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Warmachine-Rache-innen Kauf-PDF 20140317watermark.dmsguild.com/pdf_previews/127268-sample.pdf2 IMPRESSUM WARMACHINE created and designed by Matthew D. Wilson Lead Designer, WARMACHINE

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IMPRESSUMWARMACHINE created and designed byMatthew D. Wilson

Lead Designer, WARMACHINE Jason Soles

Designer, VengeanceDavid Carl

Project DirectorBryan Cutler

Creative DirectorEd Bourelle

Lead WriterDouglas Seacat

WritingMatt DiPietroAeryn RudelWilliam Shick

Additional WritingJohn Michael ArnaudDavid CarlJR GodwinDarla KennerudLyle LoweryZachary C. ParkerJason Soles

ContinuityDouglas SeacatJason Soles

Editorial ManagerDarla Kennerud

Graphic Design DirectorJosh Manderville

Graphic Design & LayoutRichard AndersonBryan CutlerShona FahlandMatt FerbracheLaine Garrett

Art DirectorMike Vaillancourt

Cover IllustrationAndrea Uderzo

IllustrationsOscar CafaroLuis GamaTodd HarrisTyler JamesRaphael LübkeSusan LuoNéstor OssandónViktor TitovAndrea Uderzo

Concept IllustrationsChristopher BurdettRoberto CirilloTodd HarrisNick KayKevin PrangleyManny TrembleyAndrea UderzoMatthew D. WilsonJustin Wong

Studio DirectorRon Kruzie

Staff SculptorsBrian DugasDoug HamiltonMichael JenkinsBen Misenar

Additional SculptingSean BulloughThomas DavidTodd HarrisBobby JacksonPatrick KeithStephanie Nguyen Van Gigi

Studio ModelerNate Scott

Miniature PaintersMatt DiPietroMeg Maples

Studio Administration AssistantCharles Foster III

Hobby Manager & TerrainStuart Spengler

PhotographyMatt FerbracheStuart Spengler

Project ManagerShona Fahland

Licensing & Contract ManagerBrent Waldher

PresidentSherry Yeary

Chief Creative OfficerMatthew D. Wilson

Director of Business & Branding DevelopmentWilliam Shick

Executive AssistantMichelle Horton

Marketing ManagerLyle Lowery

Web/IT ProfessionalMicah Scott Ralston

Retail Support & Development Specialist Bill French

Convention CoordinatorMichael Plummer

Marketing CoordinatorSimon Berman

Organized Play & Volunteer CoordinatorWilliam Hungerford

Quartermaster AssistantDianne Ferrer

Customer ServiceAdam Johnson

Customer SupportJustin CottonGabe Waluconis

Video ProducerTony Konichek

Publications ManagerAeryn Rudel

No Quarter EIC Mike Ryan

No Quarter AssistantMichael Sanbeg

Director of OperationsJason Martin

Production DirectorMark Christensen

Mold ManagerKelly Yeager

Packing/Shipping ManagerJoe Lee

Metal Casting SupervisorMarcus Rodriguez

Lead Quality ControlCody Ellis

Production Jon AdamsMark ArreolaOren AshkenaziRyan BaldonadoNelson BaltzoThomas BrownTom CawbyJohan CeaHenry ChacChris CrespoBryan DasallaAlfonso FalcoJoel FalkenhagenYoung HanMichael HangMike HarshbargerAdric HicksBryan KlemmMark LawsonChris LesterDavid LimaClayton LinksKeith LoreéJared MatternChristopher MatthewsBryan McClaflinMike McIntoshChris McLeroyAntonio MoraReese NashPhuong NguyenScott PaschallAaron PaulAntwan PorterSam RattanavongErik ReiersenJohn Roth IVRobert Seamount IVHenry SimekhaJesse SterlandJames ThomasChris TiemeyerBen TracyDara VannMatt WarrenMichele WheelerDeontray Williams

Development ManagerDavid Carl

Roleplaying Game Producer Matt Goetz

Game DeveloperWilliam Schoonover

Playtest CoordinatorJack Coleman

InfernalsPeter GaublommeJohn MorinGilles Reynaud

D. Anthony RobinsonDonald Sullivan

Internal PlaytestersEd BourelleDavid CarlLeo CarsonJohan CeaJack ColemanCody EllisCharles Foster IIIBill FrenchWilliam HungerfordTony KonichekChris LesterLyle LoweryBryan MaclaflinMichael PlummerErik ReiersonWilliam SchoonoverWilliam ShickJason SolesJacob StanleyJesse SterlandGabe WaluconisMatt Warren

External PlaytestersRay BaileyAlice BettoliCody BrownCorey BrownPeter GaublommeTommy GeunsAndrew HartlandKristin HartlandThomas HoffmanFederico IngrossoStu LimingKlass LuyckxWout MaerschalckJames MorelandShane PhilippiDirk PintjensAndrew ReadyOwen RehrauerJosh SaulterTim Simpson

ProofreadingSimon BermanDavid CarlShona FahlandDan HendersonWilliam HungerfordDarla KennerudLyle LoweryMike RyanMichael Sanbeg William Shick

Deutsche RedaktionKai GroßkordtMichael Mingers

Deutsche Übersetzung & LektoratBenjamin Ade-ThurowKai GroßkordtStephan HornDaniel MayerFelix Rauchfuß

Deutsches LayoutChristian Lonsing

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Besuche: www.ikwarmachine.de

Privateer Press, Inc. 13434 NE 16th St. Suite 120 • Bellevue, WA 98005 Tel (425) 643-5900 • Fax (425) 643-5902

Bei Fragen: [email protected] book is printed under the copyright laws of the United States of America and retains all of the protections thereof. All Rights Reserved. All trademarks herein including Privateer Press®, Iron Kingdoms®, Full Metal Fantasy, Immoren, WARMACHINE®, Forces of WARMACHINE, Steam-Powered Miniatures Combat, Convergence of Cyriss, Convergence, Cygnar, Cryx, Khador, Protectorate of Menoth, Protectorate, Retribution of Scyrah, Retribution, warjack, warcaster, HORDES, Forces of HORDES, Monstrous Miniatures Combat, Circle Orboros, Circle, Legion of Everblight, Legion, Skorne, Trollbloods, Trollblood, warbeast, Formula P3, Formula P3 Hobby Series, and all associated logos are property of Privateer Press, Inc. This book is a work of fi ction. Any resemblance to actual people, places, or events is purely coincidental. No part of this publication may be stored in any retrieval system or transmitted in any form without written permission from Privateer Press. Duplicating any portion of the materials herein, unless specifi cally addressed within the work or by written permission from Privateer Press, is strictly prohibited. In the event that permissions are granted, such duplications shall be intended solely for personal, noncommercial use and must maintain all copyrights, trademarks, or other notices contained therein or preserve all marks associated thereof. Don’t steal our copyrighted material. While working on so many badass cavalry models, we learned a fair bit about feaguing. It presents us with an excellent method with which we can take our vengeance on copyright violators.

Deutsche Lizenz: ULISSES SPIELE GMBH.

WARMACHINE: Rache Dt. Version, PDF . . . . ISBN: 978-3-86889-775-3 . . . . . . . . . . . .PIP 1056DPDF

INHALTBELASTUNGSGRENZE, TEIL EINS . . . . . . .4

THEMENARMEEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19

CYGNAR . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .22

PROTEKTORAT VON MENOTH . . . . . . . . .36

KHADOR . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 50

CRYX . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 66

VERGELTUNG VON SCYRAH . . . . . . . . . . . 80

SÖLDNER . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 96

MINIATURENGALLERIE . . . . . . . . . . . . . . . . . 112

BEMALANLEITUNG. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .118

BELASTUNGSGRENZE, TEIL ZWEI . . . . 126

Vor über zehn Jahren hat sich WARMACHINE auf eine Reise ins Ungewisse aufgemacht. Eine neue Edition, einen ganzen Stapel Erweiterungsbücher, einen Haufen Warcaster und hunderte Mi-niaturen später sind wir nun angekommen bei dem, was wir für das beste Miniaturenspiel mit der allerbesten Spielerschaft des Planeten halten. Während dieser Zeit sah WARMACHINE das Wachsen alter und die Entstehung neuer Armeen, moderne Ko-losse veränderten das Angesicht des Krieges und die mächtigs-ten Soldaten von West-Immoren entwickelten sich weiter, als die epischen Ereignisse des Sett ings ihr Schicksal formten. WARMA-CHINE hat darüber hinaus auch die Grenzen seines Mediums gesprengt und die Saga entwickelt sich weiter dank der digitalen Veröff entlichungen von Skull Island eXpeditions, des demnächst erscheinenden Videospiels WARMACHINE: Tactics und Spielen wie WARMACHINE High Command.

Und wir haben nicht vor nachzulassen. Rache ist nicht nur der Name dieses Buchs. Es ist ebenso eine Einstellung. Wir stürmen mit aller Gewalt in das nächste Jahrzehnt von WARMACHINE. Mehr Power und dickere Rüstungen kennen wir bereits. Rache bringt mehr Geschwindigkeit. Die furchteinfl ößendsten Warcas-ter der Eisernen Königreiche sind nun mobiler als je zuvor und

blitz schnelle Kavallerie wartet auf deinen Befehl. Mit diesen neu-en Truppen liegt jedes Ziel in deiner Reichweite – es gibt keinen Ort, den du nicht erreichen kannst.

Das Ausmaß des Krieges hat sich so weit ausgeweitet, dass es jetz t noch mehr Raum für arkane Unterstütz ung gibt als jemals zuvor, und so erhebt sich nun eine neue Generation von Warcas-ter-Novizen. Nach ihrem Erscheinen auf den Seiten dieses Buches werden diese Charaktere eines Tages eine Schlüsselrolle in den Geschicken der Eisernen Königreiche spielen. Wir können es gar nicht erwarten zu sehen, wie der Schmelztiegel des Krieges diese außergewöhnlichen Männer und Frauen formen wird, aber ihre Auswirkungen auf das Spielfeld werden sofort spürbar sein. Jetz t, da dir mehr arkane Unterstütz ung zur Verfügung steht, gibt es noch mehr Zauber, die du entfesseln kannst, mehr Kombinatio-nen, die es zu entdecken gibt, und natürlich mehr Warjacks, die man befehligen kann.

WARMACHINE donnert mit voller Geschwindigkeit dahin und wir denken nicht daran zu bremsen. Schließe dich uns an, wenn wir mit Volldampf in das nächste Jahrzehnt von WARMACHINE rasen. Dies ist Rache, und wir werden die unsere bekommen!

VOLLE DAMPFKRAFT VORAUS!

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BOURNESTADT, 25. ASHTOVEN, 608 N.R.Constance Blaize war das zum Teil eingestürzte Wohngebäude während ihrer ersten Erkundung aufgefallen und jetzt versam-melten sich die Ritter und Soldaten unter Strykers Befehl darum. Sie hätte nicht erklären können, wie sie gewusst hatte, dass dort Untote lauerten, aber jedes Mal, wenn sie ihre Anwesenheit in ei-nem der beschädigten Gebäude in den verlassenen Vierteln von Bournestadt vermutet hatte, hatte sie auch Recht gehabt. Sie konn-te ihren Hass auf alles Lebendige wie einen Eishauch auf ihrer Haut spüren, der sich deutlich von der schneidenden Luft des frü-hen Winters unterschied.

Auf ihr Zeichen hin schwang einer ihrer gepanzerten Ritter seinen Rammbock gegen die Tür, was das Holz zersplittern ließ und die ganze Tür ins Innere schleuderte. Er wich einen Schritt zurück, ge-rade als Knechte aus der gähnenden Dunkelheit hervorbrachen. Allesamt hatten leere Augen und einen aufgedunsenen, verwesen-den Leib, der mit verdrehten Runen beschrieben war. Sie stürmten auf den nächsten Soldaten zu und rissen ihm die Gliedmaßen aus dem Rumpf. Blaize öffnete ihre Hand und ein Ring aus gleißenden, weißgoldenen Runen erschien. Licht explodierte zwischen den Un-toten, verbrannte ihre unnatürlichen Gestalten und ließ sie zuckend auf dem Pflaster zurück. Noch mehr kamen hervor und Salven der Langflintenschützen schickten die nächste Meute zu Boden. Der Rauch des Sprengpulvers füllte die Straßen, als noch weitere aus dem Eingang drängten. Da vor Rauch fast nichts mehr zu sehen war, befahl der Leutnant den Schützen innezuhalten. Blaizes Ritter traten vor, geschützt von ihren Schilden, die mit dem Strahlenkranz von Morrow verziert waren, und schwangen ihre gesegneten Streit-kolben, um die Schädel der Untoten zu zermalmen.

Es war trostlose und schmerzliche Arbeit, waren doch die Leich-name mit den gravierten Runen nur Wochen zuvor noch cygna-rische Bürger gewesen. Sie alle waren von unheiligen Energien geschändet worden und Blaizes einziger Trost war das Wissen, dass mit jeder Kugel ein weiterer ihrer Landsleute eine anständige Beerdigung erhalten könnte. Nur zwei Straßen weiter verrichte-ten der Oberkommandeur und seine Eskorte ähnliche Arbeit bei einem anderen Gebäude. Sie konnte aus dieser Richtung Gewehr-feuer hören, während ihre Männer vorsichtig das Gebäude betra-ten, um zu überprüfen, ob noch Untote übrig waren.

Nachdem die Stadt von der Cygnarischen Armee zurückerobert worden war, hatten viele vertriebene Familien begonnen zurück-zukehren, wollten sie doch die zerbrochenen Scherben ihres Le-bens wieder aufsammeln. Die Bevölkerung der Stadt hatte Schre-cken erlebt, die niemand erdulden sollte – ihre Bereitschaft zu-rückzukehren und ihre alten Leben wieder aufzunehmen bewies den cygnarischen Geist. Umso schrecklicher war es daher, als die ersten die grauenhaften Fallen entdeckt hatten, die die Cryx zu-rückgelassen hatten.

In den zerstörten Stadtteilen hatten, verborgen im Inneren von verbarrikadierten Gebäuden, Knechte gelauert. Endlos geduldig und vollständig reglos zeigten sie kein Anzeichen ihrer Anwesen-heit, bis die Lebenden in ihre Reichweite kamen. Dann sprangen sie hervor, um zu töten und zu vernichten.

Blaizes Griff schloss sich fester um das Heft ihrer Waffe, als sie an jene dachte, die auf diese Weise ermordet worden waren, nach-

BELASTUNGSGRENZE

dem sie so viel Pein überstanden hatten. Nach den ersten Todes-fällen hatte die Armee begonnen, systematisch die verlassenen Viertel zu durchsuchen und die Zivilisten erst dann einzulassen, wenn diese für sicher befunden worden waren. Blaize hatte uner-müdlich an der Seite ihrer Freiwilligen gearbeitet, Soldaten, die nach ihrer Niederlage tief im Dornenwald gerade in die Stadt zu-rückgekehrt waren. Alle hatten in dieser schrecklichen Schlacht gekämpft und den ganzen Schrecken gesehen, den Cryx entfes-selt hatte. Sie verdienten eine Ruhepause, doch ein tiefes Gefühl des Pflichtbewusstseins trieb sie. Sie konnten nicht ruhen, solange andere sich dieser Gefahr stellen mussten. Die Gesamtzahl der hier verborgenen Knechte schien nicht hoch zu sein, doch war ihr Einfluss auf die Moral eines bereits vom Krieg zerrissenen Volkes verheerend. Es war von größter Bedeutung, Bournestadt wieder sicher zu machen, so dass ihre schon so lange leidende Bevölke-rung zurückkehren, trauern und ihr Leben wieder aufnehmen konnte.

„Achtung, hinter Euch!“ rief eine Stimme.

Blaize wirbelte herum und sah, wie ein Schrottknecht aus einer dunklen Gasse heranstürmte. Ihre Augen weiteten sich, denn sie erwartete, dass er seine Sprengladung auf die Soldaten in der Nähe entfesselte. Selbst schwere Rüstung reichte gegen solch eine Explosion nicht immer aus. Sie sah, dass Galan in der Nähe war, und sie hatte den Gedanken kaum zu Ende gedacht, als der Warjack sich ihm in den Weg stellte und seine eiserne Gestalt vor die Ritter schob. Sein Schwert fuhr durch den Knecht hindurch, der mit einem ohrenbetäubenden Brüllen explodierte. Galan erlitt kaum mehr als verkratzte Farbe und Fetzen von Fleisch, die an seiner gepanzerten Außenhülle kleben blieben, während die Ritter dank seines raschen Eingreifens den schlimmsten Auswirkungen der Explosion entgingen.

„Leutnant Larson, räumt diese Gassen!” befahl Blaize und der rot-gesichtige Soldat eilte sich ihren Befehl auszuführen und brüllte seinen Untergebenen Anweisungen zu. Er war dafür verantwort-lich gewesen, diesen Bereich zu räumen, und sein Gesichtsaus-druck zeigte, dass er sich dieser Unachtsamkeit sehr wohl bewusst war. Unter anderen Umständen hätte sie ihn vielleicht beiseite genommen, um ihn zurechtzustutzen, aber sie waren alle so er-schöpft, dass Fehler unvermeidbar wurden. Nachdem die Ritter, die das Gebäude prüften, das Signal gaben, dass alles in Ordnung war, markierten sie es mit weißer Farbe und zogen weiter.

Blaize sah, wie Oberkommandeur Stryker seine Männer versam-melte, nachdem sie das gegenüberliegende Gebäude geräumt hatten, und hob ihre Hand zum Salut, den er erwiderte und dann weitermachte. Sie beide wussten, dass die Moral seit dem Rück-zug aus dem Dornenwald in der gesamten Armee schlecht war. Die durch ihren Glauben gestärkten Ordensritter hatten sich bes-ser gehalten als die meisten, aber selbst sie rangen mit Erschöp-fung und Zweifel.

Sie strauchelte ein wenig, als sie die nächste Straße hinunterging und ihr gepanzerter Stiefel an einem der Pflastersteine hängen blieb, der unter den schweren Schritten der Warjacks losgerissen worden war. Ordenskaplan Corley trat an ihre Seite und griff nach ihrem Ellbogen, um sie stützen. Er sagte: „Warum lasst Ihr es für heute Nacht nicht gut sein und haut Euch ein wenig aufs Ohr?

TEIL EINS

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Er winkte seinen Adjutanten zu, die bereits damit beschäftigt waren, die komplexen Teile seiner blau und weiß emaillierten Rüstung bereitz umachen. Es war eine beruhigende und vertrau-te Routine und mit jeder Schnalle, die geschlossen wurde, fühlte er sich wachsamer und lebendiger. Es war mitt lerweile schon so weit, dass er sich ohne seine Rüstung seltsam fühlte, auch wenn die Innenpolsterung juckte und das ganze Konstrukt ihn zum Schwitz en brachte.

Während sie noch die Schnallen enger zogen und er nach Queck-silber griff , wusste Stryker bereits, dass sich ein Teil von ihm auf andere Weise der Situation nicht stellen wollte. Die Durchsu-chung von Bournestadt gab der zurückkehrenden Bevölkerung Zuversicht, doch war es keine Lösung für das eigentliche Prob-lem. Bald würden sie einen Weg fi nden müssen, sich Asphyxious im Herzen des Dornenwaldes zu stellen. Das war der Gedanke, der seine Albträume heimgesucht und seinen Schlaf bestenfalls unruhig gemacht hatt e. Sein Verstand konnte sich keine geschick-te List, keinen Einsatz roher Gewalt vorstellen, die ihnen in der Schlacht einen größeren Vorteil verschaff t hätt e, als sie durch die vereinte khadoranische und cygnarische Macht bereits errungen hatt en. Es war besser ein Ziel zu haben, das auch zu erreichen war – Häuser, die geräumt werden konnten, Gebäude, deren Markie-rungen mit weißer Farbe er sehen konnte und die anzeigten, dass es wieder möglich war sie sicher zu bewohnen. Er konnte den cy-gnarischen Bürgern zumindest an diesem Ort ein gewisses Maß an Normalität bieten, bis Cryx zurückkehren würde.

Nur Augenblicke nachdem seine Adjutanten die Sturmkammer seiner Rüstung aktiviert hatt en, ertönte ein hastiges Klopfen an der Holztür. Auf sein Nicken hin ging Hauptmann Hamesworth nachsehen, wer es war. Der Oberkommandeur pfl egte regelmä-ßige Treff en mit seinen hochrangigen Offi zieren, also bedeuteten unerwartete Besucher irgendeine Art von Notfall. Stryker konnte spüren, wie er sich verspannte, und ein Ziehen in seinem Rücken schickte einen Schmerz durch seinen Körper, den er zu verbergen versuchte. Die alte Verwundung aus Sul war zu einem nicht will-kommenen aber dauerhafter Begleiter geworden.

Hamesworth kehrte zurück in Begleitung einer vertrauten Ge-stalt, einem kurz gewachsenen, schlanken Mann mit stechenden braunen Augen, der abgesehen von der kleinen, goldenen Schwa-nenanstecknadel am Aufschlag Zivilkleidung trug. Dieser zeigte den Soldaten, die Wachdienst hatt en und das Militärquartier pat-rouillierten, dass sie ihn ohne Kontrolle hindurch lassen konnten. Zwar sah er nicht wie ein Offi zier aus, doch war der kleine Mann eines der höchstrangigen Mitglieder des Cygnarischen Nachrich-tendienstes in der Region. Seine Aufgaben hatt en wenig gemein mit den militärischen Aufk lärern, die als Augen und Ohren der Armee dienten, war seine Hauptaufgabe doch, Spione und Infor-manten zu überwachen. Stryker hatt e nur bei Einsatz besprechun-gen mit ihm zu tun gehabt.

Hier gibt es nichts zu tun, was einen Warcaster erfordern würde. Wir können weitermachen.“

Blaize richtete sich auf und schütt elte den Kopf. „Wenn meine Männer nicht schlafen, dann schlafe ich auch nicht.“ Sie sagte es leichthin, doch kannte er sie gut genug, um zu wissen, dass sie nicht in der Stimmung für eine Diskussion war.

„Na dann“, sagte er mit einem müden Lächeln. „Sehen wir mal, welche anderen Überraschungen die Cryx uns hinterlassen haben.“

BOURNESTADTAm nächsten Morgen versuchte Stryker, sich nach dem Aufste-hen einige kurze Minuten der Entspannung zu gönnen, ehe er zu den zahlreichen Verpfl ichtungen des Tages überging. Doch selbst während er noch am Frühstückstisch saß, kehrten seine Gedanken zu den Berichten zurück, die er noch überprüfen musste, und er begann sie zu lesen. Er war wild entschlossen, Bournestadt wieder zu einem sicheren Ort zu machen, ein Ziel, das immer noch nicht in seiner Reichweite lag. Selbst wenn sie alle Untoten vernichtet hätt en, wäre da noch die Aufgabe, die zerstörten Mauern wieder aufzubauen und die Verteidigungsanlagen der Stadt wiederher-zustellen.

Ingenieure der Armee waren bereits bei der Arbeit, doch er wuss-te, dass der Schaden im Norden der Stadt hinter den Schleusen am Nordufer der Drachenzunge besonders schlimm war. Diese Region war als erste evakuiert worden, die erste Gegend, die un-ter dem Ansturm der Khadoraner hatt e leiden müssen, und die erste, die von Cryx belagert wurde. Sie hatt e ihren Zweck erfüllt und den Feind aufgehalten, doch hatt e sie dabei einen hohen Preis gezahlt: kein Zivilist würde in absehbarer Zukunft nördlich des Flusses leben können. Neben dem Zustand der Stadt waren einfach zu viele der Soldaten auf den Patrouillen wandelnde Verwundete. Ihre Verletz ungen waren oberfl ächlicher als die der Männer, die sich in den Hunderten von Lazarett zelten erholten, die über den Süden der Stadt verstreut waren, aber er wusste, dass die Stadt ungeschütz t war, sollte es zu einem weiteren nennens-werten Angriff kommen.

Die Erste Armee hat sich nach ihrer Niederlage im Dornenwald in mehrere Kriegslager zurückgezogen, wobei die größten Teile nach Corvis, zur Steinbrücken-Burg und hierher gekommen wa-ren. Leider waren andere während ihres Rückzugs vom Rest der Armee abgeschnitt en worden und befanden sich immer noch im Wald. Viele dieser Soldaten kampierten unter einiger Anspan-nung zusammen mit ihren khadoranischen Verbündeten, eine Entwicklung, die für beide Seiten gleichermaßen unangenehm war. Stryker wusste, dass jede Seite die andere für die Niederlage verantwortlich machte.

Stryker schob seinen Teller auf dem niedrigen Holztisch von sich weg und ging zu dem Haken an der Wand, an dem die Dutz enden von Hundemarken hingen, die er zu seiner persönlichen Verant-wortung gemacht hatt e. Es waren nur wenige hundert, die von Soldaten auf dem Schlachtfeld aufgesammelt worden waren, ehe sie sich zurückgezogen hatt en. In einigen Fällen waren sie alles, was von den Gefallenen geborgen werden konnte. Es gab so viele Tote, und so viele, die cryxischen Waff en zum Opfer gefallen wa-ren und die keinen Leichnam hinterließen, der begraben werden konnte. Das Mindeste, was er tun konnte, war ihre Familien über ihren Heldenmut zu unterrichten. Jeden Tag schrieb er mindes-tens drei Briefe an die Familien der Gefallenen.

ES GAB SO VIELE TOTE, UND SO VIELE, DIE CRYXISCHEN WAFFEN ZUM OPFER GEFALLEN WAREN UND DIE KEINEN LEICHNAM HINTERLIESSEN, DER BEGRABEN WERDEN KONNTE.Sa

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Stryker streckte eine Hand aus und fragte: „Major Kline, gibt es Neuigkeiten über Major Brisbane?“

Kline schütt elte die Hand Oberkommandeurs, schien aber bezüg-lich der Frage ein wenig verlegen zu sein. „Ich fürchte nein. Wir haben immer noch keine Ahnung, wo sich der Major aufh ält.“

Stryker empfand eine große Entt äuschung. Es hatt e keine Berich-te über Brisbane gegeben, seit er und die khadoranische Legion, mit der er zusammengearbeitet hatt e, vor dem Angriff auf Asphy-xious‘ Basis ohne Erklärung verschwunden waren. Es begannen Gerüchte umzugehen, Siege sei tot, doch Stryker weigerte sich, das zu glauben. „Ich verstehe. Welche Neuigkeiten bringen Euch zu mir?“

Kline kam sofort auf den Punkt. „Es gibt da jemanden, mit dem Ihr Euch treff en solltet, einen Ordsmann, der gerade in der Stadt eingetroff en ist. Er hätt e versucht, Euch auf eigene Faust ausfi ndig zu machen, doch habe ich die Angelegenheit beschleunigt, indem ich meine Männer ausgeschickt habe, um ihn zu holen.“

„Jemand Wichtiges?“ fragte Stryker.

Major Kline schien von dieser Frage amü-siert zu sein. „Er trägt die Uniform eines ordischen Korporals, wahrscheinlich um keine Aufmerksamkeit zu erregen, aber es ist eine Lüge.“

„Eine Art Spion?“

„Einer der vertrautesten Agenten König Bairds. In der ordischen Hauptstadt ver-wendet er den Namen Kronvasall Brand Fylan. Er ist allerdings wahrscheinlich nicht hier, um an unsere Geheimnisse zu gelangen, zumindest nicht direkt. Ich ver-mutete, er möchte uns Informationen ver-kaufen.“

„Ich habe keine Zeit für Intrigen, Major“, sagte Stryker vorsichtig. König Baird von Ord hatt e den Ruf, verschlagen und rätsel-haft zu sein. Wo andere Herrscher die In-formationsbeschaff ung einem vertrauten Meisterspion überließen, da bestand Baird darauf, diese Arbeit selbst auszuführen.

Der Major zuckte mit den Schultern. „Es ist ziemlich selten, dass König Baird In-formationen mit anderen teilt. Ich würde Euch empfehlen Euch anzuhören, was der Mann zu sagen hat.“

„In Ordnung“, sagte Stryker. Er hätt e es vorgezogen, solche Angelegenheiten Ge-neral Nemo zu überlassen, doch der alte Haudegen hatt e Bournestadt mit einer kleinen Abteilung verlassen. Er ging Be-richten nach, laut denen in einer kleinen Stadt im Südwesten von Cyriss-Kultisten angeführte Uhrwerksoldaten gesichtet worden waren. „Aber wenn er zu feilschen beginnt, dann überlasse ich ihn Euch.“

Auch wenn Ord und Cygnar eine lange Geschichte freundlicher Beziehungen hatt en, so weigerte sich dieses starrsinnig neutrale Königreich doch, sich an Kriegen im Ausland zu beteiligen, mit Ausnahme einiger weniger vereinter Marineexpeditionen ge-gen Cryx. Alle Bemühungen, größere militärische Bündnisse zu schließen, waren gescheitert.

Stryker folgte Kline aus seiner Kammer in einen Raum im ersten Obergeschoss eines anderen Gebäudes des Komplexes der Strate-gischen Akademie, das regelmäßig für militärische Einsatz bespre-chungen ausgeborgt wurde. Der ordische „Korporal“ lungerte in seinem Stuhl herum, während zwei Feldspäher ihn von beiden Seiten der Tür aus beobachteten. Sie salutierten, als Stryker und der Major den Raum betraten. Der ordische Soldat lächelte und erhob sich, wobei er sich leicht verbeugte. Er war blass und vol-ler Sommersprossen, mit dünn gewordenem roten Haar, und er sah genau aus wie ein heruntergekommener Karrieresoldat, der aufgrund von Arbeitsverweigerung bei allen Beförderungen übersprungen worden war. Auf keinen Fall sah er aus wie ein ordischer Adliger, geschweige denn wie einer von Bairds besten Agenten.

Major Kline schien von dieser Frage amü-siert zu sein. „Er trägt die Uniform eines ordischen Korporals, wahrscheinlich um keine Aufmerksamkeit zu erregen, aber es ist eine Lüge.“

„Eine Art Spion?“

„Einer der vertrautesten Agenten König Bairds. In der ordischen Hauptstadt ver-wendet er den Namen Kronvasall Brand Fylan. Er ist allerdings wahrscheinlich nicht hier, um an unsere Geheimnisse zu gelangen, zumindest nicht direkt. Ich ver-mutete, er möchte uns Informationen ver-kaufen.“

„Ich habe keine Zeit für Intrigen, Major“, sagte Stryker vorsichtig. König Baird von Ord hatt e den Ruf, verschlagen und rätsel-haft zu sein. Wo andere Herrscher die In-formationsbeschaff ung einem vertrauten Meisterspion überließen, da bestand Baird darauf, diese Arbeit selbst auszuführen.

Der Major zuckte mit den Schultern. „Es ist ziemlich selten, dass König Baird In-formationen mit anderen teilt. Ich würde Euch empfehlen Euch anzuhören, was der Mann zu sagen hat.“

„In Ordnung“, sagte Stryker. Er hätt e es vorgezogen, solche Angelegenheiten Ge-neral Nemo zu überlassen, doch der alte Haudegen hatt e Bournestadt mit einer kleinen Abteilung verlassen. Er ging Be-richten nach, laut denen in einer kleinen Stadt im Südwesten von Cyriss-Kultisten angeführte Uhrwerksoldaten gesichtet worden waren. „Aber wenn er zu feilschen beginnt, dann überlasse ich ihn Euch.“beginnt, dann überlasse ich ihn Euch.“

BELASTUNGSGRENZE: TEIL EINS

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