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Der Fonds „Inklusionsorientierte Projekte und Prozesse“ unterstützt Sie dabei. Weitere Infos: www.aktionsplan-inklusion-leben.de Aktionsplan der Evang. Landeskirche in Württemberg und ihrer Diakonie 2016–2020 Vielfalt entdecken Teilhabe ermöglichen Inklusion leben Der Fonds „Inklusionsorientierte Projekte und Prozesse“ unterstützt Sie dabei. Weitere Infos: www.aktionsplan-inklusion-leben.de

Vielfalt entdecken Teilhabe ermöglichen Inklusion leben...Inklusiv denken und handeln – die Handlungsfelder Standortbestimmung und die Entwicklung von Perspektiven Die Impulsfragen

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Page 1: Vielfalt entdecken Teilhabe ermöglichen Inklusion leben...Inklusiv denken und handeln – die Handlungsfelder Standortbestimmung und die Entwicklung von Perspektiven Die Impulsfragen

Der Fonds

„Inklusionsorientierte

Projekte und Prozesse“

unterstützt Sie dabei.

Weitere Infos:

www.aktionsplan-inklusion-leben.de

Aktionsplan der Evang. Landeskirche

in Württemberg und ihrer Diakonie

2016–2020

Vielfalt entdeckenTeilhabe ermöglichenInklusion leben

Der Fonds

„Inklusionsorientierte

Projekte und Prozesse“

unterstützt Sie dabei.

Weitere Infos:

www.aktionsplan-inklusion-leben.de

Page 2: Vielfalt entdecken Teilhabe ermöglichen Inklusion leben...Inklusiv denken und handeln – die Handlungsfelder Standortbestimmung und die Entwicklung von Perspektiven Die Impulsfragen

1

Inhalt

Vielfalt entdecken

Wozu ein Aktionsplan?

Prüfliste: Veranstaltung

Erfahrungen mit Inklusion

Worauf es ankommt

Prüfliste: Feiern

Inklusion leben

Ausgrenzung kann viele treffen

Eigene Prozesse starten

Inklusiv denken und handeln – die Handlungsfelder

Standortbestimmung und die Entwicklung von Perspektiven

Die Impuls fragenMögliche Schritte Anregungen zur Überprüfung

Prüfliste: Hören

Beratung und Unterstützung – unsere Angebote

205

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Materialien

Eine Auswahl weiterführender Veröffentlichungen

Kontakt

Wir freuen uns auf Ihre Rückmeldungund Erfahrungsberichte

ImpressumKontakt- und Bestelladresse

Teilhabe ermöglichen

Teilhabe als ureigenes Anliegen der Kirche

Prüfliste: Sehen

Teilhabe am Leben der Gemeinschaft als Menschenrecht

Wort auf den Weg

3

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Page 4: Vielfalt entdecken Teilhabe ermöglichen Inklusion leben...Inklusiv denken und handeln – die Handlungsfelder Standortbestimmung und die Entwicklung von Perspektiven Die Impulsfragen

4 Vielfalt entdecken

Vielfalt entdecken

Inklusion ist nicht etwas, was wir als

Kirche auch noch machen, sondern

was uns ausmacht. Teilhabe ermög -

lichen für arme, arbeitslose, psychisch

kranke und alte Menschen, für Men-

schen mit Behinderung oder für

Flüchtlinge ist ein ureigenes Anliegen

von Kirche.Landesbischof Dr. h. c. Frank Otfried July*

*Aus:Wort zur Inklusion in der Kirchengemeinde, 2013

Page 5: Vielfalt entdecken Teilhabe ermöglichen Inklusion leben...Inklusiv denken und handeln – die Handlungsfelder Standortbestimmung und die Entwicklung von Perspektiven Die Impulsfragen

5Vielfalt entdecken | Wozu ein Aktionsplan?

Der Aktionsplan „Inklusion leben“ will Kirchen -gemeinden, kirchliche Werke und diakonische Einrichtungen darin bestärken, die Inklusion vonMenschen mit eingeschränkten Teilhabemög -lichkeiten systematisch zu fördern und vor Ortkonkrete Schritte zu formulieren und umzuset-zen. Im Zentrum stehen Impulse zur Entwicklung eigener inklusionsorientierter Prozesse. Sie sol-len auch dazu beitragen, Haltungen und Einstel-lungen zu reflektieren und die sozialräumlicheVernetzung zu stärken.

Auf allen Ebenen der Landeskirche und ihrer Dia-konie soll dabei die Teilhabe nachhaltig gefördertwerden. Zur Umsetzung bietet die Geschäftsstelleim Diakonischen Werk Württemberg Beratung,Begleitung und Unterstützung an.

www.aktionsplan-inklusion-leben.de

Ziel ist, bis zum Jahr 2020 Inklusion als Quer-schnittsthema und Handlungsstrategie innerhalbvon Landeskirche und Diakonie in Württembergfest zu verankern.

Wozu ein Aktionsplan?

„Inklusion wird in Kirchengemeinden, in kirch -lichen und diakonischen Einrichtungen vielfach gelebt. Wir können es jedoch noch systema-tischer und bewusster tun. Dazu will der Aktions-plan ‚Inklusion leben‘ anregen. Es ist der Versuch, miteinander einen vielfältigen Prozess bis 2020 zu gestalten.“

Landesbischof Dr. h. c. Frank Otfried July

Ausdrucksvoll:der Gebärden-chor im Diakoni-schen Werkinterpretiert einLied

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6 Vielfalt entdecken | Wozu ein Aktionsplan?

Der Aktionsplan als Prozess

Der Aktionsplan „Inklusion leben“ ist als Prozess angelegt, den Kirchen -gemeinden, kirchliche Werke und diakonische Einrichtungen selbst kreativgestalten. Das Besondere daran ist, dass er . . .

* „Inklusion steht für einen vielgestaltigen und um-fassenden Diskurs, der kritisch auf den gesell-schaftlichen Status quo reagiert und darauf zielt,gesellschaftliche Ausgrenzungsmechanismen zu überwinden. Die wachsende Verfestigung von Bildungs- und Einkommensarmut, die Abhängig-keit von Transferleistungen, die Ausgrenzung

im Zusammenhang einer chronischer Erkrankungoder einer Behinderung und die Benachteiligungvon Menschen mit Migrationshintergrund er-schweren gesellschaftliche Teilhabe nachhaltig.“

Aus: Konturen eines diakonischen Verständnisses vonInklusion, 2014

… von einem

weiten Verständ-

nis von Inklusion*ausgeht.

… mit Impuls-

fragen zur Entwick-

lung eigener

Prozesse vor Ort

anregt.

… vielfältige

Unterstützung

und fach liche

Begleitung

anbietet.

… zum Gehen

machbarer

Schritte

einlädt.

… mögliche

kleine und große

Maßnahmen

vorstellt.

Praxistest: mitdem Rollstuhlunterwegs inder Kantine desDiakonischenWerks

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7Vielfalt entdecken | Prüfliste: Veranstaltung

Prüfliste: Veranstaltung

Sie planen eine Veranstaltung? Hier finden Sie Anregungen, wie möglichstalle hinkommen, wie sie reinkommen und klarkommen.

1Hin-kommen

2Rein-kommen

3Klar-kommen

Phase Daran sollten Sie denken Hilfreich sind

Ist die Einladung ansprechend und gutverständlich? Hat sie die möglichen Interessentinnen und Interessenten mitihren Unterstützungsbedarfen erreicht?

Können alle gut zum Veranstaltungsortgelangen?

Fühlen sich alle willkommen?

Lassen sich vorhandene Barrieren überwinden?

Kann man sich gut orientieren?

Ist jemand da, der weiterhelfen kann?

Sind die Preise angemessen/di¤erenziert?

Können möglichst alle der Veranstaltungfolgen und teilhaben?

Sind Sprache und Inhalt gut verständlich?

Stimmt die Akustik?

Können Menschen mit Sinnesbehinde -rungen die Inhalte erfassen?

Ist der Ablauf gut strukturiert und wird er durch hilfreiche Rituale ergänzt?

Ist die Geschwindigkeit angemessen?

Ist die Informationsmenge erfassbar?

Können sich auch alle mit Handicap guteinbringen?

Geprüfter Flyer mit Hinweisauf Hilfen

Fahrdienste, Zufahrt bis zurTür, Behindertenparkplatz;Begleitung im ÖPNV

Willkommenskultur

Rampe, leicht ö¤nende Türen,Aufzug, barrierefreies WC,Plätze für Rollstuhlfahrer

Übersichtliche Gestaltung; genügend Licht

Assistentin/Assistent

Achtsame Preisgestaltung

Leichte Sprache

Mikrofone, Höranlage

Bilder erläutern, Dolmetschen

Transparente Abläufe

Entschleunigung

Weniger ist mehr

Achtsamkeit, „Kümmerer“

Page 8: Vielfalt entdecken Teilhabe ermöglichen Inklusion leben...Inklusiv denken und handeln – die Handlungsfelder Standortbestimmung und die Entwicklung von Perspektiven Die Impulsfragen

… ziehen sich häufig zurück,weil ihnen die Kraft fehlt odersie fürchten, auf Unverständ-nis zu tre¤en. Kirchengemein-den sind hilfreich, da hierpsychisch kranke Menschen in

Gruppen Halt finden und Gemein-schaft erfahren können. Ähnliches gilt auch fürsuchtkranke Menschen.

8 Vielfalt entdecken | Auf Erfahrungen bauen

Die Ergebnisse unterstreichen

… nehmen deutlich weniger am Gemeindeleben teil. Häufig schämen sie sich und versuchen, ihre Armut zu ver-bergen. Vieles kostet Geld.

Zunehmend entstehen o¤eneund kostengünstige Angebote wie

Mittagstische, Vesperkirchen oder Diakonie-Läden mit Café-Betrieb.

Erfahrungen mit Inklusion

Im Rahmen verschiedener Projekte gab es in den vergangenen Jahren Um-fragen und Erhebungen in Kirchengemeinden, kirchlichen und diakonischenEinrichtungen und Diensten. Sie ergeben ein Bild, wie Inklusion gelebt wird,welche Strukturen und Rahmenbedingungen das inklusive Denken und Handeln behindern bzw. befördern.

Arme und arbeitslose

Menschen …

Menschen mitpsychischen

Erkrankungen…

Page 9: Vielfalt entdecken Teilhabe ermöglichen Inklusion leben...Inklusiv denken und handeln – die Handlungsfelder Standortbestimmung und die Entwicklung von Perspektiven Die Impulsfragen

9Vielfalt entdecken | Auf Erfahrungen bauen

… kommen häufig in den Blick,wenn es um fehlende physischeBarrierefreiheit in Gebäudengeht. Einige Gemeinden arbei-ten an Konzeptionen mit

„diakonischen Prüfsteinen“ oder„Inklusionsmarkern“, um Inklusion

systematisch weiterzuentwickeln. Oft wird jedocheher punktuell und reaktiv gehandelt – oder eswird kaum wahrgenommen, was hörgeschädigteoder gehörlose, sehbehinderte oder blinde Men-schen brauchen.

Insbesondere Eltern von Kindern mit Behinde-rung müssen oftmals die Assistenz selbst organi-sieren. Nicht wenige melden ihr Kind nicht zumKonfirmandenunterricht oder zu einer Freizeit an,weil es behindert oder verhaltensauffällig ist, weildie Familie arm oder keine Assistenz vorhandenist. Wir wissen nicht, wie viele Menschen dadurchausgeschlossen werden. Auch wenn mittlerweileInklusionsberater/-innen für den Religionsunter-richt und die Konfirmandenarbeit in den Gemein-den vor Ort sind, fehlt es noch an „Kümmerern“und „Brückenbauern“.

Die hier erwähnten Projekte, Umfragen und derenErgebnisse beschreiben wir ausführlich auf unse-rer Homepage www.aktionsplan-inklusion-leben.de

Menschen mit Behin -

derungen … Was gut ist für die einen, ist auch gut für andere

Der US-amerikanische Architekt Ronald L.Mace,selbst seit seiner Kindheit im Rollstuhl, hat in den 1980er-Jahren die Idee des Universal Designentwickelt. Der Grundgedanke: Produkte und Umwelt so zu gestalten, dass dies für alle Men-schen von Vorteil ist. Wenn beispielsweise der Eingangsbereich des Gemeindezentrums barriere-frei angelegt wird, dann profitieren nicht nur Menschen mit Behin derungen davon, sondernauch alte Menschen und junge Familien; eine einfache Sprache erleichtert das Lesen und Verstehen.

Inklusion ist auch eine zentrale Herausforderung im Hinblick aufFlüchtlinge und Asylsuchende. Dafürsteht die Handreichung „Flücht-linge willkommen heißen“ unter www.aktionsplan-inklusion-leben.dezur Verfügung.

Voll dabei: alle Menschen sollen sich beteiligen und teilhaben können

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10 Vielfalt entdecken | Beispiel: Generationen verbinden

Was kann eine Kirchenge-meinde tun, um Jung und Alt besser miteinander zu ver binden? Das Beispiel der Friedenskirchengemeinde Bietig heim-Bissingen zeigt, wie junge Menschen mit Behinderungen hier Türöffnersein können.

Jung und Alt unbehindert miteinander!

Einmal pro Monat verwandelnbehinderte Schülerinnen undSchüler der Schule am Favorite-park Ludwigsburg den Saal der Friedenskirchen gemeinde in ein gemütliches Café für Jungund Alt. Besucher des „Sand-Cafés“ sind Senioren, Schülerder Ganztagsschule und Elternmit ihren Kindern aus der Ge-meinde. Schon früh beginnendie jungen Menschen, die Tischezu decken. Jede und jeder fin -det eine Tätigkeit, die zu seinerBegabung passt und hilft, sichauf die spätere Ausbildung vor-zubereiten.

Die Gäste lassen sich von denSchülerinnen und Schülern mitSelbst gemachtem verwöhnen.So gelingt es, den Kontakt zwi-schen Menschen aller Genera-tionen auf sympathische Artund Weise zu fördern – ohnedass dabei Behinderung eineRolle spielt. Ein guter Ort, umzu lernen, sich gegenseitig zuachten und zu schätzen.

Zugewandt: Beim „Flying Buffet“werden die Brötchen direkt an dieTische gebracht

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11Vielfalt entdecken | Der Inklusion ein Gesicht geben

Um Inklusion voranzubringen, können wir . . .

aufklären, informieren, Verständnis weckenfür die Lebenssituation von Menschen,

die arm, arbeitslos oder psychisch krank sind, diemit einer Behinderung leben oder als Flücht-linge zu uns gekommen sind.

darüber sprechen, wie in Veranstaltungen,Gottesdiensten, Gruppen und Kreisen mehr

Teilhabe möglich werden kann.

Begegnungen ermöglichen und Menschenmit ihren Erfahrungen oder Angehörige

zu Wort kommen lassen. Dies hilft, Vorurteile undBerührungsängste zu überwinden.

uns umsehen, welche Menschen „Brücken-bauer“, „Kümmerer“ oder „Inklusions -

begleiter“ sein könnten und Fortbildungen fürHaupt- und Ehrenamtliche anbieten.

unterstützen, zum Beispiel beim Ausfüllenvon Anträgen, und begleiten, beispielsweise

auf dem Weg zu Ämtern. Damit helfen wir, dassMenschen ihre Rechtsansprüche auf staat licheLeistungen und Teilhabe verwirklichen können.

unsere Sicht verändern und alle Menschenals Subjekte und nicht als Objekte unserer

Fürsorge sehen.

gemeinsam gestalten, so dass alle ihre Erfahrungen und Fähigkeiten in das Ge-

meindeleben einbringen können.

Strukturen weiterentwickeln in unserenkirch lichen und diakonischen Einrichtungen

und unterstützende Angebote im Sozialraumwirksam vernetzen.

Worauf es ankommt

Wir haben in Kirchengemeinden, kirchlichen Werken, diakonischen Einrich-tungen und Diensten soziale Netzwerke und spirituelle Angebote, die Menschen Rückhalt geben und neue Lebensperspektiven erö¤nen können.

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Gelebte Vielfalt: Menschen aus vielen Kulturen engagieren sich im Altenheim

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12 Vielfalt entdecken | Prüfliste: Feiern

Mit Leib und Seele dabei

Die Zuwendung Gottes wird in der Feier desAbendmahls oder durch Segenshandlungen leiblich erfahrbar.

Bewegung tut gut

Lieder und Gebete lassen sich mit einfachen Bewegungen oder liturgischen Tänzen verbinden.

Wechsel der Formen

Szenen, Bilder, Symbolhandlungen, Antwort-elemente, Stille oder Betrachtung gestalten dieFeier abwechslungsreich.

Wiederkehrende Elemente

Die liturgischen Elemente sind bekannt und wiederkehrend und grenzen niemanden aus.

Raum geben

In einem Teil der Feier gibt es einen Freiraum, indem Menschen aus unterschiedlichen Angebotenauswählen können. Auf diese Weise können sieihren besonderen Bedürfnissen und Interessennachgehen.

Viele beteiligen

Unterschiedliche Begabungen und Interessenkommen in der Feier zur Geltung.

Gestärkt und gesegnet gehen

Durch Wertschätzung, Beteiligung und Segnungerfährt der einzelne neue Kraft und Ermutigung.

Die Prüfliste für inklusives Feiern von Andachten,Tagesgebeten und Gottesdiensten soll dazu an regen, bislang vernachlässigte Aspekte ins Be-wusstsein zu rücken. Gottesdienste am Sonntag-morgen, Familien- und Jugendgottesdienste oderAndachten im Seniorenheim werden dadurch lebendiger und abwechslungsreicher. Wichtig istdabei, auf eine verständliche Sprache zu achten.Auch Jesus hat in einfacher Sprache und starkenBildern gesprochen.

Bedürfnisse in den Blick nehmen

Beschallung und Beleuchtung des Raumes sind

so gestaltet, dass alle gut hören, sehen und der

Ver anstaltung folgen können. Im Idealfall ist eine

Höranlage für schwerhörige Menschen vorhanden.

Selbstverständlich dazugehören

Spirituelle Angebote in der Gemeinde oder Ein-richtung stehen allen o¤en; alle erfahren dieselbeWertschätzung.

Verständlich reden

Die biblische Botschaft wird in einer „elementaren“Sprache in die Lebenswirklichkeit der Menschen hineingesprochen.

Alle Sinne ansprechen

In Gestaltung und Verkündigung werden mög-lichst viele Sinne angesprochen.

Unsere Seele denkt in Bildern

Gegenstände, Bilder oder Symbole aus dem Alltagoder der biblischen Welt werden ggf. mit moder-nen Medien oder mittels Spielszenen vor Augengeführt und für blinde Menschen beschrieben.

Prüfliste: Feiern

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Page 13: Vielfalt entdecken Teilhabe ermöglichen Inklusion leben...Inklusiv denken und handeln – die Handlungsfelder Standortbestimmung und die Entwicklung von Perspektiven Die Impulsfragen

Inklusion erlebbar machen undBrücken bauen zwischen Men-schen mit und ohne Behinde-rungen – das ist das Ziel desFormats „Miteinander Kirchesein!“. Die Mischung aus krea-tiven Angeboten und Feiern ge-meinsamer Gottesdienste hatsich bewährt und möchte vorOrt zu Nachahmung anregen.

Miteinander Kirche sein!

Wichtige Elemente sind diekreativen Workshops. Sie wer-den gemeinsam von Menschenmit und ohne Behinderungengeplant. Beim Begegnungstagselbst wird zunächst der Bibel-text für den späteren Gottes-dienst vorgestellt. Anschließendüberlegen alle gemeinsam, obsie die biblische Geschichte alsTanz-, Zirkus- oder Theaterauf-führung präsentieren möchten,ob sie eine musikalische Bear-beitung bevorzugen oder dochlieber eine Aktion im Gemein-wesen.

13Vielfalt entdecken | Beispiel: Kreativworkshops

Für die Kirchengemeinde bringtdas Format nachhaltige Im-pulse, um den Blick auf Men-schen mit Behinderungen zulenken. Für diakonische Trägerist es ein gute Möglichkeit, andie Aktivitäten der Gemeindenvor Ort anzuknüpfen.

Erlebnis Inklu-sion: Gottes-dienst feiern mitallen Sinnen

Page 14: Vielfalt entdecken Teilhabe ermöglichen Inklusion leben...Inklusiv denken und handeln – die Handlungsfelder Standortbestimmung und die Entwicklung von Perspektiven Die Impulsfragen

14 Inklusion leben

Inklusion leben

Inklusion ist die Kunst des

Zusammen lebens von verschiedenen

Menschen. Alle sollen dieselben

Möglichkeiten haben, am kirchlichen

und gesellschaftlichen Leben

gleichberechtigt teilzunehmen und

dieses mitzugestalten.

Page 15: Vielfalt entdecken Teilhabe ermöglichen Inklusion leben...Inklusiv denken und handeln – die Handlungsfelder Standortbestimmung und die Entwicklung von Perspektiven Die Impulsfragen

15Inklusion leben | Ausgrenzung hat viele Gesichter

7,5 Millionen

leben von Hartz IV, Sozialhilfe

oder der Grundsicherung im

Alter, besonders betro¤en

sind Erwerbslose und

Alleinerziehende.

1Million

sind langzeitarbeitslos,

d. h. sie sind ein Jahr

oder länger ohne Arbeit.

6,7Millionen

sind überschuldet.

350 000haben kein Obdach.

7,5Millionen

haben eine anerkannte

Schwerbehinderung.

1Million

sind als Flüchtlinge und

Asyl suchende 2015 zu uns

gekommen.

3Millionen

sind pflegebedürftig.

Ausgrenzung kann viele treffen

Viele Menschen sind von Ausgrenzung betroffen oderbedroht – und das in unterschiedlichster Form und aus vielfältigen Gründen.

Diese Zahlen sollen ein Gefühl dafür vermitteln,welch große Zahl von Menschen eingeschränkteTeilhabechancen haben. Viele sind mehrfach betro¤en, zum Beispiel arbeitslos, arm und krank.Die Angaben sind verschiedenen Statistiken entnommen und beziehen sich auf Deutschland.

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16 Inklusion leben | Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention

Ziele des landeskirchlichen Aktionsplans „Inklusion leben“

Kirchengemeinden, kirchliche Werke und diakonische Einrichtungen sollen die Inklusion vonMenschen mit eingeschränkten Teilhabemöglich-keiten systematisch fördern.

Konkrete Ziele sollen vor Ort selbst formu-liert und entsprechende Handlungsschritte ver-bindlich beschlossen werden.

Eigene Prozesse starten

Der Aktionsplan „Inklusion leben“ möchtezur Reflexion von Haltungen und Einstellungen,zur Weiterentwicklung von Strukturen, zu mehrBeteiligung und zur sozialräumlichen Vernetzungbeitragen.

Auf allen Ebenen der Landeskirche und ihrerDiakonie möchte der Aktionsplan Teilhabe durchBeratung, Begleitung und Unterstützung nach-haltig fördern.

Bis 2020 soll Inklusion als Querschnitts-thema und Handlungsstrategie innerhalb vonLandeskirche und Diakonie in Württemberg festverankert sein.

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Der Rat der Evangelischen Kirche in Deutschland hat 2014 in seiner Orien -tierungshilfe „Es ist normal, verschieden zu sein“ die Landeskirchen auf ge -for dert, Aktionspläne zur Umsetzung der UN-Behindertenrechtskon ven tionauszuarbeiten. Die Evangelische Landeskirche in Württemberg setzt dieseAufforderung auf die hier beschriebene Art und Weise gemeinsam mit ihrerDiakonie um.

Page 17: Vielfalt entdecken Teilhabe ermöglichen Inklusion leben...Inklusiv denken und handeln – die Handlungsfelder Standortbestimmung und die Entwicklung von Perspektiven Die Impulsfragen

17Inklusion leben | Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention

Nach Definition des Instituts für Menschen-rechte ist ein Aktions-plan „das Ergebnis eines

transparenten und partizi -pativen Arbeitsprozesses undö¤entlich zugänglich“. So hat zum Beispiel die Bundes-regierung 2013 einen „Natio -nalen Aktionsplan Integration:Zusammenhalt stärken – Teil-habe verwirklichen“ beschlossen.In Deutschland leben 15 Millio-nen Menschen mit Migrations-hintergrund. Ihre Integrationsoll durch den Aktionsplan sys-tematisch gefördert werden.

Das Land Baden-Württemberg hat 2015 einen „Aktionsplan zurUmsetzung der UN-Behinder -ten rechtskonvention“ beschlos-sen. Die Teilhabe von Men-schen mit Behinderungen amgesellschaftlichen Leben sollmit 230 Maßnahmen in 11 Hand -lungsfeldern nachhaltig verbes-sert werden. Viele Kommunenhaben inzwischen ebenfalls Aktionspläne aufgelegt, auchverschiedene diakonische Ein-richtungen wie beispielsweiseMariaberg e.V.

Weitere Informationen:www.aktionsplan-inklusion-leben.de

„Aktionspläne“analysieren Problem-

lagen, ermitteln Hand-lungsbedarfe und legen

auf dieser Grundlage konkrete Maßnahmen

zur Erreichung vonZielen fest.

Inklusion live: beim Auftritt desChors springt der Funke über

Spannende Einblicke: Konfirmanden besuchen eineWerkstatt für Behinderte

Page 18: Vielfalt entdecken Teilhabe ermöglichen Inklusion leben...Inklusiv denken und handeln – die Handlungsfelder Standortbestimmung und die Entwicklung von Perspektiven Die Impulsfragen

18 Inklusion leben | Handlungsfelder

Anregungen zu Themen- und Handlungsfeldern

Bewusstseins bildung/ Ö¤entlichkeitsarbeit

Was erschwert oder erleichtert die Teilhabe amgemeinschaft lichen Leben? Um bauliche undtechnische, materielle und mentale Barrieren zuüberwinden, braucht es zunächst eine O¤en -heit im Denken und eine Sen sibilität in der Wahr-nehmung sowie eine Reflexion der Haltungen und Einstellungen.

Das können Sie tun: Über Barrieren ins Gespräch kommen und dieMedien au¤ordern, dies zum Thema zu machen. Leitbildprozesse initiieren und so ein Bewusst-sein für das Thema „Inklusion“ fördern.

Theologie/ Geistliches Leben

Wenn wir miteinander Kirche sein wollen, müssenalle dazugehören können. Das muss uns alsChristinnen und Christen ein Anliegen sein. DieBibel gibt dazu viele Impulse.

Inklusiv denken und handeln – die Handlungsfelder

Das können Sie tun: O¤en und einladend Kirche Jesu sein. „GemeindeJesu Christi sind wir jedoch nur, wenn darin armeMenschen ihren selbstverständlichen Platz haben.“Entschließung der Württembergischen Evange lischenLandessynode vom 16. Juli 2010, Zi¤er 8

Barrierefreiheit / barrierefreieKommunikation

Um Barrieren – sei es eine zu kleine Schrift, diefehlende Höranlage, eine unnötig komplizierteSprache oder der Mangel an Geld – zu beseitigen,haben kleine Maßnahmen eine große Wirkung.

Das können Sie tun: Hindernisse identifizieren, Lösungen suchen undkreative Maßnahmen umsetzen.

Beteiligung/ Teilhabe

Wenn Inklusion – als die Kunst des Zusammen -lebens von verschiedenen Menschen – realisiert werden soll, dann müssen sie sich in ihrer Ver -schie denartigkeit auch alle einbringen, beteiligenund mitgestalten können, sei es bei Gottesdiens-ten oder in den Gremien der Gemeinde.

Ω Ω

Inklusion ist die Kunst des Zusammenlebens von verschiedenen Menschen.Alle sollen dieselben Möglichkeiten haben, am kirchlichen und gesellschaft -lichen Leben gleichberechtigt teilzunehmen und dieses mitzugestalten.

Ω

Bewusstseins bildung/

Ö¤entlichkeitsarbeit

Theologie/

Geistliches Leben

Barrierefre

iheit /

barrierefre

ie Kommunikation

Beteiligung/

Teilhabe

Page 19: Vielfalt entdecken Teilhabe ermöglichen Inklusion leben...Inklusiv denken und handeln – die Handlungsfelder Standortbestimmung und die Entwicklung von Perspektiven Die Impulsfragen

Das können Sie tun: Vorbehalte ansprechen, eine Beteiligungskulturentwickeln, in Veränderungsprozesse möglichstviele aktiv einbeziehen, um so einer neuen Kulturder Inklusion ein stabiles Fundament zu geben.

Bildung/Erziehung

Kinder aus reichen und armen Familien, stille undau¤ällige, unterschiedlich begabte, Kinder mitund ohne Behinderung oder Kinder aus anderenKulturkreisen sollen gemeinsam aufwachsen undlernen können.

Das können Sie tun: Den Umgang mit Vielfalt von Anfang an einübenund dafür förderliche Strukturen scha¤en.

Freizeit/Kultur

Um Begegnungen unterschiedlicher Menschen zu ermöglichen, bieten gemeinsame Unterneh-mungen – in der Freizeit, bei Festen, mit Musik,Kultur und Kunst – viele Chancen. AufeinanderRücksicht nehmen gehört dazu.

Das können Sie tun: Begegnungen ermöglichen, Interesse aneinanderwecken, Begleitung organisieren.

19Inklusion leben | Handlungsfelder

Arbeit/Beschäftigung

Wenn Menschen mit eingeschränkten Vermitt-lungschancen auf dem Arbeitsmarkt reguläre Arbeitsplätze wollen, etwa in Kirche und Diakonie,dann brauchen sie Begleitung und Unterstützung.Das kann beispielsweise durch assistierte Aus -bildung oder ö¤entlich geförderte Beschäftigunggelingen.

Das können Sie tun: Kirche und Diakonie sind als Arbeitgeberinnen gefordert, Arbeitsplätze verstärkt Menschen miteingeschränkten Vermittlungschancen anzubietenund Arbeitszeiten flexibel zu gestalten.

Vernetzung/Gemeinwesen-Orientierung

Um in dem Lebensraum, in dem man wohnt, dieChance zu bekommen, dazuzugehören, bedarf eseines lebendigen Gemeinwesens.Denn das Lebenspielt da, wo man wohnt. Hier entscheidet sich, ob Menschen wirklich dazugehören.

Das können Sie tun: Das Dorf, das Stadtviertel, das Quartier miteinan-der inklusiv weiterentwickeln für alle dort lebenden Menschen.

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Bildung/

ErziehungFreizeit /

Kultur Arbeit /

Beschäftigung

Vernetzung/

Gemeinwesen-Orientierung

Page 20: Vielfalt entdecken Teilhabe ermöglichen Inklusion leben...Inklusiv denken und handeln – die Handlungsfelder Standortbestimmung und die Entwicklung von Perspektiven Die Impulsfragen

20 Inklusion leben | Handlungsfelder

Arm ist man, wenn man in seiner

Freizeit nichts machen kann,

wenn man Geburtstag hat und nicht

feiern kann, weil es zu teuer ist.Melanie, 9 Jahre

Energie tanken: die Vesperkirchestärkt Leib und Seele

Mitten im Leben: nach einer Kriseden Alltag selbstständig meistern lernen

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21Inklusion leben | Beispiel: Arbeitsplatz

Menschen, die über lange Zeitkeine Arbeit haben, finden mit jedem Tag schwerer aufden Arbeitsmarkt zurück. Mitdem Projekt „Beschäftigungs-gutscheine“ haben württember-gische evangelische Kirchen -gemeinden für einige arbeits-lose Menschen Patenschaftenübernommen oder ihnen eineArbeit angeboten.

Beschäftigungsgutscheine – Teilhabe durch Arbeit

Einen Zuschuss von 100 bis 500 Euro gab es für die Kirchen-gemeinde pro Monat und Per-son für die Dauer eines Jahres.So auch für Herrn F., den eineGemeinde für einige Stundenzunächst als Aushilfshausmeis-ter beschäftigen konnte (sieheunser Bild). Als die Mesnerin in Rente ging, hat er in der Kir-chengemeinde schließlich einefeste Stelle bekommen. Auch die Alleinerziehende FrauE. konnte mithilfe der Beschäf -tigungsgutscheine zeitweise inder Kirchengemeinde mitarbei-

ten und so wieder Anschluss an die Gemeinde finden. „Ichverdiene jetzt mein eigenesGeld, brauche mich nicht mehrfür alles zu rechtfertigen. Die Arbeitsgebiete bereichern meinLeben und ich kann selbst auchetwas zurückgeben,“ freut sichdie Mutter von zwei Kindern.

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22 Inklusion leben | Konkrete Schritte in Ihrem Umfeld

Impulsfragen – Schritte –Überprüfung

Die Impulsfragen auf der folgenden Seite regendazu an, das eigene Umfeld genauer anzuschauen.Allgemeine Vorschläge sind wenig hilfreich. Dafür sind die Situationen und Rahmen bedingun -gen in Kirchengemeinden, in Jugend werken oder Seniorenheimen, in Jugendhilfe- oder Behinder -teneinrichtun gen, in Kindertagesstätten, in der Kirchenmusik oder in Bezirks- und Kreis diakonie -stellen zu unterschiedlich. Im Kern aber geht es überall darum, mehr Teilhabe zu ermöglichen.

Die Impulsfragen sind als Einstieg zur Reflexionüber Inklusion gedacht, sei es im Kirchengemein-derat, in Leitungsgremien der Einrichtung oderauf einem Tre¤en von haupt- und ehrenamtlichMitarbeitenden. Eine Einstimmung kann miteinem Videoclip, einem Kurzfilm oder eher spiele-risch mit einer „Frage-Box“ erfolgen. So kommenSie schnell ins Gespräch über die Anliegen von Inklusion. Auf unserer Homepage stellen wir dazu fortlau-fend Ideen und Materialien zusammen.

Standortbestimmung und Entwicklung von Perspektiven

So könnten Sie vorgehen:

Beantworten Sie die Impulsfragen möglichst detailliert.Halten Sie Ihre Wahrnehmungen fest. Formulieren Sie konkrete nächste Schritte, die Sie für machbar halten.Legen Sie fest, wie Sie die Umsetzung überprüfen wollen. Machen Sie Nägel mit Köpfen!

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Gemeinsam aufwachsen: alleKinder sollengemeinsam auf-wachsen undlernen

Page 23: Vielfalt entdecken Teilhabe ermöglichen Inklusion leben...Inklusiv denken und handeln – die Handlungsfelder Standortbestimmung und die Entwicklung von Perspektiven Die Impulsfragen

23Inklusion leben | Konkrete Schritte in Ihrem Umfeld

Ist Inklusion ein Thema in unserer Kirchengemeinde oderEinrichtung?

Bei welchen Anlässen? Spielt Inklusion in unseren Gremien oder bei Planungen von Ver -anstaltungen eine Rolle?

Welche Menschen in unseremBereich haben einen erschwer-ten Zugang?

Haben wir neben Menschen mit Behinderun-gen auch andere Personen mit eingeschränktenTeilhabemöglichkeiten im Blick?

Welche Erfahrungen haben wirbisher in unserem Bereich mitInklusion gemacht?

Was ist gelungen? Was war schwierig? Warum?

Wie wollen wir inklusives Denken und Handeln in denkommenden Jahren weiter -entwickeln?

Wen laden wir zur Mitarbeit ein? Welche Fort -bildungen brauchen wir?

Welche konkreten Schritte wollen wir gehen?

Welche Maßnahmen wollen wir mit welchen Akteuren im Gemeinwesen umsetzen?Wir erstellen eine Liste mit Vorhaben, Verant-wortlichen und Zeitangaben.

Was möchten wir in fünf Jahrenerreicht haben?

Wollen wir beispielsweise ein Leitbild entwickeln?Wir formulieren dies in wenigen Sätzen.

Welche Begleitung und Unterstützung wäre hilfreich?

Wir halten dies schriftlich fest und wenden uns gegebenenfalls an die Geschäftsstelle desAktionsplans „Inklusion leben“.

Die Impulsfragen

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Page 24: Vielfalt entdecken Teilhabe ermöglichen Inklusion leben...Inklusiv denken und handeln – die Handlungsfelder Standortbestimmung und die Entwicklung von Perspektiven Die Impulsfragen

24 Inklusion leben | Beispiel: Vereinsleben

Wie gelingt es, dass Menschenmit Behinderungen im sozialenUmfeld gut ankommen, gut angenommen werden und dieChance auf Teilhabe bekom-men? Das Beispiel DiakoniePfingstweid zeigt, wie wichtigdabei Vereine sein können.

Willkommen im Ort!

Wie viele große diakonische Ein-richtungen baut auch die Diako-nie Pfingstweid nach und nachihre dezentralen Angebote aus.In einem kleinen Ort der Ge-meinde Salem baut sie deshalbein Wohnhaus für Menschenmit Behinderungen. Um das Zu-sammenleben am neuen Ortgut vorzubereiten, hat sie einenKabarettabend veranstaltet. Ein-geladen waren alle Bürgerinnenund Bürger. Begrüßt und durchden Abend begleitet wurden sie von Tandems aus Bewohnernder Diakonie und Mitgliederndes örtlichen Narrenvereins. Soentstanden ganz unkompliziert

erste Kontakte auf Augenhöheund verschwanden Berührungs-ängste. Alle genossen den lockeren Umgang miteinanderund waren sicher, dass diesnicht die letzte Begegnung seinwird. Wenn die behindertenMenschen in das neue Gebäudeeinziehen werden, ist man sichnicht mehr ganz fremd, dannsind bereits erste Kontakte ge -knüpft. So kann Willkommens-kultur aussehen!

Gut ankommen: Menschen mit Behinderungen finden ihren Platz im Ort

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25Inklusion leben | Konkrete Schritte in Ihrem Umfeld

Nehmen Sie sich vor, die Homepage, den Ge-meindebrief oder die Mitarbeiterzeitung Schrittfür Schritt barriereärmer zu gestalten.

Weitere Anregungen geben Verzeichnisse (z.B.der Index Inklusion für Kommunen, für Kinder-tagesstätten, für Schulen und für Ev. Bildungs-einrichtungen). Sie finden dazu Hinweise unter:www.aktionsplan-inklusion-leben.de

Verscha¤en Sie sich ein Bild

OWen erreichen wir mit unseren Angeboten,wen nicht oder nicht mehr?

OWas gelingt uns schon gut?

OWer arbeitet bei uns mit, wen könnten wir neu ansprechen?

OWo könnten Preise oder Gebühren eine Hürde sein?

Suchen Sie das Gespräch mit Langzeitarbeits -losen, Menschen mit Behinderung, alten Men-schen, Flüchtlingen oder Selbsthilfegruppenbeispielsweise von Menschen mit psychischen Erkrankungen. So erfahren Sie, was hilfreich wäreund wie Sie sich einbringen können. EntwickelnSie gemeinsam Ideen, was Sie tun könnten.

Machen Sie zusammen mit behinderten Men-schen einen Durchgang durch Ihre Gebäude und überprüfen Zugänge, Räumlichkeiten undAkustik. Nutzen Sie eine der vorgestellten Prüf -listen (auf Seite 7, 12, 28, 35).

Konzentrieren Sie sich zunächst auf einen Be-reich, also setzen Sie beispielsweise bei der Kin -der tagesstätte, der Wohngruppe von Menschenmit Behinderungen, bei Kindern aus armen Familien oder bei alten Menschen im Quartier an.

Mögliche Schritte

Die nachfolgenden Schritte sind als Anregung gedacht, das eine oder andereim eigenen Umfeld umzusetzen (siehe auch die Anregungen im Kapitel zuden Handlungsfeldern ab Seite 18).

!

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!

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!Zielgerichtet um-setzen: mit vielenkleinen Schrittenzu mehr Teilhabe

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26 Inklusion leben | Konkrete Schritte in Ihrem Umfeld

In fünf Jahren möchten wir soweit

sein, dass alle Eltern ohne Scham

angeben, wenn ihr Kind einen

erhöhten Betreuungsaufwand hat,

sodass wir eine extra Betreuerin oder

einen Betreuer zuweisen können.Christine Marschall, Jugendpfarrerin und Waldheimleitung Ga¤enberg/Heilbronn

Erstellen Sie eine Liste mit konkreten Vorhaben und vermerken Siedarin, bis wann Sie welche Maßnahme umsetzen möchten. Bestimmen SiePerso nen, die den Stand der Umsetzung im Blick haben und regelmäßig darüber berichten.

Berichten Sie immer wieder im Gemeindebrief oder in der Mitarbeiter-zeitung über den Stand der Ideen und Maßnahmen. So bleibt Ihr Anliegen im Blick und wird mit Leben gefüllt.

Geben Sie bekannt, wenn Ihnen eine Umsetzung gelungen ist. Dannkann dies gewürdigt und gefeiert werden.

Anregungen zur Überprüfung

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27Inklusion leben | Beispiel: Mittagstisch

Alles was nicht zur Tat wird, ist nichts wert. Nach diesemMotto startete die EvangelischeKirchengemeinde Oberlennin-gen vor rund zehn Jahren einenökumenischen Mittagstisch.Gekocht wird für alle, die Hun-ger haben und Gemeinschaftsuchen: Frauen und Männer,Kleinkinder oder Senioren,Menschen mit vielen unter-schiedlichen Berufen. EinzigeVoraussetzung: man muss sichanmelden.

Ökumenischer Mittagstisch – alle sind willkommen!

Anfangs bereiteten drei Koch-teams abwechselnd einmal mo-natlich bis zu 40 Mittag essenzu. Heute bestehen die Teamsaus fünf bis sechs Aktiven, dieum die 70 Essen ausgeben. DieTeams bildeten sich damals inkürzester Zeit und entschiedennach einer kurzen Einführungüber Speiseplan, Dekoration undanderes. In zehn Jahren kamenso an die 10000 Mahlzeiten zusammen. Der Erlös wird fürdie Renovierung der Kirche und

für die Jugendarbeit verwendet.Viele der heutigen Köchinnensind bereits von der Gründungan mit dabei – und seit kurzemgehört auch ein Mann zu einemder Teams.

Satt werden: beim Mittagstisch treffen sich alle, die Hunger habenund Gemeinschaft suchen

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28 Inklusion leben | Prüfliste: Hören

Planung und Einrichtung einer induktiven Höranlage

Planung und Umsetzung durch eine erfahrene Fachfirma.

Hörgeräteträger beteiligen.

Verstärker muss die ganze Kirche versorgen.

Schleife auf dem Boden oder in etwa 2,4 Metern Höhe.

Hinweisschilder anbringen mit Sitzplan, aufdem die Sitzplätze je nach Schleifenstärkein Ampelfarben markiert sind.

Regelmäßig im Blick

In Gemeindebriefen immer auf induktiveHöranlage hinweisen und anmerken, dasseine vorhandene T-Spule kostenlos beimHörgeräte-Akustiker aktiviert werden kann.

Schleife regelmäßig auf Funktionstüchtig-keit prüfen.

Regelmäßige Mikrofon-Schulungen für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

Darauf achten, dass beim Singen von Liedern auch die Orgel noch über die Hör-anlage zu hören ist.

Weitere Informationen: Ev. Schwerhörigenseelsorge in Württemberg,Pfarrerin Rosemarie Muth www.schwerhoerigenseelsorge-wue.de

Prüfliste: Hören

Technikcheck: Höranlagen müssenregelmäßig überprüft werden

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29Inklusion leben | Beratung und Unterstützung

Drehscheibe des Aktionsplans: die Geschäftsstelle

Der Aktionsplan setzt auf die jeweilige Umset-zung vor Ort. Dabei möchte die Geschäftsstelle,angesiedelt beim Diakonischen Werk Württem-berg, Sie unterstützen. Die Geschäftsstelle ist die zentrale Drehscheibedes Aktionsplans. Sie gibt Impulse und Infor -mationen weiter, vermittelt Referentinnen und Referenten oder Inklusions berater. In enger Zu -sam men arbeit mit einem großen Netzwerk vonHaupt- und Ehrenamtlichen sowie Expertinnenund Experten in eigener Sache und Angehöri-gen begleitet die Geschäftsstelle die Umsetzungdes Aktionsplans. Sie bietet eine Plattform fürAustausch von Ideen und Erfahrungen. Aktuelles, Veranstaltungstipps sowie viel fältige Hinter-grundinformationen sind auf der Homepagewww.aktionsplan-inklusion-leben.de zu finden.

Kommen Sie auf uns zu. Wir freuen uns auf IhreFragen und Anregungen. Und kommen auchgerne zu Ihnen vor Ort.

Ihr Ansprechpartner in der Geschäftsstelle: Wolfram Keppler, Tel. 0711 [email protected]

Umsetzung mit Partnern aus Landeskirche und Diakonie

Der Aktionsplan setzt bei der operativen Umset-zung und Ausgestaltung der Handlungsfelder auf die Expertise institutioneller Partner aus derEvangelischen Landeskirche in Württemberg undihrer Diakonie.

O Das Pädagogisch-Theologische-Zentrumder Evangelischen Landeskirche richtet eine Sonderpfarrstelle „Aktionsplan Inklusion inder evangelischen Bildungsarbeit“ ein.

O Der Evangelische Landesverband – Tages -einrichtungen für Kinder in Württemberg e.V.setzt das Projekt „Kitas entwickeln eine inklu-sionsorientierte Praxis“ um.

O Fachreferentinnen und -referenten aus denBerei chen Behindertenhilfe/Psychiatrie, Jugendhilfe sowie Landkreis- und Kirchen -bezirksdiakonie/Existenzsicherung imDiako nischen Werk Württemberg sorgen da -für, dass Erkenntnisse des Inklusionsprojektes(2012–2015) weitergeführt werden und Wir-kung entfalten.

O Inklusionsberater/-innen für den Religions -unter richt und die Konfirmandenarbeit in denRegionen, Diakoniepfarrer/-innen in denKirchen bezirken, landeskirchliche Beauftragtefür Schwerhörigen- und Gehörlosenseelsorge,Blinden- und Sehbehindertendienst, Gleich-stellungsbeauftragte und andere unterstützenAktionen vor Ort mit ihrem Wissen und ihrenErfahrungen.

O Das Netzwerk Inklusion in der Landeskirche bildet als Beirat alle wichtigen Arbeitsbereicheund Einrichtungen der Landeskirche und ihrerDiakonie ab. Den Vorsitz hat LandesbischofDr. h. c. Frank Otfried July inne.

Beratung und Unterstützung – unsere Angebote

Alle beteiligen: jeder und jede hat etwas beizutragen

Page 30: Vielfalt entdecken Teilhabe ermöglichen Inklusion leben...Inklusiv denken und handeln – die Handlungsfelder Standortbestimmung und die Entwicklung von Perspektiven Die Impulsfragen

30 Teilhabe ermöglichen

Teilhabe ermöglichen

Ausgrenzung überwinden, Teilhabe

ermöglichen – dieses Anliegen durch-

zieht die biblische Botschaft wie

ein roter Faden. Auch wenn die Bibel

an manchen Stellen nicht frei ist

von ausgrenzenden Tendenzen, so ist

doch ihr Grundanliegen eindeutig.

Teilhabe lebt dabei von Teilgabe – und

beide sind auf die o¤ene Haltung

einer Gemeinschaft angewiesen. Sie

sind zwei Seiten einer Medaille.

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31Teilhabe ermöglichen | Beispiel: Fotoprojekt

Menschen, die unter einer psy-chischen Erkrankung leiden, tun sich oft schwer, gemeinsametwas mit anderen zu unter neh -men. Das Projekt „Blickwinkel“des KreisdiakonieverbandsRems-Murr-Kreis und der Evan-gelischen KirchengemeindeWaiblingen zeigt, wie es gelingt,über das gemeinsame Foto -grafieren Vertrauen aufzubauenund anderen ohne Vorurteile zu begegnen.

Die meisten psychisch krankenMenschen leben allein. In einerkleinen Gruppe mit dem Foto-apparat in der Hand aus zu -schwärmen und seine Eindrückedurch einen Klick auf den Aus -löser festzuhalten, kann helfen,Vertrauen zu gewinnen undNähe zu erleben. Gegen seitigschauen sie sich über die Schul-ter, zeigen sich ihre eigenenBlickwinkel auf dieWelt. Themengibt es genug: Geborgenheit,Angst, Glück und Unglück – odereinfach Ruhe.

Geteilte Blicke auf die Welt – ein Fotoprojekt

So wird aus Menschen, die sichzuvor nicht kannten und sichvielleicht nie begegnet wären,für eine gewisse Zeit ein einge-spieltes Team von Menschen,die keine Vorurteile gegenüberdem anderen haben, sondernüber das gemeinsame Interesseam Fotografieren zusammen -finden. Und zum Abschluss können sie ihre Werke einerbreiten Öffentlichkeit in Formeiner Ausstellung präsentieren.

Neue Perspektiven: Menschen mitpsychischen Erkrankungen zeigenihre eigenen Blickwinkel

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32 Teilhabe ermöglichen | Ureigenes Anliegen der Kirche

Schöpferische VielfaltGottes schöpferisches Handeln bringt eine er-staunliche Vielfalt hervor. Davon erzählen dieSchöpfungsgeschichten. Der Mensch wird erschaf-fen als Mann und Frau. Als solche sind sie ge-segnet (1.Mose 1,26–28). Die Vielfalt der Völker ist von Gott gewollt und in Abraham gesegnet (1.Mose 10, 12,3). Auch Pflanzen und Tiere werden gescha¤en, „ein jedes nach seiner Art“ (1.Mose 1,12.24). Das Leben auf dieser Erde ent-wickelt sich in einer bunten Vielfalt.

Der Mensch als Ebenbild GottesDer Mensch wird als Ebenbild Gottes gescha¤en(1.Mose 1,27). Darin gründet seine unantastbareWürde. Sie schützt ihn vor Festlegungen und Zuschreibungen jeder Art, vor Abwertungen undDiskriminierung. Sie ist eine unverfügbare GabeGottes. Sie muss nicht durch Leistung verdientwerden. Sie ist ein Geschenk.

Doch die Ausdi¤erenzierung gesellschaftlichenLebens ist immer wieder mit Abwertungen undAusgrenzungen verbunden. Das erfahren armeund arbeitslose Menschen, Menschen mit psy-chischer Erkrankung oder Behinderung, Fremdeund Flüchtlinge immer wieder. Deshalb erinnertdas „Buch der Sprüche“ an die Würde der Armen:„Wer dem Geringen Gewalt antut, der lästert des-sen Schöpfer; aber wer sich des Armen erbarmt,

der ehrt Gott“ (Sprüche 14,31). Das Gleichnis vomWeltgericht gibt zu bedenken, dass uns in Armen,Kranken und Fremden Christus selbst begegnet(Mt. 25,31–46).

Ausgrenzung überwinden, Teilhabe ermöglichenVon Ausgrenzung betro¤ene Personengruppenstehen deshalb unter dem besonderen SchutzGottes: „Der Herr behütet die Fremdlinge und erhält Witwen und Waisen“ (Psalm 146,9). DieBibel rückt sie immer wieder in den Blick. „Wenndein Nächster neben dir verarmt und sich nichtmehr halten kann, so sollst du ihn unterstützen,auch einen Fremden und Halbbürger, damit erneben dir leben kann“ (3. Mose 25,35). Sie sollenmit leben und am gemeinschaftlichen Leben teil-haben können. So sollen Feste gemeinsam mitFremden, Witwen und Waisen gefeiert werden (5. Mose 16,9–15).

Jesus wendet sich ausgegrenzten Menschen inbesonderer Weise zu. Mit Zöllnern und Sündernsetzt er sich zu Tisch (Mt. 9,9–13). In seinenGleichnissen kommen arme und ausgebeuteteKleinbauern, Tagelöhner und arbeitslose Men-schen in den Blick (Lk. 16,1–9; Mt. 20,1–16). Ernimmt Menschen mit Behinderung, seelischenoder körperlichen Erkrankungen wahr. Blinde, Gelähmte, Aussätzige, seelisch gekrümmte undgeplagte Menschen finden bei ihm Gehör. Er holtsie vom Rand in die Mitte, zurück ins Leben derGemeinschaft (Joh. 5,1–9; Lk. 13,10–17; 18,35–42).Das vorherrschende Denken in Abgrenzungendurchbricht Jesus immer wieder. Beim verachte-ten reichen Zachäus kehrt er ein (Lk. 19,1–10). EinSamariter, ein Andersgläubiger, wird zum Vorbildgelebter Nächstenliebe (Lk. 10,25–35).

Für Paulus ist die christliche Gemeinde „LeibChristi“. Sie steht vor der besonderen Herausfor-derung, mit der Verschiedenheit von Reichen und

Teilhabe als ureigenes Anliegen der Kirche

Der Mensch als Geschöpf – der Mensch in Gemeinschaft – der Mensch in der Welt

Spürbarer Glaube:inklusive Gottes-dienste sprechenalle Sinne an

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33Teilhabe ermöglichen | Ureigenes Anliegen der Kirche

Armen, Starken und Schwachen, Angesehenenund Verachteten umzugehen (1. Kor. 1,26–29).Immer wieder gibt es Spaltung und Ausgrenzung.Paulus tritt diesen entschieden entgegen. Wer ge-tauft ist, gehört dazu. Als Verschiedene gehörenwir zusammen: „Denn wir sind durch einen Geistalle zu einem Leib getauft, wir seien Juden oderGriechen, Sklaven oder Freie“ (1. Kor. 12,13).

Beim Abendmahl in Korinth haben Reiche üppiggespeist und Arme saßen hungrig daneben. Paulus kritisiert das. Denn das Abendmahl ist fürihn in besonderer Weise ein Zeichen der Gemein-schaft mit Christus und untereinander. Hier soll sichtbar werden, dass alle dazugehören undbei aller Verschiedenheit gleiche Würde haben (1. Kor. 11,17–34). Es ist das Leitbild einer inklu -siven Kirche: „Hier ist nicht Jude noch Grieche,hier ist nicht Sklave noch Freier, hier ist nichtMann noch Frau; denn ihr seid allesamt einer inChristus“ (Gal. 3,28).

Den christlichen Gemeinden der ersten Jahrhun-derte kam es auf die Einheit von martyria (Zeug-nis), leiturgia (Gottesdienst), diakonia (Dienst amNächsten) und koinonia (Gemeinschaft) an. Alsfeiernde und diakonische Gemeinden waren siemissionarische und wachsende Gemeinden, be-richtet die Apostelgeschichte (Apg 2,41–42; 6,1–7).

Die zwiespältige Geschichte der KircheDie Kirchen haben in beeindruckender Weise im -mer wieder Grenzen überwunden und Inklusiongelebt. Sie haben aber auch oft in ihrer Theologieund ihrer Praxis Abwertungen und Ausgrenzun-gen Vorschub geleistet. Armen und Arbeitslosenwurde immer wieder die Schuld an ihrer Situationzugeschoben, anstatt deren Ursachen zu bekämp-fen. Krankheit und Behinderung wurden bis ins20. Jahrhundert als Strafe Gottes interpretiert,Frauen die Gleichberechtigung verwehrt. Sie wur-den von Ämtern ausgeschlossen, Menschen an-derer sexueller Orientierung ausgegrenzt.

Die Zwiespältigkeit im Denken und Handeln zeigtsich auch an großen Persönlichkeiten wie MartinLuther. Er hat sich zum Beispiel in vorbildlicherWeise für die Teilhabe armer und arbeitsloser

Menschen am kirchlichen und gesellschaftlichenLeben eingesetzt, aber Behinderung als Werk des Teufels gesehen. Solchen Vorstellungen trat in unserer Zeit der Theologe Ulrich Bach, selbstseit seiner Studienzeit im Rollstuhl, entgegen. Er kritisiert den „Sozialrassismus in Kirche undTheologie“ gegenüber Menschen mit Behinde-rungen und fordert ein grundlegendes Umdenkenim Menschenbild, indem Trennungen und Ab-grenzungen aufgehoben werden: „Menschen mitund ohne Behinderung: beide jeweils so von Gott geschaffen, … beide durch Christus mit Gottversöhnt, … beide auf andere angewiesen, beidemit göttlichen Gaben begabt, beide auf Erlösungwartend.“

In diesem Sinne gilt es auf dem Wegzu einer inklusiven Kirche

trennende Denkmuster aufzulösen

Andersartigkeit von Menschen zu respek -tieren und

den Umgang mit Verschiedenheit zu lernen.

Ω

Ω

Ω

Über Genera -tionen hinweg: gemeinsam feiern und denGlauben erleben

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34 Teilhabe ermöglichen | Beispiel: Konfirmandenunterricht

Wie kann man sich als Kon-firmandin oder Konfirmand fürMenschen im Ort engagieren?Bei der Evangelischen Kirchen-gemeinde Dornhan ist die Begleitung von Menschen mitBehinderungen aus der Nach-barschaft Teil des wöchentlichenUnterrichts.

Auf die Begegnung kommt es an!

Sie machen sich in Zweier-Teamsauf den Weg und gehen ganz unbefangen auf ihre Nachbarnmit Behinderung zu. Entwederengagieren sich die Konfirman-den im Rahmen eines Bastelnach-mittags, beim gemein samenBacken oder im Feierabend-Treff.Oder sie sind bei Ausflügen mitdabei und begleiten zum Gottes-dienst. Die gemein samen Aktio-nen – sei es, dass man nur malgemeinsam etwas trinken geht –sind nicht nur für die jungenMenschen eine Bereicherung.

Auch für die in kleinen Wohn-gemeinschaften lebenden behin-derten Menschen ist es einegute Gelegenheit, Jugendlicheaus der Nachbarschaft zu tref-fen. Jede und jeder sucht sichselbst aus, wie und wo er odersie sich engagieren möchte. So tragen die Konfirmanden zueinem besseren Miteinandervon Kirchengemeinde und Diakonie vor Ort bei.

Keine Berührungsängste: Konfir-mandinnen besuchen Menschen,die in sozialen Einrichtungen leben

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35Teilhabe ermöglichen | Prüfliste: Sehen

Gehen Sie auf Sehbehinderte undBlinde zu, sprechen Sie sie an.

Sehbehinderte und Blinde brauchen akus -tische Hinweise auf Veranstaltungen.

Bieten Sie einen Abholdienst von zu Hause an.

Bieten Sie Hilfe beim Auffinden des Veran-staltungsraums und eines Sitzplatzes an.

Lassen Sie sehbehinderte Menschen nichteinfach wortlos sitzen oder stehen.

Markieren Sie Schwellen, Treppenanfangund -ende und andere Stolperfallen durchdeutlich sichtbare Kontraststreifen.

Verbalisieren Sie alle Bilder, wenn diese Bestandteil der Veranstaltung sind.

Machen Sie bei liturgischen Veranstaltun-gen klare Ansagen zum Aufstehen und Setzen.

Sagen Sie ein Lied immer mit Nummer und Anfangszeile an.

Bieten Sie im Gottesdienst eine Abendmahl-begleitung an.

Verwenden Sie zum Ausleuchten des Rau-mes keine Richtungsstrahler.

Verwenden Sie für Ihre Veröffentlichungeneine gut lesbare serifenfreie Schrift in min-destens 12 Punkt auf hellem Papier. AchtenSie auf Kontraste und vermeiden Sie Hinter-grundbilder.

Weitere Informationen: Evang. Blinden- und Sehbehindertendienst Württemberg e. V. (EBSW)Telefon 07191 60000www.ebsw-online.de

Prüfliste: Sehen

Auf dem Prüfstand: Sehbehindertefinden immer noch viele Barrieren

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36 Teilhabe ermöglichen | Teilhabe als Menschenrecht

„Alle Menschen sind gleich an Würde und Rech-ten geboren“, formuliert Artikel 1 der AllgemeinenErklärung der Menschenrechte vom 10. Dezember1948. In Artikel 2 wird festgehalten, dass alle Men-schen ohne jeden Unterschied den gleichen An-spruch auf die aufgeführten Rechte und Freiheitenhaben, darunter auch das „… Recht am kulturel-len Leben der Gesellschaft frei teilzunehmen …“(Artikel 27).

Die Vereinten Nationen haben diese allgemeinenMenschenrechte unter anderem für zwei Perso-nengruppen konkretisiert und in einem „Über -einkommen“ bzw. einer „Konvention“ jeweilsdurch buchstabiert, wie sie umzusetzen sind. Am20. November 1989 wurde die „Konvention überdie Rechte des Kindes“ verabschiedet und am 26. Januar 1990 von der Bundesrepublik Deutsch-land ratifiziert. Sie legt weltweit gültige Standardsfest, um Kindern das Überleben zu sichern, einegesunde Entwicklung zu gewährleisten und sievor Diskriminierung, Vernachlässigung und Miss-brauch zu schützen.

Das „Übereinkommen der Vereinten Nationenüber die Rechte von Menschen mit Behinderung“vom 13. Dezember 2006, das am 29. März 2009von der Bundesrepublik Deutschland ratifiziertworden ist, fordert für Menschen mit Behinderungin Artikel 3c „die volle und wirksame Teilhabe ander Gesellschaft und Einbeziehung in die Gesell-schaft“ („full and e¤ective participation and in -clusion in society“). Ihre Beeinträch tigungen, soheißt es in Artikel 1, werden oft erst durch „Wech-selwirkungen mit verschiedenen Barrieren“ inihrer Umwelt zu Behinderungen. Diese gilt es des-halb in allen Bereichen des Lebens, Arbeitens und Wohnens konsequent abzubauen.

Das Recht auf Teilhabe hat auch das Bundesver-fassungsgericht in seinem Urteil zur Zusammen-setzung des Hartz-IV-Regelsatzes vom 9. Februar2010 unterstrichen. Ein „menschenwürdiges Exis-tenzminimum“ beinhalte mehr als nur die Siche-rung der physischen Existenz. Dazu gehöre auch,dass es ein „Mindestmaß an Teilhabe am gesell-schaftlichen, kulturellen und politischen Lebenumfasst, denn der Mensch als Person existiertnotwendig in sozialen Bezügen.“ Materiell armeMenschen sollten so viel zum Lebensunterhalt erhalten, dass auch sie am gesellschaftlichenLeben teilhaben können. Dies sei mit Bezug aufArtikel 1 des Grundgesetzes eine Frage der Men-schenwürde.

Gesellschaftliche Ausdi¤erenzierungen sindimmer mit einem Wechsel von Inklusion und Ex-klusion verbunden. Das ist als solches noch keinProblem. Bei den Berliner Philharmonikern kannnicht jede und jeder mitspielen. Exklusionen wer-den jedoch dort problematisch und zu einer Fragevon Menschenwürde und Menschenrechten, wosie mit gesellschaftlicher Ausgrenzung, sozialerUngleichheit und Diskriminierung verbundensind. Dann stehen sie dem Menschenrecht aufTeilhabe am Leben der Gemeinschaft entgegen.

Inklusion in einem weiten und umfassenden Ver-ständnis zielt auf die gleichberechtigte Teilhabealler Menschen am Leben der Gemeinschaft. Dieserfordert eine breite gesellschaftliche Reflexionvon Haltungen und Einstellungen, eine Sensibili-sierung für Barrieren und entsprechende struk -turelle Änderungen, um Teilhabe zu ermöglichen.Dies verlangt nichts weniger als einen Kulturwan-del durch systemische Veränderungsprozesse auf allen gesellschaftlichen Ebenen. Kirche undDiakonie sind hier verpflichtet, ihren Beitrag zuleisten.

Teilhabe am Leben der Gemeinschaft als Menschenrecht

„Teilhabe an der Gesellschaft gehtnicht ohne Gesellschaft.“ Klaus Dörner

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37Teilhabe ermöglichen | Beispiel: Gottesdienst und Kirchenfeste

Nicht viel darüber reden, son-dern einfach tun: So lautet das Motto der Sophie-Scholl-Kirchengemeinde SchwäbischHall. Im Miteinander von altenund behinderten Menschensowie Bürgerinnen und Bürgernaus der ehemaligen Sowjet-union wird Inklusion Tag für Tagneu erfahrbar.

Der wichtigste Ort für Begeg-nung sind die sonntäglichenGottesdienste. Hier trifft sicheine bunte Vielfalt an Menschenverschiedenster Herkunft, Bil-dung und Generationen. NebenFamilien und älteren Menschenaus dem Wohngebiet feiern Bewohner des Seniorenheims,Menschen mit geistiger Behin-derung und Migrationshinter-grund zusammen. Ganz unkom -pliziert lässt sich Gemeinschaftauch beim Gemeindefest er -leben. Kinder der umliegenden

Inklusion einfach leben!

Kindergärten – darunter auchKinder mit Behinderungen – gestalten das Erntedankfest mit. Regelmäßig trifft sich eineSeniorengruppe beim „OffenenClub A–Z“ der Kirchengemein dein den Räumen des benach -barten Altenheims.

Miteinander Kirche sein: ein inklusiver Gottesdienst in der Heilbronner Kilianskirche

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38 Teilhabe ermöglichen

Inklusion ist ein Prozess. Ob er

gelingt, hängt auch von den damit

verbundenen Erwartungen ab.

Sind sie zu hoch, überfordern wir uns.

Sind sie zu niedrig, geht es nicht

voran. Alles bleibt beim Alten. Alles

auf einmal wird auch nicht gehen.

Aber kleine stetige Schritte sind

möglich …Landesbischof Dr. h. c. Frank Otfried July

Page 39: Vielfalt entdecken Teilhabe ermöglichen Inklusion leben...Inklusiv denken und handeln – die Handlungsfelder Standortbestimmung und die Entwicklung von Perspektiven Die Impulsfragen

39Teilhabe ermöglichen | Wort auf den Weg

In Kirchengemeinden, kirchlichen Werken unddiakonischen Einrichtungen wird Inklusion vielfachgelebt. Der Zugang zu Gebäuden oder Internet-seiten wird barrierefrei gestaltet.Wohnen, lebenund arbeiten am Ort wird für Menschen mit Be-hinderung immer häufiger möglich. Flüchtlingengilt ein vielfaches Willkommen in Gemeinden unddiakonischen Einrichtungen. Viele Orte der Begeg-nung sind entstanden – an Mittags tischen, inVesperkirchen oder Sprachcafés. KostengünstigeFreizeitangebote mit Waldheimen oder Dorffrei-zeiten sind selbstverständlich geworden.

Der Aktionsplan „Inklusion leben“ möchte an -regen, dies noch systematischer und bewussterzu tun. Es ist der Versuch, miteinander einen vielfältigen Prozess bis 2020 zu gestalten. Uns ist bewusst, dass diakonische Einrichtungen imWettbewerb des Sozialmarkts unter starkem Kostendruck stehen und es für den politisch ge-wollten Umgestaltungsprozess an einer angemes-senen Refinanzierung fehlt. Kirchengemeindenbefassen sich wiederum mit anderen Themen wie zum Beispiel Gemeindeaufbau, Immobilien-konzepten, Pfarrplan oder dem Reformations -jubiläum.

Hohe Erwartungen werden von außen an Kirchen-gemeinden und Einrichtungen herangetragen. Inklusion leben meint jedoch nichts anderes alsKirche Jesu Christi sein, aufmerksam für benach-teiligte Menschen, o¤en und einladend.

Wichtig ist dabei, dass wir uns nicht überfordernund alles auf einmal machen wollen. Viel ziel -führender ist es, sich einzelne Maßnahmen vor -zunehmen, diese aber möglichst konsequentumzusetzen. Es ist die Kunst der kleinen Schritte,die getragen ist von der größeren Vision einer inklusiven Kirche, die mit Verschiedenheit umge-hen kann. So wie es Paulus vorschwebt: „Hier ist nicht Jude noch Grieche, hier ist nicht Sklavenoch Freier, hier ist nicht Mann noch Frau; denn ihr seid allesamt einer in Christus Jesus“(Galater 3,28).

Machen Sie Gebrauch von den Angeboten der Be-ratung und Unterstützung. Inklusion ist die Kunstdes Zusammenlebens von verschiedenen Men-schen. Dies ist nicht immer einfach, aber lohnendund bereichernd. Der Geist Jesu Christi beflügleSie dabei.

Landesbischof Dr. h. c. Frank Otfried July

Oberkirchenrat Dieter KaufmannVorstandsvorsitzender des Diakonischen Werks Württemberg

Wort auf den Weg

Landesbischof Dr. h. c.Frank Otfried July

Oberkirchenrat Dieter Kaufmann

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40 Materialien

Diese Auswahl an Materialien kann bei derGeschäftsstelle des Aktionsplans „Inklusionleben“ bestellt werden (siehe Impressum):

Diakonisches Werk Württemberg (Herausgeber)

Armut überwinden, Teilhabe ermöglichen Handreichung für Kirchengemeinden und Ein -richtungen, 2010.

Flüchtlinge willkommen heißen, begleiten, beteiligen Eine Handreichung für Kirchengemeinden, 2015.

Langzeitarbeitslose Menschen integrieren. Ausgrenzung überwindenImpulse und Materialien für Gottesdienst und Gemeinde zum Thema Langzeitarbeitslosigkeitfür die evangelischen Kirchengemeinden in Württemberg, 2015.

Konturen eines diakonischen Verständnissesvon Inklusion Eine Orientierungshilfe, 2014 (auch in leichterSprache erhältlich).

Ausgezeichnete und geförderte inklusive Projekte und Vorhaben von Mitgliedseinrichtun-gen des Diakonischen Werks Württemberg undevangelischen Kirchengemeinden inWürttemberg,2015.

Begegnungen, die Grenzen überwinden Wie Inklusion den Alltag in den Evangelischen Kirchengemeinden in Württemberg bereichert,2015.

Ev. Kirche im Rheinland (Herausgeber)

Da kann ja jede(r) kommen Inklusion und kirchliche Praxis. Eine Orientie-rungshilfe, 2013(auch unter: www.aktionsplan-inklusion-leben.de).

Evangelische Landeskirche in Württemberg (Herausgeber)

Reichtum braucht ein Maß, Armut eine GrenzeHerausforderungen zum Handeln. Entschließungder Württembergischen Evange lischen Landes -synode vom 16. Juli 2010.

„… alle zu einem Leib getauft“ (1. Korinther 12,13)Wort zur Inklusion in der Kirchengemeinde, 2013.

Weiterführende Literatur, die über den Buchhandel erhältlich ist:

Es ist normal, verschieden zu sein. Inklusion leben in Kirche und GesellschaftEine Orientierungshilfe des Rates der Evange-lischen Kirche in Deutschland, Gütersloh 2014(auch unter: www.ekd.de/download/orientierungshilfe_inklusion2105.pdf).

Handbuch Inklusion in der KirchengemeindeHrsg. von Ralph Kunz und Ulf Liedke, Göttingen2013.

Menschen mit DepressionenHrsg. von Birgit Weyel und Beate Jakob,Orientierungen und Impulse für die Praxis in Kirchengemeinden, Gütersloh 2014.

Weitere Materialien und Literaturhinweise zurGestaltung von Gottesdiensten, für die Bibel -arbeit und zur Gestaltung von Veranstaltungenfinden Sie auf :www.aktionsplan-inklusion-leben.de

Materialien

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41Kontakt

Teilen Sie uns Ihre Erfahrungen mit!

Liebe Leserinnen und Leser,

wir interessieren uns für Ihre Erfahrungen mit Inklusionin Ihrer Kirchengemeinde, in Ihrer Einrichtungoder Nachbarschaft. Was ist gut gelaufen? Wo haben Sienoch Schwierigkeiten?

Schreiben Sie uns:[email protected]

Vielen Dank!

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42 Impressum und Kontaktadresse

Impressum

Herausgeber

Diakonisches Werk Württemberg

Heilbronner Straße 180

70191 Stuttgart

Telefon 0711 1656-0

Redaktion

Wolfram Keppler,

Rainer Scheufele (DWW),

Dr. Wolfhard Schweiker (ptz)

in Zusammenarbeit mit dem Netzwerk

„Inklusion in der Landeskirche“ (NIL)

Fotos

Wolfram Keppler

Gottfried Stoppel (S. 20, oben),

Erlacher Höhe (S. 20, unten),

privat (S. 21, 32, 41),

Kreisdiakonieverband Rems-Murr-Kreis (S. 31),

Jürgen Reich (S. 41)

Gestaltung und Reproduktionen

Atelier Sternstein, Stuttgart

Lektorat und Satz

Maren Witthoeft |manufactur m, Stuttgart

Druck

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Stuttgart, im Juli 2016

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Diakonisches Werk Württemberg

Geschäftsstelle Aktionsplan „Inklusion leben“

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