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Vera Griesser
Da
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Ijo
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Das Buch Ijob
Entweder will Gott die Übel beseitigen und kann es nicht: Dann ist Gott schwach, was auf ihn nicht zutrifft, Oder er kann es und will es nicht: Dann ist Gott missgünstig, was ihm fremd istOder er will es nicht und kann es nicht:Dann ist er schwach, und missgünstig zugleich, also nicht Gott,Oder er will es und kann es, was allein für Gott ziemt: Woher kommen dann die Übel und warum nimmt er sie nicht hinweg? (nach Epikur)
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Vera Griesser
Womit habe ich das verdient?!
• Leid hat viele Gesichter
• Warum lässt Gott Leid in dieser Welt zu?
• Kennen wir Gott?
• Warum gibt es Leid?
• Liegt im Leiden ein Sinn?
• Lenkt Gott unser Schicksal nach unserem Tun und unserer Frömmigkeit?
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Wer ist Ijob?
• Araber aus dem Lande Uz
• Wohlhabend und fromm
• Ein wirklich «Gerechter» (wie Noah, Daniel)
• Spielball zwischen Gott und Satan
• «Leidgeprüft»:
• er verliert alles: Kinder, Hab und Gut, Gesundheit 3
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Gliederung
Prolog:
Schilderung der Situation Ijobs; Satans These und schliesslich die Wette Gottes mit dem Satan. Ijob wird auf die Probe gestellt (1,1–2,10).
Hauptteil:
Dialog Ijobs im Wechsel mit den drei Freunden Elifas, Bildad und Zofar (2,11–31,40)
4 unbeantwortete Reden des vierten Freundes Elihu (32,1–37,24),
2 Gottesreden (38,1-40,2 und 40,6–41,26) und jeweils die
Antworten Ijobs (40,3–5 und 42,1–6).
Epilog:
Wiederherstellung Ijobs und Zurechtweisung der Freunde (42,7-17) 4
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Entstehung
• Weltliteratur, Prosa und Dichtung in Versform• Autor ???• Hauptfigur Ijob fiktiv• Langer Entstehungsprozess, zugrunde liegt eine alte
Volkserzählung• Endredaktion um 5. – 3. Jhrh. v. Chr. (nach babylonischen
Exil)
• Im Kanon der christl. Bibel (Weisheitsliteratur) und im Kanon des jüdischen Tenach (Schriften)
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Vera Griesser
• Die geltende Lehre wird angesichts veränderter Lebensumstände infrage gestellt:
- Vor dem Exil: Wer gerecht lebt, dem widerfährt Gerechtigkeit im Leben.
- Nach dem Exil: Den Frevlern geht es gut!
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Sitz im Leben
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Deutung
•Satan als Versucher:•«Ist Ijob nur fromm, weil Gott es ihm
gut ergehen lässt?»
Das Experiment beginnt:•er verliert alles: Kinder Hab und Gut, letztlich die Gesundheit und damit auch sein Ansehen und seine Würde •Soziale Ausgrenzung:•Ijob bleibt gottesfürchtig entgegen aller Meinung:•«Nehmen wir das Gute an von Gott, sollen wir dann nicht auch das Böse annehmen?» (Ijob, 2,10)
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Du bist schuldig!• 3 Freunde Elifas, Bildad, Zofar: • «Kehr um, Ijob, du bist ein grosser Sünder!»
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Weisheit contra Wirklichkeit• 3 Freunde halten an ihrer Weisheit fest – blenden Ijobs Wirklichkeit aus
• «Kein Mensch ist ohne Schuld!»
• Ijob muss sich versündigt haben; er erhält Gottes gerechte Strafe für sein Handeln
• Sprechen ihn immer schuldiger, ringen nach Erklärungen
• Die Wahrheit wird verdreht anstatt die Lehre neu überdacht
• Ijobs Qual wird somit verschlimmert
• grosse Verzweiflung 9
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Die Klage Ijobs• «Ich bin im Recht, das weiss ich ganz genau!» (Ijob 13, 18)
•Gott, der Gerechte, handelt unrecht: er lässt die Gerechten leiden, während es den Frevlern meist gut ergeht:
• also ist Gott selbst ein Frevler
•Der Mensch ist ohnmächtig der Willkür Gottes ausgeliefert
• schlussfolgert von seinem Ergehen auf eine chaotische Weltordnung
•Gott schuldet mir zumindest eine Antwort! 10
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Elihu (4. Freund) Vorbereiter der Gottesreden
• Fragt nicht nach dem Grund des Leidens sondern nach dessen Sinn:
• Leid hat einen erzieherischen Wert: du sollst deine Lehre daraus ziehen
•Gott redet zu uns mittels Träumen und Krankheit• Du machst deine Regeln zum Massstab Gottes! •Gott bleibt unerforschlich; er ist allem Wissen
voraus!
• «Du bist selbst schuld an deiner Misere.» • «Ohne Einsicht musst du weiter leiden.» 11
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Das «Donnerwetter» Gott spricht zu Ijob im Wettersturm
•«Wo warst Du denn als ich die Erde machte? !» Ijob (38, 4)
• Ich bin der Schöpfer des grossartigen Kosmos!• Die Schöpfung hat sehr wohl einen Plan und eine Ordnung.• Du, Mensch, darfst dich nicht zum Mass aller Dinge machen• Jedes Lebewesen hat ein Recht auf sein Leben, seine
Lebensweise und seinen Lebensraum, auch wenn es dem Menschen nicht von Nutzen ist.
• Du bist anmassend! Was bildest du dir ein?! (Bezug auf 13,22)• Ich bin kein Frevler! Ich, der ich das Übel auch erschaffen
habe, habe den «längeren Arm» und kann es in seine Grenzen verweisen.
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Erkenntnis und Einsicht …?
•Ijob erkennt: «Ich bin zu gering…» und will von nun an verstummen – gibt er auf?•Nach der 2. Gottesrede widerruft er seine Reden: •Er war anmassend: niemals wäre er in der Lage, die Geschicke der Welt zu lenken
« Ich kannte dich ja nur vom Hörensagen.
Jetzt aber hat mein Auge dich geschaut.»13
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…«Glück» gehabt..: Ijob wird wieder hergestellt
•Die 3 Freunde haben nicht «richtig» von Gott geredet.• •Nur durch Brandopfer und Ijobs Fürbitte können sie
gerettet werden.
•Er muss von seinem «Egotrip» herunter und sich um die Anderen kümmern.
•Erst dann wird Ijob wieder hergestellt: grosser Reichtum, hohes Alter, viele Kinder, hübsche Töchter, die er gleichermassen (!) im Erbe bedenkt
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… und die Antwort…?
• Der «Fall» des Ijob ist gelöst, sein «Problem» nicht. Und es beschäftigt uns und zukünftige Generationen weiter….
• Gäbe es denn überhaupt eine den Menschen zufrieden-stellende Antwort?
• Sollten wir anders fragen?
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!!!
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Wenn die Welt perfekt wäre und es das Übel nicht gäbe:
Wie wären unsere Beziehungen?
Ein Miteinander, ein Füreinander oder Neben-einander? Gleichgültigkeit?
Hätten wir Ziele? Unser Antrieb?
Wäre die Welt «in Ordnung» oder nicht erst recht«planlos»??
Beziehung
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… Gott?• Ist Gott zuständig für mein und dein persönliches Heil?
• Der Mensch hat vieles selbst in der Hand und könnte einiges Leid auf dieser Welt verhindern!
• Im Leid liegt Entwicklung: für die Person, ganze Generationen, Völker…
• Gott ist nicht schuld an unserem Schicksal, aber er kann uns helfen, unser Schicksal zu bewältigen.
• «In Beziehung bleiben!» zu den Menschen und zu Gott
• Gott ist nicht erfassbar für uns Menschen, aber wir dürfen alles vor ihn tragen und hemmungslos klagen! 17
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•«Der Mensch muss einsehen, dass er mit seinem Bedürfnis nach Ordnung und Vernunft nur ein kleiner Teil dieser Welt ist. Seine Leiden und Nöte sind winzige Vorkommnisse in einem gigantischen Universum (…) und er nimmt sich oft zu wichtig.» (Othmar Keel)
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