

Kommunikationsfähigkeit

Kommunikationsfähig ist eine Person, wenn sie sich verbal und non-verbal verständlich ausdrücken kann und Botschaften anderer angemessen zu interpretieren und darauf zu reagieren weiß.

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Psychologische Merkmale des Arbeitsverhaltens und der Persönlichkeit

Konfliktfähigkeit

Konfliktfähigkeit beinhaltet, Interessengegensätze zu erkennen und die Bereitschaft, sie zuzulassen und einvernehmlich zu überwinden.

Kritikfähigkeit (Fähigkeit zu Kritik und Selbstkritik)

Kritikfähigkeit zeichnet eine Person aus, die bereit und in der Lage ist, mit Fehlern anderer kontruktiv und fair umzugehen und auch eigenes fehlerhaftes Handeln wahrzunehmen und zu korrigieren.

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Psychologische Merkmale des Arbeitsverhaltens und der Persönlichkeit

Leistungsbereitschaft

Bereitschaft, sich beim Bearbeiten von Aufgaben nach Kräften einzusetzen, und das Bestreben, möglichst gute Ergebnisse zu erzielen (auch bei „unbeliebten“ Aufgaben).

Selbstorganisation und Selbstständigkeit

Jugendliche können den Lebensalltag selbstständig strukturieren und bewältigen und übertragene Aufgaben eigenständig erledigen.

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Psychologische Merkmale des Arbeitsverhaltens und der Persönlichkeit

Sorgfalt

Jugendliche gehen beim Erfüllen von Aufgaben gewissenhaft und genau vor mit dem Ziel eines fehlerfreien Arbeitsergebnisses

Teamfähigkeit

Bereitschaft und Kompetenz, mit den Mitgliedern einer Gruppe ziel- und aufgabenorientiert zu kooperieren

Umgangsformen

Jugendliche verhalten sich in der jeweiligen Situation angemessen höflich, respekt- und rücksichtsvoll

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Psychologische Merkmale des Arbeitsverhaltens und der Persönlichkeit

Verantwortungsbewusstsein

Jugendliche haben die Fähigkeit und die Bereitschaft, für das eigene Handeln Verantwortung zu tragen. Das bedeutet, dass sie für die eigenen Taten einstehen und die Konsequenzen dafür tragen.

Zuverlässigkeit

Jugendliche nehmen verbindliche Vereinbarungen ernst und halten sie –soweit es die äußeren Umstände erlauben – ein.

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Berufswahlreife

Beschreibung:

Jugendliche kennen ihre eigenen Bedürfnisse und berufsbedeutsamen Fähigkeiten, Fertigkeiten und Kenntnisse und können diese mit wesentlichen Aspekten und Anforderungen von Berufen in Beziehung setzen. Sie nutzen vorhandene Informationsmöglichkeiten, um sich über Berufe und deren Anforderungen zu informieren. Jugendliche können ihre Motive für eien Berufswahlentscheidung wahrnehmen und benennen.

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Kriterien Arbeits- und Sozialverhalten gemäß Grundschul- und Sek-I-Verordnung • Lern- und Leistungsbereitschaft

• Zuverlässigkeit

• Selbständigkeit

• Verantwortungsbereitschaft

• Teamfähigkeit

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Ausbildungsreife erkennen: Einstellungs- und Kompetenztests

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Was Unternehmen in Einstellungstests prüfen (Auswahl)• Mathematik (44 von 51), z.B. Grundrechenarten (43), Dreisatz,

Prozentrechnung (43), Textaufgaben (35)

• Soziale und personale Kompetenzen (44 von 51), z.B. Arbeitstempo (30), Konzentrationsfähigkeit (18), Arbeitsverhalten (17), Merkfähigkeit (12)

• Deutsch: Lesekompetenz (33 von 51), sinnverwandte Wörter erkennen (27), Wort- und Satzergänzungen vornehmen (17), Sach- und Gebrauchstexte, Tabellen und Grafiken verstehen und analysieren (17)

• Außerdem: Logisches Denken (35), Allgemeinwissen (34), Deutsch: schriftsprachliche Kompetenz (32), Techn. Grundverständnis (27), Englisch (8)

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Quelle: Klein, Schöpper-Grabe 2013

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Der IHK-Kompetenzcheck

Zielgruppe: Speziell konzipiert für Schüler/-innen und junge Erwachsene ohne Berufsausbildung

Version für folgende Berufsabschlüsse:

•1. Berufsbildungsreife (Klasse 8 oder 9)

•2. MSA (Klasse 9)

•3. Abitur (Klasse 11 oder 12)

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Der IHK-Kompetenzcheck

Ziele:

•Ermittlung der individuellen Fähigkeiten und Neigungen

•Einschätzung der individuellen Stärken

•Unterstützung bei der beruflichen Orientierung

•Nennung passender Tätigkeiten, Berufsfelder und Beispielberufe für die jeweiligen Kompetenzen

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Ergebnisse der Berliner Aus- und Weiterbildungsumfrage

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Die schulische Qualifikation entspricht nicht immer den Bedarfen der Industrie.

Einige Azubis sind sich nicht bewusst, was die Arbeitswelt bedeutet. Ihre Ausbildung machen einige nur, weil sie es müssen. Ihr Privatleben ist ihnen aber oft wichtiger und das Interesse für den Beruf teilweise nicht vorhanden. Hauptsache man kann sich im Anschluss als Fachkraft viel Geld verdienen.

Bewerber scheinen nicht ausbildungsreif oder sind nicht motiviert. Dies trifft jedoch nur für einen unserer fünf Ausbildungsberufe zu.

Der Ausbildungsberuf ist den Jugendlichen nicht bekannt oder wird mit falschem Berufsbild verglichen.

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Mehr als jedes dritte Unternehmen konnte 2014 nicht alle angebotenen Plätze besetzen

Konnten Sie alle angebotenen Ausbildungsplätze besetzen?

Die bessere Besetzungsquote im Jahr 2012 ist u.a. durch den doppelten Abiturjahrgang zu erklären, der einmalig für mehr Bewerber auf dem Ausbildungsmarkt führte.

Ausbildungsjahr

Quelle: Aus- und Weiterbildungsumfrage 2015. IHK Berlin

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Ungeeignete Bewerber häufigster Grund für unbesetzte Plätze

Warum konnten Ausbildungsplätze nicht besetzt werden? (Mehrfachnennungen möglich)

Prozent

Es lagen keine geeigneten Bewerbungen vor. 64,7

Die Ausbildungsverträge wurden von den Auszubildenden nach Beginn der Ausbildung aufgelöst.

30,4

Die Ausbildungsplätze wurden von den Auszubildenden nicht angetreten. 27,5

Die Ausbildungsverträge wurden durch uns nach Beginn der Ausbildung aufgelöst. (neu ab 2015)

23,6

Es lagen keine Bewerbungen vor. 11,8

Quelle: Aus- und Weiterbildungsumfrage 2015. IHK Berlin

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Unklare Berufsvorstellungen für deutlich mehr Betriebe ein Problem

Quelle: Aus- und Weiterbildungsumfrage 2015. IHK Berlin

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Defizite in der Ausbildungsreife

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Motivation wichtiger als Deutsch und Mathe

In welchen Bereichen stellen Sie Mängel bei der Ausbildungsreife heutiger Schulabgänger fest? (Mehrfachnennungen möglich)

Prozent

Leistungsbereitschaft und Motivation 56,1

Mündliches und schriftliches Ausdrucksvermögen 54,3

Disziplin 46,5

Belastbarkeit 46,0

Elementare Rechenfertigkeiten 43,9

Umgangsformen 36,4

Interesse und Aufgeschlossenheit 27,9

Teamfähigkeit 9,6

Keine Mängel 9,3

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Unternehmen kritisieren vor allem Motivation der Bewerber

Quelle: Aus- und Weiterbildungsumfrage 2015. IHK Berlin

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Anforderungen an Geringqualifizierte

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Quelle: Klein, Schöpper-Grabe 2012

Unterstützungsmöglichkeiten

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Passgenaue Besetzung der IHK Berlin

• Persönliche Beratung zum Bewerbungsprozess und zu Vermittlungsmöglichkeiten

• Passgenaue Kontakte zu einstellenden Betrieben

• Direktes Feedback

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Einstiegsqualifizierung

• Betriebliches Langzeitpraktikum zwischen 6 und 12 Monaten (sozialversicherungspflichtig)

• Dient der Vermittlung betrieblicher Handlungsfähigkeit

• Übernahme in eine duale Ausbildung angestrebt (60%)

• Anrechenbar auf die Ausbildungsdauer

• Ausbildungsbegleitende Hilfen sind möglich

• Bildungsprojekt EQ² unterstützt durch Coaching

• www.ihk-berlin.de/einstiegsqualifizierung

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Ausbildungsbegleitende Hilfen

• Nachhilfe in Theorie und Praxis

• Vorbereitung auf Klassenarbeiten und Prüfungen

• Nachhilfe in Deutsch

• Unterstützung bei Alltagsproblemen

• Vermittelnde Gespräche mit Ausbildern, Lehrkräften und Eltern

• https://www.ihk-berlin.de/aus_und_weiterbildung/Ausbildung/Foerdermoeglichkeiten_in_der_Ausbildung/Hilfe_Berufsausbildung/2262730

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Senior Experten Service (VerA)

• Bei Abbruchgefährdung in der Ausbildung

• Ehrenamtliche Unterstützung durch pensionierte Fach- und Führungskräfte

• Für Auszubildende und Unternehmen kostenlos

• Erstbetreuung für 12 Monate, Verlängerung bis Ende der Ausbildung möglich

• http://vera.ses-bonn.de/

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Quellen

Kriterienkatalog zur Ausbildungsreife:https://www.arbeitsagentur.de/web/content/DE/BuergerinnenUndBuerger/Ausbildung/AllianzfuerAusundWeiterbildung/Detail/index.htm?dfContentId=L6019022DSTBAI486022

Aus- und Weiterbildungsumfrage der IHK Berlin:www.ihk-berlin.de/ausbildungsumfrage

Klein, Schöpper-Grabe (2013): Was ist Grundbildung? Schulische Anforderungen an die Ausbildungsreife:http://www.bwpat.de/ausgabe/ht2013/fachtagung-18/klein-schopper

Quellen

IHK-Kompetenzcheck:https://www.ihk-berlin.de/aus_und_weiterbildung/bildungspolitik/Berufsorientierung_/Kompetenzcheck_Test_unterstuetzt_Schueler_bei_der_Einschaetzung/2261878

Klein, Schöpper-Grabe (2012): Grundbildung und Beschäftigungsfähigkeit von Geringqualifizierten: Betriebliche Anforderungen und arbeitsmarktpolitische Rahmenbedingungenhttp://www.iwkoeln.de/studien/iw-trends/beitrag/helmut-e-klein-sigrid-schoepper-grabe-grundbildung-und-beschaeftigungsfaehigkeit-von-geringqualifizierten-87321

Quellen

Passgenaue Besetzung der IHK Berlin:https://www.ihk-berlin.de/aus_und_weiterbildung/bildungspolitik/Fachkraeftesicherung/Passgenaue_Vermittlung_Auszubildender/2262042

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Ansprechpartner

Industrie- und Handelskammer zu Berlin

Jens Bruns

Ausbildung Bildungspolitik

Fasanenstraße 85, 10623 Berlin

Tel.: +49 (0) 30 3 15 10 – 831

E-Mail: [email protected]

Internet: www.ihk-berlin.de